Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt

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Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt
2
Februar 2012
63. Jahrgang
berg
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K 10978
Offizielles Organ
des RDB e.V.
Ring Deutscher
Bergingenieure
Zeitschrift für
Rohstoffgewinnung,
Energie, Umwelt
Bergmannstradition
Einweihung der Grube
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Stollenmundloch der Grube Bendisberg
Ökumenischer Gottesdienst in der
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Manfred Stratenhoff bei seiner Danksagung
vor der Bergmannshütte
Alfred Schomisch beim Auspacken der
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Februar 2012
63. Jahrgang
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K 10978
Offizielles Organ
des RDB e.V.
Ring Deutscher
Bergingenieure
Zeitschrift für
Rohstoffgewinnung,
Energie, Umwelt
Zeitschrift für
Rohstoffgewinnung,
Energie, Umwelt
Offizielles Organ des RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure.
Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften.
Titelbild: Caterpillar liefert elftes Kohlenhobelsystem nach China –
Caterpillar hat kürzlich einen Vertrag mit der chinesischen Gesellschaft Gasification Co. Ltd.
(Lvliang Dongyi Group) zur Lieferung eines automatisierten Hobelsystems unterzeichnet.
Dieser Auftrag markiert bereits das elfte Hobelsystem von DBT/Bucyrus/Caterpillar, welches an einen Kunden in China geliefert wird. Ausgeliefert wird der Cat® GH800 Kohlenhobel im ersten Quartal 2013 – zum Einsatz im Bergwerk Xinyan in der Provinz Shanxi
Mehr Informationen unter: mining.cat.com
Foto: Caterpillar
Inhaltsübersicht
50
bergbau aktuell
Tagebau
52
Vollautomatisierung der
Beladewagen in den
Tagebauen der
RWE Power AG
Dipl.-Ing. Arne Vestweber, Frechen,
Dipl.-Ing. Reik Winkel, Aachen,
Dipl.-Ing. Wilfried Gau, Eschweiler,
Dipl.-Ing. Hartwig Ressing, Köln
Bergbaufolgelandschaft
59
Suhl – Stadt- und
Gewerbeentwicklung im
Gefolge des Erzes
Dr.rer.nat.Berthold Weiß, Suhl
72
Erstsemesterfahrt der
TU Bergakademie Freiberg
74
Industrie
76
Journal
78
Journal/Veranstaltungen
79
Veranstaltungen
73
80
3. Umschlagseite
Die Oberpfälzer
Flussspat-Anthologie
Exkursion nach Schottland –
Bergwerk Lady Victoria in
Newtongrange
RDB e.V.
RDB-Mitteilungen
Gebirgsbeherschung
88
RDB-Veranstaltungen
67
89
RDB-Ehrung
89
RDB-Mitteilungen
Vorschau 3/2012
L
Langzeitverhalten von Beton unter
salinaren Bedingungen für
langzeitstabile Verschlussbauwerke
L
Hochfrequent aktivierte Werkzeuge
als möglicher Schlüssel zur
Effizienzsteigerung von
Abbaumaschinen
L
Tagebau Garzweiler –
Elektrotechnische
Grundinstandsetzung –
Bagger 262, 284 und Absetzer 738 /
Bandschleifwagen 938
Dipl.-Ing. Matthias Nitschke, Kassel
Veranstaltung
Aus- und Fortbildung
71
Fester Boden wird
berechenbar –
TFH-Absolvent entwickelt
Computermodell für
Geogitter-Boden
Verbundkonstruktion
Sprachkenntnisse zum
Businessvorteil machen
RDB-Reisebericht
87
Firstsicherheit und
Ankertechnik im Kaliund Steinsalzbergbau
Buchbesprechungen
95
Filme über den und
aus dem Bergbau
96
RDB-Info/Impressum
Stellenanzeigen Seite 50/51
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Die erste bauma Africa findet im September 2013 in
Johannesburg statt
Die Messe München International baut ihr internationales Netzwerk für den Baumaschinensektor mit einer neuen Veranstaltung
in Südafrika weiter aus: Die erste bauma Africa findet im September 2013 in Johannesburg statt. Die Messe München wird
zur Durchführung dieser Veranstaltung in Südafrika eine Tochterfirma gründen.
Für die erste Ausgabe der Internationalen Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen und Baufahrzeuge rechnet die Messe München mit ca. 200 Ausstellern
und 20 000 m2 Ausstellungsfläche. Die Messe richtet sich besucherseitig vor allem an Kunden aus der Subsahara-Region.
„Südafrika ist ein Zukunftsmarkt mit viel Potenzial für die Baumaschinenindustrie. Die Messe München hat bei der Durchführung
von Baumaschinenmessen nicht nur am Standort München, sondern auch im Ausland eine hohe Branchenkompetenz bewiesen.
Nach der bauma China und der Messekooperation bC India wird
mit der bauma Africa eine weitere professionelle, internationale
Plattform geschaffen. Auch deshalb ist das Feedback der Industrie
auf solch eine Branchenveranstaltung sehr positiv“, sagt Eugen
Egetenmeir, Geschäftsführer der Messe München GmbH.
Die amerikanische Association of Equipment Manufacturers
(AEM), Partner der Messe München bei der Baumaschinenmesse bC India, wird als offizieller Supporter der ersten bauma Africa
agieren: „Bei der bauma Africa hat die Messe München die volle
Unterstützung von AEM. Als Teil der Strategie von AEM, weltweit zu
kooperieren, um die branchenbeste regionale Messe für Kunden zu
organisieren, haben wir die bC India - A BAUMA CONEXPO SHOW
mit veranstaltet. Die Premiere dieser Messe im Februar 2011 war
eine einzigartig erfolgreiche, von der Industrie mitgetragene Veranstaltung. Aus dem gleichen Grund unterstützt AEM die bauma Africa
als Messe für die Subsahara-Region. Wir haben unsere Bemühungen verstärkt und mit der Messe München ein Memorandum für eine
globale Zusammenarbeit unterzeichnet - und ein Teil davon ist ein
mögliches Joint Venture mit der Messe München in Afrika. Wir sind
überzeugt, dass die Messe München ihre außergewöhnliche Kompetenz bei der Organisation der bauma Africa einbringen wird, um
den Messeteilnehmern den Zugang zu einem vielversprechenden
Markt zu ermöglichen“, so Dennis Slater, Präsident von AEM.
Internet: www.messe-muenchen.de
Neue DERA-Kurzstudie –
Biomining bietet neue Perspektiven für Bergbau
und Metall-Recycling
Biomining zur Metallgewinnung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Kurzstudie der
Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).
„Die Produktion von Metallen mit Hilfe von Biomining hat in
den vergangenen Jahren stark zugenommen, besonders in den
Neue Fachzeitschrift mining+geo
Der VGE-Verlag GmbH fasst seine Fachzeitschriften „Glückauf“, „mining reporter“ und „Felsbau Magazin“ zu einem neuen
Nachrichtenpaket zusammen.
Ab sofort erscheint die Fachzeitschrift für Bergbau, Rohstoffe, Felsbau und Geotechnik: mining+geo.
Informationen und Bestellungen unter www.vge.de oder
telefonisch unter 02054/9240.
VGE Verlag GmbH
Montebruchstraße 2
45219 Essen
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Schwellen- und Entwicklungsländern. Neben der primären Gewinnung von Kupfer aus Erzen spielen auch Wertmetalle wie
Nickel, Kobalt, Zink und Gold eine immer größere Rolle bei der
Anwendung dieser modernen Biotechnologie“, erklärt Prof. Dr.
Axel Schippers, Mitautor der Kurzstudie und Leiter des BGR-Arbeitsbereichs Geomikrobiologie.
Inzwischen stammen bereits mehr als 8 % des weltweit primär
produzierten Kupfers aus biologischer Produktion. Nickel, Kobalt,
Zink und Kupfer werden mittlerweile auch in Europa biotechnologisch im industriellen Maßstab gewonnen. Biomining wird vorzugsweise bei Erzen mit niedrigen Metallgehalten eingesetzt, für
die eine herkömmliche Erzaufbereitung unwirtschaftlich ist. Der
Anteil der biotechnologischen Metallgewinnung nimmt mit zunehmender Ausbeutung der bekannten Lagerstätten zu. Wichtigster
Prozess des Biominings ist die Biolaugung von Erzhalden mit
Mikroorganismen. Im Gegensatz zur Aufbereitung in Schmelzöfen
ist bei der Metall-Biolaugung der Energiebedarf sehr gering. Zudem entstehen keine umweltschädlichen Abgase wie Kohlendioxid (CO2) und Schwefeldioxid (SO2).
Industriell wird Biomining bislang lediglich in der Gewinnung
sulfidischer Lagerstätten eingesetzt. „Es existieren aber bereits
biotechnologische Labor- bzw. Pilotverfahren zum Aufschluss silikatischer und oxidischer Erze wie z.B. Laterite. Biomining bietet
aber auch Perspektiven für das Metall-Recycling“, so Schippers.
Beispiele sind die Laugung von Aufbereitungsrückständen bzw.
Bergbauhalden (mine tailings) sowie die Extraktion von Metallen
aus industriellen Rückständen und Abfällen wie Schlacken oder
Aschen (Sekundärrohstoffe). Einige Metall-Biolaugungs-Verfah-
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Zeitschrift für
Rohstoffgewinnung,
Energie, Umwelt
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Auflage im
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10.000 Exemplare
monatlich
e-Mail „Redaktion“
in Essen:
[email protected]
in Gelsenkirchen:
[email protected]
ren zur Metallgewinnung aus Industrieabfällen sind bereits patentiert worden.
Die im Rahmen der Newsletter-Reihe „Commodity Top News“
(Ausgabe Nr. 39) veröffentlichte DERA-Kurzstudie „Biomining –
Entwicklung der Metallgewinnung mittels Mikroorganismen im
Bergbau“ steht auf der Homepage der DERA als kostenloser
Download zur Verfügung.
Internet: www.bgr.bund.de/CTN-39-biomining
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51
Tagebau
Vollautomatisierung der Beladewagen
in den Tagebauen der RWE Power AG
Dipl.-Ing. Arne Vestweber, Frechen, Dipl.-Ing. Reik Winkel, Aachen, Dipl.-Ing. Wilfried Gau,
Eschweiler, Dipl.-Ing. Hartwig Ressing, Köln*
Der Wettbewerb gegenüber
anderen Energieträgern und die
komplexen politischen Rahmenbedingungen erfordern kontinuierliche Effizienzsteigerungen in der
gesamten Wertschöpfungskette
der Braunkohlengewinnung, -verstromung und -veredelung. Um
dieses Ziel nachhaltig zu erfüllen,
verfolgt die Sparte Tagebaue der
RWE Power AG u. a. die Strategie, die Bergbauprozesse – soweit wirtschaftlich sinnvoll und
technisch machbar – zu automatisieren.
Die Zielsetzungen sind dabei
Personalkostensenkungen sowie
ein gleichmäßiger reproduzierbarer Betrieb der Anlagen zur
Vermeidung von Überlastungen
und Minimierung von Schäden.
In einer mehrstufigen Strategie
[1] wird der Automatisierungsgrad der Großgeräte sukzessive
erhöht. Derzeit befindet sich der
zweite Automatisierungsschritt, in
dem die Vollautomatisierung der
Beladewagen Kernmodul ist, in
der Umsetzung.
Der Beladewagen ist das Bindeglied
zwischen Schaufelradbagger und Bandanlage. Er ist üblicherweise über eine Teleskopbrücke mit dem Hauptgerät verbunden und folgt diesem in den Grenzen des
Brückenauszugs (Bild 1). Im Rheinischen
Braunkohlenrevier der RWE Power AG
werden 20 Schaufelradbagger betrieben,
von denen 17 über einen Beladewagen
mit angehängtem Aufgabetisch verfügen.
Die Aufgabe des Materials auf das Förderband erfolgt dabei, indem der mit Girlanden ausgestattete Aufgabetisch das
Band am Punkt der Materialaufgabe führt
und präzise positioniert.
Bis 2004 wurden viele Beladewagen im
Zuge des ersten Automatisierungsschrittes teilautomatisiert [2]. In dieser Betriebsart wird der Aufgabetisch in der vom
Geräteführer eingestellten Position gehalten und der Geradlauf des Förderbandes
überwacht. Somit muss der Beladewagen
nur dann mit einem Geräteführer besetzt
werden, wenn er verfahren werden soll
(ca. 30% der Betriebszeit). Ziel der Voll-
1 Übersicht über die Anstellmöglichkeiten des Beladewagens und die verwendete Sensorik am Bagger 282
52 bergbau 2/2012
Tagebau
automatisierung ist, zusätzlich die Lenkung und die Anstellantriebe des Aufgabetisches zu steuern und somit sämtliche
Bedienfunktionen zu automatisieren.
Das Projekt stellt eine besondere Herausforderung an die Ingenieure dar, da
keine fertige Komplettlösung verfügbar
ist, auf die zurückgegriffen werden kann.
Vielmehr mussten neue Techniken entwickelt und existierende Produkte so integriert werden, dass sie sowohl den rauen
Umgebungsbedingungen des Tagebaubetriebes standhalten als auch die sicherheitstechnischen Erfordernisse erfüllen.
Die Umsetzung des Pilotprojektes „Vollautomatisierung Beladewagen“ erfolgte
durch die Firma Cegelec am Bagger 282
im Tagebau Inden, wobei die Firma indurad als Unterlieferant der Radarsensorik
fungierte. Das im Folgenden exemplarisch
vorgestellte Konzept ist auf sämtliche Beladewagen anwendbar, die über einen angehängten Aufgabetisch verfügen.
Systemübersicht und
Automatisierungskonzept
Die Vollautomatisierung des Beladewagens deckt nahezu alle Betriebssituationen ab. Nur in wenigen Sondersituationen, wie Gerätetransporten außerhalb
der Bandanlagen oder dem Umfahren von
Hindernissen (z.B. Entwässerungsbrunnen) ist eine manuelle Bedienung des Gerätes erforderlich. Um Synergieeffekte zu
nutzen, basiert die Vollautomatik auf der
Technik und den Erfahrungswerten der
Teilautomatik. Darüber hinaus existiert
als Rückfallebene stets die Möglichkeit,
die Automatikfunktionen zu deaktivieren
und die Geräte manuell zu bedienen.
Um dem hohen Innovationsgrad des
Projektes und den komplexen Anforderungen gerecht zu werden, wurde das Pilotgerät in 3 Automatisierungsstufen sukzessive bis zur Herstellung der geplanten
Gesamtfunktionalität entwickelt.
● Regelung des Aufgabetisches
● Lenkungsregelung des Beladewagens
● Generierung der Fahrbefehle des
Beladewagens.
2 iDRR Sensor mit Messbereich und
Justagebereich
*Dipl.-Ing. Arne Vestweber
Elektrotechnik –
Technische Unterstützung (PCH-EU)
RWE Power AG
Am Tagebau
52382 Niederzier
Tel.: 02428 / 9 50-5 45 00
Fax: 0201 / 12 12 32 105
E-Mail: [email protected]
Internet: www.rwe.com
Dr.-Ing. Reik Winkel, MBA
Geschäftsführer
indurad GmbH –
The Industrial Radar Company
Marienbongard 10
52062 Aachen
Tel.: 0241 / 53 80 70 70
Fax: 0241 / 53 80 70 99
E-Mail: [email protected]
Internet: www.indurad.com
Dipl.-Ing. Wilfried Gau
Technikzentrum Tagebaue/Hauptwerkstatt
Abteilung Elektrotechnik,
Prozessdatenverarbeitung (PCZ-EP)
RWE Power AG
Frechener Straße 12
50226 Frechen
Tel.: 02234 / 9 35-3 35 10
Fax: 02234 / 9 35-8 83 35 10
E-Mail: [email protected]
Internet: www.rwe.com
Dipl.-Ing. H. Ressing,
Projektleiter Automatisierung Fördergeräte
Cegelec Automatisierungstechnik
GmbH & Co. KG,
Widdersdorfer Straße 205
50825 Köln
Tel.: 0221 / 54 91 261
Fax: 0221 / 54 91 271
E-Mail: [email protected]
Internet: www.cegelec.com
Die Vollautomatik ist so konzipiert, dass
die Anwahl der Automatik aus dem Beladewagenführerstand erfolgt. Danach
können sämtliche Unterbetriebsarten und
Funktionen vom Hauptgeräteführerstand
aus angewählt werden, sodass kein Personal mehr an den Beladewagenführerstand gebunden ist. Detaileinstellungen
einzelner Parameter der Automatik können ausschließlich von geschultem Elektrofachpersonal in der Schaltanlage des
Beladewagens vorgenommen werden.
Funktionale Sicherheit
Bei der Integration neuer Technik ist die
Einhaltung der sicherheitstechnischen An-
forderungen stets die oberste Prämisse. Zu
Beginn des Automatisierungsvorhabens
wurde daher auf Basis der neuen Norm DIN
EN ISO 13849-1 eine Sicherheitsbetrachtung systematisch von einem interdisziplinären Team entwickelt. Zentraler Bestandteil
einer Sicherheitsbetrachtung ist die Gefahrenanalyse (hier durchgeführt nach Norm
DIN EN ISO 14121-1), in der die Gefahren
identifiziert und die sich daraus ergebenden
Anforderungen an den sicherheitsgerichteten Teil der Steuerung ermittelt werden.
Die Analyse zeigte, dass sich neue Gefahren durch die Automatisierung und die
damit einhergehende Reduzierung der
Gerätebesatzung ergeben. In erster Linie
sind dies Kollisionen des Aufgabetisches
mit den Bandgerüsten durch eine Fehlfunktion der Automatik sowie Kollisionen
des Aufgabetisches mit Front- oder Heckstationen.
Um diesen Gefahren zu begegnen wurde eine Kollisionsschutzeinrichtung (Bild 3)
konstruiert, welche durch Prüfung auf einen
elektrischen Erdschluss bei Berührung mit
geerdeten Teilen sämtliche Anstellantriebe
des Beladewagens vor Eintreten einer Kollision stoppt. Durch eine Schaltungsstruktur
mit 2 parallelen Pfaden, von denen einer
in konventioneller Schütztechnik realisiert
ist, wird das geforderte Sicherheitsniveau
(Performance Level c) erreicht.
Die Sicherheitsbetrachtung zeigte darüber hinaus, dass die implementierten RWE
Power Normschaltungen den Anforderungen genügen und der 1963 in Betrieb genommene Bagger 282 auch mit Vollautomatisierung des Beladewagens nach wie
vor sicher betrieben wird.
Sensortechnik
Zentraler Bestandteil von Automatisierungssystemen ist neben der Regelungsund der Steuerungstechnik die Messung
der relevanten Größen, die hier durch die
in Bild 1 dargestellte Sensorik realisiert
wird. Wesentliche Aufgabe bei der Projektumsetzung ist die Integration der unterschiedlichen Sensoren in das Gesamtsystem.
3 Montageposition und Ausrichtung der iDRR Sensoren sowie der
Kollisionsschutzeinrichtungen
bergbau 2/2012
53
Tagebau
Zur Erfassung der Querneigung des
Aufgabetisches wurde ein Neigungssensor
installiert, der die absolute Neigung zur
Erdoberfläche bestimmt. Den seitlichen
Gurtversatz im Aufgabetisch detektieren
vier Ultraschallsensoren [2] durch Ermittlung des Abstandes zu den Bandkanten.
Ein Winkelkodierer ermittelt die Drehung
des Aufgabetisches, ein Geber den Auszug des Abwurfbandes. Darüber hinaus
werden Messgrößen bereits vorhandener
Sensorik verwendet, wie z.B. die Spindelstellung der Fahrwerks-Lenkspindel oder
Brückenwinkel und -auszug.
Zur Realisierung der relativen Positionsbestimmung zwischen Aufgabetisch und
Bandgerüsten existierte keine bekannte
ausgereifte und erprobte Lösung. Im Rahmen umfangreicher Feldversuche wurden
verschiedene Ultraschallsensoren, RFID
Systeme und Radarsensoren für den Einsatz am Aufgabetisch erprobt [3]. Darüber
hinaus wurde die Einsatzmöglichkeit der erst
vor einigen Jahren für die Automatisierung
der Bandschleifenwagen [4] ausgewählten
Lasersensoren beurteilt. Die RFID Systeme
stellten sich als nicht geeignet heraus. Auch
die Ultraschallsensoren schieden aufgrund
mangelnder Zuverlässigkeit in der notwendigen Messdistanz und wegen des lediglich
eindimensionalen Messbereichs aus.
Dank des erheblichen Fortschritts in der
Radartechnik standen für die Versuche
zweidimensional abbildende Radarsensoren zur Verfügung. Eindimensionale
Füllstandsradarsensoren haben sich in
vielen anspruchsvollen Messumgebungen
bereits als Stand-der-Technik etabliert.
Radartechnik hat im Vergleich zu Lasertechnik den Vorteil, dass die Messungen
von Umgebungsfaktoren wie Staub, Nebel, Regen und Schnee nicht signifikant
beeinflusst werden. Dies liegt an der unterschiedlichen Wellenlänge der jeweils
genutzten elektromagnetischen Strahlung (œLaser=1žm; œRadar=4mm). Sind die
schwebenden Partikel in der Luft größer
als die zum Messen genutzte Wellenlänge,
verursachen diese ungewollte Streuungen
und Reflektionen. Da fast alle in der Luft
frei schwebenden Partikel größer als die
Laserwellenlänge sind, kommt es in der
rauen Umgebung bei einer Lasermessung
zu Fehlergebnissen. Aufgrund der größeren Wellenlänge liefert die Radarsensorik nicht nur zuverlässige Messwerte,
sondern ermöglicht auch Messungen bei
verschmutzter Sensorscheibe. Ein weiterer bedeutender Vorteil der Radartechnik
ist die robuste Ausführung der Komponenten. Am Beladekopf (Montageposition der
Radarsensoren) bestehen hohe Vibrationsbelastungen, sodass Schäden an der
Optik und Feinmechanik der Lasersensoren zu befürchten sind. Radarsensoren
dagegen haben sich bereits bei starken
Schwingungs- und Schockbelastungen
beim Einsatz auf einem Walzenschrämlader im untertägigen Steinkohlenbergbau
als robust erwiesen [5].
Aus diesen Gründen wurde die Radarsensorik als geeignete Technik für diesen
Anwendungsfall identifiziert. Die zur Automatisierung benötigte genaue Entfernungs- und Winkelauflösung wurde lediglich durch den indurad DualRangeRadar
(iDRR) erreicht.
Radarsensorik
Die Aufgabe der Radarsensoren besteht
darin, Höhe (x) und seitlichen Versatz (y)
des Aufgabetisches relativ zu den Bandgerüsten und den Winkel zwischen Beladewagen und Bandanlage zu bestimmen.
Genutzt werden diese Daten als Basis für
die Regelung des Aufgabetisches und die
Lenkung des Beladewagens.
Da die Integration der Radarsensoren in
das Gesamtsystem eine Aufgabe mit hohem Entwicklungsanteil und innovativem
Charakter darstellte, wird diese Sensorik
und Verfahrensweise im Folgenden näher
beschrieben.
Hardware
Der genutzte iDRR verfügt über einen
breiten Messbereich von ± 25° (Bild 2)
und kann eine durchgehend hohe Winkelgenauigkeit liefern. Auch mehrere Objekte
in gleicher Entfernung lassen sich sauber
in einzelne Reflexionszentren trennen (z.B.
Bandrollen und Gerüstkante oder Wasserrohr und Gerüstkante). Zudem lässt sich
der iDRR senkrecht zur 2 D Bildsrichtung
noch um ± 16° elektronisch nachjustieren,
4 Anordnung der iDRR Sensoren (oben links), Position-Zeit-Diagramm der Messwerte über 3 Bandgerüste (oben rechts) und x,y Punktdiagramme über ca. 15 Bandgerüsten (unten)
54 bergbau 2/2012
Tagebau
wodurch die Verdrehung des Aufgabetisches von ca. ± 3° kompensiert und die
Rückstreuung der Millimeterwellen maximiert wird.
Installation
Auf dem Beladewagen werden 3 iDRR
Sensoren mit einem Abstand von ca. 2,50 m
eingesetzt. Als Referenz für die Positionsbestimmung des Beladewagens wurden die jeweiligen Bandgerüste definiert.
Damit Lücken zwischen den etwa 7,50 m
langen Bandgerüsten überbrückt werden
können und stets valide Daten als Basis
der Positionierung vorhanden sind, wurden pro Beladewagen 3 Sensoren montiert.
Die Ausrichtung der iDRR Sensoren
wurde dahingehend optimiert, dass sie a)
senkrecht zu dem Außenblech der Bandgerüstkanten stehen, damit möglichst viel
Energie zurück gestrahlt wird und b) soweit entfernt angebracht sind, dass auch
bei maximalen Bewegungen des Gerätes
die Gerüstkanten erfasst werden. Um den
Fahrweg nicht zu beeinträchtigen, wurden
sie auf dem Bagger 282 in max. 1,20m
Entfernung zur Bandgerüstkante installiert
(Bild 3).
Datenerfassung und -verarbeitung
Alle Radarsensoren erfassen das Umfeld 15 Mal/s und leiten die Rohdaten per
CAN-Bus an die indurad RadarProcessingUnit (iRPU) weiter. Die iRPU basiert
auf einer Industrie-PC (IPC) Plattform mit
einem Linux Betriebssystem und dem indurad Software Framework. Auf der iRPU
wird die Lage der Reflexionszentren in Entfernung, Winkel und Intensität bestimmt
und anhand geometrischer Kriterien klassifiziert und gefiltert (in Bandgerüstkante,
Wasserrohr, Boden, Girlanden usw.). Die
Daten werden in 500ms Intervallen verarbeitet, um bereits am Anfang der Verarbeitungskette das durch Schwingungen und
andere Störgrößen hervorgerufene Rauschen durch Mittelung zu eliminieren. Mit
Hilfe von Trackingfiltern wird der Abstand
zur Bandgerüstkante von allen Sensoren
einzeln ermittelt und in kartesische Koordinaten (x,y) umgerechnet. Daraufhin werden die drei Wertepaare verglichen.
Weiterhin berechnet die iRPU mit einem Rechenmodell eine virtuelle Regressionsgerade, die den Winkel zwischen
Beladewagen und Bandanlage als „Fahrtrichtungsoffset“ mit einer Genauigkeit von
etwa 0,1° darstellt. Dieser über mehrere
Bandgerüste ermittelte Winkel wird als
Eingangsgröße der Lenkungsregelung
des Beladewagens verwendet.
Datenanalyse
In Bild 4 sind oben links die Positionen
der 3 iDRR Sensoren sowie eine Gerüst-
lücke beispielhaft gekennzeichnet. Die
nebenstehende Grafik oben rechts zeigt
den Verlauf der x und y Werte über etwa 3
Bandgerüste bei Automatikfahrt. Deutlich
wird, dass die von den 3 Sensoren unabhängig erfassten Werte in einem engen
Korridor von ± 0,05 m präzise und plausibel erfasst werden, obwohl der jeweils
überfahrene Punkt zeitversetzt gemessen
wird.
Die untere Grafik in Bild 4 zeigt den Bereich, in dem der Aufgabetisch relativ zu
den Bandgerüstkanten im Automatikbetrieb bewegt wird. In den 3 x und y Punktdiagrammen sind die Positionen über ca.
100 m Fahrweg bzw. 15 Bandgerüste akkumuliert aufgetragen. Der Bewegungsbereich liegt in einem engen Korridor von
ca. ± 0,15 m und verkleinert damit sogar
den im manuellen Modus üblichen Bewegungsbereich. Die Radarlösung stellt auf
Basis der 2D iDRR Radarsensoren und
einem leistungsfähigen und fehlertoleranten Auswertealgorithmus eine zuverlässige witterungsunabhängige Grundlage für
die nachfolgenden Regelungen zur Verfügung.
Regelung des Aufgabetisches
Die Positionierung des Aufgabetisches
wird mit Hilfe von 4 Anstellantrieben durchgeführt, von denen beim Pilotgerät 3 Antriebe hydraulisch (Verfahrantrieb Abwurfband,
Drehwerk Aufgabetisch, Horizontierung
Aufgabetisch) und ein Antrieb elektrisch
(Hubwinde Aufgabetisch) ausgeführt ist.
Auch wenn sich die konkreten Aufgabenstellungen an die Regelungen der einzelnen Anstellantriebe unterscheiden, muss
stets eine Optimierung zwischen Regelgüte und Beanspruchung der Antriebe erfolgen, da sich diese Faktoren im Normalfall
gegenseitig negativ beeinflussen.
Regelung der Höhe des Aufgabetisches
über dem Bandgerüst
Der Aufgabetisch kann mittels Hubwinde in seiner Höhe verstellt werden. Ist der
Aufgabetisch zu niedrig positioniert, droht
Kollision mit den Gerüsten. Bei zu hoher
Positionierung werden Aufmuldung und
Durchhang des Bandes erhöht, die Rollen des Aufgabetisches zu hoch belastet
und, insbesondere bei schlechten Wetterbedingungen, der Schieflauf des Bandes
gefördert.
Als Grundlage für die Höhenregelung
des Aufgabetisches dienen die gemittelten
Höhenmesswerte der Radarsensoren. Ein
Dreipunktregler sorgt dafür, dass die Abweichung von Soll- und Istwert stets in einem definierten Bereich liegt. Die Schaltpunkte wurden experimentell so ermittelt,
dass diese eine ausreichend genaue Positionierung bei gleichzeitig geringer Anzahl
von Anstellbewegungen zulassen. Wird
der Beladewagen verfahren, erhöht sich
der Höhensollwert automatisch um einen
parametrierbaren Betrag, da sonst wegen
Unebenheiten des Planums während der
Fahrt Kollisionsgefahr bestehen würde.
Regelung der seitlichen Lage des
Aufgabetisches und des Gurtlaufes
innerhalb des Aufgabetisches
Verändert sich der Abstand des Beladewagens zu den Bandgerüsten, muss
dies, um den Fördergurt weiterhin mittig
über die Gerüste führen zu können, über
den Verfahrantrieb des Abwurfbandes
ausgeglichen werden. Wird von den Radarsensoren ein zu großer seitlicher Versatz des Aufgabetisches detektiert, erfolgt
nach vergleichbarem Prinzip - wie bei der
Höhenregelung - die Ansteuerung des Antriebs.
Weicht die seitliche Position des Förderbandes im Aufgabetisch deutlich von
der Mittellage ab, kann dies zu Materialabladungen neben dem Band oder zum
Umklappen des Bandes führen. Durch
Verdrehen des Aufgabetisches kann dem
entgegen gewirkt werden, da dadurch ein
Querversatz des Gurtes herbeigeführt
wird. Mit Hilfe der Ultraschallsensordaten wird eine Lageerfassung des Bandes
durchgeführt und daraus ein Sollwert für
die Winkelstellung des Aufgabetisches errechnet. Durch eine automatische Ansteuerung des Drehwerkes erfolgt die Positionierung auf den Sollwert.
Regelung der Querneigung des
Aufgabetisches
Um auch bei wechselnden Lastverhältnissen eine präzise Einstellung des Gurtlaufs über das Drehwerk vornehmen zu
können, muss die Querneigung des Aufgabetisches stets im Bereich der Null-Lage gehalten werden. Die Automatik wirkt
Abweichungen, auf Basis der Messdaten
eines Neigungssensors, durch Ansteuerung der Horizontierung entgegen.
Lenkungsregelung des
Beladewagens
Die größte regelungstechnische Herausforderung bestand in der Realisierung
der Lenkungsregelung. Diese hat zum
Ziel, eine mit gleichem Abstand konstant
parallele Fahrt des Beladewagens zu den
Bandgerüsten, unter Einhaltung der benötigten Regelgüte, zu gewährleisten. Die
einzige Stellgröße ist dabei die Lenkspindel, über die der Winkel (Bild 5) der beiden lenkbaren Fahrwerke in gegenläufiger
Richtung verändert werden kann. Über
den Auszugweg des Abwurfbandauslegers und die x-Werte der Radarsensoren
wird der Abstand zwischen dem Beladewagen und den Bandgerüsten bestimmt.
Der Winkel œ ergibt sich aus der in der inbergbau 2/2012
55
Tagebau
durad RadarProcessingUnit berechneten
Regressionsgerade. Diese Daten stellen
die Eingangsgrößen der Regelung dar. Die
Regelung ist kaskadiert aufgebaut, wobei
der Winkelregler den inneren Regelkreis
bildet und der Abstandsregler den übergeordneten äußeren Regelkreis. Aus dieser
Regelung wird ein resultierender Spindelstellungssollwert gebildet. Weicht dieser
vom Istwert ab, wird bei Fahrbewegungen
des Beladewagens die zur Korrektur benötigte Anstellbewegung der Lenkspindel
ausgelöst.
Die Umsetzung wies aus verschiedenen Gründen einen komplexen Charakter
auf. Diese waren:
5 Prinzipdarstellung des Lenksystems des
Beladewagens
●
Ungenauigkeiten in der Bestimmung
von Abstand und Winkel zwischen Beladewagen und Bandanlage durch Messungenauigkeiten, notwendige Glättungseffekte in der Auswertealgorithmik
und raue Umgebungsbedingungen
● Nicht lineares Lenkverhalten aufgrund
Lastabhängigkeit bei Ansteuerung der
Lenkspindel
● Eingeschränkte Testmöglichkeiten wegen hohen Zeitbedarfs und hoher Instandhaltungskosten
● Gegenseitige Abhängigkeit der Stellgrößen Abstand und Winkel durch die Charakteristik des Tandemfahrwerks
● Einflüsse auf das Lenkverhalten des
Beladewagens durch unebenes Planum, variierende Horizontalkräfte der
Brückenauflage und Lose in der Lenkmechanik.
Optimierungsbedarf bestand im Hinblick
auf die Parameter der Lenkungsregelung.
In Fahrtests wurde beobachtet, dass die
Regelgüte in einigen Situationen nicht
ausreichend war. Dies war dann der Fall,
wenn bei schräg zur Bandanlage stehendem Beladewagen häuge Fahrtrichtungswechsel vorgenommen wurden und
dazwischen nur kurze Fahrstrecken von
maximal 60 m lagen. Begründet werden
56 bergbau 2/2012
kann dies durch Lose im Lenksystem, die
hier besonderen Ein¢uss erhalten, da bei
schräg stehendem Beladewagen die benötigte Lenkungsrichtung je nach Fahrtrichtung entgegengesetzt ist. Behoben
wurde das Problem durch verstärkte Lenkbewegungen in einem kurzen Zeitbereich
nach der Fahrtrichtungsumkehr.
Generierung der Fahrbefehle des
Beladewagens
Das Automatisierungskonzept sieht vor,
auch die Fahrt des Beladewagens automatisch durchzuführen. Die Hauptaufgabe der zur Erzeugung der Fahrbefehle
entwickelten Logik ist dabei, den Beladewagen so zu positionieren, dass er den
Geräteeinsatz des Bagger-Hauptgerätes
nicht einschränkt. Unter Einhaltung dieser
Vorgabe wurde die Logik weiter optimiert,
sodass möglichst geringe Fahrdistanzen
zurückgelegt werden müssen. Die Basis
der Berechnungen sind die Gerätegeometrien. Dabei ist nicht nur die relative Position zwischen Beladewagen und BaggerHauptgerät von Bedeutung, die anhand
des Brückenauszugs und Brückenwinkels
ermittelt wird, sondern auch die Einsatzsituation des Großgerätes. Es werden unterschiedliche Parametersätze verwendet,
abhängig davon, ob der Bagger in oder
entgegen der Arbeitsrichtung fährt. Neben der Einhaltung der vorgegebenen typischen Abbauverfahrensweisen hat dies
den Hintergrund, dass je nach Geräteeinsatz unterschiedliche Fahrstrecken zu erwarten sind.
In Sondersituationen, die nicht durch diese
Logik abgedeckt werden können, ist es jederzeit möglich, die Fahrbefehle vom Hauptgeräteführerstand aus manuell abzusetzen.
Dabei bleibt die übrige Funktionalität der Vollautomatik in vollem Umfang erhalten.
Implementierung
Um die Bergbauprozesse in möglichst
geringem Maß zu beeinflussen, wird die
Inbetriebnahme neuer Anlagenteile stets
in kurzen Gerätestillständen oder in Absprache mit parallelen Maßnahmen durchgeführt.
Um eine effizientere Umsetzung zu
ermöglichen, kommen bei RWE Power
vermehrt Techniken der virtuellen Inbetriebnahme [6] zum Einsatz. Im Zuge
einer Diplomarbeit [7] wurde ein Modell
zur Simulation des Fahrverhaltens, der
Lenkungsregelung und der damit zusammenhängenden Störgrößen entwickelt.
Dadurch konnte die Machbarkeit der Regelung nachgewiesen und der Einfluss
verschiedener Störgrößen ermittelt werden. Zudem wurden Optimierungen ohne
zeit- und kostenintensive Tests am realen
Gerät möglich.
Da die Automatikfunktionen in die be-
stehende Steuerungsstruktur integriert
werden, ist ein reibungsloses Zusammenspiel aller eingesetzten Komponenten von
hoher Bedeutung. Bild 6 zeigt die wesentlichen Steuerungsbausteine sowie die Anbindung der Sensorik. Das Kernstück des
Systems ist ein Automatisierungssystem
mit integrierter Regelungsbaugruppe, welche sämtliche Steuerbefehle erzeugt.
Um eine effektive Optimierung zu ermöglichen, kamen leistungsfähige Werkzeuge
zur Aufzeichnung der Daten des Automatisierungssystems zum Einsatz, die auch
die Anwendung komplexer mathematischer Funktionen auf die gespeicherten
Daten ermöglichen. Es wurden ca. 60 digitale und analoge Signale ständig aufgezeichnet und ausgewertet. Ein Fernzugriff
auf die verwendeten PC’s aus den Büros
der Systemlieferanten und -integratoren
war für schnelle Analysemöglichkeiten
und zeitnahe Fehlerbeseitigungen wichtig.
Darüber hinaus konnten Videoaufnahmen
jederzeit vertiefte Informationen zu außergewöhnlichen Ereignissen liefern.
Betriebserfahrungen
Die Montagearbeiten der Technik für
die Beladewagenautomation am Bagger
282 und die Grundinbetriebnahmen wurde während der Grundinstandsetzung
des Gerätes in 2008/2009 durchgeführt.
Nachdem die Systeme grundsätzlich betriebsbereit waren, wurde in einem mehrstufigen Programm zuerst die Sensorik
kalibriert und soweit optimiert, dass für
die Aufgabenstellung ausreichende Stabilität erreicht war. Mit den in den theoretischen Betrachtungen entwickelten Parametersätzen für alle Regelungen wurde
die zweite Stufe gestartet. In mehreren
Schritten wurden einzelne, teils aufeinander aufbauende Regelungen getestet und
verbessert.
Die einzelnen Fahrversuche wurden
während des laufenden Betriebes und bei
Stillständen durchgeführt. Wesentliche
Randbedingung war, dass definierte Betriebszustände reproduzierbar gefahren
werden konnten. Essenziell war im Anfangsstadium, dass bei ebenem Planum
gearbeitet wurde, weil hierdurch die Störgrößen einzeln injiziert werden konnten
und wertvolle Rückschlüsse für die Weiterentwicklung ermittelt wurden. Mit nachgewiesener Stabilität wurden später auch
definierte Kombinationen der Störgrößen
geprüft. In letzten Testreihen wurden Extremsituationen simuliert, wie z.B. starke
Unebenheiten des Planums.
Nach Erreichen einer ausreichenden betrieblichen Stabilität wurde ein Testbetrieb
gestartet, der vor Beginn des vertraglich
vereinbarten Probebetriebs systematische
Optimierungen des Systems ermöglichen
sollte. In diesem Testbetrieb dokumentierte
Tagebau
6 Übersicht über die wesentlichen Steuerungsbausteine und die Anbindung der Sensorik
die Betreiberbesatzung im dreischichtigen
Betrieb nicht plausible Bewegungen und
Störungen, die dann anhand der Messaufzeichnungen analysiert wurden.
Auch die Freiheitsgrade der selbstständigen Fahrbewegungen des Beladewagens
wurden gemeinsam mit dem Personal vor
Ort in mehreren Stufen implementiert. Dabei
wurde mit den Fahrbewegungen begonnen,
die das Gerät mit der höchsten Häufigkeit
durchführt. In den Folgeschritten wurden die
Freiheitsgrade erweitert und Sondersituationen eingebracht. Vorteilhaft an diesem Vorgehen war auch, dass sich die Besatzungen
sukzessive an die automatisierten Fahrbewegungen gewöhnten und intensiv eingebunden
wurden. Hierdurch stieg die Akzeptanz und
das Engagement. Auch die Inbetriebnehmer
profitierten von der Vorgehensweise, weil
durch Zwischenschritte die Grenzen deutlich
aufgezeigt wurden und Detailfehler zügig herausgearbeitet werden konnten.
Nach Durchführung des Testbetriebs
wurde, zum Nachweis einer ausreichend
hohen Gesamtverfügbarkeit des Systems,
der Probebetrieb absolviert.
Ergebnisse
Der Probebetrieb wurde bei unbesetztem Beladewagenführerstand über einen
Zeitraum von einem Monat durchgeführt
und im November 2010 erfolgreich beendet. Während dieser Zeit war die Vollautomatisierung ca. 700 h aktiv und der Beladewagen legte eine Fahrstrecke von rund
15 km im Automatikbetrieb zurück.
Die Verfügbarkeit, das zentrale Bewertungskriterium der Qualität des Gesamtsystems, lag mit über 99% im Bereich der
vertraglichen Anforderungen. Die Positionierung des Aufgabetisches in vertikaler
und horizontaler Richtung sowie die Einstellung von dessen Querneigung erfolgte
stets in ausreichender Genauigkeit. Dies
schaffte die Grundbedingungen zur Realisierung der Gurtlage- und der Lenkungsregelung. Die Gurtlageregelung konnte die
Zahl der Stillsetzungen des Förderbandes
aufgrund von Gurtschieflauf im Vergleich
zum ungeregelten Betrieb anderer teilautomatisierter Beladewagen signifikant
reduzieren. Die Funktionalität der Lenkungsregelung kann durch Betrachten
des Abstandes zwischen Beladewagen
und Bandgerüsten bei Fahrbewegungen
bewertet werden. Die Regelgüte lag dabei im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen. Insbesondere bei langen Fahrstrecken wurde der Beladewagen sehr
präzise positioniert, wie das obere Diagramm in Bild 7 zeigt. Beim Einleiten der
Fahrbewegung weist der Beladewagen
einen deutlichen Versatz zum Sollabstand
auf. Er wird mit leicht überschwingendem
Regelverhalten gelenkt, bis er eine sehr
präzise parallele Fahrt mit konstantem Abstand zu den Bandgerüsten erreicht. Das
zweite Diagramm verdeutlicht die Korrelation der dargestellten auszuregelnden
Größen. Die Abweichung des Gurtes von
der Mittelposition hängt hier offensichtlich
vom Lenkverhalten des Beladewagens
ab. Das Drehwerk muss entsprechende
Abweichungen korrigieren.
Ausblick
Die Vollautomatisierung wird zunächst
an 3 weiteren Geräten umgesetzt. Eine
besondere Herausforderung stellt dabei
bergbau 2/2012
57
Tagebau
7 Messaufzeichnung einer Testfahrt des Beladewagens
der Bagger 275 im Tagebau Inden dar,
weil dort die Aufgabe des Materials auf
das Förderband nicht durch einen Aufgabetisch realisiert wird, sondern durch ein
schwenkbares Abwurfband in Kombination mit einem Aufgabewagen. Da zwischen diesen beiden Komponenten keine
mechanische Verbindung besteht, wird
zusätzliche Sensorik für die relative Positionsbestimmung benötigt. Für diese Aufgabe ist der Einsatz von 3 weiteren iDRR
Radarsensoren geplant.
Ein Großteil der weiteren Beladewagen
des Rheinischen Braunkohlenreviers der
RWE Power wird voraussichtlich im Zuge
der Realisierung sämtlicher Automatisierungsmodule des zweiten Automatisierungsschrittes an den jeweiligen Großgeräten sukzessive vollautomatisiert.
Zur weiteren Reduzierung der Instandhaltungskosten könnte die Automatik zukünftig dahingehend weiterentwickelt werden, dass die Generierung der Fahrbefehle
des Beladewagens nicht nur auf Basis der
Gerätegeometrien durchgeführt wird, sondern zusätzlich auf Basis der geplanten
Fahrbewegungen des Bagger-Hauptgerätes. Durch Kenntnis der zukünftigen Baggeraufträge sowie der GPS-Koordinaten
58 bergbau 2/2012
des Hauptgerätes und des Beladewagens
sind diese Fahrbewegungen prognostizierbar, sodass der Beladewagen ideal positioniert werden kann und so die Fahrstrecken
minimiert werden.
Zusammenfassung
Durch ineinander greifende Automatisierungsmodule können in den Tagebauen der RWE Power AG weitere Potenziale zur Kostensenkung genutzt werden.
Die Vollautomatisierung der Beladewagen
stellt hierfür eine wichtige Kernkomponente dar. Wegen der Komplexität der Aufgabe und dem hohen Entwicklungsanteil war
ein intensiver Optimierungsprozess und
eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von
Elektro-, Maschinen-, und Bergbauingenieuren notwendig. Die Radarsensorik kann
in verschiedenen Anwendungsbereichen
neue Wege eröffnen.
Simulationstechniken, die virtuelle Inbetriebnahmen ohne zeit- und kostenintensive Tests am realen Gerät ermöglichen,
haben sich als sinnvoll erwiesen und werden vermehrt bei zukünftigen Automatisierungsprojekten Anwendung finden. Für die
Unterstützung einer effizienten Inbetriebnahme komplexer Automatisierungsaufga-
ben helfen leistungsfähige Werkzeuge zur
Aufzeichnung und Analyse in Verbindung
mit Fernzugriffen, wirtschaftlicher und effizienter zu arbeiten.
Literaturverzeichniss
[1] Ballmann, S. (2007): Teilautomatisierung von
Großgeräten im Braunkohlentagebau. World of
Mining 59.3: 162
[2] Ballmann, S., Hardt, F.-P. & Kulik, L. (2004):
Automatisierungsprojekte an den Großgeräten
im Tagebau Hambach. Bergbau 55: 108 bis 114
[3] Nienhaus, K., Winkel, R. (2006): Automatische Positionierung von Bandübergaben mittels RFID basierter Distanzbestimmung. Kolloquium für Innovation im Braunkohlenbergbau,
DEBRIV 11/2006: 47
[4] Pelzer, W., Jacobs, H. (2005): Fahrerloser
Förderbetrieb von Bandschleifenwagen auf
Raupenfahrwerken bei RWE Power AG. Surface Mining 57: 2 bis 11
[5] Stuckmann, W. (2010): Innovativer Walzenlader SL 750 EiControlPlus Technik mit
menschlichen Zügen, Eickhoff Bochum, Presseerklärung bauma Innovationspreis, München
[6] Mittmann, R., Rosenberg, H., Nieß, T. (2010):
Simulator für Schaufelradbagger in Braunkohlentagebauen der RWE Power AG. World of
Mining 62.2:82.
[7] Sobol, A. (2010): Entwicklung und Simulation eines mehrstufigen Konzeptes zur automatischen Lenkungsregelung eines Beladewagens.
Diplomarbeit Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Campus Sankt Augustin, Fachbereich EMT.
Bergbaufolgelandschaft
Suhl – Stadt- und Gewerbeentwicklung im
Gefolge des Erzes
Dr.rer.nat. Berthold Weiß, Suhl*
Suhl –
durch Waffen zu Weltruf
„Unstreitig ist das Vorhandensein
von Metallen in der Umgegend
von Suhl nicht nur schon früh bekannt gewesen, sondern hat das,
Gewinn hoffende, Verlangen wohl
bald zu Fleiß und reger Thätigkeit
angeregt. Je reichlicher aber des
Bergmannes Fleiß und Arbeit vergolten ward, desto mehr fleißige
Hände setzten sich in Bewegung,
um der Tiefe der Erde Schätze
abzugewinnen.“
WERTHER, F. (1846 Seite 121) –
Chronik der Stadt Suhl in der gefürsteten Grafschaft Henneberg
„Alles kommt vom Bergwerk her“ heißt es
im Erzgebirge. Doch ist es nur dort so? Ursächlich lassen sich die Güter der menschlichen Produktion, materieller Reichtum und
Wohlstand überall mittel- oder unmittelbar
auf die Gewinnung mineralischer Rohstoffe
zurückführen. Je tiefer wir unseren Blick in
die Vergangenheit richten umso mehr wird
dieser Zusammenhang im regionalen oder
gar lokalen Rahmen deutlich.
Wirtschaftliche Entwicklung war vor der
Einführung eines modernen Transportwesens, der Entwicklung weltumspannender
Handelsbeziehungen oder gar einer alle
Lebensbereiche prägenden Globalisierung bodenständig und mit den natürlichen Ressourcen am Ort auf das Engste
verwurzelt.
Suhl, am Südrand des Thüringer Waldes gelegen, ist dafür ein eindrucksvolles
Beispiel. Der vor etwa 700 Jahren begonnene Bergbau auf Eisenerze setzte eine
Entwicklung von Handwerk, Gewerbe und
Industrie in Gang, die über Jahrhunderte
die Stadt wirtschaftlich, sozial und auch
kulturell prägte.
Vieles hat, wie auch der Bergbau, die
Zeit nicht überdauert, andererseits aber
auch nicht nur Spuren hinterlassen sondern einem Prozess die Richtung gegeben, dessen Ergebnisse die Stadt- und
wirtschaftliche Standortentwicklung bis in
unsere Tage nicht unberührt lassen.
Aus Erz wurde Eisen, aus Eisen Stahl
und aus Stahl Schilde, Schwerter, Harnische und schließlich Handfeuerwaffen
und auch anderes militärisches Gerät, das
1 Stadtwappen von Suhl, zwischen
den Türmen Symbole des Bergbaus
Keilhaue und Erztrog
den Ruf der Stadt als „Rüstkammer“ oder
„Waffenschmiede“ Europas begründete.
Suhl war und ist „Waffenstadt“. Die Geschichte hat ihr diesen Stempel verliehen
und damit nicht immer eine segensreiche
Entwicklung beschert oder ein allseits akzeptables Image verliehen.
„Zu beiden Seiten des Kamins, ... , waren auf kleinen Tischen die Gaben ausgebreitet, ... . Lieblingswünsche hatten ihre
Erfüllung gefunden, sonst waren sie nicht
reichlich. An Lewins Platz lag eine gezogene Doppelbüchse, Suhler Arbeit, sauber,
leicht, fest, eine Freude für den Kenner.“
Aus Theodor Fontane: Vor dem Sturm.
Suhler Waffen haben seit jeher einen
international hervorragenden Ruf. Auch
heute sind Jagdwaffen Suhler Fabrikation weltweit geschätzt; verbinden sie doch
traditionelle Büchsenmacherkunst mit
technischem und technologischem Fortschritt. „Waffenstadt“ ist in diesem Sinne
zweifellos ein ehrenvolles Prädikat. Die
„Bergstadt“ Suhl ist Vergangenheit. Dennoch - das Bergeschrei hat über die Metallerzeugung nicht nur die Waffenproduktion hervorgebracht, sondern weit mehr
Gewerbe nach sich gezogen, das lokale
Wirtschaftsgeschichte schrieb.
Eisenerze am Südrand des
Thüringer Waldes
2 Das Wahrzeichen der Stadt:
Waffenschmied auf dem Marktbrunnen
*Dr. rer. nat. Berthold Weiß
Geschäftsführer
Beratender Geowissenschaftler, BDG
TERRA MONTAN
Gesellschaft für angewandte Geologie mbH
Dombergweg 1
98527 Suhl
Tel.: 03681 / 7 10 60
Fax: 03681 / 71 06 20
E-Mail: [email protected]
Internet: www.terra-montan.de
Die Gewerbeansiedlung im Tal der
Lauter war rohstofforientiert und hat den
örtlichen, kleinen aber geschichtlich bedeutsamen Lagerstätten ihr Entstehen
zu verdanken. Geologische Position und
Lagerstättengenese verdienen daher entsprechende Beachtung.
Die Stadt Suhl ist hinsichtlich ihrer geologischen Zuordnung zweigeteilt. Bewirkt
hat dies die Südrandverwerfung des Thüringer Waldes. Sie quert mit ihrem NW –
SE Verlauf den Marktplatz. Das nördlich
davon befindliche Stadtgebiet gehört mit
seinen Eruptiv- und Sedimentgesteinen
des Unterrotliegenden und dem Granit
karbonischem Alters zum Thüringer Wald.
Der sich südlich anschließende Ausstrichbereich des Buntsandsteins ist bereits
dem Südwestthüringischen Triasgebiet
zuzuordnen.
Gegenstand der bergmännischen Arbeiten, die sich hier bis in das Jahr 1350
zurückverfolgen lassen war der Blutstein
oder Hämatit, Fe2O3. Urgeschichtlich ist
es das Mineral, welches auf Grund seiner
Farbwirkung für spirituelle Handlungen
Anwendung fand und damit ganz am Anfang einer zielgerichteten Suche und Gewinnung von Bodenschätzen und damit
bergbau 2/2012
59
Bergbaufolgelandschaft
des Bergbaus steht (FOBER, L.
et al. 1989).
Eisen (Fe) ist am Aufbau der
Erde mit etwa 40 % beteiligt
und damit das vierthäufigste
Element. Im Gegensatz dazu
sind Anreicherungen bis zu einer Bauwürdigkeit auf relativ
wenig Lagerstätten von Hämatit
(Fe2O3 ), Magnetit (Fe3O4), Limonit (Fe2O3•H2O) oder Siderit
(FeCO3) beschränkt.
Die Suhler Hämatitlagerstätten sind jungvariszische Gangmineralisationen postunterrotliegenden Alters und gehören
wahrscheinlich zur (Baryt-)
Quarz-Hämatit-Abfolge (REH,
H.; SCHRÖDER, N. 1974). Sie
gehören nach MEINEL, G.
(1993) zur stockwerkseigenen
Gangmineralisationen in der
silesisch - unterpermischen
(Oberkarbon/Rotliegendes)
Hydratationszone des Thüringer Waldes.
Der Mineralgehalt steht ursächlich mit den sedimentär
- vulkanogenen Gesteinen des
Rotliegenden in Verbindung.
Verwitterungslösungen
infiltrierten über Rupturen (Klüfte)
in den Untergrund, wurden hier
aufgeheizt und führten bei dem
dadurch bewirkten Wiederaufstieg zu einer, entsprechend
der Mobilität der Elemente differenzierten Ausscheidung im 3 Geologie im Umfeld von Suhl (nach Weber, H. 1955)
oberflächennahen Bereich. Die
Gangminerale, zu welchen neben HämaDas herzynische Streichen (NW – SE)
tit, auch Quarz, Manganoxide, Kalzit, Flu- sowohl der Südrandverwerfung als auch
orit, Baryt und Anhydrit gehören können, der Mineralgänge ist auf eine in der geolozeigen mitunter krustig - kollomorphe Ab- gischen Entwicklungsgeschichte häufiger
satzgefüge (Glaskopf).
auftretende Reaktivierung älterer StöDie Bildung der Mineralgänge von rungssysteme zurückzuführen. So wurden
Suhl wurde vielfach mit der parallel und bereits variszisch (Devon-Perm) angelegdamit ebenfalls NW – SE streichenden te Lineamente in saxonischer Zeit wieder
Südrandstörung des Thüringer Waldes mobilisiert. Hierin liegt die Ursache für den
in Verbindung gebracht. Ein kausaler Zu- parallelen Verlauf von Südrandstörung
sammenhang besteht zwischen beiden und den lokalen Erzgängen.
jedoch nicht. Die Ruptur, an deren NE Flanke der Horst des Thüringer Waldes
durch die saxonische Tektogenese zwischen Jura und Kreide herausgehoben
wurde ist jünger als die Vererzung. Damit
erklärt sich auch die Tatsache, auf die
bereits BEYSCHLAG, F. u.a. (1908) hinwiesen, dass nämlich von ihr lediglich die
Porphyre, Porphyrite, Tuffe oder Sedimente der Gehren Stufe erfasst werden;
eine Mineralisation des die Südflanke der
Randstörung bildenden Buntsandsteins
jedoch an keinem Ort bekannt ist. Vererzungen treten dagegen bis zu 5 km
nördlich davon und sogar im Bereich des
Suhler Granites auf.
4 Hämatit, derb und als Eisenglanz
60 bergbau 2/2012
Ihre Mächtigkeit „...schwankt
zwischen mehreren Zentimetern bis einigen Metern, wobei
aber ein großer Teil als taubes
Mittel entwickelt ist“ (FREYBERG, B. v. 1923 Seite 99).
Mehr noch ist eine Mineralisation von schmalen Klüften und
Trümern bei scharenartigem
Auftreten feststellbar.
Das Erz ist als dichtes Roteisen, als Eisenglimmer, „Eisenrahm“ oder als Glaskopf
ausgebildet. Es kann reich an
Kieselsäure sein, ist selten
manganführend und insbesondere frei von Schwefel und
Phosphor (ebenda). Als Gangarten treten Quarz aber auch
Schwerspat, seltener Kalkspat
und Flussspat auf. Suhler Eisenerze waren rein, ergaben
einen zähen Stahl und garantierten die hohe Qualität der
Produkte. FREYBERG gibt folgende Gehalte an:
Fe
49,0 %
Mn
0,3
SiO2
30,0 %
P
Spuren
S
..
CaO
..
Cu
..
Die hydrothermale Gangmineralisation hat Bergbau vor allem in
den nachfolgenden Regionen hervorgebracht:
● Nördlich und nordwestlich von Suhl in
den Gesteinen des Rotliegenden am
Domberg, am Sauerberg und am Bock
● Östlich und nordöstlich der Stadt am
Döllberg und Ringberg, ebenfalls in den
Gesteinen des Rotliegenden
● Nordnordöstlich des Stadtzentrums im
Granit an der Röder, am Ziegenberg
und an der Struth.
Die Schwerpunkte bergbaulicher Tätigkeit lagen am Domberg und insbesondere
auch am Döllberg. Das Dombergrevier
wird von dem, unmittelbar auf der Randstörung verlaufenden, 1,5 km langen
Kirschbaum – Gangzug von etwa 5 m
Mächtigkeit und steilem Einfallen nach
NE, sowie dem etwa 40 m weiter nördlich
streichenden Friedrich-Gangzug geprägt.
Am östlich der Stadt gelegen Döllberg sind
ebenfalls 2 Gangzüge ausgebildet. Der
südliche ist etwa 0,7 km lang und bis zu 20
m mächtig; der nördliche stellt eine 60 m
breite Zone geringmächtiger Hämatittrümer dar.
Bergbaufolgelandschaft
1,9 m3) Erz mit einem Wert von
1239 Gulden und 8 Gnacken zu
Tage gefördert.
Siedlungsgeschichte, StadtDer Suhler Bergbau erlebte
gründung und auch der Eisenbis
weit in das 17. Jahrhundert
erzbergbau Suhls lassen sich
eine
stetige Entwicklung in Benur schwerlich bis zu ihren Anzug
auf
die Anzahl der Beschäffängen zurückverfolgen. Mehtigten und die Höhe der Förderrere verheerende Stadtbrände
menge. Selbst der 30-jährige
(1590, 1634, 1753) vernichteten
Krieg konnte diese Entwicklung
wertvolle Archivalien und damit
zunächst nicht stoppen. Suhler
Urkunden und Dokumente, die
Kriegsgerät war gefragt; Erzförheute Mutmaßungen und Spederung, -verhüttung und -verarkulationen erübrigen würden.
beitung liefen auf Hochtouren.
Die meisten Veröffentlichungen
Nachdem jedoch am Galluszu Stadtgeschichte greifen datag (16.10.) 1634 auch die hier
her auf die Chronik der Stadt
produzierten Waffen gegen die
von WERTHER (1846) und 5 Hämatitvererzungen um Suhl
(in Anlehnung an Dreger, Schmidt 1998)
Suhler Bevölkerung eingesetzt
hinsichtlich des Bergbaus auf Legende: 1 Döllberg / 2 Domberg / 3 Sauerberg und Bock /
und die Stadt durch kroatische
GLÄSER, F.G. (1775) zurück.
4 Ringberg / 5 Struth / 6 Ziegenberg
Truppen in Schutt und Asche
„Suhl wurde um das Jahr 1000
oder 1050 n.Chr. Geb. von Sorben = Wen- Der Betrieb der zahlreichen Eisenhämmer gelegt wurde, erlebte auch der Bergbau
den gegründet“ (WERTHER, F. 1846 Seite hatte den Waldreichtum der Umgebung einen Niedergang. Nur wenige Gruben
89). Dass Sorben oder Wenden hier auch schrumpfen lassen. Ein Eisenhammer be- überlebten. Die Herren von der Thann
den Bergbau initiiert haben ist eine gerecht- nötigte jährlich 400 Klafter (etwa 3,5 m3) hatten sich zurückgezogen, so dass es
fertigte aber nicht belegbare Annahme.
Holz. Der Bedarf bei Schmieden und Büch- sowohl an Geld als auch an einer fachkundigen Leitung mangelte. Suhl hatte seine
Dass dieser bis in die Latene´- Zeit senmachern war nicht geringer.
(ca. 500 v.u.Z.) zurückreicht und mit der
Zum Bergwesen gehörten seit 1590 Bedeutung als Bergstadt eingebüßt. Erst
Ansiedlung der Kelten, im Zusammen- auch ein Bergamt und ein Berggericht. Be- im ausgehenden 17. Jahrhundert beganhang steht, kann ebenso angenommen sonders ergiebig soll nach GLÄSER auch nen sich wieder Gewerkschaften zu bilwerden. Einen Beleg gibt es jedoch auch die Gewinnung in der Grube am Bock, den, und neue Gruben wurden in Betrieb
hierfür nicht. Bei der Gründung der Stadt nordwestlich des Domberges, betrieben genommen. Der sich belebende Bergbau
und seiner wirtschaftlichen Entwicklung worden sein. 1592 wurden hier zwischen veranlasste den Herzog Moritz Wilhelm
hat jedoch nachweislich neben dem Ei- Januar und September 723 Fuder (etwa von Sachen-Naumburg-Zeitz, in der Stadt
wieder ein Berggericht zu schaffen, einen
sen das Vorkommen von CaCl - haltigen
Bergmeister einzusetzen und eine BergSolequellen als siedlungsgeographischer
ordnung zu erlassen.
Faktor gewirkt. Sie haben der Siedlung
„Aber alle Gruben bei der Stadt konnden Namen gegeben, die 1232 erstmalig
ten zusammen doch schon längst nicht
als „Sule unter der Leube“ genannt wird
mehr so viel Eisen schaffen, wie die Suh(KAISER; E. 1956).
ler Gewehrindustrie brauchte“ (PERKOW,
Die Herstellung von Salinensalz wurde
M. 1928 Seite 31). Mit Beginn des 18. Jh.
bis Mitte des 16. Jh. betrieben. Sowohl
wurde dementsprechend bereits Eisen
der für Feuerungszwecke notwendige und
der Crux-Zechen von Vesser und aus den
erhebliche Holzbedarf als auch die offenGruben bei Schmalkalden und Kamsdorf
sichtlich zu geringe Konzentration der Sole
verwendet (ebenda).
bewirkten einen Rückgang und letztendUnter kurfürstlich-sächsischer Herrschaft
lich die Einstellung der Siedesalzprodukließ man nichts unversucht, Suhl in eine Reition. Hierdurch wurden Ressourcen frei,
he mit den sächsischen Bergstädten zu steldie nicht nur das Holz umfassten, und nun
len. Rentabel war indes der Bergbau kaum
einem bereits entwickelten Eisenerzbergnoch. Die gewonnenen Erzmengen konnbau zu weiterem Aufschwung verhalfen.
ten die Aufwendungen nicht mehr decken.
Nach WERTHER ist es wahrscheinlich, „ 6 Schlägel und Eisen
Die sächsischen Landesherren sahen sich
dass gerade das Aufblühen dieser Bergveranlasst, den Abbau mit Staatsmitteln zu
werke das Verblühen jenes Salzwerkes
fördern. Insbesondere „Eigenlöhnergruben“
mit herbeiführte“ (Seite 121). Am Döllberg,
waren nicht in der Lage dem sich aus der
dem damaligen Zentrum des Suhler Bergtechnologischen Entwicklung resultierenden
baues sollen bis zu 300 Bergleute eingeErlösrückgang durch entsprechende Invesfahren sein.
titionen zu begegnen. Das königlich-säch„An der Spitze der Bergbautreibenden
sische Bergamt registrierte 1813 für Suhl 9
stand die hennebergische Adelsfamilie
Gruben mit insgesamt 45 Bergleuten. Ein
von der Thann, die gute Kenntnisse des
Niedergang des Suhler Eisenerzbergbaues
Bergbaues hatte und außerdem das nöließ sich nicht aufhalten.
tige Geld besaß, ...“ (PERKOW, M. 1928
Suhl kam 1815 mit dem Kreis SchleuSeite 28).
singen zu Preußen. Neuen Landesherren
Eine gewisse Einschränkung erfuhr der
folgte eine neue Standortpolitik. 1838 wurSuhler Bergbau mit der Einführung der
de das örtliche Bergamt nach GroßkamsHennebergischen Holzordnung von 1553. 7 Der Butterbrunnenstollen am Ringberg
Bergbau bestimmt
den Aufbruch
bergbau 2/2012
61
Bergbaufolgelandschaft
8 Schild des Königl. Preußischen Bergamtes
in Suhl (aus Manig, Schellenberg 2002)
dorf verlegt. Als letzter Versuch einer bergbaulichen Belebung ist wohl jener von Carl
Joseph Meyer, Unternehmer und Verleger
aus Hildburghausen (Meyers Lexikon) zu
werten, 1844 in der Grube „Segen Gottes“,
oberhalb Linsenhof gelegen, den Betrieb
wieder aufzunehmen und eine Verhüttung
mit Stockheimer Steinkohle (Oberfranken)
ins Auge zu fassen. Der Erfolg jedoch
blieb aus. Der Suhler Eisenerzbergbau
wurde endgültig Geschichte.
Vom Erz zum Stahl
Der Erzeugung des Eisens dienten bis
in das 15. Jahrhundert vorwiegend Rennfeuer (WAGENBRETH, O.; WÄCHTLER,
E. 1983). In den 1,5 bis 2 m hohen Öfen
konnte entsprechend den erreichbaren
Temperaturen lediglich ein zähflüssiges
Schmiedeeisen hergestellt werden, das
durch mehrfaches Ausschmieden von
der Schlacke befreit werden musste. Die
Rennöfen waren in der Nachbarschaft
der Gruben angelegt und gewährleisteten somit die Rentabilität auch kleinerer
Lagerstätten. Betrieben wurden sie von
sogenannten Waldschmieden, die neben
der Rohstoffgewinnung auch die erste
Stufe der „Verhüttung“ realisierten. Die
Winde auf den Höhen oder an Talhängen
wurden dabei zur Erzeugung möglichst
9 Pingenzüge auf dem Kirschbaumgangzug
am Domberg
62 bergbau 2/2012
hoher Temperaturen genutzt. Reste von
Rennfeuern wurden um Suhl jedoch bisher nicht gefunden.
Mit der Einführung des Blasebalges und
insbesondere mit der Nutzung der Wasserkraft für dessen Antrieb verlagerte sich
der Schmelzprozess auch um Suhl in die
Talregionen. Durch wasserbetriebene Blasebälge waren Ofentemperaturen erreichbar, die die Herstellung von Gusseisen
ermöglichten. Zugleich konnten, etwa um
das Jahr 1500 höhere Öfen, die Blauöfen
(Blasöfen) errichtet werden.
Das Gusseisen wurde zu Gusswaren weiter verarbeitet oder in Frischöfen
durch Verringerung des Kohlenstoffanteils zu Schmiedeeisen umgewandelt. In
Zainhämmern erfolgte das Schmieden
zu Stabeisen oder anderen Halbfabrikaten. Im Jahr 1614 waren in und um Suhl
bereits 6 Eisenhämmer in Betrieb (KÜHNERT, H. 1967).
Der zunehmend arbeitsteilige Produktionsprozess hatte nicht nur eine immer
weiter fortschreitende technologische Entwicklung zur Folge, sondern bewirkte auch
die Entstehung immer größerer Betriebe
mit einer zunehmenden Zahl an Beschäftigten und höheren Durchsatzmengen.
„Im Zuge der Ausweitung der Kleineisenindustrie, der Anlegung von Eisenhütten
und der Intensivierung der Gewehr- und
Munitionsfabrikation, eines stetigen Bevölkerungswachstums und eines im Rahmen
der merkantilistischen Wirtschaftsförderung zunehmenden Energiebedarfs macht
sich eine Knappheit an Holz als Primärenergie drastisch bemerkbar“ (FOBER,
L. et al. 1989 Seite 48); eine Entwicklung,
die im ausgehenden 18. Jahrhundert
auch das Suhler Eisenhüttenwesen traf.
Schließlich waren zur Erzeugung von 1 t
Roheisen 8 t Holzkohle erforderlich, die
wiederum die Bereitstellung von 30 t Holz
erforderlich machten (Holzmasse, die in 5
ha Buchenwald in 1 Jahr wächst) (STEUER, H. ZIMMERMANN, U. 1993).
Eine neue Stufe der Metallurgie wurde
mit der Einführung des Kokshochofens ab
etwa 1800 eingeleitet. Eisenwerke entwickelten sich zunehmend in den Steinkohlerevieren und erlangten eine Marktdominanz, die die Eisenerzeugung in ihren
Ursprungsregionen zurückdrängte und
mit dem Niedergang der mit Holzkohle
betriebenen Hammer- und Hüttenwerke
verbunden war. Die hiesigen 6 Hammerwerke mit einem Jahresbedarf von 1800
Zentnern Stahl für die Gewehrfabrikation (PERKOW 1928) wurden 1859 bereits
größtenteils von der Eisenhütte „Neue
Werk“ beliefert (SCHWERDT, H. 1859),
die etwa 1km südlich von Schmiedefeld/
a. Rst. lag und den Rohstoff aus der Magnetitlagerstätte „Schwarze Crux“ bei Vesser bezog.
10 Abgebauter Bereich des
Kirschbaumganges
Ein Wandel war angebrochen, der eine
Nachnutzung der Suhler Eisenwerke in
der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erforderlich machte.
Suhl – Stadt der Waffe
Aus heutiger Sicht scheint die Entwicklung Suhls von der Berg- zur Waffenstadt
zwangläufig gewesen zu sein. Doch auch
eine rohstoffgebundene Standortentwicklung ist kein geradliniger Prozess, der
nur jenen Verlauf nehmen konnte, den
wir heute kennen. Die Verbreitung hochwertiger Eisenerze war wohl das grund-
11 Erzeugung von Schmiedeeisen in einem
„Rennwerk“ (Agricola 1557)
Bergbaufolgelandschaft
legendste Kriterium der StandDoch die Stadt behielt auch
ortentwicklung insbesondere
nach dem 30-jährigen Krieg
im 16. Jahrhundert aber allein
ihre im In- und Ausland anerkein ausreichendes. Eine Lakannte Stellung in der Gewehrgerstätte ist nicht nur ein geolofabrikation, stand jedoch in
gisches Gebilde, sondern auch
zunehmender Weise auch im
eine ökonomische Kategorie,
Wettbewerb. Ein Mittel um sich
die neben der bergmännischen
der in- und ausländischen KonGewinnbarkeit des Erzes auch
kurrenz zu erwehren war der
dessen Verwertbarkeit vorausErlass der Landesherrschaft
setzt. Rohstoffbedarf, Tech1665 zur Einführung einer Benologien für Gewinnung oder
schießordnung. Sie garantierte
Verhüttung und Produktionseinen hohen Qualitätsstandard
potenzial am Ort sind hierbei
der Waffen aus Suhl. Kriegsebenso ausschlaggebend, wie
zeiten hatten immer wieder ein
der Einfluss von HandelsbeAufblühen der Produktion zur
ziehungen oder auch der anFolge und lösten Zeiten eines
derenorts bereits entwickelter
wirtschaftlichen Niederganges
Produkte und Technologien.
ab. Allein in den ersten 4 JahWERTHER, F. (1846 Seite
ren des Siebenjährigen Krie122) verweist auf eine Urkunde
ges lieferten hiesige Gewehraus dem Jahre 1436, die behändler an Preußen 25 000
legt, „... daß die EisenfabrikaGewehre. Die Produktion von
tion in Suhl damals schon sehr
Militärgewehren und Pistolen
beträchtlich gewesen sein muß.
ließ Suhl, nachdem es 1815
...“ und obwohl Suhler Plattner,
preußisch wurde, zu einer fesPanzerer und Harnischschmieten Rüstungsbasis werden.
de seit Jahrhunderten RüsDie Herstellung von Jagd- und
tungen sowie Hieb- und StichLuxusgewehren war zu dieser
waffen in erheblichem Umfang
Zeit wie auch in späteren indusfertigten, Stabeisen seit Genetriellen Produktionsperioden lerationen nach Erfurt transportiert
diglich ein Nebengewerbe und
wurde. Wertschöpfungsketten,
umfasste in Suhl 1820 nicht mal
die sich am Ort realisieren las500 Stück (PERKOW, M. 1928).
Vorhandene Manufakturen
sen, bringen dessen wirtschaftliund Werkstätten wurden mit Unche Entwicklung im besonderen 12 Herstellung von Stahl im Rennfeuerverfahren (aus Steuer,
terstützung der Armeezeugämter
Maße voran. Ob das Büchsen- Zimmermann 1993)
zu ersten größeren Fabriken.
macherhandwerk von Nürnberg,
Im Jahr 1838 entstanden die
wo man im Jahre 1551 das RadGewehrfabriken Spangenberg,
schloß erfand, von LaufschmieSauer, Sturm und 1840 im Aufden nach Suhl gebracht wurde,
trag des preußischen Kriegsmioder sich aus dem handwerknisteriums die Firma Haenel. Die
lichen Können ortsansässiger
Herstellung von Militärgewehren
Meister entwickelt hat, war biswurde zu Haupterwerbszweig in
her nicht endgültig zu klären.
Suhl. Die Stadt lieferte KriegsgeTatsache ist jedoch, dass mit
rät in über 22 Staaten. Die FerBeginn der Gewehrfabrikation in
tigung von Waffen erlebt mit der
der Mitte des 16. Jahrhunderts
Gründerzeit einen ungeheuren
der Bergbau und das HüttenAufschwung in Suhl. Es entwiwesen im Umfeld der Stadt ihre
ckeln sich Fabriken, ManufaktuHochzeit erlebten oder gar an
ren, Büchsenmachereien und ein
ihre Grenzen stießen.
ganzes Netzwerk von RohrmaBereits 1563 ermöglichte
Graf Georg Ernst den Schlos- 13 Rekonstruktion eines Rennfeuerofens (aus Steuer, Zimmermann chern, Kleinteileherstellern und
sern, Büchsenmachern, Spo- 1993)
Schäftern, die als Zulieferer den
rern und Windenmachern sich
ständig wachsenden Bedarf an
zur Zunft zu organisieren. Die Produk- nents. „Brachten aber auch der Stadt die Handfeuerwaffen abdeckten. Jagdwaffen
tion von Hakenbüchsen und Musketen Waffen und das Feuer, in welchem sie finden eine weitere Verbreitung. Sie unterlawurde zunehmend durch die Herstellung geschmiedet, und selbst der Krieg, in wel- gen der Prüfung der Staatlichen Beschussdes Radschlossgewehres verdrängt. Die chem sie gebraucht wurden, Nahrung und anstalt, die es in Suhl seit 1893 gibt.
Waffenherstellung begann im Manufaktur- Wohlstand, so brachten doch auch wieder
In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunbetrieb. Am Anfang des 17. Jahrhunderts die Waffen, das Feuer und der Krieg der derts waren in Suhl über 400 Unternehmunfüllten Suhler Waffen die meisten Zeug- Stadt furchtbares Verderben.“ (WERTHER, gen mit der Waffenproduktion beschäftigt.
häuser Europas und besonders während F. Seite 2). 1643 wurde Suhl durch kroati- Zu Berühmtheit brachten es als Jagdwaffendes 30-jährigen Krieges wurde Suhl zur sche Truppen großflächig in Brand gesetzt hersteller die Gebrüder Merkel, die als erste
Bockgewehre auf industrielle Art und Weise
„Rüst- und Waffenkammer“ des Konti- und nahezu restlos verwüstet.
bergbau 2/2012
63
Bergbaufolgelandschaft
14 Meiler zur Holzkohleerzeugung im
Pfanntal bei Goldlauter
16 Traditionelle Herstellung von Laufgruppen
(Hartlötung der Laufhaken)
fertigten. Auf der Weltausstellung 1937 in
Paris wird dem Sortiment der Merkel Jagdwaffen der „Grand Prix“ verliehen. Diese Auszeichnung beflügelt das Exportgeschäft und
begründet den Weltruhm der Firma Merkel,
der bis heute anhält.
Erster und insbesondere zweiter Weltkrieg machten Suhl zu einem Zentrum
der Kriegswaffenproduktion. Neben Maschinengewehren wurden Gewehr- und
Handgranaten, aber auch Flugzeuggeschütze und -motore sowie Flakgeschütze hergestellt. Durch den genialen Konstrukteur der Fa. Hänel, Hugo Schmeißer,
wird 1918 die Maschinenpistole MP18,
nachfolgend der MK 42 und das SG 44
entwickelt, mit dem das deutsche Heer
ausgerüstet wurde.
Die Friedenszeit nach dem 2. Weltkrieg
brachte einen dramatischen Einschnitt
in den Fortbestand der Suhler Waffenindustrie. Nach der Enteignung aller Waffenproduzenten verließen die meisten
Waffenhersteller Suhl und gründeten
sich neu in verschiedenen Teilen Westdeutschlands. Einzig die Firma Merkel,
die während der Kriegsjahre nur sehr untergeordnet Teilelieferant für militärisches
Gerät war (Vergasermotoren, Karabiner
und Entfernungsmesser), erhielt 1946 die
Erlaubnis der SMAD die Produktion von
Jagdwaffen wieder aufzunehmen. Merkel
Gewehre werden noch heute hergestellt
und erfolgreich verkauft. Das Sortiment
ist in seiner Breite einmalig in der Welt.
Neben den weiterhin traditionell gefertigten Jagdwaffen wurde das Programm
durch Jagdgewehre moderner Konstruk-
tion und Fertigung und in der letzten Zeit
auch durch Repetiergewehre und Halbautomaten ergänzt.
Merkel ist heute mit ca. 200 Beschäftigten ein bedeutender Industriebetrieb
in Suhl. Zur Branche gehören noch ca.
15 Büchsenmacher, die die Waffenkunst
durch die Anfertigung individueller Jagdwaffen weiterführen. Der Nachwuchs für
dieses alte Handwerk wird durch die in
Suhl ansässige Büchsenmacherfachschule und die Schule für Graveure herangebildet.
Das neu gestaltete Suhler Waffenmuseum ist Anlaufpunkt für Interessenten
der ganzen Welt. Es gibt einen umfangreichen Überblick über diese wesentliche
Tradition der Stadt. Das Bild von der Waffenstadt Suhl rundet die sehr verbreitete
Vorliebe für das sportliche und jagdliche
Wettkampfschießen ab. 1971 wurde eine
Schießsportanlage errichtet, in der viele
nationale und internationale Wettkämpfe
stattfanden und auch heute noch stattfinden.
15 Zainhammer und Nagelschmiede aus
dem 19. Jh., Neue Hütte in Schmalkalden
64 bergbau 2/2012
Suhler Porzellan – der
Versuch einer Umgestaltung
Der Bergbau am Südrand des Thüringer Waldes hat im Tal der Lauter
Hochöfen und Hammerwerke entstehen
lassen. Mit dem Niedergang der Eisenerzgewinnung und -verhüttung in der
zweiten Hälfte des 19 Jh. drohten diese
brach zu liegen. Vorhandene Arbeitsmittel
und Gebäude waren nur durch eine neue
Bestimmung vor dem Verfall zu bewahren. Als Eigentümer oder Teilhaber verschiedener Eisenhämmer von Suhl wagte
17 Büchsenmacher bei der Arbeit
18 Warenzeichen der Gewehrfabrikanten
Haenel, Merkel, Simson
die Familie Schlegelmilch einen Neubeginn. 1861 wurde der erste in eine Porzellanfabrik umgewandelt. In der Folgezeit
wurde 3 weiteren Hammerwerken eine
gleiche Perspektive gegeben. Einerseits
verfügten die zur Verfügung stehenden
Arbeitskräfte über kunsthandwerkliche
Fertigkeiten (Graveure) oder Kenntnis der
Ofenprozesse (Schmelzer), die sie aus
der Waffenproduktion oder der Metallurgie mitbrachten. Andererseits offenbarte
sich auch bald das Fehlen an Erfahrungen über das neue Metier.
Schwerwiegender wirkte sich jedoch
der Mangel an einheimischen Rohstoffen zur Porzellanerzeugung aus. Quarz,
Kaolin, Feldspat zur Herstellung der
Masse mussten aus Sachsen, Böhmen,
Skandinavien oder England und die Kohle aus dem Rheinland importiert werden.
Der nächste Bahnanschluss lag 20 km
südlich von Suhl. Bis zur Eröffnung einer
Bahnverbindung im Jahr 1882 wurden
von dort die Rohstoffe per Ochsenkarren
nach Suhl befördert. Trotz ungünstiger
Verhältnisse entwickelte sich die Porzellanproduktion in Suhl zunächst sehr
vorteilhaft. Die Schlegelmilch`schen Fabriken wurden zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor der Stadt. Sowohl hochwertiges Zier- als auch Gebrauchsporzellan
fand seine Abnehmer in vielen europäischen Ländern und in Übersee. Mit etwa
1000 Arbeitskräften waren 1890 die Porzellanfabriken der größte Arbeitgeber der
Stadt (WEISKE, F. 2010) und blieben es
in gleicher Stärke bis zum ersten Weltkrieg.
Absatzrückgang und vor allem die aufwendige Rohstoffbeschaffung führten in
der Nachkriegszeit zu Produktionsverlagerung und 1935 zum Aus für diesen
Industriezweig. Produktionsanlagen, Verwaltungsgebäude und Fabrikantenvillen
aus der Gründerzeit prägen auch heute
noch das Stadtbild des Suhler Oberlandes
und Suhler Porzellan hat seinen Wert bei
Sammlern.
Bergbaufolgelandschaft
19 Safaridoppelbüchse mit Seitenschlossen
20 Merkel-Halbautomat mit luxuriöser Handgravur
Geschützrichtmittel und -fahrzeuge, untergeordnet Jagdgewehre aber auch Fahrräder
und Automobile fertigten. Der Simson Supra
wurde legendär. Verschiedene Modelle waren vor allem in der Mitte der 20-er Jahre bis
Anfang der 30-er Jahre des vergangenen
Jahrhunderts auf dem Markt.
21 Das Waffenmuseum
24 Simson Supra „A“, „Rolls Royce aus
Suhl“, Baujahr 1932, Fahrzeugmuseum Suhl
Fahrzeugbau auf zwei und
vier Rädern
Man würde es heute in der Standortentwicklung und Wirtschaftsförderung Clusterbildung nennen, was sich an der Wende
zum 20. Jahrhundert in Suhl vollzog. Das
Metall verarbeitende Gewerbe nimmt eine
rasante Entwicklung und umfasst bald eine
Erzeugnisstruktur, die weit über Herstellung
von Handfeuerwaffen hinausgeht. Beispielgebend ist hierfür die Firma Simson & Co.,
die sich 1856 am Standort eines ehemaligen Stahlhammers gründete und zunächst
auch mit der Stahlproduktion und Gewehrfertigung begann. Bereits 1896 wurde hier
wie in der Firma Haenel die Herstellung von
Fahrrädern aufgenommen. 1918 beschäftigte das Unternehmen 3500 Mitarbeiter, die
22 Warenzeichen der Porzellanfabrik
Reinhold Schlegelmilch Suhl
23 Schlegelmilch Porzellan, Ausstellung im
Waffenmuseum Suhl
Doch negative Effekte für die einheimische Wirtschaft durch die Globalisierung gab es auch damals schon, worauf
PERKOW verweist. 1926 befand sich das
Automobilgeschäft nach seiner Einschätzung in einer schweren Krise. „Nachdem
am 1. Oktober d.J. die Einfuhr ausländischer Fabrikate freigegeben wurde, ist
das Geschäft nahezu zum Stillstand gekommen; denn manche der wenigen zurzeit noch vorhandenen Käufer halten mit
der Anschaffung eines deutschen Fahrzeuges zurück, um eine ausländische, in
Sonderheit eine amerikanische Marke zu
erwerben“ (Ebenda Seite 286).
Mit Beginn der nationalsozialistischen
Herrschaft wurde nicht nur die jüdische Familie Simson enteignet, auch ihr Produkt, der
„Suhler Rolls Royce“ musste vom Straßenbild verschwinden. Die Simsonwerke wurden zu einem NS-Rüstungsbetrieb, der Ma-
schinengewehre, Flakgeschütze, Karabiner
und Pistolen produzierte. Die zu Beginn des
20. Jahrhunderts in Suhl durch verschiedene Unternehmen gestartete Herstellung von
Krafträdern machte den Ort in der 2. Hälfte
auch als ein Zentrum des Fahrzeugbaues
weltbekannt.
Der Befehl der Sowjetischen Militäradministration zur Konstruktion und Produktion
eines Motorrades gehörte zu den ersten,
und für die Stadt wohl wirtschaftlich auch
maßgeblichsten, nach dem 2. Weltkrieg.
Hierdurch wurde eine Entwicklung in Gang
gesetzt, die das Fahrzeug- und Gerätewerk
Simson mit seiner „Awo“ wieder zum größten Betrieb werden ließ.
Die weithin bekannten Kleinkrafträder
wie z.B „Star“ oder „Schwalbe“ liefen bis
Anfang der 90- er Jahre des vergangenen
Jahrhunderts vom Band. Verschiedene
Versuche Suhl als Standort der Fahrzeugproduktion auch unter marktwirtschaftlichen Bedingungen zu erhalten schlugen
jedoch fehl. Das Suhler Fahrzeugmuseum
würdigt mit dem Fahrzeugbau einen prägnanten Industriezweig der Stadt.
25 Simson – eine Marke macht Suhl bekannt
bergbau 2/2012
65
Bergbaufolgelandschaft
26 Touren AWO von 1955
27 Moped Simson „SR2“ von 1958
28 Mokick Simson „Star“ von 1974
Haushalts- und
feinmechanischer Gerätebau
setzten. Neben der Waffenproduktion entwickelte sich in beachtlicher Weise der Fahrzeugbau, der bis zu seinem Niedergang in
der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts tausenden
Menschen Arbeit bot. Auch die Produktion
von Haushaltsgeräten ist Geschichte. Der
feinmechanische Gerätebau und die Herstellung von Medizintechnik haben sich dagegen
über gesellschaftliche Umwälzungen hinweg
bis heute behauptet.
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in der gefürsteten Grafschaft Henneberg. Suhl:
Manitius
Internetquellen: Simson (Suhl)
http://de.wikipedia.org/wiki/Simson (Suhl)
Die Produktion von Haushaltsgeräten, feinmechanischen Apparaten und Medizintechnik
war neben dem Fahrzeugbau wesentlicher
Teil des wirtschaftlichen Wiederaufbaues
nach dem 2. Weltkrieg in der Stadt und führte
später zur Bildung des VEB Kombinat Elektrogerätewerk, des VEB Feinmesszeugfabrik
und des VEB Orthopädiemechanik. Den Ursprung für diese Produktionen schufen Unternehmen, die sich um 1900 gründeten. Dies
waren z.B die Metallwarenfabrik W. Kober,
die Haarschneidemaschinen, Rasiermesser,
Rasierapparate u.a. herstellte, oder die Firma F. Keilpart, die Mess- und Lehrinstrumente produzierte. Andere Erzeugnisse die das
Wirtschaftsleben der Stadt seit Beginn des
20. Jahrhundert belebten waren Spielwaren,
Werkzeuge und Werkzeugmaschinen, chirurgische Instrumente, Eisenmöbel, Gießereierzeugnisse, Schreibmaschinen u.v.a.m..
Suhl heute
29 Blick vom Ottilienstein
Vom Bergbau um Suhl blieben Bingen, Halden und wenige, weitgehend
verfallende Stollenmundlöcher. Bergbauwander- und -lehrpfade vermitteln heute
Informationen über Geologie und Rohstoffgewinnung, die Suhl einst zu einer Bergstadt werden ließen. Sieht man von der
1951 bis 1954 auf dem Suhler Friedberg
betriebenen Urangewinnung unter Tage
ab, ruht der Bergbau im Stadtgebiet seit
etwa 150 Jahren. Die Besiedlung und Wirtschaftsentwicklung im Tal von Lauter und
Hasel haben ihren Ursprung in der Zeit der
Rennfeuer. Die Eisengewinnung, -verhüttung und die Metallverarbeitung wurden zu
Haupterwerbszweigen der Stadt und blieben es über Jahrhunderte. Der Erzreichtum
am Gebirgsrand und der Holzvorrat in den
Wäldern initiierten diese Entwicklung. Das
anfangs rohstofforientierte Gewerbe entwickelt sich zu einer arbeitsorientierten Industrie. Die mit den Gründerjahren in Vielzahl entstandenen Fabriken konnten über
handwerklich begabte Arbeiter der Stadt
und des Umlandes verfügen.
Die Herstellung von Porzellan blieb dabei
eine wirtschaftliche Episode, der letztendlich
die am Ort fehlenden Rohstoffe ein Ende
Die Gewerbe- und Wirtschaftsstruktur ist
im 21. Jahrhundert kleinteiliger und nicht
mehr durch dominierende Betriebe und
Erzeugnisschwerpunkte geprägt wie unter
planwirtschaftlichen Verhältnissen. Wirtschaftsstandorte unterliegen dem Wandel
konjunktureller, struktureller und immer
auch schon politischer Art. Suhl hat davon
ebenso profitiert, wie darunter gelitten.
Der Niedergang der Großbetriebe im Zuge
der 1989 eingeleiteten politischen Wende
und der massive Rückgang des produzierenden Gewerbes führten zu einem bisher
nicht zu stoppenden Bevölkerungsrückgang mit weit reichenden Konsequenzen
für die kommunale Entwicklung.
Der Weg von einer sozialistischen Bezirksstadt zu einer attraktiven Kleinstadt
ist schwierig und lange nicht zu Ende.
Identität schaffen und fördern kann dabei
hilfreich sein. Bekenntnis zu seiner Stadt
hat auch mit Geschichte zu tun, mit der
Wertschätzung von Tradition und deren
Wurzeln und vor allem auch dem Anerkenntnis ihres produktiven, zukunftsgerichteten Wandels.
Die Entwicklung von der Berg- zur Waffenstadt Suhl ist dafür hinreichender Beleg.
66 bergbau 2/2012
Vortrag, gehalten auf dem 3. Thüringer
Bergmannstag vom 02. bis 04.09.2011 in
Sondershausen
Veranstalter war der Landesverband der
Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine
Thüringen e.V.
Das Bergbausymposium „Thüringer
Bergbau – gestern, heute und morgen“
fand im Haus der Kunst in
Sondershausen statt
Gebirgsbeherschung
Firstsicherheit und Ankertechnik
im Kali- und Steinsalzbergbau
Dipl.-Ing. Matthias Nitschke, Kassel*
Die Ankertechnik wird im deutschen
Bei der Gewinnung von Kali und
Kali- und Steinsalzbergbau seit Ende der
Steinsalz in den Grubenbetrieben
der K+S-Gruppe kommt es durch 1950er-Jahre systematisch zur Firstsicherung eingesetzt. Davor bestand die
die Auffahrung der Grubenbaue
Zielsetzung der Ankertechnik darin, die
zu Spannungsumlagerungen
Verdünnung des Kalirohsalzes durch
und Beanspruchungen im
nachbrechende Steinsalzplatten zu vermeiden. Der Sicherheitsgedanke stand
Gebirge, welche die Stabilität
zum damaligen Zeitpunkt noch nicht im
der aufgefahrenen Grubenbaue
Vordergrund.
beeinflussen. Dafür sind mehrere
Heute werden zur Firstsicherung in den
Einflussfaktoren verantwortlich:
Grubenbetrieben der K+S jährlich mehr
● Geologische Verhältnisse
als 1 Mio. Gebirgsanker gesetzt. Dafür
● Gebirgsmechanische Einflüsse
sind konzernweit mehr als 70 Firstankerbohrwagen im Einsatz.
● Geometrische Verhältnisse
● Bergtechnische Einflüsse
Grundlagen
● Ausbau/Ankerung.
Die Anwendung der Ankertechnik erDurch die Beanspruchung des
folgt gemäß der im Jahr 1999 vom daGebirges kann es zu Ablösungen
maligen Kaliverein – heute Verband der
von Salzpartien an den Firsten
Kali- und Salzindustrie e.V. (VKS), Berlin –
und Stößen der Grubenbaue
herausgegebenen
„Ankerrichtlinie“[1].
kommen. Insbesondere die
Damit besteht für die Grubenbetriebe eine
Handlungsanweisung zur Beurteilung und
Löserbildung an der Firste stellt
Verwendung der Gebirgsanker im Kalieine potenzielle Gefährdung der
Belegschaft dar.
Für die Sicherheit der Gruben*Dipl.-Ing. Matthias Nitschke
belegschaft ist die Herstellung
H-BT
der First- und Stoßsicherheit von
K+S Aktiengesellschaft
Bertha-von-Suttner-Straße 7
höchster Bedeutung.
34131 Kassel
In den Grubenbetrieben der
Tel.: 0561 / 93 01 16 91
Fax: 0561 / 93 01 11 85
K+S-Gruppe werden dazu
E-Mail: [email protected]
Beraube- und Ankertechnik
Internet: www.k-plus-s.com
eingesetzt.
Mithilfe der Beraubetechnik werden Ablösungen,
die sich bereits gebildet
haben, entfernt, während
das Setzen der Anker
vorbeugend wirkt.
Bei der auf den Bergwerken der K+S-Gruppe
in Deutschland eingesetzten Ankertechnik
werden zur Sicherung
der Firsten ausschließlich
Spreizhülsenanker verschiedener Bauarten als
Gebirgsanker verwendet.
Dabei werden die Spreizhülsenanker mithilfe von
Firstankerbohrwagen
1 Firstankerbohrwagen und Spreizhülsenanker
gesetzt (Bild 1).
und Steinsalzbergbau. Neben einem theoretischen Teil werden Beispiele zur Bemessung des Ankerausbaus hinsichtlich
Ankersetzdichte, Mindestankerlänge und
der Nachgiebigkeit der Anker gegeben.
Der Ankerausbau erfüllt folgende grundsätzliche Aufgaben:
● Gesteinsschichten werden durch die
Anker zu einem tragfähigen Paket verbunden und erhöhen somit das Widerstandsmoment der Gesteinsschichten
gegen Durchbiegung
● Durch den Ankerausbau wird die Last
der unteren Gesteinsschichten in höhere, noch ungestörte Schichten der Firste eingeleitet
● Durch die vorgespannten Anker wird
der natürliche Mineralzusammenhalt im
Firstbereich vergrößert und damit der
Trennung einzelner Gesteinsschichten
entgegengewirkt
● Der Ankerausbau muss während und
nach erfolgter Ablösung die statische
Löserlast aufnehmen, um so das Ausbrechen von Hangendpartien zu verhindern.
Die in der K+S-Gruppe als Gebirgsanker
eingesetzten Spreizhülsenanker bestehen
aus den Bauteilen:
● Spreizkopf
● Ankerstange
● Ankerplatte
● Ankermutter.
Mit den Ankern können Zugkräfte von
115 kN beziehungsweise 145 kN übertragen werden. Die Ankerlängen
sind je nach Anforderung unterschiedlich. Häug verwendete Längen sind 1 250 mm,
1 450 mm und 1 800 mm. Die
Länge der Anker wird unter
anderem durch die Lage der
Löser¢äche im Hangenden bestimmt.
Über die aus Lamellen und Konus zusammengesetzten Spreizköpfe erfolgt der Verbund des
Ankers mit dem Gebirge. Durch
das Einziehen des Konus in
die Lamellen werden diese im
Bohrloch verspreizt und sorgen für den Halt des Ankers im
Bohrloch. Die Wirkungsweise
des Spreizkopfs wird dadurch
bestimmt, dass die Reibung
zwischen Konus und Lamelle
geringer ist als die zwischen
Konus und Bohrlochwand.
bergbau 2/2012
67
Gebirgsbeherschung
Als Ankerstange findet eine
Stahlsorte mit großer Nachgiebigkeit Verwendung. Für den
16 mm Stab der bei K+S eingesetzten Anker wird ein Gewindestahl mit der Güte 450/700
verwendet. Dabei entsprechen
450 N/mm² der Streckgrenze
und 700 N/mm² der Zugfestigkeit (Bild 2). Die Kennlinie des
verwendeten Materials zeigt,
dass die Ankerstange eine ausgeprägte Streckgrenze sowie
eine große Dehnung bis zum
Erreichen der Zugfestigkeit
(Bruchlast) aufweist. Das heißt,
der Anker kann um etwa 10 % 2 Ankerkennlinie
seiner Gesamtlänge gedehnt
werden, ohne zu versagen. Dieses duk- wendung der Gebirgsanker durch einen
tile Verhalten soll die bei den zuvor ein- Kreis von Sachverständigen beurteilen
gesetzten Glattstahlankern häufig aufge- zu lassen. Diese in der flachen Lagerung
tretenen Gewindebrüche im Bereich der bauenden Kaliwerke setzten in großem
Mutter beziehungsweise des Spreizkopfs Maß vielfältige Ankertypen zur Firstsicheverhindern. Die Umstellung von den Glatt- rung ein. Dem Ausschuss, der zunächst
stahlankern auf die jetzt gebräuchlichen der Leitung des Kalivereins unterstand,
Gewindestahlanker erfolgte sukzessive in wurden die Aufgaben der Zulassung von
den Jahren 1994 bis 1997.
Ankern für den systematischen Einsatz
Schließlich wird die Ankerkraft von der im Kalibergbau und die Erarbeitung von
Ankerstange über die Ankermutter auf die Richtlinien für das Setzen und in den AnAnkerplatte und von dieser in das Gebirge fängen auch für das Rauben von Ankern
übertragen. Die Bauart der Mutter ist maß- übertragen.
geblich dafür, ob mit dem Anker Kräfte von
Voraussetzung für die Zulassung eines
> 145 kN oder > 115 kN übertragen wer- Gebirgsankers und damit eines Einsatzes
den können.
in den Bergwerken von K+S sind neben
dem Vorliegen der entsprechenden GeAnkerbeurteilungsausschuss nehmigungsunterlagen, wie einer techniDie Beurteilung eines Ankers hinsichtlich schen Beschreibung und Zeichnungen,
seiner prinzipiellen Eignung erfolgt durch die Durchführung umfangreicher Versuche
den „Ausschuss zur Beurteilung von Ge- mit dem Anker und eines Probeeinsatzes.
birgsankern für die systematische Verwen- Zudem erfordert die Verwendung der Gedung im Kali- und Steinsalzbergbau“, kurz birgsanker eine betriebsplanmäßige Zu„Ankerbeurteilungsausschuss“, des VKS. lassung durch die jeweilige Bergbehörde.
Im „Ankerbeurteilungsausschuss“, der seit
In der praktischen Anwendung wird die
mehr als 50 Jahren besteht, sind neben Ver- sicherheitliche Bedeutung der Anker durch
tretern von K+S auch die Bergbehörden der diverse Maßnahmen zur QualitätssicheBundesländer Sachsen-Anhalt,
Hessen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen vertreten. Durch
die Beteiligung der Bergbehörden an der Arbeit des „Ankerbeurteilungsausschusses“ können
frühzeitig genehmigungsrelevante Anregungen und Hinweise in
den Zulassungsprozess neuer
Ankertypen einbezogen und dieser dadurch zielführend gestaltet
werden.
Der „Ankerbeurteilungsausschuss“ wurde im Jahr 1959 auf
Initiative der hessischen Bergbehörde ins Leben gerufen. Das
damalige hessische Oberbergamt in Wiesbaden – in dessen
Wirkungsbereich die Kaliwerke
des Werra-Fulda-Reviers liegen
– hatte den Wunsch, die Ver- 3 Stoppmutteranker
68 bergbau 2/2012
rung, die in Abstimmung mit den
Herstellern eingeführt worden
sind, ebenfalls erkennbar. Zum
Beispiel wird bei der Wareneingangskontrolle auf den Werken
der allgemeine visuelle Zustand
der Gebirgsanker überprüft, die
wichtigsten Abmessungen werden mit entsprechenden Lehren
kontrolliert.
Entwicklung
„Stoppmutteranker“
Wesentliche Entwicklungen
der letzten Jahre auf dem Gebiet der Ankertechnik in der
K+S-Gruppe waren die Einführung eines „Stoppmutterankers“
im Grubenbetrieb Hattorf/Wintershall des
Werkes Werra sowie die Entwicklung von
Laststufenindikatoren.
Die Einführung des „Stoppmutterankers“
wurde mit dem Vorrücken des Bergbaus in
geringmächtige Lagerstättenbereiche der
Grube Hattorf/Wintershall erforderlich. Bei
den bis zu diesem Zeitpunkt eingesetzten
Ankern bestand die Gefahr, dass durch
die Schaufeln der Lader die Ankerköpfe,
die aus der Firste herausragen, verbogen
beziehungsweise abgeschert werden. Daher stellte sich die Aufgabe, einen Anker
mit einem Kopf zu entwickeln, welcher der
Laderschaufel möglichst wenig Angriffsfläche bietet.
Zu Beginn des Jahres 2006 wurde ein
neu entwickelter Anker mit Stoppmutter
sowie mit geänderter Ankerplatte versuchsweise unter Tage eingesetzt. Mit
der neuen Mutter konnte der Überstand
des Ankers von 60 auf 30 mm reduziert
werden (Bild 3). Die wirksame Länge der
Mutter durfte dabei nicht verändert werden, da eine Gewindeüberdeckung von
40 mm für die erforderliche Kraftübertragung von mindestens 145 kN unerlässlich
ist. An der Ankerplatte wurde
der Durchmesser der Bohrung
vergrößert.
Durch die Stoppmutter wird
die bis zu diesem Zeitpunkt
übliche Funktionsweise beim
Setzen des Ankers nicht unwesentlich verändert. Das
Verspreizen der Lamellen im
Bohrloch erfolgt beim Standardanker dadurch, dass durch
das Verschrauben der Ankermutter der Konus über den Stab
in die Lamelle gezogen wird.
Beim „Stoppmutteranker“ wird
das Verspreizen der Lamellen
im Bohrloch dadurch erreicht,
dass durch das Drehen des
Ankerstabs der Konus über das
Gewinde nach unten bewegt
wird. Der „Stoppmutteranker“
Gebirgsbeherschung
gilt als korrekt gesetzt, wenn
das geforderte Drehmoment
von 300 Nm erreicht wurde.
Dieses muss in der Praxis nach
5 Umdrehungen der Ankernuss
erreicht sein.
Bei den im Frühjahr 2006
durchgeführten Versuchen kam
es bei schräg gesetzten Ankern
zum Abrutschen der Ankernuss
des Ankerbohrwagens und zum
teilweisen Versagen des Gewindestopps der Ankermutter. Daraufhin wurde in die Ankernuss
des Firstankerbohrwagens eine
45° Phase gedreht. Damit konnte das Abrutschen der Ankernuss bei unebener Firste oder
schräg gesetzten Ankern vermieden werden. Die Ankernuss
ist auch mit der herkömmlichen
Mutter weiterhin einsetzbar. Das
Problem des Versagens des Gewindestopps wurde durch eine
Änderung der Gussqualität der
Mutter behoben.
Im Probeeinsatz traten weitere Probleme auf. So drehten 4 Laststufenindikator
sich die Muttern durch Erschütterungen Metallhülse mit 2 definiert geschwächten
des Ankerturms zurück. Dieses Problem Stellen. Diese wird über den Ankerstab
wurde durch eine Fixierung der Mutter auf geschoben und zwischen Ankerplatte und
der Ankerstange mittels eines Klebers ge- Ankermutter eingebaut (Bild 4).
löst.
Bei Aufnahme einer entsprechend defiNach erfolgreichem Abschluss des Pro- nierten Last von etwa 80 kN wird die Hülse
beeinsatzes wurde im Sommer 2008 der an der ersten Stufe zusammengedrückt.
„Stoppmutteranker“ auf Empfehlung des Bei Überschreitung einer Last von etwa
„Ankerbeurteilungsausschusses“ in den 100 kN spricht die zweite Stufe an.
Hauptbetriebsplan der Grube Hattorf/WinIn der Grube Neuhof-Ellers wurden umtershall aufgenommen. Seit Einführung fangreiche Versuche zur Erprobung der Lastdes „Stoppmutterankers“ sind dort bis zum stufenindikatoren durchgeführt. Bei SetzverFrühjahr 2010 fast 1 Mio.„Stoppmutteran- suchen mit dem Ankerbohrwagen knickten
ker“ erfolgreich gesetzt worden.
die Laststufenindikatoren trotz exakt eingestelltem Anzugsmoment teilweise bereits in
der ersten Laststufe, also schon
beim Setzen ein. Das Problem
wurde durch Schaffung eines
Neigungsausgleichs
zwischen
Ankerplatte und Laststufenindikator gelöst. Der Neigungsausgleich
wird durch einen konvexen beziehungsweise einen konkaven
Übergang erreicht.
Laststufenindikatoren bieten
eine schnelle und unkomplizierte visuelle Überwachung, die
qualitative Aussagen über die
Beanspruchung des Ankers liefert. Zurzeit befinden sich in den
Gruben Neuhof-Ellers, Zielitz,
Merkers und Hattorf/Wintershall
Laststufenindikatoren im Probeeinsatz
Die
Laststufenindikatoren
sind in Bereichen mit hohen
Firsten, wie sie insbesondere im Steinsalzbergbau üblich
sind, nur schwer erkennbar.
Daher wurden die ringförmigen
Quetschkörper, die zum Beispiel in der Grube Zielitz zur
Firstüberwachung verwendet
werden, für den Einsatz auf dem Steinsalzbergwerk Borth modifiziert. Dazu wird
in den Quetschkörper eine Indikatorkappe eingebaut. Bei Beanspruchung von
etwa 80 kN springt die Kappe aus dem
Quetschkörper. Damit ist eine gute und
einfache Erkennbarkeit auch bei hohen
Firsten gewährleistet.
Die Laststufenindikatoren und Quetschkörper können in Verbindung mit Fühlhakenlöchern eingerichtet werden. Es ist
beabsichtigt, erst nach Ansprechen der
Laststufenindikatoren beziehungsweise
der Quetschkörper dann eine Überprüfung der Fühlhakenlöcher durchzuführen.
Laststufenindikatoren und
Quetschkörper
Eine weitere Innovation im Bereich der
Ankertechnik ist die Entwicklung von Laststufenindikatoren mit variablem Ansprechverhalten zur visuellen Überwachung der
Ankerbeanspruchung [2]. Diese wurde
bisher mittels Fühlhakenlöchern überprüft.
Daneben sind auf einzelnen Werken auch
ringförmige Quetschkörper als Indikatoren
im Einsatz.
Eine Entwicklung von zweistufigen
Laststufenindikatoren zur visuellen Überwachung der Ankerung war notwendig,
um für schlecht einsehbare Firsten oder
Strecken mit großer Höhe, bei denen eine
Fühlhakenmessung sehr zeitaufwändig
oder sogar unmöglich ist, ein entsprechendes Hilfsmittel zu besitzen. Die Dimensionierung der Laststufen erfolgt im
elastischen Bereich der Ankerkennlinie.
Der Laststufenindikator besteht aus einer
5 Versuchsort Zielitz
bergbau 2/2012
69
Gebirgsbeherschung
Wissenschaftliche
Begleitung
Die Neuentwicklung von Ankerbauarten
und Ankerzubehör sowie die Grundsätze
zur Dimensionierung des Ankerausbaus
werden im Sinne der Grundlagenforschung seit den 1970er-Jahren wissenschaftlich begleitet.
Während in den Anfängen des Ankerausbaus die Dimensionierung aufgrund fehlender mathematischer Modelle noch empirisch erfolgte, wurde in den 1950er-Jahren
mit der analytisch begründeten Ankerdimensionierung begonnen. Zu Beginn der
1970er-Jahre wurden die Grundlagen über
die Beherrschung des Hangenden durch
systematische Firstankerung untersucht.
Die daraus entwickelten Erkenntnisse und
Erfahrungen flossen in die „Ankerrichtlinie“
ein. Seit etwa 10 Jahren werden intensive Untersuchungen zur numerischen Modellierung des Ankerausbaus im Rahmen
von Promotionsarbeiten am Institut für 6 Wellenausbreitung in Stoß und Firste
Geotechnik der TU Bergakademie Freiberg
In der Firste wurden 6 Messanker eindurchgeführt.
Für die Untersuchung des Verhaltens gebaut, die zur Kraftmessung mit Dehvon Gebirge und Anker wurden komple- nungsmessstreifen versehen wurden.
xe, dreidimensionale Modelle entwickelt 3 Anker wurden in der Streckenachse
[2]. Die Modelle bilden das elasto-visko- angeordnet, wobei die Entfernung des
plastische Gebirgsverhalten sowie das nächst gelegenen Ankers etwa 1,3 m zur
elasto-plastisch-verfestigende Verhalten Firstkante betrug. Der zweite Anker hatte
der Ankerstähle ab. Mit diesen komplexen eine Entfernung von rund 6,3 m (entspreModellen wurden numerische Untersu- chend einer Abschlagslänge) und der dritchungen zum prinzipiellen Firstverhalten te Anker wurde in einer Entfernung von ca.
unter Variierung geometrischer und mate- 14,5 m (entsprechend 2 Abschlagslängen)
rialspezifischer Eigenschaften von Trenn- gesetzt. In der Reihe des zweiten Ankers
flächen und zur prinzipiellen Ankerwirkung wurden 3 weitere Anker rechtwinklig zur
an einer typischen Abbausituation durch- Streckenachse gesetzt.
Außerdem wurden im Stoß für Schwingeführt.
Zur Verbesserung der Anker- und Gebirgs- gungsmessungen 3 Geophone in Horimodellierung werden auch Berechnungen zontalbohrlöchern angeordnet. Die Entferhinsichtlich der dynamischen Beeinflussung nungen der Geophone von der Ortsbrust
unter besonderer Berücksichtigung des Sprengeinflusses auf
Gebirge und Anker durchgeführt.
Da für solche Untersuchungen, insbesondere zur Erfassung
des Sprengeinflusses, bisher keine Daten vorlagen, wurde ein insitu Sprengversuch im Lehrrevier
des Werks Zielitz durchgeführt.
Dabei wurde ein typischer Streckenvortrieb – bestehend aus
Vortrieb, Abklappen und Heruntersprengen (Drücken) der Firste
mit einer Abschlagslänge von 7 m
– modelliert (Bild 5). Die Auffahrung der Messstrecke erfolgte im
Sylvinit des Kaliflözes Ronnenberg mit einer Breite von etwa 14
m und einer Höhe von rund 5,4
m. Im Bereich des Vortriebs beträgt die Streckenhöhe etwa 3,4
m. Die Ankerung der Strecke erfolgte mit Spreizhülsenankern im 7 Maximale Schwinggeschwindigkeit in Abhängigkeit von
üblichen Ankerraster.
Ladungsmenge und Distanz
70 bergbau 2/2012
betrugen etwa 3 m, 10 m und 17 m.
Das Bild 6 zeigt im Ergebnis dieser
Messungen die Ausbreitung der Wellen im
Stoß und in der Firste. Die Einsätze der
Wellen sind deutlich trennbar und ermöglichen eine eindeutige Bestimmbarkeit der
Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen
im Gebirge.
Als weiteres Ergebnis werden im Bild 7
die Schwingungsgeschwindigkeiten in Abhängigkeit vom Abstand der Sprengung
und der Sprengmenge exemplarisch für
eine Zündzeitstufe dargestellt. Mit den
Messwerten des Versuchs ist es erstmals
möglich gewesen, die in der Literatur beschriebenen Extrapolationen zu bestätigen
und genauere Aussagen zum Verlauf der
Schwingungsgeschwindigkeiten im unmittelbaren Nahbereich der Sprengung zu treffen.
Aus dem Versuch konnten
auch Aussagen hinsichtlich der
Auswirkungen der Sprengerschütterungen auf den Festsitz
der Anker getroffen werden. Die
Ankervorspannung kann um
etwa 1 bis 5 kN abnehmen, welches einer elastischen Längenänderung der Ankerstange von
rund 0,1 mm entspricht. Der
maximale Kraftabfall wurde für
den Gebirgsanker mit geringstem Abstand zur Firstkante gemessen.
Die sprenginduzierte Schwingungsausbreitung im Gebirge
wurde erfolgreich in das 3-D-Modell implementiert. Zur Modellierung des dynamischen Ankerverhaltens werden in der Bearbeitung
derzeit die Zündzeitpunkte bei der
Sprengung angepasst.
Gebirgsbeherschung
Das statische Verhalten der Anker sowie das statische und dynamische Verhalten des Gebirges werden durch die entwickelte Modellierungstechnik realitätsnah
wiedergegeben. Die Interpretation des
dynamischen Verhaltens der Anker ist zurzeit noch in Bearbeitung.
Ein weiterer Schritt könnten Untersuchungen zur Ermittlung des optimalen Ankersetzzeitpunkts unter Berücksichtigung
gebirgsmechanischer und technischer Gesichtspunkte sein.
Ausblick
Die vorgestellten Entwicklungen von
Stoppmuttern für den Abbau in geringmächtigen Lagerstättenbereichen sowie
der Laststufenindikatoren helfen die First-
sicherheit in der praktischen Anwendung
zu erhöhen.
Die Anker- und Gebirgsmodellierung
bietet ein Werkzeug mit modernster Technik, mit dem spezielle Situationen im Vorfeld schwieriger Auffahrungsverhältnisse
bewertet oder gegebenenfalls bei besonderen Ereignissen besser untersucht werden können.
Sämtliche Arbeiten und Entwicklungen
in der Ankertechnik – sowohl in praktischer
als auch in theoretischer Hinsicht – haben
das Ziel, die Sicherheit in den Grubenbetrieben der K+S-Gruppe zu erhöhen. Eine
Überprüfung der „Ankerrichtlinie“ hinsichtlich der Ergebnisse der jüngsten Forschungsergebnisse, die gemeinsam mit
dem Institut für Gebirgsmechanik der TU
Bergakademie Freiberg erarbeitet wurden,
ist erforderlich. Falls sich daraus ein Bedarf
zur Überarbeitung der „Ankerrichtlinie“ ableitet, wird diese unter Führung des „Ankerbeurteilungsausschusses“ erfolgen.
Quellennachweis
[1] Grundsätze zur Beurteilung und Verwendung von Ankerausbau zur systematischen
Firstsicherung im Kali- und Steinsalzbergbau
(Ankerrichtlinie), unveröffentlicht.
[2] Frühwirt; Schleinig; Jahnke: Stand und
Entwicklung der Firstankermodellierung und
Firstüberwachung im Salzbergbau der K+S)
Gruppe. 37. Geomechanik Kolloquium, Freiberg, 2008.
Nachdruck mit freundlicher Genehmigung aus der Zeitschrift „Glückauf“,
Heft 7 / 2011, des VGE-Verlages, Essen
Aus- und Fortbildung
Fester Boden wird berechenbarer –
TFH-Absolvent entwickelt Computermodell
für Geogitter-Boden Verbundkonstruktion
Geogitter sind großflächige Gitter
aus Kunststoffen, die zur
Stabilisierung von ungebundenen
Untergründen aus Erde, Sand
oder losem Gestein eingesetzt
werden. Anwendungsbeispiele
sind die Bewehrung von
Böschungen, die Gründung
von Gebäuden, der Bau von
Feldwegen, aber auch die
Abdeckung von Schächten.
Wie sich Geogitter und Untergrund miteinander verzahnen,
konnte Michael Stahl, Absolvent
der Technischen Fachhochschule
(TFH) Georg Agricola zu Bochum,
in seiner Doktorarbeit nun erstmals
im Computermodell berechnen.
Der Vorteil von Geogittern liegt darin,
Setzungen oder andere unerwünschte Bewegungen von Böden durch Verzahnungseffekte verhindern zu können. Der Einsatz
von Geogittern ist deutlich kostengünstiger
als der Austausch des Bodenmaterials. Außerdem sind Geogitter wasserdurchlässig,
so dass die Versiegelung des Untergrunds
vermieden werden kann.
Geogitter werden seit rund 30 Jahren
verwendet. Aufgrund der komplexen Eigen-
Prof. Dr. Frank Otto (lks.)gratulierte Michael
Stahl in Freiberg zu seiner Promotion
schaften des ungebundenen Materials war
es bisher jedoch nicht möglich, das Zusammenspiel von Gitter und Boden genau berechnen zu können. Michael Stahl gelang
in seiner Dissertation „Interaktion Geogitter-Boden: Numerische Simulation und
experimentelle Analyse“ als Erstem, ein
Computermodell für die auftretenden mikromechanischen Kräfte und Bewegungen zu
entwickeln und in umfangreichen Laborversuchen am realen Objekt zu überprüfen. Auf
der Basis von Michael Stahls Arbeit können
neuartige Verfahren entwickelt werden, um
die Standfestigkeit und Materialeffizienz
beim Einsatz von Geogittern weiter zu er-
höhen.
Michael Stahl absolvierte an der Technischen Fachhochschule Georg Agricola zu
Bochum ein Studium der Geotechnik und
Angewandten Geologie, das er 2007 als
Diplom-Ingenieur (FH) abschloss. Stahls
Diplomarbeit wurde mit dem Preis des
Vereins der Freunde der TFH für herausragende Abschlussarbeiten ausgezeichnet.
Danach arbeitete er zunächst parallel bei
der WBG GmbH und als wissenschaftlicher Mitarbeiter der TFH. Zeitgleich begann Stahl sein Dissertationsprojekt an der
Technischen Universität (TU) Bergakademie Freiberg, das in Kooperation mit der
TFH Georg Agricola sowie der Gelsenkirchener Ingenieurberatung ITASCA Consultants GmbH und dem britischen Geokunststoff-Hersteller Tensar International
durchgeführt wurde. Betreuer von Stahls
Dissertation waren Professor Dr. Heinz Konietzky von der TU Freiberg und Professor
Dr. Frank Otto von der TFH Georg Agricola.
Dr. Lothar te Kamp (ITASCA Consultants
GmbH) und Dr. Ansgar Emersleben (Technische Universität Clausthal) gaben eine
Stellungnahme zur Dissertationsschrift ab.
Am 16.12.2011 wurde Michael Stahl an der
Fakultät für Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau der TU Bergakademie
Freiberg zum Doktor der Ingenieurwissenschaften promoviert. Er erhielt die Bestnote
summa cum laude
Internet: www.tfh-bochum.de
bergbau 2/2012
71
Aus- und Fortbildung
Erstsemesterfahrt der TU Bergakademie Freiberg
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Technischen Universität Bergakademie Freiberg organisierten eine Erstsemesterfahrt in
den Braunkohletagebau Welzow-Süd
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Die Übersetzung der Websites in 9 Sprachen erfolgte in Zusammenarbeit mit der Langenscheidt KG. Die rund 8 000 Suchbegriffe wurden ins Englische, Französische, Russische, Griechische, Spanische, Italienische, Portugiesische und Türkische
übersetzt.
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75
Journal
Promotion an der
TU Bergakademie Freiberg –
Doktorwürde an Hagen Müller
Am 18.11.2011 wurde Dipl.-Ing. Hagen
Müller (1978), seit 2009 Mitarbeiter von
HAVER ENGINEERING Meißen, durch die
TU Bergakademie Freiberg in Sachsen der
Doktortitel verliehen. An der Verleihung der
Doktorwürde war Sachsens Finanzminister Professor Dr. Georg Unland beteiligt.
Er war Rektor der Freiberger Universität
als Hagen Müller dort Maschinenbau mit
einer Spezialisierung im Bereich Aufbereitungsmachen sowie Spezialtiefbau- und
Gewinnungsmaschinen studierte.
nen. Die dabei gefundenen Abhängigkeiten sind wichtige Voraussetzungen für die
Anlagenplanung sowie Neuentwicklung
entsprechender Maschinentechnik. Dieser Aufgabe widmet sich Dr. Müller nun im
Rahmen seiner Tätigkeit bei HAVER ENGINEERING Meißen.
Kontakt
Andrea Stahnke
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
HAVER & BOECKER OHG
Maschinenfabrik
Carl-Haver-Platz 3
59302 Oelde
Tel.: 02522 / 30 820
Fax: 02522 / 30 710
E-Mail: [email protected]
Internet: www.haverboecker.com
Bergmannskalender 2012 –
Glückauf zur letzten Schicht der
saarländischen Bergleute
Dr. Hagen Müller
Foto: Privat
Seine Dissertation mit dem Titel „Beitrag zur systematischen Untersuchung
von Reinigungs- und Läuterprozessen“
befasst sich mit den Reinigung- und Läuterprozessen und ihren maschinen- als auch
prozesstechnischen Einflussparametern.
Dr. Müller widmete sich diesem Thema
vor dem Hintergrund, dass Reinigungsund Läutermaschinen für die Aufbereitung
mineralischer Rohstoffe sehr bedeutend
sind und wesentlich zur Steigerung der
Produktqualität und zur Entlastung nachgeschalteter Prozessstufen beitragen. Auf
diesem Gebiet fehlten bislang systematische Untersuchungen.
Dr. Müllers Dissertation ist ein grundlegender Beitrag dazu, das Gebiet der Reinigungsmaschinen zu strukturieren und zu
systematisieren. Dazu wurden die derzeitigen Maschinen in eine Systematik eingeordnet und anhand technisch-wirtschaftlicher Kennzahlen verglichen. Grundlegende experimentelle Untersuchungen
mündeten in die Entwicklung eines Ringkanalschergerätes, um maschinen- und
prozesstechnische Haupteinflussgrößen
des Läuterprozesses untersuchen zu kön76 bergbau 2/2012
Der Bergmannskalender begleitet den
Saarbergbau seit 1873, also seit fast 140
Jahren. Zum Jahr der Stilllegung des letzten Bergwerks im Saarland 2012 und dem
Ende einer über zweieinhalb Jahrhundert
dauernden Epoche wird auch er zum letzten Mal erscheinen. Das Set, bestehend aus
dem Wandkalender im Querformat 49 x 34
cm und dem Jahrbuch mit 280 Seiten, ist für
10,- € erhältlich.
In den Mittelpunkt der Bilder für den
Wandkalender hat Fotograf Ralf Grömminger den Menschen gerückt. Und die
Geschichte, die die Bilder erzählen, ist die
einer ganz normalen Schicht - oder eben
keiner normalen Schicht, denn es ist ja: die
letzte Schicht der saarländischen Bergleute. Die Monatsblätter zeigen eindrucksvolle Aufnahmen von Männern, die ihren
Beruf lieben.
Im Jahrbuch widmet sich die Journalistin
Traudl Brenner der Geschichte dieser traditionsreichen Publikation. Sie beschreibt
in ihrem Beitrag das wechselhafte Erscheinungsbild und die Inhalte des Kalenders
unter dem Einfluss der jeweiligen Herausgeber. Seine Rolle als Chronist der saarländischen Bergbauhistorie, wertvolles
Instrument der Kommunikation des Unternehmens sowie Botschafter der bergmännischen Kultur wird darin deutlich herausgearbeitet.
Die Beiträge von Delf Siotta beleuchten
das Steinkohlerevier an der Saar über einen Zeitraum von mehr als 250 Jahren und
skizzieren die große Bedeutung der Kohle
für die Industrie- und Landesgeschichte
ebenso wie für Kunst, Kultur und Tradition.
Historiker Dr. Albert H. V. Kraus beschreibt
in bekannt pointiertem Stil die Blütezeit, die
Krisen und das Ende des Saarbergbaus
aus gesellschaftspolitischer Sicht. Georg
Fox widmet sich der Identität der Saarländer in mehreren amüsanten Kurzbeiträgen
und entdeckt darin viele Parallelen zur Welt
der Bergleute. Die Entwicklung der Hirschbacher Werkstätten von den Anfängen bis
zum professionellen Service-Dienstleister
der Bergwerke schildern wiederum Werner
Thomas und Joachim Wollschläger.
Bezugsquelle
RAG Aktiengesellschaft
Hafenstraße 25
66111 Saarbrücken
Tel.: 0681 / 40 51 185
Fax: 0681 / 40 51 074
E-Mail: [email protected]
Das Set aus Wandkalender und Jahrbuch
kostet 10 ,- €
Für den Versand fallen weitere 3,90 € je
Bestellung an.
Die Saarländischen Bergbehörden
trauern um Dipl.-Ing. Gustav Seyl –
Der Berghauptmann verstarb am
08.12.2011 im Alter von 80 Jahren
Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums des Bergfachs an der Technischen
Hochschule Aachen und anschließendem
Vorbereitungsdienst als Bergreferendar
an den Bergämtern Saarbrücken-Ost und
Diez sowie an den damaligen Oberbergämtern Saarbrücken und Bad Ems wurde
Dipl.-Ing. Gustav Seyl nach Bestehen der
Großen Staatsprüfung 1961 als Bergassessor in den saarländischen Landesdienst übernommen. Er war danach an
allen saarländischen Bergämtern sowie
beim Oberbergamt tätig.
Berghauptmann a.D.
Dipl.-Ing. Gustav Seyl
Foto: Privat
Nach mehrjähriger Leitung des Bergamts Saarbrücken-West wurde Dipl.-Ing.
Gustav Seyl Ende 1971 im saarländischen
Wirtschaftsministerium mit der Übernah-
Journal
me des Referats Bergaufsicht, Geologie
und Rohstoffe betraut, bevor er durch
Wirtschaftsminister Klumpp mit Wirkung
vom 01.04.1977 zum Berghauptmann und
Leiter des Oberbergamts ernannt wurde.
Dieses Amt hatte er nahezu 2 Jahrzehnte
inne, als er am 30.06.1995 in den Ruhestand trat. Das Berufsleben von Dipl.-Ing.
Gustav Seyl war geprägt durch unermüdlichen Einsatz für die Sicherheit und den
Gesundheitsschutz der Bergleute. Sein
hervorragender bergmännischer Sachverstand und sein großes technisches Detailwissen waren auch über die Landesgrenzen hinaus geschätzt, so dass er in zahlreichen Ausschüssen auf Landes- wie auf
Bundesebene vertreten war und zum Teil
dort auch den Vorsitz innehatte.
In Trauer nehmen die saarländischen
Bergbehörden mit den Angehörigen Abschied von Dipl.-Ing. Gustav Seyl, den sie
stets in guter Erinnerung behalten werden.
Dr. Franz-Rudolf Ecker
Berghauptmann
Piet Leys neuer Geschäftsführer
der Atlas Copco Holding
Piet Leys ist seit dem 01.01.2012 neuer
Geschäftsführer der deutschen Atlas Copco
Holding GmbH mit Sitz in Essen. Er löst
Ulrich Schoene ab, der in den Ruhestand
wechselt.
Neuer Atlas Holding Geschäftsführer Piet Leys
Foto: Atlas Copco
Der Belgier Piet Leys ist seit 1986 für Atlas Copco tätig und war zuletzt Geschäftsführer der Holding in Südafrika. In seiner
Zeit im Konzern hatte er mehrere Positionen inne, unter anderem noch in Spanien
und Schweden. Ab sofort ist er als HoldingGeschäftsführer neben Deutschland auch
für die Geschäfte in Österreich und der
Schweiz verantwortlich.
Weitere Informationen
Thomas Preuß
Pressebüro Turmpresse
Jägerstraße 5
53639 Königswinter
Tel.: 02244 / 87 12 47
Fax: 02244 / 87 15 18
E-Mail: [email protected]
Internet: www.atlascopco.com
Die energiewirtschaftliche
Bedeutung der Braunkohle
wächst
Die Förderung von Braunkohle hat in
Deutschland im vergangenen Jahr um
rund 4 % auf 176,5 Mio. t zugenommen.
Rund 90 % der Produktion wurden in
Kraftwerken zur Erzeugung von Strom
und Fernwärme eingesetzt. Braunkohle
war damit nach Angaben des Deutschen
Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV)
in Köln der mit Abstand wichtigste heimische Energieträger. Braunkohle hatte 2011
einen Anteil von 12 % am gesamten inländischen Energieverbrauch. Auch in der
Stromerzeugung belegt die Braunkohle
mit einem Anteil von knapp 25 % die Führungsposition. Die Stromerzeugung der
Braunkohlenkraftwerke stieg um gut 3 %
auf 150,5 Mrd. kWh.
Die subventionsfreie Gewinnung des
wichtigsten heimischen Energieträgers
konzentriert sich derzeit auf 4 Reviere. Im
Rheinland stieg die Förderung um mehr
als 5 % auf gut 95 Mio. t und in der Lausitz gab es einen Zuwachs in vergleichbarer Höhe auf nahezu 60 Mio. t. In Mitteldeutschland lag die Förderung mit 19,5
Mio. t um knapp 3 % unter dem Vorjahr
und im Helmstedter Revier erreichte die
Produktion eine Höhe von gut 1,6 Mio. t.
In den Veränderungsraten der Produktionsmengen spiegelt sich vornehmlich die
jährlich schwankende Verfügbarkeit der
Braunkohlenkraftwerke wider. Zunehmend
zwingen jedoch auch Netzengpässe dazu,
die Leistung der Braunkohlenkraftwerke
zeitweilig zu verringern. Insgesamt, so der
DEBRIV, entwickelten sich Förderung und
Stromerzeugung aus Braunkohle 2011 in
den Größenordnungen der Vorjahre.
Veredlungs-und Rohstoffsektor positiv
Der Einsatz von Braunkohle zu Veredlungszwecken stieg 2011 ebenfalls deutlich
auf rund 16 Mio. t. Die Herstellung von Wirbelschichtkohle nahm um fast ein Viertel
zu, die Produktion von Braunkohlenstaub
erhöhte sich um 13 % und die Brikettproduktion erhöhte sich um rund 6 %. Rund
1 Mio. t Braunkohlenprodukte wurden exportiert. Nach Stilllegung der letzten Brikettfabrik in Tschechien wird ein Teil des
Bedarfs durch Braunkohlenbriketts aus
deutscher Produktion gedeckt.
Die Initiativen von Industrie, Wissenschaft
und Politik zur Nutzung der Braunkohle als
Rohstoff für die chemische und petrochemische Industrie mit Schwerpunkt im Chemiedreieck Halle-Leipzig sowie den bergbaunahen Hochschulen in Ostdeutschland haben
zahlreiche Fortschritte gemacht.
Beschäftigung stabil
Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Braunkohlenindustrie stieg 2011
leicht auf knapp 22 800. In dieser Zahl
sind rund 1 600 Auszubildende sowie etwa
6 000 Mitarbeiter in den Braunkohlenkraftwerken der allgemeinen Versorgung enthalten. Auf das Rheinische Revier entfielen etwa 11 600 Beschäftigte. Das Lausitzer Revier zählte über 8 000 Beschäftigte
und im Mitteldeutschen Revier sind etwa
2 500 Menschen in der Braunkohlenindustrie beschäftigt. Durch direkte und indirekte Effekte werden in Deutschland durch
die Braunkohlenindustrie insgesamt rund
86 000 Arbeitsplätze gesichert.
Internet: www.braunkohle.de
Manfred Freitag neuer Geschäftsführer der DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung –
Die DMT-Gesellschaft für Lehre und
Bildung mbH (DMT-LB) hat einen neuen
Geschäftsführer.
Manfred Freitag stellte sich auf
der Belegschaftsversammlung
der DMT-LB vor
Foto: DMT
Manfred Freitag trat zum 01.01.2012 die
Nachfolge von Bernhard Czapla an, der zum
31.12.2011 aus dem Unternehmen ausgeschieden ist. Auf einer Belegschaftsversammlung stellte sich der neue Geschäftsführer am 11.01.2012 den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der DMT-LB vor.
bergbau 2/2012
77
Journal/Veranstaltungen
Die DMT-LB ist die Trägergesellschaft
des Deutschen Bergbau-Museums (DBM)
und der Technischen Fachhochschule
(TFH) Georg Agricola zu Bochum. „Die
DMT-LB gehört zu den wichtigsten Akteuren von Bildung und Kultur im Herzen des
Ruhrgebietes und übernimmt damit ein
hohes Maß an gesellschaftlicher Verantwortung. „Ich verfolge die erfolgreiche Arbeit der TFH und des DBM seit Jahren und
freue mich deshalb sehr über meine neue
Aufgabe“, kommentierte Manfred Freitag
den Beginn seiner Geschäftsführungstätigkeit. Professor Dr. Jürgen Kretschmann,
Vorsitzender der DMT-LB Geschäftsführung begrüßte seinen neuen Kollegen und
dankte dessen Vorgänger für die geleistete
Arbeit: „Bernhard Czapla hat die Entwicklung der DMT-LB in den letzten 6 Jahren
entscheidend geprägt. Ich bin sicher, dass
wir mit Manfred Freitag den erfolgreichen
Weg von Modernisierung und Wachstum
weiter fortsetzen können. Seine Wahl zum
Geschäftsführer ist ein gutes Signal für die
Zukunft.“
Manfred Freitag war bis zum 31.12.2011
bei der Industriegewerkschaft Bergbau,
Chemie, Energie (IG BCE) Bezirksleiter
des Bezirks Hamm. Zuvor war er in unterschiedlichen Funktionen bei der IG BCE
tätig. Manfred Freitag wurde auf Vorschlag
des geschäftsführenden Hauptvorstands
der IG BCE von den zuständigen Gremien
der DMT-LB in die Geschäftsführung gewählt und bestellt.
Internet:
www.tfh-bochum.de/pressestelle.html
PAUS setzt auf personelle
Verstärkung für den Vertrieb von
Berg- und Tunnelbaumaschinen
Steigende Kundenanforderungen, ein
konstant hohes Auftragsvolumen und
Märkte, die sie sich immer schneller entwickeln – dies sind einige Gründe, die
den norddeutschen Maschinenbauer Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH dazu
bewegten, den Bereich Vertrieb personell
aufzustocken.
Seit Jahresanfang ist Michael Schümann bei PAUS als neuer Vertriebsleiter
für den Bereich Berg- und Tunnelbau
tätig. Der 45-Jährige war in den vergangenen Jahren bei namenhaften internationalen Konzernen im Vertrieb und Kundendienst beschäftigt. Seine dabei angeeigneten Marktkenntnisse sowie Erfahrungen im
Umgang mit Kunden und deren Wünschen,
möchte er nun auch für PAUS anwenden.
Kenntnisse im Business Development und
der internationalen Bergbauindustrie prä78 bergbau 2/2012
destinieren Michael Schümann zusätzlich
für sein neues Aufgabengebiet als Vertriebsleiter bei der Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH.
Neuer Vertriebsleiter Berg- und
Tunnelbaumaschinen bei der
Hermann Paus Maschinenfabrik
GmbH: Michael Schümann
Fotos: Paus
„Das Kümmern um den Kunden“ diesen
Anspruch verfolgt Schümann. Die internationale Kundenstruktur der Firma PAUS stellt
zudem eine besondere Herausforderung
dar, bei der Schümann sein ganzes Knowhow sowie seine Erfahrung einsetzen kann.
Seit November 2011 unterstützt zudem
Oliver Wilke den Vertrieb im Bereich Bergund Tunnelbau. Durch seine vorherigen
Tätigkeiten als Vertriebs- und Projektingenieur bei internationalen Unternehmen der
Berg- und Tunnelbaubranche hat auch er
ein umfangreiches Fachwissen erworben,
welches er nun für seine Aufgabe als Vertriebsingenieur bei PAUS einsetzen möchte. Zu den Verkaufsgebieten des 39-Jährigen gehören die Türkei, Südamerika,
Südafrika und Australien. „Meine Ziele sind
Paus weltweit noch mehr zu etablieren und
neue Märkte für Paus zu erschließen“ so
der gebürtige Dortmunder.
PAUS Spezialmaschinen ebenso wie Serienfahrzeuge für Kunden. Oftmals werden
solche Anfertigungen nur in kleinen Stückzahlen aufgelegt und fordern daher ein breit
angelegtes technisches Wissen.
Um auf die Anforderungen der Kunden
reagieren zu können, muss ein ständiger
Informationsaustausch zwischen den Bereichen stattfinden. „Durch eine konsequente Information kann PAUS weiterhin
Kunden auch nach dem Kauf von sich
überzeugen“, sind sich die beiden neuen
Paus-Mitarbeiter einig.
Kontakt
Herrmann Paus Maschinenfabrik GmbH
Ansprechpartnerin Marketing
Anke Stevens
E-Mail: [email protected]
Siemensstraße 1 bis 9
48488 Emsbüren
Tel.: 0 59 03 / 70 70
Fax: 0 59 03 / 70 73 33
E-Mail: [email protected]
Internet: www.paus.de
Anzeige
Informationen
RDB e.V.
Juliusstraße 9
45728 Essen
Tel.: 0201/232238
Fax: 0201/234578
E-Mail: [email protected]
Internet: www.rdb-ev.de
3. Tag der Metallurgie
14. bis 16.03.2012, Goslar
Unterstützt seit November 2011 den
Vertrieb im Bereich Berg- und
Tunnelbau, Oliver Wilke
Paus produziert Baumaschinen, Lifttechnik sowie Maschinen für den Berg- und
Tunnelbau. Dabei plant, entwickelt und baut
Aus dem Editorial von Dr. Reimund
Westphal, Recylex GmbH
Der Blick zurück auf die letzten beiden
Jahre zeigt viel Bewegung für die gesamte
Branche. Die GDMB hat viele Tagungen
und Fachseminare erfolgreich durchgeführt. Höhepunkte waren sicherlich die
internationale Kupfer-Konferenz „Copper
2010“ in Hamburg mit knapp 700 Teilneh-
Veranstaltungen
mern aus 40 Ländern und die zum 6. Mal
durchgeführte internationale EMC European Metallurgical Conference 2011 in
Düsseldorf mit über 400 Teilnehmern. Die
WirtschaftsVereinigung Metalle hat mit Unterstützung der Mitgliedsunternehmen der
Unternehmensinitiative Metalle pro Klima
und den Mitarbeitern in den dortigen Werken erfolgreich bereits 9 Regionalkonferenzen an den Unternehmensstandorten
zu den Themen Klimaschutz, Energie- und
Ressourceneffizienz durchgeführt.
Die Industrie hat in Großanlagen investiert – aber leider haben die Phase der
Wirtschafts- und Finanzkrise nicht alle unbeschadet überstanden, so wurden auch
Produktionen gedrosselt, wie z. B. in der
Aluminiumindustrie auf Grund der hohen
Stromkosten. In der Zinkindustrie blicken
wir in Nordenham auf die letzte verbleibende Primärzinkhütte in Deutschland, deren
Produktionsausweitung mit hohen Investitionen und einigen hundert Arbeitsplätzen,
aufgrund der internationalen Benchmark
innerhalb des Unternehmens zur Debatte
steht. Und schließlich fuhren die Metallpreise Achterbahn. Die noch immer währende
Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 hat
die Unternehmungen verpflichtet, bei der
Unternehmenssteuerung noch mehr auf
die Liquidität zu achten.
Neben den tagespolitischen Themen
beherrscht die Staatsschulden- und Eurokrise das Geschehen in Europa. Für unsere Branche zweifellos bedeutungsvoll,
aber die Nichteisen-Metallindustrie wird
gleichzeitig von anderen Themen tangiert, wie wohl nie zuvor: Energiewende,
Rohstoffversorgungssicherheit, Elektromobilität, Umweltgesetze, Klimaschutz,
Recyclingstrategien und viele Belastungsszenarien mehr. Daneben steht der chinesische Markt unter großer Beobachtung.
In diesen Themenfeldern liegen für uns
Chancen und neue Herausforderungen
aber auch Risiken.
Die Energiewende wird die Energiekosten steigen lassen; mit entscheidenden
Ergebniseinbußen ist zu rechnen. Die
sinnvolle Kürzung der Förderung von
Solarstrom bringt die Solarindustrie, die
zu den Kunden unserer Metalle zählt, in
ein schwieriges Fahrwasser. Eine sichere
und wettbewerbsfähige Versorgung der
energieintensiven Industrien mit Energie
ist derzeit nicht in Sicht. Die drohende
Rohstoffverknappung, die sich insbesondere auf die „wirtschaftsstrategischen
Metalle“ bezieht (was durch die Katastrophe in Japan Anfang 2011 deutlich wurde), treibt die Metallpreise in die Höhe,
wodurch diese zunehmend ein Werkzeug
der Finanzanleger werden und uns eine
steigende Planungsunsicherheit bescheren. Die Elektromobilität, von der Bundesregierung mit dem Ziel 1 Mio. Fahrzeuge
in 2020 auf deutschen Straßen fahren
zu lassen hoch dynamisiert, hat sich
zwar deutlich verlangsamt, aber konkretisiert sich durch die ersten marktfähigen
Angebote der Indus-trie. Umwelt- und
Klimaschutz und Elektromobilität, haben
zur Senkung der CO2-Emissionen einen
gemeinsamen Nenner: Modernisierte
Bleibatterien für den „Start und Stopp
Betrieb“ des Autos, dem größten Markt
für unser Blei. Ein positives Signal. CO2–
Reduzierung als Wettbewerbsfaktor zwischen Stahl und Aluminium im Automobilbau wird weiterhin die Kreativität und
Innovation der Ingenieure beanspruchen.
Diese technischen Beispiele könnte man
beliebig fortsetzen. Das machen auch der
Einsatz effektiverer Elemente und Werkstoffe in Flugzeugtriebwerken durch neue
Legierungen deutlich. Unsere Ingenieure
arbeiten mit Hochdruck an weiteren Lösungen. Und das ist gut so.
Einladung und Programm des 3. Tag
der Metallurgie vom 14. bis 16.03. in
Goslar unter:
Internet: www.gs-metallurgie.gdmb.de
sind im Moment ca. 36 000 ha Kippenfläche
Sperrgebiet.
Im Kolloquium werden Forschungsergebnisse, Erkenntnisse aus der Sanierungspraxis und rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen erörtert.
Organisator ist Prof. Dr.-Ing. Wolfram
Kudla, Professor für Erdbau und Spezialtiefbau.
Anmeldung unter
www.tu-freiberg.de/forschungsforum/2012/
Karin Küttner
Tel.: +49 3737 / 39 2893
E-Mail:
[email protected]
Informationen
Dipl.-Ing. Jörg Weißbach
Institut für Bergbau und Spezialtiefbau
Technische Universität Bergakademie
Freiberg
Gustav-Zeuner Straße 1A
09596 Freiberg
Tel.: ++49 / (0)3731 / 39-2357
Fax: ++49 / (0)3731 / 39-3581
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.tu-freiberg.de
63. Berg und Hüttenmännischer
Tag in Freiberg in Sachsen Freiberger Forschungsforum
Im Rahmen des Freiberger Forschungsforums - 63. Berg- und Hüttenmännischer
Tag vom 13. bis 15.06. veranstaltet das
Institut für Bergbau und Spezialtiefbau der
TU Bergakademie Freiberg ein Kolloquium zum Thema „Bodenverflüssigung
bei Kippen des Lausitzer Braunkohlebergbaus“.
Zum Hintergrund: Als Hinterlassenschaft
des Braunkohlenbergbaus gibt es in der
Lausitz Kippen, die aus locker gelagerten
Sanden und gemischtkörnigen Böden bestehen. In großen Teilen des Bergbaureviers
entspricht der Grundwasserspiegel wieder
nahezu dem vorbergbaulichen Stand. Die
Kombination des instabilen Kippenbodens
mit der Wassersättigung sorgt etwa seit
2007 vermehrt zu spontanen Bodenverflüssigungsereignissen auch in flachgeneigten Kippenarealen, die eine Größe von
über 100 ha einnehmen können. Mit klassischen Methoden der Bodenmechanik können diese Ereignisse nicht erfasst werden,
vor allem kann die Sicherheit derzeit nicht
nachgewiesen werden. Aus diesem Grund
Sensorgestützte Sortierung
Eine Fachtagung des Instituts für Aufbereitung der RWTH Aachen und der GDMB
Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik e.V. zum Thema
Neuentwicklungen und Anwendungen im
Bereich der sensorgestützten Sortiertechnik bei der Aufbereitung von Primär- und
Sekundärrohstoffen findet vom 17. bis
19.04. im Eurogress, Aachen statt.
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr.- Ing.
Thomas Pretz und Prof. Dr.- Ing. Hermann
Wotruba.
Vorläufiges Programm zum Download:
Internet: www.ifa.rwth-aachen.de
bergbau 2/2012
79
RDB-Reisebericht
Exkursion nach Schottland –
Bergwerk Lady Victoria in Newtongrange
Samstag 01.10.2011
Ahlen – Amsterdam Fährhafen
Ijmuiden/Newcastle-Nordengland
In aller Frühe begann die Fahrt
des BV Ahlen-Heessen mit dem
Bus ab der Stadthalle in Ahlen.
Über Bockum-Hövel und Dortmund
ging es nach Amsterdam. Hier nahmen wir
die Stadtführerin für Amsterdam, Frau Anneke Sterk, an Bord. Es begann eine ca.
3-stündige Besichtigungsfahrt. Sie führte
an historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten vorbei. Der Name der Stadt
leitet sich von einem im 13. Jahrhundert
errichteten Damm mit Schleuse im Fluss
Amstel ab. Dieser in der Amstel gelegene
Damm verband die zuvor auf beiden Seiten entstandenen Siedlungskerne.
Zu den meistbesuchten Attraktionen
zählen hauptsächlich Museen, aber auch
der Vogelpark und der Artis Zoo sowie
das einzigartige Rot-Licht-Viertel. Hier
herrscht 24 h lang eine ganz besondere
Atmosphäre. Mitten darin steht die älteste
und interessanteste Kirche Amsterdams.
Heutzutage beherbergt der gotisch geprägte Gebäudekomplex große Ausstellungen wie die World Press Photo Show.
Der Königspalast und der dazugehörige Vorplatz, der Dam, befinden sich im
Herzen der Amsterdamer Innenstadt. Auf
dem Dam findet man Schausteller und
das angrenzende Wachsfiguren-Kabinett
Madame Tussaud`s. Der Königspalast
fungierte zu früheren Zeiten als Rathaus.
Durch Napoleon, der seinen Bruder Louis als König der Niederlande einsetzte,
wurde das Rathaus wieder zum Palast.
Der Central Park von Amsterdam, der
Vondelpark, ist von Menschenhand angelegt worden und befindet sich im Süden
der Amsterdamer Innenstadt. Er ist nur
5-min.-Fußweg vom Vergnügungsviertel
entfernt und wird jährlich von über 10 Mio.
Menschen besucht.
Der Albert-Cuip-Markt ist der bekannteste und meistbesuchte Straßenmarkt
von Amsterdam. Weiter befinden sich hier
im Szeneviertel der Pip und ganz in der
Nähe die Heinecken-Brauerei. Auf Grund
der 165 Grachten wird die Stadt gern als
Venedig des Nordens bezeichnet. Zu den
Hauptgrachten zählen Singel, Heeren-,
Keizer- und Prinzengracht, welche die
Innenstadt Amsterdams durchziehen. An
der Prinzengracht steht das Anne Frank
Haus, in welchem sie ihr weltberühmtes
Tagebuch während des 2. Weltkrieges
80 bergbau 2/2012
1 Windmühle in Amsterdam
verfasste. Nach ihrem Tod entschied sich
ihr Vater, ihr Tagebuch zu veröffentlichen.
Das Rijksmuseum (Reichsmuseum) beherbergt die Ausstellung niederländische
Meisterwerke wie Rembrandts „Nachtwache“. Der Artis Zoo besitzt ein riesengroßes Areal, in dem altbekannte Tiere zu
sehen sind. Ein nachgebauter Regenwald
für Nachttiere oder eine Simulation des
Amsterdamer Kanalsystems sind dargestellt. Das Tropenmuseum befindet sich
ganz in der Nähe des Artis Zoo. Zum Inventar gehören lebensechte Nachbildungen eines afrikanischen und südostasiatischen Dorfes sowie eine Ausstellung über
Süd-Amerika und Musikinstrumente aus
der ganzen Welt. Die Amsterdam Arena
wird nicht nur von Fußballfans besucht. Im
Sommer spielen dort bekannte Bands wie
die Rolling Stones oder U2 (Bild 1).
Nach der Stadtrundfahrt und dem Dank
des Vorsitzenden, Friedrich Haumann, an
die Stadtführerin, Frau Anneke Sterk, ging
es zum Fährhafen von Amsterdam-Ijmuiden und dem Fährschiff „KING of Scandinavia“, der DFDS SEAWAYS Flotte. Der
Abend wurde in den verschiedenen Restaurants des Schiffes in gemütlicher Runde
verbracht. Die Fahrt über die ruhige See
in Richtung Newcastle ließ alle Teilnehmer
eine geruhsame Nacht verbringen.
2 „Landesgrenze“ England – Schottland
Sonntag 02.10.
Newcastle – Newtongrange – Bergwerk
„Lady Victoria Colliery“ – Edinburgh
Nach einem ausgiebigen Frühstück
verließen wir gegen 9.00 Uhr Ortszeit in
Newcastle das Schiff und nahmen unsere Reisebegleiterin, Frau Inge Speitel, an
Bord unseres Reisebusses. Die Stadt, die
eigentlich Newcastle upon Tyne heißt, liegt
am Ufer des Flusses Tyne. An der Stelle
der heutigen Stadt, befand sich früher Pons
Aelii, eine der römischen Festungen entlang
des Hadrianwalles. Die Normannen erkannten die strategische Bedeutung der Anlage
und bauten an gleicher Stelle im Jahre 1080
eine hölzerne Festung, die erste „neue Burg“
ein „new castle“. Später wurde diese durch
einen Bau aus Stein ersetzt und im 13. und
14. Jahrhundert kamen die Stadtmauern
hinzu. Durch den Kohleexport gelangte die
Stadt zu großem Reichtum. Zu diesem Zeitpunkt entstand die Redewendung „Carry
Coals to Newcastle“ (Kohlen nach Newcastle bringen), die im Englischen die gleiche
Bedeutung hat wie Eulen nach Athen tragen
im Deutschen, das heißt etwas völlig überflüssiges und unsinniges tun. Im 17.Jahrhundert begann der Schiffbau in dieser Gegend.
Zeitweise wurden 25% aller Schiffe weltweit
in Newcastle und Umgebung gebaut. Im 20.
Jahrhundert entstand die erste Fabrik für
den Bau von Dampflokomotiven, gegründet
von Robert Stephenson.
7 Brücken führen über die Tyne. Die
Tyne-Brücke, gebaut Anfang des 20.
Jahrhunderts, die High Level Bridge aus
der Mitte des 10. Jahrhunderts, die von
Robert Stephenson gebaut wurde und
die Anfang des 21. Jahrhunderts gebaute Gateshead Millennium Bridge. Zu den
in der Stadt hergestellten Industriegütern
zählen unter anderem Maschinen, Arzneimittel sowie das berühmte malzig-dunkle
Bier „Newcastle Brown Ale“. In den letzten
Jahren hat die Stadt versucht, den Wandel
von einer florierenden Industrieregion (insbesondere Stahl- und Rüstungsindustrie)
hin zu einer kosmopolitischen Metropole
zu vollziehen. Aus alten Fabrikanlagen
wurden Theater und Museen. Nachdem
wir Newcastle in Richtung Newtongrange/
Edinburgh verlassen hatten, war unser
erster Zwischenstopp die „Landesgrenze“
England – Schottland (Bild 2).
Unser nächster längerer Stopp waren
die Ruinen Jedburgh Abbey aus dem 12.
Jahrhundert. Hier in Jedburgh lag Maria
Stuart in dem Mary Queen of Scots House
1566 mehrere Wochen schwer krank darnieder (Bild 3).
RDB-Reisebericht
Newtongrange ist ein ehemaliger Standort
des Kohlebergbaus. Der Schacht der Zeche
Lady Victoria, von der Lothian Coal Company, wurde 1890 auf 500m Teufe geteuft. 1894
begann die Produktion. Mit der Verstaatlichung im Jahre 1947 wurde die Gründung
der National Coal Board durchgeführt. Im
Jahre 1981 wurde die Zeche geschlossen.
1984 wurde das Scottish Mining Museum
gegründet. 1998 wurden weitere neue Einrichtungen für Besucher geöffnet. Die Übertage stehenden Grubengebäude wurden zur
Besichtigung erhalten. Nach der Begrüßung
im Museum, wurden wir mit Helm, Kopfhörern und einem Translater ausgerüstet. Besichtigt wurden nachgebildete Strecken und
ein Streb mit Fördermittel und Walzenlader.
Anschließend wurde die Tagesanlage mit der
Fördermaschine von Grant und die Spindelstöcke, gebaut von der Arrols Glasgow, befahren. Nach der Besichtigung wurden wir im
Gästeraum des Museums mit Tee und Gebäck bewirtet (Bild 4).
Nach einer Rundfahrt durch den südlichen Stadtteil von Edinburgh gelangten
wir zum Carlton Hotel, unserem heutigen
Ziel. Nach Eincheck und einer Pause war
unser Treffpunkt der Vorraum des Restaurants. Hier wurden wir von einem Dudelsackspieler im Kilt mit schottischen Melodien und einem Malt Whisky begrüßt. Mit
einem guten Abendessen und anschließendem gemütlichem Beisammensein
wurde der Tag beendet.
Montag 03.10.
Edinburgh – Luftkurort Pitlochry –
Inverness
Mit einer Stadtrundfahrt begann unsere
weitere Reise in den Norden Schottlands.
Edinburgh ist wahrscheinlich benannt nach
dem gododdinischen König Clinog Eitin als
Din Eitin (Eitins Festung). Anderen Quellen
zufolge stammt der Name von der gälischen Bezeichnung „Dun Eideann“ ab, was
„Festung am Hügelhang“ bedeutet.
Edinburgh ist seit 1437 die Hauptstadt
Schottlands im Vereinigten Königreich
Großbritannien und Nordirland. Seit 1999
ist sie außerdem Sitz des schottischen
Parlaments. Mit mehr als 477 600 Einwohnern ist sie nach Glasgow die zweitgrößte
Stadt Schottlands. Sie liegt an Schottlands
Ostküste und gilt als eine der schönsten
und touristisch attraktivsten Städte Europas. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt
zählen das Edinburgh Castle, die National
Gallery of Scotland und die Museen of
Scotland, die Royal Mile bestehend aus
den Straßen Canongate, High Street und
Castlehill. Sie beginnt am Edinburgh Castle und führt über die ehemalige Highland
Tolbooth Church, die St. Gilles Cathedral,
das People’s Story Museum, das Museum
of Edinburgh und das John Knox-Haus bis
zum Palace of Holyroodhouse. Gegenüber
3 Klosterruine in Jedburgh
4 Streb Lady Victoria
dem Palast befindet sich das schottische
Parlament. Außerdem sind in der Altstadt
mehrere große Märkte.
Der Park Princes Street Gardens erstreckt sich zwischen dem Castle Rock,
auf dem die Burg erbaut wurde und der
Princes Street. Mit der Princes Street beginnt die georgianische „New Town“ (Neue
Stadt), die sich mit ihren rechtwinklig angelegten Straßen weiter nach Norden erstreckt. In der Neustadt befindet sich am
Picardy Place die römisch-katholische Kathedrale von Edinburgh, die St. Marys Cathedral, ein neugotischer Bau von 1814.
Eine herrliche Aussicht über die Stadt
bietet sich von dem vulkanischen 251 m
hohen Arthurs Seat. Im Hafen von Leith,
am sogenannten Ocean Terminal, liegt
die ehemalige königliche Yacht Britannia,
die besichtigt werden kann. Das Panora-
5 Edinburgh
6 Brücke bei Queen Mary
mabild der Altstadt hat dazu beigetragen,
dass Edinburgh auch das Athen des Nordens genannt wird. Seit dem 14. Jahrhundert führt Edinburgh ein Stadtwappen. Im
Schild, über dem die schottische Krone
und ein Admiralitätsanker prangen, ist der
schwarze Basaltfelsen mit der Burg zu erkennen, deren Türme rote Fahnen tragen.
Schildhalter sind ein Mädchen und eine
Hirschkuh, das Symbol des hl. Ägidius,
des Schutzpatrons der Stadt. Sie war im
Mittelalter als Burg der Mädchen bekannt,
der Überlieferung nach ein sicherer Hort
für Prinzessinnen. Die meisten Einwohner Edinburghs sind Schotten, daneben
gibt es viele Iren, Deutsche und andere
Nationalitäten. Zwar gibt es, anders als in
Glasgow, in Edinburgh keinen religiösen
Fanatismus, doch erfolgt auch hier eine
Trennung der Schulen für katholische und
protestantische Kinder. Zu den zahlreichen internationalen Partnerstädten zählt
auch München (Bild 5).
Das Schloss Edinburgh Castle gilt als
eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Schottland. Es steht im Zentrum von Edinburgh auf dem Castle Rock.
Das Plateau des Kegels liegt etwa 120 m
über dem Meer. Von der Ostseite ist die
Steigung so gering, dass das Plateau problemlos zu Fuß zu erreichen ist. Die Lage
machte Castle Rock zu einem idealen
Platz für den Bau einer Verteidigungsanlage bzw. zu einem Rückzugsort bei drohender Gefahr. Auf dem Gelände der heutigen
Anlage konnten bei mehreren archäologischen Ausgrabungen Besiedlungsspuren,
die bis etwa ins 9. Jahrhundert vor Christus zurückreichen, nachgewiesen werden.
Allgemein wird angenommen, dass eine
Burg im 7. Jahrhundert auf dem Castle
Rock gebaut wurde. Das älteste erhaltene Gebäude, die St. Margaret’s Chapel,
stammt vom Anfang des 12. Jahrhunderts.
In den folgenden Jahrhunderten wurde
Edinburgh Castle oft belagert, zerstört und
wieder aufgebaut. Da Teile des Castles
noch heute von der Britischen Armee genutzt werden, stammen die neuesten Bauten aus dem 21. Jahrhundert. Nach der
Stadtrundfahrt wurde auf dem Weg nach
Pitlochry in der Nähe von Queen Mary
eine Pause eingelegt. Hier waren 2 Brücken, die Forth Bridges, eine Bahn- und
eine Autobrücke, die über eine Meeresenge führten, zu bestaunen (Bild 6).
Weiter ging es nach Pitlochry, einem kleinen Ort, der fast in den Highlands und so
ziemlich in der Mitte Schottlands liegt. Es
werden Töpferwaren aus der Pitlochry Pottery angeboten und für Tierbeobachter hat
man die Salmon Ladder, eine Lachstreppe,
angelegt. Diese kann man unterirdisch zur
Beobachtung des Lachsaufstieges begehen. Anschließend wurde die Edradour Distillery besucht. Vor der Führung durch die
bergbau 2/2012
81
RDB-Reisebericht
Distillery wurde uns bei einer Whisky Probe
die Geschichte der Distillery erklärt. Edradour ist die kleinste schottische Whisky-Distillery. Sie liegt inmitten von umliegenden
Bergen, östlich von Pitlochry. Da jährlich bis
zu 100 000 Besucher in dieser Distillery erscheinen, werden in der Hochsaison ca. 20
Fremdenführer aus ganz Europa, beschäftigt. Die Distillery wurde wahrscheinlich
bereits 1825 von Bauern der Umgebung
zur Deckung des Eigenbedarfs gegründet.
1841 wurde die Kooperative dann in John
McGlashan and Company umbenannt. Es
fanden im Laufe der Zeit mehrere Übernahmen durch andere Konzerne statt. Am
22.07.2002 wurde die Distillery an den unabhängigen schottischen Abfüller Signatory weiterverkauft. Wären die beiden Brennblasen der Distillery nur geringfügig kleiner,
würde sie nach den schottischen Gesetzen
als Schwarzbrennerei gelten (Bild 7).
Nach der Besichtigung ging es auf dem
Territorium von Pitlochry weiter zum Blair
Castle. Blair Castle ist eine Burg, die von
John Comyn 1269 erbaut worden ist. Es
ist der Sitz der Familie Murray, dessen Familienoberhaupt der Duke of Atholl ist. Im
18. Jahrhundert hatte der damalige Duke
ein Infanterieregiment aus privaten Mitteln
für das britische Heer aufgestellt. Nachdem die Truppe aufgelöst werden musste,
wurde sie 50 Jahre später als Leibwache
des Duke erneut aufgestellt. Das Regiment stellte 1842 und 1844 die Leibwache
von Königin Victoria bei ihrem Besuch in
Schottland als sie sich für längere Zeit auf
dem Stammsitz des Duke of Atholl Blair
Castle aufhielt. In Anerkennung dieses
Dienstes erhielten die Atholl Highlanders
auf Veranlassung der Königin eine Regimentsstandarte und dadurch offiziellen
Status. Heute ist auf Blair Castle eine
Einheit von etwa 125 Mann stationiert und
sie ist die einzige legale Privatarmee Europas und kein Teil der britischen Armee.
Sie steht vielmehr unter dem Kommando
des jeweiligen Duke of Atholl, eines schottischen Adeligen. Ihre Aufgabe ist die Verteidigung der Burg und ihrer Umgebung.
Das Regiment trägt den Tartan (Schottenkaro) vom Clan Murray of Atholl. Bei festlichen Anlässen wird auch ein Wacholderbüschel an der Mütze getragen (Bild 8).
Am späten Nachmittag erreichten wir
unser Tagesziel Inverness. Unser Hotel
war das „Columba“. Nach Eincheck und
kurzem Bummel in den Ort genossen wir
das Dinner und den restlichen Abend.
Dienstag 04.10.
Inverness – Gairloch – Inverewe Garden –
Beinn Eighe Loch Maree
Inverness liegt an der Mündung des
Flusses Ness. Es ist die nördlichste Stadt
im Vereinigten Königreich. Sie ist die
Hauptstadt des schottischen Verwaltungs82 bergbau 2/2012
7 Brennmeister - Brennblase
bezirks Highland und besitzt seit Dezember 2000 als einzige Stadt des Bezirks
den Status einer City. Der Ort und seine
Umgebung sind geschichtsträchtig. Im
11.Jahrhundert regierte auf der Burg von
Inverness Macbeth (Bild 9).
Seit dem 19. Jahrhundert steht anstelle
einer Burg das repräsentative Burgschloss
auf dem Hügel. Der durch das Great Glen
und damit durch Loch Ness führende Kaledonische Kanal verläuft diagonal durch
Inverness und hat in der Stadt seinen Zugang von der Nordsee. Wenige km östlich
liegt das Schlachtfeld von Culloden, wo
1746 die letzte Schlacht der Jakobiten gegen britische Regierungstruppen stattfand,
die mit einer verheerenden Niederlage der
Jakobiten endete. Die erste britische Kabinettsitzung außerhalb Londons fand am
07.09.1921 im Stadthaus von Inverness
statt. Zum damaligen Zeitpunkt befand sich
der britische Premierminister, David Lloyd
George im Urlaub in Gairloch und berief eine
außerordentliche Sitzung ein, um die Situation in Irland zu erörtern. Die Inverness Formula war die Grundlage des Anglo-Irischen
Vertrags. Zu den wichtigsten Gebäuden von
Inverness zählt die Andrew’s Cathedral. Die
Kathedrale der Scottish Episcopal Church
8 Blair Castle
9 Burg von Inverness
und Sitz der Diözese von Moray Ross und
Caithness ist dem schottischen Schutzpatron St. Andreas gewidmet. Die Kirche wurde am Ufer des Ness in den Jahren 1866 bis
1869 von Alexander Ross im neogotischen
Stil errichtet. Das Taufbecken modellierte
der berühmte dänische Bildhauer Bertel
Thorvaldsen. Der Zar von Russland stiftete
5 goldene Ikonen. Von Inverness führte uns
die Fahrt zunächst zum Loch Maree. Das
Loch Maree ist ein Süßwassersee in Wester Roos und mit einer Fläche von 28,5 km2
der viertgrößte See Schottlands bei einer
Ausdehnung von circa 20 x 4 km. Er ist in
der Eiszeit durch Gletscher entstanden. 25
kleinere und 5 größere Inseln befinden sich
in dem See. Eine davon ist Maree Island,
auf der sich Überreste einer Kapelle, ein
heiliger Baum, ein heiliger Brunnen sowie
ein Friedhof befinden. Hier soll die Eremitage des Heiligen Maol Rubha gewesen sein,
der im Jahr 672 das Kloster Applecross
gründete. Loch Maree gilt als einer der
schönsten Seen der Highlands. Die Fahrt
ging weiter nach Gairloch mit einer Pause
im Fischereihafen. Gairloch ist ein kleines
Dorf am Ufer des Loch Gairloch an der
Nordwestküste von Schottland. Die Ländereien um Gairloch wurden im 15. Jh. vom
Clan der Mackenzies erworben (Bild 10).
Danach wurde Inverewe Garden angefahren. Er ist der nördlichst gelegene
botanische Garten der Welt. Durch den
warmen Golfstrom kann er mit vielfältigem
Bewuchs aufwarten. Besonders interessant
und umfangreich sind die Sammlungen der
unterschiedlichen Rhododendren sowie der
verschiedenen Eukalyptus-Bäume, die sich
über den Garten verteilen. Die Pflanzen
stammen vor allem aus Australien, Tasmanien und Neuseeland, China, Japan und dem
Himalaya sowie dem gemäßigten Süd- und
Nordamerika. Der Gründer der Gärten von
Inverewe war der Schotte Osgood Mackenzie. Als er das ca. 20 ha große Grundstück
erbte, handelte es sich um einen felsigen
Hügel mit nur einem einzigen Baum darauf.
Der ursprüngliche Name war Am Ploc Ard,
zu Deutsch „hoher Brocken“. Es wurden
riesige Mengen von Erde herbeigeschafft
mit welchen der Boden fruchtbar gemacht
wurde. Nach und nach wurden dann unterschiedliche Pflanzen zusammengetragen.
Sein besonderes Augenmerk lag auf dem
Walled Garden, einem ummauerten Teil
des ehemaligen Strandes. Hier wurden unterschiedliche Nutzpflanzen angebaut. Als
Osgood Mackenzie 1922 starb, wurde der
Garten von seiner Tochter Mairi Sawyer
übernommen. Sie und ihr Ehemann bauten
1935 auch das heutige Inverewe House.
Kurz vor ihrem Tod im Jahre 1953 übergab
Mairi Sawyer den Garten dem National Trust
for Scotland, welcher ihn bis heute betreut.
Der Garten wird jährlich von über 200 000
Besuchern bewundert (Bild 11).
RDB-Reisebericht
Nach dem Aufenthalt im Inverewe Garden wurde auf der Rückfahrt zum Hotel
zunächst eine Pause am Wasserfall Black
Water, in Garve, eingelegt. Danach ging es
zurück zum „Hotel Inverness Columba“.
Mittwoch 05.10.
Inverness – Schiffsanleger Loch Ness Ruine Urquhart Castle – Schleusenanlage Caledonian in Fort Augustus – Fort
William
Nach dem Auscheck ging es zum
Schiffsanleger von Loch Ness in Drumnadrochit. Mit einem Schiff der Jacobite Flotte
fand eine einstündige Rundfahrt auf dem
See statt. Loch Ness ist ein Süßwassersee im schottischen Hochland etwa 10 km
südwestlich von Inverness. Er ist 56,4 km2
groß und nach Loch Lomond der zweitgrößte See Schottlands. Er verfügt aufgrund seiner Tiefe über das mit Abstand
größte Wasservolumen aller schottischen
Seen. Seine Tiefe beträgt circa 230 m.
Gegen Ende der Eiszeit vor etwa 12 000
Jahren war Loch Ness vermutlich noch
eine Meeresbucht. Doch als sich das vom
Gletschereis befreite Land bei Inverness
hob, wurde der Zugang zum Meer abgeschnitten. Loch Ness ist seit 1822 in die
Wasserstraße des Caledonian Kanal integriert. Dieser wurde als Verbindungsweg
zwischen der Atlantikküste und der Nordsee gebaut, um kürzere Transportzeiten
für Industriegüter zu erreichen und die
Unwetter der See nördlich von Schottland
zu meiden. Für den Bau des Kanals wurde der Wasserstand im See um ca. 3 m
künstlich angehoben, wodurch sich auch
Länge und Breite des Sees vergrößerten.
Seit Jahrhunderten wird immer wieder
von „Nessie“, einem angeblichen Seeungeheuer, in Loch Ness berichtet. Aufgrund
dieser Berichte ist Loch Ness ein beliebtes Ziel für Touristen. Zentrum des NessieTourismus ist Drumnadrochit („Clansman
Hotel Harbour“). Durch das angeblich
vorhandene Ungeheuer ist Loch Ness
der bekannteste aller schottischen Seen.
Es wird als Seeschlange bezeichnet und
soll in der Nähe der Stadt Inverness leben.
Durch angebliche Beobachtungen soll die
Länge des Ungeheuers 20 m betragen.
Zusammen mit Bigfoot und Yeti ist Nessie wahrscheinlich eines der bekanntesten
Kryptidien. Die erste bekannte Erwähnung
war im Jahre 568. Danach häuften sich die
Sichtungen. Einer Chronik zufolge soll im
16. Jahrhundert ein riesiges Tier aus dem
Loch Ness gestiegen sein und 3 Männer
erschlagen haben. Berühmt wurde das
Wesen erst am 02.05.1933, als erstmals
regionale Zeitungen von der Sichtung eines Ungeheuers berichteten. Londoner
Zeitungen sendeten Reporter nach Schottland. So häuften sich die angeblichen Sichtungen. Theorien und Argumente für und
10 Fischerhafen von Gairloch
11 Einige trotzten dem Regen
gegen die Existenz des Monsters folgten
noch bis in die heutige Zeit. Täuschungen
und Fälschungen bei vielen Sichtungen
und Photographien sprechen die teilweise
stark voneinander abweichenden Darstellungen von Nessie. In diesem Zusammenhang wäre zu erwähnen, dass die ersten
Berichte über das Aussehen von Nessie
als Art Plesiosaurus aus dem Jahre 1933
stammen (Bild 12).
12 Nessie in Drumnadrochit
13 Urquhart Castle
Nach der Schifffahrt, die bis zum Urquhart Castle führte, wurde dieses auf dem
Landweg angefahren und besichtigt. Mit einem Kurzfilm, der die Geschichte des Castle mit allen Höhen und Tiefen darstellte, begann die Begehung von Urquhart Castle,
einer oberhalb des Sees gelegenen und in
seiner Größe alles überragende Burgruine.
Sie wurde 1230 erbaut. 1296 wurde sie von
den Engländern eingenommen, fiel dann
aber unter die Kontrolle von Robert the
Bruce, nachdem dieser schottischer König
geworden war. Die letzte Garnison verließ
die Burg 1692 (Bild 13).
In den 1930er Jahren erwarb ein Mr.
Chewett die Ruine. Heute gehört sie der
Gesellschaft Historic Scotland und kann
besichtigt werden. Urquhart Castle ist ein
beliebter Aussichtspunkt über Loch Ness
und für Nessie-Beobachter. Danach wurde
die Schleusenanlage am Caledonian Canal bei Fort Augustus, am südlichen Ende
von Loch Ness, angefahren. Fort Augustus
ist eine kleine Ortschaft, die ihren Namen
von der Festung Fort Augustus, die 1729
bis 1742 errichtet wurde, erhielt. Benannt
wurde die Festung nach William Augustus, Duke of Cumberland und Schlächter
von Culloden. 1867 erwarb Thomas Alexander, 12. Lord Lovat, das Fort und nutzte es als Jagdschloss. Sein Sohn, Simon
Fraser, 13. Lord Lovat, vermachte das Fort
Augustus den Benediktinermönchen. 1876
wurde die Festung Benediktinerkloster.
Die letzten Mönche verließen das Kloster
im Dezember 1998. Bei Fort Augustus ist
eine fünfstufige Schleusengruppe als Weiterführung des Caledonian Canals zu besichtigen (Bild 14).
Der Caledonian Canal ist die Verbindung der Ost- und Westküste Schottlands.
Nur etwa ein Drittel des Kanals wurde
künstlich geschaffen. Bei Inverness beginnend verläuft er durch natürliche Gewässer bis zum Atlantischen Ozean. Er wurde
von 1803 bis 1822 gebaut. Um die Höhenunterschiede der einzelnen Seen auszugleichen, benötigte man insgesamt 29
Schleusen. Die Gesamtlänge des Kanals
beträgt 97 km. Heute dient er hauptsächlich der Erholung und dem Tourismus.
Fort William, unser Tagesziel, ist die
größte Stadt der westlichen schottischen
Highlands und liegt am Ufer des Loch
Linnhe sowie an den Mündungen der
Flüsse Nevis und Lochy. Die Stadt und
ihre Stadtteile sind durch sehenswerte
Berge wie dem Ben Nevis umgeben und
liegen an der kurvenförmigen Küste der
längsten Meeresbucht Schottlands. Die
Stadt hat sich um eine 1650 durch Oliver
Cromy, unter dem Namen Fort Inverlochy
gegründete Festung, entwickelt. Während
der Ort selbst zuerst den Namen Maryborough führte, dann in Gordonsburgh und
später in Duncansborough umbenannt
bergbau 2/2012
83
RDB-Reisebericht
wurde, nahm er schließlich den Namen
der Festung an, Fort William.In Fort William checkten wir in das „Alexandra Hotel“ ein.
Donnerstag 06.10.
Fort William – Aonach Mor mit Nevis
Range-Bergbahn – Glenfinnan – Glen
Nevis – Lower Wasserfall
Nach dem Frühstück führte uns die Fahrt
durch das Tal in das Gebiet des Ben Nevis,
mit 1344 m höchster Berg Großbritanniens.
Unser Vorhaben, mit der Seilbahn in das
Aonach Mor zu fahren, um zu einem Aussichtspunkt auf 663 m Höhe, dem Sgurr, zu
kommen, um einen traumhaften Ausblick
auf Seen und Landschaft zu haben, scheiterte an den Wetterverhältnissen. Durch
einen Temperatursturz waren die Berge bis
zu einer Höhe von 500 m schneebedeckt.
Die Temperatur betrug 3°C und die Seilbahn war gesperrt. Das nächste Tagesziel
war Glenfinnan mit einem Infozentrum und
dem Denkmal eines unbekannten Highlanders. Auf dem Weg dahin kamen wir
an dem „The Commando Memorial“, das 3
Soldaten Denkmal, vorbei. Das Glenfinnan
Monument mit der Kilt tragenden Statue eines Highlanders erinnert an eine Rede, die
der glücklose Stuart-Spross Bonnie Prince
Charles den schottischen Clan-Chefs gehalten hatte, um sie gegen London aufzustacheln (Bild 15).
Ein Haltepunkt der Jakobite Dampfeisenbahn, die parallel des Caledonian
Canals verläuft, befindet sich unmittelbar
im Bereich des Monuments um dann über
das aus den Harry Potter Filmen berühmt
gewordene Viadukt nach Westen den Blicken zu entschwinden (Bild 16).
Über eine Single Road führte uns die
Fahrt nach Fort William zu unserem Hotel
zurück. Am Nachmittag wurde das Café
und Restaurant „Glen Nevis“ zur Tea-Time
besucht. Am Lower Wasserfall mit einem
Fotostopp ging es wieder zurück nach Fort
William (Bild 17).
Freitag 07.10.
Fort William – Glen Coe – Loch Lomond
– Glasgow – Gretna Green
Nach Auscheck aus dem Hotel ging
unsere Fahrt entlang dem Loch Eil zum
Glen Coe (Tal der Tränen). Das Tal und
16 Viadukt bei Glenfinnan
84 bergbau 2/2012
14 Schleusengruppe Fort Augustus
15 Glenfinnan Monument des unbekannten
Highlanders
die Berge wurden vom König Robert nach
einer Schlacht um das Tal, dem Clan der
McDougals zur Kontrolle überlassen. Um
1500 begannen die ärmeren HighlandClans wie die McDonalds sich als Viehdiebe gegen die reicheren Lowland-Clans
zu verdingen. Durch immer zahlreichere
Raubüberfälle über Jahrzehnte geriet der
Glen Coe-Clan schließlich bei allen Nachbarn in Verruf.
Anfang Februar 1692 wurden unter
dem Kommando von Robert Campbell
etwa 120 königliche Soldaten beim Clan
der MacDonalds in Glencoe als Gäste einquartiert. Am 12.02.1692 kam ein Captain
Drummond nach Glencoe und überbrachte einen Befehl vom Major Duncanson an
Robert Campbell. Er wurde beauftragt,
an den im Tal lebenden MacDonalds ein
Exempel für alle widerstrebenden Schotten zu statuieren und keinen unter 70 am
Leben zu lassen. Die als Gäste aufgenommenen Engländer gehorchten aufs
Wort und richteten ein grausames Blutbad
an. Alastair MacDonald wurde getötet, als
er morgens aufstehen wollte, seine Söhne konnten fliehen. Viele der Geflohenen
starben draußen durch Erfrieren im tobenden Schneesturm. Rund 200 Menschen vom Clan der MacDonalds fanden
damals den Tod. Die Geschichte berichtet
hier vom „Massaker von Glencoe“. Jedes
Jahr findet am 13.02. von der „Clan Donald Society of Edinburgh“ eine Kranzniederlegung am Denkmal des Massakers in
Glencoe statt. Dazu reisen Mitglieder des
MacDonald Clans aus der ganzen Welt
an. Nach dem Massaker normalisierte
sich das Verhältnis der weiter den Glen
beherrschenden Maclans, einem Zweig
der MacDonalds, zu den anderen Clans
wieder. In der heutigen Zeit wurden in diesem Tal oder in der Nähe viele bekannte
Filme gedreht, unter anderem „Highlander
– Es kann nur einen geben“, „Braveheart“,
„Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ (Bild 18).
Weiter ging es in Richtung Loch Lomond, ein See nordwestlich von Glasgow,
seit 2002 Teil des „Nationalparks Loch Lomond and the Trossachs“ und gilt als der
schönste See Schottlands. Mit einer Länge von 39 km, einer Breite von 8 km und
einer Fläche von 71 km2 ist er auch der
größte See Schottlands. Je nach Wasserstand gibt es 30 bis 60 Inseln verschiedener Größe in dem See. Einige der Inseln
werden als „Sites of Special Scientific Interest“ (SSSI) also „Stätten von besonderem
wissenschaftlichem Interesse“ behandelt.
Die größte davon ist die 2,4 km lange,
nach dem Nationalheiligen Mirin benannte
Insel Inchmurrin. Sie ist für die Allgemeinheit zugänglich. In Luss, einem kleinen
Fischerdorf am Loch Lomond, wurde eine
Pause eingelegt (Bild 19).
Unser nächstes Ziel war Glasgow.
Glasgow ist mit mehr als 580 600 Einwohnern die größte Stadt Schottlands und die
derzeit drittgrößte Stadt des Vereinigten
Königreichs. Sie liegt am Fluss Clyde und
gilt im Gegensatz zur schottischen Hauptstadt Edinburgh als „Arbeiterstadt“. Seit
Jahrtausenden wurde die Stelle des heutigen Glasgow von Menschen besiedelt.
Um 80 n. Chr. besiedelten die Römer den
Ort, der damals Cathures hieß. Um 140
n. Chr. errichteten sie den Antoniuswall,
dessen Reste noch heute in Glasgow zu
sehen sind. Der Wall wurde errichtet, um
das römische Britannien vom keltischen
und piktischen Caledonia zu trennen.
Glasgow selbst wurde vom christlichen
Missionar Sankt Mungo im 6. Jahrhundert
gegründet. An der Stelle der heutigen Kathedrale errichtete er eine Kirche. Die St.
Mungo zugeschriebenen Wunder finden
sich noch heute auf dem Stadtwappen.
Im 12. Jahrhundert ist Glasgow zur Stadt
gewachsen. 1451 wurde die Universität zu Glasgow durch päpstliches Dekret
gegründet. Anfang des 16. Jahrhunderts
war sie zu einem bedeutenden religiösen
und akademischen Zentrum gewachsen.
17 Lower Wasserfall
RDB-Reisebericht
Durch den Schiffsverkehr über
den Clyde wurde sie zu einem
idealen Handelszentrum sowie
zum Tor nach Edinburgh und
dem Rest Schottlands.
Durch den Überfluss an Kohle und Eisen aus Lanarkshire
wurde Glasgow eine Industriestadt. Auch die Baumwollindustrie und die Textilherstellung 18 Am Ende des Glen Coe in Nähe des Loch Tulla
florierten. Nach dem Ersten
Weltkrieg litt Glasgow am weltweiten Nie- te seinerzeit zur Eheschließung lediglich
dergang der Wirtschaft. Die Lage der Ar- die Anwesenheit von 2 Zeugen. In Gretna
beiterklasse in der Stadt verschärfte sich, Green war der Schmied die Amtsperson
die Politisierung und das Bewusstsein (Standesbeamter) zur Eheschließung.
über die Situation nahm zu. In den 1970er Der Ort der Hochzeiten war seine Schmieund 1980er Jahren verschlechterte sich de und der Amboss hatte eine besondere
die Situation nochmals. Stahlwerke, Koh- Bedeutung, da der Hammerschlag auf den
leminen, Motorwerke und andere Schwer- Amboss die Eheschließung bekräftigte.
industrie in und um Glasgow wurden ge- Seit 1929 war das Mindestalter 16 Jahre
schlossen, was zu Massenarbeitslosigkeit und ein vorhergehender Aufenthalt von
und zum Zerfall der Stadt führte. Seit den 3 Wochen in Schottland Bedingung. Die
1990er Jahren hat sich Glasgow kontinu- Schmiede aus dem Jahr 1712 wurde zum
ierlich von seinem Niedergang erholt. Sie Zentrum schneller Trauungen in ganz Euhat in den vergangenen 15 bis 20 Jahren ropa und wurde bereits im Jahr 1887 zur
große Summen zur Renovierung und Res- Touristenattraktion. Heute kommen täglich
taurierung von Gebäuden investiert. 1990 viele Touristen aus dem In- und Ausland
wurde Glasgow die 6. Europäische Kultur- nach Gretna Green um diesen musealen
stadt. 2003 wurde sie Europäische Sport- Heiratstempel zu besuchen. Es gibt eine
stadt. Mit dem Glasgow Science Center, Ausstellung und 3 Trauzimmer, alle mit eidem Glasgow Tower und dem Clyde Au- nem Amboss versehen. Der Vorsitzende,
ditorium von Norman Foster hat die Stadt Friedrich Haumann, hatte eine nachgeauch einiges an moderner Architektur zu stellte Trauung in der Hochzeitsschmiede
bieten. Sie ist über die beiden Flughäfen angemeldet. Die Exkursionsteilnehmer
Glasgow International und Glasgow Prest- Monika und Rolf Molzahn, deren 29. Hochwick an den Luftverkehr angebunden. Das zeitsdatum auf unseren Besuchstag fiel,
sportliche Geschehen in Glasgow wird wurden zu dieser Zeremonie ausgewählt.
von den beiden Fußballclubs Celtic und Als Trauzeugen fungierten der EhrenvorRangers dominiert. Die Kirchengebäude sitzende Volker Richter und seine Frau Inder Glasgower Kathedrale sind im Be- geborg. Der Vollzug dieser Trauung wurde
sitz der Krone und werden von „Historic durch einen Hammerschlag auf den AmScotland“ instandgehalten. Die Kirche St. boss besiegelt (Bild 21).
Andrews ist die Kathedrale der römischkatholischen Gemeinde. Sie ist der Sitz
der Erzdiözese und des Erzbischofs von
Glasgow (Bild 20).
Zu erwähnen wäre noch, dass die Stadt
Nürnberg eine Städtepartnerschaft mit
Glasgow hat. Nach der Stadtrundfahrt
ging es weiter nach Gretna Green und
zur dortigen Hochzeitsschmiede. Gretna
Green, ein Dorf in Südschottland nahe der 19 Ort Luss am Loch Lomond
Landesgrenze zu England gelegen war
zur Zeit der Postkutschen, die zwischen
London und Edinburgh verkehrten, der
erste Haltepunkt in Schottland.
Es gehört zu den bekanntesten und
beliebtesten Hochzeitsorten der Welt. Ca.
5 000 Vermählungen werden im Jahr in
Gretna Green geschlossen. Der Ort wurde
200 Jahre lang von minderjährigen Paaren aus England, bald aber auch aus allen
Teilen Europas zur Eheschließung aufgesucht, da sie hier ohne Erlaubnis der Erziehungsberechtigten eine Ehe schließen
konnten. Das schottische Gesetz verlang- 20 Glasgow
Nach der Besichtigung der
restlichen
Museumsräume
wurde unser Hotel angefahren.
Die letzte Übernachtung auf
schottischen Boden fand im
„Hotel Gretna Hall“ statt. Da
unsere Reisebegleiterin, Frau
Inge Speitel, uns am nächsten
Tag in York verlassen würde,
wurde es am Abend feierlich.
Der Vorsitzende, Friedrich Haumann, dankte Inge Speitel im Namen aller Teilnehmer, für ihre hervorragenden
Erklärungen während der Exkursion und
übereichte ihr zur Erinnerung eine Wetterlampe. Anschließend wurde ihr zu Ehren
das Bergmannslied „Glück Auf der Steiger kommt“ gesungen. Frau Inge Speitel
bedankte sich und sagte: „Diese Wetterlampe wird ihren Ehrenplatz neben der Hl.
Barbara, die ich bereits habe, erhalten.“
Auch bedankte sie sich bei den Organisatoren dieser Exkursion, Jutta und Friedrich
Haumann, für die gute Zusammenarbeit
während der Exkursion. Ein Lob sprach
sie dem Fahrer unseres Busses, Michael
Schröder, aus, der den Bus ohne Probleme durch Schottland gesteuert hatte.
Samstag 08.10.
Gretna Green – York – Hull – Rotterdam
Nach Frühstück und Auscheck im Hotel
ging es satt und ausgeruht nach York. Hier
stieß Frau Regina Longjaloux, eine gebürtige Hannoveranerin, zu uns. Sie übernahm
die Hälfte der Gruppe zur Stadtführung.
York, eine Stadt im Norden von England
am Fluss Ouse, nahe der Mündung des
Foss in die Ouse ist eine der ältesten
Städte im Vereinigten Königreich. Der Ort,
an dem sich die Stadt heute befindet, wurde von den Römern Eboracum genannt,
was wahrscheinlich „Ort der Eibenbäume“
heißt. Um 400 n. Chr. eroberten die Angelsachsen die gesamte Region, die Stadt
wurde in Eoforwic umbenannt. Die folgende Besiedlung durch die Wikinger führte zu
einer erneuten Umbenennung. Sie wurde
nach der schwedischen Stadt Jorvik benannt, was „Pferdebucht“ bedeutet. Nach
der Normannischen Invasion 1066 wurde
dieser Name in „York“ geändert. Eboracum wurde während der Regierungszeit
des römischen Kaisers Vespasian im Jahre 71 n. Chr. gegründet.
Das hölzerne Lager diente als Militärfort
und wurde erstmalig 81 n. Chr. erneuert,
um es dann zwischen 107 und 108 n. Chr.
endgültig in Stein zu errichten. Für die Römer war York die wichtigste Militärbasis
im Norden von Britannien und nach der
Teilung des Landes im dritten Jahrhundert nach Chr. die Hauptstadt von Nordbritannien (Britannia inferior). Nachdem
sich die Römer zu Beginn des 5. Jahrhundert n. Chr. aus Britannien zurückgebergbau 2/2012
85
RDB-Reisebericht
zogen hatten, wurde die Stadt
Humber-Brücke, welche direkdie Hauptstadt des britischen
te Verbindungen in das Gebiet
Königreichs Ebrauc (um 470
südlich des Humbers ermögn. Chr.) Später wurde die Stadt
licht. Sie wurde von 1972 bis
unter den Angelsachsen Haupt1981 erbaut und war während
stadt des Königreichs Deira und
dieser Phase die längste einseischließlich der Grafschaft Nortlige Hängebrücke der Welt. Am
humbria. Im Jahre 866 n. Chr.
27.02.2008 gegen 1 Uhr Ortswurde York durch eine große
zeit befand sich Hull etwa 48 km
skandinavische Armee erobert,
nördlich des Epizentrums eines
die sich ab 879 n. Chr. ansieErdbebens mit der Stärke 5,3
delten. Bis 954 n. Chr. regierten
auf der Richterskala. Das Beben
skandinavische Könige. Dann
dauerte etwa 10 s und war für
verschmolz das Reich mit dem
diese Breiten ein ungewöhnlich
angelsächsischen Reich. Nach
starkes Beben. Nun wurde der
der Invasion der Normannen im
Hafen von Hull angefahren.
Jahre 1066 wurde der Norden
Die P&O Ferries bietet tägdurch Wilhelm den Eroberer 21 Hochzeitsschmiede Gretna Green während der Trauung
lich Fährverbindungen vom
völlig verwüstet. Innerhalb der
King George Dock in Hull nach
Stadt wurde an jedem Ufer der Ouse eine ungewöhnlich hohe Sturmfluten erwartet Rotterdam in den Niederlanden an. Die
Burg errichtet. Da York königlicher Besitz werden. Dies geschieht 8 bis 12 Mal/a und Verbindung von Hull nach Rotterdam wird
war, gab es auch eine starke jüdische Ge- schützt somit etwa 10 000 Menschen vor von der Pride of Rotterdam sowie der Primeinde, die unter dem Schutz des Sheriffs Überflutungen. Wegen der niedrigen Höhe de of Hull betrieben. Dies sind die beiden
stand. Bei einem Progrom am 16.03.1190 der Stadt, lediglich 2 bis 4 m über dem größten Schiffe im Linienbetrieb zur Ostgegen die jüdische Bevölkerung der Stadt Meeresspiegel, wird davon ausgegangen, küste Englands. Nach Abendbrot und geflohen diese in den Clifford`s Tower, der dass im Zuge der globalen Erderwärmung mütlicher Runde begann die letzte Nacht
unter dem Schutz des Sheriffs stand. Die- die Gefahr von Überflutungen bleibt. Wal- unserer Exkursion auf dem Schiff in Richser wurde jedoch in Brand gesetzt und fang spielte für die Stadt bis Mitte des 19. tung Rotterdam.
alle darin befindlichen getötet. Im Verlauf Jahrhunderts eine wichtige Rolle. Im Jahre
des Mittelalters florierte diese Stadt bis 1897 wurde Hull der Stadtstatus bewilligt. Sonntag 09.10.
zum 15. Jahrhundert immer mehr, um In den Nachkriegsjahren wurde der größte Rotterdam – Ahlen
Nach dem Verlassen des Fährschifffes
anschließend durch eine allgemeine Re- Teil des Stadtzentrums neu aufgebaut.
zession an Bedeutung abzunehmen.Von
Die bedeutenden Kirchen Hulls sind: die wurde die Heimreise nach Ahlen angetreden 20 erhaltenen Kirchen werden noch 8 Holy Trinity Church (Dreifaltigkeitskirche), ten. Während der Rückfahrt bedankte sich
für Gottesdienste genutzt. Die 3 mittelal- erbaut 1320 bis 1500, größte Gemeindekir- der Vorsitzende, Friedrich Haumann, bei
terlichen Stadtmauern mit den Stadttoren, che Englands, bezogen auf den Grundriss, unserem Busfahrer, Michael Schröder, für
den sogenannten „Bars“, sind fast in ihrer die Mary Lowgate aus dem 15. Jahrhun- seine hervorragende Fahrweise und überkompletten Ausdehnung noch heute zu se- dert, 1861 restauriert, die St. Charterhouse reichte ihm dafür eine kleine Anerkennung
hen. Am 22.03.1739 wurde der Raubritter (1778 bis 80), Kapelle eines aus einer mit- im Kuvert. Ebenso dankte er auch seiner
„Dick“ Turpin am York Grand Jury House telalterlichen Kartause hervorgegangenen Frau Karin für die Betreuung im und am Bus
des Pferderaubes überführt und am 07.04. Altenheims. Untypisch für englische Städte und überreichte ihr ebenfalls ein Kuvert.
durch den Strick hingerichtet. Nach Bela- besitzt Hull keine Kathedrale. Hull gehört Kurz vor dem Ende der Exkursion ergriff
gerungen und Kriegen ergab sich die Stadt der Diözese York an und besitzt einen Suf- der Ehrenvorsitzende des BV Ahlen-Heesam 16.07.1644. Danach gewann York wie- fraganbischof. In der Stadt befindet sich sen, Volker Richter, das Wort. Er bedankte
der seine Bedeutung für den Norden Eng- zudem die Hull Arena, eine große Eis- und sich im Namen aller Teilnehmer bei allen
lands und war 1660 die drittgrößte Stadt Konzerthalle, in welcher der Eishockeyclub Akteuren, die zum Gelingen dieser ExkurEnglands nach London und Norwich. 1796 Stingrays beheimatet ist. Hull liegt nahe der sion beigetragen haben. Einen besonderen Dank richtete er an den Vorsitzenden,
gründete der Quäker William Tuke das
Friedrich Haumann und seine Frau Jutta,
psychiatrische Krankenhaus The Retreat
die diese Strecke im Voraus abgefahren
außerhalb der Stadtmauern. 1963 wurde
und alles geregelt hatten. Er beendete seidie weltweite University of York gegründet.
ne Laudatio mit den Worten: „Fritz, wir freuIm Oktober und November 2 000 erlebte
en uns schon auf die nächste Exkursion,
York die schlimmsten Überflutungen seit
die Du hoffentlich zum kommenden Jahr
375 Jahren, über 300 Häuser waren daplanst. Dann werden wir, wenn wir gesund
von betroffen (Bild 22).
bleiben, wieder mit dabei sein“. Ein Danke
Nach der Stadtbesichtigung von York
sei aber auch an die Fa. Behringer Touristik
verließ uns die Reisebegleiterin, Frau Inge
Speitel. Unser letztes Ziel in England war
Giessen gerichtet, die mit viel Fachwissen
der Hafen Kingston upon Hull, kurz Hull geeinen großen Beitrag zu dieser Exkursion
nannt. Hull ist eine Stadt, die am Nordufer
geliefert haben. (namentlich ist Frau Iris
der Flussmündung des Hull River in den
Schwing hervorzuheben).
Friedrich Haumann
Humber gelegen ist. Im Jahre 1299 wurJosef Kleinepähler
de die Stadt durch Eduard I. nach Kings
BV Ahlen-Heessen
Town benannt. Das Flutschutzwehr des
Fotos: Verfasser
Hull River befindet sich an der Mündung
ins Humberdelta und wird gesenkt, wenn 22 Fußgängerzone von York
86 bergbau 2/2012
RDB-Mitteilungen
Nachruf
Karl Poly, BV Clausthal, 83 Jahre
Herbert Lucht, BV Niederrhein, 78 Jahre
Karl-Heinz Ehrlich, BV Oberhausen, 83 Jahre
Wilfried Stolletz, BV Recklinghausen, 77 Jahre
Heinrich Anton Welke, BV Recklinghausen, 81 Jahre
Johann Portz, BV Rheinische Braunkohle, 54 Jahre
Werner Schmidt, BV Saar, 82 Jahre
Günter Arnold, BV Unna, 91 Jahre
Der RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden
wir stets ein ehrendes Andenken bewahren
Der Hauptvorstand
Bergmannsjubiläen
März 2012
Siegerland
Gisbert Weber
Wanne-Eickel
Peter Monka
25 Jahre
Clausthal-Harz
Bernd Scholte
35 Jahre
Bergkamen
Manfred Kolodziejski
Clausthal-Gorleben
Thomas Fehrensen
Dorsten
Mathias Rosenstraeter
Langendreer
Jörg Habicht
Lünen
Robert Wiemann
Neuhof
Holger Schmidt
Niederrhein
Detlev Nöcker
Peter Klockmann
Niederrhein-Moers
Norbert Schroeder
Mitgliedsjubiläen
RDB e.V. 01.03.2012
25 Jahre
Erdöl und Erdgas Celle
Peter Apmann
Recklinghausen
Burghard Krause
Heinrich Schuessleder
Ulrich Sprick
Saar
Konrad Thull
Peter Steinmetz
35 Jahre
Brambauer
Franz Bartscherer
Buer
Udo Freisewinkel
Oberhausen
Heinz Koschig
Saar
Edmund Bohlen
40 Jahre
Clausthal-Lehrte
Fred Brandes
Josef Lubetzky
Lünen
Gerhard Schmidt
Werra
Harald Engelhardt
Karl-Heinz Mansius
50 Jahre
Rheinische BraunkohleTagebau, Garzweiler
Heinrich Engel
Rheinische BraunkohleTagebau Inden
Arno Menn
60 Jahre
Clausthal-Peine-Salzgitter
Erich Grundmann
Geburtstage
März 2012
Einzelmitglied
Heinz Thiemann
80 Jahre, 27.03.
Aachen-Mayrisch
Andreas Zoons
50 Jahre, 09.03.
Guenther Faust, 80 Jahre,
01.03.
Aachen-Sophia-Jacoba
Peter Garczarek
50 Jahre, 31.03.
Peter Spiertz
60 Jahre, 06.03.
Hans-Juergen Mueller
70 Jahre, 21.03.
Georg Dambor
80 Jahre, 25.03.
Baden-Württemberg
Christian Proß
60 Jahre, 18.03.
Brambauer
Günther Spaeth
85 Jahre, 29.03.
Ferdinand Linnenweber
90 Jahre, 12.03.
Buer
Reinhard Dörnenburg
75 Jahre, 29.03.
Paul Köhl, 75 Jahre
09.03.
Joseph Maidhof
75 Jahre, 15.03.
Clausthal-Helmstedt
Helmut Müller
80 Jahre, 29.03.
Clausthal-Kassel
Klaus Herbst
80 Jahre, 04.03.
Clausthal-Oker
Manfred Glaß
70 Jahre, 31.03.
Jürgen Heldt
85 Jahre, 25.03.
Clausthal-Peine-Salzgitter
Helmut Hecht
75 Jahre, 22.03.
Gerhard Bornat
80 Jahre, 01.03.
Willi Spiessl
80 Jahre, 22.03.
Dortmund-Mengede
Herbert Friedrich
80 Jahre, 30.03.
Erdöl und Erdgas Celle
Alexander Matusevitch
50 Jahre, 15.03.
Heinz Jahn
85 Jahre, 18.03.
Essen-Süd
Horst Grote
75 Jahre, 24.03.
Hamm
Michael Groß
50 Jahre, 19.03.
Manfred Zöllner
50 Jahre, 05.03.
Ibbenbüren
Arne Ambrock
50 Jahre, 08.03.
Reinhold Dierkes
75 Jahre, 03.03.
Langendreer
Thomas Ahlbrecht
50 Jahre, 13.03.
Jürgen Korten
50 Jahre, 28.03.
Dieter Hermesmeyer
75 Jahre, 27.03.
Lausitzer Braunkohle
Guntram Hennlein
50 Jahre, 09.03.
Klaus-Dieter Schulze
60 Jahre, 03.03.
Eckhard Wiegand
70 Jahre, 14.03.
Lünen
Artur Peschel
75 Jahre, 24.03.
Helmut Reimer
75 Jahre, 28.03.
Helmut Horacek
85 Jahre, 24.03.
Mitteldeutsche Braunkohle
Lothar Mohaupt
60 Jahre, 26.03.
Mittelrhein
Willi Schardt
75 Jahre, 22.03.
Niederrhein
Carsten Moeller
50 Jahre, 04.03.
Manfred Möhring
50 Jahre, 21.03.
Cavit Lacin
60 Jahre, 21.03.
Heinz Pirc
85 Jahre, 02.03.
Gerhard Quetting
85 Jahre, 26.03.
Niederrhein-Moers
Jürgen Tratler
50 Jahre, 17.03.
Fritz Hans
75 Jahre, 16.03.
Ulrich Schauenburg
75 Jahre, 26.03.
Klaus Winkelmann
75 Jahre, 30.03.
Erwin Barann
80 Jahre, 19.03.
Nordbayern
Klaus Bürmann
bergbau 2/2012
87
RDB-Veranstaltungen
BV Bergkamen
Aus besonderem Anlass wechselt der BV zum 01.02. sein Vereinslokal. Das neue Vereinslokal wird die Gaststätte „Haus Heil“,
Rotherbachstraße 120 in 59192 Bergkamen - Oberaden sein. Außerdem möchte sich der Vorstand bei Peter Lenz, Gastwirt des
ehemaligen Vereinslokals „Zum Schrägen Otto“, für die jahrelange gute Zusammenarbeit herzlichst bedanken und ihm und
seiner Familie für die Zukunft alles Gute wünschen.
BV Brambauer
Am Sonntag, den 11.03. findet im Lokal „Bürgerkrug“ in Brambauer,
Ferdinandstrasse 18 um 10.00 Uhr unsere Jahreshauptversammlung
statt.
1. Begrüßung
2. Nachehrung der Jubilare
3. Bericht des Geschäftsführers
4. Bericht des Schatzmeisters
5. Bericht der Kassenprüfer
6. Aussprache über die Berichte
7. Entlastung des Vorstandes
8. Vorstandswahlen
1. Geschäftsführer
2. Geschäftsführer
1. Schatzmeister
2. Schatzmeister
1. Schriftführer
1. Medienbeauftragter
Alle Kassenprüfer
9. Bilder aus unserem Vereinsleben
10. Verschiedenes ( u.a. Delegiertentag in Essen am 02.06.)
Zu dieser Versammlung lädt der BV herzlich ein und hofft auf
eine rege Teilnahme.
BV Buer
Der Vorstand des BV lädt alle Mitglieder zur Jahreshauptversammlung am 25.02. in Gladbeck, „Wasserschloss Wittringen“ um 18.00
Uhr ein. Einlass ist ab 17.30 Uhr
Tagesordnung:
1. Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Heinz Faltin
2. Geschäftsbericht
3. Kassenbericht
4. Bericht der Kassenrevisoren
5. Aussprache zu den Berichten
6. Neuwahlen: a) 1. Vorsitzender
b) stellv. Vorsitzender
c) Schatzmeister
d) stellv. Schatzmeister
e) Pressewart
f) Kassenresivor
g) Delegierte zum Delegiertentag in Essen am 02.06.
7. Verschiedenes: Aktivitäten in 2012
Bei Teilnahme an der Jahreshauptversammlung melden Sie sich
bitte bis zum 18.02. bei:
K.-H. Bonowski, Heistraße 124, 45894 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/73968
F. Burgunder, Gartenstraße 14, 45968 Gladbeck, Tel.: 02043/65756
H. Faltin, Marlerstraße 169, 45896 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/66447
D. Hörter, Stegemannsweg 46, 45897 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/591027
H. Schneider, Hövelmannstraße 11, 45896 Gelsenkirchen, Tel.:
0209/206496, J. Wielens, Niefeldstraße 32, 45894 Gelsenkirchen, Tel.:
0209/66685.
Nicht Vergessen: Jeden 3. Mittwoch im Monat Stammtisch bei
„Seifen“
BV Lünen
Die Jahreshauptversammlung des BV findet am Sonntag den 25.
03. ab 10:00 Uhr im „Grubenwehrheim Victoria 1/2“ in der Westfaliastraße in Lünen statt. (Anfahrt Münsterstraße, weiter auf die
Barbarastraße und am Ende rechts in die Westfaliastraße)
Nachfolgend die geplante Tagesordnung:
1. Begrüßung durch den Vorsitzenden
2. Erstattung des Jahresberichtes
3. Bericht über die Fortbildungsarbeit
4. Kassenbericht für das Geschäftsjahr 2011
88 bergbau 2/2012
5. Kassenprüfbericht
6. Entlastung des Kassierers und des Vorstandes
7. Wahlen
Satzungsgemäß sind zu wählen:
7.1 Geschäftsführer
7.2 Kassenprüfer (2+1)
Sonstige Wahlen
7.3 Kassierer (außerplanmäßig)
7.4 Beisitzer
7.5 Wahlen zum Delegiertentag am 2.06.
8. Verschiedenes
Nachehrung Jubilare 2011
Wir wünschen eine gute Anreise. Bei Rückfragen: Jürgen König,
Tel.: 0231 / 8296601
BV Niederrhein
Einladung zur Jahreshauptversammlung des BV am Sonntag, dem
18.03., um 10.00 Uhr im Festsaal des „Ledigenheimes“ in Dinslaken-Lohberg, Stollenstraße 1
Tagesordnung:
1. Festlicher Teil
Begrüßung Silvo Magerl
Totenehrung
Jahresrückblick
Grußwort des Hauptvorstandes
Jubilarehrung unter Mitwirkung des Glückauf-Chor Walsum
Laudator: Theo Schlößer
Weitere Ehrungen Silvo Magerl
2. Offizieller Teil
1. Eröffnung Kamerad Silvo Magerl
2. Protokoll der Jahreshauptversammlung 2011 Kamerad
Georg Brandt
3. Berichte
1. Geschäftsbericht Kamerad Andreas Klare
2. Kassenbericht Kamerad Uwe Grah
3. Kassenprüfungsbericht Kameraden Dietmar Quetting,
Cuma Gür, Walter Kirch und Dieter Grell
4. Aussprache zu den Berichten
5. Nachwahl des 2. Schriftführers und Medienbeauftragten
6. Verschiedenes
BV Saar
www.vsb-saar.de
50. VSB-Treff
Am Sonntag, 26.02. lädt der Vorstand der Vereinigung Saarländischer Bergingenieure zum 1. VSB-Treff in 2012 ein. Beginn ist
wie immer um 10.00 Uhr im „Naturfreundehaus Friedrichsthal“.
Thema: Landmarke Ensdorf „Das Saarpolygon“ und aktueller Stand Bergwerk Saar, Referent: Dipl.-Ing. Friedrich Breinig,
Bergwerksdirektor BW Saar und VSB-Mitglied. Eintritt natürlich
frei und Gäste wie immer herzlich willkommen
Sitzung Arbeitskreis „Betreuung“
Unsere nächste Sitzung des AK „Betreuung“ findet am Dienstag,
28.02. um 16.30 Uhr im „Naturfreundehaus Friedrichsthal“ statt.
Wir bitten um rege Teilnahme der Mitglieder.
Sitzung des Erweiterten Vorstandes
Die 1. Sitzung des Erweiterten Vorstandes findet am Dienstag,
13.03. um 16.30 Uhr im „Naturfreundehaus Friedrichsthal“ statt.
Direkt im Anschluss an die Sitzung (ca.17.30 Uhr) hat der Vorstand unser Mitglied und Autor Karl-Josef Boussard eingeladen,
sein 2. Buch mit dem Titel „Den Absprung wagen“ vorzustellen.
Ausgewogene soziale Grundeinstellung und Ausbildung in unserer Gesellschaft spielen in seinem Buch eine große Rolle.
Zu dieser Buchvorstellung sind natürlich alle interessierte VSBMitglieder sowie alle Gäste herzlich willkommen.
Jahreshauptversammlung der VSB e.V.
Am Sonntag, 25.03. lädt der Geschäftsführende Vorstand der
VSB seine Mitglieder zur jährlichen Jahreshauptversammlung in
die „Stadthalle Püttlingen“ ein. Beginn ist um 9.30 Uhr. Wir bitten
schon heute diesen Termin vorzumerken. Die schriftliche Einladung mit der Tagesordnung wird jedem Mitglied Anfang März
zugeschickt.
RDB-Ehrung
BV Lünen
Ehrung von Ingulf Scholz durch den Justizminister des Landes NRW
Am 05.12.2011, dem Tag des Ehrenamsem Lande bei. Sie sorgen für Vertrauen
tes, zeichnete im Düsseldorfer Landtag
in die Justiz des Landes und engagieren
Justizminister Thomas Kutschaty den
sich für Menschen, die Unterstützung beRDB-Kameraden Ingulf Scholz für seine
nötigen. Die Leistung aller ehrenamtlich
ehrenamtlichen Dienste aus.
Tätigen sei unverzichtbar und ergänze im
Ingulf Scholz ist seit 1990 als ehrenamtbesten Bürgersinn die Arbeit der Gerichlicher Richter am Sozialgericht Dortmund
te. Das Ehrenamt in der Justiz sei so vieltätig.
fältig, wie eine Bürgerbeteiligung an einer
Seit 1992 engagiert sich Ingulf Scholz
Staatsaufgabe nur sein kann. Das Ehrenin der Erwachsenenbildung und bringt in
amt in der Justiz zeige auch, dass die
seinen Referaten die SozialgerichtsbarJustiz nicht abgehoben von der Gesellkeit interessierten Bürgerinnen und Bürschaft arbeitet, sondern in der Mitte wirgern näher.
ke, umgeben, beobachtet, begleitet von
1993 gehörte er zu den GründungsmitBürgerinnen und Bürgern, die ihre Zeit,
gliedern des Vereins der ehrenamtlichen
ihre Ideen, ihr Engagement einsetzen,
Richterinnen und Richter des Sozialgedamit Rechtsprechung funktioniert“.
richts Dortmund. Es ist der erste Verein
Ingulf Scholz ist beim BV Lünen seit
dieser Art in der Bundesrepublik Deutsch1986 zunächst im erweiterten Vorstand
land, seit 6 Jahren ist Ingulf Scholz 1. Vorund seit 2001 im Vorstand als Schriftfühsitzender.
rer aktiv.
In der Laudatio sagte der Justizminister Justizminister Thomas Kutschaty (li.) und
Für sein jahrzehntelanges Engagement
Ingulf Scholz
Thomas Kutschaty:
vor allem in berufsständigen Organisa„Was die Ehrenamtlichen in der Justiz leisten, schafft Werte,
tionen wurde ihm am 30.05.2008 die Verdienstmedaille der
die sich nicht beziffern lassen. Die ehrenamtlich Tätigen tragen
Bundesrepublik Deutschland verliehen.
mit ihrem unermüdlichen Einsatz zur Rechtssicherheit in dieJürgen König
80 Jahre, 21.03.
Oberhausen
Werner Funke
85 Jahre, 01.03.
Peißenberg
Lorenz Bauer
85 Jahre, 20.03.
Recklinghausen
Klaus Rothe
50 Jahre, 08.03.
Hermann Hinz
80 Jahre, 30.03.
Friedrich Kowalik
80 Jahre, 18.03.
Guenter Zajonz
80 Jahre, 28.03.
Rheinische BraunkohleHambach / Mitte
Frank Naeven
50 Jahre, 20.03.
Bruno Paternoga
50 Jahre, 25.03.
Peter Hartlieb-Wallthor
60 Jahre, 10.03.
Rheinische BraunkohleHauptverwaltung
Albert Pützer
70 Jahre, 14.03.
Johann Klein
90 Jahre, 21.03.
Rheinische BraunkohleTagebau Garzweiler
Georg Schlömer
70 Jahre, 18.03.
Wolfgang Eger
75 Jahre, 12.03.
Rheinische BraunkohleTagebau Inden
Andreas Michel
50 Jahre, 13.03.
RWTH Aachen
Jürgen Wolff
50 Jahre, 29.03.
Saar
Thomas Woll
50 Jahre, 21.03.
Rainer Becker
60 Jahre, 02.03.
Harald Lion
60 Jahre, 23.03.
Josef-Jakob Gross
75 Jahre, 07.03.
Kurt Kissel
75 Jahre, 09.03.
Ferdinand Lassotta
75 Jahre, 19.03.
Siegfried Piontkowski
75 Jahre, 20.03.
Theo Schäfer
75 Jahre, 08.03.
Unna
Heribert Müller
50 Jahre, 08.03.
Horst Brinkhoff
85 Jahre, 15.03.
Otto Niemann
85 Jahre, 29.03.
Wanne-Eickel
Werner Horning
75 Jahre, 10.03.
Werra
Thomas Mohr
50 Jahre, 05.03.
Guenter Engelhardt
60 Jahre, 10.03.
Jakob Schissler
75 Jahre, 24.03.
Westerzgebirge
Steffen Schmidt
50 Jahre, 25.03.
Der Hauptvorstand des RDB e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“
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bergbau 2/2012
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RDB-Mitteilungen
BV Clausthal
Bez.Gr. Harz
Barbarafest 2011
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Jürgen Weinknecht 60-jährige Mitgliedschaft im
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Kamerad Jürgen Weinknecht
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Rückbrodt (m.) und Olaf Schubert
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BV Clausthal
Bez.Gr. Kassel
1. Veranstaltung
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Transportation in Kassel am
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RDB-Mitteilungen
Die Inselgruppe im Eingangsbereich der Blumeninsel
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RDB-Mitteilungen
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Dobler, Uwe Schickentanz, Bernhard Schulte, Reinhard Stock
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RDB-Mitteilungen
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Im Jahr 2012 findet die Barbarafeier
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BV Niederrhein
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Die Jubilare Otto Dietrich (2.v.l.) und Günter Kozlik (3.v.l.) eingerahmt
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BV Recklinghausen
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+50-jährige Mitgliedschaft im
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Klein, Manfred Stein, Gerd Bachelier, Paul Baldauf, Emil Bock,
Hermann Gawlitza, Rudolf Hell,
Ferdinand Ksiondz, Erwin Peters,
Martin Schmid, Gottfried Scholl,
Rudolf Schug, Rudolf Schwed,
Ewald Schwindling, Albrecht RuffingAlbert Recktenwald)
+ 40-jährige Mitgliedschaft
im RDB e.V.1Thomas Keßler )
+ 25-jährige Mitgliedschaft
im RDB e.V.> Thomas Schmitz,
Hubert Cullmann, Harald Hinsberger, Helmut Kreis, Manfred
Pfeiffer, Detlef Schmidt, Roland
Fotos: Helmut Kreis
Schwarz, Uwe Speicher, Thomas
Haser, Roland Eckert Franz
Josef Alexander Kelkel)
2 35 Jahren verfuhren ihre
1. Schicht> Gerhard Bick, Werner
Rettenmeier, Martin Becker, Aloisius Berwanger, Hubert Cullmann,
Volker Etgen, Michael Hoffmann,
Hans-Peter Jungmann, Alfred
Kiemes, Hans-Jürgen Klein, Herbert Schmitt, Peter Schwarz, Ludwig Speicher, Michael Vogelpoth
Harald Hinsberger)
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Reinhard Marian (2.v.l.) ehrt mit
Helmut Kreis (2.v.r.), Gerhard
Meiser und Gerhard Weitzel den
Schirmherrn Friedrich Breinig
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Gerhard Meiser
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Ehrung und Danke für die jahrelange Unterstützung im Vorstand der VSB, Reinhard Marian
gratuliert Helmut Kreis (re.)
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Mitgliedschaft im RDB e.V. $
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+ 50-jährige Mitgliedschaft
im RDB e.V.>Hans Wolf, Heinz
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+35-jähriges Bergmanns-
jubiläum: Ralf Winkler)
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Veranstaltung
Filme über den und aus dem Bergbau
Montanhistorisches Dokumentationszentrum präsentiert historische Filmhighlights
im Deutschen Bergbau-Museum
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Feuer an der Ruhr. Werkstatt für Europa
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Kameradschaft
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Besuch im Ruhrgebiet
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Die Ruhrkohle. Ein Film vom Untertage- und
Übertage-Betrieb der Ruhrzechen
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Infos>
.)Michael Farrenkopf
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CEDD
Email:
[email protected]
Internet: www.bergbaumuseum.de
95
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Vorname, Name
Zeitschrift für Rohstoffgewinnung,
Energie, Umwelt
Of‡zielles Organ des RDB e.V.,
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Der Ring von Ingenieuren,
Technikern und Führungskräften.
Im Mitgliedsbeitrag des RDB e.V.
ist der Bezug der Zeitschrift
»bergbau« eingeschlossen.
Herausgeber
RDB e.V.,
Ring Deutscher Bergingenieure,
vertreten durch den
1. Vorsitzenden
Dipl.-Ing. Theo Schlößer
Juliusstraße 9
45128 Essen
Telefon (02 01) 23 22 38
Telefax (02 01) 23 45 78
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.rdb-ev.de
Alte Anschrift
Redaktionsteam
Juliusstraße 9
45128 Essen
Telefon (02 01) 23 22 38 (Essen)
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Straße/Hausnummer
Postleitzahl
Ort
Umzugstermin
Telefon (02 09) 9 80 85-61/-62
(Gelsenkirchen)
Telefax (02 09) 9 80 85 85
(Gelsenkirchen)
E-Mail:
[email protected]
(Gelsenkirchen)
Neue Anschrift
Straße/Hausnummer
Postleitzahl
Ort
Telefon
Assessor des Bergfachs
Dipl.-Berging. Konrad Hupfer
– Hu –
Verantwortlich
Holtkamp 5
48249 Dülmen
Telefon (0 25 94) 15 06
E-Mail:
[email protected]
Fax
E-Mail-Adresse
Meine/unsere Bankverbindung
Bankleitzahl
Dipl.-Ing. Herbert-K. Dwors
– Dw –
Anzeigenleitung
Im Böckenbusch 6a
45701 Herten-Bertlich
Telefon und Fax (02 09) 61 01 41
Konto-Nummer
Kurzbezeichnung
und Ort des Geldinstitutes
Kontoinhaber
Dr. mont. Volker Schacke
– Sch –
Apelank 34
44339 Dortmund
Tel.: (0231) 85 76 41
E-Mail:
[email protected]
(falls abweichend vom Mitglied)
Unterschrift
96 bergbau 2/2012
✂
Datum
Verlag/Satz/Druck/
Anzeigenverwaltung
Makossa
Druck und Medien GmbH
Pommernstraße 17
45889 Gelsenkirchen
Telefon: (02 09) 9 80 85-0
Telefax: (02 09) 9 80 85 85
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.makossa.de
Geschäftsführer
Werner und Günter Makossa
Gültig ist die Anzeigenpreisliste
Nr. 35 vom 01.01.2002
Veröffentlichungen
Zum Abdruck angenommene
Beiträge und Abbildungen gehen
im Rahmen der gesetzlichen
Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht
des Verlages über.
Überarbeitungen und Kürzungen
liegen im Ermessen der Redaktion.
Für unaufgefordert eingesandte
Beiträge übernehmen Verlag und
Redaktion keine Gewähr.
Für mit Namen gekennzeichnete
Beiträge incl. Fotos, Gra‡ken
etc. übernimmt der Einsender
die Verantwortung.
In der Regel werden für
Veröffentlichungen keine
Honorare gezahlt.
Die Zeitschrift und alle in ihr
enthaltenen Beiträge und
Abbildungen sind
urheberrechtlich geschützt.
Mit Ausnahme der gesetzlich
zugelassenen Fälle ist eine
Verwertung ohne Einwilligung
des Verlages strafbar.
Bezugspreise/jährlich
Inland:
60,- € + Porto 12,- €
= ges. 72,- €
Ausland:
70,- € + Porto 20,- €
= ges. 90,- €
Die Lieferung an Mitglieder des
RDB e.V. erfolgt im Rahmen der
Mitgliedschaft.
Bezugszeit
Die Zeitschrift »bergbau«
erscheint monatlich.
Ein Abonnement gilt zunächst für
ein Kalenderjahr und verlängert
sich um ein weiteres Jahr.
Die Kündigung kann mit
einer Frist von 3 Monaten zum
Jahresende ausgesprochen
werden.
Diese Zeitschrift wird auf
chlorfrei gebleichtem Papier
gedruckt.
ISSN-Nr.: 0342-5681
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Die „Oberpfälzer Flussspat-Anthologie“ vereint Mensch und
Natur, schildert das Werden und die Gewinnung der „Bunten
Steine“ um den Wölsenberg.
DILL, H.G. und WEBER, B. (2011)
Die Oberpfälzer Flussspat-Anthologie - „Bunte Steine“ prägen
die Region und ihre Menschen um den Wölsenberg
Verlag Druckkultur Späthling, Weißenstadt, 311 Seiten
ISBN: 978-3-942668-01-9
Der Verkaufspreis liegt bei 18,20 € (Mengenrabatt: 30 %). Parallel
zum Buch gibt es einen Kalender, der die schönsten Mineralfotos des Buches in Großformat zeigt
Prof.(mult.) Dr. habil. Harald G. Dill
Tel.: 0511 / 57 31 66
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hgeodill.de
Kontakt und Informationen
Internet: www.grube-bendisberg.de
Das Besucherbergwerk ist ganzjährig geöffnet
Führungen - auch für Gruppen - sind möglich
Führungsanmeldungen bei
Michael Schomisch, Tel.: 02655/962996