klinik.aktuell - Mühlacker Tagblatt

Transcrição

klinik.aktuell - Mühlacker Tagblatt
01.2012
klinik.aktuell
Die Patienten- und Mitarbeiterzeitung der Enzkreis-Kliniken in Mühlacker und Neuenbürg
» Expertengespräch:
Dr. Ulrich Steigerwald
» Medizin aktuell:
Rückenschmerzen
» Renovierungsarbeiten:
Umbau in Mühlacker
Modern und freundlich: ein Patientenzimmer
nach dem Umbau am Krankenhaus Mühlacker.
Chefarzt der Chirurgischen Klinik
Neuenbürg: Dr. Wolfgang Rehm
Ein Expertengespräch über das Leistungsspektrum
der Chirurgischen Klinik, deren Vernetzung mit
anderen Häusern und die Vision eines modernen,
regionalen Gesundheitszentrums – auf Seite 15.
Im Fokus:
Frauenklinik
Mühlacker
Seite 02
klinik.aktuell
01. 2012
Kliniken Mühlacker und Neuenbürg
Meinungen zur Erstausgabe
„Tue Gutes und rede darüber:
Die Enzkreis-Kliniken befinden
sich in einer Phase des Umbruchs, des Aufbruchs. Altbewährtes zeigt Bestand, aber
auch viele neue Wege werden
beschritten.
,klinik.aktuell‘
wird unser Forum zur Information und Kommunikation. Forum
für unsere Patienten wie auch
alle Mitarbeiter, die engagiert an der Zukunft unserer Kliniken arbeiten. Ich wünsche ,klinik.aktuell‘
einen erfolgreichen Start.“
Dr. StefanReim, ÄrztlicherSprecher, LeitenderArztfür
Anästhesiologie / Intensivmedizin, Mühlacker
„Was bewegt die anderen Abteilungen? Was läuft gut, was
weniger gut? Das Magazin wird
solche Fragen beantworten und
den Informationsfluss innerhalb
des Hauses immens verbessern.
Ich freue mich außerdem, dass
wir durch ,klinik.aktuell‘ ein
neues wirksames Mittel zur
Außendarstellung unseres Hauses schaffen. Neben Mitarbeitern und Patienten wird
auch die Bevölkerung in der Region mehr über unsere
Leistungen erfahren.“
Silke Schmidt,
Pflegerische Leitung OP/Anästhesie, Mühlacker
„Das Magazin macht es unter
anderem möglich, unsere Patienten über Neuerungen in der
Gesundheitspolitik aufzuklären. Viel zu oft stehen Krankenhäuser zu Unrecht in der Kritik.
Das Magazin verhilft unserem
Haus zu einer positiven Außendarstellung, unsere Leistungen
werden so erstmals umfassend
präsentiert. Ich zum Beispiel würde mich jederzeit hier
operieren lassen, nicht OBWOHL, sondern WEIL ich das
Haus so gut kenne.“
Simone Mandewirth, Medizincontrolling
und Qualitätsmanagement, Mühlacker
„Klasse , dass ein solches Forum
eingerichtet wird, wo jeder zu
Wort kommen kann. Sehr schön
finde ich die Einbeziehung der
Patienten.
Dieses Magazin schafft Transparenz, ein gutes Forum für die
Öffentlichkeitsarbeit, die Möglichkeit Projekte und deren
Verlauf darzustellen, kurze Wege
zur Informationsweitergabe und fördert das Verständnis der Mitarbeiter für andere Bereiche.“
Hildegard Thau-Hähnle,
Stabstelle Pflegedirektion, Mühlacker
„Jeder Tag hält kleine Überraschungen für uns bereit –
wir müssen sie nur sehen... Seit
vielen Jahren gehen die Enzkreis-Kliniken viele neue Wege.
Im Vordegrund stehen immer
die Patiernten und die medizinische Versorgung. All dies
ist aber nur dann möglich,
wenn die Kommunikation und
gegenseitige Wertschätzung zwischen allen Berufsgruppen stimmt; zwischen Verwaltung und
medizinischem Personal. Durch ,klinik.aktuell‘ wird
darüber gelesen und gesprochen.“
Sylwia Kulik, Verwaltung, Mühlacker
„Unser neues Krankenhausmagazin ,klinik.aktuell‘ sehe ich
als äußerst positive Plattform,
um mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten und ihr die Gelegenheit zu geben, unser Krankenhaus objektiv kennenzulernen,
bevor die Menschen in der Ausnahmesituation als Patient in
unser Haus kommen. Sie fühlen
sich damit sicherer und können mit der Überzeugung zu
uns kommen: Das kenne ich, da habe ich Vertrauen, da
wird auf mich eingegangen, da bin ich gut versorgt!“
Dr. Werner Stolz, Chefarzt,
Medizinische Klinik, Neuenbürg
„Als erste Anlaufstation I-Punkt
/Patientenaufnahme ist es
wichtig, Patienten und Besuchern die neusten Informationen weiterzugeben – ob
Sprechzeiten der Ambulanzen,
Öffnungszeiten der Cafeteria,
Kontaktdaten von Oberärzten
oder Details zu Angeboten wie
dem Patienteninformationsabend. Schön zu wissen, dass man durch das Krankenhausmagazin unsere Leistungen noch besser und
positiv unterstützend an alle weitergeben kann.“
Wolfgang Fretz, Teamleiter I-Punkt/
Patientenaufnahme, Neuenbürg
„Die Idee eine Klinikzeitung
ins Leben zu rufen, finde ich für
Patienten und Mitarbeiter
ausgezeichnet. Obwohl wir ein
kleines Haus der Grund- und
Regelversorgung sind, bieten
wir doch ein breites Spektrum
an Behandlungsmöglichkeiten
an. Unter anderem wird so die
Möglichkeit, das vielfältige,
umfangreiche und interessante Aufgabengebiet der
Pflegekräfte in weiteren Ausgaben der Klinikzeitung
darzustellen.“
Gunda Bott ,
Leitung stationäre Pflege, Neuenbürg
Liebe Patientinnen und Patienten,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
vieles war in den letzten Wochen und
Monaten über die Enzkreis-Kliniken in
den regionalen Zeitungen zu lesen. Leider erfuhren die Leser dabei nichts von
Seite 03
klinik.aktuell
01. 2012
Kliniken Mühlacker und Neuenbürg
Grußworte
den anerkannt guten Leistungen, die in
den Krankenhäusern in Mühlacker und
Neuenbürg von engagierten Teams erbracht werden – stattdessen ging es in
der Berichterstattung ausschließlich darum, dass unsere Kliniken nicht kostendeckend arbeiten. Dies hat aber rein
gar nichts mit der Qualität zu tun, die
die Patienten erwarten dürfen und die
sie auch bekommen. Es liegt auch nicht
daran, dass Misswirtschaft betrieben
würde.
Der Grund ist vielmehr, dass das gegenwärtige System, nach dem die Krankenhäuser ihre Leistungen abrechnen,
kleine Häuser wie eben Mühlacker und
Neuenbürg klar und deutlich benachteiligt, wogegen große Spezialkliniken
bevorzugt werden.
Wir als Landkreis stehen trotz dieser
Benachteiligung zu unseren Kliniken.
Denn es kann uns nicht egal sein, ob
die Menschen im Enzkreis für Routine-
eingriffe 50 oder mehr Kilometer reisen müssen oder ob Mütter ihre Kinder
nur noch in den Großstädten zur Welt
bringen können. Der Kreistag des Enzkreises hat ein ganz klares Signal gesetzt, dass wir die wohnortnahe Krankenhaus-Versorgung erhalten wollen.
Diese grundsätzliche Entscheidung manifestiert sich in den anstehenden und
bereits durchgeführten Renovierungs-,
Sanierungs- und Neubauarbeiten.
Ich wünsche Ihnen als Patienten eine
rasche Genesung, den KrankenhausBeschäftigten gutes Arbeiten und uns
allen, dass die Enzkreis-Kliniken künftig vor allem durch eines Schlagzeilen machen: Durch ihre ausgezeichnete Arbeit!
Inhalt
04
Portrait
05
Aktuell
06
Wissen Sie eigentlich genau, welche
Menschen in den Kliniken arbeiten und
welche Leistungen angeboten werden?
In einem Krankenhaus arbeiten Menschen für Menschen – rund um die Uhr
an 365 Tagen. Bei einer Behandlung
oder einem Besuch im Krankenhaus
strömen viele Dinge auf die Patienten
und ihre Angehörigen ein. Und auch die
Mitarbeiter des Krankenhauses, die in
unterschiedlichsten Bereichen und Berufsgruppen tätig sind, werden mit vielen Neuigkeiten konfrontiert.
Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, dass Sie als Patienten, Angehörige
und Mitarbeiter über unsere Kliniken
informiert werden. Denn zufriedene
Patienten und Mitarbeiter, die uns ihr
Vertrauen schenken, liegen uns am Herzen. Dieses Ziel wollen wir mit der Patienten- und Mitarbeiterzeitung „klinik.
Liebe Patientinnen und Patienten,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
Die Enzkreis-Kliniken erbringen seit
vielen Jahren medizinische und pflegerische Leistungen auf höchstem
Niveau, verbunden mit einem anspruchsvollen Serviceangebot. Trotz
permanenten medizinischen, personellen und baulichen Veränderungen
sind sie nicht nur in der Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und
Bürger des Enzkreises, sondern auch als
Arbeitgeber ein verlässlicher Partner,
der Fortschritt mit Stabilität und Sicherheit verbindet.
Wir sehen es als unsere Aufgabe,
unsere Patientinnen und Patienten
mit einer kompetenten und persönlichen
Betreuung
Sicherheit
aktuell“ erreichen und freuen uns, Ihnen diese Erstausgabe zu präsentieren.
dem Klinikalltag informiert werden: Behandlungsmethoden, Baumaßnahmen,
Termine, und vieles mehr. Getreu unserem Motto „Mehr als eine Klinik“
sind wir ein modernes Krankenhausunternehmen, das sich zu einem modernen Dienstleistungszentrum entwickelt hat.
Wir wünschen Ihnen eine informative
Lektüre, einen angenehmen Aufenthalt
in den Enzkreis-Kliniken und eine rasche Genesung!
Ihre Geschäftsführung
Sie sollen diejenigen Menschen kennen
lernen, denen Sie bei Ihrer Behandlung
begegnen, die im Hintergrund für Sie
da sind oder Ihre neuen Kollegen sind.
Sie sollen aber auch über Aktuelles aus
und Wohlbefinden zu vermitteln.
Dabei ist Transparenz und Information ein wichtiger Faktor. Um Sie über
die vielen Veränderungen auf dem
Laufenden zu halten, bieten wir Ihnen
dieses regelmäßig erscheinende Informationsmedium an: Die Patienten- und
Mitarbeiterzeitung „klinik.aktuell“.
Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen in die
Enzkreis-Kliniken und wünsche Ihnen
viel Freude bei der Lektüre unserer Erstausgabe.
Katrin Kern
Regionaldirektorin Enzkreis-Kliniken
Dr. Andrea Grebe
Medizinische Geschäftsführerin
Dr. Peter Steiner
Kaufmännischer Geschäftsführer
Steckbriefe
Kliniken und Institute
09
Expertengespräch
10
Liebe Leserin, lieber Leser!
Umbau in Mühlacker
Karl Röckinger
Landrat des Enzkreises
Die Regionale Kliniken Holding GmbH
11
Dr. Ulrich Steigerwald,
Leiter der Frauenklinik,
Krankenhaus Mühlacker
Gut zu wissen
Hebammensprechstunde
Gut zu wissen
Elterninformationsabend
12
Gut zu wissen
13
Interview
14
15
Praktikum im Krankenhaus
Susanna Kodweiß,
Auszubildende am
Krankenhaus Mühlacker
Medizin aktuell
Rückenschmerzen
Expertengespräch
Dr. Wolfgang Rehm, Leiter
der Chirurgischen Klinik,
Krankenhaus Neuenbürg
Impressum
Herausgeber:
Regionale Kliniken Holding GmbH
Verantwortlich für den Inhalt:
Alexander Tsongas, Sophia Zundel
Redaktionelle Leitung:
Sophia Zundel, Mühlacker Tagblatt
Gestaltung:
Mühlacker Tagblatt
Anzeigen:
Jochen Elmer, Mühlacker Tagblatt
Druck:
Z-Druck GmbH & Co. KG,
Sindelfingen
Seite 04
Regionale Kliniken Holding RKH GmbH
Portrait
klinik.aktuell
01. 2012
Mehr als eine Klinik!
Die Klinik-Standorte des Verbunds der RKH. Quelle: RKH GmbH
Die Vorteile eines großen Klinikenverbunds liegen in der Bildung
medizinischer Kompetenzzentren,
einem regelmäßigen Wissensaustausch und der Nutzung wirtschaftlicher Potentiale. Unterstützt wird
dies durch moderne, standortübergreifende Informationstechnologie
liefern somit einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätssicherung innerhalb
des Verbundes.
und Austausch in Arbeitsgruppen.
Seit vielen Jahren arbeitet der Klinikenverbund kontinuierlich an der Verbesserung seiner Qualität in der
Patientenversorgung.
Ein wesentlicher Faktor in der Unternehmensstrategie der RKH GmbH
ist die medizinische Profilierung
der Standorte. Für jedes Krankenhaus werden die Aufgaben der medizinischen Versorgung in Abhängigkeit der individuellen Rahmenbedingungen beschrieben und dementsprechend weiter entwickelt.
Im Hinblick auf die demografische
Entwicklung nimmt der Erhalt einer
wohnortnahen, optimalen medizinischen Versorgung der Bevölkerung
einen besonderen Stellenwert ein.
Durch die schnelle Weiterentwicklung
medizinischer Diagnostik und Therapie ist die Abstimmung der einzelnen
Verfahren innerhalb eines Krankenhauses, aber auch zwischen einzelnen
Krankenhausstandorten erforderlich.
Zentrumsstrukturen wie beispielsweise ein Brustzentrum bündeln fachliches Wissen, geben dieses weiter und
sondere den niedergelassenen Ärzten
ergänzt. Hierdurch wird sowohl die
ambulante und stationäre Versorgung enger verbunden, als auch das
fachliche Spektrum weiter ausgebaut.
Unterstützt wird dies durch eine auf
diese medizinischen Entwicklungen
angepasste, vorausschauende bauliche Konzeption.
Die Eckpunkte der Qualitätspolitik
des Klinikenverbundes sind die Patientensicherheit, patientenorientierte
Prozesse, die Servicequalität, die medizinische Ergebnisqualität und die
Mitarbeiterorientierung. Für jedes dieser Kriterien werden Kennzahlen und
Qualitätsindikatoren aufgestellt und
Ergebnisse aus Patienten-, Ärzte- und
Mitarbeiterbefragungen ausgewertet.
Das medizinische Leistungsangebot
innerhalb des Klinikenverbundes wird
durch darauf abgestimmte Kooperationen mit externen Partnern, insbe-
Die Enzkreis-Kliniken gGmbH, zu der
die beiden Krankenhäuser in Mühlacker und Neuenbürg sowie die Geriatrische Rehabilitationsklinik in
Mühlacker gehören, nehmen mit insgesamt 293 Betten eine wichtige medizinische Versorgungsaufgabe im Enzkreis wahr.
Die Regionale Kliniken Holding RKH GmbH ist ein
kommunaler Verbund aus zehn Kliniken in den
Landkreisen Ludwigsburg, Enzkreis und Karlsruhe.
Diesem Verbund gehören insgesamt rund
2 600 Betten und 7 500 Mitarbeiter an. Die RKH
GmbH bietet ein umfassendes medizinisches
Leistungsangebot: Rund um die Uhr ist ein
Netzwerk von Spezialisten für die Patientinnen
und Patienten im Einsatz.
Um die Bürger des Enzkreises umfassend und qualitativ hochwertig zu versorgen, legen die Enzkreis-Kliniken
großen Wert auf die Kooperation mit
den niedergelassenen Ärzten und die
Teilnahme an interdisziplinären und
überregionalen Kompetenzzentren.
Dies ist in den zurückliegenden Jahren durch die Arbeit von Belegärzten, die Ansiedlung von Arztpraxen auf dem Klinikgelände und der
Mitarbeit an verschiedenen Zentren im Klinikenverbund und in der
Region gelungen. Die konsequente
Orientierung an den Bedürfnissen der
Patienten und die kontinuierliche Verbesserung zeichnen sich aus: So erzielten die Enzkreis-Kliniken Mühlacker 2011 in einer Befragung unter den
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Versicherten der Techniker-Krankenkasse ein auf Bundesebene herausragendes Ergebnis und wurden mit dem
„Klinikus-Award“ ausgezeichnet.
In den Qualitätsdimensionen allgemeine Zufriedenheit, Behandlungsergebnis, medizinisch-pflegerische
Betreuung, Information und Kommunikation sowie Organisation und
Unterbringung konnten überdurchschnittliche Werte erzielt werden.
Kurzum: Die Enzkreis-Kliniken stehen
für Qualität und außergewöhnliche Leistungen. Ein umfangreiches
medizinisches Leistungsspektrum,
eine gute Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und der Austausch mit Spezialisten im Verbund
der RKH GmbH. (AT)
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klinik.aktuell
01. 2012
Krankenhaus Mühlacker
Aktuell
Wir bauen für Sie! – Bauen
Sie auf uns!
Die Enzkreis-Kliniken kommen mit dem Umbau des
Krankenhauses Mühlacker ihrem Ziel immer näher:
moderne, patientenfreundliche Krankenhäuser mit
einer zukunftsfähigen medizinischen Versorgung im
Enzkreis. Der Umbau des Westflügels – der erste von
drei Bauabschnitten – soll im März 2013 abgeschlossen
werden. Der Innenausbau ist Ende Juni gestartet.
Seit Ende März 2012 laufen die Bauarbeiten zur umfassenden Sanierung
und Renovierung der alten Pflegestationen und Patientenzimmer im Westflügel des Krankenhauses Mühlacker
auf Hochtouren.
Möglichkeit geschaffen, neue Raumstrukturen aufzubauen. So konnten die
Patientenzimmer und die Arbeitsräume des Pflegedienstes vergrößert werden. Nach Abschluss der Abrissarbeiten
und dem Rückbau der Altinstallationen
wurden Ende Juni neue Trockenbauwände aufgestellt, im Juli mit den Arbeiten der Elektroinstallationen sowie
der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik begonnen und im September
die Estricharbeiten durchgeführt. Danach geht es mit Fliesen-, Schlosser-,
Bodenbelags-, Maler- und Schreinerarbeiten weiter. Parallel hierzu werden
neue Fenster eingebaut und die Dämmung an der Fassade durch ein Wärmedämmverbundsystem erneuert.
Fassadenarbeiten: Austausch von Wärmeverbundsystem und Fenstern.
Pflegestationen und Patientenzimmer.
Zukünftig haben alle Zimmer einen
Hotelcharakter mit Wohlfühlatmosphäre und verfügen über barrierefreie, moderne Nasszellen, die damit
auch für Rollstuhlfahrer oder gehbehinderte Patienten zugänglich sind.
Dies führt nicht nur zu einem höheren
Wohlbehagen, sondern auch zu einer
schnelleren Genesung der Patienten.
Bei den Planungen zu diesem Umbau
wurden mit allen Mitarbeitern die Arbeitsabläufe und -prozesse definiert
und in der Bauplanung entsprechend
berücksichtigt, was zu besseren
Arbeitsbedingungen auf Station führen wird. „So vereinen wir am Ende
ein modernes, energetisch optimiertes
Krankenhaus mit unseren Ansprüchen
an eine qualitativ hohe Grund- und
Regelversorgung unserer Patientinnen
und Patienten“, so Regionaldirektorin
Katrin Kern. Die Sanierungsmaßnahmen und die Weiterentwicklung
des medizinischen Leistungsspektrums
würden dazu dienen, dass die EnzkreisKliniken auch künftig auf dem Markt
wettbewerbsfähig bleiben. (AT)
Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist für Februar 2013 geplant.
Der gesamte Umbau wird Ende 2014
abgeschlossen.
Trockenwände wurden eingezogen.
Im Rahmen des ersten Bauabschnitts
wurden im zweiten, dritten und vierten
Obergeschoss die Etagen bis auf die
Außenwände entkernt. Mit dieser
weitgehenden Entkernung wurde die
Der Blick in die Zukunft löst eine große
Vorfreude aus: Nach Abschluss aller
Sanierungsarbeiten wird das Krankenhaus Mühlacker innen wie außen ein
neues Erscheinungsbild erhalten.
Den Patienten und die Angehörigen
erwarten dann eine helle Außenfassade und freundliche, an den Prozessen in einem Krankenhaus orientierte
Erste Installationsarbeiten: Verlegung von Elektrokabeln, Erneuerung des Sanitärbereichs.
Modern und freundlich: die Patientenzimmer nach der Umbauphase.
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Fotos: RKH GmbH
Chirurgische Klinik
Chefarzt: Dr. Bernd Feinauer
Frauenklinik
Chefarzt: Dr. Erhard Kirschbaum
klinik.aktuell
01. 2012
Chefarzt: Dr. Ulrich Steigerwald
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Sektion Gefäßchirurgie
Chefarzt: Dr. Johannes Gahlen
Medizinische Klinik
Krankenhaus Mühlacker
Kliniken und Institute
Leistungen
•Viszeralchirurgie (Eingriffe am Verdauungstrakt: Magen, Galle, Leber, Bauchspeicheldrüse, Dünn-, Dick- und Enddarmerkrankungen bei gut- und bösartigen Befunden)
•Endokrine Chirurgie (z. B. Schilddrüse)
•Laparoskopische Chirurgie („Schlüsselloch“)
bei Gallenblase, Leisten- und anderen
Bauchwandbrüchen, Blinddarm, Dickdarm
•Ambulante Operationen
•Unfallchirurgie und Akutversorgung
•Lokales Traumazentrum (zertifiziert)
•Arthroskopische Eingriffe
•Orthopädie
•Künstlicher Gelenkersatz
(Hüfte, Knie, Schulter)
•Handchirurgie
•Behandlung von Schul-, Wege- und
Arbeitsunfällen (D-Arzt-Verfahren)
Chefarzt: Dr. Erhard Kirschbaum, Leitender Oberarzt: Dr. Lutz Grönbeck,
Oberärzte: Dr. Philippus Dieterich, Dr. Andreas Gerdt, Dr. Olgierd Taler
Leistungen
•Ambulante Operationen
•Behandlung von Brusterkrankungen
•Diagnostische und operative Gynäkologie
•Geburtshilfe
•Perinataldiagnostik
•Eltern-Infoabend und
Elternschule Bambino
•Tumorchirurgie
•Urogynäkologie
(Harnwegserkrankungen
und Inkontinenz)
•Vorsorgeuntersuchungen
•Partner im Brustzentrum
Karlsruhe-Pforzheim
Chefarzt: Dr. Ulrich Steigerwald
Leitender Oberarzt: Dr. Minodora Cezara Müller
Oberarzt: Georgios Arvanitis
Leistungen
•Gastroenterologie
(Magen-Darm-Erkrankungen)
•Hepatologie (Erkrankungen der Leber,
Galle, Bauchspeicheldrüse)
•Endoskopische Untersuchungen
und Behandlungen
•Ambulante endoskopische Operationen
•Kardiologie (Herz-Kreislauf-Erkrankungen)
•Schrittmacherimplantation
•Nephrologie (Nierenerkrankungen)
•Onkologie (Tumorerkrankungen)
•Schlaganfallversorgung und
Frührehabilitation
•Angiologie (Gefäßerkrankungen)
•Diabetologie und Endokrinologie
(Hormonerkrankungen)
Chefarzt: Dr. Bernd Feinauer
Leitender Oberarzt: Dr. Guido Kleine, Funktionsoberarzt: Josef Tenzer
Oberärzte: Dr. Achim Kühn, Carsten Maaßen
Leistungen
•Modernste Diagnostik (Ultraschall,
Angiographie, Computertomographie, Kernspintomographie)
•Therapieplanung aller akuten und
chronischen Gefäßerkrankungen
•Shuntchirurgie (Verbindung
zwischen Schlagader und Venen
bei notwendiger Blutwäsche)
•Chirurgie der Becken-, Bein- und
Armarterien bei Durchblutungsstörungen
•Chirurgie der Halsschlagader
•Hybridoperationen als Kombination
von Stentimplantation
(Gefäßstütze) und Gefäßoperation
•Ambulante und stationäre
Behandlung chronischer Wunden
Chefarzt: Privatdozent Dr. Johannes Gahlen
Sektionsleiter Mühlacker: Dr. Michael Lohmann
Oberarzt: Dr. Wilko Staiger
Anzeigen
EISEN
klinik.aktuell
01. 2012
Krankenhaus Mühlacker
Kliniken und Institute
Vollnarkosen
•Intubationsnarkosen und Narkosen mit
Kehlkopfmasken, balancierte und
intravenöse Narkosen
Teilnarkosen
•Spinalanästhesie, Periduralanästhesie
und periphere Nervenblockaden zur OP
und perioperativen Schmerztherapie
Notfallmedizin
•24h Notfallversorgung
•24h Notärztliche Versorgung des Enzkreises
Leitender Arzt: Dr. Stefan Reim
Leistungen
Intensivmedizin
•Interdisziplinäre Intensivstation mit
modernem Monitoring und Organersatztherapie (z.B. Beatmung, Dialyse)
•Beatmungsentwöhnung für langzeitbeatmete Patienten
Postoperative Schmerztherapie
•Postoperative Überwachung im Aufwachraum
•Akutschmerzdienst
Leistungen
Computertomographie (CT)
•Gehirn, Brust- und Bauchorgane,
Muskulatur und Weichteile,
Skelettsystem einschl. Wirbelsäule
Konventionelle Röntgenuntersuchungen
•Brust- und Bauchorgane,
gesamter Bewegungsapparat
Kontrastmitteluntersuchungen
•Magen-Darm-Trakt, Nieren und ableitende
Harnwege, Venen, Fisteldarstellungen
•Untersuchung der Schlagadern mit Kontrastmittel u. spezieller Computertechnik
Mammographie
•Röntgenuntersuchungen der Brustdrüse
RIS , PACS , KIS
•Digitale Bildererstellung, Befundung an
hochauflösenden Bildschirmarbeitsplätzen. Dauerhafte Speicherung im Picture
Archiving Communication System. Über
das Krankenhausinformationssystem
werden die Bilder mit dem Befund den
behandelnden Ärzten zur Verfügung gestellt, die Ablaufsteuerung erfolgt über
das Radiologieinformationsssytem
Radiologische Diagnostik
Geriatrische Rehabilitationsklinik
•Behandlung älterer Menschen mit
Alterskrankheiten
•Krankheitsbilder: Schlaganfälle, Herz-Kreislauf-, Gefäß- u. Stoffwechselerkrankungen,
Erkrankungen des Bewegungsapparats
•Vermittlung von Alltagstechniken:
Mobilisierung, Anzieh-, Ess-, Hirnleistungsund Waschtraining
•Ziel: Rückkehr in die häusliche Umgebung
Geriatrischer Fokus im Krankenhaus
•Umfangreiche Bestandsaufnahme
der Patientensituation
(Geriatrisches Assessment)
•Frührehabilitation
•Beurteilung der Rehabilitationsfähigkeit
•Beratung und Anleitung Angehöriger
•Nachsorge-Klärung u. Hilfsmittelberatung
Chefarzt: Dr. Karl-Heinz Müller, Leitende Oberärztin: Dr. Sieglinde Klein
Chefarzt: Dr. Karl-Heinz Müller
Chefarzt: Dr. Peter Metz, Leitender Oberarzt: Johannes Clemens
Leistungen
Anästhesiologie Intensivmedizin
Chefarzt: Dr. Peter Metz
Chefarzt: Prof. Dr. Götz Geldner, Leitender Arzt: Dr. Stefan Reim, Leitender Oberarzt:
Dr. Andreas Frost, Oberärzte: Dr. Martina Beckmann, Dr. Ralph Brunner, Dr. Lars Ritschel
Seite 07
Zentrum für Altersmedizin
Anzeigen
PRAXIS FÜR
LOGOPÄDIE
Axel Bützow
Therapie von Sprach-, Sprech-,
Stimm- und Schluckstörungen
Bahnhofstraße 118 · 75417 Mühlacker
Telefon 0 70 41/ 81 48 28 · Fax 0 70 41/ 81 48 27
www.axel-buetzow.de
klinik.aktuell
01. 2012
Chefarzt: Dr. Wolfgang Rehm
Seite 08
Chirurgische Klinik
Chefarzt: Dr. Werner Stolz
Anzeigen
Leistungen
•Abdominal-/Visceralchirurgie
(Magen, Darm, Galle, usw.)
•Allgemeine Chirurgie
•Schwerpunkt Schilddrüsenchirurgie
mit überregionaler Vernetzung
•Proktologie
•Tumorchirurgie
•Laparoskopische Chirurgie
(„Schlüssellochchirurgie“)
•Arthroskopische Operationen
(an Knie und Schulter)
•Orthopädie und Endoprothetik
großer Gelenke, teilweise in
navigierter Technik
•Unfallchirurgie
•Ambulante Operationen
•Venenchirurgie
•Zulassung für Arbeitsunfälle (BG-Fälle)
Chefarzt: Dr. Wolfgang Rehm
Leitender Oberarzt: Dr. Dieter Lenzinger, Oberarzt: Paul Westerkamp
Leistungen
•Diabetologie und Endokrinologie
(Stoffwechselerkrankungen)
•Endoskopische Untersuchungen
und Behandlungen
•Erkrankungen der Lunge
•Gastroenterologie
(Magen-Darm-Erkrankungen)
•Kardiologie (Herz-Kreislauf-Erkrankungen)
•Hepatologie (Erkrankungen der
Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse)
•Schrittmacherambulanz und
Schrittmacherimplantation
•Neurologische Erkrankungen
•Onkologie mit ambulanter und
stationärer Chemotherapie
Chefarzt: Dr. Werner Stolz
Leitender Oberarzt: Dr. Uwe Krauss
Oberarzt: Dr. Hans-Peter Lutz
Leitender Arzt: Dr. Nils Herter
Medizinische Klinik
Institut für Anästhesiologie
Krankenhaus Neuenbürg
Kliniken und Institute
Leistungen
Narkosen
•Betreuung der Patienten während ihrer Operation
•Überwachung der Narkose
•Schmerztherapie
•Postoperative Überwachung
im Aufwachraum
Notfallmedizin
•Organisation des Notarztwesens im westlichen Enzkreis
•Notarzt-Einsatzfahrzeug am Krankenhaus
Schmerzambulanz
•Kompetente Hilfe für Patienten mit
starken und stärksten Schmerzen
•Der Leiter des Instituts ist ausgebildeter Schmerztherapeut
•AnlaufsteIle für Patienten, bei denen der
Schmerz seit längerem besteht und seine
eigentliche Warnfunktion verloren hat
•Behandlung von Patienten aller Krankenkassen nach Überweisung durch den
Hausarzt oder einen anderen Facharzt
Chefarzt: Prof. Dr. Götz Geldner, Leitender Arzt: Dr. Nils Herter
Oberärzte: Dr. Volker Wanka, Dr. Michael Unseld
Seite 09
klinik.aktuell
01. 2012
Krankenhaus Mühlacker
Expertengespräch
„Von Routine keine Spur“
34 Planbetten, 2000 stationäre Patienten pro
Jahr, ein Team von zehn Ärzten, 30 Pflegekräften
– und einem Chefarzt: Dr. Ulrich Steigerwald. Im
November 1994 trat dieser nach zehnjähriger
Tätigkeit als Leitender Oberarzt in Aschaffenburg,
die Nachfolge von Herrn Dr. Kummer am
Kreiskrankenhaus in Mühlacker an. Seine Arbeit als
Leiter der Frauenklinik begreift Dr. Steigerwald als
Privileg: „Ich bin in der glücklichen Position, mich
jeden Tag neuen Herausforderungen stellen zu dürfen. Auch nach 18 Jahren: von Routine keine Spur.“
Herr Dr. Steigerwald, Sie leiten die
Frauenklinik in Mühlacker nun
schon seit 1994. Was hat sich innerhalb der vergangenen 18 Jahre Entscheidendes verändert?
Das Gesundheitswesen hat sich in
einem Ausmaß verändert, wie es zu
Beginn meiner Tätigkeit in Mühlacker
noch nicht abzusehen war. Die größte Herausforderung aus Sicht des Geburtshelfers ist zweifellos die demografische Entwicklung mit sinkenden
Geburtenzahlen. Auch die Personalgewinnung wird für Kliniken zunehmend schwieriger – hier müssen wir
es beispielsweise mit der Attraktivität großer Städte aufnehmen. Um den
Ärztenachwuchs für Mühlacker zu gewinnen, ist es besonders wichtig, die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
im Blick zu behalten. Aber auch der politische und somit finanzielle Rahmen
hat sich immens verändert: So geht die
Zahl der stationären Fälle immer weiter zurück, ambulantes Operieren wird
immer alltäglicher.
Auf welche Bereiche hat sich Ihre
Frauenklinik spezialisiert?
Im Bereich der Gynäkologie liegt
unser Fokus auf der Tumorchirurgie –
einschließlich plastisch-wiederherstellender Operationen an der Brust – und
der Urogynäkologie – hier befassen wir
uns mit Erkrankungen wie z.B. Harninkontinenz. Die operative Therapie der
Gynäkologie setzt einen Schwerpunkt
mit der „Schlüssellochchirurgie“, einer
modernen minimal-invasiven Technik.
Die Arbeit in unserer Geburtshilfe folgt
dem Prinzip „sanft und sicher“, das
heißt: Wir begleiten die Patientinnen
mehr, als dass wir Einfluss nehmen.
Unsere Klinik fördert eine familienorientierte Geburtshilfe. So können
zum Beispiel auch die Väter nach der
Geburt im Krankenhaus bleiben.
Die Entbindungsstation nach der
Modernisierung im Jahr 2006.
Wie verteilt sich die Summe der
Patientinnen auf diese beiden KernBereiche?
Wir haben im Moment jährlich rund
600 Geburten und 2000 Fälle in der
Gynäkologie. Oftmals gibt es ja aber
auch Überschneidungen, wenn eine
Frau, die geboren hat, in der Gynäkologie weiter behandelt werden
muss zum Beispiel. Man könnte das
Leiter der Frauenklinik: Dr. Ulrich Steigerwald. Verhältnis vielleicht so ausdrücken: 35
Prozent Geburtshilfe und 65 Prozent
Gynäkologie.
Welchen Stellenwert hat die Frauenheilkunde für das Krankenhaus
Mühlacker als Ganzes?
Die Geburtshilfe ist das Aushängeschild jeder Klinik. Schwangerschaft
und Geburt sind sensible Themen, hier
sind die Patientinnen sehr anspruchsvoll. Dieser Bereich muss also gepflegt
werden: 2006 wurde der Eingangsbereich im Entbindungstrakt modernisiert und unter anderem ein Rückzugsraum für Väter geschaffen. Jetzt,
im Zuge des groß angelegten Umbaus
unseres Krankenhauses, ist es unter
anderem an der Zeit, auch die Kreißsäle umzugestalten und die zugehörigen Badezimmer zu renovieren. Auch
personelle Veränderungen und ein
sich erweiterndes Angebot sind entscheidend: Im Juni dieses Jahres haben
wir zum Beispiel eine wöchentliche
Hebammensprechstunde (siehe Seite
10) eingeführt. Und nach Jahren der
Vakanz wurde kürzlich die Stelle der
Leitenden Hebamme wieder besetzt.
Was erhoffen Sie sich von diesen
Neuerungen?
Dass unsere Patientinnen sich gut aufgehoben, medizinisch und psychisch
Fotos: RKH GmbH
optimal versorgt sehen. Und dass wir
mit diesen Leistungen mehr Frauen
für unser Haus gewinnen können.
Mit rund 600 Geburten jährlich liegen
wir im Hinblick auf die demografische
Entwicklung zwar im guten Durchschnitt, sie ist aber steigerbar. Mein
Ziel sind 800 Geburten im Jahr.
Wenn Sie noch einmal die Wahl hätten, würden Sie sich als Mediziner
wieder für die Frauenheilkunde entscheiden?
Ja, ich bin regelmäßig froh darüber,
diesen Beruf in dieser Funktion ausüben zu können. Kein anderes medizinisches Fach lässt einen – jenseits
des nüchternen Tagesgeschäfts – das
erleben, was bei uns geschieht: die
Geburt neuen Lebens.
Was raten Sie jungen Medizinstudenten von heute?
Die Berufsaussichten sind ja mittlerweile über Jahre hinweg sehr gut.
Die Möglichkeiten international
zu wirken, sind durch die Öffnung
der Grenzen ja heutzutage enorm.
Aber auch vollkommen unabhängig
von geltenden Rahmenbedingungen:
Wer Medizin studieren will, muss
es tun. Diesem Berufswunsch sollte
man sich mit Herz und Verstand
hingeben! (SZ)
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Seite 10
klinik.aktuell
01. 2012
Krankenhaus Mühlacker
Gut zu wissen
Ein Wohnzimmer im Krankenhaus
Waschbecken, Seifenspender und Desinfektionsmittel wirken hier wie
Fremdkörper. Stehlampen werfen gemütliches Licht auf die sonnengelbgestrichene Wand, eine cremefarbene Sitzgruppe mit bunten Kissen lädt zum
Gespräch ein. Auf dem kleinen Tisch stehen Gläser und eine Flasche Wasser
bereit. Wer es sich hier gemütlich macht, denkt nicht daran, dass nur ein paar
Türen weiter Medikamente verabreicht, Spritzen gesetzt und Operationen
durchgeführt werden.
Hier, im Zimmer 163 der Mühlacker
Frauenklinik, findet seit Mai 2012
wöchentlich eine Hebammensprechstunde statt. Jeden Mittwoch zwischen 9.00 Uhr und 12.00 Uhr haben
schwangere Frauen die Gelegenheit,
sich mit den Hebammen der Mühlacker Frauenklinik über ihre Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt
auszutauschen.
Wie verläuft die Schwangerschaft?
Gibt es familiäre Erkrankungen? Wie
stellt man sich die bevorstehende
Geburt vor? Ist die Anmeldung zum
Geburtsvorbereitungskurs bereits erfolgt? Welche Hebamme übernimmt
die Betreuung der Familie für die erste
Zeit zuhause? Wie stelle ich fest, ob
meine Schmerzen tatsächlich Wehenschmerzen sind? Und wann ist es an
der Zeit, ins Krankenhaus zu kommen?
junge Mütter und Familien: Stillberatung, Elterninformationsabende,
Elternkurse oder das Familienzimmer,
in dem auch der Vater nach der Geburt bei Mutter und Kind bleiben kann.
„Ängste nehmen und
Vertrauen aufbauen.“
Die Geburtshilfe im Krankenhaus
Mühlacker folgt dem Prinzip: sanft
und sicher. Die Geburt soll so natürlich
wie möglich ablaufen, für die Sicherheit von Mutter und Kind ist dennoch
stets auf höchstem fachlichen Niveau
gesorgt.
„Wir setzen auch auf alternative
Methoden und forcieren nichts. Was
die verschiedenen Gebärpositionen
anlangt, haben unsere werdenden
Mütter eine größtmögliche Auswahl:
ob im Bett, auf dem Hocker, im Wasser, am Seil oder im Vierfüßlerstand –
die Frauen können sich für ihren ganz
individuellen Weg entscheiden.“
Nicht nur für Eltern und neue
Erdenbürger scheint das Krankenhaus Mühlacker eine gute Adresse
zu sein, Corinna Hufnagel lobt auch
die Arbeitsatmosphäre in der Frauenklinik: „Wir sind ein gutes Team.
Die Kooperation zwischen Hebammen und Ärzten funktioniert jenseits
von an manchen Häusern gängigen
Hierarchiekämpfen. Hier trifft man gemeinsame Entscheidungen. Das wirkt
sich natürlich auch positiv auf unsere
Patientinnen aus.“ (SZ)
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„Hier können wir
Frauen die Zeit
geben, die sie
brauchen.“
Fotos: RKH GmbH
Info
Hebammensprechstunde
jeden Mittwoch
von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr
Krankenhaus Mühlacker
Frauenklinik
1. OG, Zimmer 163
Terminvereinbarung
unter (0 70 41) 1 55 04 20
Rund 180 Schwangere haben die Hebammensprechstunde bislang besucht.
„Hier können wir den Frauen die Zeit
geben, die sie brauchen. Wir planen für
jede mindestens eine halbe Stunde ein.
Sie haben die Gelegenheit, uns und
unser Krankenhaus besser kennenzulernen. In der Hebammensprechstunde
ist es leichter, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und den Frauen ihre
Ängste zu nehmen. Zuvor fehlte oft
nicht nur der Raum, sondern auch die
Ruhe, den Gesprächs- und Informationsbedarf immer optimal zu decken“,
erklärt Hebamme Corinna Hufnagel,
die maßgeblich zur Einführung des
neuen Angebots beigetragen hat.
Dieses hat zum Ziel, die Betreuungssituation von Schwangeren zu verbessern und die Frauen für die
Mühlacker Frauenklinik zu begeistern.
„Die Geburten waren lange rückläufig
und sind momentan mit 600 im Jahr
zwar stabil. Diese Zahl wollen wir
jedoch steigern.“
Die Hebammensprechstunde reiht
sich ein in eine lange Liste familienorientierter Angebote für Schwangere,
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Seite 11
klinik.aktuell
01. 2012
Krankenhaus Mühlacker
Gut zu wissen
In Mühlacker gibt’s die
schönsten Babys
Chefarzt Dr. Ulrich Steigerwald (2. v.l.) stellt den werdenden Eltern die verschiedenen Geburtsmöglichkeiten in den Mühlacker Entbindungsräumen vor. Foto: Maren Recken
Um den werdenden Eltern die Wahl der
Entbindungsklinik leichter zu machen,
hat der BAMBINO-Treff der Mühlacker
Frauenklinik an jedem ersten Montag
eines Monats seinen Elterninformationsabend fest im Programm stehen.
Dann gibt Chefarzt Steigerwald, unterstützt von Ärzten, Hebammen und
Kinderkrankenschwestern aus seinem
Team einen Einblick in das Procedere
rund um das Ereignis Geburt.
„Es ist das Anliegen des gesamten
Teams, etwas von der klassischen
Klinikatmosphäre zu nehmen“, erklärt
Dr. Steigerwald die Geburtsphilosophie am Krankenhaus Mühlacker.
Diese spiegelt sich in den Entbindungsräumen wider: Die Wände in den
drei Zimmern sind in jeweils unterschiedlichen Farben gestrichen, aus
einer Stehlampe strahlt warmes Licht,
auch eine Stereoanlage steht bereit.
Neben dem Entbindungsbett stehen
den gebärenden Frauen auch ein
Entbindungshocker oder eine große
Badewanne für Wassergeburten zur
Verfügung. Farbige Tücher, die an
der Decke angebracht sind und
an die sich die Frauen hängen oder an
denen sie sich festhalten können, sollen
während der Wehen Entlastung
bringen.
„Die schönsten Babys werden in Mühlacker geboren.
Sollten Sie eine andere Entbindungsklinik wählen,
dann müssen Sie auch mit dem Ergebnis leben.“
Dr. Ulrich Steigerwald, Chefarzt der Frauenklinik
am Krankenhaus Mühlacker, gibt sich gerne
humorig, wenn er den werdenden Eltern während
des Elterninfoabends die Vorzüge einer Entbindung
im Mühlacker Krankenhaus nahe bringen möchte.
Trotz der angenehmen Atmosphäre,
das betont Chefarzt Steigerwald
während seiner Führungen regelmäßig, seien die Entbindungsräume
keine Wohnzimmer, sondern hätten
eine funktionelle Aufgabe. Das OP-Licht
über dem Entbindungsbett, das WehenKontrollgerät und das OP-Zimmer
in unmittelbarer Nähe machen das
deutlich.
Rund 600 Geburten jährlich kann
die Frauenklinik am Krankenhaus
Mühlacker vorweisen. Und der Elterninformationsabend, so Steigerwald,
komme bei den werdenden Eltern gut
an. Auch wenn sich der Arzt manchmal
noch mehr Rückfragen wünscht.
Schließlich handle es sich ja bei der
Veranstaltung um eine Einladung zum
Dialog und manchmal neige man als
Arzt oder Hebamme auch zur Betriebsblindheit und erkläre die Dinge, die die
werdenden Eltern besonders interessieren, vielleicht gerade nicht. (MR)
Elterninfoabend
Jeden ersten Montag im Monat,
ab 19.00 Uhr, unter Leitung von
Chefarzt Dr. Ulrich Steigerwald.
Treffpunkt: Forum im Krankenhaus.
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klinik.aktuell
01. 2012
Krankenhaus Mühlacker
Gut zu wissen
Ein Paradies für
Praktikantinnen …
Katrin Paukstat studiert Medizin in Würzburg, ihre
Zwillingsschwester Vera studiert Medizin in Ulm.
Die Semesterferien verbringen die 20-Jährigen aber
am liebsten gemeinsam an ein und demselben
Ort – nicht selten ist dieser Ort das Krankenhaus in
Mühlacker. Hier haben die angehenden Ärztinnen
aus Illingen bereits mehrere Praktika absolviert.
Patienten waschen, ihnen das Essen
bringen, die Stützstrümpfe auswechseln oder ihre wunden Stellen eincremen. Das alles verbirgt sich hinter dem Wort „Pflegepraktikum“ und
zählte im Herbst dieses Jahres für vier
Wochen zu den täglichen Aufgaben der
Schwestern. In dieser Zeit sammelten
die Medizinstudentinnen praktische
Erfahrungen – jenseits der theoretischen Studieninhalte rund um Biologie, Chemie, Physik, Psychologie
und Anatomie. Beide waren schon
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zum zweiten Mal am Krankenhaus
in Mühlacker „auf medizinischer Entdeckungstour“ – und das acht Stunden
täglich, Schichtdienst inklusive. Die
Frühschicht beginnt um 6.00 Uhr, die
Spätschicht um 12.15 Uhr.
„Wir fühlen uns hier sehr wohl. Man
ist als Praktikant willkommen und
wird in den Arbeitsalltag integriert,
ohne sich überfordert zu fühlen“, lobt
Katrin Paukstat die Strukturen in
Mühlacker. Ihre Schwester fügt hinzu: „Dadurch, dass das Haus nicht all-
Katrin und Vera Paukstat. (v.l.)
zu groß ist, herrscht eine freundliche,
familiäre Atmosphäre.“ Neben der Pflege der Patienten blieb auch genügend
Zeit, den Arzt bei der Visite zu begleiten, den Krankenschwestern über die
Schulter zu sehen oder erste medizinische Gehversuche zu unternehmen:
„Die Vitalzeichen durften wir schon
kontrollieren, das heißt: Blutdruck, Puls
und Temperatur messen.“
Doch nicht nur von den Kollegen am
Krankenhaus, auch von den Patienten
könne man viel lernen, so Vera Paukstat:
Foto: privat
„Es ist beeindruckend, wie manche
Patienten ihr Schicksal annehmen.
Oft haben die Menschen mit den
schwersten Krankheiten das heiterste
Gemüt.“ Und die Patienten seien
es auch, denen man die schönsten
Augenblicke im Alltag verdanke:
„Zu sehen, wie manche Patienten vollkommen geschwächt hier ankommen und sich Schritt für Schritt wieder
aufrappeln, um sich irgendwann
gesund zu verabschieden – das ist sehr
schön und sehr motivierend.“ (SZ)
klinik.aktuell
01. 2012
Krankenhaus Mühlacker
Interview
Seite 13
„Zahlen sind mein Ding“
Angehende Kauffrau im Gesundheitswesen: Susanna Kodweiß.
Frau Kodweiß, Kauffrau im Gesundheitswesen – war das schon immer
Ihr Berufswunsch?
Jein. Ich hatte immer schon zwei
Gebiete, die mich am meisten interessieren: Zahlen und Gesundheit. In
der Schule war Mathe mein Lieblingsfach. Lange Zeit habe ich aber auch mit
Physio- oder Ergotherapie geliebäugelt.
Mein Beruf kombiniert beide Leidenschaften in gewisser Weise: Ich kann
mich täglich mit Zahlen befassen, die
sich wiederum auf das Gesundheitswesen beziehen. Gleichzeitig habe ich
neben der Theorie auch viel Praxisbezug und bekomme jede Menge vom
Krankenhaus- und Patientenalltag mit.
Was haben Sie innerhalb der vergangenen zwei Jahre am Krankenhaus Mühlacker gelernt?
Ich habe verschiedenste Abteilungen
durchlaufen: die Personalabteilung,
das Patientenmanagement, die Finanzbuchhaltung, die Pforte, die Wohnungsverwaltung, den Einkauf und das
Sekretariat der Regionaldirektion.
Jetzt, in der Endphase meiner Ausbildungszeit, lerne ich noch den Bereich
„Ambulante Abrechnung“ kennen.
Ich konnte somit also viele Bereiche
kennenlernen, erhielt einen guten
Überblick und verstehe nun die
Grundstruktur des komplexen Gebildes Krankenhaus sehr gut – nicht nur
Foto: privat
die unserer Klinik, sondern auch die
anderer Häuser.
In welcher dieser Abteilungen können und wollen Sie nach abgeschlossener Ausbildung gerne arbeiten?
Am besten hat es mir im Einkauf
gefallen, weil ich dort sehr schnell
selbstständig arbeiten konnte. Im
Einkauf besorgt man alles Nötige zur
Patientenversorgung, für den OP, aber
auch Bürobedarf für Kollegen. Dementsprechend steht man in ständigem
Kontakt zu allen Abteilungen und hat
durch Telefonate mit Lieferanten auch
regelmäßigen Kontakt nach außen.
Buchhaltung würde mir auch gut gefallen. Grundsätzlich bin ich jedoch
für alle Bereiche, die ich kennenlernen
durfte, offen.
Noch steht nicht endgültig fest, ob ich in
Mühlacker bleiben werde, vielleicht nach
Bruchsal oder Ludwigsburg wechsle
oder in einem anderen Krankenhaus
arbeiten werde.
Wie bewerten Sie den großen
Umbau Ihres Krankenhauses?
Auf lange Sicht betrachtet ist der Umbau natürlich gut und absolut notwendig. Im Arbeitsalltag war und ist diese
Phase allerdings ab und an ein wenig
anstrengend – und mit viel zusätzlicher
Arbeit verbunden. Wir, also die Verwaltung, sind im Herbst 2011 vom Hauptgebäude in den E-Bau umgezogen,
Susanna Kodweiß
Die 20-Jährige besuchte bis Juli
2010 das zweijährige Berufskolleg
für Gesundheit und Pflege in
Leonberg / Böblingen.
Am ersten September desselben
Jahres startete sie mit ihrer Ausbildung am Krankenhaus Mühlacker.
Schon während ihrer Schulzeit ab-
solvierte Susanna Kodweiß berufsvorbereitende Praktika: in der Verwaltung am Krankenhaus Sindelfingen, in der Abteilung „Gesundheitsmanagement“ bei Porsche/Zuffenhausen sowie in einer Praxis für Ergound Physiotherapie in Weissach.
Susanna Kodweiß lebt in Flacht. (SZ)
Das Krankenhaus Mühlacker verfügt über 60
Ausbildungsplätze. Susanna Kodweiß ist einer
von drei jungen Menschen, die im Moment die
Ausbildung zur/zum Kauffrau/Kaufmann im
Gesundheitswesen durchlaufen. Die 20-Jährige legt
im November 2012 ihre schriftlichen und im Januar
2013 ihre mündlichen Prüfungen zur Kauffrau
im Gesundheitswesen ab. Von Prüfungsängsten
jedoch keine Spur – die junge Frau ist gut gerüstet:
In den vergangenen zwei Jahren durfte sie die verschiedensten Arbeitsbereiche kennenlernen.
wo wir jetzt vermutlich auch bleiben
werden. Ursprünglich war geplant,
dass wir irgendwann wieder zurückziehen, aber ein erneutes Kistenpacken
und -schleppen bleibt uns nun wahrscheinlich erspart (lacht).
Als „Generation Krankenhaus von
morgen“, wo sehen Sie den größten
Verbesserungsbedarf?
Was ich sehr schlimm finde, ist, dass
das Krankenhaus so oft zu Unrecht in
der Kritik steht. Zum Beispiel haben wir
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regelmäßig Patienten, die sich darüber
beschweren, dass wir die Praxisgebühr
erheben. Aber diese Forderung kommt
ja ursprünglich von den Krankenkassen und nicht von uns als Klinik.
Ich denke, wir leben in einer Zeit, wo
sich sehr schnell sehr vieles ändert und
gerade ältere Patienten haben oftmals
Schwierigkeiten, diese Änderungen im
Gesundheitswesen nachzuvollziehen
und zu akzeptieren. Man sollte also
so informieren, dass die Arbeit im
Krankenhaus im richtigen Licht gesehen werden kann. (SZ)
Seite 14
klinik.aktuell
01. 2012
Krankenhaus Neuenbürg
Medizin aktuell
Das Kreuz mit dem Kreuz
Rückenschmerzen sind die Volkskrankheit Nr. 1.
Es gibt viele Arten von Rückenschmerzen, die sich auf unterschiedliche Weise äußern können. Ein sehr
bekannter Rückenschmerz ist der so
genannte Hexenschuss. Er tritt ganz
plötzlich auf und zieht über das Gesäß, Ober- und Unterschenkel bis in
die Zehen. In extremen Fällen fühlt
man sogar ein Kribbeln bis hin zur
Taubheit. Manchmal kann sich dahinter aber auch ein Bandscheibenvorfall
verbergen.
Bei Abnutzungserscheinungen im Bereich der Wirbelsäule, wie beispielsweise einer Osteoporose oder Arthrose,
spürt man eher einen dumpfen großflächigen Dauerschmerz. Wiederum
anders fühlt sich der Verspannungsschmerz im Bereich von Schulter und
Nacken oder auch im Bereich der Lendenwirbelsäule an, den man als einen
ziehenden, ausstrahlenden Schmerz
wahrnimmt. Erschwerend kommt hinzu, dass jeder Mensch einen Schmerz
und seine Intensität individuell wahrnimmt. Deshalb muss man zuerst die
Schmerzen lokalisieren und den Ursachen auf den Grund gehen.
Die Ursachen für Rückenschmerzen
können vielfältig sein. So können
eine auf das Rückenmark oder Ner-
Foto: istockphoto
ven drückende Bandscheibe, verkantete Wirbelgelenke oder die durch
Fehlbelastung oder eine falsche Haltung verspannte Muskulatur die Gründe sein. Eine wichtige Rolle spielen
hier einseitige Bewegung, eine Überlastung der Wirbelsäule, eine schlechte Körperhaltung, Erkrankungen an
Organen aber auch Stress oder eine
seelische Belastung.
Diagnostik
Diesen Ursachen oder Erkrankungen
muss im Rahmen einer Diagnostik zuvor auf den Grund gegangen werden,
um dann die richtige Therapie ansetzen
zu können. Da Rückenschmerzen nicht
von heute auf morgen auftreten, sondern eine lange Vorgeschichte haben,
ist eine sinnvolle Vorbeugung wichtig.
Dazu zählen bei sitzenden Tätigkeiten
die Verwendung von ergonomischen
Sitzgelegenheiten, ausreichende Bewegung, ein häufiges Wechseln der
Sitzposition, ein gezieltes Training der
Halte- und Stützmuskulatur sowie ein
gutes, den Rücken schonendes Bett.
Therapie
Bevor die Therapie beginnen kann,
müssen die Ursachen des Rückenschmerzes geklärt werden. Neben
einem ärztlichen Gespräch, einer
Rückenschmerzen sind die Volkskrankheit Nr. 1.
Mehr als 90 Prozent der Deutschen leiden mindestens einmal darunter. Dem Gesundheitssystem und
dem Staat entstehen hierdurch jährliche Kosten in
zweistelliger Milliardenhöhe. Was können Patient
und Therapeut tun, damit Rückenschmerzen
nicht zum Problem werden? Welche Formen
von Rückenschmerzen gibt es? Welche diagnostischen Maßnahmen sind sinnvoll und welche
Therapieansätze gibt es?
detaillierten Schmerzanalyse und Untersuchungen der Wirbelsäule können
bildgebende Verfahren wie beispielsweise das Röntgenbild, die Computertomografie (CT) oder die Kernspintomografie (MRT) einen Aufschluss
geben. Ist die Ursache festgestellt,
stehen häufig mehrere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Zu den
häufigsten Behandlungsmethoden
zählen neben der Krankengymnastik,
dem medizinischen Gerätetraining,
der Chirotherapie und einer Operation insbesondere die medikamentöse
Therapie. Welches Schmerzmittel in
welcher Dosis wie verabreicht werden muss, wird dabei individuell vom
Schmerztherapeuten festgelegt. Auch
alternative Heilmethoden wie die Akupunktur, Akupressur, Osteopathie oder
ergänzende Entspannungsübungen
wie Autogenes Training, Muskelrelaxation nach Jacobson, Yoga, Tai Chi oder
Qi Gong können hilfreich sein.
Schmerzambulanz Neuenbürg
Das Institut für Anästhesiologie am
Krankenhaus Neuenbürg, das Bestandteil des Zentrums für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin
und Schmerztherapie der regionalen
Kliniken Holding RKH ist, verfügt über
eine Schmerzambulanz. Diese bietet
den Patienten mit starken und stärksten Schmerzen kompetente Hilfe an.
Der Leiter des Instituts, Dr. med. Nils
Herter, leitet seit mehr als zehn Jahren
diese Ambulanz und ist ausgebildeter
Schmerztherapeut. Die Schmerzambulanz ist AnlaufsteIle für Patienten, bei
denen der Schmerz seit längerem besteht und seine eigentliche Warnfunktion verloren hat. Hierdurch werden
die Schmerzen zu einem eigenständigen Krankheitsbild.
Rat und Hilfe
Über Rückenschmerzen durch Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen,
u.a. hinaus werden hier anhaltende
Schmerzen nach Wirbelsäulenoperationen, Weichteilrheumatismus, Fibromyalgie, Schmerzen bei oder nach Gürtelrose, Kopfschmerzen, Migräne und
Schmerzen bei Krebserkrankungen behandelt. Doch gut zwei Drittel der Patienten, die die Ambulanz aufsuchen,
benötigen Rat und Hilfe aufgrund von
Rückenproblemen. Die Schmerzambulanz ist zur Behandlung von Patienten
aller Krankenkassen ermächtigt. Für
die Behandlung ist eine Überweisung
durch den Hausarzt oder einen anderen Facharzt erforderlich.
(Dr. Nils Herter / AT)
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klinik.aktuell
01. 2012
Krankenhaus Neuenbürg
Expertengespräch
„Noch viele Ziele“
Chefarzt der Chirurgischen Klinik: Dr. med. Wolfgang Rehm. Welche Versorgung bietet die Chirurgische Klinik der Bevölkerung an?
Als Haus der Grund- und Regelversorgung muss unser Leistungsspektrum sehr breit angelegt sein, für die
optimale Grundversorgung der Bevölkerung. Wir behandeln rund 1 500
stationäre und über 10 000 ambulante
Patienten pro Jahr.
Die Chirurgische Ambulanz versorgt etwa 3 000 Notfälle pro Jahr,
und dies rund um die Uhr. Als Notarztstandort stellt unsere Klinik die
Notarztversorgung der Region sicher.
Welche spezialisierten Leistungen
kann Ihre Klinik darüber hinaus
noch anbieten?
In den letzten Jahren hat sich die Schilddrüsenchirurgie zu einem Schwerpunkt
entwickelt. Hier arbeiten wir in enger
Kooperation mit Endokrinologen und
Nuklearmedizinern.
Die Chirurgie Neuenbürg ist in der Regionalen Kliniken Holding RKH vernetzt mit anderen Kliniken der verschiedenen Versorgungsstufen.
So beispielsweise mit dem Klinikum
Ludwigsburg, einem Haus der Zentralversorgung, und der Orthopädischen Klinik Markgröningen (OKM9
einem Maximalversorger im Bereich
der Orthopädie. Wir können so im Bedarfsfall auch komplexe Erkrankungen
auf höchstem medizinischem Niveau
weiter versorgen.
Wir haben dank guter Zusammenarbeit mit den umliegenden niedergelassenen Ärzten und anderen Gesundheitspartnern eine enge Verzahnung
des ambulanten mit dem stationären
Bereich erreicht. Damit wird auch
eine wohnortnahe Behandlung und
individuelle Betreuung der Patienten
möglich.
Foto: RKH GmbH
Wieso haben Sie sich für das Fach
Chirurgie entschieden? Sie haben ja
bereits in verschiedenen Kliniken
Erfahrung gesammelt.
Über welche Stationen kamen Sie
nach Neuenbürg?
Ich habe in München und Zürich studiert und schon während meiner Famulaturen und einem Auslandssemester in Südafrika wurde ich von der
Chirurgie infiziert. Auf der einen Seite
hoch wissenschaftlich zu arbeiten, und
andererseits mit den Händen etwas zu
schaffen, auf das man stolz sein kann,
hat mich fasziniert.
Über das Schwabinger Krankenhaus in
München, die Universitätsklinik Heidelberg kam ich nach Karlsruhe an das
Städtische Klinikum. Hier habe ich eine
sehr breite Ausbildung erhalten und
habe sowohl in der Klinik für Gefäß-,
der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie und der Klinik für
Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie gearbeitet.
Sie waren zuletzt leitender Oberarzt in der Klinik für Allgemein-,
Viszeral- und Thoraxchirurgie am
Städtischen Klinikum Karlsruhe
unter Professor Bähr. Was hat Sie
bewegt, ans Krankenhaus Neuenbürg zu kommen?
Wie schon erwähnt, verfüge ich über
ein sehr breites Operationsspektrum.
Ich habe die Zusatzbezeichnungen Viszeral- und Unfallchirurgie, und die Vielfalt der unterschiedlichen Techniken
sind für mich faszinierend.
Die ungeteilte Klinik für Chirurgie in
Neuenbürg gab mir Gelegenheit, dies
fortzuführen. Außerdem fand ich die
intensive Verzahnung der ambulanten
und stationären Versorgung als ideal.
Sie fördert ein enges Verhältnis zu den
Patienten und man begleitet den Patienten über die gesamte Zeit der Erkrankung.
Seit 18 Jahren ist Dr. med. Wolfgang Rehm
als Leiter der Chirurgischen Klinik am Krankenhaus
in Neuenbürg tätig. Zuvor war der verheiratete
Familienvater Leitender Oberarzt an der Klinik
für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
am Städtischen Klinikum Karlsruhe.
Sein Medizinstudium absolvierte der Chirurg
an den Universitäten Zürich und München.
Dr. Rehm ist spezialisiert auf die Bereiche
Viszeral- und Unfallchirurgie sowie
Chirurgische Intensivmedizin.
Welche Pläne, welche Visionen
haben Sie für die Chirurgische
Klinik in den nächsten Jahren?
Als verheirateter Vater von zwei
Töchtern – welche Rolle spielt die
Medizin in Ihrer Familie?
Es ist nun an der Zeit, unsere diagnostischen Möglichkeiten weiter auszubauen, um auch über Teleradiologie
die Vernetzung mit anderen Kliniken
im Verbund der regionalen Kliniken
Holding RKH zu intensivieren.
Noch bin ich der einzige Mediziner in
der Familie, aber: Meine Älteste macht
gerade das Physikum in Zahnmedizin
und die Jüngere wartet nach dem Abitur auf einen Studienplatz in Medizin.
Es wäre darüber hinaus auch wünschenswert, wenn sich weitere Arztpraxen an der Klinik ansiedeln, um das
Leistungsspektrum zu erweitern und
um den letzten Schritt zu einem modernen regionalen Gesundheitszentrum zu tun.
Auch ein Arzt hat irgendwann
Feierabend. Wie gestalten Sie Ihre
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und im Sommer – wenn es die Zeit zulässt – versuche ich, mein Handicap im
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