dstg aktiv - Deutsche Steuer
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April 2014 Bundesverwaltungsgericht urteilt: Tarifabschluss gilt auch für Beamte dafür bleibt das Streikverbot Wetten, wir sind günstiger! in von e h c 50 € sind Ihnen sicher s t u G 50,- € rn siche Ich wette, dass Sie bei einem Wechsel von mindestens drei Versicherungen, z.B. Ihrer Hausrat-, Haftpflicht- und Unfallversicherung, zur HUK-COBURG mindestens 50 € im Jahr sparen. Verliere ich die Wette, erhalten Sie einen Einkaufsgutschein von Amazon.de im Wert von 50 €, ohne weitere Verpflichtung. Rufen Sie an und vereinbaren Sie einen Vergleichstermin! Die Wette gilt bis zum 31.12.2014.* * Teilnahmebedingungen unter www.huk.de/checkwette Kundendienstbüro Jens Ahlers Telefon 0471 200056 Telefax 0471 200045 [email protected] Reitkamp 2 27570 Bremerhaven Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 9.00–13.00 Uhr Mo., Di., Do. 16.00–18.00 Uhr Kundendienstbüro Rosemarie Althoff Telefon 0421 623040 Telefax 0421 623041 [email protected] Friedrich-Humbert-Straße 122 28759 Bremen Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 8.00–12.00 Uhr Mo., Di., Do. 16.00–18.00 Uhr Kundendienstbüro Peter Borchers Versicherungsfachmann Telefon 0421 69623760 Telefax 0421 69623761 [email protected] Leher Heerstraße 55 28359 Bremen Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 9.00–13.00 Uhr Mo., Di., Do. 15.00–18.00 Uhr und nach Vereinbarung Kundendienstbüro Dorothea Mack Versicherungsfachfrau Telefon 0421 454665 Telefax 0421 454685 [email protected] Hemelinger Bahnhofstraße 11 28309 Bremen Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 9.00–13.00 Uhr Mo. u. Do. 16.00–18.00 Uhr Kundendienstbüro Helgard Sydow Versicherungsfachfrau Telefon 0421 5229995 Telefax 0421 5229996 [email protected] Sedanstraße 72 28201 Bremen Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 8.00–12.00 Uhr Mo., Di., Do. 15.00–18.00 Uhr DSTG INFORMIERT WILLKOMMEN SEITE 3 Liebe Kolleginnen und Kollegen, herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unserer Verbandszeitung DSTG INFORMIERT. Obwohl die Redaktion zahlenmäßig immer kleiner wird, ist es den Kollegen wieder einmal gelungen, ein lesenswertes Heft unserer Verbandszeitung zu konzipieren. Gleichwohl bedarf unsere Redaktion dringend der Verstärkung, insbesondere an schreibendem Personal. Wer sich angesprochen fühlt und Spaß daran hat, regelmäßig diese Zeitung mit zu „bauen“, der melde sich einfach beim Landesvorstand. Schwerpunkte dieser Ausgabe sind mehrere Urteile und Beschlüsse verschiedener Gerichte. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Verbindlichkeit von Tarifabschlüssen für das Besoldungsrecht festgestellt. Wir sind gespannt, auf welche Weise die Landesregierungen die höchstrichterliche Rechtsprechung umsetzen. Altersdiskriminierung war gleich zweimal Thema. Ein Verfahren ist bereits im Sinne der Beamtenschaft ausgegangen, das zweite ist auf einem guten Weg dahin. Diese Rechtsprechung insgesamt ermutigt uns, weiterhin auf die Durchsetzung unserer Rechte zu achten. Sie zeigt, dass Beamte nicht der Willkür der politischen Entscheidungsträger ausgeliefert sind. Und sie zeigt weiterhin, wie wichtig es ist, dass sich starke Gewerkschaften für die Rechte ihrer Mitglieder einsetzen. Der Einzelne kann hier doch recht wenig bewirken, aber in der Gemeinschaft sind wir stark! Thomas Eigenthaler, unser DSTG-Bundesvorsitzender, hat den Bremer Landesverband unterstützt, als es darum ging, die gestörte Beziehung zwischen DSTG Bremen und der Finanzsenatorin zu normalisieren. Die Aussprache im Haus des Reichs gibt jedenfalls Anlass zu der Hoffnung, dass wir uns künftig wieder respektvoller begegnen werden. An der DSTG jedenfalls soll‘s nicht liegen. Ich wünsche Ihnen eine interessante und vergnügliche Zeit mit der neuen Ausgabe unserer DSTG INFORMIERT und grüße Sie herzlich, Ihr Winfried Noske INHALT Seite BLICKPUNKT Kein Streikrecht für Beamte, aber Übernahme des Tarifergebnisses Personaleinsparungen: Das kommt davon! Klimagespräch mit Bürgermeisterin Linnert Altersdiskriminierung I: Das Senioritätsprinzip 4 5 6 7 HALBZEIT 8 DSTG AKTIV Landeshauptvorstand in Bad Zwischenahn Gesunde Mitarbeiter? Auch eine Frage der Führung Neues von der „Aktion Rest-Cent“ DSTG-Jugend im Gespräch mit Dr. Hermann Kuhn Altersdiskriminierung II: Es geht um frühe Dienstzeiten 9 10 13 14 16 SCHLUSSPFIFF 19 APRIL 2014 DSTG INFORMIERT BLICKPUNKT SEITE 4 Kein Streikrecht für Beamte, aber Übernahme der Tarifergebnisse In einem Grundsatzurteil hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 27. Februar 2014 entschieden, dass für Beamte weiterhin das Streikverbot gilt. Die Richter vertreten jedoch die Ansicht, dass zwischen Art. 33 Abs. 5 Grundgesetz und Art. 11 der Europäischen Menschenrechtskonvention ein Widerspruch bestehe, den der Gesetzgeber beseitigen müsse. Die Menschenrechtskonvention gesteht Staatsbediensteten grundsätzlich das Recht auf Tarifverhandlungen einschließlich des Streikrechts zu, Einschränkungen in diesem Bereich dürfe es nur für hoheitlich tätige Bedienstete geben. Dass Grundgesetz räumt in Art. 33 Abs. 5 dem Streikverbot Verfassungsrang ein, dieses Verbot ist statusbezogen und gilt deshalb völlig unabhängig vom jeweiligen Tätigkeitsbereich. Demnach unterliegen auch Beamte außerhalb des engeren Bereiches der Hoheitsverwaltung diesem Streikverbot. Allerdings, und das kam in der Berichterstattung über das Urteil in den Kommentaren zu kurz, stellt das Bundesverwaltungsgericht einen inhaltlichen Widerspruch in Bezug auf das Tarifrecht der Angestellten und die Besoldungsanpassungen für Beamte fest. Diese Kollisionslage muss der Gesetzgeber unbedingt beseitigen, fordern die Richter, da die deutsche Regelung nicht in Einklang mit den Grundsätzen der europäischen Menschenrechtskonvention stehe. Das Gericht lässt offen, wie die Neuregelung menschenrechtskonform ausgestattet sein muss, macht hierzu jedoch konstruktive Vorschläge. Denkbar sei eine Anpassung des Grundgesetzes, um das Statusrecht neu zu regeln. Beispielsweise könnten Bereiche abgesteckt werden, für die weiterhin das Streikverbot gelte. Dafür müsse jedoch die Regelungshoheit der jeweiligen Dienstherren zugunsten weitergehender Befugnisse der Beamten eingeschränkt werden. Das Gericht verkennt dabei nicht, dass bei einer Regelung, die die Zuerkennung des Streikrechts auch für Beamte in diesen Bereichen bedeuten würde, ein Rattenschwanz an Folgeänderungen zu berücksichtigen sei, die allesamt erhebliche Vorteile für die Beamten bedeuten würden. Der dbb-Vorsitzende Klaus Dauderstädt begrüßte noch am Tag der Urteilsverkündung in einem Fernsehinterview die Entscheidung des Gerichts ausdrücklich, weil damit erneut bestätigt werde, dass das Berufsbeamtentum als Garant für ein funktionierendes Staatswesen anzusehen sei. Das Gericht hält jedoch vorerst noch am generellen Streikverbot fest. Dadurch soll dem Gesetzgeber mehr Zeit verschafft werden, um den Widerspruch zwischen Menschenrechtskonvention und Grundgesetz zu beseitigen. Dessen ungeachtet aber setzen die Leipziger Richter den Deutschen Bundestag und die öffentlichen Arbeitgeber mit diesem Urteil massiv unter Druck, weil bis zur APRIL 2014 Änderung der Rechtslage Tarifbeschäftigte und Beamte aufgrund des Alimentationsgrundsatzes gleichgestellt werden müssen. Der Einkommensentwicklung wird nach Ansicht des Gerichts durch Tarifabschlüsse Rechnung getragen. Das sei das Maß der Dinge, deshalb ist es nach Darlegung der Richter verfassungswidrig, die Beamtenbesoldung von den Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst abzukoppeln. Klaus Dauderstädt betont, dass damit erstmalig per höchstrichterlicher Rechtsprechung Nullrunden und zeitverzögerte Erhöhungen für Beamte unzulässig seien. Damit darf der „Klassiker“, wie der Bremer Senat die Benachteiligungen der Beamtinnen und Beamten bei den Besoldungsrunden so schön zu verniedlichen pflegt, endlich seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. DSTG INFORMIERT BLICKPUNKT SEITE 5 Wenn Personaleinsparungen zum Bumerang werden Bremen 1995. Nach einer Ampelkoalition, die an der sogenannten „Piepmatzaffäre“ zerbrach, gönnte sich das kleinste Bundesland für die nächsten 12 Jahre ein rot-schwarzes Bündnis mit Henning Scherf an der Spitze. Angetreten mit dem festen Vorsatz, Bremens Finanzen zu sanieren. Scherf hatte als Finanzsenator in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts übrigens großen Anteil an Bremens Verschuldung, weil er im Bundesrat dafür stimmte, das Lohnsteueraufkommen nicht mehr dem Arbeitsort, sondern dem Wohnort zukommen zu lassen. Damit entstand rund um Bremen ein „Speckgürtel“, der durch die geplanten Verlängerungen der Straßenbahnanbindungen durchaus noch breiter werden könnte. Das oberste Ziel hieß damals, die Personalkosten zu reduzieren und den öffentlichen Dienst nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen aufzustellen. Weil für solch einschneidende Maßnahmen das nötige Fachwissen fehlte, wurden externe Unternehmensberater ins Boot geholt. Die setzten einen radikalen Personalabbau durch, wobei sie dabei nur mit Zahlen jonglierten, ohne die eigentlichen Tätigkeitsbereiche zu kennen. Das führte zu einer Arbeitsplatzvernichtung in den Ressorts, die von keinerlei Aufgabenkritik begleitet war. Durch den Stellenabbau verschlechterte sich aber nicht nur das Dienstleistungsangebot, auch die hoheitlichen Bereiche konnten nur noch rudimentär abgedeckt werden. Die DSTG Bremen warnte frühzeitig, dass der gesetzliche Auftrag der Steuerverwaltung nur noch eingeschränkt erfüllbar sei. Als die Kritik der Gewerkschaften insgesamt massiver wurde, stampfte der öffentliche Arbeitgeber die Wertschätzung für die Bediensteten komplett ein und strafte sein Personal fortan mit Begriffen wie „Kostenfaktor“ oder „Vollzeitäquivalent“ ab. Der Unmut machte sich 2005 in einer gemeinsamen Personalversammlung Luft. Kurze Zeit später folgte der Rücktritt von Re- gierungschef Scherf. Die rotschwarze Sparorgie sollte zum Desaster werden. Betrugen die Bremer Haushaltsschulden im Jahr 2000 rd. 8,5 Mrd. Euro, waren es gegen Ende der Koalition im Jahr 2007 bereits über 14,5 Mrd. Euro. Die DSTG forderte permanent, die Steuerverwaltung nicht in die allgemeine Sparquote einzubeziehen. Es mache keinen Sinn, die einzige Einnahmeverwaltung des Staates personell auszubluten. Vergebens. Politik wusste es besser. Vielleicht ist es den prominenten Steuersündern zu verdanken, dass die Bürgerinnen und Bürger plötzlich verstärkt für einen gerechten Steuervollzug eintreten. Vielleicht sind sie auch nur, genau wie die Finanzpolitiker in Berlin, von den schlechten Statistiken Bremens im Bereich Außenprüfungen und Durchlaufzeiten der Steuererklärungen genervt. Vielleicht sickert aber auch in den Bremer Senat allmählich die Erkenntnis ein, dass es sich beim RMS um Bananensoftware handelt (die erst beim Kunden reift) und dass das KONSENS-Verfahren, wie der DSTG-Vorsitzende Thomas Eigenthaler formuliert, mehr und mehr zur Arbeitsbehinderung wird. Die Gründe für das Umdenken spielen letztlich auch nur eine untergeordnete Rolle. Fakt ist, dass die Steuerverwaltung wieder in die Lage versetzt werden muss, ihren gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Und plötzlich verAPRIL 2014 nehmen wir völlig ungewohnte Töne aus Bremen. Experten empfehlen, den Außendienst zu verstärken, um so das Steueraufkommen in Bremen zu verbessern, weil an der Ausgabenschraube ja nicht mehr gedreht werden könne. Komisch, diese Forderung vertritt die DSTG seit vielen Jahren vehement und blitzt damit bei den Haushältern stets ab. Allerdings muss der Glaube der Experten, der Außendienst ließe sich zu Lasten des Innendienstes verstärken, als gefährlicher Irrglaube schnellstmöglich aus den Köpfen verbannt werden. Der Innendienst ist genauso auf Kante genäht, ein Blick in PersBB und Statistik genügen. Wenn ein Bereich verstärkt werden muss, dann zu allererst der für Ausbildung und Übernahme. Bereits 2009 hat die DSTG ein wegweisendes Konzept vorgelegt, das die Politik damals wie ein lästiges Insekt als „nicht bezahlbar“ abtat. Vielleicht sollten die Experten dieses Konzept in aller Ruhe noch einmal studieren, denn die darin enthaltenen Zahlen sind trotz der zwischenzeitlichen Verlängerung der Lebensarbeitszeit immer noch aktuell. Die frühere Fehleinschätzung, dass mehr Ausbildung nicht bezahlbar sei, ist Bremen jedenfalls teuer zu stehen gekommen. Der aktuelle Schuldenstand beträgt inzwischen fast 22 Mrd. Euro (Stand bei Redaktionsschluss). DSTG INFORMIERT BLICKPUNKT SEITE 6 Klimagespräch mit Bürgermeisterin Linnert Die DSTG hatte Finanzsenatorin Linnert bekanntlich als Ehrengast vom Steuer-Gewerkschaftstag 2013 ausgeladen. Die Reaktion ist bekannt. Landesvorsitzender Winfried Noske hatte in seiner damaligen Ansprache allerdings unterstrichen, dass die DSTG der Senatorin die Hand reichen wolle. Bürgermeisterin Karoline Linnert Bundesvorsitzender Thomas Eigenthaler hatte seine Vermittlung angeboten, die der Landesverband gern annahm. Am 3. März 2014 kam es zum Klimagespräch im Haus des Reichs. Teilnehmer waren neben Karoline Linnert und Winfried Noske Bundesvorsitzender Thomas Eigenthaler und Steuerabteilungsleiter Dr. Dirk Schwieger. Die Situation um den Gewerkschaftstag sowie die Darstellung der Senatorin in DSTG INFORMIERT wurden eingehend erörtert. Es gab letztlich eine Verständigung: Beide Seiten wissen, dass gewisse Rollen vom jeweiligen Gegenüber auszufüllen sind. Dieses wird auch künftig so sein, nur soll es sich auf einem angemessenen Niveau bewegen. Der Senatorin wurde eine faire Umgangsweise, insbesondere in DSTG INFORMIERT, zugesagt. Die Angelegenheit ist damit für beide Seiten erledigt. Es gab zudem eine breite Palette weiterer, sachlicher Besprechungspunkte. Die Senatorin stellte eingangs die schwierige Haushaltslage des Bundeslandes dar und verwies auf die damit verbundenen eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten. Dem gegenüber machten die DSTGVertreter deutlich, dass an einer guten Stellenausstattung und einer fairen und leistungsgerechten Bezahlung der Beschäftigten kein Weg vorbei führe. Beachte man diese Grundbedingungen nicht, verzichte man fahrlässiger Weise auf Steuereinnahmen bzw. man beschädige die Motivation der Beschäftigten, so das Credo der DSTG. Andererseits fanden die DSTG -Vertreter lobende Worte für die deutliche Verbesserung der Ausbildungssituation in der Hansestadt. Sie ermunterten die Senatorin, diesen richtigen Weg weiter zu beschreiten. Die Finanzpolitikerin nutzte auch die Gelegenheit, das Thema „Grundsteuer“ aufzurufen und erläuterte die besonderen Bremer Vorstellungen zu diesem Bereich. Angesprochen wurde aber auch die starke Arbeitsbelastung im Innendienst der Finanzämter, die sich zusammen mit EDV-Proble-men zu einem immensen Stressfaktor entwickelt habe. Die DSTGVertreter warben auch dafür, dem Thema „Gesundheitsvorsorge“ einen breiteren Raum zu widmen. Das Klimagespräch lief über 90 Minuten, zunächst in einer angespannten, schließlich jedoch in einer sachlichen und angenehmen Atmosphäre. DSTG stellt Mitgliederverwaltung um Die Landesgeschäftsstelle der DSTG Bremen erlebt gerade eine aufregende Zeit: Die Mitgliederverwaltung wird in diesen Tagen auf neue Software umgestellt. Die bevorstehende Verlegung der Bankverbindung von der Sparda-Bank Hannover zur BBBank wird mit dem Einsatz eines neuen Programms zur Mitgliederverwaltung und damit auch zum Beitragseinzug verbunden. Auch wenn die Daten mit großer Sorgfalt übertragen wurden, so kann doch immer hier oder dort etwas schiefgehen. Die Probe aufs Exempel folgt nun Anfang Mai mit dem Beitragseinzug für das zweite Quartal 2014. Idealerweise merken unsere Mitglieder nichts vom neuen Programm, aber falls doch etwas nicht so läuft wie erwartet, dann bitten wir jetzt schon um Ihre Nachsicht. Als weiterer Schritt steht dann der Einsatz neuer Hardware in unserer Geschäftsstelle an. APRIL 2014 DSTG INFORMIERT DSTG BLICKPUNKT AKTIV SEITE 7 Verbot einer altersdiskriminierenden Besoldung: Welches Spiel spielt die Freie Hansestadt Bremen? Der Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) hat in Sachen Verbot einer altersdiskriminierenden Besoldung seine Schlussanträge gestellt. Er geht davon aus, dass das sog. alte Bundesbesoldungsgesetz und einige darauf aufbauende, neuere Landesbesoldungsgesetze Diskriminierung wegen Alters darstellen und dadurch europarechtswidrig sind. Der EuGH wird voraussichtlich im Frühjahr 2014 über die Anträge entscheiden. Betroffen hiervon sind nach Auffassung der DSTG alle nach dem Bremischen Beamtinnen und Beamten, die noch nicht die Endstufe ihrer Besoldungsgruppe erreicht haben. Die DSTG hatte - in Abstimmung mit dem dbb ihren Mitgliedern deshalb noch im vergangenen Jahr Musterwidersprüche zur Verfügung gestellt, mit denen die eigenen Rechte auf eine diskriminierungsfreie Besoldung gewahrt werden sollten. Betroffen waren alle Beamtinnen und Beamten, die noch nicht die Endstufe erreicht hatten. Die Widersprüche enthielten den Antrag, das Widerspruchsverfahren bis zur Entscheidung des EuGH ruhen zu lassen. Die Freie Hansestadt Bremen jedoch lässt sich auf kein Ruhen des Verfahrens ein und entscheidet fortlaufend über die Wiedersprüche, und zwar ausnahmslos ablehnend. Beamtinnen und Beamte, die ihre Rechte wahren wollen, werden dadurch ins Klageverfahren beim Verwaltungsgericht gezwungen. FinanzStaatsrat Henning Lühr machte noch in der Besprechung mit dem dbb bremen am 29. Januar 2014 deutlich, dass er das neue Bremische Besoldungsgesetz als rechtssicher erachte und deshalb über diese Widersprüche zu entscheiden sei. So eindeutig ist die Gesetzeslage aber wohl doch nicht, wie die dbb-Juristen jetzt belegt haben: Bremen habe zwar die früheren Dienstaltersstufen durch dienstliche Erfahrungszeiten ersetzt. Das neue Bremische Besoldungsgesetz zur Ersetzung der §§ 27 und 28 Bundesbesoldungsgesetz 2006 baue jedoch aufgrund der Übergangsregelung in § 20 BremBesG auf einem rechtswidrigen Zustand auf und beseitige diesen nicht. Trotz Überleitung der Beamtinnen und Beamten in das neue Besoldungssystem setze sich die Diskriminierung daher dort fort. Das Verwaltungsgericht Bremen, dass inzwischen von einigen DSTG-Mitgliedern angerufen werden musste, setzt auf die gleiche pragmatische Lösung, die die DSTG in dem Musterwiderspruch vorgeschlagen hatte: Die Kammer ordnete in allen hier bekannten, ihr vorliegenden Fällen das Ruhen des Verfahrens bis zur Entscheidung der beim Gerichtshof der Europäischen Union anhängigen Rechtssache an APRIL 2014 übrigens jeweils nach Zustimmung des Prozessbevollmächtigten der Freien Hansestadt Bremen. Warum also die Aufregung? Weil Beamtinnen und Beamte, die ihre Rechte wahren wollen, durch die Freie Hansestadt Bremen in die Klage beim Verwaltungsgericht getrieben werden. Bereits bei Klageeinreichung werden Gerichtsgebühren fällig; in der Regel wird der Streitwert auf 5.000 € festgesetzt, was Gebühren von knapp 500 € nach sich zieht. Diese sind zunächst von dem Kläger/ der Klägerin zu verauslagen. Nicht jede Beamtin und jeder Beamte ist jedoch dazu in der Lage, Beträge dieser Größenordnung zu zahlen und letztlich auch zu riskieren (denn „auf hoher See und vor Gericht ist man in Gottes Hand“). Wer jetzt „böse“ denken würde, würde vermuten, dass die öffentliche Verwaltung in Kenntnis dieser Beträge darauf spekuliert, dass recht wenige Widerspruchsführer/innen den Weg zum Verwaltungsgericht nehmen - eben aus Kostengründen. Aber: Es ist ein Schelm, wer „Böses“ dabei denkt! DSTG INFORMIERT DSTG HAKTIV ALBZEIT A AKTIV KTIV SEITE 8 Es war einmal… ...vor 40 Jahren Grenada wird von Großbritannien unabhängig. Der Atomwaffensperrvertrag wird vom Bundestag ratifiziert. Tito wird in Jugoslawien Präsident auf Lebenszeit. Die erste Auflage von Dungeons und Dragons kommt heraus und begründet damit die Ära der Fantasy-Rollenspiele. Pablo Picassos Werk Guernica wird in New York im Museum of Modern Art mit einem aufgesprühten Schriftzug verschandelt, und Muhammad Ali besiegt Joe Frazier, bevor es zum „Rumble in the Jungle“ gegen George Foreman kommt. Die Charts werden von Lobo mit „I´d love you to want me“ angeführt, kurz unterbrochen von Mireille Mathieu mit „La Paloma ade“ und endgültig abgelost von The Sweet mit „Teenage Rampage“. ...vor 30 Jahren Manfred Wöhrner entlässt als Verteidigungsminister den unter Verdacht des homosexuellen Verhaltens stehenden Gemeral Kiesling. Der Vatikan und die USA nehmen nach 100 Jahren wieder diplomatische Beziehungen miteinander auf. Der Macintosh wird von Apple auf den Markt gebracht, und Jens Weißflog gewinnt die Vierschanzentournee. Für 7 Wochen beherrscht Nino de Angelo die Charts mit „Jenseits von Eden“. ...vor 20 Jahren Das europäische Wirtschaftsinstitut (EWI) wird gegründet. Belgien wird nach einer Verfassungsänderung zum Bundesstaat. In Lilihammer finden die ersten olympischen Winterspiele außerhalb des normalen Zyklus’ statt, damit es alle 2 Jahre abwechselnd Sommer- und Winterspiele gibt. Die Discovery hebt vom Kennedy Space Center ab und dies zum ersten Mal mit einem russischem Weltraumfahrer an Bord. Aus 1993 heraus, noch bis zum 23.01., gibt Meat Loaf mit „I´d do anything for love“ den Ton an, wird abgelöst von Ace of Base und „The Sign“, bevor Bryan Adams, Rod Stewart und Sting degenschwingend und einem gefühlvollem „All for Love“ die Spitze stürmen. ...vor 10 Jahren Gerhard Schröder tritt vom Parteivorsitz der SPD zurück. Franz Müntefering wird sein Nachfolger. George W. Bush gibt im Fernsehen zu, dass Zweifel gerechtfertigt sind, was die Geheimdienstberichte, über die Massenvernichtungswaffen des Iraks angeht, verteidigt den Einsatz aber als notwendig. Eine ägyptische Maschine stürzt mit 148 Passagieren an Bord über dem Roten Meer ab. Auch Helmut Newton, der berühmte Fotograf, stirbt im Januar. The Black Eyed Peas mit „Shut Up“ stehen auf Platz 1, kurz unterbrochen von Yvonne Catterfeld und „Du hast mein Herz gebrochen“ und ganz verdrängt von Oomph mit „Augen auf“. Happy Weihnachten Ich wünsche allen eine gesegnete Weihnachtszeit. Wie Weihnachtszeit, jetzt im April? Ja genau, wenn man die Weihnachtszeit mit Jesus’ Geburtstag in Verbindung bringt, dann ja. Präziser gesagt sogar im März, aber da gibt es ja leider aus Redaktionsmitgliedermangel keine Ausgabe mehr. Recherchen haben ergeben, dass es einige Menschen gibt, die glauben, dass Jesus Anfang März geboren worden ist und nicht wie überall gefeiert im Dezember. Und als ob das jetzt nicht schon zur Verwirrung reicht, so haben sie den Geburtstag auch gleich 5 vor Christus festgemacht. Die Gründe hierfür sind eigentlich einleuchtend: bis März 4 v. Christus regierte Herodes der Große das Land, und da sich Lukas und Matthäus darin einige sind, dass Jesus’ Geburt auf jeden Fall in seine Amtszeit fällt, kann es also kein späterer Zeitpunkt sein. Warum aber März? Wegen der Hirten auf dem Felde. In den Monaten November bis Februar verbrachten die Tiere ihre Zeit in Stallhöhlen und waren auf keinen Fall auf einer Wiese unter freiem Himmel. Die Hirten wären also im Dezember so gar nicht in der Lage gewesen, den Stern von Bethlehem zu sehen, bei dem es sich wohl um eine Supernova im Sternenbild des Adlers gehandelt haben soll. Es ist auch schon verwunderlich, dass das Weihnachtsfest einen so viel größeren Hype auslöst als das Osterfest, denn eigentlich schienen die Geburtstage die frühen Christen nicht so zu interessieren wie die Todestage ihrer Heiligen. Vielleicht weil wir in den dunklen Winterstunden eine Aufheiterung viel nötiger haben, als am Frühlingsanfang? Wer weiß..... APRIL 2014 DSTG INFORMIERT DSTG HALBZEIT A AKTIV KTIV SEITE 9 Landeshauptvorstand tagt in Bad Zwischenahn Das nach dem Steuer-Gewerkschaftstag nächst höhere Gremium der DSTG Bremen, der Landeshauptvorstand, tagte zu seiner regelmäßigen Klausursitzung am 21. und 22. März 2014 in der Akademie der Arbeitnehmerkammer Bremen im niedersächsischen Bad Zwischenahn. Landesvorsitzender Noske verabschiedet Gaby Kasper aus dem Vorstand, in dem sie 24 Jahre in verschiedenen Funktionen gewirkt hat. Eine Vielzahl von Punkten stand auf der umfangreichen Tagesordnung, die am Freitagnachmittag und Samstagvormittag engagiert von den LHV-Mitgliedern abgearbeitet wurde. Ein Rückblick auf den Gewerkschaftstag im November 2013 ergab eine insgesamt positive Wertung. Bemängelt wurde allerdings die (weiterhin) große Zurückhaltung der erschienenen Mitglieder. Bremen biete den Mitgliedern die einzigartige Gelegenheit, durch die Teilnahme an der Mitgliederversammlung (alle anderen Verbände haben Delegiertenversammlungen!) aktiv an der Gewerkschaftsarbeit teilzunehmen. Es sei schade, dass von dieser Möglichkeit so wenig Gebrauch gemacht werde. Massive Kritik übte der Landeshauptvorstand an der unveränderten Personalpolitik des Senats. Mittlerweile beträgt das Personal-Ist nur noch 77,8% des PersBB-Solls, fast jeder vierte Arbeitsplatz ist mithin unbesetzt! Das geht nicht nur zu Lasten von Arbeitsumfang und -qualität, sondern auch zu Lasten der Gesundheit der Beschäftigten. Der LHV fordert erneut die Ausnahme der Steuerverwaltung von der „Abwachsquote“; dieses Thema wird Schwerpunkt aller politischen Gespräche sein. Da in der bremischen Steuerverwaltung inzwischen ein weiteres Finanzamt eingespart wurde und die DSTG mit ihrer internen Organisationsstruktur der Verwaltung folgt, ist auch ein weiterer Ortsverband, nämlich BremenMitte, inzwischen Vergangenheit. Alle OV-Mitte-Mitglieder wurden dabei in den OV Bremen -Nord integriert. Gleichwohl hat die DSTG nun ähnliche Probleme wie die Verwaltung, nämlich eine Einheit an zwei doch recht weit auseinander liegenden Standorten unter einen Hut bringen zu müssen. Erste Schritte zur weiterhin erfolgreichen Mitgliederbetreuung wurden getan; nun APRIL 2014 muss noch ein neuer Vorstand gewählt werden. Einen Schritt weiter ist man hingegen im Seniorenbereich: Durch Veränderungen in den Orga-Strukturen von dbb und DSTG (Bund) wurde es erforderlich, dass auch die DSTG Bremen einen Landes-Seniorenvertreter bekommt. Der Landeshauptvorstand wählte in diese Position einstimmig Kollegen Wolfgang Wieschenkämper (s. a. Artikel auf Seite 17). Die Anpassung der DSTG-Satzung ist für den nächsten Gewerkschaftstag vorgesehen. Weiterhin wurde der Haushaltsplan 2014 beschlossen, und auch die Klagewelle zum Senioritätsprinzip (vgl. S. 7) wurde heftig diskutiert. Viele weitere Themen wurden engagiert erörtert, bevor - nach dem gemeinsamen Mittagessen die LHV-Mitglieder dann am Samstagmittag in ihr verdientes, aber leicht verkürztes Wochenende starten konnten. DSTG INFORMIERT DSTG BH LICKPUNKT ALBZEIT AKTIV SEITE 10 Gesunde Mitarbeiter? Das hängt auch von der Führung ab Dass Führungskräfte viel für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz tun können, ist in der Arbeitspsychologie seit langem bekannt. Viele Verwaltungen, Unternehmen und Organisationen trainieren Vorgesetzte deshalb gezielt, damit sie das Wohlbefinden der Beschäftigten positiv beeinflussen lernen. Dies gelingt am besten, wenn auch die Interessen, das Befinden und die Motivation der Beschäftigten bewusst berücksichtigt werden - schließlich möchte jeder Mensch auch als Person wahrgenommen werden. Natürlich zielt gesundheitsförderliches Führungsverhalten auch darauf ab, dass die Mitarbeiter möglichst gute Arbeitsleistungen erbringen. Weil Vorgesetzte Arbeitsabläufe entscheidend prägen, können sie den einzelnen Mitarbeiter gezielt fördern oder einfach überfordern. Auch das Klima am Arbeitsplatz hängt entscheidend vom Chef ab. Tritt er autoritär, fordernd und belehrend auf, odersucht er den Austausch mit den Mitarbeitern, die ja die Arbeit vor Ort erledigen? Übt er konstruktive Kritik, oder kränkt er Kollegen durch rüdes Auftreten, wenn einmal etwas schiefgeht? Steht er als Ansprechpartner für seine Mitarbeiter zur Verfügung? Ist er ein Vorbild, etwa im Umgang mit hoher Arbeitsbelastung? Arbeitspsychologen warnen, dass eine der wichtigsten Ursachen für hohe Krankenstände das Führungsverhalten des unmittelbaren Vorgesetzten ist. Aus der Forschung ist sogar bekannt, dass manche Chefs „ihren" Krankenstand mitnehmen, wenn sie die Abteilung wechseln. Deshalb ist es sinnvoll, die Bedeutung von gesundheitsfördernder Führung etwa in Führungsleitlinien zu verankern. In speziellen Führungskräfte-Trainings können Vorgesetzte dafür sensibilisiert werden, wie ihr Verhalten bei den Mitarbeitern ankommt und so deren Wohlbefinden beeinflusst. Eine Broschüre des Berufsverbandes Deutscher Psychologen (BDP) informiert über die Bedeutung gesundheitsfördern-der Führung: www.bdp-verband.de/gesunde-arbeit -> Führung und Gesundheit: Wie Führungskräfte die Gesundheit der Mitarbeiter fördern können Die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) hat einen Standard entwickelt, der vor allem Führungskräften in kleinen und mittleren Unternehmen als Selbstcheck dienen kann und der als Broschüre, Onlinetool oder App verfügbar ist: www.inqa-check-personalfuehrung.de Weitere Informationen gibt es unter www.baua.de Quelle: SiBe-Report 1/2014, Unfallkasse Freie Hansestadt Bremen. Abdruck mit freundlicher Genehmigung. IMPRESSUM Herausgeber: Deutsche Steuer-Gewerkschaft, Landesverband Bremen e.V., Anschrift wie Titelseite, E-Mail: [email protected], Internet: www.dstg-bremen.de. V.i.S.d.P.: Winfried Noske, Vorsitzender. Redaktion: Tim Beinker, Christine Diehl, Frank Eisenkolb, Frank Grotheer, Ulrike Mihatsch, Winfried Noske, Walter Stricks, Wolfgang Wieschenkämper. Mitarbeit: Pascal Hinck. E-Mail: [email protected]. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen in jedem Fall die Meinung des Verfassers dar und müssen nicht mit der Auffassung des Landesverbandes übereinstimmen. Fotos: Senatorin für Finanzen (6), Gerd Altmann/pixelio.de (7), GPR (13), dbb und DSTG. Bezugsbedingungen: DSTG INFORMIERT erscheint monatlich. Die Redaktion behält sich einen abweichenden Erscheinungsmodus vor. Die Zeitschrift wird kostenlos an die Mitglieder des Landesverbandes verteilt. Anzeigenliste: Es gilt die jeweils aktuelle Anzeigenpreisliste. Auflagenhöhe: 1.200 Exemplare. Nachdruck gestattet, Quellenangabe und Belegexemplar erbeten. APRIL 2014 SDSTG CHLUSSPFIFF A AKTIV KTIV DSTG INFORMIERT SEITE 11 Pressetext Debeka Jetzt staatliche Förderung sichern! Wie auch andere Versorgungssysteme steht die Beamtenversorgung aufgrund der demographischen Entwicklung und der längeren Bezugszeiten von Versorgungsleistungen vor dem Problem ständig steigender Ausgaben. Die Übertragung der Sparmaßnahmen in der gesetzlichen Rentenversicherung auf die Beamten– und Soldatenversorgung hat über alle Bereiche hinweg zu einer Absenkung der Ruhegehaltssätze geführt. Die Anhebung der Altersgrenzen für den Eintritt in den Ruhestand führt zu weiteren Einschnitten. Wer im Ruhestand seinen Lebensstandard halten will, kann das mit seinen Versorgungsbezügen allein nicht mehr schaffen. Die entstandenen Lücken müssen mit einer privaten Vorsorge geschlossen werden. Der Staat unterstützt den Aufbau einer privaten ersetzenden Vorsorge mit hohen Zuschüssen. Dennoch „verschenken“ viele Beamte Jahr für Jahr Geld. Geld, auf das sie über staatliche Förderprogramme prinzipiell einen Anspruch haben, sofern sie eine entsprechende Vorsorge treffen. Ob aus Unkenntnis, fehlender Information – über die Gründe hierfür lässt sich vielfach nur spekulieren. Nur jeder zweite kennt bisher z. B. die seit Februar 2013 staatlich geförderte private Pflegevorsorge. Auch die attraktiven Zulagen bei der Riester-Rente sowie inbesondere auch die Steuervorteile bei der Basisrente sind nicht selbsterklärend. Viele finanziell sehr lukrative staatliche Hilfen bleiben also regelmäßig ungenutzt. Es gibt verschiedene Formen der staatlichen Förderung, hier ein Überblick: Bei der Pflegezusatzversicherung handelt es sich um eine private Absicherung des Pflegerisikos, welche durch staatliche Zulagen unterstützt wird. Der Vorteil: eine jährliche Zulage in Höhe von60 Euro und die steuerliche Absetzbarkeit der Eigenbeiträge. Die Riester-Rente ist eine durch staatliche Zulagen und Sonderausgabenabzugsmöglichkeiten geförderte, privat finanzierte Altersvorsorge. Die Förderung ist abhängig vom Familienstand und der Anzahl der Kinder. Zulagenberechtigt sind auch diejenigen, die selbst keinen Anspruch haben, jedoch mit einer Person verheiratet sind, die die genannten Voraussetzungen erfüllt. Von der staatlichen Förderung werden somit nicht nur sie, sondern auch ihr/e Ehepartner/in profitieren. Einen besonderen Bonus erhalten alle Berufsanfänger, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die staatliche Förderung erfolgt in Form einer jährlichen Zulage in Höhe von 154 Euro und bis zu 300Euro je Kind und wird direkt in den Altersvorsorgevertrag gezahlt. Zusätzliche Steuerersparnisse durch die Absetzbarkeit der Beiträge als Vorsorgeaufwendungen sind möglich. Bei der Basisrente handelt es sich ebenfalls um eine steuerlich begünstigte Form der privaten Altersvorsorge. Sie sieht eine APRIL 2014 lebenslange Rentenzahlung frühestens ab dem vollendeten 62. Lebensjahr vor. Die Beiträge der Basisrente lassen sich als Altersvorsorgeaufwendungen von der Steuer absetzen, und zwar schrittweise steigend von 78 % im Jahr 2014 auf 100 % im Jahr 2025. Höchstgrenze für den Steuerabzug sind 20.000 Euro jährlich, bei zusammenveranlagten Ehegatten 40.000 Euro.Bei Beamten wird dieser Höchstbetrag um einen fiktiven Gesamtrentenversicherungsbeitra g gekürzt. Dieses dient derGleichbehandlung der Absetzbarkeit mit den Arbeitnhmern. Die Besteuerung erfolgt erst in der Rentenphase, abhängig vom Rentenbeginnjahr. Der Vorteil: In der Rentenphase ist der Steuersatz meist wesentlich geringer als in der aktiven Berufsphase. Mit der Wohnungsbauprämie und der ArbeitnehmerSparzulage bezuschusst der Staat außerdem einen Bausparvertrag oder das Beteiligungssparen. Wer sich im Alter nicht einschränken möchte, sollte frühzeitig für eine bedarfsgerechte Absicherung sorgen. Die Debeka ist seit über 100 Jahren ein kompetenter Ansprechpartner für den öffentlichen Dienst und bietet eine individuelle Beratung. Sie ist bundesweit an 4.500 Orten mit über 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vertreten. SDSTG CHLUSSPFIFF AKTIV DSTG INFORMIERT Versichern und Bausparen sorgenfrei im Alter Steuern sparen SEITE 12 Traditioneller Partner des öffentlichen Dienstes Sicherheit für meine Liebsten die eigenen vier Wände Jetzt staatliche Förderung sichern ! Landesgeschäftsstelle Bremen Ostertorstraße 36 28195 Bremen Telefon (04 21) 3 65 03 - 0 Egal, ob Sie fürs Alter vorsorgen, Steuern sparen oder Kapital für eine Immobilie aufbauen möchten – der Staat hilft dabei. Neu, seit dem Jahr 2013, ist die geförderte private Pflegevorsorge. Behalten Sie den Überblick – Wir zeigen Ihnen Wege zu Ihrer staatlichen Förderung. APRIL 2014 www.debeka.de anders als andere WIR GRATULIEREN! Geburtstage im März 101 Jahre 93 Jahre 70 Jahre 65 Jahre Robert Rönnau Herbert Kappelmann Rainer Mansfeld Rainer Kögel Erika Rappanier Manfred Störmer Hans-Hermann Osmers OV SfF OV Bremerhaven OV Bremerhaven OV SfF OV Bremen OV Bremen-Nord OV Bremen WIR GRATULIEREN! Geburtstage im April 70 Jahre Wolfgang Jansen APRIL 2014 OV Bremerhaven DSTG INFORMIERT DSTG AKTIV SEITE 13 Das Kleine hinterm Komma... …für einen großen guten Zweck – unter diesem Motto spenden seit November 2002 inzwischen mehr als 4.000 Angehörige des bremischen öffentlichen Dienstes monatlich die Nachkommabeträge ihrer Gehalts- bzw. Vergütungsabrechnungen. In der „Aktion Rest-Cent“ laufen so übers Jahr stattliche Beträge auf, mit denen Projekte gegen Armut und Umweltzerstörung in Entwicklungs- und Transformationsländern gefördert werden. Der Bremer DSTG-Landesvorsitzende Winfried Noske vertritt den dbb beamtenbund und tarifunion in dem Vergabeauschuss, der jüngst für das Jahr 2013 das Ergebnis von 25.015,47 Euro Spenden zur Kenntnis nehmen konnte. Mit diesen Rest-Cents wurden zu gleichen Teilen (je 8.338,49 €) folgende Projekte unterstützt: — „Mate ni kani“ (außerschulische Bildungsangebote in der Republik Niger, die der kulturellen Breitenbildung dienen). In Zusammenarbeit mit nigerianischen Partnern wurde von 2012 bis 2014 ein pädagogisches Aktionsprogramm aufgelegt. 2012 wurde mit Rest-Cent-Mitteln das erste zweisprachige Kinderbuch herausgegeben, das die „Bremer Stadtmusikanten“ in den Niger versetzt. Ende 2014 folgt die Fortsetzung der Geschichte. Außerdem erscheinen ein Jugendroman und ein weiteres Buch für jüngere Kinder. Diese bilingualen Ausgaben werden mit Mitteln der Rest-Cent-Initiative veröffentlicht und schulnah verteilt. — Das Projekt „Praktische Solidarität International“ widmet sich einem Bodenverbesserungsprogramm im Norden Namibias. Die Menschen dort sind konfrontiert mit magerem, sandigem Boden und extremen Wetterbedingungen. Mit einer speziellen Methode soll der Boden für einen fruchtbaren Anbau angereichert werden. — Das Projekt „Kindergarten in Diani“ (Kindergartenbesuch in einem stabilen sozialen Umfeld in Diani/Kenia bei gleichzeitigem Unterricht in der englischen Sprache) wurde mit der maximalen Förderdauer von vier Jahren unterstützt und wird daher ab 2014 nicht mehr berücksichtigt. Der Verein Kindergarten in Diani hat sich ausdrücklich bei den Rest-Cent-Spenderinnen und -Spendern für die Förderung und die sehr gute Zusammenarbeit bedankt. In 2014 werden die beiden erstgenannten Projekte erneut gefördert; hinzu kommt in diesem Jahr das Projekt „Brunnenbau in Guinea“. Damit wird der Schulbau- und Schulbetrieb in drei Dörfern in Guinea unterstützt. In zwei Schulen fehlen noch Brunnen, um die Kinder mit ausreichend Wasser zu versorgen. Wasser bedeutet auch Sauberkeit und Vermeidung von Krankheiten. Die Rest-Cent-Initiative wird den Bau von zwei Brunnen finanzieren. Die Spendengelder fließen bewusst in arme Länder; die „Aktion Rest-Cent“ will damit einen bescheidenen Beitrag zur Stärkung der Verantwortung in einer globalisierten Welt leisten. Unterstützt werden Entwicklungshilfeprojekte in armen Ländern, die einen Bezug zu Bremen und hiesigen Unterstützungspersonen haben. Sichergestellt ist, dass jeder einzelne Cent ohne jeden Abzug bei den einzelnen Projekten ankommt. Die Projekte berichten regelmäßig über die Verwendung der zugeflossenen Fördermittel; Einzelheiten hierzu sind auf der Website des Gesamtpersonalrats abrufbar. Es ist wichtig, auch weiterhin die Werbetrommel für die Aktion Rest-Cent zu rühren, denn es gibt zum einen immer noch langjährige Angehörige des bremischen öffentlichen Dienstes, die noch nicht von der Aktion erfahren haben, zum anderen kommen aber auch regelmäßig Nachwuchskräfte hinzu, die es über Rest-Cent zu informieren gilt. Auch hier gilt: Nichts ist so effektiv wie die Mundpropaganda! Deshalb lautet der Slogan der Rest-Cent Aktion: Wir sind dabei – bitte weitersagen! Eine Teilnahmeerklärung erhalten Sie im Internet unter www.gpr.bremen.de/restcent und im MIP unter www.mip.intra (Selfservices/Formularcenter). Wir schicken Sie Ihnen aber auf Anforderung auch gern zu (Tel. 0421/323436 oder E-Mail: info@ dstgbremen.de). Die Spende beträgt maximal 99 Cent im Monat. APRIL 2014 DSTG AKTIV DSTG INFORMIERT SEITE 14 DSTG-Jugend trifft sich mit Dr. Hermann Kuhn Am 20. März 2014 traf sich die DSTG-Jugend mit Dr. Hermann Kuhn, Grünen-Politiker und Redner der Grünen auf dem Landes-Gewerkschaftstag der DSTG Bremen 2013, zu einem Meinungsaustausch. In dem Gespräch machten sich Landesjugendleiter Pascal Hinck und DSTGLandesvorstandsmit-glied Jenny Noske für die Forderungen der DSTG-Jugend stark. Unter anderem ging es um die Übernahme aller Auszubildenden, den mittleren Dienst als anerkannte Berufsausbildung und die Kreativität der Finanzverwaltung. Für uns ist es weiterhin wichtig, dass alle Auszubildenden, die das Finanzamt einstellt, übernommen werden. Die nicht übernommenen Auszubildenden haben nach der Ausbildung, besonders im mittleren Dienst, keine abgeschlossene, anerkannte Berufsausbildung, und damit sind diese Personen in der privaten Wirtschaft ungelernte Kräfte. In diesem Punkt, dass die Ausbildung im mitt- leren Dienst anerkannt wird, sind sich Dr. Kuhn und die DSTG-Jugend einig. Wir wollen uns in Zukunft verstärkt miteinander unterhalten und zusammen Ideen entwickeln, um dieses Ziel zu verwirklichen. Die Finanzverwaltung muss weiter- Pascal Hinck, Dr. Hermann Kuhn, Jenny Noske. hin attraktiv sein. Die DSTG-Jugend vertritt die attraktiv bleibt. Finanzverwaltung auf SchulDiese Positionen haben wir veranstaltungen und anderem. konstruktiv mit Herrn Dr. Wir sind dafür, dass durch Kuhn diskutiert, und er saggute Bezahlung und durch gu- te uns, dass er einige Positite Aufstiegschancen, z.B. die onen mit in die Ausschüsse Aussicht auf Aufstieg in eine und in die Verwaltung einweiterführende Besoldungsbringen möchte. gruppe, oder auch eine kontiWir danken ihm für das Genuierliche Beförderung der spräch und freuen uns auf Beruf in der Steuerverwaltung weitere Zusammenarbeit. Wir trauern um unser Mitglied † Werner Prott OV Bremerhaven verstorben am 15. März 2014 im 91. Lebensjahr APRIL 2014 DSTG INFORMIERT DSTG AKTIV SEITE 15 Personalratswahlen in Bremerhaven und Bremen-Nord Zeitnah wird der Personalrat des Finanzamtes Bremerhaven neu gewählt. Die DSTG-Jugend als Vertreter der Jugend in der Finanzverwaltung macht sich dafür stark, dass sich zu dieser Wahl auch möglichst viele junge Leute bewerben. „Eine junge Vertretung in den Personalräten kann neue und jüngere Ideen mit sich bringen“, so Pascal Hinck, Landesjugendleiter der DSTG-Jugend Bremen. „Dies wäre ein Gewinn für die Personalräte als Vertretungsorgan in den Finanzämtern. Ein starker Personalrat ist ein starkes Sprachrohr für das Personal, und eine gesunde Generationenvertretung sorgt für eine ergänzende Vertretung aller Beschäftigten.“ Hinck weiter: „Im Gespräch mit einigen jungen Leute konnte ich heraus hören, dass sich wenige zur Wahl stellen wollen, daher möchte ich im Namen der DSTG -Jugend mit diesen Aufruf möglichst viele junge Leute motivieren, sich aufstellen zu lassen.“ Der bisherige Personalrat war nach der Eingliederung der SteuStra in das Finanzamt Bremer- haven zurückgetreten, um den Weg für Neuwahlen freizumachen. Aber auch in Vegesack wird gewählt: Das neue Finanzamt Bremen-Nord, entstanden aus den Alt-Ämtern Bremen-Nord und Bremen-Mitte, bekommt ebenfalls einen neuen PR. Auch hier war das alte Gremium zurückgetreten, um Neuwahlen nach der Fusion zu ermöglichen. DSTG INFORMIERT wird über die Ergebnisse der in diesen Tagen durchgeführten Wahlen berichten. Das SpardaGirOkonto. Einfach besser! 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Lebensjahres grundsätzlich als ruhegehaltsfähig anzuerkennen. Dem Urteil zugrunde liegt der Tatbestand einer vorzeitigen Versetzung in den Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit. Aus diesem Anlass wird regelmäßig die Höhe der Versorgungsbezüge unter Zugrundelegung eines bestimmten Ruhegehaltssatzes festgesetzt. Der Ruhegehaltssatz bemisst sich dabei an den ruhegehaltsfähigen Dienstjahren, wobei - nach bisher geltendem Recht - Dienstjahre vor der Vollendung des 17. Lebensjahres unberücksichtigt blieben. Betroffen von dieser Regelung waren bisher diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die ihre berufliche Laufbahn im mittleren Dienst begonnen hatten. Im vorliegenden Fall hatte die Beamtin Widerspruch und in der Folge Klage erhoben mit der Begründung, die Nichtberücksichtigung von Dienstzeiten vor der Vollendung des 17. Lebensjahres sei europarechtswidrig und verstoße gegen die Richtlinie 2000/78/EG. Sie stelle eine Diskriminierung wegen Alters dar und habe keine sachliche Rechtfertigung. Nach der Rechtsprechung des EuGH könnten nur im Allgemeininteresse liegende Ziele eine solche Ungleichbehandlung rechtfertigen. Dieses Allgemeininteresse liege jedoch nicht vor; auch in der Rentenversicherung würden sämtliche Beschäftigungszeiten rentenerhöhend berücksichtigt. Das Verwaltungsgericht Bremen hält die Klage für begründet. Es stellt fest, dass § 1 Abs. 2 des Bremischen Beamtenversorgungsgesetzes (BremBeamtVG) in Verbindung mit § 6 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 des Beamtenversorgungsgesetzes (BeamtVG) aufgrund der Unvereinbarkeit mit dem europarechtlichen Verbot der Altersdiskriminierung nicht anwendbar sei. Die Nichtberücksichtigung der Dienstzeit vor der Vollendung des 17. Lebensjahres nach nationalem Recht verstoße gegen die Richtlinie 2000/78/EG zur Festlegung eines allgemeinen Rahmens für die Verwirklichung der Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf. Um den Geltungsbereich der Richtlinie zu eröffnen, hatte das Gericht zunächst festzustellen, dass es sich bei den streitgegenständlichen Versorgungsbezügen um einen Bestandteil des Arbeitsentgeltes im Sinne der Richtlinie handelt, obwohl sie nach der aktiven Dienstzeit gewährt werden. Weiterhin führt das Gericht aus, dass § 6 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 BeamtVG eine unmittelbare Diskriminierung wegen Alters darstelle, da hier eine Person wegen des Alters eine weniger günstige Behandlung erfahre als eine andere Person, die nach Vollendung des 17. Lebensjahres in das Dienstverhältnis berufen wurde. Bei dieser würde nämlich - konträr zur Klägerin - die gesamte im Beamtenverhältnis zurückgelegte Dienstzeit vollstänAPRIL 2014 dig berücksichtigt werden, bei Personen, die vor Vollendung des 17. Lebensjahres berufen wurden, hingegen nicht. Da diese gesetzliche Regelung unmittelbar an das Kriterium des Alters anknüpfe, handele es sich um eine unmittelbare Diskriminierung. Das Verwaltungsgericht Bremen erläutert abschließend, dass es einer Vorlage an den EuGH nicht bedürfe, weil das Gericht von der Europarechtswidrigkeit der streitgegenständlichen Regelung überzeugt sei. Europarecht sei zur Geltung zu bringen, und eine europarechtskonforme Auslegung des § 6 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 BeamtVG komme nicht in Betracht. Das Urteil ist sehr zu begrüßen, denn es verbessert die Versorgungsbezüge von Personen, die oftmals auf jeden Euro angewiesen sind, denn der betroffene Personenkreis wird in der Regel aus dem mittleren Dienst stammen und hat - wegen vorzeitiger Versetzung in den Ruhestand - beachtliche Versorgungsabschläge von ohnehin nicht voll erreichten Ruhegehaltssätzen hinnehmen müssen. Der Wortlaut des Urteils VG Bremen Az. 2 K 1907/10 kann bei Interesse in der DSTGLandesgeschäftsstelle angefordert werden. DSTG AKTIV DSTG INFORMIERT SEITE 17 Seniorenvertretung der DSTG Bremen Der demografische Wandel stellt auch die Gewerkschaften vor neue Herausforderungen. Der dbb hat dem bereits im November 2012 Rechnung getragen und die Bundesseniorenvertretung ins Leben gerufen. Auch beim dbb Bremen wurde inzwischen unter dem Vorsitz des Kollegen Kurt Scherff eine Seniorenvertretung gegründet. Diese hat die Bremer Mitgliedsgewerkschaften dazu angehalten, auch auf Verbands- ebene entsprechende Vertreter zu benennen. Auf ihrer Landeshauptvorstandssitzung im März in Bad Zwischenahn hat deshalb die DSTG Bremen mit großer Mehrheit den Kollegen Wolfgang Wieschenkämper zum Seniorenvertreter gewählt. Die Schwerpunkte sollen neben aktuellen gewerkschaftspolitischen Fragen die Themen „Freiwilliges Engagement“, „Gesundheit und Pflege“, „Hilfe in der digitalen Welt“, „Patientenverfügung“ und „Testament“ bilden. Aber auch gesellige und gesellschaftliche Veranstaltungen werden über die Seniorenvertretungen angeboten. Kollege Wieschenkämper steht den Mitgliedern für Anregungen und Fragen über die E-MailAdresse [email protected] oder die Telefonnummer 0421/32 34 36 zur Verfügung. Sportbeauftragte/r gesucht Die DSTG Bremen sucht eine Sportbeauftragte bzw. einen Sportbeauftragten. Nachdem Bremen nach dem Rücktritt des Koll. Suhling dank des persönlichen Einsatzes von Mitgliedern des Landesvorstands und Turnierteilnehmern im vergangenen Jahr in Wernigerode noch mit einigen Mannschaften vertreten war, muss die Teilnahme am diesjährigen Turnier im September in Hamburg wahrscheinlich abgesagt werden, weil die organisatorischen Vorbereitungen zeitlich nicht mit anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten für die DSTG vereinbar sind. Ideal wäre deshalb eine Kollegin oder ein Kollege aus dem Kreis der Sportlerinnen bzw. Sportler die ohnehin am Turnier teilnehmen möchten. Wer Interesse an dieser schönen Aufgabe hat, kann sich jederzeit beim Landesvorsitzenden Winfried Noske, bei Schatzmeister Walter Stricks oder auch bei Koll. Kai Suhling über das Aufgabenfeld informieren. Es wäre doch schade, wenn die künftigen Turniere ohne Bremer Beteiligung stattfinden müssten, weil niemand mehr die Verantwortung für die Organisation übernehmen will. Pressezitat missverständlich In der Ausgabe des Bremer „Weser-Report“ vom 9. März 2014 wurde der DSTG-Landesvorsitzende Winfried Noske in einem Artikel über die Verzögerungen bei der Bearbeitung von Steuererklärungen zitiert mit „normalerweise dauert die Bearbeitung der Steuererklärung sechs bis acht Wochen“. Dieses Zitat aus einem Telefongespräch mit einer Redakteurin ist aus dem Zusammenhang gerissen. Der Landesvorsitzende hatte auf Anfrage erklärt, dass - bei Arbeitnehmern - das Ziel bei einer Personalausstattung von 100 Prozent PersBB eine Erledigung innerhalb von acht Wochen sei. Da die PersBB-Ausstattung jedoch derzeit lediglich bei 77,8% des PersBB-Solls liege, sei dieses Ziel überhaupt nicht erreichbar; jeder vierte Arbeitsplatz sei schließlich unbesetzt. Im übrigen gebe es weitere Gründe für die Verzögerungen, die in der Neuorganisation der Finanzämter APRIL 2014 liege. Die Informationen aus dem Telefonat wurden leider nur in geringem Umfang verwendet und zudem aus dem Zusammenhang gerissen, was zu einem Artikel führte, der insoweit zu Unverständnis sowohl bei den Beschäftigten der Finanzämter als auch bei der DSTG führte. Die DSTG bedauert die hervorgerufene Aussage dieses Artikels. DSTG INFORMIERT DSTG AKTIV SEITE 18 Expedititionen ins... Eine Studie über den gemeinen Finanzbeamten Die vorliegende Studie über vom Aussterben bedrohte Arten befasst sich mit dem gemeinen Finanzbeamten (homo fiscalis), einer Gattung, der völlig zu Unrecht der Ruf eines gemeingefährlichen Raubtieres anlastet. Dabei ist der homo fiscalis von Natur aus eher träge und friedfertig. Lediglich bei unmittelbarer Konfrontation mit seinem natürlichen Feind, dem störrischen Steuerpflichtigen, erwacht bisweilen sein natürlicher Beuteinstinkt. Von einigen speziellen Unterarten abgesehen, die vereinzelt als Jäger und Prüfer durch die freie Wildbahn streifen, ist der homo fiscalis ein typisches Herdentier, das vor allem durch die Regelmäßigkeit seiner Lebensgewohnheit charakterisiert ist. An fünf Tagen der Woche betritt das Rudel morgens seinen labyrinthisch angelegten, für Außen-stehende schier un- überschaubar scheinenden Bau, in Fachkreisen auch Amt genannt. Dort bewohnen in der Regel jeweils zwei Exemplare dieser Gattung gemeinsam eine eigene Höhle, in der der homo fiscalis riesige Vorräte an bedrucktem, in Pappdeckeln gelagertem Papier angesammelt hat. Seine Zeit im Bau verbringt der homo fiscalis überwiegend damit, diese Vorräte zu sichten und nach einem bestimmten Prinzip zu ordnen. Obwohl sich die moderne Naturwissenschaft schon seit geraumer Zeit mit der Verhaltensweise des gemeinen Finanzbeamten beschäftigt, ist dieses Prinzip jedoch bis heute noch unbekannt. Einige führende Wissenschaftler vermuten sogar, das der homo fiscalis seine Vorräte verschiedentlich planlos einfach im nächstbesten Aktendeckel ablege, was jedoch dem großen Eifer widerspricht, den er APRIL 2014 auf diese Tätigkeit verwendet. Die Zahl der Jungtiere (homo anwaertaris) ist in der letzten Zeit stark zurückgegangen, so dass einige Experten diese Gattung als vom Aussterben bedroht ansehen, zumal der homo fiscalis bei Erreichen eines bestimmten Alters seine Herde für immer verlässt. Dennoch lassen sich in den Engen ihres Baus Jahr für Jahr immer wieder neue Jungtiere des homo fiscalis beobachten, jener Spezie, die aufgrund ihres, in mehr als nur einer Hinsicht einnehmenden Wesens wohl nicht nur für die Wissenschaft zu den interessantesten Lebewesen unserer Tage zählt... Quelle: „DSTG Forum“, Verbandszeitung des DSTGLandesverbandes BadenWürttemberg DSTG INFORMIERT SCHLUSSPFIFF SEITE 19 Gestatten, Pfeifer! „Hast du schon gehört“, überfällt die Gemahlin den Pfeifer, als der vom Dienst kommt, „dass die Heizölpreise in diesem Frühjahr niedriger sind als letzten Sommer?“ Nein. Das hatte der Pfeifer noch nicht gehört. An seinem Arbeitsplatz gibt es kein Radio. Und eine App, die ihm auf seinem Smartphone meldet, dass der Heizölpreis eine bestimmte Höhe unterflogen hat, ist auch nicht installiert. „Habt ihr denn gar keine Zeit mehr für ein privates Wort im Büro?“ wundert sich die Gemahlin. Doch, haben sie schon, natürlich. Aber da geht es dann in erster Linie um die Liga der unehrlichen Ladys und Gentlemen wie Schwarzer, Hoeneß & Co. Am nächsten Morgen im Büro fröstelt der Pfeifer, obwohl die Außentemperaturen für einen Frühlingsanfang gar nicht so übel sind. Ach ja, Knöpfchen drücken, hoffen und warten. Hoffen, dass das Wunderwerk modernster Energieeffizienz den Druck aufs Knöpfchen tatsächlich registriert hat. Das ist bei der hohen Anzahl der Räume im Haus des Reichs und seinen Anbauten durchaus nicht immer sichergestellt. Die Zimmertemperatur ist im Begriff, die 17Grad-Marke zu knacken. Warten. Vielleicht sind heute ja schon in einer Stunde die nach Arbeitsstättenverordnung vorgeschriebenen 20 Grad erreicht. Bis dahin heißt es für den Pfei- fer, gelegentlich die Finger anzuhauchen, damit er sich auf der Tastatur nicht völlig verheddert. Der Raum ist zugig. Kein Wunder, die Fenster sind vor hundert Jahren eingebaut worden und den Denkmalschutz interessieren klappernde Beschäftigte in ausgekühlten Diensträumen nicht die Bohne. Modernisierung? Nicht mit uns! Hauptsache die Außenfassade verändert nicht ihr Antlitz. Und die Heizungsanlage fällt gar nicht so selten völlig aus, so dass die Raumtemperatur bei 16 Grad festklebt. Im Grunde unzumutbar. Aber nicht eine Führungskraft hat so viel Chuzpe, die Bediensteten nach Hause zu schicken. Macht aber auch keinen Sinn, weil am APRIL 2014 nächsten Tag die doppelte Tagesration an Arbeit wartet. Beschwerden helfen erst recht nicht weiter, wegen derartiger Kleinigkeiten mag der Vertragspartner in Hamburg nicht belästigt werden, geschweige denn seine Techniker in Marsch setzen. Neulich fiel ein kompletter Heizungsstrang im Anbau aus. Am nächsten Morgen betrug der Krankenstand in jenem Bereich 50 Prozent. Aber nur wer absolut böswillig ist, stellt hier einen Zusammenhang her, muss der Pfeifer sich anhören. Mit zitternden Fingern wählt er deshalb seinen Heizölhändler an und bestellt. Wenigstens zuhause will er es warm haben. Die Bank im dbb vorsorgewerk Seit ihrer Gründung als Selbsthilfeeinrichtung für den öffentlichen Dienst im Jahre 1921 betreut die BBBank erfolgreich Beamte und Arbeitnehmer im öffentlichen Sektor. Dank dieser langjährigen Erfahrung und Historie als Beamtenbank in Verbindung mit einem besonderen Produkt- und Dienstleistungsangebot sind wir bis heute bevorzugter Partner der Beschäftigten des öffentlichen Sektors. Jetzt informieren: www.bezuegekonto.de oder www.dbb-vorsorgewerk.de Die_Bank_im_dbb_Vorsorgewerk_A4_4c.indd 1 25.09.13 12:51