Saint-Tropez Saint-Tropez
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Umschlag_Kabinett_03-2011_DD_Layout 1 31.08.11 17:35 Seite 1 Politik | Wirtschaft | Kultur 32011 Bundeshauptstadt Berlin aktuell Saint-Tropez Z12976F | 4,50 Euro im Herbst Sommer/Herbst 03.2011 | 22. Jahrgang | www.kabinett-online.de KABINETT Politik | Wirtschaft | Kultur Sommer/Herbst 03.2011 | 22. Jahrgang Journal der Bundesstadt Bonn Domstadt Köln 50 Jahre „Ei, ei, ei Verpoorten“ Oldtimer-Ausstellung in Berlin Umschlag_Kabinett_03-2011_DD_Layout 1 30.08.11 20:07 Seite 2 Energiewende. Wir fördern das. Fokussierung auf erneuerbare Energien, Klimawandel, Ressourcenschonung und Risikominimierung – es gibt viele Motive für die Energiewende. Die KfW hat im Jahr 2010 mit mehr als 25 Mrd. EUR den Umwelt- und Klimaschutz gefördert und somit vielen Einzelnen ermöglicht, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Ganz gleich, ob Sie die Steigerung der Energieeffizienz Ihres Hauses anstreben oder Ihr Beitrag im Bau einer Offshore-Anlage besteht: Wir fördern das. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.kfw.de/energiewende Seite_3_Musterseiten 30.08.11 18:54 Seite 3 LOGGIA AM STADTHAUS „Hier ist es gut zu sein!“ DEUTSCHE TELEKOM · A & B SHOP · MILA · IDEE CREATIVMARKT · SALVATORE TEAM VERBRAUCHER-ZENTRALE · BRETZ STORE BONN · IMMOBILIEN-CENTER DER SPARKASSE · KEKEC Inhalt & Vorwort_Musterseiten 31.08.11 17:39 Seite 4 Inhalt Politik Wirtschaft Kultur 11 20 Jahre Bonn-Berlin Beschluss 6 Victoria Appelbe über die Wirtschaftsförderung in Bonn 42 Das Klüngelpütz-Theater in Köln 13 10. Petersberger Forum Jubiläum 7 14. Bonner Wirtschaftsgespräche 45 Heinrich Campendonk im Kunstmuseum 14 Steuerdebatte Dr. Waldemar Ritter 8 1. Regionales Handwerkerforum der KfW-Bank 45 ANIME! Kunst und Kultur in Bonn 17 Volkssport Steuerhinterziehung? 22 50 Jahre „Ei, ei, ei Verpoorten“ 46 Poppelsdorfer Schloss-Geschichten 18 „Ärzte aufs Land“ Dr. Manfred Nelting 27 Kölner Kulturtreff eine Institution 48 Vasari – eine Hommage an den ersten Kunsthistoriker Gesellschaft Kulinaria Berlin 28 Neue Mode von Mahi Degenring 54 Galerie Design Hotel, Bonn „Langschläfer-Frühstück“ 63 125 Jahre Automobil Oldtimer in Berlin 37 30 Jahre Bonner Salonkultur 54 Herrenhaus Buchholz unter neuer Regie 65 Max Liebermann seine Villa in Berlin 38 Deutsche Herzstiftung 55 Champagner mit Geschmack des Alba-Trüffels 67 NRW-Sommerfest in Berlin 49 Saint-Tropez im Herbst 70 Rote Lippen soll man küssen 57 Grill-Giganten 2011 feuriges Finale 72 Gendarmenmarkt ein Platz zum Wohlfühlen 60 Grandhotel Römerbad legendäre Klassik-Konzerte 4 | Kabinett 59 Consilium in der Kölner Innenstadt Inhalt & Vorwort_Musterseiten 30.08.11 15:06 Seite 5 Liebe Leserin, lieber Leser, wir hatten uns so auf den Sommer gefreut, und nun ist er schon wieder vorbei. Lassen Sie sich überraschen, wo wir in den vergangenen drei Monaten für Sie unterwegs waren. Hier einige Impressionen, aber am besten lesen Sie das Magazin und erfreuen sich an Wort und Bild. Bei herrlichem Frühsommerwetter war ganz Berlin auf den Beinen, um 125 Jahre Automobil-Geschichte zu feiern. Angeführt vom dreirädrigen DaimlerBenz-Patentwagen, defilierten nostalgische Schätzchen, schnittige Cabrios, Prachtwagen und Motorräder Elke Dagmar Schneider auf dem Kurfürstendamm, dass es eine Lust war, zu schauen und in Erinnerungen zu schwelgen. Getreu ihrem Motto „Gemeinsam mehr bewegen“, gaben die Bonner Wirtschaftsgespräche bereits zum 14. Mal wichtige Impulse. 1.200 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Verwaltung und Politik nutzten die Gelegenheit, auf dem Museumsplatz Kontakte zu pflegen und Netzwerke zu knüpfen. Innovativ ging es beim Wirtschaftsclub Köln bei der Verleihung des Unternehmerpreises zu. Der Preis ist inzwischen eine Institution der Domstadt und zeichnet standortgebundene Unternehmen mit Zukunft aus. Von drei geschätzten Kollegen mussten wir in den vergangenen Monaten Abschied nehmen. Reinhard Appel, Ekkehard Kohrs und Gerd Rauhaus haben mit ihrer journalistischen Arbeit unsere Zeit über Jahrzehnte mitgestaltet und geprägt, jeder auf seine Weise. Ihre Stimmen und Standpunkte werden im großen Medienzirkus fehlen. Und da die herbstlichen Gedanken allmählich Raum bekommen, entführen wir Sie kurzerhand nach Saint-Tropez. Die Hitze des Sommers lässt nach, die Touristenströme auch, und es bleibt Muße für die Schönheit der einzigartigen Landschaft der Côte d’Azur. Wir wünschen Ihnen unterhaltsame Lektüre in den kommenden Wochen, wenn die Blätter fallen und die Abende länger werden. Herzlichst Ihre Chefredakteurin Mitm und ge achen winne n! KABIN ET verlost T Journal 5 Wim m bücher el- „Mein Flughafen Köln / Bonn“ ist ein unterhaltsames Wimmelbuch rund um das Geschehen des Flughafens – Lustig und liebenswert illustriert von Heiko Wrusch aus Lohmar. Bitte melden Sie sich bis zum 30. September 2011 unter [email protected] Bonner Wirtschaftsgesräche_3_Musterseiten 30.08.11 16:52 Seite 6 Victoria Appelbe Wirtschaftsförderin der Stadt Bonn im Gespräch mit KABINETT Victoria Appelbe wurde am 21. August 1971 in London geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft an der Universität Cambridge (Bachelor) und der Universität Kent (Master). Seit 1994 im Rheinland beheimatet, zunächst in Aachen, wo sie an der TH und der regionalen Wirtschaftsförderungsagentur AGIT tätig war. Seit 2008 ist sie Bonns Wirtschaftsförderin. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. K.: Sie sind Bonns oberste Wirtschaftsförderin. Was ist das, die kommunale Wirtschaft fördern? Nennen Sie bitte drei Begriffe dafür. A.: Wettbewerbsfähigkeit stärken, Unternehmen vernetzen, die Stadt profilieren. fruchtbare Bereiche. Weil natürlich die Unternehmen, die Eltern beschäftigen, deren Kinder in diese Schulen gehen, international vernetzt sind und die Tatsache vermitteln, dass sie sich in Bonn wohlfühlen. Das zieht weitere Familien an. K.: Welche neuen Wirtschaftsbereiche wären für Bonn interessant? A.: Sehr wichtig sind die Bereiche Informationsund Kommunikationstechnologien und die Gesundheitswirtschaft, aber natürlich auch internationale Organisationen. Das heißt, nicht nur ausländische Unternehmen, sondern auch Bonns Ausbau als internationale Stadt. Das ist ein ganz wichtiges Ziel für die Stadt und prägt deren internationales, vielfältiges Klima. Die Ansiedlung solcher Organisationen und Unternehmen zieht ja weitere nach sich. Da sind Umfelder wie die Bonn International School auch sehr K.: Wenn sich ein mittelständischer Betrieb nach Bonn verlagert, wie und wo muss er sich hinwenden, um Unterstützung zu erhalten? A.: An das Servicecenter der Wirtschaftsförderung im Stadthaus. Ein Team von acht Kollegen betreut jährlich rund 900 Vorhaben von Unternehmen. Das ist unser Kerngeschäft. 6 | Kabinett K.: Hat die Stadt bzw. Ihr Amt ausreichende personelle und finanzielle Ressourcen, um internationales Marketing zu betreiben? A.: Nein. Man kann sich immer mehr vorstellen. Das Team ist sehr gut ausgelastet. Gerade weil Bonn einen so starken Wandel vollzogen hat, bin ich überzeugt, dass wir mehr Anstrengungen unternehmen müssen, das Image Bonns als touristische Destination, als attraktiver Wirtschaftsstandort auch international stärker zu kommunizieren. Das geht nicht, ohne dass man Geld ausgibt. Man kann natürlich versuchen, sich klug zu vernetzen und überregionale Berichterstattung, Multiplikatoren und Mund-zu-Mund-Propaganda zu nutzen, aber irgend wann kommt der Punkt, an dem man diese Märkte nicht erreichen kann. Marketing wird oft hinterfragt – wie kann man den Erfolg messen, usw. Wenn es die richtigen Maßnahmen sind, ist das Geld sehr gut angelegt. K.: Welche Bedeutung hat für Sie das kulturelle Profil einer Stadt für die Wirtschaftsförderung? A.: Eine entscheidende. Ich habe inzwischen zwölf Jahre Erfahrung in der Wirtschaftsförderung und kann klar beobachten, dass das Thema Kultur für die Unternehmen eine immer größere Bedeutung hat. Primär ist das Kulturangebot unserer Stadt auch für die Gewinnung von Fachkräften ein entscheidender Faktor. Auch die positive wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt hängt maßgeblich mit dem attraktiven Kulturangebot zusammen. Insofern freue ich mich auch auf die Entwicklung des Kulturkonzepts der Stadt Bonn, in das die Wirtschaft ja auch eng eingebunden werden soll. K.: Beim Deutschlandfest zum Tag der deutschen Einheit und dem NRW-Tag 2011 werden mehrere hunderttausend Menschen erwartet. Man hat Ihnen die Leitung übertragen. Welche Auswirkungen und Vorteile ergeben sich für die Bonner Wirtschaftsförderung? A.: Ich glaube, das stellt eine enorme Chance für Bonn dar, sich in seiner Vielfalt einer breiten Öffentlichkeit darzustellen. Deswegen sind wir so froh, dass ein gutes und attraktives Programm an diesen drei Tagen angeboten wird und dass so viele Partner sich engagieren, so dass neben der Bonner Geschichte auch die Bonner Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft präsentiert wird. Von dieser Veranstaltung kann ein Signal für eine Aufbruchstimmung in unserer Stadt ausgehen. Nur das Wetter muss noch mitspielen. K.: Bei den 14. Bonner Wirtschaftsgesprächen lautete das Motto: „Gemeinsam mehr bewegen“. Sie und OB Nimptsch haben das wohl auch als Aufruf verstanden, auch im Zeitalter der virtuellen Netzwerke mehr zu bewegen. Bonner Wirtschaftsgesräche_3_Musterseiten 30.08.11 16:52 Seite 7 Was hat man sich darunter vorzustellen? A.: Wir wollten einerseits zum Ausdruck bringen, wie wichtig uns der persönliche Austausch erscheint. Und zum Ausdruck bringen, dass in Bonn ein sehr gutes Klima besteht, in dem die einzelnen Branchen sich vernetzen. Die Wirtschaftsgespräche mit 14-jähriger Tradition sind Ausdruck dieser effizienten Netzwerkkultur der Stadt. Wir haben das Motto auch als Würdigung des Engagements der Wirtschaft verstanden, die sich auf vielfältige Weise in der Stadt für soziale und ideelle Zwecke engagiert und sich als Partner der Veranstaltung einbringt. Die Veranstaltung wäre ohne die Sponsoren gar nicht möglich. Das ist der Geist, den wir mit diesem Motto vermitteln wollten. Victoria Appelbe privat Wirtschaft Gibt es einen oder mehrere Plätze in Bonn und Umgebung, wo Sie zum Augenblick sagen möchten: Verweile doch, du bist so schön? Viele. Die Rheinpromenade, die Hofgartenwiese und das Siebengebirge. und beim Beethovenfest. Meine erste Berührung mit Bonn waren die Konzerte auf dem Museumsplatz. Mit meinem Mann habe ich ein wunderbares Konzert mit Ray Charles erlebt. Welche nach dem Krieg entstandene Bauwerke, große wie kleine, finden Ihren Beifall? Das Bonner Kunstmuseum und das Kameha Grand. Falls man Ihnen anböte, im Beethoven Orchester mitzuspielen, welches wäre Ihr bevorzugtes Instrument? Das Fagott. Das wollte ich als Kind immer lernen. Was bedeutet Ihnen Beethoven? Der wichtigste Sohn unserer Stadt und natürlich herrliche Konzerte mit dem Beethoven Orchester Gibt es für Sie noch Muße zum Lesen? Ja, ich lese ständig. Ich würde mich freuen, wenn ich noch mehr Zeit dafür hätte. Falls eine Fee käme und Ihnen drei kommunale Wünsche freistellen würde, welche wären das? Dass uns die Fertigstellung des Erweiterungsbaus des Congresszentrums gelingt, dass der Geist des Bonn-Berlin-Gesetzes respektiert wird und dass die Wirtschaft sich weiterhin so engagiert für das Wohl der Stadt einsetzt. die 14. Bonner Wirtschaftsgespräche: KABINETT war für Sie dabei: Sabine Rogler, Redaktionsassistentin Kommunikation! Netzwerk! Impuls! as Motto der 14. Bonner Wirtschaftsgespräche auf der Museumsmeile lautete „Gemeinsam mehr bewegen“. Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe als Gastgeber riefen die rund 1.200 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Verwaltung und Politik gemeinsam dazu auf, auch im Zeitalter von Facebook und Twitter nicht auf das persönliche D Gäste der Bonner Wirtschaftsgespräche nach Branchen unterteilt Gespräch und den unmittelbaren Gedankenaustausch zu verzichten. Davon machten die Besucher dann auch wieder regen Gebrauch. Nimptsch betonte das stabile wirtschaftliche Fundament, auf dem die Bundesstadt Bonn als führender Dienstleistungsanbieter mit großen und mittelständischen Unternehmen und als innovativer Wissenschaftsstandort steht. Daraus ergeben sich optimistische Zukunftsperspektiven, erklärte der OB. Die Wirtschaftsgespräche erfreuen sich seit Jahren ungebrochener Beliebtheit. In diesem Jahr präsentierten sich 38 Sponsoren aus Bonn und der Region auf dem Forum, das alljährlich erfolgreiche Projekte anschiebt und der Wirtschaft wichtige Impulse gibt. In der zwanglosen Atmosphäre der Bonner Wirtschaftsgespräche werden neue Netzwerke geknüpft und bereits bestehende Kontakte gepflegt. Ganz Bonn trifft sich hier auf dem Platz zwischen den Museen, der sich als ideale Location für die Veranstaltung erwiesen hat. Auch in diesem Jahr waren die Gäste voll des Lobes. Die Organisation klappte hervorragend, und das angenehme Ambiente förderte die Kommunikation der Besucher untereinander und mit den Sponsoren. Victoria Appelbe zog eine äußerst positive Bilanz der Kontaktbörse. Man kann ihr nur beipflichten, wenn sie sagt: „In der langjährigen Gemeinsamkeit und positiven Stimmung, die von dieser Veranstaltung ausgeht und um die uns auch andere Städte beneiden, ist auch ein Stück der wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte von Bonn geschrieben worden“. Auch in den kommenden Jahren wird diese erfolgreiche Initiative maßgeblich zu Wertschätzung und Anerkennung der Unternehmen beitragen und dafür sorgen, dass ihre Vielfalt auch zukünftig erhalten bleibt. 7 | Kabinett KfW_Musterseiten 30.08.11 18:22 Seite 8 Wirtschaft KfW startet Dialogreihe mit Handwerkern in Bonn Fingerzeige zum Erfolg Vertreter von rund 100 Handwerksbetrieben aus Bonn, den Kreisen Ahrweiler und Rhein-Sieg hatten am 7. Juli, am „1. Regionalen Handwerkerforum“ der KfW-Bankengruppe teilgenommen. Es bildete den Auftakt einer Reihe, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit im Handwerk beschäftigen wird. it dem Handwerkerforum intensiviert die Förderbank des Bundes und der Länder den Dialog mit dem Handwerk in der Region. KfW-Vertriebsdirektor Dr. Stefan Breuer: „Der Mittelstand ist für uns aus mehreren Gründen bedeutsam. Einerseits nutzen viele Unternehmen bereits unsere Finanzierungsangebote. Andererseits sind sie als Ansprechpartner für die Bürger Mittler für einige unserer zentralen Programme: Die Förderung von Umwelt- und Klima- M 8 | Kabinett schutz sowie den Bau und die Sanierung von Wohnraum.“ Wie Handwerksbetriebe ihre Zukunft finanziell absichern und mehr Wachstum erreichen können – dies war unter anderem das Thema eines Vortrags von Prof. Birgit Felden. Die Kölner Unternehmensberaterin hob hervor, dass Handwerksbetriebe in Sachen Investitionen bisher vorwiegend auf klassische Mittel zurückgriffen: Mehr als 70 Prozent der Unter- nehmen finanzierten ihr Wachstum mit eigenem Geld; unter den Fremdmitteln dominiere mit weitem Abstand der klassische Bankkredit. Der Schlüssel für die Gewährung eines attraktiven Kredits sei vor allem die richtige Kommunikation mit der Bank. „Neben der persönlichen und unternehmerischen Kreditwürdigkeit spielen dabei gut aufbereitete Unterlagen sowie größtmögliche Offenheit und Transparenz eine entscheidende Rolle“, ist Felden überzeugt. KfW_Musterseiten 30.08.11 18:22 Seite 9 Wirtschaft Die Förderangebote der KfW speziell für mittelständische Unternehmen und Gründer – eines der Kerngeschäfte des Instituts – standen im Mittelpunkt der Ausführungen von Dr. Burkhard Touché. An konkreten Beispielen informierte der KfW-Abteilungsdirektor insbesondere über Möglichkeiten, eine Unternehmensnachfolge zu finanzieren. „Für Interessierte ist wichtig zu wissen, dass unsere Angebote für Gründer auch bei der Nachfolgeregelung eines Betriebs in Anspruch genommen werden können und mit wenig Eigenkapital möglich sind“, sagte Touché. Damit Unternehmen und Existenzgründer zueinander finden, habe die KfW gemeinsam mit Kooperationspartnern zudem die Online-Plattform „nexxt-change“ (www.nexxt-change.org) aufgebaut – eine bundesweite Börse für Unternehmensnachfolge. Touché: „Die Börse ist sehr erfolgreich. Derzeit beinhaltet nexxt-change rund 10.000 Inserate. Pro Jahr werden über sie 1.600 Unternehmen an neue Eigentümer vermittelt.“ Im Anschluss an die Vorträge diskutierten Experten der regionalen Wirtschaftsförderungen und Handwerkskammern unter Leitung von WDR-Moderator Helmut Rehmsen über die Erfahrungen in der Praxis. Für Dr. Hermann Tengler hat sich die Region in den vergangenen beiden Jahren wirtschaftlich sehr gut weiterentwickelt. „Dazu hat auch das Handwerk entscheidend beigetragen“, sagte der oberste Wirtschaftsförderer des Rhein-SiegKreises. Dass die Finanzkrise die Region nur relativ verhalten getroffen habe, hob auch Dirk Hecking hervor, der bei der Handwerkskammer Köln die Kaufmännische Unternehmensberatung leitet. Insgesamt war sich die Runde einig: Das Handwerk bleibt ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entwicklung der Region, besitze allerdings Potenziale, die noch nicht gehoben wurden. „Insbesondere die lang fristige Unternehmensplanung ist in vielen Handwerksbetrieben noch nicht soweit, wie Zukunft fördern Die KfW-Niederlassung in Bonn Die KfW Bankengruppe ist eine der größten Förderbanken weltweit – in Deutschland ist sie sogar die größte. Sie wurde nach dem Krieg gegründet, um den Wiederaufbau in Deutschland zu finanzieren. Auch heute noch ist sie ein Hauptakteur in der Wirtschaftsförderung und stets dabei, wenn es um Dr. Stefan Breuer, KfW-Vertriebsdirektor die Finanzierung großer gesellschafts- und wirtschaftspolitischer Herausforderungen geht. Sei es nach der Wiedervereinigung, der Finanz- und Wirtschaftskrise oder jetzt ganz aktuell bei der Energiewende. Als öffentliche Bank fördert die KfW Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie in Deutschland und auf der ganzen Welt. Insbesondere unterstützt sie den Mittelstand, Unternehmensgründer, den Bau und die Sanierung von Wohnungen sowie Investitionen in Umweltschutz und neue Energien. Ihren Hauptsitz hat die KfW in Frankfurt. In der Bonner Niederlassung am LudwigErhard-Platz in Mehlem sind Dr. Stefan Breuer, KfW-Vertriebsdirektor und über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt - fast ein Viertel der Gesamtbelegschaft. Damit zählt die KfW zu den ganz großen Arbeitgebern in der Region und übernimmt vor Ort auch soziale und gesellschaftliche Verantwortung. Als „gute Nachbarin und Bürgerin“ engagiert sie sich insbesondere für kulturelle Projekte in Bonn. So zum Beispiel der Videonale, dem bedeutendsten Videokunstfestival in Deutschland, oder dem Projekt „KunstStück“ des Bonner Kunstvereins, um Kindern einen spielerischen Zugang zu zeitgenössischer Kunst zu vermitteln. es wünschenswert wäre“, erklärte Stephanie Binge, Leiterin Betriebsberatung bei der Handwerkskammer Koblenz. Die KfW sieht vor allem in der Energiewende große Chancen und bietet dazu wichtige Finanzierungsprogramme. Dr. Stefan Breuer: „Für viele Menschen wird der Klima- und Umweltschutz immer wichtiger. Dabei steht die energetische Sanierung von Gebäuden erst am Anfang.“ Eine Einschätzung die Martin Weihsweiler bestätigt. Der Meckenheimer Dachdeckermeister mit eigenem Betrieb hat festgestellt, dass seine Kunden seit der Finanzkrise verstärkt in ihre Immobilien investieren: „Regenerative Maßnahmen wie die Gebäudedämmung und der Ausbau der Dächer mit Solarmodulen stehen dabei an oberster Stelle des Interesses.“ Die Folgen der Energiewende werden auch Gegenstand des 2. Regionalen Handwerkerforums am 19. Oktober 2011 ebenfalls in Bonn sein. Die KfW wird dann mit dem Handwerk unter anderem über „Kostensparen durch energetische Gebäudesanierung“ diskutieren. www.kfw.de 9 | Kabinett Auto_Thomas/BN-B_20Jahre_Musterseiten 30.08.11 15:01 Seite 10 Auto_Thomas/BN-B_20Jahre_Musterseiten 30.08.11 15:01 Seite 11 Politik Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn Zwanzig Jahre Bonn-Berlin Beschluss Gewogen und zu leicht befunden? Spannende Diskussion im Alten Wasserwerk ine Region zieht Bilanz: Die Bundesstadt Bonn, der Rhein-Sieg-Kreis und der Kreis Ahrweiler warfen im historischen Bonner Wasserwerk am 20. Juni 2011 einen Blick zurück auf jenen Tag, als der Deutsche Bundestag hier mit knapper Mehrheit die historische Entscheidung traf, seinen Sitz und den Kernbereich der Regierungsfunktionen nach Berlin zu verlagern. „Doch der Blick nach vorne ist wichtiger als der Rückblick“, betonte Moderator Staatssekretär a.D. Friedhelm Ost in der Diskussion mit hochkarätigen Teilnehmern. Einhellig zogen sie eine positive Bilanz für Bonn, die „liebenswerte Stadt“, und die Region. UN-Mitarbeiter fühlen sich hier ebenso wohl, wie die des Bundesrechnungshofs, auch wenn alle überzeugt sind, dass der „Zug nach E Berlin“ nicht aufzuhalten sein wird. Um so wichtiger sei es, in Bonn Arbeitsplätze zu sichern. „Wir sind die Stadt, in der friedlich und freundlich am ruhigen Strom Netzwerke geknüpft werden, wir können das.“ Laut Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch sollte die Zukunft von zwei politischen Zentren aus gestaltet werden, wobei die dauerhafte und faire Arbeitsteilung zwischen Bonn und Berlin sicher gestellt werden müsse. Zentralismus der reinsten Form sei nicht gewollt. Stadt und Region hätten die Chance des Wandels genutzt: „Wir sind die Stadt, in der fried- lich und freundlich am ruhigen Strom Netzwerke geknüpft werden, wir können das“. Wichtig für Bonn als Bundesstadt seien die Standortfaktoren Wissenschaft, Wirtschaft, Internationales und Kultur. Einig war man sich, dass der Strukturwandel in Bonn und der Region gelungen sei und auch in Zukunft mit gleicher Intensität und zielsicher fortgeführt werden sollte. Und Brüssel liegt näher an Bonn, als an Berlin. Dorothea F. Voigtländer v.l. Franz Möller, ehemaliger Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Frithjof Kühn, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn, Dr. Jürgen Pföhler, Landrat des Kreises Ahrweiler, Dr. Hans Daniels, Bonner Oberbürgermeister von 1975 bis 1994 11 | Kabinett Kultur-Hygiene_Wolanski/Deutsch-Polnisch_Musterseiten 30.08.11 18:50 Seite 12 Politik Kultur-Hygiene: Geld stinkt nicht… Worauf Sie sich verlassen können. Infopost · Postwurfsendung · Postwurfspezial Pressepost · Serienbriefe · Selfmailer · Falzen Adressieren · Inkjet · Frankieren · Kuvertieren Einschweißen in Folie · Briefumschläge und Versandtaschen · Kartonagen · Klebebänder Folienprodukte · Druckservice · Lagerung auf ca. 6.000 Palettenplätzen · Kommissionierung Paket- und Speditionsversand IN BONN Ernst-Robert-Curtius-Str. 6 · 53117 Bonn-Buschdorf Telefon: 0228 / 555 80-0 · Telefax: 0228 / 555 80-33 IN BERLIN Am Stichkanal 24 · 14167 Berlin-Lichterfelde Telefon: 030 / 847 982-0 · Telefax: 030 / 847 982-34 nnn%nfcXejb`%[\×`e]f7nfcXejb`%[\ Manche machen sich auf die Socken, um sich nicht in die Hose zu machen. ieh mal, sagte meine Frau Christel und wies mit dem Zeigefinger auf zwei Lindenbäume an Bonns Uferpromenade am Erzbergufer. Ich sah. Zwei Männer schlugen an Bäumen ihr Wasser ab bzw. pinkelten daselbst lustig drauf los. Wenn man muss, muss man eben. Da beißt keine Schwarz-Grüne Koalition einen Faden von ab. Weit und breit am Rheinufer-Boulevard nur ein Klo „am Brassertufer“. Neben der „öffentlichen Anlage“ am Remigiusplatz soll allerdings jetzt auch dieses aus Kostengründen geschlossen werden. Die offensichtlich blasenlosen Munizipalstrategen beruhigen die Bonner wie auch die Reisenden der Rheinschifffahrt mit einer „nächstgelegenen Alternative“: Nämlich die Toilettenstation auf dem Bertha-von-SuttnerPlatz. Ich habe gezählt: Allein am Erzbergerufer stehen 77 Linden. Von den hunderten (oder tausenden?) dort spazierenden, unter Druck stehenden Flaneuren könnten jeweils zwei einen Baum für ihr hoffentlich kleines Geschäft nutzen. also 154 – um dann Platz zu machen für all die anderen. „Was für ein Theater!“, befand meine Frau und löste damit bei mir einen Gedankenblitz aus. Theater! Ja, dieses soll auch nach dem Motto „pecunia non olet“ unter das Niveau von Bedürfnisanstalten rutschen, und was liegt da näher, als beispielsweise im Opernhaus die Toiletten abzuschaffen? Zwar nicht von Weise, aber ein weiser Vorschlag. Denn ich könnte und wollte mir unter solchen Umständen die Aufführungen – speziell die dreistündigen – nicht mehr leisten. Antun wäre wohl das genauere Wort. Auf Befragen täten sich meine Freunde und Bekannten das auch nicht an. Fazit: Kaum jemand würde noch derlei Musentempel aufsuchen. Mit dem verschwindenden Eintrittsgeld könnten auch ohne Argwohn die kommunalen Zuschüsse verschwinden, und man hätte so Weise und Konsorten ausgetrickst. Was nutzen schon Proteste gegen Prostata, mit der zudem viele ältere Semester des Bildungsbürgertums im Clinch stehen? Wo die Hygiene auf den Hund kommt, sollten Musen das Maul halten. Weiß man denn immer noch nicht, dass die Bretter, die die Welt bedeuten, Karriere machen und schließlich vor den Köpfen der Mandatsträger stecken? S Karl Garbe Kultur-Hygiene_Wolanski/Deutsch-Polnisch_Musterseiten 31.08.11 09:48 Seite 13 Politik 20 Jahre deutsch-polnische Freundschaft Eine gute Nachbarschaft s war ein grandioser Meilenstein im deutsch-polnischen Verhältnis: Die Unterzeichnung des „Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zu sammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen“ vor zwanzig Jahren. Der Jahrestag war es wert, feierlich in Erinnerung gerufen zu werden. Aus diesem Anlass luden Jolanta Róza Kozlowska, Generalkonsulin der Republik Polen in Köln, und Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister der Stadt Bonn, zur Feierstunde mit Konzert und anschließendem Empfang ins LVR-LandesMuseum in Bonn. Mit Melodien von Mozart, Chopin und Brahms begeisterte das Orchester Sinfonia Viva unter E der Leitung von Tomasz Radziwonowicz mehrere hundert Gäste, darunter auch Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm. Generalkonsulin Kozlowska erinnerte sich in ihrer Begrüßungsansprache an ihre Studienzeit in Deutschland, als sie mit Kommilitonen in die DDR fuhr, wo ein ganz anderes Klima herrschte, bis sich mit Glasnost allmählich eine Veränderung ankündigte. Der deutsch-polnische Nachbarschafts- und Freundschaftsvertrag war dennoch, wie sie betonte, vor zwanzig Jahren keine Selbstverständlichkeit. Auch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch blickte zurück auf den Besuch von Papst Johannes Paul II und Lech Walesa in Bonn – beeindruckende Erlebnisse für ihn, dessen Fa- Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Jolanta Róza Kozlowska, Generalkonsulin der Republik Polen in Köln, © Agnieszka Waciak milie selbst polnische Wurzeln hat. Am Jahrestag erinnerte man sich, schaute aber auch gemeinsam in die Zukunft. Antonie Schweitzer 10. Petersberger Forum Jubiläum auf hohem Niveau eim 10. Petersberger Forum des Verlags für die Deutsche Wirtschaft AG diskutierten Heiner Geißler, Bundesminister a.D. und Streitschlichter, Hirnforscher Gerald Hüther und TV-Moderatorin Tita von Hardenberg mit 500 Gästen zum Thema „Jubiläum – Was uns B Impulsgeber des 10. Petersberger Forums: v.l. Verlagsvorstand Helmut Graf, Bundesminister a.D. Heiner Geißler, TV-Produzentin Tita von Hardenberg sowie der Hirnforscher Gerald Hüther, © Lars Bergengruen, Bonn bewegt“. Gerald Hüther stellte die Frage „Vieles bewegt uns. Doch wohin bewegt es sich?“ Er empfahl, das Gehirn mit Freude und Begeisterung zu nutzen. Tita von Hardenberg fragte sich: „Arbeite ich für ein sterbendes Medium?“ Das Durchschnittsalter bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern liege bei 60 Jah ren. „Die Lage ist ernst für mein Medium Fernsehen, aber nicht hoffnungslos.“ Heiner Geißler sprach über „Bürgeraufstand und Demokratie“. Für ihn sind Bürgeraufstände begründet in den Auswüchsen des Kapitalismus. Gewinne könnten nur durch Sparen gemacht werden, auch bei der Deutschen Bahn. „Die Bahn ist die Bahn des Volkes“. Gastgeber und Verlagsvorstand Helmut Graf ging auf wichtige Ereignisse in den letzten Jahren ein. Das Jubiläum mit insgesamt 5.000 Gästen zeige das Interesse der Menschen an der Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen. „Ein Jubiläum liefert stets einen Rückblick und einen Impuls für die Zukunft“, so Helmut Graf in seiner Eröffnungsrede. © Lars Bergengruen, Bonn Als Motivation gab Graf den Gästen mit auf den Weg: „Die guten alten Zeiten sind vorbei. Bessere stehen an.“ www.petersberger-forum.de 13 | Kabinett Ritter_Wolanski_Musterseiten 30.08.11 19:34 Seite 14 Politik Schulden und Lohnsteuer runter, Reichensteuer rauf Das Sommerinterview mit Dr. Waldemar Ritter Herr Dr. Ritter, vor zwei Jahren haben Sie in KABINETT über den „Pumpkapitalismus und die Weltwirtschaftskrise“ geschrieben und mit Ihrer Analyse leider Recht behalten. Warum hat die Politik nichts gelernt? Weil viele noch immer glauben, dass der staatliche Pumpkapitalismus, der uns in die Krise geführt hat, die Antwort auf die Krise ist. Die Staaten versuchen noch immer vom eigenen Versagen abzulenken, von der Verursachung der Schuldenkrise durch den Staat. Sie haben weiter Schulden gemacht. Auch Deutschland hat fast 2 Billionen Schulden und noch keinen Euro davon zurückgezahlt. Deutschland diskutiert jetzt über Steuersenkung, Schuldenabbau und Haushaltssanierung. Kann man das alles gleichzeitig machen? Mann kann nicht nur, man muss das machen. Warum und wie soll das gehen? Fangen wir bei der Lohnsteuer an. Durch die kalte Progression haben wir es hier mit einer ständigen Steuererhöhung zu tun. Ein Facharbeiter erhält 4,1 Prozent mehr Lohn. Die Steuer nimmt ihm davon über die Hälfte weg. Mehr als der Rest wird von der Inflation weg gefressen. Ich habe auch hier schon einmal gesagt: Karl Marx hat den Mehrwert kriti- 14 | Kabinett siert. Heute macht das vor allem der Staat, der die Arbeitnehmer mit noch nie da gewesenen hohen Steuern und Sozialabgaben ausbeutet. Im Vergleich dazu ist die Kapitalertragssteuer mit 25 Prozent gedeckelt. Da gibt es keine Progression der Einkünfte. Trotz Wirtschaftswachstum sind in den letzten zehn Jahren die realen Nettolöhne von 90 Prozent der unteren Einkommensgruppen preisbereinigt um 16 bis 22 Prozent gesunken. Der Durchschnitt um 2,4 Prozent. Was wäre denn Ihre Lösung? Lohnsteuer und Sozialabgaben runter, Reichensteuer rauf. Neuverschuldung auf Null, dann Schulden zurückzahlen. Haushaltssanierung sowieso. Es ist gesellschaftspolitisch, wirtschaftlich und sittlich nicht mehr hinnehmbar, dass leistungsloses Erben geringer versteuert wird als Arbeit . Es gibt keine Tabuthemen. Und wie soll das gehen? Ein Facharbeiter würde dazu sagen: Für den Atomausstieg, für die Umstellung der Wehrpflicht, für Griechenland und andere Schuldenstaaten, für die verlustbehafteten Staatsund staatlichen Landesbanken und für schwarze Löcher wie die Hypo Real Estate ist genug Geld da, nur für mich ist keins da, obwohl ich, wie alle arbeitenden Menschen die materiellen Werte schaffe, von denen der Staat und alle leben. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die SPD ihre Wurzeln, ihr Fundament wiederfindet, die geborene Partei vor allem der Menschen zu sein, die auf den Ertrag ihrer Arbeit angewiesen sind. Die Initiative für den Vorschlag, die Steuern der unteren und mittleren Einkommen zu senken, hätte von ihr kommen müssen. Das war der Grund, warum die FDP bei der letzten Bundestagswahl ihre Stimmen verdoppelt und die SPD wie nie verloren hat. Inzwischen hat sogar die zögerliche CDU-Führung dazu gelernt und sich nicht nur für diese Steuersenkungen, sondern ebenso für die Senkung der Sozialabgaben ausgesprochen. Die Mehrheit der Bevölkerung möchte lieber Schuldenabbau als Steuersenkungen. Aber die Regierung braucht doch die Zustimmung der sozialdemokratischen Länder im Bundesrat. Die Mehrheit der Bevölkerung arbeitet nicht, zumindest nicht sozialversicherungspflichtig, und bezahlt keine Lohnsteuer. Sie lebt von den arbeitenden Menschen. Ja, das ist auch gut so. Dann könnten Lohnsteuer, Sozialabgaben und Schulden gleichzeitig gerecht und nachhaltig gesenkt werden. Peer Steinbrück – der Sozialdemokrat mit Es gibt in der Politik Leute, die sagen, auch für Lohnsteuersenkungen sei jetzt kein Geld da. Ritter_Wolanski_Musterseiten 30.08.11 19:34 Seite 15 Politik Kanzlerformat – hat geschrieben, dass er zur Finanzierung eines vorsorgenden Sozialstaates „eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes in einem durchgehend linear-progressiven Tarif unter Glättung der Progression in mittleren Einkommensbereich für unausweichlich“ hält. Das bedeutet konkret auch den Spitzensteuersatz von 100.000 Euro aufwärts, also den Reichensteuersatz von bisher 42 Prozent auf 49 Prozent zu erhöhen. Arbeit darf nicht bestraft werden. Auf Arbeit sollte langfristig überhaupt keine Steuer erhoben werden. Gibt es noch andere Gründe? Politik und Wirtschaft sagen: Wir brauchen in Deutschland mindestens 5 Millionen ausländische Fachkräfte, wenn wir unseren Wohlstand aufrecht erhalten wollen. Sie übersehen dabei, dass gerade die Facharbeiter und Ingenieure Deutschland in Scharen verlassen, weil sie im Ausland weniger Steuern und Abgaben zahlen. Oder die gut ausgebildeten Ost- europäer, die an Deutschland vorbei, in andere Staaten zur Arbeit gehen. Selbst in die Türkei wandern mehr Fachkräfte ab als zu uns kommen. Wenn Sie ihre Gesamtanalyse auf den Punkt bringen: Was ist heute das größte Problem? Weltweit geben viele Staaten mehr aus als sie einnehmen. Die Weltverschuldung hat sich in den letzten 20 Jahren von 18 Billionen Dollar auf 95 Billionen vervierfacht. Dazu gehören auch die vorerst letzten AAA-Staaten der Rating Agenturen. Auch sie regieren auf Pump, das heißt über ihre Verhältnisse, zum Vorteil des Finanzkapitals, zu Lasten der Arbeitenden und unserer Kinder und Enkel. Auch Deutschland gehört seit langem dazu. Die Politik, ja die europäischen Staaten sind ratlos und nicht einig. Die Lage des Euro und der Währungsunion ist hochexplosiv. Wenn wir die Vision Europa nicht im Auge behalten, wenn wir nicht entschlossen an einem Strang ziehen, wird das ganz Europa nicht nur finanzpolitisch teuer bezahlen müssen. Wir müssen handeln: Wir brauchen keine Losungen, wir brauchen eine umfassende Lösung, dass heißt die Ursachen therapieren. Kein Land kann auf Dauer mehr konsumieren als es erwirtschaftet, keinen staatlichen Pumpkapitalismus mehr, der die Krisen produziert. Unabweisbar ist eine europäische Wirtschaftsregierung und eine Schuldenobergrenze für alle Staaten in Europa. Keine neuen Schulden mehr. Keinen Spielraum für Spekulanten, also wirksame Finanztransaktionssteuer und keine Leerverkäufe. Die arbeitende Bevölkerung von der kalten Steuererhöhung entlasten, dafür Reichensteuer, harte Einschnitte, Haushalte sanieren. „Europa“ heißt „weithin blickend“. Daran sollten wir uns für die Zukunft unseres Kontinents erinnern. Anzeige Seit 40 Jahren: Wolanski verpackt und versendet er Name Wolanski hat über Bonn hinaus einen guten Klang: exakt am 1. Juli 1971 nahm Fritz Wolanski im Tannenbusch den Handel mit Briefumschlägen auf. Daraus ist ein mittelständisches Unternehmen mit mehr als fünfzig Mitarbeitern an den Standorten Bonn und Berlin (dort seit 1997) geworden. 1984 bezog die Firma eigene Räume im Gewerbegebiet Bonn-Buschdorf. Ralf Wolanski, gelernter Verlagskaufmann, trat 1991 in den Betrieb seines Vaters, der nach wie vor beratend tätig ist, ein und leitet die Geschicke des Unternehmens seit 1997. Neben dem Handel mit Verpackungen hat sich die Versanddienstleistung zum Kerngeschäft entwickelt. Bei dem Allrounder ist alles in erfahrenen Händen, was zum Versenden gehört: Beschaffung von Drucksachen, Datenaufbereitung, Portooptimierung, Adressierung (Serienbriefe, Inkjet usw.), Falzen, Kuvertierung, Fo- D v.l. Ralf und Thekla Wolanski, Margot und Fritz Wolanski lieneinschweißen, Selfmailer, Frankieren, Zeitschriftenversand. Für die Lagerung der Materialien – und das sind nicht nur Printobjekte, sondern Artikel aller Art – verfügt Wolanski über 6.000 Palettenstellplätze, in Berlin über rund 600. Viele Versandhändler nutzen mittlerweile das ganzheitliche Angebot aus Shopsystem, Lagerung und Versandabwicklung. Neben der Erfüllung individueller Kundenwünsche liegt dem Mit- Kuvertiermaschine, Frankierung telständler die Ausbildung junger Menschen am Herzen. Aktuell bildet Wolanski zehn Schulabgänger in den Bereichen Bürokommunikation, IT-Systemintegration oder Lagerlogistik aus. Ralf Wolanski ist der Bundesstadt Bonn fest verwurzelt. Er ist Mitglied des Bonner Stadtsoldaten-Corps und seit 2008 auch deren Kommandant. www.wolanski.de 15 | Kabinett 0,10 0,20 0,30 DANN www.kruesselmann.com Hochkreuz_AZ/Nückel_Musterseiten 30.08.11 18:04 Seite 16 KAM SIE AUF MICH ZU, 0,40 LÄCHELTE, FUHR MIR 0,50 DURCHS HAAR UND NAHM 0,60 MIR DIE BRILLE AB. ES WAR DER 0,70 ANFANG VOM ENDE, DENN ICH KONNTE SIE 0,80 S I E N I C H T M E H R E R K E N N E N . D A S H A P P Y- E N D : 1,00 H O C H K R E U Z – W I R B E F R E I E N S I E VO N B R I L L E O D E R K O N T A K T L I N S E N. 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Beispielhaft seien hier Klaus Zumwinkel, Peter Graf, Boris Becker, Paul Schockemöhle, Patrick Lindner, Freddy Quinn oder Otto Graf Lambsdorff genannt. • Angeblich haben mehr als die Hälfte der Deutschen keine moralischen Bedenken, wenn sie bei den Angaben in ihrer Steuererklärung „tricksen“. • In Finanzverwaltung und Politik wird deshalb gelegentlich vom „Volkssport Steuerhinterziehung“ gesprochen. uch wenn sich das Schuldbewusstsein mitunter in Grenzen hält und Steuerhinterziehung oftmals als Kavaliersdelikt abgetan wird, stellt sie eine Straftat dar. Gemäß § 370 der Abgabenordnung wird mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geld- A strafe bestraft, wer den Finanzbehörden oder anderen Behörden über steuerlich erhebliche Tatsachen unrichtige oder unvollständige Angaben macht oder die Finanzbehörden pflichtwidrig über steuerlich erhebliche Tatsachen in Unkenntnis lässt und dadurch Steuern verkürzt oder für sich oder einen anderen nicht gerechtfertigte Steuervorteile erlangt. Der Versuch ist strafbar. In besonders schweren Fällen beträgt die Freiheitsstrafe 6 Monate bis 10 Jahre. Ein besonders schwerer Fall liegt dabei in der Regel bei einer Hinterziehung ab 50.000 Euro oder bei gewerbs- und bandenmäßiger Hinterziehung von Umsatzsteuer vor. Namentlich sind Steuern dann verkürzt, wenn sie nicht, nicht in voller Höhe oder nicht rechtzeitig festgesetzt werden. Dabei gehen die Gerichte durchaus auch schon bei kleineren Beträgen von Steuerhinterziehung aus. So verurteilte jüngst das Finanzgericht Rheinland-Pfalz einen Steuerpflichtigen, weil dieser in seiner Einkommensteuererklärung die Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte um 18 km zu hoch angesetzt hatte (AZ 3K2635/08). Verwirklicht jemand den Tatbestand der Steuerhinterziehung, geht er dennoch straffrei aus, wenn er eine so genannte Selbstanzeige (§ 371 AO) erstattet und in diesem Rahmen die unrichtigen Angaben berichtigt, die unvollständigen Angaben ergänzt oder die unterlassenen Angaben nachholt. Dabei sind die Rahmenbedingungen für die strafbefreiende Selbstanzeige durch das Gesetz zur Verbesserung der Bekämpfung von Geldwäsche und Steuerhinterziehung vom 28.4.2011 erst vor kurzem erheblich verschärft worden. Es empfiehlt sich daher auf jeden Fall fachkundigen Rat einzuholen. Wer Steuern hinterzogen hat und keine strafbefreiende Selbstanzeige abgeben möchte, muss mit dem Entdeckungsrisiko leben. Neben Geldstrafen drohen hierbei aber unter Umständen Gefängnis und die Tatsache vorbestraft zu sein. Als Gründe für das nicht vorhandene Un rechtsbewusstsein werden häufig die Ungerechtigkeit des deutschen Steuersystems und eine als unangemessen hoch empfundene Steuerbelastung angeführt. Auch hieraus ergibt sich eine Motivation, das deutsche Steuerrecht zu überarbeiten. Kanzlei für Wirtschafts- und Steuerberatung Jörg Nückel www.nueckel-bonn.de 17 | Kabinett Nelting_Musterseiten 30.08.11 19:23 Seite 18 Politik „Ärzte aufs Land!“ Kabinett-Kolumne Ein Arzt kommentiert Politik: Dr. Manfred Nelting ist Facharzt für Allgemein- und Psychotherapeutische Medizin, Naturheilkundler und ärztlicher Direktor der Gezeiten Haus Klinik in Bad Godesberg. Er appelliert an die Politik für echte Gesundheitsreformen, denen eine grundlegende Änderung der Einstellung zur Gesundheit zu Grunde liegt - und dies seitens der Politik, der Ärzte und auch der Patienten. Dr. Manfred Nelting Lieber Herr Bahr und all die anderen lieben Gesundheitspolitiker, Ihre Ärzte sind gerade vom Land in der Stadt angekommen, und nun wollen Sie sie wieder zurückschicken. Nein, natürlich nicht alle, viele sind jetzt auch berentet oder gestorben. Die Spezies Landarzt stirbt also langsam aus bzw. verlässt das Land. Bedrohte Arten müssen geschützt werden, deshalb gibt es auf dem Land jetzt mehr Geld. Ist es das Futter, das die Ärzte dort brauchen? Und brauchen die Leute da diese Ärzte, die vom Geld angelockt werden? Nicht nur die Ärzte verlassen das Land, auch die Bevölkerung, jedenfalls die junge. Das Land überaltert. Die Ärzte in der Stadt schließen abends ihre Praxis zu und fahren dann aufs Land, da wohnen sie, auf dem Land ist es schön. Da klingelt keiner mehr an ihrer Tür und will behandelt werden, so wie früher beim Landarzt. Diese Landärzte waren gestandene Leute, zupackende Männer, an ihrer Seite die „Frau Doktor“ mit den Kindern. Die Ärztefamilien lebten 18 | Kabinett mit den Leuten und kannten auch die Hunde und die Viecher und was sonst noch Probleme machte. Neue Facharztausbildung für den Landarzt Diese Leute müssen nicht die Einser in der Schule gewesen sein. Der Numerus clausus als Begrenzung für das Studium lässt aber nur noch die Schulbesten durch, ein völlig unsinniges Kriterium für die Auswahl von Ärzten. Ein Landarzt braucht noch mehr psychosoziale Kompetenz als ein Stadtarzt, denn er ist vor Ort der einzige. Und er braucht eine andere Ausbildung. Er braucht eine geriatrische, eine gute psychosomatische und systemische Ausbildung, denn hier leben oft mehrere Generationen zusammen. Er muss wieder lernen, die Lunge und das Herz abzuhören, und wie man auch ohne Spezial-Labor richtige Diagnosen stellt. Das können viele junge Ärzte heute nicht mehr. Von solchen Landärzten könnten die Stadt- ärzte richtig lernen, und die Idee des Hausarztes als Lotse könnte durch solche Ausbildungen Boden gewinnen. Vielleicht ist es dann auch richtig, Land- und Hausarzt als Facharztrichtung mal zusammenzufassen. Für Spezialfragen, die geklärt werden müssen, fährt man dann zu Fachärzten in die Stadt oder ins nächste Krankenhaus. Wir brauchen Gesundheitspolitik, die das ganze System im Blick hat Viele Ärzte haben früher FDP gewählt, aber sie haben von der FDP nicht Klientelpolitik erwartet und Geldregen, sondern Freiheit in ihrem Berufsalltag, also Begrenzung von immer stärker werdenden Reglementierungen. Die jetzigen Regelungen werden kaum einen Arzt aufs Land locken und wohl auch keine Wählerstimmen sichern. Vielleicht sollte es in der Gesundheitspolitik um Gesundheit und weniger um Geld gehen, das wäre mal was Neues. Wie kann der Arzt zum Berater des Patienten werden, wie kann er genug Wissen erwerben, wie kann er tiefgehende Gespräche füh- Nelting_Musterseiten 30.08.11 19:23 Seite 19 Politik ren? Mit guten Antworten hierauf fördert man Gesundheit, und wenn der Arzt das alles kann, geht er auch aufs Land. Gesundheit allein durch Medikamente? Patienten sind derzeit daran gewöhnt, dass sie, wenn sie beim Arzt sind, ein Medikament verschrieben bekommen. Sonst wechseln sie den Arzt – das ist einer der Gründe, weshalb die Deutschen 18 Mal im Jahr zum Arzt gehen. Medikamente können helfen, aber sie machen nur Sinn, wenn sie eine Alternative in der Behandlung darstellen. Es dreht sich also um die Haltung zur Gesundheit, die die Tradition, das Land und auch der Gesundheitsminister vertritt. Und wenn die nicht mehr stimmt, braucht es eine langanhaltende Entwicklung, die über Wahlperioden hinausgeht. Das wäre echte Gesundheitspolitik. Ich weiß, dass die Pharma-Lobby in Deutschland stär- ker als in anderen Ländern ist, aber das heißt auch, dass die guten Sitten in Gesundheitssystem und – politik hier stärker als in anderen Ländern verdorben sind. Sollte sich ein Gesundheitsminister nicht daher besonders bemühen? Der Mensch gehört in den Mittelpunkt eines Gesundheitssystems und nicht das Medikament. Grundlage für Volksgesundheit liegt in der Stabilität von Körper und Seele des Einzelnen. Herr Bahr, machen Sie echte Gesundheitsreformen und lassen Sie sich nicht für halbe Sachen feiern. Wenn Sie wirklich etwas ändern wollen, werden die Freunde von der Pharma-Industrie Ihre Feinde werden. Wie gesagt, es dreht sich um grundlegende Änderungen in der Haltung zu Gesundheit, der Ausbildung von Ärzten und der Einstellung von Patienten zum Rezept und zu Eigenaktivitäten. Aber wenn Sie das wagen, dann können die Menschen auch wieder Freude an ihrer Gesundheit und am Leben haben. Auch die Ärzte wären Ihnen sehr dankbar. Und so bringt Geldregen dann auch Segen. Ihr Manfred Nelting Mitte Oktober – beste Pflanzzeit für Bäume und Sträucher Immergrüne SichtschutzPflanzen – auch über 2 m Eiben Lebensbäume SäulenWacholder Zypressen L ANGEN Vorgebirgs Baumschulen Inh. HT Schneider Gartenberatung vor Ort · Tel. 022 22 94 39 0 · www.schneidergalabau.de Knopp/Ordensfest/Stadt BN_AZ_Musterseiten 30.08.11 18:34 Seite 20 Wirtschaft Optimistischer Blick nach vorn Sommerfest der nordrheinwestfälischen CDU ie CDU-Landesgeschäftsstelle hatte zum Sommerfest nach Düsseldorf geladen. Mit den nordrhein-westfälischen Parteispitzen blickten zahlreiche Gäste im Garten der Geschäftsstelle zurück auf ein ereignisreiches Jahr der NRW-CDU. „Der Neuanfang D ist gemacht“, betonten Norbert Röttgen in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der CDU in NRW, und Generalsekretär Oliver Wittke. Nach der personellen, inhaltlichen und organisatorischen Neuaufstellung blickt die gebeutelte Partei nun selbstbewusst in die Zukunft. Auszeichnung für Jürgen Rüttgers v.l. Dr. Jacques Santer, Präsident der Fondation du Mérite Européen und ehem. Präsident der Europäischen Kommission, Dr. Jürgen Rüttgers, ehem. Ministerpräsident NRW, Eckhard Uhlenberg, Präsident des Landtages von NRW, Dr. Dr. h.c. Peter Spary, Präsident der DeutschUngarischen Gesellschaft n Düsseldorf wurde Ex-NRW-Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers für seine Verdienste um Europa mit dem „Mérite Européen“ des Förder- und Freundeskreises Deutschland e.V. Berlin und Bonn ausgezeichnet. Zu den bisher Geehrten gehören so illustre Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie Avi Primor, langjähriger Botschafter Israels in der Bundesrepublik, Hans-Dietrich Genscher, früherer Außenminister, der ehemalige Bundespräsident Walter Scheel und der kürzlich verstorbene Otto von Habsburg. Die Stiftung zeichnet engagierte Europäer aus, die sich „für die Vereinigung der europäischen Völker in Freiheit, Frieden und Brüderlichkeit“ einsetzen. I v.l. Oliver Wittke, Generalsekretär des Landesverbands Nordrhein-Westfalen der CDU, HA Schult, Aktionskünstler, Dr. Norbert Röttgen, Bundesumweltminister Jürgen Nimptsch ist zuversichtlich v.l. Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister der Stadt Bonn, Hans Daniels, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Bonn v.l. Heinz Jürgen Reining, Geschäftsführer Stadtwerke Bonn, Marco Westphal, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Stadtwerke Bonn, Frithjof Kühn, Landrat RheinSieg-Kreis, Peter Weckenbrock, Geschäftsführer, SWB-Energie und Wasser iel Positives gab es beim Jahresempfang von Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg zu hören. Bonns OB Jürgen Nimptsch erklärte, die Stadt bekomme ihre Finanzen in den Griff, baue das WCCB bald weiter und widme sich dann dem Festspielhaus. Allerdings betonte Nimptsch, dass Verzicht geleistet werden müsse, will man 2015 einen ausgeglichenen Haushalt der Stadt erreichen. Landrat Frithjof Kühn sprach sich für die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs und den Ausbau des Straßennetzes aus. Er sah ein Defizit im Wohnungsbau, gab jedoch eine positive Prognose zur erwarteten Bevölkerungszunahme in der Region ab. V „Ein g’scheiter Verein“: Der Deutsche Bauernverband ist gut aufgestellt v.l. Ilse Aigner, Bundesministerin Ernährung, Landwirtschaft u. Verbraucherschutz, Valerie Pütz, 12. Rheinische Kartoffelkönigin 2011/2012, Gerd Sonnleitner, Präsident Deutscher Bauernverband K ämpferisch gab sich Gerd Sonnleitner, 21 Jahre im Amt als Präsident des Deutschen Bauernverbands, beim Deutschen 20 | Kabinett Bauerntag 2011 in Koblenz, zu dem sich auch die Bundeskanzlerin einfand. Mit vielen Beispielen belegte er den guten Stand der deutschen Landwirtschaft gegenüber der Konkurrenz und im Hinblick auf attraktive Arbeitsplätze in den „grünen“ Berufen. Auch das Thema Welternährung stand auf der Agenda des Bauerntags und steht, wie Sonnleitner erfreut feststellte, auch im Zentrum der deutschen Entwicklungshilfe. Im kommenden Jahr wird er nicht mehr kandidieren. Dem Bauernverband, einem „g’scheiten Verein“, wie der scheidende Präsident betonte, hinterlässt Gerd Sonnleitner ein gut bestelltes Feld. Knopp/Ordensfest/Stadt BN_AZ_Musterseiten 30.08.11 18:35 Seite 21 FreiheitEinheitFreude Tag der Deutschen Einheit. Nordrhein-Westfalen-Tag. www.bonn2011.de Wir feiern gemeinsam! Bonn 1.-3. Oktober 2011 22/23_Verpoorten_Musterseiten 30.08.11 20:14 Seite 22 Wirtschaft Verpoorten-Werbejingle feiert Jubiläum Der „gelbe Klassiker“ setzt seit 50 Jahren auf den erfolgreichen Song „Ei, ei, ei Verpoorten, ob hier ob allerorten“ – diesen Werbejingle kennen laut Umfragen über 90 Prozent der Bevölkerung. Seit genau 50 Jahren verwendet Verpoorten den gesungenen Slogan. Text und Melodie sind seit 1961 unverändert, und das ist einmalig in der sonst so schnelllebigen Werbebranche. Auch bei der Rezeptur der Marke steht Kontinuität an erster Stelle – und der Erfolg gibt dem Bonner Familienunternehmen Recht. Kultig, klassisch, köstlich: Ein Eierlikör erobert die Welt Ein Unternehmen mit Familiensinn zwischen Tradition und Innovation or 135 Jahren wurde ein Klassiker mit satter gelber Farbe geboren, der auch 2011 unverändert trendy ist: Verpoorten Eierlikör. Eugen Verpoorten gründete 1876 das Unternehmen in Heinsberg bei Aachen. Mit Willy Verpoorten verlegte die dritte Generation den Firmensitz nach Berlin. Nach dem Krieg begannen die Verpoortens zunächst in Bayern unverdrossen von vorn und legten 1952 den Grundstein für den neuen Hauptbetrieb in Bonn. V Dort nimmt eine einzigartige Erfolgsgeschichte, die um die Welt geht, ihren Lauf. Wesentlich dazu beigetragen hat der legendäre Werbeslogan „Ei, ei, ei Verpoorten“. 1961 von ei- 22 | Kabinett William Verpoorten, 5. Generation nem kreativen Kopf lanciert und dem Schlager „Ay, ay, ay Maria, Maria aus Bahia“ entlehnt, ist er seinerseits längst ein Klassiker und der beliebteste Eierlikör der Welt seitdem buchstäblich allerorten in aller Munde. Seit den Achtzigern sichert ein hauseigenes Labor die gleichbleibend hohe Qualität des Lebens- und Genussmittels Eierlikör, und hochmoderne Maschinen schlagen seit 1989 die Eier im Hause Verpoorten frisch und hygienisch auf – bis zu 1,2 Millionen Eier für 130 000 Flaschen, die hundert Mitarbeiter täglich füllen. Das hierbei anfallende Frisch-Eiweiß wird kristallisiert und als wertiger Grundstoff an Backund Süßwarenbetriebe geliefert. Heute führt William Verpoorten, gelernter Bankkaufmann, das Familienunternehmen in fünfter Generation. Seit 2001 ist er geschäftsführender Gesellschafter und zu Recht stolz auf den ungebrochenen Erfolg: „Wir leisten uns den Luxus, die frischen Eier selbst im eigenen Haus aufzuschlagen“, sagt er und benennt damit den vielleicht kleinen, aber feinen Unterschied, der das Produkt des Hauses Verpoorten von den Mitbewerbern himmelweit abhebt. 22/23_Verpoorten_Musterseiten 30.08.11 20:15 Seite 23 Wirtschaft Entwicklung Flaschenausstattung von 1876-2006 Ein einzigartiges Erfolgsrezept Denn bei Verpoorten wird nur der Dotter von Eiern der Güteklasse A für den Likör verwendet, pro Flasche elf Dotter. Hinzu kommen Kristallraffinade, 20-prozentiger extra fein filtrierter Alkohol und weitere ausgewählte, geheime Zutaten. An dem ausgereiften Erfolgsrezept, das Eugen Verpoorten 1876 entwickelte, gibt es nichts zu rütteln oder gar zu verändern. Verpoorten Eierlikör erfreut sich ungebrochener Beliebtheit bei Alt und Jung und hat die Weltmärkte im Handstreich erobert. Und er ist ein Trendsetter: Kaum eine andere Spirituose ist so vielseitig einsetzbar, auch jenseits von Ostern. William Verpoorten nennt es „Mixability“: Der gelbe Klassiker peppt fruchtige Longdrinks und Kaffee köstlich auf und gibt kreativen Desserts eine exquisite und himmlische Note. Mit dieser klugen Werbestrategie hat das Unternehmen erfolgreich auch junge Zielgruppen gewonnen. Schon längst spielt das Bonner Original nicht mehr solo, sondern harmonisch im Ensemble mit einer großen Produkt-Familie, als da sind Pralinen, Gebäck- und Eiscremespezialitäten, Tiefkühltorten, Lebkuchen und andere köst- liche Verführungen wie beispielsweise der Verpoorten-Punsch (ausgeschenkt während des Bonner Weihnachtsmarktes vor dem „Sterntor“). An coolen oder heißen Rezeptideen für Mixen, Kochen und Backen mit Verpoorten Eierlikör besteht kein Mangel – und das Original Verpoorten-Longdrink-Glas sorgt für die optimale Optik. Die Marke Verpoorten, verschwiegen geführt, der Tradition verpflichtet und mit zeitgemäßen Ideen, mit kühlem Kopf und heißem Herzen von der Familie Verpoorten weiter entwickelt, wird ihre Eigenständigkeit bewahren und als sehr vitaler Mythos wie bisher mit der Zeit gehen, kultig, klassisch, köstlich. eieiei.verpoorten.de VERPOORTEN Coffee-Shooter 23 | Kabinett Hochtief AZ+PR/SWB_PR_Musterseiten 30.08.11 18:09 Seite 24 Wirtschaft Anzeige Überzeugende Architektur, hohe bauliche Qualität, Investitionen in die Zukunft Freiraum zum Wohlfühlen mit formart angjährige Erfahrung, solide Marktkenntnis und hoher Qualitätsanspruch bilden die Grundlage, auf der formart, einer der größten deutschen Wohnungsbauentwickler von HOCHTIEF Solutions AG, hochwertige Wohnimmobilien in attraktiven Lagen in Köln und Bonn realisiert. Im Süden der Domstadt Köln entsteht mit dem Marienhof im Bauhaus-Stil ein neuer TopWohnstandort. Besonders berufstätige Paare und Familien fühlen sich vom ganzheitlichen Konzept mit variablen Nutzungsmöglichkeiten angesprochen. Grünes Umfeld, hochwertige Ausstattung und energiesparende Fernwärme der Stadthäuser und Eigentumswohnungen von der großzügigen Zwei-Zimmer-Wohnung L bis zum stilvollen Penthouse lassen keine Wünsche offen. Ein Platz zum Wohlfühlen mit viel Lebensqualität ist das Artecon im ehemaligen Bonner Regierungsviertel in der Nähe des Rheins, ideal gelegen zwischen Bonn und Bad Godesberg. Hier realisiert formart 24 hochwertige und komfortable Stadthäuser mit individuellem Zuschnitt von 161 bis 174 Quadratmetern mit Vier- oder Fünf-Zimmer-Grundrissen. Viel Freiraum also für kultivierten Lebensstil. SunVilich in Vilich-Müldorf liegt auf der Sonnenseite Bonns. In ambitionierter Architektur entstehen auf 8200 Quadratmetern im ersten Abschnitt zwei Mehrfamilienhäuser mit 14 Zwei- bis Vier-Zimmer-Eigentumswohnungen zwischen 70 und 113 Quadratmetern Wohnfläche sowie 33 Reihenhäuser. Durch ein überzeugendes Energiekonzept mit Holzpelletheizung und Dreifachverglasung und Fotovoltaikanlage erfüllen die Wohnungen die Voraussetzungen für das „Drei-Liter-Haus“. Die Siedlung ist eine von 50 Solarsiedlungen in NRW. Mit diesem Konzept gewann formart den europaweiten Wettbewerb der Stadt Bonn und der LEG NRW. Entdecken Sie Schätze. Aktuelle Immobilienangebote Marienhof, Köln Artecon, Bonn SunVillich, Bonn Langjährige Erfahrung und solide Marktkenntnis sind Grundlage für dauerhaften Erfolg. Als formart, einer der größten deutschen Wohnungsbauentwickler von HOCHTIEF Solutions AG, realisieren wir Wohnimmobilien auf hochwertigem Niveau in besten Lagen. Unseren hohen Qualitätsanspruch verbinden wir mit Zuverlässigkeit und Effizienz. So schaffen wir nachhaltige Werte und attraktiven Wohnraum für unsere Kunden. Auf unsere Expertise ist Verlass, auch wenn Sie entwicklungsfähige Grundstücke in Nordrhein-Westfalen verkaufen möchten. Wir freuen uns auf Ihren Anruf: 0228 68896-11 [email protected] :: www.formart.hochtief.de Hochtief AZ+PR/SWB_PR_Musterseiten 30.08.11 18:09 Seite 25 Wirtschaft Anzeige SWB Energie und Wasser schreibt dritten Bonner Energieeffizienz-Preis aus D as Engagement von Bonner Bürgern und Unternehmen in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz will SWB Energie und Wasser mit der Auslobung des Bonner Energieeffizienz-Preises 2011 honorieren. Der Wettbewerb unter der Schirm- Die Preise: Der Bonner Energieeffizienz-Preis 2011 wird für die beiden Kategorien Privat- und Gewerbekunden separat vergeben, um die eingereichten Beiträge auch vergleichen zu können. Der 1. Preis ist in jeder Kategorie mit 5.000 Euro dotiert. Neue Kategorie KlimaBonnBon: In diesem Jahr wurde der Bonner Energieeffizienz-Preis um die Kategorie „KlimaBonnBon: Kleine Ideen mit großer Wirkung“ erweitert. SWB Energie und Wasser unterstützt als Partner der Stiftung Bonner Klimabotschafter diese breit angelegte Initiative, denn gute Ideen können Verhalten ändern, Energie einsparen und viel für den Klimaschutz bewirken. Bewerben können sich Bürgerinnen und Bürger, Kinder und Jugendliche, auch Gruppen und Schulklassen, Unternehmen und Organisationen sowie Nachbarschaften und Freundeskreise. Die eingereichten Ideen sollen umgesetzt sein oder sich in der Umsetzung befinden. Eine Jury bewertet nach Originalität, Innovationsgrad sowie Umsetzbarkeit und Nachahmbarkeit. Die Gewinner in dieser Kategorie erhalten die BonnSparbox Profi von SWB Energie und Wasser mit zahlreichen Instrumenten zum Energiesparen. Bewerbung: Mehr Informationen zu den Preisträgern des vergangenen Jahres und die Bewerbungsunterlagen sind zu finden auf der Internetseite www.bonner-energieeffizienz-preis.de. herrschaft von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch geht damit in die dritte Runde. Der Preis ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert. Teilnehmen können Privat- und Gewerbekunden von SWB Energie und Wasser. Preiswürdig sind Projekte und Aktivitäten, die nennenswert und dauerhaft weniger Primärenergie verbrauchen, zum Beispiel durch Energieeinsparung, Wärmerückgewinnung, Passivhausbauweise, Umstellung von fossilen Energieträgern auf Erneuerbare Energien. Klimaschutz und Energieeinsparung wird sehr stark von den Menschen getragen, die Energie einsetzen. Mit den ersten beiden Bonner Energieeffizienz-Preisen 2009 und 2010 waren insgesamt 13 herausragende Projekte von Bonner Bürgern und Unternehmen ausgezeichnet worden. Die eingereichten Bewerbungen werden nach verschiedenen Kriterien bewertet. Geschäftsführer Peter Weckenbrock: „Wir berücksichtigen bei der Bewertung das persönliche Engagement, die Primärenergieeinsparung, den Innovationsgrad, Kooperation und Multiplikatoreffekt sowie die Einbindung in ein Gesamtkonzept.“ www.stadtwerke-bonn.de luss ist der Einsendesch er 2011 30. Septemb Preisträger 2010: Familie Daamen aus Bad Godesberg war Sieger in der Kategorie Privatkunden Preisverleihung 2010 mit Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und SWB Energie und Wasser-Geschäftsführer Peter Weckenbrock 25 | Kabinett 23_Medienforum/Kulturtreff_Musterseiten 30.08.11 14:59 Seite 26 Wirtschaft 23. Medienforum NRW Was war los auf dem Schiff? rei Tage lang dauerte das 23. Medienforum NRW, das auch in diesem Jahr mit einem üppigen Programm in den Bereichen TV, Film und Digital aufwartete. Eröffnet wurde es erstmals von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die in ihrer Eröffnungsrede die Bedeutung Nordrhein-Westfahlens als Film- und Medienland von großer Vielfalt und unglaublichem Potential hervorhob. Sie unterstrich allerdings auch die Medienkompetenz als wichtigen Faktor und sagte poltische Unterstützung zu. D „Von Medien, Macht und Menschen“, so der Titel der von Dieter Moor moderierten Auftaktveranstaltung, sorgte gleich für einen Eklat: Blogger Richard Gutjahr verglich die Manager der großen TV- und Rundfunkanstalten im Hinblick auf ihre Kenntnisse über Social Media mit den Diktatoren in Nordafrika. Die anwesenden Intendantinnen – Anke Schäferkordt, RTL, und Monika Piel, ARD – wiesen diesen Vorwurf entschieden von sich. Auch wenn man Social Media nicht unbedingt privat nutze, unterschätze man ihre Relevanz keineswegs und instrumentalisiere sie professionell. An die Adresse von Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Eröffnung des 23. Medienforum.NRW - Von Medien, Macht und Menschen. v.l. Dieter Moor, Moderator und Schauspieler, Berlin, Jürgen Roters, Oberbürgermeister der Stadt Köln, © Uwe Voelkner / Fotoagentur FOX Zeitungsverleger e.V., richtete Monika Piel den Einwand, dass die Nutzung des Internets für Nachrichteninhalte der TV-Sender allerdings auch auf Widerstand stoße. Dass die öffentlich-rechtlichen Sender in Zukunft, wie Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in ihrer Eröffnungsrede ankündigte, ganz ohne Werbung auskommen sollten, wollte Anke Schäferkordt erst glauben, wenn es soweit wäre. Und auch Monika Piel äußerte sich skeptisch: Vorher sei die Frage nach dem Bud- v.l. Dr. Christian Illek, Geschäftsführer Marketing Telekom Deutschland GmbH, Bonn, Richard Gutjahr, freier Journalist, München, Anke Schäferkordt, Geschäftsführerin Mediengruppe RTL Deutschland, Köln, Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Jürgen Doetz, Präsident VPRT, Berlin, Monika Piel, WDR-Intendantin und ARD-Vorsitzende, Dr. Jürgen Brautmeier, Direktor Landesanstalt für Medien NRW (LfM), Düsseldorf, Prof. Sebastian Turner, Unternehmer, Berlin, Helmut Heinen, Präsident Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V., Berlin © Ralph Sondermann 26 | Kabinett v.l. ARD Intendantin Monika Piel, WDR Intendantin Verena Kulenkampff, WDR-Justiziarin Eva-Maria Michel, © Uwe Voelkner / Fotoagentur FOX get zu klären, die fehlenden Einnahmen müssten in jedem Fall kompensiert werden. Einen beeindruckenden Beitrag zu der Bedeutung von Internet und Social Media für die Umbrüche in den nordafrikanischen Staaten lieferte Esra’a Al Shafei, die wegen ihres Einsatzes für Menschenrechte und Meinungsfreiheit in ihrer Heimat Bahrain nur mit erheblichen Vorsichtsmaßnahmen arbeiten kann. Abends, beim großen Empfang auf der MS Rheinenergie, bot sich für einige hundert geladene Gäste, die Gelegenheit zu einem entspannten Informationsaustausch. Model Markus Schenkenberg, Schauspielerin Alexandra Kamps und viele TV- und Filmsternchen tummelten sich auf dem roten Teppich und genossen anschließend die lange Nacht auf dem Rheindampfer. Antonie Schweitzer 23_Medienforum/Kulturtreff_Musterseiten 30.08.11 14:59 Seite 27 Wirtschaft Der Kölner Unternehmerpreis wurde zum vierten Mal verliehen Preisträger Johannes Genske, Biomöbel Genske GmbH Nr. 1 für Bio-Möbel er Wirtschaftsclub Köln e. V. zeichnet mit dem von ihm verliehenen Preis Unternehmen aus, die standortgebunden, innovativ und eigeninitiativ ihre Marktanteile ausbauen, sozial und zukunftsfähig sind und den Wirtschaftsstandort Köln stärken. Mit der Auszeichnung, mittlerweile eine Institution im Wirtschaftsleben der Domstadt, vermitteln die im Club vereinten unabhängigen Unternehmer, Führungskräfte und Freiberufler der Entwicklung dieses Standorts wichtige Impulse. Den Preis wollen die Initiatoren als Signal verstanden wissen: Un- D ternehmen in Köln sind erfolgreich. In diesem Jahr waren das allen voran Biomöbel Gens ke – das öko logische De sign-Möbel haus in Köln, das mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde. Der 2. Preis ging an die QSC AG, bundesweiter Telekommunikationsanbieter mit eigenem Breitband-Netz, und der 3. an Gastronomiebetriebe Markus Zehn pfennig. An der festlichen Preisverleihung im Dom Hotel nahmen Honoratioren der Stadt und namhafte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft teil. Antonie Schweitzer v.l. 3. Preis: Markus Zehnpfennig, Markus Zehnpfennig Gastronomiebetriebe, 2. Preis: Dr. Bernd Schlobohm, QSC AG, Jürgen Roters, Oberbürgermeister Köln, 1.Preis: Johannes Genske, Biomöbel Genske GmbH, Marc Kurtenbach, Präsident Wirtschaftsclub Köln, Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung Merck Finck Co. Privatbankiers / Vorstand Merck Finck Treuhand AG Der Kölner Kulturtreff ist eine Institution KABINETT sprach mit Eventmanager Winni Ebert Winni Ebert I m November gibt es ihn schon seit fünf Jahren: Den Kölner Kulturtreff, 2006 vom Wahl-Kölner und Medienexperten Winni Ebert ins Leben gerufen. Alle fünf bis sechs Wochen tagt der Treff an wechselnden Locations, in Hotels wie dem Mar ri ott oder dem New Yorker, auch schon mal auf einem KölnDüsseldorfer Rheinschiff. Aus dem Jour fixe in der UstinovBar des Dom Hotels entwickelte sich das zunächst Dom Treff genannte gesellschaftliche Ereignis unter der Leitung des Musikproduzenten und Medienexperten Ebert prächtig. Rund 500 Gäste kommen im Schnitt, so dass eine Gebühr von 10 Euro notwendig wurde, um die trotz Ge- tränke-Sponsoren steigenden Unkosten zu decken. Eberts Ziel ist es, Künstler, Anwälte, Ärzte, Persönlichkeiten aus Politik (Ex-OB Fritz Schramma ist Stammgast) und Wirtschaft effektiv zu vernetzen, „Anzugträger und Verrückte“ zusammenzubringen. Stolz ist er auf zwei durch den Treff zustande gekommene Konzertverträge. Neben Ausstellungen unterhält jeder Treff mit Live-Musik. Der nächste, bereits 42. Kulturtreff findet am 20. September in den Opernterrassen statt. Auf Eberts Wunschliste steht immer noch, einen Sponsor für leckeres Weizenbier zu finden. Muss doch möglich sein! www.dom-treff.de 27 | Kabinett Modenschau_Degenring 2_Musterseiten 30.08.11 19:01 Seite 28 Gesellschaft Anzeige Zeitlose Eleganz, exklusive Stoffe, perfekter Schnitt Die neue Herbst- und Winterkollektion von Mahi Degenring punktet mit edlen Materialien und tragbaren Modellen für jeden Anlass mmer wieder überrascht Mahi Degenring, seit mehr als 25 Jahren vielgefragte und erfolgreiche Modeschöpferin mit Boutiquen in Köln, Düsseldorf und Berlin, mit innovativen Mahi Degenring, Kollektionen, die edle Haute-Couture-Designerin Materialien mit klassischer Eleganz, sportlicher Weiblichkeit, perfektem Schnitt und ausgefallenen Accessoires kombinieren. Für sie steht die Trägerin ihrer Modelle im Mittelpunkt, ob als beruflich erfolgreiche Business-Frau, gepflegte Dame von Welt oder moderne Frau von heute, die sich gerne gut und individuell kleidet. Für sie alle und für jede einzelne entwirft Mahi Degenring ihre einzigartigen Unikate. I Auch für die Herbst- und Wintersaison 2011/2012 hat sich die Couture-Designerin anziehende Modelle mit raffinierten Raffungen, in lässigem Crinkle, kuscheligem Strick, feinem Leder und natürlich edler Seide einfallen lassen. Dem eher rus- 28 | Kabinett tikalen Modetrend „Trachten“ und dem TopTrendthema Strick widmet sich „la Degenring“ mit ihrem unverwechselbaren Stil, der frau optimal zur Geltung bringt. Chic und elegant präsentiert sich ihre neue Kollektion in den Farben der Saison, edlen Gold-, sanften Mais- und bernsteinfarbenen Cognactönen. Zur dunkleren Jahreszeit passt vorzüglich schmeichelndes Grau, warmes Braun und zeitloses Schwarz. Pullover, Twinsets, Röcke und Kleider in schimmernder Koralle oder schmeichelndem Violett und aufregendem StrickMix sollten in der kühleren Jahreszeit nicht fehlen. Eng zulaufende „Chino“- Hosen sind ein Hingucker, und rein seidene Tücher- und Out doorjacken (mit Pelzfutter für eisige Wintertage) ziehen jede Frau perfekt an. Hüftlange Jacken à Coco Chanel kom biniert Modenschau_Degenring 2_Musterseiten 30.08.11 19:02 Seite 29 Gesellschaft Anzeige r Shirin Mahi Degenring mit Tochte Mahi Degenring mit sportlichen Röcken in noblem Wild- oder Nappaleder. Auch die gute alte Cordhose ist wieder da und passt wie eine figurbetonende Jeans hervorragend zur blauen Trachtenjacke im Military-Stil. Bei den Wolltweed-Jacken in zauberhaften Schattierungen von Oliv, Kiwi und Türkis erinnern nur die dekorativen Knöpfe an herkömmliche Trachten. Getragen mit einer handbemalten Seidenbluse, wie sie Mahi Degenring in großer Vielfalt entwirft, und einer klassisch geschnittenen Wollgabardine-Hose macht frau damit immer eine gute Figur. Wenn die Blätter fallen und die Abende länger werden, ist der zwanglose Blazer wieder gefragt. Ob als Einzelstück ohne Kragen in Karo- und Paisleymuster oder im klassischen Look, Blazer sind auch in der kommenden Saison ein absolutes Must Have. Für den festlichen Anlass empfiehlt Mahi Degenring luxuriöse Seidenjacken mit Spitzenbesatz und leicht ausgestellte Röcke aus Wollspitze in kühlem Petrol oder leuchtendem Kiwi. Ein schwarzes Cashmere-Cape mit Strassknöpfen und Fuchspelzbesatz sorgt für Aufsehen und rückt seine Trägerin garantiert in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Das gilt auch für große Abendroben aus roter oder grün changierender Seide mit Spitzenbesatz und Schärpen. Ob sportlich leger oder sinnlich feminin, fesch oder sexy, in komfortabler oder figurbetonter Passform, Mahi Degenring findet für jede Frau jeden Alters, mit Kleidergröße 34 oder leicht barocker Figur, das passende, auf sie zugeschnittene Modell. Sie nimmt sich Zeit und berät ihre Kundinnen ausführlich. Auch das zeichnet diese Modeschöpfern aus. Wer sich für eines – oder mehrere – der Kleidungsstücke aus ihrer Kollektion entscheidet, kann sicher sein, typgerecht und nach der aktuell angesagten Mode angezogen zu sein. Einfach perfekt, zu welcher Tages- oder Nachtzeit auch immer. Mahi Degenring Couture Brückenstraße 17 50667 Köln 0221 2575661 www.degenring-couture.de 29 | Kabinett Volksbank/Bretz_Musterseiten 30.08.11 20:23 Seite 30 Wirtschaft Anzeige Volksbank Bonn Rhein-Sieg lobt Wirtschaftspreis aus 25.000 Euro im Visier! ereits zum siebten Mal in Folge lobt die Volksbank Bonn Rhein-Sieg den alle zwei Jahre verliehenen Innovationspreis aus. „Erfinder, Weiterentwickler und Vordenker“ aus Bonn und der Region sind aufgefordert, ihre Innovationen einzureichen. Mit einem Preisgeld von 25.000 Euro ist der Preis einer der höchstdotierten regionalen deutschen Wirtschaftspreise. Die wichtigsten Vergabekriterien sind - Innovationsgrad - Marktfähigkeit - Umweltverträglichkeit - Potenzial zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen B men. Die elfköpfige Jury unter Vorsitz von Professor Klaus Borchard ist mit Vertretern regionaler Wirtschaftseinrichtungen, der IHK und der Handwerkskammer kompetent besetzt: Prof. Dr. Max Baur, Universität Bonn Gertrud Bilski, kaufmännische Geschäftsführerin, Forschungszentrum Caesar Prof. Dr. Reiner Clement, Hochschule Rhein-Sieg Dipl. Ing. Karl Hagedorn, Hagedorn GmbH & Co.KG Stephan Huthmacher, Comma Soft AG Prof. Dr. Thomas Reiner, Siebe Engineering GmbH & Co. KG Michael Swoboda, IHK Bonn Rhein-Sieg Ulrich Trottenberg, Direktor des Fraunhofer Instituts Rudolf Müller, Ehrenvorstandsvorsitzender Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG Im Jahr 2011 hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen die Schirmherrschaft übernom- Prof. Dr. Klaus Borchard, Rektor der Universität Bonn a.D., Jürgen Pütz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Bonn Rhein-Sieg Jürgen Pütz, Vorstandssprecher Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG Bewerben können sich neben Unternehmen aus der Region mit nicht mehr als 500 Mitarbeitern auch Freiberufler. Die Preisvergabe findet in feierlichem Rahmen am 30. Januar 2012 im Bonner Volksbank-Haus statt. Bewerbung bis 30. September 2011 Einschalten! Jetzt schalten: 25.000 Euro für Ihre beste Idee! Innovationspreis 2011 Jetzt bewerben: www.vobaworld.de/innovationspreis Volksban olksbank Bonn Rhein-Sieg Volksbank/Bretz_Musterseiten 30.08.11 20:23 Seite 31 Wirtschaft Anzeige BRETZ STORE BONN Mut zu Violett! Die Farbe gilt als gediegen und erfordert doch auch etwas Mut. In all ihren Nuancen ist sie nicht nur bei Fashion, sondern auch im Interieur hochaktuell. Die Werteskala von Violett reicht vom modischen Anstrich bis zu klassischer Eleganz, das Spektrum von hellen, zarten Pastelltönen über kräftige Akzente bis hin zu diskreten Abdunklungen mit Schwarz. Doch immer geht von dieser Farbe eine gewisse Faszination und der Hauch des Besonderen aus. „Kautsch“ Wie auf Wolken: Bretz Couture mit Charme, Glamour und Charakter KABINETT stellt exklusive Wohnträume des Bretz Brothers Design vor „Cloud 7“ Seit 01.06.2011 gibt es einen neuen Bretz-Store in der Loggia am Bonner Stadthaus, wo Ingo Preuss, Storemanager Sie gerne berät. retz Möbel verstecken sich nicht. Sie haben Charakter, sagt Norbert Bretz, Geschäftsführer und Kreativ Direktor von Bretz Brothers Design. Seit 1895 steht der Name Bretz Couture für Polstertradition mit dem Mut zur Avantgarde made in Germany B (in Gensingen bei Mainz), die den schwierigen Spagat schafft zwischen handwerklicher Spitzenqualität und visionärer Design-Kunst. Stylische Polstermöbel, Couchtische, Vitrinen der „Fat Boy“-Serie, Spiegel und Teppiche aus dem Hause Bretz haben den gewissen Glamourfaktor, der ihnen den Touch des Besonderen gibt. Bretz ist State of the Art. Wer sich damit umgibt, liebt das exklusive Design mit künstlerischem Anspruch, will aber auf komfortables Sitzen und bequemes Liegen wie in Morpheus’ Armen nicht verzichten. Jedes Sofa, jedes Bett, jedes Accessoire ist ein in Deutschland handgefertigtes Unikat, das in unzähligen Formen, Farben und in ca. 400 verschiedenen Polsterstoffen und Ledern erhältlich sind. Die erfolgreichste Sitzgruppe der Bretz Brothers ist „Cloud 7“, wobei der Name durchaus Programm ist. Das aus zwei Elementen bestehende Polstermöbel ohne rechte Winkel ermöglicht eine direkte Kommunikation mit dem Gegenüber und öffnet sich zugleich großzügig in den Raum. Die rautenförmig eingezogenen (Kassettenheftung) Sitzfelder umschmeicheln mit mehrschichtigen Schaumstoffen und elastischem Federkernsystem je- den, der auf diesem „kommunikativsten Sofa der Welt“, wie Norbert Bretz es beschreibt, Platz nimmt und sich wie auf Wolke sieben fühlt. Charaktervolle Sessel und Sofas wie „Pompadour“, „Mammut“ oder „Kautsch“ und Betten wie „Marilyn“ werden mit viel Herzblut und expressiver Liebe zum Luxus entwickelt. Das sind die bestimmenden Elemente des Manifestes der Bretz Couture. Die für Bretz tätigen Designer sind Meister ihrer Zunft und immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen jenseits allzu behaglich-gediegener Sachlichkeit. Sie haben den Mut zu Emotionen, zum Flippigen, Auffälligen und Ausgefallenen, den Mut zu knalligen Farben und zur anspruchsvollen Trendfarbe Violett, die elegante und intensive Akzente setzt, den Mut zu barocken Löwenfüßen oder auch mal zu Bezügen im Animal Print. Kult. Lifestyle. Obsession. Bretz. Bretz Store Bonn Budapester Straße 10-12 53111 Bonn Tel: 0228/43334260 www.bonn.bretz.de 31 | Kabinett Hochkreuz_PR/Commerzbank_Musterseiten 30.08.11 17:54 Seite 32 Wirtschaft Anzeige Dr. Stephan Dohm verstärkt die Hochkreuzklinik Dr. Stephan Dohm eit dem 1. April 2011 ist Stephan Dohm gleichberechtigter Partner in der Bonner Hochkreuz Augenklinik. Der 1975 in Köln geborene Augenspezialist bereichert das erfolgreiche Duo Dr. Peter Brauweiler und Erbil Türkdamar. „Ich habe in Köln studiert und promoviert“, berichtet Stephan Dohm. Sein AIP (Arzt im Praktikum) absolvierte er im Jahr 2000 in Merheim, wo er vier Jahre später Funktionsoberarzt wurde. Im Dezember 2005 machte er seinen Facharzt sowie die Fachweiterbildung „Okuläre Eingriffe“ und war bis Anfang 2010 Oberarzt. S „Hauptsächlich beschäftige ich mich mit der Netzhautchirurgie“, beschreibt Stephan Dohm sein Tätigkeitsfeld. Diese ist beispielsweise nötig bei einer gefährlichen Netzhautablösung. Aber auch Netzhautmembranen, Gefäßverschlüsse, Augendiabetes oder altersbedingte Makula-Degeneration (Zugrundegehen der Netzhautmitte) können Operationen erfordern. Das Besondere bei seinen Eingriffen ist, dass er sie, falls möglich, ambulant durch- 32 | Kabinett führt. Normalerweise muss ein Patient bei Netzhautoperationen stationär behandelt werden. Nur 40 bis 45 Augenchirurgen dürfen in Nordrhein-Westfalen diese Operationen ambulant durchführen. Stephan Dohm ist einer dieser zugelassenen Chirurgen. Um solche Eingriffe ambulant durchführen zu dürfen, muss der Operateur bestimmte Qualifikationen aufweisen. Neben einem umfangreichen Operationskatalog gehört auch eine gewisse Dauer der Praxis in diesem Bereich, eine spezielle Anzahl erfolgreicher Eingriffe und entsprechend strenge Qualitäts-Kontrollen dazu. „Als Vitrektomie bezeichnet man den Teilschritt einer Augenoperation, bei dem zur Behandlung verschiedener Netzhauterkrankungen Teile des Glaskörpers chirurgisch entfernt werden“, erklärt Stephan Dohm. Was der neue Klinik-Mitinhaber an der Hochkreuzklinik besonders zu schätzen weiß, ist ihre hervorragende Ausstattung: „Die Ausstattung der Operationsräume ist wirklich optimal. Diese Gerätschaften stehen Ihnen in Krankenhäusern teilweise nicht zur Verfügung“, weiß Stephan Dohm. „Ich möchte die Hochkreuzklinik im Bereich der Netzhautchirurgie so repräsentativ unterstützen, dass die Patienten aus der gesamten Region hier versorgt werden können und nicht mehr bis wer weiß wohin fahren müssen. Zudem sind ambulante Opera- tionen für die Patienten ja viel angenehmer, als tagelange stationäre Behandlungen.“ Weit fahren müssen Patienten mit Augenproblemen definitiv nicht mehr. Die Augen Spezialklinik an der B9 deckt nun alle augenärztlichen Bereiche ab: Sei es die Makula-Degeneration (Absterben von Netzhautzellen), Grauer Star, Hornhauttransplantationen oder einfach nur die „normalen“ Augenarztuntersuchungen. Peter Brauweiler und Erbil Türkdamar sind hochzufrieden über ihren neuen Teilhaber: „Nun können wir unseren Patienten einfach alles bieten: Vom Sehtest über die Brille bis hin zu Spezial-Operationen.“ Nicola Pfitzenreuter SEHEN SIE SELBST. Gemeinschaftspraxis Dr. Peter Brauweiler, Erbil Türkdamar und Dr. Stephan Dohm Hochkreuz Augenklinik + Laserzentrum Godesberger Allee 90 53175 Bonn Tel: 0228/ 9379200 www.hochkreuz.de Hochkreuz_PR/Commerzbank_Musterseiten 30.08.11 17:54 Seite 33 Wirtschaft Anzeige Commerzbank Bonn baut Beratung von Geschäftskunden aus Die Commerzbank eröffnete ihr neues Geschäftskundenzentrum in der Maximilianstr. 12. Insgesamt betreuen dort 13 Mitarbeiter zusammen mit Spezialisten aus dem Kredit-, Wertpapier- und Versicherungsbereich etwa 6.500 Geschäftskunden. Wolfgang Sepcke von der Commerzbank über das neue Geschäftskunden-Beratungszentrum in Bonn. Wie definieren Sie einen Geschäftskunden? Wolfgang Sepcke: Geschäftskunden, das sind kleinere mittelständische Unternehmungen, zum Beispiel Freiberufler wie Arztpraxen, Notar-, Rechtsanwalts- und Steuerberater-Kanzleien oder Architekten-Büros, Gewerbetreibende wie Handwerksbetriebe oder Familienun- ternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 2,5 Mio. Euro. Ein Beratungszentrum nur für Geschäftskunden – warum? Wolfgang Sepcke: Geschäftskunden stellen zu Recht besondere Anforderungen an ihre Finanz-Beratung. Schon bisher haben wir Geschäftskunden in fast jeder Filiale betreut. Wir haben uns aber nun entschlossen, unser Angebot und Expertenwissen an stark frequentierten Standorten wie hier in Bonn zu bündeln und weiter auszubauen. Jeder Geschäftskunde hat ab sofort einen festen Berater, der die jeweilige Branche gut kennt und daher maßgeschneidert beraten kann. Die Berater werden vor Ort von einem breit aufgestellten Gemeinsam mehr erreichen Team von Spezialisten unterstützt. Dazu gehören Kredit-, Wertpapier- und VersicherungsExperten. Für unsere Geschäftskunden heißt das: Bessere Beratung, mehr Service und kürzere Wege. Was ist das für ein Expertenwissen? Wolfgang Sepcke: Neben Existenzgründungsund Investitionsdarlehen sind Lösungen für den Zahlungsverkehr, maßgeschneiderte Anlageprodukte oder die betriebliche Altersvorsorge genauso wie fundierte Branchen-Kenntnis gefragt. Wir beschäftigen uns mit allen Branchen intensiv und bieten hier spezielle Konzepte an. Die Commerzbank ist einer der führenden Anbieter in diesem Segment. Bundesweit betreuen wir über 900.000 Geschäftskunden. www.commerzbanking.de Nachrufe/Wüstenrot_AZ_Musterseiten 30.08.11 19:14 Seite 34 Gesellschaft Zum Tod von Reinhard Appel, Ekkehard Kohrs und Gerd Rauhaus Mitgestalter unserer Zeit n diesem Sommer haben uns drei Journalisten für immer verlassen, die mit ihrem Wirken die Nachkriegszeit und das Gedeihen der Bundesrepublik Deutschland mit geprägt haben. Zu ihrem Abschied wurden sie vielerorts entsprechend gewürdigt, und es fällt mir, als ein Freund und Kollege aller Drei, etwas schwer, zu diesen Verlusten die angemessenen Worte zu finden. I In einer Todesanzeige zu Gerd Rauhaus, viele Jahrzehnte Bonner Korrespondent der Nürnberger Nachrichten, stand zu lesen: „Gerd starb unerwartet und viel zu früh. Er schlief ein im Burgund auf seinem geliebten Boot.“ (Es war am 3. Juni 2011 in Saint-Jean-deLosne, Côte d’Or.) So was berührt. Denn es weitet über die berufliche Dimension hinaus, die stets präsent war, den Blick auf mentale Gesichtspunkte, die einen Menschen jenseits seiner Profession erst ausmachen. 65 ihm Nahestehende gaben ihrer Betroffenheit am Tod des Freundes und Kollegen in einer Sammelanzeige Ausdruck: „Wir trauern um einen herausragenden Journalisten, engagierten Demokraten und liebenswerten Menschen. Voller Wehmut und Dankbarkeit erinnern wir uns an die Zeit mit ihm, an seine Geschichten, seinen Humor, seine Ironie, sein Lachen und seine Freundschaft.“ Unter ihnen auch GA-Chefkorrespondent Ulrich Lüke, der wenig später, 23 Tage nach der Trauerfeier für Gerd Rauhaus am 15. Juli 2011 in der Kapelle auf dem Bonner Südfriedhof, für die GA-Redaktion die Abschiedsrede auf seinen Redaktions-Kollegen Ekkehard Kohrs in der evangelischen Christuskirche in Meckenheim gehalten hat. Eine bemerkenswert kluge und einfühlsame Rede. Ja, unser Freund Ekky, 1944 in Brünn geboren, ist am 9. Juli 2011 in seinem ihm besonders vertrauten Meckenheim gestorben. Als langjähriger Leiter der Parlamentsredaktion hat er die Berichterstattung des General-Anzeigers maßgeblich geprägt. Dieser schrieb im Nach- ruf: „Seine Nähe zum Leser, die Klarheit seines Urteils und seine Texte wie auch sein herausragendes Wissen machten ihn zu einem hoch geschätzten Kollegen. Sein Humor, seine Bescheidenheit und sein Engagement für den Mitmenschen werden uns fehlen.“ Es war vor 250 Trauergästen ein bewegendes Ereignis. Der ehemalige Meckenheimer Pfarrer Jochen Siebel, ein enger Vertrauter von Ekky, fand in seiner Rede eine Qualität des Erinnerns, wie man sie wohl selten in Predigten hört, und Ulrich Lüke fand die Worte, die auch mir für diesen fleißigen und kenntnisreichen Kollegen und Freund Ekky passend und angemessen erschienen. Wie Gerd Rauhaus hatte wohl auch Ekkehard Kohrs eine Lieblingsadresse. In seiner Todesanzeige hieß es: „Wie kommt’s, dass du so traurig bist? Ich höre doch die Glocken von Grado schon klingen.“ Von Jochen Siebel und Ulrich Lüke erfuhren wir, dass Ekky noch so gern im Spätsommer in sein vertrautes Grado an der Adria gereist wäre – zum 41. Mal. Unabhängig von den menschlichen und beruflichen Qualitäten der drei Verstorbenen hat wohl Reinhard Appel die größte Popularität erreicht. Die Pfarrkirche St. Nikolaus zu BonnKessenich bot bei der Trauerfeier für den gläubigen Katholiken den entsprechenden Rahmen religiöser Überhöhung. Gottlob fand der gegenwärtige ZDF-Chefredakteur Peter Frey einen wirksamen Übergang zu den profaneren Lebensabschnitten des Reinhard Appel. Im Februar 1927 im oberschlesischen Königshütte geboren, gelangte der kleine Reinhard schon im Dezember des gleichen Jahres nach BerlinSpandau, wo er die Kindheit und Jugend erlebte. Wie alle seines Jahrgangs schickte man ihn als 17-Jährigen in den Krieg, den er heil überstand. Nach journalistischer Ausbildung wurde er bereits 1950 politischer und diplomatischer Korrespondent der Stuttgarter Zeitung in Bonn, wo er 1962/63 auch als Vorsitzender der Bundespressekonferenz fungierte. Reinhard Appel † Von 1963 bis 1973 moderierte er die ZDF-Reihe „Journalisten fragen – Politiker antworten“, die als „Appel-Runde“ in aller Munde war und von Peter Frey als ein vom persönlichen Namen geprägtes „Markenzeichen“ des ZDF gewürdigt wurde. Preise und Anerkennungen standen bei Reinhard Appel Schlange. 1973 avancierte er schließlich zum Intendanten des Deutschlandfunks. Von dort holten ihn die Medien-Mogule als Chefredakteur zum ZDF, wo er u.a. das „Heute-Journal“ und „WISO“ einführte. Nach seiner Pensionierung beglückte er das ZDF sporadisch als Moderator politischer Diskussionssendungen. Ich lernte ihn vor 50 Jahren näher kennen, ihn und seine Frau Marianne, die er schon damals als sparsame schwäbische Hausfrau in Szene setzte. Reinhard Appel – wer zählt die Bücher über Zeitgeschichtliches und Denkwürdiges, die vielfältigen Engagements des noch rüstigen Reinhard Appel a.D.? Ein Tausendsassa? ZDFIntendant Markus Schächter rühmte ihn auch als warmherzigen, liebenswürdigen Menschen, der stets auf Dialog und Harmonie bedacht gewesen sei. Ich kannte ihn auch durchaus kiebig, wenn es denn nicht anders ging. Wir haben viel miteinander diskutiert, geplaudert und gesungen. Auf die Frage, wie Reinhard Appel mit nur einem Wort beschrieben sei, würde ich antworten: burschikos. Karl Garbe 34 | Kabinett Nachrufe/Wüstenrot_AZ_Musterseiten 30.08.11 19:14 Seite 35 Hans-Joachim Quast Vorstandsbeauftragter für den öffentlichen Dienst An den Buchen 1a, 53125 Bonn Telefon: 0228 - 921 29 929 Mobil: 0171 - 53 55 622 Fax: 07141 - 16731984 E-Mail: [email protected] Internet: www.wuestenrot.de Sparda/Welker_Musterseiten 30.08.11 19:51 Seite 36 Wirtschaft Anzeige Geschäftsstelle des Jahres 2011 Sparda-Bank siegt mit dem Bonner Sparda-Carré D ie Sparda-Bank konnte sich beim diesjährigen Wettbewerb „Geschäftsstelle des Jahres“ mit dem besten Geschäfts- v.l. Peter Goeke, Vertriebsleiter der Sparda-Bank Bonn, Peter Mientus, Filialleiter des Sparda-Carré Wesselstraße, Bonn, © Sparda-Bank West stellenkonzept durchsetzen. Das neue Sparda-Carré in der Wesselstraße in Bonn, mit dem „das Profil des Institutes als moderne Direktbank mit Filialen geschärft werden sollte“, überzeugte die hochkarätig besetzte siebenköpfige Jury. Der Veranstalter, das renom mierte Fachmagazin „geldinstitute“ der Holzmann Medien GmbH & Co.KG, ehrte den Sieger am 21. Juni in Frankfurt im Rahmen einer Bankentagung. „Die Preisverleihung war ein besonderes Ereignis. Wir freuen uns sehr über diese Ehrung und bedanken uns bei der Jury für ihr kompetentes Urteil“, so äußerte sich Sparda-Vertriebsleiter Peter Goeke erfreut. Kunden nehmen beim Betreten der Filiale den dreigeschossigen Luftraum als offen und großzügig wahr. Transparenz und Diskretion sind ideal umgesetzt. Gleichzeitig ist die Kommunikation zwischen Kunde und Bank vorbildlich gelöst. Dank der Integration innovativer Technologien ist die Attraktivität der Bank und die Anpassungsfähigkeit sehr gut durchdacht. „Der Preis bekräftigt uns in dem Vorhaben, Kundenorientierung und -dialog in unseren Filialen deutlich umzusetzen“, erklärt Peter Mientus, Filialleiter im Sparda-Carré. Und weiter: „Das Sparda-Carré ist für uns eine Zukunftsfiliale und jeder Mitarbeiter lebt das Gefühl, in einer „ausgezeichneten“ Bank zu arbeiten.“ www.sparda-west.de Sparda/Welker_Musterseiten 30.08.11 19:51 Seite 37 Gesellschaft 30 Jahre Salon-Kultur: Ein prominenter Treffpunkt Claudia und Dr. Bernd Welker as „gewisse Etwas“ hat kein Verfallsdatum – so lautet der Befund sowohl zum Jubiläum eines der gediegensten Bonner Events, als auch zu dessen Schöpferin Claudia Welker. Da gerät man bei einem Resümee ins Schwärmen, und der Respekt höchstpersönlich lüftet seinen Hut. Man könnte ganze Romane und Sachbücher füllen mit dem, was die grazile und stets anmutige Gastgeberin in drei Jahrzehnten auf die Beine gestellt hat. Welche kunterbunte Palette an Persönlichkeiten sammelte sich regelmäßig zu anregenden Gesprächen, Ohrenschmaus und Gaumenfreuden: Mediziner, Ju- D risten, Journalisten, Exzellenzen der Welker-Hauses in der Bonner KönigstraÖkonomie und Philosophie, Politiker, ße 29. Damit war der klassische Salon Maler, Musiker, Leutselige, Einsilbige, wiedergeboren. Kalis lobte den Jour sogar zerstreute Professoren finden Fixe als Quell der Anregung und den Weg. zeigte sich „von der Vielfalt der 18 Jahre ist es her, dass Claudia mit Charaktere, Funktionen und Fähigdem Arzt Dr. Bernd Welker verheikeiten, vom Geist und Witz“ jedes ratet ist, der nicht nur finanziell, Gastes beeindruckt. In der Tat, der „Angelique“ sondern auch als Pianist und Literat berüchtigte Small Talk hat dort keinen Claudias Salonkultur inspiriert. Ihr Sohn Zutritt… Sven hofft, dass seine Mutter die Tradition Zum 30-jährigen Bestehen hatten sich 120 dieses Salons, übrigens der einzige in Bonn geladene Gäste eingefunden. Opersängerin und Berlin, der in unseren Dekaden so lange Christine Gogolin sang Claudias Lieblingsarie. Zeit währt, noch lange aufrecht erhalten wird. Gerd Kinzer begleitete auf dem Piano Anja Die Jubiläumsrede von Dieter Kalis, Fernseh- Borchers Spiel mit Violine und Saxophon. journalist der Deutschen Welle, rekapitulierte Markus Schimpp mixte Kabarett mit Musical, in brillanter Weise den Werdegang des Salons. Oper und Operette, und letztendlich wurden Vom ersten Treffpunkt „Kerze“ über „Bonner im Garten zu Ehren der Gastgeber Monumente Presseclub“ (mit dem legendären Karlchen enthüllt: „Romeo & Julia“ und eine „AngeliRosenzweig), „Hotel Maritim“ und „Redütt- que“. Deren Deutung war offenkundig. Karl Garbe chen“ bis zu den eigenen vier Wänden des Anzeige So schön kann Modeschmuck sein Babett Konau, Inhaberin S eit April ist Bonns City um ein Schmuckstück reicher: Babett Konau eröffnete am Dreieck eine „KONPLOTT“-Filiale mit hochwertigem Schmuck der international gefragten Designerin Miranda Konstantinidou. Vor 25 Jahren gründete die Griechin in Trier ihre Firma „KONPLOTT“. Der ungewöhnliche Markenname ergab sich aus ihrem Namen und dem eines Partners. Heute tragen Superstars wie Madonna und Shakira ihren Schmuck, der auf den Philippinen in kleiner Auflage handgefertigt und weltweit in 900 Ländern und 80 eigenen Geschäften vertrieben wird. Neben London, Peking und Moskau nun auch in Bonn bei der Miss Germany des Jahres 2003, Babett Konau. Sie ist fasziniert von der Schönheit der zwölf Schmuckkollektionen und der Sondereditionen, die Miranda Konstantinidou jedes Jahr entwirft – verspielt, vielfältig, fantasievoll, mit Perlen, Glas, Kristallen, Leder und Knochen. Dazu immer neue, traumhafte Accessoires, auch in Textil. Im Bonner Schmuckladen von Babett Konau wird das 25-jährige Jubiläum vom 30. September bis 5. Oktober gefeiert: Jede Kundin, die im Wert von 15 Euro einkauft, erhält ein ganz besonders Dankeschön-Geschenk dazu. Was das sein wird, sei hier noch nicht verraten Im Dezember wird die Kollektion „Las Vegas“ er wartet: Glitter und Glamour pur. www.konplott.com KONPLOTT Bonn BABETTE KONAU Dreieck 9 53111 Bonn Tel.: 0228 / 94499820 37 | Kabinett Herzstiftung_Musterseiten 30.08.11 17:49 Seite 38 Gesellschaft Engagiert und warmherzig: Barbara Genscher ist seit 24 Jahren Schirmherrin der Deutschen Herzstiftung Für die dritte Gesundheitsmesse „bonn gesund“ am 18. September 2011 in der Stadthalle Bad Godesberg übernimmt sie die Schirmherrschaft eit fast 24 Jahren, seit Dezember 1987, ist Barbara Genscher, die Gattin des langjährigen Außenministers Hans-Dietrich Genscher, Schirmherrin der 1979 gegründeten Deutschen Herzstiftung. Im Gespräch mit Elke Dagmar Schneider betont sie, dass nicht, wie oft fälschlich angenommen wird, der Herzinfarkt ihres Mannes ausschlaggebend für dieses Engagement war: „Der kam erst zwei Jahre später. Aber ich hatte ein offenes Ohr für dieses Thema“. Ihre ehrenamtliche Arbeit für die Deutsche Herzstiftung, für die sie sich in der Öffentlichkeit überzeugend und engagiert mit der Kraft ihrer Persönlichkeit einsetzt, hat Barbara Genscher stets sehr befriedigt: „Es ist stetig bergauf gegangen. In diesem Jahr haben wir rund 69.000 Mitglieder, und die Spendeneinnahmen sind von anfangs etwa 100.000 Euro auf acht Millionen Euro jährlich gestiegen.“ Davon fließen etwa 1,5 Millionen Euro in die Forschung. Im vergangenen Jahr konnten rund 6.000 neue Mitglieder hinzu gewonnen werden, bis zum Juli 2011 bereits 4.600. Das ist nicht zuletzt Barbara Genschers Verdienst, und man merkt ihr an, mit wie viel Freude sie sich für herzkranke Menschen und deren Familien einsetzt. Sie selbst dankt vor allem dem Vorstand, dem wissenschaftlichen Beirat mit renommierten Herzspezialisten, den Fachärzten und den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, die die Deutsche Herzstiftung zu dem gemacht ha- S Barbara Genscher, Schirmherrin der Deutschen Herzstiftung 38 | Kabinett ben, was sie heute ist: Ein kompetenter Ansprechpartner für Betroffene und Angehörige, für alle, die Rat und Information suchen, gesundheitliche Probleme haben, Tipps und Empfehlungen brauchen, wenn sie z.B. wissen möchten, welche Nebenwirkungen ein bestimmtes Medikament hat. Zur Arbeit der Stiftung gehören Aufklärung über Vorbeugung und Behandlung von Herzkrankheiten, die Förderung der medizinischen Forschung und die Unterstützung von herzkranken Kindern und deren Eltern. „Jährlich werden etwa 6.000 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler geboren“, sagt Barbara Genscher. Es sind Kinder, die früher keine Überlebenschance gehabt hätten, dank des Fortschritts der Medizin heute jedoch zu 90 Prozent gerettet werden können. Die Kinderherzstiftung liegt der Schirmherrin ganz besonders am Herzen. „Für Eltern sind das schlimme Nöte“. Für die heranwachsenden Kinder, die fast immer schwierige Operationen überstanden und eine lange Leidenszeit hinter sich haben, organisiert die Kinderherzstiftung Freizeiten. Da wird gesegelt oder in den Bergen gekraxelt, damit die vielfach überbehüteten Kinder, die in den Familien eine Sonderstellung einnehmen, ihre Kräfte selbst erfahren können. Sie werden von Mitarbeitern der Stiftung und von Ärzten betreut und „nach ihrer individuellen Leistungsfähigkeit gefördert“, wie Barbara Genscher sagt. Im März 75 Jahre alt geworden, weist sie darauf hin, wie wichtig es ist, in jedem Lebensalter auf die Gesundheit und die richtige Lebensweise zu achten. Regelmäßige Check-Ups tragen dazu, Gefahrenfaktoren wie den tückischen Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen und dem gefürchteten Herzinfarkt auf Herzstiftung_Musterseiten 30.08.11 17:49 Seite 39 Gesellschaft diese Weise vorzubeugen: „Es gilt, immer aufmerksam zu sein und zu bleiben“, so Barbara Genscher. Die bundesweiten „Herzwochen 2011“ der Deutschen Herzstiftung mit dem Motto „Herz unter Druck“ widmen sich vom 1. bis 30. November dem Thema Bluthochdruck, von dem Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Das vierwöchige Herzforum informiert, Hochdruckexperten klären auf, es gibt bundesweite Messeaktionen. Denn noch immer stehen Herz-Kreislauferkrankungen an erster Stelle der Erkrankungen mit tödlichem Ausgang. Aufklärung und Prävention sind daher nach wie vor wichtige Aufgaben der Stiftung. „Durch unsere Arbeit sind wir Ansprechpartner für herzkranke und hilfesuchende Menschen geworden. Auf dieser Basis werden wir weiter arbeiten“, erklärt Barbara Genscher. Sie wird sich weiter für die Deutsche Herzstiftung und betroffene Menschen einsetzen. Für dieses Engagement wurde sie 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Sie ist Namensgeberin für das Barbara Genscher-Haus der Malteser Rettungswache in Rheinbach und Trägerin zahlreicher Ehrenpreise. Die Arbeit der Deutschen Herzstiftung und ihrer Schirmherrin, die mit ihrer lebensbejahenden Ausstrahlung und ihrer warmherzigen Persönlichkeit vieles in Bewegung gebracht hat, ist unabhängig von Beruf, Krankenversicherung oder Alter. Barbara Genscher wünscht sich eine weitere positive Entwicklung dieser größten Patientenorganisation auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Interesse der Betroffenen, um auch in Zukunft viele Menschen vor einer Herzerkrankung zu bewahren. „So lange ich fit bin, bleibe ich dabei“, sagt sie. Mit Herz, versteht sich. R. Infos: Deutsche Herzstiftung e.V., Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt am Main; Telefon: 069/95 51 28-0, Fax: 069/95 51 28-313; E-Mail: [email protected] Der Mitgliedsbeitrag beträgt 36 Euro im Jahr. Viermal jährlich erscheint die Zeitschrift „Herz Heute“ der Deutschen Herzstiftung e.V. Spendenkonten: Commerzbank Frankfurt am Main, Konto Nr. 90 00 35 00, BLZ 500 800 00 Frankfurter Sparkasse, Konto Nr. 90 30 00, BLZ 500 502 01 Deutsche Bank 24 Frankfurt am Main, Konto Nr. 921 692, BLZ 500 700 24 Spendenkonto der Kinderherzstiftung: Commerzbank Frankfurt am Main, Konto Nr. 90 00 35 03, BLZ 500 800 00 Die Spenden sind steuerlich absetzbar. 39 | Kabinett Bühnen_Bonn_Musterseiten 30.08.11 17:06 Seite 40 Kultur Theater im Ballsaal – Tanz- und Spielstätte unter einem Dach Bonn von Nicola Pfitzenreuter Wer sich in Bonn für Schauspiel und Tanz interessiert, kennt auch das Theater im Ballsaal in Bonn-Endenich. Einst befand sich dort der ‚Ballsaal Krause’, der im 19. und 20. Jahrhundert ein Ort des Tanzvergnügens und politischer Aktionen (Gründung des "Maikäferbunds" mit Gottfried Kinkel und Carl Schurz) war. Heute gehört der Saal dem einzigen freien Theaterhaus der Stadt Bonn. „Das Fernsehen war das Aus des Saals“, sagt Frank Heuel, Leiter des „fringe Schauspielensembles“. Der Ballsaal in Endenich och seit dem 1. September 1993 ist der Ballsaal wieder in Betrieb. Anfangs war es ein innovatives Theater, heute beherbergt es mit dem ‚fringe ensemble’ (Schauspiel) und ‚CocoonDance’ (zeitgenössischer Tanz) gleich zwei Sparten unter einem Dach. „Durch diese Kombination und unsere vielen, überregionalen Partnerschaften können wir dem D So viele Vorstellungen hätten sich beide Ensembles bei ihrer Gründung nicht träumen lassen. Als Frank Heuel 1999 das ‚fringe ensemble’ gründete, war nur ein einziger Auftritt beim „Internationalen Fringe Festival in Edinburg“, dem größten Theaterfestival der Welt für freie Theater, geplant. Ähnlich erging es im Jahr 2000 Rafaële Giovanola und Rainald Endraß, als sie die Tanzgruppe ‚CocoonDance’ gründeten. Auch sie planten nur einen einzigen Auftritt. Stattdessen taten sie sich mit Frank Heuel zusammen und leiten nun gemeinsam das Theater im Ballsaal. erklärt Rafaële Giovanola das Modell. Zusätzlich arbeiten die drei Künstler mit dem Auswärtigen Amt zusammen und haben Deutschland sogar schon in Kirgisistan vertreten. „Die Vorstellung war eine tolle Erfahrung! Das Opernhaus war innen eine einzige Katastrophe, und man hatte dort noch nie zeitgenössischen Tanz gesehen. Wir waren total aufgeregt. Aber beide Aufführungen waren restlos ausverkauft und wir bekamen Standing Ovations!“, erinnert sich Rainald Endraß. Das kirgisische Publikum war eben genauso begeistert, wie die Bonner Zuschauer. Die drei Köpfe arbeiten eng zusammen. Sie erstellen den Spielplan, teilen sich das Budget und sorgen dafür, dass sich das Theater trägt: „Es diktiert uns niemand, was wir wann zu spielen haben“, erklärt Rainald Endraß. „Wir sprechen uns meistens innerhalb von 30 Minuten ab. Völlig unbürokratisch und effektiv.“ I’ve seen it all – aktuelle Produktion des CocoonDance, © Klaus Fröhlich Publikum ein sehr breit gefächertes Programm bieten“, berichtet Frank Heuel. Rund 120 bis 150 Vorstellungen jährlich, überwiegend Produktionen der beiden Gruppen, sind in Endenich zu sehen. 40 | Kabinett Diesen unbürokratischen Ablauf haben sie einem seltenen Modell zu verdanken: Nach dem einhelligen Beschluss des Kulturausschusses wurden dem Theater zwar die Personal- und Verwaltungskosten drastisch minimiert, gleichzeitig wurden aber die Förderungen der beiden Gruppen gewährleistet. Aus diesen Mitteln wird der Unterhalt des Theaters und zu Teilen auch der Etat der beiden Ensembles bestritten. „Wir haben nur eine einzige halbe Stelle – und die hat unser Geschäftsführer“, Das Ballsaal-Team: v.l. Rainald Endraß, Rafaële Giovanola, Frank Heuel, Jörg Tewes, © Claudia Grönemeyer Theaterimballsaal Frongasse 9 53121 Bonn Telefon 0228. 79 79 01 www.theater-im-ballsaal.de Bühnen_Bonn_Musterseiten 30.08.11 17:06 Seite 41 Kultur Premiere: 27.09. © Friedhelm Schulz © Euro Theater Stadtsanierung durch Auftragsmord Das Spiel im Spiel – eine Wiederaufnahme „Wir lesen vor, Sie hören zu Lachen ausdrücklich erwünscht!“ Nach über fünfundvierzig Jahren kehrt die nun wohlhabende Claire Zachanassian in ihre heruntergekommene Heimatstadt Güllen zurück. Einst musste sie Güllen geschwängert, verleumdet und sitzengelassen verlassen. Nach zahlreichen Ehen wird sie zur Multimillionärin und will sich ihre Gerechtigkeit und Ehre zurückkaufen. Für den Mord an ihrem ehemaligen Geliebten Alfred Ill ist sie bereit, ihre Heimatstadt von Grund auf zu sanieren. Lassen sich die Güllener wirklich kaufen? Poppet und Semiramis, ein uraltes Ehepaar, er 95, sie 94 Jahre alt, leben alleine in einem alten, modrigen Turm auf einer Insel. Aus Langeweile haben sie sich ein Spiel ausgedacht, das sie vorübergehend aus der Leere und Einsamkeit ihres Daseins befreit: Sie haben zum Empfang eine illustre Gästeschar geladen, sogar der König kommt. Sie bevölkern ihr Heim mit immer mehr erfundenen Persönlichkeiten. In einer verzweifelten Phantasmagorie vollführen sie, was ihnen die Wirklichkeit versagt hat. Haben Sie es nicht als Kind auch geliebt, wenn man Ihnen vorlas? Dann ist der Berliner Kult-Autor Horst Evers für Sie die absolute Traumbesetzung: Er ist Geschichtenschreiber aus Leidenschaft und Vorleser aus Vernunft – schließlich musste er beides in der Schule lernen – und das soll nicht umsonst gewesen sein! „Der Besuch der alten Dame“ war Dürrenmatts erster internationaler Erfolg und hat bis heute nichts an seiner Brisanz verloren. Die Tragikkomödie wurde am 29. Januar 1956 in Zürich uraufgeführt. „Die Stühle“ von Eugène Ionesco wurde 1952 in Paris uraufgeführt. Der Einakter ist das dritte Theaterstück des französisch-rumänischen Schriftstellers. In Frankreich gilt er als der bedeutendste Dramatiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und führender Vertreter des Absurden Theaters. Premiere: 19.09. Kleines Theater Godesberg Premiere: 19.09.; bis 30.10. Karten und Infos: 0228 / 36 28 39 www.kleinestheater-badgodesberg.de Premiere: 15.09. Euro Theater Central Premiere: 15.09., dann fest im Programm Karten und Infos: 0228 / 65 29 51 und www.eurotheater.de Die „39. Pantheon Lesenacht“ im Bonn-Center hat schon lange Tradition. Alljährlich treiben dort die „Pantheon-Vorleser im WDR“ ihr Unwesen. Dieses Jahr liest Horst Evers gemeinsam mit seinen Bühnengästen Martin Sonneborn, Philipp Scharri, Christian Bartel und Harald Martenstein Ihnen so einiges vor. Die allesamt langjährig erfahrenen Journalisten bieten Ihnen wieder herrlich groteske Stadtgeschichten, irrwitzige Glossen, gemeine Kolumnen und abartige Gedichte: Die etwas anderen Gute-Nacht-Geschichten. Der WDR5-Hörfunk zeichnet den Abend auf. Die Sendung erfolgt in der Reihe „Streng öffentlich“. Der Link zum WDR5: www.wdr5.de/ sendungen/streng-oeffentlich.html Pantheon Wann: 27.09. Karten und Infos: 0228 / 21 25 21 www.pantheon.de 41 | Kabinett Bühnen_Köln_Musterseiten 31.08.11 17:48 Seite 42 Kultur „Gehen Sie doch mal mit ’nem fetten Grinsen nach Hause“ Köln von Nicola Pfitzenreuter Der Weg auf die Bühne war für Marina Barth eher ein Zufall, oder besser gesagt, ein Wetteinsatz: „Ich wollte nie auf die Bühne! Aber ich habe einmal eine Wette mit einem kabarettistischen Freund verloren, und da musste ich dann ran. Das war das reine Chaos! Ich habe den Text vergessen und war völlig am Ende. Das wollte ich nie wieder tun! Aber irgendwie, hat es mich dann wohl doch nicht mehr los gelassen“, lacht Marina Barth. Seit zehn Jahren leitet die gestandene Kabarettistin das Klüngelpütz Theater in der Kölner Gertrudenstraße. Zur großen Freude ihres Publikums, das überwiegend aus Stammgästen besteht. Das Klüngelpütz Theater in Köln © Volker Stanossek und Wolfgang Weimer m 20. April 2001 gründete die gebürtige Bergisch-Gladbacherin mit zwei Kollegen das Einraum-Theater in der Nähe des Neumarkts: „Vor dem Klüngelpütz A 42 | Kabinett gehörte ich etwa fünf Jahre der Gruppe ‚Kölner Filz’ an. Allerdings waren wir semi-professionell als Laiengruppe unterwegs.“ wir vor fünf Mann und unserem Schäferhund gespielt. Aber auf einmal war es voll. Heute müssen Sie die Karten vorbestellen.“ Als das Trio seine Vorgänger, die Kölner Ikonen „Die Machtwächter“, in der Gertrudenstraße ablöste, war Marina Barth schon etwas mulmig zumute: „Bei unserer ersten Vorstellung sang ich das Eröffnungslied mit dem Text: ’Ich werde das Gefühl nicht los, diese Schuhe sind viel zu groß‘. Aber im Laufe des ersten Jahres habe ich gemerkt, dass die Schuhe doch gar nicht so groß waren.“ Vom ursprünglichen Gründungstrio ist Marina Barth heute als Einzige noch dabei, wird aber von rund 20 bis 25 Künstlern unterstützt. „Ich mag die Bezeichnung ‚Ensemble‘ nicht. Ich bezeichne uns lieber als eine große Familie, in der jeder unterschiedliche Projekte hat, was eine wunderbare Bandbreite bringt. Am wichtigsten ist es uns, dass wir Spaß an unserer Arbeit haben, denn nur so können wir wirklich authentisch sein“, sagt Marina Barth. Und Spaß haben sie – genau wie ihr Publikum. Und damit hat Marina Barth Recht: Rund 160 bis 200 Vorstellungen zeigt das Team pro Jahr – und zwar nur Eigenproduktionen! Ein Konzept, das aufgeht, denn das gemütliche Zimmertheater ist unglaublich gut besucht. „Wir haben die frühere ‚Kampfbestuhlung‘ von 130 Plätzen auf 84 Stühle mit Tischchen reduziert. Uns ist wichtig, dass sich die Leute bei uns wohlfühlen.“ Ein Anliegen, dass dem Klüngelpütz-Team definitiv gelungen ist. Während der Pause und nach jeder Vorstellung mischen sich die Künstler unter das Publikum, diskutieren und stoßen mit den Besuchern an. „Die meisten unserer Zuschauer ‚kennen‘ wir recht gut. Es ist kaum jemand dabei, der nur einmal kommt. Vor allem sind wir stolz darauf, dass wir ein so junges Publikum anziehen.“ Besonders beliebt sind die Veranstaltungsreihen Rock ’n Read und die des Improtheaters. „Vor allem über den Erfolg von Rock ’n Read freuen wir uns besonders“, betont Marina Barth. „Das komplette erste Jahr haben Kabarettistin aus Leidenschaft: Marina Barth © Volker Stanossek und Wolfgang Weimer Klüngelpütz Theater Gertrudenstraße 24 50667 Köln Infos: 0152 - 04443368 www.kluengelpuetz.de Bühnen_Köln_Musterseiten 30.08.11 14:56 Seite 43 Kultur © Wolfgang Weimer © Dieter Nuhr Die Seele Argentiniens Ein Kind, zwei Sprachen, ein Monster Comedy Hauptstadt Köln Auch bei uns zieht er immer mehr Menschen in seinen Bann und findet scharenweise Anhänger. Seine sehnsüchtige Musik, sein fesselnder Tanz und die unglaubliche Leidenschaft seiner Tänzer machen ihn so unvergleichlich: Der Tango Argentino ist Erotik pur! Im „Puro Tango Argentino“ zeigen die Düsseldorferin Nicole Nau und ihr Partner Luis Pereyrá mitreißende Tangos, die kleine Geschichten erzählen. In diesem Programm hat der gefeierte Tänzer und Choreograph die Highlights seiner 35-jährigen Karriere vereint. Durch das Zusammenspiel von Boleadoras, Steppnummern, Trommeln, Rhythmen und Folklore präsentiert Pereyrá ein perfektes Bild Argentiniens. Phoebe ist schlecht gelaunt und benimmt sich so richtig schön daneben. Ihre Mutter sagt: „Stop this Hullabaloo!!“ Ihr Vater sagt: „Mach nicht so ein Tamtam!!“ Aber nachgeben? Phoebe? Da lässt sie sich lieber früher ins Bett stecken. Von allen unverstanden beschließt sie dorthin auszureißen, wo sie den ganzen Tag „Hullabaloo“ machen kann… zu den Monstern. So macht sie sich mit ihrem Schaf „Wimpy“ auf eine phantastische Reise, die ungemütlicher verläuft, als den beiden lieb ist. Mit dieser Produktion greift das TPZ den Alltag vieler zweisprachiger Kinder auf. Die Protagonistin des Stücks wächst bilingual auf und wechselt entsprechend in ihrer Phantasie zwischen den Sprachen hin und her, was dem Stück seinen Charakter gibt. Allerdings ohne die Sprache zum Thema zu machen. Es ist wieder so weit: Die Vorbereitungen zum alljährlichen Internationalen Köln Comedy Festival laufen auf Hochtouren! Zum 21. Mal bietet die Kölner Comedy Szene dem Publikum 17 Tage lang massenhaft Komiker, Kabarettisten, Scherzkekse und Feingeister. Die Veranstaltungen finden in 20 Spielstätten, über ganz Köln verteilt, mit über 240 Künstlern statt. Mit dabei sind unter anderem Größen wie Dieter Nuhr, Herbert Knebel mit seinem Affentheater, Paul Panzer, Marlene Jaschke und Atze Schröder. Doch nicht nur „die Großen“, sondern auch viele Neuentdeckungen zeigen, was in ihnen steckt. Am 18. Oktober wird im Coloneum der Deutsche Comedypreis aufgezeichnet. Nicole Nau ist eine der populärsten Tangotänzerinnen in Buenos Aires. Gemeinsam mit ihrem Partner geht sie im Herbst 2011 auf Europa-Tournee und verzaubert das Senftöpfchen an drei Abenden in ein argentinisches Tangocafé. Ab 24.09. Senftöpfchen Wann: 24./25.09., 12.10. Karten und Infos: 0221 / 258 10 58 und www.senftoepfchen-theater.de Bei dem Stück „Hullabaloo“ handelt es sich um eine Eigenproduktion des TPZ Köln, die durch das städtische Kulturamt gefördert wird. Schon jetzt ist es für den Kölner Kinder- und Jugendtheaterpreis 2011 nominiert. Im letzten Jahr sahen über 32.000 Zuschauer das Köln Comedy Live Festival und das Köln Comedy Filmfestival 2010. Ein Rekord, den es lachend zu brechen gilt. Ab 13.10. Ab 09.10. TPZ (Theaterpädagogisches Zentrum) Wann: 09./16.10., 06./20.11., 04./08.12. jeweils 16h Karten und Infos: 0221 / 52 17 18 www.tpz-koeln.de Auf Kölner Bühnen Wann: 13.-29.10. Karten und Infos: Köln Tickets: 0221 / 28 01 und weiter VVK-Stellen www.koeln-comedy.de 43 | Kabinett Mona-Lisa/Campendonk_Musterseiten 30.08.11 19:10 Seite 44 „Dame mit Pelz“ vor dem Sprung auf das Podest KABINETT erhielt Post von einem Anonymus: Die zum Teil millimetergenaue Fälschung der „Dame mit Pelz“. Das Bild soll sich im Archiv des Louvre befinden, wird aber nicht öffentlich ausgestellt. „Dame mit Pelz“ von Leonardo da Vinci s fehlt der Blick aus dem Fenster mit den zwei Kirchtürmen von Arezzo im Hintergrund. Von Sfumato keine Spur. Die Hand, das rote Gewand und der Hintergrund rechts hinter der Dame stimmen mit dem Original überein. Mit Sfumato, italienisch: „verraucht“, „rauchig“, wird jener Malstil bezeichnet, bei dem die Farben des Hintergrundes sanft ineinander übergehen. Mit dieser Lasurtechnik, bei der viele dünne Farbschichten übereinander gelegt werden, wirkt die Landschaft so, wie sie sich dem Auge bei weichem Licht auch in der Natur präsentiert – Leonardo gilt als Erfinder des Sfumato-Stils. Handelt es sich bei dem Bild um eine Ölkopie der stimmigen Teile oder um eine Fotomontage? An Gesicht und Haar ist die „Pelzdame“ nicht zu erkennen. Allerdings sind die schwierig zu malenden Wirbel im Pelz gut getroffen. Wer mag das Modell sein? Was das Original betrifft, so hat dies einen „Leidensgenossen“ bekommen: Nach mehr als 100 Jahren ist jetzt mit „Salvator Mundi“ wieder ein Gemälde von Leonardo da Vinci aufgetaucht. Eine Reihe internationaler Experten hält es für einen Original-Leonardo. Das gilt ja nun auch für die „Dame mit Pelz“, über die KABINETT wiederholt berichtete und die im Jahre 2000 von Prof. Dr. Ingo Sandner aus Köln mit Infrarot- und Röntgenstrahlen untersucht worden ist. Der bereits in den letzten Ausgaben erwähnte Leonardo-Experte Prof. Carlo Pedretti, der nach gründlicher Überprüfung die Authentizität des Meisterwerkes als LeonardoOriginal mit Gutachten bestätigte, nimmt in der maßgebenden Literatur einen bedeutenden Platz ein. 109 Mal wurde Pedretti in den E 44 | Kabinett Anmerkungen eines einschlägigen StandardWerkes des Leonardo-Forschers Marani erwähnt. 1925 erfolgte die erste Veröffentlichung durch Venturi, der von 1915-1942 fünf Bücher veröffentlichte. Seit 1953 erwies Pedretti mit 33 Büchern seine diesbezügliche Kompetenz. P.L. De Vecchi machte 1982 auf Seite 372 in seinem Buch die „Dame mit Pelz“ als Entdeckung publik. Bei Fiorio/Marani geschah das auf der Seite 374, und Carlo Vecce publizierte in Rom im Jahre 1998 das Thema auf den Seiten 152, 206 und 376. Die Wahrscheinlichkeit der „offiziellen“ Anerkennung der „Dame mit Pelz“ als Leonardo-Original wächst zunehmend. Man schließt sich immer mehr Maranis Meinung an, dass Pedretti die Nummer 1 der Leonardo-Deuter sei. Enthüllung or einiger Zeit hat ein holländischer Experte von der Universität Amsterdam das Lächeln der Mona Lisa entschlüsselt: Sie sei zu 83 Prozent glücklich, zu 9 Prozent empört, zu 6 Prozent besorgt und zu 2 Prozent ärgerlich gewesen. Das Ganze ist das Ergebnis einer speziellen Software. Der Algorithmus dafür wurde mit Wissenschaftlern der Universität München entwickelt. KABINETT weiß besser, warum sie so lächelt, und beweist es mit dieser Karikatur… V Kopie, Fälschung oder Fotomontage? Mona-Lisa/Campendonk_Musterseiten 30.08.11 19:10 Seite 45 Kultur Heinrich Campendonk und der Rheinische Expressionismus Eine sehenswerte Ausstellung im Kunstmuseum Bonn Heinrich Campendonk, Gelb-weiße Kuh vor Häusern, 1913, Gouache, 43 x 53,3 cm, Dauerleihgabe des Landes Nordrhein-Westfalen, ® VG Bild-Kunst, Bonn 2011 ugust Macke: Sein Name überlagert die Bedeutung weiterer namhafter, weniger bekannter Künstler, die ebenfalls dem Rheinischen Expressionismus zuzuordnen sind. Dazu zählt als einer seiner wichtigsten Vertreter Heinrich Campendonk A (1869 - 1957). Nach Hans Thuar und Paul Adolf Seehaus setzt das Bonner Kunstmuseum mit einer Auswahl der Werke Campendonks die verdienstvolle Ausstellungsreihe der Rheinischen Expressionisten fort. Wie Macke, so hatte auch Campendonk enge Verbindungen zum „Blauen Reiter“. Die lodernden Farben van Goghs, der Kubismus und die Stilistik Franz Marcs faszinierten ihn zeitlebens. Der Maler, der dazu neigte, die Bildwirklichkeit poetisch zu überhöhen und trotz vordergründiger Idylle in seinen Arbeiten melancholisch-wehmütige Akzente setzte, begann seine künstlerische Laufbahn in seiner Heimatstadt Krefeld. 1913 beteiligte er sich an der Ausstellung Rheinischer Expressionisten in Bonn und am Ersten Deutschen Herbstsalon in Berlin. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung emigrierte er nach Antwerpen. Campendonks Farben sind kühler als die Mackes, seine Formensprache zunächst kantig, um später ruhiger zu fließen. Seine Holzschnitte haben das bäuerliche Leben zum Thema, in den monumentalen Glasfenstern der späten Jahre stellt der Künstler eine von geistigen Kräften getragene Zwischenwelt dar. „Rheinische Expressionisten – Heinrich Campendonk“ bis 29.2.2012 www.kunstmuseum-bonn.de Kunst, Kult und sehr lebendig Anime! High Art – Pop Culture Die Ausstellung zeigt Geschichte, Ästhetik und Produktion des berühmten japanischen Zeichentrickfilms nime steht als Überbegriff für Techniken, mit denen im Film Einzelbilder wie z. B. Zeichnungen zum Leben erweckt, „animiert“ werden. Im Verbund mit „Manga“, dem nicht minder berühmten japanischen Comic, ist die so entwickelte Bildsprache japanischer Animationsfile international. Handbemalte Folien zeigen Szenen aus „Pikachu“, „Pokémon“, „Dragonball“, „Sailor Moon“ und „Heidi“. Sie sind Kult und haben längst auch in die ernsthafte Kunst Eingang gefunden. Die Bundeskunsthalle präsentiert eine umfangreiche Schau von den „Anime“-Anfängen über die Kinohits und populären Serienhelden bis zu aktuellen Computerspielen. Die Ausstellung ist gegliedert in Anime für Kinder und Jugendliche, frühe Koproduktionen A deutscher und japanischer Studios und Anime für Erwachsene mit Themen der Erotik, Fantasy und Science Fiction. Ergänzend werden neben „High Art“ von Amano Yoshitaka und Kostümen der Darsteller von Anime-Figuren auch expressive Fotografien von Oliver Sieber gezeigt, die sich mit dem Phänomen jugendlicher Subkulturen wie den Cosplayers, also Anime-Fans, beschäftigen. Der Katalog Production cel. Doragonb ru Z – Ora no Gohan o Kaese!! (Dragon Ball Z – The Dead Zone), Regie: Nishio Daisuke, Japan 1989 Collection of Mike & Jeanne Glad „GA-NETCHU! Das Manga Anime Syndrom“ des Deutschen Filminstituts ist in dieser Form nur in der Bundeskunsthalle und der Buchhandlung König erhältlich. Anime! bis 8.1.2012 www.bundeskunsthalle.de 45 | Kabinett Poppelsdorfer Schloss-Geschichten_Musterseiten 30.08.11 19:28 Seite 46 Kultur Poppelsdorfer Schloss-Geschichten eschichten der vier letzten Kölner Kurfürsten ranken sich um das Poppelsdorfer Schloss. Ob es tatsächlich ein „Lustschloss“ war - was immer man darunter verstehen mag -, da schweigt des Historikers Höflichkeit - und jeder schrieb es vom Vorschreiber ab. Gemeint ist das Schloss Clemensruhe, einstiges mittelalterliches Wasserschloss, später ein Renaissanceschloss, bis es wegen einer Liebschaft des Kölner Erzbischofs Gebhard II. Truchseß von Waldenburg zerstört wurde. G Jener Kurfürst Gebhard hatte sich ausgerechnet in Bonn in die hübsche Gerresheimer Stiftsdame, Gräfin Agnes von Mansfeld, verliebt, die damals den evangelischen Glauben angenommen hatte. Problem: Die Brüder dieser Agnes duldeten kein lockeres Liebesverhältnis und drohten mit einer Privatfehde, wenn nicht durch Heirat die Ehre der Schwes- ter wiederhergestellt würde. Für Gebhard war das eine gefährliche Situation, er hätte von den berg, n Frans Hogen 83“, Radierung vo r Schlosses 15 fe or sd el Brüdern erschlagen und pp Po s de e hm „Einna 83), ppelsdorf in 15 entmannt werden kön(Capture of Po ia ed Quelle: Wikip nen. Jederzeit. Also wurde Gebhard ebenfalls evangelisch, wollte aber seine weltliche Macht im Kurfürstentum Köln auch Schloss 1583 zum Opfer. Damals war es ein nach der Hochzeit am 2. Februar 1583 und der Renaissanceschloss mit Ziergarten und Casino, Feier im Gasthaus Zur Blomen, dem heutigen das in den siebziger Jahren des 16. JahrhunHöttchen am Bonner Marktplatz, nicht aufge- derts von Erzbischof Salentin von Isenburg aus ben. Dadurch entbrannte bis 1588 ein Reli- der mittelalterlichen Wasserburg umgebaut gionskrieg aus Liebe, der Kölnische Krieg, so worden war. dass das Hochzeitspaar Hals über Kopf schon während der Feier aus Bonn auf die damals Auf diesem Trümmergrundstück wurde am 21. sichere Godesburg fliehen musste. August 1715 der Grundstein für ein barockes Schloss vom Kölner Kurfürst Joseph Clemens Den Gegnern Gebhards, den bayerisch-spa- gelegt, ein Garten- und Lustschloss (Maison nischen Truppen, fiel auch das Poppelsdorfer de Plaisance), was nichts mit Liebelei zu tun hatte, ein geruhsamer Ort, um sich von anstrengenden Regierungsgeschäften zu erholen. Er sollte dieses sein „Lieblingsschloss“, so heißt es, nie bewohnen, da er 1723 starb. Es war nach den Plänen des französischen Architekten Robert de Cotte erbaut worden und blieb unvollendet. Sein Nachfolger und Neffe war der prunkliebende Clemens August, der den begonnenen Bau nach Plänen von Balthasar Neumann, der in Bonn auch die Heilige Stiege in der Kreuzbergkirche baute, von 1744 bis 1749 vollendete. Und so hieß dieses Schloss nach seinen beiden Bauherren eben Schloss Clemensruhe. Eigentlich sollte auf der Poppelsdorfer Allee zwischen Clemensruhe und dem Kurfürstlichen Schloss, seit 1818 der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, ein Kanal verlaufen, der aber wegen Wassermangels nicht verwirklicht wurde. Johann Andreas Ziegler, Poppelsdorfer Schloss, Illustration aus „Fünfzig malerische Ansichten des Rhein-Stroms von Speyer bis Düsseldorf“ 1798, nach Aquarellen von Laurenz Janscha, Quelle: Wikipedia 46 | Kabinett Damals machte das Schloss mit seiner prunkvollen Schlosskapelle und einer Gemäldesammlung von 136 alten Meistern einschließlich 14 Rembrandts von sich reden. Doch von Poppelsdorfer Schloss-Geschichten_Musterseiten 30.08.11 19:28 Seite 47 Kultur Die von Kastanien und prächtigen Gründerzeitbauten flankierte Poppelsdorfer Allee verbindet die kurfürstliche Residenz im Zentrum mit dem Poppelsdorfer Schloss. Foto: Presseamt Bundesstadt Bonn. dieser ursprünglich prunkvollen Innengestaltung ist nach dem Einmarsch der Franzosen 1794, die dort zeitweise ein Lazarett einrichteten, nicht viel geblieben. Als 1818 die Preußen das Schloss der neugegründeten Univer- sität als Institutsgelände für naturwissenschaftliche Sammlungen überließen, ging ein großer Teil der Inneneinrichtung beim Bau von Hörsälen und Arbeitszimmern verloren. Eine Luftmine zerstörte schließlich 1944 im Zweiten Weltkrieg bis auf ein Originalzimmer das Gebäude sehr stark, und es wurde ab 1955 in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Dort, wo einst der Barockgarten blühte, darf sich die Universität Bonn rühmen, einen der schönsten und traditionsreichsten Botanischen Gärten Deutschlands angelegt zu haben. Über 11.000 Pflanzenarten werden auf 13 Hektar kultiviert. Für die Universität dienen diese Sammlungen in erster Linie für Forschung und Lehre. An der Freitreppe zum Botanischen Garten blühen viele Verwandte des Gänseblümchens, die zur Familie der Asteraceae gehören. Zudem sind die „Poppelsdorfer Schlosskonzerte“ eine besondere Attraktion für die Liebhaber klassischer Musik vor der beleuchteten Kulisse des barocken Schlosses. Dorothea F. Voigtländer BU poppelsorfer_schloss: Der botanische Garten am Poppelsdorfer Schloss. Foto: Presseamt Bundesstadt Bonn. Das Poppelsdorfer Schloss in Bonn, © Thomas Wolf (Der Wolf im Wald), Quelle: Wikipedia 47 | Kabinett Vasari-Saint-Tropez_Musterseiten 30.08.11 14:37 Seite 48 Kultur „Vasari 500 – Italienische Meisterzeichnungen von Leonardo, Raffael und Co“ Eine Hommage an den ersten Kunsthistoriker zum 500. Geburtstag as Kölner Wallraf Richartz Museum & Fondation Corboud macht mit einer bemerkenswerten Ausstellung auf Giorgio Vasari (15111574), den Begründer der modernen Kunstgeschichtsschreibung, auf merksam. Vasaris Geburtstag jährt sich in diesem Jahr zum 500. Mal. Der Maler, Architekt und Historiker wurde in Arezzo bei Florenz geboren und gilt als der Erfinder von Begriffen wie Gotik, Manierismus und Renaissance. Seine 1550 erstmals erschienenen „Viten“, eine Sammlung von Künstlerbiografien, kann man ohne Übertreibung als das Gründungsmanifest der neueren Kunstgeschichtsschreibung bezeichnen. Auch als Hofmaler und Architekt der Medici ist Vasari berühmt geworden. Er gestaltete den Palazzo Vecchio um und machte ihn zur Stadtresidenz der Medici in Florenz. Die weltberühmten Uffizien, einst Verwal- D Giorgio Vasari, Priester vor einem Altar, Feder auf Vergè, Wallraf-Richartz-Museum, Graphische Sammlung tungsbau, heute Museum, sind sein Werk. Vasari teilte die bildenden Künste ein in die Bereiche Architektur, Skulptur und Malerei. Zum „System Vasari“ gehört neben der Künstlerbiografie, der „Vita“, auch die zeitliche Einteilung einzelner Epochen im Hinblick auf ihre „maniera“, das heißt, die Art und Weise der Herstellung. Mit den „Viten“ legte Vasari den Grundstein für den zeitlosen Ruhm von Michelangelo, Leonardo, Raffael und Tizian. Das Museum Wallraf zeigt bis 20. November 2011 eine Auswahl von rund 40 Werken von italienischen Künstlern des späten 15. und 16. Jahrhunderts, die dem besonderen Blick Vasaris auf die Zeichnung Rechnung trägt. Denn für den ersten Kunsthistoriker war die Zeichnung der eigentliche Ursprung aller bildenden Künste und ein Zeugnis individueller künstlerischer Persönlichkeit. „Vasari 500“ bis 20. November 2011 www.wallraf.museum Baccio Bandinelli, Studie eines Knaben mit Trinkgefäß, um 1530/40, Rötel auf Vergè, Wallraf-Richartz-Museum, Graphische Sammlung Francesco Salviati, Allegorie der Weisheit (nach Michelangelo), um 1530, Rötel auf Vergè, Wallraf-Richartz-Museum, Graphische Sammlung 48 | Kabinett Domenico Campagnola, Der Heilige Hieronymus, Bister und Feder auf Vergè, Wallraf-Richartz-Museum, Graphische Sammlung Vasari-Saint-Tropez_Musterseiten 30.08.11 14:48 Seite 49 Gesellschaft Saint-Tropez im Herbst Für Kenner der Côte d’Azur ist es kein Geheimnis: Saint-Tropez, das wohl berühmteste Fischerdorf der Welt, ist auch zum Saisonende und im Winter schön und zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. aint-Tropez, benannt nach dem Heiligen Torpes, einem frühchristlichen Märtyrer, hat eine lange Geschichte, die es über Jahrhunderte allerdings verträumt hat. Künstler, die sich hier im 19. Jahrhundert ein Stelldichein gaben, begeisterte es schon immer mit seinem südlichen Flair und jenem besonderen Licht der Provence, das man malen kann und das mit Worten so schwer zu beschreiben ist. Das berühmte Licht der Côte d’Azur hat schon Maler wie Paul Signac fasziniert. Mit ihm kamen Matisse, Bonnard und viele andere, die den Pointillismus zum Fauvismus entwickelten. Der Maler Stefan Szczesny setzt diese Tradition heute fort. In den fünfziger Jahren begann der Aufschwung des verschlafenen Dörfchens am Mittelmeer zur exklusiven „In“-Oase der High Society und zum Mekka der Touristen aus aller Welt. Als 1965 am äußeren Ende der Bucht mit Port Grimaud eine Art künstliches Mini-Venedig entstand, war es längst in aller Munde. Und ist es bis heute geblieben – ein Mythos, aber ein sehr lebendiger. In Deutschland wurde das Fischerdorf vor allem durch Edel-Playboy Gunter Sachs bekannt, der vom Himmel Rosenblätter S auf Brigitte Bardot regnen ließ, und durch Kult-Filme mit Starkomiker Louis de Funès. Manchmal wird mit dem Mistral Sand aus Afrika an Frankreichs Mittelmeerparadies geweht, der sich wie ein zarter, klebriger Flor auf alles legt. Und dann ist da der kilometerlange Strand, der größte der Côte d’Azur, die Baie de Pampelonne auf dem Territorium der Nach- bargemeinde Ramatuelle. Viele, die es wissen müssen, vergleichen Pampelonne mit Rios Copacabana. Das bunte, schillernde Leben gibt es auch hier, auch in der Nachsaison, wenn Straßen, Strände und Restaurants nicht mehr überfüllt sind und die Atmosphäre nach wie vor magisch ist. Strand von Pampelonne 49 | Kabinett Vasari-Saint-Tropez_Musterseiten 30.08.11 14:37 Seite 50 Gesellschaft Auf dem berühmten „Place des Lices“ im Herzen von Saint-Tropez findet jeweils Dienstag- und Samstagvormittag der legendäre Markt unter den alten Plantanen statt. Ein frohes Treiben mit genussvollen Düften und berauschenden Farben erwartet den Besucher. Nach dem Einkaufsbummel sitzt man zum Schwätzchen in den nahegelegenen Bistros und trinkt den beliebten Rosé de Provence. Der Platz wird schon wieder hergerichtet zum Nationalspiel Boule, während die Herren schon auf den Bänken warten. Polo Club Saint-Tropez Adrian Landon, Pferdeplastik 50 | Kabinett Die gebürtige Deutsche und Wahlfranzösin Corinne Schuler ist Gründerin und Präsidentin des seit dreizehn Jahren kontinuierlich wachsenden und erfolgreichen Polo Club Saint-Tropez, der in Gassin, zu Recht als das wohl schönste Dorf Frankreichs gerühmt und in die renommierte Fédération Française de Polo aufgenommen wurde. Corinne Schuler veranstaltet internationale PoloStefan Szczesny, bemalte Skulptur Turniere und hat zudem mit den „Sentiers de la Sculpture“ ein Kunstforum geschaffen, das inmitten schöner Natur zeitgenössischen Bildhauern Raum gibt, ihre Werke einem breiten und interessierten Publikum zu zeigen. In diesem Jahr sind es zwanzig junge, international anerkannte Künstler, deren abstrakte und figurative Interpretationen Blickfang in einer einzigartigen Landschaft sind. Dazu gehören Adrian Landon mit seiner lebensgroßen Pferdeplastik in tänzerisch anmutiger Bewegung oder Stefan Szczesny mit seiner bemalten Skulptur. Vasari-Saint-Tropez_Musterseiten 30.08.11 14:37 Seite 51 Gesellschaft Langsam wird es Herbst in St. Tropez. Auch das Licht verändert sich, wird golden, weicher, sanfter, die Hitze erträglich. Der Herbst ist nicht nur die Zeit des milden Lichts und der Weinlese, sondern auch der Oldtimer-Regatta „Les Voilles de Saint-Tropez“. Vom ersten bis neunten Oktober trifft tout le monde sich zur Segelregatta, veranstaltet von der Société Nautique. Große und kleine Schiffe, schnittige Segelyachten und liebevoll gepflegte Boote älteren Baujahrs tummeln sich auf dem glitzernden Wasser. Im vergangenen Jahr waren rund 300 Schiffe mit von der Partie. Nicht nur auf dem Wasser, auch im berühmten Hafen mit der noch berühmteren Zitadelle, in der heute ein Museum für die Geschichte der christlichen Seefahrt beheimatet ist, ist alles auf den Beinen. Zum Segelfest in SaintTropez, nicht das größte, aber wohl das exklusivste der Welt, findet sich jeder ein, der sehen und gesehen werden will. Die Weingüter der Côtes du Provence laden ein zu Verköstigung ihrer besten und teuersten Tropfen, trockenem Rosé, herbem Weißwein und einem besonders aromatischen Roten. Spätestens jetzt, nach dem Segelfest im Oktober, wird Saint-Tropez wieder zu dem, was es einmal war und fern der Hauptsaison und jahreszeitlicher Events immer noch ist: ein einfaches Fischerdorf, pittoresk, romantisch, charmant, sehr französisch und zugleich weltoffen. Regatta und Segelfest sind ein hochkarätiges sportliches und gesellschaftliches Ereignis und ein letztes Spektakel, bevor der Winter beginnt. Jetzt ist die schönste Zeit, auf Ausflügen das von Touristen oft vernachlässigte Hinterland zu erkunden, das träumerisch verschwiegen ist. Saint-Tropez – das ist immer eine Reise wert. R. Hotel Villa Belrose Elke Dagmar Schneider, Chefredakteurin KABINETT und Robert van Straaten, Direktor Hotel Villa Belrose im Gespräch eit zehn Jahren ist Robert van Straaten die Leitung des „Hotel Villa Belrose“ im malerischen Gassin anvertraut. Das exklusive Belrose gehört zur kleinen, aber sehr feinen Hotel Collection von Thomas Althoff, dem König der Michelin-Sterne. Zuvor verdiente der weltmännische Niederländer im S Ein Schmuckstück an der Côte d’Azur Vier-Sterne-Hotel „Vista Palace“ in Monaco und im Schlosshotel Lerbach seine Sporen. Die Schönheit der Côte d’Azur hat es dem Maître de Maison angetan. In der Villa im florentinischen Stil mit noblen Suiten, luxuriösem Beauty- und Spa-Center, Piniengarten und einem Pool mit fürstlichen Ausmaßen legt man Wert auf eine kultivierte Atmosphäre unaufdringlicher Eleganz. Noblesse oblige, auch in der Cuisine, in der Thierry Thiercelin waltet, mit einem Michelin-Stern und drei Kochhauben des Gault Millau ausgezeichnet. Längst ist Direktor van Straaten, der die kleine Hotellerie fern großer Ketten liebt, zu der Erkenntnis gekommen: so schön wie in SaintTropez ist es nirgends. 51 | Kabinett Kulinarische_Akademie_Musterseiten 30.08.11 18:44 Seite 52 Kulinaria Restaurant & Cafe Teresa Catrame Buchholzweg 1 53347 Alfter Tel.: 0 22 22 / 9 77 00 81 www.herrenhausbuchholz.de Gute deutsche Küche täglich ab 1200 Uhr Kulinarische_Akademie_Musterseiten 30.08.11 18:44 Seite 53 Kulinaria_Seite54/55_Musterseiten 30.08.11 15:30 Seite 54 Kulinaria Anzeige Für Morgenmuffel, Sauna- und Schwimmfreunde und alle anderen: Das Galerie Design Hotel Bonn ist Klasse or sechs Jahren eröffnet, steht das Gesamtkunstwerk Galerie Design Hotel Bonn an der Kölnstraße seit 2009 unter dem Management der Maritim Hotels. Marc Spieß ist hier Betriebsassistent und erläutert KABINETT, dass sich das nach dem Konzept des internationalen Designers Scheich Raschid Al Khalifa gestaltete Haus für geschäftliche wie private Anlässe empfiehlt. Man übernachtet in individuell und stilvoll mit Designmöbeln ausgestatteten Zimmern. Vor allem Morgenmuffel freuen sich über das „Langschläfer-Frühstück“, das samstags bis 11 Uhr und sonntags bis 14 Uhr angeboten wird (19 Euro p.P.). Nach Reservie- V rung kann man sich hier in gemütlicher Runde mit Freunden treffen. Besonders gut sind die Räumlichkeiten auch für Familienfeiern, Hochzeiten, Taufen und Geburtstage zu nutzen. Dem Restaurant mit Platz für rund 40 Besucher (abends geöffnet, mittags nur kleine Speisen) schließt sich eine bezaubernde Gartenanlage an, in der ebenfalls 40 Gäste Platz finden. Die Bar ist durchgehend bis mindestens ein Uhr nachts geöffnet. Attraktiv für Bonner Bürger ist auch der Wellnessbereich mit Schwimmbad (12 x 5 m, 1.40 m tief), finnischer Sauna und Dampfbad. Dieser ist ab 17 Uhr (auf Wunsch auch früher) geöffnet. (12 Euro, Zehnerkarte 100 Euro) Marc Spieß, Betriebsassistent Galerie Design Hotel Bonn managed by Maritim Hotels Kölnstraße 360-364 53117 Bonn Telefon: 0228/1848-0 [email protected] Anzeige Das Alfterer Herrenhaus Buchholz mit neuem Chefkoch Hier kommt nichts aus der Tüte Teresa Catrame, Inhaberin Herrenhaus Buchholz und Klaus Jaquemod, Chefkoch r bevorzugt die bodenständige deutsche Küche auf hohem Niveau: Klaus Jaquemod, Chefkoch im Team der neuen Herrenhaus-Inhaberin Teresa Catrame. An- E 54 | Kabinett sehnlich herausgeputzt, öffnete das Herrenhaus Buchholz am 19. August seine Tore in neuer Regie. Jacquemod kann auf langjährige Berufserfahrung zurückblicken und lässt in seine Küche nur frische Zutaten: „Bei uns kommt nichts aus der Tüte, keine Salatsoße, keine Convenience-Produkte, nur gutes Fleisch, möglichst viel Bio, wild gefangene Fische wie bergische Forellen und frisches Gemüse. Nur das Brot wird gekauft“. Fleisch aus Massentierhaltung oder Treibjagd-Wild ist bei der siebenköpfigen Küchencrew verpönt. Auch die Torten und Kuchen für die Kaffeezeit auf der Terrasse, im Herrenhaus täglich ab 14.30 bis 17 Uhr, stellt Konditormeister Jacquemod selbstverständlich selbst her. Im Restaurant, im Pavillon oder dem großen Biergarten können es sich die Gäste gut gehen lassen: „Hier können Wanderer ein kühles Bier trinken und ein paar Würstchen dazu essen“, sagt der Chefkoch. Im Angebot sind Kramer obergärig und Cramer Bio aus der Eifel, Früh Kölsch und Bitburger. Die Weinkarte offeriert edle Tropfen von deutschen Spitzenwinzern und leichte Schoppenweine. Attraktiv für Kinder ist das Ponyreiten auf der Wiese beim Haus unter Aufsicht eines Reitlehrers. www.herrenhausbuchholz.de Buchholzweg 1 53347 Alfter Tel: 02222/9770081 Warme Küche täglich von 12-14 Uhr und von 18-21 Uhr Kulinaria_Seite54/55_Musterseiten 30.08.11 15:30 Seite 55 Kulinaria Anzeige Bistro Schaarschmidt in Bad Godesberg Die Adresse für exquisite Fischgerichte Mike Schaarschmidt ier treffen sich mediterran-lockeres Ambiente und kultivierte Gastlichkeit. Das Bistro von Inhaber und Küchenchef Mike Schaarschmidt besticht durch exquisite Küche, zuvorkommenden Service und Preise auf Bistro-Niveau, konkurrenzlos in Bonn. Nach wie vor empfiehlt sich das Bistro Schaarschmidt für köstliche Fischgerichte: H „Ich liebe Fisch“, sagt Mike Schaarschmidt. Dass er Fische aller Art vielfältig und höchst delikat zubereitet, hat sich längst herumgesprochen. Sommerliche Schollen und Matjes werden jetzt abgelöst von Heil- und Steinbutt (prima für Fischfonds), die im Herbst auf der Tageskarte stehen. Der Küchenchef achtet auf Nachhaltigkeit und serviert seinen Gästen gerne Kabeljau und Rotbarsch, Dorade, Seezunge oder Loup de Mer. Eine Delikatesse sind die Laacher See Felchen aus nachhaltigem Fang. Im September stehen Pilzgerichte auf der Karte, ab Oktober bis Weihnachten Wild. Auch wer Innereien wie Bries oder Leber vom Kalb oder ein schönes Rinderfilet oder Rumpsteak liebt, weiß Schaarschmidts Kochkunst zu schätzen. Auf der Weinkarte finden sich bevorzugt deutsche Weine, darunter der gute Jahrgang 2009. Drinnen ist Platz für etwa 38 Gäste, auf der Terrasse für 40. Das Mittagsmenü gibt es von 12 bis 14.30 Uhr, abends warme Küche ab 18 bis 22 Uhr. Geschlossene Gesellschaften bis zu 45 Personen, Geburtstagsfeiern ab sechs Personen. Frühzeitig für Weihnachtsfeiern buchen! www.schaarschmidt-bistro-partyservice.de Schaarschmidt Bistro - Partyservice Hohenzollernstr. 68 53173 Bonn (Bad Godesberg) Tel.: 0228/3509146 Anzeige Der Feinste der Feinen: Champagner aus dem Hause Hugot & Clement del, edler, Champagne. Champagner von Hugot & Clement ist ein vollendet harmonischer Luxus-Perlwein der Spitzenklasse, der nur in limitierter Anzahl hergestellt wird und exklusiv nur in der gehobenen Gastronomie und ausgewählten Vinotheken zu haben ist. Anspruchsvolle Gaumen schätzen den einzigartigen Geschmack mit dem an weiße Alba-Trüffel aus dem Piemont erinnernden Bouquet. Die Geschichte dieser luxuriösen Gourmet-Spezialität ist lang und geht zurück bis ins Jahr 1687. In der Abtei Saint-Pierre aux Monts de Châlons entdeckte Kellermeister Bruder Jean Oudart, dass Wein durch Verschnitt verschiedener Traubensorten an Qualität gewinnt. Eine ähnliche Entdeckung machte zeitgleich sein Ordensbruder Pierre Pérignon, Kellermeister in der Abtei Hautville und als Dom Perignon unsterblich geworden. Bruder Jean liebte auch die kulinarischen Genüsse, durfte seine Lieblingsspeise, den Trüf- E fel, jedoch nicht zu sich nehmen, da sie als Teufelswerk galt. Der listige Bruder tüftelte, bis es ihm gelang, Champagner segensreich mit Trüffel zu kombinieren. In den 1970-er Jahren tauchte das verschollene Rezept wieder auf und fiel in die Hände von Jean Claude Hugot. Mit seinem Geschäftspartner Maurice Clement kreierte er den erlesenen Champagne mit der feinen Trüffel-Note. Aus dem Hause Hugot-Clement in Reims kommt auch der in Geschmack und Preis (fast) unbezahlbare Chamtruffe. Champagne und Chamtruffe – so buchstabiert man Luxus pur. www.hugot-clement.com Champagner Wenn ich froh und glücklich bin, trinke ich ein Glas Champagner, wenn ich traurig und zermürbt bin, trinke ich ein Glas Champagner, wenn ich Hunger habe oder Durst, trinke ich ein Glas Champanger, wenn ich die Wahl habe zwischen Austern und Champgner, entscheide ich mich für beides, und warum ich Champagner zum Frühstück trinke? Tut das nicht jeder? 55 | Kabinett Metzgerei-Reske/Meiko_Grillen-Köln_Musterseiten 30.08.11 15:51 Seite 56 Anzeige Die saubere Lösung In aller Munde: Der „Roisdorfer Frischetreff“ Schon seit 2 Generationen wird die Kunst des Metzgerhandwerks in der Familie Reske gepflegt. Achim Reske hat den Betrieb vor 12 Jahren vom traditionellen Familienbetrieb mit Wurstküche zu einer modernen Metzgerei mit einem großen Sortiment an Feinkostartikeln, einem angeschlossenen Bistro und umfangreichem Partyservice ausgebaut. Sein Motto ist: „Klasse statt Masse“. m großzügigen Ambiente werden Hausmacher Fleisch- und Wurstwaren und viele internationale Spezialitäten angeboten. Die gut sortierte Käsetheke, eine große Vielfalt an hausgemachten Konserven (vom Rheinischen Sauerbraten über diverse Eintöpfe bis zu Wildgerichten) und eine kleine Weinauswahl vervollständigen das Sortiment. Außerdem ist Achim Reske passionierter Jäger und auf Wildverarbeitung spezialisiert. „Durch die Nähe zum Kottenforst und dem Ahrtal haben wir Hochwild, Rot-, Dam-, Schwarz-, Rehund Niederwild, wie Kaninchen, Hase, Taube, Fasan, also die ganze Palette.“ So Reske im Gespräch mit KABINETT. Das fachgerecht zerlegte Wild wird gerne auch nach Kundenwünschen verarbeitet. Besonders lecker sind Wildschweinschinken, Wildsalami, Wildgrillwürstchen und die Konserven wie z.B. Wildgoulasch oder Hirschsauerbraten. Im Bistro nebenan wird täglich eine vielfältige Menüauswahl (zum Preis von 3,90 € bis 6,95 €) angeboten. Ergänzt durch rund 20 Feinkostsalate aus eigener Produktion, die in einer großen SB-Salatbar appetitlich präsentiert werden. Das Angebot reicht vom klassischen Jägerschnitzel bis zum ausgefallenen Wildgoulasch. I Metzgermeister Achim Reske Der fast immer ausgebuchte Partyservice bietet Außergewöhnliches wie Porchetta Romana, Wildschwein, Lamm, Spanferkel und Truthahn vom Grill. „Wir erfüllen, was uns der Kunde vorgibt,“ so Reske, „auch besondere Wünsche wie z.B. einen „Rundum-Service“ inklusive Getränke, Geschirr und Personal für die Gästebetreuung“. Viele der Produkte sind mehrfach DLG- und CMA-prämiert. Die Metzgerei wurde mehrfach im Magazin „Feinschmecker“ bei der Wahl „Die 400 besten Metzger Deutschlands“ ausgezeichnet und erhielt beim 3. internationalen Wildwurstwettbewerb der Fleischerinnung die Goldmedaille für Hirschbierschinken. Bistro und Metzgerei sind Montag bis Freitag von 5.30 Uhr bis 18.30 Uhr durchgehend geöffnet, sowie Samstag von 6.00 Uhr bis 13.00 Uhr. Bonner Straße 70-72 53332 Bornheim-Roisdorf Tel: 02222/2551 [email protected] www.metzgerei-reske.de Metzgerei-Reske/Meiko_Grillen-Köln_Musterseiten 31.08.11 09:32 Seite 57 Kulinaria Feuriges Finale der „Grill-Gigante 2011 Gesucht wurden die elf besten männlichen und die elf besten weiblichen Hobbygriller Deutschlands. Die Grillgewinner in Siegerlaune. El Rayes (2. Reihe, Mitte) mit Sven Dörge (links daneben), Rainer Noll (außen rechts) und Kerstin Wulf (unten Mitte) Sternekoch Christian Henze unterstützte die Damenriege ls Männer- und Frauen-Team traten die „Giganten“ bei Augusthitze in Köln am Aachener Weiher im Biergarten des Kölner Gastronomen Joseph El Rayes gegeneinander an und mussten vor einer kompetenten Jury mit Sternekoch Christian Henze und dem mehrfachen Deutschen Grillmeister Sven Dörge beweisen, wie gekonnt, kreativ und schnell sie mit Zange und A Deutscher Grillmeister Sven Dörge (rechts) gab Tipps an die Herrenmannschaft Rost umgehen können. Es war ein sehenswertes Spektakel, dem, wie es sich für eine gute Show gehört, die Auswahl unter 500 Bewerbern und das Casting der Hobbygriller voraus gingen. Eine Stunde hatten die Teams Zeit, Fleisch, Fisch und Beilagen zuzubereiten, anzurichten und dazu ein kühles Helles zu zapfen. Jury-Mitglied Rainer Noll, Vertriebsdirektor der Bitburger Brauereigruppe, sorgte dabei für frisch Gezapftes und Kerstin Wulf vom Marktführer Hela Gewürz Ketchup war die Expertin für die richtige Würze. William Verpoorten zauberte vor Ort köstliche Longdrinks und Nachspeisen mit dem gelben Klassiker. Wer gewonnen hat? Haben die Herren die Männerdomäne Grillen mit Leidenschaft verteidigt? Haben sie! Aber so unangefochten dann doch nicht, denn die Frauen scheiterten „nur“ am Bier, das bei den Herren mit optimaler Kühle punktete. Vielleicht sind Frauen also doch die besseren Köche. Gigantischen Spaß an der Freud und am Grillen hatten Teams und Jury. Christina Schommer sorgte für ein kühles Bitburger Stephanie Freitag-Suckstorff, Deutsche Cocktailmeisterin mit William Verpoorten Grillgewinnerplatte der Herren 57 | Kabinett Kulinaria_Consilium_Musterseiten 30.08.11 18:40 Seite 58 Kulinaria Essen und Trinken nach türkischer Leidenschaft Weidengasse 36 50668 Köln Tel.: 0221-12 52 65 Fax: 0221-912 38 29 www.bosporus.de [email protected] Wir freuen uns auf Ihren Besuch! 58 | Kabinett Kulinaria_Consilium_Musterseiten 30.08.11 18:40 Seite 59 Kulinaria Anzeige Das Kölner Consilium geht mit den Jahreszeiten rei Minuten entfernt vom Dom, drei Minuten von der Einkaufsmeile – der City-Treffpunkt „Consilium“, Restaurant, Café und Bar im historischen Spanischen Bau am Rathausplatz, punktet mit kurzen Wegen und hat auch sonst viel zu bieten. D Auf der Terrasse mit spektakulärem Blick auf den Dom kann man es sich sogar im Winter bei Barbecue und Glühwein gut gehen lassen: „Beim Medientreff haben wir bei minus zehn Grad gegrillt“, erinnert sich der Inhaber des nicht nur bei Stammgästen beliebten Restaurants, Gastronom Youssef el Rayes. Für die kommende Herbst- und Wintersaison empfiehlt sich, schon jetzt im weltstädtischen InTreff im Herzen der Domstadt für Feiern wie Hochzeiten und Taufen sowie geschlossene Ge- sellschaften bis zu 150 Personen zu reservieren und sich für die Weihnachtsfeier vormerken zu lassen. Die exzellente Küche geht bewusst mit den Jahreszeiten. Zu traditionellen Herbst-Gerichten wie Wild passen die ausgesuchten spanischen Weine des Hauses hervorragend, aber auch die guten italienischen und deutschen Tropfen erfreuen Genießergaumen. © Peter Rakoczy Warme Küche gibt es von 11.30 Uhr bis 23 Uhr. Zufriedene Gäste bleiben auch schon mal bis in die Morgenstunden sitzen. www.consilium-koeln.com Spanischer Bau des Kölner Rathauses 50676 Köln Tel.: 0221 1687072 7 Fax:0221 1687072 6 E-Mail: [email protected] Anzeige Sinnlich speisen wie einst der Sultan Im „Bosporus“ wird mit orientalischem Feuer gekocht Inhaber Ali Balaban mit Ehefrau Yasimine ein Restaurant gilt als eine der ersten Adressen für hervorragende türkische Küche in Deutschland: Das „Bosporus“ in der Weidengasse 36. Nicht zufällig trägt dieser Genusstempel diesen Namen, denn S Inhaber Ali Balaban begreift Essen als Brückenschlag zwischen dem Abend- und dem Morgenland, Orient und Okzident und sich selbst als Brückenbauer. Der Gastronom mit Leidenschaft erledigt die Einkäufe selbst, sieht in der Küche des „Bosporus“, das auch in Istanbul bekannt ist, täglich nach dem Rechten und sorgt als vollendeter Gastgeber dafür, dass sich Menschen in kultiviertem Ambiente mit exotischem Charme zu gepflegten Mahlzeiten und guten Gesprächen treffen können. Selbstverständlich werden alle Speisen frisch zubereitet. Nach dem Aperitif empfehlen sich delikate Vorspeisen wie gefüllte Auberginen oder gewürfelte Kalbsleberstückchen in Olivenöl. Auch der panierte Kaschkavalkäse ist eine köstliche Spezialität des Hau- ses. Zum Hauptgericht erfreuen Schwertfisch vom Grill, köstliche Lammvariationen und pikante Hackfleischspieße die Gaumen verwöhnter Gäste. Und erst die Desserts! Ein türkischer Mocca rundet das Mahl ab. Auf der Weinkarte finden sich edle Tropfen der Weinkellerei „Kavaklidere“ in der Nähe von Ankara, die Licht und Wärme ihrer Heimat eingefangen haben. Wer türkische Küche in ihrer ambitionierten Form schätzt, der wird im „Bosporus“ Stammgast. www.bosporus.de Weidengasse 36 50668 Köln Tel.: 0221 125265 59 | Kabinett König Ludwig/Römerbad_Musterseiten 31.08.11 14:11 Seite 60 Gesellschaft Anzeige Sandra Kunert (Director Business Development Germany) und Vladimir Saal (Geschäftsführer) Lobby Grandhotel Römerbad Die legendären Klassik-Konzerte in Badenweilers Grandhotel Römerbad erleben eine Renaissance Römerbad, Vladimir Saal, ist in Bonn und der Region in bester Erinn seiner über 185-jährigen Geschichte war nerung als General Manager des Grandhotel das Grandhotel Römerbad in Badenweiler Petersberg. Er leitet seit Jahresbeginn die inmitten des idyllischen Markgräfler Landes Deutschlandzentrale der IBB Hotelgruppe mit mit spektakulärem Blick ins Rheintal und auf Häusern in Badenweiler, Erfurt, Passau, Lublin, die französischen Vogesen traditionsreiche Poznan und Menorca, zu der das First Class Stätte legendärer Klassik-Konzerte. Kultur und Hotel im Südschwarzwald seit 2009 gehört. Genuss auf vielen Ebenen wird hier ganz groß Auch in Zukunft möchte er „die Historie des geschrieben. Der Geschäftsführer des Hotels Grandhotel Römerbad pflegen und durch zeitgemäße Aspekte in die Zukunft transportieren“. Neben einem neuen gastronomischen Konzept mit badischer und internationaler Küche gehört dazu vor allem das Revival hochkarätiger Klassik-Konzerte am ersten November-Wochenende, für die das Haus mit dem von einer prächtigen Kuppel überdachten Innenhof als Mittelpunkt des auch kunsthistorisch bedeutsamen Ensembles einst berühmt war. Den Auftakt macht am 4. November ein Liederabend unter der Leitung von Prof. Herbibert Beissel Historischer Hofsaal und Solisten der Klassischen PhilBellevue Terrasse mit Blick auf den hinteren Teil des Gebäudes I 60 | Kabinett harmonie Bonn, gefolgt vom kammermusikalischen Nathan Quartett aus Hamburg einen Tag später. Am 6. November gibt die hochbegabte 16-jährige Geigerin Sunita Abplanalp ein Förderkonzert mit Pianobegleitung. Ebenfalls am 6. November erfolgt die Premiere der Gesprächsreihe „Römerbaddialoge“, in denen der Philosoph und Literat Rüdiger Safranski mit Personen der Zeitgeschichte aktuelle Themen intelligent und humorvoll in neue Blickwinkel rückt. Die Konzertkarten sind limitiert. Will man sich keines der Konzerte entgehen lassen, bietet sich das Arrangement Römerbad Konzerte ab Euro 360,00 an (zwei Übernachtungen, Konzertbesuche inkl. Halbpension). Schloßplatz 1 79410 Badenweiler Tel: 076 32 70-0 [email protected] www.hotel-roemerbad.de www.ibbhotels.com König Ludwig/Römerbad_Musterseiten 30.08.11 20:51 Seite 61 Berlin Königsdrama im Ludwigsschloss inen faszinierenden Abend erlebten die Besucher einer Festveranstaltung am 9. Juni 2011 anlässlich des 125. Todestages von Ludwig II. In der Vertretung des Freistaates Bayern beim Bund in Berlin wurde auf Einladung von Staatsministerin Emilia Müller des legendären „Märchenkönigs“ gedacht. Geboren am 25. August 1845 auf Schloss Nymphenburg war König Ludwig II. von 1864 bis 1886 König von Bayern. Weltweit bekannt sind die von ihm gebauten Schlösser Herrenchiemsee, Schloss Linderhof und Schloss Neuschwanstein. Schon zu Lebzeiten war der König geheimnisvoll, und rätselhaft sind noch immer die Umstände, unter denen er am 13. Juni 1886 im Starnberger See starb. „König Ludwig II und die Kunst“ lautete das Thema des Vortrags von Prof. Dr. Michael Petzet. Ludwig sei ein E Dr. Peter Gauweiler, Mitglied des Deutschen Bundestages, hielt den Festvortrag „Wie der Kini Freiheit und Krone verlor“. „King of Pop“ gewesen, der kompromisslos seine Ideen umsetzte. Inzwischen würden die Schlösser in ihrer Einzigartigkeit geschätzt, zählen sie doch zu den Höhepunkten der historistischen Kunst. Ludwig II. sei sein eigener Regisseur gewesen, der keinen Widerspruch und keine Störung der Illusion duldete, ein Hauptdarsteller in immer neuer Verkleidung. Er habe sich in einer mittelalterlichen Welt, in der Welt der Bourbonen und der des Orients bewegt. Dabei bediente er sich ausgefallener Bühnenbildeffekte. Sogar in der freien Natur arbeitete er mit Baumattrappen, er schuf Kulissen, die mit den damals gerade erst erfundenen Dampfmaschinen bewegt und beleuchtet wurden. Nach dem Abbruch der Bautätigkeiten, die horrende Geldsummen verschlungen hatten, habe König Ludwig in seinem Leben keinen Sinn mehr gesehen. „Wie der Kini Freiheit und Krone verlor“ lautete der Titel des Festvortrags von Dr. Peter Gauweiler MdB. Die Entmündigung und Internierung des Königs war seiner Überzeugung nach v.l. Emilia Müller, Staatsministerin für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Dr. Peter Gauweiler, Bayerischer Staatsminister für Landesentwicklung und Umweltfragen a.D., Prof. Dr. Michael Petzet, Präsident des deutschen Nationalkomitees des intern. Rates für Denkmalpflege ICOMOS ein Staatsstreich, der mit Hilfe von Irrenärzten und Psychiatern durchgeführt wurde. Ludwig II. hatte gegen seine mächtigen Feinde keine Chance. Das Vorgehen gegen den König sei illegal und pure Willkür gewesen, man habe das damals bestehende Recht gebrochen. Die anschauliche Schilderung, wie brutal Ludwig II. in das Schloss Berg abgeführt worden war und dort hinter Türen mit Beobachtungslöchern, abgeschraubten Klinken und vergitterten Fenstern leben musste, ging den Teilnehmern des gelungenen Abends noch immer nah. Der Tod des Königs wird letztlich immer ein Rätsel bleiben. Für Ludwig II. war das Leben ein Traum, und in seinem Glauben an die Macht der Phantasie schuf er Kunst, anstatt Kriege zu führen. Allein diese Tatsache macht ihn liebenswert. Passend umrahmt wurde der Abend mit Musik von Richard Wagner. Der Berliner Konzertpianist Christian Seibert spielte auf dem Flügel Stücke aus dem „Tannhäuser“ und aus „Die Meistersinger von Nürnberg“. Der „Märchenkönig“ wäre begeistert gewesen! Dr. Maria R. Panzer 61 | Kabinett Ku'damm-Oldtimer_Musterseiten 30.08.11 16:11 Seite 62 Berlin Vereinigung weltbekannter Einkaufsstrassen „Festival of Lights“ um 125-jährigen Jubiläum des Ku’damms fand ein außergewöhnliches, erlebnisreiches Sommerfest statt. Zehn Tage lang wurde auf dem Breitscheidplatz neben der zur Zeit verhüllten Kaiser-WilhelmGedächtnis-Kirche gefeiert. Eingeladen waren dazu Partnerboulevards der „Vereinigung weltbekannter Einkaufsstraßen“. Diese Vereinigung wurde am 13.09.2010 in Peking im Rahmen des „First Beijing Wangfujing International Brand Festival“ gegründet. Mitglieder sind u.a. die Fifth Avenue und der Times Square in New York, die Orchard Road in Singapur, die Avenue des Champs-Elysées in Paris, Oxford-, Regent- und Bond Street in London, La Rue Sainte-Catherine in Montreal, die Wangfujing Street in Peking und natürlich der Kurfürstendamm. Die Gäste erlebten nicht nur Z Die Gedächtniskirche feiert in diesem Jahr ihr 50-Jähriges. Zurzeit wird sie, umgeben von markanten Schutzplatten, aufwendig saniert. Berlin, sondern konnten gleichzeitig einen kleinen Streifzug durch Rom, Wien, Paris, Moskau, London, New York, Singapur und Peking unternehmen und an den Ständen landestypische Spezialitäten ausprobieren. An jedem Boulevardtag bot ein anderes Land kulturelle Unterhaltung. Den glanzvollen Abschluss der Feierlichkeiten zum 125. Geburtstag bildet vom 12. bis 23.10. 2011 das „Festival of Lights“, das den Boulevard in eine leuchtende „Open-Air-Galerie“ verwandeln wird. Gebäude, Schaufenster und Bäume werden mit Licht- und Lasereffekten inszeniert und laden täglich ab 18.30 Uhr zu einem Spaziergang ein. www.festival-of-lights.de Literarisches aus Berlin m Dahlemer Literatur- und Kunst-Salon finden, in der Tradition der Berliner Salonkultur, regelmäßig literarisch-musikalische Veranstaltungen statt. Im Rahmen eines zweitägigen Sommerfestes stellte am 29. und 30. Juni 2011 Marion Tauschwitz ihre Biografie „Hilde Domin. Dass ich sein kann, wie ich bin“ vor. Tauschwitz hatte die 1909 in der Kölner Riehlerstraße 23 geborene Dichterin während ihrer letzten fünf Lebensjahre als Sekretärin, Freundin und Vertraute begleitet. Hilde Löwenstein, wie Domin mit ihrem Mädchennamen hieß, legte in Köln ihre Reifeprüfung ab und begann im Jahr 1930 an der Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität (der heutigen Humboldt-Universität) zu studieren. Über ihr „Kölner Deutsch“ amüsierte man sich damals in Berlin. Wer konnte schon ahnen, dass aus dieser jungen Frau eine der bedeutendsten und erfolgreichsten Lyrikerinnen Deutschlands werden würde? Tauschwitz hat mit ihrem Buch die erste Gesamtdarstellung des Lebens und literarischen Werks der großen deutschen Nach- I 62 | Kabinett Marion Tauschwitz, Autorin kriegslyrikerin vorgelegt. Im Dahlemer Literatur- und Kunst-Salon skizzierte sie die eindrucksvollen und vielfältigen Lebensstationen Domins: von Köln über Heidelberg nach Ber- lin, dann ins Exil nach Italien, England und die Do minikanische Republik und zurück nach Deutschland. Im Berliner Salon schilderte Tauschwitz einfühlsam die leidenschaftliche, außergewöhnliche Persönlichkeit Domins und ihren unermüdlichen Kampf für ihre Souveränität als Frau und Schriftstellerin. www.marion-tauschwitz.de Ku'damm-Oldtimer_Musterseiten 30.08.11 16:11 Seite 63 Berlin Zwei Hundertfünfundzwanzigjährige: Wenn Veteranen sich treffen… SSK 550, Daimler-Benz Oldtimer Ford A, Baujahr 1920 m letzten Maiwochenende trafen in der Hauptstadt zwei bemerkenswerte Jubiläen aufeinander: Berlins Flaniermeile Kudamm feierte ihren 125-jährigen Geburtstag, und vor 125 Jahren ging der dreirädrige Daimler-Benz-Patentwagen mit einzylindrigem Viertaktmotor an den Start. Dieser Oldtimer führte den Auto-Korso der Edel-Karossen aus aller Welt an, die den Kudamm auf A Patentwagen von Daimler-Benz und ab defilierten und sich auf drei Kilometern Länge in ihrer nostalgischen Schönheit den staunenden Besuchern präsentierten. Alles, was in der Welt der Automobile je Rang und Namen hatte, war vertreten, schnittige Cabrios, Vorkriegsmodelle und elegante Modelle der Fünfziger und Sechziger. Eine historische Tankstelle, passende Kleidung wie Knickerbocker und Petticoat und PokalEhrung für Originaltreue und Eleganz inklusive. Auch bei Nacht waren nicht alle Oldtimer grau: die Open Air-Nightshow mit faszinierenden Effekten des Lichtkünstlers Andreas Boehlke setzte die ehrwürdigen Schätzchen so in Szene, wie es sich für solche zeitlosen Schmuckstücke gehört. D-Rad, Baujahr 1925, PS: 8-10, Besonderheit: elektrische Beleuchtung und Hupe Constanze Pelzer, Bobby und Henry de Winter. Der Sänger besuchte, wie immer stilecht gekleidet, mit Freunden das Oldtimer-Wochenende. 63 | Kabinett Bühnen_Berlin-Liebermann_Musterseiten 31.08.11 09:41 Seite 64 Kultur Berlin Ab 02.10. Premiere: 09.09. © Arno Declair © Hanns Joosten © Thomas Bartilla Winterreise Das schlaue Füchslein Von Elfriede Jelinek Oper in drei Akten von Leoš Janácek „Ich wandere nicht mehr gerne, weil ich auch nicht mehr gern aus dem Haus gehe. Jetzt muss ich also sozusagen im Schreiben wandern. Im Stück ist das ein Wandern von hinten nach vorn, wenn man das so sagen kann. Das, was gewesen ist, auch das, was mich seit meiner Kindheit gequält hat, kommt jetzt an. Es ist lang gewandert, und nun ist es bei mir angekommen, als das Frühere, das im Ankommen geborgen wäre, wenn Literatur Psychoanalyse sein könnte, was sie aber nicht ist.“ Libretto vom Komponisten Deutsche Textfassung von Werner Hintze Die Spielzeit 2011/2012 beginnt am 19. und 20. September mit zwei Konzerten der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim mit Maurizio Pollini am Klavier. Auf dem Programm stehen Werke von Luigi Nono, Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Liszt. In der Staatsoper im Schillertheater wird im Herbst mehrmals „Il barbiere di Siviglia“ („Der Barbier von Sevilla“), die wohl bekannteste Oper von Gioacchino Rossini, unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim aufgeführt. Diese legendäre Inszenierung strahlt noch immer jugendliche Frische und vitale Fröhlichkeit aus. In ihrer theatralischen Direktheit, unterstützt von dem bestechend einfachen Bühnenentwurf von Achim Freyer, erinnert sie an den Ursprung der Opera buffa in der italienischen Stegreifkomödie. Die Inszenierung von Ruth Berghaus aus dem Jahr 1968 gilt noch heute als „ein Wunder genialer Zeitlosigkeit“, das weder veraltet noch langweilig wird. „Der Witz, die Grazie und die unglaubliche Musikalität jener Aufführung überstand Generationen von Sängern, Dirigenten, Assistenten und auch den Fall der Mauer,“ so Irene Bazinger in der Berliner Zeitung. Deshalb bleibt die Oper kontinuierlich im Spielplan. Ein Besuch lohnt sich somit auf jeden Fall. Am 3. Oktober 2011 findet die Premiere von Leoš Janáček, „Aus einem Totenhaus“, in der Regie von Patrice Chéreau unter der musikalischen Leitung von Sir Simon Rattle statt. 64 | Kabinett ^ Deutsches Theater Berlin Premiere: 09.09.2011 10., 18. September, 1. und 3. Oktober 2011 Karten und Infos: 030 / 284 41-221 www.deutschestheater.de ^ In ihrem neuesten Stück folgt Elfriede Jelinek den Spuren des Wanderers aus Franz Schuberts berühmtem Liederzyklus „Winterreise“. Der Weg beginnt im Wahnsinn unserer unmittelbaren Gegenwart, streift Bankenskandale und Entführungsopfer und führt dann immer deutlicher zur Autorin selbst, auf Gebiete ihrer eigenen Biografie: Die komplizierte Beziehung zur Mutter, die Einweisung des Vaters in die Psychiatrie. In beeindruckender Dichte und mit überraschender Intimität ruft Elfriede Jelinek in „Winterreise“ all die Themen auf, die sie in den letzten Jahren und Jahrzehnten ihres Schreibens beschäftigt haben. Entstanden ist dabei eines ihrer persönlichsten und anrührendsten Werke. Eine Oper, deren Titelgestalt eine Füchsin ist, die unter Grillen, Fröschen, Hühnern, Hunden, Dachsen und allerlei anderem Getier spielt und mit diesem Personal auch noch eine sehr ernst gemeinte, ja philosophische Geschichte erzählen will – eine solche Oper ist in jeder Hinsicht ein Ding der Unmöglichkeit. So hätte zumindest jeder routinierte Theaterfachmann geurteilt und Janácek dringend davon abgeraten, sich auf ein solches Unternehmen einzulassen. Aber zum Glück dachte der Komponist anders und machte sich einfach an die Arbeit. Was dabei herauskam und allzu oft als putzige Kinderoper missverstanden und inszeniert wird, ist eine tief berührende Meditation über das menschliche Dasein mit seinen Höhen und Tiefen, den kurzen Augenblicken des Glücks, seiner unstillbaren Traurigkeit über die Vergänglichkeit alles Lebenden und den tiefen Trost, den der siebzigjährige Komponist im Wissen um die Kraft des sich immer wieder erneuernden Lebens fand. Premiere: 02.10. Komische Oper Berlin Premiere: 02.10.2011 07., 11., 15., 23. Oktober, 04., 09., 26. November 04., 16. Dezember, 07. Juli 2012 Karten und Infos: 030 / 479 974 00 www.komische-oper-berlin.de Staatsoper im Schillertheater 02., 04., 08., 10. und 16. Oktober 2011 Karten und Infos: 030 / 20 35 45 55 www.staatsoper-berlin.de Bühnen_Berlin-Liebermann_Musterseiten 30.08.11 17:14 Seite 65 Berlin Max Liebermann, Blumenstauden am Gärtnerhäuschen nach Norden, 1928, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, © Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz Max Liebermann – Der Wegbereiter der Moderne lebte und wirkte in Berlin ährend in Bonn gerade die Ausstellung „Max Liebermann. Wegbereiter der Moderne“ zu Ende geht, kann die Villa des Malers am Wannsee besucht werden. Und sie ist einen Ausflug W Max Liebermann, Selbstbildnis mit Strohhut (Panamahut), 1911, Akademie der Künste, Berlin, © Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz wert! Der traumhafte Garten wurde nach Gemälden des Künstlers und Fotografien vor einigen Jahren erst rekonstruiert. Liebermann hatte das Grundstück am Wannsee selbst ausgesucht, um in unmittelbarer Nähe zur Großstadt in Ruhe und in der Natur zu leben. An der Gestaltung des Wohnhauses und des Gartens nahm er regen Anteil. So ließ er sich beispielsweise für sein Atelier ein Tonnengewölbe konstruieren. Liebermann, Ehrenbürger seiner Heimatstadt Berlin und Präsident der Preußischen Akademie der Künste (1920 - 1933), starb 1935 in großer Verbitterung über die politischen Entwicklungen in Deutschland. Ihm blieb es erspart, zu erleben, wie sein Haus von den Nationalsozialisten enteignet und zweckentfremdet wurde. Nach 1945 wurde es von einem Berliner Ruderclub genutzt und konnte erst vor wenigen Jahren rekonstruiert und als Museum umgestaltet werden. Heute sind zahlreiche Gemälde und Zeichnungen Liebermanns ausgestellt. Der Garten mit Blick über Die „Liebermann-Villa“ in Berlin © Dr. Maria R. Panzer den Wannsee lädt zum Verweilen ein. Das Erdgeschoss kann auch für Feiern angemietet werden. Übrigens gibt es noch das Max Liebermann Haus am Pariser Platz 7, direkt neben dem Brandenburger Tor. Liebermann hat auch dort von 1894 bis zu seinem Tod gelebt und gearbeitet. Das jetzige Gebäude wurde 1996 von Paul Josef Kleihues in Anlehnung an Liebermanns Haus errichtet. Heute ist es Sitz der Stiftung Brandenburger Tor, die im Dezember 1997 von der ehemaligen Bankgesellschaft Berlin (heute Landesbank Berlin AG) gegründet wurde. Ein- bis zweimal im Jahr sind im Max Liebermann Haus Ausstellungen zu sehen, die häufig in Kooperation mit Museen entstehen. Sie zeigen zeitgenössische Kunst oder behandeln Themen, die im Zusammenhang mit der deutschjüdischen Geschichte des Hauses und seinem Namensgeber stehen. www.liebermann-villa.de www.stiftung.brandenburgertor.de 65 | Kabinett Monaco/Mexikanische Botschaft_NRW-Sommerfest_Musterseiten 30.08.11 16:27 Seite 66 Berlin Künstlerische und technische Partnerschaft Monaco ist wie Porzellan v.l. Dr. Winfried Vogel, Berater der KPM und ehemaliger Geschäftsführer der KPM, Jörg Woltmann, Inhaber der Königlichen Porzellan-Manufaktur, S.E. Botschafter Claude Giordan, mit Gattin Anne-Marie Giordan © Mohamed El Sauaf ie Anforderung und Qualität dieses wun derschönen Ortes entsprechen dem Image, das das Fürstentum für sich selbst in Anspruch nimmt, und noch fördern möchte. KPM und die Porzellanmanufaktur von Monaco (Manufacture de Porcelaine de Monaco) haben in diesem Jahr eine künstlerische und technische Partnerschaft ins Leben gerufen, die eine zusätzliche Verbindung zwischen dem Fürstentum und der deutschen Hauptstadt herstellt. Persönlichkeiten des D Außenansicht der königlichen Porzellan Manufaktur (KPM) Bundespräsidialamtes, des Auswärtigen Amtes sowie zahlreiche Diplomaten und Freunde haben sich Herrn Botschafter Claude Giordan und seiner Gattin Anne-Marie angeschlossen, um das Fürstentum, die deutsch-monegassische Freundschaft und in diesem ganz besonderen Jahr die Vermählung S.D. Fürst Albert II. mit Charlene Wittstock zu feiern. In der Königlichen Porzellan Manufaktur (KPM) wird das kostbare „weiße Gold“ in traditioneller Handarbeit gefertigt und bemalt. Friedrich der Große gab der Manufaktur 1763 den Namen und ihr Zeichen, das kobaltblaue Zepter. 2006 übernahm der Berliner Privatbankier Jörg Woltmann als Alleingesellschafter die KPM. Abstrakte Kunst in der mexikanischen Botschaft er Botschafter von Mexiko in Deutschland, Francisco N. Gonzáles Díaz, hatte im August 2011 in die Botschaft von Mexiko in Berlin eingeladen zur Ausstellung „Obra Reciente de Manuel Felguérez“ mit Werken des berühmten mexikanischen Bildhauers und Malers. Felguérez gehört zur ersten Ge- D Die mexikanische Botschaft in Berlin, © Botschaft von Mexico 66 | Kabinett neration abstrakter mexikanischer Künstler, der im In- und Ausland zahlreiche Gemälde, Skulpturen und Reliefs schuf, deren geometrische Formen Francisco N. Gonzáles Díaz, Botschafter von Mexiko in Deutschland, für ihn charakteristisch sind. © Botschaft von Mexico Das haushohe kreisförmige Atrium war ein idealer Raum für die Präsen- fien und Skulputuren. Die Mexikanische Bottation der Druckgrafiken, Gemälde, Fotogra- schaft liegt im Botschaftsviertel des Berliner Ortsteils Tiergarten. Sie wurde von 1999 bis 2000 als Hauptsitz der diplomatischen Vertretung Mexikos in Deutschland errichtet. Das Gebäude im Klingelhöfer-Dreieck wurde von den mexikanischen Architekten Francisco Serrano und Teodoro González de León entworfen. Die ungewöhnliche Fassadengestaltung mit vertikal gefächerten Betonstreben fällt sofort ins Auge. Das Gebäude der EmbaManuel Felguérez, „Rumor de Cristal“, jada de México en Alemania gilt als einer der Öl auf Leinen, 2003, 145x130 cm, © Botschaft von Mexico schönsten Botschaftsneubauten in Berlin. Monaco/Mexikanische Botschaft_NRW-Sommerfest_Musterseiten 30.08.11 16:27 Seite 67 Berlin v.l. Wolfgang Clemens, Wirtschaftsminister a.D., Friedel Drautzburg, Ständige Vertretung, Johannes Neukirchen, Leiter der Berliner LANXESS Vertretung, Michael Garvens, Geschäftsführer Flughafen Köln Bonn NRW-Sommerfest im Tiergarten: Rheinisches Feeling, Donner und Blitz ighlights am laufenden Band, Leckerbissen, Live-Musik – Nordrhein-Westfalen zeigte sich beim Sommerfest der Landesvertretung in der Hauptstadt von seiner besten Seite. Auch wenn ein Gewitter mit Donner, Blitz und Wolkenbruch für reichlich Abkühlung sorgte, ging es doch heiß her bei der großen NRW-Party dieses Sommers mit rund 1.800 Gästen, darunter Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und das halbe Kabinett aus Düsseldorf, allen voran Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Mit Norbert Lammert gab sich der Bundestagspräsident, mit Norbert Röttgen und Daniel Bahr zwei veritable Bundesminister die Ehre. Die SPD zeigte sich mit ihrer alten und neuen Führungsriege. Die kulinarischen Freuden reichten von Antipasti über Lammkeulen und Gemüsepfannen bis zu Pizza aus dem Steinofen und leckeren Suppen. Auf dem Grill brutzelten Würstchen, Steaks, Fisch und Geflügel. Freunde süßer Verführungen konnten sich an Petit Fours gütlich tun. Das JugendJazzOrchester NRW heizte den Gästen schon am Einlass ein. Im Garten swingte „Have you ever met Miss Jones“, deren Leadsängerin so viel Soul in der Stimme hatte, wie einst Aretha Franklin. Für beste H Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin Nordrhein-Westfalen, Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin Stimmung sorgten auch der Saxofonist Wolf Codera und die Formation „Noble Composition“ und DJ Ulf Pohlmeier von Eins Live, der nimmermüde seine Platten auflegte. Die Physikshow der „Physikanten“ zeigte tollkühne optische Magie, Tuchkünstlerin Julia Staedler in luftiger Höhe graziöse Körperbeherrschung. Zur Freude der kleinen Gäste war der blaue Elefant angereist, bestens bekannt aus der beliebten „Sendung mit der Maus“ des WDR. Der Höhepunkt des gelungenen Abends war der Auftritt der legendären Kölner Band „Brings“. Nicht nur die Rheinländer rockten kräftig mit, auch alte und neue Berliner hatten die Texte drauf und ließen es sich nicht nehmen, die Refrains mitzusingen. v.l. Hermann Gröhe, Generalsekretär der CDU, Lutz Lienenkämper, Minister a.D. Nordrhein-Westfalen Sylvia Löhrmann, stellvertretende Ministerpräsidentin NordrheinWestfalen, Ulrich Stiller, Marketingleiter Flughafen Köln Bonn v.l. Claudia Ehrenstein, Redakteurin Welt, Daniel Bahr, Bundesgesundheitsminister, Iris Bethge, Mitglied der Geschäftsleitung, Bundesverband deutscher Banken, Ulrike Hinrichs, Hauptgeschäftsführerin Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften 67 | Kabinett Bundeswehr/Stallwächter-Sommerfest-Brauertag_Musterseiten 30.08.11 17:44 Seite 68 v.l. Sylvia Löhrmann, stellvertretende Ministerpräsidentin Nordrhein-Westfalen, Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes Franz-Josef Jung, Verteidigungsminister a.D. (Mitte) mit Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparlassen- und Giroverbandes und Gattin Bereits seit zw ei Jahrzehnte n ist Manfred Knopp als Pres sefotograf fü r KABINETT in Bonn, Köln, Be rli Welt unterweg n, Deutschland und der s. An vorderst er Front optischer Bericht erstattung st ehend, kenn und fotograf t iert Knopp vi ele Politiker un Wirtschaftsg d rößen der Re pu bl in unserer ak ik – so auch tuellen Ausg abe. Karten zur Stallwächterparty sind heissbegehrt Thomas de Maizière, Bundesminister der Verteidigung, Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung ie Einladungen zur traditionellen Stallwächterparty der Baden-Württembergischen Landesvertretung in Berlin vor der Sommerpause sind heiß begehrt. Auch in diesem Jahr konnten zahlreiche Gäste das D „Ländle“ in vielen Facetten erleben: kulinarisch, kulturell, kreativ, wie es der Hausherr Staatsminister Peter Friedrich, griffig formulierte. Im Mittelpunkt stand diesmal das Automobil, eine baden-württembergische Erfindung. 1886 meldete Carl Benz sein Fahrzeug auf drei Rädern mit Verbrennungsmotor zum Patent an, und Gottlieb Daimler wurde zum Erfinder des vierrädrigen Kraftwagens. Heute erfindet Baden-Württemberg das zukunftsfähige, umweltschonende und spritsparende Automobil neu.Getreu dieser Ver- pflichtung war die Stallwächterparty 2011 das erste klimaneutrale politische Sommerfest in Berlin. Zum Ausgleich der durch die Party entstehenden, rund 300 Tonnen CO2 wird in Panama brachliegendes Weideland mit einheimischem Mischwald wieder aufgeforstet. Natürlich punktete das südliche Bundesland wie alljährlich auch 2011 mit regionalen Spezialitäten wie Ochsenbraten, ökologisch angebauten Qualitätsweinen und Köstlichkeiten namhafter Konditoreien in Heidelberg, Göppingen und Waldshut. Die Bundeswehr in Zeiten des Wandels: Kluftgefahr… v.l. Oberstabsbootsmann Wolfgang Schmelzer, erster Stellvertretender Bundesvorsitzender des deutschen Bundeswehr Verbandes, Jörg van Essen, erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDPBundestagsfraktion, Oberst Ulrich Kirsch, Vorsitzende des Bundeswehr Verbandes, Christian Schmidt, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministers der Verteidigung ahlreiche Gäste fanden sich zum Parlamentarischen Abend des Bundeswehrverbands im Innenhof der Berliner Geschäftsstelle am Prenzlauer Berg ein. Vertreter aus Politik, Medien und der Führung der Bundeswehr diskutierten über den langen und schwierigen Weg der deutschen Streitkräfte in die vielzitierte „Mitte der Gesellschaft“. Verbandschef Oberst Ulrich Kirsch, Susanne Kastner als Vorsitzende des Verteidi- Z 68 | Kabinett gungsausschusses und Staatssekretär Christian Schmidt betonten die große Kluft, die unverändert herrscht zwischen dem Blick der deutschen Bevölkerung auf die Soldaten im Ausland und der tagtäglichen Realität der in Afghanistan eingesetzten und kämpfenden Truppe. Fünf dort verwundete Soldaten waren an diesem Sommerabend allseits gefragte Gesprächspartner. Die „Koblenzer Erklärung“ des Bundeswehrverbands weist eindringlich auf die Notwendigkeit einer gesamtgesellschaftlichen Debatte über die Rolle der Bundeswehr hin. Oberst Kirsch erklärte, die Aussetzung der Wehrpflicht sei kein Grund zum Feiern. Susanne Kastner lobte die Arbeit des Verbands als Ansprechpartner für die Politik und starken Fürsprecher für die Soldaten, auch wenn der Dialog nicht immer einfach sei. Staatssekretär Schmidt brach eine Lanze für die Effizienz der Bundeswehr. Auch er sprach die schwierige Vermittlung des kriegerischen Geschehens in Afghanistan im friedlichen Deutschland an. Es gilt also, der drohenden Entfremdung von Bundeswehr und Gesellschaft Einhalt zu gebieten und die Streitkräfte für junge Menschen attraktiver zu machen. v.l. Franz-Josef Jung, Verteidigungsminister a.D., Volker Wieker, Generalinspekteur der Bundeswehr Bundeswehr/Stallwächter-Sommerfest-Brauertag_Musterseiten 30.08.11 17:44 Seite 69 v.l. Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank AG, Hans Michelbach, Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion des Ausschusses für Finanzen des Deutschen Bundestages, Hartmut Schauerte, Staatssekretär a.D., Marie-Luise Dött, MdB und Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer e.V., Reinhold Schulte, Vorstandsvorsitzender SIGNAL IDUNA Gruppe Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Dr. Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank AG Parlamentskreis Mittelstand: Who is Who auf dem Sommerfest r. Michael Fuchs MdB, Vorsitzender des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, hatte zum 37. PKM-Sommerfest geladen, und rund 2000 hochkarätige Gäste aus Wirtschaft, Politik und Medien waren der Einladung in den Garten des Kronprinzenpalais Unter den Linden gefolgt. Das schon traditionelle Fest fand wie gewohnt in lockerer, angenehmer Atmosphäre statt. Bereits bestehende Kon takte wurden gepflegt, neue geknüpft. D v.l. Ernst Hinsken, Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie des Deutschen Bundestages, Angela Merkel, Bundeskanzlerin, Michael Fuchs, Vorsitzender des Parlamentskreis Mittelstand, Peter Becker, Präsident Zentralverband des deutschen Bäckerwerkes, Michael Wippler, Vorsitzender der Werbegemeinschaft des Deutschen Bäckerhandwerks e. V. v.l. Peter Hahn, Hauptgeschäftsführer Deutscher Brauer-Bund mit Gattin, Peter Becker, Präsident Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks Bier ist Genuss, Bier ist Deutschland gebot, von Herzog Wilhelm IV. 1516 in Ingolstadt als sozusagen erstes Verbraucherschutzgesetz verkündet und bis heute gültig, erinnern. Volker Kauder, engagiert in v.l. Herbert Frankenhauser, MdB und Präsident des Deutschen Instituts für Reines Bier Sachen Bier, wurde im e.V., Ina Müller, neue Botschafterin des Bieres, Volker Kauder, Vorsitzender CDU/CSU Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Georg Eils, neuer Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Amt als Botschafter Peter Hahn, Hauptgeschäftsführer Deutscher Brauer-Bund des Bieres 2010 ben der Berliner Vertretung des Landes Sach- stätigt und hielt zugleich die Laudatio für sen-Anhalt beim Bund fanden sich zum seine Nachfolgerin 2011, die Sängerin und traditionsreichen, branchenübergreifen- Multitalent Ina Müller. Die bekennende Bierden Deutschen Brauertag Ende Juni Vertreter trinkerin wurde für ihre Lebensfreude und ihre der Brauwirtschaft mit Gästen und Partnern Begeisterung für den Gerstensaft, den sie mit ein. Mit dieser Veranstaltung wollte der Deut- „Inas Nacht“ in der Hamburger Hafenkneipe sche Brauer-Bund an das deutsche Reinheits- „Schellfischbar“ erfolgreich öffentlich macht, I v.l. Peter Ramsauer, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Heinrich Becker, Inhaber Privatbrauerei Gaffel-Kölsch ausgezeichnet. Der Deutsche Brauertag 2011 machte dem Slogan des Deutschen BrauerBunds „Bier ist rein, Bier ist Genuss, Bier ist Deutschland“ erneut alle Ehre. 69 | Kabinett Walz/Kusstag/BlaueHerde_Musterseiten 30.08.11 16:39 Seite 70 Berlin Viva la Diva Udo Walz und René Koch plädieren für „Dunkle Dramatik“ rend-Ladies zeigen so viel Make-up wie schon lange nicht mehr. Geheimnisvolles Violett (Lidschatten), mystisches Schwarz (Mode) und leidenschaftliches Rot (Lippen) kämpfen um Aufmerksamkeit. Durch diese neue Farbigkeit mit dem Kontrast zwischen Hell und Dunkel erhält das HerbstMake-up eine vollkommen andere Dimension, nämlich Perfektion. T • Ein Muss für Herbst-Diven ist Gold, das zum dunkelvioletten Lidschatten als Eyeliner appliziert wird. Dazu wird Mascara in Zickzackbewegungen von innen nach außen getuscht. • Modifizierte Reisstärke und lichtreflektierende Pigmente zaubern einen ebenmäßigen Teint. Starfriseur Udo Walz und Visagist René Koch präsentieren ihr Lieblingsmodell Showstar Angelika Milster im neuen Look „Red Lips“ auf dem roten Teppich. • Mit einem großen Pinsel wird das Puderrouge aufgenommen, auf dem Handrücken abgeklopft und von den Wangen zu den Schläfen verteilt. • Üppige Frisuren, große Köpfe, Haarteile und Extensions sind erlaubt. Rote Lippen soll Mann küssen inen schöneren Liebesbeweis als einen Kuß kann es nicht geben – ob zärtlich, schüchtern, verspielt oder freundschaftlich. Damit zeigen wir Zuneigung, Mitgefühl, Respekt, Liebe. Erinnern wir uns nur an die großen Hollywood-Filme: E Wie Clark Gable in „Vom Winde verweht“ die widerspenstige Scarlett mit einem leidenschaftlichen Kuß gewinnt. Wie Richard Gere in „Pretty Woman“ die Feuerleiter erklimmt und Julia Roberts in sein Leben küßt. Wie auf dem Bug der „Titanic“ Leonardo di Caprio und Kate Winslet endlich mit ihren Lippen verschmelzen. Die Form der Lippen sagt sehr viel über den Charakter der Person aus, so der Lippenstiftsammler und Beautyexperte René Koch. • Ein roter Mund wird mit einem Konturenstift vorgezeichnet, abgepudert und mit Lippenstift ausgefüllt (Bordeaux, Aubergine oder Fire-Red). Schillernder 3-D-EffektGloss zaubert Volumen. Kleine Lippenkunde Frauen mit vollen Lip pen haben viel Humor. Männer fühlen sic h von solchen Lippen magisch angez ogen. Frauen mit breitem Mu nd verabscheuen die Routine. Sie sind sehr leidenschaftlich. Frauen mit schmalen Lippen sind intellektuell und tatkräftig. Sie lieben die Herausforderung. Männ er verlieben sich in solche Frauen oft erst auf den zweiten Blick. Frauen mit kleinem Mu nd sehnen sich nach Unabhängigkeit, sin d kritisch und überzeugen durch an dere Qualitäten als durch Sex-Appeal . Eine vollere Unterlippe weist oft auf einen zufriedenen Chara kter hin, vor allem aber auf Sinnlichkei t und Romantik. René Koch mit Simone Thomalla: „TV-Kommissarin“ Simone Thomalla schenkte René Koch einen Kußabdruck für die Kuß-Sammlung des Visagisten in seinem Lippenstiftmuseum. Die Kußabdrücke weiterer Diven im Internet: www.lippenstiftmuseum.de 70 | Kabinett Frauen mit vollerer Ob erlippe haben viel Sinn für Leidenschaft . Sie lieben das Schöne und Exklusive . Walz/Kusstag/BlaueHerde_Musterseiten 30.08.11 16:39 Seite 71 Berlin Die Humboldt-Box ist ein Wahrzeichen auf Zeit G ewöhnungsbedürftig ist der Anblick des soeben eröffneten Info-Gebäudes auf dem Berliner Schlossplatz schon. Die Humboldtbox neben dem Alten Museum und dem Berliner Dom Aber die Humboldt-Box bietet vom Café und von den Dachterrassen aus einen grandiosen Ausblick. Spannend wird dieser vor allem während des Wiederaufbaus des Berliner Schlosses, der 2019 abgeschlossen sein soll. Bis dahin wird die Humboldt-Box nicht nur eine Eventlocation sein. Schon jetzt werden zwei Etagen von den künftigen Nutzern des Schlosses gestaltet, den Staatlichen Museen zu Berlin mit ihren außereu ropäischen Sammlungen, der Hum boldt-Universität zu Berlin und der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Anhand exemplarischer Sammlungsgegenstände und Forschungsprojekte informieren sie über die Inhalte und Fragen, die sie im Humboldtforum als Ort der Erforschung und Präsentation der Weltkulturen behandeln wollen. Auf einer weiteren Ebene stellt der Förderverein Berliner Schloss seine Arbeit vor. www.humboldt-box.com Berlin gewährte Weiderecht m Rahmen einer dreijährigen Wanderausstellung durch ganz Europa macht eine große Herde blauer Schafe Station in Städten, die ihr für einen Tag an einem geeigneten Platz Weiderecht gewähren. Station in Berlin machte die Herde am 9. Juli 2011 auf dem Schlossplatz. 130 blaue Schafe hatten die Aktionskünstler Rainer Bonk und Berta-Maria Reetz mitgebracht. Mit ihrer Aktion werben die beiden bekannten Künstler für ein friedliches Miteinander und Toleranz unter dem Motto „Alle sind gleich - jeder ist I wichtig“. Die identischen Schafsfiguren (60x 80x35 cm) aus Polyesterharz erinnern in ihrem Blau an Arbeiten von Yves Klein. Ein Schaf bleibt jeweils in der Stadt zurück. Für Berlin nahm es Bezirksbürgermeister Christian Hanke entgegen. Auch wer bei der Suche nach neuen Weideplätzen behilflich ist, darf sich über ein Schaf freuen. Die Blauschaf-Herde war auch schon in Venedig und Lüttich. Allzu gerne würde sie auch einmal in Bonn grasen! Blauschäfer Rainer Bonk und Bertamaria Reetz freuen sich über jedes Angebot. Beide sind mit dem Rheinland sehr verbunden. Reetz führt auch soziale Projekte durch, z.B. das Schulprojekt „Die Kunsthühner von NRW“ (2009) für benachteiligte Kinder und „Die jecken Höhner von Kölle“ (2006 – 2010). www.blaue-schafe.de 71 | Kabinett Berlin_Gendarmenmarkt_Musterseiten 30.08.11 15:11 Seite 72 Berlin Zum Verweilen schön: Berlins Gendarmenmarkt ist allein schon eine Reise wert… Der Gendarmenmarkt ist einer der geschichtsträchtigsten Plätze in Berlin und gehört mit dem dreiteiligen Ensemble aus den beiden Domen und dem Konzerthaus zu den schönsten Plätzen Europas. Er entstand Ende des 17. Jahrhunderts und war zunächst ein Marktplatz mit unterschiedlichen Namen. Zunächst hieß der Platz Esplanade, dann - in chronologischer Reihenfolge - Lindenmarkt, Friedrichstädtischer Markt und Neuer Markt. Schließlich wurde er 1799 in Gendarmenmarkt umbenannt, da von 1736 bis 1782 die Wache und die Ställe des Garderegiment „Gens d’armes“ von Friedrich Wilhelm I. dort angesiedelt waren. Deutscher Do m mit dem ich Schinkel von Karl Friedr s enkmal rd au th lle er hi nz Sc Ko uf dem südlichen Teil des Gendarmenmarktes war in den Jahren von 1700 bis 1708 nach Entwürfen von Martin Grünberg die „Neue oder Deutsche Kirche“ als Gotteshaus für die in der Friedrichstadt wohnenden reformierten Berliner errich- A 72 | Kabinett tet worden. Der Name kam von der im Gottesdienst gebräuchlichen deutschen Sprache. In der Kirche gegenüber hielten die aus Frankreich vertriebenen Protestanten, die Hugenotten, ihren Gottesdienst auf Französisch. Zum großstädtischen Schmuckplatz entwickelte sich der Platz erst unter Friedrich II., der alle militärischen Nutzungen verbannte und von Karl von Gontard zwei identische Kuppelbauten errichten ließ. 1780 begann der Bau der beiden identischen hohen Kuppeltürme, die seit ihrer Fertigstellung 1785 die Kirchengebäude in den Hintergrund treten lassen. Der Turm an der Deutschen Kirche stürzte allerdings während der Bauarbeiten am 28. Juli 1781 ein und musste neu errichtet werden. Wegen der Kuppelform der Türme setzte sich schon bald für die beiden Kirchen auf dem Platz die Bezeichnung „Dom“ durch. Die Bezeichnung „Dom“ stiftet hier aber Verwirrung, da sich diese Bezeichnung nur auf die architektonische Form der Kuppelbauten bezieht und nicht auf die Kirchen selbst. Obwohl die Zwillingstürme nie für religiöse Zwecke genutzt wurden, sind sie also bis heute als „Französischer Dom“ und „Deutscher Dom“ bekannt. Sie rahmen das 1821 nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel erbaute Konzerthaus ein, das auf den Grundmauern des abgebrannten Nationaltheaters errichtet wurde. Dieses war einst die Stätte berühmter Musik- und Theateraufführungen. Im Zweiten Weltkrieg wurde es total zerstört und konnte erst 1984 wieder als Konzerthaus eröffnet werden. In den vier Spielstätten Großer Saal, Kleiner Saal, Werner-Otto-Saal und Musikclub finden jährlich etwa 550 Veranstaltungen statt. Dort wird am 2. Oktober 2011 auch der „ECHO Klassik 2011“ verliehen. Vor dem Konzerthaus steht das von Reinhold Begas geschaffene SchillerDenkmal, das dort von 1871 bis 1936 stand, aber erst 1988 wieder auf den Gendarmenmarkt zurückkehrte. Der Gendarmenmarkt ist wie kein anderer Platz Berlins von einer weltstädtischen Atmosphäre erfüllt. In direkter Nachbarschaft befinden sich die Staatsoper, die HumboldtUniversität und der Boulevard „Unter den Linden“; feine Geschäfte und Restaurants sowie zahlreiche Institutionen von Wirtschaft, Politik und Kultur sorgen für eine belebte, anregende Szenerie. Cafés und Spitzenhotels umgeben den Platz. Mit einem phantastischen Konzert von Startenor José Carreras startete dort 1992 das Classic Open Air-Festival, das sich in diesem Jahr zum 20. Mal jährte. Inzwischen haben über 600.000 Menschen die Konzerte besucht, deren musikalische Bandbreite von Oper über Operette und Musical bis hin zu den so genannten Crossover-Produktionen mit Klassikern aus Pop, Soul, Swing und Jazz reicht. Berlin_Gendarmenmarkt_Musterseiten 30.08.11 15:12 Seite 73 Berlin Im Winter lockt der nostalgische Weihnachtsmarkt mit seinen romantisch gestalteten Ständen mit Waren aus dem ganzen Bundesgebiet und einem stimmungsvollen Programm. Sobald nur ein wenig die Sonne scheint, genießen viele Touristen und auch Einheimische die Atmosphäre auf dem Gendarmenmarkt. Seinen Charme machen auch die 115 Kugelahornbäume aus, die rings um den Französischen Dom eng beieinander stehen und im Sommer ein niedriges Blätterdach bilden. Nach den Planungen des Senats sollten sie in diesem Jahr gefällt werden, um den Platz komplett barrierefrei zu machen. Der Verein „Freunde und Förderer des Gendarmenmarktes Berlin“ organisierte Protestaktionen und sammelte 23.000 Unterschriften für den Erhalt der Ahornbäume. Und das mit Erfolg. Der Verein unter den Vorsitzenden Ada WithakeScholz, der Inhaberin des „Refugium“ Restaurants, und Frank Keidel macht sich seit 1996 für den Gendarmenmarkt stark. In den barocken Gewölben der Französischen Friedrichstadtkirche, die von König Friedrich I. zu Beginn des 18. Jahrhunderts als Ort des Rückzug - »Réfuge« - für die Berliner Hugenotten errichtet worden waren, befindet sich heute das Restaurant »Refugium« mit seiner hervorragenden Küche. Platz zurück, nachdem es von dem Nazis 1935 entfernt worden war. Im Jahre 1950 hieß der Gendarmenmarkt „Platz der Akademie“. Am Abend vor der Wiedervereinung fand hier der letzte Staatsakt statt, bei dem man sich dazu entschloss, den Osten und den Westen von Deutschland wieder miteinander zu vereinen. Ein Jahr nach der Wende erhielt der Platz seinen alten Namen zurück. Auch der Deutsche Dom wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und ist fast 40 Jahre lang eine Ruine geblieben. In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts begann die DDR mit dem Wiederaufbau des Gebäudes. Vorgesehen war die Einrichtung einer „Kunsthalle Berlin". Das Ende der DDR stoppte die Bauarbeiten, bis dann in den Jahren 1993 bis 1996 der endgültige Ausbau zu einem modernen Ausstellungsgebäude für den Deutschen Bundestag erfolgte. Seit dem Frühjahr 2002 wird im Deutschen Dom mit der ständigen historischen Ausstellung „Wege - Irrwege - Umwege" auf insgesamt fünf Etagen die historische Entwicklung des liberalen parlamen- tarischen Systems in Deutschland gezeigt. Die Ausstellung widmet sich vorrangig jenen Epochen, in denen die wesentlichen Grundlagen für die politische Ordnung der Bundesrepublik Deutschland gelegt worden sind. Parlamentarische Entscheidungsprozesse und Konflikte werden ebenso nachgezeichnet wie Funktion und Arbeitsweise von Volksvertretungen. Entstehung, Entwicklung und Arbeit der politischen Parteien in Deutschland werden dargestellt. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr (Mai - September bis 19.00 Uhr) - montags und an Feiertagen geöffnet. Der Eintritt ist frei. www.bundestag.de/ kulturundgeschichte/ ausstellungen/wege/ index.html Französischer Dom Man kann man sich wahrlich nicht mehr vorstellen, dass der heutige Gendarmenmarkt, der im Süden der beiden Orte Berlin und Cölln lag, ursprünglich bewaldet war. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde er abgeholzt, da man die Baumstämme für einen Wall zum Schutz der Bürger brauchte. Auf diesem Platz begann die Revolution von 1849. In die Geschichte eingegangen ist auch, dass auf den Stufen des Deutschen Doms am 22. März 1848 in 183 Särgen die Toten der Barrikadenkämpfe, die so genannten „Märzgefallenen“, aufgebahrt und geehrt wurden. Adolph Menzel hielt diese Szene in einem bekannten Gemälde fest. 1848 tagte hier auch kurze Zeit die preußische Nationalversammlung. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Gendarmenmarkt stark beschädigt und konnte erst im Laufe der Zeit wieder rekonstruiert werden. Zur 750-Jahr-Feier kehrte das Schillerdenkmal an seinen ursprünglichen 73 | Kabinett Vorschau/Impressum_Musterseiten 30.08.11 20:28 Seite 74 Vorschau/Impressum Majestät mit Format: Jean-Claude Juncker wird Aalkönig 2011 Jean-Claude Juncker, Premierminister Luxemburg, Urheberrecht: © 2009 SIP Luxemburg / Eric Chenal, alle Rechte vorbehalten Einstimmig hat das Aalkönigskomitee den luxemburgischen Premierminister und verdienten Europäer Jean-Claude Juncker als neuen Aalkönig nominiert. Der Nachfolger von Rudolf Seiters wird am 30. September 2011 als 9. Aalkönig der Neuzeit im Bad Honnefer Kurhaus gekrönt. Mit „Mister Euro“ wird ein profilierter Staatsmann geehrt, der sich unermüdlich für ein geeintes Europa in Frieden und Freiheit einsetzt. Das Komitee ließ verlauten, der nominierte IMPRESSUM KABINETT VERLAG Journal der Bundesstadt BONN Domstadt KÖLN Bundeshauptstadt BERLIN aktuell (1990 gegründet von Karl Garbe) Herausgeber: KABINETT VERLAG Elke Dagmar Schneider Beirat: Karl Garbe, Wilfried Könen, Klaus Michel, Dr. Wolfgang Nagel, Prof. Dr. Uwe Reinhold, Klaus Schütz, Heinz Warneke Verlags- und Chefredakteurin: Elke Dagmar Schneider (v.i.S.d.P.) Bonner Weg 30, 53347 Alfter, Tel. 0 22 22 . 94 38 15, Fax 0 22 22 . 94 38 40 Mobil: 0172 . 25 28 544, E-Mail: [email protected] www.kabinett-online.de Redaktionsassistentin: Sabine Rogler Konsultativer Chefredakteur: Karl Garbe Chefin vom Dienst: Dr. Petra Rapp-Neumann Sonderkorrespondentin: Dorothea F. Voigtländer (D. F. Voi) Autoren: Franz Annen, Frank Fäller, Karl Garbe, Dr. Maria R. Panzer, Nicola Pfitzenreuter, Dr. Manfred Nelting, Jörg Nückel, Dr. Petra Rapp-Neumann, Dr. Waldemar Ritter, Sabine Rogler, Elke Dagmar Schneider, Antonie Schweitzer, Dorothea F. 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Das rheinische Aalvolk will Juncker in der aktuellen schwierigen Phase der Europäischen Union unterstützen. Der Reinerlös der Krönungsfeier, bei der KABINETT sich unter den Hofstaat des neuen Königs mischen wird, kommt wieder Jugendprojekten in Bad Honnef und dem Erhalt des Aalschokkers „Aranka“ zugute. Deutschland feiert in Bonn Vom 01. bis 03. Oktober 2011 ist Deutschland zu Gast in Bonn. Der Tag der Deutschen Einheit und der Nordrhein-Westfalen-Tag werden erstmals gemeinsam gefeiert. Bonn erwartet mehr Gäste, als es Einwohner hat. Umschlag_Kabinett_03-2011_DD_Layout 1 30.08.11 20:07 Seite 2 Energiewende. Wir fördern das. Fokussierung auf erneuerbare Energien, Klimawandel, Ressourcenschonung und Risikominimierung – es gibt viele Motive für die Energiewende. Die KfW hat im Jahr 2010 mit mehr als 25 Mrd. EUR den Umwelt- und Klimaschutz gefördert und somit vielen Einzelnen ermöglicht, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Ganz gleich, ob Sie die Steigerung der Energieeffizienz Ihres Hauses anstreben oder Ihr Beitrag im Bau einer Offshore-Anlage besteht: Wir fördern das. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.kfw.de/energiewende Umschlag_Kabinett_03-2011_DD_Layout 1 30.08.11 20:07 Seite 1 Politik | Wirtschaft | Kultur 32011 Bundeshauptstadt Berlin aktuell Saint-Tropez Z12976F | 4,50 Euro im Herbst Sommer/Herbst 03.2011 | 22. Jahrgang | www.kabinett-online.de KABINETT Politik | Wirtschaft | Kultur Sommer/Herbst 03.2011 | 22. Jahrgang Journal der Bundesstadt Bonn Domstadt Köln 50 Jahre „Ei, ei, ei Verpoorten“ Oldtimer-Ausstellung in Berlin