Saint-Tropez Saint-Tropez

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Saint-Tropez Saint-Tropez
Umschlag_Kabinett_03-2011_DD_Layout 1 31.08.11 17:35 Seite 1
Politik | Wirtschaft | Kultur
32011
Bundeshauptstadt Berlin aktuell
Saint-Tropez
Z12976F | 4,50 Euro
im Herbst
Sommer/Herbst 03.2011 | 22. Jahrgang | www.kabinett-online.de
KABINETT
Politik | Wirtschaft | Kultur
Sommer/Herbst 03.2011 | 22. Jahrgang
Journal der Bundesstadt Bonn Domstadt Köln
50 Jahre
„Ei, ei, ei
Verpoorten“
Oldtimer-Ausstellung in Berlin
Umschlag_Kabinett_03-2011_DD_Layout 1 30.08.11 20:07 Seite 2
Energiewende. Wir fördern das.
Fokussierung auf erneuerbare Energien, Klimawandel, Ressourcenschonung und Risikominimierung – es gibt viele Motive für die Energiewende.
Die KfW hat im Jahr 2010 mit mehr als 25 Mrd. EUR den Umwelt- und Klimaschutz gefördert und somit vielen Einzelnen ermöglicht,
einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Ganz gleich, ob Sie die Steigerung der Energieeffizienz Ihres Hauses anstreben oder Ihr Beitrag im
Bau einer Offshore-Anlage besteht: Wir fördern das.
Mehr Informationen erhalten Sie unter www.kfw.de/energiewende
Seite_3_Musterseiten 30.08.11 18:54 Seite 3
LOGGIA AM
STADTHAUS
„Hier ist es gut
zu sein!“
DEUTSCHE TELEKOM · A & B SHOP · MILA · IDEE CREATIVMARKT · SALVATORE TEAM
VERBRAUCHER-ZENTRALE · BRETZ STORE BONN · IMMOBILIEN-CENTER DER SPARKASSE · KEKEC
Inhalt & Vorwort_Musterseiten 31.08.11 17:39 Seite 4
Inhalt
Politik
Wirtschaft
Kultur
11
20 Jahre
Bonn-Berlin Beschluss
6
Victoria Appelbe über die
Wirtschaftsförderung in Bonn
42
Das Klüngelpütz-Theater
in Köln
13
10. Petersberger Forum
Jubiläum
7
14. Bonner
Wirtschaftsgespräche
45
Heinrich Campendonk
im Kunstmuseum
14
Steuerdebatte
Dr. Waldemar Ritter
8
1. Regionales Handwerkerforum
der KfW-Bank
45
ANIME!
Kunst und Kultur in Bonn
17
Volkssport
Steuerhinterziehung?
22
50 Jahre
„Ei, ei, ei Verpoorten“
46
Poppelsdorfer
Schloss-Geschichten
18
„Ärzte aufs Land“
Dr. Manfred Nelting
27
Kölner Kulturtreff eine Institution
48
Vasari – eine Hommage
an den ersten Kunsthistoriker
Gesellschaft
Kulinaria
Berlin
28
Neue Mode von
Mahi Degenring
54
Galerie Design Hotel, Bonn
„Langschläfer-Frühstück“
63
125 Jahre Automobil
Oldtimer in Berlin
37
30 Jahre
Bonner Salonkultur
54
Herrenhaus Buchholz
unter neuer Regie
65
Max Liebermann
seine Villa in Berlin
38
Deutsche Herzstiftung
55
Champagner
mit Geschmack des Alba-Trüffels
67
NRW-Sommerfest in Berlin
49
Saint-Tropez
im Herbst
70
Rote Lippen soll man küssen
57
Grill-Giganten 2011
feuriges Finale
72
Gendarmenmarkt
ein Platz zum Wohlfühlen
60
Grandhotel Römerbad
legendäre Klassik-Konzerte
4 | Kabinett
59
Consilium
in der Kölner Innenstadt
Inhalt & Vorwort_Musterseiten 30.08.11 15:06 Seite 5
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir hatten uns so auf den Sommer gefreut, und nun ist er schon wieder vorbei.
Lassen Sie sich überraschen, wo wir in
den vergangenen drei Monaten für Sie
unterwegs waren. Hier einige Impressionen, aber am besten lesen Sie das
Magazin und erfreuen sich an Wort
und Bild.
Bei herrlichem Frühsommerwetter war
ganz Berlin auf den Beinen, um 125
Jahre Automobil-Geschichte zu feiern.
Angeführt vom dreirädrigen DaimlerBenz-Patentwagen, defilierten nostalgische Schätzchen, schnittige Cabrios, Prachtwagen und Motorräder
Elke Dagmar Schneider
auf dem Kurfürstendamm, dass es eine
Lust war, zu schauen und in Erinnerungen zu schwelgen.
Getreu ihrem Motto „Gemeinsam mehr bewegen“, gaben die Bonner Wirtschaftsgespräche bereits zum 14. Mal wichtige Impulse. 1.200 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Verwaltung und Politik nutzten die Gelegenheit, auf dem Museumsplatz
Kontakte zu pflegen und Netzwerke zu knüpfen.
Innovativ ging es beim Wirtschaftsclub Köln bei der Verleihung des Unternehmerpreises zu. Der Preis ist inzwischen eine Institution der Domstadt und zeichnet standortgebundene Unternehmen mit Zukunft aus.
Von drei geschätzten Kollegen mussten wir in den vergangenen Monaten Abschied
nehmen. Reinhard Appel, Ekkehard Kohrs und Gerd Rauhaus haben mit ihrer journalistischen Arbeit unsere Zeit über Jahrzehnte mitgestaltet und geprägt, jeder auf
seine Weise. Ihre Stimmen und Standpunkte werden im großen Medienzirkus fehlen.
Und da die herbstlichen Gedanken allmählich Raum bekommen, entführen wir Sie
kurzerhand nach Saint-Tropez. Die Hitze des Sommers lässt nach, die Touristenströme
auch, und es bleibt Muße für die Schönheit der einzigartigen Landschaft der Côte
d’Azur.
Wir wünschen Ihnen unterhaltsame Lektüre in den kommenden Wochen, wenn die
Blätter fallen und die Abende länger werden.
Herzlichst Ihre
Chefredakteurin
Mitm
und ge achen
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n!
KABIN
ET
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„Mein Flughafen Köln / Bonn“ ist ein unterhaltsames
Wimmelbuch rund um das Geschehen des Flughafens –
Lustig und liebenswert illustriert von Heiko Wrusch aus Lohmar.
Bitte melden Sie sich bis zum 30. September 2011
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Bonner Wirtschaftsgesräche_3_Musterseiten 30.08.11 16:52 Seite 6
Victoria
Appelbe
Wirtschaftsförderin
der Stadt Bonn im
Gespräch mit KABINETT
Victoria Appelbe wurde am 21. August 1971 in London geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft an der Universität Cambridge (Bachelor) und der Universität Kent (Master).
Seit 1994 im Rheinland beheimatet, zunächst in Aachen, wo sie an der TH und der regionalen Wirtschaftsförderungsagentur AGIT tätig war. Seit 2008 ist sie Bonns Wirtschaftsförderin. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn.
K.: Sie sind Bonns oberste Wirtschaftsförderin. Was ist das, die kommunale Wirtschaft
fördern? Nennen Sie bitte drei Begriffe dafür.
A.: Wettbewerbsfähigkeit stärken, Unternehmen vernetzen, die Stadt profilieren.
fruchtbare Bereiche. Weil natürlich die Unternehmen, die Eltern beschäftigen, deren Kinder in
diese Schulen gehen, international vernetzt sind
und die Tatsache vermitteln, dass sie sich in
Bonn wohlfühlen. Das zieht weitere Familien an.
K.: Welche neuen Wirtschaftsbereiche wären
für Bonn interessant?
A.: Sehr wichtig sind die Bereiche Informationsund Kommunikationstechnologien und die Gesundheitswirtschaft, aber natürlich auch internationale Organisationen. Das heißt, nicht nur
ausländische Unternehmen, sondern auch Bonns
Ausbau als internationale Stadt. Das ist ein ganz
wichtiges Ziel für die Stadt und prägt deren
internationales, vielfältiges Klima. Die Ansiedlung solcher Organisationen und Unternehmen
zieht ja weitere nach sich. Da sind Umfelder
wie die Bonn International School auch sehr
K.: Wenn sich ein mittelständischer Betrieb
nach Bonn verlagert, wie und wo muss er sich
hinwenden, um Unterstützung zu erhalten?
A.: An das Servicecenter der Wirtschaftsförderung im Stadthaus. Ein Team von acht Kollegen betreut jährlich rund 900 Vorhaben von
Unternehmen. Das ist unser Kerngeschäft.
6 | Kabinett
K.: Hat die Stadt bzw. Ihr Amt ausreichende
personelle und finanzielle Ressourcen, um internationales Marketing zu betreiben?
A.: Nein. Man kann sich immer mehr vorstellen.
Das Team ist sehr gut ausgelastet. Gerade weil
Bonn einen so starken Wandel vollzogen hat,
bin ich überzeugt, dass wir mehr Anstrengungen unternehmen müssen, das Image Bonns
als touristische Destination, als attraktiver
Wirtschaftsstandort auch international stärker
zu kommunizieren. Das geht nicht, ohne dass
man Geld ausgibt. Man kann natürlich versuchen, sich klug zu vernetzen und überregionale Berichterstattung, Multiplikatoren und
Mund-zu-Mund-Propaganda zu nutzen, aber
irgend wann kommt der Punkt, an dem man
diese Märkte nicht erreichen kann. Marketing
wird oft hinterfragt – wie kann man den Erfolg
messen, usw. Wenn es die richtigen Maßnahmen sind, ist das Geld sehr gut angelegt.
K.: Welche Bedeutung hat für Sie das kulturelle Profil einer Stadt für die Wirtschaftsförderung?
A.: Eine entscheidende. Ich habe inzwischen
zwölf Jahre Erfahrung in der Wirtschaftsförderung und kann klar beobachten, dass das
Thema Kultur für die Unternehmen eine immer
größere Bedeutung hat. Primär ist das Kulturangebot unserer Stadt auch für die Gewinnung
von Fachkräften ein entscheidender Faktor.
Auch die positive wirtschaftliche Entwicklung
unserer Stadt hängt maßgeblich mit dem attraktiven Kulturangebot zusammen. Insofern
freue ich mich auch auf die Entwicklung des
Kulturkonzepts der Stadt Bonn, in das die Wirtschaft ja auch eng eingebunden werden soll.
K.: Beim Deutschlandfest zum Tag der deutschen Einheit und dem NRW-Tag 2011 werden mehrere hunderttausend Menschen erwartet. Man hat Ihnen die Leitung übertragen.
Welche Auswirkungen und Vorteile ergeben
sich für die Bonner Wirtschaftsförderung?
A.: Ich glaube, das stellt eine enorme Chance
für Bonn dar, sich in seiner Vielfalt einer breiten Öffentlichkeit darzustellen. Deswegen sind
wir so froh, dass ein gutes und attraktives Programm an diesen drei Tagen angeboten wird
und dass so viele Partner sich engagieren, so
dass neben der Bonner Geschichte auch die
Bonner Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft
präsentiert wird. Von dieser Veranstaltung kann
ein Signal für eine Aufbruchstimmung in unserer Stadt ausgehen. Nur das Wetter muss
noch mitspielen.
K.: Bei den 14. Bonner Wirtschaftsgesprächen
lautete das Motto: „Gemeinsam mehr bewegen“. Sie und OB Nimptsch haben das wohl
auch als Aufruf verstanden, auch im Zeitalter
der virtuellen Netzwerke mehr zu bewegen.
Bonner Wirtschaftsgesräche_3_Musterseiten 30.08.11 16:52 Seite 7
Was hat man sich darunter vorzustellen?
A.: Wir wollten einerseits zum Ausdruck bringen, wie wichtig uns der persönliche Austausch
erscheint. Und zum Ausdruck bringen, dass in
Bonn ein sehr gutes Klima besteht, in dem die
einzelnen Branchen sich vernetzen. Die Wirtschaftsgespräche mit 14-jähriger Tradition sind
Ausdruck dieser effizienten Netzwerkkultur der
Stadt. Wir haben das Motto auch als Würdigung des Engagements der Wirtschaft verstanden, die sich auf vielfältige Weise in der Stadt
für soziale und ideelle Zwecke engagiert und
sich als Partner der Veranstaltung einbringt.
Die Veranstaltung wäre ohne die Sponsoren gar
nicht möglich. Das ist der Geist, den wir mit diesem Motto vermitteln wollten.
Victoria Appelbe privat
Wirtschaft
Gibt es einen oder mehrere Plätze in Bonn und
Umgebung, wo Sie zum Augenblick sagen
möchten: Verweile doch, du bist so schön?
Viele. Die Rheinpromenade, die Hofgartenwiese und das Siebengebirge.
und beim Beethovenfest. Meine erste Berührung mit Bonn waren die Konzerte auf dem Museumsplatz. Mit meinem Mann habe ich ein
wunderbares Konzert mit Ray Charles erlebt.
Welche nach dem Krieg entstandene Bauwerke, große wie kleine, finden Ihren Beifall? Das
Bonner Kunstmuseum und das Kameha Grand.
Falls man Ihnen anböte, im Beethoven Orchester mitzuspielen, welches wäre Ihr bevorzugtes Instrument? Das Fagott. Das wollte ich als
Kind immer lernen.
Was bedeutet Ihnen Beethoven? Der wichtigste Sohn unserer Stadt und natürlich herrliche Konzerte mit dem Beethoven Orchester
Gibt es für Sie noch Muße zum Lesen? Ja, ich
lese ständig. Ich würde mich freuen, wenn ich
noch mehr Zeit dafür hätte.
Falls eine Fee käme und Ihnen drei kommunale Wünsche freistellen würde, welche wären das? Dass uns die Fertigstellung des Erweiterungsbaus des Congresszentrums gelingt, dass der Geist des Bonn-Berlin-Gesetzes
respektiert wird und dass die Wirtschaft sich
weiterhin so engagiert für das Wohl der Stadt
einsetzt.
die 14. Bonner
Wirtschaftsgespräche:
KABINETT
war für Sie dabei:
Sabine Rogler,
Redaktionsassistentin
Kommunikation! Netzwerk! Impuls!
as Motto der 14. Bonner Wirtschaftsgespräche auf der Museumsmeile lautete
„Gemeinsam mehr bewegen“. Bonns
Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe als Gastgeber
riefen die rund 1.200 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Verwaltung und Politik gemeinsam dazu auf, auch im Zeitalter von Facebook und Twitter nicht auf das persönliche
D
Gäste der Bonner Wirtschaftsgespräche nach Branchen unterteilt
Gespräch und den unmittelbaren Gedankenaustausch zu verzichten. Davon machten die
Besucher dann auch wieder regen Gebrauch.
Nimptsch betonte das stabile wirtschaftliche
Fundament, auf dem die Bundesstadt Bonn als
führender Dienstleistungsanbieter mit großen
und mittelständischen Unternehmen und als
innovativer Wissenschaftsstandort steht. Daraus ergeben sich optimistische Zukunftsperspektiven, erklärte der OB. Die Wirtschaftsgespräche erfreuen sich seit Jahren ungebrochener Beliebtheit. In diesem Jahr präsentierten
sich 38 Sponsoren aus Bonn und der Region
auf dem Forum, das alljährlich erfolgreiche
Projekte anschiebt und der Wirtschaft wichtige Impulse gibt. In der zwanglosen Atmosphäre der Bonner Wirtschaftsgespräche werden neue Netzwerke geknüpft und bereits bestehende Kontakte gepflegt. Ganz Bonn trifft
sich hier auf dem Platz zwischen den Museen,
der sich als ideale Location für die Veranstaltung erwiesen hat. Auch in diesem Jahr waren die Gäste voll des Lobes. Die Organisation
klappte hervorragend, und das angenehme
Ambiente förderte die Kommunikation der Besucher untereinander und mit den Sponsoren.
Victoria Appelbe zog eine äußerst positive Bilanz der Kontaktbörse. Man kann ihr nur beipflichten, wenn sie sagt: „In der langjährigen
Gemeinsamkeit und positiven Stimmung, die
von dieser Veranstaltung ausgeht und um die
uns auch andere Städte beneiden, ist auch ein
Stück der wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte
von Bonn geschrieben worden“. Auch in den
kommenden Jahren wird diese erfolgreiche
Initiative maßgeblich zu Wertschätzung und
Anerkennung der Unternehmen beitragen und
dafür sorgen, dass ihre Vielfalt auch zukünftig
erhalten bleibt.
7 | Kabinett
KfW_Musterseiten 30.08.11 18:22 Seite 8
Wirtschaft
KfW startet Dialogreihe
mit Handwerkern in Bonn
Fingerzeige zum Erfolg
Vertreter von rund 100 Handwerksbetrieben aus Bonn, den Kreisen Ahrweiler und Rhein-Sieg hatten
am 7. Juli, am „1. Regionalen Handwerkerforum“ der KfW-Bankengruppe teilgenommen. Es bildete
den Auftakt einer Reihe, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit im Handwerk beschäftigen wird.
it dem Handwerkerforum intensiviert die Förderbank des Bundes
und der Länder den Dialog mit dem
Handwerk in der Region. KfW-Vertriebsdirektor Dr. Stefan Breuer: „Der Mittelstand ist
für uns aus mehreren Gründen bedeutsam.
Einerseits nutzen viele Unternehmen bereits
unsere Finanzierungsangebote. Andererseits
sind sie als Ansprechpartner für die Bürger
Mittler für einige unserer zentralen Programme: Die Förderung von Umwelt- und Klima-
M
8 | Kabinett
schutz sowie den Bau und die Sanierung von
Wohnraum.“
Wie Handwerksbetriebe ihre Zukunft finanziell absichern und mehr Wachstum erreichen
können – dies war unter anderem das Thema
eines Vortrags von Prof. Birgit Felden. Die Kölner Unternehmensberaterin hob hervor, dass
Handwerksbetriebe in Sachen Investitionen
bisher vorwiegend auf klassische Mittel zurückgriffen: Mehr als 70 Prozent der Unter-
nehmen finanzierten ihr Wachstum mit eigenem Geld; unter den Fremdmitteln dominiere
mit weitem Abstand der klassische Bankkredit. Der Schlüssel für die Gewährung eines
attraktiven Kredits sei vor allem die richtige
Kommunikation mit der Bank. „Neben der
persönlichen und unternehmerischen Kreditwürdigkeit spielen dabei gut aufbereitete Unterlagen sowie größtmögliche Offenheit und
Transparenz eine entscheidende Rolle“, ist
Felden überzeugt.
KfW_Musterseiten 30.08.11 18:22 Seite 9
Wirtschaft
Die Förderangebote der KfW speziell für mittelständische Unternehmen und Gründer –
eines der Kerngeschäfte des Instituts – standen im Mittelpunkt der Ausführungen von
Dr. Burkhard Touché. An konkreten Beispielen
informierte der KfW-Abteilungsdirektor insbesondere über Möglichkeiten, eine Unternehmensnachfolge zu finanzieren. „Für Interessierte ist wichtig zu wissen, dass unsere
Angebote für Gründer auch bei der Nachfolgeregelung eines Betriebs in Anspruch genommen werden können und mit wenig Eigenkapital möglich sind“, sagte Touché. Damit Unternehmen und Existenzgründer zueinander finden, habe die KfW gemeinsam mit
Kooperationspartnern zudem die Online-Plattform „nexxt-change“ (www.nexxt-change.org)
aufgebaut – eine bundesweite Börse für Unternehmensnachfolge. Touché: „Die Börse ist
sehr erfolgreich. Derzeit beinhaltet nexxt-change
rund 10.000 Inserate. Pro Jahr werden über
sie 1.600 Unternehmen an neue Eigentümer
vermittelt.“
Im Anschluss an die Vorträge diskutierten
Experten der regionalen Wirtschaftsförderungen und Handwerkskammern unter Leitung
von WDR-Moderator Helmut Rehmsen über
die Erfahrungen in der Praxis. Für Dr. Hermann
Tengler hat sich die Region in den vergangenen beiden Jahren wirtschaftlich sehr gut
weiterentwickelt. „Dazu hat auch das Handwerk entscheidend beigetragen“, sagte der
oberste Wirtschaftsförderer des Rhein-SiegKreises. Dass die Finanzkrise die Region nur
relativ verhalten getroffen habe, hob auch Dirk
Hecking hervor, der bei der Handwerkskammer Köln die Kaufmännische Unternehmensberatung leitet.
Insgesamt war sich die Runde einig: Das
Handwerk bleibt ein wichtiger Motor für die
wirtschaftliche Entwicklung der Region, besitze allerdings Potenziale, die noch nicht
gehoben wurden. „Insbesondere die lang fristige Unternehmensplanung ist in vielen
Handwerksbetrieben noch nicht soweit, wie
Zukunft fördern
Die KfW-Niederlassung in Bonn
Die KfW Bankengruppe ist eine der größten Förderbanken weltweit – in Deutschland ist sie sogar die
größte. Sie wurde nach dem Krieg gegründet, um
den Wiederaufbau in Deutschland zu finanzieren.
Auch heute noch ist sie ein Hauptakteur in der
Wirtschaftsförderung und stets dabei, wenn es um
Dr. Stefan Breuer,
KfW-Vertriebsdirektor
die Finanzierung großer gesellschafts- und wirtschaftspolitischer Herausforderungen geht. Sei es
nach der Wiedervereinigung, der Finanz- und Wirtschaftskrise oder jetzt ganz
aktuell bei der Energiewende. Als öffentliche Bank fördert die KfW Wirtschaft,
Gesellschaft und Ökologie in Deutschland und auf der ganzen Welt. Insbesondere
unterstützt sie den Mittelstand, Unternehmensgründer, den Bau und die Sanierung
von Wohnungen sowie Investitionen in Umweltschutz und neue Energien.
Ihren Hauptsitz hat die KfW in Frankfurt. In der Bonner Niederlassung am LudwigErhard-Platz in Mehlem sind Dr. Stefan Breuer, KfW-Vertriebsdirektor und über
800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt - fast ein Viertel der Gesamtbelegschaft. Damit zählt die KfW zu den ganz großen Arbeitgebern in der Region
und übernimmt vor Ort auch soziale und gesellschaftliche Verantwortung. Als
„gute Nachbarin und Bürgerin“ engagiert sie sich insbesondere für kulturelle
Projekte in Bonn. So zum Beispiel der Videonale, dem bedeutendsten Videokunstfestival in Deutschland, oder dem Projekt „KunstStück“ des Bonner Kunstvereins,
um Kindern einen spielerischen Zugang zu zeitgenössischer Kunst zu vermitteln.
es wünschenswert wäre“, erklärte Stephanie
Binge, Leiterin Betriebsberatung bei der Handwerkskammer Koblenz. Die KfW sieht vor allem in der Energiewende große Chancen und
bietet dazu wichtige Finanzierungsprogramme. Dr. Stefan Breuer: „Für viele Menschen
wird der Klima- und Umweltschutz immer
wichtiger. Dabei steht die energetische Sanierung von Gebäuden erst am Anfang.“ Eine
Einschätzung die Martin Weihsweiler bestätigt. Der Meckenheimer Dachdeckermeister mit eigenem Betrieb hat festgestellt, dass
seine Kunden seit der Finanzkrise verstärkt in
ihre Immobilien investieren: „Regenerative
Maßnahmen wie die Gebäudedämmung und
der Ausbau der Dächer mit Solarmodulen stehen dabei an oberster Stelle des Interesses.“
Die Folgen der Energiewende werden auch
Gegenstand des 2. Regionalen Handwerkerforums am 19. Oktober 2011 ebenfalls in Bonn
sein. Die KfW wird dann mit dem Handwerk
unter anderem über „Kostensparen durch
energetische Gebäudesanierung“ diskutieren.
www.kfw.de
9 | Kabinett
Auto_Thomas/BN-B_20Jahre_Musterseiten 30.08.11 15:01 Seite 10
Auto_Thomas/BN-B_20Jahre_Musterseiten 30.08.11 15:01 Seite 11
Politik
Jürgen Nimptsch,
Oberbürgermeister der
Bundesstadt Bonn
Zwanzig Jahre
Bonn-Berlin Beschluss
Gewogen und zu leicht befunden?
Spannende Diskussion im Alten Wasserwerk
ine Region zieht Bilanz: Die Bundesstadt
Bonn, der Rhein-Sieg-Kreis und der Kreis
Ahrweiler warfen im historischen Bonner
Wasserwerk am 20. Juni 2011 einen Blick zurück auf jenen Tag, als der Deutsche Bundestag hier mit knapper Mehrheit die historische
Entscheidung traf, seinen Sitz und den Kernbereich der Regierungsfunktionen nach Berlin
zu verlagern. „Doch der Blick nach vorne ist
wichtiger als der Rückblick“, betonte Moderator Staatssekretär a.D. Friedhelm Ost in der
Diskussion mit hochkarätigen Teilnehmern.
Einhellig zogen sie eine positive Bilanz für
Bonn, die „liebenswerte Stadt“, und die Region. UN-Mitarbeiter fühlen sich hier ebenso
wohl, wie die des Bundesrechnungshofs, auch
wenn alle überzeugt sind, dass der „Zug nach
E
Berlin“ nicht aufzuhalten sein wird. Um so
wichtiger sei es, in Bonn Arbeitsplätze zu sichern.
„Wir sind die Stadt, in der
friedlich und freundlich am ruhigen
Strom Netzwerke geknüpft werden,
wir können das.“
Laut Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch sollte die Zukunft von zwei politischen Zentren
aus gestaltet werden, wobei die dauerhafte
und faire Arbeitsteilung zwischen Bonn und
Berlin sicher gestellt werden müsse. Zentralismus der reinsten Form sei nicht gewollt.
Stadt und Region hätten die Chance des Wandels genutzt: „Wir sind die Stadt, in der fried-
lich und freundlich am ruhigen Strom Netzwerke geknüpft werden, wir können das“.
Wichtig für Bonn als Bundesstadt seien die
Standortfaktoren Wissenschaft, Wirtschaft,
Internationales und Kultur. Einig war man sich,
dass der Strukturwandel in Bonn und der Region gelungen sei und auch in Zukunft mit
gleicher Intensität und zielsicher fortgeführt
werden sollte. Und Brüssel liegt näher an
Bonn, als an Berlin.
Dorothea F. Voigtländer
v.l. Franz Möller, ehemaliger Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Frithjof Kühn, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn,
Dr. Jürgen Pföhler, Landrat des Kreises Ahrweiler, Dr. Hans Daniels, Bonner Oberbürgermeister von 1975 bis 1994
11 | Kabinett
Kultur-Hygiene_Wolanski/Deutsch-Polnisch_Musterseiten 30.08.11 18:50 Seite 12
Politik
Kultur-Hygiene:
Geld stinkt nicht…
Worauf Sie sich
verlassen können.
Infopost · Postwurfsendung · Postwurfspezial
Pressepost · Serienbriefe · Selfmailer · Falzen
Adressieren · Inkjet · Frankieren · Kuvertieren
Einschweißen in Folie · Briefumschläge und
Versandtaschen · Kartonagen · Klebebänder
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ca. 6.000 Palettenplätzen · Kommissionierung
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IN BERLIN
Am Stichkanal 24 · 14167 Berlin-Lichterfelde
Telefon: 030 / 847 982-0 · Telefax: 030 / 847 982-34
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Manche machen sich
auf die Socken,
um sich nicht in die
Hose zu machen.
ieh mal, sagte meine Frau Christel und wies mit dem
Zeigefinger auf zwei Lindenbäume an Bonns Uferpromenade am Erzbergufer. Ich sah. Zwei Männer
schlugen an Bäumen ihr Wasser ab bzw. pinkelten daselbst
lustig drauf los. Wenn man muss, muss man eben. Da beißt
keine Schwarz-Grüne Koalition einen Faden von ab. Weit
und breit am Rheinufer-Boulevard nur ein Klo „am Brassertufer“. Neben der „öffentlichen Anlage“ am Remigiusplatz
soll allerdings jetzt auch dieses aus Kostengründen geschlossen werden. Die offensichtlich blasenlosen Munizipalstrategen beruhigen die Bonner wie auch die Reisenden der
Rheinschifffahrt mit einer „nächstgelegenen Alternative“:
Nämlich die Toilettenstation auf dem Bertha-von-SuttnerPlatz. Ich habe gezählt: Allein am Erzbergerufer stehen 77
Linden. Von den hunderten (oder tausenden?) dort spazierenden, unter Druck stehenden Flaneuren könnten jeweils
zwei einen Baum für ihr hoffentlich kleines Geschäft nutzen.
also 154 – um dann Platz zu machen für all die anderen.
„Was für ein Theater!“, befand meine Frau und löste damit
bei mir einen Gedankenblitz aus. Theater! Ja, dieses soll auch
nach dem Motto „pecunia non olet“ unter das Niveau von
Bedürfnisanstalten rutschen, und was liegt da näher, als
beispielsweise im Opernhaus die Toiletten abzuschaffen?
Zwar nicht von Weise, aber ein weiser Vorschlag. Denn ich
könnte und wollte mir unter solchen Umständen die Aufführungen – speziell die dreistündigen – nicht mehr leisten.
Antun wäre wohl das genauere Wort. Auf Befragen täten
sich meine Freunde und Bekannten das auch nicht an.
Fazit: Kaum jemand würde noch derlei Musentempel aufsuchen. Mit dem verschwindenden Eintrittsgeld könnten
auch ohne Argwohn die kommunalen Zuschüsse verschwinden, und man hätte so Weise und Konsorten ausgetrickst.
Was nutzen schon Proteste gegen Prostata, mit der zudem
viele ältere Semester des Bildungsbürgertums im Clinch
stehen?
Wo die Hygiene auf den Hund kommt, sollten Musen das
Maul halten. Weiß man denn immer noch nicht, dass die
Bretter, die die Welt bedeuten, Karriere machen und schließlich vor den Köpfen der Mandatsträger stecken?
S
Karl Garbe
Kultur-Hygiene_Wolanski/Deutsch-Polnisch_Musterseiten 31.08.11 09:48 Seite 13
Politik
20 Jahre
deutsch-polnische Freundschaft
Eine gute Nachbarschaft
s war ein grandioser Meilenstein im
deutsch-polnischen Verhältnis: Die Unterzeichnung des „Vertrages über gute
Nachbarschaft und freundschaftliche Zu sammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen“ vor
zwanzig Jahren. Der Jahrestag war es wert,
feierlich in Erinnerung gerufen zu werden. Aus
diesem Anlass luden Jolanta Róza Kozlowska,
Generalkonsulin der Republik Polen in Köln,
und Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister der
Stadt Bonn, zur Feierstunde mit Konzert und
anschließendem Empfang ins LVR-LandesMuseum in Bonn.
Mit Melodien von Mozart, Chopin und Brahms
begeisterte das Orchester Sinfonia Viva unter
E
der Leitung von Tomasz Radziwonowicz mehrere hundert Gäste, darunter auch Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm.
Generalkonsulin Kozlowska erinnerte sich in
ihrer Begrüßungsansprache an ihre Studienzeit in Deutschland, als sie mit Kommilitonen
in die DDR fuhr, wo ein ganz anderes Klima
herrschte, bis sich mit Glasnost allmählich eine Veränderung ankündigte. Der deutsch-polnische Nachbarschafts- und Freundschaftsvertrag war dennoch, wie sie betonte, vor zwanzig Jahren keine Selbstverständlichkeit.
Auch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch
blickte zurück auf den Besuch von Papst
Johannes Paul II und Lech Walesa in Bonn –
beeindruckende Erlebnisse für ihn, dessen Fa-
Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Jolanta Róza
Kozlowska, Generalkonsulin der Republik Polen in Köln,
© Agnieszka Waciak
milie selbst polnische Wurzeln hat. Am Jahrestag erinnerte man sich, schaute aber auch
gemeinsam in die Zukunft.
Antonie Schweitzer
10. Petersberger Forum
Jubiläum auf hohem Niveau
eim 10. Petersberger Forum des Verlags
für die Deutsche Wirtschaft AG diskutierten Heiner Geißler, Bundesminister a.D.
und Streitschlichter, Hirnforscher Gerald Hüther
und TV-Moderatorin Tita von Hardenberg mit
500 Gästen zum Thema „Jubiläum – Was uns
B
Impulsgeber des 10. Petersberger Forums: v.l. Verlagsvorstand Helmut Graf, Bundesminister a.D. Heiner Geißler,
TV-Produzentin Tita von Hardenberg sowie der Hirnforscher Gerald Hüther, © Lars Bergengruen, Bonn
bewegt“. Gerald Hüther stellte die Frage
„Vieles bewegt uns. Doch wohin bewegt es
sich?“ Er empfahl, das Gehirn mit Freude und
Begeisterung zu nutzen. Tita von Hardenberg
fragte sich: „Arbeite ich für ein sterbendes
Medium?“ Das Durchschnittsalter bei den
öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern liege
bei 60 Jah ren. „Die Lage ist ernst für mein
Medium Fernsehen, aber nicht hoffnungslos.“
Heiner Geißler sprach über „Bürgeraufstand
und Demokratie“. Für ihn sind Bürgeraufstände begründet in den Auswüchsen des Kapitalismus. Gewinne könnten nur durch Sparen gemacht werden, auch bei der Deutschen
Bahn. „Die Bahn ist die Bahn des Volkes“. Gastgeber und Verlagsvorstand Helmut Graf ging
auf wichtige Ereignisse in den letzten Jahren
ein. Das Jubiläum mit insgesamt 5.000 Gästen zeige das Interesse der Menschen an der
Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen.
„Ein Jubiläum liefert stets einen Rückblick und einen
Impuls für die Zukunft“, so Helmut Graf in seiner Eröffnungsrede. © Lars Bergengruen, Bonn
Als Motivation gab Graf den Gästen mit auf
den Weg: „Die guten alten Zeiten sind vorbei.
Bessere stehen an.“
www.petersberger-forum.de
13 | Kabinett
Ritter_Wolanski_Musterseiten 30.08.11 19:34 Seite 14
Politik
Schulden
und
Lohnsteuer
runter,
Reichensteuer
rauf
Das Sommerinterview mit
Dr. Waldemar Ritter
Herr Dr. Ritter, vor zwei Jahren
haben Sie in KABINETT über den
„Pumpkapitalismus und die Weltwirtschaftskrise“ geschrieben und
mit Ihrer Analyse leider Recht
behalten. Warum hat die Politik
nichts gelernt?
Weil viele noch immer glauben, dass der staatliche Pumpkapitalismus, der uns in die Krise
geführt hat, die Antwort auf die Krise ist. Die
Staaten versuchen noch immer vom eigenen
Versagen abzulenken, von der Verursachung
der Schuldenkrise durch den Staat. Sie haben
weiter Schulden gemacht. Auch Deutschland
hat fast 2 Billionen Schulden und noch keinen
Euro davon zurückgezahlt.
Deutschland diskutiert jetzt
über Steuersenkung, Schuldenabbau und Haushaltssanierung.
Kann man das alles gleichzeitig
machen?
Mann kann nicht nur, man muss das machen.
Warum und wie soll das gehen?
Fangen wir bei der Lohnsteuer an. Durch die
kalte Progression haben wir es hier mit einer
ständigen Steuererhöhung zu tun. Ein Facharbeiter erhält 4,1 Prozent mehr Lohn.
Die Steuer nimmt ihm davon über die Hälfte
weg. Mehr als der Rest wird von der Inflation
weg gefressen. Ich habe auch hier schon einmal gesagt: Karl Marx hat den Mehrwert kriti-
14 | Kabinett
siert. Heute macht das vor allem der Staat, der
die Arbeitnehmer mit noch nie da gewesenen
hohen Steuern und Sozialabgaben ausbeutet.
Im Vergleich dazu ist die Kapitalertragssteuer
mit 25 Prozent gedeckelt. Da gibt es keine Progression der Einkünfte. Trotz Wirtschaftswachstum sind in den letzten zehn Jahren die realen
Nettolöhne von 90 Prozent der unteren Einkommensgruppen preisbereinigt um 16 bis 22
Prozent gesunken. Der Durchschnitt um 2,4
Prozent.
Was wäre denn Ihre Lösung?
Lohnsteuer und Sozialabgaben runter, Reichensteuer rauf. Neuverschuldung auf Null,
dann Schulden zurückzahlen. Haushaltssanierung sowieso. Es ist gesellschaftspolitisch,
wirtschaftlich und sittlich nicht mehr hinnehmbar, dass leistungsloses Erben geringer
versteuert wird als Arbeit . Es gibt keine Tabuthemen.
Und wie soll das gehen?
Ein Facharbeiter würde dazu sagen: Für den
Atomausstieg, für die Umstellung der Wehrpflicht, für Griechenland und andere Schuldenstaaten, für die verlustbehafteten Staatsund staatlichen Landesbanken und für schwarze Löcher wie die Hypo Real Estate ist genug
Geld da, nur für mich ist keins da, obwohl ich,
wie alle arbeitenden Menschen die materiellen Werte schaffe, von denen der Staat und alle leben.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die SPD
ihre Wurzeln, ihr Fundament wiederfindet, die
geborene Partei vor allem der Menschen zu
sein, die auf den Ertrag ihrer Arbeit angewiesen sind. Die Initiative für den Vorschlag, die
Steuern der unteren und mittleren Einkommen
zu senken, hätte von ihr kommen müssen. Das
war der Grund, warum die FDP bei der letzten
Bundestagswahl ihre Stimmen verdoppelt und
die SPD wie nie verloren hat. Inzwischen hat
sogar die zögerliche CDU-Führung dazu gelernt und sich nicht nur für diese Steuersenkungen, sondern ebenso für die Senkung der
Sozialabgaben ausgesprochen.
Die Mehrheit der Bevölkerung
möchte lieber Schuldenabbau als
Steuersenkungen.
Aber die Regierung braucht doch
die Zustimmung der sozialdemokratischen Länder im Bundesrat.
Die Mehrheit der Bevölkerung arbeitet nicht,
zumindest nicht sozialversicherungspflichtig,
und bezahlt keine Lohnsteuer. Sie lebt von den
arbeitenden Menschen.
Ja, das ist auch gut so. Dann könnten Lohnsteuer, Sozialabgaben und Schulden gleichzeitig gerecht und nachhaltig gesenkt werden. Peer Steinbrück – der Sozialdemokrat mit
Es gibt in der Politik Leute,
die sagen, auch für Lohnsteuersenkungen sei jetzt kein Geld da.
Ritter_Wolanski_Musterseiten 30.08.11 19:34 Seite 15
Politik
Kanzlerformat – hat geschrieben, dass er zur
Finanzierung eines vorsorgenden Sozialstaates
„eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes in einem durchgehend linear-progressiven Tarif
unter Glättung der Progression in mittleren
Einkommensbereich für unausweichlich“ hält.
Das bedeutet konkret auch den Spitzensteuersatz von 100.000 Euro aufwärts, also den
Reichensteuersatz von bisher 42 Prozent auf
49 Prozent zu erhöhen. Arbeit darf nicht bestraft werden. Auf Arbeit sollte langfristig
überhaupt keine Steuer erhoben werden.
Gibt es noch andere Gründe?
Politik und Wirtschaft sagen: Wir brauchen in
Deutschland mindestens 5 Millionen ausländische Fachkräfte, wenn wir unseren Wohlstand aufrecht erhalten wollen. Sie übersehen
dabei, dass gerade die Facharbeiter und Ingenieure Deutschland in Scharen verlassen,
weil sie im Ausland weniger Steuern und Abgaben zahlen. Oder die gut ausgebildeten Ost-
europäer, die an Deutschland vorbei, in andere
Staaten zur Arbeit gehen. Selbst in die Türkei
wandern mehr Fachkräfte ab als zu uns kommen.
Wenn Sie ihre Gesamtanalyse auf
den Punkt bringen: Was ist heute
das größte Problem?
Weltweit geben viele Staaten mehr aus als sie
einnehmen. Die Weltverschuldung hat sich in
den letzten 20 Jahren von 18 Billionen Dollar
auf 95 Billionen vervierfacht. Dazu gehören
auch die vorerst letzten AAA-Staaten der Rating Agenturen. Auch sie regieren auf Pump,
das heißt über ihre Verhältnisse, zum Vorteil
des Finanzkapitals, zu Lasten der Arbeitenden
und unserer Kinder und Enkel. Auch Deutschland gehört seit langem dazu.
Die Politik, ja die europäischen Staaten sind
ratlos und nicht einig. Die Lage des Euro und
der Währungsunion ist hochexplosiv. Wenn
wir die Vision Europa nicht im Auge behalten,
wenn wir nicht entschlossen an einem Strang
ziehen, wird das ganz Europa nicht nur finanzpolitisch teuer bezahlen müssen.
Wir müssen handeln: Wir brauchen keine Losungen, wir brauchen eine umfassende Lösung, dass heißt die Ursachen therapieren.
Kein Land kann auf Dauer mehr konsumieren
als es erwirtschaftet, keinen staatlichen Pumpkapitalismus mehr, der die Krisen produziert.
Unabweisbar ist eine europäische Wirtschaftsregierung und eine Schuldenobergrenze für
alle Staaten in Europa. Keine neuen Schulden
mehr. Keinen Spielraum für Spekulanten, also
wirksame Finanztransaktionssteuer und keine
Leerverkäufe.
Die arbeitende Bevölkerung von der kalten
Steuererhöhung entlasten, dafür Reichensteuer, harte Einschnitte, Haushalte sanieren.
„Europa“ heißt „weithin blickend“. Daran sollten wir uns für die Zukunft unseres Kontinents
erinnern.
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Seit 40 Jahren:
Wolanski verpackt
und versendet
er Name Wolanski hat über Bonn
hinaus einen guten Klang: exakt am
1. Juli 1971 nahm Fritz Wolanski im
Tannenbusch den Handel mit Briefumschlägen
auf. Daraus ist ein mittelständisches Unternehmen mit mehr als fünfzig Mitarbeitern an
den Standorten Bonn und Berlin (dort seit
1997) geworden. 1984 bezog die Firma eigene
Räume im Gewerbegebiet Bonn-Buschdorf.
Ralf Wolanski, gelernter Verlagskaufmann, trat
1991 in den Betrieb seines Vaters, der nach wie
vor beratend tätig ist, ein und leitet die Geschicke des Unternehmens seit 1997.
Neben dem Handel mit Verpackungen hat sich
die Versanddienstleistung zum Kerngeschäft
entwickelt. Bei dem Allrounder ist alles in erfahrenen Händen, was zum Versenden gehört:
Beschaffung von Drucksachen, Datenaufbereitung, Portooptimierung, Adressierung (Serienbriefe, Inkjet usw.), Falzen, Kuvertierung, Fo-
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v.l. Ralf und Thekla Wolanski, Margot und Fritz Wolanski
lieneinschweißen, Selfmailer, Frankieren, Zeitschriftenversand.
Für die Lagerung der Materialien – und das
sind nicht nur Printobjekte, sondern Artikel aller Art – verfügt Wolanski über 6.000 Palettenstellplätze, in Berlin über rund 600. Viele
Versandhändler nutzen mittlerweile das ganzheitliche Angebot aus Shopsystem, Lagerung
und Versandabwicklung. Neben der Erfüllung
individueller Kundenwünsche liegt dem Mit-
Kuvertiermaschine, Frankierung
telständler die Ausbildung junger Menschen
am Herzen. Aktuell bildet Wolanski zehn Schulabgänger in den Bereichen Bürokommunikation, IT-Systemintegration oder Lagerlogistik
aus.
Ralf Wolanski ist der Bundesstadt Bonn fest
verwurzelt. Er ist Mitglied des Bonner Stadtsoldaten-Corps und seit 2008 auch deren
Kommandant.
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15 | Kabinett
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Hochkreuz_AZ/Nückel_Musterseiten 30.08.11 18:04 Seite 17
Politik
Volkssport
Steuerhinterziehung?
Doch was ist eigentlich Steuerhinterziehung,
und was sind die Folgen?
von Jörg Nückel
• Vor dem Frankfurter Landgericht läuft
derzeit ein aufsehenerregendes Verfahren
wegen hinterzogener Steuern in Höhe von
ca. 250 Mio. Euro.
• Der Kauf von CDs mit Bankdaten tausender mutmaßlicher Steuerhinterzieher aus
dem benachbarten Ausland führte zu einer
rasant gestiegenen Anzahl von Selbstanzeigen.
• Auch zahlreiche Prominente gerieten mit
dem Gesetz bezüglich Steuerhinterziehung
in Konflikt. Beispielhaft seien hier Klaus
Zumwinkel, Peter Graf, Boris Becker, Paul
Schockemöhle, Patrick Lindner, Freddy Quinn
oder Otto Graf Lambsdorff genannt.
• Angeblich haben mehr als die Hälfte der
Deutschen keine moralischen Bedenken,
wenn sie bei den Angaben in ihrer Steuererklärung „tricksen“.
• In Finanzverwaltung und Politik wird deshalb gelegentlich vom „Volkssport Steuerhinterziehung“ gesprochen.
uch wenn sich das Schuldbewusstsein
mitunter in Grenzen hält und Steuerhinterziehung oftmals als Kavaliersdelikt abgetan wird, stellt sie eine Straftat dar.
Gemäß § 370 der Abgabenordnung wird mit
Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geld-
A
strafe bestraft, wer den Finanzbehörden oder
anderen Behörden über steuerlich erhebliche
Tatsachen unrichtige oder unvollständige Angaben macht oder die Finanzbehörden pflichtwidrig über steuerlich erhebliche Tatsachen in
Unkenntnis lässt und dadurch Steuern verkürzt oder für sich oder einen anderen nicht
gerechtfertigte Steuervorteile erlangt. Der Versuch ist strafbar. In besonders schweren Fällen
beträgt die Freiheitsstrafe 6 Monate bis 10
Jahre. Ein besonders schwerer Fall liegt dabei
in der Regel bei einer Hinterziehung ab 50.000
Euro oder bei gewerbs- und bandenmäßiger
Hinterziehung von Umsatzsteuer vor.
Namentlich sind Steuern dann verkürzt, wenn
sie nicht, nicht in voller Höhe oder nicht rechtzeitig festgesetzt werden.
Dabei gehen die Gerichte durchaus auch
schon bei kleineren Beträgen von Steuerhinterziehung aus. So verurteilte jüngst das Finanzgericht Rheinland-Pfalz einen Steuerpflichtigen, weil dieser in seiner Einkommensteuererklärung die Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte um 18 km zu hoch
angesetzt hatte (AZ 3K2635/08).
Verwirklicht jemand den Tatbestand der Steuerhinterziehung, geht er dennoch straffrei
aus, wenn er eine so genannte Selbstanzeige
(§ 371 AO) erstattet und in diesem Rahmen
die unrichtigen Angaben berichtigt, die unvollständigen Angaben ergänzt oder die unterlassenen Angaben nachholt. Dabei sind die
Rahmenbedingungen für die strafbefreiende
Selbstanzeige durch das Gesetz zur Verbesserung der Bekämpfung von Geldwäsche und
Steuerhinterziehung vom 28.4.2011 erst vor
kurzem erheblich verschärft worden. Es empfiehlt sich daher auf jeden Fall fachkundigen
Rat einzuholen.
Wer Steuern hinterzogen hat und keine strafbefreiende Selbstanzeige abgeben möchte,
muss mit dem Entdeckungsrisiko leben. Neben Geldstrafen drohen hierbei aber unter Umständen Gefängnis und die Tatsache vorbestraft zu sein.
Als Gründe für das nicht vorhandene Un rechtsbewusstsein werden häufig die Ungerechtigkeit des deutschen Steuersystems und
eine als unangemessen hoch empfundene
Steuerbelastung angeführt. Auch hieraus ergibt sich eine Motivation, das deutsche Steuerrecht zu überarbeiten.
Kanzlei für Wirtschafts- und Steuerberatung
Jörg Nückel
www.nueckel-bonn.de
17 | Kabinett
Nelting_Musterseiten 30.08.11 19:23 Seite 18
Politik
„Ärzte aufs Land!“
Kabinett-Kolumne
Ein Arzt kommentiert Politik:
Dr. Manfred Nelting ist Facharzt für Allgemein- und Psychotherapeutische
Medizin, Naturheilkundler und ärztlicher Direktor der Gezeiten Haus Klinik
in Bad Godesberg. Er appelliert an die Politik für echte Gesundheitsreformen,
denen eine grundlegende Änderung der Einstellung zur Gesundheit zu Grunde
liegt - und dies seitens der Politik, der Ärzte und auch der Patienten.
Dr. Manfred Nelting
Lieber Herr Bahr
und all die anderen lieben
Gesundheitspolitiker,
Ihre Ärzte sind gerade vom Land in der Stadt
angekommen, und nun wollen Sie sie wieder
zurückschicken. Nein, natürlich nicht alle, viele
sind jetzt auch berentet oder gestorben.
Die Spezies Landarzt stirbt also langsam aus
bzw. verlässt das Land. Bedrohte Arten müssen geschützt werden, deshalb gibt es auf dem
Land jetzt mehr Geld. Ist es das Futter, das die
Ärzte dort brauchen? Und brauchen die Leute
da diese Ärzte, die vom Geld angelockt werden?
Nicht nur die Ärzte verlassen das Land, auch
die Bevölkerung, jedenfalls die junge. Das
Land überaltert. Die Ärzte in der Stadt schließen abends ihre Praxis zu und fahren dann
aufs Land, da wohnen sie, auf dem Land ist es
schön. Da klingelt keiner mehr an ihrer Tür
und will behandelt werden, so wie früher beim
Landarzt.
Diese Landärzte waren gestandene Leute, zupackende Männer, an ihrer Seite die „Frau Doktor“ mit den Kindern. Die Ärztefamilien lebten
18 | Kabinett
mit den Leuten und kannten auch die Hunde
und die Viecher und was sonst noch Probleme
machte.
Neue Facharztausbildung
für den Landarzt
Diese Leute müssen nicht die Einser in der
Schule gewesen sein. Der Numerus clausus
als Begrenzung für das Studium lässt aber
nur noch die Schulbesten durch, ein völlig
unsinniges Kriterium für die Auswahl von
Ärzten. Ein Landarzt braucht noch mehr psychosoziale Kompetenz als ein Stadtarzt, denn
er ist vor Ort der einzige.
Und er braucht eine andere Ausbildung. Er
braucht eine geriatrische, eine gute psychosomatische und systemische Ausbildung, denn
hier leben oft mehrere Generationen zusammen. Er muss wieder lernen, die Lunge und
das Herz abzuhören, und wie man auch ohne
Spezial-Labor richtige Diagnosen stellt. Das
können viele junge Ärzte heute nicht mehr.
Von solchen Landärzten könnten die Stadt-
ärzte richtig lernen, und die Idee des Hausarztes als Lotse könnte durch solche Ausbildungen Boden gewinnen. Vielleicht ist es dann
auch richtig, Land- und Hausarzt als Facharztrichtung mal zusammenzufassen. Für Spezialfragen, die geklärt werden müssen, fährt
man dann zu Fachärzten in die Stadt oder ins
nächste Krankenhaus.
Wir brauchen Gesundheitspolitik,
die das ganze System im Blick hat
Viele Ärzte haben früher FDP gewählt, aber
sie haben von der FDP nicht Klientelpolitik erwartet und Geldregen, sondern Freiheit in ihrem Berufsalltag, also Begrenzung von immer
stärker werdenden Reglementierungen. Die
jetzigen Regelungen werden kaum einen Arzt
aufs Land locken und wohl auch keine Wählerstimmen sichern. Vielleicht sollte es in der
Gesundheitspolitik um Gesundheit und weniger um Geld gehen, das wäre mal was Neues. Wie kann der Arzt zum Berater des Patienten werden, wie kann er genug Wissen erwerben, wie kann er tiefgehende Gespräche füh-
Nelting_Musterseiten 30.08.11 19:23 Seite 19
Politik
ren? Mit guten Antworten hierauf fördert man
Gesundheit, und wenn der Arzt das alles kann,
geht er auch aufs Land.
Gesundheit allein durch
Medikamente?
Patienten sind derzeit daran gewöhnt, dass
sie, wenn sie beim Arzt sind, ein Medikament
verschrieben bekommen. Sonst wechseln sie
den Arzt – das ist einer der Gründe, weshalb
die Deutschen 18 Mal im Jahr zum Arzt gehen. Medikamente können helfen, aber sie
machen nur Sinn, wenn sie eine Alternative in
der Behandlung darstellen. Es dreht sich also
um die Haltung zur Gesundheit, die die Tradition, das Land und auch der Gesundheitsminister vertritt. Und wenn die nicht mehr
stimmt, braucht es eine langanhaltende Entwicklung, die über Wahlperioden hinausgeht.
Das wäre echte Gesundheitspolitik. Ich weiß,
dass die Pharma-Lobby in Deutschland stär-
ker als in anderen Ländern ist, aber das heißt
auch, dass die guten Sitten in Gesundheitssystem und – politik hier stärker als in anderen Ländern verdorben sind. Sollte sich ein
Gesundheitsminister nicht daher besonders bemühen? Der Mensch gehört
in den Mittelpunkt eines Gesundheitssystems und nicht das
Medikament. Grundlage für
Volksgesundheit liegt in der
Stabilität von Körper und Seele des Einzelnen.
Herr Bahr, machen Sie echte
Gesundheitsreformen und lassen Sie sich
nicht für halbe Sachen feiern. Wenn Sie wirklich etwas ändern wollen, werden die Freunde
von der Pharma-Industrie Ihre Feinde werden.
Wie gesagt, es dreht sich um grundlegende
Änderungen in der Haltung zu Gesundheit, der
Ausbildung von Ärzten und der Einstellung
von Patienten zum Rezept und zu Eigenaktivitäten. Aber wenn Sie das wagen, dann können die Menschen auch wieder Freude an
ihrer Gesundheit und am Leben haben. Auch
die Ärzte wären Ihnen sehr dankbar. Und so
bringt Geldregen dann auch Segen.
Ihr Manfred Nelting
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Knopp/Ordensfest/Stadt BN_AZ_Musterseiten 30.08.11 18:34 Seite 20
Wirtschaft
Optimistischer Blick nach vorn
Sommerfest der nordrheinwestfälischen CDU
ie CDU-Landesgeschäftsstelle hatte zum
Sommerfest nach Düsseldorf geladen.
Mit den nordrhein-westfälischen Parteispitzen blickten zahlreiche Gäste im Garten
der Geschäftsstelle zurück auf ein ereignisreiches Jahr der NRW-CDU. „Der Neuanfang
D
ist gemacht“, betonten Norbert Röttgen in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der CDU in
NRW, und Generalsekretär Oliver Wittke. Nach
der personellen, inhaltlichen und organisatorischen Neuaufstellung blickt die gebeutelte
Partei nun selbstbewusst in die Zukunft.
Auszeichnung für
Jürgen Rüttgers
v.l. Dr. Jacques Santer,
Präsident der Fondation du Mérite Européen
und ehem. Präsident
der Europäischen
Kommission, Dr. Jürgen
Rüttgers, ehem. Ministerpräsident NRW,
Eckhard Uhlenberg,
Präsident des Landtages von NRW,
Dr. Dr. h.c. Peter Spary,
Präsident der DeutschUngarischen Gesellschaft
n Düsseldorf wurde Ex-NRW-Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers
für seine Verdienste um Europa mit dem „Mérite Européen“ des Förder- und Freundeskreises Deutschland e.V. Berlin und Bonn ausgezeichnet. Zu den bisher Geehrten gehören so illustre Persönlichkeiten
des öffentlichen Lebens wie Avi Primor, langjähriger Botschafter
Israels in der Bundesrepublik, Hans-Dietrich Genscher, früherer
Außenminister, der ehemalige Bundespräsident Walter Scheel und
der kürzlich verstorbene Otto von Habsburg. Die Stiftung zeichnet
engagierte Europäer aus, die sich „für die Vereinigung der europäischen Völker in Freiheit, Frieden und Brüderlichkeit“ einsetzen.
I
v.l. Oliver Wittke, Generalsekretär des Landesverbands
Nordrhein-Westfalen der CDU, HA Schult, Aktionskünstler,
Dr. Norbert Röttgen, Bundesumweltminister
Jürgen Nimptsch
ist zuversichtlich
v.l. Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister der
Stadt Bonn, Hans Daniels, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Bonn
v.l. Heinz Jürgen Reining, Geschäftsführer
Stadtwerke Bonn, Marco Westphal, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Stadtwerke Bonn, Frithjof Kühn, Landrat RheinSieg-Kreis, Peter Weckenbrock, Geschäftsführer, SWB-Energie und Wasser
iel Positives gab es beim Jahresempfang von Haus & Grund
Bonn/Rhein-Sieg zu hören. Bonns OB Jürgen Nimptsch
erklärte, die Stadt bekomme ihre Finanzen in den Griff,
baue das WCCB bald weiter und widme sich dann dem Festspielhaus. Allerdings betonte Nimptsch, dass Verzicht geleistet werden
müsse, will man 2015 einen ausgeglichenen Haushalt der Stadt
erreichen. Landrat Frithjof Kühn sprach sich für die Verbesserung
des öffentlichen Nahverkehrs und den Ausbau des Straßennetzes
aus. Er sah ein Defizit im Wohnungsbau, gab jedoch eine positive
Prognose zur erwarteten Bevölkerungszunahme in der Region ab.
V
„Ein g’scheiter Verein“:
Der Deutsche Bauernverband
ist gut aufgestellt
v.l. Ilse Aigner, Bundesministerin Ernährung, Landwirtschaft u.
Verbraucherschutz, Valerie Pütz, 12. Rheinische Kartoffelkönigin
2011/2012, Gerd Sonnleitner, Präsident Deutscher Bauernverband
K
ämpferisch gab sich Gerd Sonnleitner,
21 Jahre im Amt als Präsident des Deutschen Bauernverbands, beim Deutschen
20 | Kabinett
Bauerntag 2011 in Koblenz, zu dem sich auch
die Bundeskanzlerin einfand. Mit vielen Beispielen belegte er den guten Stand der deutschen Landwirtschaft gegenüber der Konkurrenz und im Hinblick auf attraktive Arbeitsplätze in den „grünen“ Berufen. Auch das Thema Welternährung stand auf der Agenda des
Bauerntags und steht, wie Sonnleitner erfreut
feststellte, auch im Zentrum der deutschen Entwicklungshilfe. Im kommenden Jahr wird er
nicht mehr kandidieren. Dem Bauernverband,
einem „g’scheiten Verein“, wie der scheidende
Präsident betonte, hinterlässt Gerd Sonnleitner
ein gut bestelltes Feld.
Knopp/Ordensfest/Stadt BN_AZ_Musterseiten 30.08.11 18:35 Seite 21
FreiheitEinheitFreude
Tag der Deutschen Einheit. Nordrhein-Westfalen-Tag.
www.bonn2011.de
Wir feiern gemeinsam!
Bonn 1.-3. Oktober 2011
22/23_Verpoorten_Musterseiten 30.08.11 20:14 Seite 22
Wirtschaft
Verpoorten-Werbejingle
feiert Jubiläum
Der „gelbe Klassiker“ setzt seit 50 Jahren auf den erfolgreichen Song
„Ei, ei, ei Verpoorten, ob hier ob allerorten“ – diesen Werbejingle
kennen laut Umfragen über 90 Prozent der Bevölkerung. Seit genau 50
Jahren verwendet Verpoorten den gesungenen Slogan. Text und Melodie
sind seit 1961 unverändert, und das ist einmalig in der sonst so schnelllebigen Werbebranche. Auch bei der Rezeptur der Marke steht Kontinuität
an erster Stelle – und der Erfolg gibt dem Bonner Familienunternehmen
Recht.
Kultig, klassisch, köstlich:
Ein Eierlikör erobert die Welt
Ein Unternehmen mit
Familiensinn zwischen Tradition
und Innovation
or 135 Jahren wurde ein Klassiker
mit satter gelber Farbe geboren, der
auch 2011 unverändert trendy ist:
Verpoorten Eierlikör. Eugen Verpoorten gründete 1876 das Unternehmen in Heinsberg bei
Aachen. Mit Willy Verpoorten verlegte die
dritte Generation den Firmensitz nach Berlin.
Nach dem Krieg begannen die Verpoortens
zunächst in Bayern unverdrossen von vorn und
legten 1952 den Grundstein für den neuen
Hauptbetrieb in Bonn.
V
Dort nimmt eine einzigartige Erfolgsgeschichte, die um die Welt geht, ihren Lauf. Wesentlich dazu beigetragen hat der legendäre Werbeslogan „Ei, ei, ei Verpoorten“. 1961 von ei-
22 | Kabinett
William Verpoorten, 5. Generation
nem kreativen Kopf lanciert und dem Schlager
„Ay, ay, ay Maria, Maria aus Bahia“ entlehnt,
ist er seinerseits längst ein Klassiker und der
beliebteste Eierlikör der Welt seitdem buchstäblich allerorten in aller Munde. Seit den
Achtzigern sichert ein hauseigenes Labor die
gleichbleibend hohe Qualität des Lebens- und
Genussmittels Eierlikör, und hochmoderne
Maschinen schlagen seit 1989 die Eier im
Hause Verpoorten frisch und hygienisch auf –
bis zu 1,2 Millionen Eier für 130 000 Flaschen,
die hundert Mitarbeiter täglich füllen. Das
hierbei anfallende Frisch-Eiweiß wird kristallisiert und als wertiger Grundstoff an Backund Süßwarenbetriebe geliefert. Heute führt
William Verpoorten, gelernter Bankkaufmann,
das Familienunternehmen in fünfter Generation. Seit 2001 ist er geschäftsführender
Gesellschafter und zu Recht stolz auf den
ungebrochenen Erfolg: „Wir leisten uns den
Luxus, die frischen Eier selbst im eigenen Haus
aufzuschlagen“, sagt er und benennt damit
den vielleicht kleinen, aber feinen Unterschied,
der das Produkt des Hauses Verpoorten von
den Mitbewerbern himmelweit abhebt.
22/23_Verpoorten_Musterseiten 30.08.11 20:15 Seite 23
Wirtschaft
Entwicklung Flaschenausstattung von 1876-2006
Ein einzigartiges Erfolgsrezept
Denn bei Verpoorten wird nur der Dotter von
Eiern der Güteklasse A für den Likör verwendet, pro Flasche elf Dotter. Hinzu kommen
Kristallraffinade, 20-prozentiger extra fein
filtrierter Alkohol und weitere ausgewählte,
geheime Zutaten.
An dem ausgereiften Erfolgsrezept, das Eugen
Verpoorten 1876 entwickelte, gibt es nichts
zu rütteln oder gar zu verändern. Verpoorten
Eierlikör erfreut sich ungebrochener Beliebtheit bei Alt und Jung und hat die Weltmärkte
im Handstreich erobert. Und er ist ein Trendsetter: Kaum eine andere Spirituose ist so vielseitig einsetzbar, auch jenseits von Ostern.
William Verpoorten nennt es „Mixability“: Der
gelbe Klassiker peppt fruchtige Longdrinks und
Kaffee köstlich auf und gibt kreativen Desserts
eine exquisite und himmlische Note. Mit
dieser klugen Werbestrategie hat das Unternehmen erfolgreich auch junge Zielgruppen
gewonnen.
Schon längst spielt das Bonner Original nicht
mehr solo, sondern harmonisch im Ensemble
mit einer großen Produkt-Familie, als da sind
Pralinen, Gebäck- und Eiscremespezialitäten,
Tiefkühltorten, Lebkuchen und andere köst-
liche Verführungen wie beispielsweise
der Verpoorten-Punsch (ausgeschenkt während des Bonner Weihnachtsmarktes vor dem „Sterntor“).
An coolen oder heißen Rezeptideen
für Mixen, Kochen und Backen mit
Verpoorten Eierlikör besteht kein
Mangel – und das Original Verpoorten-Longdrink-Glas sorgt für
die optimale Optik.
Die Marke Verpoorten, verschwiegen
geführt, der Tradition verpflichtet und
mit zeitgemäßen Ideen, mit kühlem
Kopf und heißem Herzen von der
Familie Verpoorten weiter entwickelt,
wird ihre Eigenständigkeit bewahren
und als sehr vitaler Mythos wie bisher
mit der Zeit gehen, kultig, klassisch,
köstlich.
eieiei.verpoorten.de
VERPOORTEN
Coffee-Shooter
23 | Kabinett
Hochtief AZ+PR/SWB_PR_Musterseiten 30.08.11 18:09 Seite 24
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dritten Bonner Energieeffizienz-Preis aus
D
as Engagement von Bonner Bürgern
und Unternehmen in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz will SWB
Energie und Wasser mit der Auslobung des
Bonner Energieeffizienz-Preises 2011 honorieren. Der Wettbewerb unter der Schirm-
Die Preise:
Der Bonner Energieeffizienz-Preis 2011 wird für die beiden Kategorien Privat- und Gewerbekunden separat vergeben, um die eingereichten Beiträge auch vergleichen zu
können. Der 1. Preis ist in jeder Kategorie mit 5.000 Euro dotiert.
Neue Kategorie KlimaBonnBon:
In diesem Jahr wurde der Bonner Energieeffizienz-Preis um die Kategorie „KlimaBonnBon: Kleine Ideen mit großer Wirkung“ erweitert. SWB Energie und Wasser unterstützt
als Partner der Stiftung Bonner Klimabotschafter diese breit angelegte Initiative, denn
gute Ideen können Verhalten ändern, Energie einsparen und viel für den Klimaschutz
bewirken.
Bewerben können sich Bürgerinnen und Bürger, Kinder und Jugendliche, auch Gruppen
und Schulklassen, Unternehmen und Organisationen sowie Nachbarschaften und Freundeskreise. Die eingereichten Ideen sollen umgesetzt sein oder sich in der Umsetzung befinden. Eine Jury bewertet nach Originalität, Innovationsgrad sowie Umsetzbarkeit und
Nachahmbarkeit. Die Gewinner in dieser Kategorie erhalten die BonnSparbox Profi von
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Bewerbung:
Mehr Informationen zu den Preisträgern des vergangenen Jahres und die Bewerbungsunterlagen sind zu finden auf der Internetseite www.bonner-energieeffizienz-preis.de.
herrschaft von Oberbürgermeister Jürgen
Nimptsch geht damit in die dritte Runde.
Der Preis ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert. Teilnehmen können Privat- und Gewerbekunden von SWB Energie und Wasser. Preiswürdig sind Projekte und Aktivitäten, die nennenswert und dauerhaft weniger Primärenergie verbrauchen, zum Beispiel durch Energieeinsparung, Wärmerückgewinnung, Passivhausbauweise, Umstellung von fossilen Energieträgern auf Erneuerbare Energien.
Klimaschutz und Energieeinsparung wird sehr
stark von den Menschen getragen, die Energie
einsetzen. Mit den ersten beiden Bonner Energieeffizienz-Preisen 2009 und 2010 waren
insgesamt 13 herausragende Projekte von Bonner Bürgern und Unternehmen ausgezeichnet
worden.
Die eingereichten Bewerbungen werden nach
verschiedenen Kriterien bewertet. Geschäftsführer Peter Weckenbrock: „Wir berücksichtigen bei der Bewertung das persönliche Engagement, die Primärenergieeinsparung, den
Innovationsgrad, Kooperation und Multiplikatoreffekt sowie die Einbindung in ein Gesamtkonzept.“
www.stadtwerke-bonn.de
luss ist der
Einsendesch
er 2011
30. Septemb
Preisträger 2010: Familie Daamen aus Bad Godesberg
war Sieger in der Kategorie Privatkunden
Preisverleihung 2010 mit Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch
und SWB Energie und Wasser-Geschäftsführer Peter Weckenbrock
25 | Kabinett
23_Medienforum/Kulturtreff_Musterseiten 30.08.11 14:59 Seite 26
Wirtschaft
23. Medienforum NRW
Was war los auf dem Schiff?
rei Tage lang dauerte das 23. Medienforum NRW, das auch in diesem Jahr
mit einem üppigen Programm in den
Bereichen TV, Film und Digital aufwartete.
Eröffnet wurde es erstmals von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die in ihrer Eröffnungsrede die Bedeutung Nordrhein-Westfahlens als Film- und Medienland von großer
Vielfalt und unglaublichem Potential hervorhob. Sie unterstrich allerdings auch die Medienkompetenz als wichtigen Faktor und sagte
poltische Unterstützung zu.
D
„Von Medien, Macht und Menschen“, so der
Titel der von Dieter Moor moderierten Auftaktveranstaltung, sorgte gleich für einen Eklat: Blogger Richard Gutjahr verglich die
Manager der großen TV- und Rundfunkanstalten im Hinblick auf ihre Kenntnisse über
Social Media mit den Diktatoren in Nordafrika. Die anwesenden Intendantinnen – Anke
Schäferkordt, RTL, und Monika Piel, ARD –
wiesen diesen Vorwurf entschieden von sich.
Auch wenn man Social Media nicht unbedingt
privat nutze, unterschätze man ihre Relevanz
keineswegs und instrumentalisiere sie professionell. An die Adresse von Helmut Heinen,
Präsident des Bundesverbandes Deutscher
Eröffnung des 23. Medienforum.NRW - Von Medien, Macht und Menschen.
v.l. Dieter Moor, Moderator und Schauspieler, Berlin, Jürgen Roters, Oberbürgermeister der Stadt
Köln, © Uwe Voelkner / Fotoagentur FOX
Zeitungsverleger e.V., richtete Monika Piel den
Einwand, dass die Nutzung des Internets für
Nachrichteninhalte der TV-Sender allerdings
auch auf Widerstand stoße.
Dass die öffentlich-rechtlichen Sender in
Zukunft, wie Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft in ihrer Eröffnungsrede ankündigte, ganz
ohne Werbung auskommen sollten, wollte
Anke Schäferkordt erst glauben, wenn es soweit wäre. Und auch Monika Piel äußerte sich
skeptisch: Vorher sei die Frage nach dem Bud-
v.l. Dr. Christian Illek, Geschäftsführer Marketing Telekom Deutschland GmbH, Bonn, Richard Gutjahr, freier Journalist,
München, Anke Schäferkordt, Geschäftsführerin Mediengruppe RTL Deutschland, Köln, Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Jürgen Doetz, Präsident VPRT, Berlin, Monika Piel, WDR-Intendantin und
ARD-Vorsitzende, Dr. Jürgen Brautmeier, Direktor Landesanstalt für Medien NRW (LfM), Düsseldorf, Prof. Sebastian Turner,
Unternehmer, Berlin, Helmut Heinen, Präsident Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V., Berlin
© Ralph Sondermann
26 | Kabinett
v.l. ARD Intendantin Monika Piel, WDR Intendantin
Verena Kulenkampff, WDR-Justiziarin Eva-Maria Michel,
© Uwe Voelkner / Fotoagentur FOX
get zu klären, die fehlenden Einnahmen müssten in jedem Fall kompensiert werden. Einen
beeindruckenden Beitrag zu der Bedeutung
von Internet und Social Media für die Umbrüche in den nordafrikanischen Staaten lieferte
Esra’a Al Shafei, die wegen ihres Einsatzes für
Menschenrechte und Meinungsfreiheit in ihrer
Heimat Bahrain nur mit erheblichen Vorsichtsmaßnahmen arbeiten kann.
Abends, beim großen Empfang auf der MS
Rheinenergie, bot sich für einige hundert geladene Gäste, die Gelegenheit zu einem entspannten Informationsaustausch. Model Markus Schenkenberg, Schauspielerin Alexandra
Kamps und viele TV- und Filmsternchen tummelten sich auf dem roten Teppich und genossen anschließend die lange Nacht auf dem
Rheindampfer.
Antonie Schweitzer
23_Medienforum/Kulturtreff_Musterseiten 30.08.11 14:59 Seite 27
Wirtschaft
Der Kölner
Unternehmerpreis
wurde zum vierten
Mal verliehen
Preisträger Johannes Genske,
Biomöbel Genske GmbH
Nr. 1 für Bio-Möbel
er Wirtschaftsclub Köln e. V. zeichnet
mit dem von ihm verliehenen Preis
Unternehmen aus, die standortgebunden, innovativ und eigeninitiativ ihre Marktanteile ausbauen, sozial und zukunftsfähig
sind und den Wirtschaftsstandort Köln stärken. Mit der Auszeichnung, mittlerweile eine Institution im Wirtschaftsleben der Domstadt, vermitteln die im Club vereinten unabhängigen Unternehmer, Führungskräfte und
Freiberufler der Entwicklung dieses Standorts wichtige Impulse. Den Preis wollen die
Initiatoren als Signal verstanden wissen: Un-
D
ternehmen in Köln sind erfolgreich. In diesem Jahr waren das allen voran Biomöbel
Gens ke – das öko logische De sign-Möbel haus in Köln, das mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde. Der 2. Preis ging an die QSC
AG, bundesweiter Telekommunikationsanbieter mit eigenem Breitband-Netz, und der
3. an Gastronomiebetriebe Markus Zehn pfennig. An der festlichen Preisverleihung im
Dom Hotel nahmen Honoratioren der Stadt
und namhafte Persönlichkeiten aus Politik
und Wirtschaft teil.
Antonie Schweitzer
v.l. 3. Preis: Markus Zehnpfennig, Markus Zehnpfennig
Gastronomiebetriebe, 2. Preis: Dr. Bernd Schlobohm, QSC
AG, Jürgen Roters, Oberbürgermeister Köln,
1.Preis: Johannes Genske, Biomöbel Genske GmbH,
Marc Kurtenbach, Präsident Wirtschaftsclub Köln,
Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung Merck Finck
Co. Privatbankiers / Vorstand Merck Finck Treuhand AG
Der Kölner Kulturtreff
ist eine Institution
KABINETT sprach mit Eventmanager Winni Ebert
Winni Ebert
I
m November gibt es ihn schon seit fünf
Jahren: Den Kölner Kulturtreff, 2006 vom
Wahl-Kölner und Medienexperten Winni
Ebert ins Leben gerufen. Alle
fünf bis sechs Wochen tagt der
Treff an wechselnden Locations,
in Hotels wie dem Mar ri ott
oder dem New Yorker, auch
schon mal auf einem KölnDüsseldorfer Rheinschiff. Aus
dem Jour fixe in der UstinovBar des Dom Hotels entwickelte sich das zunächst Dom Treff
genannte gesellschaftliche Ereignis unter der Leitung des
Musikproduzenten und Medienexperten Ebert prächtig. Rund 500 Gäste
kommen im Schnitt, so dass eine Gebühr von
10 Euro notwendig wurde, um die trotz Ge-
tränke-Sponsoren steigenden Unkosten zu
decken.
Eberts Ziel ist es, Künstler, Anwälte, Ärzte,
Persönlichkeiten aus Politik (Ex-OB Fritz
Schramma ist Stammgast) und Wirtschaft
effektiv zu vernetzen, „Anzugträger und Verrückte“ zusammenzubringen. Stolz ist er auf
zwei durch den Treff zustande gekommene
Konzertverträge. Neben Ausstellungen unterhält jeder Treff mit Live-Musik. Der nächste,
bereits 42. Kulturtreff findet am 20. September in den Opernterrassen statt. Auf Eberts
Wunschliste steht immer noch, einen Sponsor
für leckeres Weizenbier zu finden. Muss doch
möglich sein!
www.dom-treff.de
27 | Kabinett
Modenschau_Degenring 2_Musterseiten 30.08.11 19:01 Seite 28
Gesellschaft
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Zeitlose Eleganz,
exklusive Stoffe, perfekter Schnitt
Die neue Herbst- und Winterkollektion von Mahi Degenring punktet
mit edlen Materialien und tragbaren Modellen für jeden Anlass
mmer wieder überrascht Mahi Degenring, seit mehr
als 25 Jahren vielgefragte und erfolgreiche Modeschöpferin
mit Boutiquen in Köln,
Düsseldorf und Berlin, mit innovativen
Mahi Degenring,
Kollektionen, die edle
Haute-Couture-Designerin
Materialien mit klassischer Eleganz, sportlicher Weiblichkeit,
perfektem Schnitt und ausgefallenen Accessoires kombinieren. Für sie steht die Trägerin ihrer Modelle im Mittelpunkt, ob als
beruflich erfolgreiche Business-Frau, gepflegte Dame von Welt oder moderne Frau
von heute, die sich gerne gut und individuell kleidet. Für sie alle und für jede einzelne
entwirft Mahi Degenring ihre einzigartigen
Unikate.
I
Auch für die Herbst- und Wintersaison
2011/2012 hat sich die Couture-Designerin anziehende Modelle mit raffinierten Raffungen, in lässigem Crinkle,
kuscheligem Strick, feinem Leder
und natürlich edler Seide einfallen lassen. Dem eher rus-
28 | Kabinett
tikalen Modetrend „Trachten“ und dem TopTrendthema Strick widmet sich „la Degenring“ mit ihrem unverwechselbaren Stil, der
frau optimal zur Geltung bringt.
Chic und elegant präsentiert sich ihre neue
Kollektion in den Farben der Saison, edlen
Gold-, sanften Mais- und bernsteinfarbenen
Cognactönen. Zur dunkleren Jahreszeit
passt vorzüglich schmeichelndes Grau,
warmes Braun und zeitloses Schwarz.
Pullover, Twinsets, Röcke und
Kleider in schimmernder Koralle oder schmeichelndem Violett und aufregendem StrickMix sollten in
der kühleren Jahreszeit nicht fehlen. Eng
zulaufende „Chino“- Hosen sind ein Hingucker, und rein seidene Tücher- und Out doorjacken (mit Pelzfutter für eisige Wintertage) ziehen jede Frau perfekt an. Hüftlange Jacken à Coco Chanel kom biniert
Modenschau_Degenring 2_Musterseiten 30.08.11 19:02 Seite 29
Gesellschaft
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r Shirin
Mahi Degenring mit Tochte
Mahi Degenring mit sportlichen Röcken in
noblem Wild- oder Nappaleder. Auch die
gute alte Cordhose ist wieder da und passt
wie eine figurbetonende Jeans hervorragend
zur blauen Trachtenjacke im Military-Stil.
Bei den Wolltweed-Jacken in zauberhaften
Schattierungen von Oliv, Kiwi und Türkis
erinnern nur die dekorativen Knöpfe an
herkömmliche Trachten. Getragen mit einer
handbemalten Seidenbluse, wie sie Mahi Degenring in großer Vielfalt entwirft, und einer
klassisch geschnittenen Wollgabardine-Hose
macht frau damit immer eine gute Figur.
Wenn die Blätter fallen und die Abende länger werden, ist der zwanglose Blazer wieder gefragt. Ob als Einzelstück ohne
Kragen in Karo- und Paisleymuster oder im klassischen Look,
Blazer sind auch in der kommenden Saison ein absolutes Must Have. Für
den festlichen Anlass empfiehlt
Mahi Degenring luxuriöse Seidenjacken mit
Spitzenbesatz und leicht ausgestellte Röcke
aus Wollspitze in kühlem Petrol oder leuchtendem Kiwi. Ein schwarzes Cashmere-Cape
mit Strassknöpfen und Fuchspelzbesatz sorgt
für Aufsehen und rückt seine Trägerin garantiert in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Das gilt auch für große Abendroben
aus roter oder grün changierender Seide mit
Spitzenbesatz und Schärpen.
Ob sportlich leger oder sinnlich feminin,
fesch oder sexy, in komfortabler oder figurbetonter Passform, Mahi Degenring findet
für jede Frau jeden Alters, mit Kleidergröße
34 oder leicht barocker Figur, das passende,
auf sie zugeschnittene Modell. Sie nimmt
sich Zeit und berät ihre Kundinnen ausführlich. Auch das zeichnet diese Modeschöpfern
aus. Wer sich für eines – oder mehrere – der
Kleidungsstücke aus ihrer Kollektion entscheidet, kann sicher sein, typgerecht und
nach der aktuell angesagten Mode angezogen zu sein. Einfach perfekt, zu welcher
Tages- oder Nachtzeit auch immer.
Mahi Degenring Couture
Brückenstraße 17
50667 Köln
0221 2575661
www.degenring-couture.de
29 | Kabinett
Volksbank/Bretz_Musterseiten 30.08.11 20:23 Seite 30
Wirtschaft
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Volksbank Bonn Rhein-Sieg
lobt Wirtschaftspreis aus
25.000 Euro im Visier!
ereits zum siebten Mal in Folge lobt die
Volksbank Bonn Rhein-Sieg den alle
zwei Jahre verliehenen Innovationspreis
aus. „Erfinder, Weiterentwickler und Vordenker“ aus Bonn und der Region sind aufgefordert, ihre Innovationen einzureichen. Mit
einem Preisgeld von 25.000 Euro ist der Preis
einer der höchstdotierten regionalen deutschen Wirtschaftspreise.
Die wichtigsten Vergabekriterien sind
- Innovationsgrad
- Marktfähigkeit
- Umweltverträglichkeit
- Potenzial zur Sicherung und Schaffung von
Arbeitsplätzen
B
men. Die elfköpfige Jury unter Vorsitz von Professor Klaus Borchard ist mit Vertretern regionaler Wirtschaftseinrichtungen, der IHK und
der Handwerkskammer kompetent besetzt:
Prof. Dr. Max Baur, Universität Bonn
Gertrud Bilski, kaufmännische Geschäftsführerin,
Forschungszentrum Caesar
Prof. Dr. Reiner Clement, Hochschule Rhein-Sieg
Dipl. Ing. Karl Hagedorn, Hagedorn GmbH & Co.KG
Stephan Huthmacher, Comma Soft AG
Prof. Dr. Thomas Reiner, Siebe Engineering GmbH &
Co. KG
Michael Swoboda, IHK Bonn Rhein-Sieg
Ulrich Trottenberg, Direktor des Fraunhofer Instituts
Rudolf Müller, Ehrenvorstandsvorsitzender
Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG
Im Jahr 2011 hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen die Schirmherrschaft übernom-
Prof. Dr. Klaus Borchard, Rektor der Universität Bonn a.D.,
Jürgen Pütz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Bonn
Rhein-Sieg
Jürgen Pütz, Vorstandssprecher
Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG
Bewerben können sich neben Unternehmen
aus der Region mit nicht mehr als 500 Mitarbeitern auch Freiberufler. Die Preisvergabe
findet in feierlichem Rahmen am 30. Januar
2012 im Bonner Volksbank-Haus statt.
Bewerbung bis
30. September 2011
Einschalten!
Jetzt schalten: 25.000 Euro für Ihre beste Idee!
Innovationspreis 2011
Jetzt bewerben:
www.vobaworld.de/innovationspreis
Volksban
olksbank
Bonn Rhein-Sieg
Volksbank/Bretz_Musterseiten 30.08.11 20:23 Seite 31
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BRETZ STORE BONN
Mut zu Violett! Die Farbe gilt als gediegen und erfordert doch auch etwas Mut. In all ihren Nuancen
ist sie nicht nur bei Fashion, sondern auch im Interieur hochaktuell. Die Werteskala von Violett reicht
vom modischen Anstrich bis zu klassischer Eleganz,
das Spektrum von hellen, zarten Pastelltönen über
kräftige Akzente bis hin zu diskreten Abdunklungen
mit Schwarz. Doch immer geht von dieser Farbe eine
gewisse Faszination und der Hauch des Besonderen
aus.
„Kautsch“
Wie auf Wolken:
Bretz Couture mit Charme,
Glamour und Charakter
KABINETT stellt exklusive Wohnträume des
Bretz Brothers Design vor
„Cloud 7“
Seit 01.06.2011 gibt es einen neuen Bretz-Store in der
Loggia am Bonner Stadthaus, wo Ingo Preuss, Storemanager Sie gerne berät.
retz Möbel verstecken sich nicht. Sie
haben Charakter, sagt Norbert Bretz,
Geschäftsführer und Kreativ Direktor
von Bretz Brothers Design. Seit 1895 steht der
Name Bretz Couture für Polstertradition mit
dem Mut zur Avantgarde made in Germany
B
(in Gensingen bei Mainz), die den schwierigen
Spagat schafft zwischen handwerklicher Spitzenqualität und visionärer Design-Kunst. Stylische Polstermöbel, Couchtische, Vitrinen der
„Fat Boy“-Serie, Spiegel und Teppiche aus dem
Hause Bretz haben den gewissen Glamourfaktor, der ihnen den Touch des Besonderen gibt.
Bretz ist State of the Art. Wer sich damit umgibt, liebt das exklusive Design mit künstlerischem Anspruch, will aber auf komfortables
Sitzen und bequemes Liegen wie in Morpheus’
Armen nicht verzichten.
Jedes Sofa, jedes Bett, jedes Accessoire ist ein
in Deutschland handgefertigtes Unikat, das in
unzähligen Formen, Farben und in ca. 400 verschiedenen Polsterstoffen und Ledern erhältlich sind. Die erfolgreichste Sitzgruppe der
Bretz Brothers ist „Cloud 7“, wobei der Name
durchaus Programm ist. Das aus zwei Elementen bestehende Polstermöbel ohne rechte Winkel ermöglicht eine direkte Kommunikation
mit dem Gegenüber und öffnet sich zugleich
großzügig in den Raum. Die rautenförmig eingezogenen (Kassettenheftung) Sitzfelder umschmeicheln mit mehrschichtigen Schaumstoffen und elastischem Federkernsystem je-
den, der auf diesem „kommunikativsten Sofa der Welt“, wie Norbert Bretz es beschreibt,
Platz nimmt und sich wie auf Wolke sieben
fühlt.
Charaktervolle Sessel und Sofas wie „Pompadour“, „Mammut“ oder „Kautsch“ und Betten
wie „Marilyn“ werden mit viel Herzblut und
expressiver Liebe zum Luxus entwickelt. Das
sind die bestimmenden Elemente des Manifestes der Bretz Couture. Die für Bretz tätigen
Designer sind Meister ihrer Zunft und immer
auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen
jenseits allzu behaglich-gediegener Sachlichkeit. Sie haben den Mut zu Emotionen, zum
Flippigen, Auffälligen und Ausgefallenen, den
Mut zu knalligen Farben und zur anspruchsvollen Trendfarbe Violett, die elegante und
intensive Akzente setzt, den Mut zu barocken
Löwenfüßen oder auch mal zu Bezügen im
Animal Print.
Kult. Lifestyle. Obsession. Bretz.
Bretz Store Bonn
Budapester Straße 10-12
53111 Bonn
Tel: 0228/43334260
www.bonn.bretz.de
31 | Kabinett
Hochkreuz_PR/Commerzbank_Musterseiten 30.08.11 17:54 Seite 32
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Dr. Stephan Dohm
verstärkt die
Hochkreuzklinik
Dr. Stephan Dohm
eit dem 1. April 2011 ist Stephan Dohm
gleichberechtigter Partner in der Bonner
Hochkreuz Augenklinik. Der 1975 in
Köln geborene Augenspezialist bereichert das
erfolgreiche Duo Dr. Peter Brauweiler und Erbil
Türkdamar. „Ich habe in Köln studiert und
promoviert“, berichtet Stephan Dohm. Sein
AIP (Arzt im Praktikum) absolvierte er im Jahr
2000 in Merheim, wo er vier Jahre später
Funktionsoberarzt wurde. Im Dezember 2005
machte er seinen Facharzt sowie die Fachweiterbildung „Okuläre Eingriffe“ und war bis
Anfang 2010 Oberarzt.
S
„Hauptsächlich beschäftige ich mich mit der
Netzhautchirurgie“, beschreibt Stephan Dohm
sein Tätigkeitsfeld. Diese ist beispielsweise
nötig bei einer gefährlichen Netzhautablösung. Aber auch Netzhautmembranen, Gefäßverschlüsse, Augendiabetes oder altersbedingte Makula-Degeneration (Zugrundegehen der Netzhautmitte) können Operationen
erfordern. Das Besondere bei seinen Eingriffen
ist, dass er sie, falls möglich, ambulant durch-
32 | Kabinett
führt. Normalerweise muss ein Patient bei
Netzhautoperationen stationär behandelt werden. Nur 40 bis 45 Augenchirurgen dürfen in
Nordrhein-Westfalen diese Operationen ambulant durchführen. Stephan Dohm ist einer
dieser zugelassenen Chirurgen.
Um solche Eingriffe ambulant durchführen zu
dürfen, muss der Operateur bestimmte Qualifikationen aufweisen. Neben einem umfangreichen Operationskatalog gehört auch eine
gewisse Dauer der Praxis in diesem Bereich,
eine spezielle Anzahl erfolgreicher Eingriffe
und entsprechend strenge Qualitäts-Kontrollen dazu. „Als Vitrektomie bezeichnet man den
Teilschritt einer Augenoperation, bei dem zur
Behandlung verschiedener Netzhauterkrankungen Teile des Glaskörpers chirurgisch entfernt werden“, erklärt Stephan Dohm.
Was der neue Klinik-Mitinhaber an der Hochkreuzklinik besonders zu schätzen weiß, ist ihre hervorragende Ausstattung: „Die Ausstattung der Operationsräume ist wirklich optimal.
Diese Gerätschaften stehen Ihnen in Krankenhäusern teilweise nicht zur Verfügung“, weiß
Stephan Dohm. „Ich möchte die Hochkreuzklinik im Bereich der Netzhautchirurgie so repräsentativ unterstützen, dass die Patienten
aus der gesamten Region hier versorgt werden
können und nicht mehr bis wer weiß wohin
fahren müssen. Zudem sind ambulante Opera-
tionen für die Patienten ja viel angenehmer,
als tagelange stationäre Behandlungen.“
Weit fahren müssen Patienten mit Augenproblemen definitiv nicht mehr. Die Augen Spezialklinik an der B9 deckt nun alle augenärztlichen Bereiche ab: Sei es die Makula-Degeneration (Absterben von Netzhautzellen),
Grauer Star, Hornhauttransplantationen oder
einfach nur die „normalen“ Augenarztuntersuchungen.
Peter Brauweiler und Erbil Türkdamar sind
hochzufrieden über ihren neuen Teilhaber:
„Nun können wir unseren Patienten einfach
alles bieten: Vom Sehtest über die Brille bis
hin zu Spezial-Operationen.“
Nicola Pfitzenreuter
SEHEN SIE SELBST.
Gemeinschaftspraxis
Dr. Peter Brauweiler, Erbil Türkdamar
und Dr. Stephan Dohm
Hochkreuz Augenklinik + Laserzentrum
Godesberger Allee 90
53175 Bonn
Tel: 0228/ 9379200
www.hochkreuz.de
Hochkreuz_PR/Commerzbank_Musterseiten 30.08.11 17:54 Seite 33
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Commerzbank Bonn
baut Beratung von
Geschäftskunden aus
Die Commerzbank eröffnete ihr neues Geschäftskundenzentrum in der Maximilianstr.
12. Insgesamt betreuen dort 13 Mitarbeiter
zusammen mit Spezialisten aus dem Kredit-,
Wertpapier- und Versicherungsbereich etwa
6.500 Geschäftskunden. Wolfgang Sepcke von
der Commerzbank über das neue Geschäftskunden-Beratungszentrum in Bonn.
Wie definieren Sie
einen Geschäftskunden?
Wolfgang Sepcke: Geschäftskunden, das sind
kleinere mittelständische Unternehmungen,
zum Beispiel Freiberufler wie Arztpraxen, Notar-, Rechtsanwalts- und Steuerberater-Kanzleien oder Architekten-Büros, Gewerbetreibende wie Handwerksbetriebe oder Familienun-
ternehmen mit einem Jahresumsatz von bis
zu 2,5 Mio. Euro.
Ein Beratungszentrum nur für
Geschäftskunden – warum?
Wolfgang Sepcke: Geschäftskunden stellen
zu Recht besondere Anforderungen an ihre Finanz-Beratung. Schon bisher haben wir Geschäftskunden in fast jeder Filiale betreut. Wir
haben uns aber nun entschlossen, unser Angebot und Expertenwissen an stark frequentierten Standorten wie hier in Bonn zu bündeln und weiter auszubauen. Jeder Geschäftskunde hat ab sofort einen festen Berater, der
die jeweilige Branche gut kennt und daher
maßgeschneidert beraten kann. Die Berater
werden vor Ort von einem breit aufgestellten
Gemeinsam
mehr erreichen
Team von Spezialisten unterstützt. Dazu gehören Kredit-, Wertpapier- und VersicherungsExperten. Für unsere Geschäftskunden heißt
das: Bessere Beratung, mehr Service und kürzere Wege.
Was ist das für ein Expertenwissen?
Wolfgang Sepcke: Neben Existenzgründungsund Investitionsdarlehen sind Lösungen für
den Zahlungsverkehr, maßgeschneiderte Anlageprodukte oder die betriebliche Altersvorsorge genauso wie fundierte Branchen-Kenntnis gefragt. Wir beschäftigen uns mit allen Branchen intensiv und bieten hier spezielle Konzepte an. Die Commerzbank ist einer der führenden Anbieter in diesem Segment. Bundesweit
betreuen wir über 900.000 Geschäftskunden.
www.commerzbanking.de
Nachrufe/Wüstenrot_AZ_Musterseiten 30.08.11 19:14 Seite 34
Gesellschaft
Zum Tod von Reinhard Appel, Ekkehard Kohrs und Gerd Rauhaus
Mitgestalter unserer Zeit
n diesem Sommer haben uns drei Journalisten für immer verlassen, die mit ihrem
Wirken die Nachkriegszeit und das Gedeihen der Bundesrepublik Deutschland mit geprägt haben. Zu ihrem Abschied wurden sie
vielerorts entsprechend gewürdigt, und es
fällt mir, als ein Freund und Kollege aller Drei,
etwas schwer, zu diesen Verlusten die angemessenen Worte zu finden.
I
In einer Todesanzeige zu Gerd Rauhaus, viele
Jahrzehnte Bonner Korrespondent der Nürnberger Nachrichten, stand zu lesen: „Gerd
starb unerwartet und viel zu früh. Er schlief
ein im Burgund auf seinem geliebten Boot.“
(Es war am 3. Juni 2011 in Saint-Jean-deLosne, Côte d’Or.) So was berührt. Denn es
weitet über die berufliche Dimension hinaus,
die stets präsent war, den Blick auf mentale
Gesichtspunkte, die einen Menschen jenseits
seiner Profession erst ausmachen. 65 ihm
Nahestehende gaben ihrer Betroffenheit am
Tod des Freundes und Kollegen in einer Sammelanzeige Ausdruck: „Wir trauern um einen
herausragenden Journalisten, engagierten Demokraten und liebenswerten Menschen. Voller
Wehmut und Dankbarkeit erinnern wir uns an
die Zeit mit ihm, an seine Geschichten, seinen
Humor, seine Ironie, sein Lachen und seine
Freundschaft.“ Unter ihnen auch GA-Chefkorrespondent Ulrich Lüke, der wenig später, 23
Tage nach der Trauerfeier für Gerd Rauhaus
am 15. Juli 2011 in der Kapelle auf dem Bonner Südfriedhof, für die GA-Redaktion die Abschiedsrede auf seinen Redaktions-Kollegen
Ekkehard Kohrs in der evangelischen Christuskirche in Meckenheim gehalten hat. Eine
bemerkenswert kluge und einfühlsame Rede.
Ja, unser Freund Ekky, 1944 in Brünn geboren,
ist am 9. Juli 2011 in seinem ihm besonders
vertrauten Meckenheim gestorben. Als langjähriger Leiter der Parlamentsredaktion hat er
die Berichterstattung des General-Anzeigers
maßgeblich geprägt. Dieser schrieb im Nach-
ruf: „Seine Nähe zum Leser, die Klarheit seines
Urteils und seine Texte wie auch sein herausragendes Wissen machten ihn zu einem hoch
geschätzten Kollegen. Sein Humor, seine Bescheidenheit und sein Engagement für den
Mitmenschen werden uns fehlen.“ Es war vor
250 Trauergästen ein bewegendes Ereignis.
Der ehemalige Meckenheimer Pfarrer Jochen
Siebel, ein enger Vertrauter von Ekky, fand in
seiner Rede eine Qualität des Erinnerns, wie
man sie wohl selten in Predigten hört, und
Ulrich Lüke fand die Worte, die auch mir für
diesen fleißigen und kenntnisreichen Kollegen
und Freund Ekky passend und angemessen
erschienen. Wie Gerd Rauhaus hatte wohl
auch Ekkehard Kohrs eine Lieblingsadresse. In
seiner Todesanzeige hieß es: „Wie kommt’s,
dass du so traurig bist? Ich höre doch die
Glocken von Grado schon klingen.“ Von Jochen
Siebel und Ulrich Lüke erfuhren wir, dass Ekky
noch so gern im Spätsommer in sein vertrautes Grado an der Adria gereist wäre – zum
41. Mal.
Unabhängig von den menschlichen und beruflichen Qualitäten der drei Verstorbenen hat
wohl Reinhard Appel die größte Popularität
erreicht. Die Pfarrkirche St. Nikolaus zu BonnKessenich bot bei der Trauerfeier für den gläubigen Katholiken den entsprechenden Rahmen
religiöser Überhöhung. Gottlob fand der gegenwärtige ZDF-Chefredakteur Peter Frey einen wirksamen Übergang zu den profaneren
Lebensabschnitten des Reinhard Appel. Im
Februar 1927 im oberschlesischen Königshütte
geboren, gelangte der kleine Reinhard schon
im Dezember des gleichen Jahres nach BerlinSpandau, wo er die Kindheit und Jugend erlebte. Wie alle seines Jahrgangs schickte man
ihn als 17-Jährigen in den Krieg, den er heil
überstand. Nach journalistischer Ausbildung
wurde er bereits 1950 politischer und diplomatischer Korrespondent der Stuttgarter Zeitung in Bonn, wo er 1962/63 auch als Vorsitzender der Bundespressekonferenz fungierte.
Reinhard Appel †
Von 1963 bis 1973 moderierte er die ZDF-Reihe „Journalisten fragen – Politiker antworten“,
die als „Appel-Runde“ in aller Munde war und
von Peter Frey als ein vom persönlichen Namen geprägtes „Markenzeichen“ des ZDF gewürdigt wurde. Preise und Anerkennungen
standen bei Reinhard Appel Schlange. 1973
avancierte er schließlich zum Intendanten des
Deutschlandfunks. Von dort holten ihn die
Medien-Mogule als Chefredakteur zum ZDF,
wo er u.a. das „Heute-Journal“ und „WISO“
einführte. Nach seiner Pensionierung beglückte er das ZDF sporadisch als Moderator politischer Diskussionssendungen. Ich lernte ihn
vor 50 Jahren näher kennen, ihn und seine
Frau Marianne, die er schon damals als sparsame schwäbische Hausfrau in Szene setzte.
Reinhard Appel – wer zählt die Bücher über
Zeitgeschichtliches und Denkwürdiges, die
vielfältigen Engagements des noch rüstigen
Reinhard Appel a.D.? Ein Tausendsassa? ZDFIntendant Markus Schächter rühmte ihn auch
als warmherzigen, liebenswürdigen Menschen,
der stets auf Dialog und Harmonie bedacht
gewesen sei. Ich kannte ihn auch durchaus
kiebig, wenn es denn nicht anders ging. Wir
haben viel miteinander diskutiert, geplaudert
und gesungen. Auf die Frage, wie Reinhard
Appel mit nur einem Wort beschrieben sei,
würde ich antworten: burschikos.
Karl Garbe
34 | Kabinett
Nachrufe/Wüstenrot_AZ_Musterseiten 30.08.11 19:14 Seite 35
Hans-Joachim Quast
Vorstandsbeauftragter
für den öffentlichen Dienst
An den Buchen 1a, 53125 Bonn
Telefon: 0228 - 921 29 929
Mobil:
0171 - 53 55 622
Fax:
07141 - 16731984
E-Mail: [email protected]
Internet: www.wuestenrot.de
Sparda/Welker_Musterseiten 30.08.11 19:51 Seite 36
Wirtschaft
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Geschäftsstelle des Jahres 2011
Sparda-Bank siegt mit dem Bonner Sparda-Carré
D
ie Sparda-Bank konnte sich beim diesjährigen Wettbewerb „Geschäftsstelle
des Jahres“ mit dem besten Geschäfts-
v.l. Peter Goeke, Vertriebsleiter der Sparda-Bank Bonn,
Peter Mientus, Filialleiter des Sparda-Carré Wesselstraße,
Bonn, © Sparda-Bank West
stellenkonzept durchsetzen. Das neue Sparda-Carré in der Wesselstraße in Bonn, mit
dem „das Profil des Institutes als moderne Direktbank mit Filialen geschärft werden sollte“,
überzeugte die hochkarätig besetzte siebenköpfige Jury. Der Veranstalter, das renom mierte Fachmagazin „geldinstitute“ der Holzmann Medien GmbH & Co.KG, ehrte den Sieger am 21. Juni in Frankfurt im Rahmen einer
Bankentagung. „Die Preisverleihung war ein
besonderes Ereignis. Wir freuen uns sehr über
diese Ehrung und bedanken uns bei der Jury
für ihr kompetentes Urteil“, so äußerte sich
Sparda-Vertriebsleiter Peter Goeke erfreut.
Kunden nehmen beim Betreten der Filiale den
dreigeschossigen Luftraum als offen und großzügig wahr. Transparenz und Diskretion sind
ideal umgesetzt. Gleichzeitig ist die Kommunikation zwischen Kunde und Bank vorbildlich
gelöst. Dank der Integration innovativer Technologien ist die Attraktivität der Bank und die
Anpassungsfähigkeit sehr gut durchdacht.
„Der Preis bekräftigt uns in dem Vorhaben,
Kundenorientierung und -dialog in unseren
Filialen deutlich umzusetzen“, erklärt Peter
Mientus, Filialleiter im Sparda-Carré. Und
weiter: „Das Sparda-Carré ist für uns eine Zukunftsfiliale und jeder Mitarbeiter lebt das
Gefühl, in einer „ausgezeichneten“ Bank zu
arbeiten.“
www.sparda-west.de
Sparda/Welker_Musterseiten 30.08.11 19:51 Seite 37
Gesellschaft
30 Jahre Salon-Kultur:
Ein prominenter Treffpunkt
Claudia und Dr. Bernd Welker
as „gewisse Etwas“ hat kein Verfallsdatum – so lautet der Befund sowohl
zum Jubiläum eines der gediegensten
Bonner Events, als auch zu dessen Schöpferin
Claudia Welker. Da gerät man bei einem Resümee ins Schwärmen, und der Respekt höchstpersönlich lüftet seinen Hut.
Man könnte ganze Romane und Sachbücher
füllen mit dem, was die grazile und stets anmutige Gastgeberin in drei Jahrzehnten auf
die Beine gestellt hat. Welche kunterbunte Palette an Persönlichkeiten sammelte sich regelmäßig zu anregenden Gesprächen, Ohrenschmaus und Gaumenfreuden: Mediziner, Ju-
D
risten, Journalisten, Exzellenzen der
Welker-Hauses in der Bonner KönigstraÖkonomie und Philosophie, Politiker,
ße 29. Damit war der klassische Salon
Maler, Musiker, Leutselige, Einsilbige,
wiedergeboren. Kalis lobte den Jour
sogar zerstreute Professoren finden
Fixe als Quell der Anregung und
den Weg.
zeigte sich „von der Vielfalt der
18 Jahre ist es her, dass Claudia mit
Charaktere, Funktionen und Fähigdem Arzt Dr. Bernd Welker verheikeiten, vom Geist und Witz“ jedes
ratet ist, der nicht nur finanziell,
Gastes beeindruckt. In der Tat, der
„Angelique“
sondern auch als Pianist und Literat
berüchtigte Small Talk hat dort keinen
Claudias Salonkultur inspiriert. Ihr Sohn
Zutritt…
Sven hofft, dass seine Mutter die Tradition
Zum 30-jährigen Bestehen hatten sich 120
dieses Salons, übrigens der einzige in Bonn geladene Gäste eingefunden. Opersängerin
und Berlin, der in unseren Dekaden so lange Christine Gogolin sang Claudias Lieblingsarie.
Zeit währt, noch lange aufrecht erhalten wird. Gerd Kinzer begleitete auf dem Piano Anja
Die Jubiläumsrede von Dieter Kalis, Fernseh- Borchers Spiel mit Violine und Saxophon.
journalist der Deutschen Welle, rekapitulierte Markus Schimpp mixte Kabarett mit Musical,
in brillanter Weise den Werdegang des Salons. Oper und Operette, und letztendlich wurden
Vom ersten Treffpunkt „Kerze“ über „Bonner im Garten zu Ehren der Gastgeber Monumente
Presseclub“ (mit dem legendären Karlchen enthüllt: „Romeo & Julia“ und eine „AngeliRosenzweig), „Hotel Maritim“ und „Redütt- que“. Deren Deutung war offenkundig.
Karl Garbe
chen“ bis zu den eigenen vier Wänden des
Anzeige
So schön kann
Modeschmuck sein
Babett Konau,
Inhaberin
S
eit April ist Bonns City um ein Schmuckstück reicher: Babett Konau eröffnete
am Dreieck eine „KONPLOTT“-Filiale mit
hochwertigem Schmuck der international gefragten Designerin Miranda Konstantinidou.
Vor 25 Jahren gründete die Griechin in Trier
ihre Firma „KONPLOTT“. Der ungewöhnliche
Markenname ergab sich aus ihrem Namen und
dem eines Partners. Heute tragen Superstars
wie Madonna und Shakira ihren Schmuck, der
auf den Philippinen in kleiner Auflage handgefertigt und weltweit in 900 Ländern und 80
eigenen Geschäften vertrieben wird. Neben
London, Peking und Moskau nun auch in Bonn
bei der Miss Germany des Jahres 2003, Babett
Konau. Sie ist fasziniert von der Schönheit der
zwölf Schmuckkollektionen und der Sondereditionen, die Miranda Konstantinidou jedes
Jahr entwirft – verspielt, vielfältig, fantasievoll,
mit Perlen, Glas, Kristallen, Leder und Knochen.
Dazu immer neue, traumhafte Accessoires,
auch in Textil. Im Bonner Schmuckladen von
Babett Konau wird das 25-jährige Jubiläum
vom 30. September bis 5. Oktober gefeiert:
Jede Kundin, die im Wert
von 15 Euro einkauft, erhält ein ganz besonders
Dankeschön-Geschenk dazu. Was das sein wird, sei
hier noch nicht verraten
Im Dezember wird die
Kollektion „Las Vegas“
er wartet: Glitter und
Glamour pur.
www.konplott.com
KONPLOTT Bonn
BABETTE KONAU
Dreieck 9
53111 Bonn
Tel.: 0228 / 94499820
37 | Kabinett
Herzstiftung_Musterseiten 30.08.11 17:49 Seite 38
Gesellschaft
Engagiert und warmherzig:
Barbara Genscher ist seit 24 Jahren
Schirmherrin der
Deutschen Herzstiftung
Für die dritte Gesundheitsmesse „bonn gesund“ am 18. September 2011 in der
Stadthalle Bad Godesberg übernimmt sie die Schirmherrschaft
eit fast 24 Jahren, seit Dezember 1987,
ist Barbara Genscher, die Gattin des langjährigen Außenministers Hans-Dietrich
Genscher, Schirmherrin der 1979 gegründeten
Deutschen Herzstiftung. Im Gespräch mit Elke
Dagmar Schneider betont sie, dass nicht, wie
oft fälschlich angenommen wird, der Herzinfarkt ihres Mannes ausschlaggebend für dieses Engagement war: „Der kam erst zwei Jahre später. Aber ich hatte ein offenes Ohr für
dieses Thema“.
Ihre ehrenamtliche Arbeit für die Deutsche
Herzstiftung, für die sie sich in der Öffentlichkeit überzeugend und engagiert mit der Kraft
ihrer Persönlichkeit einsetzt, hat Barbara
Genscher stets sehr befriedigt: „Es ist stetig
bergauf gegangen. In diesem Jahr haben wir
rund 69.000 Mitglieder, und die Spendeneinnahmen sind von anfangs etwa 100.000 Euro
auf acht Millionen Euro jährlich gestiegen.“
Davon fließen etwa 1,5 Millionen Euro in die
Forschung. Im vergangenen Jahr konnten rund
6.000 neue Mitglieder hinzu gewonnen werden, bis zum Juli 2011 bereits 4.600. Das ist
nicht zuletzt Barbara Genschers Verdienst, und
man merkt ihr an, mit wie viel Freude sie sich
für herzkranke Menschen und deren Familien
einsetzt. Sie selbst dankt vor allem dem Vorstand, dem wissenschaftlichen Beirat mit
renommierten Herzspezialisten, den
Fachärzten und den zahlreichen
ehrenamtlichen Helfern, die
die Deutsche Herzstiftung zu dem gemacht ha-
S
Barbara Genscher,
Schirmherrin der Deutschen
Herzstiftung
38 | Kabinett
ben, was sie heute ist: Ein kompetenter Ansprechpartner für Betroffene und Angehörige, für alle, die Rat und Information suchen,
gesundheitliche Probleme haben, Tipps und
Empfehlungen brauchen, wenn sie z.B. wissen
möchten, welche Nebenwirkungen ein bestimmtes Medikament hat.
Zur Arbeit der Stiftung gehören Aufklärung
über Vorbeugung und Behandlung von Herzkrankheiten, die Förderung der medizinischen
Forschung und die Unterstützung von herzkranken Kindern und deren Eltern. „Jährlich
werden etwa 6.000 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler geboren“, sagt Barbara
Genscher. Es sind Kinder, die früher keine
Überlebenschance gehabt hätten, dank des
Fortschritts der Medizin heute jedoch zu 90
Prozent gerettet werden können.
Die Kinderherzstiftung liegt der Schirmherrin
ganz besonders am Herzen. „Für Eltern sind
das schlimme Nöte“. Für die heranwachsenden Kinder, die fast immer schwierige Operationen überstanden und eine lange Leidenszeit hinter sich haben, organisiert die Kinderherzstiftung Freizeiten. Da wird gesegelt oder
in den Bergen gekraxelt, damit die vielfach
überbehüteten Kinder, die in den Familien eine
Sonderstellung einnehmen, ihre Kräfte selbst
erfahren können. Sie werden von Mitarbeitern
der Stiftung und von Ärzten betreut und „nach
ihrer individuellen Leistungsfähigkeit gefördert“, wie Barbara Genscher sagt.
Im März 75 Jahre alt geworden, weist sie darauf hin, wie wichtig es ist, in jedem Lebensalter auf die Gesundheit und die richtige Lebensweise zu achten. Regelmäßige Check-Ups
tragen dazu, Gefahrenfaktoren wie den tückischen Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen und dem gefürchteten Herzinfarkt auf
Herzstiftung_Musterseiten 30.08.11 17:49 Seite 39
Gesellschaft
diese Weise vorzubeugen: „Es gilt, immer
aufmerksam zu sein und zu
bleiben“, so Barbara Genscher. Die
bundesweiten „Herzwochen 2011“ der
Deutschen Herzstiftung mit dem Motto
„Herz unter Druck“ widmen sich vom 1. bis 30.
November dem Thema Bluthochdruck, von
dem Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Das vierwöchige Herzforum informiert, Hochdruckexperten klären auf, es gibt
bundesweite Messeaktionen. Denn noch immer stehen Herz-Kreislauferkrankungen an
erster Stelle der Erkrankungen mit tödlichem
Ausgang. Aufklärung und Prävention sind daher nach wie vor wichtige Aufgaben der Stiftung. „Durch unsere Arbeit sind wir Ansprechpartner für herzkranke und hilfesuchende
Menschen geworden. Auf dieser Basis werden
wir weiter arbeiten“, erklärt Barbara Genscher.
Sie wird sich weiter für die Deutsche Herzstiftung und betroffene Menschen einsetzen. Für
dieses Engagement wurde sie 2005 mit dem
Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Sie ist Namensgeberin für das Barbara
Genscher-Haus der Malteser Rettungswache
in Rheinbach und Trägerin zahlreicher Ehrenpreise. Die Arbeit der Deutschen Herzstiftung
und ihrer Schirmherrin, die mit ihrer lebensbejahenden Ausstrahlung und ihrer warmherzigen Persönlichkeit vieles in Bewegung gebracht hat, ist unabhängig von Beruf, Krankenversicherung oder Alter. Barbara Genscher
wünscht sich eine weitere positive Entwicklung dieser größten Patientenorganisation auf
dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen
im Interesse der Betroffenen, um auch in Zukunft viele Menschen vor einer Herzerkrankung
zu bewahren. „So lange ich fit bin, bleibe ich
dabei“, sagt sie. Mit Herz, versteht sich. R.
Infos:
Deutsche Herzstiftung e.V.,
Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt am Main;
Telefon: 069/95 51 28-0, Fax: 069/95 51 28-313;
E-Mail: [email protected]
Der Mitgliedsbeitrag beträgt 36 Euro im Jahr. Viermal
jährlich erscheint die Zeitschrift „Herz Heute“ der
Deutschen Herzstiftung e.V.
Spendenkonten:
Commerzbank Frankfurt am Main,
Konto Nr. 90 00 35 00, BLZ 500 800 00
Frankfurter Sparkasse,
Konto Nr. 90 30 00, BLZ 500 502 01
Deutsche Bank 24 Frankfurt am Main,
Konto Nr. 921 692, BLZ 500 700 24
Spendenkonto der Kinderherzstiftung:
Commerzbank Frankfurt am Main,
Konto Nr. 90 00 35 03, BLZ 500 800 00
Die Spenden sind steuerlich absetzbar.
39 | Kabinett
Bühnen_Bonn_Musterseiten 30.08.11 17:06 Seite 40
Kultur
Theater im Ballsaal –
Tanz- und Spielstätte
unter einem Dach
Bonn
von Nicola Pfitzenreuter
Wer sich in Bonn für Schauspiel und Tanz interessiert, kennt auch das
Theater im Ballsaal in Bonn-Endenich. Einst befand sich dort der ‚Ballsaal
Krause’, der im 19. und 20. Jahrhundert ein Ort des Tanzvergnügens und
politischer Aktionen (Gründung des "Maikäferbunds" mit Gottfried Kinkel
und Carl Schurz) war. Heute gehört der Saal dem einzigen freien Theaterhaus der Stadt Bonn. „Das Fernsehen war das Aus des Saals“, sagt Frank
Heuel, Leiter des „fringe Schauspielensembles“.
Der Ballsaal in Endenich
och seit dem 1. September 1993 ist der
Ballsaal wieder in Betrieb. Anfangs war
es ein innovatives Theater, heute beherbergt es mit dem ‚fringe ensemble’ (Schauspiel)
und ‚CocoonDance’ (zeitgenössischer Tanz)
gleich zwei Sparten unter einem Dach. „Durch
diese Kombination und unsere vielen, überregionalen Partnerschaften können wir dem
D
So viele Vorstellungen hätten sich beide Ensembles bei ihrer Gründung nicht träumen
lassen. Als Frank Heuel 1999 das ‚fringe ensemble’ gründete, war nur ein einziger Auftritt
beim „Internationalen Fringe Festival in Edinburg“, dem größten Theaterfestival der Welt
für freie Theater, geplant.
Ähnlich erging es im Jahr 2000 Rafaële Giovanola und Rainald Endraß, als sie die Tanzgruppe ‚CocoonDance’ gründeten. Auch sie
planten nur einen einzigen Auftritt. Stattdessen taten sie sich mit Frank Heuel zusammen
und leiten nun gemeinsam das Theater im
Ballsaal.
erklärt Rafaële Giovanola das Modell. Zusätzlich arbeiten die drei Künstler mit dem Auswärtigen Amt zusammen und haben Deutschland sogar schon in Kirgisistan vertreten.
„Die Vorstellung war eine tolle Erfahrung! Das
Opernhaus war innen eine einzige Katastrophe, und man hatte dort noch nie zeitgenössischen Tanz gesehen. Wir waren total aufgeregt. Aber beide Aufführungen waren restlos
ausverkauft und wir bekamen Standing Ovations!“, erinnert sich Rainald Endraß. Das kirgisische Publikum war eben genauso begeistert,
wie die Bonner Zuschauer.
Die drei Köpfe arbeiten eng zusammen. Sie
erstellen den Spielplan, teilen sich das Budget und sorgen dafür, dass sich das Theater
trägt: „Es diktiert uns niemand, was wir wann
zu spielen haben“, erklärt Rainald Endraß. „Wir
sprechen uns meistens innerhalb von 30 Minuten ab. Völlig unbürokratisch und effektiv.“
I’ve seen it all – aktuelle Produktion des CocoonDance,
© Klaus Fröhlich
Publikum ein sehr breit gefächertes Programm
bieten“, berichtet Frank Heuel. Rund 120 bis
150 Vorstellungen jährlich, überwiegend Produktionen der beiden Gruppen, sind in Endenich zu sehen.
40 | Kabinett
Diesen unbürokratischen Ablauf haben sie einem seltenen Modell zu verdanken: Nach dem
einhelligen Beschluss des Kulturausschusses
wurden dem Theater zwar die Personal- und
Verwaltungskosten drastisch minimiert, gleichzeitig wurden aber die Förderungen der beiden Gruppen gewährleistet. Aus diesen Mitteln wird der Unterhalt des Theaters und zu
Teilen auch der Etat der beiden Ensembles bestritten. „Wir haben nur eine einzige halbe
Stelle – und die hat unser Geschäftsführer“,
Das Ballsaal-Team: v.l. Rainald Endraß, Rafaële Giovanola,
Frank Heuel, Jörg Tewes, © Claudia Grönemeyer
Theaterimballsaal
Frongasse 9
53121 Bonn
Telefon 0228. 79 79 01
www.theater-im-ballsaal.de
Bühnen_Bonn_Musterseiten 30.08.11 17:06 Seite 41
Kultur
Premiere:
27.09.
© Friedhelm Schulz
© Euro Theater
Stadtsanierung durch
Auftragsmord
Das Spiel im Spiel –
eine Wiederaufnahme
„Wir lesen vor, Sie hören zu Lachen ausdrücklich erwünscht!“
Nach über fünfundvierzig Jahren kehrt die nun
wohlhabende Claire Zachanassian in ihre heruntergekommene Heimatstadt Güllen zurück.
Einst musste sie Güllen geschwängert, verleumdet und sitzengelassen verlassen. Nach
zahlreichen Ehen wird sie zur Multimillionärin
und will sich ihre Gerechtigkeit und Ehre zurückkaufen. Für den Mord an ihrem ehemaligen Geliebten Alfred Ill ist sie bereit, ihre Heimatstadt von Grund auf zu sanieren.
Lassen sich die Güllener wirklich kaufen?
Poppet und Semiramis, ein uraltes Ehepaar, er
95, sie 94 Jahre alt, leben alleine in einem alten, modrigen Turm auf einer Insel. Aus Langeweile haben sie sich ein Spiel ausgedacht, das
sie vorübergehend aus der Leere und Einsamkeit ihres Daseins befreit: Sie haben zum Empfang eine illustre Gästeschar geladen, sogar
der König kommt. Sie bevölkern ihr Heim mit
immer mehr erfundenen Persönlichkeiten. In
einer verzweifelten Phantasmagorie vollführen
sie, was ihnen die Wirklichkeit versagt hat.
Haben Sie es nicht als Kind auch geliebt, wenn
man Ihnen vorlas?
Dann ist der Berliner Kult-Autor Horst Evers
für Sie die absolute Traumbesetzung: Er ist
Geschichtenschreiber aus Leidenschaft und
Vorleser aus Vernunft – schließlich musste
er beides in der Schule lernen – und das soll
nicht umsonst gewesen sein!
„Der Besuch der alten Dame“ war Dürrenmatts
erster internationaler Erfolg und hat bis heute
nichts an seiner Brisanz verloren. Die Tragikkomödie wurde am 29. Januar 1956 in Zürich
uraufgeführt.
„Die Stühle“ von Eugène Ionesco wurde 1952
in Paris uraufgeführt. Der Einakter ist das dritte
Theaterstück des französisch-rumänischen
Schriftstellers. In Frankreich gilt er als der
bedeutendste Dramatiker der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts und führender Vertreter
des Absurden Theaters.
Premiere:
19.09.
Kleines Theater Godesberg
Premiere: 19.09.; bis 30.10.
Karten und Infos: 0228 / 36 28 39
www.kleinestheater-badgodesberg.de
Premiere:
15.09.
Euro Theater Central
Premiere: 15.09., dann fest im Programm
Karten und Infos: 0228 / 65 29 51
und www.eurotheater.de
Die „39. Pantheon Lesenacht“ im Bonn-Center
hat schon lange Tradition. Alljährlich treiben
dort die „Pantheon-Vorleser im WDR“ ihr Unwesen. Dieses Jahr liest Horst Evers gemeinsam mit seinen Bühnengästen Martin Sonneborn, Philipp Scharri, Christian Bartel und
Harald Martenstein Ihnen so einiges vor. Die
allesamt langjährig erfahrenen Journalisten
bieten Ihnen wieder herrlich groteske Stadtgeschichten, irrwitzige Glossen, gemeine Kolumnen und abartige Gedichte: Die etwas anderen Gute-Nacht-Geschichten.
Der WDR5-Hörfunk zeichnet den Abend auf. Die Sendung
erfolgt in der Reihe „Streng öffentlich“. Der Link zum
WDR5: www.wdr5.de/ sendungen/streng-oeffentlich.html
Pantheon
Wann: 27.09.
Karten und Infos: 0228 / 21 25 21
www.pantheon.de
41 | Kabinett
Bühnen_Köln_Musterseiten 31.08.11 17:48 Seite 42
Kultur
„Gehen Sie doch mal
mit ’nem fetten Grinsen nach Hause“
Köln
von Nicola Pfitzenreuter
Der Weg auf die Bühne war für Marina Barth eher ein Zufall, oder besser gesagt, ein Wetteinsatz: „Ich wollte
nie auf die Bühne! Aber ich habe einmal eine Wette mit einem kabarettistischen Freund verloren, und da musste
ich dann ran. Das war das reine Chaos! Ich habe den Text vergessen und war völlig am Ende. Das wollte ich nie
wieder tun! Aber irgendwie, hat es mich dann wohl doch nicht mehr los gelassen“, lacht Marina Barth. Seit
zehn Jahren leitet die gestandene Kabarettistin das Klüngelpütz Theater in der Kölner Gertrudenstraße. Zur
großen Freude ihres Publikums, das überwiegend aus Stammgästen besteht.
Das Klüngelpütz Theater
in Köln
© Volker Stanossek und
Wolfgang Weimer
m 20. April 2001 gründete die gebürtige Bergisch-Gladbacherin mit zwei
Kollegen das Einraum-Theater in der
Nähe des Neumarkts: „Vor dem Klüngelpütz
A
42 | Kabinett
gehörte ich etwa fünf Jahre der Gruppe ‚Kölner Filz’ an. Allerdings waren wir semi-professionell als Laiengruppe unterwegs.“
wir vor fünf Mann und unserem Schäferhund
gespielt. Aber auf einmal war es voll. Heute
müssen Sie die Karten vorbestellen.“
Als das Trio seine Vorgänger, die Kölner Ikonen „Die Machtwächter“, in der Gertrudenstraße ablöste, war Marina Barth schon etwas
mulmig zumute: „Bei unserer ersten Vorstellung sang ich das Eröffnungslied mit dem
Text: ’Ich werde das Gefühl nicht los, diese
Schuhe sind viel zu groß‘. Aber im Laufe des
ersten Jahres habe ich gemerkt, dass die Schuhe doch gar nicht so groß waren.“
Vom ursprünglichen Gründungstrio ist Marina
Barth heute als Einzige noch dabei, wird aber
von rund 20 bis 25 Künstlern unterstützt. „Ich
mag die Bezeichnung ‚Ensemble‘ nicht. Ich
bezeichne uns lieber als eine große Familie, in
der jeder unterschiedliche Projekte hat, was
eine wunderbare Bandbreite bringt. Am wichtigsten ist es uns, dass wir Spaß an unserer
Arbeit haben, denn nur so können wir wirklich
authentisch sein“, sagt Marina Barth. Und
Spaß haben sie – genau wie ihr Publikum.
Und damit hat Marina Barth Recht: Rund 160
bis 200 Vorstellungen zeigt das Team pro Jahr
– und zwar nur Eigenproduktionen! Ein Konzept, das aufgeht, denn das gemütliche Zimmertheater ist unglaublich gut besucht. „Wir
haben die frühere ‚Kampfbestuhlung‘ von 130
Plätzen auf 84 Stühle mit Tischchen reduziert.
Uns ist wichtig, dass sich die Leute bei uns
wohlfühlen.“ Ein Anliegen, dass dem Klüngelpütz-Team definitiv gelungen ist. Während
der Pause und nach jeder Vorstellung mischen
sich die Künstler unter das Publikum, diskutieren und stoßen mit den Besuchern an. „Die
meisten unserer Zuschauer ‚kennen‘ wir recht
gut. Es ist kaum jemand dabei, der nur einmal
kommt. Vor allem sind wir stolz darauf, dass
wir ein so junges Publikum anziehen.“
Besonders beliebt sind die Veranstaltungsreihen Rock ’n Read und die des Improtheaters. „Vor allem über den Erfolg von Rock ’n
Read freuen wir uns besonders“, betont Marina Barth. „Das komplette erste Jahr haben
Kabarettistin aus Leidenschaft: Marina Barth
© Volker Stanossek und Wolfgang Weimer
Klüngelpütz Theater
Gertrudenstraße 24
50667 Köln
Infos: 0152 - 04443368
www.kluengelpuetz.de
Bühnen_Köln_Musterseiten 30.08.11 14:56 Seite 43
Kultur
© Wolfgang Weimer
© Dieter Nuhr
Die Seele Argentiniens
Ein Kind, zwei Sprachen, ein Monster
Comedy Hauptstadt Köln
Auch bei uns zieht er immer mehr Menschen
in seinen Bann und findet scharenweise Anhänger. Seine sehnsüchtige Musik, sein fesselnder Tanz und die unglaubliche Leidenschaft seiner Tänzer machen ihn so unvergleichlich: Der Tango Argentino ist Erotik pur!
Im „Puro Tango Argentino“ zeigen die Düsseldorferin Nicole Nau und ihr Partner Luis Pereyrá mitreißende Tangos, die kleine Geschichten erzählen. In diesem Programm hat der
gefeierte Tänzer und Choreograph die Highlights seiner 35-jährigen Karriere vereint.
Durch das Zusammenspiel von Boleadoras,
Steppnummern, Trommeln, Rhythmen und
Folklore präsentiert Pereyrá ein perfektes Bild
Argentiniens.
Phoebe ist schlecht gelaunt und benimmt
sich so richtig schön daneben. Ihre Mutter
sagt: „Stop this Hullabaloo!!“ Ihr Vater sagt:
„Mach nicht so ein Tamtam!!“ Aber nachgeben? Phoebe? Da lässt sie sich lieber früher
ins Bett stecken. Von allen unverstanden beschließt sie dorthin auszureißen, wo sie den
ganzen Tag „Hullabaloo“ machen kann… zu
den Monstern. So macht sie sich mit ihrem
Schaf „Wimpy“ auf eine phantastische Reise,
die ungemütlicher verläuft, als den beiden lieb
ist. Mit dieser Produktion greift das TPZ den
Alltag vieler zweisprachiger Kinder auf. Die
Protagonistin des Stücks wächst bilingual auf
und wechselt entsprechend in ihrer Phantasie
zwischen den Sprachen hin und her, was dem
Stück seinen Charakter gibt. Allerdings ohne
die Sprache zum Thema zu machen.
Es ist wieder so weit: Die Vorbereitungen zum
alljährlichen Internationalen Köln Comedy
Festival laufen auf Hochtouren! Zum 21. Mal
bietet die Kölner Comedy Szene dem Publikum 17 Tage lang massenhaft Komiker, Kabarettisten, Scherzkekse und Feingeister.
Die Veranstaltungen finden in 20 Spielstätten,
über ganz Köln verteilt, mit über 240 Künstlern statt. Mit dabei sind unter anderem
Größen wie Dieter Nuhr, Herbert Knebel mit
seinem Affentheater, Paul Panzer, Marlene
Jaschke und Atze Schröder.
Doch nicht nur „die Großen“, sondern auch
viele Neuentdeckungen zeigen, was in ihnen
steckt. Am 18. Oktober wird im Coloneum der
Deutsche Comedypreis aufgezeichnet.
Nicole Nau ist eine der populärsten Tangotänzerinnen in Buenos Aires. Gemeinsam mit
ihrem Partner geht sie im Herbst 2011 auf
Europa-Tournee und verzaubert das Senftöpfchen an drei Abenden in ein argentinisches
Tangocafé.
Ab
24.09.
Senftöpfchen
Wann: 24./25.09., 12.10.
Karten und Infos: 0221 / 258 10 58
und www.senftoepfchen-theater.de
Bei dem Stück „Hullabaloo“ handelt es sich um
eine Eigenproduktion des TPZ Köln, die durch
das städtische Kulturamt gefördert wird. Schon
jetzt ist es für den Kölner Kinder- und Jugendtheaterpreis 2011 nominiert.
Im letzten Jahr sahen über 32.000 Zuschauer
das Köln Comedy Live Festival und das Köln
Comedy Filmfestival 2010. Ein Rekord, den es
lachend zu brechen gilt.
Ab
13.10.
Ab
09.10.
TPZ (Theaterpädagogisches Zentrum)
Wann: 09./16.10., 06./20.11., 04./08.12.
jeweils 16h
Karten und Infos: 0221 / 52 17 18
www.tpz-koeln.de
Auf Kölner Bühnen
Wann: 13.-29.10.
Karten und Infos: Köln Tickets: 0221 / 28 01
und weiter VVK-Stellen
www.koeln-comedy.de
43 | Kabinett
Mona-Lisa/Campendonk_Musterseiten 30.08.11 19:10 Seite 44
„Dame mit Pelz“
vor dem Sprung auf
das Podest
KABINETT erhielt Post von einem Anonymus: Die zum Teil
millimetergenaue Fälschung der „Dame mit Pelz“. Das Bild
soll sich im Archiv des Louvre befinden, wird aber nicht
öffentlich ausgestellt.
„Dame mit Pelz“ von Leonardo da Vinci
s fehlt der Blick aus dem Fenster mit
den zwei Kirchtürmen von Arezzo im
Hintergrund. Von Sfumato keine Spur.
Die Hand, das rote Gewand und der Hintergrund rechts hinter der Dame stimmen mit
dem Original überein. Mit Sfumato, italienisch:
„verraucht“, „rauchig“, wird jener Malstil bezeichnet, bei dem die Farben des Hintergrundes sanft ineinander übergehen. Mit dieser
Lasurtechnik, bei der viele dünne Farbschichten übereinander gelegt werden, wirkt die
Landschaft so, wie sie sich dem Auge bei weichem Licht auch in der Natur präsentiert –
Leonardo gilt als Erfinder des Sfumato-Stils.
Handelt es sich bei dem Bild um eine Ölkopie
der stimmigen Teile oder um eine Fotomontage? An Gesicht und Haar ist die „Pelzdame“
nicht zu erkennen. Allerdings sind die schwierig zu malenden Wirbel im Pelz gut getroffen.
Wer mag das Modell sein? Was das Original
betrifft, so hat dies einen „Leidensgenossen“
bekommen: Nach mehr als 100 Jahren ist jetzt
mit „Salvator Mundi“ wieder ein Gemälde von
Leonardo da Vinci aufgetaucht.
Eine Reihe internationaler Experten hält es für
einen Original-Leonardo. Das gilt ja nun auch
für die „Dame mit Pelz“, über die KABINETT
wiederholt berichtete und die im Jahre 2000
von Prof. Dr. Ingo Sandner aus Köln mit Infrarot- und Röntgenstrahlen untersucht worden
ist. Der bereits in den letzten Ausgaben erwähnte Leonardo-Experte Prof. Carlo Pedretti,
der nach gründlicher Überprüfung die Authentizität des Meisterwerkes als LeonardoOriginal mit Gutachten bestätigte, nimmt in
der maßgebenden Literatur einen bedeutenden Platz ein. 109 Mal wurde Pedretti in den
E
44 | Kabinett
Anmerkungen eines einschlägigen StandardWerkes des Leonardo-Forschers Marani erwähnt. 1925 erfolgte die erste Veröffentlichung
durch Venturi, der von 1915-1942 fünf Bücher
veröffentlichte. Seit 1953 erwies Pedretti mit
33 Büchern seine diesbezügliche Kompetenz.
P.L. De Vecchi machte 1982 auf Seite 372 in
seinem Buch die „Dame mit Pelz“ als Entdeckung publik. Bei Fiorio/Marani geschah das
auf der Seite 374, und Carlo Vecce publizierte
in Rom im Jahre 1998 das Thema auf den Seiten 152, 206 und 376. Die Wahrscheinlichkeit
der „offiziellen“ Anerkennung der „Dame mit
Pelz“ als Leonardo-Original wächst zunehmend. Man schließt sich immer mehr Maranis
Meinung an, dass Pedretti die Nummer 1 der
Leonardo-Deuter sei.
Enthüllung
or einiger Zeit hat ein holländischer Experte von der
Universität Amsterdam das
Lächeln der Mona Lisa entschlüsselt:
Sie sei zu 83 Prozent glücklich, zu 9 Prozent empört, zu 6 Prozent besorgt und
zu 2 Prozent ärgerlich gewesen. Das
Ganze ist das Ergebnis einer speziellen
Software. Der Algorithmus dafür wurde mit Wissenschaftlern der Universität München entwickelt. KABINETT
weiß besser, warum sie so lächelt, und
beweist es mit dieser Karikatur…
V
Kopie, Fälschung oder Fotomontage?
Mona-Lisa/Campendonk_Musterseiten 30.08.11 19:10 Seite 45
Kultur
Heinrich Campendonk und der Rheinische Expressionismus
Eine sehenswerte Ausstellung
im Kunstmuseum Bonn
Heinrich Campendonk, Gelb-weiße Kuh vor Häusern,
1913, Gouache, 43 x 53,3 cm,
Dauerleihgabe des Landes Nordrhein-Westfalen,
® VG Bild-Kunst, Bonn 2011
ugust Macke: Sein Name überlagert
die Bedeutung weiterer namhafter,
weniger bekannter Künstler, die ebenfalls dem Rheinischen Expressionismus zuzuordnen sind. Dazu zählt als einer seiner
wichtigsten Vertreter Heinrich Campendonk
A
(1869 - 1957). Nach Hans Thuar und Paul
Adolf Seehaus setzt das Bonner Kunstmuseum
mit einer Auswahl der Werke Campendonks
die verdienstvolle Ausstellungsreihe der Rheinischen Expressionisten fort. Wie Macke, so
hatte auch Campendonk enge Verbindungen
zum „Blauen Reiter“. Die lodernden Farben van
Goghs, der Kubismus und die Stilistik Franz
Marcs faszinierten ihn zeitlebens. Der Maler,
der dazu neigte, die Bildwirklichkeit poetisch
zu überhöhen und trotz vordergründiger Idylle in seinen Arbeiten melancholisch-wehmütige Akzente setzte, begann seine künstlerische Laufbahn in seiner Heimatstadt Krefeld.
1913 beteiligte er sich an der Ausstellung Rheinischer Expressionisten in Bonn und am Ersten
Deutschen Herbstsalon in Berlin. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung emigrierte er nach Antwerpen. Campendonks Farben sind kühler als die Mackes, seine Formensprache zunächst kantig, um später ruhiger zu
fließen. Seine Holzschnitte haben das bäuerliche Leben zum Thema, in den monumentalen
Glasfenstern der späten Jahre stellt der Künstler eine von geistigen Kräften getragene Zwischenwelt dar.
„Rheinische Expressionisten –
Heinrich Campendonk“ bis 29.2.2012
www.kunstmuseum-bonn.de
Kunst, Kult und sehr lebendig
Anime! High Art –
Pop Culture
Die Ausstellung zeigt Geschichte, Ästhetik und Produktion
des berühmten japanischen Zeichentrickfilms
nime steht als Überbegriff für Techniken, mit denen im Film Einzelbilder
wie z. B. Zeichnungen zum Leben erweckt, „animiert“ werden. Im Verbund mit
„Manga“, dem nicht minder berühmten japanischen Comic, ist die so entwickelte Bildsprache japanischer Animationsfile international.
Handbemalte Folien zeigen Szenen aus „Pikachu“, „Pokémon“, „Dragonball“, „Sailor Moon“
und „Heidi“. Sie sind Kult und haben längst
auch in die ernsthafte Kunst Eingang gefunden. Die Bundeskunsthalle präsentiert eine
umfangreiche Schau von den „Anime“-Anfängen über die Kinohits und populären Serienhelden bis zu aktuellen Computerspielen.
Die Ausstellung ist gegliedert in Anime für
Kinder und Jugendliche, frühe Koproduktionen
A
deutscher und japanischer Studios und Anime
für Erwachsene mit Themen der Erotik, Fantasy und Science Fiction. Ergänzend werden
neben „High Art“ von Amano Yoshitaka und
Kostümen der Darsteller von Anime-Figuren
auch expressive Fotografien von Oliver Sieber
gezeigt, die sich mit dem Phänomen jugendlicher Subkulturen wie den Cosplayers,
also Anime-Fans, beschäftigen. Der Katalog
Production cel.
Doragonb ru Z –
Ora no Gohan o Kaese!!
(Dragon Ball Z –
The Dead Zone),
Regie: Nishio Daisuke,
Japan 1989
Collection of
Mike & Jeanne Glad
„GA-NETCHU! Das Manga Anime Syndrom“
des Deutschen Filminstituts ist in dieser Form
nur in der Bundeskunsthalle und der Buchhandlung König erhältlich.
Anime! bis 8.1.2012
www.bundeskunsthalle.de
45 | Kabinett
Poppelsdorfer Schloss-Geschichten_Musterseiten 30.08.11 19:28 Seite 46
Kultur
Poppelsdorfer
Schloss-Geschichten
eschichten der vier letzten Kölner Kurfürsten ranken sich um das Poppelsdorfer Schloss. Ob es tatsächlich
ein „Lustschloss“ war - was immer man darunter verstehen mag -, da schweigt des
Historikers Höflichkeit - und jeder schrieb es
vom Vorschreiber ab. Gemeint ist das Schloss
Clemensruhe, einstiges mittelalterliches Wasserschloss, später ein Renaissanceschloss, bis
es wegen einer Liebschaft des Kölner Erzbischofs Gebhard II. Truchseß von Waldenburg
zerstört wurde.
G
Jener Kurfürst Gebhard hatte sich ausgerechnet in Bonn in die hübsche Gerresheimer
Stiftsdame, Gräfin Agnes von Mansfeld, verliebt, die damals den evangelischen Glauben
angenommen hatte. Problem: Die Brüder
dieser Agnes duldeten kein lockeres Liebesverhältnis und drohten mit einer Privatfehde,
wenn nicht durch Heirat die Ehre der Schwes-
ter wiederhergestellt
würde. Für Gebhard war
das eine gefährliche Situation, er hätte von den
berg,
n Frans Hogen
83“,
Radierung vo
r Schlosses 15
fe
or
sd
el
Brüdern erschlagen und
pp
Po
s
de
e
hm
„Einna
83),
ppelsdorf in 15
entmannt werden kön(Capture of Po
ia
ed
Quelle: Wikip
nen. Jederzeit. Also wurde
Gebhard ebenfalls evangelisch, wollte aber seine
weltliche Macht im Kurfürstentum Köln auch Schloss 1583 zum Opfer. Damals war es ein
nach der Hochzeit am 2. Februar 1583 und der Renaissanceschloss mit Ziergarten und Casino,
Feier im Gasthaus Zur Blomen, dem heutigen das in den siebziger Jahren des 16. JahrhunHöttchen am Bonner Marktplatz, nicht aufge- derts von Erzbischof Salentin von Isenburg aus
ben. Dadurch entbrannte bis 1588 ein Reli- der mittelalterlichen Wasserburg umgebaut
gionskrieg aus Liebe, der Kölnische Krieg, so worden war.
dass das Hochzeitspaar Hals über Kopf schon
während der Feier aus Bonn auf die damals Auf diesem Trümmergrundstück wurde am 21.
sichere Godesburg fliehen musste.
August 1715 der Grundstein für ein barockes
Schloss vom Kölner Kurfürst Joseph Clemens
Den Gegnern Gebhards, den bayerisch-spa- gelegt, ein Garten- und Lustschloss (Maison
nischen Truppen, fiel auch das Poppelsdorfer de Plaisance), was nichts mit Liebelei zu tun
hatte, ein geruhsamer Ort, um sich von anstrengenden Regierungsgeschäften zu erholen.
Er sollte dieses sein „Lieblingsschloss“, so heißt
es, nie bewohnen, da er 1723 starb. Es war
nach den Plänen des französischen Architekten Robert de Cotte erbaut worden und blieb
unvollendet. Sein Nachfolger und Neffe war
der prunkliebende Clemens August, der den
begonnenen Bau nach Plänen von Balthasar
Neumann, der in Bonn auch die Heilige Stiege
in der Kreuzbergkirche baute, von 1744 bis
1749 vollendete. Und so hieß dieses Schloss
nach seinen beiden Bauherren eben Schloss
Clemensruhe. Eigentlich sollte auf der Poppelsdorfer Allee zwischen Clemensruhe und
dem Kurfürstlichen Schloss, seit 1818 der
Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität,
ein Kanal verlaufen, der aber wegen Wassermangels nicht verwirklicht wurde.
Johann Andreas Ziegler, Poppelsdorfer Schloss, Illustration aus „Fünfzig malerische Ansichten des Rhein-Stroms
von Speyer bis Düsseldorf“ 1798, nach Aquarellen von Laurenz Janscha, Quelle: Wikipedia
46 | Kabinett
Damals machte das Schloss mit seiner prunkvollen Schlosskapelle und einer Gemäldesammlung von 136 alten Meistern einschließlich 14 Rembrandts von sich reden. Doch von
Poppelsdorfer Schloss-Geschichten_Musterseiten 30.08.11 19:28 Seite 47
Kultur
Die von Kastanien und prächtigen Gründerzeitbauten flankierte Poppelsdorfer Allee verbindet die kurfürstliche
Residenz im Zentrum mit dem Poppelsdorfer Schloss. Foto: Presseamt Bundesstadt Bonn.
dieser ursprünglich prunkvollen Innengestaltung ist nach dem Einmarsch der Franzosen
1794, die dort zeitweise ein Lazarett einrichteten, nicht viel geblieben. Als 1818 die Preußen das Schloss der neugegründeten Univer-
sität als Institutsgelände für naturwissenschaftliche Sammlungen überließen, ging ein
großer Teil der Inneneinrichtung beim Bau
von Hörsälen und Arbeitszimmern verloren.
Eine Luftmine zerstörte schließlich 1944 im
Zweiten Weltkrieg bis auf ein Originalzimmer
das Gebäude sehr stark, und es wurde ab
1955 in vereinfachter Form wieder aufgebaut.
Dort, wo einst der Barockgarten blühte, darf
sich die Universität Bonn rühmen, einen der
schönsten und traditionsreichsten Botanischen Gärten Deutschlands angelegt zu haben. Über 11.000 Pflanzenarten werden auf
13 Hektar kultiviert. Für die Universität dienen diese Sammlungen in erster Linie für
Forschung und Lehre. An der Freitreppe zum
Botanischen Garten blühen viele Verwandte
des Gänseblümchens, die zur Familie der
Asteraceae gehören. Zudem sind die „Poppelsdorfer Schlosskonzerte“ eine besondere
Attraktion für die Liebhaber klassischer Musik vor der beleuchteten Kulisse des barocken
Schlosses.
Dorothea F. Voigtländer
BU poppelsorfer_schloss: Der botanische Garten am Poppelsdorfer Schloss. Foto: Presseamt Bundesstadt Bonn.
Das Poppelsdorfer Schloss in Bonn,
© Thomas Wolf (Der Wolf im Wald), Quelle: Wikipedia
47 | Kabinett
Vasari-Saint-Tropez_Musterseiten 30.08.11 14:37 Seite 48
Kultur
„Vasari 500 – Italienische
Meisterzeichnungen von
Leonardo, Raffael und Co“
Eine Hommage an den ersten Kunsthistoriker
zum 500. Geburtstag
as Kölner Wallraf Richartz Museum & Fondation Corboud macht
mit einer bemerkenswerten Ausstellung auf Giorgio Vasari (15111574), den Begründer der modernen
Kunstgeschichtsschreibung, auf merksam.
Vasaris Geburtstag jährt sich in diesem Jahr
zum 500. Mal. Der Maler, Architekt und Historiker wurde in Arezzo bei Florenz geboren
und gilt als der Erfinder von Begriffen wie
Gotik, Manierismus und Renaissance. Seine
1550 erstmals erschienenen „Viten“, eine
Sammlung von Künstlerbiografien, kann man
ohne Übertreibung als das Gründungsmanifest der neueren Kunstgeschichtsschreibung
bezeichnen. Auch als Hofmaler und Architekt
der Medici ist Vasari berühmt geworden. Er
gestaltete den Palazzo Vecchio um und machte ihn zur Stadtresidenz der Medici in Florenz.
Die weltberühmten Uffizien, einst Verwal-
D
Giorgio Vasari,
Priester vor einem Altar, Feder auf Vergè,
Wallraf-Richartz-Museum, Graphische Sammlung
tungsbau, heute Museum, sind sein Werk.
Vasari teilte die bildenden Künste ein in die
Bereiche Architektur, Skulptur und Malerei.
Zum „System Vasari“ gehört neben der Künstlerbiografie, der „Vita“, auch die zeitliche
Einteilung einzelner Epochen im Hinblick auf
ihre „maniera“, das heißt, die Art und Weise
der Herstellung. Mit den „Viten“ legte Vasari
den Grundstein für den zeitlosen Ruhm von
Michelangelo, Leonardo, Raffael und Tizian.
Das Museum Wallraf zeigt bis 20. November
2011 eine Auswahl von rund 40 Werken von
italienischen Künstlern des späten 15. und
16. Jahrhunderts, die dem besonderen Blick
Vasaris auf die Zeichnung Rechnung trägt.
Denn für den ersten Kunsthistoriker war die
Zeichnung der eigentliche Ursprung aller bildenden Künste und ein Zeugnis individueller
künstlerischer Persönlichkeit.
„Vasari 500“ bis 20. November 2011
www.wallraf.museum
Baccio Bandinelli,
Studie eines Knaben mit Trinkgefäß,
um 1530/40, Rötel auf Vergè,
Wallraf-Richartz-Museum,
Graphische Sammlung
Francesco Salviati,
Allegorie der Weisheit
(nach Michelangelo),
um 1530, Rötel auf Vergè,
Wallraf-Richartz-Museum,
Graphische Sammlung
48 | Kabinett
Domenico Campagnola, Der Heilige Hieronymus,
Bister und Feder auf Vergè, Wallraf-Richartz-Museum,
Graphische Sammlung
Vasari-Saint-Tropez_Musterseiten 30.08.11 14:48 Seite 49
Gesellschaft
Saint-Tropez
im Herbst
Für Kenner der Côte d’Azur ist es kein Geheimnis: Saint-Tropez, das wohl berühmteste
Fischerdorf der Welt, ist auch zum Saisonende und im Winter schön und zu jeder Jahreszeit eine Reise wert.
aint-Tropez, benannt nach dem Heiligen
Torpes, einem frühchristlichen Märtyrer, hat eine lange Geschichte, die es
über Jahrhunderte allerdings verträumt hat.
Künstler, die sich hier im 19. Jahrhundert ein
Stelldichein gaben, begeisterte es schon immer mit seinem südlichen Flair und jenem
besonderen Licht der Provence, das man malen kann und das mit Worten so schwer zu
beschreiben ist. Das berühmte Licht der Côte
d’Azur hat schon Maler wie Paul Signac fasziniert. Mit ihm kamen Matisse, Bonnard und
viele andere, die den Pointillismus zum Fauvismus entwickelten. Der Maler Stefan Szczesny
setzt diese Tradition heute fort. In den fünfziger Jahren begann der Aufschwung des verschlafenen Dörfchens am Mittelmeer zur exklusiven „In“-Oase der High Society und zum
Mekka der Touristen aus aller Welt. Als 1965
am äußeren Ende der Bucht mit Port Grimaud
eine Art künstliches Mini-Venedig entstand,
war es längst in aller Munde. Und ist es bis
heute geblieben – ein Mythos, aber ein sehr
lebendiger. In Deutschland wurde das Fischerdorf vor allem durch Edel-Playboy Gunter
Sachs bekannt, der vom Himmel Rosenblätter
S
auf Brigitte Bardot regnen ließ, und durch
Kult-Filme mit Starkomiker Louis de Funès.
Manchmal wird mit dem Mistral Sand aus
Afrika an Frankreichs Mittelmeerparadies geweht, der sich wie ein zarter, klebriger Flor auf
alles legt. Und dann ist da der kilometerlange
Strand, der größte der Côte d’Azur, die Baie
de Pampelonne auf dem Territorium der Nach-
bargemeinde Ramatuelle. Viele, die es wissen
müssen, vergleichen Pampelonne mit Rios
Copacabana.
Das bunte, schillernde Leben gibt es auch hier,
auch in der Nachsaison, wenn Straßen, Strände und Restaurants nicht mehr überfüllt sind
und die Atmosphäre nach wie vor magisch ist.
Strand von Pampelonne
49 | Kabinett
Vasari-Saint-Tropez_Musterseiten 30.08.11 14:37 Seite 50
Gesellschaft
Auf dem berühmten „Place des Lices“ im Herzen von Saint-Tropez
findet jeweils Dienstag- und Samstagvormittag der legendäre Markt
unter den alten Plantanen statt.
Ein frohes Treiben mit genussvollen Düften und
berauschenden Farben erwartet den Besucher.
Nach dem Einkaufsbummel sitzt man zum
Schwätzchen in den nahegelegenen Bistros
und trinkt den beliebten Rosé de Provence.
Der Platz wird schon wieder hergerichtet zum
Nationalspiel Boule, während die Herren schon
auf den Bänken warten.
Polo Club Saint-Tropez
Adrian Landon, Pferdeplastik
50 | Kabinett
Die gebürtige Deutsche und Wahlfranzösin Corinne Schuler ist Gründerin und
Präsidentin des seit dreizehn Jahren kontinuierlich wachsenden und erfolgreichen
Polo Club Saint-Tropez, der in Gassin, zu
Recht als das wohl
schönste Dorf Frankreichs gerühmt und
in die renommierte
Fédération Française
de Polo aufgenommen wurde. Corinne
Schuler veranstaltet
internationale PoloStefan Szczesny,
bemalte Skulptur
Turniere und hat zudem mit den „Sentiers de
la Sculpture“ ein Kunstforum geschaffen, das
inmitten schöner Natur zeitgenössischen Bildhauern Raum gibt, ihre Werke einem breiten und interessierten Publikum zu zeigen.
In diesem Jahr sind es zwanzig junge, international anerkannte Künstler, deren abstrakte
und figurative Interpretationen Blickfang in
einer einzigartigen Landschaft sind. Dazu
gehören Adrian Landon mit seiner lebensgroßen Pferdeplastik in tänzerisch anmutiger
Bewegung oder Stefan Szczesny mit seiner
bemalten Skulptur.
Vasari-Saint-Tropez_Musterseiten 30.08.11 14:37 Seite 51
Gesellschaft
Langsam wird es Herbst in St. Tropez. Auch
das Licht verändert sich, wird golden, weicher,
sanfter, die Hitze erträglich. Der Herbst ist
nicht nur die Zeit des milden Lichts und der
Weinlese, sondern auch der Oldtimer-Regatta
„Les Voilles de Saint-Tropez“. Vom ersten bis
neunten Oktober trifft tout le monde sich zur
Segelregatta, veranstaltet von der Société
Nautique. Große und kleine Schiffe, schnittige
Segelyachten und liebevoll gepflegte Boote
älteren Baujahrs tummeln sich auf dem glitzernden Wasser. Im vergangenen Jahr waren
rund 300 Schiffe mit von der Partie. Nicht nur
auf dem Wasser, auch im berühmten Hafen
mit der noch berühmteren Zitadelle, in der
heute ein Museum für die Geschichte der
christlichen Seefahrt beheimatet ist, ist alles
auf den Beinen. Zum Segelfest in SaintTropez, nicht das größte, aber wohl das exklusivste der Welt, findet sich jeder ein, der sehen
und gesehen werden will. Die Weingüter der
Côtes du Provence laden ein zu Verköstigung
ihrer besten und teuersten Tropfen, trockenem
Rosé, herbem Weißwein und einem besonders
aromatischen Roten.
Spätestens jetzt, nach dem Segelfest im Oktober, wird Saint-Tropez wieder zu dem, was
es einmal war und fern der Hauptsaison und
jahreszeitlicher Events immer noch ist: ein
einfaches Fischerdorf, pittoresk, romantisch,
charmant, sehr französisch und zugleich weltoffen. Regatta und Segelfest sind ein hochkarätiges sportliches und gesellschaftliches
Ereignis und ein letztes Spektakel, bevor der
Winter beginnt. Jetzt ist die schönste Zeit, auf
Ausflügen das von Touristen oft vernachlässigte Hinterland zu erkunden, das träumerisch
verschwiegen ist. Saint-Tropez – das ist immer
eine Reise wert. R.
Hotel Villa Belrose
Elke Dagmar Schneider, Chefredakteurin
KABINETT und Robert van Straaten, Direktor
Hotel Villa Belrose im Gespräch
eit zehn Jahren ist Robert van Straaten
die Leitung des „Hotel Villa Belrose“ im
malerischen Gassin anvertraut. Das
exklusive Belrose gehört zur kleinen, aber sehr
feinen Hotel Collection von Thomas Althoff,
dem König der Michelin-Sterne. Zuvor verdiente der weltmännische Niederländer im
S
Ein Schmuckstück an der Côte d’Azur
Vier-Sterne-Hotel „Vista Palace“ in Monaco
und im Schlosshotel Lerbach seine Sporen. Die
Schönheit der Côte d’Azur hat es dem Maître
de Maison angetan. In der Villa im florentinischen Stil mit noblen Suiten, luxuriösem
Beauty- und Spa-Center, Piniengarten und
einem Pool mit fürstlichen Ausmaßen legt
man Wert auf eine kultivierte Atmosphäre
unaufdringlicher Eleganz. Noblesse oblige,
auch in der Cuisine, in der Thierry Thiercelin
waltet, mit einem Michelin-Stern und drei
Kochhauben des Gault Millau ausgezeichnet.
Längst ist Direktor van Straaten, der die kleine Hotellerie fern großer Ketten liebt, zu der
Erkenntnis gekommen: so schön wie in SaintTropez ist es nirgends.
51 | Kabinett
Kulinarische_Akademie_Musterseiten 30.08.11 18:44 Seite 52
Kulinaria
Restaurant & Cafe
Teresa Catrame
Buchholzweg 1
53347 Alfter
Tel.: 0 22 22 / 9 77 00 81
www.herrenhausbuchholz.de
Gute deutsche Küche
täglich ab 1200 Uhr
Kulinarische_Akademie_Musterseiten 30.08.11 18:44 Seite 53
Kulinaria_Seite54/55_Musterseiten 30.08.11 15:30 Seite 54
Kulinaria
Anzeige
Für Morgenmuffel, Sauna- und
Schwimmfreunde und alle anderen:
Das Galerie Design
Hotel Bonn ist Klasse
or sechs Jahren eröffnet, steht das
Gesamtkunstwerk Galerie Design
Hotel Bonn an der Kölnstraße seit
2009 unter dem Management der Maritim
Hotels. Marc Spieß ist hier Betriebsassistent
und erläutert KABINETT, dass sich das nach
dem Konzept des internationalen Designers
Scheich Raschid Al Khalifa gestaltete Haus
für geschäftliche wie private Anlässe empfiehlt. Man übernachtet in individuell und
stilvoll mit Designmöbeln ausgestatteten Zimmern. Vor allem Morgenmuffel freuen sich
über das „Langschläfer-Frühstück“, das samstags bis 11 Uhr und sonntags bis 14 Uhr angeboten wird (19 Euro p.P.). Nach Reservie-
V
rung kann man sich hier in gemütlicher Runde mit Freunden treffen. Besonders gut sind
die Räumlichkeiten auch für Familienfeiern,
Hochzeiten, Taufen und Geburtstage zu nutzen. Dem Restaurant mit Platz für rund 40
Besucher (abends geöffnet, mittags nur kleine
Speisen) schließt sich eine bezaubernde Gartenanlage an, in der ebenfalls 40 Gäste Platz
finden. Die Bar ist durchgehend bis mindestens ein Uhr nachts geöffnet. Attraktiv für
Bonner Bürger ist auch der Wellnessbereich
mit Schwimmbad (12 x 5 m, 1.40 m tief),
finnischer Sauna und Dampfbad.
Dieser ist ab 17 Uhr (auf Wunsch auch früher)
geöffnet. (12 Euro, Zehnerkarte 100 Euro)
Marc Spieß, Betriebsassistent
Galerie Design Hotel Bonn
managed by Maritim Hotels
Kölnstraße 360-364
53117 Bonn
Telefon: 0228/1848-0
[email protected]
Anzeige
Das Alfterer Herrenhaus
Buchholz mit neuem Chefkoch
Hier kommt nichts aus der Tüte
Teresa Catrame, Inhaberin Herrenhaus Buchholz und
Klaus Jaquemod, Chefkoch
r bevorzugt die bodenständige deutsche Küche auf hohem Niveau: Klaus
Jaquemod, Chefkoch im Team der neuen Herrenhaus-Inhaberin Teresa Catrame. An-
E
54 | Kabinett
sehnlich herausgeputzt, öffnete das Herrenhaus Buchholz am 19. August seine Tore in
neuer Regie. Jacquemod kann auf langjährige Berufserfahrung zurückblicken und lässt in
seine Küche nur frische Zutaten: „Bei uns
kommt nichts aus der Tüte, keine Salatsoße,
keine Convenience-Produkte, nur gutes Fleisch,
möglichst viel Bio, wild gefangene Fische wie
bergische Forellen und frisches Gemüse. Nur
das Brot wird gekauft“. Fleisch aus Massentierhaltung oder Treibjagd-Wild ist bei der
siebenköpfigen Küchencrew verpönt. Auch die
Torten und Kuchen für die Kaffeezeit auf der
Terrasse, im Herrenhaus täglich ab 14.30 bis
17 Uhr, stellt Konditormeister Jacquemod
selbstverständlich selbst her.
Im Restaurant, im Pavillon oder dem großen
Biergarten können es sich die Gäste gut gehen
lassen: „Hier können Wanderer ein kühles Bier
trinken und ein paar Würstchen dazu essen“,
sagt der Chefkoch. Im Angebot sind Kramer
obergärig und Cramer Bio aus der Eifel, Früh
Kölsch und Bitburger. Die Weinkarte offeriert
edle Tropfen von deutschen Spitzenwinzern
und leichte Schoppenweine. Attraktiv für
Kinder ist das Ponyreiten auf der Wiese beim
Haus unter Aufsicht eines Reitlehrers.
www.herrenhausbuchholz.de
Buchholzweg 1
53347 Alfter
Tel: 02222/9770081
Warme Küche täglich von
12-14 Uhr und von 18-21 Uhr
Kulinaria_Seite54/55_Musterseiten 30.08.11 15:30 Seite 55
Kulinaria
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Bistro Schaarschmidt
in Bad Godesberg
Die Adresse für exquisite Fischgerichte
Mike Schaarschmidt
ier treffen sich mediterran-lockeres
Ambiente und kultivierte Gastlichkeit. Das Bistro von Inhaber und Küchenchef Mike Schaarschmidt besticht durch
exquisite Küche, zuvorkommenden Service
und Preise auf Bistro-Niveau, konkurrenzlos
in Bonn. Nach wie vor empfiehlt sich das Bistro
Schaarschmidt für köstliche Fischgerichte:
H
„Ich liebe Fisch“, sagt Mike Schaarschmidt.
Dass er Fische aller Art vielfältig und höchst
delikat zubereitet, hat sich längst herumgesprochen. Sommerliche Schollen und Matjes
werden jetzt abgelöst von Heil- und Steinbutt
(prima für Fischfonds), die im Herbst auf der
Tageskarte stehen. Der Küchenchef achtet auf
Nachhaltigkeit und serviert seinen Gästen
gerne Kabeljau und Rotbarsch, Dorade, Seezunge oder Loup de Mer.
Eine Delikatesse sind die Laacher See Felchen
aus nachhaltigem Fang. Im September stehen Pilzgerichte auf der Karte, ab Oktober bis
Weihnachten Wild. Auch wer Innereien wie
Bries oder Leber vom Kalb oder ein schönes
Rinderfilet oder Rumpsteak liebt, weiß Schaarschmidts Kochkunst zu schätzen.
Auf der Weinkarte
finden sich bevorzugt deutsche Weine, darunter der gute Jahrgang 2009. Drinnen
ist Platz für etwa 38 Gäste, auf der Terrasse für
40. Das Mittagsmenü gibt es von 12 bis 14.30
Uhr, abends warme Küche ab 18 bis 22 Uhr.
Geschlossene Gesellschaften bis zu 45 Personen, Geburtstagsfeiern ab sechs Personen.
Frühzeitig für Weihnachtsfeiern buchen!
www.schaarschmidt-bistro-partyservice.de
Schaarschmidt
Bistro - Partyservice
Hohenzollernstr. 68
53173 Bonn (Bad Godesberg)
Tel.: 0228/3509146
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Der Feinste der Feinen:
Champagner aus dem Hause
Hugot & Clement
del, edler, Champagne. Champagner von
Hugot & Clement ist ein vollendet harmonischer Luxus-Perlwein der Spitzenklasse, der nur in limitierter Anzahl hergestellt
wird und exklusiv nur in der gehobenen Gastronomie und ausgewählten Vinotheken zu
haben ist. Anspruchsvolle Gaumen schätzen
den einzigartigen Geschmack mit dem an weiße Alba-Trüffel aus dem Piemont erinnernden
Bouquet. Die Geschichte dieser luxuriösen
Gourmet-Spezialität ist lang und geht zurück
bis ins Jahr 1687. In der Abtei Saint-Pierre aux
Monts de Châlons entdeckte Kellermeister
Bruder Jean Oudart, dass Wein durch Verschnitt verschiedener Traubensorten an Qualität gewinnt. Eine ähnliche Entdeckung machte
zeitgleich sein Ordensbruder Pierre Pérignon,
Kellermeister in der Abtei Hautville und als
Dom Perignon unsterblich geworden.
Bruder Jean liebte auch die kulinarischen Genüsse, durfte seine Lieblingsspeise, den Trüf-
E
fel, jedoch nicht zu sich nehmen, da sie als
Teufelswerk galt. Der listige Bruder tüftelte,
bis es ihm gelang, Champagner segensreich
mit Trüffel zu kombinieren. In den 1970-er
Jahren tauchte das verschollene Rezept wieder auf und fiel in die Hände
von Jean Claude Hugot. Mit seinem
Geschäftspartner Maurice Clement
kreierte er den erlesenen Champagne mit der feinen Trüffel-Note. Aus
dem Hause Hugot-Clement in Reims
kommt auch der in Geschmack und
Preis (fast) unbezahlbare Chamtruffe. Champagne und Chamtruffe – so buchstabiert man
Luxus pur.
www.hugot-clement.com
Champagner
Wenn ich froh und glücklich bin, trinke ich ein
Glas Champagner, wenn ich traurig und zermürbt bin, trinke ich ein Glas Champagner,
wenn ich Hunger habe oder Durst, trinke ich
ein Glas Champanger, wenn ich die Wahl habe
zwischen Austern und Champgner, entscheide
ich mich für beides, und warum ich Champagner zum Frühstück trinke? Tut das nicht jeder?
55 | Kabinett
Metzgerei-Reske/Meiko_Grillen-Köln_Musterseiten 30.08.11 15:51 Seite 56
Anzeige
Die saubere Lösung
In aller Munde:
Der „Roisdorfer Frischetreff“
Schon seit 2 Generationen wird die Kunst des Metzgerhandwerks in der
Familie Reske gepflegt. Achim Reske hat den Betrieb vor 12 Jahren vom
traditionellen Familienbetrieb mit Wurstküche zu einer modernen Metzgerei mit einem großen Sortiment an Feinkostartikeln, einem angeschlossenen Bistro und umfangreichem Partyservice ausgebaut. Sein Motto ist:
„Klasse statt Masse“.
m großzügigen Ambiente werden Hausmacher Fleisch- und Wurstwaren und viele
internationale Spezialitäten angeboten.
Die gut sortierte Käsetheke, eine große Vielfalt
an hausgemachten Konserven (vom Rheinischen Sauerbraten über diverse Eintöpfe bis
zu Wildgerichten) und eine kleine Weinauswahl vervollständigen das Sortiment.
Außerdem ist Achim Reske passionierter Jäger
und auf Wildverarbeitung spezialisiert. „Durch
die Nähe zum Kottenforst und dem Ahrtal haben wir Hochwild, Rot-, Dam-, Schwarz-, Rehund Niederwild, wie Kaninchen, Hase, Taube,
Fasan, also die ganze Palette.“ So Reske im
Gespräch mit KABINETT. Das fachgerecht zerlegte Wild wird gerne auch nach Kundenwünschen verarbeitet. Besonders lecker sind Wildschweinschinken, Wildsalami, Wildgrillwürstchen und die Konserven wie z.B. Wildgoulasch
oder Hirschsauerbraten.
Im Bistro nebenan wird täglich eine vielfältige
Menüauswahl (zum Preis von 3,90 € bis 6,95 €)
angeboten. Ergänzt durch rund 20 Feinkostsalate aus eigener Produktion, die in einer großen SB-Salatbar appetitlich präsentiert werden. Das Angebot reicht vom klassischen Jägerschnitzel bis zum ausgefallenen Wildgoulasch.
I
Metzgermeister Achim Reske
Der fast immer ausgebuchte Partyservice bietet Außergewöhnliches wie Porchetta Romana, Wildschwein, Lamm, Spanferkel und Truthahn vom Grill. „Wir erfüllen, was uns der Kunde vorgibt,“ so Reske, „auch besondere Wünsche wie z.B. einen „Rundum-Service“ inklusive Getränke, Geschirr und Personal für die
Gästebetreuung“.
Viele der Produkte sind mehrfach DLG- und
CMA-prämiert. Die Metzgerei wurde mehrfach
im Magazin „Feinschmecker“ bei der Wahl „Die
400 besten Metzger Deutschlands“ ausgezeichnet und erhielt beim 3. internationalen
Wildwurstwettbewerb der Fleischerinnung die
Goldmedaille für Hirschbierschinken.
Bistro und Metzgerei sind Montag bis Freitag
von 5.30 Uhr bis 18.30 Uhr durchgehend geöffnet, sowie Samstag von 6.00 Uhr bis 13.00
Uhr.
Bonner Straße 70-72
53332 Bornheim-Roisdorf
Tel: 02222/2551
[email protected]
www.metzgerei-reske.de
Metzgerei-Reske/Meiko_Grillen-Köln_Musterseiten 31.08.11 09:32 Seite 57
Kulinaria
Feuriges Finale der
„Grill-Gigante 2011
Gesucht wurden die elf besten männlichen und die
elf besten weiblichen Hobbygriller Deutschlands.
Die Grillgewinner in Siegerlaune. El Rayes (2. Reihe, Mitte) mit Sven Dörge (links daneben),
Rainer Noll (außen rechts) und Kerstin Wulf (unten Mitte)
Sternekoch Christian Henze unterstützte die Damenriege
ls Männer- und Frauen-Team traten die „Giganten“ bei Augusthitze
in Köln am Aachener Weiher im
Biergarten des Kölner Gastronomen Joseph
El Rayes gegeneinander an und mussten
vor einer kompetenten Jury mit Sternekoch
Christian Henze und dem mehrfachen Deutschen Grillmeister Sven Dörge beweisen, wie
gekonnt, kreativ und schnell sie mit Zange und
A
Deutscher Grillmeister
Sven Dörge (rechts) gab Tipps an die Herrenmannschaft
Rost umgehen können. Es war ein sehenswertes Spektakel, dem, wie es sich für eine gute
Show gehört, die Auswahl unter 500 Bewerbern und das Casting der Hobbygriller voraus
gingen. Eine Stunde hatten die Teams Zeit,
Fleisch, Fisch und Beilagen zuzubereiten, anzurichten und dazu ein kühles Helles zu zapfen. Jury-Mitglied Rainer Noll, Vertriebsdirektor der Bitburger Brauereigruppe, sorgte
dabei für frisch Gezapftes und Kerstin Wulf
vom Marktführer Hela Gewürz Ketchup war
die Expertin für die richtige Würze. William
Verpoorten zauberte vor Ort köstliche Longdrinks und Nachspeisen mit dem gelben Klassiker. Wer gewonnen hat? Haben die Herren
die Männerdomäne Grillen mit Leidenschaft
verteidigt? Haben sie! Aber so unangefochten
dann doch nicht, denn die Frauen scheiterten
„nur“ am Bier, das bei den Herren mit optimaler Kühle punktete. Vielleicht sind Frauen also
doch die besseren Köche. Gigantischen Spaß
an der Freud und am Grillen hatten Teams und
Jury.
Christina
Schommer sorgte
für ein kühles
Bitburger
Stephanie Freitag-Suckstorff,
Deutsche Cocktailmeisterin mit
William Verpoorten
Grillgewinnerplatte
der Herren
57 | Kabinett
Kulinaria_Consilium_Musterseiten 30.08.11 18:40 Seite 58
Kulinaria
Essen und Trinken
nach türkischer Leidenschaft
Weidengasse 36
50668 Köln
Tel.: 0221-12 52 65
Fax: 0221-912 38 29
www.bosporus.de
[email protected]
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
58 | Kabinett
Kulinaria_Consilium_Musterseiten 30.08.11 18:40 Seite 59
Kulinaria
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Das Kölner Consilium
geht mit den Jahreszeiten
rei Minuten entfernt vom Dom, drei
Minuten von der Einkaufsmeile – der
City-Treffpunkt „Consilium“, Restaurant, Café und Bar im historischen Spanischen
Bau am Rathausplatz, punktet mit kurzen
Wegen und hat auch sonst viel zu bieten.
D
Auf der Terrasse mit spektakulärem Blick auf
den Dom kann man es sich sogar im Winter
bei Barbecue und Glühwein gut gehen lassen:
„Beim Medientreff haben wir bei minus zehn
Grad gegrillt“, erinnert sich der Inhaber des
nicht nur bei Stammgästen beliebten Restaurants, Gastronom Youssef el Rayes. Für die
kommende Herbst- und Wintersaison empfiehlt sich, schon jetzt im weltstädtischen InTreff im Herzen der Domstadt für Feiern wie
Hochzeiten und Taufen sowie geschlossene Ge-
sellschaften bis zu 150 Personen
zu reservieren und sich für die
Weihnachtsfeier vormerken zu
lassen.
Die exzellente Küche geht bewusst mit den Jahreszeiten. Zu
traditionellen Herbst-Gerichten
wie Wild passen die ausgesuchten spanischen Weine des Hauses hervorragend, aber auch die
guten italienischen und deutschen Tropfen erfreuen Genießergaumen.
© Peter Rakoczy
Warme Küche gibt es von 11.30 Uhr bis 23 Uhr.
Zufriedene Gäste bleiben auch schon mal bis
in die Morgenstunden sitzen.
www.consilium-koeln.com
Spanischer Bau des Kölner Rathauses
50676 Köln
Tel.: 0221 1687072 7
Fax:0221 1687072 6
E-Mail: [email protected]
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Sinnlich speisen wie einst der Sultan
Im „Bosporus“ wird mit
orientalischem Feuer gekocht
Inhaber
Ali Balaban mit
Ehefrau Yasimine
ein Restaurant gilt als eine der ersten
Adressen für hervorragende türkische
Küche in Deutschland: Das „Bosporus“
in der Weidengasse 36. Nicht zufällig trägt
dieser Genusstempel diesen Namen, denn
S
Inhaber Ali Balaban begreift Essen als Brückenschlag zwischen dem Abend- und dem
Morgenland, Orient und Okzident und sich
selbst als Brückenbauer. Der Gastronom mit
Leidenschaft erledigt die Einkäufe selbst,
sieht in der Küche des „Bosporus“, das auch
in Istanbul bekannt ist, täglich nach dem
Rechten und sorgt als vollendeter Gastgeber
dafür, dass sich Menschen in kultiviertem
Ambiente mit exotischem Charme zu gepflegten Mahlzeiten und guten Gesprächen treffen
können. Selbstverständlich werden alle Speisen frisch zubereitet. Nach dem Aperitif empfehlen sich delikate Vorspeisen wie gefüllte
Auberginen oder gewürfelte Kalbsleberstückchen in Olivenöl. Auch der panierte Kaschkavalkäse ist eine köstliche Spezialität des Hau-
ses. Zum Hauptgericht erfreuen Schwertfisch
vom Grill, köstliche Lammvariationen und pikante Hackfleischspieße die Gaumen verwöhnter Gäste. Und erst die Desserts! Ein türkischer Mocca rundet das Mahl ab. Auf der
Weinkarte finden sich edle Tropfen der Weinkellerei „Kavaklidere“ in der Nähe von Ankara,
die Licht und Wärme ihrer Heimat eingefangen
haben. Wer türkische Küche in ihrer ambitionierten Form schätzt, der wird im „Bosporus“
Stammgast.
www.bosporus.de
Weidengasse 36
50668 Köln
Tel.: 0221 125265
59 | Kabinett
König Ludwig/Römerbad_Musterseiten 31.08.11 14:11 Seite 60
Gesellschaft
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Sandra Kunert (Director Business Development Germany)
und Vladimir Saal (Geschäftsführer)
Lobby
Grandhotel Römerbad
Die legendären Klassik-Konzerte
in Badenweilers Grandhotel Römerbad
erleben eine Renaissance
Römerbad, Vladimir
Saal, ist in Bonn und der
Region in bester Erinn seiner über 185-jährigen Geschichte war nerung als General Manager des Grandhotel
das Grandhotel Römerbad in Badenweiler Petersberg. Er leitet seit Jahresbeginn die
inmitten des idyllischen Markgräfler Landes Deutschlandzentrale der IBB Hotelgruppe mit
mit spektakulärem Blick ins Rheintal und auf Häusern in Badenweiler, Erfurt, Passau, Lublin,
die französischen Vogesen traditionsreiche Poznan und Menorca, zu der das First Class
Stätte legendärer Klassik-Konzerte. Kultur und Hotel im Südschwarzwald seit 2009 gehört.
Genuss auf vielen Ebenen wird hier ganz groß Auch in Zukunft möchte er „die Historie des
geschrieben. Der Geschäftsführer des Hotels Grandhotel Römerbad pflegen und durch zeitgemäße Aspekte in die Zukunft
transportieren“.
Neben einem neuen gastronomischen Konzept mit badischer und
internationaler Küche gehört dazu
vor allem das Revival hochkarätiger Klassik-Konzerte am ersten
November-Wochenende, für die
das Haus mit dem von einer prächtigen Kuppel überdachten Innenhof als Mittelpunkt des auch kunsthistorisch bedeutsamen Ensembles einst berühmt war.
Den Auftakt macht am 4. November ein Liederabend unter der Leitung von Prof. Herbibert Beissel
Historischer Hofsaal
und Solisten der Klassischen PhilBellevue Terrasse mit Blick
auf den hinteren Teil des Gebäudes
I
60 | Kabinett
harmonie Bonn, gefolgt vom kammermusikalischen Nathan Quartett aus Hamburg einen
Tag später. Am 6. November gibt die hochbegabte 16-jährige Geigerin Sunita Abplanalp
ein Förderkonzert mit Pianobegleitung.
Ebenfalls am 6. November erfolgt die Premiere
der Gesprächsreihe „Römerbaddialoge“, in
denen der Philosoph und Literat Rüdiger
Safranski mit Personen der Zeitgeschichte
aktuelle Themen intelligent und humorvoll in
neue Blickwinkel rückt.
Die Konzertkarten sind limitiert. Will man sich
keines der Konzerte entgehen lassen, bietet
sich das Arrangement Römerbad Konzerte ab
Euro 360,00 an (zwei Übernachtungen, Konzertbesuche inkl. Halbpension).
Schloßplatz 1
79410 Badenweiler
Tel: 076 32 70-0
[email protected]
www.hotel-roemerbad.de
www.ibbhotels.com
König Ludwig/Römerbad_Musterseiten 30.08.11 20:51 Seite 61
Berlin
Königsdrama
im Ludwigsschloss
inen faszinierenden Abend erlebten die
Besucher einer Festveranstaltung am
9. Juni 2011 anlässlich des 125. Todestages von Ludwig II. In der Vertretung des
Freistaates Bayern beim Bund in Berlin wurde auf Einladung von Staatsministerin Emilia
Müller des legendären „Märchenkönigs“ gedacht. Geboren am 25. August 1845 auf Schloss
Nymphenburg war König Ludwig II. von 1864
bis 1886 König von Bayern. Weltweit bekannt
sind die von ihm gebauten Schlösser Herrenchiemsee, Schloss Linderhof und Schloss Neuschwanstein. Schon zu Lebzeiten war der König geheimnisvoll, und rätselhaft sind noch
immer die Umstände, unter denen er am
13. Juni 1886 im Starnberger See starb.
„König Ludwig II und die
Kunst“ lautete das Thema
des Vortrags von Prof. Dr.
Michael Petzet.
Ludwig sei ein
E
Dr. Peter Gauweiler,
Mitglied des Deutschen Bundestages,
hielt den Festvortrag
„Wie der Kini Freiheit
und Krone verlor“.
„King of Pop“ gewesen, der kompromisslos
seine Ideen umsetzte. Inzwischen würden die
Schlösser in ihrer Einzigartigkeit geschätzt,
zählen sie doch zu den Höhepunkten der historistischen Kunst. Ludwig II. sei sein eigener
Regisseur gewesen, der keinen Widerspruch
und keine Störung der Illusion duldete, ein
Hauptdarsteller in immer neuer Verkleidung.
Er habe sich in einer mittelalterlichen Welt, in
der Welt der Bourbonen und der des Orients
bewegt. Dabei bediente er sich ausgefallener
Bühnenbildeffekte. Sogar in der freien Natur
arbeitete er mit Baumattrappen, er schuf Kulissen, die mit den damals gerade erst erfundenen Dampfmaschinen bewegt und beleuchtet wurden. Nach dem Abbruch der Bautätigkeiten, die horrende Geldsummen verschlungen
hatten, habe König Ludwig in seinem Leben
keinen Sinn mehr gesehen. „Wie der Kini Freiheit und Krone verlor“ lautete der Titel des
Festvortrags von Dr. Peter Gauweiler MdB. Die
Entmündigung und Internierung des Königs
war seiner Überzeugung nach
v.l. Emilia Müller, Staatsministerin für Wirtschaft, Infrastruktur,
Verkehr und Technologie, Dr. Peter Gauweiler, Bayerischer Staatsminister für Landesentwicklung und Umweltfragen a.D., Prof. Dr.
Michael Petzet, Präsident des deutschen Nationalkomitees des
intern. Rates für Denkmalpflege ICOMOS
ein Staatsstreich, der mit Hilfe von Irrenärzten
und Psychiatern durchgeführt wurde. Ludwig
II. hatte gegen seine mächtigen Feinde keine
Chance. Das Vorgehen gegen den König sei
illegal und pure Willkür gewesen, man habe
das damals bestehende Recht gebrochen. Die
anschauliche Schilderung, wie brutal Ludwig
II. in das Schloss Berg abgeführt worden war
und dort hinter Türen mit Beobachtungslöchern, abgeschraubten Klinken und vergitterten Fenstern leben musste, ging den Teilnehmern des gelungenen Abends noch immer
nah. Der Tod des Königs wird letztlich immer
ein Rätsel bleiben. Für Ludwig II. war das
Leben ein Traum, und in seinem Glauben an
die Macht der Phantasie schuf er Kunst, anstatt Kriege zu führen. Allein diese Tatsache
macht ihn liebenswert. Passend umrahmt
wurde der Abend mit Musik von Richard
Wagner. Der Berliner Konzertpianist Christian
Seibert spielte auf dem Flügel Stücke aus dem
„Tannhäuser“ und aus „Die Meistersinger von
Nürnberg“. Der „Märchenkönig“ wäre begeistert gewesen!
Dr. Maria R. Panzer
61 | Kabinett
Ku'damm-Oldtimer_Musterseiten 30.08.11 16:11 Seite 62
Berlin
Vereinigung weltbekannter
Einkaufsstrassen
„Festival of Lights“
um 125-jährigen Jubiläum des Ku’damms fand ein außergewöhnliches,
erlebnisreiches Sommerfest statt. Zehn
Tage lang wurde auf dem Breitscheidplatz neben der zur Zeit verhüllten Kaiser-WilhelmGedächtnis-Kirche gefeiert. Eingeladen waren dazu Partnerboulevards der „Vereinigung
weltbekannter Einkaufsstraßen“. Diese Vereinigung wurde am 13.09.2010 in Peking im
Rahmen des „First Beijing Wangfujing International Brand Festival“ gegründet. Mitglieder sind u.a. die Fifth Avenue und der Times
Square in New York, die Orchard Road in Singapur, die Avenue des Champs-Elysées in Paris,
Oxford-, Regent- und Bond Street in London,
La Rue Sainte-Catherine in Montreal, die
Wangfujing Street in Peking und natürlich der
Kurfürstendamm. Die Gäste erlebten nicht nur
Z
Die Gedächtniskirche feiert in diesem Jahr
ihr 50-Jähriges. Zurzeit wird sie, umgeben
von markanten Schutzplatten, aufwendig
saniert.
Berlin, sondern
konnten gleichzeitig einen kleinen Streifzug
durch Rom, Wien, Paris, Moskau, London, New
York, Singapur und Peking unternehmen und
an den Ständen landestypische Spezialitäten
ausprobieren. An jedem Boulevardtag bot ein
anderes Land kulturelle Unterhaltung.
Den glanzvollen Abschluss der Feierlichkeiten zum 125. Geburtstag bildet vom 12. bis
23.10. 2011 das „Festival of Lights“, das den
Boulevard in eine leuchtende „Open-Air-Galerie“ verwandeln wird. Gebäude, Schaufenster und Bäume werden mit Licht- und Lasereffekten inszeniert und laden täglich ab 18.30
Uhr zu einem Spaziergang ein.
www.festival-of-lights.de
Literarisches aus Berlin
m Dahlemer Literatur- und Kunst-Salon
finden, in der Tradition der Berliner Salonkultur, regelmäßig literarisch-musikalische
Veranstaltungen statt. Im Rahmen eines zweitägigen Sommerfestes stellte am 29. und 30.
Juni 2011 Marion Tauschwitz ihre Biografie
„Hilde Domin. Dass ich sein kann, wie ich bin“
vor. Tauschwitz hatte die 1909 in der Kölner
Riehlerstraße 23 geborene Dichterin während ihrer letzten fünf Lebensjahre als Sekretärin, Freundin und Vertraute begleitet. Hilde
Löwenstein, wie Domin mit ihrem Mädchennamen hieß, legte in Köln ihre Reifeprüfung
ab und begann im Jahr 1930 an der Berliner
Friedrich-Wilhelm-Universität (der heutigen
Humboldt-Universität) zu studieren. Über ihr
„Kölner Deutsch“ amüsierte man sich damals
in Berlin. Wer konnte schon ahnen, dass aus
dieser jungen Frau eine der bedeutendsten
und erfolgreichsten Lyrikerinnen Deutschlands
werden würde? Tauschwitz hat mit ihrem Buch
die erste Gesamtdarstellung des Lebens und literarischen Werks der großen deutschen Nach-
I
62 | Kabinett
Marion Tauschwitz, Autorin
kriegslyrikerin vorgelegt. Im Dahlemer Literatur- und Kunst-Salon skizzierte sie die eindrucksvollen und vielfältigen Lebensstationen
Domins: von Köln über Heidelberg nach Ber-
lin, dann ins Exil nach Italien, England und
die Do minikanische Republik und zurück
nach Deutschland. Im Berliner Salon schilderte Tauschwitz einfühlsam die leidenschaftliche, außergewöhnliche Persönlichkeit Domins und ihren unermüdlichen Kampf für ihre
Souveränität als Frau und Schriftstellerin.
www.marion-tauschwitz.de
Ku'damm-Oldtimer_Musterseiten 30.08.11 16:11 Seite 63
Berlin
Zwei Hundertfünfundzwanzigjährige:
Wenn Veteranen sich treffen…
SSK 550, Daimler-Benz
Oldtimer Ford A, Baujahr 1920
m letzten Maiwochenende trafen in
der Hauptstadt zwei bemerkenswerte
Jubiläen aufeinander: Berlins Flaniermeile Kudamm feierte ihren 125-jährigen Geburtstag, und vor 125 Jahren ging der dreirädrige Daimler-Benz-Patentwagen mit einzylindrigem Viertaktmotor an den Start. Dieser
Oldtimer führte den Auto-Korso der Edel-Karossen aus aller Welt an, die den Kudamm auf
A
Patentwagen von
Daimler-Benz
und ab defilierten und sich auf
drei Kilometern Länge in ihrer nostalgischen Schönheit den staunenden Besuchern präsentierten.
Alles, was in der Welt der Automobile je Rang und Namen hatte,
war vertreten, schnittige Cabrios,
Vorkriegsmodelle und elegante
Modelle der Fünfziger und Sechziger. Eine historische Tankstelle,
passende Kleidung wie Knickerbocker und Petticoat und PokalEhrung für Originaltreue und Eleganz inklusive. Auch bei Nacht waren nicht
alle Oldtimer grau: die Open Air-Nightshow
mit faszinierenden Effekten des
Lichtkünstlers Andreas Boehlke
setzte die ehrwürdigen Schätzchen
so in Szene, wie es sich für solche
zeitlosen Schmuckstücke gehört.
D-Rad, Baujahr 1925,
PS: 8-10, Besonderheit:
elektrische Beleuchtung
und Hupe
Constanze Pelzer, Bobby und
Henry de Winter. Der Sänger besuchte, wie
immer stilecht gekleidet, mit Freunden das
Oldtimer-Wochenende.
63 | Kabinett
Bühnen_Berlin-Liebermann_Musterseiten 31.08.11 09:41 Seite 64
Kultur
Berlin
Ab
02.10.
Premiere:
09.09.
© Arno Declair
© Hanns Joosten
© Thomas Bartilla
Winterreise
Das schlaue Füchslein
Von Elfriede Jelinek
Oper in drei Akten von Leoš Janácek
„Ich wandere nicht mehr gerne, weil ich auch
nicht mehr gern aus dem Haus gehe. Jetzt muss
ich also sozusagen im Schreiben wandern. Im
Stück ist das ein Wandern von hinten nach
vorn, wenn man das so sagen kann. Das, was
gewesen ist, auch das, was mich seit meiner
Kindheit gequält hat, kommt jetzt an. Es ist lang
gewandert, und nun ist es bei mir angekommen,
als das Frühere, das im Ankommen geborgen
wäre, wenn Literatur Psychoanalyse sein könnte, was sie aber nicht ist.“
Libretto vom Komponisten
Deutsche Textfassung von Werner Hintze
Die Spielzeit 2011/2012 beginnt am 19. und 20.
September mit zwei Konzerten der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim mit Maurizio Pollini am Klavier. Auf
dem Programm stehen Werke von Luigi Nono,
Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Liszt. In
der Staatsoper im Schillertheater wird im
Herbst mehrmals „Il barbiere di Siviglia“ („Der
Barbier von Sevilla“), die wohl bekannteste Oper
von Gioacchino Rossini, unter der musikalischen
Leitung von Daniel Barenboim aufgeführt. Diese
legendäre Inszenierung strahlt noch immer
jugendliche Frische und vitale Fröhlichkeit aus.
In ihrer theatralischen Direktheit, unterstützt
von dem bestechend einfachen Bühnenentwurf
von Achim Freyer, erinnert sie an den Ursprung
der Opera buffa in der italienischen Stegreifkomödie. Die Inszenierung von Ruth Berghaus aus
dem Jahr 1968 gilt noch heute als „ein Wunder
genialer Zeitlosigkeit“, das weder veraltet noch
langweilig wird. „Der Witz, die Grazie und die
unglaubliche Musikalität jener Aufführung
überstand Generationen von Sängern, Dirigenten, Assistenten und auch den Fall der Mauer,“
so Irene Bazinger in der Berliner Zeitung. Deshalb bleibt die Oper kontinuierlich im Spielplan.
Ein Besuch lohnt sich somit auf jeden Fall.
Am 3. Oktober 2011 findet die Premiere von
Leoš Janáček, „Aus einem Totenhaus“, in der
Regie von Patrice Chéreau unter der musikalischen Leitung von Sir Simon Rattle statt.
64 | Kabinett
^
Deutsches Theater Berlin
Premiere: 09.09.2011
10., 18. September,
1. und 3. Oktober 2011
Karten und Infos: 030 / 284 41-221
www.deutschestheater.de
^
In ihrem neuesten Stück folgt Elfriede Jelinek
den Spuren des Wanderers aus Franz Schuberts
berühmtem Liederzyklus „Winterreise“. Der Weg
beginnt im Wahnsinn unserer unmittelbaren
Gegenwart, streift Bankenskandale und Entführungsopfer und führt dann immer deutlicher zur
Autorin selbst, auf Gebiete ihrer eigenen Biografie: Die komplizierte Beziehung zur Mutter, die
Einweisung des Vaters in die Psychiatrie. In
beeindruckender Dichte und mit überraschender
Intimität ruft Elfriede Jelinek in „Winterreise“ all
die Themen auf, die sie in den letzten Jahren und
Jahrzehnten ihres Schreibens beschäftigt haben.
Entstanden ist dabei eines ihrer persönlichsten
und anrührendsten Werke.
Eine Oper, deren Titelgestalt eine Füchsin ist,
die unter Grillen, Fröschen, Hühnern, Hunden,
Dachsen und allerlei anderem Getier spielt und
mit diesem Personal auch noch eine sehr ernst
gemeinte, ja philosophische Geschichte erzählen will – eine solche Oper ist in jeder Hinsicht
ein Ding der Unmöglichkeit. So hätte zumindest
jeder routinierte Theaterfachmann geurteilt und
Janácek dringend davon abgeraten, sich auf ein
solches Unternehmen einzulassen. Aber zum
Glück dachte der Komponist anders und machte
sich einfach an die Arbeit. Was dabei herauskam und allzu oft als putzige Kinderoper missverstanden und inszeniert wird, ist eine tief
berührende Meditation über das menschliche
Dasein mit seinen Höhen und Tiefen, den kurzen
Augenblicken des Glücks, seiner unstillbaren
Traurigkeit über die Vergänglichkeit alles Lebenden und den tiefen Trost, den der siebzigjährige
Komponist im Wissen um die Kraft des sich
immer wieder erneuernden Lebens fand.
Premiere:
02.10.
Komische Oper Berlin
Premiere: 02.10.2011
07., 11., 15., 23. Oktober,
04., 09., 26. November
04., 16. Dezember, 07. Juli 2012
Karten und Infos: 030 / 479 974 00
www.komische-oper-berlin.de
Staatsoper im Schillertheater
02., 04., 08., 10. und 16. Oktober 2011
Karten und Infos: 030 / 20 35 45 55
www.staatsoper-berlin.de
Bühnen_Berlin-Liebermann_Musterseiten 30.08.11 17:14 Seite 65
Berlin
Max Liebermann, Blumenstauden am Gärtnerhäuschen nach Norden, 1928, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie,
© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz
Max Liebermann –
Der Wegbereiter der Moderne
lebte und wirkte in Berlin
ährend in Bonn gerade die Ausstellung „Max Liebermann. Wegbereiter der Moderne“ zu Ende
geht, kann die Villa des Malers am Wannsee
besucht werden. Und sie ist einen Ausflug
W
Max Liebermann, Selbstbildnis mit Strohhut
(Panamahut), 1911, Akademie der Künste, Berlin,
© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz
wert! Der traumhafte Garten wurde nach Gemälden des Künstlers und Fotografien vor
einigen Jahren erst rekonstruiert. Liebermann
hatte das Grundstück am Wannsee selbst
ausgesucht, um in unmittelbarer Nähe zur
Großstadt in Ruhe und in der Natur zu leben.
An der Gestaltung des Wohnhauses und des
Gartens nahm er regen Anteil. So ließ er sich
beispielsweise für sein Atelier ein Tonnengewölbe konstruieren.
Liebermann, Ehrenbürger seiner Heimatstadt
Berlin und Präsident der Preußischen Akademie der Künste (1920 - 1933), starb 1935 in
großer Verbitterung über die politischen Entwicklungen in Deutschland. Ihm blieb es erspart, zu erleben, wie sein Haus von den Nationalsozialisten enteignet und zweckentfremdet wurde. Nach 1945 wurde es von einem Berliner Ruderclub genutzt und konnte
erst vor wenigen Jahren rekonstruiert und als
Museum umgestaltet werden. Heute sind
zahlreiche Gemälde und Zeichnungen Liebermanns ausgestellt. Der Garten mit Blick über
Die „Liebermann-Villa“ in Berlin
© Dr. Maria R. Panzer
den Wannsee lädt zum Verweilen ein. Das Erdgeschoss kann auch für Feiern angemietet
werden.
Übrigens gibt es noch das Max Liebermann
Haus am Pariser Platz 7, direkt neben dem
Brandenburger Tor. Liebermann hat auch dort
von 1894 bis zu seinem Tod gelebt und gearbeitet. Das jetzige Gebäude wurde 1996 von
Paul Josef Kleihues in Anlehnung an Liebermanns Haus errichtet. Heute ist es Sitz der
Stiftung Brandenburger Tor, die im Dezember
1997 von der ehemaligen Bankgesellschaft
Berlin (heute Landesbank Berlin AG) gegründet wurde.
Ein- bis zweimal im Jahr sind im Max Liebermann Haus Ausstellungen zu sehen, die häufig
in Kooperation mit Museen entstehen. Sie zeigen zeitgenössische Kunst oder behandeln Themen, die im Zusammenhang mit der deutschjüdischen Geschichte des Hauses und seinem
Namensgeber stehen.
www.liebermann-villa.de
www.stiftung.brandenburgertor.de
65 | Kabinett
Monaco/Mexikanische Botschaft_NRW-Sommerfest_Musterseiten 30.08.11 16:27 Seite 66
Berlin
Künstlerische und
technische Partnerschaft
Monaco ist wie Porzellan
v.l. Dr. Winfried Vogel, Berater der KPM und ehemaliger Geschäftsführer
der KPM, Jörg Woltmann, Inhaber der Königlichen Porzellan-Manufaktur,
S.E. Botschafter Claude Giordan, mit Gattin Anne-Marie Giordan
© Mohamed El Sauaf
ie Anforderung und Qualität dieses
wun derschönen Ortes entsprechen
dem Image, das das Fürstentum für
sich selbst in Anspruch nimmt, und noch fördern möchte. KPM und die Porzellanmanufaktur von Monaco (Manufacture de Porcelaine
de Monaco) haben in diesem Jahr eine künstlerische und technische Partnerschaft ins Leben gerufen, die eine zusätzliche Verbindung
zwischen dem Fürstentum und der deutschen
Hauptstadt herstellt. Persönlichkeiten des
D
Außenansicht der königlichen Porzellan Manufaktur (KPM)
Bundespräsidialamtes, des Auswärtigen Amtes sowie zahlreiche Diplomaten und Freunde
haben sich Herrn Botschafter Claude Giordan
und seiner Gattin Anne-Marie angeschlossen,
um das Fürstentum, die deutsch-monegassische Freundschaft und in diesem ganz besonderen Jahr die Vermählung S.D. Fürst Albert II.
mit Charlene Wittstock zu feiern.
In der Königlichen Porzellan Manufaktur (KPM)
wird das kostbare „weiße Gold“ in traditioneller Handarbeit gefertigt und bemalt.
Friedrich der Große gab der Manufaktur 1763
den Namen und ihr Zeichen, das kobaltblaue
Zepter. 2006 übernahm der Berliner Privatbankier Jörg Woltmann als Alleingesellschafter
die KPM.
Abstrakte Kunst in der
mexikanischen Botschaft
er Botschafter von Mexiko in Deutschland, Francisco N. Gonzáles Díaz, hatte
im August 2011 in die Botschaft von
Mexiko in Berlin eingeladen zur Ausstellung
„Obra Reciente de Manuel Felguérez“ mit Werken des berühmten mexikanischen Bildhauers
und Malers. Felguérez gehört zur ersten Ge-
D
Die mexikanische Botschaft in Berlin,
© Botschaft von Mexico
66 | Kabinett
neration abstrakter mexikanischer Künstler, der im In- und
Ausland zahlreiche Gemälde,
Skulpturen und Reliefs schuf,
deren geometrische Formen Francisco N. Gonzáles Díaz, Botschafter von Mexiko in Deutschland,
für ihn charakteristisch sind. © Botschaft von Mexico
Das haushohe kreisförmige
Atrium war ein idealer Raum für die Präsen- fien und Skulputuren. Die Mexikanische Bottation der Druckgrafiken, Gemälde, Fotogra- schaft liegt im Botschaftsviertel des Berliner
Ortsteils Tiergarten. Sie wurde von 1999 bis
2000 als Hauptsitz der diplomatischen Vertretung Mexikos in Deutschland errichtet. Das
Gebäude im Klingelhöfer-Dreieck wurde von
den mexikanischen Architekten Francisco
Serrano und Teodoro González de León entworfen. Die ungewöhnliche Fassadengestaltung mit vertikal gefächerten Betonstreben
fällt sofort ins Auge. Das Gebäude der EmbaManuel Felguérez, „Rumor de Cristal“,
jada de México en Alemania gilt als einer der
Öl auf Leinen, 2003, 145x130 cm,
© Botschaft von Mexico
schönsten Botschaftsneubauten in Berlin.
Monaco/Mexikanische Botschaft_NRW-Sommerfest_Musterseiten 30.08.11 16:27 Seite 67
Berlin
v.l. Wolfgang Clemens, Wirtschaftsminister a.D., Friedel Drautzburg, Ständige
Vertretung, Johannes Neukirchen, Leiter der Berliner LANXESS Vertretung,
Michael Garvens, Geschäftsführer Flughafen Köln Bonn
NRW-Sommerfest im
Tiergarten:
Rheinisches Feeling, Donner und Blitz
ighlights am laufenden Band, Leckerbissen, Live-Musik – Nordrhein-Westfalen zeigte sich beim Sommerfest der
Landesvertretung in der Hauptstadt von seiner besten Seite. Auch wenn ein Gewitter mit
Donner, Blitz und Wolkenbruch für reichlich
Abkühlung sorgte, ging es doch heiß her bei
der großen NRW-Party dieses Sommers mit
rund 1.800 Gästen, darunter Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und das
halbe Kabinett aus Düsseldorf, allen voran
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.
Mit Norbert Lammert gab sich der Bundestagspräsident, mit Norbert Röttgen und Daniel
Bahr zwei veritable Bundesminister die Ehre.
Die SPD zeigte sich mit ihrer alten und neuen
Führungsriege.
Die kulinarischen Freuden reichten von Antipasti über Lammkeulen und Gemüsepfannen
bis zu Pizza aus dem Steinofen und leckeren
Suppen. Auf dem Grill brutzelten Würstchen,
Steaks, Fisch und Geflügel. Freunde süßer
Verführungen konnten sich an Petit Fours
gütlich tun.
Das JugendJazzOrchester NRW heizte den
Gästen schon am Einlass ein. Im Garten
swingte „Have you ever met Miss Jones“,
deren Leadsängerin so viel Soul in der Stimme
hatte, wie einst Aretha Franklin. Für beste
H
Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin Nordrhein-Westfalen, Klaus Wowereit,
Regierender Bürgermeister von Berlin
Stimmung sorgten auch der Saxofonist Wolf
Codera und die Formation „Noble Composition“ und DJ Ulf Pohlmeier von Eins Live, der
nimmermüde seine Platten auflegte. Die Physikshow der „Physikanten“ zeigte tollkühne
optische Magie, Tuchkünstlerin Julia Staedler
in luftiger Höhe graziöse Körperbeherrschung.
Zur Freude der kleinen Gäste war der blaue
Elefant angereist, bestens bekannt aus der
beliebten „Sendung mit der Maus“ des WDR.
Der Höhepunkt des gelungenen Abends war
der Auftritt der legendären Kölner Band
„Brings“. Nicht nur die Rheinländer rockten
kräftig mit, auch alte und neue Berliner hatten
die Texte drauf und ließen es sich nicht nehmen, die Refrains mitzusingen.
v.l. Hermann Gröhe, Generalsekretär der CDU,
Lutz Lienenkämper, Minister a.D. Nordrhein-Westfalen
Sylvia Löhrmann, stellvertretende Ministerpräsidentin NordrheinWestfalen, Ulrich Stiller, Marketingleiter Flughafen Köln Bonn
v.l. Claudia Ehrenstein, Redakteurin Welt,
Daniel Bahr, Bundesgesundheitsminister,
Iris Bethge, Mitglied der Geschäftsleitung,
Bundesverband deutscher Banken,
Ulrike Hinrichs, Hauptgeschäftsführerin
Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften
67 | Kabinett
Bundeswehr/Stallwächter-Sommerfest-Brauertag_Musterseiten 30.08.11 17:44 Seite 68
v.l. Sylvia Löhrmann, stellvertretende Ministerpräsidentin Nordrhein-Westfalen, Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des
Landes Baden-Württemberg, Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes
Franz-Josef Jung, Verteidigungsminister a.D. (Mitte) mit
Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparlassen- und Giroverbandes und Gattin
Bereits seit zw
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tuellen Ausg
abe.
Karten zur Stallwächterparty
sind heissbegehrt
Thomas de Maizière, Bundesminister der Verteidigung,
Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung
ie Einladungen zur traditionellen Stallwächterparty der Baden-Württembergischen Landesvertretung in Berlin vor
der Sommerpause sind heiß begehrt. Auch
in diesem Jahr konnten zahlreiche Gäste das
D
„Ländle“ in vielen Facetten erleben: kulinarisch, kulturell, kreativ, wie es der Hausherr
Staatsminister Peter Friedrich, griffig formulierte. Im Mittelpunkt stand diesmal das Automobil, eine baden-württembergische Erfindung. 1886 meldete Carl Benz sein Fahrzeug auf drei Rädern mit Verbrennungsmotor
zum Patent an, und Gottlieb Daimler wurde
zum Erfinder des vierrädrigen Kraftwagens.
Heute erfindet Baden-Württemberg das
zukunftsfähige, umweltschonende und spritsparende Automobil neu.Getreu dieser Ver-
pflichtung war die Stallwächterparty 2011 das
erste klimaneutrale politische Sommerfest in
Berlin. Zum Ausgleich der durch die Party
entstehenden, rund 300 Tonnen CO2 wird in
Panama brachliegendes Weideland mit einheimischem Mischwald wieder aufgeforstet.
Natürlich punktete das südliche Bundesland
wie alljährlich auch 2011 mit regionalen Spezialitäten wie Ochsenbraten, ökologisch angebauten Qualitätsweinen und Köstlichkeiten
namhafter Konditoreien in Heidelberg, Göppingen und Waldshut.
Die Bundeswehr in Zeiten
des Wandels: Kluftgefahr…
v.l. Oberstabsbootsmann Wolfgang Schmelzer, erster Stellvertretender Bundesvorsitzender des deutschen Bundeswehr Verbandes,
Jörg van Essen, erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDPBundestagsfraktion, Oberst Ulrich Kirsch, Vorsitzende des Bundeswehr Verbandes, Christian Schmidt, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministers der Verteidigung
ahlreiche Gäste fanden sich zum Parlamentarischen Abend des Bundeswehrverbands im Innenhof der Berliner Geschäftsstelle am Prenzlauer Berg ein.
Vertreter aus Politik, Medien und der Führung
der Bundeswehr diskutierten über den langen
und schwierigen Weg der deutschen Streitkräfte in die vielzitierte „Mitte der Gesellschaft“. Verbandschef Oberst Ulrich Kirsch,
Susanne Kastner als Vorsitzende des Verteidi-
Z
68 | Kabinett
gungsausschusses und Staatssekretär Christian
Schmidt betonten die große Kluft, die unverändert herrscht zwischen dem Blick der deutschen Bevölkerung auf die Soldaten im Ausland und der tagtäglichen Realität der in Afghanistan eingesetzten und kämpfenden Truppe. Fünf dort verwundete Soldaten waren an
diesem Sommerabend allseits gefragte Gesprächspartner. Die „Koblenzer Erklärung“ des
Bundeswehrverbands weist eindringlich auf
die Notwendigkeit einer gesamtgesellschaftlichen Debatte über die Rolle der Bundeswehr
hin. Oberst Kirsch erklärte, die Aussetzung der
Wehrpflicht sei kein Grund zum Feiern. Susanne
Kastner lobte die Arbeit des Verbands als Ansprechpartner für die Politik und starken Fürsprecher für die Soldaten, auch wenn der Dialog nicht immer einfach sei. Staatssekretär
Schmidt brach eine Lanze für die Effizienz der
Bundeswehr. Auch er sprach die schwierige
Vermittlung des kriegerischen Geschehens in
Afghanistan im friedlichen Deutschland an.
Es gilt also, der drohenden Entfremdung von
Bundeswehr und Gesellschaft Einhalt zu gebieten und die Streitkräfte für junge Menschen attraktiver zu machen.
v.l. Franz-Josef Jung, Verteidigungsminister a.D.,
Volker Wieker, Generalinspekteur der Bundeswehr
Bundeswehr/Stallwächter-Sommerfest-Brauertag_Musterseiten 30.08.11 17:44 Seite 69
v.l. Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank AG, Hans Michelbach, Obmann der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion des Ausschusses für Finanzen des Deutschen Bundestages, Hartmut Schauerte,
Staatssekretär a.D., Marie-Luise Dött, MdB und Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer e.V.,
Reinhold Schulte, Vorstandsvorsitzender SIGNAL IDUNA Gruppe
Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales,
Dr. Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank AG
Parlamentskreis Mittelstand:
Who is Who auf dem Sommerfest
r. Michael Fuchs MdB, Vorsitzender des Parlamentskreises Mittelstand
(PKM) der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, hatte zum 37.
PKM-Sommerfest geladen, und rund 2000 hochkarätige Gäste aus Wirtschaft, Politik und Medien waren der Einladung in den Garten des
Kronprinzenpalais Unter den Linden gefolgt.
Das schon traditionelle
Fest fand wie gewohnt
in lockerer, angenehmer
Atmosphäre statt. Bereits bestehende Kon takte wurden gepflegt,
neue geknüpft.
D
v.l. Ernst Hinsken, Bundestagsabgeordneter
und Vorsitzender des Ausschusses für
Wirtschaft und Technologie des Deutschen
Bundestages, Angela Merkel, Bundeskanzlerin, Michael Fuchs, Vorsitzender des
Parlamentskreis Mittelstand, Peter Becker,
Präsident Zentralverband des deutschen
Bäckerwerkes, Michael Wippler, Vorsitzender der Werbegemeinschaft des Deutschen
Bäckerhandwerks e. V.
v.l. Peter Hahn, Hauptgeschäftsführer Deutscher
Brauer-Bund mit Gattin,
Peter Becker, Präsident
Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks
Bier ist Genuss,
Bier ist Deutschland
gebot, von Herzog
Wilhelm IV. 1516 in
Ingolstadt als sozusagen erstes Verbraucherschutzgesetz verkündet und bis heute
gültig, erinnern. Volker
Kauder, engagiert in
v.l. Herbert Frankenhauser, MdB und Präsident des Deutschen Instituts für Reines Bier
Sachen Bier, wurde im
e.V., Ina Müller, neue Botschafterin des Bieres, Volker Kauder, Vorsitzender CDU/CSU
Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Georg Eils, neuer Präsident des Deutschen Brauer-Bundes,
Amt als Botschafter
Peter Hahn, Hauptgeschäftsführer Deutscher Brauer-Bund
des Bieres 2010 ben der Berliner Vertretung des Landes Sach- stätigt und hielt zugleich die Laudatio für
sen-Anhalt beim Bund fanden sich zum seine Nachfolgerin 2011, die Sängerin und
traditionsreichen, branchenübergreifen- Multitalent Ina Müller. Die bekennende Bierden Deutschen Brauertag Ende Juni Vertreter trinkerin wurde für ihre Lebensfreude und ihre
der Brauwirtschaft mit Gästen und Partnern Begeisterung für den Gerstensaft, den sie mit
ein. Mit dieser Veranstaltung wollte der Deut- „Inas Nacht“ in der Hamburger Hafenkneipe
sche Brauer-Bund an das deutsche Reinheits- „Schellfischbar“ erfolgreich öffentlich macht,
I
v.l. Peter Ramsauer,
Bundesminister für Verkehr,
Bau und Stadtentwicklung,
Heinrich Becker, Inhaber
Privatbrauerei Gaffel-Kölsch
ausgezeichnet. Der Deutsche Brauertag 2011
machte dem Slogan des Deutschen BrauerBunds „Bier ist rein, Bier ist Genuss, Bier ist
Deutschland“ erneut alle Ehre.
69 | Kabinett
Walz/Kusstag/BlaueHerde_Musterseiten 30.08.11 16:39 Seite 70
Berlin
Viva la Diva
Udo Walz und René Koch plädieren
für „Dunkle Dramatik“
rend-Ladies zeigen so viel Make-up
wie schon lange nicht mehr. Geheimnisvolles Violett (Lidschatten), mystisches Schwarz (Mode) und leidenschaftliches
Rot (Lippen) kämpfen um Aufmerksamkeit.
Durch diese neue Farbigkeit mit dem Kontrast
zwischen Hell und Dunkel erhält das HerbstMake-up eine vollkommen andere Dimension,
nämlich Perfektion.
T
• Ein Muss für Herbst-Diven ist Gold, das zum
dunkelvioletten Lidschatten als Eyeliner
appliziert wird. Dazu wird Mascara in Zickzackbewegungen von innen nach außen
getuscht.
• Modifizierte Reisstärke und lichtreflektierende Pigmente zaubern einen ebenmäßigen Teint.
Starfriseur Udo Walz und Visagist René Koch präsentieren ihr Lieblingsmodell Showstar Angelika Milster im neuen Look
„Red Lips“ auf dem roten Teppich.
• Mit einem großen Pinsel wird das Puderrouge aufgenommen, auf dem Handrücken
abgeklopft und von den Wangen zu den
Schläfen verteilt.
• Üppige Frisuren, große Köpfe, Haarteile und
Extensions sind erlaubt.
Rote Lippen soll Mann küssen
inen schöneren Liebesbeweis als einen
Kuß kann es nicht geben – ob zärtlich,
schüchtern, verspielt oder freundschaftlich. Damit zeigen wir Zuneigung, Mitgefühl,
Respekt, Liebe. Erinnern wir uns nur an die großen Hollywood-Filme:
E
Wie Clark Gable in „Vom Winde verweht“ die
widerspenstige Scarlett mit einem leidenschaftlichen Kuß gewinnt.
Wie Richard Gere in „Pretty Woman“ die Feuerleiter erklimmt und Julia Roberts in sein Leben küßt.
Wie auf dem Bug der „Titanic“ Leonardo di
Caprio und Kate Winslet endlich mit ihren
Lippen verschmelzen.
Die Form der Lippen sagt sehr viel über den
Charakter der Person aus, so der Lippenstiftsammler und Beautyexperte René Koch.
• Ein roter Mund wird mit einem Konturenstift vorgezeichnet, abgepudert und mit
Lippenstift ausgefüllt (Bordeaux, Aubergine
oder Fire-Red). Schillernder 3-D-EffektGloss zaubert Volumen.
Kleine Lippenkunde
 Frauen mit vollen Lip
pen haben viel
Humor. Männer fühlen sic
h von solchen Lippen magisch angez
ogen.
 Frauen mit breitem Mu
nd verabscheuen die Routine. Sie sind
sehr leidenschaftlich.
 Frauen mit schmalen
Lippen sind intellektuell und tatkräftig. Sie
lieben die
Herausforderung. Männ
er verlieben
sich in solche Frauen oft
erst auf den
zweiten Blick.
 Frauen mit kleinem Mu
nd sehnen sich
nach Unabhängigkeit, sin
d kritisch
und überzeugen durch an
dere Qualitäten als durch Sex-Appeal
.
 Eine vollere Unterlippe
weist oft auf
einen zufriedenen Chara
kter hin, vor
allem aber auf Sinnlichkei
t und Romantik.
René Koch mit Simone Thomalla: „TV-Kommissarin“ Simone Thomalla schenkte René Koch einen
Kußabdruck für die Kuß-Sammlung des Visagisten in seinem Lippenstiftmuseum. Die Kußabdrücke
weiterer Diven im Internet: www.lippenstiftmuseum.de
70 | Kabinett
 Frauen mit vollerer Ob
erlippe haben
viel Sinn für Leidenschaft
. Sie lieben
das Schöne und Exklusive
.
Walz/Kusstag/BlaueHerde_Musterseiten 30.08.11 16:39 Seite 71
Berlin
Die Humboldt-Box ist
ein Wahrzeichen auf Zeit
G
ewöhnungsbedürftig ist der Anblick
des soeben eröffneten Info-Gebäudes
auf dem Berliner Schlossplatz schon.
Die Humboldtbox neben dem Alten Museum und dem
Berliner Dom
Aber die Humboldt-Box bietet vom Café und
von den Dachterrassen aus einen grandiosen Ausblick. Spannend wird dieser vor allem während des Wiederaufbaus des Berliner Schlosses, der 2019 abgeschlossen sein
soll. Bis dahin wird die Humboldt-Box nicht
nur eine Eventlocation sein. Schon jetzt werden zwei Etagen von den künftigen Nutzern des Schlosses gestaltet, den Staatlichen Museen zu Berlin mit ihren außereu ropäischen Sammlungen, der Hum boldt-Universität zu Berlin und der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Anhand
exemplarischer Sammlungsgegenstände und
Forschungsprojekte informieren sie über die
Inhalte und Fragen, die sie im Humboldtforum
als Ort der Erforschung und Präsentation der
Weltkulturen behandeln wollen. Auf einer
weiteren Ebene stellt der Förderverein Berliner Schloss seine Arbeit vor.
www.humboldt-box.com
Berlin gewährte Weiderecht
m Rahmen einer dreijährigen Wanderausstellung durch ganz Europa macht eine
große Herde blauer Schafe Station in Städten, die ihr für einen Tag an einem geeigneten
Platz Weiderecht gewähren. Station in Berlin
machte die Herde am 9. Juli 2011
auf dem Schlossplatz. 130
blaue Schafe hatten die Aktionskünstler Rainer Bonk
und Berta-Maria Reetz mitgebracht. Mit ihrer Aktion
werben die beiden bekannten Künstler für ein
friedliches Miteinander
und Toleranz unter
dem Motto „Alle
sind gleich
- jeder ist
I
wichtig“. Die identischen Schafsfiguren (60x
80x35 cm) aus Polyesterharz erinnern in ihrem Blau an Arbeiten von Yves Klein. Ein Schaf
bleibt jeweils in der Stadt zurück. Für Berlin
nahm es Bezirksbürgermeister Christian Hanke
entgegen. Auch wer bei der Suche nach neuen
Weideplätzen behilflich ist, darf sich über ein
Schaf freuen. Die Blauschaf-Herde war auch
schon in Venedig und Lüttich. Allzu gerne
würde sie auch einmal in Bonn grasen! Blauschäfer Rainer Bonk und Bertamaria Reetz
freuen sich über jedes Angebot. Beide sind mit
dem Rheinland sehr verbunden. Reetz führt
auch soziale Projekte durch, z.B. das Schulprojekt „Die Kunsthühner von NRW“ (2009) für
benachteiligte Kinder und „Die jecken Höhner
von Kölle“ (2006 – 2010).
www.blaue-schafe.de
71 | Kabinett
Berlin_Gendarmenmarkt_Musterseiten 30.08.11 15:11 Seite 72
Berlin
Zum Verweilen schön:
Berlins Gendarmenmarkt ist allein schon
eine Reise wert…
Der Gendarmenmarkt ist einer der geschichtsträchtigsten Plätze in Berlin
und gehört mit dem dreiteiligen Ensemble aus den beiden Domen und
dem Konzerthaus zu den schönsten Plätzen Europas. Er entstand Ende
des 17. Jahrhunderts und war zunächst ein Marktplatz mit unterschiedlichen Namen. Zunächst hieß der Platz Esplanade, dann - in chronologischer Reihenfolge - Lindenmarkt, Friedrichstädtischer Markt und Neuer
Markt. Schließlich wurde er 1799 in Gendarmenmarkt umbenannt, da
von 1736 bis 1782 die Wache und die Ställe des Garderegiment „Gens
d’armes“ von Friedrich Wilhelm I. dort angesiedelt waren.
Deutscher Do
m
mit dem
ich Schinkel
von Karl Friedr
s
enkmal
rd
au
th
lle
er
hi
nz
Sc
Ko
uf dem südlichen Teil des Gendarmenmarktes war in den Jahren von
1700 bis 1708 nach Entwürfen von
Martin Grünberg die „Neue oder Deutsche
Kirche“ als Gotteshaus für die in der Friedrichstadt wohnenden reformierten Berliner errich-
A
72 | Kabinett
tet worden. Der Name kam von der im Gottesdienst gebräuchlichen deutschen Sprache. In
der Kirche gegenüber hielten die aus Frankreich vertriebenen Protestanten, die Hugenotten, ihren Gottesdienst auf Französisch. Zum
großstädtischen Schmuckplatz entwickelte
sich der Platz erst unter Friedrich II., der alle
militärischen Nutzungen verbannte und von
Karl von Gontard zwei identische Kuppelbauten errichten ließ. 1780 begann der Bau der
beiden identischen hohen Kuppeltürme, die
seit ihrer Fertigstellung 1785 die Kirchengebäude in den Hintergrund treten lassen. Der
Turm an der Deutschen Kirche stürzte allerdings während der Bauarbeiten am 28. Juli
1781 ein und musste neu errichtet werden.
Wegen der Kuppelform der Türme setzte sich
schon bald für die beiden Kirchen auf dem
Platz die Bezeichnung „Dom“ durch. Die
Bezeichnung „Dom“ stiftet hier aber Verwirrung, da sich diese Bezeichnung nur auf die
architektonische Form der Kuppelbauten bezieht und nicht auf die Kirchen selbst. Obwohl
die Zwillingstürme nie für religiöse Zwecke
genutzt wurden, sind sie also bis heute als
„Französischer Dom“ und „Deutscher Dom“
bekannt.
Sie rahmen das 1821 nach den Plänen von
Karl Friedrich Schinkel erbaute Konzerthaus
ein, das auf den Grundmauern des abgebrannten Nationaltheaters errichtet wurde. Dieses
war einst die Stätte berühmter Musik- und
Theateraufführungen. Im Zweiten Weltkrieg
wurde es total zerstört und konnte erst 1984
wieder als Konzerthaus eröffnet werden. In
den vier Spielstätten Großer Saal, Kleiner Saal,
Werner-Otto-Saal und Musikclub finden jährlich etwa 550 Veranstaltungen statt. Dort wird
am 2. Oktober 2011 auch der „ECHO Klassik
2011“ verliehen. Vor dem Konzerthaus steht
das von Reinhold Begas geschaffene SchillerDenkmal, das dort von 1871 bis 1936 stand,
aber erst 1988 wieder auf den Gendarmenmarkt zurückkehrte.
Der Gendarmenmarkt ist wie kein anderer
Platz Berlins von einer weltstädtischen Atmosphäre erfüllt. In direkter Nachbarschaft
befinden sich die Staatsoper, die HumboldtUniversität und der Boulevard „Unter den Linden“; feine Geschäfte und Restaurants sowie
zahlreiche Institutionen von Wirtschaft, Politik
und Kultur sorgen für eine belebte, anregende
Szenerie. Cafés und Spitzenhotels umgeben
den Platz. Mit einem phantastischen Konzert
von Startenor José Carreras startete dort 1992
das Classic Open Air-Festival, das sich in diesem Jahr zum 20. Mal jährte. Inzwischen haben über 600.000 Menschen die Konzerte besucht, deren musikalische Bandbreite von Oper
über Operette und Musical bis hin zu den so
genannten Crossover-Produktionen mit Klassikern aus Pop, Soul, Swing und Jazz reicht.
Berlin_Gendarmenmarkt_Musterseiten 30.08.11 15:12 Seite 73
Berlin
Im Winter lockt der nostalgische Weihnachtsmarkt mit seinen romantisch gestalteten Ständen mit Waren aus dem ganzen Bundesgebiet
und einem stimmungsvollen Programm.
Sobald nur ein wenig die Sonne scheint, genießen viele Touristen und auch Einheimische
die Atmosphäre auf dem Gendarmenmarkt.
Seinen Charme machen auch die 115 Kugelahornbäume aus, die rings um den Französischen Dom eng beieinander stehen und im
Sommer ein niedriges Blätterdach bilden.
Nach den Planungen des Senats sollten sie in
diesem Jahr gefällt werden, um den Platz
komplett barrierefrei zu machen. Der Verein
„Freunde und Förderer des Gendarmenmarktes Berlin“ organisierte Protestaktionen und
sammelte 23.000 Unterschriften für den Erhalt der Ahornbäume. Und das mit Erfolg. Der
Verein unter den Vorsitzenden Ada WithakeScholz, der Inhaberin des „Refugium“ Restaurants, und Frank Keidel macht sich seit 1996
für den Gendarmenmarkt stark. In den barocken Gewölben der Französischen Friedrichstadtkirche, die von König Friedrich I. zu Beginn des 18. Jahrhunderts als Ort des Rückzug - »Réfuge« - für die Berliner Hugenotten
errichtet worden waren, befindet sich heute
das Restaurant »Refugium« mit seiner hervorragenden Küche.
Platz zurück, nachdem es von dem Nazis 1935
entfernt worden war. Im Jahre 1950 hieß der
Gendarmenmarkt „Platz der Akademie“. Am
Abend vor der Wiedervereinung fand hier der
letzte Staatsakt statt, bei dem man sich dazu
entschloss, den Osten und den Westen von
Deutschland wieder miteinander zu vereinen.
Ein Jahr nach der Wende erhielt der Platz seinen alten Namen zurück.
Auch der Deutsche Dom wurde im Zweiten
Weltkrieg stark beschädigt und ist fast 40
Jahre lang eine Ruine geblieben. In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts begann die DDR mit dem Wiederaufbau des
Gebäudes. Vorgesehen war die Einrichtung einer „Kunsthalle Berlin". Das
Ende der DDR stoppte die Bauarbeiten, bis dann in den Jahren 1993 bis
1996 der endgültige Ausbau zu
einem modernen Ausstellungsgebäude für den Deutschen
Bundestag erfolgte. Seit dem
Frühjahr 2002 wird im Deutschen Dom mit der ständigen
historischen Ausstellung „Wege
- Irrwege - Umwege" auf insgesamt fünf Etagen die historische Entwicklung des
liberalen parlamen-
tarischen Systems in Deutschland gezeigt.
Die Ausstellung widmet sich vorrangig jenen
Epochen, in denen die wesentlichen Grundlagen für die politische Ordnung der Bundesrepublik Deutschland gelegt worden sind. Parlamentarische Entscheidungsprozesse und Konflikte werden ebenso nachgezeichnet wie
Funktion und Arbeitsweise von Volksvertretungen. Entstehung, Entwicklung und Arbeit
der politischen Parteien in Deutschland werden dargestellt. Die Ausstellung ist
dienstags bis sonntags von 10.00 bis
18.00 Uhr (Mai - September bis 19.00
Uhr) - montags und an Feiertagen
geöffnet. Der Eintritt ist frei.
www.bundestag.de/
kulturundgeschichte/
ausstellungen/wege/
index.html
Französischer
Dom
Man kann man sich wahrlich nicht mehr vorstellen, dass der heutige Gendarmenmarkt, der
im Süden der beiden Orte Berlin und Cölln lag,
ursprünglich bewaldet war. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde er abgeholzt, da man
die Baumstämme für einen Wall zum Schutz
der Bürger brauchte. Auf diesem Platz begann
die Revolution von 1849. In die Geschichte
eingegangen ist auch, dass auf den Stufen des
Deutschen Doms am 22. März 1848 in 183
Särgen die Toten der Barrikadenkämpfe, die
so genannten „Märzgefallenen“, aufgebahrt
und geehrt wurden. Adolph Menzel hielt diese
Szene in einem bekannten Gemälde fest. 1848
tagte hier auch kurze Zeit die preußische Nationalversammlung. Im Zweiten Weltkrieg
wurde der Gendarmenmarkt stark beschädigt
und konnte erst im Laufe der Zeit wieder rekonstruiert werden. Zur 750-Jahr-Feier kehrte
das Schillerdenkmal an seinen ursprünglichen
73 | Kabinett
Vorschau/Impressum_Musterseiten 30.08.11 20:28 Seite 74
Vorschau/Impressum
Majestät mit Format:
Jean-Claude Juncker wird
Aalkönig 2011
Jean-Claude Juncker, Premierminister Luxemburg,
Urheberrecht: © 2009 SIP Luxemburg / Eric Chenal,
alle Rechte vorbehalten
Einstimmig hat das Aalkönigskomitee den luxemburgischen Premierminister und verdienten
Europäer Jean-Claude Juncker als neuen Aalkönig nominiert. Der Nachfolger von Rudolf
Seiters wird am 30. September 2011 als 9. Aalkönig der Neuzeit im Bad Honnefer Kurhaus
gekrönt. Mit „Mister Euro“ wird ein profilierter
Staatsmann geehrt, der sich unermüdlich für ein
geeintes Europa in Frieden und Freiheit einsetzt.
Das Komitee ließ verlauten, der nominierte
IMPRESSUM
KABINETT VERLAG
Journal der Bundesstadt BONN Domstadt KÖLN
Bundeshauptstadt BERLIN aktuell
(1990 gegründet von Karl Garbe)
Herausgeber:
KABINETT VERLAG
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Beirat:
Karl Garbe, Wilfried Könen, Klaus Michel, Dr. Wolfgang Nagel,
Prof. Dr. Uwe Reinhold, Klaus Schütz, Heinz Warneke
Verlags- und
Chefredakteurin:
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Bonner Weg 30, 53347 Alfter,
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Foto-Reportagen und Parlamentsfotograf Bonn – Berlin: Manfred Knopp
Vertretung in Berlin: Dr. Maria R. Panzer
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Bestellung von Einzelheften 6,00 € inkl. Porto u. Versand Jahresabonnement
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74 | Kabinett
Aalkönig zeichne sich „durch seine aufrechte
Haltung, sein fröhliches Wesen, seine einzigartige Eleganz sowie seine politische Klugheit aus“.
Das rheinische Aalvolk will Juncker in der aktuellen schwierigen Phase der Europäischen Union
unterstützen. Der Reinerlös der Krönungsfeier,
bei der KABINETT sich unter den Hofstaat des
neuen Königs mischen wird, kommt wieder
Jugendprojekten in Bad Honnef und dem Erhalt
des Aalschokkers „Aranka“ zugute.
Deutschland
feiert
in Bonn
Vom 01. bis 03. Oktober 2011 ist Deutschland zu Gast in Bonn.
Der Tag der Deutschen
Einheit und der Nordrhein-Westfalen-Tag
werden erstmals
gemeinsam gefeiert.
Bonn erwartet mehr
Gäste, als es Einwohner
hat.
Umschlag_Kabinett_03-2011_DD_Layout 1 30.08.11 20:07 Seite 2
Energiewende. Wir fördern das.
Fokussierung auf erneuerbare Energien, Klimawandel, Ressourcenschonung und Risikominimierung – es gibt viele Motive für die Energiewende.
Die KfW hat im Jahr 2010 mit mehr als 25 Mrd. EUR den Umwelt- und Klimaschutz gefördert und somit vielen Einzelnen ermöglicht,
einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Ganz gleich, ob Sie die Steigerung der Energieeffizienz Ihres Hauses anstreben oder Ihr Beitrag im
Bau einer Offshore-Anlage besteht: Wir fördern das.
Mehr Informationen erhalten Sie unter www.kfw.de/energiewende
Umschlag_Kabinett_03-2011_DD_Layout 1 30.08.11 20:07 Seite 1
Politik | Wirtschaft | Kultur
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50 Jahre
„Ei, ei, ei
Verpoorten“
Oldtimer-Ausstellung in Berlin

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