Meine Reise nach Targu Jiu vom 20. und 21. Oktober

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Meine Reise nach Targu Jiu vom 20. und 21. Oktober
Meine Reise nach Targu Jiu vom 20. und 21. Oktober 2014
Bei meiner sehr kurzfristig angesetzten Reise nach Siebenbürgen habe ich einen Abstecher nach
Targu Jiu gemacht. Targu Jiu ist eine Stadt mit knapp hunderttausend Einwohnern, drei Autostunden
von Bukarest entfernt, im Bezirk Gorj am Fluss des Jiu. Eine herausragende Sehenswürdigkeit ist das
Skulpturenensemble von Constantin Brancusi mit dem Tisch des Schweigens, dem Tor des Kusses
und der unendlichen Säule (Wikipedia)
Laszlo Kastal, der Finanzminister der Stadt Gheorgheni, hat mich bei meiner schwierigen Mission
begleitet und chauffiert. Die lange Reise hat sich aber gelohnt, um vor Ort die Streunerhunde Situation der Stadt Targu Jiu kritisch zu begutachten. In Rolf Kaiser hatten wir eine kompetente
Persönlichkeit, die das Hundeproblem dieser grossen Stadt kennt. Das Shelter von Targu Jiu war mir
durch viele Bilder, die im Internet veröffentlicht wurden nicht fremd. Doch das persönliche Erlebnis
vor Ort prägt. Nur am Ort des Geschehens kann richtig und angepasst beurteilt und entschieden
werden, was optimiert werden kann und muss. Wie ich diesen Besuch erlebt habe möchte ich hier
festhalten wie auch Verbesserungsvorschläge anregen, die für mich vordringlich für dieses städtische
Shelter notwendig sind.
Begreiflicherweise ist es für mich ein zentrales Anliegen, dass der dort verantwortliche Tierarzt unter
anderen als den vorgefundenen medizinisch erbärmlichen Umständen arbeiten kann. Ein gutes
Shelter braucht einen guten Tierarzt. Ihm muss man die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellen,
damit er auch medizinisch einwandfrei und erfolgreich arbeiten kann. Der Tierarzt ist das Herz jedes
Shelters.
Folgende Änderungen im
behandelt werden:
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Zusammenhang mit der tierärztlichen Tätigkeit müssen vordringlich
Das Grund- Instrumentarium muss massiv ergänzt werden; es fehlt an allem
Es fehlt ein Sterilisator, die Grundbedingung, dass steril gearbeitet werden kann
Es fehlen Operationslampe, Operationstisch, Behandlungstisch
Ordentliche Schränke, um Instrumentarium und Medikamente aufzubewahren
Es existieren genügend freie Räume, die nicht genutzt werden. Mit sehr wenig Eigenmitteln und
Fantasie können die freien Räume aktiv umgestaltet werden.
Das Futter muss separat gelagert werden. Ein Behandlungsraum muss eingerichtet werden, ein
separater Raum nur für die Operationen. Es hat auch genügend Raum, dass für den Tierarzt ein
angemessenes Büro eingerichtet werden kann mit entsprechenden elektronischen Geräten.
Es muss ein zweiter Tierarzt für eine lückenlose medizinische Versorgung des Shelters eingesetzt
werden.
Mit einer gesunden und einfachen Grundeinrichtung ist es möglich, dass die tierärztliche Tätigkeit
noch besser und einwandfrei gewährleistet werden kann. Die Motivation ist das Grundelement für
jede verantwortliche Tätigkeit.
STARROMANIA lädt die Tierärzte für die Weiterbildung ihrer Tätigkeit nach Gheorgheni ein. Agro
Caritas, unter der Leitung meines Begleiters Laszlo Kastal hat zugesichert, dass die Tierärzte von
Targu Jiu ohne Kostenfolge für Unterkunft und Verpflegung aufgenommen werden.
STARROMANIA hat bereits reagiert, indem in den nächsten Wochen je ein Behandlungstisch und je
ein Operationstisch für das städtische Shelter nach Targu Jiu unterwegs sein werden.
Auch allgemein hat das städtische Tierheim sicher einige wesentliche Verbesserungen nötig.
Die Tiere im Shelter und auch in den Aussengehegen sind gut genährt. Es ist genügend Tierfutter
vorrätig.
Unter der Regie von Rolf Kaiser ist mit wunderbaren Verbesserungen bereits begonnen worden. Die
Wasserkessel, befestigt mit Karabinerhaken und die Futterrinnen sind in der Shelter – Hit – Parade
in Rumänien auf Platz eins! Jedenfalls habe ich diese Idee aufgenommen und auch in unserem
Städtischen Shelter von Gheorgheni wird diese Woche noch diese tolle Erneuerung aktiv
umgesetzt.
In den nächsten Tagen sollen weitere Verbesserungen erfolgen, indem mit Holzkonstruktionen das
Innenleben der Zwinger tiergerechter gestaltet wird. STARROMANIA unterstützt auch diese Idee
von Rolf Kaiser aktiv und finanziell.
Die Reinigung des Städtischen Shelters von Targu Jiu macht mir Kopfzerbrechen. Die beiden Arbeiter
machen gute Arbeit. Sie sind aber mit dem Umfang des Shelters überfordert. Kaum sind sie mit der
Reinigung fertig, müssen sie wieder von vorne beginnen.
Um diese Reinigung ordentlich und zeitgerecht machen zu können brauchen sie dringend
Unterstützung. Mindestens zwei weitere Mitarbeiter sind dazu notwendig. Es ist nicht nur Reinigung
zu leisten, es gibt immer wieder andere vielfältige Arbeiten im Shelter zu erledigen. Auch sollten sich
diese Mitarbeiter vermehrt um die ‚Anliegen‘ der Hunde kümmern können, was jetzt zeitlich
unmöglich ist. Ferner fordere ich, dass die Bezahlung dieser Mitarbeiter der Schwere der Arbeit
angepasst und gerecht ist.
Nach der Besichtigung des Shelters trafen wir uns mit dem Viceprimar Aurel Popescu, mit dem
Shelter-Chef, Director General, Ing. Al. Zaharia und dem Tierarzt Cristian Petcu im Stadthaus von
Targu Jiu. Wir formulierten die Bedingungen, die eine gute Zusammenarbeit ermöglichen soll.
Prinzipiell ist man in der Stadtregierung der Meinung, dass nur ein positives Miteinander das
Streunerproblem dieser Stadt mindestens im Ansatz bewältigen lässt. Die Stadt Gheorgheni wird
zusammen mit STARROMANIA alle ausgehandelten Verträge der Stadtverwaltung von Targu Jiu als
Muster zur Verfügung stellen, um ihnen den Weg zum Ziel einer erfolgreichen Bewältigung des
Strassenhundeproblems so aufgezeigt wird. Auch sind die verantwortlichen Behörden der Stadt
Targu Jiu eingeladen worden, uns in Gheorgheni zu besuchen.
Es zeigt sich einmal mehr, dass im Gespräch mit den zuständigen Behörden sehr viel erreicht werden
kann.
Alle strittigen und verbesserungswürdigen Punkte haben wir in der Diskussion mit dem Viceprimar
Aurel Popescu und dem Shelter-Chef ohne Verklausulierungen dargestellt und Lösungen
vorgeschlagen.
Der Viceprimar hat sehr interessiert zugehört. Er hat unsere Vorschläge sehr positiv beurteilt. Er hat
auch angekündigt, dass für nächstes Jahr ausserhalb der Stadt der Neubau eines Tierheimes
vorgesehen ist.
Solche Aussichten sind schön und gut. Sicher ist nur, dass wir jetzt und sofort ohne Verzug Hand
anlegen müssen, um die Situation für die Hunde im Städtischen Shelter zu verbessern. Ein Anfang ist
bereits getan. Ein guter und ein erfolgreicher Anfang! Das motiviert uns alle, zusammen mit Rolf
Kaiser und den Pfotentalern anzupacken, zum Wohle unserer Hunde in Targu Jiu. Sie sind es uns
wert!!!
Dr. Josef Zihlmann, Präsident des Vereins STARROMANIA

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