Die wichtigsten Bestandteile eines guten Hundefutters

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Die wichtigsten Bestandteile eines guten Hundefutters
Die wichtigsten Bestandteile eines guten Hundefutters
Hundefutter ist eine speziell auf die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse von Hunden ausgerichtete Tiernahrung.
Industriell hergestelltes Hundefutter wird in allen erdenklichen Variationen, mit den schönsten Bildern und
vielversprechenden Texten angeboten. Aber bei den Inhaltsstoffen gibt es für verantwortungsbewusste Hundehalter
einiges zu beachten - Zum Wohle Ihres Hundes!
Die Liste der hier aufgezeigten Inhaltsstoffe des Hundefutters erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit. Sie soll
Ihnen lediglich einen kleinen Einblick darüber verschaffen was in einem guten Hundefutter mindestens enthalten sein
sollte und was nicht.
Je nach Feuchtigkeit unterscheidet man zwischen Nassfutter und Trockenfutter. Ein gutes Hundefutter sollte als
Hauptbestandteil Fleisch enthalten. Zur Deckung des Nährstoffbedarfs des Hundes sollten maximal 26% Proteine,
etwa 36% Kohlenhydrate und 38% Fett enthalten sein.
Proteine
Die enthaltenen Proteine können sowohl tierischen als auch pflanzlichen Ursprungs sein. Die tierischen Proteine sind
als hochwertiger einzustufen, da sie für den Hund als Fleischfresser besser verdaulich sind. Die häufigsten
tierische Proteinquellen bei Hundefutter sind z.B. Rind, Huhn, Geflügelmehl, getrocknete Eier, Fisch, Fischmehl,
Fleischmehl, Knochenmehl, Geflügelnebenprodukte und Fleischnebenprodukte.
Als „Nebenprodukte“ bezeichnet man Inhaltsstoffe, die neben dem namensgebenden Hauptinhaltsstoff als sekundäre
Produkte beigemischt werden, wie z.B. Kadaverteile geschlachteter Tiere, wenn sie Knochen, Köpfe, Füße oder
Eingeweide enthalten.
Auch beispielsweise Fisch- bzw. Tiermehl kann, wenn nicht genauer bezeichnet, alles mögliche, was für den
menschlichen Verzehr nicht geeignet ist, wie ganze Tierkörper oder Teile von Tierkörpern, Häute, Hufe, Blut,
Federn, Mägen, Därme, Lunge, Grieben, Sehnen, Knochen, Gräten und Fischaugen enthalten und stammt meist
aus Abdeckereien.
Pflanzliche Proteinquellen sind meist: Maiskleber, Sojaprodukte, Luzernegrünmehl, getrocknete Bierhefe,
Leinsamenmehl und Weizenkeime.
Hier ist zu beachten, dass es sich, wenn nicht genauer bezeichnet, oft um Abfallprodukte die beispielsweise bei
der Mehl- Zucker- oder Bierherstellung anfallen handelt und für den Hund weitgehend wertlos sind. Zudem sind z.
B. Soja- und Weizenprodukte als Allergieauslöser bekannt und sollten in einem hochwertigen Hundefutter nicht
enthalten sein. Als die bessere Alternativen sind hier z. B. Maiskörner, Reis oder Hafer zu nennen.
Bei der Beurteilung des Proteingehalts ist nicht nur die Menge der Proteine, sondern in erster Linie die Qualität und somit
die Verdaulichkeit der Proteine wichtig.
Bei der Produktion von industriell gefertigtem Hundefutter werden die Rohstoffe sehr stark erhitzt, wodurch die
Nährstoffe stark verändert bzw. zum Teil wertlos werden, was zu einer schlechten Verdaulichkeit führt. Durch
eine schonende Verarbeitung der Rohstoffe, unter geringer Wärmezufuhr, bleiben die Nährstoffe weitgehend
erhalten, sind besser verdaulich und die Stoffwechselbelastung ist deutlich geringer.
Kohlenhydrate sind der zweitwichtigste Energielieferant - kohlenhydratreiches Futter ist gut bei
Kurzzeitbelastungen.
Bei den Kohlenhydraten unterscheidet man zwischen verdaulichen und unverdaulichen Kohlenhydraten (Faserstoffe).
Als Hauptquelle der verdaulichen Kohlenhydrate, die im Allgemeinen als Stärke vorliegen, werden meist
unterschiedliche Zubereitungen von Mais, Reis, Weizen, Hafer, Gerste, Möhren, Leinsamen, Melasse, Erbsen und
Kartoffeln verwendet, wobei wiederum zu beachten ist, dass einige Zutaten, wie beispielsweise Weizen oder
Melasse, bei Ihrem Hund Krankheiten oder Allergien auslösen können. Die Kohlenhydrate müssen für eine gute
Verdaulichkeit aufgeschlossen (vorverdaut) sein. Die Qualität der verwendeten Kohlenhydrate lässt sich sehr gut an
Kotmenge und -konsistenz messen. Geringe Kotmengen, wenig Gasbildung und eine optimale Konsistenz des
Stuhls sind ein Indikator für gut verdauliche und gut aufbereitete Kohlenhydratquellen.
Faserstoffe (Rohfaser)
Faserstoffe sind für die Funktion des Magen-Darm-Traktes als Rohfasern essentiell. Hierfür finden meist Rübenschnitzel,
Reiskleie, Apfel- und Tomatentrester, Erdnussschalen, Zitrustrester, Hafer- und Weizenkleie sowie Zellulose Verwendung.
Der Rohfaseranteil in einem guten Hundefutter sollte höchstens bei 2% bis 4% liegen.
Fette sind Energielieferant Nr. 1 und sorgen für Leistungsfähigkeit und Ausdauer.
Zudem beinhalten die Futterfette essentielle Fettsäuren und wirken als Geschmacksverbesserer Tierische Fette werden
aus dem Gewebe von Säugetieren und Geflügel gewonnen. Der Fettsäureanteil liegt bei mehr als 90 Prozent. Die am
häufigsten verwendete Fettart ist Geflügelfett.
Die Pflanzenfette müssen die gleichen Eigenschaften wie die tierischen Fette aufweisen und stammen bei industriell
gefertigtem Hundefutter meist von Soja-, Saflor- oder Maispflanzen.
Vitamine
Hunde benötigen, zur dauerhaften Aufrechterhaltung der Gesundheit, wie jedes Säugetier, Vitamine, Mengenelemente
und Spurenelemente.
Unterschieden werden fettlösliche und wasserlösliche Vitamine. Zu den fettlöslichen Vitaminen gehören Vitamin A, D, E
und Vitamin K. Die Gruppe der wasserlöslichen Vitamine besteht aus den B Vitaminen und den Vitaminen C und H.
Vitamin A ist wichtig für die Erhaltung der Haut und Schleimhäute, schützt den Hund vor Infektionen und sorgt
für ein gute Sehkraft.
Es kommt in Karotten, Spinat und in der Kalbsleber vor.
Vitamin D stärkt den Knochenbau des Hundes und kommt u. a. in rohem Fisch, in Lebertran und in Eigelb vor.
Vitamin E wird u.a. für eine gesunde Fortpflanzung benötigt . In großen Mengen ist Vitamin E im Weizenkeimöl, in
geringeren Mengen auch in Rindfleisch enthalten.
Vitamin K ist für die Blutgerinnung zuständig. Achtung: Hierbei sollte es sich unbedingt um die natürlichen
Vitamine K1 bzw. K2 und nicht um die künstlichen Vitamine K3 (Menadion) oder K4-K6 handeln. Vitamin K3
(Menadion) z. B. erfüllt zwar in etwa die gleichen Anforderungen, ist aber wegen seiner vielen negativen
Nebenwirkungen in vielen europäischen Ländern in der Humanmedizin seit langem verboten, wird aber weiterhin
in der Tiernahrung verwendet, weil billiger als die natürlichen Vitamine K1 und K2.
Vitamin B1 ist wichtig für das Nervensystem, Vitamin B2 sorgt für ein gesundes Wachstum und steuert den Fett- und
Eiweißstoffwechsel. Die Vitamine B1 und B2 findet man z. B. in Bierhefe sowie in Schweine-, Rind- und Kalbsleber.
Vitamin B6 fördert eine gesunde Blutbildung sowie die Durchblutung der Haut. Vitamin B6 ist u.a. in Ochsenherzen und in
Bierhefe enthalten.
Daneben werden Antioxidantien und auch Konservierungsstoffe eingesetzt, um die Haltbarkeit des Produktes zu
gewährleisten. Antioxidantien können künstlicher Herkunft (EWG- Zusatzstoffe) oder natürlicher Quelle (z.B. Vitamin E)
sein. Künstliche Antioxidantien wie z.B. BHT, BHA oder Ethoxyquin und Konservierungsstoffe wie Ascorbinsäure
oder Calziumsorbat sollten in einem guten Hundefutter keinesfalls enthalten sein.
Mineralien, Mengen- und Spurenelemente
An Mineralien sowie Mengen und Spurenelementen benötigt der Hund u. a. Calcium, Phosphor, Natrium,
Magnesium, Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Jod, Selen, Kieselgur etc. Wichtig! Das Calzium / Phosphor-Verhältnis
in einem guten Hundefutter sollte ca. 1,2 : 1 betragen.
Fazit
Der Fleischanteil bei billigen Futtersorten ist meist sehr gering und es ist nicht gewährleistet, dass alle für den
Hund lebensnotwendigen Stoffe in ausreichender Menge enthalten sind. Die zur Futterherstellung verwendeten
Rohstoffe sind zudem oft von minderwertiger Qualität und können sich durchaus im Bereich zwischen Müll und
Sondermüll bewegen.
Als Hundehalter haben Sie es in der Hand, denn Sie entscheiden wie Sie Ihren Hund ernähren.
Die Entscheidung, ob Billigfutter oder hochwertiges Futter, sollte, zum Wohle des Tieres, auf jeden Fall auf ein
natürliches Futter ohne chemische und naturfremde Inhaltsstoffe fallen, die im Bau- oder Supermärkten
allerdings sehr selten zu finden sind.
Bei hochwertigen Futtersorten werden in der Regel nur qualitativ hochwertige Rohstoffe in Lebensmittelqualität
verarbeitet und die Inhaltsstoffe sind optimal auf den Bedarf des Hundes abgestimmt.
Wenn Sie noch nicht von chemischen Futtermitteln auf natürlich gesundes Hundefutter umgestiegen sind, dann
sollten Sie vor Ihrem nächsten Futterkauf einmal darüber nachdenken und mal genauer auf die Inhaltsstoffe
achten. Ihr Hund wird es Ihnen danken!