DRK Schmerz-Zentrum Mainz
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DRK Schmerz-Zentrum Mainz
DRK Schmerz-Zentrum Mainz August 2005 QUALITÄTSBERICHT 2004 VORWORT Inhalt: Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Patientinnen und Patienten, I. Basisteil Grundsätzliche Hinweise 2 Allgemeine Strukturund Leistungsdaten 3 Fachabteilungsbezogene Strukturund Leistungsdaten 10 Fachabteilungsübergreifende Strukturund Leistungsdaten 16 Qualitätssicherung 18 das DRK Schmerz-Zentrum Mainz (SZM) ist eine Spezialklinik zur Behandlung akuter und chronischer Schmerzen. Es steht unter der Trägerschaft der DRK Krankenhaus GmbH Rheinland-Pfalz und wurde 1981 mit den Mitteln der Bundesregierung und der Landesregierung von Rheinland-Pfalz eingerichtet. Mit 80 stationären Betten und 20 teilstationären Plätzen gemäß Landeskrankenhausplan sowie einer Ambulanz mit ca. 4000 Patientenvorstellungen pro Jahr ist das DRK Schmerz-Zentrum die umfassendste Schmerzklinik Deutschlands. II. Systemteil Qualitätspolitik 20 Qualitätsmanagement und dessen Bewertung 22 Qualitätsmanagementprojekte im Berichtszeitraum 28 Weitergehende Informationen 30 Impressum Herausgeber: DRK gem. Trägergesellschaft Süd-West mbH, Mainz Mit dem vorliegenden Bericht möchten wir allen Lesern einen Überblick über die Leistungen unserer Klinik sowie über unser Qualitätsmanagement geben. Wir erfüllen damit die Forderung des Gesetzgebers, alle zwei Jahre – 2005 erstmals für das Jahr 2004 – einen strukturierten Qualitätsbericht gemäß § 137 SGB V zu veröffentlichen. In seiner inhaltlichen Darstellung, der Auswahl der Tabellen und einzelnen Kapitel orientiert sich der Bericht an den zum Teil sehr engen Vorgaben. Er gliedert sich in einen Basisteil (allgemeine Struktur- und Leistungsdaten) sowie einen Systemteil (Stand und Maßnahmen der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements). Mainz, im August 2005 Redaktion: DRK Schmerz-Zentrum Mainz Auf der Steig 16 55131 Mainz Michael Nordhoff Kfm. Direktor Monika Maletzki-Wolf Pflegedirektorin Prof. Dr. Hans-R. Casser Ärztlicher Direktor Qualitätsbericht 2004 GRUNDSÄTZLICHE HINWEISE Entsprechend der Definition der International Association of the Study of Pain (IASP) ist das DRK Schmerz-Zentrum Mainz (SZM) ein überregionales Zentrum zur ambulanten, tagesklinischen und stationären interdisziplinären multimodalen Behandlung akuter und chronischer Schmerzen. Das Besondere am Konzept des Zentrums liegt im Vergleich zu vielen anderen Schmerzinstitutionen darin, dass sich alle Ärzte und Therapeuten ausschließlich mit Schmerzpatienten beschäftigen. Dabei bieten wir sämtliche Therapieoptionen von konservativen, interventionellen, operativen, bis hin zu psychotherapeutischen Behandlungen und physikalischen Therapiemaßnahmen an. Als interdisziplinäres Schmerz-Zentrum ohne abgegrenzte Fachbereiche und gemäß unserem ganzheitlichen Krankheitsverständnis und Behandlungskonzept arbeiten bei uns Ärzte und Therapeuten folgender Fachdisziplinen in allen Versorgungsebenen eng zusammen: ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ Anästhesie Neurologie Neurochirurgie Orthopädie Psychotherapie Physiotherapie Pflegetherapie Sozialmedizin Wirkliche interdisziplinäre Arbeit meint gemeinsame Verantwortung, gemeinsame Untersuchung und Erhebung von Befunden mit ständigem Informations- und Abstimmungsprozess innerhalb des Teams mit Vermeidung diagnostisch und therapeutischer „Auftragsarbeiten“. Wirkungsvoll möglich ist dies nur in einem Zentrum, in dem alle Spezialisten unter einem Dach zusammen arbeiten und jeder Fachspezialist von den anderen Disziplinen Kenntnis hat bzw. zumindest weiß, wo ihn das andere Fachgebiet ergänzen kann. Da die meisten unserer Patienten bereits mehrere Ärzte, Hausärzte und Fachspezialisten aufgesucht haben, kann in der Regel nur eine sorgfältige Aufarbeitung der bisherigen Erkenntnisse und Behandlungen mit einer sorgfältigen aktuellen klinischen Untersuchung und Befundaufnahme weiterhelfen. In Zusammenschau dieser Erkenntnisse wird dann interdisziplinär ein sog. multimodales Therapieprogramm entwickelt, ein Behandlungsprogramm mit mehreren parallel verlaufenden Therapiemaßnahmen. Von Anfang an ist der Patient dabei Teil des Behandlungsteams, denn ohne sein Mittun ist eine andauernde und stabile Besserung seines Beschwerdebildes nicht zu erreichen. 2 Qualitätsbericht 2004 Das Versorgungsangebot des DRK Schmerz-Zentrum Mainz beruht auf drei Säulen der Behandlung: ¾ ambulante Diagnostik und Therapie (Institutsambulanz) ¾ tagesklinische Behandlung ¾ stationäre Diagnostik und Therapie in der Schmerzambulanz Diese Dreiteilung ermöglicht eine indikations- und bedarfsgerechte Versorgung der Schmerzpatienten für alle Schweregrade. In der Regel werden die Patienten in der Ambulanz vordiagnostiziert und das weitere Procedere festgelegt: Weiterbehandlung beim Hausarzt mit entsprechender Empfehlung, vorübergehende ambulante Behandlung in unserem Hause, Überweisung ins tagesklinische Behandlungsprogramm oder stationäre Aufnahme des Patienten zur speziellen diagnostischen Abklärung und Entwicklung eines Behandlungskonzeptes und deren Durchführung. Das Schmerz-Zentrum betreibt Aus-, Fort- und Weiterbildung, Forschung, Lehre und Therapieevaluation. Mit der Universität Mainz besteht bezüglich Krankenversorgung und Forschung eine enge Zusammenarbeit über das Interdisziplinäre Schmerz-Therapie-Zentrum (IST). 3 Qualitätsbericht 2004 Basisteil A-1 ALLGEMEINE STRUKTUR- UND LEISTUNGSDATEN DES KRANKENHAUSES A-1.1 Allgemeine Merkmale des Krankenhauses A-1.2 Postanschrift DRK Schmerz-Zentrum Mainz Auf der Steig 16 55131 Mainz E-Mail Internetadresse [email protected] www.drk-schmerz-zentrum.de Institutionskennzeichen des Krankenhauses 260730639 A-1.3 A-1.4 Krankenhausträger Postanschrift DRK gem. Krankenhaus GmbH Rheinland-Pfalz Auf der Steig 14 55131 Mainz E-Mail Internetadresse [email protected] www.drk-kh-rlp.de Akademisches Lehrkrankenhaus ja A-1.5 : nein Anzahl der Betten im gesamten Krankenhaus nach § 108/109 SGB V (Stichtag 31.12.2004) Planbetten gem. Krankenhausplan A-1.6 vollstationär teilstationär 80 20 Gesamtzahl der behandelten Patienten (2004) Stationäre Patienten Teilstationäre Patienten (Tagesklinik) Ambulante Patienten 1.728 231 4.304 4 Qualitätsbericht 2004 A-1.7 A-1.7.1 Fachabteilungen Schlüssel nach § 301 SGB V 0100 3753 A-1.7.2 Name der Abteilung Zahl der Betten bzw. Plätze Innere Medizin: Schwerpunkt Schmerztherapie Schmerztherapie Tagesklinik 80 Zahl der stationären Fälle 1.728 Hauptabt. (HA) oder Tagesklinik (TK) Ambulanz ja / nein HA ja 20 231 TK Top-30 DRG des Gesamtkrankenhauses (2004) Das DRK Schmerz-Zentrum Mainz ist (nach §17 b Abs. 1 Satz 15 Krankenhausfinanzierungsgesetz) als „Besondere Einrichtung“ aus dem DRG-Vergütungssystem ausgenommen. Daher entfällt die Darstellung der TOP-DRG-Listen. A-1.8 Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote des Krankenhauses Die Besonderheit des DRK Schmerz-Zentrums Mainz ist, dass der Patient interdisziplinär diagnostiziert und therapiert wird, d.h. Ärzte und Therapeuten unterschiedlicher Fachrichtungen tragen ihren Anteil zur Abklärung der Beschwerden bei und wirken beim multimodalen Behandlungsprogramm mit. Behandlungsschwerpunkte sind ¾ Kopf- und Gesichtsschmerzen bei Erwachsenen und Kindern ¾ Beschwerden an den Stütz- und Bewegungsorganen, d.h. Schmerzen an der Wirbelsäule, den Bandscheiben, den Gelenken, Sehnen, Bändern und der Muskulatur ¾ Schmerzen nach operativen Maßnahmen wie nach Bandscheibenoperationen, Wirbelsäulenversteifungen oder Amputationen (Stumpf- oder Phantomschmerz) ¾ Tumorschmerzen ¾ neuropathische Schmerzen, die bei Schädigungen des Nervensystems insbesondere im Bereich des schmerzübermittelnden Bahnsystems (nozizeptives System) auftreten 5 Qualitätsbericht 2004 Im interdisziplinären Team wird eine große Palette von multimodalen Diagnostik und Therapieprogrammen vorgehalten. Zur Diagnostik stehen unter anderem zur Verfügung: ¾ spezielle Schmerzanamnese incl. Schmerzfragenbogen ¾ Labordiagnostik einschließlich Rheumaserologie und Osteoporoseparameter ¾ Röntgendiagnostik des gesamten Skeletts einschließlich Schnittbildtechnik ¾ Durchleuchtung zur Darstellung veränderter Bewegungsfunktionen ¾ Ultraschalldiagnostik aller Gelenke und Weichteile ¾ Funktionsuntersuchungen der manuellen Medizin und der Osteopathie ¾ diagnostische Lokalanästhesie potentieller schmerzhafter Strukturen an der Wirbelsäule, an Bändern, Gelenken, Muskulatur und Nerven ¾ Diskographie/Diskusstimulation: Darstellung der Bandscheibe mit Kontrastmittel zur Abklärung eines möglichen bandscheibenbedingten (diskogenen) Schmerzes ¾ elektrophysiologischen Untersuchungsmethoden x Elektroencephalographie (EEG) x Elektromyographie (EMG) x Elektroneurographie (ENG) x Ableitung somatosensibel evozierter Potentiale (SSEP) x Ableitung motorisch evozierter Potentiale (MEP) ¾ Farbdopplersonographie zur Abklärung von Störungen der hirnversorgenden extra- und intrakraniellen Blutgefäße Verschiedene weitere Therapeuten runden die Befunderhebung ab und sind in die Therapie eingebunden: Die Physiotherapie mit ihren diagnostischen Verfahren, aktiven und physikalischen Maßnahmen sowie Vorträgen und Übungsprogrammen, die selbständig durchgeführt und in den Alltag integriert werden. Anhaltende Schmerzen bleiben nicht ohne Einfluss auf Stimmung, Erleben und Verhalten, daher ist das Gespräch mit der Psychologin/dem Psychologen für alle Patienten ein selbstverständliches Element der Diagnostik und Behandlung und von der Art der Schmerzen unabhängig. Die sozialdienstliche Diagnostik und Beratung ist ein wesentlicher Bestandteil der Schmerzbehandlung und wird durch den persönlichen Arzt angefordert. Als Koordinatoren der diagnostischen und therapeutischen Abläufe begleiten und unterstützen die speziell fortgebildeten Krankenschwestern und -pfleger im Rahmen des Pflegeprozesses. 6 Qualitätsbericht 2004 In Abhängigkeit vom Befund setzen wir zum Beispiel folgende Therapiemaßnahmen ein: ¾ Techniken der manuellen Medizin und der Osteopathie zur Therapie sogenannter Funktionsstörungen, z.B. Gelenkblockierungen oder muskuläre Dysbalancen (unausgewogene Muskelbelastungen) ¾ therapeutische Lokalanästhesie: Injektion therapeutischer Dosierungen von Betäubungsmitteln, ggf. Cortison, Morphin etc. an die Wirbelsäule, Bänder, Gelenke, Muskulatur und periphere Nerven ¾ interventionelle Verfahren wie Radiofrequenztherapie (Thermokoagulation) zur Verödung von Schmerznerven ¾ SSPDA: Einbringen unterschiedlicher Medikamente in den Wirbelkanal oder an die Nervenwurzeln zur Abschwellung derselben und Lösen von Verwachsungen ¾ PDA-Katheteranlage in den Wirbelkanal zur kontinuierlichen Spülung, Lösen von Verwachsungen ¾ Tumorschmerztherapie mit externen Pumpen ¾ verschiedene neurochirurgische Operationen Für psychiatrische Fachkrankenhäuser bzw. Krankenhäuser mit psychiatrischen Fachabteilungen: nicht zutreffend A-1.9 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten Institutsambulanz Die Ambulanz ist die zentrale Anlaufstelle für alle Patienten mit akuten oder chronischen Schmerzen. In der Ambulanz wird eine sorgfältige Schmerzanamnese und Diagnostik durchgeführt. Danach wird entschieden, ob weitere diagnostische Maßnahmen, eine weiterführende ambulante Behandlung oder eine stationäre Aufnahme erforderlich sind. Behandelt werden u.a. ¾ plötzlich auftretende Schmerzen, wie z.B. akute, heftige Kreuz- oder Nackenschmerzen, möglicherweise mit Ausstrahlung in die Arme und Beine bei Bandscheibenvorfällen oder degenerativen Wirbelsäulenveränderungen ¾ heftige, anhaltende, nicht zu beeinflussende Kopfschmerzen z.B. Migräneanfälle, Spannungskopfschmerz, Clusterkopfschmerz, Trigeminusneuralgie, akute Gelenk- und Muskel-Sehnen-Schmerzen 7 Qualitätsbericht 2004 ¾ akute Entzündungen an der Hand oder am Fuß bei einer 3 Reflexdystrophie (Morbus Sudeck, CRPS-Syndrom I) ¾ heftige Nervenschmerzen bei einer Wundrose (Herpes Zoster) oder Nerven-Kompressionssyndrome an Armen und Beinen ¾ weiterführende Diagnostik und Therapie: lokalanästhesiologische Stufendiagnostik, rückenmarksnahe Injektionen, Regionalanästhesien mit physiotherapeutischer Parallelbehandlung sowie eingehender Patientenaufklärung und Entwicklung eines eigenständigen Therapieprogramms Bei chronischen Schmerzen, d.h. wenn die Schmerzen über Wochen, Monate oder gar Jahre bestehen, bedarf die Vorstellung in unserer Ambulanz einer sorgfältigen Vorbereitung. Dafür erhalten die Patienten vorab einen Schmerzfragebogen, in dem die bisherige Krankheitsvorgeschichte festgehalten und die aktuelle Situation genau beschrieben werden muss. Alle bisherigen Befunde und Untersuchungsunterlagen wie Röntgenbilder, neurophysiologische Tests etc. sind mitzubringen. Je nach Schmerzlokalisation und Schmerztyp bieten wir unseren Schmerzpatienten sowohl bei akuten als auch bei chronischen Schmerzen auch folgende Spezialsprechstunden an: ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ Rückenschmerz Kopf- und Gesichtsschmerz neuropathischer (Nerven-) Schmerz Rheumaschmerz Tumorschmerz Operative Schmerztherapie (Neurochirurgie) x ambulante Operationen bei z.B. Nervenengpass-Syndromen (Karpaltunnelsyndrom, Nervus Ulnaris Kompressionssyndrom), aber auch wenn möglich Implantationen von Pumpensystemen Privatsprechstunde Für Privatversicherte oder Selbstzahler besteht die Möglichkeit einer Beratung oder Behandlung bei Prof. Dr. med. H.-R. Casser, Ärztlicher Direktor (Arzt für Orthopädie und Rheumatologie, spezielle Schmerztherapie, Arzt für physikalische und rehabilitative Medizin, Chirotherapie, Sportmedizin, Akupunktur) Priv. Doz. Dr. Kwesi Dei-Anang (Arzt für Neurochirurgie) 8 Qualitätsbericht 2004 A-2.0 Abteilungen mit Zulassung zum Durchgangs-Arztverfahren der Berufsgenossenschaft ./. A-2.1 A-2.1.1 Apparative Ausstattung Computertomographie (CT) Magnetresonanztomographie (MRT) Herzkatheterlabor Szintigraphie Positronenemissionstomographie (PET) Elektroenzephalogramm (EEG) Angiographie Schlaflabor weitere elektrophysiologische Untersuchungsmethoden für Muskeln und Nerven Dopplersonographie Quantitative Sensorische Testung (QST) 8-Kanal Biofeedbackgeräte Tragbare EMG-Biofeedbackgeräte SCS (Spinal Cord Stimulation) Modern ausgestatteter OP A-2.1.2 Vorhanden Verfügbarkeit 24 Stunden sichergestellt 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 Anmerkungen Therapeutische Möglichkeiten Vorhanden Physiotherapie Dialyse Logopädie Schmerztherapie Eigenblutspende Gruppenpsychotherapie Einzelpsychotherapie Psychoedukation Thrombolyse Bestrahlung Bewegungsbad Akupunktur Ergotherapie Patienten Edukation 3 3 3 3 3 3 3 3 3 9 Qualitätsbericht 2004 B-1 FACHABTEILUNGSBEZOGENE STRUKTUR- UND LEISTUNGSDATEN DES KRANKENHAUSES B-1.1 Schmerztherapie / Schmerzchirurgie B-1.2 Medizinisches Leistungsspektrum Das medizinische Leistungsspektrum der Klinik umfasst die Diagnostik und Therapie sämtlicher Schmerzzustände, wobei die Behandlung ambulant, tagesklinisch, oder stationär durchgeführt wird. Das Angebot der Tagesklinik (20 Plätze) richtet sich an chronisch Schmerzkranke im Großraum Mainz (Wohnortentfernung bis ca.50 km). Für die stationäre Behandlung von Schmerzpatienten aus ganz Deutschland (und dem Ausland) verfügt das DRK Schmerz-Zentrum über 80 Betten. Die stationäre Behandlung erfolgt bei Schmerzbildern, die aufgrund ihrer Schmerzstärke oder Behinderung ambulant nicht ausreichend behandelt werden können, Schmerzen, die sich als therapieresistent herausgestellt haben und/oder aufgrund zusätzlicher Erkrankungen (Komorbiditäten) für eine ambulante oder tagesklinische Therapie nicht geeignet sind oder bei notwendigen neurochirurgischen Operationen, die eine stationäre Behandlung erfordern. Beispiele sind: ¾ akuter oder chronischer heftiger Schmerz mit erheblicher Funktionseinschränkung infolge eines Bandscheibenvorfalles, Gesichts-, und Kopfschmerz, eine aktivierte Arthrose oder akute Nervenentzündung wie Herpes zoster, Morbus Sudeck oder Nervenkompressionen ¾ ausgedehnte Schmerzbilder oder mehrere Schmerzorte am gesamten Körper, die sich zu einem komplexen Schmerzbild entwickelt haben ¾ medikamentöse Neueinstellung bei ungünstiger Medikamenteneinnahme, insbesondere bei Medikamentenabhängigkeit, die eine Entzugsbehandlung erforderlich macht ¾ aufgrund erforderlicher interventioneller Maßnahmen, d.h. Injektionen oder Katheter im rückenmarksnahen Bereich oder auch in komplikationsträchtigen Bereichen (Hals- und Brustbereich) ¾ bei Katheteranlagen, Schmerzpumpen oder Nervenstimulation (SCS), Sympathikolysen im rückenmarksnahen Bereich mit erhöhter Kontrollbedürftigkeit 10 Qualitätsbericht 2004 In Abhängigkeit von Befunden und Diagnostik wird das interdisziplinäre multimodale Therapieprogramm gewichtet und als Einzeltherapie sowie in Form von Seminaren durchgeführt. Zum Zuge kommen: ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ B-1.3 regionalanästhesiologische Stufendiagnostik interdisziplinäre Teamarbeit medikamentöse Neueinstellung regionalanästhesiologische Therapiemaßnahmen neurochirurgische Interventionen und Operationen Physio- und Trainingstherapie begleitende physikalische Therapiemaßnahmen Informationen und Wissensvermittlung für den Patienten Besondere Versorgungsschwerpunkte Im konservativ- interventionellen Bereich: ¾ Rückenschmerz: akut, chronisch und chronifiziert; lokaler, projizierter, übertragener Schmerz, nozizeptiv, neuropatisch, mixed pain ¾ Kopf- und Gesichtsschmerz: Migräne, Spannungskopfschmerz, kombinierter Kopfschmerz, Cluster Kopfschmerz, Trigeminusneuralgie, atypischer Gesichtsschmerz, akut und chronisch, medikamenteninduzierter chronischer Kopfschmerz, craniomandibuläre Dysfunktion (Myoarthropathie) ¾ neuropathischer Schmerz: Nervenkompressionssyndrome, Herpes Zoster, CRPS I und II, sympathisch unterhaltener Schmerz (SMP) ¾ ausgedehnte Schmerzbilder und multiple Schmerzlokalisation (wide spread pain) ¾ Tumorschmerz Im neurochirurgischen Bereich: ¾ Brust- und Lenden- Wirbelsäulen Operationen: Degenerative Bandscheibenerkrankungen, Bandscheibenoperationen mit mikrochirurgischer Technik ¾ Hals- Wirbelsäulen Operationen: Bandscheibenoperation mit Rückenmark- und Wurzeldekompression und mit Fusion (Versteifung zweier Wirbel) durch körpereigenes Knochentransplantat, sog. ventrale Fusion nach Cloward ¾ Stenosen: Beseitigung von Einengungen des Wirbelkanals im Bereich der Lenden und Halswirbelsäule durch Hemilaminektomie bzw. begrenzte Laminektomien 11 Qualitätsbericht 2004 ¾ Erkrankungen der peripheren Nerven: Nervenengpasssyndrome aller Art, z.B. Karpaltunnelsyndrom, Nervus Ulnaris Kompressionssyndrom und Supinator Logen Syndrom an den oberen Extremitäten, Meralgia parästhetika, Kompression des Nervus Peronaeus am Wadenbeinkopf, Tarsaltunnelsyndrom und Morton Neurome an den unteren Extremitäten sowie Thoracic outlet Syndrom ¾ Dekompression am Abdomen: Ilioinguinalis Syndrom, Genito Femoralis Syndrom. ¾ Sekundärversorgung von Verletzungen peripherer Nerven durch primäre End-zu-End Nervennaht bei akuten Verletzungen, Mikroneurolyse, Neuromresektionen, Nerventransplantationen mit Interponaten aus autologen (körpereigenen) Transplantaten ¾ Spezielle Schmerztherapie: Implantationen von elektrischen Rückenmarkstimulationen zur Schmerzbeeinflussung bei bestimmten Erkrankungen wie z.B. Phantomschmerzen nach Amputationen, Sudeck´sche Erkrankung (reflexsympathische Dystrophie CRPS). Neuropathische Schmerzen, insbesondere bei Failed-back-surgery Syndrom. Ulcera und Schmerzen bei irreversibler arterieller Durchblutungsstörung ¾ Implantation von Pumpensystemen: zur kontinuierlichen Medikamentenverabreichung, z.B. bei Morphin und Baclofen in den Wirbelkanal bei bestimmten Krankheitsbildern wie z.B. tumorbedingten Schmerzen und hochgradige Spastizität im Rahmen einer Multiplen Sklerose Erkrankung. Alle Operationen werden in unserem Operationssaal, der mit allen modernen Hilfsmitteln (OP-Mikroskop, Endoskopieausrüstung, Videodokumentationssysteme und mobile Röntgenanlage) ausgestattet ist, durchgeführt. In der Tagesklinik: Das interdisziplinäre Behandlungsteam umfasst zwei Ärzte, zwei Psychotherapeuten und drei Physiotherapeuten. Auf der Grundlage einer umfassenden Schmerzdiagnostik wird für jeden Patienten ein individueller Behandlungsplan erarbeitet und die Indikation für eines der spezifischen Therapieprogramme gestellt. Alle Therapieprogramme zeichnen sich durch ihre interdisziplinäre Konzeption und eine sehr hohe Behandlungsintensität aus. Sie umfassen Therapiebausteine aus Medizin, Psychotherapie und Physiotherapie Angeboten werden standardisierte, Therapieprogramme für: ¾ Rückenschmerzen ¾ Kopfschmerzen ¾ Nackenschmerzen ¾ Ausgedehnte Schmerzbilder wissenschaftlich überprüfte 12 Qualitätsbericht 2004 Die Behandlung erfolgt ganztags (8:30-16:15 Uhr) in festen Kleingruppen (maximal 9 Patienten) sowie in regelmäßigen Einzeltherapien durch die persönlichen Therapeuten (Arzt, Psychologe, Physiotherapeut). Tägliche Teambesprechungen steuern und koordinieren den Therapieverlauf. B-1.4 Weitere Leistungsangebote ¾ interventionelle, invasive Eingriffe (d.h. Injektionen im rückenmarksnahen Bereich oder auch in sonstigen komplizierten Regionen) ¾ physiotherapeutische Maßnahmen ¾ psychotherapeutische Maßnahmen ¾ Katheteranlagen, Schmerzpumpen oder Nervenstimulatoren (SCS), Sympathikolysen im rückenmarksnahen Bereich B-1.5 TOP-15 DRG der Schmerztherapie / Schmerzchirurgie (2004) nicht zutreffend 13 Qualitätsbericht 2004 B-1.6 20 häufigste Hauptdiagnosen der Schmerztherapie / konservativ interventionell (2004) Rang ICD-10Nummer (3-stellig) 1 2 M51 M54 3 M47 4 G44 5 M48 6 M50 7 M79 8 M25 9 10 G54 R52 11 M53 12 M24 13 G43 14 G57 15 G56 16 F45 17 M89 18 G50 19 M16 20 B02 absolute Fallzahl Text Bandscheibenschäden im Lendenbereich Rückenschmerzen Spondylose (Verformungen von Wirbeln mit eingeschränkter Wirbelsäulenbeweglichkeit) sonstige Kopfschmerzsyndrome sonstige Wirbelsäulenverschleißerkrankungen (v.a. Verengung des Wirbelkanals im Nacken- oder Lendenwirbelbereich) Bandscheibenschäden im Halsbereich sonstige Krankheiten des Weichteilgewebes, z.B. Rheumatismus, Muskelschmerzen,... sonstige Gelenkerkrankungen, z.B. Schmerzen ohne klare Ursache Krankheiten von Nervenwurzeln und Nervenplexus sonstiger (chronischer) Schmerz sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens z.B. Halswirbelsäulensyndrom, instabile Wirbelsäule sonstige näher bezeichnete Gelenkschädigungen, z.B. an den Bändern Anfallsleiden (=Epilepsie) Schädigung eines Nerven an den Armen, nicht unfallbedingt Schädigung eines Nerven an den Beinen, nicht unfallbedingt seelische Erkrankung, die sich in körperlichen Beschwerden niederschlägt sonstige Knochenkrankheiten, v.a. Neurodystrophie (= schmerzhafte Organstörung) Krankheiten des Trigeminusnerv (Gesichtsnerv) chronischer Hüftgelenksverschleiß mit zunehmender Gelenkversteifung (= Arthrose) Wundrose (Zoster) 315 299 219 175 98 78 62 61 55 54 42 36 32 30 28 25 24 21 16 15 Wir haben in dieser und der weiteren Tabelle alle Fälle ausgewertet, die im Jahr 2004 stationär und tagesklinisch aufgenommen wurden. Die Hauptdiagnosen sind nach den geltenden Kodierrichtlinien die Diagnosen, die den Krankenhausaufenthalt verursacht haben. Wichtige Begleitkrankheiten oder Zweiterkrankungen werden in diesen Tabellen nicht berücksichtigt (verkürzte Definition; es gelten viele Sonderregeln!). In der Tabellen zu den Hauptdiagnosen Behandlungsfall nur einmal auf. (ICDs) taucht jeder 14 Qualitätsbericht 2004 B-1.7 15 häufigste Operationen bzw. Eingriffe der Schmerztherapie (2004) Rang OPS-301 Nummer (4-stellig) 1 8-020 2 5-831 3 5-783 4 5-832 5 6 7 8 8-914 5-836 8-913 5-784 9 5-033 10 5-056 11 5-038 12 5-039 13 5-057 14 5-894 15 5-059 Text therapeutische Injektionen in Organe und Gewebe OP an der Wirbelsäule, Entfernung von Bandscheibengewebe Entnahme eines Knochens zur Verpflanzung (Transplantation) Entfernung von erkranktem Knochen- und Gelenkgewebe (v.a. Wirbelkörper) Spritzen an Nervenwurzeln und Wirbelsäulennah Spondylodese Injektionen an Hirnnerven (außerhalb des Kopfes) Knochenverpflanzung (vom eigen Körper) Eröffnen des Rückenmarkkanals, z.B. zur Entlastung, Drainage Operationen an Nerven, Lösung von Verwachsungen Operationen am Hirnwassersystem des Rücken, z.B. Einsetzen/Wechsel von Medikamentenpumpen, Drainagen, Kathetern Operationen an Rückenmark und Rückenmarkstrukturen Freilegung und Verlegung von Nerven Entfernung von erkranktem Gewebe an der Haut und Unterhaut Revision eines Rückenmarksstimulator absolute Fallzahl 406 378 74 72 67 61 59 43 34 29 14 11 4 3 2 15 Qualitätsbericht 2004 B-2 FACHABTEILUNGSÜBERGREIFENDE STRUKTUR- UND LEISTUNGSDATEN DES KRANKENHAUSES B-2.1 Ambulante Operationen nach § 115 b SGB V in 2004 (absolute Fallzahl) 52 Fälle B-2.2 Häufigste ambulante Operationen der operativen Schmerztherapie (2004) Rang 1 2 3 B-2.3 EBMNummer (vollstellig) 2275 2936 absolute Fallzahl Text Karpaltunnelsyndrom Nervus Ulnaris Kompressionssyndrom 51 1 Sonstige ambulante Leistungen (2004) Hochschulambulanz (§ 117 SGB V) nicht zutreffend Psychiatrische Institutsambulanz (§ 118 SGB V) nicht zutreffend Sozialpädiatrisches Zentrum (§ 119 SGB V) nicht zutreffend 16 Qualitätsbericht 2004 B-2.4 Personalqualifikation im Ärztlichen Dienst (Stichtag 31.12.2004) Anzahl Ärzte insgesamt Abteilung 3753 Anzahl Ärzte in der Weiterbildung Anzahl Ärzte mit abgeschlossener Weiterbildung Schmerztherapie 19 3 16 Gesamt 19 3 16 Anzahl der Ärzte mit Weiterbildungsbefugnis im Krankenhaus insgesamt: 4 Ärzte Anästhesie Orthopädie Neurochirurgie Neurologie Spezielle Schmerztherapie Physikalische Therapie B-2.5 2 Jahre (beantragt) 2 Jahre (beantragt) 1 Jahr 1 Jahr 1 Jahr, volle Weiterbildung 2 Jahre (beantragt), volle Weiterbildung Personalqualifikation im Pflegedienst (Stichtag 31.12.2004) Abteilung 3753 Anzahl Pflegekräfte insgesamt %-Anteil examinierter Krankenschwestern / -pfleger (3 Jahre) %-Anteil der Examinierten mit entspr. Fachweiterbildung (3 Jahre + Fachweiterb.) %-Anteil Krankenpflegehelfer (1 Jahr) Schmerztherapie 52 98,07 9,61 1,93 Gesamt 52 98,07 9,61 1,93 Sonstiges medizinisches Personal (Stichtag 31.12.2004) Abteilung Anzahl Personal insgesamt Physiotherapeuten Psychologen Sozialarbeiter 10 6 2 Gesamt 18 17 Qualitätsbericht 2004 C QUALITÄTSSICHERUNG C-1 Externe Qualitätssicherung nach § 137 SGB V Zugelassene Krankenhäuser sind gesetzlich zur Teilnahme an der externen Qualitätssicherung nach § 137 SGB V verpflichtet. Gemäß unserem Leistungsspektrum Qualitätssicherungsmaßnahmen teil: Leistungsbereich 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Aortenklappenchirurgie Cholezystektomie Gynäkologische Operationen HerzschrittmacherErstimplantation HerzschrittmacherAggregatwechsel HerzschrittmacherRevision Herztransplantation Hüftgelenknahe Femurfraktur (ohne subtrochantäre Frakturen) Hüft-Totalendoprothesenwechsel Karotis-Rekonstruktion Knie-Totalendoprothese (TEP) Knie-Totalendoprothesenwechsel Kombinierte Koronarund Aortenklappenchirurgie Koronarangiografie / Perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA) Koronarchirurgie Mammachirurgie Perinatalmedizin Pflege: Dekubitusprophylaxe mit Kopplung an die Leistungsbereiche 1, 8, 9, 11, 12, 13, 15, 19 Totalendoprothese (TEP) bei Koxarthrose Gesamt Leistung wird erbracht nehmen Teilnahme an der externen Qualitätssicherung Ja Ja 3 3 Nein wir an folgenden Dokumentationsrate (in %) Krankenhaus Bundesdurchschnitt 100 98,59 100 98,59 18 Qualitätsbericht 2004 C-2 Qualitätssicherung beim ambulanten Operieren nach § 115 b SGB V nicht zutreffend C-3 Externe Qualitätssicherung nach Landesrecht (§ 112 SGB V) nicht zutreffend C-4 Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Disease–Management–Programmen nicht zutreffend C-5.1 Umsetzung der Mindestmengenvereinbarung nach § 137 Abs. 1 S. 3 Nr. 3 SGB V nicht zutreffend C-5.2 Ergänzende Angaben bei Nicht-Umsetzung der Mindestmengenvereinbarung nach § 137 Abs. 1 S. 3 Nr. 3 SGB V nicht zutreffend 19 Qualitätsbericht 2004 Systemteil D QUALITÄTSPOLITIK Die Grundsätze unserer Qualitätspolitik sind in unserem Leitbild formuliert, das für alle Krankenhäuser und weiteren sozialen Einrichtungen unter dem Dach der DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West mbH gleichermaßen gilt. Indem das Leitbild die wichtigsten Prinzipien für die gemeinsame Arbeit in der Holding aufzeigt, ist es Orientierungshilfe für das tägliche Handeln unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei legen wir besonderen Wert auf den engen Bezug zu den Grundsätzen der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Es ist vor allem der Grundsatz der Menschlichkeit, der bei der Beziehung zu den Patienten, bei der Zusammenarbeit mit anderen und beim Umgang miteinander die Richtung weist. Dabei sollen die von uns erbrachten medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Leistungen in Umfang und Qualität immer höchsten Anforderungen genügen. Unsere Beziehung zu den Patienten Im Mittelpunkt unseres täglichen Handelns steht der Patient als Mensch. Wir verstehen ihn als Hilfebedürftigen, Partner und auch als Kunden und begegnen ihm mit Würde und Respekt. Gemeinsam mit ihm setzen wir uns unter Beachtung seines Selbstbestimmungsrechtes für die Linderung seiner Krankheit, für seine Genesung und Gesunderhaltung ein. Er soll sich bei uns in seinen individuellen Bedürfnissen verstanden fühlen. Durch unser interdisziplinäres Team (medizinisch, pflegerisch und therapeutisch) hat der Patient die Möglichkeit eine breit gefächerte Behandlung zu erfahren. Unsere Zusammenarbeit mit anderen Wir pflegen intensive Kontakte zu allen an der Gesundheitsfürsorge beteiligten Gruppen und wollen sie von unserer Leistung überzeugen. Unsere Zusammenarbeit gestalten wir sachorientiert, konstruktiv, kooperativ und verantwortungsbewusst. Neben wissenschaftlichen Symposien finden regelmäßige Treffen im Rahmen von Schmerz-Konferenzen mit niedergelassenen Ärzten im Schmerz Zentrum Mainz statt. Das Schmerz Zentrum Mainz steht seit 1983 mit dem Zentrum für Physikalische Therapie, Elisabeth-Dicke-Schule gGmbH Mainz, eine Einrichtung des Berufsförderungswerks, in enger Kooperation. Im Bereich „Krankenpflege“ bieten wir die Möglichkeit Berufserkundungs-, Berufsfindungs- und Sozialpraktika abzuleisten. 20 Qualitätsbericht 2004 Darüber hinaus nimmt das DRK Schmerz-Zentrum aktiv an der Weiterentwicklung im Bereich Diagnostik und Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen teil. Dies erfolgt durch eine enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Form von gemeinsamen Projekten, Arbeitskreisen und wissenschaftlichen Veranstaltungen und eine Kooperationen des Arbeitsbereiches Klinische Psychologie/Psychotherapie mit psychologischen Organisationen und Institutionen. Unser Umgang miteinander Jeder begegnet dem anderen mit Achtung und Wertschätzung. Wir betonen die partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Berufsgruppen und Abteilungen. Dabei fördern wir selbständiges und eigenverantwortliches Denken und Handeln. Leistung wird anerkannt und gewürdigt. Durch gegenseitige Information und Kommunikation schaffen wir eine Atmosphäre von Offenheit und Vertrauen. Durch wöchentliche berufsgruppenübergreifende Teambesprechungen und Fallvorstellungen wird die partnerschaftliche Zusammenarbeit gefördert und dadurch Zufriedenheit der Mitarbeiter gefördert. Unser Verhalten gegenüber Gesellschaft und Umwelt Bei unserer Arbeit achten wir auf umweltgerechtes und mittelschonendes Handeln. Wir entlasten die Umwelt, indem wir so weit wie möglich ökologische Erfordernisse und wirtschaftliche Notwendigkeit in Einklang bringen. Unser Anspruch: Wer aufhört besser zu werden, hört auf gut zu sein Die Qualität unserer Leistungen soll im Interesse der Patienten immer besser werden – dies ist erklärtes Ziel. Wir legen deshalb großen Wert auf gute Ausbildung, die Weitergabe von Wissen und Erfahrung sowie gezielte Fort- und Weiterbildung. Wir wollen, dass sich das persönliche Verantwortungsbewusstsein für Qualität erhöht und sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv an einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess beteiligen. Damit unser Leitbild mehr als eine unverbindliche Formel ist, werden die formulierten Grundsätze im Sinne einer aktiven Qualitätspolitik auf die einzelnen Arbeitsgebiete hin konkretisiert und Maßnahmen zu ihrer Umsetzung ergriffen. Dies geschieht in einem fortlaufenden Prozess. 21 Qualitätsbericht 2004 E QUALITÄTSMANAGEMENT UND DESSEN BEWERTUNG E-1 Der Aufbau des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements im Krankenhaus stellt sich wie folgt dar: KTQ-Beraterteam der Geschäftsführung Stabsstelle Qualitätsmanagementberater Direktorium Koordinationsgruppe Arbeitsgruppe Krankenhausziele Arbeitsgruppen Abteilungsziele Arbeitsgruppen Selbstbewertung Arbeitsgruppen Projekte Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Aufgaben W e is u n g s b e r e c h t ig u n g I n f o r m ie r t Das Qualitätsmanagement im DRK Schmerz-Zentrum Mainz wird bestimmt durch das Leitbild der DRK gemeinnützigen Trägergesellschaft Süd-West mbH und der sich daraus ableitenden Qualitätspolitik. Seitens der Trägergesellschaft steht dem Krankenhaus ein QMBeraterteam zur Verfügung, welches das Direktorium, die QMKoordinationsgruppe und die Qualitätsmanagementbeauftragte in allen Fragen des QM unterstützt. Die Qualitätsziele der Trägergesellschaft werden durch das Beraterteam in die einzelnen Häuser der Gesellschaft transportiert. Das Qualitätsmanagement im DRK Schmerz-Zentrum Mainz wird bestimmt durch das Leitbild der DRK gemeinnützigen Trägergesellschaft Süd-West mbH und die sich daraus ableitende Qualitätspolitik. 22 Qualitätsbericht 2004 Seitens der Trägergesellschaft steht dem Krankenhaus ein QMBeraterteam zur Verfügung, welches das Direktorium, die QMKoordinationsgruppe und die Qualitätsmanagementbeauftragte in allen Fragen des QM unterstützt. Die Qualitätsziele der Trägergesellschaft werden durch das Beraterteam in die einzelnen Häuser der Gesellschaft transportiert. Die Qualitätsmanagementbeauftragten relevanten Maßnahmen im Haus. koordinieren alle qualitäts- Für die Selbstbewertung und die Erarbeitung von Verbesserungsmaßnahmen werden berufsgruppenübergreifende Arbeits- bzw. Projektgruppen gebildet, die von geschulten Moderatoren geleitet werden. 23 Qualitätsbericht 2004 E-2 Qualitätsbewertung Das Krankenhaus hat sich im Berichtszeitraum an interen und exteren Maßnahmen zur Bewertung von Qualität bzw. des Qualitätsmanagements beteiligt: Beispielhaft stellen wir zwei Bereiche vor: ¾ Infektionsstatistik im Rahmen der Hygienekommision: Infektionserfassung Lumbale Bandscheiben-OP 2004 Monat Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Gesamt: Anzahl OP 17 24 15 9 11 16 15 14 9 1 7 3 Wundinfektionen 0 1 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 141 3 ¾ Befragungen: Es werden regelmäßig Befragungen der Zufriedenheit mit dem Aufenthalt und auch den Ergebnissen der Behandlung durchgeführt. Alle Ergebnisse werden allen Bereichsleitern regelmäßig vorgelegt - Beispiel Tagesklinik 2004 Grundgesamtheit: N Rücklauf: x (Behandlungserfolg) Rückenschmerzpatienten (N: 112 / x: 85,7%) Kopfschmerzpatienten (N: 86 / x: 90,7%) 24 Qualitätsbericht 2004 Grundgesamtheit: Rücklauf: alle Patienten; 50.9% (Zufriedenheit) Eine Zertifizierung der Klinik nach dem KTQ®-Verfahren ist für das Jahr 2007 geplant. Im Rahmen der Weiterentwicklung der DRG-Systematik (Fallpauschallabrechnungssystem) hat das DRK Schmerz-Zentrum Mainz mit Daten und aktiver Teilnahme an einer umfassende Datenanalyse unter Federführung der DGSS (Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. Adhoc-Kommission DRG) durch die „CLARA Klinische Forschung“ teilgenommen. Es wurden mehr als bundesweit 2100 stationären und 800 teilstationäre Patienten (hiervon 632 stationäre und 110 teilstationäre Fälle aus dem DRK Schmerz-Zentrum Mainz) des 1. Halbjahres 2004 ausgewertet. Hier wurden neben der Dokumentation der Diagnosen und Therapien auch Befunde und Schmerzskalen berücksichtigt. 25 Qualitätsbericht 2004 Eine Überprüfung und Weiterentwicklung der Diagnostik- und Behandlungsmaßnahmen erfolgt weiterhin durch : ¾ eine aktive Zusammenarbeit mit medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Form von gemeinsamen Projekten, Arbeitskreisen und wissenschaftlichen Veranstaltungen: ¾ Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) und Arbeitskreis Mund- und Gesichtsschmerzen der (DGSS). Alternierende Tagungen des AK im DRK Schmerz-Zentrum Mainz (Winter) und in Würzburg (Sommer) seit 2003 ¾ Interdisziplinäre Gesellschaft für orthopädische Schmerztherapie (IGOST) ¾ Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) ¾ Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Schmerztherapie (DIVS) ¾ Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) ¾ Deutsche Gesellschaft für Manuelle Medizin (DGMM), Ärzteseminar Hamm-Boppard (FAC) ¾ Forschungsgruppe Akupunktur, Düsseldorf ¾ Deutsche Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation (DGPMR) ¾ eine Kooperationen des Arbeitsbereiches Klinische Psychologie/ Psychotherapie mit psychologischen Organisationen und Institutionen: ¾ Kontinuierliche Forschungsprojekte, Diplomund Doktorarbeiten mit den psychologischen Instituten der Universitäten Mainz, Darmstadt und Trier. Kontinuierlich Praktikanten von den die Universitäten Mainz, Darmstadt und Trier. Gemeinsame Vorträge bei Schmerzcolloquien des DRK Schmerz-Zentrums ¾ Zusammenarbeit in der Psychotherapeutenausbildung mit den universitären Ausbildungsinstituten Mainz, Frankfurt und Heidelberg sowie dem privaten Ausbildungsinstitut IFKV Bad Dürkheim in Form von Dozententätigkeit ¾ Durchführung der Einführungsveranstaltung (seit 1998) und des vollständigen Curriculums Spezielle Schmerzpsychotherapie ab 2005 (Dies Curriculum wurde erstmals 2005 durch die LandesPsychotherapeutenkammer Rheinland Pfalz als akkreditierte Weiter bildung zugelassen) ¾ Mitgliedschaften in der DGPSF und in dessen Vorstand ¾ Tagungen des Arbeitskreise „psychologische Schmerzbegutachtung“ der DGPSF regelmäßig im DRK Schmerz-Zentrum ¾ Veröffentlichung von Leitlinien für die Diagnostik von MAP durch den AK in der Fachzeitschrift „Schmerz“ 26 Qualitätsbericht 2004 Ergebnisse in der externen Qualitätssicherung gemäß § 137 SGB V E-3 Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses waren die internen Gespräche zu den Details der Ergebnisse noch nicht abgeschlossen. Daher erfolgt hier keine weitere Darstellung. Operationen in der orthopädischen Chirurgie (Knie-Totalendoprothesenwechsel) werden seit Februar 2004 nicht mehr durchgeführt. 27 Qualitätsbericht 2004 F QUALITÄTSMANAGEMENTPROJEKTE IM BERICHTSZEITRAUM Im Krankenhaus sind folgende ausgewählte Projekte Qualitätsmanagements im Berichtszeitraum durchgeführt worden: des ¾ Erstellung von verschiedenen abteilungsbezogenen Standards im neurochirurgischen, konservativ-interventionellen, pflegerischen, psychologischen und physiotherapeutischen Bereich ¾ Schulung von 30 Mitarbeitern zum Thema KTQ-Kriterien (Qualitätskriterien) ¾ Schulung von 3 Mitarbeitern zum Thema Projektmanagement ¾ 7 ausgebildete Moderatoren, die die Leitung von Arbeits- bzw. Projektgruppen übernehmen ¾ Erstellen eines Qualitätshandbuches auf EDV-Basis ¾ Erstellen von Stellenbeschreibungen für den Pflegedienst ¾ Durchführung eines Datenschutz-Tests ¾ innerbetriebliche Fortbildungen in der Neuro-Chirurgischen Abteilung um Abläufe zu optimieren ¾ Erarbeitung von Standards und Clinical-Pathways (Ablaufoptimierung) im ärztlichen Bereich ¾ interdisziplinäres Fortbildungsprogramm (Ärzte, Schwestern, Physiotherapeuten, Psychologen, Sozialarbeiter) DRK Schmerz–Zentrum Mainz: Interne interdisziplinäre Schmerzkonferenzen 2004 Regelmäßige Fallvorstellungen aus der Klinik mit den folgenden Themen: x x x x x x x x x x x x x x x x x Spezielle Fallvorstellung: Schulter-Armschmerz Ganzkörperschmerz Hüftschmerz Nacken-Schulterschmerz; Zustand nach HWS-Fusion Muskuläre bedingte Halsschmerzen CRPS unklarer Leistenschmerz Chronische Kreuzschmerzen nach Zustand multipler Wirbelsäulen-Ops Der neurologische Untersuchungsbefund SPEZIELLE FALLVORSTELLUNG Migräne Chronischer Beinschmerz bei Zustand nach multiplen Knie-OPs Kreuz- Beinschmerz Kopf- Gesichtsschmerzen Spezielle Fallvorstellung: Reha-Training Wirbelsäule Beinschmerz links Kopfschmerz bei Myoarthropathie Krankengymnastik bei Myoarthropathie 28 Qualitätsbericht 2004 x x x x x x x x x x x x x x Ansatztendinose am Trochanter major Akuter Kreuz-Beinschmerz bei Bandscheibenvorfall Kreuz-Beinschmerz Neuropathischer Schmerz Schulter-Arm-Schmerz Attackenkopfschmerz ungeklärter Genese multilokuläres Schmerzbild Spinalstenose Kreuz-Beinschmerz bei Bandscheibenvorfall Morbus Parkinson, Muskelverkürzung Becken-Bein betont Schmerzhafte Schultersteife Phantomschmerzen nach Unterschenkelamputation Kopfschmerz bei Myoarthropathie Inkompletter Querschnitt bei Rückenmarkstumor Externe interdisziplinäre Schmerzkonferenzen: Themenbezogene Patientenvorstellungen mit anschließender Kommentierung x x x x x x x x x x Die schmerzhafte Schulter: Differentialdiagnostik und Therapie Zentraler Schmerz Schmerzschwere und ihre Bedeutung für den Behandlungserfolg „Das Facettensyndrom“ Diagnostik, Therapie Schmerzsyndrome unter Beteiligung des sympathischen Nervensystems Gesichtsschmerz bei Myoarthropathie Hochchronifizierte Schmerzerkrankungen Therapieresistenter Rückenschmerz „Analgetika bei Nicht-Tumorschmerz aktuelle Situation“ Therapieresistente multilokuläre Schmerzsyndrome 29 Qualitätsbericht 2004 G WEITERGEHENDE INFORMATIONEN Verantwortlich für den Qualitätsbericht ist das Direktorium des Krankenhauses: Michael Nordhoff, Kaufmännischer Direktor E-Mail [email protected] Prof. Dr. Hans-Raimund Casser, Ärztlicher Direktor E-Mail [email protected] Monika Maletzki-Wolf, Pflegedirektorin E-Mail [email protected] Verantwortlich für das Qualitätsmanagement ist die Koordinationsgruppe: Renate Pawisa, QMB E-Mail [email protected] Stephan Romich, QMB E-Mail [email protected] Dr. Elisabeth Mäurer, Oberarzt Neurochirurgie E-Mail [email protected] Dr. Bernd Nagel, Leiter der Tagesklinik E-Mail [email protected] Joachim Dries, Leiter der Physiotherapie, Betriebsratsvorsitzender E-Mail [email protected] Dr. Paul Nilges, ltd. Psychologe E-Mail [email protected] Dr. Thomas Wetterling, Facharzt E-Mail [email protected] Corinna Richter, Ärztin E-Mail [email protected] Lore Walther, Stationsleitung E-Mail [email protected] Karl-Heinz Naumann, Stationsleitung E-Mail [email protected] Rainer Held, stellvertr. Abteilungsleitung E-Mail [email protected] 30 Qualitätsbericht 2004 Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Website www.drk-schmerz-zentrum.de Wichtige Rufnummern Ambulanz Frau Mörbel-Weber (0 61 31) 9 88-5 30 Qualitätsmanagement Frau Pawisa/Herr Romich (0 61 31) 9 88-5 81 Sekretariat Ärztlicher Dienst Frau Deuter (0 61 31) 9 88-5 01 31