Der PC im Eigenbau

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Der PC im Eigenbau
Informationselektroniker
Der PC im Eigenbau
Einleitung
Wer einen neuen Rechner benötigt, hat die Qual der Wahl: Entweder man entscheidet
sich für ein Komplettangebot oder man baut sich seinen eigenen PC. Komplettangebote
sind meistens günstiger als die Summe aller Einzelteile. Wann macht Marke Eigenbau
überhaupt noch Sinn?
Stellen Sie sich vor, Sie möchten einen neuen PC zusammenbauen und wollen noch ein
paar Überbleibsel Ihres "alten" verwenden. Wenn Sie mit der Leistung Ihres CD-ROMLaufwerks, Ihrer Festplatte, Ihres Druckers oder Ihres Monitors zufrieden waren, dann
kann könnte sich die Anschaffung der restlichen Komponenten lohnen - Sie brauchen
vielleicht nicht einmal ein neues Gehäuse.
Mit diesem Artikel möchten wir auch die Individualisten unter Ihnen ansprechen, das
heißt Anwender, die genau wissen, welche CPU, welches Motherboard und welche Grafikkarte sie haben möchten, sich nur nicht auskennen, wie man das Ganze zusammenfügt.
Die dritte Anwendergruppe, die wir erreichen wollen, sind diejenigen, die nur mal eine
Komponente austauschen wollen, sei es eine Grafikkarte oder eine CPU.
Nicht wenige haben vor der Hardware erheblichen Respekt; schon vor dem Einbau einer
Steckkarte in Eigenregie schreckt manch einer zurück. Der Computer ist jedoch zum
Massenartikel geworden, was glücklicherweise eine weitreichende Standardisierung mit
sich gebracht hat. Mit Hilfe dieser Bauanleitung möchten wir Ihnen Schritt für Schritt erläutern, wie Sie garantiert zum Erfolg kommen. Natürlich setzt dieser Artikel voraus,
dass sie behutsam mit elektronischen Komponenten umgehen, Spaß an dieser Art "Bastelarbeit" haben, und mit Werkzeug umgehen können.
Die Komponenten
Motiviert und begeistert greifen wir zur Preisliste des Computerladens um die Ecke, um
von der Auswahl gleich wieder abgeschreckt zu werden. Wenn Sie beim Kauf eines PCs in
Einzelteilen noch nicht routiniert sind, kann es nicht schaden, sich zu aller erst eine Liste
der benötigten Teile zu erstellen. Für einen Komplett-PC müssen darauf die folgenden
Artikel stehen:
•
Gehäuse
•
Hauptplatine (Motherboard)
Informationselektroniker
•
Prozessor samt Kühler
•
Arbeitsspeicher (RAM)
•
Festplatte
•
Grafikkarte
•
Diskettenlaufwerk
•
CD-ROM oder DVD-Laufwerk
•
Tastatur und Maus
•
Monitor
Obige Komponenten sind unbedingt erforderlich, um seinen neuen Rechner lauffähig zu
kriegen, d.h. das Betriebssystem (Windows, Linux o.ä.) installieren zu können. Die folgenden zusätzlichen Komponenten werden je nach Anwendung erforderlich, die Liste erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit:
Anwendungsgebiet
benötigte Komponenten
Internet-Zugang
ISDN-Karte oder Modem
Spiele und Musik
Soundkarte und Lautsprecher
CDs brennen, Archivierung
CD-Recorder, ZIP-Laufwerk
Netzwerk
Netzwerkkarte
Digital Video, Videobearbeitung
Videokarte, DVD-Decoder-Karte
Server, MPEG-Kameras
Adapter (z.B. SCSI, Firewire)
Wie sollten Sie sich beim Einkauf verhalten?
Dieser Artikel beinhaltet keine Produkt-Empfehlungen, das würde unseren Rahmen
sprengen. Dafür finden Sie auf unserer Website genügend Artikel für die jeweiligen Produktkategorien. Sie können sich ebenso von Ihrem Händler beraten lassen, wenn Sie
diesem genügend Fachkompetenz unterstellen. Seien Sie dennoch kritisch. Manche wollen nur verdienen und versuchen, Ihnen überteuerte Ware anzudrehen.
Sobald Sie sich für ein bestimmtes Produkt entschieden haben, lohnen sich Preisvergleiche. Achten Sie auf die aktuellen Tagespreise. Händler, die keine großen Lagerbestände
haben, können ihre Produkte meist günstiger anbieten, denn der Preisverfall auf dem
Markt ist so hoch wie in keiner anderen Branche. Hin und wieder müssen Sie auch in
Kauf nehmen, dass manche Produkte nicht sofort verfügbar sind. Das Horten von PCKomponenten macht für die Händler wenig Sinn. Sobald die nächste Preissenkung eintritt, muss man seine Ware schon verkauft haben, sonst macht man Verlust. Die Gewinnmargen für Händler liegen oft zwischen 5 und 10 Prozent - das ist nicht viel.
Das Gehäuse
Erfragen Sie in jedem Fall, wie es sich mit Einbaumaterial verhält: Sind alle Schrauben,
Abstandshalter und sonstiges Zubehör im Lieferumfang des Gehäuses enthalten? Das ist
zwar so gut wie immer der Fall, jedoch sollten Sie diesen Punkt ansprechen, damit Sie
nach Ladenschluss nicht mit den Teilen zuhause sitzen und diese noch nicht zusammenbauen können. Eine kleine Tüte mit passenden Einbaumaterial klebt in der Regel im Inneren des Gehäuses. Seien Sie kritisch mit Billigangeboten!
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Wichtig sind vor allem Abstandshalter und Fassungen samt Schrauben für die Befestigung der Hauptplatine (Motherboard). Auch ein paar Gehäuseschrauben können nie
schaden, weil Steckkarten in der Regel ebenfalls mit Ihnen festgeschraubt werden. Die
Schrauben für den Einbau von Laufwerken (Festplatte, CD-ROM usw.) haben ein feineres
Gewinde. Vier Stück pro Laufwerk sind nötig, eine handvoll als Ersatz bewähren sich immer. Im Baumarkt ist man übrigens falsch, wenn man nach solchen Schrauben fragt. Der
Computerhändler muss nicht lange danach suchen, auch wird das Format mit Sicherheit
passen.
Vermeiden Sie nach Möglichkeit, den Monitor über das PC-Netzteil zu versorgen. Große
Monitore (ab 19 Zoll) benötigen kurzzeitig hohe Anschaltströme, was in der Vergangenheit immer wieder zu Schwierigkeiten geführt hat.
Erkundigen Sie sich nach dem Formfaktor. Dieser ist vom Motherboard abhängig. Fast
alle neuen Motherboards besitzen den ATX-Formfaktor. Ihr Gehäuse muss dann auch
ATX-tauglich sein. Vereinzelt findet man noch AT-Gehäuse für AT-Motherboards.
Schrauben, Fassungen und Abstandshalter
Typische Gehäuseschraube. Mit ihr werden die Gehäuseabdeckung verschraubt und
Steckkarten fixiert.
Laufwerksschraube. Ihr Gewinde ist feiner und dünner als bei der Gehäuseschraube.
Auch der Kopf ist kleiner. Neben der Montage von Laufwerken verwendet man diese
Schraube meist auch zum Einbau der Hauptplatine.
Diese Fassungen werden in das Blech geschraubt, an dem die Hauptplatine befestigt
wird. In diesem Trägerblech sind eigens dafür Gewinde vorgebohrt. Ihre Lage entspricht
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den "Löchern" in gängigen Motherboards, durch die dann die Schrauben (Vorsicht: Laufwerksschrauben!) eingesetzt werden.
Manche Gehäuse benötigen auch diese Abstandshalter. Der untere Teil (siehe Bild) wird
in das Motherboard gesteckt bis es einrastet. Die Platine wird mit mehreren solcher Abstandshalter dann einfach eingehängt, ähnlich wie ein Bilderrahmen auf einen Nagel.
Die Mehrzahl heutiger Gehäuse bietet nach vorne offene 3,5" Laufwerksschächte. Mindestens einer sollte vorhanden sein, da sie es für das Floppy-Laufwerk benötigen. Wenn
nur 5,25" Einschübe vorhanden sind: Gehäuse wechseln oder einen Einbaurahmen kaufen.
Anzahl der Stromanschlüsse
Je nachdem wie viele Laufwerke Sie einbauen, denken sie an die Stromversorgung. Gerade kleinere Gehäuse bieten nur drei oder vier Anschlüsse. Sobald diese ausgereizt sind,
braucht man sogenannte Y-Kabel. Damit kann man aus einem Stecker zwei machen.
Typisches Y-Kabel mit großen Steckern. Es gibt diese Kabel auch mit den kleinen Steckern, mit denen beispielsweise Diskettenlaufwerke mit Strom versorgt werden.
Zerstörung durch elektrostatische Spannungen
Wenn man auf einem Boden mit "schleifenden" Schuhen umhergeht, entsteht Reibung.
Die Energie daraus lädt uns auf. Sobald sie wieder ruhig auf dem Boden stehen, isolieren
Ihre Schuhsohlen, Sie selbst besitzen aber dann ein anderes Spannungspotential als ihre
Umgebung. Jeder kennt es, wenn nun auf einmal "der Funke überspringt". Besonders bei
Kunststoffböden und Schuhen mit dicken Gummisohlen tritt dies häufig auf.
Bei der Berührung von elektronischen Bauteilen kann dieser physikalische Effekt fatale
Folgen haben. Durch das Überspringen eines Funken fließen zwar keine hohen Ströme,
der Spannungsunterschied kann aber kurzzeitig mehrere Zehntausend Volt betragen.
Empfindliche Komponenten wie Speichermodule lassen sich somit leicht zerstören.
Wichtigste Vorbereitung vor der Arbeit ist die Entladung bzw. Erdung. Idealerweise besitzen Sie dazu ein Entladungsarmband, so wie es in der Industrie verwendet wird. Bis auf
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eingefleischte Elektroniker werden dies die wenigsten von Ihnen besitzen. Abhilfe schafft
deshalb folgendes: Bevor Sie die Komponenten Ihres PCs anfassen, berühren Sie einfach
ein Metallteil (Heizungskörper, Schutzkontakt der Steckdose oder das PC-Gehäuse). Damit können Sie sich wirkungsvoll entladen.
Was sind Jumper?
Ein Jumper ist nichts anderes als eine Metallbrücke, die zwei Kontakte schließt. Wir sehen
davon nicht viel, da diese mit Plastik verhüllt sind. Jumper benutzt man häufig, um den
PC zu konfigurieren. Beispielsweise kann man damit die Frequenz des Prozessors einstellen oder ein Laufwerk vom "Master" zum "Slave" umstellen. Oben ist ein klassischer
Jumper, wie er bei Laufwerken und Platinen weit verbreitet ist. Der kleine Knirps rechts
ist ein Mikrojumper. Dieser wird für Festplatten gerne eingesetzt.
Vorbereitungen
Machen Sie sich vor dem eigentlichen Zusammenbau mit dem Gehäuse und den Komponenten vertraut. Packen Sie alle Bauteile aus und legen Sie diese griffbereit in Ihre Nähe,
jedoch nicht störend nah. Den meisten Gehäusen liegt keine Anleitung bei, deswegen
sollten Sie zuerst danach schauen, welche Schrauben und Bauteile wohin gehören und
wozu was dient, und auch ob sie zum Einbau von Laufwerken eventuell Gehäuseteile abbauen müssen. Besorgen Sie sich unter Umständen eine Lampe, bevor Sie beginnen. Vor
allem wenn man abends arbeitet, reicht die Deckenlampe im Arbeitszimmer manchmal
nicht aus.
Anschließend machen Sie sich darüber Gedanken, wo sie welches Laufwerk platzieren möchten. Im Grunde genommen gibt es dafür wenig Regeln, ein paar Dinge zu beachten kann im Zweifelsfall von Vorteil sein:
•
Wenn der PC unter dem Tisch steht, macht es Sinn, wichtige Laufwerke (CD-ROMLaufwerk) möglichst weit oben zu platzieren, damit Sie sich nicht so weit herunter
bücken müssen.
•
Prüfen Sie immer, ob dabei die Länge der Flachbandkabel ausreicht.
•
Manche Komponenten werden im Betrieb warm oder auch heiß. Achten Sie stets
darauf, dass genug Freiraum zur Abstrahlung der Wärme bleibt. Wichtig ist das
vor allem bei modernen Grafikkarten (um den Grafikchip herum sollte sich nichts
befinden, was die Luftzirkulation reduziert) und Festplatten.
•
Wenn Sie zwei Festplatten einbauen wollen, achten Sie auf genügend Abstand
zwischen den beiden. Ansonsten heizen sich diese zu stark auf, was zu einer verkürzten Lebensdauer und zu Instabilitäten führen kann.
•
Stellen Sie sicher, dass weder Kabel noch andere Bauteile in einen Lüfter gelangen können.
•
Alle Kabel müssen so verlaufen, dass keine Lüftungsschlitze oder Öffnungen dadurch komplett verschlossen sind.
Wenn Sie bestimmte Komponenten nicht kennen, lesen Sie am besten das Handbuch. Oft
liegt zusätzlich ein Beipackzettel im Karton, auf dem die Installation in Kurzform beschrieben wird. Besonderheiten und Ausnahmen gegenüber anderen Produkten sind dort
aufgeführt. Nicht selten erspart der vorherige Blick in Handbücher langwierige Fehlersuche nach unerklärbaren Problemen.
Hardwarekonfiguration
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Viele Komponenten müssen vor Ihrer Inbetriebnahme konfiguriert werden, so zum Beispiel die Hauptplatine, Festplatten oder CD-ROM Laufwerke. Wir können nur empfehlen,
alle Einstellungen dieser Art vor dem Einbau des Bauteils vorzunehmen, da nachträgliche
Veränderungen zum Geduldsspiel werden können. Die Konfiguration geschieht mit Hilfe
von Jumpern, DIP-Schaltern oder eventuell im BIOS des Motherboards.
An vielen moderne Hauptplatinen müssen Sie vor dem Zusammenbau nicht mehr Hand
anlegen. Der Grund ist eine Tendenz zu Softwarekonfiguration. Das bedeutet, dass Sie
Prozessorparameter direkt im BIOS (Basic Input Output System) wählen können. Rückschlüsse auf Leistung und technisches Niveau eines Produktes sollte man dadurch auf
keinen Fall schließen, da auch die angesehensten Hersteller oft genug Jumper verlangen.
Die folgenden Dinge sind zu beachten:
Prozessoreinstellungen: externer Takt und Multiplikator
Der externe Takt wird häufig als Front Side Bus (FSB) oder Systemtakt bezeichnet. Gängige Frequenzen für den Systemtakt sind 66, 100 und 133 MHz. Der eigentliche Prozessortakt errechnet sich aus dem Systemtakt und dem Multiplikator. Dieser kann ungerade
sein.
Beispiele:
•
Ein Pentium 233 MHz arbeitet bei 66 MHz mal 3,5.
•
Ein K6-2 300 kann mit 100 MHz x3 oder auch mit 66,6 MHz mal 4,5 betrieben
werden.
•
Moderne Pentium IIIs (Coppermines) können sogar bei 133 MHz FSB gefahren
werden.
Wenn Sie die Wahl haben, sollten Sie den höheren Systemtakt auf jeden Fall bevorzugen,
da auch der Arbeitsspeicher mit diesem höheren Takt betrieben wird. Voraussetzung ist
natürlich, dass alle verwendeten Komponenten (RAM, Motherboard, Prozessor) für diese
Taktrate spezifiziert sind. Wo finden Sie nun die nötigen Einstellungen? Diese entnehmen
Sie entweder dem Handbuch oder man findet die wichtigsten Beschreibungen zu JumperSettings bzw. DIP-Schaltern direkt auf der Platine. Im Handbuch steht oft, wie ein Prozessor getaktet werden muss. Wenn nicht, können Sie sich gerne bei uns kundig machen; wir haben diesem Thema eine eigene Unterrubrik spendiert: Prozessortabellen:
Richtig takten.
On-Board Komponenten
Auf manchen Platinen ist bereits ein Sound-, Grafik- oder Controllerchip integriert. Das
spart einen Steckplatz und Kosten. Doch wenn man ein höherwertiges Produkt einsetzen
möchte, muss das alte natürlich deaktiviert werden. Hier gilt wieder: Entweder geht das
im BIOS-Setup oder es wurde ein Jumper dafür vorgesehen. Aufschluss gibt das Handbuch (wenn auch oft nur in englischer Sprache)
Eine Hauptplatine im Überblick
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Das Bild zeigt das Motherboard VB-601 von FIC. Ganz rechts oben befinden sich die
Schnittstellen und Anschlüsse, die beim fertigen Rechner hinten am Gehäuse herausragen: Tastatur, Maus, zwei serielle Anschlüsse, ein Parallelport und zwei USB Anschlüsse.
Dieses Board ist für Pentium II/III Prozessoren vorgesehen, der Slot-1, so der Name des
Steckplatzes, ist mit CPU gekennzeichnet. Links daneben befinden sich alle ErweiterungsSlots: der AGP für die Grafikkarte, fünf PCI-Steckplätze (weiß) und links zwei ISASteckplätze. Beachten Sie, dass Sie beim Übergang zwischen PCI und ISA nur einen der
beiden Slots verwenden können. Dieser Doppel-Steckplatz heißt auch Shared Slot. Im
Gegensatz zum Shared Slot dürfen Sie natürlich alle anderen Slots beliebig belegen.
Unten links liegen die Anschlüsse für den Ein-/Ausschalter, die Festplatten-LED, den Reset-Schalter und die Betriebs-LED. Machen Sie sich ruhig mit deren Lage vertraut, denn
wenn die LEDs nicht aufleuchten, brauchen Sie meistens nur die Buchsen umdrehen.
In der Mitte unten befinden sich die beiden IDE-Anschlüsse (40polig), rechts daneben
schließt man das Floppylaufwerk (34poliger FDD-Anschluss) an. Die passenden Kabel zeigen wir auf der nächsten Seite, wenn wir die Konfiguration der Laufwerke beschreiben.
Das Setzen der Taktfrequenzen
Oben sind wir auf den externen Takt und den Multiplikator eingegangen. Für das Setzen
der Taktfrequenzen gibt es nun drei Möglichkeiten:
•
Setzen durch Jumper
•
Setzen durch DIP-Schalter
•
Setzen per Firmware im BIOS
Welche der drei Methoden für Sie nun zutrifft, hängt von Ihrem Motherboard ab. Die Methode ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, das Prinzip bleibt jedoch das selbe.
Unser Motherboard von FIC verwendet beispielsweise sechs DIP-Schalter.
Dieses Motherboard ist übrigens vorbildlich markiert. Neben der Beschreibung im Handbuch hat der Hersteller FIC gleich die wichtigsten Settings auf die Platine aufgedruckt.
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Wer sich damit noch nicht auskennt, sollte unseren Artikel zum Thema Taktung von Prozessoren lesen. Wenn Sie das Prinzip verstanden haben, sollten Sie die DIP-Beschreibung
richtig interpretieren können. Zur Veranschaulichung haben wir sie vergrößert.
In unserem Falle ist es so: Die DIP-Schalter erlauben nur die Auswahl des Multiplikators,
der Bustakt wird automatisch erkannt, lässt sich im BIOS jedoch individuell beeinflussen.
Die vier Einstellmöglichkeiten entsprechen den Multiplikatoren 3,5; 4; 4,5 und 5. Wer
höhere benötigt, muss ins Handbuch oder auf die Homepage des Herstellers schauen, da
unser Board bereits über ein Jahr alt ist. Neuere Modelle dokumentieren auch die Unterstützung aktueller Highend-Prozessoren ausführlicher. Viele neue Boards besitzen keine
Jumper oder DIP-Schalter mehr, da man alle Einstellungen im BIOS vornehmen kann.
Anschluss von Floppy-Laufwerken
Hier sehen Sie das Ende eines 34poligen Floppy-Kabels. Links im Bild ist der typische
Stecker für ein 3,5-Zoll-Laufwerk, rechts ist ein Stecker für alte Floppy-Laufwerke, beispielsweise 5,25 Zoll. Floppy-Kabel lassen sich leicht identifizieren. Sie haben in der Regel einen "Dreher" von einzelnen Drähten, wie Sie links im Bild sehen können. Unten besitzt die letzte Ader eine Farbmarkierung. Diese ist meistens eine rot gepunktete Linie.
Die roten Punkte verweisen auf den PIN 1. Auf dem Motherboard soll diese Linie zur Markierung "PIN 1" zeigen. Am Ende des Laufwerks muss die rot gepunktete Linie immer in
Richtung Spannungsversorgung zeigen. Bei modernen Motherboard verhindern Narben
eine Verpolung des Kabels. Nur bei älteren Motherboards und Laufwerken muss man darauf achten.
Hinweis: Unser dargestelltes Floppy-Kabel zeigt die Kombination "neue/alte Floppy". Bei
vielen Motherboards liegt nur noch die Kombination "neue/neue Floppy" bei. Dem äußersten Ende wird immer das Laufwerk "A:\" zugeordnet (nur bei zwei FloppyLaufwerken relevant).
Die zwei IDE-Kabelarten (UDMA33 und 66)
Ein IDE-Flachbandkabel besitzt generell 40 Pole am Stecker. Mit IDE-Kabeln schließt man
heutzutage die meisten Festplatten und CD-ROM/DVD-Laufwerke an. Unter der Kategorie
IDE laufen übrigens die Begriffe Enhanced IDE (EIDE), ATAPI, UltraDMA bzw. UDMA, ATA
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und Ultra-ATA. Unter der Vielzahl dieser Ausdrücke verbirgt sich jedoch das gleiche Interface. Es gibt nur einen Unterschied:
Bis zum Standard UDMA/33 (33 MByte pro Sekunde Datentransferrate) hat das Kabel 40
Adern (links im Bild). Bei UDMA/66 hat das Flachbandkabel 80 Adern (rechts im Bild). Die
Stecker sind jedoch identisch. In punkto Polung gelten die gleichen Regeln der Farbmarkierung wie beim Floppy-Kabel (siehe oben).
Anschluss von IDE-Festplatten und CD-ROM/DVD
An einem IDE-Anschluss können Sie ein oder zwei Geräte betreiben. Motherboards besitzen meisten zwei IDE-Anschlüsse. Damit sind maximal 4 Laufwerke möglich. Moderne
Motherboards mit speziellem Controller bieten sogar vier IDE-Anschlüsse. Das heißt, es
wären sogar 8 IDE-Laufwerke möglich.
Das erste Laufwerk, ob Festplatte oder CD-ROM-Laufwerk, ist immer der "Master". Möchten Sie auch ein zweites anschließen, so wird dieses als "Slave" konfiguriert. Diese Einstellung wählen Sie mit Hilfe von Jumpern (Steckbrücken) an den Laufwerken selbst.
In der Regel finden Sie auf gängigen Laufwerken immer eine minimale Beschreibung der
Anschlüsse. Im Bild stammt sie von einem Toshiba DVD-ROM Laufwerk, steht aber exemplarisch für alle CD- und DVD-Laufwerke mit IDE-Anschluss. Die Steckbrücken bei
"Mode" sind für uns relevant: Sollten Sie das CD-ROM-Laufwerk zusammen mit der Festplatte an einem Kanal betreiben, so ist die Festplatte der Master und das CD-ROMLaufwerk als Slave konfiguriert. Wir empfehlen jedoch von vornherein, Festplatte und
CD-ROM auf beide IDE-Anschlüsse zu verteilen. Die Festplatte sollte dann auf dem "Primary" IDE-Anschluss als Master hängen. Das CD-ROM- bzw. das DVD-Laufwerk verbinden Sie mit dem "Secondary" IDE-Anschluss ebenfalls als Master. Nur wenn Sie mehr als
zwei Laufwerke besitzen, brauchen Sie sich Gedanken zu Master und Slave zu machen.
Bei Festplatten ist die Konfiguration prinzipiell genauso, doch wirkt sie durch eine größere
Anzahl an Möglichkeiten oft verwirrend.
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Den meisten Festplatten liegt eine kurze Beschreibung bei. Alternativ kann auf dem
Laufwerk selbst irgendwo ein Aufkleber sein, der Ihnen die wichtigsten JumperEinstellungen verrät.
Das Bild zeigt eine IBM-Festplatte. Links oben blau eingerahmt befindet sich ein Aufkleber. Zur besseren Lesbarkeit haben wir ihn rechts etwas vergrößert. Mit der dritten blauen Einrahmung (ganz rechts) zeigen wir die Lage der Jumper.
Die erste der möglichen Einstellungen konfiguriert die Festplatte als Master, ohne dass
ein zweites Laufwerk als Slave betrieben wird (Single). Einstellung zwei richtet die Festplatte als zweites Laufwerk (Slave) ein. Cable Select können Sie getrost ignorieren, es
findet in der Praxis keine Verwendung. Die vierte mögliche Jumper-Stellung nennt sich
"Device 1 (Slave) Present". Das bedeutet, das Laufwerk ist als Master konfiguriert und
ein Slave-Laufwerk ist mit angeschlossen. Prüfen Sie unbedingt, ob Ihre Festplatte im
Master Modus unterscheidet, ob sie alleine betrieben wird (Single), oder ob ein zweites
Laufwerk angesteuert werden muss (Slave present). Dies ist z.B. bei Modellen von IBM
oder Western Digital der Fall, Maxtor und Quantum haben nur eine Einstellung für Master.
SCSI-Laufwerke
Ein etwas teureres Bussystem heißt SCSI (Small Computer Systems Interface) und bietet
vor allem eine größere Flexibilität. Eingesetzt wird SCSI oft bei Workstations und Servern. Gängig sind heutzutage Ultra-SCSI (8 Bit, 20 MB/s, Flachbandkabel mit 50 Adern)
und UW- oder U2W-SCSI (Ultra oder Ultra-2 Wide, 16 Bit, 40 oder 80 MB/s, 68-poliges
feines Flachbandkabel). Alle SCSI-Standards haben eines gemeinsam, nämlich die Möglichkeit mindestens 7 Laufwerke an einem Adapter zu betreiben. Wide-Modelle erlauben
sogar den Betrieb von 14 Geräten.
Wichtig ist es, die Funktionsweise zu kennen. SCSI ist ein offenes Bussystem und erlaubt
Kabellängen von weit über einem Meter. Jedoch muss der Bus an jedem Ende mit einem
Terminator-Widerstand abgeschlossen sein, damit die Signale nicht reflektieren. Die
Terminierung kann man meistens am letzten Gerät per Jumper aktivieren. LVD-Kabel
besitzen ein Abschluss-Terminator als aufgestecktes Modul. Die Position der einzelnen
Geräte am SCSI-Kabel bleibt übrigens Ihnen überlassen. Unterschieden werden die Laufwerke anhand sogenannter IDs, die von 0 bis 7 bzw. 0 bis 15 reichen. ID7 ist in der Regel der Hostadapter, 0 oder 1 verwendet man gewöhnlich für die Festplatte(n), weiter
gibt es kaum Regeln. Die Definition der ID-Adresse 0 bis 7 geschieht mit Jumpern.
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Die Grafik links beschreibt die Mikrojumper der Festplatte auf dem rechten Bild. Der einzige Jumper der momentan aufgesteckt ist, ist der siebte. Auf der Beschriftung wird er
"ACTIVE TERM" genannt. Bei anderen Festplatten kann er auch "Term. Enable" oder ähnlich heißen. Wenn dieser gesetzt ist, so ist die Terminierung bei diesem Laufwerk aktiviert. Bleibt der Kontakt offen, ist eben auch der Widerstand nicht aktiv.
Die Wahl der gewünschten Adresse (ID) erfolgt über die ersten Vier Jumper rechts auf
dem Foto (oder auf der Skizze oben). Alle ID Einstellungen werden binär vollzogen, das
bedeutet, dass jeder Jumper einen Zahlenwert hat: ID-0 hat den Wert 1, ID-1 hat den
Wert 2, ID-3 den Wert 4 und ID-4 den Wert 8. Zur Erläuterung diese Tabelle:
ID-Adresse
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
ID3
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
ON
ON
ON
ON
ON
ON
ON
ON
ID2
OFF
OFF
OFF
OFF
ON
ON
ON
ON
OFF
OFF
OFF
OFF
ON
ON
ON
ON
ID1
OFF
OFF
ON
ON
OFF
OFF
ON
ON
OFF
OFF
ON
ON
OFF
OFF
ON
ON
ID0
OFF
ON
OFF
ON
OFF
ON
OFF
ON
OFF
ON
OFF
ON
OFF
ON
OFF
ON
Bei allen SCSI-Laufwerken funktioniert das nach dem gleichen Prinzip. Die Beschreibung
auf CD-ROM oder DVD-Laufwerken sieht ähnlich aus wie die bei IDE-Laufwerken, nur
dass die ein paar mehr Jumper vorhanden sind, weil eben nicht nur Master oder Slave
ausgewählt werden muss, sondern die Laufwerks-ID samt Terminierung. Mehr zum Thema SCSI erfahren Sie auch in unserem Artikel "Anschluss und Konfiguration einer Festplatte".
Einleitung
Informationselektroniker
Teil 1 dieser Artikelserie behandelte alle grundlegenden Aspekte: Hardwareeinkauf, Wissenswertes, Grundlagen, nützliche Tipps und die Hardwarekonfiguration. Der zweite Teil
geht nun ins Detail. Wir beschreiben und erklären den Aufbau eines Standard-PCs mit
IDE-Komponenten in ein Big Tower-Gehäuse. Wir setzen voraus, dass Ihnen der Inhalt
des obigen Textes bekannt ist. Gerade Anfängern können wir diese Lektüre empfehlen.
Die einzelnen Arbeitsschritte
Erst sollten wir uns einen Überblick über die einzelnen Arbeitsgänge verschaffen:
•
Vorbereitung des Gehäuses
•
Vorbereitung der Komponenten
•
Installation der Hauptplatine, des Arbeitsspeichers und des Prozessors
•
Installation der Grafik- und Soundkarte
•
Installation der Festplatte
•
Installation des Disketten- und CD-ROM-Laufwerks
•
Anschluss der Flachbandkabel
•
Stromversorgung der Laufwerke
•
Anschluss der Kabel für LEDs, Ein-/Ausschalter und Reset-Schalter
•
Abschließender Check
Natürlich soll diese Auflistung nur einen Überblick darstellen und zur Orientierung dienen.
In der Praxis ist die Reihenfolge der einzelnen Schritte nicht von großer Bedeutung. Wir
verwenden in diesem Beitrag ein Tower-Gehäuse, das für den Einbau der Hauplatine eine
elegante Lösung darstellt: Ein ausziehbares Shuttle trägt das Board mitsamt den Erweiterungskarten. Bei diesem Gehäuse ist es wichtig, die Festplatte(n) einzubauen, bevor man
das Shuttle wieder hereinschiebt. Andernfalls lassen sich nämlich die Schrauben nicht
mehr anbringen. Mit Ausnahme solcher Details bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie zuerst
die Hauplatine und danach die Laufwerke einbauen oder umgekehrt. Machen Sie sich
vorher am besten mit dem Gehäuse vertraut, damit sich im nachhinein nicht einige Teile
wieder auseinander nehmen müssen!
Vorbereitung des Gehäuses
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Uns steht ein hochwertiges Tower-Gehäuse zur Verfügung. Es entspricht dem ATXStandard, besitzt ein 250-Watt-Netzteil, fünf offene 5,25-Zoll-Einschübe, einen offenen
3,5-Zoll-Slot und Platz für fünf interne 3,5-Zoll-Laufwerke (wie z.B. Festplatten). Der
Einschub für das Diskettenlaufwerk und der Einschalter befinden sich ganz oben, was sich
bei Towergehäusen bewährt hat - sie stehen nämlich in der Regel unter dem Tisch.
Um das Gehäuse zu öffnen, müssen Sie auf der Rückseite die Schrauben zur Befestigung
der Seitenteile und des Oberteils lösen. Beide Seitenteile kann man unabhängig voneinander abnehmen, z.B. genügt das rechte für den Einbau einer Steckkarte. Viele andere
Gehäuse besitzen eine zusammenhängende Gehäuseabdeckung, die wie ein umgekehrtes
U aussieht. Manchmal sind die Gehäuseteile einfach eingehängt, so dass man sie ohne
großen Aufwand abnehmen kann. Oder aber sie müssen nach hinten (eventuell auch
nach vorne) über spezielle Schienen weggezogen werden. Sollten Sie Ihr Gehäuse noch
nicht kennen, dann spielen Sie einfach ein wenig damit herum. Probieren geht über studieren, nur Gewalt sollte man nicht unüberlegt anwenden. Die Fähigkeiten und Detaillösungen eines Gehäuses kann man meist anhand des Preises abschätzen. Billige Gehäuse
machen oft eine bestimmte Einbaureihenfolge nötig, bestehen aus weicheren bzw. dünneren Metallen und können recht scharfe Kanten aufweisen. Teure Gehäuse bieten hingegen ausgeklügelte Techniken, solideren Aufbau, bessere Verarbeitung und auch oft
stärkere Netzteile.
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Nach der Öffnung des Gehäuses durch Abnahme der Seitenteile (hier auch des Oberteils)
sollten Ihnen gleich die Beilagen auffallen: Ein Netzkabel und Einbaumaterial sollten
grundsätzlich zum Lieferumfang gehören, eventuell liegt auch ein Satz Füße für das Gehäuse bei. Wir haben einige wichtige Dinge für Sie farbig markiert:
ROTER PFEIL: Hier wird das Diskettenlaufwerk eingebaut.
BLAUER PFEIL: An diese Stelle kommt die Festplatte.
WEISSER PFEIL: Die Rückwand ist Bestandteil des Shuttles, das man nach hinten (hier
also nach links) herausziehen kann. Das Motherboard wird daran befestigt.
GRÜNER PFEIL: Das Netzteil
GELBER PFEIL: Das Netzkabel
VIOLETTER PFEIL: Einbaumaterial (Schrauben, Fassungen etc.)
Vorbereitung der Komponenten
Werfen wir nochmal einen genaueren Blick auf das Foto, das wir auch auf der ersten Seite verwenden. Diesmal haben wir die Komponenten numeriert. Wir möchten darauf hinweisen, dass sich alle nachfolgenden Angaben auf unser Beispiel beziehen. Die von uns
beschriebenen Komponenten sollten nicht als Empfehlung aufgefasst werden, es geht uns
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nur um den prinzipiellen Einbau. Die Auswahl der Bauteile überlassen wir selbstverständlich Ihnen.
1. Das CD-Laufwerk ist in diesem Beispiel ein Modell von Teac. Erinnern Sie sich
noch daran, wie man Master oder Slave einstellt? Das Etikett an der Oberseite des
Laufwerkes beschreibt die notwendigen Jumper in Kurzform. Für mehr Information lesen Sie bitte noch einmal die entsprechende Stelle im ersten Teil dieser Artikelserie. Wir schließen das Laufwerk am zweiten Port (secondary) als Master an.
2. Eine Matrox G400-Grafikkarte (AGP, 32MB). Außer der späteren Treiberinstallation
gibt es hier nichts zum Konfigurieren.
3. Als Soundkarte kommt eine Creative Sound Blaster PCI 128 zum Einsatz. Auch
hier muss man (bis auf die Treiber) keine Einstellungen machen.
4. Intel Pentium III Prozessor (als Slot-1 Version)
5. 64 MByte SDRAM-Speichermodul, im Fachjargon auch DIMM genannt
6. Prozessorkühlkörper mit zwei Lüftern für den Pentium III
7. An der Unterseite des Kühlkörpers befinden sich vier Metall-Beinchen. Diese müssen Sie duch die entsprechenden Löcher auf der Platine des Prozessors stecken.
Im Lieferumfang eines jeden Kühlkörpers sind dann auch mehrere oder ein Clip,
mit dessen Hilfe man die Beinchen fixiert. Der Kühlkörper muss Plan auf der Oberfläche des Chips sitzen. Bevor Sie ihn anbringen, geben sich noch etwas Kühlpaste
auf die Metallfläche der CPU. Kühlpaste kostet 3 bis 4 Mark bei jedem gut sortierten Computerhändler.
8. Hauptplatine Asus P2B-F (Slot-1 mit Intel 440BX-Chipsatz). Im ersten Teil erklärten wir die richtige Einstellung von Bustakt und Multiplikator. Wir verwendeten einen 450 MHz Prozessor, die richtige Einstellung lautet 100 MHz x 4,5.
9. Festplatte IBM DTTA, 16 GB und UltraDMA/33.
Der blaue Pfeil zeigt die Lage der Jumper zur Laufwerkskonfiguration. IBM versieht alle aktuellen Festplatten mit einem breiten Kleber (blaue Ziffern auf weißem
Grund), der alle wichtigen Einstellungen beschreibt. Unser Laufwerk wird als einziges am ersten Port betrieben, also setzen wir die Steckbrücken für "Single
Drive".
10. Die Flachbandkabel für den Anschluss der Laufwerke.
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Installation der Hauptplatine, des Arbeitsspeichers und des Prozessors
Wie wir bereits erwähnten, besitzt dieses Gehäuse ein spezielles Shuttle (auf dem Bild
herausgezogen), auf dem man sehr elegant die Hauptplatine mit all ihren Komponenten
installieren kann.
Nachdem wir die entsprechenden Schrauben entfernt haben, läßt sich das Shuttle leicht
herausziehen. Die meisten billigen Gehäuse bieten ein solches Komfortmerkmal leider
nicht. In diesem Fall ist es ratsam, das Gehäuse auf die linke Seite zu legen.
Als nächstes müssen die Fassungen zur Befestigung der Hauptplatine eingeschraubt
werden (Bild rechts). Seien Sie nicht verwirrt, wenn viel mehr Löcher vorgebohrt
sind, als Sie tatsächlich benötigen. Es gibt
natürlich einen Standard, der die Lage dieser
Löcher und der entprechenden Aussparungen auf der Platine definiert. Wie viele davon
jedoch verwendet werden, bleibt den Board-Herstellern überlassen. Ein Gehäuse sollte
jede gängige Hauptplatine beherbergen können.
Um herauszufinden, welche Vorbohrung Sie mit einer Fassung bestücken müssen, vergleichen Sie die Löcher mit den Aussparungen auf Ihrer Hauptplatine.
Installation der Hauptplatine, des Arbeitsspeichers und des Prozessors, Fortsetzung
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Dieses Foto sollte das ganze noch anschaulicher machen. Die oben eingeschraubten Fassungen werden benötigt, damit die Hauplatine genügend Abstand vom Trägerblech hat.
Für das Asus P2B-F benötigen wir sechs davon. Die Schrauben werden durch die Aussparungen gesteckt und auf die Fassungen geschraubt. Somit ist eine solide Befestigung des
Motherboards gewährleistet.
Der rote Pfeil zeigt die externen Anschlüsse: Tastatur- und Mausbuchse, paralleler und
serielle Anschlüsse sowie die USB-Ports befinden sich hier. Sie alle sind bei ATXMotherboards festgelötet und müssen daher durch die vorgesehenen Öffnungen geschoben werden. Dadurch werden sie von außen zugänglich, und erst dann läßt sich das
Board festschrauben.
Zur Installation eines Speichermoduls (DIMM) öffnen Sie beide Halterungen links und
rechts des Sockels. DIMM-Speicherbausteine haben an der Unterseite zwei Kerben, die
mit den kleinen Nasen im Steckplatz übereinstimmen müssen. Falsch einsetzen können
Sie das Modul daher nicht, achten Sie aber trotdem auf die richtige Ausrichtung. Drücken
Sie das Modul nun behutsam in den Steckplatz. Zu viel Druck kann auf der Hauptplatine
einzelne Leiterbahnen beschädigen, Obacht ist also angesagt. Drücken Sie am besten
zuerst an einer, danach an der anderen Seite des Moduls. Die Halterung wird in die Kerbe
schnappen, sobald eine Seite richtig sitzt. Zur Kontrolle können Sie das Modul natürlich
gerne noch einmal herausnehmen: Durch Öffnen der Halterungen wird der Baustein etwa
einen halben Zentimeter gelupft, und er kann einfach entnommen werden.
Vor der Installation des Prozessors müssen Sie beide Führungsschienen aufstellen. Das
sollte natürlich vor dem Festschraubens des Motherboards geschehen. Der Prozessor hat
wie die Speichermodule eine Kerbe, die ein falsches Einsetzen verhindert. Wenn die CPU
richtig sitzt, sollte die Halterung auf beiden Seiten leicht einrasten. Auch der Widerstand
wird deutlich. Vergessen Sie nicht, auch den Lüfter des Kühlkörpers anzuschließen.
Wenn er einen kleinen, dreipoligen Stecker besitzt, müssen Sie auf der Platine nach dem
Informationselektroniker
passenden Gegenstück suchen. Oder aber der Lüfter wird wie eine Festplatte über die
großen, vierpoligen Stecker angeschlossen.
Vielleicht haben Sie sich darüber gewundert, dass der kleine Anschluss drei Kabel verwendet. Der dritte wird für die Überwachung des Lüfters verwendet; das BIOS erkennt
somit jederzeit die Umdrehungsgeschwindigkeit. Im Falle von breiten Versorgungsstecker
steht dieses Merkmal nicht zur Verfügung.
Installation der Grafik- und Soundkarte
Eine moderne Grafikkarte wird heutzutage im dafür vorgesehenen AGP-Slot eingebaut. Er
ist im Gegensatz zu den PCI-Slots braun und befindet sich meist in der Mitte der Hauptplatine. Nur in Ausnahmefällen verwendet man noch PCI-Grafikkarten. Für alle anderen
Steckkarten einschließlich der Soundkarte sollten Sie jetzt einen Steckplatz (Slot) wählen. Die entsprechende Blende an der Rückwand des Gehäuses (oder Rückseite des Shuttles) müssen Sie vor dem Einbau der Erweiterungskarte natürlich abnehmen. In der Regel muss man dafür eine Schraube lösen, manchmal kommen aber auch praktische Plastikclips zum Einsatz oder aber die Blenden halten von selbst.
Bei einem so einfach ausgestatteten Rechner sollte die Wahl des Steckplatzes in der Regel nicht von Bedeutung sein. Doch unsere Praxiserfahrung hat oft genug bewiesen, dass
die PCI-Slot-Auswahl bei manchen Mainboard-Herstellern ein leidiges Thema werden
kann. Es kann beispielsweise vorkommen, dass IRQs doppelt und dreifach belegt werden.
Wenn dann das Betriebssystem und das Mainboard nicht ordentlich zusammenarbeiten,
kann es zu Ressourcenkonflikten kommen. Abhilfe schafft meist ein Umstecken der jeweiligen PCI-Karte in einen anderen Slot oder die manuelle Zuweisung von IRQs im BIOS. Der weiterer Grund ist praktischer Natur. Wenn Sie zum Beispiel sehen, dass auf
einer Steckkarte ein großer Kühlkörper und womöglich auch ein Lüfter sitzt, so produziert
der darunter sitzende Chip eine große Verlustleistung (Hitze), die natürlich abgeführt
werden muss. In unserem Fall haben wir die Soundkarte nur aus einem Grund nicht
gleich unter die Grafikkarte gebaut. Es soll etwas Platz zwischen den beiden Platinen
bleiben, damit sich nicht unnötig Hitze anstaut.
Installation der Festplatte
Wir gehen an dieser Stelle davon aus, dass Ihre Festplatte entsprechend Ihren Wünschen
konfiguriert ist (Single, Master oder Slave). Wir verweisen für genaue Informationen auf
Anschluss und Konfiguration einer Festplatte. Das folgende Foto zeigt die fertig eingebaute Festplatte. Wie Sie sehen können, kann man hier noch durch das Gehäuse hindurch schauen. Hätten wir das Shuttle schon eingeschoben, so könnte man die Festplatte
auf der linken Seite nicht mehr festschrauben.
Informationselektroniker
Verwenden Sie auf jeder Seite zwei Schrauben (blaue Pfeile). Wir möchten nun kurz auf
die Kühlung von Festplatten eingehen, da dieses Thema in Zeiten von 7200 und mehr
Umdrehungen interessant bleibt. Festplatten wie die Seagate Barracuda ATA drehen beispielsweise mit 7200 U/Min und produzieren im Betrieb genug Hitze, um einen Tee lauwarm zu halten. Seagate hat dieses Problem sehr elegant gelöst: Anstatt auf die Notwendigkeit von Lüftern hinzuweisen, hat man die thermischen Eigenschaften des Gehäusematerials verbessert, so dass die anfallende Wärme gut an das Gehäuse abgeben werden kann. Voraussetzung ist natürlich eine einwandfreie Installation der Festplatte, damit
beide Seiten plan am Gehäuse anschließen.
Installation von Floppy- und CD-ROM Laufwerk
CD-ROM-Laufwerke lassen sich ähnlich wie eine Festplatte einbauen. Zuerst sollten Sie
natürlich wieder die korrekte Jumperkonfiguration überprüfen. Nähere Informationen
finden Sie hier. Wenn Sie einen Laufwerksschacht zum ersten Mal verwenden, kann es
sein, dass Sie nach dem Abnehmen der Plastik-Zierblende(n) (blaue Pfeile) noch eine
Metallblende entfernen müssen. Die Plastikblenden schließen das Gehäuse nach aussen
ab wenn kein Laufwerk im entsprechenden Schacht eingebaut ist. Die dienen dann
hauptsächlich zum Staubschutz.
Unter den Plastikblenden stößt man erst einmal auf Metall. Das eigentliche Gehäuse verbirgt sich nämlich hinter der Plastikfront. Während der Produktion ist die gesamte Frontpartie oder mindestens der Teil, wo die Laufwerke ihren Platz finden werden, ein einziges
großes Stück Metall. Für die Laufwerksöffnungen müssen Metallteile aus dieser Metallplatte erst herausgestanzt werden. Seit einigen Jahren sieht die CE-Norm für Gehäuse
vor, das solche Metallblenden vorhanden sein müssen. Nur durch Metalle lassen sich elektromagnetische Abstrahlungen nach außen reduzieren (der Prozessor ist meistens das
hochfrequenteste Bauteil).
Informationselektroniker
Es gibt in der Praxis zwei mögliche Varianten: Entweder die Metallblenden sind vorgestanzt und müssen mit Werkzeug (z.B Seitenschneider) oder mit etwas Kraft herausgebrochen werden. Wenn Sie ein hochwertiges Computergehäuse haben, können Sie die
Blenden nach Belieben einsetzen und herausnehmen. Bitte prüfen Sie sorgfältig, ob sich
diese nicht durch einen Trick einfach entfernen lassen - nicht dass Sie eine oder mehrere
Blenden versehentlich kaputt machen.
Nachdem wir den Weg freigeräumt haben, können wir nun das Floppy- und auch das CDROM-Laufwerk einschieben und festschrauben. Erinnern Sie sich noch an die Schrauben?
Im ersten Teil hatten wir sie beschrieben; hier wird der Typ mit dem dünnen Gewinde
benötigt. Verwenden Sie immer vier Schrauben, mehr bringt überhaupt nichts. Achten
Sie darauf, die Schrauben nicht zu fest anzuziehen, da sonst unerwünschte Spannung auf
dem Gehäuse lasten kann. Dadurch kann sich das Gehäuse etwas verziehen. Je höher die
Umdrehungsgeschwindigkeit eins Laufwerkes, umso verheerender können die Auswirkungen sein. Ziehen Sie die Schrauben so an, dass das Laufwerk nicht mehr wackelt. Wie
bei Festplatten ist außerdem die Wärmeableitung von Interesse.
Anschluß der Flachbandkabel
Ihr PC sollte inzwischen etwa so aussehen wie auf unserem Foto. Alle wichtigen Komponenten wie Motherboard, Prozessor, RAM, Grafikkarte, Soundkarte, Festplatte, CD-ROM,
Floppy sind jetzt eingebaut und es wird Zeit, alles zu verkabeln.
Informationselektroniker
Wie Sie nach der Lektüre des ersten Teils wissen sollten, gibt es für diesen PC zwei wichtige Kabeltypen: Das 34-polige Floppykabel und das 40-polige (oder 80 Pole) IDE-Kabel
für Festplatte und CD-ROM-Laufwerk. Pin 1 ist am Kabel immer farbig gekennzeichnet,
bei den meisten Laufwerken ist dieser erste Kontakt auch kenntlich gemacht. Sollte das
nicht der Fall sein, können Sie sich mit einem ungeschriebenen Gesetz behelfen: Auf der
Seite, welche in Richtung des Stromversorgungssteckers zeigt, befindet sich auch der Pin
1.
Informationselektroniker
Wir hoffen, dass Sie auf diesem Foto die IDE-Anschlüsse erkennen können, denn sie
werden von den Floppy-Kabeln größtenteils verdeckt. Trotzdem sieht man, dass das eine
Kabel zum CD-ROM-Laufwerk hinauf führt. Wir haben zwei IDE-Kabel benutzt, das eine
für die Festplatte (Master am ersten Port), das zweite für das CD-ROM-Laufwerk (Master
am zweiten Port).
Stromversorgung der Laufwerke
Für gewöhnlich bieten Netzteile vier bis fünf Stecker zur Versorgung von Laufwerken.
Wenn Sie mehr benötigen, denken Sie am besten schon in Laden an eines oder mehrere
Y-Kabel. Durch sie erhält man zwei Stecker aus einem. Auf einer Seite sind die Ecken
der Stecker und Buchsen abgeschrägt, so dass man sie nicht verkehrt herum einstecken
kann.
Zu guter Letzt stecken sie den großen ATX-Stecker in die dafür vorgesehenen Buchse im
Motherboard.
Anschluss der Kabel für LEDs, Ein-/Aus- und Reset-Schalter
Informationselektroniker
Der blaue Pfeil zeigt auf die Lage des Anschlussblocks. Bei allen Hauptplatinen befinden
sich diese Anschlüsse auf der rechten Seite oder rechts unten. Im Handbuch des Motherboards sollten Sie eine brauchbare Beschreibung dieser Pins finden, denn die aufgedruckten Kürzel helfen gerade Anfängern oft nicht weiter. Trotzdem geben wir eine kurze Erklärung:
•
SP, SPK, oder SPEAK ist der Anschluss für den Lautsprecher. Er besitzt vier Beinchen.
•
RS, RE, RST oder RESET: Hier wird das zweipolige Reset-Kabel angeschlossen
•
PWR, PW, PW SW, PS oder PWR SW: Diese Kürzel stehen für "Power Switch". Es
handelt sich um den Einschalter des PCs, der Stecker dazu ist zweipolig.
•
PW LED, PWR LED: Power-LED. Diese Diode vorn am Gehäuse leuchtet auf wenn
der Rechner eingeschaltet ist. Zweipoliges Kabel.
•
HD, HD LED: An diese zwei Pins wird das Kabel der LED für die Festplattenaktivität angeschlossen.
Über die Polung brauchen Sie sich erst einmal keine Sorgen machen. Reset- und Einschalter funktionieren immer, die LEDs leuchten bei falscher Polung nicht. Sollten Sie also
im Verlauf der Softwareinstallation die Festplatte arbeiten hören, ohne dass dabei die
LED leuchtet, drehen Sie einfach den Stecker um.
Abschließender Check
Glückwunsch, Sie haben es geschafft! Alle Bestandteile haben wir eingebaut und angeschlossen. Vor dem ersten Start sollten Sie den ganzen PC noch einmal überprüfen,
schließlich kann man auch etwas vergessen haben.
•
Jumperkonfiguration am Motherboard: Stimmen die Einstellungen für den Prozessor?
•
Jumperkonfiguration der Laufwerke: Master/Slave korrekt?
Informationselektroniker
•
Sitzen der Prozessor, das/die Speichermodul(e) und die Steckkarten fest in den
Sockeln?
•
Wurden alle Kabel eingesteckt? Sitzen sie auch richtig?
•
Sind alle Steckkarten verschraubt oder mit Clips befestigt? Sitzen die Laufwerke
sicher?
•
Werden alle Laufwerke mit Strom versorgt?
Wenn Sie alle Punkte überprüft haben, können Sie den PC nun starten und ein Betriebssystem installieren.