Gartenstadt Überlingen - 365° Freiraum + Umwelt
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Gartenstadt Überlingen - 365° Freiraum + Umwelt
ÜBERLINGEN Garten kultur pfad Überlingen Hauptroute Vorwort Das 130-jährige Bestehen des Stadtgartens und das 50-jährige Bestehen als Kneippheilbad waren Anlässe für die Stadt, die Projektidee “Gartenkulturpfad” der Deutschen GartenbauGesellschaft aufzugreifen und als gemeinsames Vorhaben mit der AGENDA21-Gruppe in Überlingen umzusetzen. Ziel ist es, die schönsten Grünflächen und Parks der Stadt als lebendige Zeugnisse der Gartenkultur mit einem “grünen Stadtrundgang” über die historischen Stadtgräben zu vernetzen. Mit dem Team der Überlinger AGENDA 21-Gruppe und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, dem Grünflächenamt sowie der Kur und Touristik Überlingen gelang es, den “Überlinger Gartenkulturpfad” als ersten Gartenkulturpfad am Bodensee und in Baden-Württemberg zu entwickeln und in dieser Broschüre mit einem Plan herauszugeben. Der “Überlinger Gartenkulturpfad” besteht aus einem Hauptweg (4 km), einem barrierefreien Sommerweg (2,2 km) sowie einer Ostroute (3,8 km), die in der ersten Auflage die schönsten grünen Sehenswürdigkeiten wie Perlen an einer Schnur aufreihen. Er trägt damit zur Erholung, Gesundheit und Lebensqualität der Bürger und Gäste bei. Und er kann, ganz im Sinne der AGENDA 21, nachhaltig genutzt und weiterentwickelt werden. Künftig neu entstehende Stationen können bis ins Umland und zu den Ortsteilen integriert werden. Herzlich willkommen in der “Gartenstadt Überlingen”! Volkmar Weber Oberbürgermeister Stadt Überlingen Gräfin Sonja Bernadotte Präsidentin der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. Von der Promenade ausgehend erschließen sich die wichtigsten öffentlichen Gärten und Parkanlagen der Überlinger Gartentradition bis hin zu erst im Entstehen begriffenen Gärten. Wunderbare Ausblicke über den See und die historische Altstadt wechseln mit grünen Oasen der Ruhe. Beginnend am Badgarten wird über wenige Stufen die Uferpromenade erreicht. In westliche Richtung geht es vorbei am mittelalterlichen Badturm, den Gondelehafen querend, bis zum Uferpark. Der Weg verläuft parallel zum Ufer bis zur Therme und dem vorgelagerten Kneippbecken. Dort quert man die Bahnhofstraße und geht rechts am Hotel Stadtgarten vorbei über die Teufelstreppe zur Straße “Auf dem Stein” hinauf. Von dort halbrechts sind es wenige Schritte zur “Scheffelhöhe”. Der Weg führt weiter ostwärts oberhalb der Felskante mit wechselnden Einblicken in den Stadtgarten bis zum Aussichtspavillon. Vom Pavillon windet sich der Weg hinunter in den Gallergraben. Von hier bietet sich ein Abstecher in den Stadtgarten an. Die Hauptroute verläuft hinauf zum 1506 erbauten Gallerturm. Nach einem Abstecher in den neuen Kräutergarten führt der Weg oberhalb des Gallergrabens bis zur Uhlandhöhe. Der Treppenabstieg in den Blatterngraben gewährt interessante Blicke auf die Stadtmauer und in die Gräben. Dem Blatterngraben folgend erreicht man das Tor zur “Fischerhäuservorstadt”. Sich oberhalb des Spielplatzes “Kinderkreis” links haltend gelangt man über den schmalen Gunzoweg in das Überlinger “Dorf”. Die Aufkircherstraße am Radbrunnen querend, schlängelt man sich durch ruhige Gassen bis zur Stadtmauer. Oberhalb des Parkhauses Mitte gelangt man über Treppen zum Garten der Wiestorschule. Links am Hauptgebäude vorbei verlässt man das Schulgelände, quert die Friedhofstraße und folgt dem Weg entlang der Hecke zum oberen Eingang des Friedhofs. Rechts führt der Weg zum Haupteingang. Dort quert man den Friedhofskreisel und nimmt den Bürgersteig zum Bahnhof Stadtmitte. Dort senkt sich der Weg hinab in den Rosennobelgraben, um dann wieder aufsteigend beim Marienbrunnen auf die Gradebergstraße zu treffen. Nach dem Abstecher in den Museumsgarten quert man die Gradebergstraße Richtung St. Johann und kommt über den Fußweg “Sandbergle” wieder hinunter zum Mantelhafen und zur Uferpromenade. 1 Hauptroute Hauptroute Badgarten Uferpark Kur- und Kulturoase mit dem Charme der 50er Jahre Arboretum am See Direkt oberhalb der Promenade liegt der Badgarten. Flankiert wird er vom Kursaal aus dem Jahr 1953, vom klassischen Badhotel und von der ehemaligen Kapuzinerkirche, die heute Spielstätte des Sommertheaters ist. Der Badgarten blickt auf eine lange Gartentradition zurück, die sich aus den Klostergärten der Kapuziner entwickelte. Lange Zeit diente er als Garten für Kurende und Badende. Heute imponiert der alte Baumbestand auf gepflegten Rasenflächen: u.a. die mächtige Buche mit dem schützenden Urweltmammutbaum als Begleiter und die als Naturdenkmal geschützte Platane, unter der sich die Schachspieler der Stadt treffen. Im Frühling verwandeln sich die Rasenflächen in Blumenteppiche aus Tulpen, Narzissen und Blausternchen. Im Sommer bildet der Badgarten oft den Rahmen für Kunstveranstaltungen. Von den Bänken kann der Blick weit über den See schweifen. Zur Promenade hin, dem Verlauf der ehemaligen Ufermauer folgend, Bus: Linie A1 Richtung Landungsplatz blühen Stauden zwischen Haltestelle Bahnhofstraße Parkhaus West Gräsern, Hibiskus und Juli: Sommertheater des Theaters Konstanz, Rosen. Vom Frühjahr Kunsthandwerkermarkt bis zum Herbst wechseln Juni-Sept.: Klassische Kurkonzerte die Formen und FarbTanzabend: Mittwoch, Samstag Tanztee: Sonntag kompositionen. Eine Rotbuche und eine Linde bilden das eindrucksvolle Tor zum Uferpark. Das Ufer wurde erst im Zusammenhang mit dem Bau des Ufersammlers als natürliches Flachufer gestaltet. Die Bäume sind bis auf das Baumtor vor 60 Jahren gepflanzt worden. Markant sind u.a. der Götterbaum (Ailanthus altissima), der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera), der Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum) und die Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia). Das pittoreske Badehäuschen erinnert an die frühere Badekultur am See. Direkt am See befindet sich ein kleiner Wasserspielplatz. Die angrenzende Gartenanlage, die zum Haus am See mit Café Rosenstübchen, Bahnhofstraße 19 gehört, bietet Ruhe unter alten Bäumen. Nahe der Therme kann man sich in einem Kneippbecken erfrischen. Am Ufer steht eine Bronzeplastik von Werner Gürtner, dem bekannten Überlinger Bildhauer (1907-1991) – Vater und Sohn, die sich zu überlegen scheinen: “Gehen wir in die Therme oder gleich in den See?” Bus: Linie A1 Richtung Landungsplatz Haltestelle Bodenseetherme Parkhaus West 2 3 Hauptroute 4 Hauptroute Scheffelhöhe Oberer Stadtgarten Lärchenhain und Lindenduft Waldpark mit Rehgehege und Pavillon Durch einen Lärchenhain – unter dem im April Narzissen und Tulpen den Frühling einläuten – gelangt man in wenigen Schritten zur “Scheffelhöhe”. Viktor von Scheffel (1826 - 1886) war häufiger Kurgast in Überlingen. Sein bekanntester Roman “Ekkehart” schildert eine mittelalterliche Liebesgeschichte im Hegau, Linzgau und Thurgau. Im Schatten der mächtigen Linde genießen wir den Blick über den Rosengarten hinweg auf den See, den Bodanrück und am Horizont Überlingens Hausberg, den Säntis. Gesunde Erfrischung bietet das wenige Schritte von der Ruhebank entfernte Kneippbecken. Bus: A1 Richtung Landungsplatz Haltestelle Bodenseetherme Weiter ostwärts an der Felskante entlang gelangt man im Schatten von Buchen, Lärchen und Kiefern bis zum Pavillon, der exponiert auf einem Felssporn liegt. Der gusseiserne, 120-jährige Pavillon ermöglicht Ausblicke besonderer Art. Weit unter uns der Springbrunnnen, umgeben vom stacheligen Kranz der Kakteengruppe, linker Hand die Stadtmauer, der Gallerturm und das Wahrzeichen der Stadt: das dem Hl. Nikolaus gewidmete Münster. Wechselnde Einblicke in den Stadtgarten lassen die Struktur der Gartenanlage erkennen. Ein Rehgehege im Wald lässt Kinderherzen höher schlagen. Ebenso das “Hexenhäusle”, das vor einigen Jahren mit Hilfe von bürgerschaftlichem Engagement restauriert wurde. Bus: A1 Richtung Landungsplatz Haltestelle Bahnhofstraße Parkhaus West 5 Hauptroute Hauptroute Stadtgarten Kräutergarten Das Herz der Überlinger Gartenkultur Ein junges Pflänzchen im Reigen der Überlinger Gärten Klimatisch begünstigt am Fuße der Molassefelsen gelegen, entfaltet der Stadtgarten aus dem Jahr 1875 auf engem Raume eine äußerst vielfältige Vegetation mit beinahe mediterranem Ambiente: der anmutige Springbrunnen, die berühmte Kakteengruppe mit teilweise sehr alten, bis 6 m hohen Exemplaren, der Fuchsienweg unterhalb der Stadtmauer, hellgrüne Magnolien und Bananenstauden vor ausladenden Buchen. Imposante Baumriesen und zahlreiche botanische Raritäten wie der Taubenbaum (Davidia involucrata), die Strauchkastanie (Aesculus parviflora), der Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata), der Judasbaum (Cercis siliquastrum) und die Flusszeder (Librocedrus decurrens) sind zu entdecken. Eine Beschilderung der Pflanzen erleichtert die Suche. In diesem bedeutenden botanischen Garten verbinden sich Gartenkultur und Natur in vollkommener Harmonie. Zum Rosengarten im Stadtgarten siehe Station E . Vom Gallerturm aus weitet sich der Blick über Stadt und See. Unterhalb des Gallerturms verläuft die von Zypressen begleitete Kneippsteige entlang der Stadtmauer. Auf ihr erreicht man den neuen Kräutergarten. Er ist durch Buchshecken gegliedert. Im ersten Abschnitt werden Küchenkräuter und die Palette der Heilkräuter von Pfarrer Kneipp zu sehen sein. In den nächsten Jahren werden Kräuter der Hildegard von Bingen und auch die Heilkräuter östlicher Gesundheitssysteme wie des indischen Ayurveda folgen. 6 Dass der Garten auf dem Dach des Parkhauses West gedeiht, wird erst auf den zweiten Blick erkennbar: eine gelungene Dachbegrünung, die den knappen innerstädtischen Raum gekonnt nutzt. Bus: Linie A1 Haltestelle Bahnhofstraße Parkhaus West Bus: Linie A1 Richtung Landungsplatz Haltestelle Bahnhofstraße Parkhaus West 7 Hauptroute 8 Hauptroute Uhlandhöhe Blatterngraben Versteckte Anhöhe oberhalb des Blatterngrabens Auf und ab im Grabengrund Vom Gallerturm gehen wir wenige Schritte oberhalb des Stadtgrabens hangaufwärts zur Uhlandhöhe. Ludwig Uhland (1787 - 1862) – bedeutender Dichter der Schwäbischen Romantik und politisch aktiver Zeitgenosse – war wie Scheffel ein häufiger Kurgast in Überlingen. Ihm zu Ehren ist die Höhe, die im Mittelalter eine bedeutende Schanze war, so benannt und mit einer Linde, einem typischen Baum der Deutschen Romantik, bepflanzt worden. Von der Uhlandhöhe schweift der Blick über die Dächer der Altstadt bis zur Mainau und zur Alpenkette. Das Panorama und die wohltuenden Stille legen den Gedanken nahe, dass Uhland hier sein Frühlingsgedicht schuf, dessen 2. Strophe lautet: Von der Uhlandhöhe führt ein Treppenweg mit spannenden Blicken auf die Stadtmauer in den Blatterngraben hinab. Hoch über den Köpfen begleiten die Bäume der anliegenden Gärten den Graben. Wer hört das Flatterecho? Heute bilden die Grabenanlagen die charakteristische Stadtmorphologie. Sie sind in ihrer Gesamtheit ein bedeutendes kulturelles wie auch landschaftliches Erbe der Stadt. Der Blatterngraben erhielt seinen Namen durch seine Bedeutung als Freigang für die Kranken aus dem Leprosenhaus während und nach der Zeit der Schwedenkriege. “Die Welt wird schöner mit jedem Tag, man weiß nicht, was noch werden mag, das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernste tiefste Tal: Nun, armes Herz, vergiß die Qual! Nun muß sich alles, alles wenden.” Brennerei und Mosterei im Dorf, Richard Bäurer, Tel.: 61755 9 Hauptroute 10 Hauptroute Wiestorschulgarten Friedhof Kindlicher Lebensraum für die Phantasie Vom “Kraut- und Baumgarten” zur letzten Ruhestatt Als Projekt der Lokalen AGENDA 21 wurden 2001 der Schulhof und Garten der Wiestorschule mit Schülern, Lehrern und Eltern, unter Mithilfe von Sponsoren, gestaltet und umgesetzt. Kindlicher Bewegungsdrang kann an einer Kletterspinne bzw. am künstlerisch umgestalteten Ahornkletterbaum ausgelebt werden. Schon 1530 wurde der Friedhof vom Münsterplatz vor die Stadt verlegt. Das Gelände dazu, ein kleines Kloster auf den östlich liegenden Wiesen, erhielt die Stadt im Tausch gegen die Altersversorgung der letzten Beginenschwestern. In der Gestaltung des Friedhofs sind mehrere Etappen zu erkennen. Der axiale Hauptweg bietet Orientierung im Wegegeflecht und durchzieht das baumreiche Gräberfeld: steinernes Gedenken unter alten Eiben, die zum Teil in strenge Form geschnitten sind. Die prägenden Linden wurden um 1940 gepflanzt. Vor dem Haupteingang passiert man die “Gottesackerkapelle“, welche der Überlinger Rat J. H. von Pflummern, nach schweren Beschädigungen im 30-jährigen Krieg 1662 -1664 zu einem Barockkirchlein ausbauen ließ. Am Haupteingang verlässt man den Friedhof Richtung Bahnhof Stadtmitte. Hinter der “Villa Kunterbunt” entstand ein Schulgarten mit zentraler Kräuterspirale und Feuerstelle. An der Grenze zum Nachbarn entstand ein grünes Klassenzimmer. Der Hang wurde mit Beeren- und Blütensträuchern bepflanzt. Jedes Frühjahr wird von Lehrern und Schülern ein neuer Wachstumskreislauf auf den Beeten angeschoben. Bus: Linie A1 Richtung Landungsplatz Haltestelle Friedhof Bus: Linie A1 Richtung Landungsplatz Haltestelle Friedhof ZOB am Bahnhof Stadtmitte Parkhaus Stadtmitte 11 Hauptroute Hauptroute 12 Museumsgarten Menzingerhausgärten Ruhiger Patriziergarten über den Dächern der Altstadt Traditionsreiche Kleingärten mitten in der Altstadt Gleich rechts in der Krummebergstraße befindet sich das Städtische Museum im Reichlin-von-Meldegg-Haus, einem spätmittelalterlichen Patrizierpalast (1462). Der Weg führt durch den Museumseingang in den Garten (Eintritt frei). Auf einem ebenen Plateau breitet sich ein geometrisch angelegter Garten mit lauschigen Bäumen aus. Von hier aus schweift der Blick über die Dächer der Altstadt bis zur Alpenkette jenseits des Sees. Im Garten ist ein mächtiger Torkel ausgestellt, der zum Pressen der Weintrauben diente. Jüdische Grabsteine aus verschiedenen Jahrhunderten berichten von der wechselvollen Geschichte der Juden in Überlingen. Auf der steilen Wiese unterhalb des Museumsgartens ist eine Erweiterung geplant. Weinreben, Rosen und Kräuter sollen hier einmal blühen und gedeihen. Die Realisierung ist von der Unterstützung durch Sponsoren abhängig. Bus / Bahn: Bahnhof Stadtmitte Öffnungszeiten wie Museum (Eintritt) Di.- Sa. 9.00- 12:30 / 14.00 -17.00 Uhr So./ Feiertags: 10.00 - 15.00 Uhr Folgt man dem schmalen und steilen Sandbergleweg unterhalb von St. Johann Richtung Mantelhafen, öffnet sich bald in der Mauer ein Durchlass auf “Pfeifenlöter’s Ruh”, einem versteckten Plätzchen, dessen Bezeichnung dem Roman “Der Ratsherr Pflummern” von Th.W. Elbertzhagen entliehen ist. Von hier aus wie auch im weiteren Wegeverlauf hat man Einblick in die Menzingerhausgärten, einer kleinen Kolonie städtischer Kleingärten in zentraler Altstadtlage. Die Fläche diente bereits im Mittelalter der Versorgung der Bevölkerung. Hervorzuheben ist ihre Blumenvielfalt und die einheitliche Abgrenzung der Parzellen mit Buchshecken. Busverbindung: Linie A2 Richtung Burgberg, Linie C Richtung Sportzentrum (Verbindungen zur Ostroute des Gartenkulturpfades) Haltestelle Hotel Ochsen Ostroute Äpfel , Wein und weite Wiesen – eine Entdeckungstour im Osten Überlingens. Die Ostroute beginnt an der Kapelle St. Leonhard – gebaut um 1400 – nahe der Bushaltestelle. Idealerweise folgt man zunächst der Obere St. Leonhardstraße abwärts Richtung Schloss Rauenstein. Nach kurzer Wegstrecke zweigt links ein Fußweg zur Rauensteinstraße ab. Dort liegt das Schloss Rauenstein auf einer leichten Anhöhe umgeben von einem kleinen Park mit einem Apfellehrpfad. Nach dem Besuch des Parkes folgt man der Rauensteinstraße bis zum Ende der Rehmenhalde mit einem weiten Blick über Weinberge und See. Ein Wiesenpfad führt durch die Rebhänge zur Mühlbachstraße, der man links am Weingut Kiefer vorbei bis zur nächsten Weggabelung folgt. Dort zweigt der Weg links ab und führt zwischen Bach und Reben hangaufwärts. Entlang des Wildrosenweges geht es bis zum Wald mit Wildgehege. Bänke laden zum Verweilen und die Landschaft genießen ein. Rechts aufwärts führt der Weg direkt zur Gartenanlage rund um die Café-Terrasse des Hotels St. Leonhard. Über die Zufahrtsallee des Hotels herunter führt der Weg zum Ausgangspunkt St. Leonhardkapelle zurück. 13 Ostroute Schloss Rauenstein Ruhiger Park mit Apfellehrpfad Das Schloss Rauenstein wurde mit seinem Park 1903 von einem Schweizer im neobarocken Stil errichtet und ging 1951 in den Besitz des Landkreises über. Heute dient das Schloss als Ausbildungsstätte der Fachhochschule Biberach. Vom öffentlichen Park aus genießt man im Schatten denkmalgeschützter alter Bäume eine freie Sicht über den See. Etwas abseits der Hauptattraktionen gelegen ist der Park eine ruhige grüne Oase im Überlinger Osten. Der Apfellehrpfad am Südhang zeigt über 50 beschilderte Apfelsorten des Bodenseeraumes. Ein Besuch lohnt sich insbesondere zur Blütezeit im April und zur Reifezeit im Herbst. Hier beginnen zwei weitere Panoramawege unter dem Motto “Gehen hält Fit” ( 4 und 6 km) Richtung Stadtwald. Bus: Linie A2 Haltestelle Rauensteinstraße 14 Ostroute Ostroute Landschaftspark St. Leonhard Deisendorf Kulturlandschaft im Wandel Der noch junge Landschaftspark St. Leonhard Deisendorf ist die Überlinger Antwort auf den rasanten Wandel der Kulturlandschaft und den Siedlungsdruck an den Ufern des Bodensees. Um im Überlinger Osten eine Landschaft mit hoher Naherholungsqualität zu sichern, wurde der Landschaftspark St. Leonhard - Deisendorf ins Leben gerufen. Seltene Obstbaumsorten und eine Sammlung verschiedener Wildrosen säumen die Wege. Blütenreiche Wiesen, naturnahe Gräben und Teiche tragen zur ökologischen Wertigkeit und zu einem vielfältigen Naturerleben bei. Die angrenzenden Weinberge erinnern an die hohe Bedeutung des Weinanbaus für Überlingen im Mittelalter. Highlights: April - Mai : Obstbaumblüte Mai - Juni: Wildrosenblüte August: Wildstauden und Kräuter September - Oktober: Herbstlaub Dezember - Mai: Alpenpanorama bei Föhnlagen Bus: A 2, Haltestelle Rehmenhalde Weingut Kiefer Weinprobe im Sommer wöchentlich vom 16.6. bis 1.9., Verkauf nach Anmeldung. Infos: (07551/ 65855) 15 Parkanlagen Hotel St. Leonhard Gepflegtes Ambiente mit Ausblicken auf den Bodensee Den Park des Hotels St. Leonhard prägen alte Bäume und vielfältige Pflanzungen. In geschützter Südlage wachsen Bitterorangen (Poncirus trifoliata), die – aus dem Atlasgebirge stammend – bis zu -20° Celsius vertragen, im Februar blühen und gelbe Früchte tragen. Ein Weinreben-Schaugarten zeigt die wichtigsten Rebsorten des Bodenseeraumes. Probieren ist erlaubt. Den weitläufigen landschaftlichen Park verlässt man über die Zufahrtsallee des Hotels, umsäumt von Zierkirschen, bevor man wieder zum Ausgangspunkt St. Leonhardkapelle zurückkehrt. Bus: Linie A2 Haltestelle St. Leonhard Öffnungszeiten Kapelle: 3./10. Mai, 7./14. Juni jeweils 18:00 - 19:00 Uhr Barrierefreier Sommerweg Eine Entdeckungsreise durch die Natur der Überlinger Stadtgräben und Gärten. Ideal an heißen Sommertagen. Barrierefreier Sommerweg A Badgarten Kur- und Kulturoase mit dem Charme der 50er Jahre Der Sommerweg beginnt im Badgarten. Vom Eingang Grabenstraße/ Ecke Promenade führt die Grabenstraße bachaufwärts, die Klosterstraße und die Christophstraße querend, rechts an der evangelischen Kirche vorbei zum Espachgraben. Begleitet vom Espach verläuft der Weg am Fuße der historischen Stadtmauer bis zur Rampe, die rechts zur Krummebergstraße/Spitalgasse hinauf führt. Gleich rechts in der Spitalgasse liegt der Eingang zum Garten und Altersheim St. Franziskus. Nach dem Besuch des Gartens quert der Sommerweg die “Olberbrücke” und die Wiestorstraße und führt links am Parkhaus Stadtmitte vorbei entlang der Stadtmauer in den Wagsautergraben, der in den Scherengraben mündet. Auf schattigen Wegen folgt man den naturnahen Gräben des äußeren Befestigungsringes. Am neugotischen Turm (1901), der der Entlüftung des Bahntunnels dient, unterquert der Fußweg die Aufkircherstraße und setzt sich im zunächst etwas steiler abfallenden Gallergraben bis zum Stadtgarten fort. Auf Höhe des Gallerturms gelangt man durch ein Lebensbaumwäldchen in den Stadtgarten mit dem Rosengarten. Vom Rosengarten gelangt man die Bahnhofstraße querend direkt in den Uferpark zum See. Durch ein Baumtor führt der Weg linkerhand zur Uferpromenade zurück zum Ausgangspunkt. Falls die Querung der Gondelebrücke Schwierigkeiten bereiten sollte, kann der Weg entlang des Gondelehafens zur Bahnhofstraße gewählt werden. Von der Grabenstraße oder der Bahnhofstraße ist der Badgarten stufenfrei erreichbar. Gerahmt von Kursaal, Badhotel und der ehemaligen Kapuzinerkirche, hat der Badgarten eine sehr alte Gartentradition, die bis auf die Klostergärten des ehemaligen Kapuzinerklosters zurückgeht. Heute imponieren die gepflegten Rasenflächen mit altem Baumbestand und Blumenteppichen im Frühling: Unter der als Naturdenkmal geschützten Platane treffen sich regelmäßig die Schachspieler der Stadt. Im Sommer bildet der Badgarten oft den Rahmen für Kunstveranstaltungen. Von den Bänken aus kann man weit über den See schweifen und das Treiben auf der Bus: Linie A1 Richtung Landungsplatz Haltestelle Bahnhofstraße Promenade beobachten. Die Parkhaus West zahlreichen Stühle Juli: Sommertheater des Theaters um den Kursaal laden Konstanz, Kunsthandwerkermarkt zum Verweilen und Musik Juni-Sept.: Klassische Kurkonzerte genießen ein. Tanzabend: Mittwoch, Samstag Tanztee: Sonntag B Barrierefreier Sommerweg Barrierefreier Sommerweg C Espachgraben Garten St. Franziskus Bachaufwärts entlang der Stadtmauer Eine ruhige Oase nicht nur für Senioren Der Espachgraben ist Teil der ca. 3 km langen verzweigten mittelalterlichen Befestigungsanlage Überlingens, die ab 1180 über Jahrhunderte zur Marktsicherung zunächst als Graben mit Wall errichtet und später durch Türme und Mauern verstärkt wurde. Der Espachgraben beginnt in der Fischerhäuservorstadt unterhalb des Kinderspielplatzes. Bereits nach wenigen Metern spürt man die charakteristische Ausstrahlung der Gräben: Stille, Grün und Frische. Der Weg verläuft parallel zum Espach entlang moosbedeckter Sandsteinmauern und der historischen Stadtmauer. In jüngster Zeit wurde der Espach renaturiert und der Weg sowie die Zugänge in den Graben neu gestaltet. Bis 1900 trieb der Bachlauf, in höherem Gerinne geführt, eine Mühle an. Bus/Bahn: alle Linien Bahnhof Stadtmitte Von der Spitalgasse erreicht man durch den Eingang zum Altersheim St. Franziskus den Garten. Erst vor einigen Jahren wurde der Garten saniert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zwei alte Linden spenden wohltuenden Schatten und werden durch einen Kranz von Kugelahornen rund um den Chor der Franziskanerkirche ergänzt. Die Gestaltung des Gartens mit Buchshecken, Rasen und Staudenrabatten ist an den Charakter alter Klostergärten angelehnt. Im Mai ist der Rasen mit Margariten übersät, im Juni duften die Linden. Inmitten der quirligen Altstadt kann man sich hier mit Blick auf das Münster auf einer der Bänke im Grünen entspannen oder auch ein Schwätzle halten. Bus/Bahn: alle Linien am ZOB Bahnhof Stadtmitte Parkhaus Stadtmitte D Barrierefreier Sommerweg Wagsautergraben/ Scherengraben/ Gallergraben Barrierefreier Sommerweg E Rosengarten im Stadtgarten Naturnahe Flora und Fauna im äußeren Grabenring Die Gräben sind Teil des äußeren Befestigungsringes, durch den ab dem 15./ 16. Jahrhundert die Rebleute und Bauern des “Dorfes” in Schutz genommen wurden. Nach Querung der Wiestorstraße folgt der Sommerweg der Stadtmauer dem Kesselbach entlang in den Wagsautergraben, der am Knick um den gleichnamigen Turm in den Scherengraben mündet. In diesem naturnahen, ungestörten Grabenabschnitt herrscht eine waldige Atmosphäre. Unter Bäumen duftet im Frühling der Bärlauch. Am Hang entspringt eine Quelle, dessen Wasser durch den Grabengrund rinnt und den Kesselbach speist. Nach der Unterquerung der Aufkircherstraße öffnet sich der Gallergraben. Ein kleiner Bach wird aus Quellaustritten am Hang gespeist und rinnt zum See hinunter. Links blickt man durch ein Tor in den Blatterngraben (s. Hauptroute Nr. 8). Senkrechte bis zu 20 m hohe Felswände geben dem Gallergraben eine besondere Dramatik. Sie sind im Mittelalter überwiegend von Menschenhand geschaffen worden. Im Winter verwandeln sie sich in bizarre Eiswände. Bus: ZOB Stadtmitte oder Linie A1 Richtung Landungsplatz Haltestelle Bahnhofstraße Parkhaus Mitte, Parkhaus West Auf Höhe des Gallerturms führt der Weg durch ein Lebensbaumwäldchen in den 1875 angelegten Stadtgarten (siehe Hauptroute Nr. 5). Vorbei am Springbrunnen folgt man der langen Blumenrabatte zum neueren Teil des Stadtgartens, dem Rosengarten, der im Jahr 1939 im geometrischen französichen Stil angelegt worden ist. Duftende Edelrosen wie “Gloria Dei”, “Duftwolke”, “Sutter’s Gold” und belebendes Wasser prägen den Rosengarten. Lauschige Nischen rund um die Rosenbeete laden zum Verweilen ein. Hier finden sich auch seltenere Blütensträucher wie die Radspiere und der chinesische Flieder sowie eine große Sammlung verschiedener Kletterpflanzen. Der Teich ist vor allem im zeitigen Frühling, wenn Frösche und Molche ihn bevölkern, ein Anziehungspunkt nicht nur für Kinder. Den oberhalb des Rosengartens gelegenen Wiesenhang durchweben im Frühling unzählige Narzissen. Bus: Linie A1 Haltestelle Bahnhofstraße Parkhaus West Garten kultur pfad Hauptroute, Stationen 1 bis 12 (4 km) Barrierefreier Sommerweg, Stationen A bis F (2,2 km) Ein Projekt der Stadt Überlingen und der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. Ostroute, Schloß Rauenstein - St Leonhard, Stationen 13 bis 15 (3,8 km) ÜBERLINGEN Barrierefreier Sommerweg F Uferpark Arboretum am See Der beliebte, landschaftlich angelegte Uferpark ist geprägt durch gepflegte Rasenflächen unter zahlreichen ca. 60-jährigen Bäumen, wie z.B. links des Weges ein Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum), ein Götterbaum (Ailanthus altissima) und der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera), dessen Blätter die Form einer stilisierten Tulpenblüte haben. Das pittoreske Badehäuschen erinnert an die frühere Badekultur am See. Direkt am See befindet sich ein kleiner Wasserspielplatz. Die Gartenanlage, die zum Haus am See mit Café Rosenstübchen, Bahnhofstraße 19 gehört, bietet Ruhe unter alten Bäumen. Auf Bänken kann man den Blick über den Überlinger See zum Bodanrück schweifen lassen. Ein Baumtor führt den Weg links zur Uferpromenade. H Haltestelle Bus, ÖPNV Brunnen, Wasserspiel P Parkmöglichkeit Botanische Besonderheit Einkehrmöglichkeit Kulturelles Angebot Spielangebot Kneippanlage Impressum Konzeption und Texte: AGENDA21 Überlingen, Projektgruppe Gartenkulturpfad: Bernadette Siemensmeyer, Franz-Joseph Thalhofer, Hartwig Troll, Gerhard Woerner mit Unterstützung vom Amt für Grünflächen, Umwelt und Forst, Thomas Vogler Herausgeber: Stadt Überlingen und Kur und Touristik Überlingen GmbH Idee: Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. Illustration, Layout und Realisierung: dege.kommunikation, Agentur für Werbung und Marketing, Reutlingen, www.dege-kommunikation.de Bildquellen: Fotostudio Lauterwasser, Bernadette Siemensmeyer, Städtisches Museum Überlingen, Michaela Klüver-Spreng (Copyright für die Fotos: Lokale AGENDA21 Überlingen) 2. Auflage: 2006, 10.000 Exemplare Ein Projekt der Stadt Überlingen und der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. www.dgg1822.de ÜBERLINGEN Mit freundlicher Unterstützung von: Amt für Grünflächen, Umwelt und Forsten, Stadt Überlingen, Lokale AGENDA21 Überlingen, Projektgruppe Gartenkulturpfad, Kur und Touristik Überlingen GmbH, Verschönerungsverein Überlingen e.V. Kur und Touristik Überlingen GmbH Landungsplatz 14 88662 Überlingen Bus: Linie A1 Richtung Landungsplatz Haltestelle Bodenseetherme Parkhaus West Telefon 0 75 51 / 99 11 29 Telefax 0 75 51 / 99 11 35 [email protected] www.ueberlingen.de