Echo der Lederhecke 104-II - Sulzdorf an der Lederhecke

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Echo der Lederhecke 104-II - Sulzdorf an der Lederhecke
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Nr. 1
104. Ausgabe
Januar – März 2009
2. Teil
Echo der Lederhecke
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Folge 95 der Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Sulzdorf a. d. L.
Die Sitzordnung in der evangelischen Pfarrkirche
von Sulzdorf in alter Zeit
Pfarrer Ludwig Röder verfasste im Jahre 1915 eine Pfarrbeschreibung von Sulzdorf
a.d.L., die im Pfarrarchiv aufbewahrt wird. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts
bat der Sulzdorfer Pfarrer Gerhard Voltz den Schreiber dieser Zeilen, das rund 400
Seiten umfassende Buch von der lateinischen in die deutsche Schrift zu übertragen,
was dann auch in zeitraubender und teils mühevoller Arbeit geschah. In dem Buch
ist u.a. Interessantes über die Sitzordnung in der Pfarrkirche St. Leonhard in alter
Zeit, in der ein so genanntes Kirchenstuhlrecht bestand.
Sitzordnung auf der Empore
Auf den Emporen des Sulzdorfer Gotteshauses hatte jedes Haus nach altem Herkommen seinen besonderen Platz, auch jede auswärtige Gemeinde ihre besondere
Bankreihe. So saßen die Männer aus Zimmerau, Sternberg und Schwanhausen auf
den hinteren Bänken der unteren südlichen Empore, während die Männer von Serrfeld die hinterste Bank auf der westlichen unteren Empore einnahmen. Bundorfer
Kirchenbesucher saßen zumeist auf der Bank vor den Serrfeldern. Das bedeutet also,
dass die Sulzdorfer Männer in den vorderen Bänken auf den Emporen Platz nehmen
durften.
Da gab es aber noch eine Unterscheidung, denn die ersten Plätze durften die Gemeinderechtler auf der Empore und ihre Frauen im Schiff der Kirche beanspruchen.
Die in Sulzdorf bestehenden 48 Gemeinderechte waren in 41 ganze und 14 halbe
aufgeteilt, d.h. also, dass 55 Plätze festgelegt waren. Diese uralten Rechte ruhten
einzig und allein auf dem jeweiligen Haus und waren untrennbar mit ihm verknüpft.
Das Gemeinderecht beinhaltete ein Bauholz- und ein Brennholzrecht.
Noch heute ist der Platz der Zimmerauer Gläubigen
in der Sulzdorfer Kirche gekennzeichnet.
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Die „Hintersitzer“, also diejenigen, die kein Gemeinderecht besaßen, hatten hinter
den Gemeinderechtlern, aber noch vor den auswärtigen Besuchern ihren Platz. Dies
werde freilich in neuerer Zeit nicht mehr streng eingehalten, so Röder 1915.
Auf der oberen südlichen Empore war der Platz der Burschen aus der Gesamtgemeinde ohne Unterscheidung nach Gemeinderecht bzw. Ortszugehörigkeit. Zu beiden Seiten der Orgel hatte die männliche schulpflichtige Jugend ihre Bänke. Der
Grund dürfte wohl gewesen sein, dass der Lehrer, der die Orgel spielte, sein besonderes Augenmerk auf die Buben richten konnte.
Sitzordnung im Kirchenschiff
Das Schiff der Kirche war in der Weise geteilt, dass die Bankreihen der nördlichen
Hälfte von den Sulzdorfer Frauen und Mädchen benutzt wurden, wobei die Kinder
die vordersten Bankreihen unter der Kanzel einnahmen, dann folgten die christenlehrpflichtigen Mädchen (nach der Volksschule war die Dorfjugend verpflichtet,
noch einige Jahre die vom Pfarrer gehaltene Christenlehre zu besuchen), hierauf die
Frauen, und zwar, wie bereits erwähnt, zuerst die der Rechtler. Den alten Frauen
waren die beiden letzten Bänke vorbehalten. Vor ihnen saßen die Schwanhäuser
Frauen.
Die Pfarrkirche St. Leonhard in Sulzdorf im Abendlicht.
Auf den vorderen Bänken der südlichen Bankreihenhälfte, die durch den Quergang
geteilt ist, saßen die Jungfrauen der Gemeinde, dahinter die Frauen aus Bundorf. Die
weiteren Bankreihen wurden im allgemeinen von den Frauen auswärtiger Ortschaften (Serrfeld, Zimmerau, Schwanhausen, Sternberg) benützt. Die hinterste Bank war
der sog. Pfarrstuhl, auf dem die Familie des Pfarrers Platz nehmen durfte. Diese
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Bank wurde aber zu Zeiten Pfarrer Röders auch von der Frau des Lehrers, von der
Bundorfer Schlossherrschaft und den auswärtigen Lehrerinnen mitbenützt.
Besondere Plätze hatten die beiden Sulzdorfer Heiligenmeister. Sie durften nämlich
auf dem hinteren der zwei Querbänkchen an der südlichen Wand hinter dem Taufstein Platz nehmen.
Die Sitzordnung im Schiff der Kirche wurde bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts
nicht mehr streng eingehalten. Es kam öfters vor, dass die Sulzdorfer Frauen - namentlich an Festtagen - auch auf der anderen Seite und umgekehrt auswärtige Frauen auf der Sulzdorfer Seite Platz nahmen. Strenger wurde jedoch die Sitzordnung
auf den Emporen eingehalten, wo jeder einzelne den vom Vater überkommenden
Kirchenstuhl beanspruchte.
Das Innere der Kirche St. Leonhard in Sulzdorf
Ein stilles Gebet am Anfang und am Ende
Die Kirchenbesucher verrichteten nach dem Eintritt ins Gotteshaus und nachdem sie
ihren Platz gefunden hatten, wie auch vor dem Verlassen des Gotteshauses, ein stilles Gebet. Sobald der Geistliche die Sakristei verließ, erhob sich die ganze Gemeinde, bis auf die, die letzten Bänke im nördlichen Kirchenschiff einnehmenden alten
Frauen, die sich nur am Schluss des Gottesdienstes zum Segen erhoben. Manche
älteren Frauen verneigten sich dreimal beim Segen, was man auch bei einer Taufe
etc. wahrnahm. So oft ferner beim Gottesdienst vom Geistlichen - außer in der Predigt – der Name „Jesus Christi“ gebraucht wurde, verneigten sich die Frauen ebenfalls.
Während des Hauptlieds nach dem Wortgottesdienst wurde von einem der Heiligenmeister der Klingelbeutel herumgetragen. Nach Schluss des Gottesdienstes wurEcho der Lederhecke
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de die Einlage in den in der Sakristei stehenden Opferstock geworfen, der vierteljährlich entleert wurde. In Sulzdorf waren einst zwei Klingelbeutel vorhanden, ein
lilasamtener und ein schwarzsamtener, welch letzterer nur in der Passionszeit und
bei Leichengottesdiensten herumgetragen wurde. Für die Kollekten standen an den
beiden Ausgängen Opferbüchsen bereit.
Das Verzeichnis der Klingelsackeinlagen, Kollektenerträgnisse und sonstiger Sammelergebnisse zeigte in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts eine aufsteigende
Linie. „Die evangelische Kirchengemeinde Sulzdorf verdient, wie schon in früheren
Zeiten, das Lob der Gebefreudigkeit!“, stellte Pfarrer Ludwig Röder 1915 erfreut
fest. Weiter lobte er den Kirchenbesuch, so dass man der Gemeinde insgesamt ein
gutes Zeugnis ausstellen könne. Selbst zu den Christenlehren fänden sich neben den
Pflichtigen auch eine recht stattliche Anzahl von Frauen ein, aber auch Männer seien vertreten, die aufmerksam zuhören würden.
Pfarrer Röder stellte weiter fest, dass die Gläubigen zum Gottesdienst zeitig und
pünktlich erschienen, nur auswärtige Gottesdienstbesucher kämen - und das nur äußerst selten - einige Minuten später, was zum Teil mit der großen Wegentfernung
zusammenhänge und dann mit dem oft recht verschiedenen Gang der Uhren.
Trachten verschwanden aus dem Ortsbild
Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren in der Gemeinde keine Trachten beim
Gang zur Kirche mehr zu sehen. Nur in ein paar Häusern hob man noch einen in
alter Zeit gebräuchlichen weiblichen Kopfputz, eine schwarze sog. Länderhaube
auf. Lediglich noch einige ältere, meist von auswärts stammende Frauen, trugen
damals im Winter den weiten sog. Radmantel. Dieser Kirchenmantel war jedoch
noch in einigen Gemeinden des Dekanats (Rothausen, Irmelshausen, Aubstadt) häufig anzutreffen. Pfarrer Röder bedauerte, dass die „neue Mode“ Platz gegriffen habe.
Nur an besonderen Feiertagen erschienen die Frauen und Mädchen schwarz gekleidet und mit schwarzen Kopftüchern.
Nach Schluss des Gottesdienstes entleerte sich übrigens die Sulzdorfer Kirche in der
Weise, dass zuerst die Frauen, dann die Männer und zuletzt die Kinder die Kirche
verließen.
Reinhold Albert
Quelle: Pfarrarchiv Sulzdorf: Pfarrbeschreibung der evangelisch-lutherischen Pfarrei Sulzdorf a.d.
Lederhecke, 1915.Reinhold Albert: Chronik der Gemeinde Sulzdorf a.d.L., Hildburghausen 1994.
Frauen in Kirchentracht in
Aubstadt 1930.
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Nachrichten aus dem Heldburger Unterland
In Schweickershausen wurde kürzlich der Spechtweg übergeben. 6982 Euro
kostete der grundhafte Bau. Lediglich 2600 Euro musste die Gemeinde beisteuern. Der Rest floss als Förderung. Bürgermeister Helmut Schmidt erwartet nun vom Forstamt Heldburg, dass auch das Reststück gebaut wird.
Der Januarsturm „Kyrill“, der 2007 über das Land fegte, hat Spuren hinterlassen. Im Gemeindewald von Gompertshausen sind diese tief – und noch jahrzehntelang zu sehen. Wenige reine Fichtenbestände hat er verschont. Andere
Fichten, die „Kyrill“ trotzten, hat der Käfer dahin gerafft, so dass nun große
Löcher in den Wäldern klaffen. „Wir haben mehr Holz genutzt als vorgesehen“, sagte Förster Leipold. Als Grund nannte er den Borkenkäfer, der auch
im kommenden Jahr die Fichten, Förster und Waldbesitzer plagen wird. Nun
gilt es, die Blößen aufzuforsten. Ein Teil ist bepflanzt – mit Edellaubhölzern
wie Eschen, Ahornen, Kirschen aber auch Erlen.
Am Tag der Deutschen Einheit wurde der zum Naturpark Haßberge gehörige
Themenwanderweg „Grenzgänger“ zwischen Schlechtsart und Trappstadt
feierlich eingeweiht. Der Rundweg bietet auf zehn Kilometern Länge sechs
Informationstafeln und vier Aussichtspunkte, von denen man bis in die Rhön
schauen kann. Wer einen Abstecher vom Rundweg macht, kann den ehemaligen Grenzturm Gompertshausen besuchen. Ein Faltblatt, herausgegeben vom
Naturpark Haßberge, informierte insbesondere über den Verlauf.
Der Brandstifter, der das traditionsreiche Gebäude der Offizin in Hildburghausen angezündet hat, ist gefasst. Ein 21jähriger Mann aus dem Landkreis
Hildburghausen konnte überführt werden. Er hat in letzter Zeit eine ganze
Reihe von Bränden gelegt, so u.a. im Kloster Veßra, wo ebenfalls erheblicher
Sachschaden entstand. In dem zerstörten Druckgebäude, in dem 25.000 gelagerte Bücher mit verbrannten, wurde 1994 unsere Gemeindechronik gedruckt.
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Dr. Siegfried Wolf
Wintererlebnis
Der frühsten einer von den Wintern,
die ich weiß, deren weißer Hintern,
zusätzlich kräftig eingenässt,
setzt frech sich in das Baumgeäst,
wo er mir schien im Zweige schaukeln
zu geben ein Eröffnungsfest.
Nur was für ihn ein fröhlich Gaukeln
den Bäumen raubt den letzten Rest
an Tragekraft. Sie ächzen, stöhnen
und ihre Sprossen überdehnen,
dass krachend sie mir ins Gesicht
wie hilfesuchend sind gehangen,
der unter ihnen hingegangen.
Da hab ich meinen Stock erwischt,
der auf solch fette Winterhintern
erbarmungslos mit Schlägen drischt,
der Zweige Last heilsam zu mindern,
worauf dieselben sich erhoben,
um mir durch mehrfach Wanken
für diese Wohltat noch zu danken.
Nur dass, was ich von oben
mitleidig den Gequälten nahm
nun mehr auf mich herunter kam,
hat höhnisch, frech und dreist,
dafür ersatzweis angeweißt
und wässrig Kopf und Schulter
beschämt mich noch als Dulder!
Da war das Maß nun freilich voll
dem Flockenspeier galt mein Groll
drum hob ich meinen
Stock zum Himmel
und droht mit heftiger Gebärde
und wütender Beschwerde.
Und plötzlich,
anstatt Schneegewimmel
begannen winzige Geschöpfchen
wie überfeine Regentröpfchen
zu fall'n in einer zarten Brause
und was trotz Schlag
an Schnee noch hielt
zur Rache wurde abgespült.
Auch wenn sich's an mir selber rächt,
wem so der Himmel ward sein Knecht,
der eilt vergnügt nach Hause.
Aus: Vom stimmigen Grimmigen zum knorrigen Humorigen, 2006
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Reinhold Albert
Chronik der Gemeinde Sulzdorf a.d.L.
für das Jahr 2008
(Aus redaktionellen Gründen beginnt die Jahreschronik im Dezember 2007 und endet mit dem November 2008.)
Dezember 2007
Im Dezember erscheint die 100. Ausgabe des „Echo der Lederhecke“. Das
gemeindliche Mitteilungsblatt gibt es seit 1984. Reinhold Albert, der das
Konzept entwickelte, schrieb es bis zur 77. Ausgabe im Juli 2001 und schreibt
es seit der 102. Ausgabe im Juli 2008 wieder.
Als Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters für die bevorstehende Kommunalwahl werden Walter Krug für die CSU/Unabhängige Bürger, Amtsinhaber Lorenz Albert für die Liste „Gemeinsam für Sulzdorf“ und Ilka Hawemann für die „Bürger für ‚Bürger“ nominiert.
Erheblichen Widerstand in der Bevölkerung löst die FFH-Richtlinie der EU
aus, die u.a. vorsieht, dass der Reuthsee nicht nur wesentlich verkleinert, sondern teilweise eingezäunt werden soll, um die Lebensräume wildlebender
Tier- und Pflanzenarten zu sichern. Die Bürger fordern den Erhalt des Reuthsees in seiner jetzigen Form, um seine Einzigartigkeit zu erhalten.
Für die Mitarbeiter der Fa. Grabfeldmöbel sind die Tage vor Weihnachten
sehr nervenaufreibend. Die Fa. hat einige Wochen zuvor Insolvenz angemeldet. Die Wende kommt für die Belegschaft am 22. Dezember. Bei einer Betriebsversammlung lautet die erlösende Nachricht: Das Unternehmen wird
weiter geführt. Aus der Fa. Grabfeldmöbel werden die „Sulzdorfer Möbelwerke“.
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Januar 2008
Bürgermeister Lorenz Albert gibt bei den Bürgerversammlungen in den Gemeindeteilen u.a. bekannt, dass die Gemeinde gegenwärtig 1.465 Einwohner
zählt, was gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 29 Einwohnern bedeutet.
In Lohr verstirbt der langjährige Pfarrer der Pfarrei Sternberg im Grabfeld,
Guido Grünsfelder, im Alter von 83 Jahren. Er war von 1958 bis 1978 im
Grabfeld tätig.
Letztmals wird an der Verbandsschule Untereßfeld ein Skikurs durchgeführt,
da die Hauptschule mit Schuljahresende aufgelöst wird und die Hauptschüler
künftig in Bad Königshofen unterrichtet werden. Ziel des Skikurses ist Pyhrn
in Oberösterreich
Februar
Ungewöhnlich mild ist der Winter 2007/2008. Nur wenige Stunden liegt
Schnee. Dafür regnet es umso mehr. Allerdings setzt ab April eine große Trockenperiode ein.
Ein Präsident sagt nach 27 Jahren Goodbye – Friedhelm Fischer (Bildmitte
um 1985) war bei rund 80 Sitzungen der Sulzdorfer Fastnachtsfreunde Sitzungspräsident beim Rot-Weiß Fasching. Die närrische Veranstaltung steht
heuer unter dem Motto „Neue Besen kehren gut!“
Bei der Jahreshauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Sulzdorf
wird vereinbart, dass es künftig einen neuen Treffpunkt für den Erfahrungsaustausch gibt. In den Monaten April bis September wird ein GartlerStammtisch an der Gerätehalle des OGV in Sulzdorf eingerichtet.
Helmut Keeß vom Schützenverein Serrfeld wird mit 298 von 300 möglichen
Ringen Gauschützenmeister im Bereich Schweinfurt, Amanda Meister GauVizemeisterin.
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März 2008
Bei den Kommunalwahlen in Sulzdorf
wird Walter Krug mit deutlicher
Mehrheit zum neuen 1. Bürgermeister
gewählt. Er erhält 498 Stimmen, das
sind 64 %. Der bisherige Amtsinhaber
Lorenz Albert kommt auf 175 Stimmen (22,5 %), Ilka Hawemann wählen
103 Bürgerinnen und Bürger (13 %).
Walter Krug erklärt: „Das ist eine
wunderbare Zustimmung und eine
ausgezeichnete Grundlage, auf die
man aufbauen kann!“
Den neuen Gemeinderat (s. Foto) bilden Klaus Ebert, Angelika Götz, Erika Kramer und Manfred Dellert (alle CSU/Unabhängige Bürger), Norbert
Seim (Bürger für Bürger), Ralf Seidling und Stephan Haala (Freie Wählervereinigung Sulzdorf), Doris Warmuth und Susanne Kranz (Bürger
Zimmerau) Horst Ruck und Veronika Scheidlein (Wählergemeinschaft
Obereßfeld) sowie Ralf Glückstein (Bürgerblock Serrfeld). Kein Mandat
erhalten die Freie Wählergemeinschaft Schwanhausen sowie die neu gegründete Liste „Gemeinsam für Sulzdorf“. Gerd Hörhold wird in
Schwanhausen zum Ortssprecher gewählt und vertritt den Gemeindeteil
künftig am Ratstisch.
In den Kreistag Rhön-Grabfeld wird aus der Gemeinde Sulzdorf Reinhold Albert aus Sternberg gewählt. Der wiedergewählte Landrat Thomas
Habermann (CSU) erhält in der Gemeinde Sulzdorf 91,96 % Zustimmung.
Im Alter von nur 49 Jahren stirbt in Obereßfeld der 2. Vorsitzende des
Dorfvereins Josef Schmitt.
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Bernd Eckhardt aus Sulzdorf wird aufgrund seiner außergewöhnlichen
Verdienste für die Spielvereinigung Rot-Weiß Sulzdorf zum Ehrenmitglied ernannt.
Bereits zum fünften Mal wird Dieter Schneider als Kommandant der
Freiwilligen Feuerwehr Schwanhausen für die nächsten sechs Jahre gewählt.
April 2008
Im Alter von 74 Jahren stirbt der langjährige Jagdpächter des Reviers
Zimmerau, Armin Käppner aus Erlangen. Vier Jahrzehnte hatte er die
Jagd zur vollsten Zufriedenheit der Zimmerauer Grundholden inne. Kurz
vor seinem Tod wurde er noch für seine 40jährige Pachtzeit geehrt.
Am letzten Arbeitstag von Bürgermeister Lorenz Albert wird die Ortsverbindungsstraße Sulzdorf – Bundorf übergeben. Von den Baukosten in
Höhe von 1,3 Mio. Euro sind 1,1 Mio. Euro zuwendungsfähig. Die Gemeinde Sulzdorf erhält einen Zuschuss von 770.000 Euro.
Übergabe der Straße Sulzdorf-Bundorf
Mai 2008
Bürgermeister Walter Krug tritt sein neues Amt an und vereidigt die neuen Gemeinderäte. Bei der konstituierenden Sitzung wird Doris Warmuth
aus Sternberg zur 2. Bürgermeisterin und Ralf Seidling aus Sulzdorf zum
3. Bürgermeister gewählt.
Letztmals organisiert Wilfried Pieper aus Sulzdorf eine Messe. Vom 1. bis
4. Mai findet in Bad Königshofen die 5. Heim-, Haus und Garten-Messe
statt.
Eine Christbaumkultur direkt hinter den Wohnhäusern und damit schon
wieder ein eingezäuntes Gelände, von denen es schon mehrere im Umkreis gibt – das wollen viele Anwohner in Zimmerau nicht. Der Gemeinderat lehnt deshalb den Antrag von James Eschenbach ab, der auf einer
2,1 ha großen Pferdekoppel an der Sternberger Straße eine solche Anlage
errichten möchte.
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Bei einer Feier wird Lorenz Albert nach 24 Dienstjahren als Bürgermeister Sulzdorfs im Beisein von Landrat Thomas Habermann und zahlreichen
Ehrengästen verabschiedet. Ihm wird ebenso für seine Arbeit gedankt wie
den ausscheidenden Gemeinderäten Robert Grüll (Serrfeld), Bernhard
Schubert (Sulzdorf), Ute Schmidt (Sulzdorf), Bernd Gill (Zimmerau),
Anita Becker (Sulzdorf), Ralf Baum (Schwanhausen) und Peter Müller
(Sulzdorf).
Gelebte Ökumene: Beim diesjährigen Sternberger Pfarrfest treten Mandatsträger der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden bei
Fußballspielen gegen die Ministranten an.
Juni 2008
Das fünfte Saalemusicum wird im Juni am Salzloch, einem der beiden
Quellflüsse der Fränkischen Saale, bei Obereßfeld eröffnet. Unter den
prominenten Gästen sind Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer und
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Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. Bei der vom Dorfverein Obereßfeld
organisierten Veranstaltung treten die Musikkapelle „Die Sternberger“,
die Saalespatzen aus Obereßfeld, der Chor Taktwechsel aus Bad Königshofen sowie die Obereßfelder Volksmusikanten auf.
Trockenheit allerorten hält im Frühling und Frühsommer 2008 Einzug in
unsere Gegend. Erst am 26. Mai fallen mehr als zehn Liter Niederschlag
pro qm. Zuvor gibt es ein viertel Jahr nur unwesentliche Regenmengen.
Die Feldfrüchte leiden ganz erheblich unter der Trockenheit. Wetterbeobachter Hilmar Mauer aus Merkershausen stellt fest, er habe selten einen
so trockenen Frühsommer erlebt. Im Mai registriert er ganze 11 mm Niederschlag auf den qm (langjähriges Mittel 34,7 mm).
Juli 2008
160 Teams bieten vor rekordverdächtiger Zuschauerkulisse in Sulzdorf
und Umgebung bei der diesjährigen 15. ADAC-Grabfeld-Rallye, organisiert vom Automobilclub Bad Königshofen, spannenden Motorsport.
Reinhard Honke und sein Beifahrer Mario Nitsche aus Kulmbach siegen
mit ihrem Ford-Escort Cosworth.
Amanda Meister aus Sulzdorf vom Schützenverein Serrfeld gewinnt mit
dem Kleinkalibergewehr in der Kl. Sen. B den bayerischen Meistertitel.
Das Pflanzenschutzmittel Atrazin belastet das Trinkwasser in der Gemeinde. Gesundheitsgefährdend sind die gemessenen Werte jedoch nicht.
Sie liegen zwar seit Jahren leicht über dem Grenzwert von 0,1 Mikrogramm je Liter, doch bedeutet selbst ein Nachweis von 0,3 Mikrogramm
keine Gefahr für die Gesundheit, so der Leiter des Haßfurter Gesundheitsamtes. Erforderlichen Maßnahmen werden endlich in die Wege geleitet.
Einer ungewissen Zukunft entgegen geht unsere Verbandsschule in Untereßfeld.
2008 kommt das Aus für die Hauptschule.
Letztmals findet in der Verbandsschule Untereßfeld die Verabschiedung
von Hauptschulabsolventen statt. Ab dem nächsten Schuljahr gibt es in
Untereßfeld aufgrund der geringen Schülerzahlen nur noch eine Grundschule. Der langjährige Rektor Peter Schön wird neuer Leiter der Hauptschule Mellrichstadt. Konrektor Dietmar Bauer wechselt nach Bad Königshofen.
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Erstmals ist das Sternberger Schloss bei einem Sommerfest der Musikkapelle „Die Sternberger“ für Besucher geöffnet. Dank des Entgegenkommens der „Menschenfreundlichen Gesellschaft“ ist es möglich am 27. Juli
in der Zeit von 14 bis 18 Uhr das 1667/79 errichtete viertürmige Barockbauwerk ebenso wie den weitläufigen Schlosspark zu besichtigen. Es
werden ca. 2.500 bis 3.000 Besucher gezählt.
Der Schlossfest der Sternberger Musikanten im Juli war ein großer Erfolg.
August 2008
Bei einer Ehrung für Fledermaus-Schützer im Landkreis wird u.a. Werner
Fell aus Brennhausen ausgezeichnet. Schloss und Gutshaus Brennhausen,
im Besitz der Familie von Bibra, bieten den Fledermäusen Unterschlupf.
Hinter den Fensterläden des Gutshauses befindet sich eine der drei im
Landkreis bekannten Wochenstuben der Kleinen Bartfledermaus mit einer
Koloniestärke von bis zu 50 Tieren.
Beim Schützenverein Serrfeld wird eine der modernsten Schießanlagen
für Luftdruckwaffen in Unterfranken ihrer Bestimmung übergeben. Die
Anlage kostet rund 20.000 Euro, wovon ein großer Teil durch Spenden finanziert werden kann.
Ab August präsentiert sich die Gemeinde Sulzdorf auf einer neuen Internetseite weltweit im Internet, und zwar unter www.sulzdorf-adl.de
September 2008
Ein unerwartetes und deshalb äußerst überraschendes Abstimmungsergebnis hat jetzt die Karten zum Thema „Verbandsschule Untereßfeld und
Zukunft der Irena-Sendler-Außenstelle in Bad Königshofen“ völlig neu
gemischt: Nach heftiger Diskussion im nichtöffentlichen Teil entscheiden
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sich die Verbandsräte des Schulverbands Untereßfeld mit drei gegen zwei
Stimmen dafür, im kommenden Schuljahr 2009/2010 alle Klassen nach
Untereßfeld zu holen und dort gemeinsam zu beschulen.
Bei den bayerischen Landtagswahlen wählen in der Gemeinde Sulzdorf
bei einer Wahlbeteiligung von 62 Prozent 49 % CSU, 15 % SPD, 5 % Die
Grünen, 9 % Freie Wähler, 7 % FDP und 9 % Die Linken.
Die Witwe des Sulzdorfer Fabrikanten Max Schmidt, Berta Schmidt, geb.
Weigand, verstirbt am 21.9.2008 mit 91 Jahren. Das Ehepaar Schmidt hat
sich zeitlebens sehr im Vereinsleben und für soziale Dinge engagiert.
Insgesamt kein erfolgreiche Jahr für die Landwirte ist 2008, das eine absolut unnormale Vegetationsphase kennzeichnet. Schon bei der Aussaat
im Herbst wechseln sich große Trockenheit mit zu großen Niederschlagsmengen ab. Der milde Winter sorgt dann dafür, dass die Pilz- und
Feldmauspopulationen nicht entsprechend eingedämmt werden kann und
das Frühjahr bietet eine ungünstige Startphase. Der Sommer ist viel zu
trocken. Kaum irgendwo anders in Deutschland regnet es so wenig wie im
Land zwischen Rhön und Rennsteig. Die Ernte fällt um 1/3 geringer als
sonst aus.
1/3 weniger als sonst üblich wird heuer wegen der großen Trockenheit geerntet.
Die Aufnahme zeigt die Kartoffelernte der Sternberger Schlossbewohner.
Oktober 2008
Ute Bach-Schleicher wird von Schulrätin Ruth Krauß und Schulverbandsvorsitzenden Kurt Mauer als neue Schulleiterin der Volksschule Untereßfeld eingeführt.
Cordula Kappner aus Zeil am Main übergibt Bürgermeister Walter Krug
eine Dokumentation aller 92 auf dem Judenfriedhof in Sulzdorf befindlichen Grabsteine, die sie mit dem Kreisheimatpfleger erarbeitet hat. Außerdem legt sie eine Dokumentation aller Wohnhäuser ehemaliger Juden
in Sulzdorf vor. Immerhin waren ein Drittel der Bevölkerung Sulzdorfs
im 19. Jahrhundert Juden.
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Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der B 279 an der Sternberger
Kreuzung werden Ende Oktober zwei Frauen in ihren Autos zum Teil
lebensbedrohlich verletzt.
Unser Wahlkreisabgeordneter Dr. Bernd Weiß (CSU) aus Mellrichstadt
wird in das Kabinett des neuen bayer. Ministerpräsidenten Horst Seehofer
berufen. Er wird um Innenstaatssekretär ernannt.
November 2008
Hoher Besuch weilt im November in Schloss Sternberg, und zwar Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer (2.v.r.), die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Karin Renner, Landrat Thomas Habermann und Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Klaus Reder. Die Leiter der Menschenfreundlichen Gemeinschaft in Deutschland, Schwester Regina und Bruder
Stefan sowie Kreisheimatpfleger Reinhold Albert erläutern die Schlossgeschichte.
Friedhelm Fischer aus Sulzdorf wird mit 14 weiteren verdienten unterfränkischen Ehrenamtlichen des Sports der „DFB-Lebensoskar“ verliehen. Er war Vorstand der SpVgg. von 1978-87. In dieser Zeit wurde u.a.
die beiden Tennisplätze und der neue Sportplatz gebaut. Fischer engagierte sich mehr als zehn Jahre als Trainer/Betreuer/Organisator und Förderer
der Schüler- und Jugendarbeit.
Nach 25 Jahren wird der bisherige Gemeindetraktor außer Dienst gestellt
und ein neuer für 57.000 Euro angeschafft. Bürgermeister Walter Krug
übergibt diesen bei einer kleinen Feier am Bauhof an die Gemeindearbeiter.
Mit dem Bau eines Radweges zwischen Unter- und Obereßfeld wird die
Lücke des Radwegenetzes von Fulda bis Bamberg geschlossen.
Bei den Gedenkfeiern am Volkstrauertag gedenken die Redner insbesondere dem Ende des Ersten Weltkriegs vor 80 Jahren.
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Drei Theateraufführungen der Evangelische Landjugend Sulzdorf mit dem
Titel „Jede Wette- Volltreffer“ sind wieder ein Volltreffer. In den gelungenen Vorstellungen im Gemeindezentrum überzeugen die jungen Leute
das Publikum durch ihr schauspielerisches Können.
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr ist das Trinkwasser in Sulzdorf
durch coliforme Keime verunreinigt. Als Ursache wird ein Schaden im
Leitungsnetz vermutet.
Ein voller Erfolg ist der erstmals in Sulzdorf veranstaltete Adventsmarkt,
der von den Sulzdorfer Vereinen unter Federführung der „Bürger für Bürger“ veranstaltet wird. Die zahlreichen Besucher können sich am Angebot
an über 20 Ständen rund um Kirche und Gemeindezentrum erfreuen. Daneben ist bestens für Speis und Trank gesorgt und auch das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen. Neben musikalischen Darbietungen freuen
sich insbesondere die Kinder über einer Krippe mit lebenden Tieren. Und
auch das dörfliche Handwerk kommt nicht zu kurz.
Fotos: Regina Vossenkaul, Wolfgang Somieski, Ralf Seidling, Hanns Friedrich, Reinhold
Albert
9 Geburten in der Gemeinde Sulzdorf vom 1.12.2007 – 30.11.2008:
Lara Bardroff (Sulzdorf) am 28.2.2008
Hannes Fell (Sulzdorf) am 9.4.2008
Bastian Gollhardt (Zimmerau) am 13.5.2008
Leon Harth (Sulzdorf) am 22.6.2008
Lea Michaelis (Sulzdorf) am 2.7.2008
Annalena Krug (Sulzdorf) am 16.8.2008
Maja Dellert (Sulzdorf) am 19.8.2008
Mathilda Bötsch (Sternberg) am 11.10.2008
Johannes Unger (Serrfeld) am 17.10.2008
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12 Sterbefälle in der Gemeinde Sulzdorf vom 1.12.2007 – 30.11.2008:
Koletta Burger (Obereßfeld) * 26.10.1922 + 13.12.2007
Rudolf Kutz (Zimmerau) * 27.5.1923 + 28.2.2008
Dr. Artur Kechter (Sulzdorf) * 30.7.1932 + 8.3.2008
Josef Schmitt (Obereßfeld) * 14.6.1958 + 22.3.2008
Lothar Klawonn (Sulzdorf) *21.6.1922 + 29.4.2008
Luise Wiesner (Obereßeld) * 19.8.1920 + 20.5.2008
Martina Bredow (Sulzdorf) * 14.9.1958 + 23.6.2008
Hildegard Wagner (Serrfeld) * 19.2.1931 + 3.7.2008
Hannelore Gutmann (Schwanhausen) * 20.2.1942 + 7.8.2008
Irmgard Ortlauf (Obereßeld) * 20.3.1938 + 9.8.2008
Peter Müller (Sulzdorf) * 12.1.1940 + 13.8.2008
Gerda Schmidt (Serrfeld) *21.1.1922 + 26.10.2008
Heinrich Guthardt (Sulzdorf) * 2.11.1915 + 29.10.2008
Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren!
Die standesamtliche Aufstellung wurde dankenswerterweise von der Verwaltungsgemeinschaft Bad Königshofen zur Verfügung gestellt.
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Ihr Hausarzt rät
Fasten
Schon immer hat die Menschheit mit oder ohne Absicht Fastentage eingehalten. In Perioden der schlechten Versorgung wegen Missernten, mangelndem
Jagderfolg, Naturkatastrophen oder großer Armut geschah das natürlich ungewollt. Aber fast alle Religionen kennen Fasten auch als Mittel der Konzentration
auf göttliche Dinge, zur Unterwerfung des Körpers und seiner Triebe unter den
Geist oder als religiöse Leistung.
Was passiert eigentlich beim Fasten im Körper?
Der Körper stellt sich auf Selbstversorgung um und verbraucht zuerst gespeicherte Kohlenhydrate – Glycogen (=Mehrfachzucker) aus der Leber- , danach
Fettdepots und im Bindegewebe und Basalmembranen (=Zellgewebe) gelagerte
schädliche und überflüssige Eiweißverbindungen. Damit nicht auch das notwendige Muskeleiweiß abgebaut wird, muss der Fastende unbedingt gleichzeitig
ein Ausdauer-Bewegungstraining durchführen. Ebenso ist eine reichliche Flüssigkeitszufuhr wichtig, um Kreislauf und Stoffwechsel zu unterstützen und die
vermehrt gebildete Harnsäure auszuschwemmen.
Grundsätzlich ist gegen Fasten nichts einzuwenden, zumal es einen hohen gesundheitlichen Stellenwert hat und zur Regulierung eines aus dem Gleichgewicht geratenen Körperhaushalts dient: Wie wir alle wissen, haben Kranke
meistens keinen Appetit. Fiebernde Kleinkinder und Tiere verweigern ganz instinktiv jede Nahrung, denn der Körper braucht seine Energien jetzt an der „Verteidigungsfront“ und kann sich nicht mit der Verdauung verzetteln. Es ist also
richtig zu fasten, wenn der Körper es uns selbst signalisiert.
Viele Erkrankungen , besonders wenn es sich um stoffwechselbedingte Beschwerden handelt, werden durch Nahrungsentzug positiv beeinflusst. Leiden
bei denen zum Beispiel das Immunsystem überreagiert, wie bei Allergien und
Rheuma, beziehungsweise sich gegen den eigenen Körper richtet, wie bei Multipler Sklerose (MS), können durch eine ärztlich geleitete Heilfastenkur gebessert werden. Nicht
angebracht ist dagegen der Nahrungsentzug bei massiver
Abwehrschwäche, wie zum Beispiel bei AIDS, Tuberkulose oder Krebs.
Etwas ganz anderes ist es, wenn man um der religiösen Leistung willen fastet.
Dabei wird in der Regel auch nicht getrunken. Auch dagegen ist nichts einzuwenden, wenn sich die Fastendauer in engen Grenzen hält. Es ist durchaus eine
bereichernde Erfahrung, auszuloten, zu welchen Opfern man bereit und fähig ist.
Außerdem schafft es Zeit und einen freien Kopf, um sich intensiv mit Gott und
seinem Wort zu beschäftigen. Zugleich macht der Nahrungsverzicht dem Fastenden fühlbar bewusst, welcher Stellenwert sein Wunsch nach Verbindung mit
seinem Schöpfer und welche Dringlichkeit seine Bitten wirklich haben.
Bedenklich wird es erst, wenn das Fasten tage- und wochenlang ausgedehnt
wird. Durch diese Radikalkur können Magen und Darm bei erneuter Nahrungszufuhr völlig durcheinander geraten. Auch besteht die Gefahr der Entstehung
von Gallensteinen, da die Gallenflüssigkeit nicht verbraucht wird und eindickt.
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Ebenso gehört totales Fasten zu den Faktoren, die einen Gichtanfall hervorrufen
können. Ein längerer Nahrungsentzug kann auch leicht zu unkontrollierten Geisteszuständen führen und Tür und Tor für alle möglichen Einflüsse öffnen.
„Ein weiterer Fasteneffekt spielt sich in unserem Gehirn ab und beeinflusst unsere Stimmungen und unser Gefühlsleben. Botenstoffe überbringen in unserem
Gehirn Informationen von einer Nervenendigung zu anderen und werden nach
getaner Arbeit durch Rückholsysteme, die ähnliche einem Staubsauger wirken,
wieder in die Nervenendigungen aufgenommen.
Wie schon Prof. Hüther aus Göttingen in seine Forschungsarbeiten nachweisen
konnte, wird schon nach wenigen Tagen die Anzahl dieser Staubsauger zunehmend vermindert, so dass der Botenstoff länger wirksam sein kann. Bei längeren Fastenperioden kann also durch die immer höhere Konzentration des Serotonins (= „Glückshormon“) eine euphorische Stimmung, eine gesteigerte Sensibilität und eine innere Harmonisierung hervorgerufen werden.
Zusätzlich wird unser Körper durch solchen exzessiven Nahrungsentzug unnötig
gestresst und durcheinander gebracht. Das gilt ebenso für die oft geübte Methode, ungeniert alles zu essen und zu trinken, was hinein geht, und leichtsinnig
Übergewicht anzuhäufen, um dann ein- bis zweimal im Jahr eine Fastenkur zur
„Entschlackung“ zu machen. Ich glaube nicht, dass dieses Verhalten naturgemäß
ist. Das Naheliegendste ist doch, dass wir, wo immer es möglich ist, mäßig aber
regelmäßig die für uns bestimmte Vollwertnahrung dankbar genießen und uns
dann auch einer gleichbleibend akzeptablen Figur und guter Gesundheit erfreuen
können.
Ihr Hausarzt
Dr. Roland Gallewski
Pflegebörse im Internet
Der Kreistag beschloss bei einer Sitzung im Dezember, dass sich der Landkreis
Rhön-Grabfeld finanziell an einem Internet-Portal beteiligt, das folgenden
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Region.
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Hoher Besuch im Sternberger Schloss zu Gast
Im November 2008 weilte hoher Besuch im Schloss Sternberg: Der unterfränkische
Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer (oben 2.v.l.), die stv. Bezirkstagspräsidentin
Karin Renner, Landrat Thomas Habermann (oben 2.v.r.), Bezirksheimatpfleger Prof.
Dr. Klaus Reder (links), Kreiskulturreferent Hanns Friedrich sowie Bürgermeister
Walter Krug (unten rechts) und seine Stellvertreterin Doris Warmuth (oben 3.v.l.)
wurden von den Leitern der Hauptverwaltung Frankfurt der Gemeinschaft „Menschenfreundliches Werk“ Regina Sommer (oben 4.v.r.) und Stefan Wystersky (unten links),
ferner von Traude Menzel (3.v.r.) sowie Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold
Albert (oben rechts) durch das Schloss geführt. Die Besichtigung ging auf den Wunsch
des Regierungspräsidenten zurück, der sich schon lange das Ziel gesetzt hatte, dieses
prächtige Bauwerk einmal zu besichtigen. Es wurde u.a. die Renovierung der ehemaligen Schlosskapelle, die Reichsrat Friedrich von Deuster um 1900 anlegen ließ, besprochen. Man war sich einig, dass man das Projekt wohlwollend begleiten werde. Begeistert zeigten sich die Besucher insbesondere von den beeindruckenden Kellergewölben des viertürmigen Bauwerks, das 1667/69 auf den Fundamenten einer 1199 errichteten Burg erbaut wurde.
Fotos: Hanns Friedrich
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Persönlichkeiten aus unserer Gemeinde (15)
Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann
(1892 – 1971)
Als in den achtziger Jahren des 20.
Jahrhunderts in der Gemeinde Sulzdorf neue Straßennamen eingeführt
wurden, erhielt im Gemeindeteil
Obereßfeld eine Straße die Bezeichnung „Karl-Hofmann-Straße“ zur
Erinnerung an Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann. Dieser war von 1931
bis 1958 Seelsorger in der Grabfeldgemeinde. Carl Bonaventura Hofmann war Nachfolger von Carl
Hofmann, der in der Gemeinde von
1924 bis 1931 wirkte.
Carl Bonaventura Hofmann wurde
am 12. Juli 1892 in Brüchs bei Fladungen geboren. Er besuchte von
1906 bis 1913 das Gymnasium in
Münnerstadt.
Im Ersten Weltkrieg 1914 – 1918 wurde er eingezogen und war Leutnant im Bayer.
Reserve-Artillerie-Regiment Nr. 5. Er war eingesetzt in Frankreich, Russland und
Serbien-Mazedonien. Zahlreiche Kriegsauszeichnungen, wie z.B. das Bayer. Militärverdienstkreuz II. Klasse mit Schwert oder das Eiserne Kreuz II. Klasse wurden
dem Soldaten Hofmann, der mehrfach verwundet wurde, verliehen.
Nach Kriegsende studierte Carl Bonaventura Hofmann in Würzburg Theologie und
wurde hier auch am 19.3.1921 zum Priester geweiht. Anschließend war er als Kaplan in Mürsbach, Kirchzell, Westheim, Hammelburg, Goldbach, Großheubach und
Knetzgau eingesetzt. Am 1.4.1931 wurde Hofmann 15. Seelsorger der 1769 gestifteten Pfarrei Obereßfeld.
Nur wenige Monate nach seiner Amtseinführung begann das unglückselige Dritte
Reich, in welchem sich der streitbare Priester kein Blatt vor den Mund nahm, sondern wiederholt Missstände anprangerte. Er schrieb nach Kriegsende 1945 über sich
in dieser Zeit nieder: „Seit 1933 in unablässiger Kette politisch verfolgt – Heimtückevergehen, ca. 20 Kanzel- und Flaggenvergehen, HJ-Beleidigung, alle nur möglichen Metamorphosen mit durchgemacht bis zum Exil. Gestapo und Regierung
drängten auf meine zwangsweise Pensionierung.“
Bereits im Oktober 1937 hatte Hofmann den Gendarmen Humpenröder aus dem
Pfarrhaus geworfen. Der Höhepunkt war schließlich im Januar 1941 erreicht, als ihn
der Bannstrahl traf. Die NS-Machthaber drohten, sollte das Bischöfliche Ordinariat
nicht dafür sorgen, dass der Pfarrer und seine 70jährige Mutter aus Obereßfeld verEcho der Lederhecke
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schwänden, werde er ins Konzentrationslager Dachau gesteckt. Das „Fass zum
Überlaufen“ hatte eine Lappalie gebracht: Pfarrer Hofmann beraumte angeblich absichtlich am Tage, an dem das „goldene Buch“ des NSDAP Gauleiters von Mainfranken, Otto Hellmuth, auflag, eine Kollekte für die Obereßfelder St. Nikolauskirche an.
Kirchentreue Obereßfelder waren über seine Verbannung entsetzt, und so machten
sich drei seiner Schäfchen auf den Weg nach Würzburg und sprachen in der dortigen Gestapo-Leitstelle und dem Bischöflichen Ordinariat vor, so dass Pfarrer Hofmann wieder in seine Gemeinde im Grabfeld zurückkehren konnte. Nicht so viel
Glück hatte sein benachbarter Alslebener Amtsbruder, August Eisenmann, der 1941
ins KZ eingeliefert wurde und erst nach Kriegsende 1945 schwer gezeichnet entlassen wurde.
In unserer 1994 erschienenen Gemeindechronik ist vermerkt: „Hofmann nahm bei
seinen sonntäglichen Predigten kein Blatt vor den Mund und wurde wegen seiner
negativen Einstellung zum Dritten Reich von den Nazis aus dem Pfarrhaus verwiesen. Er flüchtete für mehrere Wochen in die Haßberge und wurde dort heimlich von
seinen Obereßfeldern mit allem, was er zum Leben brauchte, versorgt.“
Trotz aller Widerstände in dieser unruhigen Zeit sorgte der Geistliche für Verbesserungen in seiner Pfarrei. So wurde unter Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann 1933
die Kinderbewahranstalt gebaut oder der Juliusturm der Pfarrkirche beschalt und
neu beschiefert, 1937 die „Friedhofs-Anarchie durch Genehmigung von Grabdenkmälern aus Reg.-Musterentwürfen beseitigt“, wie er selbst schrieb. 1938 wurden
Kirche und Friedhof rundum drainiert, 1938/39 folgten der Pfarrhof und der Keller.
Mitten im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) veranlasste Hofmann 1943 eine Orgelüberholung. Ein Schnippchen schlug er den Nazis. Er rettete die 1922 angeschafften
vier Glocken in der Obereßfelder Pfarrkirche durch die Notlüge, sie seien nicht aus
Bronze, sondern aus Stahl gegossen und somit zum Einschmelzen ungeeignet.
Carl Bonaventura Hofmann bekleidete auch weltliche Ämter. So wurde er 1937 zum
Vorsteher im Entwässerungsverband Klausgrund Ober- und Untereßfeld gewählt.
Höhepunkt seiner Zeit in Obereßfeld waren u.a. die Bischofsbesuche. 1936 empfing
die Gemeinde Diözesanbischof Matthias Ehrenfried, der ebenfalls den Nazis entschiedenen Widerstand leistete. Am 1. Juli 1954 weilte der Würzburger Bischof
und spätere Kardinal Dr. Julius Döpfner in der Gemeinde. In seiner Begrüßungsansprache beklagte der streitbare Geistliche: „Obereßfeld ist froh, dass wenigstens
einmal ein Kirchenfürst sich zeigt, denn von Seiten des Staates und der Politik
scheint es ganz abgeschrieben zu sein.“ Carl Bonaventura Hofmann schloss seine
Begrüßungsansprache mit den Worten: „Wir heißen Eure Exzellenz herzlichst willkommen in unserer Kirchengemeinde und hoffen, dass Sie den Eindruck mitnehmen,
dass der Kirchensprengel auf treuer Wacht steht, ein Eckstein in der Struktur des
Bistums und der abendländischen Kultur, allen gegenteiligen Strömungen und Tarnungen zum Trotz.“
1958 wurde Hofmann nach Fuchsstadt am Ellertshäuser See (Kreis Schweinfurt)
versetzt, nachdem seine mitunter eigenwillige Amtsführung zu Zerwürfnissen mit
Teilen seiner Pfarrgemeinde geführt hatte.
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Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann 1953 (2.v.l.) bei einer Kart-Party im Gasthaus
Klein in Sternberg mit (v.l.) Theodor Kitzing, Wendelin Kitzing
und „Grenzer“ Theo Bauer.
Auf dem Gebetsbildchen, das 1961 anlässlich seines Goldenen Priesterjubiläums
erschien, ließ der Jubilar folgende Bibelworte setzen:
„Du hast die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehasst.“ (Psalm 44,8)
„Was ich dir befehle, sollst du reden; du sollst zerstören und ausrotten, aufbauen und pflanzen.“ (Jeremias 1, 10)
Weiter führte er hierauf aus: „Im Rückblick auf die Zeit von 1892 – 1921 – 1961
(Königreich – Volksstaat – Freistaat – Diktatur – Wunderwirtschaftsdemokratie)
nach mühevoller Schädlingsbekämpfung im Weinberg des göttlichen Sämannes gedenkt der als politisch Verfolgter anerkannte und registrierte Pfarrer in Ruhe des
Bibelwortes: ‚Die Füchse haben ihre Höhlen.‘ (Matth. 8, 20).“
Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann verstarb am 21.10.1971 in Fuchsstadt und liegt
auf dem Friedhof in Aidhausen begraben.
(RA)
Literatur und Quellen: Unterlagen im Diözesan-Archiv Würzburg (Personalakten); Aufzeichnung
von Dr. Norbert Kandler vom Diözesan-Archiv Würzburg, Nachlass von Pfarrer Carl Bonaventura
Hofmann, aufbewahrt von der Fam. Günter Maisch in Bad Neustadt; Chronik der Gemeinde Sulzdorf 1994; Archiv der Verfassers.
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Stilblüten aus der Zeit des Dritten Reiches,
überliefert von Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann
Unmittelbar nach ihrer Machtergreifung 1933 forderten die Nazis einen „arischen
Abstammungsnachweis“, der zumindest bis 1800 zurückreichen musste, mitunter
sogar bis 1750. Nachdem die Matrikelbücher bis um 1880 ausschließlich von den
jeweiligen Pfarrämtern geführt wurden, waren die Pfarrämter damals stark gefordert. Welche hanebüchenen Anfragen sie in der Folgezeit zu beantworten hatten, ist
dem Nachlass des Obereßfelder Pfarrers C.B. Hofmann entnommen.
• Zwecks allgemeiner Umwälzung brauche ich den amtlichen Nachweis meiner
Geburt. Da ich in T. keine Kenntnisse besitze, komme ich mit meiner Geburt
zu Ihnen.
• Komme mit einer Angelegenheit zu Ihnen, die Sie eigentlich nichts angeht. Ich
brauche meine Großmutter. Nähere Angaben kann ich nicht machen, weil
meine Mutter schon vor 1878 gestorben ist und mich als einziges Vermächtnis
in Ermangelung eines Vaters hinterlassen hat. Bitte um gefällige Auskunft, ob
im dortigen Sterberegister meine tote Großmutter erscheint. Wenn sie aber
nicht existieren sollte, bitte ich um die Zuständigkeit
• Senden Sie mir meine arische Großmutter umgehend; sie starb 1871.
• Ich bin arabischer Abstammung. Wollen Sie mir bitte solches bescheinigen.
• Mein Schwiegervater gibt an, arisch zu sein. Mündlich will man das nicht
glauben, aber schwarz auf weiß kann man nicht daran zweifeln.
• Helfen Sie mir bitte zu meiner arabischen Großmutter; sie muß sich in den
dortigen Kirchenbüchern befinden.
• Meine Großmutter befindet sich in den dortigen Kirchenbüchern. Ich bitte sie
auszuziehen. An sich sollte man ja die Toten ruhen lassen! Aber der Führer
will, daß sie, wenn auch gestorben und begraben, eben doch Farbe bekennen
muss!
• Ich möchte meinen arabischen Stammbaum abholen.
• Ich bitte, mir bei der Geburt meiner Großmutter behiflich zu sein.
• Mine Großmutter ist 1870 geboren, aber ohne Gewehr.
• …, wollen Sie so gut sein und zur Ergänzung des arischen Nachweises mir die
nötigen Ahnen anfertigen.
• Senden Sie mir umgehend gegen Nachnahme meine dortigen Stammeltern, die
in den dortigen Büchern stecken. Hier sind dieselben nicht ganz in Ordnung.
• Indem, daß das III. Reich ausgebrochen ist, habe ich ein großes Kreuz! Nämlich mit der arischen Geburt! Sie werden schon was finden. Drücken Sie Ihr
Siegel drauf.
• Ich kann mich mit bestem Willen nicht mehr auf meine Geburt besinnen! Sie
muß aber arisch gewesen sein. Wie mir gesagt wurde, seien Sie der Mann,
der das bezeugen kann. Ich wäre dann fein heraußen.
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Erster Sulzdorfer Adventsmarkt war ein voller Erfolg
Alles passte beim ersten Sulzdorfer Adventsmarkt, der rund um Kirche und Gemeindezentrum veranstaltet wurde. Nachfolgend einige Bilder.
Bürgermeister Walter Krug und Udo Müller („Bürger für Bürger“) als Vertreter
der veranstaltenden Vereine begrüßten die zahlreichen Gäste.
Der Posaunenchor Sulzdorf unter Leitung von Hartmut Scheider ließ vor der evangelischen Pfarrkirche adventliche Weisen erklingen.
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Zahlreiche Besucher erfreuten sich an dem reichhaltigen Angebot und ließen sich in
vorweihnachtliche Stimmung versetzen.
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Pfarrerin Maren Michaelis und Sonja Staude am Stand des Kindergartens sowie
Edgar Ruck beim Korbflechten im Saal des Gemeindezentrums
Und auch die Senioren Willi Fischer, Oswald Berger und Berta Krug hatten ihre
Freude an dem wunderschönen Adventsmarkt.
Neben dem Posaunenchor traten beim 1. Sulzdorfer Adventsmarkt auch noch die
Kindergartenkinder und der Kinderchor Obereßfeld sowie der Gemischte Chor aus
Sulzdorf auf. In der Pfarrkirche fand am Abend schließlich noch ein Gospelkonzert
mit dem Chor „Rainbow“ statt. Hermann Vossenkaul las an einer Krippe mit lebenden Tieren besinnliche Weihnachtsgeschichten.
Als Fazit ist zu ziehen – eine gelungene Veranstaltung, die sicherlich in den kommenden Jahren zum festen Bestandteil des alljährlichen Veranstaltungskalenders
zählen sollte.
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Gedanken zum neuen Jahr - von Pfarrerin Maren Michaelis
„Manchmal braucht man einen, der mit einem geht.
Manchmal braucht man einen, der einen versteht.
Manchmal finden wir alleine nicht den Weg zurück,
manchmal braucht man eine Hand zum Glück.“
so singt Clemens Bittlinger in einem seiner Lieder. Die Strophen beschreiben schwierige Lebenssituationen, in denen Menschen sich danach
sehnen, dass sie nicht alleine sind.
Da bangt ein Kind um den Frieden in seiner Familie. Den Wunsch, dass
seine Eltern sich nicht scheiden lassen, bringt es auf dem Gebetszettel an
der Pinnwand einer Kirche zu Papier.
Einen anderen quält das komische Gefühl, dass etwas mit ihm nicht in
Ordnung ist, geht zum Arzt. „Banges Warten auf die Werte: Bin ich
krank oder gesund? Eine Zeit, die du gewiss niemals vergisst.“ Die dritte
Strophe erzählt von einem Schüler, der sich wegen seines schlechten
Zeugnisses nicht nach Hause traut.
Bittlinger besingt es ganz wunderbar: Wie gut, wenn Menschen in solchen Krisenzeiten nicht allein sind, sondern jemanden haben, der mit ihnen geht, sie versteht und ihnen die Hand zum Glück reicht.
Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen zum einen, dass Sie diese Erfahrung
machen können. Dass Sie sich gerade in den bangen Momenten Ihres Lebens gut aufgehoben wissen im Kreis Ihrer Familie, bei Nachbarn und
Freunden. Zum anderen wünsche ich Ihnen, dass Sie durch die Menschen, die Sie begleiten - deren liebevolle Gedanken, gute Worte und helfenden Hände, Gottes Geleit spüren können. Er lässt uns nicht allein - in
keinem Augenblick des neuen Jahres.
Im Vertrauen darauf grüßt Sie herzlich,
Ihre Pfarrerin Maren Michaelis
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Gedanken zu Weihnachten - von Pfarrer Kurt Wolf
Kein Mensch kann bestimmen, wo, wie und wann er geboren werden
soll … Nur einer konnte wählen, der Heiland. Er hat die Krippe, das Ausgestoßensein, die Verborgenheit gewählt, obwohl er der Reichste, der
Mächtigste, der Edelste aller Menschen war. Warum? Offenbar, weil er
schon hier die Torheit des Kreuzes wählen wollte, für uns und für unser
Heil. Das zeigt mir aber auch, welches meine Mittel zur richtigen Mitarbeit mit ihm sind: nicht Geltungsdrang, Streben nach Reichtum, nach
Ehre und Anerkennung, sondern der Weg des Kreuzes. Das war aber
dann auch das ganze Leben des Heilandes.
(Augustin Bea)
Liebe Bürger unserer Gemeinde,
diesen Text von Augustin Bea lasse ich so wie ich ihn vorfand. Dieser
Text gilt nämlich auch für Menschen,
Menschen, die nicht an den Heiland glauglauben. Sie feiern auch Weihnachten und freuen sich über das Kind in
der Krippe. Auch sie haben schon erfahren, dass die Bedeutung eines
Menschen und Achtung vor jemandem nicht aus dem oben FettgedFettgedruckten kommt. Echte Menschlichkeit
Menschlichkeit kommt gerade aus
Tugenden, die uns dieses Kind in der Krippe vorgelebt hat!
Mag dieses Kind auf uns selbst und unsere Gemeinde die Wirkung
Einfachhhaben, die Bea „nur“ als den „Weg des Kreuzes“ bezeichnet: Einfac
heit, Freude an den kleinen Dingen, Dankbarkeit
Dankbarkeit für alles, was ich hahabe und was ich - nicht nur an Weihnachten - an Gutem und an Güte
geschenkt bekomme …
Dann ist dieses Kind nicht umsonst im Ausgestoßensein der Krippe
zur Welt gekommen!
Eine noch besinnliche AdventsAdventszeit,
ein gnadenreiches Weihnacht
Weihnachtsfest und
ein gesegnetes Neues Jahr 2008
wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer
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Fränkische Krippen
Weihnachtskrippen, die bei der Familie Möller in Obereßfeld ausgestellt sind.
Fast in keiner Familie darf die Krippe fehlen, die am Hl. Abend aufgestellt wird. Sie
ist ursprünglich der Futtertrog, in den Jesus Christus nach seiner Geburt gelegt worden sein soll. In der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom werden in einigen Holzteilen angeblich kleine Stückchen von der Krippe Jesu aufbewahrt. Möglicherweise
stammt von diesen Holzstücken oder auch von den geistlichen Schauspielen zur
Weihnachtszeit und von den überlieferten wundersamen Geschichten des hl. Franz
von Assisi der Weihnachtsbrauch, eine Krippe aufzustellen.
Das Aufstellen von Krippen in den Kirchen ist seit dem 15. Jahrhundert nachgewiesen. Später erst kam die Krippe in die Privathäuser; es sind oft handwerklich meisterliche Werke religiöser Volkskunst. Krippenvereine entstanden überall. In Krippenspielen wird versucht, das Weihnachtsgeschehen darzustellen; meist sind es dreiteilige Stücke: Verkündigung, Herbergssuche, Geburt und Anbetung der Hirten.
Seit dem 17. Jahrhundert tauchen in Quellen, hauptsächlich in Kirchenrechnungen,
Nachrichten über Weihnachtskrippen auf. Viele Familien sind auch noch heute stolz
auf den Besitz einer prächtigen Krippe. Als Folge der Säkularisation 1803 wurde gar
verboten Krippen an Weihnachten aufzustellen. Doch das Volk hielt sich nicht an
die staatlichen Anordnungen.
Aber nicht nur im katholischen Bereich, auch bei den Protestanten findet man die
Krippenbaukunst, nur heißen im Vogtland oder im Erzgebirge die Krippen Weihnachtsberge. Von Lichterengeln umgeben erscheint im Mittelpunkt ein Bergwerk,
hinter dem sich wie in einem Bilderbogen das himmlische Jerusalem aufbaut. Im
allgemeinen jedoch ist das Jesuskind in einer einfachen Krippe liegend zu sehen,
daneben Maria, Josef, Hirten, Schafe, Ochs und Esel.
Es gehört noch heute zur guten Familientradition, dass die Krippe alljährlich unter
dem Christbaum feierlich aufgestellt wird. Immer wieder kommen neue Figuren
hinzu, die Schafherde wird jedes Jahr vergrößert oder die Zahl der Hirten und Engel.
Literatur: Reinhard Worschech: Frk. Weihnachtsbräuche zur Weihnachtszeit, Würzburg 1978
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Bilder aus unserer Heimat
- Krippe beim Adventsmarkt in Sulzdorf am 1. Adventssonntag 2008 -
Die Redaktion des „Echo der Lederhecke“ wünscht allen Leserinnen und Lesern eine besinnliche
Weihnachtszeit, frohe Festtage, einen guten Start in das neue Jahr mit viel Glück,
vor allem Gesundheit und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit.
Echo der Lederhecke
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WIR GRATULIEREN
zum 71. Geburtstag am
83.
69.
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76.
01.01. Ingo Hickisch (Sulzdorf)
02.01. Willy Fischer (Sulzdorf)
02.01. Harry Scheller (Sulzdorf)
02.01. Gisela Keller (Sulzdorf)
03.01. Hannelore Hülbig (Serrfeld)
04.01. Gerda Eden (Sternberg)
06.01. Martha Schubert(Sulzdorf)
07.01. Ingrid Lenz (Sternberg)
09.01. Hildegard Richter (Zimmerau)
10.01. Maria Dellert (Sulzdorf)
13.01. Ella Lochner (Sternberg)
15.01. Berthold Schneider (Sulzdorf)
16.01. Gertrud Michael (Zimmerau)
17.01. Wilfried Pieper (Sulzdorf)
19.01. Berthold Both (Serrfeld)
19.01. Waldemar Schmidt (Serrfeld)
20.01. Elfriede Zirkelbach (Obereßfeld)
21.01. Anna Spielmann (Zimmerau)
23.01. Manfred Hanf (Obereßfeld)
24.01. Erich Götz (Zimmerau)
24.01. Agnes Dömling (Obereßfeld)
24.01. Walter Schad (Sulzdorf)
25.01. Oswald Berger (Sulzdorf)
30.01. Renate Goldschmidt (Sulzdorf)
01.02. Elisabeth Hesselbach (Sulzdorf)
01.02. Ingrid Bredow (Sulzdorf)
02.02. Rosa Dömling (Obereßfeld)
03.02. Helga Ebert (Sulzdorf)
04.02. Irma Scheider (Sulzdorf)
04.02. Isolde Bretschneider (Sternberg)
06.02. Irene Schlinke (Serrfeld)
07.02. Waltraud Klett (Sulzdorf)
07.02. Günter Thein (Serrfeld)
08.02. Olga Unger (Sulzdorf)
08.02. Alois Schweinfest (Serrfeld)
08.02. Maria Burger (Obereßfeld)
08.02. Marga Unger (Serrfeld)
09.02. Frida Sonneberg (Sulzdorf)
10.02. Wilhelm Kalnbach (Sulzdorf
10.02. Klaus Gregor (Zimmerau)
10.02. Oswald Schleier (Zimmerau)
11.02. Herbert Bergmann (Sulzdorf)
13.02. Günter Bonnke (Zimmerau)
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38
72.
84.
81.
70.
68.
66.
68.
79.
73.
16.02. Gerlinde Valtenmaier (Sulzdorf)
19.02. Gerda Klapstein (Zimmerau)
20.02. Lieselotte Wolbrandt (Zimmerau)
20.02. Sieglinde Schmidt (Serrfeld)
21.02. Erika Hanf (Obereßfeld)
21.02. Horst Sya (Sulzdorf)
22.02. Erich Hartung (Sulzdorf)
28.02. Edeltraud Schmidt (Sulzdorf)
28.02. Anita de Sacco (Zimmerau)
74.
90.
73.
68.
73.
65.
66.
65.
90.
79.
73.
69.
74.
84.
82.
81.
81.
65.
75.
03.03. Edeltraud Großkopf (Schwanhausen)
05.03. Charlotte Koslowski (Sternberg)
08.03. Annemarie Hartung (Serrfeld)
08.03. Rudolf Baum (Schwanhausen)
09.03. Auguste Mantel (Zimmerau)
12.03. Karl-Heinz Brüger (Sternberg)
15.03. Ewald Wildenberger (Schwanhausen)
17.03. Dominique Hamels (Sulzdorf)
18.03. Herbert Richter (Zimmerau)
19.03. Hildegard Farr (Serrfeld)
19.03. Ingeburg Weiß (Zimmerau)
19.03. Heinz Ortlauf (Obereßfeld)
20.03. Willi Dellert (Schwanhausen)
22.03. Irmgard Hilliges (Serrfeld)
25.03. Anna Schreiner (Zimmerau)
26.03. Waltraud Teßmann (Sulzdorf)
28.03. Ursula Rohmann (Schwanhausen)
28.03. Udo Müller (Sulzdorf)
30.03. Richard Zirkelbach (Obereßfeld)
Ehejubiläen im ersten Quartal 2009:
Goldene Hochzeit (50 Jahre)
• am 6. Februar Erika und Manfred Hanf (Obereßfeld)
40jähriges Ehejubiläum
• am 1. Februar Rosa und Bruno Geißler (Obereßfeld
Abschließend wie gewohnt der Hinweis, dass Nichtveröffentlichungen von Geburtstagen oder Ehejubiläen in der Gemeindekanzlei mitgeteilt werden.
Impressum:
Herausgeber:
Gemeinde Sulzdorf a.d.L.
Redaktion:
Reinhold Albert (Sternberg) email: [email protected]
Herstellung:
Druckerei Peter Seifert (Untereßfeld)
Auflage:
750 Exemplare, erscheint vierteljährlich
Redaktionsschluss für die Ausgabe 2/2009: 1. März. 2009
Die Skizze auf der Titelseite von Otto Mayer ist dem 1978 erschienenen Buch von Reinhard
Worschech „Fränkische Bräuche zur Weihnachtszeit“ entnommen.
Echo der Lederhecke
104. Ausgabe
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Die Gemeinde sagt Dankeschön
Bei einer Abschlussbesprechung der am Adventsmarkt Beteiligten war man sich
einig, dass dieser sehr gut gelungen war. Es sei ein toller Erfolg gewesen und werde
sicherlich im kommenden Jahr wiederholt, und zwar am 1. Adventssonntag
(29.11.2009).
Die Gemeinde möchte sich besonders für die beim Adventsmarkt gewährte ausgezeichnete Unterstützung bedanken, und zwar bei den Sulzdorfer Firmen OFFMöbel, elso und dem Sägewerk Kalnbach.
Weiter gilt es allen, die in irgendeiner Weise am Adventsmarkt beteiligt waren - den
Ausstellern, den Vereinen, den Organisatoren und natürlich den zahlreichen Gästen
für ihren Besuch herzlich zu danken.
Walter Krug, Bürgermeister
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