Ausgabe Juli 2014 - Wohnungsgenossenschaft "Einheit

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Ausgabe Juli 2014 - Wohnungsgenossenschaft "Einheit
Mitgliederzeitung
Wohnungsgenossenschaft „Einheit“ Hennigsdorf eG
20. Jahrgang, 2. Ausgabe, Juli 2014
Begeisterndes Mieterfest
zum 60. Geburtstag
der WGH
Hennigsdorfs Bürgermeister
Andreas Schulz gratuliert
Vertreter und Ersatzvertreter
gewählt
Alles im Plan auf der
Baustelle Schönwalder Straße
Kommende
Weltmeister
Seite 2
2
Titelthema
INHALT
Aktuelles
Unterstützung für den FC 98 – 2
Bericht des Vorstandes – 3
Gewählte Vertreter – 4
Interview mit Bürgermeister
Andreas Schulz – 5
Mieterfest 2014 – 6/7
Polizei warnt vor
Taschendieben – 9
Wohngebiete
Rehlake: An den Wurzeln der
Genossenschaft – 8
Hauswarte im Portrait – 9
Russischer Supermarkt – 10
Portrait einer
Hausgemeinschaft – 16
Service
Dusche oder Wanne – 12
Neues Busunternehmen – 13
Dicke Luft bei Astrid & Dieter – 13
Veranstaltungen, Geburtstage
und Ausflugstipps – 14 / 15
IMPRESSUM
Herausgeber
Wohnungsgenossenschaft „Einheit“ Hennigsdorf eG,
Parkstraße 60, 16761 Hennigsdorf,
Tel. 03302 8091-0, Fax 03302 8091-20,
www.wg-hennigsdorf.de, [email protected],
Vorstand Vors. Hartmut Schenk, Stefanie Haase
Redaktion
Anke Ziebell, Martin Woldt
Bilder
Tina Merkau, S.10 unten und S.11 oben WGH,
S.13 Becker-Strelitz-Reisen, Illustration S.13
Dorothee Mahnkopf, S.15 Harzkristall.de
Grafikdesign
Lübbe Liceni Claassen Ecker, llce-design.com
Druck
A3 Offset Druckerei, Hermann-Schumann-Str. 3,
16761 Hennigsdorf
Kommende Weltmeister
Was den Fußballklub FC 98 und die Genossenschaft verbindet
Trubel auf dem Platz. Ungewöhnlich
viele Bälle liegen neben Slalomstangen auf dem Spielfeld. Man sieht
Trikots in den Farben von Deutschland, Dortmund oder dem FC Barcelona. Auf dem Gelände des FC
98 an der Fontanestraße 170 ist am
Ende der Saison Sichtungstag. Der
Deutsche Fußball Bund (DFB) schaut
sich den Jahrgang 2004 näher an.
„Über 40 Kinder, die Besten aus
den umliegenden Vereinen, werden
heute getestet“, erklärt Andre Harendt, Jugendleiter des FC 98, der
seine Jungs gerade eingewiesen
hat. Gesichtet werden Kandidaten
für die Kreisauswahl, auf die neben
dem üblichen Dienstags- und Donnerstagstraining, künftig womöglich auch noch am Mittwoch eine
Extra-Ausbildung zukommt. Und
wer weiß, vielleicht ist einer dabei,
den Deutschland 2022 zur umstrittenen Wüsten-WM ins heiße Katar
schicken wird.
Die Grundlagen dafür werden jedenfalls auch in Hennigsdorf durch
Mithilfe der WGH gelegt. Die Genossenschaft ist einer der Hauptspon-
soren des FC 98, seit vielen Jahren.
„Die Unterstützung ist für uns ganz
wichtig“, sagt Matthias Senger, der
Klubverantwortliche, „nur aus den
Mitgliedsbeiträgen könnten wir den
Aufwand für die Pflege des Geländes, das Vereinsheim, die Fahrtkosten oder die Nachwuchsarbeit
gar nicht bestreiten.“ Das Logo der
WGH am Ärmel der ersten Männermannschaft unterstreicht den Stellenwert des Sponsors. Wie die WGH
auch eine zentrale Rolle für das Zustandekommen einer Hennigsdorfer
Institution spielt: das jährliche Hallenfußballturnier am zweiten Weihnachtsfeiertag. Wie bei der WGH
schon 1976 vereinte der FC 98 im
Jahr 1998 die Traditionen von Stahlwerk und LEW als Zusammenschluss
von Stahl und Motor Hennigsdorf.
Wobei der Fußballklub durchaus die
größere Integrationsleistung vollbrachte. Denn während Stahlwerker
und LEW-Arbeiter stets friedliche
Nachbarn waren, glimmt die Rivalität der Stahl- und der Motoranhänger bisweilen heute noch vereinzelt
auf.
Genossenschaft
LEERSTEHENDE WOHNUNGEN
STAND JAHRESENDE
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22
10
13
2011
gute Bilanz des zurückliegenden
Geschäftsjahres sowohl im Lagebericht des Vorstandes wie im Arbeitsbericht des Aufsichtsrates mit
zahlreichen Fakten umfassend untermauert. So informierte der Vorstandsvorsitzende Hartmut Schenk
die Vertreterversammlung über die
stabile Mitgliederentwicklung, die
zum 31.12.2013 eine Zahl von 5 338
Genossenschaftern auswies und zuvor durch 257 Neuaufnahmen sowie
das Ausscheiden von 284 Mitgliedern zustande kam. Der Altersdurchschnitt der gesamten Mitgliedschaft
ist mit 56,9 Jahren leicht gestiegen.
Im Jahr zuvor waren es 56,6 Jahre.
Nur ein knappes Viertel der Genos-
für das höchste Gremium der Genossenschaft. Am 29. April war die Stimmenauszählung erfolgt. Von den 5 373
stimmberechtigten Mitgliedern haben
sich 1 812 an der Entscheidung beteiligt. Das entspricht einem Anteil von
von 33,72 Prozent. Gewählt wurden
60 Vertreter und 16 Ersatzvertreter.
Davon waren 43 Mitglieder bereits in
der vergangenen Legislaturperiode als
Vertreter oder Ersatzvertreter aktiv, 33
wurden neu in das Ehrenamt gewählt.
Die künftigen 60 Vertreter setzen sich
aus 45 Männern und 15 Frauen zusammen. Der Altersdurchschnitt der
Vertreter beträgt 67,1 Jahre, der der
Ersatzvertreter 51,8 Jahre. Von den
abgegebenen Stimmen waren 99 ungültig. Das entspricht einem Anteil von
5,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung war
im Vergleich zur letzten Wahl im Jahr
2009 leicht um ein knappes Prozent
gestiegen. Die neu gewählten Vertreter werden bis 2019 die wichtigsten
Entscheidungen für die Mitglieder der
WGH treffen.
Erfolgreiches Jahr
Vertreterversammlung entlastet Vorstand und Aufsichtsrat für 2013
Vertreterwahl
abgeschlossen
Mitglieder der WGH wählten
60 Vertreter und 16 Ersatzvertreter
Die bis zum 27. April durchgeführte
Vertreterwahl für die nächste Legislaturperiode ist ordnungsgemäß abgeschlossen. „Der festgelegte Ablauf der
Wahlen wurde eingehalten.“ Mit dieser Einschätzung des Wahlvorstandes
der WGH endete die diesjährige Wahl
2013
senschafter der WGH ist, so Hartmut
Schenk, jünger als 40 Jahre. Eine erfreuliche Entwicklung verzeichnete
die Leerstandsquote. Standen am
Ende des Jahres zuvor noch 27 Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten
leer, waren es Ende 2013 lediglich
13 Wohnungen und eine Gewerbeeinheit. Im Verlauf der Veranstaltung
fasste die Vertreterversammlung den
Beschluss, den Aufsichtsrat bis zum
Jahr 2016 von bislang neun auf dann
sechs Mitglieder zu verkleinern. Im
ersten Schritt wurde die Anzahl der
Aufsichtsratsmitglieder auf künftig
acht begrenzt, was sich durch das
reguläre Ausscheiden des Mitgliedes Klaus Noeske dokumentierte.
Nach dem Willen der Vertreterversammlung darf ein künftig zu wählendes Aufsichtsratsmitglied am Tag
der Wahl das 75. Lebensjahr noch
nicht erreicht haben. Bis zum Jahr
2016 soll eine Übergangsfrist für
diese Regelung gelten. Der Vorstand
dankte allen Vertretern, Mitgliedern,
Mietern und Mitarbeitern für die
vertrauensvolle Zusammenarbeit. In
seiner Eigenschaft als Vorsitzender
sprach Dr. Dieter Schulz Vorstand
und Mitarbeitern den Dank des Aufsichtsrates aus.
WGH-Vorstand Stefanie Haase und Hartmut Schenk im Gespräch mit Mietern
Auf den ersten Blick sind es Formalien. Auf den zweiten Blick bescheinigte die Ordentliche Vertreterversammlung mit der Entlastung
von Vorstand und Aufsichtsrat am
11. Juni ihren Gremien eine erfolgreiche Arbeit im zurückliegenden
Geschäftsjahr 2013 und damit eine
anhaltend kontinuierliche Entwicklung der Wohnungsgenossenschaft.
Zum offiziellen Abschluss des Geschäftsjahres fanden sich an diesem
Tag 28 von 57 stimmberechtigten
Vertretern im Klubraum der Genossenschaft an der Schönwalder
Straße ein. Noch ehe sie Vorstand
und Aufsichtsrat einstimmig das
Vertrauen aussprachen, wurde die
2012
3
4
Vertreter
Die gewählten Ehrenamtlichen der WGH
Folgende Vertreter und Ersatzvertreter wurden bei den Ende April ausgezählten
Stimmen nach der Wahl 2014 von den Mitgliedern gewählt. Die neue
Legislaturperiode dauert insgesamt fünf Jahre und beginnt im Juni 2014.
Vertreter
Hans Martin Blank,
Friedrich-Wolf-Straße 1
Bernd Sandkühler,
Friedrich-Engels-Straße 19
Bärbel Pietschmann,
Alsdorfer Straße 19
Magdalena Fabianek,
Tucholskystraße 51
Helfried Buggermann,
Fontanestraße 132
Eberhard Buggermann,
Choisy-le-Roi-Straße 26
Rainer Olesch,
Alsdorfer Straße 46
Manfred Reichmann
Akazienweg 5
Dietmar Schiewe
Parkstraße 60
Margit Witt
Paul-Schreier-Straße 15
Günter Kleier
Rathenaustraße 67
Helmut Herdegen,
Parkstraße 18
Klaus Dunger,
Stauffenbergstraße 28
Lothar Köhn,
Voltastraße 16
Heinz Bree,
Stauffenbergstraße 20
Angela Berschuck,
Paul-Schreier-Straße 27
Heinz Gawlitza,
Schönwalder Straße 7
Birgit Kornow (ehem. Gerigk),
Rathenaustraße 49
Horst Bolduan,
Rathenaustraße 55
Wolfgang Siegmund,
Stauffenbergstraße 10
Norbert Feist,
Parkstraße 60
Iris Knothe,
Karl-Marx-Straße 13
Dieter Gärtner,
Parkstraße 48
Manfred Bohms,
Paul-Schreier-Straße 27
Wilfried Becker,
Stauffenbergstraße 20
Werner Fritsch,
Stauffenbergstraße 5
Ursula Glomb,
Friedrich-Wolf-Straße 17
Adolf Zinycz,
Hradeker Straße 4
Lutz Hochberger,
Stauffenbergstraße 18
Harald Grett,
Fontanestraße 154
Karl Prien,
Fontanestraße 124
Peter Jarosch,
Fontanestraße 164
Hans Opatz,
Parkstraße 40
Uwe Kostrewa,
Brandenburgische Straße 49
Evelin Herter,
Fontanestraße 164
Heinz Ramann,
Fontanestraße 156
Roland Köhnke,
Feldstraße 70
Klaus Tschorn,
Parkstraße 54
Ute Seifert,
Paul-Schreier-Straße 28
Peter Majewski,
Am Waldrand 75
Martin Gottwald,
Choisy-le-Roi-Straße 32
Brigitte Kuhs,
Paul-Schreier-Straße 26
Ulrich Peschke,
Choisy-le-Roi-Straße 38
Manfred Dittloff,
August-Bebel-Straße 25
Roland Gatzmaga,
Blumenstraße 1 a
Regina Ebelt,
Parkstraße 60
Daniela Barselak,
Tucholskystraße 41
Sindy Richter,
Paul-Schreier-Straße 33
Yvonne Langner,
Schönwalder Straße 11
Jörg Teschner,
Kralupyer Straße 10
Eberhard Müller,
Berliner Straße 22
Wilfried Schulze,
Stauffenbergstraße 9
Helmut Fey,
Friedrich-Wolf-Straße 10
Peter Hahne,
Karl-Marx-Straße 15
Günther Rolf,
Friedrich-Engels-Straße 21
Brigitte Takacs,
Fontanestraße 146
Andreas Karstädt,
Karl-Marx-Straße 13
Detlef Schultz,
Paul-Schreier-Straße 13
Eberhard Falk,
Paul-Schreier-Straße 22
André Buhlan,
Choisy-le-Roi-Straße 30
Ersatzvertreter
Lothar Dommasch,
Choisy-le-Roi-Straße 12
Dana Schwarzkopf,
Reinickendorfer Straße 11
Bernd Drews,
Rigaer Straße 6
Johanna Uhmann,
Lindenring 35 a
Marco Bathe,
Reinickendorfer Straße 39
Gabriele Herrmann,
Am Waldrand 95
Ramona Lopitz,
Am Hasensprung 4
Peter Gesche,
Choisy-le-Roi-Straße 18
Eva Stohr,
Akazienweg 1
Martina Schäper,
Fontanestraße 135
Carsten Gruhn,
Kirchstraße 18
Ina Schmidt,
Feldstraße 7 a
Sylvio Näther,
Kleiststraße 1
Klaus Gutzke,
Am Yachthafen 3 b
Andreas Stielow,
Schönwalder Straße 5
Antje Marcy,
Kremmener Weg 16,
16766 Kremmen
Interview
Glückwünsche vom
Bürgermeister
Bürgermeister Andreas Schulz war
einer der ersten Gratulanten zum
60. Geburtstag der WGH. Ein ReportGespräch über den Jubilar und dessen
Rolle in Hennigsdorf.
In Ihren Glückwünschen zum Geburtstag haben Sie vom Glück eines
Bürgermeisters gesprochen, eine starke Genossenschaft an seiner Seite zu
wissen. Wie haben Sie das gemeint?
Ich bin zutiefst davon überzeugt,
dass das genossenschaftliche Wohnen, die demokratischste, gerechteste
und sicherste Form des Wohnens
ist. Wenn man sonst „nur“ Mieter
ist, hat man nicht die Mitwirkungsmöglichkeiten, die man in einer
Genossenschaft bis hin zum Aufsichtsrat verwirklichen kann. Man
ist durch die Anteile auch als Eigentümer ganz anders in die Unternehmensentscheidungen eingebunden.
Und da die Genossenschaft ja ausschließlich ihrem Selbstzweck, dem
des sicheren und günstigen Wohnens, verpflichtet ist, keine Wohnungen aus Gründen der Profitabilität verkaufen muss, kümmert
sie sich natürlich auch ganz anders
um ihre Mitglieder. Das heißt, bei
ca. 5 000 Wohnungen der WGH ist
mehr als ein Drittel des Wohnungsbestandes der Stadt in guten Händen, es besteht keine latente Gefahr
etwa von ungewollter Privatisierung.
Das sieht man als Bürgermeister natürlich gerne.
Woran spürt man die Bedeutung der
WGH als Bürgermeister im Alltag?
Na nehmen wir die 5 000 Wohnungen der WGH und die 3 000 Wohnungen der städtischen Gesellschaft... ich muss mich nur mit zwei
Partnern verständigen, um Fragen,
die zwei Drittel des Wohnungsbestandes betreffen, zu regeln. Das ist
praktisch. Aber auch von sich heraus
geht so eine starke Genossenschaft
mutige Schritte. Ich denke an die
Modernisierung in den 90er Jahren
oder zuletzt an den Anbau von Aufzügen, davon muss ich einen engagierten Vorstandsvorsitzenden nicht
erst überzeugen. Größe und Leis-
WGH-Vorstandsvorsitzender Hartmut Schenk und Bürgermeister Andreas Schulz (v.l.n.r.)
tungsfähigkeit der Genossenschaft
stabilisieren letztlich die wirtschaftliche Situation in der Stadt.
Ein starker Partner ist aber unter
Umständen nicht immer derselben
Meinung?
Das ist durchaus richtig, hat aber in der
Vergangenheit nie dazu geführt, dass
wir uns nach einigem Ringen nicht
doch am Ende verständigt hätten.
Könnte der Druck auf den Wohnungsmarkt zunehmen?
Ja, seit 2009 wächst unsere Stadt,
was bedeutet, dass jedes Jahr etwa
225 Bürger mehr zu- als wegziehen.
Ebenso groß ist inzwischen die Zahl
der Neugeborenen im Jahr.
Hennigsdorf wird jünger?
Na sagen wir schrittweise. Es ist ja
kein Geheimnis, und in der Frage unterscheidet sich die Genossenschaft
nicht besonders von der Situation
der Stadt, dass wir, als Folge der
industriellen Entwicklung zu DDRZeiten durch die Zuwanderung von
Arbeitskräften, heute viele ältere
Mitbürger in unserer Stadt haben.
Sie verbringen hier hoffentlich einen
schönen und ruhigen Lebensabend
und haben offensichtlich auch wenig Grund, der Stadt den Rücken zu
kehren.
Inwiefern begründet die industrielle
Geschichte der Stadt heute noch ihre
Gegenwart?
Die Wurzeln aus DDR-Zeiten sind auch
heute noch von Bedeutung. Es gibt
heute ein Stahlwerk mit 800 Mitarbeitern und es gibt den Schienenfahrzeughersteller Bombardier mit
über 2 500 Mitarbeitern. Das sind
nicht mehr die jeweils knapp 9 000
Beschäftigten von einst, aber daneben entstehen neue Sektoren, wie
die Biotechnologie, die ausstrahlen
und neue Perspektiven schaffen.
Inwiefern ist die Stadt im Wandel?
Durch die Berliner Stadtgrenze und
die umgebenden Wasserflächen gibt
es keine großen Erweiterungsmöglichkeiten. Aber wie auch die Genossenschaft an der Schönwalder Straße
zeigt, in kleinerem Rahmen können
wir schon Neubauvorhaben starten.
Das wird auch weiter passieren. Wir
werden uns gleichzeitig mit der Anpassung der vorhandenen Wohnungen beschäftigen müssen, damit sie
zunehmend
generationengerecht
werden. Wir werden das Stadtzentrum noch attraktiver gestalten.
Wir müssen unsere Schulen und die
Kindertagesstätten erweitern.
Gibt es auch ein gemeinsames Projekt
mit der Genossenschaft?
Ja, wenn die Genossenschaft demnächst den Hof Fontanestraße/Ecke
Parkstraße/Kleiststraße neu gestaltet, werden wir parallel die Verbesserungen an der öffentlichen Straße
vornehmen, damit sich der Bürger
nicht fragen muss, warum dieses
Jahr die Stadt und nächstes Jahr die
Genossenschaft hier rumbuddelt.
5
4 000 an der Tafel
Mitglieder und Gäste feierten gemeinsam das 60. Jubiläum der Genossenschaft
60 wird man nur einmal. Aus diesem
Grund hatte die Genossenschaft ihre
Mitglieder am 16. Mai zum Mieterfest
eingeladen. Die waren an dem sonnigen Nachmittag zahlreich erschienen.
Der Hof zwischen Fontanestraße und
Parkstraße war gut gefüllt. Gut 4 000
Gäste saßen an der „Geburtstagstafel“.
Der „Hausherr“, Vorstandsvorsitzender
Hartmut Schenk, ließ zur Begrüßung
die Geschichte der Genossenschaft
Revue passieren. Unter den ersten
Gratulanten war auch Hennigsdorfs
Bürgermeister Andreas Schulz. Süße
Grüße kamen von der Bäckerei Angermüller. Ihre zünftige Torte war aber
schon nach wenigen Minuten aufgegessen. Auch sonst war für Abwechslung gesorgt. Beim üppigen
Kuchenbuffet oder Spanferkel am
Spieß blieben kaum Wünsche offen.
Die Kleineren konnten sich bei der
Sport- und Spaßolympiade beweisen,
sich als Feuerwehrmann an der Spritze erproben oder auf der Hüpfburg
austoben. Beim Bühnenprogramm
folgte ein Höhepunkt dem andern.
Das Berliner Salonorchester entführte
in die 20er Jahre. Sportliche Akzente
setzte die Cheerleader-Show. Auch
Jülide zog mit ihren exotischen Tänzen in ihren Bann. Sogar waschechte
Brasilianer waren vertreten. Mit einer
farbenfrohen Sambashow grüßte Rio
Hennigsdorf. Und zu später Stunde
war Rock‘n Roll angesagt.
Ganz andere Aufmerksamkeit war bei
der Verlosung der wertvollen Tombolapreise gefragt. 12-mal wurde in die
Lostrommel gegriffen. Spektakulärer
Hauptpreis: eine Kreuzfahrt im Wert
von 2.500 Euro. Zwischendurch blieb
ausreichend Gelegenheit, um die
„Mannschaft“ der WGH-Mitarbeiter,
die beim Mieterfest fast vollständig
angetreten war, näher kennenzulernen. Den leuchtenden Abschluss des
Festes bildete ein Barockfeuerwerk,
das vom Gesang der Berliner Tenöre
begleitet wurde.
Genossenschaft
Gewinner im
zweiten Anlauf
Familie Kreuzer geht auf Kreuzfahrt
Nomen est omen. Bei Klaus Kreuzer
(Bild unten) hat sich die lateinische
Redensart „der Name ist ein Zeichen“
bewahrheitet – er wird mit seiner Frau
Renate auf Kreuzfahrt gehen. Der
75-Jährige hat den Hauptpreis der
Tombola beim Mieterfest gewonnen.
Wenn auch erst im zweiten Anlauf,
der eigentliche Gewinner war nicht
auf dem Festplatz und so kann sich der
sympathische Mann, der in der Fontanestraße zu Hause ist, über den Trip
auf der „Aida“ freuen. „Ich bin extra
wegen der Verlosung noch einmal zu
20 Uhr auf den Festplatz gekommen.
Zu meiner Frau hatte ich scherzhaft
gesagt, ich gehe mir meinen Hauptgewinn abholen“, erzählt er. Gesagt, getan. Renate Kreuzer freut sich über den
unerwarteten Gewinn. Sie ist schon
seit 59 Jahren Mitglied in der Genossenschaft. Die Kreuzers sind erfahrene
Kreuzfahrer. Schon zweimal sind sie
über die Meere geschippert. Schon im
September wollen sie ihren Gewinn
einlösen. „Wir wollten nicht allzu lange warten. Noch können wir reisen.“
Im September feiert Klaus Kreuzer seinen runden Geburtstag – auf hoher
See. Dieses Mal führt die Route von
Hamburg über die Niederlande, Belgien, Frankreich bis nach England.
7
In der Rehlake entstanden die ersten Reihenhäuser der Genossenschaft
Nachkriegshoffnungen am Stadtrand
In der Rehlake liegen die gemeinsamen Genossenschaftswurzeln von Stahlwerkern und LEW-Arbeitern
Wer die Ursprünge der Genossenschaft sucht, muss an den Stadtrand
von Hennigsdorf. Hier erfüllten sich
vor sechzig Jahren für die ersten Mitglieder ihre Nachkriegshoffnungen
auf ein intaktes Zuhause. Der Name
ist deutlich. In der Rehlake geht es
beschaulich zu. Hier Am Waldrand
wurden 1955 die ersten Reihenhäuser
von und für die Mitglieder der beiden
Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften „Einheit“ und „Hans-Beimler“
gebaut. Stein auf Stein entstanden
die Domizile, in die sowohl LEW-Arbeiter als auch Stahlwerker einzogen.
Insgesamt 92 Reihenhäuser wurden
bis 1959 errichtet. Die kleinsten, mit
zweieinhalb Zimmern, sind gerade mal
66 m2 groß. Die größten Reihenhäuser kommen immerhin auf 93 m2.
Und jedes Häuschen hat einen Garten hinterm Haus und Blumen vor der
Haustür. Wer in der ruhigen und grünen Ecke wohnt, zieht so schnell nicht
wieder aus. Kein Wunder, dass über
die Hälfte der Mieter schon von Anfang an hier wohnt. Manch einer hatte
vor knapp 60 Jahren sogar selbst mit
Hand angelegt, die verbauten Trümmersteine selbst geklopft. Wohl mit
ein Grund, warum die Mitglieder hier
eine besondere Beziehung zu ihrem
Wohngebiet, ihrem Zuhause haben.
Das ist allerdings an der Marwitzer
Straße 17-21 nicht viel anders. Die
Wohnungen in dem ersten Mehrfamilienhaus der WGH, Baujahr 1955,
wurden damals verlost. Das Haus mit
den drei Etagen schmückten heute
wie einst Keramikornamente aus der
Werkstatt der berühmten Hedwig
Bollhagen. Und jede Wohnung hat
inzwischen einen Balkon zum grünen
Innenhof hinaus. Nach der Modernisierung Mitte der 90er Jahre wurden
vor zwei Jahren an der Marwitzer
Straße geräumige Balkone angebaut.
Manche Mieter haben sich ihren Balkon verglasen lassen - sozusagen als
Wintergarten am Wohnzimmer. Insgesamt 45 Mehrfamilienhäuser mit
961 Wohnungen wurden gebaut –
wie die 116 Reihenhäuser entlang
der Rehlake, August-Bebel-Straße
und Waldstraße – alle Stein auf Stein.
Hofansicht Marwitzer Straße 17-21
Nebenan
Immer ein Leckerli
in der Tasche
Hauswart Christian Rösner betreut
53 Aufgänge
Christian Rösner ist für die Mitglieder, die zwischen Edisonstraße und
Schönwalder Straße zu Hause sind,
der erste Ansprechpartner. Der Hauswart kennt seine „Gegend“ genau.
Jeden Morgen macht er mit dem
Fahrrad seine Runde. 53 Aufgänge
müssen abgefahren, Grünanlagen
und Müllplätze kontrolliert, Kleinstreparaturen erledigt werden. Und
zwischendurch wechselt er immer
mal wieder ein paar Worte mit den
Mietern. „Wenn ich hier unterwegs
bin, werde ich oft auf der Straße angesprochen. Dann versuche ich mir
die Zeit zu nehmen für ein persönliches Gespräch“, sagt er in seiner
vertrauenserweckenden Art. „Das
gehört für mich einfach dazu und
macht auch den Reiz meiner Arbeit
Hauswart Christian Rösner geht mit Fahrrad auf Tour
aus.“ Die meisten Gesichter muss der
62-Jährige nicht lange nach Aufgang
oder Hausnummer fragen. Seit 2010
kümmert sich der Maschinenbauingenieur, der bei der Genossenschaft
vor 10 Jahren als Hausbesorger angefangen hatte, um seinen Kiez. Nicht
Zu Fuß im Stahlwerkviertel unterwegs
Seit 2008 ist Hauswart Perschke für das Wohngebiet zuständig
Hauswart Uwe Perschke arbeitet seit 17 Jahren bei der WGH
In seinem kleinen Büro in der Fontanestraße 19 ist Uwe Perschke nur selten anzutreffen. Nur zu den Sprechzeiten, dienstags und donnerstags,
wird man dem Hauswart hier begeg-
nen. Sonst ist er in seinem Quartier,
dem nördlichen Bereich rechts und
links der Fontanestraße, unterwegs.
„Am liebsten zu Fuß“, wie er betont.
So entgehe ihm nichts, was er wissen
allein die Mieter sind ihm vertraut.
Sogar die Vierbeiner kennt er mit Namen. Bei den Hunden steht der Hauswart ohnehin hoch im Kurs. Schließlich hat Christian Rösner immer ein
Leckerli in der Tasche, wenn er in seinem Quartier unterwegs ist.
sollte. Und er kann im Schritttempo
leichter angesprochen werden. Viele Gesichter hier im Stahlwerkviertel kennt der 62-Jährige schon seit
Jahren, noch aus der gemeinsamen
Zeit im Walzwerk. Etliche der Bewohner waren damals Kollegen des
Ingenieurs für Walzwerktechnik. Als
Hauswart kann Uwe Perschke mittlerweile auf 17 Jahre Erfahrungen
zurückblicken. Erst war er im Wohngebiet Nord zuständig, wo der passionierte Tischtennisspieler zu Hause
ist. Seit 2008 ist das Stahlwerkviertel
sein Revier.
„Meine Aufgaben als Hauswart sind
vielfältig. Angefangen vom Einsammeln des Mülls aus den Vorgärten,
über die regelmäßige Kontrolle der
Heizstationen, das Wechseln defekter Lampen und das Nachregulieren
von Haustüren, das Beschneiden von
Büschen bis zum Putzen der Leerwohnungen. Es gibt immer etwas
zu tun. Immerhin sind 464 Wohnungen zu betreuen.“ Und ein freundliches Wort, eine kurze Unterhaltung
mit den Mitgliedern gehört für ihn
selbstverständlich dazu.
9
10
Nebenan
Krimsekt
und Pelmeni
In Nord hat ein russisches
Lebensmittelgeschäft eröffnet
Natalja Dosaeva strahlt. Die kleine
Frau mit den kurzen blonden Haaren
hat sich einen Traum erfüllt. Seit Anfang Mai führt die 42-Jährige in der
Hradeker Straße ihr eigenes Geschäft.
„Natali“ steht in großen Buchstaben
über dem Eingang des übersichtlichen, kleinen Ladens im Einkaufszentrum Nordpol.
In den Regalen sind verschiedenste russische Lebensmittel aufgereiht
– von Sonnenblumenkernen, über
Moskauer Eis, russisches Konfekt,
rote Beete, Krakauer Wurst, getrocknetem Fisch bis zum hochprozentigen
Wodka und dem begehrten Krimsekt
reicht das Angebot. Der sei besonders
bei den deutschen Kunden beliebt,
weiß Natalja Dosaeva, der die deutsche Sprache noch schwer über die
Lippen kommt. Alles was im Laden zu
haben ist, ist auf deutsch und russisch
Natalja Dosaeva und ihr Sohn Ruslan in ihrem Geschäft
beschriftet. Die Stammkundschaft allerdings spricht russisch. Die etwa
60 russischen Familien, die in Hennigsdorf leben, kaufen bei „Natali“
ein. Hier finden sie Vertrautes aus der
Heimat - Gerstengraupen, Soljanka,
Zucchinipüree, Pelmeni mit verschiedenen Füllungen. Das ist auch eines
der Lieblingsgerichte der gelernten
Verkäuferin. Am besten schmecken
ihr die warmen mit Fleisch gefüllten
Teigtaschen, wenn man kalte saure Sahne darüber gießt. Vor sieben
Jahren kam Natalja Dosaeva mit
ihrer Familie aus Kasachstan nach
Hennigsdorf. Fast genauso lange ist
sie schon im Wohngebiet Nord zu
Hause. Ihre Wohnung liegt nur ein
paar Minuten von ihrem Geschäft
entfernt.
Drei Taschendiebstähle und die Folgen
Polizei: persönliche Wertsachen aufmerksam im Blick behalten
In den zurückliegenden Wochen wurden auch drei Mitglieder der WGH
Opfer von Taschendieben. In einem
Fall wurde einer älteren Dame nach
dem Geldabholen die Tasche aus dem
Rollator gestohlen. In einem zweiten
Fall rissen die Diebe einer Frau die Tasche vom Gepäckträger ihres Fahrrades. Und im dritten Fall brachen die
Gauner in das abgestellte Auto eines
Mannes ein und entwendeten die auf
dem Rücksitz liegende Gelenktasche.
Über die drei Betroffenen hinaus war
der Kreis der Geschädigten in jedem
Fall größer. Denn neben den persönlichen Dingen, wie Wertgegenständen
und Papieren, kamen so zugleich die
Wohnungs- und Hausschlüssel der
Ausgeraubten abhanden. Damit betrafen die Diebstähle indirekt auch
ihre Nachbarn, verraten doch die mit
den Schlüsseln geraubten persönlichen Papiere, die Wohnanschrift der
Opfer. So handelten die Betroffenen
verantwortungsbewusst, indem sie
den Verlust ihrer Wertsachen auch der
Wohnungsgenossenschaft bekannt
machten. Denn durch die gestohlenen
Wohnungs- und Hausschlüssel war in
allen drei Fällen auch die Sicherheit der
betreffenden Wohnhäuser infrage gestellt. Die WGH sah sich gehalten, die
fraglichen Schlosszylinder in den Häusern auswechseln zu lassen. Das war
in zwei von den drei genannten Fällen notwendig, im dritten konnten die
Schlüssel nach der Tat in deren Umfeld
aufgefunden werden. Der Wechsel
der Schlösser indes verursachte Kosten von je etwa 1.000 Euro. Die Polizei
weist darauf hin, persönliche Wertsachen unterwegs immer im Blick zu
behalten, sie nicht im Auto zu lassen.
Eine Handtasche im Rollator ließe sich
durch ein zusätzliches Schloss sicherer
verwahren. Allgemein liegt die Aufklärungsquote solcher Delikte nur etwas
über fünf Prozent.
Blühende Geschenke
Insgesamt 1 200 Pflanzen hat die
Genossenschaft Mitte Mai an ihre
Mitglieder verteilt. Fast 400 Balkongärtner haben sich über Geranien,
Zauberschnee und Schneeflockenblumen gefreut und so ihre Chancen
beim Balkonwettbewerb, der bis Mitte Juli läuft, verbessert.
Nebenan
Hochdruckgebiet an der Schönwalder Straße
Nach dem Richtfest im April sollen die vier Wohnhäuser im Oktober fertiggestellt werden
Auch wenn es nicht das erste Neubauprojekt der WGH ist, „32 barrierearme Wohnungen, das ist für uns schon
eine Hausnummer“, sagt Kerstin Neumann. Sie ist die Technische Leiterin
der Genossenschaft und betreut die
Baustelle an der Schönwalder Straße
Ecke Amperestraße. Noch bis Oktober
wird sich das Gros der Arbeiten in den
vier Häusern hinziehen, in denen 24
Drei-Raum-, 6 Zwei-Raum- und 2 VierRaum-Wohnungen entstehen.
Die Arbeiten würden im Wesentlichen
nach Plan verlaufen, „auch wenn wir
gerade den Bauablaufplan etwas anpassen mussten“, sagt sie. Der Dachdecker und die Fensterbauer wären
etwas in Verzug geraten. Daneben
sind derzeit auch Sanitär- und Heizungsfachleute, Elektriker, Putzer,
Trockenbauer, Estrichleger sowie Lüftungsfachleuchte im Einsatz, die das
Projekt mit Hochdruck vorantreiben.
Die Veränderungen sind deutlich zu
sehen und lassen das Richtfest, das
am 16. April stattfand, schon fast in
Vergessenheit geraten. Hennigsdorfs
Bürgermeister Andreas Schulz nutzte
in Anwesenheit zahlreicher Gäste die
Gruß der Bauleute während des Richtfests am 16. April
Gelegenheit, den Beitrag der WGH
zur Stadtentwicklung zu würdigen.
Dass hier ein hochwertiges Zuhause
entsteht, sei auch schon jetzt sehr
gut vorstellbar. Vorstandsvorsitzender Hartmut Schenk erinnerte an die
zu überwindenden Anfangsschwierigkeiten, wie den Abriss der Garagen und die notwendige Grundwasserabsenkung. Polier Herr Franke
erhob sein Glas auf die Beteiligten,
die künftigen Bewohner und die
Substanz der Gebäude. Über die zusammen mit den Gebäuden entstehende Tiefgarage wird man künftig
von seinem Auto aus barrierearm bis
in die Wohnungen gelangen. Wenn
alles im Plan bleibt, sollen die Pflanzungen in den Außenanlagen, so
Kerstin Neumann, im Herbst erfolgen. Die neuen Bewohner können
voraussichtlich ab 1. November mit
dem Möbelwagen vorfahren. An Interessenten mangelt es nicht.
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Service
Techniker Mario Czarnietzki berät in der WGH zum Duschumbau
Duschen oder Baden
Genossenschaft plant Einbau begehbarer Wannen
Duschen Sie lieber oder genießen
Sie eher ein ausgiebiges Vollbad?
Für manch einen der älteren Mieter
stellt sich die Frage gar nicht. Der
Einstieg in die Wanne ist für sie zu
beschwerlich – also bleibt nur die Dusche als Alternative. Darauf hat die
Genossenschaft reagiert – anstatt der
Wanne wird auf Wunsch eine Dusche
eingebaut. „Etwa 130 Bäder haben
wir seit 2009 umgebaut“, erläutert
Mario Czarnietzki, Technischer Mitar-
beiter der WGH. „Der Badumbau ist
nach wie vor gefragt. Zur Zeit werden mehr als 10 Bäder umgerüstet
– allerdings nur noch im Erdgeschoss
und der ersten Etage.“ Aus gutem
Grund – in die oberen Etagen ziehen
oft Familien mit Kindern, die nicht auf
eine Badewanne verzichten wollen.
„Für den Umbau werden einheitliche
Standards entwickelt – die neuen Duschen sind 70 cm tief und 1 m breit
und haben eine Pendeltür“, erklärt
Mülltrennung macht
sich bezahlt
GELBE TONNE
Kunststoffe - Joghurtbecher,
Plasteflaschen, Styroporschalen,
Plasteeimer
Metalle - Konservendosen,
Aludeckel, Aluschalen
Verbundstoffe – Getränkekartons,
Kaffeevakuumverpackungen
Müll fällt in jedem Haushalt an, in
dem einen mehr, bei dem anderen
weniger. Immerhin macht die Müllentsorgung 20 Prozent der kalten
Betriebskosten aus. Kein geringer
Posten. Allerdings lässt sich hier sparen. Und zwar durch richtiges Trennen. Nur die Entsorgung der grauen
Tonne für den Hausmüll muss bezahlt werden. Das Leeren der gelben
Tonne für Kunststoffe und der blauen Papiertonne ist kostenfrei. Allerdings nur, wenn auch der Müll darin
landet, der dort hineingehört. Also
wer trennt, spart bares Geld. Und
das fängt schon beim Einkaufen an.
So kann man auf Verpackungen verzichten, sich für Mehrwegflaschen
entscheiden, statt der Plastiktüte
den Stoffbeutel nutzen.
BLAUE TONNE
Altpapier - dazu gehören Zeitungen,
Pappen, Papp- oder Papierverpackungen
GRAUE TONNE
für Hausmüll – Geschirr, Tierstreu,
Tapetenreste, Kehricht, verschmutztes Papier, Staubsaugerbeutel, Zigarettenkippen, Essensreste, Windeln
Gläser und Flaschen sollten ohne
Deckel an den öffentlichen Standplätzen der Stadt entsorgt werden.
der Techniker. Genug Platz also, um
leicht in die Dusche rein- und wieder
rauszukommen und bei Bedarf noch
einen Hocker aufzustellen.
Der Duscheinbau ist relativ aufwändig und dauert etwa zwei Wochen.
Die Kosten für den reinen Umbau liegen bei 4.500 Euro. Wird komplett
neu gefliest, ist mit ca. 8.000 Euro zu
rechnen. Die Kosten werden entweder vom Mieter übernommen oder
als Modernisierungsumlage auf die
Miete umgelegt.
„Inzwischen prüfen wir Alternativen
zum Duscheinbau, die nicht ganz so
aufwändig sind“, sagt Mario Czarnietzki. Die begehbare Wanne könnte eine sein - die Installation ist einfacher und die Größe der Wanne lässt
sich je nach Bedarf anpassen. „Gegenwärtig bereiten wir den Einbau
solch einer Wanne mit Tür vor. Wir
müssen erst unsere Erfahrungen damit sammeln, ehe wir diese Variante
den Mitgliedern anbieten“, so Czarnietzki. Die Kosten sind ähnlich –
etwa 5.500 Euro kostet eine begehbare Wanne. Wie beim Duscheinbau
werden sie entweder vom Mieter
komplett übernommen oder auf die
Miete umgelegt. Für Bedürftige gibt
die Pflegekasse einen Zuschuss.
Und dann gibt es noch die Problemfälle, die in keine der Tonnen gehören. Leere Batterien und Akkus werden vom Handel zurückgenommen.
Alte Medikamente bringt man am
besten zur Apotheke zurück.
Energiesparlampen, Farbreste, Pflanzenschutzmittel sowie alte Elektrogeräte sind Sondermüll. Diese sollten
zur Sonderabfallannahme nach Germendorf gebracht werden, die jeden
ersten Samstag im Monat von 9 bis
16 Uhr geöffnet hat.
Sperrmüll aus dem Haushalt – Möbel
Teppiche, ausgediente Haushalts- und
Elektrogeräte - kann man einmal im
Jahr kostenlos von der AWU abholen
lassen. Der Sperrmüllantrag sollte
rechtzeitig, etwa drei Wochen vor
dem gewünschten Termin, per Post,
E-Mail [email protected]
an die AWU geschickt werden. Oder
unter www.awu-oberhavel.de ein
Onlineformular ausfüllen.
Service
Neuer
Busservice
Becker-Strelitz-Reisen organisiert
künftig die Ausflugstouren
Wer an den jüngsten Busreisen der
WGH teilgenommen hat, konnte
den neuen Busservice, mit dem die
Mitglieder künftig öfter auf Reisen gehen, bereits kennenlernen.
Seit kurzem organisiert die Firma
Becker-Strelitz-Reisen die Touren
für die Genossenschaft. Die nächsten Ausflüge führen im September
in den Harz. Becker-Strelitz-Reisen
ist mit seinen mehreren Tausend
Kunden im Jahr in ganz Europa
unterwegs. Das Unternehmen hat
seinen Hauptsitz in Neustrelitz.
Außenstellen gibt es in Erfurt und
Hennigsdorf. Die hiesigen Mitarbeiter Martina Reimann und Manfred
Moderner Reisebus von Becker-Strelitz-Reisen
Gehrmann begleiten die künftigen
gemeinsamen Unternehmungen.
Für die WGH-Mitglieder geht es neben der Harzreise dabei vor allem
um die Lichter- und Adventsfahrten
in der Vorweihnachtszeit. Die modernen Reisebusse der Firma haben
bis zu 77 Plätze und meist Küche
sowie Toilette an Bord. „Wir freuen
uns auf die verabredeten Touren“,
sagt Manfred Gehrmann und hebt
besonders das Adventskonzert mit
dem Dresdner Knabenchor in der
Berliner Gethsemanekirche hervor.
bunter Prospekte diverse Sommerreisen plante. Und sie hatte ihm unmissverständlich signalisiert, dass, während er daheim in den Kasten starrt,
sie weder allein die Blumen im Garten
gießen, noch seine Mutter im Pflegeheim besuchen würde. Ende Mai, als
Dieter den Balkon in den Deutschlandfarben dekorieren wollte, war die Situation eskaliert. Sie hatte die Hände in
die Hüften gestemmt und verkündet:
„Dieter, du bist der größte Fehler meines Lebens!“ Woraufhin er ihren Tonfall nachäffend tönte: „Ach, ich arme
Jungfer zart, hätt ich doch genommen
den König Drosselbart“. Das war seine
Geheimwaffe, die immer funktionierte. Sie brachen beide in schallendes
Gelächter aus und konnten erstmals
seit Wochen darüber reden, dass ein
Leben ohne Fußball möglich, aber
völlig sinnlos wäre. Doch dann war
Astrid im Spiel gegen Algerien dieser
verhängnisvolle Satz herausgerutscht.
Müller war gerade schnurstracks auf
das ghanaische Tor zugesteuert, um
den Ball dann doch deutlich neben
das Tor zu semmeln. Und Astrid sagte gedankenlos: „Den hätte Wollek
blind reingemacht“. Dieter erstarrte
augenblicklich zur Salzsäule. Dass sie
ausgerechnet einen der gnadenlosesten Stahl-Torjäger aller Zeiten ins Spiel
brachte, das musste einen Anhänger,
dem die Ehre von Motor Hennigsdorf
stets Herzenssache war, bis ins Mark
treffen. Er zischte nur „Vorsicht“ und
blieb dann wortkarg. Astrid war bewusst, dass sie eine rote Linie überschritten hatte. Sie wünschte sich im
Stillen, sie hätte statt Wollek* Jupp**
gesagt. Dann hätte sie Dieter sogar an
seine Brust gedrückt. Um den WMFrieden wieder herzustellen, verkündete sie, sie würde morgen Rouladen
machen. Dieter knurrte kurz.
*Wollek = Wolfram Herlitschke,
Stahl Hennigsdorf
**Jupp = Josef Kohlsdorf, Motor
Hennigsdorf
Astrids
Dieter
Bei Astrid und Dieter ist dicke Luft.
Aber das hätte eigentlich nicht passieren dürfen. Denn beide hatten sie seit
langem ihre Vorkehrungen getroffen.
Schon im Januar hatte er mindestens
ein Mal wöchentlich die WM erwähnt,
um ihr mit Blick auf das Kommende,
den Ernst der Lage klarzumachen.
Und sie hatte das Kürzel WM ebenso
konsequent überhört. Um ihm Bescheid zu geben, dass sie nicht gewillt
sein würde, einen Monat im Schlafzimmerexil die Abende zu verbringen,
während er den schönen neuen Flachbildschirm im Wohnzimmer blockiert.
Seit März hatte er stets auf den abzuwartenden Spielplan verwiesen, wenn
sie demonstrativ mit einem Stapel
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Service
wir gratulieren herzlich zum geburtstag
Geburtstage vom 01.04. bis 30.06.2014
75 Jahre
01.04.
02.04.
02.04.
04.04.
04.04.
05.04.
09.04.
10.04.
12.04.
12.04.
12.04.
14.04.
14.04.
15.04.
16.04.
17.04.
18.04.
20.04.
22.04.
23.04.
23.04.
30.04.
09.05.
10.05.
12.05.
12.05.
18.05.
20.05.
21.05.
21.05.
26.05.
26.05.
03.06.
06.06.
Werner Leihkam
Lucie Große
Winfried Schulze
Martin Hübner
Jürgen Belowski
Irene Zücker
Manfred Bohms
Barbara Plagemann
Dorit Knake
Gerda Adler
Vera Raschke
Klaus Bittner
Erika Grabis
Walter Dittrich
Wolfgang Langner
Jutta Goldner
Jutta Salow
Anita Wolff
Edgar Glowatzki
Ernst-Dietrich Walter
Karin Friedrich
Manfred Dopichei
Manfred Krüger
Ingrid Balcerek
Klaus-Diether Elsner
Johann Reith
Manfred Machon
Edeltraud Röbnack
Ursula Kolm
Norbert Sasse
Alfred Hoenig
Evelyn Gröbe
Helga Rauch
Gisela Ballermann
07.06.
09.06.
11.06.
13.06.
14.06.
16.06.
16.06.
20.06.
24.06.
26.06.
26.06.
28.06.
29.06.
Margarete Brauer
Harald Möller
Wilfried Albrecht
Elvira Seyfarth
Bertold Partzsch
Günter Nemsow
Karl Seiler
Ursula Sandkühler
Annelore Bachmann
Ursula Scheiba
Edith Keller
Christa Reichhelm
Dieter Martin
80 Jahre
05.04.
08.04.
13.04.
14.04.
14.04.
15.04.
16.04.
18.04.
19.04.
22.04.
28.04.
29.04.
01.05.
03.05.
05.05.
09.05.
11.05.
13.05.
14.05.
16.05.
Inge Wendland
Elisabeth Falk
Werner Herian
Klaus Papiernik
Klaus Conrad
Regina Zindler
Horst Neubauer
Inge Bachmann
Christa Lutter
Günter Balfanz
Dieter Hartmann
Erika Rietz
Brigitte Küster
Helmut Ehrlich
Erwin Konratzki
Gerda Witschel
Christa Pfeiffer
Christa Pabst
Rudolf Schmidt
Horst Köhler
18.05.
20.05.
22.05.
24.05.
26.05.
27.05.
03.06.
07.06.
13.06.
19.06.
21.06.
Günter Schwirten
Helga David
Elfriede Hille
Erich Schulz
Helmut Harupa
Gerda Schröder
Ursula Forkert
Heinz Petig
Charlotte Siegmund
Helga Schwatke
Helga Owicki
85 Jahre
08.04.
18.04.
25.04.
17.05.
20.05.
20.05.
21.05.
08.06.
12.06.
18.06.
30.06.
Gisela Bartsch
Renate Gericke
Hanni Schulz
Ingrid Holz
Manfred Pahl
Charlotte Müller
Rudolf Tietz
Hans-Joachim Stombierek
Werner Gasenzer
Edith Schumann
Heinz Hahn
90 Jahre und älter
05.04.
20.04.
20.05.
07.04.
07.05.
15.04.
20.04.
03.06.
Gisela Frenz
Hannelore Fritsch
Hans Opatz
Margot Kuder
Hermann Last
Dora Wäsch
Hans Mustroph
Susanne Dickert
90
90
90
92
92
93
93
93
Wir wünschen viel Gesundheit, Glück und Freude für Ihr weiteres Leben.
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Viel Spaß beim
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15
Tagesfahrten
Von Juli - September
Auf Tour mit der WGH
Veranstaltungen
Glasmanufaktur „Harzkristall“
und Harzer Baumkuchenhaus
19. August
Zuckertüten für die Schulanfänger
Auch in diesem Jahr werden die AbcSchützen der Mitglieder und Mieter
mit kleinen Zuckertüten und Präsenten
überrascht. Die Verteilung erfolgt am
19. August 2014 in der Zeit zwischen
9 Uhr - 12 Uhr und 13 Uhr - 18 Uhr in
der Geschäftsstelle, Parkstraße 60 in
Hennigsdorf. Anmeldung bis zum
1. August 2014 bei Frau Frank,
Tel.: 8091-31
Weihnachtsmarktes in Berlin
15:30 Uhr Kaffeegedeck im Restaurant „Haus Berlin“, Stadtrundfahrt
durch Berlin
Termine: 10./11. Dezember 2014
Preis: 32 € pro Person
Anmeldung bis 31. Oktober 2014
Orgelkonzert zum 3. Advent
Ein Tagestrip in die Glasmanufaktur
„Harzkristall“, die nördlichste Glashütte Deutschlands, steht im September auf dem Programm. Eine
Betriebsführung gibt interessante
Einblicke in die Glasproduktion. Auf
2 500 m² kann man die Vielfalt der
Harzkollektionen bewundern und
kaufen. Nach dem Mittagessen im
Bus geht es weiter zum Harzer Baumkuchenhaus. Dort darf nicht nur beim
Schaubacken zugeschaut werden,
sondern der Baumkuchen kann beim
Kaffee gleich verkostet werden.
Der Bus startet jeweils um 7:30 Uhr
in Hennigsdorf und kommt um 18:30
Uhr wieder an.
Termine: 9./11./18. September 2014
Preis: 38 € pro Person
Anmeldung bis 4. August 2014
Zum Orgelkonzert ins Gewandhaus
Leipzig wird am 13. Dezember eingeladen. Dieses Mal erklingen Werke
„Rund um Bach“, von Johann Sebastian Bach sowie Nicolas de Grigny.
Gewandhausorganist Michael Schönheit bringt die 6 638 Pfeifen der Konzertorgel zum Klingen.
Programm:
10 Uhr Abfahrt in Hennigsdorf
13 Uhr Stadtrundfahrt in Leipzig
15 Uhr Freizeit
17 Uhr Orgelkonzert
21 Uhr Ankunft in Hennigsdorf
Termin: 13. Dezember 2014
Preis: 33 € pro Person
Anmeldung bis 29. August 2014
Dresdner Knabenchor in Berlin
Lichterfahrten 2014
Für die Adventszeit werden wieder
zwei unterschiedliche Lichterfahrten
durch das weihnachtlich geschmückte Berlin organisiert.
Programm Lichterfahrt 1:
8:30 Uhr Abfahrt in Hennigsdorf, Fabrikeinkauf Süßwaren
12 Uhr Entenkeule im Restaurant
„Bauernlümmel“,
Besuch
eines
Weihnachtsmarktes in Berlin
16:15 Uhr Kaffee und Kuchen im
Bus, Stadtrundfahrt durch Berlin
Termine: 3./4. Dezember 2014
Preis: 39 € pro Person
Anmeldung bis 31.Oktober 2014
Programm Lichterfahrt 2:
8:30 Uhr Abfahrt in Hennigsdorf, Fabrikeinkauf Süßwaren
11:30 Uhr Mittagessen im Bus – Eintopf mit Würstchen, Besuch eines
Der Dresdner Knabenchor tritt am
Montag, 15. Dezember in der Berliner
Gethsemanekirche auf. In dem preisgekrönten Ensemble singen Knaben
und junge Männer im Alter von 5 bis
35 Jahren. Beim vorweihnachtlichen
Konzert erklingen Kompositionen
von Heinrich Schütz, Michael Praetorius und Andreas Hammerschmidt.
Organist Stephan Thamm begleitet
die Sänger an der großen Orgel.
Programm:
9 Uhr Abfahrt ab Hennigsdorf
11 Uhr Adventskonzert
13:30 Uhr Besuch Weihnachtsmarkt
16 Uhr Lichterfahrt
18 Uhr Ankunft in Hennigsdorf
Termin: 15. Dezember 2014
Preis: 39 € pro Person
Anmeldung bis 29. August 2014
Ansprechpartner für alle Fahrten ist
Frau Frank, Tel.: 8091-31
11. September
Radtour durch den Tegeler Forst
Beginn: 9 Uhr
Dauer: ca. 6 Stunden
Treffpunkt: Friedhofsgärtnerei
Leitung: Herr Ost
Für diese Veranstaltung bitte 14
Tage vorher anmelden.
Seniorentanzgruppen
Die Tanzkurse 1 und 2 unter der
Leitung von Frau Dr. Schmohl:
Sommerpause Juli
5./12./19./26. August
2./9./16./23./30. September
Ort: Klubraum Schönwalder Str. 8 a
Gedächtnistraining:
Das Gedächtnistraining Kurs 1 und
2 unter der Leitung von Frau Gehde:
Sommerpause Juli / August
1./8./15./22. und 29. September
Ort: Bürocontainer Tucholskystr. 5 a
Seniorensportgruppen
Termine der Sportkurse 1, 2 und 6
unter der Leitung von Frau Gerent:
2./9./16. Juli
13./20./27. August
3./10./17./24. September
Ort: Bürocontainer Tucholskystr. 5 a
Termine der Sportkurse 3 bis 5 unter
der Leitung von Herrn Schimroszik:
1./8./15./22./29. Juli
26. August
2./9./16./23. /30. September
Anmeldungen und Informationen
zum Seniorentreff erhalten Sie von
Frau Herold unter Tel.: 8091-30.
Annemarie Degenhardt, Elke Wittkopp und Renate Fritsch wohnen seit 50 Jahren unter einem Dach
Bei Likörchen und Mohnpielen
In der Rathenaustraße 51 funktioniert die Hausgemeinschaft seit nunmehr 50 Jahren
Eine gute Nachbarschaft ist goldwert.
Davon sind die Bewohner der Rathenaustraße 51 überzeugt. Wie könnte
es auch anders sein, schließlich wohnen vier der acht Mieter seit nunmehr fünf Jahrzehnten unter einem
Dach. „Als wir vor 50 Jahren unsere
Wohnung bezogen, gehörten wir zu
den Glückspilzen“, erinnert sich Renate Fritsch. „Das war schon etwas
Besonderes – drei Zimmer, mit Fernheizung, Badewanne und Balkon.
Vorher hatten wir nur ein Zimmer mit
Ofenheizung und Plumpsklo über`n
Hof.“ Allerdings die Wohnung allein
macht noch keine gute Hausgemeinschaft aus. Den Satz würden Annemarie Degenhardt und Elke Wittkopp
wohl ohne weiteres unterschreiben.
„Wir waren füreinander da. In all den
Jahren haben wir uns geholfen, etliches auf die Beine gestellt“, erzählt
Annemarie Degenhardt. „Und wenn
es Meinungsverschiedenheiten gab,
haben wir uns immer wieder zusammengerauft“, schickt Elke Wittkopp
hinterher. „Man kann dem Anderen
auch das sagen, was einem nicht
gefällt.“ Vielleicht ist dieser Fakt die
eigentliche Basis für eine gute Nachbarschaft. Oder der kleine Schwatz
im Hausflur? Der konnte auch schon
mal zwei Stunden dauern. „Manchmal haben wir uns auf der Treppe
zufällig getroffen und sind ins Reden
gekommen. Die eine hat dann kurzerhand den selbst gemachten Likör
geholt und die andere ein paar Hocker zum Sitzen“, erinnert sich Annemarie Degenhardt.
Das Zwischenmenschliche klappt
eben. Einen nicht unwesentlichen
Anteil daran hat Annemarie Degenhardt. „Sie ist die Mutter des Hauses“, meint Nachbarin Renate Fritsch.
„Als unsere Kinder noch klein waren,
hat sie ihnen schon mal eine Stulle
geschmiert. Und wenn wir abends
ausgegangen sind, war es selbstverständlich, dass unsere Tochter bei
Tante Annemarie blieb.“ Noch heute
nimmt die inzwischen 77-Jährige Post
und Pakete für die Nachbarn entgegen, verwahrt den einen oder anderen Wohnungsschlüssel. Als es Renate Fritsch dagegen nach dem Tod
ihres Mannes schlecht ging, schaute
die Nachbarin nach ihr. Sogar den
Weihnachtsabend haben die Familien
Degenhardt und Fritsche seit Jahren
gemeinsam verbracht. Das ist mittlerweile Geschichte. Doch eine Tradition hat sich über die Jahre gehalten.
In der Adventszeit backt die 72-Jährige Renate Fritsch Mohnpielen. Für die
Nachbarn gab es jahrelang Kostproben. Nachbarin Annemarie bekommt
noch immer ihre Portion von dem
schlesischen Dessert.
Eins können die Nachbarn besonders
gut – gemeinsam feiern. Silvester,
Geburtstage oder Dia-Vorträge – Anlässe gab es genug. Dazu wurden
Trocken- und Fahrradraum im Keller
geschmückt, gemeinsam das Buffet
vorbereitet und natürlich getanzt.
Das war beim 50-jährigen Jubiläum
im April nicht viel anders.
Kinderfest 1967
Subbotnik 1969
Annemarie Degenhardt (l.) beim Hausfest