EU Fundamental Rights Agency: fight trafficking and exploitation of

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EU Fundamental Rights Agency: fight trafficking and exploitation of
FRA-Pressemitteilung
Wien/Prag, 28. Oktober 2010
Kein Fair Play:
Rassismus und Diskriminierung im Sport in der EU
Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) stellt heute ihren
neuen Bericht über Rassismus, ethnische Diskriminierung und Ausgrenzung
von Migranten und Angehörigen von Minderheiten im Sport in der
Europäischen Union vor. Die Delegierten des 16. Europäischen Fair-PlayKongresses in Prag werden die Ergebnisse des Berichts diskutieren und in
diesem Zusammenhang auch darüber sprechen, dass im Sport stärker auf
Integration
gesetzt
werden
sollte.
Darüber
hinaus
werden
die
Kongressteilnehmer die Tatsache erörtern, dass Angehörige von Minderheiten
im Sport oftmals unterrepräsentiert sind. Der FRA Bericht geht ebenfalls auf
den Mangel an verfügbaren Daten über rassistisch motivierte Zwischenfälle im
Sport ein und weist darauf hin, dass wirksame Möglichkeiten der Überwachung
solcher Zwischenfälle bei Spielern, Schiedsrichtern und Funktionären sowie
zwischen Fans bzw. durch Fans entwickelt werden sollten.
Der Direktor der Agentur, Morten Kjaerum, äußert sich dazu wie folgt: „Der Sport
besitzt ein gewaltiges Potenzial, Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und
verschiedensten Lebensbereichen zusammenzubringen. Sportveranstaltungen sind
daher die ideale Plattform für die Förderung von Integration, Vielfalt und
gegenseitiger Achtung und für die Bekämpfung von Rassismus, Diskriminierung und
Ausgrenzung. Unsere Forschungsergebnisse zeigen allerdings, dass dieses
Potenzial häufig gar nicht ausgeschöpft wird. Stattdessen leidet der Sport in der
gesamten Europäischen Union nach wie vor unter Rassismus und ethnischer
Diskriminierung, und zwar Spitzen- und Breitensport gleichermaßen.“
Für eine breitere Teilnahme an sportlichen Aktivitäten
Bei vielen Sportarten in der gesamten Europäischen Union sind Angehörige von
Minderheiten und Migranten unterrepräsentiert, vor allem in Führungspositionen von
Sportorganisationen. Frauen und Mädchen, die ethnischen Minderheiten angehören
oder einen Migrationshintergrund haben, sind ganz besonders unterrepräsentiert.
Es bedarf in diesem Zusammenhang gezielter Aktivitäten seitens der Dachverbände,
Sportverbände und Sportvereine, z. B. Programme zur Förderung der Vielfalt im
Sport und zur Verbesserung der Teilnahme von Migranten und Angehörigen
ethnischer Minderheiten an sportlichen Aktivitäten sowie Diversity Management
Programme und Initiativen zur Beseitigung von Hindernissen beim Zugang zu
Führungspositionen in Sportorganisationen.
Überwachung rassistisch motivierter Zwischenfälle im Sport
Nur in wenigen EU-Mitgliedstaaten gibt es Systeme zur Überwachung rassistisch
motivierter Zwischenfälle im Sport. Einige sind etwas fortschrittlicher und erfassen
eine höhere Anzahl rassistischer Vorkommnisse als andere; die verfügbaren Daten
betreffen jedoch weitgehend Fußball.
Nationale und kommunale Behörden werden angehalten, wirksame Möglichkeiten
zur Überwachung rassistischer Zwischenfälle und Diskriminierungen im Sport in
enger Zusammenarbeit mit den Sportverbänden zu entwickeln.
Gleichbehandlungsstellen und Sport
Aus dem FRA-Bericht geht hervor, dass in mindestens 16 EU-Mitgliedstaaten
Gleichbehandlungsstellen und andere Einrichtungen wie z. B. nationale
Menschenrechtsinstitutionen gegen rassistisch motivierte Zwischenfälle und
ethnische Diskriminierung im Sport vorgehen.
Die Gleichbehandlungsstellen und die nationalen Menschenrechtsinstitutionen
sollten stärker in die Bekämpfung von rassistischer Diskriminierung im Sport
eingebunden werden. Diese Stellen könnten Sportverbände und -vereine bei der
Entwicklung von Sensibilisierungsaktivitäten unterstützen. Sie könnten potenzielle
Opfer betreuen und sich, sofern zulässig, an Gerichtsverfahren gegen die
Verursacher beteiligen.
Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) hat zwei Berichte über
Rassismus, ethnische Diskriminierung und Ausgrenzung von MigrantInnen und
Angehörigen von Minderheiten im Sport in der EU veröffentlicht:

Rassismus, ethnische Diskriminierung und Ausgrenzung von Migranten und
Angehörigen von Minderheiten im Sport: ein vergleichender Überblick über die
Situation in der Europäischen Union

Rassismus, ethnische Diskriminierung und Ausgrenzung von Migranten und
Angehörigen von Minderheiten im Sport: Die Situation in der Europäischen Union
– Zusammenfassender Bericht
Ein Handbuch guter Praxis soll 2011 für Sportverbände, Vereine, Spieler und
Athleten erscheinen. Es enthält Beispiele von Initiativen zur Bekämpfung von
Rassismus, ethnischer Diskriminierung und Ausgrenzung von MigrantInnen und
Angehörigen von Minderheiten im Sport.
Die Berichte und Hintergrundinformationen sind zu finden unter: www.fra.europa.eu
Weitere Informationen erhalten Sie vom FRAU-Medienteam:
E-Mail: [email protected]
Tel.: +43 158 030 642
Anmerkungen für die Redaktion:


Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) hat den Auftrag, den
Entscheidungsträger in der EU faktengestützte Empfehlungen zu liefern. Diese
Fakten der Agentur dienen dazu, politische Entscheidungsträger auf EU- wie
auch auf nationaler Ebene über Herausforderungen in Bezug auf Grundrechte
vor Ort zu informieren und die Diskussion über Grundrechte in der Europäischen
Union in einen Kontext zu setzen.
Dieser Bericht enthält die Ergebnisse der Interviews mit Vertretern von
Sportverbänden,
Spielerund
Sportlerorganisationen
sowie
Nichtregierungsorganisationen (NGO) in der gesamten EU zusammen mit einer
Analyse von Sekundärdaten und Informationen zu den Themen Rassismus,
ethnische Diskriminierung und Ausgrenzung von Migranten und Angehörigen von
Minderheiten im Sport. Die Studie erstreckt sich auf den Spitzen- und
Breitensport und umfasst Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder. In jedem der
27 EU-Mitgliedstaaten wurden Fußball und Leichtathletik untersucht. Weiterhin
wurde eine dritte, im jeweiligen Mitgliedstaat allgemein beliebte Sportart ebenfalls
mit einbezogen. (siehe nachstehende Tabelle).
In den einzelnen Mitgliedstaaten untersuchte Sportarten
EU-Mitgliedstaat
Belgien
Bulgarien
Dänemark
Deutschland
Estland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Irland
Italien
Lettland
Litauen
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Polen
Portugal
Rumänien
Slowakei
Slowenien
Spanien
Schweden
Tschechische Republik
Ungarn
Vereinigtes Königreich
Zypern
Sportart
Fußball, Leichtathletik, Basketball
Fußball, Leichtathletik, Volleyball
Fußball, Leichtathletik, Handball
Fußball, Leichtathletik, Handball
Fußball, Leichtathletik, Basketball
Fußball, Leichtathletik, Basketball
Fußball Leichtathletik, Tennis
Fußball, Leichtathletik, Basketball
Fußball, Leichtathletik, Hurling/Camogie
Fußball, Leichtathletik, Basketball
Fußball, Leichtathletik, Eishockey
Fußball, Leichtathletik, Basketball
Fußball, Leichtathletik, Radsport
Fußball, Leichtathletik, Basketball
Fußball, Leichtathletik, Korfball
Fußball, Leichtathletik, Skisport (Alpin)
Fußball, Leichtathletik, Speedway
Fußball, Leichtathletik, Handball
Fußball, Leichtathletik, Handball
Fußball, Leichtathletik, Eishockey
Fußball, Leichtathletik, Skisport (Alpin)
Fußball, Leichtathletik, Basketball
Fußball, Leichtathletik, Eishockey
Fußball, Leichtathletik, Eishockey
Fußball, Leichtathletik, Wasserball
Fußball, Leichtathletik, Kricket
Fußball, Leichtathletik, Basketball