Volkstanz Ausgabe 1/2012 - Deutsche Gesellschaft für Volkstanz eV
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Volkstanz Ausgabe 1/2012 - Deutsche Gesellschaft für Volkstanz eV
1 / 2012 Deutsche Gesellschaft für Volkstanz e.V. Inhalt Vorwort 3 Alt und Jung gemeinsam Von Helga Preuß Tanzgeschichte 4 Jubiläum 5 Porträt 7 Geburtsstunde Nichts hält jünger als ein alter Tanz Volksmusikberater und Manager Hundert Jahre „Hoher Meißner“ Volkstanz gehört auf die Straße, sei es bei Vorführungen, bei Mitmachveranstaltungen oder bei Umzügen, wie hier beim Deutschen Trachtenfest am 3. Juni 2012 in Altenburg/Thüringen. Aus den Ländern 8 Jubiläumstanzfest 9 Interview 10 Tanzlehrgang 11 Gründungsjubiläum 12 Jubiläumsfeier 12 Nachruf 13 Wochenendlehrgang 14 Jubiläum 15 Mark Brandenburg 15 Geburtstag 25 Jahre „De Blomendaler“ „60 Jahre und kein bisschen altmodisch“ Qual der Wahl Seit zwanzig Jahren einfach weitergetanzt Ein gelungenes Fest Danke Muschi Mit viel Spaß und neu Gelerntem In eigener Sache 18 Weltkulturerbe 20 Herbsttanzfest 21 Wechselschritt 22 Ankündigung 22 Lehrgang 23 Ausblick Bewerber um das Unesco-Gütesiegel stehen Schlange Kommt wieder nach Berlin Förderkongress 2013 für Tanzkultur Einladung zur Mitgliederversammlung Alte Tänze aus der Heide Volkstänzer im Himmel 75 Jahre und immer flott dabei Volkstanz auf der Landwirtschaftsausstellung 35 Jahre in Odenwälder Tracht Tänze zum Sammeln 24 Walzerkanon Aus anderen Verbänden Organisatorisches 16 Trachtentag 17 Buchtipp 25 26 26 27 2 Tracht des Jahres kommt aus dem hohen Norden „Volkstanz zwischen den Zeiten“ 1/2012 DGV – Volkstanz Anmeldeformular | Umzugsmeldung Impressum Landesverbände & Sektionen | Kontakte Termine Vorwort Alt und Jung gemeinsam Liebe Tanzfreunde, Gerade haben wir das 75-jährige Bestehen des „Ring für Heimattanz e.V.“ in Hamburg gefeiert. Bei einem fröhlichen Tanzfest konnte man Alt und Jung gemeinsam tanzen sehen und natürlich konnte jeder mitmachen. Das ist es, was uns ausmacht: das Miteinander! Es wird oft angemerkt, dass die Volkstanzgruppen überaltert sind. Aber bei uns geht’s eben noch, auch wenn man schon älter ist. Regelmäßige Übung hält uns fit, wenn ein hartes Training nicht mehr möglich ist. Mal ehrlich – Vortanzen ist doch nicht unsere Hauptaufgabe. Wir tanzen und es stört uns nicht, wenn jemand dabei zusieht. Lieber ist uns natürlich, wenn er oder sie dann mitmacht. Manche bewundernden Blicke werden den Aktiven zuteil, wenn andere sehen, wie man sich mit achtzig Jahren noch bewegen kann. Wer allerdings auf die Bühne geht, sollte dort eine ordentliche Darbietung zeigen mit der Information ans Publikum, was dort geboten wird. Es gibt immer jemanden unter den Zuschauern, den das interessiert und der was davon versteht. Das sollte dann interessant für das Publikum sein und so authentisch wie möglich. Neben diesem Miteinander, dieser Bewegung bis ins hohe Alter haben wir aber noch eine andere Aufgabe: die Pflege unserer Heimatkultur. Im Landkreis Harburg in Niedersachsen steht der Kultursommer in diesem Jahr unter dem Thema Heimat. Da dürfen unsere Heimattänze nicht fehlen. In der Lüneburger Heide gibt es viele davon und wir haben die Gelegenheit, sie zu präsentieren mit allen Hintergrundinformationen, die wir finden konnten. Im nächsten Jahr gibt es eine Fachtagung der DGV in Berlin. Thema: Förderkongress für Tanzkultur. Also, Kultur und Tradition, Miteinander von Alt und Jung, das sind unsere Anliegen. Dafür spielt das Alter keine große Rolle. Jeder kann dabei sein und mittun. In diesem Sinne wünscht einen fröhlichen Tanzsommer Eure 1/2012 DGV – Volkstanz 3 Tanzgeschichte Nichts hält jünger als ein alter Tanz Jubiläum In diesem Jahr wäre der große Tanzforscher und Choreograf Karl Heinz Taubert (16. Dezember 1912 bis 3. Januar 1990) hundert Jahre alt geworden. E r war es, der die Begeisterung für die historischen Tänze in Deutschland weckte. Er konnte viele Tänzer zu Fachleuten ausbilden und so diese Tanzformen und seine Publikationen den Menschen näher bringen. Karl Heinz Taubert wurde 1912 in Stettin geboren. Dort machte er auch 1931 das Abitur. Danach folgte das Musikstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Berlin in den Fächern Klavier, Gehörbildung und Rhythmik. Die Examen machte er in den Jahren 1933/34. Schon im Jahr 1934 wurde er Dozent in den genannten Fächern, und 1937 Leiter des Rhythmikseminars. Bereits früh war er als Pianist tätig, woraus sich bis Kriegsende eine umfangreiche Konzerttätigkeit ergab. In den folgenden Jahren konnte er diese Arbeit fortsetzen, sowie bei vielen Rundfunksendern gastieren. Historische Tänze im Fokus Constanze Beyer hat 1993 im Eigenverlag die „Erinnerungen an Karl Heinz Taubert“ herausgegeben Bereits im Jahr 1936 besuchte er das Musikheim in Frankfurt/Oder von Georg Götsch. Hier wurde er von seiner Art und den englischen Kontratänzen angesteckt. Ab den frühen fünfziger Jahren beschäftigte sich Karl Heinz Taubert intensiv mit den historischen Tänzen. Er konnte bis dahin unbekannte Quellen erschließen. Er gründete eine Tanzgruppe aus Studierenden der Hochschule, das „Ensemble historischer Tanz Berlin“. Seine Reisen nach Paris, die Kontakte zu den dortigen Forschern (Guilcher), und die Arbeit in der Bibliotheque Nationale gaben ihm viele Impulse für seine weitere Arbeit. Die große Jahrestagung des ATB/DBT fand 1961 in SchwäbischHall statt, hier wurden alle Bereiche des Tanzes gezeigt, so auch die Tänze der Suite mit Karl Heinz Taubert und seiner Gruppe. Ein Zitat von ihm zum Volkstanz: „Volkstanz ist mir hochinteressant als Vergleich des europäischen Tanzbereiches und auch seinen Einfluss auf die großen Gesellschaftstänze oder 4 Schriftformen.“ Weiter meint Taubert: „Ich bin stark vom musikalischen Impuls zu den Tanzformen gekommen, denn ich bin Pianist und konnte dadurch auch immer echte Paargruppen in meiner Tanzarbeit zusammenfügen.“ Wegweisend für die Tanzarbeit Weitere Anregungen erhielt er in der Bibliothek von Derra de Moroda und von ihr persönlich in Salzburg für seine wissenschaftliche Arbeit. Hier arbeitete er viele Sommer lang. Seine Arbeit fand einen weiteren Höhepunkt in drei Filmen für das deutsche Fernsehen, die ursprünglich nur von Tänzern des Opernballetts gezeigt werden sollten, dann aber an den TaubertKreis gegeben wurden. Aufforderung zum Tanz: I – Renaissance, II – Barock, III – Vom Hofball zum Reigen. 1/2012 DGV – Volkstanz Tanzgeschichte Karl Heinz Taubert, der bekannte Tanzforscher und Choreograf wäre am 16. Dezember 2012 hundert Jahre alt geworden Diese Filme sind wegweisend für die Tanzarbeit mit historischen Tänzen in Deutschland. Viele Treffen in Berlin und Hannover zeigten sein vielfältiges Interesse an der Tanzszene. Bei einem Besuch in seinem Haus an der Königsallee konnte ich viele historische Tanzbücher in seiner Privatbibliothek entdecken. Ohne Zweifel seltene Werke der Tanzgeschichte. Sie lagern in der Hochschule der Künste in Berlin. Ein reiches Lebenswerk Hier einige Werke von Karl Heinz Taubert: ππ Höfische Tänze. Schott-Verlag Mainz, 1968 ππ Kontratänze, Tanzhistorische Studien I. Darin Taubert: Portefeuille englischer Tänze. Berlin 1784, von Joseph Lanz, DBT Berlin-Remscheid, 1981 ππ Die Anglaise; mit Lanz-Portefeuille. pan-Verlag, 1983 ππ Das Menuett. pan-Verlag, 1990 Sein Werkverzeichnis weist eine Vielzahl von Kompositionen, Texten, Tonträgern, Fachbüchern, Liederbüchern, Gesang- und Chormusik, Blockflötenmusik, Musik für Blas- und Streichinstrumente, Anthologien und Tanzgeschichte nach. Mit vielfältigen Begabungen Ein besonderes Erlebnis war die Matinee im Opernhaus in Hannover 1987 mit dem Opernballett. Man merkte deutlich, wie er die Tänzer führen konnte und dabei seine historischen Tänze zeigte. Zu vielen Opernhäusern wurde er gerufen, um dort in Mozarts Don Giovanni die Tänze der Tanzsoziologie Menuett, Contre und Walzer zu inszenieren. Karl Heinz Taubert erhielt 1987 das Bundesverdienstkreuz und er sollte 1990 den deutschen Tanzpreis erhalten. Leider verstarb der große Tanzmeister am 3. Januar 1990 in Berlin. Seine Begabungen als Pianist, Komponist, Pädagoge und Tanzexperte bleiben unvergessen. Volker Klotzsche Quellen ππ ππ ππ Volker Klotzsche: Tanzen seit 1945 – Personen, die den Laientanz maßgeblich beeinflusst haben, S. 92 - 95. Tanzhistorische Studien VI, Deutscher Bundesverband Tanz e.V. Remscheid, 1988 Constanze Beyer (Hrsg.): Erinnerungen an Karl Heinz Taubert. Eigenverlag, Berlin, 1993 Abfragen bei diversen Suchmaschinen im www. Volksmusikberater und Manager Porträt Ein interessanter Lebenslauf soll hier vorgestellt werden, der beweist, dass viele in der Folklore tätigen keine gelernten Musiker, Sänger, Tänzer sind: Dr. Erich Sepp – Volksmusikberater und Manger der Folkloristen in Bayern. Nun der Reihe nach: Erich Sepp wurde am 27. November 1944 in Landsberg am Lech geboren. Er wuchs auf dem Hof seiner Eltern auf und machte das Abitur. Danach studierte und promovierte er im Fach Chemie in München und Erlangen. Ab 1978 arbeitete er bei der Firma MBB in Ottobrunn. Durch seine vielfältigen Tätigkeiten in der Volkstumsarbeit hatte er auch Kontakte zum Landesverein für Heimatpflege in München. Von dort erhielt er das Angebot, Leiter der Abteilung Volksmusik zu werden. Er nahm das Angebot an und vollzog den Berufswechsel. Von 1982 bis 2008 führte er viele Maßnahmen für Lied, Musik und Tanz in Bayern durch. Ein wichtiger Punkt ist die Gründung der Zeitschrift „Volksmusik in Bayern“ bei der er über 25 Jahre Schriftleiter war. Mit solider musikalischer Ausbildung Erich Sepp erhielt eine solide musikalische Ausbildung, teils gezielt (Geigenunterricht) teils als Autodidakt (Bratsche und Kontrabass). Somit war er vorbereitet, auch die Leitung einer Kapelle zu übernehmen. Dies ergab sich 1970 bei der „Wolpertinger Tanzlmusi“. Hier spielte er Klarinette und Trompete. Diese Gruppe nahm für den Kögler-Verlag 1972 „Sudetendeutsche Volkstänze“ auf. 1998 wurde eine CD mit der Volksmusikgruppe „Hohenkirchner Musikanten“, dessen Leiter Erich Sepp ist, aufgenommen. Diese zehnköpfige Blaskapelle spielte oft zum Volkstanz auf. Es wurden die Rundtänze, die die Grundlage der Volkstanzentwicklung in Bayern sind, musiziert. Das sind Walzer, 1/2012 DGV – Volkstanz Dr. Erich Sepp, der Volksmusikberater und Manger der Folkloristen in Bayern, wie man ihn kennt Schottisch, Polka, Boarischer und Zwiefacher. Erich Sepp hat sich in der Zeitschrift mehrfach über die Volkstanzpflege geäußert. Hier gibt es Besonderheiten, die nicht unbedingt in anderen Regionen funktionieren müssen. Zum „Tanz des Volkes“ machen Zum Bundesvolkstanztreffen 1987 in Aachen wurde er als Festredner eingeladen. Sein Thema lautete: „Volkstanz heute - Tanzpflege oder Breitenarbeit?“ Seine Anregungen sind verhallt, weil der Text nie gedruckt wurde und nur in 5 Tanzgeschichte Hier einige Beispiele: erfasste Orte, Altersstruktur, warum zum Volkstanz gehen, (Hochzeiter schauen), beliebte Tänze, Beliebtheit der Kapellen, Tanzwünsche, Partnerwahl, Trachten, Tanzmeister, Volkstanzliteratur und viele weitere Details. Voller Einsatz in Hauptberuf und Ehrenamt Dr. Erich Sepp im Kreis seiner „Wolpertinger Tanzlmusi“ Bayern ernst genommen wurde. Trotzdem sollten wir einige Punkte in Auszügen nennen, weil diese wegweisend für die Tanzlandschaft in Deutschland sein könnten, denn trotz diverser Anregungen gibt es immer noch keine zielgerichtete Strategie für die VolkstanzEntwicklung. Um den Volkstanz wieder – im Sinn des Wortes – zum „Tanz des Volkes“ zu machen, müssen wir alle sich bietenden Möglichkeiten nutzen. vielmehr sollten wir eine Zusammenarbeit mit den Tanzschulen anstreben und damit viele Jugendliche erreichen.“ Tanzabende für jedermann Entwickelt haben sich in Bayern und Österreich „Tanzabende für jedermann“, wo die Gelegenheitstänzer voll auf ihre Kosten kommen, weil das Programm auf sie abgestellt wird. Dies ist zu vergleichen Alle Dinge, die er angeschoben beziehungsweise durchgeführt hat, kann man hier nicht nennen, aber einige wenige: ππ die Leitung mehrerer Musikkapellen und das Spielen vieler Musikinstrumente, ππ Sänger in mehreren Chören, einschließlich offenes Singen, ππ Jodel-Singtage, Jodel-Lehrer, Veranstalter von Wirtshausliedersingen, Seminare für Volksmusik, -lied und -tanz. Seine vielen Begabungen hat Erich Sepp als Volksmusikberater den Menschen näherbringen können. Solche Persönlichkeiten findet man heute immer weniger. Sein Einsatz in Hauptberuf und Ehrenamt hat der Volksmusik in Bayern zu einem besonderen Standard verholfen. Möge ihm beste Gesundheit und Schaffenskraft und Muße noch lange erhalten bleiben. Danke für den Einsatz! Alle Möglichkeiten nutzen „Erstens müssen wir auf den öffentlichen Volkstanzabenden dem tänzerischen Normalverbraucher bessere Chancen einräumen. Die gemeinsame Basis sind die Rundtänze. Sicher erfordert dies ein Umdenken und Toleranz von Seiten der Volkstänzer, ein Elitedenken wäre hier fehl am Platz. Zweitens müssen wir andere Tanzgelegenheiten insbesondere die brauchtümlichen wie Maitanz, Kirchweihtanz usw., sowie Vereinsbälle in unserem Sinn beeinflussen. Das beginnt bereits bei der Wahl der Tanzkapelle, denn diese sollte zum einen dem heute üblichen Geschmack entgegenkommen, zum anderen aber auch in der Lage sein, traditionelle Tanzmelodien zu spielen. Drittens sollten wir verstärkt Tanzkurse anbieten, und zwar solche, die ein Grundwissen für den allgemeinen Tanz vermitteln, das heißt überlieferte Rundtänze, Grundformen und StandardGesellschaftstänze. Mit so einem allgemeinen Kurs lassen sich Jugendliche viel eher ansprechen als mit verschiedenen Spezialtanzformen. Wir dürfen dieses wichtige Gebiet nicht allein den Tanzschulen überlassen, 6 Volker Klotzsch Quellen ππ ππ Dr. Erich Sepp mit Carl Orff mit dem „Offenen Tanzen“ beziehungsweise „Tanzhaus“ in vielen deutschen Landen, wo die Tänze angetanzt gezeigt, aber nicht exemplarisch eingeübt werden. Unbedingt erwähnt werden muss die Befragung, die Erich Sepp in den Jahren 1999 bis 2001 in vier Folgen in der Zeitschrift „Volksmusik in Bayern“ veröffentlichte. So tiefgründig hat noch niemand die Musik- und Tanzszene analysiert. 1/2012 DGV – Volkstanz ππ ππ ππ ππ Sonderheft „Dank und Anerkennung für Dr. Erich Sepp“. in Volksmusik in Bayern, 25. Jahrgang, München, 2008 Brief an Volker Klotzsche von Erich Sepp, 12. Januar 2012 Vita Erich Sepp, Skript Volkstanz heute; Ziele und Möglichkeiten der Breitenarbeit. Volksmusik in Bayern, 2. Jahrgang, München, 1985, Heft 1 Volkstanz-Pflege aus unserer Sicht; Zielsetzung – Maßnahmen – Probleme – Ausblick. in Volksmusik in Bayern, 4. Jahrgang, München, 1987, Heft 1 Fragebogen zu Volksmusik in Bayern. Ergebnisse in 16. Jahrgang, Heft 4, München, 1999; 17. Jahrgang, Heft 3 und Heft 4, München, 2000; 18. Jahrgang, Heft 1, München, 2001 Tanzgeschichte Hundert Jahre „Hoher Meißner“ Geburtsstunde 2013 jährt sich zum hundertsten Mal der „Freideutsche Jugendtag“ auf dem Hohen Meißner, der auch gewissermaßen als die Geburtsstunde der Volkstanzorganisation gilt. Volkstanz und Volkslied gehörten zu Beginn der Jugendbewegung zusammen. ...alles wogte durcheinander, bewegte sich nach denselben Tanzliedern. ...Am ausdauerndsten beschäftigten sich nicht nur jüngere Teilnehmer mit Tanzen und Singen. Verbandsgründung erst 1927 Blick von Orlerode südwestwärts zum Hohen Meißner D er „Freideutsche Jugendtag“ 1913 auf dem Hohen Meißner war die erste große öffentliche Manifestation der damals noch sehr jungen Jugendbewegung. Er war geplant – ganz bewusst – als eine Gegenveranstaltung gegen die üblichen Veranstaltungen zur hundertsten Wiederkehr der Leipziger Völkerschlacht. Folgende Meißnerformel wurde beschlossen: „Die Freideutsche Jugend will aus eigener Bestimmung vor eigener Verantwortung mit innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten. Für diese innere Freiheit tritt sie unter allen Umständen geschlossen ein. Zur gegenseitigen Verständigung werden Freideutsche Jugendtage abgehalten. Alle gemeinsamen Veranstaltungen der Freideutschen Jugend sind alkohol- und nikotinfrei.“ Singtänze setzten sich durch Volkstanz und Volkslied gehörten zu Beginn der Jugendbewegung zusammen. So war es nicht verwunderlich, dass das Heft „Tanzspiele und Singtänze“ von Gertrud Meyer 1907 herausgegeben, eine so große Verbreitung erreichte. Die politische Situation verhinderte eine kontinuierliche Entwicklung, so dass der Volkstanz noch heute nach Anerkennung ringt. Als Beispiel sei nochmal Gertrud Meyer genannt, die eine Reihe Tanzhefte herausgab. Ihre Freundschaft zum Verleger Eugen Diederichs und zu dessen SeraKreis in Jena ließen ihre Sammlungen bekanntwerden. Sie besuchte die Gruppe mehrfach. Besonders die Singtänze hatten sich bei den Veranstaltungen durchgesetzt. Es entstand eine Art Rausch bei dem tanzenden „Sing Sang“. Die Verbandsgründung eines Volkstanzverbandes des „Verbandes deutscher Tanzkreise“ erfolgte erst 1927, obwohl die Aktiven schon viele Aktionen und überregionale Treffen veranstalteten. Viele neue Tänze wurden geschaffen, die Jugendtänze, die sich schnell im ganzen Land durchsetzten. Wir wollen an das Ereignis im kommenden Jahr erinnern, um der heutigen Jugend und den Aktiven Informationen Hoher Meißner von Osten beziehungsweise Meißner-Weidenhausen aus betrachtet an die Hand zu geben und eventuell eine neue Tanzbewegung anzuschieben. Die DGV wird voraussichtlich noch geeignete Maßnahmen für das Jubiläumsjahr vorbereiten. Volker Klotzsche Hoher Meißner Der Hohe Meißner ist ein bis zu 753,6 Meter hohes Bergmassiv im Naturpark Meißner-Kaufunger Wald im östlichen Teil Nordhessens und zählt zum Fulda-Werra-Bergland im Norden des Osthessischen Berglandes. Eine langsame Namensumbenennung erfuhr der Berg durch die Jugendbewegung. Durch den Ersten Freideutschen Jugendtag am 11. und 12. Oktober 1913 wurde der „Meißner“ als „Hoher Meißner“ über die deutschen Zeitungen bekannt. Für die Wandervögel war dieser Ort schon vor 1913 ein beliebtes Ziel und mindestens seit 1908 wurde der Berg von ihnen als „Hoher Meißner“ bezeichnet. Diese Namensgebung könnte analog zu dem gern gewählten Ziel der Göttinger Wandervögel, dem Hohen Hagen, stattgefunden haben. Mit der Zeit wurde immer mehr von dem Hohen Meißner gesprochen. Ein Gedenkstein mit einer Informationstafel ist am Parkplatz nahe dem Naturfreundehaus Meißnerhaus zu finden, die auf diese Namensänderung hinweisen. 1/2012 DGV – Volkstanz Quellen ππ Volker Klotzsche (Hrsg.): Der Tanz in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts – Volkstanz – Jugendtanz. DBT, Remscheid, 1994. 7 Aus den Ländern 25 Jahre „De Blomendaler“ Jubiläumstanzfest Die Volkstanz- und Trachtengruppe „De Blomendaler“ aus Bremen feiert in diesem Jahr ihren 25. Geburtstag. Das Jubiläum wird am 22. Juli mit einem Volkstanzfest begangen. „Volkstanz ist schön!“ Das ist das Motto der Volkstanzgruppe „De Blomendaler“ aus Bremen-Blumenthal seit der Gründung im März 1987. Die Mitglieder der Gruppe haben sich nicht nur Spaß und Freude auf ihre Fahnen geschrieben, sondern auch, den alten deutschen Volkstanz zu pflegen und zu bewahren. Seit 1988 wird die Gruppe mit großem Erfolg von dem Ehepaar Brigitte und Dieter Jüchter geleitet. rekonstruiert und schließlich mit großem Aufwand komplett für alle Mitglieder neu angefertigt. Die genaue Bezeichnung dieser Tracht lautet „Die sonntägliche Kirchgangstracht von 1800 bis 1850 aus dem alten Kirchspiel Blumenthal im bremischen Landgebiet“. Ein besonderes Merkmal dieser Tracht ist die eigenwillige Hullen-Hube, die von den Frauen getragen wird. Brigitte und Dieter Jüchter vor der Burg Blomendal. in der näheren Umgebung. „De Blomendaler“ sind Mitglied im Verein Haus Blomendal, der Deutschen Gesellschaft für Volkstanz (DGV) und dem Landestrachtenverband Niedersachsen (LTN). Bis heute nicht bereut „De Blomendaler“ feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum Zuhause sind „De Blomendaler“ im Haus Blomendal, einer alten Raubritterburg aus dem Jahre 1354, die heute unter anderem als kultureller Treffpunkt in Bremen-Blumenthal genutzt wird. Mit eigenwilliger Hullen-Haube Die bremische ländliche Tracht, die bereits vor über 150 Jahren von den Bewohnern im bremischen Landgebiet zugunsten der damaligen Mode aufgegeben worden war, geriet über viele Jahre fast in Vergessenheit und wurde von den Mitgliedern der Volkstanzgruppe „De Blomendaler“ in jahrelanger Arbeit 8 Zum Jubiläum hat Leiter Dieter Jüchter eine Chronik erstellt. Angefangen hat alles vor 26 Jahren. Genau am 15. März 1986, beim Scheunenball im Sattelhof. Die „Sattelhofer“ traten auf und da wurden das Ehepaar Jüchter angesprochen, ob sie nicht mittanzen wollen. Sie ließen sich überreden und haben es bis heute nicht bereut. Genau ein Jahr später gründeten Brigitte und Dieter Jüchter gemeinsam mit einigen anderen Paaren „De Blomendaler“. Auf Burg Blomendal fand die Gruppe eine Bleibe. Die beiden Jüchters machten die Tanzleiterausbildung und die Mitglieder treffen sich auf der Burg immer dienstags zum Üben. Am Anfang waren es acht Paare, derzeit sind 13 Paare dabei. Vor historischer Kulisse Einen erfolgreichen Einstieg in die Organisation von Volkstanzfesten hatte die Gruppe mit dem ersten „Großen Volkstanzfest“ im Burghof von Haus Blomendal anlässlich des zehnjährigen Geburtstages der Gruppe im Juni 1997 mit mehr als 200 aktiven Volkstänzern aus ganz Norddeutschland. Nun folgt die fünfte Auflage zu ihrem 25-jährigen Jubiläum. Die Gruppe hat zudem seit ihrem Bestehen aber auch an vielen weiteren Veranstaltungen teilgenommen, zum Beispiel am Tag der Niedersachsen sowie an Volkstanzfesten in Hamburg, Berlin und 1/2012 DGV – Volkstanz Burg Blomendal Namensgeber für die Volkstanzgruppe ist die Burg Blomendal (auch als Hus Blomendal oder Haus Blomendal bekannt). Sie ist eine mittelalterliche Wasserburg aus dem Jahr 1354 im Bremer Stadtteil Blumenthal. Der Name Blomendal ist die niederdeutsche Schreibweise von Blumenthal. Die Burganlage liegt am Zusammenfluss von Blumenthaler Aue und Beckedorfer Beeke und wurde mitsamt dem Nebengebäude aus dem 19. Jahrhundert 1973 unter Denkmalschutz gestellt. Aus den Ländern „60 Jahre und kein bisschen altmodisch“ Interview oder „Wozu braucht man heutzutage noch einen Heimatpflege-Verband?“. Die Arbeitsgemeinschaft der Sing-, Tanz- und Spielkreise in Baden-Württemberg e.V. feiert 2012 ihr 60-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass drucken wir hier ein Gespräch mit dem Vorsitzenden Reinhold Frank ab, das im „Heimatpfleger“, Heft 1/2012 veröffentlicht wurde. Die Fragen stellte Johannes Frank. Nehmen wir doch gleich die Frage aus der Überschrift: Wozu braucht man die AG? Ja, da kann man je nach Standpunkt sagen, „ganz dringend“ oder „gar nicht“. In unserer heutigen Zeit ist es immer noch wichtig, dass Menschen nicht nur arbeiten, mit Computern umgehen lernen und fernsehen, sondern die Beschäftigung mit Musik und Tanz gibt dem Zeitgenossen eine Möglichkeit zu entspannen. Musik wirkt ausgleichend, Tanz ist gesundheitsfördernd und Geselligkeit fördert das Soziale. Aber das kann man doch auch mit anderen Tänzen und Liedern erreichen? Schon, aber unsere Volkstänze sind zum großen Teil gesellige Tänze, leicht erlernbar, nicht nur auf Effekte aus, sondern fördern das Wohlbefinden. Unsere Volkslieder sind unser Kulturgut und sie tun gut, weil sie mit dem zu tun haben, wie wir sind. Unsere Mundart im Lied lässt uns uns selbst begegnen, da merken wir, wir sind daheim! Die AG ist wiederum in andere Organisationen auf Landes- und Bundesebene eingebunden und wirkt manchmal unbemerkt für ihre Ziele. Aber ist das alles nicht doch ein wenig altmodisch? Nur, wenn man eine Ideologie draus macht! Nur die Unsicheren machen aus einer Tanzbeschreibung einen Bibeltext. Meiner Meinung nach gibt es nichts Schlimmeres als den Spruch „Dees hemmer emmer scho so gmacht!“. Wer sich aber im Volkstanz, im Volkslied auskennt und Mut hat, kann auch auf altem Boden mal Neues schaffen. Nicht umsonst entstehen manchmal neue Lieder oder Tänze. Auch unsere Vorfahren haben sich die Sachen „zurechtgesungen“ und „zurechtgetanzt“. Unsere Volkslieder sind zwar manchmal von der Sprache her „altbacken“, haben aber dafür oftmals Tiefgang und Seele, sind offen schelmisch oder gar versteckt anzüglich. Da kann man auf ein altes Lied auch mal einen zeitgemäßen Vers selber dichten. Wir betreiben also Alles in Allem „kulturellen Umweltschutz“. Die Notwendigkeit für die Natur hat man schon geraume Zeit erkannt, aber das kleine Flämmchen für die Kultur dürfen wir am Leben erhalten. Das macht Arbeit und Spaß zugleich. Unsere Volkstänze sind zum großen Teil gesellige Tänze, leicht erlernbar, nicht nur auf Effekte aus, sondern fördern das Wohlbefinden. Gut, einverstanden, aber das kann ich auch ohne AG-Überbau. Vielleicht ja, aber die AG als Verband schafft Möglichkeiten, mit Gleichgesinnten zusammen zu kommen. Natürlich kann jeder Einzelne, jeder Verein für sich selber was machen, aber die AG als Interessenvertretung, als Anbieter von Kursen und Freizeiten (sehr oft sind das dann auch „Freu-Zeiten“) kann viel mehr erreichen als ein Einzelner oder eine lokale Gruppe. Und das alles gibt es in der AG? Die AG hat viele gute Referenten und Mitarbeiter, die sich ehrenamtlich ungeheuer einsetzen, sich aus- und fortbilden und wahnsinnig gute Angebote machen. Zum Beispiel? Im Bereich Tanz gibt es die Volkstanzwoche, Tanzleiter-Grundausbildungen auf sagenhaftem Niveau, interessante Fortbildungen, gute Beratung bei den Fachreferenten für Volkstanz, Kindertanz und Seniorentanz. Wir arbeiten also generationenübergreifend! 1/2012 DGV – Volkstanz Beim Singen gibt es ein ganzes Liederbuch, Singsonntage, eine Singwoche, ein Advents-Singen und vieles Andere mehr. Der Arbeitskreis Volksmusik fördert das Instrumentalspiel, hauptsächlich zum Tanz und hat noch viele Pfeile im Köcher. Trachtenberatung, Fahnenschwingen und anderes mehr gehören auch dazu. Viele Hilfen werden den Gruppen angeboten, zum Beispiel die Beantragung von Zuschüssen, Beratung bei GEMA-Proble- Reinhold Frank, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Sing-, Tanz- und Spielkreise in Baden-Württemberg e.V.: „Wir sind 60 Jahre alt, aber quicklebendig.“ men, Informationen über die Zeitschrift, Versand von Einladungen zu Veranstaltungen, Vermittlung von Referenten und Musikern. Für die Jugend gibt es Freizeiten und Tanzwochenenden, bei denen man viel Spaß haben kann. Überhaupt, die Jugend! Gibt es beim Volkstanz noch so was? Auch wir sind da nicht mehr im JugendParadies! Die Zahl der Kinder- und 9 Aus den Ländern Jugendgruppen in den Vereinen hat auch abgenommen, da dürfen wir uns nichts vormachen. Und es gibt auch heute noch ungeschickte Vorstände, die sich die Jugend vergraulen, weil sie sie nicht einbinden und sie nicht selbständig an Aufgaben heranlassen. Das ist jammerschade und wird sich noch bitter rächen. Es gibt aber auch Gruppen, die eine hervorragende Jugendarbeit machen! Da kann man nur dankbar sein, weil den Kindern durch das Musische etwas für ihr ganzes Leben mitgegeben wird. Momentan denkt man im Kultusministerium darüber nach, das Fach Musik in den Schulen wieder einzuführen und mehr Musiklehrer einzustellen. Musik war ja in dem Fächerverbund „Mensch, Natur und Kultur“ fast untergegangen, weil den Lehrern die nötige musikalische Ausbildung oft fehlte. Freuen wir uns, dass hier vielleicht eine Wende eintreten kann. Ist ein 60-jähriges Bestehen jetzt ein Grund, zurückzublicken? Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich ein etwas gebrochenes Verhältnis zu Chroniken. Meistens liest sie ja doch keiner ganz durch. Vor zehn Jahren haben wir zum fünfzigsten eine tolle Broschüre aufgelegt. Jetzt, 2012, habe ich die Parole Was wünscht sich ein Vorsitzender für die Zukunft? Ich glaube, das alles aufzuzählen würde die zulässige Seitenzahl des Heftes sprengen. Vor allem wünsche ich mir weiterhin eine so gute Vorstands-, Referenten- und Mitarbeiterschar wie seither. Darauf kann die AG stolz sein. Weiter wünsche ich mir auch tolle neue Ideen, wie wir unser Kulturgut auch in den nächsten Jahrzehnten bewahren, weitergeben und erneuern können. Wir haben einen Vorteil: wir müssen nicht jeder neuen Mode nachrennen, sondern haben viel Erprobtes und Gutes, sind aber jederzeit frei, Neues, das sich bewährt, mit aufzunehmen. Ich wünsche uns allen auch in der Zukunft viel Freude an unserer Heimat! Wir sind 60 Jahre alt, aber quicklebendig. Wir haben einen Vorteil: wir müssen nicht jeder neuen Mode nachrennen, sondern haben viel Erprobtes und Gutes, sind aber jederzeit frei, Neues, das sich bewährt, mit aufzunehmen. ausgegeben: „Schluss mit der Retrospektive, wir schauen nach vorn!“ Wir wollen darstellen, was die AG heute alles zu bieten hat, wir laden ein zum Lesen dieses Heftes, zum Kommen und Kennlernen, zum Teilnehmen und Genießen, zum Schwitzen und Freuen, zur Mitarbeit und zur Geselligkeit. Qual der Wahl Tanzlehrgang Am 17. und 18. März führte Martin Ströfer auf Einladung des Oranienburger Volkstanzkreises Oberhavel einen Wochenendlehrgang mit seinen Tänzen durch. Quälende Auswahlentscheidungen hatte ganz sicher einer und zwar der Schöpfer der Tänze, der eine Auswahl für seinen Tanzlehrgang am dritten Märzwochenende treffen musste. Doch dieses ist Martin Ströfer zur Zufriedenheit aller Teilnehmer ausnahmslos gut gelungen. Auf Einladung des Oranienburger Volkstanzkreises Oberhavel haben sich fast vierzig Tänzerinnen und Tänzer im Labsaal im dörflichen Berliner Ortsteil Lübars eingefunden. Viele bekannte Gesichter waren unter den Teilnehmern erfreulicherweise jedoch auch junge Leute, die den Spaß am Volkstanz für sich erst entdeckt haben oder bisher weniger Kontakt zu den ansässigen Volkstanzgruppen hatten. Martins Programm war bestens geeignet, denn es war für jeden etwas dabei. Mit all seiner Erfahrung als Musiker und Komponist zahlreicher, im ganzen Land bekannter, Tanzmelodien verstand er es, die Schrittfolgen seiner Tänze an den Mann und an die Frau zu bringen. Das alles getragen von einer ausgelassenen und angenehmen Atmosphäre. Ein beachtliches Ergebnis Anforderungen an Körper und Geist. Da die Musik in eigener Regie des Referenten jederzeit passend aufspielen konnte, fegte nach wenigen Hilfestellungen eine vergnügte Tanzgemeinschaft mit dem neu Erlernten über das Parkett. Am Ende des ersten Lehrgangstages wurden sieben Tänze aus dem Repertoire von Martins Tänzen absolviert, was für die Dauer eines Nachmittags ein beachtliches Ergebnis war. Leider ist ein Wochenende schnell vergangen. Am Sonntagmittag mussten wir den Saal leider für die nächste Veranstaltung frei machen. Schade eigentlich, denn die meisten hätten sich sicher noch gern mit weiteren Tänzen aus den mittlerweile drei CD-Veröffentlichungen aus Martin Ströfers Feder unter seiner routinierten Anleitung beschäftigt. Mit elf erlernten Tänzen bereichert, trennte sich die Tanzgemeinschaft. Alle hoch motiviert, die Tänze in ihre Kreise mitzunehmen und die Tanzfreunde mit dem Spaß anzustecken. Der besondere Dank gilt auch dem Tanzkreis Oberhavel. Die gute Organisation, der wunderschöne Raum und die vielen selbstgemachten kulinarischen Köstlichkeiten sorgten für den perfekten Rahmen. Martins Tänze gehen mit der Zeit. Nicht alles ist in die gleichen Formen gegossen, die der geübte Volkstänzer schon reflexartig auf das Parkett bringt. Jeder seiner Tänze stellt seine 10 1/2012 DGV – Volkstanz Oliver Schier Aus den Ländern Seit zwanzig Jahren einfach weitergetanzt Gründungsjubiläum Die Volkstanzgruppe Albachten ist jetzt zwanzig Jahre alt geworden und hat aus diesem Anlass einen Werbeflyer für neue Mitglieder herausgebracht. zum Abschluss des Abends noch einmal aufgespielt, ehe mit einer kleinen „Quaterrie“ sich alle von dem schönen Abend verabschieden. Tänzerei zum Belustigen Die Gruppe hat zu ihrem zwanzigjährigen Jubiläum einen Flyer für die Mitgliederwerbung herausgebracht. Der Flyer beginnt mit folgendem Text: Jahr 1863 Zwei Musiker und 32 aktive Volkstänzerinnen und Volkstänzer gehören heute, zwanzig Jahre nach der Gründung, Im beginnt ein Predigzur Gruppe tauszug mit folgenDie Männer tragen eine schwarze Hose den Worten Im Jahr 1992 sollte das 850-jährige Ortsmit weißem Hemd und das typisch Mün„Das leichsinnige Volk glaubte ein jubiläum von Albachten gefeiert werden. stersche Halstuch, das unsere Vorfahren angestrebtes Recht zu haben, sich nach Der „Plattdütske Krink Albachten“ unter als Schweißtuch benutzten. Später ließen Belieben an Sonn- und Feiertagen in seinem Baas Josef Venschott entschied die Männer sich von der Textildesignerin Wirthshäusern, Winkelkneipen, auf den sich, für das Jubiläumsjahr einige nordMaria Balster Westen nähen. Das StoffScheunen und in den Bauernhäusern deutsche Volkstänze einzuüben. Es fanmuster gleicht den Arbeitsjacken unserer durch Tänzerei, Branntweintrinken, den sich schnell 25 Personen. Mit der Väter und Großväter. schlechte Lieder, Geschrei und zuletzt Volkstanzgruppe „Schlesische Spinndurch Schlägerei zu belustigen.“ stube“ unter der Leitung von Hans ReinUnsere Volkstänze: hard Wend wurden die ersten Volkstänze Übungsabende in einer ππ haben abwechslungsreiche Schrittfolgen eingeübt und ihre Freude am Volkstanz alten Bauerndiele ππ halten das Gedächtnis fit steckte alle an. Schon bald luden uns Unsere Übungsleiterin Annelen Schulππ können von Jung und Alt getanzt werden Josef und Elisabeth Venschott ein, in ting hat folgendes zu berichten: ππ gehören zu unserem Kulturerbe ihrer großen Bauerndiele zu tanzen, so Freitags um 19:50 Uhr fährt der rote VerDieses haben wir nach den ersten wie es früher üblich war. einsbus der VTG Albachten 14-tägig von Übungsabenden erfahren und uns entDer Gedanke, originale Trachten anzuder Sendener Stiege ab. Mit an Bord sind schlossen, weiter zu tanzen und dies schaffen, wie sie von unseren Vorfahren unsere Musikanten Ernst Homann und schon zwanzig Jahre mit 32 aktiven Mitgetragen wurden, wurde aus KostengrünStefan Grüter. Pünktlich um 20:00 Uhr gliedern und zwei Musikern. den nicht umgesetzt. Es wurden für die treffen wir in der schönen alten BauernFrauen „Blümchenstoffe“ in blau und diele auf dem Hof Venschott ein, die wir rot gekauft. Daraus nähten sie sich ihre zum Üben nutzen dürfen. Mit einem Willi Suermann Röcke und Taftschürzen, die durch eine passenden Lied zur Jahreszeit stimmen weiße Bluse mit einem entsprechenden wir uns auf den Abend ein. Mit KreisSchultertuch ergänzt wurden. Die Hautänzen starten wir. Anschließend geht Kontakt ben unserer Frauen wurden nach einem es weiter mit Kontras. Unsere Tänze Willi Suermann Original aus Albachten von ihnen selbst stammen überwiegend aus dem nordTel.: 0 25 36-65 80 genäht und gestickt. Sie werden bei allen deutschen Raum und den angrenzenden E-Mail: [email protected] Auftritten immer wieder bewundert. Nachbarländern. Die letzte Polka wird 1/2012 DGV – Volkstanz 11 Aus den Ländern Ein gelungenes Fest Jubiläumsfeier Am 2. Juni 2012 feierte die Volkstanzgruppe „De Kohlplanters“ aus Lauenburg mit einem bunten Fest ihr vierzigjähriges Jubiläum. Hier ein Bericht der Gruppe. Am 2. Juni 2012 war es endlich soweit. Über zwölf Monate vorbereitet und organisiert, feierten wir unser vierzigjähriges Jubiläum. Mit fast 200 aktiven Tänzern und Musikern und 48 ehrenamtlichen Helfern, war es uns gelungen, ein wirklich tolles Fest zu feiern. Bereits um 9:00 Uhr kamen die ersten Gäste angereist, denn den Bürgern der Stadt Lauenburg wurde auf dem Wochenmarkt ein Vorgeschmack auf unsere Veranstaltung am Nachmittag gegeben. Gemeinsam mit der Vierländer Trachtengruppe zeigten wir unter freiem Himmel einige Tänze und den Sprötzer Achterrüm haben wir dann unter viel Applaus gemeinsam getanzt. Mit einem Festzug durch die Stadt zogen wir anschließend gemeinsam zur Veranstaltungshalle. Die geladenen Gäste waren des Lobes voll und man spürte den Spaß aller Beteiligen. Der Beginn mit der Lach-Polonaise war sicher für einige gewöhnungsbedürftig. Und demjenigen der den Ausspruch „wer Danke Muschi Auch die jüngsten Tänzerinnen hatten viel Freude und Spaß bei der Jubiläumsveranstaltung diese Polonaise ausgesucht hat, gehört erschlagen“ sei gesagt: „De Kohlplanters“ haben ihn gemeinsam ausgesucht. Sogar unseren Bürgermeister und seine Frau konnten wir zum Mittanzen gewinnen. Vielen Dank an alle Frisch gebackenen Kuchen gab es reichlich und Kaffee wurde ununterbrochen frisch aufgebrüht. Nachruf Anneliese Lübbe aus Winsen an der Luhe ist von uns gegangen. „Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel nichts mit dir anzufangen“. So stand es auf allen Traueranzeigen für Anneliese, denn Tanzen war ihr Leben. Am 19. April haben wir uns mit einer großen Trauerfeier in der Winsener NikolaiKirche von Anneliese (Muschi) Lübbe verabschiedet. Die Engel im Himmel werden kein Problem mit ihr haben, denn Tanzen war wirklich ihr Leben. Viele Menschen hat sie zum Tanzen gebracht und damit deren Leben bereichert. Ob Kinderkreis oder Rheumaliga, ob DRK oder Landfrauen, für jede Gruppe hatte sie das passende Programm. Am meisten aber hat ihr wohl der Volkstanzkreis Winsen zu verdanken, dem sie zwei Wochen nach der Gründung 1950 beitrat 12 Auch wenn die Beteiligung der Bürger etwas zu wünschen übrig lies, tat es dem super Verlauf der Veranstaltung keinen Abbruch. Wir danken allen Gruppen, die den Weg zu uns gefunden haben, den Musikzügen, die uns begleitet haben und allen geladenen Gästen, die wirklich viele liebe und gute Worte für unsere Arbeit der letzten vierzig Jahre hatten. Der Vierländer Trachtengruppe danken wir für einen wunderschönen Abend, den wir noch gemeinsam feiern konnten, denn sie waren die einzigen, die das Angebot annahmen, bei uns zu übernachten. Und ein ganz großes „Danke“ geht an alle diejenigen, die hinter den Kulissen für uns da waren und unermüdlich geholfen haben. Mit dem gemeinsamen Frühstück und den letzten Aufräumarbeiten endete unsere Veranstaltung dann am 3. Juni 2012 um 13:30 Uhr. Auch wenn die Organisation sehr viel Mühe machte, können wir nur sagen, es hat sich zu 110 Prozent gelohnt, und nicht nur weil wir am nächsten Trainingstag bei den Kindern wieder fünf neue Kinder hatten, die sich unser Training anschauen wollten. Volkstanz verbindet und macht Spaß – das haben auch viele Nicht-Tänzer kennenlernen dürfen. De Kohlplanters und dem sie zuletzt als Ehrenmitglied angehörte. Hier hat sie jahrelang gewirkt – zusammen mit ihrem Mann Werner. Noch etwas ist ihr gut gelungen. Für alle ihre Tanzgruppen hat sie rechtzeitig Nachfolger eingearbeitet. So können alle weiter tanzen. Auch dadurch wird sie uns allen in guter Erinnerung bleiben. Danke, Muschi, für viele schöne Tanzstunden und interessante Begegnungen. 1/2012 DGV – Volkstanz Helga Preuß Anneliese (Muschi) Lübbe wird der großen Volkstanzfamilie fehlen Aus den Ländern Mit viel Spaß und neu Gelerntem Wochenendlehrgang Wie in jedem Frühjahr lädt Werner Wenzel, Tanzleiter des Karlsruher Volkstanzkreises, zu einem Wochenendlehrgang mit unterschiedlichen Referenten aus nah und fern ein. In diesem Jahr war es das Wochenende am 17. und 18. März 2012. Mit unterschiedlichen Tempi Beim Lehrgang wurden acht Paartänze und ein Vierpaartanz aus den unterschiedlichen Kantonen der Schweiz gelernt Der Lehrgang wurde von Felix Mugweyler, einem Referenten aus Chur in der Schweiz, geleitet. Es waren etwa fünfzig Teilnehmer aus Nancy/Frankreich (Partnergruppe des Karlsruher Volkstanzkreises), Herbley/ Frankreich, Salzgitter Lesse, Siegmundwald/Schwarzwald, Heilbronn, Oberkirch, Buchen, Augsburg, Wehingen/ Schwäbische Alb, Landau und Wörth/ Pfalz und einige andere und natürlich viele Mitglieder des Karlsruher Volkstanzkreises gekommen. Ganz schön flott Am Sonnabendnachmittag ging es dann mit dem Nagelschmied los, der hier schon vielen bekannt war, das war‘s dann aber schon, mit dem was wir aus der Schweiz kannten. Natürlich waren alle sehr neugierig, wie es weitergeht, wir dachten, na ja so schlimm kann es ja nicht werden, es sind ja Tänze aus der Schweiz und alle denken dann an die gemütliche Schweizer Mentalität. Zu Beginn war es dann auch so, wir starteten mit dem Anneli Walzer, das war ja noch sehr gemütlich, dann ging es schon etwas flotter zu, mit dem Klosterser Schottisch. Später merkten wir dann, dass die Schweizer nicht nur gemütlich sind, sondern auch ganz schön flotte Tänze haben. Es war ein sehr abwechslungsreiches Programm, das der Felix mit viel Hintergrundwissen und Humor vorgestellt hat. Am Samstagabend um 19:30 Uhr begann das, im Zuge des Lehrgangs schon traditionelle Tanzfest im Otto-Hahn-Gymnasium in der Karlsruher Waldstadt. Zum Tanzfest reisten dann auch noch viele Freunde des Volkstanzes an. Zum Tanz spielten abwechselnd die Musikgruppen Familienmusik Hess und die Kaisermusikanten aus Stuttgart. Es war wie immer ein sehr abwechslungsreiches Programm mit den allgemein bekannten deutschen und den Tänzen aus dem nahen Ausland. Bis 24 Uhr wurde begeistert getanzt. Müde und zufrieden verabschiedeten sich alle für eine kurze Nacht, denn für die Lehrgangsteilnehmer ging es ja schon am nächsten Morgen um 9:30 Uhr weiter. Bis nachmittags 16:30 Uhr hatten wir dann acht Paartänze und einen Vierpaartanz aus den unterschiedlichen Kantonen der Schweiz gelernt. Felix hat uns dann auch erklärt, dass die Tänze in den einzelnen Kantonen in unterschiedlichen Tempi getanzt werden. In der Gegend um Bern werden fast alle Tänze langsamer getanzt, was uns dann am späten Nachmittag sehr willkommen war. Zwei Tage tanzen macht viel Spaß aber auch etwas müde. Das war mal wieder ein schönes Wochenende mit viel Spaß und neu Gelerntem. Ursula Müller Zum traditionellen Tanzfest im Otto-Hahn-Gymnasium in der Karlsruher Waldstadt am Abend kamen viele Freunde des Volkstanzes 1/2012 DGV – Volkstanz 13 Aus den Ländern 75 Jahre und immer flott dabei Jubiläum Der Ring für Heimattanz e.V. aus Hamburg feierte am 11. und 12. Mai sein 75-jähriges Bestehen. Viele Gäste aus nah und fern waren zur Geburtstagsfeier in die norddeutsche Hafenstadt gekommen. Blankeneser Fischertracht auf. Diese Trachten wurden um 1830 im damaligen Fischerdorf Blankenese getragen. Im Ring sind die Alltagstracht, die Sonntagstracht und die Festtagstracht vertreten. Die Tänzerinnen und Tänzer vom Ring für Heimattanz führten in ihrer schönen Blankeneser Fischertracht die Eröffnungspolonaise an Der Ring für Heimattanz e.V. ist am 10. April 1937 gegründet worden. Er entstand aus dem losen Zusammenschluss Hamburger Volkstanzvereine. Die Aufgaben des Vereins sind die Pflege und Förderung des Volkstanzes und zwar in erster Linie des Heimattanzes sowie der daraus entwickelten Tänze, die Förderung der Kinder und Jugendarbeit und der internationale Austausch. Der Ring hat etwa 170 Mitglieder und darunter ca. vierzig Jugendliche und Kinder. Der Zweck der wöchentlichen Treffen ist das gemeinsame Tanzen. Neben den deutschen Volkstänzen werden Zum Jubiläumstanzfest am 12. Mai war die Halle voll auch Tänze aus anderen Ländern gelernt und getanzt, so aus Skandinavien, England, Südosteuropa, Israel und Amerika. Auf vielen Auslandsfahrten, wie zum Beispiel nach Norwegen, Schweden, Dänemark, Ungarn und Japan, werden Kontakte zu anderen Volkstanzgruppen geknüpft und vertieft. Zu den Vorführungen treten die Hamburger in der Zu den Gratulanten gehörte auch Helga Preuß, erste Vorsitzende der DGV. In der Mitte das Ehepaar Preuß, links Martin Aruta, erster Vorsitzender und rechts Lars Schmidt, zweiter Vorsitzender des Rings Tanz für Alt und Jung Zum Begrüßungsabend in Hamburg-Neugraben am 11. Mai von 18:00 bis 21:30 Uhr waren etwa achtzig Tänzerinnen und Tänzer gekommen, um sich beim gemeinsamen Tanzen und Klönen auf die große Feier am nächsten Tag einzustimmen. Arnold Bökel führte durch das Tanzprogramm und alle hatten viel Spaß. Weit über 200 Vereinsmitglieder und Gäste kamen dann am 12. Mai zum großen Jubiläumstanzfest des Rings für Heimattanz in die Sporthalle Wegenkamp. Viele Gratulanten von befreundeten Gruppen fanden sich ein, um ihre Glückwünsche persönlich zu überbringen und gleich noch das Volkstanzbein zu schwingen. Zu vielen bekannten Melodien, die die Volkstanzmusik Neugraben und Martin und seine Musikanten in gewohnt beschwingter Form präsentierten, hatten dann alle Tanzbegeisterten den ganzen Nachmittag über Gelegenheit ihrem Hobby zu frönen. Auch die jüngsten Tänzer hatten viel Spaß beim Tanzen 14 1/2012 DGV – Volkstanz Aus den Ländern Volkstanz auf der Landwirtschaftsausstellung Mark Brandenburg Am Himmelfahrtstag (17. Mai 2012) fand im Rahmen der Brandenburger Landwirtschaftsausstellung BraLa in Paaren/Glien das zweite Märkische Volkstanz- und Trachtenfest statt. Der Mitteldeutsche Heimat- und Trachtenverband (MHTV) hatte sich kürzlich gegründet und war am 17. Mai 2012 mit einigen Gruppen Gast beim zweiten Märkischen Volkstanz- und Trachtenfest im proagro Erlebnismarkt im Rahmen der 22. Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung BraLa. Die Ausstellung ist jedes Jahr mit der Präsentation neuester Technik, Tierschauen mit züchterischen Spitzenleistungen sowie Wettbewerben ein Anziehungspunkt für viele Besucher aus Berlin und Brandenburg und darüber hinaus. In diesem Jahr waren der Berliner Volkstanzkreis, die Pommersche Trachtengruppe, die Flämingda(h)men und Herren und die Folkloretanzgruppe Berlin-Köpenick zu diesem Fest angereist. Um 13:00 Uhr eröffnete Sylvia Nöbel, die Flämingkönigin aus dem Jahr 2001 wieder das Fest und Dr. Lehmann, der Geschäftsführer der proagro, übermittelte an die Teilnehmer und Besucher seine Grußworte. Dann zeigten die vier Gruppen in zwei Programmblöcken vor vollem Großzelt bis gegen 17:30 Uhr ihr vielseitiges Programm. Der Beifall des Das Schlussfoto mit den Gruppen auf der Bühne bescherte dem Publikum ein buntes Bild und einen schönen Blick auf die verschiedenen Trachten aufmerksamen Publikums belohnte die Tänzerinnen und Tänzer für ihre gelungenen Darbietungen und zum Schluss hatten die Besucher noch bei einigen Mitmachtänzen Gelegenheit zum Mittun. Das dritte Märkische Volkstanz- und Trachtenfest wird voraussichtlich am 9. Mai 2013 als Auftakt des geplanten Förderkongresses (siehe S. 21) in Berlin stattfinden. Bettina Koch 35 Jahre in Odenwälder Tracht Geburtstag Die Volkstanzgruppe Langen feiert in diesem Jahr ihren 35. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch auch von der DGV. 1978 gründeten Roswitha und Wulf Jonen mit Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Hans Kreiling die Volkstanzgruppe Langen. Seitdem wurden in Odenwälder Tracht etwa 300 Veranstaltungen besucht oder durchgeführt. Höhepunkte waren Vorführungen in der Festhalle von Frankfurt am Main und im Freilichtmuseum „Hessenpark“. Der Hessische Rundfunk zeigte die Gruppe in einer Sondersendung mit dem Titel „Bilderbogen“. Auf der Naturbühne der Burg Dreieichenhain tanzte Die Tanzpaare der Volkstanzgruppe Langen und spielte die Wulf Jonen und Günter Berdel beim Fahnenschwingen Volkstanzgruppe in zehn Theaterstücken mit. Im Jubiläumsjahr 2013 wird im Kulturhaus „Altes Amtsgericht“ in Langen (Hessen), Darmstädter Straße 27, vom 2. September bis 30. Oktober eine Fotoausstellung „35 Jahre Volkstanzgruppe Langen“ gezeigt, die mit einer Vernissage am 31. August um 19:00 Uhr beginnt. Kontakt Horst Unger, der Musiker der Gruppe 1/2012 DGV – Volkstanz Volkstanzgruppe Langen Roswitha und Wulf Jonen Tel.: 0 61 03-7 21 13 E-Mail: [email protected] www.volkstanzgruppe-langen.de 15 Aus anderen Verbänden Tracht des Jahres kommt aus dem hohen Norden Trachtentag Der Deutsche Trachtenverband (DTV) hatte Ende April die Delegationen der Landesverbände zum diesjährigen Trachtentag auf die Insel Föhr eingeladen. Man traf sich um 15:45 Uhr am Fähranleger im Hafen von Dagebüll. Nach einer guten halben Stunde Fährfahrt erreichten wir Wyk auf Föhr, wo wir mit Blasmusik und Gesang und natürlich mit der wunderschönen Föhrer Tracht empfangen wurden. Nach einem Rundgang durch Wyk, das Wetter war heiter aber kühl und sehr windig, wurden wir mit dem Bus nach Utersum gebracht, wo wir alle gutes Quartier fanden. Unser zentraler Anlaufpunkt sollte der Gasthof zur Post sein, wo wir die meisten Mahlzeiten einnahmen. So auch an dem ersten Abend. Anschließend gab es ein gemütliches Beisammensein und gegenseitiges Kennenlernen. Eine informative Inseltour Am nächsten Morgen, nach dem gemeinsamen Frühstück, stand eine Inselrundfahrt mit dem Bus auf dem Programm. Das Wetter war bedeckt und regnerisch und die Temperatur lag bei acht Grad Celsius (gefühlte vier Grad Celsius), starker Wind kam immer von vorn. Wir hatten einen gesprächigen Busfahrer, der uns viel über die Insel und Land und Leute erzählte. Den Abschluss bildete eine Besichtigung der Kirche St. Laurenti in Süderende. Ein Deichspaziergang war wetterbedingt nicht möglich. Nach dem gemeinsamen Mittagessen fand die Mitgliederversammlung zum Trachtentag im Tarepshüs in Utersum statt. Nach der Die Teilnehmer des „Deutschen Trachtentages“ wurden auf der Insel Föhr von den Gastgebern zünftig in Tracht begrüßt. Die Föhrer Frauentracht ist „Die Tracht des Jahres 2012“ Begrüßungsansprache des Stellvertretenden Vorsitzenden folgten einige Grußadressen. Es wurde unter anderem über das anstehende Trachtenfest in Altenburg gesprochen. 2013 soll die Europeade in Gotha stattfinden. Ein neues Mitglied Charles Koppehele, der Vorsitzende des neu gegründeten Vereins, stellte den Antrag, den Mitteldeutschen Trachtenund Heimatverband (MHTV) in den DTV aufzunehmen. Dem wurde stattgegeben. Das nächste Jugendtrachtenfest findet in Bensheim an der Bergstraße statt. Zum nächsten „Deutschen Trachtentag“ wird vom 12. bis 14. April 2013 nach Lübbenau eingeladen. 2016 soll im Hohenloher Land in Öhringen, gleichzeitig mit der Landesgartenschau, Der langjährige nach Altenburg in Ministerpräsident diesem Jahr (1. bis Schleswig-Holsteins, Peter Harry 3. Juni 2012), vom Carstensen, im 26. bis 29. Mai Gespräch mit dem 2016 das nächste Vizepräsidenten des „Deutsche TrachDTV, Gunter Dlabal tenfest“ stattfinden. 16 1/2012 DGV – Volkstanz Danach wurde die Tracht des Jahres 2012 kurz vorgestellt. Es ist die Föhrer Frauentracht. Der eine Woche vor der Wahl noch amtierende langjährige Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, Peter Harry Carstensen, ließ es sich nicht nehmen, die Trachtenträger mit seinem Besuch zu beehren. Feierlicher Trachtengottesdienst Das Abendessen und den restlichen Abend verbrachten wir im Gasthof Knudsen. Hier wurde uns die Föhrer Tracht noch einmal ausführlich vorgestellt. Die Frauengruppe zeigte uns einige Tänze und der Männergesangsverein lockerte das Programm mit einigen Liedern auf. Ab 22:00 Uhr spielte eine Kapelle zum Tanz auf, so dass auch wir die inzwischen steifen Knochen lockern konnten. Am Sonntag nach dem Frühstück wanderten wir nach Süderende zur Kirche St. Laurentius. Hier fand ein feierlicher Trachtengottesdienst statt. Die Frauen der Föhrer Trachtengruppe übernahmen Teile der Liturgie auf Friesisch. Auch der Aus anderen Verbänden Auch die jüngsten Föhrer Trachtenträgerinnen ließen es sich nicht nehmen, den Teilnehmern des „Deutschen Trachtentages“ einige Tänze zu zeigen Ministerpräsident nahm am Gottesdienst teil. Um die Mittagszeit wurden wir mit dem Bus zum Hafen nach Wyk gebracht, wo uns die Fähre wieder aufs Festland brachte. Wir haben alle die große Gastfreundschaft genossen und es waren eindrucksvolle Tage auf der Insel. Schade, dass der Erste Vorsitzende des DTV, Knut Kreuch, aus beruflichen Gründen (er wurde mit großer Mehrheit zum Obermeister der Stadt Gotha wiedergewählt) nicht mit uns sein konnte. Horst Badura Buchtipp Volkstanz zwischen den Zeiten Ein großes und über mehrere Jahre gelaufenes Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz mit dem Arbeitstitel „Kulturgeschichte des Volkstanzes in Österreich und Südtirol“ ist nun abgeschlossen worden. 33 Autoren haben 41 Beiträge und viele bisher unveröffentlichte Fotos geliefert und sich in sehr unterschiedlicher Weise dem bisher interdisziplinär sehr wenig erforschten Thema „Volkstanz“ angenähert. Das Ergebnis ist ein großformatiges Buch von 285 Seiten mit den Kurzfassungen der Beiträge. Die Langfassungen mit Fußnoten und Quellenhinweisen sowie zusätzliches Bild-, Film- und Tonmaterial befinden sich auf einer DVD, die dem Buch beigelegt wird. Das gesamte Werk wird im Rahmen der Sommerakademie des Österreichischen Volksliedwerkes, die von 22. bis 25. August 2012 in Weyregg am Attersee stattfinden wird, der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ab diesem Zeitpunkt kann es zum Preis von 39,90 Euro plus Versandkosten erworben werden. Bestellt werden kann schon heute bei: Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz A-8010 Graz Sporgasse 23 Tel.: 0 04 36 99-11 35 01 51 E-Mail: [email protected] 1/2012 DGV – Volkstanz 17 In eigener Sache Bewerber um das Unesco-Gütesiegel stehen Schlange Weltkulturerbe Im vorigen Heft hatten wir berichtet, dass im März 2011 die „Österreichische Volkstanzbewegung“ in das von der österreichischen Unesco-Kommission geführte nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen wurde. Passend zum Thema drucken wir hier einen Artikel von Arnold Rieger aus den Stuttgarter Nachrichten ab, der sich mit den Hintergründen und dem Für und Wider der Eintragung in die Unesco-Liste des Weltkulturerbes beschäftigt und der zur Diskussion anregt: Über die Schwierigkeit, eine Liste wichtiger Bräuche aufzustellen Die Unesco klebt ihr Siegel Weltkulturerbe nicht nur an Steine, sondern auch an immaterielles Kulturgut wie etwa Bräuche. Über hundert Länder machen sich das zunutze, Deutschland jedoch noch nicht. Dabei gäbe es heiße Kandidaten – zum Beispiel die Fasnet. Brauch – für Großstadtmenschen müffelt das Wort nach Mottenpulver. Doch was macht die urbane Schickeria im nächsten Herbst? Donnert sich trachtenmäßig auf, um in Cannstatt oder München das pralle Leben zu genießen. Und das seit 200 Jahren. Auch so sehen Bräuche aus. Die Wasen und Wiesn Gaudi ist so ausgeprägt, dass der Schaustellerbund auf die Idee kam, den Volksfesten den Titel Weltkulturerbe zu verleihen. So weit hergeholt ist das gar nicht, denn die Unesco zeichnet nicht nur Kirchen und Schlösser aus, sondern auch immaterielle Kultur. Deutschlands Nachbarn betrachten ihre Festkalender deshalb intensiv mit dieser Lupe: Belgien etwa ließ seinen Houtem Jahrmarkt adeln. Doch es geht nicht nur um Feste. Die Schweiz sichtet gerade ihr komplettes Inventar an kulturellen Bräuchen, Fähigkeiten und Ausdrucksformen. Von der Aarauer Bachfischeter bis zum Zürcher Zwänzgerle haben die Kantone insgesamt 387 „lebendige Traditionen“ gemeldet. Bern wählt daraus nun jene aus, die sich in Paris um den Eintrag in die Welterbeliste bewerben. Das alles hat natürlich einen touristischen Hintergrund, denn mit dem Welterbe Siegel lässt sich Geld verdienen. Aber nicht nur. Seit die Schweiz 2008 die Unesco-Konvention unterzeichnet hat, diskutiert man zwischen Basel und Bellinzona intensiv darüber, was das Land eigentlich kulturell ausmacht. Und welche Folgen diese Nabelschau hat. Positive, meint das 18 Berner Bundesamt für Kultur, denn das Bewusstsein um die Traditionen stärke den Zusammenhalt. In Deutschland sieht man das genauso – zumindest im Prinzip. Nach langer Abstinenz hat sich der Bundestag im vergangenen Dezember zu einem Bekenntnis zur Unesco-Konvention durchgerungen. Außerdem soll die Regierung bei den Bundesländern um Zustimmung werben. Die zeigen sich durchaus aufge- Beispiel jene, wie man Kulturerbe überhaupt definiert. Die Grimm’schen Märchen gehören wohl dazu. Aber auch der Schuhplattler? Oder gar das Kopftuch? Und wer soll die nationale Liste überhaupt festlegen? Ein „qualitätssicherndes, einheitliches und bundesweit standardisiertes Bewerbungsverfahren“ sei notwendig, heißt es dazu im Stuttgarter Kunstministerium. Die Auswahl solle „ein ehrenamtliches, Immaterielles Kulturerbe ππ ππ ππ Die Konvention will das Bewusstsein für Bräuche, Fertigkeiten und andere nichtstoffliche Kulturäußerungen fördern und so die Vielfalt stärken. Die Unesco reagierte damit ursprünglich auf das europäische Übergewicht bei den Denkmal-Einträgen. 143 Staaten sind dem Übereinkommen mittlerweile beigetreten. Deutschland verhandelt noch. Eine der Voraussetzung ist, dass jedes Land ein nationales Inventar seines Kulturerbes erstellt. Daraus können die Länder dann Vorschläge für die drei internationalen Listen machen. Die „Repräsentative Liste“ ist die wichtigste. Sie umfasst derzeit mehr als 230 Ausdrucksformen aus allen Weltregionen. Aus Europa zählen dazu zum Beispiel die Aufführung baltischer Lieder (Lettland, Litauen, Estland), der Flamenco (Spanien), die französische Esskultur und der Fado (Portugal). Daneben gibt es eine Liste des Kulturerbes, das eines dringenden Schutzes bedarf. (ari) schlossen: Auch die Kultusministerkonferenz plädiert für die Ratifizierung. Trotzdem kommt die Sache nur schleppend voran. Das liegt auch daran, dass es für die Verhandlungen keine Frist gibt. SPD und Grüne kamen mit ihrem Antrag, der Konvention bis Ende 2012 beizutreten, nicht durch. Wo liegt das Problem? Es gibt ein paar Fragen, die man in Deutschland intensiver diskutiert als andernorts. Zum Aufruf der DGV Das geht uns an! unabhängiges Nominierungskomitee treffen, das von der deutschen UnescoKommission unterstützt wird“. Diese rechnet immerhin damit, dass die Verhandlungen noch 2012 beendet sind. Ein wichtiger Faktor ist das Geld. Es gebe noch offene Finanzierungsfragen, teilt das Ministerium auf Anfrage mit. Dem Vernehmen nach geht es bundesweit um etwa 200.000 Euro. Auch wir Volkstänzer pflegen ein immaterielles Kulturerbe. Hier bei uns in der Heide haben wir uns zum Beispiel um die typischen alten Tänze gekümmert und versucht, Dokumente und Aufzeichnungen darüber zu finden. Das geht zurück bis zum Ende des 18. Jahrhunderts (etwa 1795). Diese Tänze zu finden und zu dokumentieren, eventuell mit ihren Veränderungen im Laufe der Zeit, das ist unsere Aufgabe. Alle, die diese Möglichkeit haben, sind aufgerufen, daran mitzuarbeiten. Ein bis drei Tänze aus den verschiedenen Regionen, etwas darüber, wann, wo und zu welchen Gelegenheiten sie getanzt wurden, das könnte schon weiterhelfen. Also, frisch ans Werk und Ergebnisse werden gern bei mir gesammelt, schriftlich per E Mail oder Post: Helga Preuß, Habichtweg 9, 21 244 Buchholz. E-Mail: [email protected]. 1/2012 DGV – Volkstanz In eigener Sache „Eine Beteiligung der Länder an den Kosten der nationalen Koordinierungsstelle und am deutschen Mitgliedsbeitrag zum Übereinkommen wird aufgrund des eigenen administrativen Beitrags ausgeschlossen“, stellt das Ministerium klar. Eva Maria Seng, Professorin am Paderborner Lehrstuhl für materielles und immaterielles Kulturerbe, kann das Zögern nicht nachvollziehen. Sie habe das Gefühl, dass man immer dann zurückschrecke, wenn die Ratifizierung kurz bevorstehe, sagt sie. Vielleicht liegt das daran, dass manche Wissenschaftler die Stirn in Falten legen angesichts des Unesco-Hype. Sie fragen sich zum Beispiel, ob man gelebte Traditionen zum Fossil machen soll. Und ob man Bräuche wie die Fasnacht noch verändern darf, wenn sie einmal das Gütesiegel tragen. Oder verändern sie sich gar automatisch, wenn man sie ins Museum stellt? Fragen über Fragen. „Ich sehe das sehr skeptisch“, sagt der Tübinger Ethnologe Hermann Bausinger. Das Ausland geht sorgloser damit um. Im belgischen Binche zum Beispiel steht die Fasnacht schon seit Jahren unter Unesco-Schutz – und lockt Tausende Touristen an. Der ökonomische Aspekt steht denn auch für deutsche Interessenvertreter im Vordergrund ihres Unesco Eifers. Es vergeht kein Jahr, in dem nicht ein Lobbyist die schnelle Ratifizierung der Konvention verlangt – wie jüngst das Deutsche Bäckerhandwerk: „Wir stehen sozusagen in den Startlöchern, um den Status für die deutsche Brotvielfalt zu beantragen“, sagt der Verbandschef. Auch das Deutsche Institut für reines Bier meldet sich. Ebenso der nordfriesische Kreistag (wegen der sprachlichen Vielfalt der Region). Und der Schwäbische Albverein (wegen der Maibäume). Und die Fasnachter sowieso. „Das ist auf jeden Fall ein schützenswertes Kulturgut“, meint Roland Wehrle, Präsident der Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte. Nicht, dass man den Federahannes schützen müsste. Aber das Unesco-Siegel würde seine Wertigkeit hervorheben, meint Wehrle: „Manche Unternehmen sträuben sich ja bereits, den Rosenmontag freizugeben.“ Auch die Landesregierung bekennt freimütig: „Aus Sicht des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst dürfte die Fasnet im Lande in allen ihren Ausprägungen eintragungsfähig sein.“ An geeigneten Kandidaten fehlt es also nicht. Doch wäre das wirklich Deutschlands immaterielles Inventar? Kulturerbe Professorin Seng verspürt bei diesem Vorgehen Unbehagen. Sie plädiert für eine Bestandsaufnahme, an der nicht nur Fachleute, sondern alle Bürger teilnehmen – zum Beispiel via Internet. Verknüpft mit einer Expertenliste erhalte Deutschland so ein realistisches Bild seiner Bräuche, Traditionen und Symbole. Arnold Rieger „Die Bürger zum Kulturerbe fragen“ Kulturwissenschaftlerin Eva-Maria Seng schlägt eine Bestandsaufnahme der Bräuche und Rituale via Internet vor. Arnold Rieger befragte die Inhaberin des Lehrstuhls für Unesco-Kulturerbe an der Uni Paderborn. Frau Professorin Seng, Bräuche wie Fasnacht leben. Wozu muss man sie schützen? Die Frage ist legitim. Vor allem, weil Bräuche meist mündlich überliefert werden. Eine Generation gibt den Brauch an die nächste weiter, und wenn das nicht mehr stattfindet, erlischt er eben. Doch manche Rituale und Symbole sind der Gesellschaft so wichtig, dass sie diese in jedem Fall schützen will. Auch dann, wenn man sie nicht praktiziert? Ich glaube, das hängt mit dem starken Veränderungsdruck in unserer globalisierten Welt zusammen. Es ist eine Art Gegenbewegung und hat mit der Suche nach Identität und Selbstvergewisserung zu tun. Erstarrt ein Brauch wie die Fasnacht nicht, wenn man ihn konserviert? Er verändert sich jedenfalls, wenn man ihn in eine Liste einschreibt und quasi ausstellt. Das weiß man zum Beispiel vom Karneval von Binche in Belgien. Der wurde vor einigen Jahren in die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes eingetragen. Was ist dann passiert? Man hat zum Beispiel versucht, Dinge wie die Maskengestaltung, die zuvor im Fluss waren, stärker zu fixieren. Das widerspricht eigentlich dem Geist der vollzogenen Listung eines „lebenden“ Kulturerbes. Hat das Etikett immaterielles Kulturerbe auch materielle Folgen? Nicht in dem Sinn, dass die Unesco Geld gäbe. Aber das Interesse der Medien, der Politik und der Tourismuswirtschaft wächst. Wenn man anfängt, etwas zu vermarkten, verändert es sich. Wie sollte man also vorgehen? Ich frage mich, ob man vor einer offiziellen Bewerbung nicht einen Blick auf unsere kulturellen Äußerungen insgesamt werfen sollte. Man könnte eine Bestandsaufnahme dessen machen, was heute interessant und relevant in der Kulturlandschaft ist. Vielleicht gibt es unter der Überschrift immaterielles Kulturerbe ja Dinge, die uns noch gar nicht so bewusst, aber sehr wohl relevant sind. Vielleicht mindestens so relevant wie die Fasnacht. Vielleicht sind das Phänomene, die erst wenige Jahrzehnte alt sind. Woran denken Sie? Zum Beispiel an alternative Formen des Theaters wie Poetry Slam, das ist ein Vortragswettbewerb mit selbst geschriebenen Texten. Oder an neue Formen der Popkultur. Manche Verbände haben aber schon klare Vorstellungen, wer das Etikett erhalten soll. An mich wird vieles herangetragen: Feste zum Beispiel wie die Landshuter Hochzeit. Das ist alles in Ordnung. Dennoch meine ich, dass man die Phänomene zunächst sichten sollte, ehe man Anträge von Interessenvertretern entgegennimmt. Solche Vorschläge könnten aus der Bevölkerung kommen: Was halten die Menschen für eintragenswert? Also eine Bürgerbefragung zum Kulturerbe? Ja. Man nennt das heute Crowd Sourcing, wenn man eine Frage von einer größeren Gruppe beantworten lässt, zum Beispiel über das Internet. Parallel dazu könnte man Wissenschaftler auffordern, darüber zu forschen, welche Bräuche, Symbole, Rituale etc. als immaterielles Kulturerbe gelten können. Diese Ergebnisse müssten in den aktuellen Diskurs über mögliche Listungskandidaten eingebracht werden. 1/2012 DGV – Volkstanz 19 In eigener Sache Kommt wieder nach Berlin Herbsttanzfest Vom 14. bis 16. September 2012 laden die Folkloretanzgruppe Berlin-Köpenick, die Deutsche Gesellschaft für Volkstanz (DGV) und die Berliner Tanzgruppen wieder alle begeisterten Volkstänzer aus nah und fern zum diesmal 38. Volkstanztreffen, Herbsttanzfest in Berlin-Brandenburg, ein. Beim großen Tanzfest in der Sporthalle in Großbeeren können alle Tänzerinnen und Tänzer mitmachen 250 Volktänzerinnen und Volkstänzer waren vor zwei Jahren zur 37. Auflage des Volkstanzfestes nach Berlin gekommen, um sich hier zu treffen, gemeinsam zu tanzen, zu singen und fröhlich zu feiern. Bis zum 31. Mai hatten sich in diesem Jahr schon 170 Tänzerinnen und Tänzer angemeldet. Mit dabei werden auch internationale Tanzgruppen aus Ungarn, Österreich, Finnland und Schweden sein. Am Freitagabend wird das Tanzfest wieder mit einem bunten Bühnenprogramm aller teilnehmenden Tanzgruppen im FEZBerlin (in der Wulheide, Berlin-Köpenick) eröffnet. Die musikalische Begleitung des Herbsttanzfestes wird in bewährter Art und Weise Martin Ströfer mit seinen Musikern übernehmen. Am Samstagvormittag tanzen die Gruppen dann in der Öffentlichkeit. Die Zuschauer werden auch wieder Gelegenheit zum Mittun haben. Der eigentliche Höhepunkt des Tanzfestes ist dann am Samstag der große Tanznachmittag in der Sporthalle Großbeeren (14 979 Großbeeren, Teltower Straße 1). Am Sonntagvormittag wird es dann ein offenes Tanzen geben und evtl. weitere Auftritte in der Öffentlichkeit. Hier das Programm: Freitag, 14. September 2012 18:30 bis 21:00 Uhr Begrüßungsveranstaltung im großen Saal des FEZ-Berlin Samstag, 15. September 2012 12:00 bis 14:00 Uhr Tanzvorführungen der Gruppen in Köpenick 14:00 bis 17:00 Uhr zur freien Verfügung 17:00 bis 21:30 Uhr Großes Volkstanzfest in der Sporthalle Großbeeren Sonntag, 16. September 2012 Angebot 10:00 bis 12:00 Uhr Offenes Tanzen (Emmaus-Kirche, Lausitzer Platz 8a, 10 997 Berlin) ab 13:00 Uhr Auftrittsmöglichkeit der Gruppen in Köpenick. Weitere Infos und Anmeldung: Anita und Wolfgang Berk (Tel. 0 30-6 56 80 16, E-Mail: [email protected]) Ω www.folkloretanzgruppe-koepenick.de 20 1/2012 DGV – Volkstanz In eigener Sache Förderkongress 2013 für Tanzkultur Wechselschritt Unter dem Titel „Wechselschritt – Der traditionelle deutsche Tanz und seine Generationen“ lädt die Deutsche Gesellschaft für Volkstanz am 10. und 11. Mai 2013 alle Interessierten zum Förderkongress für Tanzkultur nach Berlin ein. Eingeladen sind Tanzleiter, Lehrer, Erfahrungsträger und Tanzbegeisterte sowie Verantwortliche aus Organisationen, Verbänden, Vereinen und der Politik. Zu folgenden Themenbereichen wollen wir uns austauschen, voneinander lernen, gemeinsam nach vorn schauen: ππ Schule, Tanz und Generationen ππ Volkstanz attraktiv – Macht´s der Mix? ππ Kulturen, Tradition & Politik Natürlich wollen wir auch gemeinsam tanzen! Hier einige Fragen und Anregungen über die zu den Themenschwerpunkten diskutiert werden soll: Schule, Tanz und Generationen ππ ππ ππ Alt & Jung: Wie generationsübergreifend ist der regionale traditionelle Tanz heute? „Tanz in der Schule (TidSch)“: Deutsche Tanztradition als Teil europäischer Geschichte!? Was wissen unsere Wissensvermittler über deutsche Volkstänze? Volkstanz attraktiv – Macht´s der Mix? ππ ππ Wie präsent ist der traditionelle Tanz in der Gesellschaft? (neue Medien, Netzwerke für Gruppen, Verbände und Institutionen) Wie findet man Tradition? Angebote, Events, Feste und Lehrgänge ππ Information ist alles; Portale der neuen Welt, ππ Musik und Leute: Macht´s die Mischung? Neue Klänge? Kulturen, Tradition & Politik Der Förderkongress 2013 findet im Willy-Brandt-Haus statt ππ Schau mal da: Traditionelles Tanzen bei unseren Nachbarn in Europa, ππ Erhaltung eines Kulturerbes; staatliche Aufgabe im privatgesellschaftlichen Bereich, Berührungen, Chancen, Aufgaben und Zuständigkeiten, ππ Tanz & Politik: Kultur & Spaß contra Propaganda ππ Was machst Du? Erfahrungen, Ideen, Berichte und Konzepte. 1/2012 DGV – Volkstanz Folgendes Programm ist für das verlängerte Wochenende in Berlin geplant: Donnerstag, 9. Mai 2013 (Christi Himmelfahrt) 10:00 bis 18:00 Uhr Treffen Sie Tanzgruppen aus der Region beim Besuch des 3. Märkischen Trachten& Volkstanzfestes auf der BraLa in Paaren (Glien) (Anreise und Eintritt nicht Bestandteil des Förderkongresses) ab ca. 20:00 Uhr Nach individueller Anreise treffen sich die Teilnehmer in gemütlicher Runde. Zeit zum Wiedersehen, Kennenlernen und zum ersten zwanglosen Gedankenaustausch ohne Agenda. Freitag, 10. Mai 2013 10:30 bis 17:00 Uhr Kongress, Teil 1: WECHSELSCHRITT ππ Schule, Tanz und Generationen ππ Volkstanz attraktiv: Macht´s der Mix? ππ Kulturen, Traditionen & Politik Wissenswertes, Innovatives und Gruppenarbeit. ab 20:00 Uhr offenes Tanzen: ππ alte & neue Tänze aus den verschiedenen Regionen Deutschlands ππ lebendige Traditionspflege ππ Mitmachen, Spaß haben, Tänze lernen Samstag, 11. Mai 2013 9:30 bis 15:00 Uhr Kongress, Teil 2: KONZEPTE IDEEN PLÄNE ππ Schule, Tanz und Generationen ππ Volkstanz attraktiv: Macht´s der Mix? ππ Kulturen, Traditionen & Politik. 21 In eigener Sache Wissenswertes, Innovatives und Gruppenarbeit. Für Anreise, Unterkunft und Verpflegung ist jeder Teilnehmer selbst verantwortlich und trägt die damit verbundenen Kosten selbst. Für die Teilnahme am Förderkongress am 10. und 11. Mai 2013 wird ein pauschaler Unkostenbeitrag in Höhe von 50,00 Euro pro Teilnehmer erhoben. Technik, Ausstattung sowie Tagungsgetränke und Snacks sind in der Pauschale enthalten. Die Teilnahmegebühr wird mit Zugang der Anmeldebestätigung fällig. Frühbucher erhalten bei Anmeldung bis zum 15. Oktober 2012 einen Rabatt von zehn Prozent. Rückfragen und Anmeldung: ππ Claudia und Oliver O. & C. Schier, Lessingstraße 43, 13 158 Berlin, Tel.: 0 30-4 72 56 74, Fax.: 030-91 69 04 12, E-Mail: [email protected]. ππ Deutsche Gesellschaft für Volkstanz e.V., Helga Preuß (1. Vorsitzende), Habichtweg 9, 21 244 Buchholz, Tel.: 0 41 81-66 76, Fax.: 0 41 81-29 46 70. Einladung zur Mitgliederversammlung Ankündigung Am 11. Mai 2013 um 14:30 Uhr führt die Deutsche Gesellschaft für Volkstanz (DGV) in Berlin (Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstraße 140/Stresemannstraße 28, 10 963 Berlin-Kreuzberg, Info Tel.: 0 30-6 11 60 47) ihr turnusmäßige Mitgliederversammlung mit Wahlen durch. Alle Mitglieder sind herzlich zu dieser Versammlung eingeladen. Tagesordnung: 1. Begrüßung 2. Genehmigung der Tagesordnung 3. Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung vom 20.02.2011 in Lengede 4. Rechenschaftsbericht des Vorstandes 5. Aussprache über den Rechenschaftsbericht 6. Kassenbericht für die Jahre 2011 und 2012 7. Aussprache über den Kassenbericht 8. Kassenprüfungsbericht 9. Entlastung des Vorstandes 10. Neuwahlen 11. Satzungsänderung 12. Erhöhung der Mitgliedsbeiträge 13. zukünftige Arbeit 14. Verschiedenes Anni Herrmann Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Volkstanz e.V. Auszüge aus der Satzung: 1. In der Mitgliederversammlung haben ordentliche Mitglieder einfaches Stimmrecht. Mitgliedergruppen haben zweifaches und der DGV angeschlossene Verbände vierfaches Stimmrecht. Jede Person hat nur eine Stimme. 2. Soweit Anträge für die Mitgliederversammlung bis drei Wochen vor der Zusammenkunft beim Vorstand eingehen, hat der Vorstand sie noch in die Tagesordnung aufzunehmen. Alte Tänze aus der Heide Lehrgang Zweimal im Jahr, jeweils im Frühjahr und im Herbst, treffen sich interessierte Tanzleiter und Tänzerinnen und Tänzer des Arbeitskreises Jugendtanz und neue Tänze in Lengede, wo sie ein Wochenende mit Tanzen und Tanzerarbeitung verbringen. Musikalische Begleitung und Unterstützung leistet seit vielen Jahren (wie auch diesmal) in bewährter Art und Weise Martin Ströfer. Diesmal hatte Helga Preuß alte Tanzbeschreibungen aus der Heide mitgebracht. Die Teilnehmer versuchten sie nach heutigem Verständnis zu einem Tanz zu formen, was auch gut gelang. Es wurde aber festgestellt, dass früher wesentlich langsamer 22 getanzt wurde. Sonst waren Zeit-, Figur- und Taktangaben nicht unter einen Hut zu bringen. Da die meisten Mitglieder des DGV-Vorstandes anwesend waren, wurden auch einige organisatorische Dinge besprochen. 1/2012 DGV – Volkstanz Horst Badura In eigener Sache Volkstänzer im Himmel Ausblick Die Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Tanz Berlin, Dr. Ingrid Krause, hat sich mit einem Augenzwinkern Gedanken über das „Leben nach dem Tode“ der Volkstänzer gemacht. Hier einige interessante Ideen, was sie im Himmel so anrichten könnten. Die Vorstellungen über das Leben nach dem Tod sind ja sehr verschwommen und es gibt keine authentischen Berichte darüber. Wie ich jetzt weiß, kommen alle Tänzer in den Himmel! antworten auf ein Rhythmusmuster von Fred, er plattelt zwischen den Buam und, Sie werden es nicht glauben, für den Ländler holt sich Fred Eleanor Powell und nicht Ginger Rodgers. Volkstänzer zu den Bühnentänzern Enttäuschung nicht zu ertragen Weil ihnen eine gewisse Menschenkenntnis unterstellt wird, wechseln sich die Pförtner großer Unternehmen am Punkt ohne Wiederkehr ab. Für sie ist ein Volkstänzer auch ein Tänzer, genauso wie ein Trabbi ein Auto ist. Demzufolge schicken sie die Volkstänzer in den Himmel zu den Bühnentänzern. Lange Zeit bleibt diese, aus Sicht der Künstler, ungebührliche Vermischung unbemerkt. Volkstänzer in größerer Anzahl fallen jedoch auf, da sie beim Exercise Blödsinn machen und schwatzen. An das Bussigeben reihum gewöhnen sie sich schnell. Nach der Bussirunde werden alle von den Ballettmeistern aufgefordert zum Exercise zu kommen. Die alteingesessenen Künstler müssen dann angeblich eine neue Produktion besprechen und die Volkstänzer verdrücken sich in die „Umkleide“. In Wirklichkeit monologisieren die Männer und Frauen der Kunst über ihre irdischen Erfolge, während die Volkstänzer ihre Vereins-Hemden gegenseitig bewundern und darüber sofort in Kontakt kommen. Nach kurzer Zeit bringen sich die Volkstänzer in kleinen Gruppen neue Tänze bei und organisieren Fortbildungsseminare damit möglichst viele mittanzen können. Die Künstler wollen sich nun auch mal eine Tanzparty organisieren. Sie stellen eine Liste der Hits aus dem Opernabonnement auf, können aber schon die vier Schwäne nicht zusammen tanzen, da die einen immer nach rechts und die anderen immer nach links angefangen haben. Ein Choreograf soll Ordnung in das Tanzen bringen. Aber angeblich sind alle gerade in Produktion. Dann will Mary Wigmann ihre „Indische Suite“, in der viele Volkstanzelemente sind, mit den Künstlern einstudieren. Die Modern Dancer verstehen sie nicht, weil bei ihr die Musik das Grundgerüst der Choreografie ist. Bei innovativem „Modern“ muss der Zuschauer die akustischen und die visuellen Eindrücke getrennt verarbeiten. Der dramaturgische Kniff zur Ablenkung der Zuschauer ist es, Tomatensoße auf den nackten Körper zu schütten. Aber Tomatensoße hält nicht auf dem Astralleib. Die Volkstänzer können die Enttäuschung der Künstler nicht mehr ertragen. Bei Volkstänzern ist immer was los Das Verbot CD abzuspielen, stört sie nicht weiter, die Volkstänzer singen zum Tanzen oder schlagen den Rhythmus auf den zurückgelassenen Utensilien von Werbeaufnahmen. Die Körperperkussion klingt ein bisschen hohl, ist aber trotzdem hilfreich beim Tanzen. Zum Musikspielen dürfen sie sich gelegentlich an Werktagen die himmlischen Schalmeien ausborgen. In der kleinen, unbeheizten Wolke der Volkstänzer ist immer was los, es wird gesungen, getanzt, gelacht und gekichert. Die Bühnentänzer, die das Geschehen kritisch beobachten, stellen fest, dass diese körperlich so unterschiedlichen Trampel zusätzlich zu ihrer Bewegungsfreude ein erhebliches Bewegungspotential haben. Woher haben sie das? Welcher Choreograf hat mit ihnen gearbeitet? Und überhaupt, warum können Sie beim Tanzen lachen? Fred Astaire macht bei den Balkantänzern mit Fred Astaire traut sich als erster sie nach dem Choreografen zu fragen. Aber eigentlich will er den gar nicht wissen, sondern bei den Balkantänzern mitmachen. Die Musik und die Rhythmen machen ihn an. Die Bulgaren und Makedonier lassen ihn am Ende der Reihe gewähren. Zu „Take Five“ bringt er ihnen dann ein Stepptanzmuster bei, das sie begeistert immer wieder mit ihm tanzen. Das rhythmische Klappern zieht die Schuhplattler mit ihren Tänzerinnen an. Die Wolke ist nun gefüllt mit verschiedenen Stampf- und Klopfmustern. Die Schuhplattler Teil der großen Tanzparty Ein Bassist unter den Volkstänzern fängt an den Bolero von Ravel zu klopfen, die Volkstänzer summen dazu und beginnen die Choreografie von Bejart an einem Wölkchen stehend. Die Künstler kommen neugierig näher, fassen auch einen Zipfel der kleinen Wolke und tanzen zusammen mit den Volkstänzern. Endlich sind die Bühnentänzer Teil der großen Tanzparty und umarmen am Ende des Bolero die Volkstänzer mit einem Lachen. Als dann zufällig die Fischer-Chöre im Sängerhimmel vor Übermut so laut „Tulpen aus Amsterdam“ singen, dass nebenan die Volkstänzer dazu eine spontane Sitz-Tanz-Gaudi machen, sind die Künstler sofort wieder dabei. Die Ballettmeister und Choreografen setzen daraufhin regelmäßige Fürbitte-Stunden mit den Bühnentänzern an, damit endlich Politiker mit ausreichenden Fördermitteln für den TanzHimmel abberufen werden. Aber Politiker werden in die Hölle geschickt! Außer Henning Scherff, der landet im Sängerhimmel! Und die Moral von der Geschichte: Volkstänzer, auf Erden missachtet, werden im Himmel gebraucht, damit Balletttänzer endlich glücklich werden können! 1/2012 DGV – Volkstanz Dr. Ingrid Krause 23 Hrsg. und Bearbeitung Deutsche Gesellschaft für Volkstanz e.V. 24 1/2012 DGV – Volkstanz – www.volkstanz.de Walzerkanon Quelle: Volkhard Jähnert Hrsg. und Bearbeitung Deutsche Gesellschaft für Volkstanz e.V. 1/2012 DGV – Volkstanz – www.volkstanz.de Walzerkanon Quelle: Volkhard Jähnert Tänze zum Sammeln Organisatorisches Antrag auf Mitgliedschaft in der Deutechen Gesellschaft für Volkstanz e.V. Hiermit beantrage(n) ich/wir die Mitgliedschaft als ∏ Einzelperson ∏ Gruppe ∏ Ehepaar ∏ Verband ∏ Gruppe im Verband 30,00 e 35,00 e 45,00 e 62,00 e 150,00e Beitragssätze pro Jahr Einzelpersonen Ehepaare Gruppen Verbände Gruppen in einem Mitgl.-Verband Geburtsdatum ____________________________________________________________________________________ Name der Gruppe oder des Verbandes*) Vorname ____________________________________________________________________________________ Name Fax-Nr. PLZ, Ort ____________________________________________________________________________________ Straße Telefon-Nr. ____________________________________________________________________________________ Bundesland Datum/Unterschrift ____________________________________________________________________________________ E-Mail *) Nur bei Gruppen- oder Verbandsmitgliedschaft angeben. An die Deutsche Gesellschaft für Volkstanz e.V. Wolfgang Preuß, Habichtweg 9, 21 244 Buchholz/Nordheide Ermächtigung zum Einzug von Forderungen mittels Lastschrift ____________________________________________________________________________________ Name des Auftraggebers und Kontoinhabers ____________________________________________________________________________________ PLZ | Wohnort | Straße | Hausnummer Hiermit ermächtige(n) ich/wir die Deutsche Gesellschaft für Volkstanz e.V. widerruflich, die von mir/ uns zu entrichtenden Beitragszahlungen bei Fälligkeit zu Lasten meines/unseres nachfolgenden Kontos mittels Lastschrift bzw. im Datenträgeraustausch einzuziehen. Kontoführendes Kreditinstitut__________________________________________________________________ Einzug zu Lasten Konto-Nr.______________________________Bankleltzahl______________________________ Wenn mein/unser Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Kreditinstituts keine Verpflichtung zur Einlösung. Unterschrift des Kontoinhabers ____________________________________________________________________________________ Ort und Datum Umzug und Namensänderung DGV-Mitglieder, deren Anschrift oder Namen sich geändert hat, werden gebeten, dieses so schnell wie möglich der Deutschen Gesellschaft für Volkstanz e.V. mitzuteilen. Geburtsdatum Mitgliedsnummer Bitte ausfüllen und einsenden an: DGV-Versand Wolfgang Preuß, Habichtweg 9, 21 244 Buchholz/Nordheide Bitte unbedingt eintragen; ohne diese Angabe ist eine Bearbeitung leider nicht möglich. Alte Anschrift / Bankverbindung ____________________________________________________________________________________ Name | Vorname ____________________________________________________________________________________ Straße | Nr. ____________________________________________________________________________________ PLZ | Wohnort ____________________________________________________________________________________ Kontoführendes Kreditinstitut BLZ ____________________________________________________________________________________ Lastenkonto-Nr. Neue Anschrift / Bankverbindung ____________________________________________________________________________________ Name | Vorname ____________________________________________________________________________________ Straße | Nr. ____________________________________________________________________________________ PLZ | Wohnort ____________________________________________________________________________________ Kontoführendes Kreditinstitut BLZ ____________________________________________________________________________________ Lastenkonto-Nr. 25 Organisatorisches Impressum Redaktionsteam und für den Inhalt verantwortlich Anni Herrmann, Jörg Dombrowski Grafik, Layout und Konzeption Tobias Dombrowski [email protected] www.designed2b.de Druck printHouse Kirchenstraße 6 21 244 Buchholz Tel. 0 41 81-2 34 95 72, Fax 0 41 81-2 34 95 76 Alle Artikel sind zu schicken an: Jörg Dombrowski Semliner Straße 50, 12 555 Berlin Tel. 0 30-65 07 05 20, Fax 0 30-65 07 05 22 [email protected] Landesverbände und Sektionen Die Deutsche Gesellschaft für Volkstanz e.V. hat folgende Sektionen: Sektionen Nordamerika: American Federation of German Folk Dance Groups c/o Karin P. Gottier, Tolland CT 06 084 48 Hilltop Rd.,Tel. 0 01-8 60-8 75 35 59 Sibirien: Russland-Deutsches Haus, Novosibirsk, Irina Petrowa Brasilien: Haus der Jugend Caixa Postal 43, 95 670-000 Gramado Die DGV ist Mitglied bei folgenden Verbänden Deutscher Bundesverband Tanz e.V. Küppelstein 34, 42 857 Remscheid Tel. 0 21 91-79 42 41, Fax 79 42 92 Internationale Organisation für Volkskunst in Deutschland e.V. (IOV) c/o Hans-Jörg Brenner Erbastraße 6, 70 736 Fellbach Tel. 07 11-51 90 95 Fax 07 11-5 17 45 45 Bitte eure Veranstaltungstermine an: Anni Herrmann Paul-Lincke-Ufer 25 10 999 Berlin, Tel. 0 30-6 11 60 47 www.volkstanz.de „Terminkalender“ Die Zeitschrift „Volkstanz“ ist offizielles Organ der Deutschen Gesellschaft für Volkstanz e.V. und wird von dieser herausgegeben. Diese erscheint zweimal im Jahr und befasst sich überregional mit der Volkstanzpflege und Volkstanzforschung. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Der Bezugspreis beträgt jährlich einschließlich Versandkosten 15,00 r. Für Mitglieder ist die Zeitschrift kostenlos. Kontakte Vorstand 1. Vorsitzende: Helga Preuß Habichtweg 9, 21 244 Buchholz/Nordheide Tel. 0 41 81-66 76, Fax 0 41 81-29 46 70 [email protected] 2. Vorsitzender: Reinhold Frank Böblinger Straße 475, 70 569 Stuttgart Tel. 07 11-68 19 17, Telefax 07 11-6 87 51 54 [email protected] Geschäftsführerin: Anni Herrmann Paul-Lincke-Ufer 25, 10 999 Berlin Tel. 0 30-6 11 60 47 [email protected] Stellvertretender Geschäftsführer: Jörg Dombrowski Semliner Straße 50, 12 555 Berlin Tel. 0 30-65 07 05 20, Fax 0 30-65 07 05 22 [email protected] Schatzmeisterin: Elke Lindemann Am Staugraben 13, 28 865 Lilienthal Tel. 0 42 98-4 14 41, Fax 0 42 98-4 14 17 [email protected] Beisitzer: Horst Badura Eichhofstraße 4 36 251 Bad Hersfeld Tel./Fax 0 66 21-1 34 57 [email protected] Referenten Volkstanz: Helga Preuß (Bereich Nord) Habichtweg 9, 21 244 Buchholz /Nordheide Tel. 0 41 81-66 76, Fax 0 41 81-29 46 70 [email protected] Redaktionsschluss für die Ausgabe im Dezember 2012: 10. November 2012 C21078F ISSN-Nr. 0178-5176 www.volkstanz.de 26 Konto der DGV: Sparkasse Harburg-Buxtehude (BLZ 207 500 00) Konto-Nr. 3 044 443 1/2012 DGV – Volkstanz Fotos Titel: DGV AG S. 9; Badura S. 16 oben; Bergmann S. 14 rechts; Berk S. 20; Boltze S. 14 links; DGV Rest; Hartmann-Skilandat S. 16 unten, S. 17; Jung S. 7 oben; Jüchter S. 8 unten; Klotzsche S. 4-6; Koch S. 15 oben; Schweiß S. 7; Müller S. 13; Roth S. 8 oben; VTG Langen S. 15 unten Tracht: Helga Palmer Corneliusstraße 2, 72 581 Dettingen/Erms Tel./Fax 0 71 23-76 55 [email protected] Gerda Pfeiffer Nachtigallenweg 3 21 360 Vögelsen Tel. 0 41 31-6 27 67 Volkstanz für Ältere: Ursula Brenner Waiblingerstraße 12, 74 074 Heilbronn Tel./Fax 0 71 31-17 58 74 Kindertanz: Ingrid Mertens Dorfstraße 7, 21 407 Deutsch-Evern Tel. 0 41 31-79 14 71 Fax 0 41 31-85 54 19 www.ingridmertens.de [email protected] Musik: Dr. Wolfgang Schlüter Klaus-Groth-Straße 34 24 790 Schacht-Audorf Tel. 0 43 31-9 12 51, Fax 0 43 31-94 99 70 [email protected] Tanzgeschichte / Tanzforschung: Volker Klotzsche Mozartstraße 13 A, 30 173 Hannover Tel./Fax 05 11-88 47 91 [email protected] Zeitschrift: Jörg Dombrowski Semliner Straße 50, 12 555 Berlin Tel. 0 30-65 07 05 20, Fax 0 30-65 07 05 22 [email protected] Mitgliederpflege / Versand: Wolfgang Preuß Habichtweg 9, 21 244 Buchholz Tel. 0 41 81-66 76, Fax 0 41 81-29 46 70 [email protected] Organisatorisches Termine 2. Dezember 2012 11.-15. Juli 2012 Europeade Padova (Italien) Info: www.europeade.eu Salzgitter 13.-15. Juli 2012 Tag der Niedersachsen Duderstadt 14.-16. September 2012 Berlin 21. Oktober 2012 KarlsruheBulach 27.-28. Oktober 2012 Lengede 3. November 2012 Berlin Info: Tel. 0 55 27-84 11 80, [email protected], www.tdn-duderstadt.de 38. Herbsttanztreffen in Berlin Info: Anita und Wolfgang Berk, Tel. 0 30-65 66 80 16, [email protected] Lengede [email protected] 10.-11. Mai 2013 Förderkongress für Tanzkultur 11. Mai 2013 Mitgliederversammlung Offenes Tanzen für jedermann Berlin Arbeitskreis Jugendtanz und neue Tänze Info: Anni Herrmann, Tel. 0 30-6 11 60 47, [email protected] 160. Tanzfest des Berliner Volkstanzkreises Info: Erika Hagemann, Tel. 0 53 41-5 04 82, [email protected] 23.-24. Februar Arbeitskreis Jugendtanz und neue Tänze Info: Anni Herrmann, Tel. 0 30-6 11 60 47, 2013 Berlin 15:00-18:00 Uhr (Danz Regional) Alter Rathaussaal Info: Werner Wenzel, Tel. 07 21-86 10 86, [email protected] Adventstanzen „Wechselschritt – Der traditionelle deutsche Tanz und seine Generationen“ Info: Claudia und Oliver Schier, 0 30-4 72 56 74, [email protected] der Deutschen Gesellschaft für Volkstanz (DGV) um 14:30 Uhr Info: Anni Herrmann, Paul-Lincke-Ufer 25, 10999 Berlin, Tel. 0 30-6 11 60 47, [email protected] Anmeldung und weitere Terminmeldungen: Anni Herrmann, Paul-Lincke-Ufer 25, 10 999 Berlin, Info: Claudia und Oliver Schier, Tel. 0 30-4 72 56 74, [email protected] Tel. 0 30-6 11 60 47, E-Mail: [email protected] 1/2012 DGV – Volkstanz 27