Schön wie Kleopatra

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Schön wie Kleopatra
Biene_02_012-013 color 06.01.2004 11:43 Uhr Seite 12
Reinigungsemulsionen
Andrea Nagl
Schön wie Kleopatra
Schönheit und Wohlbefinden durch Kosmetik und Körperpflege
mit Bienenprodukten
Hier einige einfache Rezepte, für die immer flüssiger Waldhonig verwendet werden sollte.
Malvenwasser
hilft besonders bei gereizter und empfindlicher Haut:
200 ml Wasser kochen, über 1 Esslöffel
getrocknete Malvenblüten gießen, 15 Minuten ziehen lassen, abseihen, 1 Teelöffel
Honig darin auflösen. Wattebausch eintauchen und damit das Gesicht reinigen.
Joghurtreinigung
empfiehlt sich für die strapazierte Haut:
150 g Joghurt gründlich mit 50 g Honig
mischen, im Wasserbad einige Minuten
erwärmen, in ein Glas füllen und mindestens zwei Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Mit einem Wattebausch aufs
Gesicht auftragen, einige Minuten einwirken lassen, dann gründlich abwaschen.
Honig-Mandelöl-Emulsion
reinigt und pflegt trockene Haut:
2 Esslöffel Honig mit 1 Esslöffel süßem
Mandelöl gründlich verrühren. Die Emulsion auf die gereinigte Haut auftragen und
leicht einmassieren. Nach 30 Minuten
Entspannung mit lauwarmem Wasser und
einem weichen Tuch oder Baumwollwatte entfernen.
Selbst geprüft und für gut befunden! Auch Imker sollten ab und zu mal entspannen.
Ein bisschen vom guten Honig muss man schon opfern, aber: Nach einem solchen
gemütlichen Badevergnügen fühlen Mann – oder Frau – sich wieder richtig wohl in ihrer
Haut. Eine Bienenwachskerze schafft Behaglichkeit und duftet gut, dazu noch ein
Schlückchen Met – perfekt! Dieses Badewasser enthält übrigens auch noch Sahne und
Pollen.
Fotos: Xandia Stampe
Die ägyptische Königin Kleopatra badete
in Milch und Honig und das offensichtlich
mit Erfolg: Sie konnte die mächtigsten
Männer ihrer Zeit, Cäsar und Antonius, erobern.
Was ist dran an der Mär vom Honig, der
schön macht? Sehr viel, denn Honig
beugt, äußerlich angewendet, Entzündungen vor und hilft der Haut, Feuchtigkeit
zu speichern. Auch das Essen von Honig
macht schöner: Weil Honig die Durchblutung und Entgiftung des Körpers fördert, fühlt sich der Honiggenießer gut und
sieht auch so aus.
Schön will jeder sein, deswegen empfiehlt es sich, die folgenden Rezepten ruhig einmal selbst auszuprobieren – dann
können Sie Ihren Kunden aus eigener Erfahrung willkommene Tipps für Haut und
Haar geben.
Dabei dreht es sich nicht nur um den Honig. Pollen fördert die Erneuerung des
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Hautgewebes durch seinen hohen Vitamin-A-Gehalt.
Mit einer Pollenkur gönnen Sie sich
Kosmetik von innen, er strafft die Haut
und verhindert vorzeitiges Altern.
Pollenkur
Vier bis sechs Wochen lang täglich 30 g
Pollen über den Tag verteilt zu sich nehmen. 30 g entsprechen 6 schwach gehäuften Teelöffeln.
Dasselbe gilt für Gelée royale: Müde Haut
lässt uns alt aussehen. Entscheidend für
ine frisch wirkende Haut ist ihre Erneuerungsfähigkeit, an der das Vitamin B5
(Pantothensäure) einen großen Anteil hat.
Kein natürliches Produkt enthält so viel
Pantothen wie das Gelée royale. Empfehlen Sie Ihren Kunden also Cremes mit
Gelée royale als täglichen königlichen
Luxus.
Bienen-Balsam
Ein Luxusrezept für sehr trockene Haut
mit fast allem, was der Bienenstock zu bieten hat – Anwendung wie beim vorhergehenden Rezept:
200 g Pollenhonig, leicht erwärmen, mit
5 g Gelée Royale und 10 ml Propolislösung vermischen, 6 Tropfen ätherisches
Lavendelöl und je 1 Teelöffel Weizenkeim-, Haselnuss- und Avocadoöl unter
ständigem Rühren zugeben. Nach dem Erkalten noch einmal kräftig rühren und in
einem fest verschließbaren Glas im Kühlschrank aufbewahren.
Honig-Zitronen-Milch
gegen Akne, Pickel, Pusteln und Grindstellen:
100 ml Milch (lauwarm), 100 g Honig
und den Saft einer Zitrone mischen und
kräftig schütteln. Abends das Gesicht damit bestreichen und morgens erst abwaschen.
Gesichtsmasken
Schwedische Schönheitspackung
Dahinter verbirgt sich ein wunderbar einfaches Rezept gegen trockene Haut, das
reinigt und glättet:
3 Esslöffel Quark (40 %) mit 1 Esslöffel Honig verrühren, auf das Gesicht streichen, ruhen, nach 15 Minuten abwaschen.
Deutsches Bienen Journal 2/2004
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Einige Rezepte wurden in
der eigenen Familie ausprobiert, sie sind einfach
nachzumachen, die meisten Zutaten hat man sowieso in der Küche:
So eine Gesichtsmaske
aus Quark und Honig
reinigt und glättet nicht
nur äußerlich, man
kann sie ruhig mal
kosten – sie schmeckt
auch lecker.
Gegen trockene
Haare hilft eine Packung aus Honig und
Olivenöl, allerdings
braucht sie eine
Stunde Einwirkzeit.
Weizenmehlmaske
Je 1 Esslöffel Milch und Honig mischen,
leicht erwärmen, mit 1 Esslöffel Weizenvollkornmehl, frisch gemahlen, zu einem
dicken Brei verrühren, auf das Gesicht
auftragen und einwirken lassen, ruhen,
nach 30 Minuten abwaschen.
Statt Milch eignet sich auch abgekühlter Lindenblüten- oder Kamillentee. Die
Weizenmehlmaske für Mischhaut reinigt
und glättet. Bei trockener Haut keinen
Kamillentee verwenden, denn Kamille
trocknet aus.
Kleiemaske
2 Esslöffel Kleie, 1 Esslöffel Honig und
1 Eigelb vermischen bis die Maske zum
streichfähigen Brei verdickt. Anwendung wie oben. Diese Maske kann statt
mit Eigelb auch mit 1 Esslöffel süßer
Sahne oder lauwarmer Milch gemischt
werden.
Kleie hat einen hohen Vitamingehalt
und hemmt Entzündungen. Das unterstützt die Wirkung des Honigs. Die Maske nährt und erfrischt die Haut, hilft bei
unreiner Mischhaut und eignet sich mit
Sahne gut gegen trockene Haut.
Heilerdemaske
1 Esslöffel Heilerde mit 1 Teelöffel Honig und 1 Esslöffel Rosenwasser verrühren. (Die Zutaten gibt es in jeder Apotheke.) Anwendung wie oben. Die Maske
eignet sich auch gut für Hals und Dekolleté, sie reinigt und strafft.
Wohlfühlbäder
Haben Sie es Kleopatra schon einmal
gleichgetan und ein Honigbad genommen? Falls Sie Bedenken haben, Ihren
Kunden dies zu empfehlen, probieren Sie
es selber aus. Und wenn Sie jetzt immer
Deutsches Bienen Journal 2/2004
noch zögern, seien Sie versichert: Kleopatra hätte sich sicher nicht in ein KlebeBad gelegt. Honig löst sich vollständig im
Wasser. Er reinigt und beruhigt die Haut,
lindert Entzündungen und spendet Feuchtigkeit.
Einfaches Honigbad:
150 g Honig ins warme Badewasser geben. Zart umschmeichelt der Honigduft
die Nase und beruhigt Sinne und Nerven.
Wenn Sie Ihrer Nase raffiniertere Kompositionen gönnen wollen, geben Sie zusätzlich ätherische Öle ins Wasser. Der
Honig hat eine leicht emulgierende Wirkung, das heißt, er verbindet Wasser mit
Öl, so dass sich die ätherischen Essenzen gleichmäßig verteilen. Die hautpflegende Wirkung des Honigs unterstützen
Sie am besten mit Benzoe, Geranie, Honigöl, Jasmin, Kamille (deutsche und römische), Karottensamen, Lavendel, Mimose, Myrte, Orangenblüte (Neroli),
Orangenschale, Rose, Rosenholz, Sandelholz, Schafgarbe, Weihrauch und Zedernholz. 20 Tropfen genügen für ein
Vollbad.
Milch- oder Sahne-Bad
1 l Milch und 150 g Honig oder 4 Esslöffel Sahne und 2 Esslöffel Honig einfach
miteinander verrühren und ins Badewasser geben. Das pflegt die Haut, und speziell das Sahnebad hinterlässt ein angenehm
cremiges Gefühl auf der Haut.
Unter Zugabe von 2 Esslöffeln Pollen
machen Sie aus dem Milch- ein HonigPollen-Bad, das die Haut pflegt und erfrischt. Pollen mit dem Honig in der leicht
erwärmten Milch lösen.
Ebenso können Sie dem Bad 200 g
Meersalz zugeben oder ätherische Öle
einrühren.
Massageöl
Propoliskörperöl
Dieses Massageöl pflegt besonders
trockene, spröde und gereizte Haut. Statt
des sehr fetten Avocadoöls können auch
Jojoba-, Macadamianuss- oder süßes
Mandelöl verwendet werden:
90 ml Avocadoöl mit 10 ml Lanolin im
Wasserbad schmelzen, unter Rühren abkühlen und bei unter 40 °C 10 Tropfen
Propolislösung und 7 Tropfen ätherisches
Lavendelöl einrühren.
Für die Haare
Olivenöl-Haarpackung
Auch Haar und Kopfhaut profitieren von
einer Honigpackung, hier ein Rezept für
trockenes, sprödes Haar:
2 Esslöffel Honig und 1 Esslöffel Olivenöl (extra vergine) vermischen und in das
handtuchtrockene Haar verteilen. Haare
mit einem Handtuch oder einer Plastikhaube abdecken und bis zu einer Stunde einwirken lassen. Danach gründlich ausspülen und die Haare noch einmal waschen.
Eigelb-Haarkur
gegen fettiges Haar:
2 Eigelb und 1 Esslöffel Honig miteinander verrühren. Anwendung wie oben.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Andrea Nagl
Orleansstr. 7, 86157 Augsburg
email: [email protected].
Viele weitere Rezepte finden Sie im
Buch „Honig, Power aus dem Bienenstock“, das von der Verfasserin dieses
Artikels stammt. Erschienen im Seehamer Verlag, ISBN 3-934058-70-1
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