Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis

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Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT
FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
für den Landkreis Oldenburg
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
für den Landkreis Oldenburg
von
Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter)
Matthias Franck
Kai Weber
im Auftrag des
Landkreises Oldenburg
Hannover, im Dezember 2001
Schiffgraben 33 ! D - 30175 Hannover Tel.: 0511 / 34 13 92 u. 34 13 93 ! Telefax: 318 04 00 ! E-Mail: [email protected]
Vorstand: Prof. Dr. Ludwig Schätzl (Vorsitz), Prof. Dr. Lothar Hübl (Stellvertr.) ⋅ Geschäftsführer: Dr. Rainer Ertel
II
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
III
Landkreis Oldenburg
Vorwort
Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) hat sich in der Vergangenheit bereits
in zahlreichen Regionen Niedersachsens mit den verschiedenen Aspekten der Gewerbeflächenpolitik auseinander gesetzt und verfügt daher über breit gefächerte Erfahrungen zu diesem Thema.
Alle diesbezüglichen Arbeiten des NIW verwenden eine regionale Betrachtungsebene, die zum
Ziel hat, die Gewerbeflächenentwicklung zwischen den verschiedenen Gemeinden abzustimmen
und Möglichkeiten der interkommunalen Kooperation auszuloten. Eine regionale Herangehensweise
hat allerdings nur dann Erfolg, wenn sie die gemeindliche Planungshoheit respektiert, d.h. die
Gemeinden eng in die Erarbeitung einer Gewerbeflächenentwicklungsstrategie eingebunden werden. Ein solches durch Information, Transparenz, Koordination und Kooperation gesteuertes
Verfahren ermöglicht es, den Gemeinden einerseits hochwertige Flächen für die zukünftige Entwicklung zu sichern und andererseits durch eine mit den Nachbargemeinden abgestimmte „Gewerbeflächenpolitik mit Augenmaß“ Kosten für überdimensionierte Planungen und überzogene Bodenbevorratung zu sparen.
Diese Grundsätze gelten auch für das vorliegende „Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den
Landkreis Oldenburg“ 1. Eine unverzichtbare Säule der Untersuchungen für den vorliegenden Baustein war deshalb die Zusammenarbeit mit den Gemeinden des Landkreises. In allen acht Gemeinden des Landkreises (Stadt Wildeshausen, Gemeinden Dötlingen, Hatten, Hude, Ganderkesee, Großenkneten, Wardenburg und sowie der Samtgemeinde Harpstedt) wurden im April und Mai
2001 ausführliche Gespräche mit den Hauptverwaltungsbeamten und den für Bau- bzw. Planungsangelegenheiten sowie Wirtschaftsförderung zuständigen Fachleuten der Verwaltung zur Situation und zu den Perspektiven der Gewerbeflächenentwicklung geführt. Eine umfangreiche
schriftliche Gewerbeflächenerhebung bei den Gemeinden ergänzte die Gespräche.
Eine weitere elementare Säule des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes war die Begleitung
durch eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Oldenburg mbH (WLO), des Dezernats I der Landkreisverwaltung sowie ausgewählter Gemeinden. Die Koordination der Bearbeitungsschritte und die Diskussion der Zwischenergebnisse
erfolgte in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber und der Arbeitsgruppe. Das Gewerbeflächenentwicklungskonzept besteht aus folgenden Bausteinen:
-
Als Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenentwicklung werden in Abschnitt 2. zunächst auf
der Grundlage der NIW-Regionaldatenbanken und aufgrund von Sonderauswertungen des NIW
die Wirtschaftsentwicklung sowie die Standortbedingungen im Landkreis Oldenburg näher betrachtet (S. 7). Aufbauend hierauf erfolgt eine Charakterisierung und Bewertung der einzelnen Wirtschaftsstandorte (S. 29). Die Aktivitäten der kommunalen Gewerbeflächenpolitik
und der Wirtschaftsförderung im Landkreis und seinen Gemeinden (S. 32) wurden im Rahmen
der Gemeindegespräche erörtert. Auch sie werden in Abschnitt 2. zusammengefasst dargestellt.
-
Zur Erfassung des Gewerbeflächenangebots und der Flächennachfrage wurden in allen Gemeinden des Landkreises Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen, die Gewerbeflächenplanungen sowie der Flächenumsatz der vergangen acht Jahre schriftlich erhoben sowie im
Rahmen von Gemeindegesprächen diskutiert. Die Ergebnisse werden im Abschnitt 3. Gewerbeflächenangebot und -nachfrage dokumentiert und bewertet (S. 44). Zusätzlich wird die Ge-
1
Das „Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Oldenburg“ ist ein Baustein des Gesamtgutachtens
„Gemeinsames Gewerbeflächenentwicklungskonzept für die Stadt Oldenburg sowie die umliegenden Landkreise
Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch“.
IV
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
werbeflächensituation in den umliegenden Landkreisen und kreisfreien Städten kurz charakterisiert (S. 65).
-
Ein zentrale Aufgabe des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes ist die Zusammenstellung und
Bewertung potenzieller Gewerbeflächen in Abschnitt 4.. Für jede dieser sogenannten Vorschauflächen wurde ein Profil erstellt (S. 73).
-
Auf Grundlage der Abschnitte 2. (Standortbedingungen), 3. (Gewerbeflächenangebot und
-nachfrage) und 4. (Vorschauflächen) werden in Abschnitt 5. Konsequenzen und Handlungsempfehlungen für die künftige Gewerbeflächenentwicklung sowie das Gewerbeflächenmarketing abgeleitet (S. 119). Insbesondere werden die Vorschauflächen vor dem Hintergrund
der Standortbedingungen und der derzeitigen Gewerbeflächensituation bewertet und mit Empfehlungen für die weitere Entwicklung versehen. Dieser Abschnitt behandelt alle relevanten
Aspekte und Handlungsempfehlungen für die künftige Gewerbeflächenpolitik im Landkreis Oldenburg. Um die Bedeutung dieses Abschnitts zu betonen, ist er auf farbigen Papier
gedruckt worden.
In Bezug auf die Detailliertheit der Bestandsaufnahme, die Einbindung des Vermarktungsaspektes
sowie die Ausführlichkeit der Handlungsempfehlungen geht dieses Konzept deutlich über vergleichbare Gutachten hinaus. Es kann deshalb im Hinblick auf die Entwicklung und Vermarktung
von Gewerbeflächen den Anspruch eines Pilotprojektes erheben.
Die Erarbeitung des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes bildet allerdings nur den ersten Schritt
zur Umsetzung einer langfristigen Strategie der Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung für
den Landkreis Oldenburg. Bei der Realisierung der vorliegenden Handlungsempfehlungen kommt
den politischen Vertretern der Gemeinden und des Landkreises eine zentrale Rolle zu. Sie
müssen einen Großteil der erforderlichen Rahmenbedingungen für die umsetzenden Akteure der
Verwaltungen schaffen. Teilweise ist in der Politik das Bewusstsein hierfür noch nicht hinreichend
ausgeprägt. In den Fraktionen der Gemeinderäte und des Kreistages muss deshalb intensiv für die
Ereichung der im Gewerbeflächenentwicklungskonzept formulierten Ziele geworben werden.
Das vorliegende Gutachten konnte nur durch eine intensive Zusammenarbeit und in enger Abstimmung mit den relevanten Akteuren im Landkreis Oldenburg erarbeitet werden. Die Gemeinden,
die Landkreisverwaltung und insbesondere die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis
Oldenburg mbH (WLO) haben umfangreiche Arbeitsunterlagen zur Verfügung gestellt, die Erhebungen unterstützt und in Arbeitsgesprächen die Befunde erläutert und diskutiert. Allen Beteiligten sei
an dieser Stelle für ihre konstruktive Mitarbeit gedankt.
Die Arbeiten sind im NIW begleitet worden von Klaus-Jürgen Hentschel (Datenauswertungen, Grafiken), Susanne Endres (Redaktionsarbeiten, Gemeindegespräche, Datenauswertungen), Sandra
Töllner (Datenauswertungen), Mareike Bode (Redaktionsarbeiten) sowie von Hendrik Nee und
Carsten van de Loo (Karten). Auch ihnen gilt unser Dank.
V
Landkreis Oldenburg
Inhalt
Seite
1.
2.
Ziele und Methodik des Konzeptes
1
1.1
Ziele des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes
1
1.2
Ablauf der Erhebungen
3
Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderung
im Landkreis Oldenburg
7
2.1
Wirtschaftsentwicklung und Standortbedingungen im Landkreis Oldenburg
7
2.2
Charakterisierung und Bewertung der Gemeinden
29
2.3
Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten
des Landkreises und seiner Gemeinden
32
2.3.1
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Landkreis Oldenburg (WLO)
32
2.3.2
Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten
der Gemeinden
35
Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung
42
2.3.3
3.
4.
Gewerbeflächenangebot und -nachfrage im Landkreis Oldenburg
44
3.1
Verfügbare Gewerbeflächen
46
3.2
Gewerbeflächenplanungen
55
3.3
Gewerbeflächennachfrage
60
3.4
Verfügbare Gewerbeflächen im Umfeld des Landkreises Oldenburg
65
Vorschauflächen
69
4.1
Vorschauflächen im Überblick
69
4.2
Beschreibung und Bewertung der einzelnen Vorschauflächen
73
VI
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Seite
5.
Konsequenzen für die künftige Gewerbeflächenpolitik
5.1
5.2
5.3
Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale und Empfehlungen
für die einzelnen Gemeinden und Teilräume
119
Empfehlungen für eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von
Gewerbeflächen
128
5.2.1
Umfang des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg
128
5.2.2
Strategische Flächenvorratspolitik
130
5.2.3
Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten
131
5.2.4
Förderung von zwischenbetrieblichen Synergieeffekten in Gewerbegebieten
134
5.2.5
Gestaltung von Gewerbegebieten
135
5.2.6
Interkommunale Kooperationen
137
Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation des Gewerbeflächenund Standortmarketings
5.3.1
5.4
Anhang
119
140
Wirtschaftsförderung als Voraussetzung für ein erfolgreiches
Gewerbeflächenmarketing
140
5.3.2
Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings
141
5.3.3
Organisation des Gewerbeflächenmarketings
142
5.3.4
Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing
143
Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen
146
150
1
1.
Landkreis Oldenburg
Ziele und Methodik des Konzeptes
1.1
Ziele des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes
Im Rahmen des wirtschaftlichen Strukturwandels von Regionen hat, trotz der zunehmenden Relevanz weicher Standortfaktoren, die Ausstattung mit Gewerbeflächen weiterhin entscheidende Bedeutung. Umfragen bestätigen, dass die meisten
Kommunen in Deutschland die Gewerbeflächenpolitik als eines der wichtigsten
Instrumente ihrer Wirtschaftsförderungsaktivitäten ansehen.
Ausstattung mit Gewerbeflächen hat weiterhin entscheidende Bedeutung
Die aktuellen Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenpolitik stellen die Kommunen vor besondere Herausforderungen:
Herausforderungen für
die Kommunen:
-
Zahlreiche Städte und Gemeinden haben sich in Hinblick auf ihr Gewerbeflächenangebot neu positioniert und so den Wettbewerbsdruck unter den Wirtschaftsstandorten erhöht. In einigen Landkreisen wird das Gewerbeflächenangebot in Flächenpools regional gebündelt und somit effizienter vermarktet.
... Wettbewerbsdruck
-
Die notwendigen finanziellen Mittel zur Entwicklung hochwertiger und gut vermarktbarer Gewerbeflächen sind in den Städten und Gemeinden knapp. Das
bedeutet, dass die vorhandenen Ressourcen gebündelt und auf die Projekte
mit den besten Realisierungschancen konzentriert werden müssen.
... knappe Ressourcen
-
Überregionale Neuansiedlungen von klassischen Produktionsbetrieben sind
immer schwieriger zu realisieren, wogegen Neugründungen und die Bestandsentwicklung, d.h. Verlagerungen und Erweiterungen innerhalb von Kommunen
und Regionen, für die Flächenpolitik an Bedeutung gewonnen haben.
... wenig Neuansiedlungen
-
Die gewerbliche Nachfrage richtet sich zunehmend auf qualitativ hochwertige
Gewerbeflächen mit einer attraktiven Ausstattung an Standortfaktoren. Das
bedeutet, dass es an den Standorten, auf die sich die Nachfrage konzentriert,
häufig nicht gelingt, in ausreichendem Maße Gewerbeflächen bereitzustellen,
sich aber in den Gemeinden mit ungünstigen Standortbedingungen und geringer Entwicklungsdynamik z. T. große ungenutzte Flächenreserven ergeben.
... Konzentration der
Nachfrage
-
Die Anforderungen seitens der Unternehmen an die Gestaltung und den Branchenmix in Gewerbegebieten steigen. Auch wenn sich die meisten Betriebe
noch wenig mit diesen Aspekten der Qualität von Gewerbeflächen auseinander
setzen, so sind doch zumindest bei hochwertigen Dienstleistungs- und Produktionsbetrieben zunehmend höhere Ansprüche an das unmittelbare Unternehmensumfeld zu verzeichnen.
... Qualitätsanforderungen
-
Der seit geraumer Zeit zu beobachtende Suburbanisierungsprozess, d.h. die
Verlagerung von Betrieben aus den Zentren in das nähere und weitere Umland, wird weiterhin die Gewerbeflächennachfrage in Regionen wie dem Landkreis Oldenburg maßgeblich mitbestimmen.
... Suburbanisierung
-
Der aktuell hohe Gewerbeflächenbedarf der Unternehmen wird auch künftig
anhalten, weil aufgrund wachsender Kapitalintensität der Produktion die benötigte Fläche je Arbeitsplatz weiter ansteigt.
... hoher Flächenbedarf
-
Zudem ist ein Trend zur intensiveren Nutzung von Gewerbegrundstücken nicht
auszumachen. Vor allem bei Betriebsverlagerungen und Neugründungen wird
oftmals flächenextensiv, meist eingeschossig gebaut und ein möglichst hoher
... Reserveflächen
2
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Anteil an Reserveflächen angestrebt, um jederzeit flexibel reagieren zu können.
... Grundstückskauf
-
Unternehmen, die sich in Gewerbegebieten ansiedeln, werden auch künftig ihr
Betriebsgrundstück überwiegend selbst kaufen. Investorenmodelle gewinnen
zwar derzeit an Bedeutung, sind aber immer noch die Ausnahme. Die anbietenden Gemeinden müssen sich deshalb in der Gewerbeflächenentwicklung
und -vermarktung weiterhin unmittelbar mit den unternehmerischen Zielgruppen auseinander setzen.
... weitere Leistungen der
Wirtschaftsförderung
-
Insbesondere ansiedlungsinteressierte, aber auch ansässige Betriebe fragen in
Verbindung mit dem reinen Grundstückskauf zunehmend eine Reihe weitergehender Dienstleistungen nach. Die lokalen und regionalen Wirtschaftsförderungsakteure sind deshalb aufgefordert, ihren Produktkatalog rund um das
Gewerbegebiet zu erweitern.
Gemeinden und Landkreis
müssen sich den Herausforderungen stellen
Für die Gemeinden im Landkreis Oldenburg ist es unumgänglich, sich diesen
Herausforderungen zu stellen und das eigene Gewerbeflächenangebot vor dem
Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen sowohl im Hinblick auf seine
Quantität als auch seine Qualität einzuordnen, weiter zu entwickeln und dann
möglichst effizient zu vermarkten.
Zielrichtungen des vorliegenden Konzeptes:
Das vorliegende Gewerbeflächenentwicklungskonzept leistet hierzu einen entscheidenden Beitrag, indem es schwerpunktmäßig zwei Zielrichtungen verfolgt:
... Vorschauflächen auswählen und bewerten
-
Potenzielle Standorte der Gewerbeflächenentwicklung - die sogenannten Vorschauflächen - werden vor dem Hintergrund des derzeitig verfügbaren Angebots, der Planungsvorhaben, der Flächennachfrage sowie der Standortbedingungen im Landkreis Oldenburg ausgewählt und bewertet.
... Empfehlungen zur Mobilisierung, Entwicklung, und Vermarktung
-
Für die Mobilisierung, Entwicklung und Vermarktung dieser Vorschauflächen
werden Handlungsempfehlungen formuliert, wie das künftige Flächenangebot
im Landkreis für interregionalen Wettbewerb bestmöglich vorbereitet werden
kann.
Unternehmerische Zielgruppen von zentraler
Bedeutung
Von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des kommunalen Gewerbeflächenangebots sind die unternehmerischen Zielgruppen. Die Vermarktungschancen der
Gewerbegrundstücke sind in starkem Maße davon abhängig, dass das Angebot,
insbesondere in qualitativer Hinsicht, bestmöglich auf die betriebliche Nachfrage
abgestimmt ist. Das vorliegende Gewerbeflächenentwicklungskonzept setzt sich
deshalb in seinen Empfehlungen auch mit den potenziellen unternehmerischen
Zielgruppen des Flächenangebots auseinander.
Regionaler Ansatz des
Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes ...
Das Gewerbeflächenentwicklungskonzept geht dabei bewusst über die einzelgemeindliche Betrachtung hinaus und verfolgt einen regionalen Ansatz. Interkommunale Kooperationen oder zumindest die regionale Koordination werden künftig
wesentliche Bestandteile der Entwicklung und Vermarktung eines hochwertigen
Gewerbeflächenangebots sein.
... auch über die Landkreisgrenzen hinaus
Hierbei muss intensiv geprüft werden, inwiefern Kooperationen auch über die
Landkreisgrenzen hinaus sinnvoll sein können. Die Einbindung des Gutachtens
„Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Oldenburg“ als Baustein III in das „Gemeinsame Gewerbeflächenentwicklungskonzept für die Stadt
3
Landkreis Oldenburg
Oldenburg sowie die umliegenden Landkreise Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch“ macht bereits deutlich, dass im Interesse aller Partner die Zusammenarbeit an Stadt- Landkreisgrenzen nicht Halt machen darf.
1.2
Ablauf der Erhebungen
Die Entwicklung von Gewerbeflächen ist ureigenste kommunale Aufgabe. Zwar
sind die Kreisebene und z.T. auch die Bezirksebene in die Planungs- und Genehmigungsprozesse eingebunden, doch ausführliche Informationen zum Stand
der Planungsprozesse, zur Qualität und Ausgestaltung der Flächen und nicht zuletzt zur Vermarktung und zu den angesiedelten Betrieben sind nur vor Ort bei den
Gemeinden zu erhalten. Die einzelnen Aspekte der Gewerbeflächenentwicklung
wurden deshalb im Rahmen der Gemeindegespräche mit den Hauptverwaltungsbeamten und weiteren Vertretern der Verwaltung behandelt. Als Grundlage für
eine qualitative Analyse der Gewerbeflächensituation wurden bei den Gemeinden
Daten aus folgenden Bereichen abgefragt:
-
Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen,
-
Gewerbegebietsplanungen,
-
künftig zu entwickelnde, potenziell hochwertige Gewerbeflächen (Vorschauflächen) sowie
-
Umsatz von Gewerbeflächen und Betriebsansiedlungen in der Vergangenheit.
In einem detaillierten Fragebogen wurde der Bestand an verfügbaren Gewerbeflächen in den Gemeinden erhoben. Dabei war von den Gemeindeverwaltungen für
jedes räumlich getrennte Gewerbegebiet mit noch verfügbaren Flächen ein eigener Fragenkatalog mit folgenden Informationen auszufüllen:
-
Name des Gewerbegebietes,
-
Lage innerhalb der Gemeinde,
-
Verkehrsanbindung des Gewerbegebietes,
-
Flächengröße und Art der möglichen Nutzung 2 (v.a. GE- und GI-Nutzung),
-
Eigentumsverhältnisse,
-
Angaben zum Kaufpreis (soweit möglich),
-
Angaben zu möglichen Konflikten mit Nachbarnutzungen.
In einem weiteren Fragebogen wurden bei den Gemeinden Informationen zur
Planung von Gewerbegebieten erfragt. Zusätzlich zu den o.g. Merkmalen für bestehende Gewerbegebiete - soweit sinnvoll und bereits möglich - stand dabei der
Planungsstand der Vorhaben im Vordergrund. In diesem Zusammenhang sind nur
Flächen aufgenommen worden, bei denen die formalen Planungen bereits begonnen hatten, d.h. mindestens ein Aufstellungsbeschluss für eine Flächennutzungsplanänderung vorlag.
2
Die Begriffe „Gewerbeflächen“ oder „Gewerbegebiet“ werden im Folgenden grundsätzlich als
Sammelbegriff für GE-, GI- und bestimmte SO-Nutzungen (z.B. Einzelhandel) benutzt. Wird
nach den einzelnen Nutzungen unterschieden, so ist dieses ausdrücklich erwähnt.
Quellen:
Gemeindegespräche und
Gewerbeflächenerhebung
Detaillierte Erhebung der
einzelnen Gewerbegebiete
mit noch verfügbaren
Flächen
Zusammenstellung aller
Gewerbeflächenplanungen
4
Gewerbeflächenumsatz
und angesiedelte Betriebe
in den Gemeinden
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Der Umsatz (bzw. Verkauf) von Gewerbeflächen wurde für die einzelnen Jahre
1993 bis 2000 erhoben. Der Erhebung wurde die Ansiedlungsdatenbank der WLO
zugrunde gelegt. Es wurden alle Fälle erfasst, bei denen Gewerbeflächen nachgefragt wurden, d.h. Betriebserweiterungen, Umsiedlungen innerhalb der Gemeinden, Neugründungen und Ansiedlungen von außerhalb der Gemeinden. Betriebe mit einer Flächennachfrage vor 1993 blieben unberücksichtigt, da diese
Daten nicht flächendeckend zur Verfügung standen. Folgende Informationen wurden abgefragt:
-
Name, Standort und Gewerbegebiet,
-
Branche,
-
Beschäftigtenzahl,
-
belegte Fläche,
-
Ansiedlungsjahr,
-
Herkunft des Betriebes.
Untersuchung von Vorschauflächen als Schwerpunkt des Gutachtens
Schwerpunkt der flächenbezogenen Untersuchungen des Gutachtens ist die Erfassung von potenziell hochwertigen, zukünftig zu entwickelnden Gewerbeflächen
(Vorschauflächen). Auf Basis der Gemeindegespräche sowie des von den Gemeinden zur Verfügung gestellten Datenmaterials wurden für alle erhobenen Vorschauflächen Profile erstellt (Abschnitt 4.2), die noch einmal mit den jeweiligen
Gemeinden abgestimmt wurden.
Erörterung der Vorschauflächen mit den Fachdiensten des Landkreises
und der WLO
Die korrigierten Gewerbeflächenprofile wurden anschließend in einer Sitzung der
projektbegleitenden Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Gemeindevertretern, der
WLO sowie des Dezernats III des Landkreises überprüft und diskutiert. Hierbei
wurden diejenigen Flächen herausgefiltert, bei deren Umsetzung die Arbeitsgruppe aus verschiedenen Gründen erhebliche Bedenken sah. Diese Bedenken wurden anschließend zwischen den Gutachtern und den betroffenen Gemeinden diskutiert und soweit wie möglich ausgeräumt.
Bewertung der Flächen
durch das NIW
Vor dem Hintergrund der Standortbedingungen, des Gewerbeflächenangebots
sowie der Nachfrage hat das NIW die so ermittelten Vorschauflächen anschließend bewertet und Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise formuliert.
Besichtigung der Gewerbeflächen
Im Rahmen der Gemeindegespräche wurden zur Bewertung die wichtigsten verfügbaren und geplanten Gewerbeflächen sowie alle Vorschauflächen in Augenschein genommen, um unabhängig von der Datenlage einen Eindruck von den
Standorten zu erhalten.
Flächenzusammenstellung als Grundlage für
Vermarktung und Gewerbeflächenpolitik
Insgesamt ist mit den umfangreichen Erhebungen eine Transparenz über das
derzeitige, das geplante und das potenzielle Gewebeflächenangebot geschaffen
worden, die bislang in dieser Form nicht vorlag. Die Informationen und Bewertungen sind eine unverzichtbare Entscheidungsgrundlage für die künftige Gewerbeflächenpolitik und Vermarktungsbemühungen, weil sie einen vollständigen Überblick über alle Angebote und Planungen im Landkreis Oldenburg bieten.
5
Landkreis Oldenburg
Abgrenzung von Flächenarten
Für das vorliegende Gewerbeflächenentwicklungskonzept wurde die folgende
Abgrenzung von Gewerbeflächen gewählt:
-
Vollständig belegte Gewerbegebiete: Es sind keine Flächen oder nur noch
einzelne kleine Grundstücke verfügbar. Diese Gewerbegebiete sind im Rahmen dieser Untersuchung ausgeblendet worden. Erhoben wurden lediglich die
ansässigen Betriebe, sofern sie sich seit 1993 dort angesiedelt oder erweitert,
d.h. Flächen nachgefragt haben.
-
Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen: Für diese Gebiete existiert ein
rechtsgültiger Bebauungsplan und es sind noch Grundstücke verfügbar. Die
freien Flächen sind nicht in allen Fällen sofort verfügbar, d.h. die Verfügbarkeit
kann durch z.B. mangelnde Verkaufsbereitschaft der Eigentümer, Optionierung
von Grundstücken oder noch fehlende Erschließung eingeschränkt sein. In der
Analyse des Gewerbeflächeangebots wird deshalb nach „sofort“ und „nicht
sofort“ verfügbaren Flächen unterschieden.
-
Geplante Gewerbegebiete: Die entsprechenden Flächen sind noch nicht verfügbar, befinden sich aber im Planungsverfahren. Die Bandbreite reicht vom
Aufstellungsbeschluss für eine Flächennutzungsplanänderung bis zum bevorstehenden Satzungsbeschluss und Inkrafttreten eines Bebauungsplans.
-
Vorschauflächen: Für diese potenziellen Gewerbeflächen existieren höchstens informelle Planungen, ein formeller Aufstellungsbeschluss für eine Flächennutzungsplanänderung ist noch nicht erfolgt. In der Regel handelt es sich
bei den Vorschauflächen um reine „Zukunftsideen“, für die bislang noch keinerlei schriftliches Datenmaterial vorliegt.
Die Einstufung der untersuchten Flächen in verfügbare Gewerbeflächen, geplante
Gewerbegebiete und langfristige Vorschauflächen war bei einigen Flächen nicht
immer eindeutig möglich:
-
Der Übergang zwischen Gewebegebieten mit verfügbaren Flächen und solchen, die sich noch in Planung befinden, ist fließend. So werden z.B. teilweise
Planungsverfahren nicht bis zur endgültigen Bebauungsreife durchgeführt, d.h.
der Satzungsbeschluss wird verzögert, wenn die erforderliche Flächennachfrage von Seiten der Unternehmen nicht vorhanden ist. Solche Gewerbegebiete
sind formell noch in Planung, können aber ggf. innerhalb kürzester Zeit zur Erschließung freigegeben werden.
-
Auch zwischen bereits in Planung befindlichen Gebieten und Vorschauflächen
ist eine Unterscheidung nicht immer klar zu bestimmen. So sind z.B. bei einigen Vorschauflächen bereits umfangreiche, aber informelle Vorarbeiten für ein
künftiges Planungsverfahren geleistet worden, ohne dass die eigentlichen Planungen schon formell begonnen hätten. Das eigentliche Planungsverfahren
kann hierdurch merklich verkürzt werden.
Bei den Vorschauflächen ist die räumliche Abgrenzung und die Angabe von Flächengrößen nur größenordnungsmäßig möglich. In der Regel handelt es sich bei
den betrachteten Flächen um Bruttoangaben, teilweise sogar um Suchräume, von
denen letztlich nur eine Teilfläche realisiert werden soll. Eine Addition aller Flächengrößen im Landkreis Oldenburg ist daher nicht aussagekräftig.
Abgrenzung der Gewerbeflächenarten
Einstufung der Flächen in
„verfügbar“, „geplant“
und „Vorschauflächen“
nicht immer eindeutig
Flächenangaben von Vorschauflächen nur größenordnungsmäßig
6
Realisierungschancen
und zeitliche Planungshorizonte
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Die Realisierungschancen und zeitlichen Planungshorizonte von Vorschauflächen
sind je nach Rahmenbedingungen (z.B. Verkaufbereitschaft der Eigentümer, Nutzungskonflikte, Auflagen des Natur- und Landschaftsschutzes, noch vorhandenes
Gewerbeflächenangebot der Gemeinde) sehr unterschiedlich. Sehr kleine Vorschauflächen, die lediglich für den lokalen Bedarf gedacht sind, wurden in der
Erhebung nicht berücksichtigt.
7
2.
Landkreis Oldenburg
Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik und
Wirtschaftsförderung im Landkreis Oldenburg
2.1
Wirtschaftsentwicklung und Standortbedingungen im Landkreis
Oldenburg
Die folgende Grundlagenanalyse des Landkreises Oldenburg basiert auf den Regionaldatenbanken des NIW und soll die Standortbedingungen des Kreises in
gestraffter Form darstellen. Für Vergleichszwecke werden als übergeordnete administrative Ebenen der Regierungsbezirk Weser-Ems, das Land Niedersachsen
und das Bundesgebiet herangezogen. Zusätzlich werden die Daten in Relation
gesetzt zu den angrenzenden fünf Landkreisen Ammerland, Cloppenburg, Diepholz, Vechta und Wesermarsch, zu den kreisfreien Städten Oldenburg und Delmenhorst sowie der Stadt Bremen, mit denen der Landkreis Oldenburg teilweise
sehr ausgeprägt funktional verflochten ist. Im Einzelnen werden betrachtet:
-
Raum- und Verwaltungsstrukturen,
-
Verkehr und Verkehrsinfrastruktur,
-
Bevölkerungsstruktur und –entwicklung,
-
Wirtschaftsstruktur und –entwicklung,
-
Arbeitsmarkt und Einkommen,
-
Ausbildung und Qualifikation sowie
-
öffentliche Finanzen.
Grundlagenanalyse auf
Basis der NIW- Regionaldatenbanken
Grundzüge der Raum- und Verwaltungsstrukturen
Der Landkreis Oldenburg umfasst die Stadt Wildeshausen, die sechs Gemeinden
Ganderkesee, Hude, Hatten, Wardenburg, Großenkneten und Dötlingen sowie die
Samtgemeinde Harpstedt (acht Mitgliedsgemeinden) mit zusammen fast
120.000 Einwohnern 3. Kreissitz ist seit 1988 die Stadt Wildeshausen.
Verwaltungsstrukturen
Von zentraler Bedeutung für die Standortpotenziale des Landkreises ist die Lage
zwischen den benachbarten Verdichtungsräumen der Stadt Oldenburg im Nordwesten sowie der Städte Bremen und Delmenhorst im Osten:
Benachbarte Verdichtungsräume prägen
Standortpotenziale:
-
Zum Oberzentrum Oldenburg mit 154.000 Einwohnern bestehen traditionell
enge Verflechtungen: Bis 1988 war hier der Kreissitz des Landkreises Oldenburg. Zudem erfüllt die Stadt aufgrund ihres hohen Dienstleistungsbesatzes eine wichtige Versorgungsfunktion für alle umliegenden Landkreise.
... Stadt Oldenburg
-
Mit Bremen (540.000 Einwohner) befindet sich die zehntgrößte Stadt Deutschlands und ein international bedeutender Hafenstandort in der Nachbarschaft
des Landkreises Oldenburg. Zwischen Bremen und dem Landkreis Oldenburg
liegt das Mittelzentrum Delmenhorst mit immerhin 77.000 Einwohnern. Dieser
Verdichtungsraum hat ebenfalls eine hohe Ausstrahlungskraft in den Landkreis
hinein.
... Städte Bremen und
Delmenhorst
3
Stand: 1.1.2000
8
Ungleiche Bevölkerungsverteilung
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Die Wohnstandorte sind innerhalb des Landkreises ungleich verteilt. Vor allem im
Westen, im Südosten 4 sowie in der Mitte des Kreisgebietes ist die Besiedlungsdichte ausgesprochen gering. Bevölkerungsschwerpunkte sind demgegenüber
-
insbesondere der Nordosten des Kreisgebietes (Umland der Stadt Delmenhorst) mit dem Ortskern Hude sowie der Gemeinde Ganderkesee, die mit fast
30.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Gemeinde ist und auch die
größte Bevölkerungsdichte innerhalb des Landkreises erreicht,
-
in etwas geringerem Maße das südliche Umland der Stadt Oldenburg mit der
Gemeinde Wardenburg (Ortsteile Hundsmühlen, Tungeln und Wardenburg)
und der Gemeinde Hatten (insbesondere Ortsteil Sandkrug) sowie
-
die Stadt Wildeshausen im Süden des Kreisgebietes.
Charakteristika eines
dünn besiedelten ländlichen Raums
Die Bevölkerungsdichte im Landkreis Oldenburg beträgt mit 112 Einwohnern/km²
weniger als die Hälfte des Bundesdurchschnitts und zwei Drittel der Dichte Niedersachsens. Der Landkreis zählt folglich zu den vergleichsweise dünn besiedelten ländlichen Räumen in Deutschland. Der ländliche Charakter wird auch daran
deutlich, dass fast 67 % des Kreisgebietes aus landwirtschaftlichen Nutzflächen
besteht (Deutschland: 54 %). Über 80 % der Landkreisfläche liegen im Naturpark
„Wildeshauser Geest“, der die Landschafts- und Naturraumpotenziale der Region
entscheidend prägt.
Ebenfalls dünn besiedelte
Nachbarlandkreise:
Ähnlich dünn besiedelt und entsprechend überwiegend ländlich strukturiert sind
die benachbarten Kreise des Landkreises Oldenburg:
... Wesermarsch
-
Zwischen den Städten Oldenburg und Delmenhorst grenzt der Landkreis Oldenburg im Norden an den Landkreis Wesermarsch. Diese Region ist durch
einen hohen Beschäftigtenanteil im Produzierenden Gewerbe sowie eine beträchtliche Anzahl von Großbetrieben geprägt. Die Standortbedingungen im
Landkreis Wesermarsch sind aufgrund der ungünstigen verkehrlichen Lage
zwischen der Weser und dem Jadebusen deutlich schlechter als im Landkreis
Oldenburg. Gleiches gilt auch für die Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung.
... Ammerland
-
Der Landkreis Ammerland im Norden hat eine Lagegunst und Raumstruktur,
die mit dem Landkreis Oldenburg vergleichbar ist. Neben einer ähnlich guten
verkehrlichen Anbindung besitzt auch das Ammerland kein dominierendes
Zentrum und ist sehr stark auf das benachbarte Oberzentrum Oldenburg ausgerichtet. Zudem sind im Hinblick auf Struktur und Entwicklung von Bevölkerung und Wirtschaft deutliche Parallelen zu erkennen.
... Cloppenburg und
Vechta
-
Im Süden und Südwesten grenzen die Kreise Cloppenburg und Vechta an den
Landkreis Oldenburg. Beide Regionen verfügen über eine ähnlich dynamische
Bevölkerungs- und Beschäftigtenentwicklung, sind aber noch stärker als der
Landkreis Oldenburg durch die Landwirtschaft und das produzierende Gewerbe geprägt. Die Kreisstädte Vechta und Cloppenburg besitzen als Mittelzentren
nur eine geringe Bedeutung für den Landkreis Oldenburg.
-
Der im Südosten benachbarte Landkreis Diepholz ist aufgrund seiner Ausdehnung sehr heterogen strukturiert. Während der Norden direkt an die Stadt Bremen angrenzt und von den dortigen Suburbanisierungseffekten (Bevölke-
4
mit 53 Einwohnern/km² hat die SG Harpstedt die geringste Bevölkerungsdichte im Landkreis
... Diepholz
9
Landkreis Oldenburg
rungswanderungen und Betriebsverlagerungen) profitiert, sind weite Teile im
Süden des Kreises aufgrund ihrer peripheren Lage nur dünn besiedelt. Insgesamt fällt der Landkreis Diepholz in seiner Entwicklungsdynamik etwas hinter
den Landkreis Oldenburg sowie die Landkreise Vechta und Cloppenburg zurück. Traditionell bestehen enge Verflechtungen zwischen der Samtgemeinde
Harpstedt und den benachbarten Städten im Landkreis Diepholz.
Verkehr und Verkehrsinfrastruktur
Die Anbindung des Landkreises Oldenburg an das überregionale Straßennetz ist
sehr gut. Die Region wird von drei Autobahnen durchzogen:
-
A 1 vom Rhein-Ruhr-Raum über Osnabrück und Bremen nach Hamburg,
-
A 28 von Ostfriesland über Oldenburg und Delmenhorst zur A 1,
-
A 29 von Wilhelmshaven über Oldenburg zur A 1 bei Ahlhorn.
Anbindung des Landkreises Oldenburg an das
Autobahnnetz sehr gut
Alle Gemeinde- / Samtgemeindegebiete sind direkt an mindestens eine der Autobahnen angebunden. Kaum ein Punkt im Landkreis Oldenburg liegt weiter als
10 km von einer Autobahnauffahrt entfernt. Allerdings ist die Entfernung der einzelnen Ortsteile zur nächsten Anschlussstelle sehr unterschiedlich.
Die Ausstattung mit Bundesstraßen spielt für den Landkreis aufgrund der zahlreichen Autobahnen nur eine ergänzende Rolle. Die Bundesstraßen im Landkreis
Oldenburg sind:
-
B 212 von Ganderkesee (A 28) in den Landkreis Wesermarsch,
-
B 213 von Delmenhorst / Ganderkesee (A 28) über Wildeshausen (A 1), Ahlhorn (A 29) und Cloppenburg zur niederländischen Grenze,
-
B 401 von Oldenburg entlang des Küstenkanals in den Landkreis Emsland
(A 31).
Engpässe mit besonderem Handlungsbedarf bestehen derzeit auf folgenden Bundesfernstraßen:
-
A 1 zwischen Osnabrück und Delmenhorst-Ost: Unzureichender Ausbauzustand mit nur zwei Fahrstreifen je Richtung,
-
B 322 im Raum Delmenhorst / Stuhr: Fehlende direkte Anbindung der A 28 an
die A 1,
-
B 212, Anbindung des Landkreises Wesermarsch: Teilweise fehlende Ortsumgehungen (insbesondere in Berne).
Der Landkreis Oldenburg ist über drei Bahnstrecken an den Personenschienenverkehr angebunden:
-
Emden - Oldenburg bzw. Nordenham - Delmenhorst - Bremen
mit Halt in Hude, Bookholzberg, Schierbrok und Hoykenkamp,
-
Wilhelmshaven - Oldenburg - Osnabrück
mit Halt in Sandkrug, Huntlosen, Großenkneten und Ahlhorn,
Bundesstraßen im Landkreis Oldenburg
Engpässe mit besonderem Handlungsbedarf
Anbindung an den
Öffentlichen
Personenverkehr
10
-
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Bremen - Delmenhorst - Osnabrück
mit Halt in Ganderkesee, Brettorf und Wildeshausen.
Qualitätsverbesserung
durch Angebot der
NordWestBahn
Die NordWestBahn GmbH hat die Strecken Bremen - Delmenhorst - Osnabrück
und Wilhelmshaven - Oldenburg - Osnabrück im Herbst 2000 von der Deutschen
Bahn AG übernommen. Insbesondere durch neue Fahrzeuge, teilweise verkürzte
Fahrzeiten und zusätzliche Haltepunkte konnte die Qualität der Bahnanbindung
des Landkreises Oldenburg spürbar verbessert werden.
Nächstgelegener internationaler Flughafen: Airport Bremen
Der nächstgelegene internationale Flughafen für die Region ist der Airport Bremen. Auf dem Flughafen wurden im Jahr 2000 annähernd 2 Mio. Fluggäste abgefertigt. Der Airport Bremen bietet zwar keine Interkontinentalverbindungen, aber
Linienflüge zu insgesamt 14 Flughäfen in Deutschland und im europäischen Ausland. Im Touristikverkehr werden 23 Ziele in den wichtigsten europäischen Ferienregionen insgesamt 59 mal pro Woche angeflogen 5.
Verkehrslandeplätze im
Landkreis Oldenburg
Des weiteren gibt es im Landkreis Oldenburg zwei zivile Verkehrslandeplätze mit
regionaler Bedeutung: Ganderkesee (westlich des Ortskerns) und OldenburgHatten (Gemeinde Hatten).
Schifffahrt
Die einzige Möglichkeit, den Landkreis Oldenburg mit Binnenschiffen direkt zu
erreichen, besteht in der Gemeinde Wardenburg, die im Norden an den Küstenkanal angebunden ist. Zudem tangiert die Hunte die nördliche Gemeindegrenze
von Hude. Für den Landkreis Oldenburg relevante Hafenstandorte sind die Stadt
Oldenburg, die Häfen an der Unterweser (Elsfleth, Brake und Nordenham) sowie
die Bremischen Häfen (Bremen und Bremerhaven).
Pendlerverflechtungen
Starke Pendlerverflechtungen mit dem räumlichen Umfeld ...
Der Landkreis Oldenburg ist sehr eng mit seinem räumlichen Umfeld verflochten.
Von den gut 38.000 Beschäftigten am Wohnort 6 arbeiten nur 40 % im Landkreis
selbst, d.h. der überwiegende Teil pendelt zur Arbeit in umliegende Standorte aus.
Hinzu kommt, dass von den knapp 26.000 Beschäftigten am Arbeitsort 7 ebenfalls
40 % aus benachbarten Städten und Gemeinden in den Landkreis Oldenburg
einpendeln (Übersicht 2.1-1).
... insbesondere Auspendler in die angrenzenden Verdichtungsräume
Eine detaillierte Auswertung der Pendlerverflechtungen des Landkreises Oldenburg mit den umliegenden Landkreisen und kreisfreien Städten bestätigt die engen Verflechtungen mit den benachbarten Verdichtungsräumen Oldenburg auf der
einen und Bremen / Delmenhorst auf der anderen Seite. Fast jeder zweite im
Landkreis lebende Beschäftigte arbeitet in einer der drei genannten Städte. Die
Pendlerverflechtungen in Richtung Osten (Stadt Bremen, Stadt Delmenhorst, LK
Diepholz, LK Verden) sind hierbei etwas stärker ausgeprägt als in Richtung Norden (Stadt Oldenburg, LK Ammerland, LK Wesermarsch). In Richtung Süden und
Südwesten (LK Vechta und Cloppenburg) sind nur wenige Auspendler zu verzeichnen.
5
6
7
Sommerflugplan 2001
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort im Landkreis Oldenburg, 30.6.1999
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort im Landkreis Oldenburg, 30.6.1999
11
Landkreis Oldenburg
Auch als Einpendlerstandort spielt der Landkreis Oldenburg eine nicht unbedeutende Rolle. Die beiden wichtigsten Quellstandorte sind die Städte Delmenhorst
und Oldenburg. Hier macht sich bemerkbar, dass zahlreiche Betriebe aus den
Städten in den Landkreis verlagert wurden, die Beschäftigen aber ihre ursprünglichen Wohnorte beibehalten haben. Zudem gibt es beträchtliche Einpendlerströme
aus den Landkreisen Cloppenburg und Vechta.
Landkreis Oldenburg
auch Einpendlerstandort
Insgesamt ist die Pendlerbilanz des Landkreises mit - 32 % 8 stark negativ. Hier
machen sich die hohen Auspendlerzahlen in Richtung der Zentren Bremen und
Oldenburg bemerkbar. Aber auch mit der Stadt Delmenhorst und dem Landkreis
Diepholz hat der Landkreis Oldenburg spürbar negative Pendlersalden. Demgegenüber sind aus den südwestlich angrenzenden Kreisen Cloppenburg und
Vechta deutlich mehr Ein- als Auspendler zu verzeichnen.
Pendlerbilanz des Landkreises insgesamt stark
negativ
Die Entwicklung von 1996 bis 1999 zeigt, dass die Pendlerverflechtungen zwischen dem Landkreis Oldenburg und den umliegenden Standorten leicht zugenommen haben. So ist in diesem Zeitraum sowohl die Zahl der Auspendler als
auch der Einpendler angestiegen, während die Zahl der Nichtpendler zurück ging.
Der negative Pendlersaldo des Landkreises konnte seit 1996 von - 33,7 % auf
- 32,8 % etwas verringert werden.
Pendlerverflechtungen
nehmen zu
8
Einpendler abzgl. Auspendler in v.H. der Beschäftigten am Wohnort, 30.6.1999
12
Übersicht 2.1-1:
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Pendlerverflechtungen des Landkreises Oldenburg 1999
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 30.6.1999
abs.
in % der Besch.
in % der Pendler
Beschäftigte am Wohnort
Nichtpendler
Auspendler
dar.
Stadt Bremen
Stadt Delmenhorst
LK Diepholz
LK Verden
38.460
15.684
22.776
5.424
3.728
1.428
180
100,0
40,8
59,2
14,1
9,7
3,7
0,5
100,0
23,8
16,4
6,3
0,8
Osten
10.760
28,0
47,2
Stadt Oldenburg
LK Ammerland
LK Wesermarsch
7.144
697
500
18,6
1,8
1,3
31,4
3,1
2,2
Norden
8.341
21,7
36,6
469
596
1,2
1,5
2,1
2,6
Südwesten
1.065
2,8
4,7
übriges Deutschland
2.610
6,8
11,5
Beschäftigte am Arbeitsort
Nichtpendler
Einpendler
dar.
Stadt Bremen
Stadt Delmenhorst
LK Diepholz
LK Verden
25.856
15.684
10.172
704
2.202
725
96
100,0
60,7
39,3
2,7
8,5
2,8
0,4
100,0
6,9
21,6
7,1
0,9
Osten
3.727
14,4
36,6
Stadt Oldenburg
LK Ammerland
LK Wesermarsch
1.800
578
588
7,0
2,2
2,3
17,7
5,7
5,8
Norden
2.966
11,5
29,2
LK Cloppenburg
LK Vechta
966
1.021
3,7
3,9
9,5
10,0
Südwesten
1.987
7,7
19,5
übriges Deutschland
1.492
5,8
14,7
Pendlerbilanz
dar.
Stadt Bremen
Stadt Delmenhorst
LK Diepholz
LK Verden
-12.604
-4.720
-1.526
-703
-84
-32,8
-12,3
-4,0
-1,8
-0,2
Osten
-7.033
-18,3
Stadt Oldenburg
LK Ammerland
LK Wesermarsch
-5.344
-119
88
-13,9
-0,3
0,2
Norden
-5.375
-14,0
LK Cloppenburg
LK Vechta
497
425
1,3
1,1
Südwesten
922
2,4
-1.118
-2,9
LK Cloppenburg
LK Vechta
übriges Deutschland
Quelle: Bundesanstalt für Arbeit
N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung 10 / 2001
13
Landkreis Oldenburg
Bevölkerungsstruktur und –entwicklung
Die Bevölkerung des Landkreises Oldenburg zeigt eine für ländliche Räume typische Altersstruktur auf, die hinsichtlich bestimmter Altersgruppen von der „Bevölkerungspyramide“ des Bundesgebietes insgesamt abweicht (Abb. 2.1-1) und in
Teilräumen von starken Stadt-Umland-Wanderungen geprägt wurde:
-
Die Altersgruppe „bis unter 6 Jahre“ nimmt einen überproportional hohen Anteil
von 7 % der Bevölkerung ein (113; früheres Bundesgebiet = 100). Auch die
Gruppe „6 bis unter 18 Jahre“ ist mit einem Anteil von 15 % an der Bevölkerung überdurchschnittlich vertreten (110; früheres Bundesgebiet = 100).
Abb. 2.1-1:
Bevölkerung nach Altersjahren und Geschlecht am 31.12.1999
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
28.2.01
\\Hiwi1\public\[bevpyr Bevölkerungspyramide Dez99.xls]Tabelle311299
Altersstruktur der Bevölkerung
14
Abb. 2.1-2:
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Bevölkerungsentwicklung insgesamt
128
1980=100
126
124
122
120
118
116
LK Oldenburg
114
Niedersachsen
112
früheres Bundesgebiet
110
108
106
104
102
100
98
96
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980
99
00
28.02.2001
mit SVB99.xls]OL
-
Demgegenüber ist die Altersgruppe „18 bis unter 30 Jahre“ deutlich unterrepräsentiert.
-
Unterdurchschnittlich ist auch die Altersgruppe „65 Jahre und älter“ vertreten.
Die älteren Einwohner nehmen an der Bevölkerung des Landkreises nur einen
Anteil von 14 % ein (86; früheres Bundesgebiet = 100).
Bevölkerungsentwicklung
insgesamt deutlich positiv...
Der Landkreis Oldenburg hat seit langem einen erheblichen Bevölkerungszuwachs erfahren (Abb. 2.1-2): Seit etwa 1988/89 ist die bis dahin schon deutlich
überdurchschnittliche Zuwachsrate noch weiter gestiegen. Insgesamt nahm die
Bevölkerung des Landkreises Oldenburg seit 1980 mit einem absoluten Zuwachs
von etwa 24.000 Einwohner um 25 % zu, während die Bevölkerung in Niedersachsen und im früheren Bundesgebiet jeweils nur um etwa 9 % anstieg. Übertroffen wird dieses anhaltend hohe Bevölkerungswachstum nur von den – auch im
Bundesvergleich überproportional dynamischen – Landkreisen Cloppenburg und
Vechta.
... aber unterschiedlich in
den Gemeinden
Bei der Bevölkerungsentwicklung konnten insbesondere die Gemeinden Dötlingen, Hatten und Hude in den 90er-Jahren sehr hohe Zuwächse verzeichnen
(Abb. 2.1-3). Diese Einwohnergewinne haben weitreichende Folgen für die bereitzustellende kommunale Infrastruktur insbesondere auch deshalb, weil die Bevöl-
15
Abb. 2.1.-3:
Landkreis Oldenburg
Komponenten der Bevölkerungsentwicklung 1996 - 2000
Bevölkerungsentwicklung, jeweils 1.1.
Deutschland
Bevölkerungsentwicklung
früheres Bundesgebiet
Natürliche Bevölkerungsentwicklung
Wanderungssaldo
Niedersachsen
LK Oldenburg
Dötlingen
Hude (Oldenburg)
Hatten
Großenkneten
SG Harpstedt
Wardenburg
Wildeshausen,Stadt
Ganderkesee
-5
0
5
10
15
20
25
in v.T. (jahresdurchschnittlich)
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
28.2.01
C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs
Nov2000.xls]OL
kerungszuwächse altersspezifisch 9 erfolgten. Dadurch ergeben sich u.a. Auswirkungen auf die materielle Infrastruktur (z.B. Kindergärten, Schulen), auf den Arbeitsmarkt (z.B. die Nachfrage nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen- und Teilzeitbeschäftigte) oder auf den Öffentlichen Personennahverkehr.
Demgegenüber verlief der relative Bevölkerungszuwachs in den Gemeinden Ganderkesee und Wardenburg in eher gemäßigten Größenordnungen.
Der Wanderungssaldo (Zuzüge abzüglich Fortzüge) für den Landkreis Oldenburg
weist im Vergleich zu allen benachbarten Regionen überproportional hohe Werte
auf und ist die wesentliche Ursache für die insgesamt überdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung (Abb. 2.1-3). In den Jahren 1992 bis 1999 saldierten sich
die Zuwanderungen auf jahresdurchschnittlich etwa 1.500 Personen. Auch der
aussagekräftigere relative Wanderungssaldo (bezogen auf die Einwohnerzahl)
belegt die deutlichen Wanderungsgewinne des Landkreises Oldenburg. Lediglich
in der Altersgruppe der etwa 19- bis 24-Jährigen treten ausbildungsbedingte
9
Wanderungsgewinne insb. durch junge Familien. Die derzeitige Altersstruktur ist in diesen
Gemeinden sehr deutlich durch die unter Achtzehnjährigen geprägt.
Wanderungssaldo ebenfalls deutlich positiv ...
16
Abb. 2.1-4:
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung und den Erwerbstätigen insgesamt
Anteil der Wirtschaftsbereiche an insgesamt
100%
90%
80%
70%
60%
Land- und
Forstwirtschaft
Produzierendes
Gewerbe
private
Dienstleistungen
staatliche
Dienstleistungen
50%
40%
30%
20%
10%
0%
LK
Oldenburg
Niedersachsen
früheres
Bundesgebiet
LK
Oldenburg
Bruttowertschöpfung 1996
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
Niedersachsen
früheres
Bundesgebiet
Erwerbstätige 1997
28.2.01
C:\Daten\BILDER\[bws u et Bilder.xls]Tabelle
Wanderungsverluste auf, deren Ursachen in erster Linie auf das Fehlen von Hochund Fachhochschulen im Landkreis Oldenburg zurück gehen.
... und geprägt durch Suburbanisierungseffekte
Von den Stadt-Umland-Wanderungen aus der Stadt Oldenburg profitierten im
Landkreis Oldenburg insbesondere die Gemeinden Hatten (+ 1.600 Personen 10)
und Wardenburg (+ 1.300). Die mit der Suburbanisierung verbundenen Zuwanderungen aus der Stadt Bremen betrafen insbesondere die Gemeinde Ganderkesee
(+ 1.500), aber auch die Gemeinde Hude (+ 500) und die Samtgemeinde Harpstedt (+ 600 Personen). Diese drei Gemeinden verzeichneten zusätzlich Wanderungsgewinne aus der Stadt Delmenhorst.
Wirtschaftsstruktur und –entwicklung
Relativ niedrige Bruttowertschöpfung
Im Landkreis Oldenburg wird eine jährliche Bruttowertschöpfung in Höhe von insgesamt über 3 Mrd. DM 11 erwirtschaftet. Bezogen auf die Bevölkerung ergibt sich
somit eine unterdurchschnittliche Wirtschaftsleistung von rund 30.000 DM je Einwohner (60; früheres Bundesgebiet = 100). In den benachbarten Landkreisen liegt
dieser Wert ausnahmslos höher.
10
11
1980 - 1999
Bruttowertschöpfung zu Marktpreisen, 1996
17
Abb. 2.1-5:
Landkreis Oldenburg
Beschäftigtenentwicklung insgesamt
1980=100
180
170
160
150
140
130
120
110
100
LK Oldenburg
Niedersachsen
90
früheres Bundesgebiet
80
70
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
28.02.2001
C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980
Bei einer näheren Betrachtung der Bruttowertschöpfung 12 können folgende zentrale Aussagen zur sektoralen Wirtschaftsstruktur des Landkreises Oldenburg getroffen werden:
-
Der Primäre Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) 13 nimmt in der Wirtschaftsstruktur des Landkreises Oldenburg – in Relation zum Bundesdurchschnitt – eine überproportionale Rolle ein. Allerdings sind in den angrenzenden, ebenfalls ländlichen Landkreisen ähnlich hohe Anteilswerte anzutreffen.
-
Das Produzierende Gewerbe ist dagegen – wie auch in den umliegenden
Landkreisen – unterdurchschnittlich vertreten.
-
Auch die Dienstleistungen sind leicht unterdurchschnittlich ausgeprägt.
12
13
Bruttowertschöpfung, Anteile der Erwerbstätigen sowie der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Die Verwendung des Indikators „Bruttowertschöpfung“ zur Ermittlung der Wirtschaftsstruktur und –entwicklung ist für kleinere und insbesondere stark verflochtene Gebietseinheiten (wie dem Landkreis Oldenburg) wegen der statistischen Zuordnungs- bzw. Berechnungsverfahren nicht unproblematisch, insbesondere Wachstumsraten betreffend. Aussagekräftiger sind für die vorliegende Regionalanalyse die Anteile der „Erwerbstätigen“ und „Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten“.
Weitergehende Aussagen zur Struktur und Entwicklungen der Landwirtschaft sind im Regionalen Raumordnungsprogramm für den Landkreis Oldenburg 1996, S. 68-79 nachzulesen.
99
mit SVB99.xls]OL
Wirtschaftsstruktur nach
Sektoren
18
Abb. 2.1-6:
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Beschäftigtenentwicklung im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor
1980=100
180
170
LK Oldenburg
160
früheres Bundesgebiet
LK Oldenburg
150
früheres Bundesgebiet
Dienstleistungen
140
130
120
110
Prod. Gewerbe
100
90
80
70
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
ab 1998 neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993 (WZ93),
Zeitreihen vor und nach 1988 nur eingeschränkt miteinander vergleichbar.
N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980
Erwerbstätige am Arbeitsort nach Sektoren
28.02.2001
mit SVB99.xls]OL
Die Erwerbstätigen am Arbeitsort 14 verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Wirtschaftssektoren (Abb. 2.1-4):
-
8,3 % der Erwerbstätigen gehören dem Primären Sektor an. Innerhalb der Vergleichsregionen ist nur im Landkreis Ammerland mit 10,7 % ein höherer Anteilswert anzutreffen.
-
Auf das Produzierende Gewerbe entfallen 31,3 % der Erwerbstätigen. Von den
Vergleichslandkreisen hat nur der Landkreis Diepholz einen geringeren Anteilswert in Höhe von 29,8 %. Die benachbarten Städte weisen geringere Anteile im Produzierenden Gewerbe sowie höhere Anteile innerhalb des Dienstleistungssektors auf.
-
Auf die Dienstleistungen entfallen im Landkreis Oldenburg 60,6 % der Erwerbstätigen ein; insgesamt 17,4 % gehören zu den staatlichen Dienstleitungen. Nur der Landkreis Diepholz hat in der Gruppe der Vergleichslandkreise im
Tertiären Sektor einen noch höheren Anteil von 63,2 %.
14
1997
19
Abb. 2.1-7:
Landkreis Oldenburg
Branchenspezialisierung des Produzierenden Gewerbes im LK Oldenburg
1999
12
Anteil der Wirtschaftszweige an den Beschäftigten insgesamt in %
11
10
LK Oldenburg
9
früheres Bundesgebiet
8
7
6
5
4
3
2
1
Schiffbau
Mineralölverarbeitung
Feinkeramik
Herst. v. Musikinstr. u.a.
Papiererzeugung
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
Herst. v. ADV-Geräten
Glasindustrie
NE-Metallindustrie
Luftfahrzeugbau
Gießereien
Gummiverarbeitung
Papierverarbeitung
Eisen- u. Stahlindustrie
Bergbau
Stahlbau
Steine u. Erden
Feinmechanik, Optik
Druckereien
Land-, Forstwirtschaft
Textil-, Bekleidungsindustrie
Energie-, Wasserversorgung
Stahlverformung
Kunststoffverarbeitung
Holzindustrie
Herst. v. EBM-Waren
Chemie
Maschinenbau
Ernährungsgewerbe
Elektrotechnik
Baugewerbe
Straßenfahrzeugbau
0
01.03.2001
C:\Daten\BILDER\[Badsvbb mit99.xls]OL
Der Landkreis Oldenburg zählt etwa 26.000 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 15, davon etwa 7.000 in der Gemeinde Ganderkesee und rund 6.000 in der
Stadt Wildeshausen. In Relation zur Bevölkerung liegt die Zahl der Beschäftigten
(Beschäftigtenbesatz) um etwa ein Drittel unter dem Bundesniveau. Die Ursachen
hierfür liegen v.a. in den intensiven Arbeitsmarkt- bzw. Pendlerverflechtungen des
Landkreises Oldenburg mit den benachbarten Städten.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Beschäftigtenentwicklung verlief seit 1980 weit überdurchschnittlich: Es wurde
eine Zunahme um 7.700 Beschäftigungsverhältnisse erzielt, was einem jahresdurchschnittlichen Zuwachs um fast 2 % entspricht. Im früheren Bundesgebiet lag
dieser Wert bei 0,3 %, in Niedersachsen bei 0,4 %. Lediglich der Landkreis Vechta
(2,6 %) kann von den Vergleichsregionen diesen Wert noch übertreffen. Während
die Entwicklung in den 80er Jahren noch weitgehend dem Bundestrend folgte,
verzeichnete der Landkreis Oldenburg seit Ende der 80er Jahre deutlich überdurchschnittliche Beschäftigtenzuwächse (Abb. 2.1-5).
Beschäftigtenentwicklung
seit 1980 ...
15
30.6.1999 (WZ 93)
20
Abb. 2.1-8:
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Branchenspezialisierung des Dienstleistungsbereichs im LK Oldenburg 1999
12
Anteil der Wirtschaftszweige an den Beschäftigten insgesamt in %
11
10
9
8
7
LK Oldenburg
früheres Bundesgebiet
6
5
4
3
2
1
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
Schiffahrt
Eisenbahnen
Verlagswesen
Telekommunikation
Reinigung, Körperpflege
Versicherungen
Straßenverkehr
Gebäudereinig.,Abfallbeseit.
Techn. Beratung, Plan.
Übriger Verkehr
Rechts-, Wirtsch.beratung
Kreditinstitute
Organis. oh. Erwerbszweck
Übr. untern.bez.DL
Wissenschaft,Bildung,Medien
Gastgewerbe
Großhandel
Geb.körpersch., Sozialvers.
Gesundheitswesen
Einzelhandel
0
01.03.2001
C:\Daten\BILDER\[Badsvbb mit99.xls]OL
... im Produzierenden
Gewerbe und den Dienstleistungen
Insbesondere in den Dienstleistungszweigen wurden überproportionale Gewinne
erzielt. Die Beschäftigungsentwicklung im Produzierenden Gewerbe zeichnete
sich im Landkreis Oldenburg durch eine deutliche Wachstumsphase während der
ersten Jahre nach der Wiedervereinigung aus. Aber auch nach Auslaufen des
„Vereinigungsbooms“ wurden hier noch Zuwächse erreicht, während auf Bundesebene die Beschäftigung im Produzierenden Gewerbe bereits deutlich abnahm
(Abb. 2.1-6).
... Aufteilung der SVB
nach Wirtschaftsbereichen
Von den 26.000 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des Landkreises entfallen fast 10.000 SVB (38 %) auf das Produzierende Gewerbe und etwa 15.000
auf den Dienstleistungssektor (59 %).
Branchenspezialisierung
im Produzierenden Gewerbe
Die Branchenspezialisierung des Produzierenden Gewerbes im Landkreis Oldenburg zeigt überdurchschnittliche Anteile des Baugewerbes (typisch für ländliche
Räume), des Maschinenbaus und des Ernährungsgewerbes an den Beschäftigten. In den meisten anderen Branchen wird der Bundesdurchschnitt aber nicht
erreicht (Abb. 2.1.-7).
21
Landkreis Oldenburg
Der Anteil des Auslandsumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe 16 betrug 1999 bei
den Unternehmen im Landkreis Oldenburg nur 16,7% (47, früheres Bundesgebiet = 100). In den Jahren 1995 bis 1999 ist dieser Anteil kontinuierlich geschrumpft. Von den Vergleichsregionen erzielen allerdings nur die Stadt Bremen
(147) und der Landkreis Wesermarsch (135) höhere Anteile.
Auslandsumsatz im Verarbeitenden Gewerbe
Die Betriebsgrößenstatistik im Verarbeitenden Gewerbe weist für den Landkreis
Oldenburg nur einen Betrieb mit mehr als 500 Beschäftigten aus sowie 28 Betriebe mit 50 bis 499 Beschäftigten und 79 Betriebe mit bis zu 49 Beschäftigten 17.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) prägen demnach deutlich die Wirtschaftsstruktur des Landkreises.
Betriebsgrößenstruktur
im Verarbeitenden Gewerbe
Eine Auswertung der Besitzverhältnisse der 104 größeren Industriebetriebe 18 des
Landkreises Oldenburg ergibt, dass sich fast alle dieser Betriebe im Familienbesitz 19 befinden. Die Eigentümer sind fast ausschließlich im Landkreis selbst oder
aber im übrigen Niedersachsen ansässig. Lediglich 12 Betriebe weisen ihren Eigentümer in einem anderen Bundesland aus, und nur vier Betriebe haben einen
ausländischen Besitzer. Die im Landkreis Oldenburg ansässigen Betriebe unterliegen im Großen und Ganzen also kaum externer Kontrolle. Die hohe Eigenständigkeit der ansässigen Betriebe ist hinsichtlich zukünftiger betrieblicher Standortentscheidungen positiv zu bewerten.
Kontrollstrukturen im
Produzierenden Gewerbe
Hinsichtlich der Struktur des Dienstleistungssektors fallen die leicht überdurchschnittlichen Anteile des Einzel- und Großhandels an den insgesamt 15.000 Beschäftigten im Bereich der Dienstleistungen auf. Das Gastgewerbe nimmt ebenfalls einen hohen Anteil an den Beschäftigten ein, der sogar sehr deutlich über
dem Bundesdurchschnitt liegt (Abb. 2.1-8).
Branchenstruktur im
Dienstleistungssektor
Für die regionale Wirtschaftsentwicklung sind Unternehmensgründungen von besonderer Bedeutung, weil sie neue Arbeitsplätze schaffen, den Unternehmensbestand erneuern und den regionalen Strukturwandel forcieren sowie oftmals innovative und zukunftsorientierte Produkte und Technologien einführen. Die im Landkreis Oldenburg festzustellende, im Großen und Ganzen etwa durchschnittlichen
Gründungaktivitäten werden sowohl durch eine Sonderauswertung des ZEW
(Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim) als auch durch die
Gewerbeanmeldestatistik ausgewiesen.
Unternehmensgründungen
Nach einer (bereinigten) Sonderauswertung der Unternehmensgründungen des
ZEW für die Jahre 1990 bis 1999 kann das Gründungsgeschehen anhand der
Gründungsintensität 20 analysiert werden. Demnach lag die Intensität der Gründungen im Landkreis Oldenburg in der Phase von 1990 bis 1999 in etwa im westdeutschen Durchschnitt (99; früheres Bundesgebiet = 100) und damit höher als im
eher „gründungsschwachen“ Regierungsbezirk Weser-Ems. In den beiden letzten
Gründungsintensität in
den 90er Jahren im westdeutschen Schnitt ...
16
17
18
19
20
Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
Stand: Ende Sept. 1999
Unternehmen und Betriebsteile der Industrie mit mindestens 20 Beschäftigten
In seltenen Fällen kommen noch die vier Klassifikationen Joint-Venture, Streubesitz, genossenschaftlich, staatlich vor.
Unternehmensgründungen bezogen auf die erwerbsfähige Bevölkerung (im Alter von 15 bis
unter 65 Jahren)
22
Abb. 2.1-9:
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Gewerbeanmeldungen nach Wirtschaftsbereichen, 1996 bis 2000
Gewerbeanmeldungen* 1996 - 2000 (Summe) je 10.000 Erwerbsfähige**
50
45
40
35
30
Deutschland
25
Niedersachsen
20
LK Oldenburg
15
10
5
* Betriebsgründungen; Hauptniederlassung
übrige
Wirtschaftszweige
sonstige
Dienstleistungen
unternehmensbez.
Dienstleistungen
Finanzdienstleistungen
Verkehr,Nachrichtenübermittlung
Gastgewerbe
Handel
Bau
Verarbeitendes
Gewerbe
Land-,Forstwirtschaft,Fischerei
0
** Bev. im Alter v. 15 b. unt. 65 Jahren
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
1.11.01
C:\Kopie von Daten\DATBANK\STANDORT\[gewanm00 Gewerbeanmeldungen Betriebsgründungen 96b00.xls]Grafiken
Jahren dieses Zeitraums wurden im Landkreis Oldenburg sogar leicht überdurchschnittliche Werte erzielt. Die angrenzenden Kreise weisen eine deutlich unterdurchschnittliche Gründungsintensität auf, mit Ausnahme von Vechta (109) und
dem stark überdurchschnittlichen Landkreis Diepholz (175).
... aber Unterschiede in
den Wirtschaftsbereichen
Für die Jahre 1990 bis 1999 ist im Produzierenden Gewerbe (104; früheres Bundesgebiet = 100) eine leicht überdurchschnittliche und im Dienstleistungssektor (97) eine leicht unterdurchschnittliche Gründungsintensität zu verzeichnen. Die
Gründungsintensität in den technologieorientierten Wirtschaftszweigen 21 ist im
Landkreis Oldenburg deutlich unterdurchschnittlich ausgeprägt (83; früheres Bundesgebiet = 100).
Gewerbeanmeldungen
1996 bis 2000 ...
Nach der Statistik der Gewerbeanmeldungen wurden im Landkreis Oldenburg in
den Jahren von 1996 bis 2000 insgesamt etwa 1.340 Gewerbeanmeldungen 22
registriert. Davon entfielen ca. 30 Anmeldungen auf den Primären Sektor, rund
350 auf das Produzierende Gewerbe und knapp 1.000 auf den Dienstleistungssektor.
21
22
Aggregation von technologieorientierten Wirtschaftsbereichen aus dem Verarbeitenden Gewerbe (75; früheres Bundesgebiet = 100) und aus dem Dienstleistungssektor (85).
echte Neuerrichtung, Hauptniederlassung, 1996-2000 (Summe)
23
Landkreis Oldenburg
Nach der Gewerbeanmeldestatistik ist im Vergleich mit dem Landesmittelwert für
den Landkreis Oldenburg eine unterdurchschnittliche (83; Niedersachsen = 100),
in Relation zum gesamtdeutschen Schnitt aber eine überdurchschnittliche Gründungsintensität 23 festzustellen (121; Deutschland = 100). Dies betrifft fast alle
Wirtschaftsbereiche, lediglich bei den Finanzdienstleistungen und den sonstigen
Dienstleistungen ist eine leicht unterdurchschnittliche Intensität zu verzeichnen.
Die Gründungsintensität bei Unternehmensbezogenen Dienstleistungen liegt dagegen über Landes- und Bundesschnitt (Abb. 2.1-9).
... Gründungsintensität
bei den Gewerbeanmeldungen leicht über dem
gesamtdeutschen Schnitt
Arbeitsmarkt und Einkommen
Im Landkreis Oldenburg sind etwa 4.300 Arbeitslose 24 registriert, was einer Arbeitslosenquote von 8,5 % (früheres Bundesgebiet 8,7 %, Niedersachsen 10,3 %,
Regierungsbezirk Weser-Ems 10,1 %) entspricht. Die umliegenden Städte 25 weisen deutlich höhere Arbeitslosenquoten auf. Von den angrenzenden Landkreisen
haben Vechta (6,4 %) und Diepholz (7,1 %) niedrigere Arbeitslosenquoten und
Cloppenburg (8,8 %), Ammerland (9,5 %) sowie Wesermarsch (10,6 %) höhere
Werte.
Arbeitslosenquote
Die Entwicklung der Arbeitslosenquote ergibt sich für den Landkreis Oldenburg im
Wesentlichen aus drei Komponenten: Während die Nachfrage nach Arbeitskräften
angestiegen ist (positive Beschäftigtenentwicklung), hat auch das Arbeitskräfteangebot aufgrund der hohen Bevölkerungszuwächse in den letzten Jahren zugenommen. So ist die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (18 bis 65 Jahre) kontinuierlich angewachsen. Hinzu kommt als dritte Determinante der Arbeitslosenquote die intensive Verflechtung des Landkreises mit den angrenzenden kreisfreien Städten.
Determinanten der Arbeitslosigkeit
Insgesamt nahm die Arbeitslosenquote im Landkreis Oldenburg im Zeitraum von
etwa 1991 bis 1997 jahresdurchschnittlich kontinuierlich zu und erreichte mit
10,2 % 1997 den Höhepunkt. Seitdem ist eine ständige Abnahme zu beobachten
(Abb. 2.1-10). Noch aussagekräftiger ist der Vergleich mit dem Bundestrend: Bis
Anfang der 90er Jahre lag die Arbeitslosenquote deutlich über den Werten für das
frühere Bundesgebiet. In der Folgezeit konnte dann eine unterdurchschnittliche
Quote verzeichnet werden, wobei sich die Werte aktuell wieder etwas ungünstiger
entwickelt haben.
Entwicklung der Arbeitslosenzahlen
23
24
25
echte Neuerrichtungen, Hauptniederlassung, 1996-2000 (Summe) je Erwerbsfähigen (Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren)
jahresdurchschnittlich im Jahr 2000
Oldenburg (12 %), Delmenhorst (13,3 %), Bremen (13,5 %)
24
Abb. 2.1-10:
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Arbeitslosenquoten
Arbeitslosenquoten
Quartalswerte und Trendwerte in %
13
12
früheres Bundesgebiet
11
10
9
LK Oldenburg
8
7
6
5
4
3
2
1
Differenz zum Bundeswert
in %-Punkten
0
-1
-2
8 8
8 9
9 0
9 1
9 2
9 3
9 4
9 5
9 6
Ende des Quartals
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
9 7
9 8
9 9
0 0
0 1
27.02.2001
C:\Daten\BILDER\[Alalqkrs ALQ seit 88.xls]Tabelle1
Lohn- und Gehaltsniveau...
Auch das Lohn- bzw. Gehaltsniveau ist Ausdruck der Wirtschaftsstruktur und kann
die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung einer Region beeinflussen. Einerseits
können niedrige Löhne aus unternehmerischer Sicht ein nicht zu unterschätzender
Wettbewerbs- und letztlich Standortfaktor sein. Andererseits ergeben sich aus der
Sicht der Beschäftigten Auswirkungen auf die Einkommenssituation der privaten
Haushalte, die bei Arbeits- und Wohnortsuche eine Rolle spielen können.
... leicht unterdurchschnittlich
Im Landkreis Oldenburg liegen die Löhne der Arbeiter im Verarbeitenden Gewerbe bei ca. 30 DM 26 und somit unter dem Bundes- und Landesniveau (etwa
36 DM), aber noch über den Werten für die Landkreise Cloppenburg sowie Ammerland, Diepholz und Vechta. Ähnlich ist die Situation bei den Gehältern der
Angestellten im Verarbeitenden Gewerbe. Damit ergeben sich im Hinblick auf ein
niedriges Lohn- und Gehaltsniveau für den Landkreis Oldenburg keine besonderen regionalen Wettbewerbsvorteile.
Pro-Kopf-Einkommen
Das im Landkreis Oldenburg erzielte Pro-Kopf-Einkommen wuchs von 10.000 DM
im Jahr 1980 auf 20.700 DM im Jahr 1995 an. Die Beträge lagen damit deutlich
26
1999
25
Landkreis Oldenburg
unter dem Bundesdurchschnitt. Immerhin konnte in dieser Zeit der Abstand zum
Bundesniveau von 80 % (früheres Bundesgebiet = 100) auf 95 % verringert werden. In Relation zu anderen ländlichen Regionen wird im Landkreis Oldenburg ein
vergleichsweise hohes Einkommen erzielt. Die Ursachen hierfür liegen u.a. in den
Stadt-Umland-Wanderungen begründet: Im Rahmen der Suburbanisierungsprozesse wurden im Landkreis Oldenburg erhebliche Bevölkerungszuwächse verzeichnet. Insbesondere haben die attraktiven Wohnstandorte in den Umlandgemeinden der Städte Oldenburg, Delmenhorst und Bremen vom Zuzug besser verdienender Bevölkerungsschichten profitiert.
Ausbildung und Qualifikation
Der Landkreis Oldenburg verfügt an den Standorten Wildeshausen und Ganderkesee über Berufsbildende Schulen mit zusammen 1.400 Schülern 27. Bezogen
auf die Bevölkerungsgruppe der 18- bis 25-Jährigen und in Relation zum Landesdurchschnitt ergibt sich somit ein stark unterdurchschnittlicher Anteil von Schülern
(42; Niedersachsen = 100), der allerdings aufgrund der engen Verflechtung mit
den benachbarten kreisfreien Städten relativiert werden muss.
Berufsbildende Schulen
Die 1.600 Sozialversicherungspflichtigen Auszubildenden (1999) nehmen einen
Anteil von 6 % an den Beschäftigten des Landkreises Oldenburg ein. Dieser Wert
liegt über dem Bundeswert und in etwa auf dem Niveau des Landesdurchschnitts.
Im Vergleich mit den meisten benachbarten Landkreisen ist der Anteil allerdings
unterdurchschnittlich. Seit 1985/86 ist eine Abnahme der Auszubildendenzahlen
zu verzeichnen (Abb. 2.1-11).
Auszubildendenzahlen
Der Landkreis Oldenburg ist zwar kein Hochschulstandort, profitiert aber von der
unmittelbaren Nähe zu den drei Fachhochschul- bzw. Hochschulstandorten Bremen, Oldenburg und Vechta.
Hochschulen
Die Qualifikation der Arbeitskräfte gewinnt eine zunehmende Bedeutung als
Standortfaktor. Die Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (ohne Auszubildende) gliedern sich nach ihrem Berufsabschluss wie folgt auf (1998):
Qualifikationsstruktur der
Arbeitskräfte
-
15 % der SVB haben keine abgeschlossene Berufsausbildung vorzuweisen.
Dieser Anteilswert ist unterdurchschnittlich.
-
Ein mittleres Qualifikationsniveau besitzen 81 % der SVB, was leicht überdurchschnittlich ist.
-
Einen Fachhochschul- bzw. Hochschulabschluss haben 4 % der SVB erreicht.
Dieser Wert ist zwar unterdurchschnittlich, aber für überwiegend ländlich geprägte Räume nicht untypisch, was auch in den angrenzenden Landkreisen zu
beobachten ist.
27
1999
26
Abb. 2.1-11:
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Entwicklung der Auszubildendenzahlen seit 1980
15
Auszubildendenquoten in % und Auszubildende absolut
14
3.000
Bundesgebiet West
13
LK Oldenburg Quote
12
LK Oldenburg abs.
2.500
11
2.000
10
9
8
1.500
7
6
1.000
5
4
3
500
2
1
0
0
1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
1.3.01
C:\Daten\DATBANK\STANDORT\[SVB99 SVB Frau TZ Azubi.xls]Bilder
Öffentliche Finanzen
Einnahmen der Gemeinden ...
Die Einnahmen der kreisangehörigen Gemeinden des Landkreises Oldenburg
fallen vergleichsweise gering aus. Gemessen an der Einwohnerzahl wird nur ein
Niveau von etwa 90 % des Landesdurchschnitts 28 erreicht. Die NettoSteuereinnahmen der Gemeinden liegen bei durchschnittlich ca. 900 DM je Einwohner (73; Niedersachsen = 100) 29. Dieser Betrag wird nur in den Landkreisen
Cloppenburg und Ammerland noch unterschritten.
... differenziert nach Einnahmearten
-
Die Gewerbesteuereinnahmen (netto) erreichen mit 220 DM je Einwohner nur
ein unterdurchschnittliches Niveau (Abb. 2.1-12). Selbst die übrigen Vergleichsregionen mit unterdurchschnittlichen Gewerbesteuereinnahmen – Landkreise Ammerland (240) und Cloppenburg (320), Stadt Delmenhorst (400) –
erzielen teilweise deutlich höhere Einnahmen.
-
Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer liegt dagegen mit 446 DM je
Einwohner (93; Niedersachsen = 100) im oberen Bereich der Vergleichslandkreise.
28
29
90er Jahre
1999
27
Abb. 2.1-12:
Landkreis Oldenburg
Gewerbesteuereinnahmen 1999
Gewerbesteuereinnahmen (netto) je Einwohner
Deutschland
früheres Bundesgebiet
Niedersachsen
LK Oldenburg
Großenkneten
Wildeshausen,Stadt
SG Harpstedt
Wardenburg
Dötlingen
Ganderkesee
Hude (Oldenburg)
Hatten
0
20
40
60
80
100
Nds = 100
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
28.2.01
C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs
Nov2000.xls]OL
Die Steuereinnahmekraft erreichte im Landkreis Oldenburg 980 DM je Einwohner
(81; Niedersachsen = 100). Auch im Vergleich zu den benachbarten Kreisen ist
dies unterdurchschnittlich. Zudem hat sich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre der
Abstand zum Landesdurchschnitt von Jahr zu Jahr vergrößert (Abb. 2.1-13).
Steuereinnahmekraft unterdurchschnittlich
Auch die Ausgaben der kreisangehörigen Gemeinden je Einwohner (haushaltsmäßige Darstellung) sind unterdurchschnittlich ausgeprägt (84; Niedersachsen = 100).
Ausgaben der Gemeinden
Die Einheits- und Samtgemeinden weisen (am 1.1.2000) einen vergleichsweise
geringen Schuldenstand aus (69; Niedersachsen = 100). Von den Nachbarregionen verzeichnet nur der Landkreis Vechta (66) einen noch geringeren Wert. Auch
der Schuldenstand der Gemeinden und Kreise liegt 30 deutlich unter dem Durchschnittsniveau (54; Niedersachsen = 100).
Verschuldung der Gemeinden
30
1.1.2000
28
Abb. 2.1-13:
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Steuereinnahmekraft 1989 und 1999
Steuereinnahmekraft je Einwohner
Deutschland
1989
1999
früheres Bundesgebiet
Niedersachsen
LK Oldenburg
Großenkneten
Wildeshausen,Stadt
SG Harpstedt
Ganderkesee
Wardenburg
Dötlingen
Hude (Oldenburg)
Hatten
0
20
40
60
80
100
120
Nds = 100
NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
28.2.01
C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs
Nov2000.xls]OL
29
2.2
Landkreis Oldenburg
Charakterisierung und Bewertung der Gemeinden
Ergänzend zur Analyse der Wirtschaftsentwicklung und Standortbedingungen im Landkreis Oldenburg werden im Folgenden die einzelnen Wohn- und Wirtschaftsstandorte differenziert betrachtet.
Ziel ist die Charakterisierung der Gemeinden im Hinblick auf ihre gewerbeflächenrelevanten Standort- und Vermarktungspotenziale.
Stärken für das Standort- u.
Ganderkesee
Gewerbeflächenmarketing
30.000 Einwohner 31
+ 32
! Nähe zu den bedeutenden Wirtschaftsstand- 34 %
Pendlerbilanz:
orten Bremen und Delmenhorst
6.700 Beschäftigte 33
+ 34
Wirtschaftsstandort:
! Hervorragende Ver- Größter Wohn- und Wirtschaftsstandort des Landkreises
kehrsanbindung; Po- 3 Grundzentren (Ganderkesee, Bookholzberg und Heide)
tenzial für Gewerbeflä- Deutlicher Auspendlerüberschuss, Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund
chenstandorte unmit- Mit 220 Einw./km² höchste Bevölkerungsdichte im Landkreis
telbar an der Autobahn
- Lage in unmittelbarer Nähe zur Stadt Delmenhorst sowie in kurzer Entfernung zur Hansestadt ! Größter Wohnstandort
Bremen
im Landkreis, dadurch
großes Arbeitskräftepo- Direkte Autobahnanbindung, A 28 verläuft durch das Gemeindegebiet, 4 Anschlussstellen,
tenzial
Bahnanschluss mit 2 Bahnhöfen (Fahrzeit Ganderkesee – Bremen Hbf. beträgt ca. 20 Minuten)
! Hohe Wohnstandortqualität
- Ausgewogene Wirtschaftsstruktur, Dienstleistungen und Produzierendes Gewerbe jeweils
durchschnittlich vertreten
- Betriebsgrößenstruktur durch Mittelstand geprägt, einige größere Unternehmen
- Arbeitslosenquote in Höhe von 7,9 % 35 unter Landkreis-, Landes- und Bundesdurchschnitt
Wohnstandort:
Stärken für das Standort- u.
Wildeshausen, Stadt
Gewerbeflächenmarketing
Wohnstandort:
16.900 Einwohner
Pendlerbilanz:
+ 12 %
Wirtschaftsstandort:
6.200 Beschäftigte
+
+
- Zweitgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort des Landkreises, Kreisstadt und einziges Mittelzentrum des Landkreises, ausgeprägte Konzentration der Bevölkerung auf die Kernstadt Wildeshausen
- Einziger Wirtschaftsstandort im Landkreis mit Einpendlerüberschuss
- Mit Abstand höchste Einzelhandelszentralität im Landkreis
- Vergleichsweise große Entfernung zu den nächstgelegenen Oberzentren Bremen (35 km)
und Oldenburg (35 km)
- Direkte Autobahnanbindung, A 1 verläuft durch das Stadtgebiet, 2 Anschlussstellen, allerdings wird Ausweisung von Gewerbeflächen direkt in der Nähe der A 1 auf dem Stadtgebiet
erschwert, Bahnanschluss (Fahrzeit nach Bremen Hbf. beträgt ca. 40 Minuten)
- Überdurchschnittlicher Anteil an Beschäftigten im Dienstleistungssektor
- Stöver-Firmengruppe als wichtiger Arbeitgeber (überregional etwa 1.500 Mitarbeiter)
- Landkreisdurchschnittliche Arbeitslosenquote in Höhe von 8 %
31
32
33
34
35
! Hervorragende Verkehrsanbindung, d.h.
Potenzial für autobahnnahe Gewerbeflächenstandorte
! Lage unmittelbar an der
überregional bedeutenden Achse A 1
! Wirtschaftliches Zentrum im Süden des
Landkreises Oldenburg, Kreisstadt und
Mittelzentrum
! Hohe Wohnstandortqualität
Bevölkerung am 30.6.2000
jahresdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung 1996 bis 2000 (jeweils 1.1.) nach 7 Klassen (+++: sehr stark ... o:
etwa Bundesdurchschnitt ... ---: sehr schwach)
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, 30.6.1999
jahresdurchschnittliche Entw. der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (insg.) 1995 bis 1999 (jeweils 30.6.)
nach 7 Klassen (+++: sehr stark ... o: etwa Bundesdurchschnitt ... ---: sehr schwach)
30.6.2000
30
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Stärken für das Standort- u.
Wardenburg
Gewerbeflächenmarketing
Wohnstandort:
15.500 Einwohner
Pendlerbilanz:
- 47 %
Wirtschaftsstandort:
2.700 Beschäftigte
++
++
- Drittgrößter Wohnstandort und viertgrößter Wirtschaftsstandort im Landkreis
- Lage in unmittelbarer Nähe zur Stadt Oldenburg
- Konzentration der Bevölkerung auf Wardenburg und den Stadtrand Oldenburg (Hundmühlen,
Tungeln)
- Deutlicher Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund
- Direkte Autobahnanbindung, A 29 verläuft durch das Gemeindegebiet, 1 Anschlussstelle,
Anbindung an den Küstenkanal, kein Bahnanschluss
- Wirtschaftsstruktur: überdurchschnittlicher Anteil des Produzierenden Gewerbes
- Betriebsgrößenstruktur überwiegend durch kleinere Unternehmen geprägt
- Arbeitslosenquote von 8,6 % (über Landkreis-, aber unter Landes- und Bundesdurchschnitt)
! Nähe zum bedeutenden
Wirtschaftsstandort
Stadt Oldenburg
! Hervorragende Verkehrsanbindung, d.h.
Potenzial für Gewerbeflächenstandorte unmittelbar an der Autobahn
! Hohe Wohnstandortqualität
Stärken für das Standort- u.
Hude
Gewerbeflächenmarketing
Wohnstandort:
15.100 Einwohner
Pendlerbilanz:
- 35 %
Wirtschaftsstandort:
3.100 Beschäftigte
+++
++
-
Viertgrößter Wohn- und drittgrößter Wirtschaftsstandort des Landkreises
Konzentration der Bevölkerung auf den Kernort Hude im Osten des Gemeindegebietes
Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund
Östliches Gemeindegebiet grenzt unmittelbar an die Stadt Oldenburg
Direkte Autobahnanbindung, A 28 verläuft durch den Süden des Gemeindegebietes,
2 Anschlussstellen, kurze Entfernung zur A 29 im Osten, Bahnanschluss mit 1 Bahnhof
(Fahrzeit beträgt nach Oldenburg ca. 10 Minuten und nach Bremen Hbf. ca. 20 Minuten)
- Wirtschaftsstruktur: höchster Anteil an Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe im Landkreis
- Betriebsstruktur durch drei größere sowie durch mittlere Unternehmen geprägt
- Arbeitslosenquote bei 7,6 %, d.h. unter Landkreis-, Landes- und Bundesdurchschnitt
! Nähe zum bedeutenden
Wirtschaftsstandort
Stadt Oldenburg
! Hervorragende Verkehrsanbindung, d.h.
Potenzial für autobahnnahe Gewerbeflächenstandorte
! Hohe Wohnstandortqualität
Stärken für das Standort- u.
Großenkneten
Gewerbeflächenmarketing
Wohnstandort:
13.100 Einwohner
Pendlerbilanz:
- 31 %
Wirtschaftsstandort:
2.700 Beschäftigte
-
-
++
o
Fünftgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort im Landkreis
Bevölkerungsschwerpunkte in Huntlosen, Großenkneten und Ahlhorn
Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund
Vergleichsweise große Entfernung zu den nächstgelegenen Oberzentren Bremen (50 km)
und Oldenburg (30 km)
Direkte Autobahnanbindung, A 29 verläuft durch den Westen des Gemeindegebietes, 2
Anschlussstellen, kurze Entfernung zur A 1 im Süden, Bahnanschluss mit 3 Bahnhöfen
(Fahrzeit Großenkneten – Oldenburg beträgt 20 Minuten)
Wirtschaftsstruktur: Leicht überdurchschnittlicher Anteil an Beschäftigten im Produzierenden
Gewerbe, zweitgrößter Tourismusstandort im Landkreis
Betriebsgrößenstruktur: 5 größere Unternehmen, Prägung durch Mittelstand
Höchste Arbeitslosenquote (9,0 %) im Landkreis
! Hervorragende Verkehrsanbindung, d.h.
Potenzial für autobahnnahe Gewerbeflächenstandorte
! Lage in Nähe der überregional bedeutenden
Achse A 1
! Hohe Wohnstandortqualität
31
Landkreis Oldenburg
Stärken für das Standort- u.
Hatten
Gewerbeflächenmarketing
Wohnstandort:
12.500 Einwohner
Pendlerbilanz:
- 67 %
Wirtschaftsstandort:
1.300 Beschäftigte
+++
++
- Sechstgrößter Wohnstandort und zweitkleinster Wirtschaftsstandort im Landkreis
- Bevölkerungsschwerpunkte in Sandkrug (Grundzentrum), Kirchhatten (Grundzentrum) und
Sandhatten
- Höchster Auspendlerüberschuss im Landkreis, d.h. Wohnstandortfunktion steht stark im
Vordergrund
- Lage in unmittelbarer Nähe zur Stadt Oldenburg
- Direkte Autobahnanbindung, A 28 und A 29 verlaufen durch das Gemeindegebiet, 2 Anschlussstellen, Bahnanschluss mit 1 Bahnhof in Sandkrug (Fahrzeit nach Oldenburg beträgt
10 Minuten)
- Überdurchschnittlicher Anteil an Beschäftigten im Dienstleistungssektor
- Betriebsgrößenstruktur ausschließlich durch kleinere Unternehmen geprägt
- Arbeitslosenquote von 8,7 % (über Landkreis-, aber unter Landes- und Bundesdurchschnitt)
! Nähe zum bedeutenden
Wirtschaftsstandort
Stadt Oldenburg
! Hervorragende Verkehrsanbindung, d.h.
Potenzial für Gewerbeflächenstandorte unmittelbar an der Autobahn
! Hohe Wohnstandortqualität
Stärken für das Standort- u.
Harpstedt, Samtgemeinde
Gewerbeflächenmarketing
Wohnstandort:
11.200 Einwohner
Pendlerbilanz:
- 40 %
Wirtschaftsstandort:
2.100 Beschäftigte
++
+++
- Samtgemeinde mit acht Mitgliedsgemeinden, zweitkleinster Wohnstandort und sechstgrößter
Wirtschaftsstandort im Landkreis
- Flecken Harpstedt als dominierender Wohn- und Wirtschaftsstandort innerhalb der Samtgemeinde
- Geringste Bevölkerungsdichte im Landkreis mit 53 Einw./km²
- Mitgliedsgemeinde Groß Ippener grenzt unmittelbar an die Stadt Delmenhorst, ansonsten
vergleichsweise große Entfernung zu den nächstgelegenen Oberzentren Bremen und Oldenburg
- Direkte Autobahnanbindung, A 1 verläuft durch die Mitgliedsgemeinden Groß Ippener und
Prinzhöfte, 2 Anschlussstellen
- Wirtschaftsstruktur: unterdurchschnittlicher Anteil von Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe
- Betriebsgrößenstruktur: der größte Betrieb hat etwa 170 Mitarbeiter; Prägung durch kleinere
Unternehmen
- Geringe Arbeitslosenquote von nur 6,7 %
- Samtgemeindestruktur erschwert Entscheidungsprozesse in der Wirtschaftsförderung und
der Gewerbeflächenentwicklung
! Teilweise hervorragende Verkehrsanbindung,
d.h. Potenzial für Gewerbeflächenstandorte
unmittelbar an der Autobahn
! Lage unmittelbar an der
überregional bedeutenden Achse A 1
! Hohe Wohnstandortqualität
Stärken für das Standort- u.
Dötlingen
Gewerbeflächenmarketing
Wohnstandort:
5.800 Einwohner
Pendlerbilanz:
- 38 %
Wirtschaftsstandort:
1.200 Beschäftigte
+++
+++
- Kleinster Wirtschafts- und Wohnstandort im Landkreis, allerdings jeweils überproportionale
Entwicklung, geringe Bevölkerungsdichte
- Mehrere ländlich strukturierte Siedlungsschwerpunkte, Grundzentrum Neerstedt
- Auspendlerüberschuss von 38 %, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund
- Vergleichsweise große Entfernung zu den nächstgelegenen Oberzentren Bremen (ca. 35 km)
und Oldenburg (ca. 25 km)
- Direkte Autobahnanbindung, A 1 verläuft im Süden durch das Gemeindegebiet,
1 Anschlussstelle, Bahnanschluss mit 1 Bahnhof in Brettorf (Fahrzeit beträgt nach Bremen
Hbf. ca. 30 Minuten und nach Oldenburg über eine Stunde)
- Wirtschaftsstruktur: Stark überdurchschnittlicher Anteil der Landwirtschaft an den Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (14 %), Dienstleistungen deutlich unterrepräsentiert, bedeutendster Tourismusstandort im Landkreis
- Betriebsgrößenstruktur überwiegend durch kleinere Unternehmen geprägt
- Mit 6,6 % niedrigste Arbeitslosenquote im Landkreis
! Hervorragende Verkehrsanbindung, d.h.
Potenzial für autobahnnahe Gewerbeflächenstandorte
! Lage in Nähe der überregional bedeutenden
Achse A 1
! Hohe Wohnstandortqualität
32
2.3
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten des
Landkreises Oldenburg und seiner Gemeinden
2.3.1
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Landkreis Oldenburg (WLO)
Rechtsform und Gesellschafterstruktur
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Oldenburg mbH (WLO)
mit Sitz in der Kreisstadt Wildeshausen wurde bereits 1967 in der Rechtsform der
GmbH gegründet und war somit eine der ersten privatrechtlich organisierten Wirtschaftsförderungsdienststellen in Niedersachsen. Hauptgesellschafter ist der
Landkreis Oldenburg, der 52,5 % der Gesellschaftsanteile hält. Die beiden weiteren Gesellschafter sind mit jeweils 23,75 % der Anteile die Bremer Landesbank
und die Landessparkasse zu Oldenburg.
Personelle und finanzielle
Ressourcen
Die WLO beschäftigt derzeit vier Mitarbeiter (Vollzeitstellen). An Finanzmitteln
standen im Durchschnitt der letzten Jahre knapp DM 600.000 zur Verfügung, wobei der mit Abstand größte Teil für Personalkosten verwendet wurde. Für Marketingmaßnahmen sehen die Haushaltsansätze die Posten „Werbung“ sowie „Messen/Gewerbeschauen“ mit jeweils DM 15.000 jährlich vor. Die Zusammenarbeit
mit dem REGIO-Institut (u.a. im Internet bereitgestellte Unternehmens- und Gewerbeflächendatenbanken) nimmt pro Jahr rund DM 10.000 in Anspruch 36.
Hauptziele der WLO
Hauptziel der WLO ist die Förderung des Wachstums der gewerblichen Wirtschaft
im Landkreis Oldenburg und der Sicherung bestehender Arbeitsplätze bzw. der
Schaffung neuer Arbeitsplätze 37. Mit Hilfe der kooperativen Beteiligung weiterer
regionaler Akteure versucht die WLO, ein wirtschaftsfreundliches Klima im Landkreis zu schaffen. Die WLO versteht sich als Dienstleistungsanbieter und Ansprechpartner in wirtschaftsförderungsrelevanten Bereichen und als Schnittstelle
zwischen Wirtschaft und Verwaltung. Zur Erreichung dieser Oberziele nimmt die
WLO vielfältige Einzelaufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung wahr.
Aufgabenschwerpunkte
Die organisatorische und inhaltliche Ausgestaltung der WLO unterliegt seit ihrer
Gründung einem stetigen Prozess der Anpassung an die sich verändernden
Rahmenbedingungen für die kommunale Wirtschaftsförderung. In den letzten Jahren ist das Aufgabenspektrum deutlich ausgeweitet worden. Insgesamt erfolgte
dabei eine tendenzielle Schwerpunktverschiebung von den Tätigkeiten der Ansiedlungsförderung neuer Unternehmen hin zur Entwicklung des endogenen Potenzials, also zu Aufgaben der Bestandsentwicklung ansässiger Unternehmen
einschließlich Innovations- und Technologietransferförderung sowie Tätigkeiten im
Rahmen der Existenzgründungsförderung.
Aufgaben im Einzelnen
Im einzelnen umfasst das von der WLO angebotene Leistungsangebot nach eigener Darstellung 38:
-
Existenzgründungsberatung,
-
Koordinierung von Existenzgründungsangeboten im Landkreis Oldenburg,
36
37
38
vgl. Haushaltsansätze der WLO, Jahre 1993 bis 2001
vgl. WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, S. 23
vgl. Selbstdarstellung der WLO in der Nordwest-Zeitung vom 12.05.2001, Sonderbeilage „Wirtschaftskraft an der Hunte“, S. 16
33
Landkreis Oldenburg
-
Vermittlung von Kontakten zu Behörden, Kammern, Verbänden, Organisationen und Institutionen,
-
Standortberatung und Immobilienservice,
-
Lotsenfunktion („Wegweiser durch den Behördendschungel“),
-
ständige Kontaktpflege zu Unternehmen,
-
Beratungen bei der Umsetzung von Innovationen,
-
Förderung des Technologietransfers,
-
Vermittlung von Kooperationspartnern aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft,
-
betriebsbezogene Informations- und Beratungsdienste,
-
Grundstücksangebote an Investoren in Zusammenarbeit mit den Gemeinden,
-
Beratung über Inanspruchnahme öffentlicher Finanzierungshilfen,
-
Aufnahme von Firmen in ein qualifiziertes Wirtschaftsinformationssystem mit
Verbreitung über das Internet,
-
Seminare für ansässige Unternehmen sowie
-
Herausgabe und Versendung von Wirtschaftsbriefen an ansässige Unternehmen und „Multiplikatoren“.
Die Marketingmaßnahmen i.e.S. reichen von Informationsbroschüren, Internetpräsenz, Anzeigen in Printmedien (für jährlich rund DM 10.000), aktiver Pressearbeit
und dem selbst erstellten „Wirtschaftsbrief“ (dreimal im Jahr 2000) bis hin zur Präsenz auf Gewerbeschauen in den Gemeinden des Landkreises (z.T. sogar mit
eigenem Stand) sowie auf verschiedenen Messen und Gründungstagen.
Marketingmaßnahmen
Das nach außen gerichtete Angebot der WLO wird in die Bereiche „Service“ (permanente Grundversorgung) und „Produkte“ (aktive Angebote, oft zeitlich begrenzt)
gegliedert. Im Jahr 2000 wurden im Servicebereich insgesamt mehr als 1.300
Anfragen bzw. Kontakte gezählt 39:
Aufteilung der Dienstleistungsangebote in „Service“ und „Produkte“
-
191 Existenzgründungsberatungen,
-
424 Subventionsberatungen,
-
710 sonstige Informationen und Kontakte sowie
-
52 Internet-Informationsanforderungen.
Im Produktbereich 40 besitzen folgende Produkte eine besondere Relevanz für
Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung:
-
39
40
Das Produkt „Wirtschaftsstandorteprogramm“ unterstützt die Gemeinden bei
dem Ankauf und der Erschließung von zukünftigen Gewerbeflächen mittels
zinsloser Darlehen und Zuschüssen. Die Initiierungsversuche von interkommunalen Gewerbegebieten sind bisher allerdings noch nicht in den erhofften
Ausmaß erfolgreich gewesen. Auch sind die in Aussicht gestellten erhöhten
vgl. WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, S. 29 ff.
ausführlicher dargestellt bei: WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, 37-95
Produktbereich
34
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Fördermittel im Falle zwischengemeindlicher Gewerbegebiete bisher noch
nicht von den Gemeinden in Anspruch genommen worden.
-
Eigenes „Markterschließungsprogramm“
Das Produkt „Gewerbeflächenentwicklungskonzept“ betrifft die Umsetzung des
vorliegenden Konzepts des NIW.
Darüber hinaus führt die WLO das kreiseigene Zuschussförderungsprogramm
„Markterschließung“ aus, dass von den ansässigen Unternehmen für vielfältige
Maßnahmen in Anspruch genommen werden kann 41:
-
Förderung von Messeteilnahmen,
-
Sprachkurse,
-
Erstellung von fremdsprachlichem Werbematerial,
-
Marktstudien,
-
Marketingkonzeptionen,
-
Datenbankrecherchen,
-
Einstellung von Auslandsbeauftragten,
-
Einstellung eines ausländischen Praktikanten oder Auszubildenden,
-
Kooperationsanbahnungen,
-
Öko-Audit sowie
-
Homepage-Förderung.
DM 1 Mio. eigene Fördermittel bewilligt
In den Jahren 1993 bis einschließlich 2000 wurden insgesamt 427 Förderanträge
gestellt, für die Fördermittel in Höhe von insgesamt rund einer Million DM bewilligt
wurden. Im Jahr 2000 wurden insgesamt 131 Anträge bearbeitet, von denen die
meisten die Unterprogramme Homepage- sowie Messeteilnahme-Förderung betrafen. Insgesamt wurden die bereit gestellten Haushaltsmittel in Höhe von DM
170.000 vollständig ausgeschöpft 42. Die Fördermittelbewilligungen und die übrigen Tätigkeiten der WLO werden im jährlichen Geschäftsbericht detailliert dargelegt. Hierdurch ist die Transparenz der Wirtschaftsförderungsaktivitäten gewährleistet.
Zielgruppe Unternehmen
und Existenzgründer
Hauptzielgruppe der umfangreichen Dienstleistungsangebote der WLO sind die
ansässigen und anzusiedelnden Unternehmen, davon insbesondere die kleinen
und mittleren Unternehmen (KMU), welche die Wirtschaftsstruktur im Landkreis
Oldenburg besonders prägen. Auf diese Zielgruppe soll sich nach eigenen Angaben auch künftig der Fokus der WLO-Tätigkeiten richten. Eine weitere Zielgruppe
bilden die (potentiellen) Existenzgründer.
Zielgruppe Gemeinden
Daneben werden aber auch Dienstleistungen für die acht Gemeinden erbracht.
Von beiden Seiten 43 wird die arbeitsteilige Kooperation in den wirtschaftsförderungsrelevanten Aufgabenfeldern zwischen den Gemeinden und der WLO als
„sehr gut“ beurteilt. Die Gesellschaft wird bei den Akteuren vor Ort als kompetenter Partner für die lokalen Aktivitäten der Wirtschaftsförderung angesehen. In die41
42
43
vgl. http://www.wlo.de/foerder4.html vom 10.10.2001
vgl. WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000. S. 45
vgl. NIW-Gemeindegespräche sowie WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, S. 31
35
Landkreis Oldenburg
sem Zusammenhang ist auch ein „Verhaltenskodex Wirtschaftsförderung“ zu nennen, der seit 1998 das Miteinander der Gemeinden im Bereich der Wirtschaftsförderung sowie die Kooperation mit der WLO regelt.
Verglichen mit anderen Regionen in Niedersachsen sind die Wirtschaftsförderungsaktivitäten auf Landkreisebene insgesamt als überdurchschnittlich einzustufen. Dies gilt sowohl für die zur Verfügung stehenden Ressourcen als auch für die
wahrgenommen Aufgaben. Der momentan in vielen Landkreisen zu beobachtende
Trend zur Intensivierung der regionalen Wirtschaftsförderung ist im Landkreis
Oldenburg bereits zum relativ frühen Zeitpunkt vollzogen worden.
2.3.2
Wirtschaftsförderung auf
Landkreisebene überdurchschnittlich
Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten der
Gemeinden
Die Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik sowie der Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden erfolgte im Rahmen der Gemeindegespräche
Ende April bis Anfang Mai 2001. Gesprächspartner vor Ort waren neben den jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten weitere Fachleute aus der Verwaltung (z.B.
Bauamtsleiter, Kämmerer sowie ggf. das für Wirtschaftsförderung zuständige
Fachpersonal).
Im Rahmen der Gemeindegespräche: Bestandsaufnahme der ...
Im Bereich Gewerbeflächenpolitik wurden in den Gesprächen schwerpunktmäßig
folgende Themen behandelt:
... Gewerbeflächenpolitik
sowie der ...
-
Zuständigkeiten für die Gewerbeflächenentwicklung innerhalb der Verwaltung,
-
Strategien der Mobilisierung von Gewerbeflächen durch die Gemeinden und
(kommunale) Finanzierung der Entwicklung von Gewerbeflächen,
-
Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen,
-
Möglichkeiten zur interkommunalen Kooperation sowie
-
neue Gestaltungsformen zur Entwicklung von Gewerbegebieten.
Darüber hinaus wurden mit den Vertretern der Gemeinden deren Aktivitäten der
kommunalen Wirtschaftsförderung erörtert. Hierbei ging es in erster Linie um
-
Aufgaben, Schwerpunkte und Instrumente der lokalen Wirtschaftsförderung,
-
die Zuständigkeiten und Organisation innerhalb der Verwaltung sowie personelle und finanzielle Ressourcen für Wirtschaftsförderungsaktivitäten sowie
-
die Zusammenarbeit mit der WLO und überregionalen Institutionen.
... Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden
Zuständigkeiten sowie Strategien der Entwicklung von Gewerbeflächen
Die Gewerbeflächenentwicklung der Gemeinden im Landkreis Oldenburg erfolgt in
der Regel durch das Zusammenspiel von Bauamt (Bauleitplanung) und Kämmerei
(Liegenschaften) mit den entsprechenden politischen Gremien. Die meist geringe
Größe der einzelnen Gemeindeverwaltungen ermöglicht in der Regel eine direkte
Abstimmung der Gewerbeflächenentwicklung in
den Gemeinden
36
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
und unkomplizierte Abstimmung zwischen den Ämtern bzw. Fachbereichen unter
Federführung des jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten.
Samtgemeindekonstruktion erschwert Gewerbeflächenentwicklung in Harpstedt
Schwieriger ist dagegen die Abstimmung innerhalb der Samtgemeinde Harpstedt,
wo, entsprechend der Gemeindeordnung, die Samtgemeindeverwaltung den Flächennutzungsplan aufstellt und die einzelnen Mitgliedsgemeinden für die Bebauungspläne zuständig sind. Die Mitgliedsgemeinden betreiben auch die Erschließung sowie ggf. den kommunalen Erwerb der Gewerbeflächen.
Ganderkesee: Bündelung
im Fachbereich „Gemeindeentwicklung“
Neue Wege bei den Zuständigkeiten für die Gewerbeflächenentwicklung gehen
die Gemeinden Ganderkesee und Hatten sowie die Stadt Wildeshausen: In Ganderkesee sind alle für die Gewerbeflächenentwicklung und Wirtschaftsförderung
relevanten Funktionen (Planung, Liegenschaften, Wirtschaftsförderung etc.) im
Fachbereich „Gemeindeentwicklung“ gebündelt worden. Hierdurch sollen effizientere und schnellere Entscheidungsabläufe der planungs- und unternehmensrelevanten Verwaltungsaufgaben erreicht werden. Da der Prozess der Verwaltungsmodernisierung in Ganderkesee noch nicht abgeschlossen ist, können von
Seiten der Gemeinde noch keine konkreten Aussagen über die Auswirkungen der
neuen Fachbereichsstruktur getroffen werden.
Stadt Wildeshausen:
„Grundstücks- und
Erschließungs- GmbH“
(GEG)
Die Stadt Wildeshausen hat die ausführenden Tätigkeiten der Gewerbeflächenpolitik aus der Verwaltung ausgegliedert und hierfür 1996 die „Grundstücks- und
Erschließungs- GmbH“ (GEG) als einhundertprozentige Tochter gegründet, die
sowohl Wohn- als auch Gewerbeflächen ankauft, erschließt und vermarktet und
zusätzlich die Aufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung für die Stadt wahrnimmt. Hauptziel der Stadt ist es, mit Hilfe der verwaltungsexternen GEG flexibler
und schneller auf die Bedürfnisse der Unternehmen reagieren zu können. An Personal verfügt die Gesellschaft über drei Personen, die eine Vollzeit- und zwei Teilzeitstellen besetzen. Die finanziellen Ressourcen fallen von Jahr zu Jahr sehr
unterschiedlich aus, je nach den jeweiligen Phasen des Ankaufs oder aber des
Verkaufs von Flächen. Die Tätigkeiten der GEG erfolgen in enger Abstimmung
und nach den Planungen und Beschlüssen von Rat und Verwaltung der Stadt. Die
wirtschaftsfördernden Tätigkeiten im allgemeinen und insbesondere die Maßnahmen zur Vermarktung von Gewerbeflächen sollen in naher Zukunft, nachdem die
entsprechenden Flächen erschlossen worden sind, intensiviert, ausgeweitet (u.a.
Internetauftritt) und mit dem Stadtmarketing abgestimmt werden.
Hatten: Immobilien Development Beteiligungsgesellschaft Oldenburg
(IDB)
Die Gemeinde Hatten hat die Immobilien Development Beteiligungsgesellschaft
Oldenburg mbH & Co. KG (IDB), eine Tochtergesellschaft der Landessparkasse
zu Oldenburg, mit der Entwicklung des Gewerbegebietes „Sandkrug“ beauftragt.
Die IDB hat einen zeitlich befristeten, treuhänderischen Vertrag mit der Gemeinde
geschlossen, die notwendigen Grundstücke von den Eigentümern erworben, einen Teil der Gewerbeflächen erschlossen und ist nun - neben der Gemeindeverwaltung - an deren Vermarktung beteiligt. Mit dieser Zusammenarbeit zwischen
der Gemeinde und der IDB werden die folgenden Ziele verfolgt:
-
Die IDB übernimmt die Vorfinanzierung der gesamten Kosten. Die Finanzierung findet somit außerhalb des Gemeindehaushaltes statt und schlägt sich
erst nach Ende der Laufzeit mit den aufgelaufenen Kosten (inkl. der Zinsen für
die Vorfinanzierung) und den verbliebenen Schulden für die nicht verkauften
Grundstücke im Kommunalhaushalt der Gemeinde nieder.
37
Landkreis Oldenburg
-
Die personellen Ressourcen der Verwaltung werden entlastet.
-
Das Know-how und die Kontakte der IDB bzw. der hinter ihr stehenden Sparkasse können für die Vermarktung der Gewerbeflächen genutzt werden.
-
Gegebenenfalls kann außerhalb der Verwaltung eine Beschleunigung des Umsetzungsprozesses erreicht werden.
Derzeit ist die Gemeinde Hatten die einzige Kommune im Landkreis Oldenburg,
die eine externe Gesellschaft mit der Entwicklung eines Gewerbegebietes beauftragt hat. Die meisten anderen Gemeinden stehen der Beteiligung durch eine
Entwicklungsgesellschaft eher skeptisch gegenüber und versprechen sich hiervon
keine entscheidenden Vorteile. Sie betreiben entsprechend alle Schritte vom Flächenerwerb bis zur Vermarktung der Gewerbegrundstücke in eigener Regie.
Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung
meist in Eigenregie der
Gemeinden
Ein Hauptproblem bei der Mobilisierung und Entwicklung von Gewerbeflächen ist
für alle Gemeinden im Landkreis der Erwerb bzw. die eigentumsrechtliche Sicherung der erforderlichen Grundstücke durch die Kommune oder eine von der Kommune beauftragte Gesellschaft. In nicht wenigen Fällen besteht keine Verkaufsbereitschaft der privaten Eigentümer. Zudem ist die Gefahr gegeben, dass die
Grundstückspreise deutlich steigen, wenn die Bauleitplanung durchgeführt wird,
bevor die Flächen in öffentlichem Eigentum sind. Damit verschlechtern sich die
Vermarktungschancen bzw. werden die kommunalen Haushalte stärker belastet.
Hauptengpass bei der
Mobilisierung von Flächen: Verkaufsbereitschaft + Preisforderungen
Derzeit bewegen sich die Grundstückspreise für Gewerbeflächen im Landkreis
Oldenburg (je m², voll erschlossen) zwischen DM 24,- („Ahlhorner Heide“, Großenkneten) und DM 49,- („Sandkrug“, Hatten). Die Einstandspreise der Kommunen liegen zwischen ca. DM 10,- bis 12,- in den eher ländlichen Gemeinden und
DM 20,- bis 25,- in den wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten.
Grundstückspreise für
Gewerbeflächen im Landkreis Oldenburg
Die überwiegende Zahl der Gemeinden im Landkreis Oldenburg strebt grundsätzlich an, die Grundstücke, die für die Entwicklung von Gewerbeflächen gedacht
sind, bereits vor der Durchführung der Bauleitplanung eigentumsrechtlich zu sichern. In der Vergangenheit ist dieses, wie u.a. die Erhebung des Gewerbeflächenangebots zeigt (Abschnitt 3), nicht immer angestrebt worden bzw. nicht gelungen. Rund 30 % der in Bebauungsplänen ausgewiesenen und theoretisch verfügbaren Gewerbeflächen befinden sich derzeit in privatem Eigentum. Von den in
Planung befindlichen Gewerbeflächen sind sogar vier Fünftel noch nicht in öffentlichem Eigentum. Zukünftig wird nach Angaben der Gemeinden verstärkt die
Strategie einer langfristigen Flächenvorratspolitik verfolgt, um die kommunalen
Einstandspreise für künftige Gewerbegrundstücke so gering wie möglich zu halten.
Frühzeitige eigentumsrechtliche Sicherung der
Flächen gelingt oftmals
nicht
Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen
Von den Gemeinden im Landkreis Oldenburg werden unterschiedliche Vermarktungsaktivitäten betrieben, u.a.
-
Bereitstellung einer Ansiedlungsbroschüre mit detaillierten Angaben zu den
verfügbaren Gewerbeflächen,
Vermarktungsaktivitäten
der Gemeinden im Landkreis Oldenburg
38
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
-
Darstellung der Gewerbeflächen im Internet (Präsentation auf den Webseiten
der jeweiligen Gemeinde sowie im Gewerbeflächen-Informations-System GewIS),
-
Informationsveranstaltungen mit ansässigen Unternehmern, um diese als Multiplikatoren zu nutzen,
-
Informationsstände auf verschiedenen Messen und Gewerbeschauen,
-
Veröffentlichung der aktuellen Gewerbeflächenentwicklung in der lokalen und
regionalen Presse,
-
Anzeigen in verschiedenen lokalen, regionalen und überregionalen Zeitungen,
aber auch Fachzeitschriften sowie
-
Aufstellen von Werbetafeln am Gewerbegebiet sowie an Durchgangsstraßen.
Vermarktungsaktivitäten
für das Gewerbegebiet
„Ahlhorner Heide“
Die Gemeinde Großenkneten setzte für die Vermarktung des Gewerbe- und Industriegebiets „Ahlhorner Heide“ zeitweise sehr intensiv verschiedene Marketinginstrumente ein, die über die üblichen „Standartaktivitäten“ deutlich hinausgingen.
Beispielsweise wurde ein LKW angeschafft und zu einem mobilen Messestand
umgebaut, der auch überregional eingesetzt wurde. Gleichzeitig fungierte der
Auflieger des LKW mit einer entsprechenden Beschriftung als beweglicher Werbeträger für das Gewerbegebiet 44. Da der Aufwand letztlich aber nicht in dem
erwünschten Verhältnis zum Nutzen stand, wurden diese speziellen Aktivitäten
inzwischen wieder eingestellt. Mittlerweile setzt die Gemeinde im Großen und
Ganzen wieder die eher „klassischen“ Marketinginstrumente (z.B. Informationsbroschüren) zur Gewerbeflächenvermarktung ein.
In den Gemeinden teilweise keine personellen Ressourcen für aktive Gewerbeflächenvermarktung
Nicht alle Kommunen betreiben eine aktive Vermarktung der Gewerbeflächen in
ihrem Gemeindegebiet. Dieses gilt insbesondere für die kleineren Gemeinden,
denen hierfür die personellen Voraussetzungen fehlen. In allen Fällen besteht
aber nach Angaben der Gesprächspartner eine gute Zusammenarbeit mit der
WLO bei der Gewerbeflächenvermarktung.
Aktive Vermarktungsbemühungen oftmals wenig
erfolgreich
Oftmals sind es nach Einschätzung der Gemeinden aber nicht unbedingt die aktiven Vermarktungsbemühungen, die zum Erfolg führen. In vielen Fällen seien die
grundstücks- und ansiedlungsinteressierten Unternehmen bereits vor Ort oder
zumindest in unmittelbarer Nähe ansässig und von sich aus an die Gemeindenverwaltungen herangetreten. Diese Beobachtung deckt sich mit den Erhebungen
des Gewerbeflächenumsatzes und der Betriebsansiedlungen (Abschnitt 3.3), die
zeigen, dass der Großteil der Gewerbeflächennachfrage aus den jeweiligen Gemeinden selbst stammt.
Keine enge Abgrenzung
von Zielgruppen der Gewerbeflächenvermarktung
Im Hinblick auf die Zielgruppen der Gewerbeflächenvermarktung sind die Gemeinden für ein breites, nicht eng eingegrenztes Spektrum offen. Allerdings sind
einige Branchen als Ansiedlungsinteressenten weniger beliebt. Hierzu zählen z.B.
Speditionen („hoher Flächenverbrauch, wenig Arbeitsplätze“), Tierzuchtbetriebe
und Betriebe, die durch ihr Erscheinungsbild ein Gewerbegebiet negativ beeinflussen können wie z.B. Altreifenverwerter. Ein weiteres Ausschlusskriterium kann
44
Der LKW wurde zudem als Modellauto hergestellt und gemeinsam mit Akquisitionsunterlagen
an rund 350 Unternehmen verteilt.
39
Landkreis Oldenburg
wegen der z.T. eingeschränkten Klärwerkskapazitäten die Abwasserintensität von
Betrieben sein. Ausgeschlossen ist in der Regel auch die Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel.
Die Gemeinden prüfen in der Regel - unabhängig von der Branche - zunächst die
Unternehmen, indem sie Gespräche über den geplanten Investitionsumfang führen und ggf. den bisherigen Standort bzw. einen anderen Betriebsstandort besichtigen.
Prüfung der Betriebe
durch die Gemeinden
Ein besonderes Zielgruppenkonzept hat die Gemeinde Ganderkesee für das Gewerbegebiet „Westtangente“ entwickelt. Rund ein Viertel des Gewerbegebietes
(ca. 5 ha) wurde für die Zielgruppe der Dienstleister reserviert und soll entsprechend als „Dienstleisterpark“ vermarktet werden. Der übrige Teil des Gewerbegebietes, der sowohl Gewerbe- (GE) als auch Industrieflächen (GI) enthält, wird
durch öffentliche Grünanlagen optisch vom Dienstleistungspark getrennt.
Zielgruppenkonzept der
Gemeinde Ganderkesee
für das Gewerbegebiet
„Westtangente“
Möglichkeiten zur interkommunalen Kooperation
Die Gemeindevertreter haben sich in den Gesprächen im Hinblick auf die Möglichkeit von interkommunalen Kooperationen bei der Gewerbeflächenentwicklung
grundsätzlich offen gezeigt. Allerdings wurde auch betont, dass interkommunale
Ansätze echte Vorteile für die jeweilige Gemeinde bringen müssten.
Gemeinden grundsätzlich
zu interkommunalen Kooperationen bereit
Bei den Gemeinden im Landkreis Oldenburg bestehen im Hinblick auf eine zwischengemeindliche Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung bislang noch
keine Erfahrungen. Teilweise sind aber bereits erste Gespräche mit der Zielrichtung einer Kooperation geführt worden. Nach Einschätzung der Gesprächspartner
ist noch sehr viel Überzeugungsarbeit in den Verwaltungen und v.a. auch der Politik nötig, um ein offenes Kooperationsklima zwischen den Gemeinden des Landkreises zu schaffen. Auch die Initiativen der WLO sind bisher fast wirkungslos
geblieben; selbst die von der WLO angebotenen erhöhten Fördermöglichkeiten für
die Erschließung interkommunaler Gewerbegebiete wurden bislang nicht in Anspruch genommen.
Bislang keine Erfahrungen bei der gemeinsamen
Flächenentwicklung
Die generelle Bereitschaft zur interkommunalen Zusammenarbeit schlägt sich
aber bereits in der Auswahl der Vorschauflächen (Abschnitt 4) nieder, die vom
NIW gemeinsam mit den Gemeindevertretern erarbeitet wurden. Von
14 potenziellen Gewerbeflächen sind sechs Standorte als interkommunale Gewerbegebiete prädestiniert bzw. enthalten Ansätze interkommunaler Zusammenarbeit. Die Vorteile gemeinsamer Gewerbegebiete werden von den Gemeinden
u.a. in der Zusammenarbeit bei der Finanzierung und Vermarktung der Flächen,
hinsichtlich der Möglichkeit einer Konzentration auf qualitativ absolut hochwertige
Gewerbegebiete (z.B. hohe Verkehrsgunst) sowie im Hinblick auf bessere Chancen für Infrastrukturförderung gesehen.
„Vorteile: Gemeinsame
Finanzierung und Vermarktung, bessere Chancen für Förderung“
40
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Neue Gestaltungsformen zur Entwicklung von Gewerbegebieten
Vorschläge der WLO für
neue Formen von Gewerbegebieten
Im Rahmen der Gemeindegespräche wurde diskutiert, inwiefern im Hinblick auf
die Vermarktung von Gewerbeflächen und vor dem Hintergrund der sich verändernden Anforderungen der Unternehmen spezielle Formen der Gewerbeflächenentwicklung erfolgreich sein können. Hierbei wurde auch erörtert, ob aus Sicht der
Gemeinden eine Reservierung von Gewerbeflächen für bestimmte Nutzergruppen
denkbar sei. Ausgehend von Vorschlägen der WLO wurden folgende Ansätze
diskutiert:
-
Gewerbestreifen entlang der Autobahn (streifenartiges Gewerbegebiet von
einer Anschlussstelle zur nächsten mit guter Sichtbarkeit der Betriebe von der
Autobahn aus),
-
Gewerbepark „Niederländische Kolonie“ (Gewerbegebiet ausschließlich für
niederländische Unternehmen),
-
Gewerbepark „Arbeit und Freizeit“ (Verbindung von Betriebsstandorten sowie
Freizeiteinrichtungen und -angeboten in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander).
Gewerbestreifen entlang
der Autobahn: „Kaum zu
realisieren“
Die Realisierbarkeit von Gewerbestreifen entlang der Autobahn wurde von den
meisten Gesprächspartnern eher zurückhaltend beurteilt. Einer Verwirklichung
dürften insbesondere Naturschutzbelange entgegen stehen. Ansatzweise könnte
die Idee des Gewerbestreifens anhand der Vorschauflächen in der Gemeinde
Wardenburg realisiert werden. Zwar besteht hier keine Verbindung in Form einer
Erschließungsstraße zwischen zwei Anschlussstellen, die potenziellen Gewerbeflächen lägen aber streifenartig beiderseits der A 29.
Niederländische Kolonie:
Skepsis bezüglich der
Zielgruppe
Ebenfalls skeptisch wurde der Vorschlag eines Gewerbeparks „Niederländische
Kolonie“ diskutiert. Befürchtet wird einerseits, dass ein solch zielgruppenorientiertes Gewerbegebiet lediglich Speditionen anzieht, die zwar einen hohen Flächenverbrauch haben, aber kaum Arbeitsplätze schaffen. Zudem wird aufgrund der
räumlichen Nähe des Landkreises Oldenburg zu den Niederlanden bezweifelt,
dass der Wirtschaftsraum für Zweigniederlassungen niederländischer Unternehmen interessant sein könnte. Zwei Gemeinden zeigten dennoch grundsätzlich
Bereitschaft, die Entwicklung eines Gewerbeparks „Niederländische Kolonie“ zu
prüfen. Erforderlich ist nach ihrer Einschätzung ein „langer Atem“ der kommunalen
Liegenschaftspolitik, da mit einem zügigen Verkauf von für niederländische Unternehmen reservierte Gewerbeflächen vermutlich nicht zu rechnen sei.
Überwiegend positives
Echo auf Gewerbepark
Arbeit und Freizeit
Dem Gewerbepark „Arbeit und Freizeit“ standen die Gesprächspartner positiver
gegenüber, wenn auch den Gemeindevertretern die konkrete Umsetzung und
Ausgestaltung dieses Vorschlages vielfach noch nicht ganz klar war. Hervor gehoben wurde, dass sich ein solches Gewerbeflächenkonzept sehr gut in das
Image und die Potenziale des Landkreises Oldenburg als Standort für Naherholungs- und Freizeitaktivitäten einfügen würde.
41
Landkreis Oldenburg
Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden
Wirtschaftsförderung wird in den Gemeinden des Landkreises Oldenburg überwiegend federführend von den Hauptverwaltungsbeamten wahrgenommen („Wirtschaftsförderung als Chefsache“) und hat damit einen entsprechend hohen Stellenwert unter den kommunalen Aufgaben. Ergänzend hierzu sind je nach Gemeinde die Leiter der Fachbereiche bzw. Ämter für Bauen (Dötlingen, SG Harpstedt), Kämmerei (Großenkneten, Hatten), Gemeindeentwicklung (Ganderkesee)
oder Bürgerservice (Wardenburg) in die Wirtschaftsförderungsaktivitäten eingebunden. Darüber hinaus haben die Gemeinden Ganderkesee (1 Stelle), Großenkneten (0,5), Hude (2) und Wardenburg (0,5) weiteres Personal für Wirtschaftsförderung - vorwiegend in Form von Sachbearbeitern - zur Verfügung. Die Stadt Wildeshausen hat die Ausführung der Wirtschaftsförderung vollständig auf die
„Grundstücks- und Erschließungs- GmbH“ (GEG) (2 Stellen) übertragen. Die Tätigkeiten der GEG (u.a. Bestandsentwicklung, Kontakt zur WLO, Standortmarketing, Existenzgründungsförderung) erfolgen in enger Abstimmung und nach den
Planungen und Beschlüssen von Rat und Verwaltung der Stadt und sollen in naher Zukunft noch intensiviert und konkretisiert werden.
Personelle Zuständigkeiten für Wirtschaftsförderung in den Gemeinden
Schwerpunkte der Wirtschaftsförderungsaktivitäten sind die Entwicklung des Unternehmensbestandes und die Kontaktpflege zur lokalen Wirtschaft. Neben einer
eher reaktiven Wirtschaftsförderung, die in der Regel erst dann tätig wird, wenn
Unternehmen mit Anliegen an sie heran treten, sind einige Gemeinden in der Vergangenheit vermehrt dazu übergegangen, auch systematisch den Kontakt zu den
Unternehmen vor Ort zu suchen. Allgemein wird diese Aufgabe von den Gemeinden aber als noch ausbaufähig eingestuft. Eine entsprechende Intensivierung
dieser Aktivitäten ist daher bei den meisten Gemeinden in Planung. Die hierfür
erforderlichen Informationsgrundlagen, z.B. in Form einer Unternehmensdatenbank, sind bei den meisten Gemeinden noch nicht vorhanden.
Unternehmenskontakte
als Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung
Darüber hinaus gehende Aufgaben der Wirtschaftsförderung, wie z.B. die überregionale Ansiedlungswerbung, die Beratung von Existenzgründern oder die Veranstaltung eines „Wirtschaftstages“ werden nur vereinzelt von den Gemeinden wahr
genommen.
Weitere Aufgaben der
Wirtschaftsförderung
Bei spezialisiertem Beratungsbedarf - überwiegend handelt es sich hierbei um
Fördermittel- und Existenzgründungsberatung - werden die Unternehmen von den
Gemeinden in der Regel an die WLO weiter vermittelt. Die Zusammenarbeit mit
der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises wird durchweg als positiv
bezeichnet. Die WLO gilt unter den Gemeinden als zentraler regionaler Ansprechpartner in weitergehenden Fragen der Wirtschaftsförderung.
Bei spezialisiertem Beratungsbedarf Weiterleitung
an die WLO
Aktives Standortmarketing mit eigens hierfür zuständigen personellen Ressourcen
betreiben derzeit nur die Stadt Wildeshausen (mit Hilfe der GEG) und die Gemeinde Hude (zwei Personalstellen für Kommunalmarketing und Wirtschaftsförderung). Darüber hinaus plant die Gemeinde Ganderkesee, Standortmarketing im
neu geschaffenen Fachbereich „Gemeindeentwicklung“ zu etablieren. Die Gemeinde Großenkneten hat Standortmarketing im Rahmen der Vermarktung des
Gewerbegebietes „Ahlhorner Heide“ betrieben, diese Aktivitäten aber mittlerweile
größtenteils wieder eingestellt.
Standortmarketingaktivitäten der Gemeinden
42
Weitere Wirtschaftsförderungsakteure
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Weitere Akteure neben der Gemeindeverwaltung und der WLO auf dem Feld der
Wirtschaftsförderung vor Ort sind
-
die zahlreichen lokalen Werbegemeinschaften, Gemeindemarketingvereine,
Mittelstandsvereinigungen sowie Gewerbe- und Handelsvereine, die in erster
Linie als Interessenvertretungen der Unternehmen fungieren sowie
-
die Immobilien Development Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG der Landessparkasse zu Oldenburg, die an der Entwicklung und Vermarktung des
Gewerbegebietes „Sandkrug“ in Hatten mitwirkt.
Einbindung politischer
Vertreter in die Wirtschaftsförderung
Darüber hinaus werden in einigen Gemeinden politische Vertreter (Gemeinderatsmitglieder sowie Kreistags-, Landtags- und Bundestagsabgeordnete) in Unternehmensbesuche eingebunden. Ziel ist es, die politische Ebene hierdurch für die
Probleme der Unternehmensentwicklung und die Aufgaben der Wirtschaftsförderung zu sensibilisieren und andererseits den Unternehmen zu zeigen, welche
Wertschätzung man ihnen von Seiten der Gemeinde einräumt.
Personelle und finanzielle
Ressourcen für Wirtschaftsförderung weiter
ausbaufähig
Insgesamt haben die Gespräche gezeigt, dass sich die Gemeinden im Landkreis
Oldenburg der Bedeutung der kommunalen Wirtschaftsförderung für die Entwicklung der Unternehmen vor Ort bewusst sind. Allerdings sind die personellen und
finanziellen Ressourcen für Wirtschaftsförderungsaktivitäten eingeschränkt. Vorwiegend liegt die Zuständigkeit für Wirtschaftsförderung bei den Hauptverwaltungsbeamten sowie weiteren leitenden Mitarbeitern der Verwaltung, die allerdings auch eine Vielzahl anderer kommunaler Aufgaben zu erledigen haben. Die
zunehmende Sensibilisierung für Fragen der kommunalen Wirtschaftsförderung
hat aber bereits dazu geführt, dass einige Gemeinden zusätzliches Personal für
diese Aufgaben zur Verfügung stellen und andere Gemeinden dieses für die nahe
Zukunft beabsichtigen.
2.3.3
Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung
Wohn-, Wirtschafts-, Einkaufs-, Freizeit- und Tourismusfunktionen der
Gemeinden
Ergänzend zur Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik und der Wirtschaftsförderungsaktivitäten wurden in den Gemeindegesprächen die allgemeinen
Ziele und Strategien der Gemeindeentwicklung diskutiert. Hierbei ging es vor allem um die Position der jeweiligen Gemeinde im Spannungsfeld zwischen den
Funktionen als Wohn-, Wirtschafts-, Einkaufs- sowie Freizeit-, Erholungs- und
Tourismusstandort.
Wohnbaulandausweisungen in der Vergangenheit
stark expansiv ...
Die Gemeinden im Landkreis Oldenburg konnten in der Vergangenheit aufgrund
von Suburbanisierungsprozessen aus den umliegenden Zentren sowie expansiven Wohnbaulandausweisungen allesamt eine überdurchschnittliche Bevölkerungs- und Wohnbauentwicklung verzeichnen.
... mittlerweile Strategie
einer eher gemäßigten
Einwohnerentwicklung
Inzwischen hat jedoch in fast allen Gemeinden von Seiten der Verwaltungen, aber
auch der politischen Vertreter, ein Strategiewechsel hin zu einer eher gemäßigten
Einwohnerentwicklung stattgefunden. Der Grund hierfür liegt u.a. in der zunehmenden Auslastung der kommunalen Infrastruktur. Darüber hinaus sehen die
Gemeinden die Gefahr, dass sie sich immer mehr zu monofunktionalen Auspendlerstandorten entwickeln könnten, sofern nicht gleichzeitig auch die Beschäfti-
43
Landkreis Oldenburg
gungsmöglichkeiten vor Ort ausgeweitet werden. Entsprechend hat in den letzten
Jahren die Funktion als Wirtschaftsstandort im Rahmen der Ziele der Gemeindeentwicklung deutlich an Gewicht gewonnen. Dies spiegelt sich auch in dem zunehmenden Bewusstsein für die kommunale Aufgabe der Wirtschaftsförderung
wider.
Eine Strategie als Tourismusstandort im klassischen Sinne verfolgt keine der Gemeinden im Landkreis Oldenburg. Der Grund hierfür liegt in den eingeschränkten
Potenzialen der Tourismusinfrastruktur und den landschaftlichen Gegebenheiten
für mehrtätige Aufenthalte. Allerdings haben spezialisierte Einrichtungen wie
Schulungszentren (z.B. „Blockhaus Ahlhorn“ in der Gemeinde Großenkneten) eine
nicht unbeträchtliche Bedeutung für die Zahl der Übernachtungen im Landkreis.
Nur eingeschränkte Tourismusinfrastruktur
Anders dagegen werden die Funktionen Freizeit und Erholung bewertet, für die es
vor dem Hintergrund der nicht unbeträchtlichen Einwohnerzahlen in den benachbarten Städten Bremen, Oldenburg und Delmenhorst und auch der eigenen Bevölkerungszuwächse in der jüngeren Vergangenheit durchaus Potenziale gibt.
Hier werden von den Gemeinden noch weitergehende Entwicklungsmöglichkeiten
gesehen, die auch in aktuellen Projekten zum Ausdruck kommen (z.B. „Barfußpfad“ der Gemeinden Großenkneten und Hatten).
Potenziale für Freizeit und
Erholung
Die Auswertung der Einzelhandelszentralität aller Gemeinden im Landkreis Oldenburg zeigt, dass einzig die Stadt Wildeshausen einen Zufluss an einzelhandelsrelevanter Kaufkraft verzeichnen kann. Entsprechend ist die Stadt bemüht,
insbesondere in der Innenstadt die Einzelhandelsfunktionen weiter zu fördern.
Aber auch andere Gemeinden im Landkreis (z.B. Wardenburg) streben an, ihre
Stellung als Einkaufsstandort zu stärken.
Wichtigster Einkaufsstandort: Stadt Wildeshausen
Insgesamt wurde in den Gesprächen betont, dass die Kommunen im Landkreis
Oldenburg eine ausgewogene Gemeindeentwicklung anstreben. Eindeutige
Schwerpunkte, d.h. die Konzentration auf einzelne Funktionen, sind nicht auszumachen.
Insgesamt ausgewogene
Gemeindeentwicklung
angestrebt
44
3.
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Gewerbeflächenangebot und –nachfrage im Landkreis
Oldenburg
Erhebung von Gewerbeflächenangebot und –
nachfrage im Landkreis
Die Erhebung des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg wurde mit
Hilfe einer schriftlichen Befragung bei allen Gemeinden durchgeführt. Zusätzlich
wurden die Gewerbeflächenstandorte mit noch verfügbaren Flächen und die Planungsvorhaben im Rahmen der Gemeindegespräche ausführlich erörtert. Als
Grundlage für die Erhebung der Flächennachfrage diente eine Datenbank der
WLO, die durch eine schriftliche Befragung bei den Gemeinden ergänzt wurde.
Untersuchung des Gewerbeflächenangebots im
Landkreis Oldenburg auf
zwei Ebenen
Die Untersuchung des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg erfolgt
auf drei Ebenen:
Überregional, regional
und lokal bedeutsame
Gewerbeflächen
Kriterien für die Bewertung von Gewerbegebieten
-
Gesamtschau aller im Landkreis verfügbaren (Abschnitt 3.1) und geplanten
(Abschnitt 3.2) Gewerbeflächen sowie Analyse nach Flächeneigenschaften wie
Nutzungsart, Eigentum, Verfügbarkeit und Entfernung zu den Autobahnen.
-
Beschreibung und Bewertung der einzelnen Gewerbeflächenstandorte mit
verfügbaren Flächen (Übersicht 3-1) sowie der einzelnen Planungsvorhaben
(Übersicht 3-2).
-
Ausführliche Auswertung der Gemeindeangaben zu den Gewerbeflächenumsätzen und den angesiedelten Betrieben (Abschnitt 3.3)
Die Bewertung der Gewerbeflächen (Übersichten 3-1 und 3-2) erfordert die Einbeziehung vielfältiger Kriterien, da sich die Flächen hinsichtlich ihrer Standortqualität
und der Eignung für unternehmerische Zielgruppen erheblich unterscheiden. Nach
der NIW-Klassifikation für Gewerbegebiete werden daraufhin grundsätzlich drei
Kategorien von Gewerbeflächenstandorten gebildet:
-
Überregional bedeutsame Flächen (Ü), d.h. absolut hochwertige Flächen
(ohne nennenswerte Nutzungseinschränkungen), die sich in besonderer Weise
auch für die überregionale Akquisition eignen,
-
Regional bedeutsame Flächen (R), d.h. Flächen mit gewissen qualitativen
Nutzungseinschränkungen und damit Einschränkungen der überregionalen
Akquisition, schwerpunktmäßig für die regionale Um- und Ansiedlung von Betrieben,
-
Lokale Flächen (L), d.h. Flächen mit deutlichen Einschränkungen der überregionalen und regionalen Akquisition, für die Umsiedlung und Erweiterung von
lokal gebundenen Betrieben.
-
Wegen des differenzierten Angebots werden neben den Kategorien „Ü“, „R“
und „L“ auch die Misch- oder Zwischenformen „Ü/R“ bzw. „R/L“ zugewiesen.
Zur Bewertung und Einordnung der Gewerbeflächen werden im Wesentlichen die
folgenden Kriterien herangezogen:
-
Verkehrsanbindung,
-
Bedeutung des Wirtschaftsstandortes,
-
Verfügbarkeit der Fläche (kein Kriterium für geplante Gewerbegebiete)
-
Größe der Gewerbefläche,
45
Landkreis Oldenburg
-
planerische Ausweisung,
-
angesiedelte Betriebe (kein Kriterium für geplante Gewerbegebiete).
Kriterien
Bedeutung des
Wirtschaftsstandortes 45
Ausprägungen der Kriterien
- große, dominierende Wirtschaftstandorte:
angrenzende Städte Bremen, Oldenburg
und Delmenhorst (mit Einschränkungen)
- mittelgroßer Wirtschaftstandort im Land-
kreis: > 5.000 Beschäftigte,
- kleiner Standort im Landkreis: 2.000 bis
Konsequenzen für die Bewertung
" Ü müssen in unmittelbarer Nähe zu einem
der dominierenden Wirtschaftsstandorte
liegen.
" R müssen entweder in oder unmittelbar
an einem mittelgroßen Wirtschaftsstandort
liegen.
5.000 Beschäftigte,
- sehr kleiner Standort im Landkreis: < 2.000
Beschäftigte.
Verkehrsanbindung
- Nähe zur Autobahn, zu einer bedeutenden
Bundesstraße oder sonstigen wichtigen
Verbindungen,
- Zahl der Ortsdurchfahrten zur nächsten
bedeutenden Verkehrsachse,
- konfliktfreie Anbindung im Ort,
- ggf. Anbindung anderer Verkehrsträger
(Bahn, Binnenschiff).
" Ü, Ü/R und R sollten möglichst direkt an
einer wichtigen Verkehrsachse liegen; ansonsten sollte der Weg dorthin keine nennenswerten Ortsdurchfahrten enthalten
und maximal wenige Kilometer lang sein.
" Standorte direkt an einer Autobahnan-
schlussstelle sind i.d.R. mindestens Ü/R.
" Nur L dürfen in Wohnsiedlungsbereichen
liegen.
" Die Anbindung an andere Verkehrsträger
kann die Gewerbefläche aufwerten.
Verfügbarkeit
der Flächen
- öffentliches oder privates Eigentum bzw.
Verkaufbereitschaft privater Eigentümer
- sofort oder nicht sofort verfügbar (nur bei
Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen)
Größe der
Gewerbefläche
- < 10 ha 46 Nettofläche: klein
- 10 bis 25 ha Nettofläche: mittelgroß
" Sofort verfügbare Flächen in öffentlichem
Eigentum sind grundsätzlich höher zu bewerten, da sie uneingeschränkt zur Verfügung stehen und zudem als Instrument
der Wirtschaftsförderung eingesetzt werden können.
" Ü und Ü/R sollten mindestens mittelgroß
(besser: groß) sein
- > 25 ha Nettofläche: groß
" L sind i.d.R. klein, ggf. auch mittelgroß
Planerische
Ausweisung
- Industriegebiet (GI), Gewerbegebiet (GE)
" GI-Ausweisung wertet ein Gewerbegebiet
Angesiedelte
Betriebe
- Magnetbetriebe
oder andere (Sonderbaufläche SO, Mischgebiet MI)
- Wertigkeit des Branchenmixes
- Größe der Betriebe (Beschäftigtenzahl)
auf, da die Nutzungseinschränkungen für
die ansässigen Betriebe geringer sind
" Bei Ü, Ü/R und R sollten die angesiedel-
ten Betriebe der Wertigkeit des Gewerbegebietes entsprechen, d.h. es müssen
mindestens einige hochwertige Unternehmen (ggf. Magnetbetriebe) und möglichst wenige minderwertige Betriebe (z.B.
Schrotthändler, reine Lagerhallen) vorhanden sein.
" Nur bei L und R/L darf der Branchenmix
lediglich aus kleinteiligen, relativ unbedeutenden Betrieben bestehen.
45
46
Zur Bewertung der Wirtschaftsstandorte im Landkreis Oldenburg siehe Abschnitt 2.2.
einschließlich bereits belegter Grundstücke
46
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Weitere Bewertungskriterien
Daneben spielen mögliche Nutzungskonflikte im Umfeld der Gewerbefläche, die
Wertigkeit der Gewerbegebietsgestaltung (nur bei verfügbaren Flächen) sowie die
städtebauliche Einbindung der Gewerbefläche eine Rolle. Für die Einschätzung
der Vorschauflächen ist zudem die Frage der regionalplanerischen und naturschutzrechtlichen Bewertung der Flächen teilweise von entscheidender Bedeutung. Beispielsweise können Auflagen des Naturschutzes die Verwirklichung einer
ansonsten hochwertigen potenziellen Gewerbefläche verhindern oder die Kosten
für die Entwicklung der Flächen soweit in die Höhe treiben, dass kein marktgängiger Verkaufspreis mehr zu erreichen ist.
Bedeutung der Standortfaktoren
Die oben gewählte Reihenfolge entspricht in etwa dem Gewicht der einzelnen
Faktoren, d.h. die Frage der Nähe zu einem der großen Wirtschaftsstandorte sowie die verkehrliche Anbindung sind von ganz besonderer Bedeutung für die Bewertung einer Gewerbefläche. Mängel bei einzelnen Faktoren können nur z.T.
durch andere Qualitäten ausgeglichen werden.
3.1
Verfügbare Gewerbeflächen
90 ha verfügbare Gewerbeflächen, davon 41 ha
sofort verfügbar
Nach den Ergebnissen der Gewerbeflächenerhebung gibt es im Landkreis Oldenburg insgesamt 20 Gewerbegebiete mit z.Zt. noch verfügbaren Gewerbeflächen 47. Diese Gewerbegebiete haben zusammengenommen eine Größe von
rund 230 ha, darunter sind 90 ha an noch verfügbaren Flächen. Hiervon sind nach
den Einschätzungen der Gemeinden 41 ha sofort und 49 ha nicht sofort verfügbar 48. Das größte Angebot an verfügbaren Gewerbeflächen (über 10 ha) haben
die Standorte:
Gemeinde
Verfügbare Flächen
insgesamt (in ha)
davon:
sofort verfügbar (in ha)
Ganderkesee
23,3
2,3
Großenkneten
17,9
17,9
Hatten
17,0
7,0
Harpstedt
11,3
5,7
Einen geringeren Umfang an verfügbaren Flächen (weniger als 10 ha) haben:
Gemeinde
Verfügbare Flächen
insgesamt (in ha)
davon:
sofort verfügbar (in ha)
Dötlingen
8,9
0,9
Wildeshausen
5,5
1,5
Wardenburg
3,8
3,8
Hude
2,2
2,2
47
48
Stand: August 2001
Kriterien, welche die sofortige Verfügbarkeit für die Vermarktung im Rahmen der kommunalen
Wirtschaftsförderung einschränken können, sind z.B. fehlende Erschließung oder eingeschränkte Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer.
47
Abb. 3.1-1:
Landkreis Oldenburg
Verfügbare Gewerbeflächen in den Standorten im Landkreis Oldenburg
Flächen in ha
nicht sofort verfügbar
25
GE-Flächen
GI-Flächen
20
15
10
5
nb
de
Wa
rde
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sh
lde
Wi
Hu
urg
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se
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ge
tlin
rps
Ha
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Ha
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Gr
Ga
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ete
ee
n
0
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand August 2001
Nach Nutzungsmöglichkeiten sind von den verfügbaren Flächen im Landkreis
Oldenburg insgesamt 66 ha oder 74 % für gewerbliche Nutzung (GE) ausgewiesen und 24 ha (26 %) als Industrieflächen (GI) (Abb. 3.1-1). Die GI-Flächen sind:
Gewerbegebiet
Verfügbare
GI-Fläche
(in ha)
davon sofort
verfügbare
GI-Fläche (in ha)
„Ahlhorner Heide“, Großenkneten
10,0
10,0
„Simmerhausen“, Prinzhöfte (SG Harpstedt)
5,6
0,0
„Westtangente“, Ganderkesee
4,1
0,0
„Weststraße“, Ganderkesee
3,1
0,0
„Astrup“, Wardenburg
0,4
0,3
„Vor Lüerte“, Wildeshausen
0,3
0,3
66 ha Gewerbe- und 24 ha
Industriefläche
Von diesen GI-Flächen sind allerdings nur knapp 11 ha sofort verfügbar. Sie befinden sich mit einer Fläche von 10 ha fast ausschließlich im Gewerbegebiet „Ahlhorner Heide“ in Großenkneten.
Der Anteil von GI-Flächen am gesamten Flächenangebot im Landkreis Oldenburg
ist damit im Vergleich zu anderen Regionen Niedersachsens unterdurchschnittlich.
Dieses gilt insbesondere bei Betrachtung der sofort verfügbaren Flächen sowie
Anteil von Industrieflächen (GI) an verfügbaren
Flächen insgesamt
48
Abb. 3.1-2:
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Eigentumsverhältnisse der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in den Standorten im Landkreis Oldenburg
Flächen in ha
nicht sofort verfügbar
25
privates Eigentum
öffentliches Eigentum
20
15
10
5
nb
de
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sh
lde
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Hu
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n
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SG
Dö
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0
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand August 2001
der innerregionalen Verteilung der Industrieflächen. Derzeit sind größere GIGrundstücke nur in Großenkneten sofort zur Vermarktung frei.
Flächen zur sofortigen
Vermarktung
Die größten derzeit sofort zur Vermarktung stehenden Flächen 49 im Landkreis
Oldenburg mit mindestens 2 ha verfügbarer Fläche (GE und GI) sind:
Gewerbegebiet
Sofort verfügbare Fläche
(in ha)
davon in
öffentlichem
Eigentum (ha)
17,0
17,0
„Sandkrug“, Hatten
5,4
5,4
„An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt)
3,0
3,0
„Astrup“, Wardenburg
3,0
3,0
„Wildeshauser Straße“, Harpstedt (SG Harpstedt)
2,7
2,7
„Westtangente“, Ganderkesee
2,3
2,3
„Ahlhorner Heide“, Großenkneten
49
Sofort verfügbar sind solche Flächen, die ohne nennenswerte zeitliche Einschränkung ansiedlungswilligen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden können.
49
Landkreis Oldenburg
Darüber hinaus existieren eine Reihe weiterer Gewerbegebiete mit sofort verfügbaren Flächen unter 2 ha in Hatten, Wildeshausen, Hude, Großenkneten, Wardenburg und Dötlingen.
Eine wichtige Eigenschaft für die Vermarktung von Gewerbeflächen sind die Eigentumsverhältnisse. Da private Eigentümer andere Verwertungsinteressen bzw.
Preisvorstellungen haben können, sind die Vermarktbarkeit und die Verfügbarkeit
von privaten Flächen für die Zwecke der kommunalen Wirtschaftsförderung oftmals eingeschränkt bzw. unsicher. Zumindest hat eine Gemeinde bei privaten
Flächen kaum Einfluss auf die Vergabe an bestimmte Betriebe und kann auch den
Flächenpreis nicht als strategisches Element der kommunalen Wirtschaftsförderung einsetzen.
Verfügbarkeit von privaten Flächen für Zwecke
der Wirtschaftsförderung
eingeschränkt
Von den verfügbaren Gewerbeflächen insgesamt befinden sich im Landkreis Oldenburg 69 % (62 ha) in öffentlichem Eigentum; entsprechend sind fast ein Drittel
in privater Hand (Abb. 3.1-2). Die sofort verfügbaren Gewerbeflächen sind mit
96 % (40 ha) sogar fast ausschließlich in öffentlicher Hand. Folglich ist im Landkreis Oldenburg der Anteil der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in öffentlichem
Eigentum an den verfügbaren Flächen insgesamt mit 44 % (40 ha) überdurchschnittlich hoch 50. Dieses deutet auf eine vergleichsweise erfolgreiche kommunale Flächenvorratspolitik im Rahmen der Gewerbeflächenentwicklung hin.
Hoher Anteil von Gewerbeflächen in öffentlichem
Eigentum
Die Gemeindebefragung hat allerdings auch ergeben, dass in einigen Gemeinden
die Vermarktung von Gewerbeflächen z.T. durch mangelnde Verkaufsbereitschaft
von privaten Grundstückseigentümern erschwert wird.
Z.T. mangelnde Verkaufsbereitschaft von privaten
Grundstückseigentümern
In qualitativer Hinsicht ist das Gewerbeflächenangebot im Landkreis - vor allem im
Hinblick auf die Anbindung an den Fernverkehr - sehr positiv zu bewerten. Dieser
Standortfaktor wird von Unternehmen vielfach als einer der wichtigsten gewerbeflächenrelevanten Faktoren genannt. Bei keinem der bestehenden Gewerbegebiete im Landkreis Oldenburg liegt die nächste Autobahnanschlussstelle weiter als
10 km entfernt. Von 63 % der sofort verfügbaren Gewerbeflächen (26 ha) sind es
maximal 5 km bis zur Autobahn, rund ein Viertel der Flächen (9,5 ha) liegt sogar
direkt an einer Anschlussstelle (Abb. 3.1-3 und Karte 3-1).
Hoher Anteil verkehrlich
gut angebundener Flächen
50
Diese Einschätzung wird stark durch das Gewerbegebiet „Ahlhorner Heide“ in Großenkneten
geprägt, das im Landkreis Oldenburg 43 % der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum ausmacht.
50
Abb. 3.1-3:
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Entfernung der sofort verfügbaren Gewerbeflächen zu den nächsten Autobahnanschlussstellen
Flächen in ha
5 bis unter 10 km
20
1 bis unter 5 km
unter 1 km
18
16
14
12
10
8
6
4
2
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand August 2001
ge
tlin
Dö
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lde
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Ha
SG
Gr
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0
51
Übersicht 3-1:
Stadt /
Gemeinde
Landkreis Oldenburg
Bewertung der Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen
Gewerbegebiet
verfügbare
Fläche
davon
sofort
verfügb.
Bewertung
Beschreibung des Gewerbegebietes
Sandkrug
15,4 ha
5,4 ha
Ü/R
Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet – Lage direkt an der A 29, kurze Entfernung zur
Stadt Oldenburg – ausschließlich GE-Flächen – 10,4 ha in
öffentlichem Eigentum, davon 5 ha nicht sofort verfügbar –
bislang 10 Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – aus
Sicht der Gemeinde besonders für Dienstleistungen, Handwerk und „nicht störende“ Gewerbebetriebe geeignet
Groß Ippener, An der
SG Harpstedt Autobahn
3,0 ha
3,0 ha
Ü/R
Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – mittelgroßes Gewerbegebiet – Lage direkt an der A 1, kurze Entfernung zur Stadt
Delmenhorst – ausschließlich GE-Flächen – alle noch
verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – bislang 14
Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – aus Sicht der
Gemeinde besonders für Handel und Handwerk geeignet –
(vgl. auch Vorschaufläche Nr.6)
Hatten
Hude
Altmoorhausen
1,0 ha
1,0 ha
Ü/R
Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –
Lage direkt an der A 28 – GE- und GI-Flächen – alle noch
verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – 15 Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – aus Sicht der Gemeinde besonders geeignet für Produzierendes Gewerbe,
Handwerk und Dienstleistungen – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.7)
Großenkneten
Ahlhorner
Heide
17,0 ha
17,0 ha
R
Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –
Lage direkt an der B 213, verkehrsgünstige Lage in Autobahnnähe (2,5 km zur A 29 und 6 km zur A 1) – GE- und
GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem
Eigentum – bislang 11 Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix)
Wardenburg
Astrup
3,0 ha
3,0 ha
R
Kleiner Wirtschaftsstandort – großes Gewerbegebiet –
verkehrsgünstige Lage in Autobahnnähe (3 km zur A 29
und 7 km zur A 28) – GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – bislang 24
Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – (vgl. auch
Vorschaufläche Nr.12)
Ganderkesee
Westtangente
18,2 ha
2,3 ha
R
Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet – verkehrsgünstige Lage (3 km zur A 28 sowie 13 km
zur A 1) – Regionalflughafen in unmittelbarer Nähe – GEund GI-Flächen – 15,2 ha in öffentlichem Eigentum, davon
12,9 ha nicht sofort verfügbar – bislang 3 Betriebe angesiedelt – Teilfläche ausschließlich für Dienstleistungsgewerbebetriebe reserviert – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.2)
Wildeshausen,
Stadt
Vor Lüerte
1,5 ha
1,5 ha
R
Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – insgesamt großes Gewerbegebiet – verkehrsgünstige Lage (5 km zur A 1 und
2 km zur B 213) – GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – große Zahl von
angesiedelten Betrieben (breiter Branchenmix)
Wardenburg
Süd-West
0,8 ha
0,8 ha
R
Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –
verkehrsgünstige Lage in Autobahnnähe (3 km zur A 29
und 7 km zur A 28) – ausschließlich GE-Flächen – alle noch
verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – (vgl. auch
Vorschaufläche Nr.12)
Prinzhöfte,
SG Harpstedt
Simmerhausen
5,6 ha
0 ha
R
Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –
direkte Lage an der B 213 und ca. 2 km zur A 1 – GE- und
GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in privatem
Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 2 Betriebe
angesiedelt (Verarbeitendes Gewerbe) – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.1)
Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44)
52
Stadt /
Gemeinde
Gewerbegebiet
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
verfügbare
Fläche
davon
sofort
verfügb.
Bewertung
Beschreibung des Gewerbegebietes
Ganderkesee
Weststrasse
5,1 ha
0 ha
R
Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –
verkehrsgünstige Lage (je 3 km zur A 28 und zur B 212) –
GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in
privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar
Wildeshausen,
Stadt
Visbeker
Straße
4,0 ha
0 ha
R
Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – insgesamt großes Gewerbegebiet – verkehrsgünstige Lage (5 km zur A 1 und
2 km zur B 213) – ausschließlich GE-Flächen – 3 ha in
öffentlichem Eigentum, 1 ha in privatem Eigentum – im
Umfeld große Zahl von angesiedelten Betrieben (breiter
Branchenmix)
Flecken
Harpstedt,
SG Harpstedt
Wildeshauser
Straße
2,7 ha
2,7 ha
R/L
Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –
mittelmäßige verkehrliche Lage im Vergleich zu anderen
Gewerbegebieten des LK Oldenburg (ca. 10 km Entfernung
zur A 1 und B 213) – ausschließlich GE-Flächen – alle noch
verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – aus Sicht
der Gemeinde besonders für Baumärkte geeignet
Hude
Wüsting /
An der
Bahn
1,2 ha
1,2 ha
R/L
Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –
verkehrsgünstige Lage (6 km zur A 29 und 7 km zur A 28) –
ausschließlich GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen
in öffentlichem Eigentum – noch keine Betriebe angesiedelt,
ca. 0,6 ha für Verbrauchermarkt reserviert – aus Sicht der
Gemeinde besonders geeignet für Handel, Handwerk und
Dienstleistungen
Hatten
Kirchhatten
1,6 ha
1,6 ha
L
Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –
verkehrsgünstige Lage mit 4 km Entfernung zur A 28 und
9 km zur B 75 – GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in privatem Eigentum
Großenkneten
Westlich
am Rieskamp
0,9 ha
0,9 ha
L
Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – 6 km
Entfernung zur A 29, 11 km zur A 1 – ausschließlich GEFlächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem
Eigentum – bislang 3 Betriebe angesiedelt
Dötlingen
Auf dem
Brink
3,9 ha
0,7 ha
L
Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –
10 km zur A 1 und 8 km zur B 213 – ausschließlich GEFlächen – 1,7 ha in öffentlichem Eigentum und davon 1 ha
nicht sofort verfügbar – 2,2 ha in privatem Eigentum, nicht
sofort verfügbar – bislang 8 Betriebe angesiedelt (breiter
Branchenmix)
Dötlingen
BrettorfOst
0,9 ha
0,2 ha
L
Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –
10 km zur A 1 und 3 km zur B 213 – ausschließlich GEFlächen – 0,2 ha in öffentlichem Eigentum, 0,7 ha in privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 3 Betriebe angesiedelt
Dötlingen
Brettorf
West II
1,8 ha
0 ha
L
Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –
10 km zur A 1 und 4 km zur B 213 – ausschließlich GEFlächen – alle noch verfügbaren Flächen in privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar
Dötlingen
Aschenstedt Süd
1,5 ha
0 ha
L
Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –
verkehrsgünstige Lage mit ca. 6 km zur A 1 und ca. 3 km
zur B 213 – GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in
privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 1
Betrieb angesiedelt
Dötlingen
Aschenstedt Nord
0,8 ha
0 ha
L
Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –
verkehrsgünstige Lage mit ca. 6 km zur A 1 und ca. 3 km
zur B 213 – GE-Flächen – alle noch verfügbaren in privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 1 Betrieb
angesiedelt
Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44)
53
Karte 3-1:
IR
Landkreis Oldenburg
Verfügbare und geplante Gewerbeflächen im Landkreis Oldenburg
IR IC
IR IC
ICE
IR
Verfügbare Gewerbeflächen
Geplante Gewerbeflächen
(Außerhalb des LK Oldenburg nur
ausgewählte Standorte)
Flächengrößen (Brutto)
Autobahn
2 ha
5 ha
5 ha
10 ha
10 ha
15 ha
Bundesstraße
Bahntrasse
IR IC ICE
Kartengrundlage:
ÜKN 1:500.000
Landesvermessung und
Geobasisinformation
Niedersachsen
(Maßstab verändert)
Wichtige Bahnhöfe
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT
FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
54
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
55
3.2
Landkreis Oldenburg
Gewerbeflächenplanungen
Bei den Gewerbeflächenplanungen sind verschiedene Stadien der „Planungsreife“
zu unterscheiden. Grundsätzlich sind nur solche Gewerbeflächenplanungen in die
Erhebung aufgenommen, für die mindestens eine Flächennutzungsplanänderung
in Vorbereitung ist oder bereits ein Aufstellungsbeschluss existiert. Damit sind
zunächst Flächen ausgeblendet, die zwar als langfristige „Vorschauflächen“ in
Frage kommen könnten, deren Realisierung aber noch sehr unsicher ist. Aber
auch rechtswirksam in Flächennutzungsplänen dargestellte gewerbliche Bauflächen sind dann nicht einbezogen worden, wenn die Gemeinden diese Planungen
offensichtlich nicht mehr weiter verfolgen. Bei den im Folgenden betrachteten
Planungsvorhaben liegen noch keine rechtskräftigen Bebauungspläne vor, womit
diese gegenüber den oben genannten Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen
abgegrenzt sind.
Abgrenzung der aufgenommenen Gewerbeflächenplanungen
Nach der Gewerbeflächenerhebung gibt es derzeit im Landkreis Oldenburg
17 Planungsvorhaben mit zusammen rund 216 ha Gewerbefläche (brutto). Abzüglich Infrastruktur- und Ausgleichsflächen entspricht dies etwa 171 ha Nettofläche
(Abb. 3.2-1). Die größten Gewerbegebietsplanungen ab 10 ha Nettofläche sind:
17 Gewerbeflächenplanungen mit zusammen
171 ha Nettofläche
geplantes Gewerbegebiet
Fläche
(netto)
„Ahlhorner Heide“, Großenkneten
22,5 ha
„Beim grauen Immenthun“, Stadt Wildeshausen
22,5 ha
„Hockensberg“, Dötlingen
18,3 ha
„An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt)
15,0 ha
„Altmoorhausen II (Dobbenweg)“, Hude
15,0 ha
„Munitionslager Uhlhorn“, Dötlingen
12,0 ha
„Vor Lüerte III“, Stadt Wildeshausen
11,5 ha
„Roten Schlatt“, Wardenburg
10,5 ha
„Vor Lüerte II“, Stadt Wildeshausen
10,0 ha
Darüber hinaus existieren noch weitere Planungsvorhaben unter 10 ha in Dötlingen, Ganderkesee, der SG Harpstedt und Wardenburg.
56
Abb. 3.2-1:
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Gewerbeflächenplanungen in den Standorten im Landkreis Oldenburg
Flächen in ha
noch offen
50
GE-Flächen
45
GI-Flächen
40
35
30
25
20
15
10
5
n
tte
es
erk
nd
Ha
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SG
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Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand August 2001
Planungsstand der Vorhaben
Die Planungsstände der genannten Gewerbeflächenplanungen sind sehr unterschiedlich. Wirksame Flächennutzungspläne mit entsprechender Darstellung als
„Gewerbliche Baufläche“ liegen bei folgenden Planungen vor:
wirksame Flächennutzungspläne
„Ahlhorner Heide“, Großenkneten
„Beim grauen Immenthun“, Stadt Wildeshausen
„Hockensberg“, Dötlingen
„Vor Lüerte III“, Stadt Wildeshausen
„Vor Lüerte II“, Stadt Wildeshausen
„Roten Schlatt“, Wardenburg
Verfahren zur Flächennutzungsplanänderung laufen z.Zt. in:
laufende Flächennutzungsplanänderungen
„An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt)
„Altmoorhausen II (Dobbenweg)“, Hude
Für das Planungsvorhaben „Munitionslager Uhlhorn“, Dötlingen gibt es Beschlüsse zur Flächennutzungsplanänderung und Aufstellung eines Bebauungsplanes.
57
Landkreis Oldenburg
Für knapp die Hälfte der geplanten Flächen stehen die beabsichtigten Nutzungsarten bereits fest. Hiervon sind ca. 76 ha (91 %) für GE-Nutzung und ca. 8 ha
(9 %) für industrielle Nutzungen (GI-Flächen) vorgesehen. Allerdings ist bei rund
88 ha der gesamten Nettoplanungsfläche die Aufteilung nach Nutzungsarten noch
nicht abschließend festgelegt.
Geplante Nutzungsarten
Von den in Planung befindlichen Flächen sind derzeit noch 81 % in Privateigentum. Allerdings beabsichtigen fast alle Gemeinden den Erwerb der Grundstücke
durch die Kommune bzw. im Fall der Stadt Wildeshausen durch die städtische
Grundstücks- u. Erschließungs- GmbH (GEG). Die kommunale Flächenvorratspolitik im Rahmen der Gewerbeflächenentwicklung wird also von den Gemeinden
auch in Zukunft fortgesetzt. Bei folgenden Gewerbeflächenplanungen befinden
sich bereits Grundstücke in öffentlichem Eigentum:
81 % der geplanten Flächen derzeit (noch) in
privatem Eigentum
geplante Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum
„Munitionslager“, Dötlingen (Eigentümer: Bund)
„Altmoorhausen II (Dobbenweg)“, Hude (teilweise)
„Beim grauen Immenthun“, Stadt Wildeshausen (teilweise)
58
Übersicht 3-2:
Stadt /
Gemeinde
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Bewertung der geplanten Gewerbegebiete
Planungsvorhaben
geplante
Fläche
(netto)
Bewertung
Beschreibung des Planungsvorhabens
Groß
Ippener,
SG Harpstedt
An der
Autobahn
15,0 ha
Ü/R
Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – mittelgroßes Planungsvorhaben –
verkehrsgünstige Lage, 1 km Entfernung zur A 1 – Erweiterungsvorhaben des Gewerbegebietes „Groß Ippener“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für
F-Planänderung – frühestens Ende 2002 verfügbar – aus Sicht der
Gemeinde besonders für Logistik- und Speditionsfirmen geeignet –
(vgl. auch Vorschaufläche Nr.6)
Hude
Altmoorhausen II
(Dobbenweg)
15,0 ha
Ü/R
Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben – verkehrsgünstige Lage direkt an der A 28 – Erweiterung des Gewerbegebietes „Altmoorhausen“ – geplante Nutzungsart GE – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für F-Planänderung und B-Plan – frühestens Anfang 2002 verfügbar – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.7)
Ganderkesee Grüppenbühren
4,2 ha
Ü/R
Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – Lage
direkt an der A 28 und der B 212 – neues Gewerbegebiet – geplante
Nutzungsart GE – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für
F-Planänderung und B-Plan – frühestens Mitte 2002 verfügbar – aus
Sicht der Gemeinde besonders für Logistik- und Speditionsfirmen
geeignet – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.3)
Großenkneten
Ahlhorner
Heide
22,5 ha
R
Kleiner Wirtschaftsstandort – großes Planungsvorhaben – Lage direkt
an der B 213, 2 km Entfernung zur A 29 sowie 6 km zur A 1 – Erweiterungsvorhaben des Gewerbegebietes „Ahlhorner Heide“ – geplante
Nutzungsart GE – Planungsstand: F-Planänderung wirksam und
B-Plan-Aufstellung ruht gegenwärtig – frühestens 2010 verfügbar
Wildeshausen,
Stadt
Beim
grauen
Immenthun
22,5 ha
R
Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – großes Planungsvorhaben –5 km
Entfernung zur A 1 und sowie 2 km zur B 213 – neues Gewerbegebiet
– geplante Nutzungsarten GE und GE/E – Planungsstand:
F-Planänderung wirksam und B-Plan Aufstellungsbeschluss – frühestens 2003 verfügbar – aus Sicht der Stadt besonders für Dienstleistungsbetriebe geeignet
Dötlingen
Hockensberg
18,3 ha
R
Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben –
verkehrsgünstige Lage direkt an der B 213, 1,5 km zur A 1 – neues
Gewerbegebiet (im Anschluss an des Gewerbegebiet Simmerhausen,
Prinzhöfte) – geplante Nutzungsarten GE und GI – Planungsstand:
F-Plan-Verfahren läuft, B-Plan in Vorbereitung – frühestens 2002
verfügbar – aus Sicht der Gemeinde besonders für Logistik- und
Speditionsfirmen geeignet – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.1)
Wildeshausen,
Stadt
Vor
Lüerte III
11,5 ha
R
Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben –
5 km zur A 1 sowie 2 km zur B 213 – Erweiterung des Gewerbegebietes „Vor Lüerte“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: F-Planänderung wirksam; Planungen werden zur Zeit nicht
weiter betrieben – aus Sicht der Stadt besonders für Produzierendes
Gewerbe geeignet
Wardenburg
Roten
Schlatt
10,5 ha
R
Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben – verkehrsgünstige Lage, 2 km zur A 29 sowie 7 km zur A 28 – Erweiterungsvorhaben des Gewerbegebietes „Astrup“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: F-Planänderung wirksam und
Aufstellungsbeschluss für B-Plan – frühestens Ende 2002 verfügbar
Wildeshausen,
Stadt
Vor
Lüerte II
10,0 ha
R
Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben –
5 km zur A 1 sowie 2 km zur B 213 – Erweiterung des Gewerbegebietes „Vor Lüerte“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: F-Planänderung wirksam, B-Plan in Vorbereitung – frühestens
Sommer 2002 verfügbar – aus Sicht der Stadt besonders für Produzierendes Gewerbe geeignet
Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44)
59
Stadt /
Gemeinde
Landkreis Oldenburg
Planungsvorhaben
geplante
Fläche
(netto)
Bewertung
Beschreibung des Planungsvorhabens
Dötlingen
Munitionslager
Uhlhorn
12,0 ha
R/L
Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben –
Lage direkt an der B 213, 6 km zur A 1 – neues Gewerbegebiet –
geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Aufstellungsbeschluss für F-Planänderung und B-Plan – aus Sicht der Gemeinde
besonders geeignet für Lagerung, Speditionsfirmen und Kleinbetriebe
Flecken
Harpstedt,
SG Harpstedt
Wildeshauser
Straße
2,8 ha
R/L
Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im
LK Oldenburg ungünstig (11 km zur A 1 sowie 10 km zur B 213) –
geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für F-Planänderung
Wardenburg
Am
Schlatt
7,0 ha
R
Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – verkehrsgünstige Lage, 3 km zur A 29 sowie 7 km zur A 28 – Erweiterung des Gewerbegebietes „Süd-West“ – geplante Nutzungsarten
noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für
F-Planänderung, B-Plan in Vorbereitung – frühestens Ende 2005
verfügbar – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.7)
Colnrade,
SG Harpstedt
Colnrade
8,0 ha
L
Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im
LK Oldenburg nur mittelmäßig, 12 km zur A 1 – neues Gewerbegebiet
– geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für F-Planänderung
Dötlingen
NeerstedtSüd
5,5 ha
L
Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im
LK Oldenburg nur mittelmäßig, 9 km zur A 1 sowie 8 km zur B 213 –
neues Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: F-Planänderung in Vorbereitung
Beckeln,
SG Harpstedt
Neues
Land
4,0 ha
L
Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im
LK Oldenburg ungünstig (12 km zur A 1 sowie 8 km zur B 51) – Erweiterungsvorhaben des Gewerbegebietes „Neues Land“ – geplante
Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für
F-Planänderung
Dötlingen
Aschenstedt
1,2 ha
L
Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – 6 km
Entfernung zur A 1 und 3 km zur B 213 – neues Gewerbegebiet –
geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand:
F-Planänderung in Vorbereitung
Dünsen,
SG Harpstedt
Dünsen
0,8 ha
L
Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – 6 km
Entfernung zur A 1 sowie 8 km zur B 51 – Erweiterung des Gewerbegebietes „Dünsen“ – geplante Nutzungsart GE – Beteiligungsverfahren für F-Planänderung – Erweiterungsfläche für vorhandene Betriebe
Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44)
60
3.3
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Gewerbeflächennachfrage
Umsatz von Gewerbeflächen in der Vergangenheit
109 ha Gewerbeflächenumsatz zwischen 1993
und 2000
Von 1993 bis 2000 wurden im Landkreis Oldenburg rund 109 ha Gewerbeflächen
umgesetzt; dies entspricht einem Jahresdurchschnitt von 13,6 ha. Hierbei
schwankte der Umsatz zwischen 7 ha in den Jahren 1994 und 1996 und knapp
22 ha im Jahr 1999 (Abb. 3.3-1). Insgesamt lässt sich im Beobachtungszeitraum
ein deutlicher Anstieg des Gewerbeflächenumsatzes im Landkreis Oldenburg feststellen. Diese Entwicklung deckt sich mit den Ergebnissen aus anderen Regionen
Niedersachsens.
Schwerpunkte der Flächennachfrage: SG Harpstedt und Wildeshausen
Vom Gesamtumsatz an Gewerbeflächen wurde in den zwei umsatzstärksten
Standorten des Landkreises, der Stadt Wildeshausen und der SG Harpstedt, zusammen mehr als 40% aller Gewerbeflächen verkauft. Das entspricht einer Fläche
von knapp 21 ha in Wildeshausen und rund 26 ha in der SG Harpstedt. Dem gegenüber fand in den Gemeinden Dötlingen (7,4 ha) und Hatten (6,5 ha) in den
90er Jahren ein deutlich geringerer Flächenumsatz statt (Abb. 3.3-2).
Fünf umsatzstärkste Gewerbeflächenstandorte:
60 % des Umsatzes
Insgesamt konzentrierten sich die Flächenumsätze stark auf ausgewählte Standorte. Rund 63 ha, d.h. fast 60 % der Grundstücksverkäufe, wurden alleine in den
fünf umsatzstärksten Gewerbegebieten bzw. Gewerbeflächenstandorten im Landkreis Oldenburg realisiert. Im Einzelnen waren dies:
Gewerbegebiet
Flächenumsatz
1993 bis 2000
„Vor Lüerte“, Wildeshausen
13,7 ha 51
„An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt)
13,6 ha
„Ahlhorner Heide“, Großenkneten
9,6 ha
„Altmoorhausen“, Hude
9,2 ha
„Astrup“, Wardenburg
7,7 ha 52
51
52
zusätzlich 6,9 ha Gewerbeflächenumsatz in den angrenzenden Gewerbegebieten „Düngstruper Straße“ und „Am Umspannwerk“
zusätzlich 2,4 ha Gewerbeflächenumsatz in den angrenzenden Gewerbegebieten „Süd-West“
und „Süd-Ost“
61
Abb. 3.3-1:
Landkreis Oldenburg
Entwicklung des Gewerbeflächenumsatzes im Landkreis Oldenburg
Fläche in ha
25
20
15
21,9
10
19,8
16,4
13,8
12,6
10,2
5
7,7
7,1
0
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand September 2001
Abb. 3.3-2:
Gewerbeflächenumsatz in den Standorten im Landkreis Oldenburg 1993-2000
30
Fläche in ha
25
östliche
Mitgliedsgemeinden
20
13,6
15
20,9
westliche
Mitgliedsgemeinden
10
15,2
12,6
12,3
11,3
9,7
5
7,4
6,5
H
at
te
n
n
öt
D
rk
de
G
an
lin
es
ge
ee
g
ar
W
ße
G
ro
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nb
ne
te
ur
n
e
ud
H
us
ha
es
ild
W
SG
H
ar
ps
te
dt
en
0
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand September 2001
Flächenumsatz und -angebot im Vergleich
Ausgehend von dem durchschnittlichen jährlichen Umsatz der vergangenen Jahre
(Abb. 3.3-1) sollten die Städte und Gemeinden im Landkreis Oldenburg in den
nächsten Jahren auf eine Flächennachfrage von mindestens 20 ha vorbereitet
sein. Sollte der positive Trend weiter anhalten, könnte der Gewerbeflächenumsatz
aber auch etwas höher ausfallen. Bei einem geschätzten Jahresumsatz von 20 ha
deckt der Umfang der z.Zt. sofort verfügbaren Flächen von gut 40 ha die Nachfrage rein rechnerisch lediglich für die nächsten zwei Jahre.
Angebot an sofort verfügbaren Flächen reicht derzeit nur für 2 Jahre ...
62
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
... inklusive der z.Zt. nicht
sofort verfügbaren Flächen für ca. 4 bis 5 Jahre
Zählt man auch die z.Zt. nicht sofort verfügbaren Flächen hinzu, bei denen größtenteils mit einer Verfügbarkeit in den nächsten Jahren gerechnet werden kann
(knapp 50 ha), so verlängert sich dieser theoretische Zeitraum auf vier bis fünf
Jahre. Darüber hinaus existieren im Landkreis Oldenburg Flächenplanungen von
netto insgesamt gut 160 ha, die aber sehr unterschiedlich Planungshorizonte und
Realisierungschancen beinhalten.
Bei anhaltender Flächennachfrage teilweise Engpässe möglich
Dieser zunächst pauschale Vergleich von Gewerbeflächenangebot und -nachfrage
macht deutlich, dass der Umfang der verfügbaren Flächen nur kurzfristig ausreichend ist. Im Vergleich mit anderen Regionen Niedersachsens weist der Landkreis Oldenburg gemessen am Flächenumsatz ein quantitativ nur unterdurchschnittliches Gewerbeflächenangebot auf. Die Entwicklung und Vermarktung weiterer Gewerbeflächen muss also zeitnah sichergestellt werden. Eine innerregionale Differenzierung der Analyse weist darauf hin, dass v.a. in Wildeshausen,
Wardenburg und Hude sowie teilweise in der SG Harpstedt (Groß Ippener) bei
anhaltender Flächennachfrage Gewerbegrundstücke künftig knapp werden können, wenn von den Gemeinden nicht entsprechend gegen gesteuert wird.
Ansiedlung von Betrieben in Gewerbegebieten
In der Vergangenheit angesiedelte Zielgruppen
Die im Rahmen der Gemeindebefragung durchgeführte Erhebung der Belegung
von Gewerbeflächen mit Betrieben gibt Auskunft über die in der Vergangenheit
angesiedelten Zielgruppen. Einbezogen wurden solche Unternehmen, die ihren
Betrieb von 1993 bis 2000 in Gewerbegebieten eröffnet oder erweitert haben 53.
Bei den Ansiedlungen von außerhalb der Gemeinde wurde zwischen Ansiedlungen aus anderen Standorten des Landkreises (regionale Ansiedlungen) und Betriebsansiedlungen von außerhalb des Landkreises (überregionale Ansiedlungen)
unterschieden.
Qualität der Unternehmensdaten sehr unterschiedlich
Die Qualität der erhobenen Daten ist nicht in allen Gemeinden gleich. Vor allem
Beschäftigtenzahl und Herkunft der Betriebe waren in einigen Fällen nicht zu ermitteln. Insofern können die folgenden Ausführungen nur als Anhaltspunkte für die
Struktur der angesiedelten Betriebe dienen. Insgesamt konnten 228 Betriebe in
die Analyse einbezogen werden, wobei den einzelnen Auswertungen - je nach
Informationslage - kleinere Bezugszahlen zugrunde liegen.
Gewerbeflächennachfrage
überwiegend für Bestandsentwicklung
Die Auswertung der betrieblichen Nachfrage macht deutlich, dass die Bereitstellung von Gewerbeflächen überwiegend der Sicherung des Bestandes und der
Entwicklung der ortsansässigen bzw. im Landkreis Oldenburg beheimateten Betriebe dient. Von den insgesamt 203 Betrieben, deren Herkunft bekannt ist,
betreffen drei Viertel der Grundstücksverkäufe innergemeindliche bzw. innerregionale Erweiterungen, Verlagerungen und Neugründungen (Übersicht 3-3). Immerhin ein Viertel der Gewerbeflächennachfrager stammen aus Standorten außerhalb
des Landkreises.
53
Dieses betrifft sowohl Betriebe in Gewerbegebieten mit noch verfügbaren Flächen als auch
solche, die sich in mittlerweile vollständig belegten Gewerbegebieten angesiedelt haben.
63
Landkreis Oldenburg
Übersicht 3-3: Herkunft der betrieblichen Gewerbeflächennachfrage im Landkreis Oldenburg
(1993 bis 2000 )
Herkunft der Betriebe
aus dem Landkreis OL
innerhalb der eigenen Gemeinde
(innerregional)
Anzahl der
Anteil
Betriebe
(in %)
Erweiterungen
43
21
Verlagerungen
58
29
Neugründungen
36
18
16
8
29
14
9
4
12
6
203
100
Verlagerungen zwischen den
Gemeinden des Landkreises
von außerhalb des
Oldenburg, Bremen
Landkreises OL
und Delmenhorst
(überregional)
andere Nachbargemeinden des
Landkreises Oldenburg
übrige überregionale Ansiedlungen
Summe
Besonders augenfällig ist die vergleichsweise große Zahl der überregionalen Ansiedlungen aus den Wirtschaftsstandorten Oldenburg, Bremen und Delmenhorst.
Jeder siebte Gewerbeflächenverkauf ging auf Suburbanisierungseffekte aus den
benachbarten Zentren - insbesondere Oldenburg und Delmenhorst - zurück.
Jede siebte Flächennachfrage aus den benachbarten Zentren ...
Betriebe aus der Stadt Bremen sind hierbei allerdings nur unterdurchschnittlich
vertreten. Dadurch wird deutlich, dass für Verlagerungen ins Umland die unmittelbare Nähe und die sehr gute Erreichbarkeit der Herkunftsstädte offenbar eine
wichtige Rolle spielt. Während der Landkreis Oldenburg direkt an die Städte Oldenburg und Delmenhorst grenzt, besteht zur Hansestadt Bremen bereits eine
spürbar weitere Entfernung. Darüber hinaus hat Bremen bislang noch nicht mit
deutlichen Gewerbeflächenengpässen zu kämpfen, wie es z.B. in der Stadt Delmenhorst schon der Fall ist.
... hiervon aber nur wenige aus Bremen
Von den übrigen Ansiedlungen von außerhalb des Landkreises Oldenburg stammen fast die Hälfte aus unmittelbar benachbarten Gemeinden, und selbst von den
übrigen überregionalen Ansiedlungen kam der überwiegende Teil aus relativ nah
gelegenen Standorten des nordwestlichen Niedersachsens. Die Verlagerungsdistanzen sind also - wie in anderen Regionen auch - insgesamt recht gering.
Nur geringe Verlagerungsdistanzen überregionaler Ansiedlungen
Eine nähere Betrachtung der Ansiedlungen von außerhalb des Landkreises macht
deutlich, dass es sich hierbei im Vergleich zu den innerregionalen Gewerbeflächennachfragern um Betriebe mit überdurchschnittlicher Beschäftigtenzahl und
Grundstücksgröße handelt. Während die durchschnittliche Betriebsgröße bei den
innerregional verlagerten und erweiterten Unternehmen bei knapp 8 Mitarbeitern
liegt, ist sie bei überregionalen Ansiedlungen fast doppelt so groß.
Überregionale Ansiedlungen: Überdurchschnittliche Betriebsgröße
64
Verteilung der erhobenen
Betriebe auf einzelne
Wirtschaftszweige
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Die Verteilung der Unternehmen nach Branchen zeigt, dass unter den Gewerbeflächennachfragern im Landkreis Oldenburg Betriebe des Produzierenden Gewerbes (56 %) etwas stärker vertreten sind als Dienstleistungsunternehmen (44 %).
Die einzelnen Wirtschaftszweige sind folgendermaßen vertreten:
Branchen
Anzahl der Betriebe
Anteil
Anzahl der Betriebe
Anteil
(innerreg. Herkunft)
(in %)
(überreg. Herkunft)
(in %)
sonstiges Handwerk
34
25
10
16
Baugewerbe
24
18
7
11
Kfz-Gewerbe
12
9
6
9
Verarbeitendes Gewerbe
15
11
9
14
Handel
19
14
14
22
Unternehmensbezogene Dienstleist.
14
10
5
8
7
5
8
13
10
135
7
100%
5
64
8
100%
Verkehr
sonstige Dienstleistungen
Summe:
Handwerksbetriebe, Handel und Baugewerbe am
stärksten vertreten
Aus dem Produzierenden Gewerbe zählen v.a. Handwerksbetriebe und Betriebe
des Baugewerbes zu den in Gewerbegebieten angesiedelten bzw. erweiterten
Unternehmen. Hierunter ist der Anteil der Flächennachfrager, die aus dem Landkreis Oldenburg selbst stammen, besonders hoch. Im Dienstleistungsbereich sind
demgegenüber Handelsbetriebe stark vertreten. Von diesen kommen überdurchschnittlich viele Unternehmen von außerhalb des Landkreises.
Verteilung auf Grundstücksgrößenklassen
Die Gewerbeflächennachfrage seit 1993 saldiert sich auf gut 109 ha (s.o.). Die
durchschnittliche Grundstücksgröße je Betrieb lag damit bei 4.800 m². Die Größen
der einzelnen Gewerbegrundstücke differieren sehr stark und bewegen sich in
einer Spanne zwischen 350 m² und 4,9 ha. Fast 60 % der Grundstücksgrößen
liegen zwischen 2.000 m² und 5.000 m². Die erhobenen Betriebe verteilen sich auf
die Grundstücksgrößenklassen wie folgt:
Grundstücksgrößenklassen
Anzahl der
Betriebe
Anteil
(in %)
< 2.000 m²
45
20
2.000 m² bis < 3.000 m²
65
29
3.000 m² bis < 5.000 m²
66
29
5.000 m² bis < 1 ha
29
13
1 ha bis 2 ha
13
6
8
4
226
100%
> 2 ha
Summe:
65
3.4
Landkreis Oldenburg
Verfügbare Gewerbeflächen im Umfeld des Landkreises Oldenburg
Betrachtet werden im Folgenden nur ausgewählte Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen, die aufgrund ihrer Lage, Größe oder sonstigen Standortqualitäten als
Konkurrenzstandorte für die Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Oldenburg
von Bedeutung sein können 54.
Ausgewählte Konkurrenzstandorte für die Gewerbeflächenentwicklung im
Landkreis Oldenburg
Stadt Bremen
Im Vergleich zu zahlreichen anderen großen Wirtschaftstandorten ist die Gewerbeflächensituation in der Stadt Bremen in geringerem Maße durch Flächenengpässe gekennzeichnet. Aufgrund der großen räumlichen Ausdehnung Bremens
findet ein nicht unbeträchtlicher Teil des Suburbanisierungsprozesses innerhalb
der Stadtgrenzen statt. Allerdings besteht sehr wohl das Problem, dass von dem
erheblichen Umfang an Flächenreserven zahlreiche Flächen, die für die Gewerbeentwicklung theoretisch geeignet wären, aus verschiedenen Gründen nur eingeschränkt verfügbar sind. Hierunter sind eine Reihe von altindustriellen Recyclingflächen.
Große Flächenreserven in
Bremen, aber z.T. nur
eingeschränkt verfügbar
Neben einigen kleineren Gewerbegebieten sind folgende Standorte die Schwerpunkte des augenblicklichen Gewerbeflächenangebots in der Stadt Bremen:
Schwerpunkte des Gewerbeflächenangebots in
Bremen
-
„Gewerbepark Hansalinie“ unmittelbar an der A 1-Anschlussstelle „BremenHemelingen“: Hier sind derzeit rund 25 ha verfügbar. Es besteht die Möglichkeit, diesen Standort deutlich in Richtung Osten entlang der Autobahn zu erweitern.
-
„Bremer Industrie-Park“ auf dem ehemaligen Gelände des Stahlwerks: Neben
zur Zeit ca. 20 ha verfügbarer Fläche (überwiegend GI) können hier künftig
weitere 100 ha entwickelt werden.
-
„Güterverkehrszentrum“ in Niedervieland: Dieses Gelände, das ehemals für die
Erweiterung des Hafens reserviert war, kann noch um rund 100 ha vergrößert
werden. Ein Teil hiervon wird derzeit bereits erschlossen. Bei Fertigstellung der
in Planung befindlichen A 281 (Querverbindung zwischen der A 1 und der
A 27) würde dieses Gewerbegebiet eine erheblich Aufwertung erfahren.
-
„Technologiepark Universität“ in Nähe der A 27-Anschlussstelle „Bremen-HornLehe“: Dieser Standort bietet zurzeit zwar keine verfügbaren Gewerbegrundstücke. Es besteht aber Flächenpotenzial im Umfang von rund 50 ha, das
langfristig entwickelt werden kann.
-
„Airport-Stadt“ in unmittelbarer Nachbarschaft zum Flughafen Bremen: Hier
können noch 30 ha zusätzliche Gewerbeflächen entwickelt werden. Vorgesehen ist dieser Standort vorwiegend für Büronutzungen und Dienstleistungsunternehmen.
54
Quellen:
- GewIS (Gewerbeflächeninformationssystem von RegIS-Online, www.regis-online.de),
- Senator für Wirtschaft und Häfen: Wirtschaftsstandort Bremen 2000 - 2001
sowie www.wfg-bremen.de
- Flächennutzungsplan 1996 der Stadt Oldenburg, www.oldenburg.de
- Gespräch mit Vertretern der Wirtschaftsförderung der Stadt Delmenhorst
66
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Im Jahr 2000 wurden in Bremen rund 45 ha Gewerbeflächen aus städtischem
Eigentum verkauft. Hiervon betrafen - ähnlich wie im Landkreis Oldenburg - 80 %
der Fälle Erweiterungen und Verlagerung innerhalb des Stadtgebietes.
Stadt Delmenhorst
Kaum noch Gewerbeflächenangebot in Delmenhorst
Aufgrund starker Nachfrage in den 90er Jahren und der engen Stadtgrenzen verfügt Delmenhorst nur noch über ein sehr eingeschränktes Gewerbeflächenangebot. Auch für die künftige Entwicklung ist kaum hochwertiges Flächenpotenzial
vorhanden.
Ziel: Interkommunale
Kooperation mit den umliegenden Gemeinden
In Zukunft wird die Stadt in der Gewerbeflächenentwicklung verstärkt auf interkommunale Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden setzen müssen.
Bislang gibt es solche Kooperationen allerdings noch nicht. Die Entwicklung von
echten grenzüberschreitenden Gewerbegebieten ist aufgrund des Zuschnitts des
Stadtgebietes problematisch. Durchaus denkbar ist aber die Beteiligung der Stadt
Delmenhorst an Gewerbeflächen, die auf dem Gebiet anderer Gemeinden liegen.
Hierbei sind zunächst Kooperationen mit den Gemeinden Ganderkesee und Groß
Ippener, SG Harpstedt zu prüfen.
Stadt Oldenburg
Derzeit noch ausreichendes Gewerbeflächenangebot
Auch die Gewerbeflächensituation in der Stadt Oldenburg ist durch zunehmende
Flächenknappheit gekennzeichnet. Allerdings besteht im Gegensatz zur Stadt
Delmenhorst derzeit ein ausreichendes verfügbares Angebot. Auch bietet der
Flächennutzungsplan der Stadt noch Reserveflächen für die künftige Entwicklung.
Wichtigster Standort des
Flächenangebots: Gewerbegebiet „Tweelbäke“
Wichtigster Standort des Flächenangebots in Oldenburg ist seit den 70er Jahren
das Gewerbegebiet „Tweelbäke“ an der Grenze zu den Gemeinden Hatten und
Hude. Dieses Gewerbegebiet ist mittlerweile auf rund 150 ha angewachsen. Derzeit sind hier 10 ha sofort und 16 ha später verfügbar. Zudem sind im Flächennutzungsplan im Umfeld des bestehenden Gewerbegebietes weitere umfangreiche
gewerbliche Bauflächen dargestellt, so dass dieser Standort auch künftig einen
Schwerpunkt des Gewerbeflächenangebots der Stadt bilden wird.
Relativ niedrige Grundstückspreise in der Stadt
Oldenburg
In den vergangenen fünf Jahren hat die Stadt durchschnittlich 12 ha Gewerbeflächen verkauft, d.h. fast so viel wie alle Gemeinden im Landkreis Oldenburg zusammen (gut 15 ha). Der Grundstückspreis je m² erschlossener Gewerbefläche
liegt im Gewerbegebiet „Tweelbäke“ mit DM 40,- bis 55,- für eine Stadt von der
Größe Oldenburgs auf einem relativ niedrigen Niveau. Am Gewerbeflächenstandort „Sandkrug“, Gemeinde Hatten kostet der m² DM 49,-, in den benachbarten
Gemeinden Hude und Wardenburg zwischen DM 30,- und DM 35,-.
67
Landkreis Oldenburg
Landkreise Cloppenburg, Diepholz, Osnabrück und Vechta
In den südlichen Nachbarkreisen des Landkreises Oldenburg sind z.T. sehr umfangreiche Gewerbeflächenangebote verfügbar. Dieses gilt insbesondere für den
Landkreis Cloppenburg. Die meisten Gewerbeflächenstandorte befinden sich verkehrsgünstig in Nähe der A 1. Allerdings ist die Entfernung zu den bedeutenden
Zentren wirtschaftlicher Aktivität (z.B. Bremen und Oldenburg) aus den Landkreisen Vechta und Cloppenburg sowie weiten Teilen des Landkreises Diepholz deutlich größer als aus den meisten Gemeinden des Landkreises Oldenburg. Die
Grundstückspreise je m² liegen - abgesehen von den Standorten im südlichen
Umland Bremens - überwiegend zwischen DM 30,- und 35,- und damit ungefähr
auf dem Niveau in der Stadt Wildeshausen und etwas über den Preisen in Großenkneten.
Teilweise sehr umfangreiche Gewerbeflächenangebote
Herausragender Gewerbeflächenstandort im Landkreis Cloppenburg ist der „Ecopark“ in der Gemeinde Emstek, ein interkommunales Gewerbegebiet unter Beteiligung des Landkreises Cloppenburg und einiger seiner Gemeinden. Neben einem
sehr großen Flächenpotenzial - im Endausbau soll der Standort 210 ha umfassen
- zeichnet sich das Gewerbegebiet v.a. durch eine Zielgruppenstrategie 55 und
eine Reihe von speziellen Dienstleistungen für ansiedlungsinteressierte und ansässige Unternehmen aus. Dieses Dienstleistungsangebot umfasst z.B.
Landkreis Cloppenburg:
„Ecopark“ als herausragendes Gewerbegebiet
-
die Planung, Realisierung und den Betrieb einer gemeinsamen Informationsund Kommunikationsinfrastruktur,
-
Kooperationsanbahnung und Netzwerkbetreuung für die unternehmerischen
Zielgruppen,
-
Unternehmensberatung (u.a. Markteintrittsberatung, Markt- und Unternehmensanalyse, Businessplanung)
In der Nähe des Ecoparks verfügt die Stadt Cloppenburg über weitere umfangreiche Gewerbeflächen („Alter Emsteker Weg“, „Cloppenburg-West“), die insbesondere zahlreiche GI-Flächen beinhalten. Alle Gewerbegebiete sind direkt an die
B 71 und damit kreuzungsfrei an die A 1 angebunden.
Auf dem Gebiet des Landkreises Vechta befinden sich Konkurrenzstandorte u.a.
im unmittelbaren Umfeld der Stadt Wildeshausen. Die Gemeinden Visbek
(„Rechterfeld Bahnhof“) und Goldenstedt („Bahnhof“) verfügen hier zwar über
größere Gewerbegebiete, die aber verkehrlich vergleichsweise ungünstig gelegen
sind. Weitere bedeutende Gewerbeflächenstandorte befinden sich in der Stadt
Vechta („Gewerbe- und Industriepark Vechta Nordwest“) sowie in der Gemeinde
Bakum an der A 1-Anschlussstelle „Vechta“. Die beiden letztgenannten Gewerbegebiete liegen allerdings bereits rund 20 km von Landkreis Oldenburg entfernt.
Noch weiter südlich an der A 1-Anschlussstelle „Neuenkirchen/Vörden“ befindet
sich mit dem interkommunalen „Dienstleistungspark A 1“ ein mit dem Ecopark
vergleichbarer sehr großer Gewerbeflächenstandort.
55
Angestrebt wird die Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich Life Science und verwandten Branchen. Im einzelnen sind dies Nahrungs- und Genussmittel, Agrar- und Umwelttechnik, Medizin-, Bio- und Gentechnologie, Gesundheits- und Pharmaindustrie, Kunststoffe
und Neue Materialien, Maschinenbau sowie Informationstechnologie (http://www.ecopark.de
vom 29.10.2001)
Landkreise Vechta und
Osnabrück: „Dienstleistungspark A 1“
68
Landkreis Diepholz:
Hochwertige Gewerbegebiete im Süden Bremens
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Im Landkreis Diepholz gibt es größere Gewerbeflächenangebote, u.a. in den
Städten Syke („Am Bahnhof“) und Bassum („Karrenbruch“), die eine Konkurrenz
insbesondere zum Angebot in der Samtgemeinde Harpstedt darstellen. Allerdings
fehlt den genannten Standorten eine verkehrliche Anbindung, wie sie mit der A 1
in den Mitgliedsgemeinden Groß Ippener und Prinzhöfte gegeben ist. Eine höhere
Lagegunst besitzen dagegen die Gemeinden im südlichen Umland der Stadt Bremen, von denen insbesondere die Gemeinde Weyhe (Gewerbegebiet „Dreyhe“)
über umfangreiche und direkt an die A 1 angebundene Gewerbeflächen verfügt.
Landkreise Ammerland und Wesermarsch
Landkreis Ammerland:
Hochwertiges konkurrierendes Flächenangebot
Die im Norden angrenzenden Landkreise Ammerland und Wesermarsch haben im
Hinblick auf ihr Gewerbeflächenangebot sehr unterschiedliche Standortvoraussetzungen. Im Landkreis Ammerland ist die Anbindung an das überregionale Autobahnnetz und den wichtigen Wirtschaftsstandort Stadt Oldenburg sehr gut und mit
der Lagegunst des Landkreises Oldenburg vergleichbar. Die beiden Landkreise
konkurrieren folglich um Betriebsverlagerungen aus der Stadt Oldenburg. Die der
Stadt am nächsten liegenden Gemeinden Bad Zwischenahn („Industriepark Bad
Zwischenahn“), Wiefelstede („Westerholtsfelde“) und Rastede („Ipwege“, „Leuchtenburg“) verfügen über qualitativ hochwertige Gewerbegebiete, die in kurzer
Entfernung zu den Autobahnen A 28 oder A 29 bzw. direkt an einer Anschlussstelle liegen. Zudem ist keiner der genannten Standorte mehr als 10 km von der
Stadt Oldenburg entfernt.
Landkreis Wesermarsch:
Als Konkurrenzregion
weniger relevant
Anders dagegen ist die Situation im Landkreis Wesermarsch: Aufgrund der problematischen verkehrlichen Anbindung (kein Autobahnanschluss, Weser als schwer
zu überwindende Grenze im Osten, vergleichsweise weite Entfernungen zu den
Städten Bremen und Oldenburg) ist der Landkreis Wesermarsch als Konkurrenzregion für den Landkreis Oldenburg weniger relevant als der Landkreis Ammerland. Insbesondere im benachbarten Süden des Landkreises Wesermarsch (Elsfleth: „Oberegge-West“, Lemwerder: „Altenesch“ und „Deichhausen“) ist die Qualität der Gewerbeflächenangebote niedriger einzustufen als im Landkreis Oldenburg. Entlang der Weser bietet der Landkreis Wesermarsch umfangreiche Flächenpotenziale, die allerdings überwiegend als Vorranggebiete für hafenorientierte
industrielle Anlagen im Landesraumordnungsprogramm dargestellt sind und deshalb ebenfalls kein bedeutendes Konkurrenzangebot zu den Gewerbeflächen im
Landkreis Oldenburg sind.
69
4.
4.1
Landkreis Oldenburg
Vorschauflächen
Vorschauflächen im Überblick
Ein Blick auf die Verteilung der Vorschauflächen im Landkreis (Karte 4-1, Übersicht 4-1) macht deutlich, dass sich die erhobenen Vorschauflächen überwiegend
entlang der Autobahnachsen A 1, A 28 und A 29 sowie im Umland der Stadt Oldenburg und in etwas geringerem Maße in Nähe der Stadt Delmenhorst befinden.
Vorschauflächen v.a.
entlang der Autobahnachsen und im Umland
der Stadt Oldenburg
Bei Einbeziehung der verfügbaren und geplanten Gewerbegebiete bestätigt sich
im Wesentlichen, dass die genannten Achsen die Schwerpunkte der Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis sind. Im Umland der Stadt Oldenburg ist jedoch
z.Zt. noch ein Defizit an aktuell verfügbaren Gewerbegebieten und Planungsvorhaben zu verzeichnen.
Auch verfügbare und
geplante Gewerbegebiete
schwerpunktmäßig entlang der Achsen
Übersicht 4-1:
Nr.
Vorschauflächen im Landkreis Oldenburg - Lage und Flächengröße
Beteiligte
Gemeinden
Ortsteil
Arbeitstitel der
Vorschaufläche
Bruttofläche
(in ha)
7 (Dötl.) 56
67 (Prinzh.)
1
Dötlingen und Prinzhöfte
(SG Harpstedt) und Stadt Wildeshausen
Hockensberg /
Simmerhausen
Brakland / Simmerhausen
2
Ganderkesee
Ganderkesee
Westtangente
(westliche Erweiterung)
25
3
Ganderkesee
Grüppenbühren
Grüppenbühren
(nördliche Erweiterung)
36
4
Ganderkesee
Schlutter
Schlutter
34
5
Großenkneten und Stadt Wildeshausen
Steinloge
Steinloge
6
Groß Ippener (SG Harpstedt)
Groß Ippener
Groß Ippener
(westliche Erweiterung)
30
7
Hatten
Munderloh
Gewerbepark Munderloh
20
8
Hatten, Hude und Stadt Oldenburg
Tweelbäke-Ost
Tweelbäke-Ost
20 (Hatten)
20 (Hude) 57
40
9
Hatten und Stadt Oldenburg
Tweelbäke-Ost
Güterverkehrszentrum (GVZ)
100 (Hatten)
100
10
Hude
Wüsting
Holler Landstraße
30
11
Wardenburg
Astrup
An der Autobahn
76
12
Wardenburg
Wardenburg
Am Schlatt / Grüner Weg
15
13
Stadt Wildeshausen
Düngstrup
Düngstrup
20
14
Stadt Wildeshausen
Aldrup
Aldrup
50
95 (Groß.)
65 (Wildesh.)
74
160
Die Flächengrößen sind nur ungefähre Angaben, i.d.R. handelt es sich um Bruttogrößen. Teilweise sind die betrachteten
Flächen Suchräume, von denen nur ein noch nicht definierter Teilbereich realisiert werden soll. Die Flächenangaben zu
summieren ist methodisch daher nicht sinnvoll.
56
57
zusätzliche 18 ha bereits formell in Planung (Dötlingen-Hockensberg, vgl. Abschnitt 3.2)
zusätzliche 36 ha auf dem Gebiet der Stadt Oldenburg östlich der A 29 (lt. Flächennutzungsplan 1996)
70
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
71
Karte 4-1:
Landkreis Oldenburg
Vorschauflächen im Landkreis Oldenburg
IR
IR IC
IR IC
ICE
IR
Flächengrößen (Brutto)
Vorschauflächen
Einzugsgebiete
Autobahn
10 ha
Bundesstraße
50 ha
100 ha
Bahntrasse
IR IC ICE
Kartengrundlage:
ÜKN 1:500.000
Landesvermessung und
Geobasisinformation
Niedersachsen
(Maßstab verändert)
Wichtige Bahnhöfe
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT
FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
72
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
73
4.2
Landkreis Oldenburg
Beschreibung und Bewertung der einzelnen Vorschauflächen
Auf Basis der Gespräche in den Gemeinden wurde für jede der 14 Vorschauflächen ein Gewerbeflächenprofil erstellt, das den jeweiligen Standort - soweit dies
zum jetzigen Zeitpunkt bereits möglich und sinnvoll ist - detailliert beschreibt
(Übersicht 4-3). Diese Profile dienen der Bewertung der einzelnen Flächen und
ermöglichen die Festlegung vorrangig zu sichernder bzw. zu entwickelnder Projekte.
Gewerbeflächenprofile zur
Beschreibung und Bewertung der Vorschauflächen
Es liegt in der Natur der Sache, dass die Qualität bzw. Verfügbarkeit der bei den
Gemeinden abgefragten Informationen sehr unterschiedlich ist. Für einen Teil der
Vorschauflächen sind bei den entsprechenden Gemeindeverwaltungen relativ
detaillierte Entwicklungsvorstellungen vorhanden bzw. bereits informelle Planungsvorbereitungen im Gange. Bei anderen Flächen wiederum existieren nur
vage Vorstellungen bzw. die jeweilige Projektidee ist erst im Verlauf der Gemeindegespräche entwickelt worden. Im einzelnen wurden folgende Daten abgefragt:
Qualität und Verfügbarkeit
der Flächeninformationen
sehr unterschiedlich
-
Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde / Mitgliedsgemeinde / Ortsteil
Grunddaten
-
Name der Vorschaufläche (+ lfd. Nummer)
-
Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
-
Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbe
-
Entfernungen zu Autobahn-Anschlussstellen, Bundesstraßen sowie Kreis- bzw.
Landesstraßen
-
Anbindung durch andere Verkehrsträger und den ÖPNV
Lage / Anbindung
Die Flächenangaben sind überwiegend nur grobe Schätzungen bzw. die erhobene
Fläche ist ein Suchraum für das zu entwickelnde Gewerbegebiet.
Flächengröße
-
Planungsstand (z.B. informelle Planungsvorbereitungen, Grundstückverhandlungen)
Planungsstand
-
geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
-
geplante Aufteilung in GE- / GI- / SO-Flächen
-
bisherige Darstellung im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP)
-
Einschränkungen bzw. Nutzungsausschluss
-
Eignung für bestimmte Zielgruppen
-
bisherige Nutzung
-
Erschließung (sofern bereits Ansätze vorhanden sind)
-
Einschränkung z.B. durch Bodenbeschaffenheit
-
Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat)
Geplante Einschränkungen / Zielgruppen
Flächeneigenschaften
Eigentumsverhältnisse
74
Umweltkonflikte
Konflikte im Umfeld der
Vorschaufläche
Abschließende Bewertung
der Vorschauflächen
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
-
öffentlicher Erwerb der Flächen angestrebt?
-
naturschutz-, gewässerschutz- und wasserschutzrechtliche Auflagen
-
Altlasten (-verdacht)
-
Konflikte mit Nachbarnutzungen
-
Konflikte mit zu- und abfließendem Verkehr
-
Vorteile und Nachteile der Vorschauflächen unter Berücksichtigung der Besichtigung durch die Gutachter im Rahmen der Gemeindegespräche
-
Bewertung der Vorschauflächen und ihre Bedeutung für die künftige Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Oldenburg
-
Empfehlungen für das weitere Vorgehen (einschließlich noch offener Fragen,
die vor der Entwicklung der Vorschauflächen geklärt werden müssen)
Standort- und Vorschauflächenbewertung
Analog zur Bewertung der verfügbaren und geplanten Gewerbeflächen (Abschnitt 3) gilt für die Vorschauflächen, dass die Wertigkeit einer Gewerbefläche
stark von der Bedeutung des jeweiligen Wirtschaftsstandortes beeinflusst wird.
Entsprechend muss auch die Bewertung der einzelnen Vorschauflächen vor dem
Hintergrund des wirtschaftlichen Potenzials und der Lagegunst des jeweiligen
Wirtschaftsstandortes gesehen werden (Abschnitt 2.2).
Verschiedene Prioritäten
der Vorschauflächen
Für die Bewertung der Vorschauflächen gelten im Wesentlichen die im Abschnitt 3
genannten Kriterien und die daraus resultierende Einstufung in die Klassen „Ü“,
„R“ oder „L“ bzw. deren Mischformen. Darüber hinaus stellt sich bei potenziellen
Gewerbeflächen die Frage, mit welcher Priorität und welchem Zeithorizont ein
solches Projekt von der jeweiligen Gemeinde verfolgt werden sollte. Die Bandbreite reicht von Vorschauflächen, die z.B. aufgrund eines momentanen Flächenengpasses kurzfristig realisiert werden sollten, bis zu Flächen, für die auf absehbare Zeit kein Bedarf gesehen wird. Entsprechend werden die Vorschauflächen
ergänzend zur Bewertung „Ü“ bis „L“ in folgende Prioritätengruppen eingestuft
(Übersicht 4-2):
1: Prioritäre, d.h. kurzfristig - allerdings unter Berücksichtigung des derzeitigen
Flächenangebots - zu entwickelnde Projekte (Flächenentwicklung)
2: Mittelfristige, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelnde Projekte (Flächensicherung)
3: Nachrangige, z.Zt. weniger bedeutsame Projekte (ggf. langfristig weiter zu
verfolgen)
Probleme bei der Flächenmobilisierung
Bei den Prioritätensetzungen handelt es sich um Empfehlungen der Gutachter vor
dem Hintergrund der jeweiligen Standort- und Nachfragebedingungen sowie der
weiteren Flächenpotenziale im Umfeld. Spezifische Probleme bei der Flächenmobilisierung, insbesondere die mangelnde Verkaufsbereitschaft privater Grundstückseigentümer, können aber die Entwicklung von priortär eingestuften Vorschauflächen erheblich verzögern. Statt dessen kann es erforderlich sein, dass die
Gemeinden andere, zunächst nachrangig bewertete Flächenprojekte vorziehen.
75
Landkreis Oldenburg
Bei allen Vorschauflächen ist zu beachten, dass die Maßnahmen zur eigentumsrechtlichen Sicherung der Grundstücke und zur Beplanung der Flächen teils erhebliche Zeit in Anspruch nehmen können. Selbst die Realisierung prioritär eingestufter, d.h. kurzfristig zu entwickelnder Vorschauflächen kann noch einige Jahre
dauern.
Lange Entwicklungszeiträume
Bei einigen der folgenden Vorschauflächen haben sich die zuständigen politischen
Gremien in der Vergangenheit bereits gegen eine Realisierung als Gewerbegebiet
entschieden. Die Sicht der Gutachter kann im Hinblick auf Bewertungen und Prioritätensetzungen hiervon abweichen. In diesen Fällen wird eine erneute Diskussion der Vorschauflächenstandorte in den politischen Gremien empfohlen.
Erneute Diskussion einiger Vorschauflächen in
den politischen Gremien
Übersicht 4-2:
Bewertung der Vorschauflächen im Landkreis Oldenburg
Nr.
Beteiligte
Gemeinden
Arbeitstitel der
Vorschaufläche
1
Dötlingen und
Prinzhöfte
(SG Harpstedt)
und Stadt
Wildeshausen
Brakland /
Simmerhausen
Ganderkesee
Westtangente
(westliche
Erweiterung)
2
Bewertung und Priorität
Ü/R
1
- Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche
mit sehr guter Verkehrsanbindung
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit
Nr. 5 „Steinloge“ abstimmen
- Aufgrund der räumlichen Trennung zu Wohnfunktionen
können auch emittierende Betriebe angesiedelt werden.
R
3
- R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsanbindung
- Von den Vermarktungschancen her etwas niedriger als Nr. 3
„Grüppenbühren“ und insbesondere Nr. 4 „Schlutter“ einzuschätzen.
- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt
- Eignung des Standortes für ausgewählte flugverkehrsaffine
Betriebe
3
Ganderkesee
Grüppenbühren
(nördliche
Erweiterung)
Ü/R
2
- Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche
mit hervorragender Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zu den wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten
- Von den Vermarktungschancen her etwas niedriger als Nr. 4
„Schlutter“ einzuschätzen
- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage
zu entwickelndes Projekt
4
Ganderkesee
Schlutter
Ü
1
- Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zu den
wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt
- Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes
5
6
Großenkneten
und Stadt
Wildeshausen
Steinloge
Groß Ippener
(SG Harpstedt)
Groß Ippener
(westliche
Erweiterung)
Ü/R
1
- Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche
mit hervorragender Verkehrsanbindung
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit
Nr. 1 „Brakland/ Simmerhausen“ abstimmen
Ü/R
1
- Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche
mit hervorragender Verkehrsanbindung
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt
- Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes
7
Hatten
Gewerbepark
Munderloh
Ü/R
1
- Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche
mit hervorragender Verkehrsanbindung
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt
- Abrundung der bestehenden Gewerbegebiete
76
Nr.
8
Beteiligte
Gemeinden
Hatten, Hude
und Stadt
Oldenburg
Arbeitstitel der
Vorschaufläche
Tweelbäke-Ost
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Bewertung und Priorität
Ü
1
- Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter
Verkehrsanbindung und unmittelbarer Nähe zur Stadt Oldenburg
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit
Nr. 9 „Güterverkehrszentrum“ abstimmen
9
Hatten und
Stadt
Oldenburg
Güterverkehrszentrum (GVZ)
Ü
58
1
59
- Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit (geplanter)
hervorragender Verkehrsanbindung und unmittelbarer Nähe
zur Stadt Oldenburg
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit
Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ abstimmen
10
Hude
Holler
Landstraße
Ü/R
2
- Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche
mit sehr guter Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zur
Stadt Oldenburg
- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage
zu entwickelndes Projekt
11
Wardenburg
An der
Autobahn
Ü/R
1
- Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche
mit hervorragender Verkehrsanbindung
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt
12
Wardenburg
Am Schlatt /
Grüner Weg
R
2
- R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsanbindung
- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage
zu entwickelndes Projekt
- Abrundung der bestehenden Gewerbegebiete
13
Stadt
Wildeshausen
Düngstrup
L
3
- L: Vorschaufläche für den lokalen Bedarf mit Defiziten in der
Verkehrsanbindung
- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt
14
Stadt
Wildeshausen
Aldrup
R/L
3
- R/L: Vorschaufläche für den regionalen bis lokalen Bedarf
mit Defiziten in Verkehrsanbindung (evtl. für die Zielgruppe
„Ernährungsgewerbe“ gut geeignet)
- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt
58
59
Bewertung unter der Voraussetzung, dass die geplante neue Anschlussstelle an der A 29 realisiert wird
Realisierung als Güterverkehrszentrum derzeit sehr unsicher
77
Landkreis Oldenburg
Übersicht 4-3: Vorschauflächenprofile
Nr. 1
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Gemeinden Dötlingen und Prinzhöfte,
SG Harpstedt, Beteiligung der Stadt Wildeshausen und der SG Harpstedt
- Ortsteil
Hockensberg / Simmerhausen
- Name der Vorschaufläche
Brakland / Simmerhausen
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
Beiderseits der Gemeindegrenze und der B 213
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes
„Simmerhausen“ (Prinzhöfte) sowie nördliche Erweiterung des bereits geplanten Gewerbegebietes „Hockensberg“ (Dötlingen, 18 ha)
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 35 km über die A 1
Oldenburg: 33 km über die L 872
Delmenhorst: 18 km über B 213, 25 km über die A 1
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
A 1 „Wildeshausen-Nord“: 2 km
- Entfernungen zu Bundesstraßen
B 213: direkt
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
L 872: 3 km
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
keine
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
ca. 74 ha
(davon 67 ha in Prinzhöfte und 7 ha in Dötlingen)
4. PLANUNG
- Planungsstand
„Zukunftsplanung“
- voraussichtliche Planungsabschnitte
noch keine genauen Angaben möglich
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
noch keine genauen Angaben möglich
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
Aufteilung noch offen, noch keine genauen Angaben
möglich
- bisherige Darstellung im RROP
Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und
Entwicklung von Arbeitsstätten, teilw. Vorsorgegebiete
für Landwirtschaft und Erholung, angrenzend: Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung
78
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
keine Einschränkungen geplant
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
besondere Eignung für Branchen, die eine gute Verkehrsanbindung benötigen
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
landwirtschaftliche Nutzfläche
- Erschließungsansätze
noch nicht vorhanden, Erschl. evtl. über Kreisstraße
- Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit
keine Einschränkung
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) vollständig in privatem Eigentum
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
Dötlingen: ja, Prinzhöfte: nein
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
- Auflagen Gewässerschutz
- Auflagen Wasserschutz
teils Wasserschutzgebiet
- Altlasten (-verdacht)
keine Altlasten bzw. nicht bekannt
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
evtl. mit Landwirtschaft
... zu- und abfließendem Verkehr
keine
79
Landkreis Oldenburg
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
- Nachteile
- Bewertung der Fläche
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
-
kurze Entfernung zur überregional bedeutsamen
Autobahnachse A 1, direkte Anbindung an die
B 213
-
Lage in kurzer Entfernung zur Kreisstadt Wildeshausen
-
Erweiterung bestehender bzw. geplanter Gewerbegebiete zu einem zusammenhängenden interkommunalen Gewerbegebiet unter Beteiligung der Gemeinden Dötlingen und Prinzhöfte sowie der Stadt
Wildeshausen und der SG Harpstedt
-
sehr großes Flächenpotenzial
-
weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu
Wohngebieten
-
im RROP bereits als Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten dargestellt
-
nicht unmittelbar an der Autobahn gelegen
-
vergleichsweise große Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen und Oldenburg
-
mangelnde städtebauliche Einbindung
-
Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung
-
1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit Nr. 5 „Steinloge“ abstimmen
-
Aufgrund der räumlichen Trennung zu Wohnfunktionen können auch emittierende Betriebe angesiedelt werden.
-
Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit
der Fläche „Steinloge“ Nr. 5, ggf. zunächst nur einen der beiden Standorte entwickeln und den anderen als Reservefläche vorhalten
-
Projekt als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln und vermarkten, Beteiligung der Stadt Wildeshausen sowie der Samtgemeinde Harpstedt und
weiterer Mitgliedsgemeinden anstreben (ohne Beteiligung der Stadt sollte zunächst nur ein kleinerer
Teil des Vorhabens beplant werden)
-
Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die
beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
-
Ausdehnung bzw. Verlagerung der potenziellen
Gewerbeflächen möglichst weit in Richtung der A 1Anschlussstelle anstreben
-
ausreichend GI-Flächen ausweisen
-
Aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob
Grundstücke für die Ansiedlung von großflächigen
Betrieben reserviert werden können
-
geeignet für „störende Betriebe“
80
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Nr. 2
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Ganderkesee
- Ortsteil
Ganderkesee
- Name der Vorschaufläche
Westtangente (westliche Erweiterung)
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
westlich an den Ortskern Ganderkesee angrenzend
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes
„Westtangente“
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 23 km über die A 28 und die B 75
Oldenburg: 27 km über die A 28
Delmenhorst: 15 km über die A 28
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
A 28 „Ganderkesee-West“: 3 km
A 1 „Groß Ippener“: 13 km
- Entfernungen zu Bundesstraßen
B 212: 2 km
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
L 887 (Oldenburger Straße): 0,5 km
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
Verkehrslandplatz Ganderkesee: 0,2 km
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
1,5 km
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
25 ha
4. PLANUNG
- Planungsstand
erste Überlegungen
- voraussichtliche Planungsabschnitte
keine Unterteilung in Planungsabschnitte
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
noch nicht abzusehen
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
GE und GI (eingeschränkt)
- bisherige Darstellung im RROP
Vorsorgegebiete für Landwirtschaft, Erholung und
Trinkwassergewinnung
81
Landkreis Oldenburg
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
eingeschränkte Bauhöhen wg. Verkehrslandeplatz
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
Landwirtschaft
- Erschließung
Verkehrserschließung über Otto-Lilienthal-Straße und
Westtangente
- Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit
keine
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
ja
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
keine
- Auflagen Gewässerschutz
keine
- Auflagen Wasserschutz
keine
- Altlasten (-verdacht)
keine
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
keine
... zu- und abfließendem Verkehr
keine
82
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
- Nachteile
- Bewertung der Fläche
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
-
gute Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes „Westtangente“, Nähe zu den gewerblichen
Schwerpunktstandorten im Westen des Ortskerns
Ganderkesee, vergleichsweise gute städtebauliche
Einbindung
-
unmittelbare Nähe zum Verkehrslandeplatz
-
weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu
Wohngebieten
-
kurze Entfernung zur A 28, keine Ortsdurchfahrt
-
Lage zwischen den großen Wirtschaftsstandorten
Bremen und Oldenburg, in Nähe der Stadt Delmenhorst
-
bauliche Einschränkungen aufgrund des Flugverkehrs
-
nicht unmittelbar an der Autobahn gelegen
-
R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter
Verkehrsanbindung
-
Von den Vermarktungschancen her etwas niedriger
als Nr. 3 „Grüppenbühren“ und insbesondere Nr. 4
„Schlutter“ einzuschätzen.
-
3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt
-
Eignung des Standortes für ausgewählte flugverkehrsaffine Betriebe
-
in Abhängigkeit von den Vermarktungsfortschritten
des bestehenden Gewerbegebietes „Westtangente“
entwickeln
-
Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
-
Teilflächen für flugverkehrsaffine Betriebe reservieren
83
Landkreis Oldenburg
Nr. 3
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Ganderkesee
- Ortsteil
Grüppenbühren
- Name der Vorschaufläche
Grüppenbühren (nördliche Erweiterung)
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
3 km nördlich des Ortskerns Ganderkesee
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
Erweiterung des bereits in Planung befindlichen Gewerbegebietes „Grüppenbühren“ (rund 4 ha)
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 22 km über die A 28 und die B 75
Oldenburg: 27 km über die A 28
Delmenhorst: 10 km über die A 28
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
A 28 „Ganderkesee-West“: 0,5 km
- Entfernungen zu Bundesstraßen
B 212: 0,2 km
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
1 km
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
36 ha
4. PLANUNG
- Planungsstand
erste Überlegungen, Teilfläche entlang der B 212 bereits im Planungsverfahren
- voraussichtliche Planungsabschnitte
voraussichtlich Unterteilung in einen südlichen und
einen nördlichen Planungsabschnitt
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
noch nicht abzusehen
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
GE (ggf. teilweise eingeschränkt)
- bisherige Darstellung im RROP
teilw. Vorsorgegebiete für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Erholung, Fernwasserleitung
84
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
keine
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
fernverkehrsaffine Betriebe
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
Landwirtschaft
- Erschließung
Verkehrserschließung über das zur Zeit geplante Gewerbegebiet „Grüppenbühren“
- Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit
keine
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
ja
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
keine
- Auflagen Gewässerschutz
keine
- Auflagen Wasserschutz
keine
- Altlasten (-verdacht)
keine
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
teilweise Wohnbebauung
... zu- und abfließendem Verkehr
keine
85
Landkreis Oldenburg
11. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
- Nachteile
- Bewertung der Fläche
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
-
direkte Anbindung an die A 28, sehr gut für fernverkehrsaffine Betriebe geeignet
-
Lage zwischen den großen Wirtschaftsstandorten
Bremen und Oldenburg, in Nähe der Stadt Delmenhorst
-
großes Flächenpotenzial
-
keine Konflikte mit Umweltbelangen
-
Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung möglich
(Splittersiedlungen)
-
mangelnde städtebauliche Einbindung, gänzlich
neuer Standort
-
Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung
und kurzer Entfernung zu den wirtschaftlichen
Schwerpunktstandorten
-
Von den Vermarktungschancen her etwas niedriger
als Nr. 4 „Schlutter“ einzuschätzen
-
2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt
-
Vorrangig die Entwicklung der Vorschaufläche
„Schlutter“ Nr. 4 anstreben, „Grüppenbühren“ als
Alternativstandort bereithalten
-
Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
-
Interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst
prüfen
-
Gewerbeflächen möglichst schrittweise von Süden
nach Norden entwickeln
-
Auch GI-Flächen ausweisen
86
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Nr. 4
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Ganderkesee
- Ortsteil
Schlutter
- Name der Vorschaufläche
Schlutter
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
3 km östlich des Ortskerns Ganderkesee, unmittelbar
an der Stadtgrenze Delmenhorst
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet
„Schlutter/Lange Wand“ in der Stadt Delmenhorst
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 17 km über die A 28 und die B 75
Oldenburg: 30 km über die A 28
Delmenhorst: 4 km
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
A 28 „Delmenhorst-Deichhorst“: 0,2 km
- Entfernungen zu Bundesstraßen
B 213: direkt
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
0,5 km
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
34 ha
4. PLANUNG
- Planungsstand
keine Planungen
- voraussichtliche Planungsabschnitte
keine Unterteilung in Planungsabschnitte
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
noch nicht abzusehen
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
GE
- bisherige Darstellung im RROP
Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Erholung,
Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung
87
Landkreis Oldenburg
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
keine
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
fernverkehrsaffine Betriebe
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
Landwirtschaft
- Erschließung
über das bestehende Gewerbegebiet der Stadt Delmenhorst
- Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit
keine
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
ja
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
keine
- Auflagen Gewässerschutz
keine
- Auflagen Wasserschutz
Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung
- Altlasten (-verdacht)
evtl. Rüstungsaltlasten durch Schießanlage Schlutter
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
keine
... zu- und abfließendem Verkehr
keine
88
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
-
direkt Anbindung an die A 28
-
unmittelbare Nähe zur Stadt Delmenhorst, kurze
Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort
Bremen
-
Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes in
der Stadt Delmenhorst, Zusammenschluss zu einem quasi interkommunalen Gewerbegebiet
-
weitestgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu
Wohnfunktionen
-
Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit
hervorragender Verkehrsanbindung und kurzer
Entfernung zu den wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten
-
1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt
-
Vorschaufläche sollte von der Gemeinde als vorrangiges Projekt verfolgt werden
-
Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
-
Altlastenverdacht untersuchen
-
interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst
prüfen, zumindest gemeinsame Präsentation, Beschilderung usw. des „quasi-interkommunalen“ Gewerbegebietes
-
auch GI-Flächen ausweisen
-
hochwertige Gestaltung des Gewerbegebietes anstreben
-
die zu erwartende Nachfrage sollte dazu genutzt
werden, die anzusiedelnden Betriebe sorgfältig und
der Hochwertigkeit des Standortes angemessen
auszuwählen
- Nachteile
- Bewertung der Fläche
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
89
Landkreis Oldenburg
Nr. 5
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Gemeinde Großenkneten und
Stadt Wildeshausen
- Ortsteil
Steinloge
- Name der Vorschaufläche
Interkommunales Gewerbegebiet
Steinloge
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
beiderseits der Gemeindegrenze sowie beiderseits der
B 213, westlich der Anschlussstelle WildeshausenWest
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
nein
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 42 km über die A 1
Oldenburg: 41 km über die B 213 und die A 29
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
A 1 „Wildeshausen-West“: 1 km
- Entfernungen zu Bundesstraßen
B 213: direkt
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
nein
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
ca. 5 km
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
insgesamt bis zu 160 ha (davon ca. 95 ha in Großenkneten und ca. 65 ha in Wildeshausen)
4. PLANUNG
- Planungsstand
„Zukunftsplanung“ als interkommunales Gewerbegebiet
- voraussichtliche Planungsabschnitte
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
GE und GI
- bisherige Darstellung im RROP
Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Erholung,
sowie teilw. für Forstwirtschaft und Trinkwassergewinnung, teilw. Vorranggebiet für Erholung
90
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
Landwirtschaft und Forstwirtschaft
- Erschließung
- Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
ja
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
z.Zt. nicht absehbar
- Auflagen Gewässerschutz
z.Zt. nicht absehbar
- Auflagen Wasserschutz
z.Zt. nicht absehbar
- Altlasten (-verdacht)
voraussichtlich keine Altlasten
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
voraussichtlich keine
... zu- und abfließendem Verkehr
voraussichtlich keine
91
Landkreis Oldenburg
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
-
Nähe zur überregional bedeutsamen Autobahnachse A 1
- Lage in kurzer Entfernung zur Kreisstadt Wildeshausen
- Nachteile
- Bewertung der Fläche
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
-
Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der
Stadt Wildeshausen und der Gemeinde Großenkneten
-
sehr großes Flächenpotenzial
-
Nutzungskonflikte durch zahlreiche Siedlungssplitter
-
vergleichsweise weite Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen und Oldenburg
-
mangelnde städtebauliche Einbindung, gänzlich
neuer Standort
-
Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung
-
1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit Nr. 1 „Brakland/ Simmerhausen“ abstimmen
-
Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit
der Fläche „Brakland / Simmerhausen“ Nr. 1, ggf.
zunächst nur einen der beiden Standorte entwickeln
und den anderen als Reservefläche vorhalten
-
Vorschaufläche als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln und vermarkten, Beteiligung weiterer Gemeinden prüfen
-
Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die
beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
-
Gewerbeflächen im Osten (an der Anschlussstelle
„Wildeshausen-West) sowie im Süden (mit Sichtbarkeit von der Autobahn) zuerst entwickeln, Gewerbegebiet möglichst nah an die Anschlussstelle
heranführen
-
aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob
Grundstücke für die Ansiedlung von großflächigen
Betrieben reserviert werden können
92
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Nr. 6
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Groß Ippener, SG Harpstedt
- Ortsteil
Groß Ippener
- Name der Vorschaufläche
Groß Ippener (westliche Erweiterung)
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes „An
der Autobahn“
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 22 km über die A 1
Oldenburg: 39 km über die A 28
Delmenhorst: 9 km
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
A 1 „Groß Ippener“: direkt
- Entfernungen zu Bundesstraßen
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
L 776: direkt
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
keine
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
an der Zufahrt zum Gewerbegebiet (Schulbus)
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
ca. 30 ha
4. PLANUNG
- Planungsstand
Altplanungen
- voraussichtliche Planungsabschnitte
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
GI und GE
- bisherige Darstellung im RROP
Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und
Entwicklung von Arbeitsstätten,
teilw. Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Erholung, teilw. Vorranggebiet für Erholung
93
Landkreis Oldenburg
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
landwirtschaftliche, teilweise schon gewerbliche Nutzung
- Erschließung
Erschließungsansätze vorhanden
- Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit
nicht bekannt
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
ja
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
- Auflagen Gewässerschutz
- Auflagen Wasserschutz
Wasserschutzgebiet
- Altlasten (-verdacht)
nicht bekannt
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
Landwirtschaft, Wohnbebauung
... zu- und abfließendem Verkehr
keine
94
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
-
direkte Anbindung an die überregional bedeutsame
Autobahnachse A 1
-
Nähe zur Stadt Delmenhorst und vergleichsweise
kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Bremen
-
im RROP bereits als Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten dargestellt
-
Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes
„Groß Ippener / An der Autobahn“
- Nachteile
-
Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung (Siedlungssplitter)
- Bewertung der Fläche
-
Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung
-
1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt
-
Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
-
interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst
prüfen
-
auch GI-Flächen ausweisen
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
95
Landkreis Oldenburg
Nr. 7
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Hatten
- Ortsteil
Munderloh
- Name der Vorschaufläche
Gewerbepark Munderloh
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
nördlich des Ortsteils Munderloh
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
Erweiterung und Abrundung des bestehenden Gewerbeparks Munderloh sowie Anschluss an das Gewerbegebiet Altmoorhausen in Hude
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 34 km über die A 28
Oldenburg: 14 km über die A 28
Delmenhorst: 22 km über die A 28
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
A 28 „Hatten“: 1 km
- Entfernungen zu Bundesstraßen
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
L 871: 0,5 km
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
1 km
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
20 ha
4. PLANUNG
- Planungsstand
informelle Vorplanungen
- voraussichtliche Planungsabschnitte
je nach Verfügbarkeit der einzelnen Teilflächen
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
ca. 2010
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
GE
- bisherige Darstellung im RROP
Standort mit Schwerpunktaufgabe Sicherung und
Entwicklung von Arbeitsstätten, Vorsorgegebiet für
Landwirtschaft, teilw. Vorsorgegebiet für Erholung
96
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
keine
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
Landwirtschaft
- Erschließung
- Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit
keine
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
ja
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
wahrscheinlich keine
- Auflagen Gewässerschutz
wahrscheinlich keine
- Auflagen Wasserschutz
wahrscheinlich keine
- Altlasten (-verdacht)
keine
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
keine
... zu- und abfließendem Verkehr
keine
97
Landkreis Oldenburg
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
-
direkte Anbindung an die A 28, gute Sichtbarkeit
von der Autobahn aus
-
Lage zwischen den großen Wirtschaftsstandorten
Bremen und Oldenburg
-
Ergänzung der bestehenden Gewerbegebiete in
Munderloh (Hatten) und Altmoorhausen (Hude),
Zusammenschluss zu einem quasi interkommunalen Gewerbegebiet
-
weitgehend konfliktfrei
-
im RROP bereits als Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten dargestellt
-
Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung
-
1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt
-
Abrundung der bestehenden Gewerbegebiete
-
Vorschaufläche bildet ideale Abrundung der bestehenden Gewerbegebiete „Munderloh“ und „Altmoorhausen“, Entwicklung zu einem quasi interkommunalen Gewerbegebiet anstreben (z.B. gemeinsame Präsentation und Beschilderung des
Gewerbegebietes)
-
Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
- Nachteile
- Bewertung der Fläche
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
98
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Nr. 8
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Gemeinden Hatten und Hude
(ggf. Beteiligung der Stadt Oldenburg)
- Ortsteil
Tweelbäke-Ost
- Name der Vorschaufläche
Interkommunales Gewerbegebiet
Tweelbäke-Ost
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
Am südöstlichen Stadtrand der Stadt Oldenburg, beiderseits der Bremer Straße (L 868) und der L 872
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
im Stadtgebiet Oldenburg Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet Tweelbäke
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 45 km über die A 28
Oldenburg: 6 km
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
A 28 „Oldenburg-Osternburg“: ca. 2,5 km
- Entfernungen zu Bundesstraßen
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
L 868 und 872: direkt
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
300 m
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
ca. 40 ha
(davon je 20 ha in Hatten und Hude)
4. PLANUNG
- Planungsstand
erste Gespräche zwischen den Gemeinden Hatten
und Hude sowie der Stadt Oldenburg über interkommunale Planungen
- voraussichtliche Planungsabschnitte
je nach Verfügbarkeit der einzelnen Teilflächen
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
ca. 2005
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
GE und SO (Einzelhandel), kein GI
- bisherige Darstellung im RROP
Vorsorgegebiet für Landwirtschaft und teilw. für Trinkwassergewinnung, Fernwasserleitung
99
Landkreis Oldenburg
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
kein GI
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
Gewerbebetriebe jeglicher Art, u.a. Autohäuser, Technologiezentrum
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
Landwirtschaft
- Erschließung
über L 868, L 872 und K 235
- Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit
keine
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
ja
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
wahrscheinlich keine
- Auflagen Gewässerschutz
wahrscheinlich keine
- Auflagen Wasserschutz
wahrscheinlich keine
- Altlasten (-verdacht)
keine
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
teilweise angrenzende Wohnbebauung
... zu- und abfließendem Verkehr
keine
100
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
-
Nähe zum Autobahnkreuz „Oldenburg-Ost“ (A 28
und A 29), gute Sichtbarkeit von der Autobahn aus
-
unmittelbare Nähe zum bedeutenden Wirtschaftstandort Stadt Oldenburg
-
Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes
„Tweelbäke“ (150 ha) in der Stadt Oldenburg sowie
der Darstellungen im Flächennutzungsplan der
Stadt
-
Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der
Gemeinden Hatten und Hude sowie der Stadt Oldenburg
-
großes Flächenpotenzial
- Nachteile
-
teilweise Konflikte mit Wohnbebauung möglich
- Bewertung der Fläche
-
Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit
sehr guter Verkehrsanbindung und unmittelbarer
Nähe zur Stadt Oldenburg
-
1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit Nr. 9 „Güterverkehrszentrum“ abstimmen
-
Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemeinden Hatten und Hude sowie der Stadt Oldenburg zu entwickeln und zu vermarkten, Beteiligung
weiterer Partner möglich
-
Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die
beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
-
für besonders hochwertige Betriebe geeignet, entsprechenden Branchenmix anstreben
-
Gewerbegebiet hochwertig gestalten und in Flächen
für verschiedene Zielgruppen unterteilen (Dienstleistungen, Freizeiteinrichtungen usw.)
-
in räumlich abgetrenntem Teilbereich auch GIFlächen ausweisen
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
101
Landkreis Oldenburg
Nr. 9
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Gemeinde Hatten und Stadt Oldenburg
- Ortsteil
Tweelbäke-Ost
- Name der Vorschaufläche
Interkommunales Gewerbegebiet
Güterverkehrszentrum (GVZ)
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
an der südlichen Stadtgrenze der Stadt Oldenburg
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
kein Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet, Gewerbegebiet „Tweelbäke“ (Stadt Oldenburg) in der
Nähe
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 45 km über die A 28
Oldenburg: 6 km
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
neue Anschlussstelle an der A 29 in Planung
(A 28 „Oldenburg-Osternburg“: 5 km)
- Entfernungen zu Bundesstraßen
K 346: 2 km, K 235: 2 km
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
L 868 und L 872: direkt
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
Gleisanschluss mit KLV-Terminal bei Realisierung des
GVZ
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
1 km
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
100 ha
4. PLANUNG
- Planungsstand
Machbarkeitsstudie GVZ Oldenburg (Jan. 1999) und
weitere informelle Vorplanungen, allerdings werden
auch Alternativstandorte für das GVZ erwogen
lt. „Konzept der Niedersächsischen Landesregierung
zur Entwicklung des Kombinierten Verkehrs“ lediglich
als „ergänzender GVZ-Standort“ vorgesehen
Teilflächen sollen als interkommunales Gewerbegebiet unter Beteiligung der Stadt Oldenburg realisiert
werden.
- voraussichtliche Planungsabschnitte
je nach Verfügbarkeit der einzelnen Teilflächen
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
2015
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
GE, GI und SO (GVZ) je ein Drittel der Gesamtfläche
- bisherige Darstellung im RROP
Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Trinkwassergewinnung
lt. LROP 1994: Vorrangstandort für GVZ
102
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
keine
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
bei Umsetzung des GVZ:
Logistik, GVZ-affine Betriebe
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
Landwirtschaft
- Erschließung
- Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit
keine
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
ja
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
Biotopflächen nach § 28a NNatSchG
- Auflagen Gewässerschutz
wahrscheinlich keine
- Auflagen Wasserschutz
wahrscheinlich keine
- Altlasten (-verdacht)
keine
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
teilweise angrenzende Wohnbebauung
... zu- und abfließendem Verkehr
verkehrliche Erschließung bislang unzureichend, neue
Anschlussstelle an der A 29 unbedingt erforderlich
103
Landkreis Oldenburg
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
- Nachteile
- Bewertung der Fläche
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
-
bei Neubau einer Anschlussstelle an der A 29:
direkte Autobahnanbindung
-
unmittelbare Nähe zum bedeutenden Wirtschaftstandort Stadt Oldenburg
-
großes Flächenpotenzial, auf Teilfläche auch Ansiedlung von nicht-GVZ-affinen Betrieben möglich
-
Gleisanschluss und unmittelbare Nähe zum geplanten GVZ
-
Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der
Gemeinde Hatten und der Stadt Oldenburg
-
Realisierung als GVZ-Standort derzeit noch unsicher, Alternativstandorte werden diskutiert, ohne
Entwicklung des GVZ voraussichtlich auch kein
Gewerbegebiet möglich
-
aufwändige Verkehrserschließung erforderlich,
Entwicklung der Vorschaufläche nur bei Neubau einer Autobahnanschlussstelle sinnvoll
-
teilweise Konflikte mit Wohnbebauung und Naturschutz möglich
-
Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit
(geplanter) hervorragender Verkehrsanbindung und
unmittelbarer Nähe zur Stadt Oldenburg
-
1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ abstimmen
-
zunächst Entwicklung der Diskussionen um das
GVZ abwarten
-
prüfen, inwiefern der Neubau einer Autobahnanschlussstelle an der A 29 auch ohne das GVZ realisiert werden kann
-
Flächen eigentumsrechtlich durch die beteiligten
Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
-
Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemeinden Hatten und Hude sowie der Stadt Oldenburg entwickeln
104
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Nr. 10
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Gemeinde Hude
- Ortsteil
Wüsting / Neuenwegermoor
- Name der Vorschaufläche
Holler Landstraße
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
Westrand der Gemeinde, direkt an Stadtgrenze zur
Stadt Oldenburg
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
Anschluss an Sondergebiet „Entsorgungszentrum“ auf
Gebiet der Stadt Oldenburg
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 47 km über die A 28
Oldenburg: 5 km
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
A 29 „Oldenburg-Hafen“: 1 km
- Entfernungen zu Bundesstraßen
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
L 866: direkt
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
Zughalt Wüsting 3 km
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
500 m
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
ca. 30 ha
4. PLANUNG
- Planungsstand
langfristige Vorschaufläche
- voraussichtliche Planungsabschnitte
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
- bisherige Darstellung im RROP
Vorsorgegebiet für Landwirtschaft
105
Landkreis Oldenburg
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
kein GI
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
größere Gewerbebetriebe mit intensivem LKWVerkehr
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
Grün- und Ackerland
- Erschließung
über L 866
- Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit
nicht bekannt
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
ja
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
nicht zu erwarten
- Auflagen Gewässerschutz
nicht zu erwarten
- Auflagen Wasserschutz
nicht zu erwarten
- Altlasten (-verdacht)
nein
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
Entsorgungszentrum der Stadt Oldenburg
... zu- und abfließendem Verkehr
nein
106
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
- Nachteile
- Bewertung der Fläche
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
-
unmittelbare Nähe zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Stadt Oldenburg
-
kurze Entfernung zur A 29
-
Gleisanschluss möglich
-
langfristig noch deutlich erweiterbar, großes Flächenpotenzial
-
keine Konflikte mit Wohnbebauung und Umweltbelangen
-
evtl. Emissionen des benachbarten Entsorgungszentrums der Stadt Oldenburg
-
mangelnde städtebauliche Einbindung
-
Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung und
kurzer Entfernung zur Stadt Oldenburg
-
2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt
-
Vorschaufläche Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ bietet besseres Vermarktungspotenzial als Nr.10 und sollte
deshalb vorrangig verfolgt werden
-
Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
-
zunächst Teilflächen als Gewerbegebiet primär für
die Zielgruppe „Recycling“ entwickeln, geeignet für
„störende Betriebe“
-
ausreichend GI-Flächen ausweisen
107
Landkreis Oldenburg
Nr. 11
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Wardenburg
- Ortsteil
Astrup
- Name der Vorschaufläche
An der Autobahn
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
4 Teilflächen südwestlich des Ortskerns Wardenburg:
Teilfläche 1: westlich der A 29, nördlich der K 242
Teilfläche 2: östlich der A 29, nördlich der K 242
Teilfläche 3: westlich der A 29, südlich der K 242
Teilfläche 4: östlich der A 29, südlich der K 242
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
neuer Gewerbeflächenstandort
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 51 km über die A 29 und die A 28
Oldenburg: 16 km über die A 29
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
je nach Erschließung und Teilfläche zwischen 0,5 und
1,5 km zur A 29 „Wardenburg“
- Entfernungen zu Bundesstraßen
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
K 242: 0 bis 1 km, L 870: 0,5 bis 2 km
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
0,5 bis 2 km (Hohenfelder Str.)
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
insgesamt rund 76 ha, davon:
Teilfläche 1: 10 ha,
Teilfläche 2: 26 ha
Teilfläche 3: 23 ha,
Teilfläche 4: 17 ha
4. PLANUNG
- Planungsstand
noch keine konkreten Planungen, Anfrage bei Trägern
öffentlicher Belange bzgl. aller Teilflächen
- voraussichtliche Planungsabschnitte
noch unklar
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
verschiedene Nutzungsarten je nach Teilfläche
- bisherige Darstellung im RROP
teilw. Vorranggebiet für Erholung, teilw. Vorsorgegebiete für Erholung, Landwirtschaft und Forstwirtschaft
108
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
Bauverbotszonen entlang der A 29 und Abstände zu
Wäldern, Hähnchenmaststall in Teilfläche 2
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
Landwirtschaft, Hähnchenmaststall, Wald, in Teilfläche 2 wird Sandabbau geplant
- Erschließung
für alle Teilflächen Anbindung über die K 242,
Teilfläche 3 evtl. über die L 870
- Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit
Teilfläche 1: evtl. denkmalpflegerisch interessante
Hügelgräber in der Nähe,
Teilfläche 3: Fein- und Mittelsande
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) überwiegend privates Eigentum
10 ha Eigentum der Gemeinde (u.a. Gehölz und Ausgleichsflächen)
2,5 ha andere öffentliche Eigentümer
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
ja
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
teilweise Waldflächen und Ausgleichsflächen,
Teilfläche 1: evtl. angrenzendes Hügelgräberfeld
Teilfläche 2: angrenzendes Landschaftsschutzgebiet
- Auflagen Gewässerschutz
nicht bekannt
- Auflagen Wasserschutz
nicht bekannt
- Altlasten (-verdacht)
nicht bekannt
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
Hähnchenmaststall in Teilfläche 2,
teilweise angrenzende Wohnbebauung und Siedlungssplitter
... zu- und abfließendem Verkehr
Bei neuen Einmündungen zur K 242 sowie im Bereich
der Anschlussstelle Wardenburg (zur A 2) ist die Verkehrsicherheit zu gewährleisten.
... sonstigen Nutzungen
Teilfläche 2: Leitung der BEB erfordert Schutzstreifen,
Sandabbau geplant
109
Landkreis Oldenburg
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
- Nachteile
- Bewertung der Fläche
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
-
unmittelbare Nähe zur A 29, sehr gute Sichtbarkeit
von der Autobahn aus
-
Nähe zum bedeutenden Wirtschaftstandort Stadt
Oldenburg
-
großes Flächenpotenzial
-
zahlreiche Nutzungskonflikte, vermutlich hoher Klärungsaufwand
-
geplanter Sandabbau in Teilfläche 2 steht Gewerbeflächenplanungen entgegen
-
mangelnde städtebauliche Einbindung
-
Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung
-
1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt
-
mögliche Nutzungskonflikte im Rahmen informeller
Vorplanungen überprüfen und Realisierungschancen der verschiedenen Teilflächen abwägen
-
Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
-
Lückenschluss zwischen der Raststätte „Huntetal“
und der Anschlussstelle „Wardenburg“ anstreben,
Nutzung der Raststätte als zusätzliche Anschlussstelle prüfen („Gewerbestreifen“)
110
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Nr. 12
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Wardenburg
- Ortsteil
Wardenburg
- Name der Vorschaufläche
Am Schlatt / Grüner Weg
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
südlich des Ortskerns Wardenburg und des Sportzentrums, westlich der L 870
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet „SüdWest“
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 53 km über die A 28
Oldenburg: 18 km über die A 29
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
A 29 „Wardenburg“: 1,5 km
- Entfernungen zu Bundesstraßen
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
L 870: direkt
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
15 ha
4. PLANUNG
- Planungsstand
noch keine Planungen
- voraussichtliche Planungsabschnitte
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
evtl. auch GI
- bisherige Darstellung im RROP
Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Erholung,
angrenzend: Fernwasserleitung sowie Vorsorgegebiet
für Trinkwassergewinnung
111
Landkreis Oldenburg
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
evtl. auch emittierende Betriebe (GI)
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
Landwirtschaft und Gartenbau
- Erschließung
- Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
ja
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
Abstand zum Wald und zum Landschaftsschutzgebiet
sind einzuhalten
- Auflagen Gewässerschutz
nicht bekannt
- Auflagen Wasserschutz
nicht bekannt
- Altlasten (-verdacht)
nicht bekannt
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
angrenzender landwirtschaftlicher Betrieb
... zu- und abfließendem Verkehr
Anbindung an die L 870 außerhalb der Ortsdurchfahrt
112
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
- Nachteile
- Bewertung der Fläche
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
-
kurze Entfernung zur A 29
-
Nähe zum bedeutenden Wirtschaftstandort Stadt
Oldenburg
-
Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet, gute
städtebauliche Einbindung
-
keine Konflikte mit Wohnbebauung und Umweltbelangen
-
nur geringes Flächenpotenzial
-
im Gegensatz zu Nr. 11 „An der Autobahn“ keine
direkte Autobahnnähe
-
R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter
Verkehrsanbindung
-
2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt
-
Vorschaufläche ist städtebaulich sinnvolle Abrundung der bestehenden Gewerbegebiete im Süden
des Ortskerns
-
Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
-
auch GI-Flächen ausweisen
113
Landkreis Oldenburg
Nr. 13
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Stadt Wildeshausen
- Ortsteil
Bauernschaft Düngstrup
- Name der Vorschaufläche
Düngstrup
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
relativ zentral im Stadtgebiet, aber abseits des Stadtkerns
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
nein
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 41 km über die A 1
Oldenburg: 36 km über die L 872
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
A 1 „Wildeshausen-West“: 7 km
- Entfernungen zu Bundesstraßen
B 213: 5,5 km
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
L 873: 1 km, L 882: 2 km
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
ca. 20 ha
4. PLANUNG
- Planungsstand
- voraussichtliche Planungsabschnitte
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
- bisherige Darstellung im RROP
Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Erholung
114
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
landwirtschaftliche Nutzfläche
- Erschließung
- Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
- Auflagen Gewässerschutz
- Auflagen Wasserschutz
- Altlasten (-verdacht)
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
... zu- und abfließendem Verkehr
115
Landkreis Oldenburg
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
- Nachteile
- Bewertung der Fläche
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
-
großes Flächenpotenzial
-
weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu
Wohngebieten
-
vergleichsweise weite Entfernung zur nächsten
Autobahnanschlussstelle
-
große Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen und Oldenburg
-
mangelnde städtebauliche Einbindung
-
angesichts des übrigen Flächenpotenzials im Landkreis Oldenburg wahrscheinlich nur eingeschränkte
Vermarktungschancen
-
L: Vorschaufläche für den lokalen Bedarf mit Defiziten in der Verkehrsanbindung
-
3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt
-
Projekt nur nachrangig, interkommunale Vorschauflächen unter Beteiligung der Stadt Wildeshausen
Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund ihrer höheren
Standortqualität Vorrang haben.
116
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Nr. 14
1. GRUNDDATEN
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde
Stadt Wildeshausen
- Ortsteil
Bauernschaft Aldrup
- Name der Vorschaufläche
Aldrup
2. LAGE / ANBINDUNG
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde
Süden der Gemeinde, an der Grenze zum LK Vechta
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes
Gewerbegebiet
Anschluss an bestehenden großen Betrieb (Ernährungsgewerbe)
- Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten
Bremen: 46 km über die A 1
Oldenburg: 41 km über die L 872
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen
A 1 „Wildeshausen-West“ und „-Nord“: je 11 km
- Entfernungen zu Bundesstraßen
B 213: 9,5 km
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen
L 882: ca. 1,5 km
- Anbindung durch andere Verkehrsträger
nein
- Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle
3. FLÄCHENGRÖßEN
- Flächengröße (ungefähre Angabe)
ca. 50 ha
4. PLANUNG
- Planungsstand
- voraussichtliche Planungsabschnitte
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO
GI
- bisherige Darstellung im RROP
teilw. Vorranggebiet für industrielle Anlagen, teilw.
Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Erholung,
Rohrfernleitung (Gas)
117
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss
- Eignung für bestimmte Zielgruppen
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN
- bisherige Nutzung
landwirtschaftliche Nutzfläche
- Erschließung
- Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit
7. EIGENTUM
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat)
- öffentlicher Erwerb angestrebt?
8. UMWELTKONFLIKTE
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz
- Auflagen Gewässerschutz
- Auflagen Wasserschutz
- Altlasten (-verdacht)
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...
... Nachbarnutzungen
... zu- und abfließendem Verkehr
Landkreis Oldenburg
118
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE
- Vorteile
- Nachteile
- Bewertung der Fläche
- Empfehlungen für das weitere Vorgehen
-
unmittelbare Nähe zu einem großen Betrieb des
Ernährungsgewerbes, für entsprechende Zielgruppen geeignet
-
großes Flächenpotenzial, evtl. auch interkommunale Kooperation mit der Gem. Goldenstedt, LK
Vechta
-
weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu
Wohngebieten
-
periphere Lage, weite Entfernung zur nächsten
Autobahnanschlussstelle
-
große Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen und Oldenburg
-
angesichts des übrigen Flächenpotenzials im Landkreis Oldenburg wahrscheinlich nur eingeschränkte
Vermarktungschancen, vergleichsweise weite Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle
-
Vermarktungschancen der Flächen für Betriebe des
Ernährungsgewerbes unsicher, „ecopark“ bei Cloppenburg als besser angebundener Konkurrenzstandort
-
R/L: Vorschaufläche für den regionalen bis lokalen
Bedarf mit Defiziten in Verkehrsanbindung (evtl. für
die Zielgruppe „Ernährungsgewerbe“ gut geeignet)
-
3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt
-
Interkommunale Vorschauflächen unter Beteiligung
der Stadt Wildeshausen Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund ihrer höheren Standortqualität Vorrang haben.
-
Flächen für Betriebe des Ernährungsgewerbes reservieren und erst bei Bedarf entwickeln.
119
5.
Landkreis Oldenburg
Konsequenzen für die künftige Gewerbeflächenpolitik
Aus den veränderten Rahmenbedingungen und Aufgabenschwerpunkten der Gewerbeflächenpolitik (Abschnitt 1.1), den Standortbedingungen (Abschnitt 2), dem
Gewerbeflächenangebot und der Flächennachfrage (Abschnitt 3) sowie den im
Rahmen dieses Konzeptes diskutierten Vorschauflächen (Abschnitt 4) werden im
Folgenden Konsequenzen für die künftige Gewerbeflächenpolitik im Landkreis
Oldenburg abgeleitet. Hierbei erfolgt zunächst eine Zusammenfassung der Flächensituation der einzelnen Gemeinden sowie der verschiedenen Wirtschaftsräume im Landkreis. Ergänzend hierzu werden Handlungsempfehlungen für die Flächenentwicklung vor Ort abgegeben. Anschließend werden allgemeine Empfehlungen für eine nachfragegerechte Sicherung, Entwicklung und Vermarktung von
Gewerbeflächen im Landkreis Oldenburg formuliert.
5.1
Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale und Empfehlungen für die einzelnen Gemeinden und Wirtschaftsräume
Für eine Bewertung der Vorschauflächen im Landkreis Oldenburg unter Berücksichtigung der verfügbaren und bislang geplanten Gewerbeflächen können die
einzelnen Städte und Gemeinden nicht isoliert betrachtet werden, sondern müssen in einem größeren räumlichen Zusammenhang gesehen werden. Umfang,
Qualität und Vermarktungschancen eines kommunalen Flächenangebots werden
immer durch die im Umfeld befindlichen Gewerbeflächen beeinflusst. Andererseits
ist der Landkreis Oldenburg insgesamt aufgrund seiner flächenmäßigen Ausdehnung als alleinige Untersuchungsebene zu groß. Einen peripheren Gewerbeflächenstandort abseits der Autobahnen im Süden des Kreisgebietes gegen eine
Fläche mit Autobahnanbindung im Umland der Stadt Oldenburg aufzurechnen, ist
gewiss nicht möglich.
Ausschließlich einzelgemeindliche und landkreisweite Betrachtung
von Gewerbeflächen
problematisch
Daher wird im vorliegenden Gutachten neben einer einzelgemeindlichen und
landkreisweiten Betrachtung zusätzlich eine Analyse der Vorschauflächen auf der
Basis korrespondierender Wirtschaftsräume vorgenommen. Für die Abgrenzung
dieser Wirtschaftsräume ist die Lage der jeweiligen Vorschauflächen zu den Autobahnachsen und die Nähe zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Stadt Oldenburg und Stadt Bremen bzw. Stadt Delmenhorst entscheidend. Die Definition
der Wirtschaftsräume dient lediglich als Arbeitshilfe für die Bewertung der Gewerbeflächensituation und berührt keine weiteren Felder der Kreisentwicklung. Folgende Gemeinden wurden zu Wirtschaftsräumen zusammengefasst (siehe auch
Einzugsgebiete in Karte 4-1, S. 71):
Analyse der Vorschauflächen nach korrespondierenden Wirtschaftsräumen
-
Umland der Stadt Oldenburg: Hude, Hatten und Wardenburg,
-
Umland der Städte Bremen und Delmenhorst: Ganderkesee und östliche
Mitgliedsgemeinden der SG Harpstedt 60 (Groß Ippener, Kirchseelte, Dünsen)
60
Die Aufteilung der Samtgemeinde Harpstedt auf zwei verschiedene Wirtschaftsräume erfolgte
aufgrund der Ausrichtung der Vorschaufläche Nr. 1 (Simmerhausen) auf die Stadt Wildeshausen und der Ausrichtung der Vorschaufläche Nr. 6 (Groß Ippener) auf den Verdichtungsraum
Delmenhorst / Bremen.
120
-
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Südliches Kreisgebiet: Stadt Wildeshausen, Großenkneten, Dötlingen und
westliche Mitgliedsgemeinden der SG Harpstedt (Harpstedt, Prinzhöfte, Winkelsett und Colnrade)
Umland der Stadt Oldenburg
Hatten:
Flächenumsätze in der
Vergangenheit und
Nachfragepotenzial
Hatten war bis 1998 die Gemeinde mit den geringsten Gewerbeflächenumsätzen
im Landkreis Oldenburg (Abschnitt 3.3). Die Funktionen als Wohn- und Erholungsstandort standen deutlich im Vordergrund. Durch die Entwicklung und Vermarktung des Gewerbegebietes „Sandkrug“ konnte der Flächenumsatz seit 1999
deutlich gesteigert und eine Reihe von Unternehmen angesiedelt werden. Die
Gemeinde Hatten liegt ausgesprochen günstig in unmittelbarer Nähe zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Stadt Oldenburg und profitiert somit deutlich von den
entsprechenden Agglomerations- und Suburbanisierungseffekten. Zudem ist die
Gemeinde mit zwei Anschlussstellen direkt an die Autobahnen 28 und 29 angebunden. Die Stadt Oldenburg ist dadurch in kurzer Fahrtzeit zu erreichen. Über die
A 28 ist darüber hinaus eine schnelle Verbindung in Richtung Delmenhorst und
Bremen gegeben.
Hatten:
Derzeitiges Angebot und
Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung
Im Gewerbegebiet „Sandkrug“ sind zwar mittelfristig noch ausreichend Flächenreserven vorhanden, weitere konkrete Gewerbeflächenplanungen bestehen aber
derzeit nicht. Aufgrund der hohen Lagegunst der Gemeinde insbesondere durch
die kurze Entfernung zur Stadt Oldenburg und der dadurch bedingten Flächennachfrage sollte zügig die Planung weiterer hochwertiger Gewerbegebiete in Angriff genommen werden. Alle drei erhobenen Vorschauflächen, an denen die Gemeinde Hatten beteiligt ist, bieten ein gutes bis sehr gutes Vermarktungspotenzial.
Dieses gilt insbesondere für die beiden interkommunalen Projekte unmittelbar vor
den Toren der Stadt Oldenburg (Vorschauflächen Nr. 8 und 9). Die Vorschaufläche Nr. 7 dürfte aber ähnlich gute Vermarktungschancen besitzen und bildet zudem eine sehr gute Abrundung der dort bereits bestehenden Gewerbegebiete.
Sehr unsicher sind bislang noch die Realisierungschancen der Vorschaufläche
Nr. 9 „Güterverkehrszentrum (GVZ)“ 61. Ohne die Etablierung eines GVZ an diesem Standort dürfte auch die Entwicklung der Vorschaufläche zu einem hochwertigen Gewerbegebiet zunächst nicht umzusetzen sein.
Hude:
Flächenumsätze in der
Vergangenheit und
Nachfragepotenzial
Die Gemeinde Hude war im Beobachtungszeitraum 1993 bis 2000 der Standort
mit den dritthöchsten Gewerbeflächenumsätzen im Landkreis (Abschnitt 3.3). Die
Nachfrage konzentrierte sich seit 1996 insbesondere auf das unmittelbar an der
A 28 gelegene Gewerbegebiet „Altmoorhausen“. Hier konnten eine Reihe von
Neuansiedlungen realisiert werden, die aus den Städten Oldenburg und Delmenhorst stammen. Hude profitiert von seiner verkehrsgünstigen Lage an der A 28 mit
schnellen Verbindungen in die benachbarten großen Wirtschaftsstandorte. Insbesondere die Lage unmittelbar zwischen den Zentren wirkt sich offensichtlich positiv auf die Gewerbeflächennachfrage in der Gemeinde aus.
61
Insbesondere über die Standortwahl für ein „GVZ Oldenburg“ und über die Finanzierung des
gesamten Projektes besteht noch kein Einvernehmen.
121
Landkreis Oldenburg
Derzeit besteht in Hude nur ein sehr geringer Umfang an verfügbaren Gewerbeflächen, der lediglich kurzfristig die Flächennachfrage in der Gemeinde decken
wird. Allerdings ist bereits eine umfangreiche Erweiterung des als hochwertig einzustufenden Gewerbegebietes „Altmoorhausen“ in Planung. Mit der Verfügbarkeit
dieser Flächen wird im Jahr 2002 gerechnet. Aufgrund der auch weiterhin zu erwartenden Gewerbeflächennachfrage für diesen Standort ist langfristig die Ausweisung weiterer Flächen in der Gemeinde erforderlich. Von den beiden Vorschauflächen in Hude (Nr. 8 und 10) sollte der potenziell interkommunale Standort
„Tweelbäke-Ost“ gemeinsam mit der Gemeinde Hatten und Stadt Oldenburg aufgrund der besseren Vermarktungschancen prioritär verfolgt werden. Vor dem
Hintergrund der zu erwartenden langwierigen Abstimmungs- und Planungsprozesse unter Beteiligung von drei Gebietskörperschaften sollte dieses Projekt zeitnah begonnen werden 62.
Hude:
Derzeitiges Angebot und
Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung
Die Gewerbeflächenumsätze in Wardenburg lagen in den 90er Jahren im Vergleich aller Gemeinden des Landkreises Oldenburg kontinuierlich im mittleren
Bereich. Eindeutiger Ansiedlungsschwerpunkt waren in der jüngeren Vergangenheit die Gewerbegebiete südlich des Ortskerns Wardenburg und hierbei insbesondere der Standort „Astrup“. Auch die Gemeinde Wardenburg gehört zum unmittelbaren Einzugsgebiet der Stadt Oldenburg und weist eine entsprechend hohe
Lagegunst auf. Zudem liegen der Gemeindekern und die wichtigsten Gewerbegebiete in kurzer Entfernung zur Anschlussstelle der A 29. Auch künftig kann sich die
Gemeinde deshalb auf ein nicht unbeträchtliches Nachfragepotenzial einstellen.
Wardenburg:
Flächenumsätze in der
Vergangenheit und
Nachfragepotenzial
Die Gemeinde Wardenburg verfügt noch über Restflächen in geringem Umfang,
vorwiegend im Gewerbegebiet „Astrup“. Bis Ende 2002 soll das derzeit in Planung
befindliche Gewerbegebiet „Roten Schlatt“, das unmittelbar westlich an die bestehenden Gewerbeflächenstandorte im Süden Wardenburgs angrenzt, das Flächenangebot erweitern. Eine weitere Flächenplanung im Osten der Gewerbegebiete sowie die Vorschaufläche Nr. 12 („Am Schlatt / Grüner Weg“) werden den
räumlichen Schwerpunkt der Unternehmensentwicklung in Wardenburg städtebaulich weiter abrunden. Um der langfristig zu erwartenden Gewerbeflächennachfrage gerecht werden zu können, ist aber die Planung eines neuen Gewerbeflächenstandortes unumgänglich. Die Vorschaufläche Nr. 11 („An der Autobahn“) ist
hierfür sehr gut geeignet. Dieser Standort ermöglicht die Entwicklung eines Gewerbestreifens beiderseits der Autobahn mit sehr guter Sichtbarkeit der anzusiedelnden Betriebe. Da an diesem Standort mit einer Reihe von Restriktionen und
Schwierigkeiten bei der Erschließung zu rechnen ist, sollte mit den Planungsarbeiten zügig begonnen werden.
Wardenburg:
Derzeitiges Angebot und
Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung
62
Erste Gespräche zur Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebietes „Tweelbäke-Ost“
sind bereits geführt worden.
122
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Zusammenfassung: Umland der Stadt Oldenburg ...
... Lagegunst
! Insgesamt gesehen ist der Wirtschaftsraum „Umland der Stadt Oldenburg“
durch eine sehr hohe Lagegunst gekennzeichnet. Diese resultiert zum einen
aus der Nähe zum Oberzentrum Oldenburg als bedeutendem Dienstleistungsstandort sowie aus der Lage an den Autobahnen A 29 und A 28, die Oldenburg
mit dem anderen herausragenden Wirtschaftsstandort der Region, der Hansestadt Bremen, verbindet.
... Flächenumsatz und
Nachfragepotenzial
! Bislang konnten die Gemeinden Hatten, Hude und Wardenburg nur rund 30 %
des Gewerbeflächenumsatzes im Landkreis auf sich vereinigen. Das Potenzial
für die Gewerbeflächennachfrage in diesem Wirtschaftsraum dürfte jedoch höher liegen als die Nachfrage in der Vergangenheit. Dies gilt u.a. vor dem Hintergrund, dass die Funktion als Wirtschaftsstandort gegenüber den Wohnfunktionen für die Gemeinden an Bedeutung gewinnt. Profitieren werden Hatten,
Hude und Wardenburg zudem von der Tatsache, dass Gewerbeflächen insbesondere für preissensible, flächenextensive und erweiternde Betriebe in der
Stadt Oldenburg zunehmend knapper werden.
... Konkurrenzstandorte
! Wichtigster Konkurrenzstandort der Gemeinden außerhalb des Landkreises ist
die Stadt Oldenburg. Schwerpunkt des Flächenangebots und auch der künftigen Entwicklung ist dort das Gewerbegebiet „Tweelbäke“, das sich mit der
Vorschaufläche Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ zu einem herausragenden interkommunalen Gewerbestandort verbinden ließe. Weitere konkurrierende hochwertige
Gewerbeflächenangebote im Umfeld bestehen nördlich und westlich der Stadt
Oldenburg im Landkreis Ammerland. Die Lagegunst der Gewerbeflächenstandorte im Landkreis Oldenburg ist aufgrund der Lage zwischen den Verdichtungsräumen Oldenburg auf der einen und Bremen / Delmenhorst auf der
anderen Seite aber etwas höher einzuschätzen.
... Vorschauflächen
! Im Wirtschaftsraum sind eine Reihe sehr hochwertiger potenzieller Gewerbeflächen vorhanden, so dass die Gemeinden in Zukunft dieser Herausforderung
gerecht werden können. Diese Vorschauflächen liegen allesamt in Nähe einer
Autobahnanschlussstelle sowie überwiegend in kurzer Entfernung zur Stadt
Oldenburg und besitzen somit gute bis sehr gute Vermarktungschancen.
... interkommunale
Kooperationen
! Die Gewerbeflächenentwicklung der Umlandgemeinden sollte mit der Stadt
Oldenburg unter besonderer Berücksichtigung interkommunaler Gewerbeflächenprojekte abgestimmt werden, um ein möglichst marktgerechtes und attraktives regionales Gewerbeflächenangebot bereitstellen zu können. Vor diesem Hintergrund kann insbesondere die interkommunale Vorschaufläche Nr. 8
„Tweelbäke-Ost“ künftig einen interessanten neuen und hochwertigen Gewerbeflächenstandort darstellen.
Umland der Städte Bremen und Delmenhorst
Ganderkesee:
Flächenumsätze in der
Vergangenheit und
Nachfragepotenzial
Anders als aufgrund des ausgesprochen hohen Lagepotenzials zu erwarten, war
der Gewerbeflächenumsatz in der Gemeinde Ganderkesee von 1993 bis 2000
relativ gering. Ganderkesee konnte unter den Gemeinden des Landkreises Oldenburg in dieser Zeit nur einen Platz im unteren Drittel einnehmen. Insbesondere
123
Landkreis Oldenburg
Mitte der 90er Jahre wurden kaum Gewerbeflächen verkauft. Der Grund hierfür
lag v.a. in der mangelnden Verkaufsbereitschaft privater Flächeneigentümer während dieser Phase. Ein Trend zu Ansiedlungen aus der Stadt Delmenhorst war
aber deutlich erkennbar. Durch die Ausweisung neuer Gewerbeflächen konnte der
Umsatz seit 1998 zwar deutlich gesteigert werden. Dennoch dürfte aufgrund der
geringen Entfernung zu den Zentren Delmenhorst und Bremen, der Lage direkt an
der A 28 sowie der Tatsache, dass Ganderkesee selbst der größte Wirtschaftsstandort im Landkreis Oldenburg ist, ein deutlich höheres Nachfragepotenzial
bestehen.
Nachdem in der Vergangenheit die vorhandene Gewerbeflächennachfrage teilweise nicht befriedigt werden konnte, steht den Unternehmen mittlerweile ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot zur Verfügung. Schwerpunkt des derzeitigen
Angebots ist das Gewerbegebiet „Westtangente“, das einen zielgruppenorientiert
zu vermarktenden Dienstleisterpark mit einschließt. Obwohl Ganderkesee direkt
an der A 28 liegt, sind derzeit allerdings keine Gewerbeflächen in unmittelbarer
Nähe der Autobahn verfügbar. Um hier Abhilfe zu schaffen und diese Angebotslücke zu schließen, ist an der Anschlussstelle „Ganderkesee“ das Gewerbegebiet
„Grüppenbühren“ in Planung. Die hieran anschließende Vorschaufläche Nr. 3 wird
dieses Planungsvorhaben noch deutlich erweitern. Am Hochwertigsten ist aber die
Vorschaufläche Nr. 4 „Schlutter“ einzustufen, da sie sich zum einen ebenfalls in
direkter Nähe zur Autobahn befindet und darüber hinaus unmittelbar vor den Toren der Stadt Delmenhorst gelegen ist. Dieser Standort sollte - insbesondere vor
dem Hintergrund der zu erwartenden Flächennachfrage - vorrangig entwickelt
werden.
Ganderkesee:
Derzeitiges Angebot und
Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung
In den östlichen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Harpstedt konnten während der 90er Jahre hohe Gewerbeflächenumsätze realisiert werden. Die Höhe
des Umsatzes kam insbesondere durch große, relativ flächenextensive Ansiedlungen zustande. Grundstücksverkäufe fanden hierbei ausschließlich im Gewerbegebiet „Groß Ippener“ statt, das damit zu den beiden umsatzstärksten Standorten im Landkreis Oldenburg zählt. Insbesondere von 1998 bis 2000 konnte mit
durchschnittlich gut 3 ha pro Jahr ein erheblicher Umfang an Flächen verkauft
werden. Diese hohe betriebliche Nachfrage ist v.a. auf die direkte Anbindung des
Standortes an die A 1 sowie die Nähe der Stadt Delmenhorst und die relativ kurze
Entfernung nach Bremen zurückzuführen. Aufgrund dieser Standortfaktoren ist
auch künftig mit überdurchschnittlicher Flächennachfrage in Groß Ippener zu
rechnen.
SG Harpstedt (Ost):
Flächenumsätze in der
Vergangenheit und
Nachfragepotenzial
Das Gewerbeflächenangebot in den östlichen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Harpstedt konzentriert sich wie die Gewerbeflächennachfrage auf den
Standort „Groß Ippener“. Hier ist aber nur noch ein geringer Flächenumfang verfügbar. Eine Erweiterungsplanung ist in Arbeit, so dass voraussichtlich Ende 2002
weitere Gewerbeflächen zur Verfügung stehen werden. Da ein Anhalten der
Nachfrage für Grundstücke in diesem Gewerbegebiet zu erwarten ist, sollte auch
die Beplanung der angrenzenden Vorschaufläche Nr. 6 zügig begonnen werden.
Vor dem Hintergrund der potenziellen hohen Wertigkeit dieses Standortes sollte
bei künftigen Erschließungsmaßnahmen und Betriebsansiedlungen verstärkt auf
ein entsprechendes Erscheinungsbild des Gewerbegebietes, ggf. durch Auswahl
der anzusiedelnden Betriebe, geachtet werden.
SG Harpstedt (Ost):
Derzeitiges Angebot und
Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung
124
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Zusammenfassung: Umland der Städte Bremen und Delmenhorst ...
... Lagegunst
! Auch der Wirtschaftsraum „Umland der Städte Bremen und Delmenhorst“ liegt
sowohl verkehrlich als auch wirtschaftsräumlich sehr günstig. Die zwei stark
frequentierten Autobahnachsen A 1 und A 28 schneiden das Gebiet im Süden
und im Norden. Die Stadt Delmenhorst grenzt unmittelbar an; die Entfernung
zur Stadt Bremen ist vergleichsweise gering.
... Flächenumsatz und
Nachfragepotenzial
! Der Gewerbeflächenumsatz in der Vergangenheit war - insbesondere im Vergleich zu den Gemeinden im südlichen Kreisgebiet - nur unterdurchschnittlich
und konzentrierte sich zudem überwiegend auf das Gewerbegebiet in Groß Ippener. Zukünftig sollte es gelingen, das aufgrund der Lagegunst hohe Nachfragepotenzial besser auszuschöpfen. Insbesondere die zunehmende Flächenknappheit in Delmenhorst dürfte sich auf die Nachfragesituation in diesem
Wirtschaftsraum positiv auswirken. Der Vergleich von Potenzial und Nachfrage
deutet aber auch auf ein Defizit von Ansiedlungen aus der Stadt Bremen in den
östlichen Landkreis Oldenburg hin.
... Konkurrenzstandorte
! Der Konkurrenzstandort Delmenhorst verfügt aufgrund von Flächenengpässen
nur noch über ein sehr eingeschränktes Gewerbeflächenangebot. Demgegenüber sind in der Stadt Bremen umfangreiche - wenn auch z.T. derzeit noch
nicht verfügbare - Flächenreserven vorhanden, die auch künftig einen Großteil
des Verlagerungspotenzials in der Stadt binden können. Von den Suburbanisierungstendenzen profitieren zudem die Gewerbeflächenangebote der Gemeinden im Norden des Landkreises Diepholz derzeit noch deutlich stärker als
der Landkreis Oldenburg.
... Vorschauflächen
! Das Umland der Städte Bremen und Delmenhorst (Ganderkesee, SG Harpstedt) verfügt über eine Reihe hochwertiger potenzieller Gewerbeflächen, so
dass es gelingen müsste, der künftigen Flächennachfrage ein entsprechendes
Angebot gegenüberzustellen. Je geringer die Entfernung der neuen Gewerbeflächenstandorte zu den Zentren ist, desto besser sind ihre Vermarktungschancen einzuschätzen.
... interkommunale
Kooperationen
! Aufgrund der engen teilräumlichen Verflechtungen dürften interkommunalen
Kooperationen mit der Stadt Delmenhorst in Zukunft besondere Bedeutung zukommen. Die Chancen einer Beteiligung der Stadt an Gewerbegebieten im
Landkreis und die dadurch bedingten verbesserten Möglichkeiten der Gewerbeflächenentwicklung (höherwertige Gestaltung und Belegung, gemeinsame
Vermarktung etc.) sollten unbedingt genutzt werden. Der Standort „Schlutter“
(Nr. 4) dürfte im Wirtschaftsraum hierfür am besten geeignet sein.
Südliches Kreisgebiet
Dötlingen:
Flächenumsätze in der
Vergangenheit und
Nachfragepotenzial
Die Gemeinde Dötlingen ist der kleinste Wirtschaftsstandort im Landkreis Oldenburg. Entsprechend waren auch die Gewerbeflächenumsätze in der Vergangenheit im Vergleich zu den anderen Standorten des Landkreises Oldenburg unterdurchschnittlich. Räumlicher Schwerpunkt der Grundstücksnachfrage war der
Ortsteil Neerstedt. Erwartungsgemäß stammen die angesiedelten und erweiternden Betriebe überwiegend aus Dötlingen selbst; nur vereinzelt konnten Ansied-
125
Landkreis Oldenburg
lungen aus benachbarten Gemeinden realisiert werden. Auch künftig werden die
Gewerbeflächen in den Siedlungsschwerpunkten des Gemeindegebietes hauptsächlich dem innergemeindlichen Verlagerungs- und Erweiterungsbedarf dienen.
Einzig der Standort Hockensberg in Nähe der A 1-Anschlussstelle „WildeshausenNord“ kann künftig als regional und überregional bedeutsame Gewerbefläche entwickelt werden.
Das Gewerbeflächenangebot in Dötlingen ist bislang stark auf die lokale Nachfrage ausgerichtet. Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen gibt es in den Orteilen
Neerstedt, Aschenstedt und Brettorf. In Hockensberg ist derzeit ein Gewerbegebiet in Planung, das in Verbindung mit der Vorschaufläche Nr. 1 („Brakland / Simmerhausen“) zu einem hochwertigen interkommunalen Gewerbegebiet verschmolzen werden sollte. Partner dieses Vorhabens ist zum einen die Gemeinde
Prinzhöfte, SG Harpstedt, auf deren Gebiet der östliche Teil der Vorschaufläche
liegt. Da sich dieser Standort in direkter Nähe zur Stadt Wildeshausen befindet,
sollte die Stadt aber ebenfalls an der interkommunalen Kooperation beteiligt werden. Die Vermarktungschancen für das geplante Gewerbegebiet „Munitionslager
Uhlhorn“ müssen angesichts des übrigen künftigen Flächenangebots als deutlich
geringer eingeschätzt werden.
Dötlingen:
Derzeitiges Angebot und
Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung
Die Gewerbeflächenumsätze in Großenkneten lagen in den 90er Jahren im Vergleich aller Gemeinden des Landkreises Oldenburg insgesamt im mittleren Bereich. Während von 1993 bis 1995 keine nennenswerten Grundstücksverkäufe
realisiert werden konnten, zog der Umsatz seit 1996 deutlich an. Grund hierfür war
die Erschließung des Gewerbegebietes „Ahlhorner Heide“, das in der zweiten
Hälfte der 90er eindeutiger Ansiedlungsschwerpunkt in der Gemeinde war. Dieser
Einzelstandort konnte im Beobachtungszeitraum den dritthöchsten Flächenumsatz
aller Gewerbegebiete im Landkreis Oldenburg verzeichnen. Großenkneten liegt
verkehrsgünstig im Dreieck der Autobahnen 1 sowie 29 und verfügt über einen
direkten Zugang zu drei Anschlussstellen. Allerdings ist die Entfernung zu den
regional bedeutenden Wirtschaftstandorten Bremen, Oldenburg und Delmenhorst
vergleichsweise groß. Die Gemeinden im nördlichen Kreisgebiet weisen in dieser
Hinsicht eine höhere Lagegunst auf. Lediglich im Hinblick auf die Entfernung zu
den Mittelzentren Wildeshausen und Cloppenburg liegt Großenkneten günstiger.
Großenkneten:
Flächenumsätze in der
Vergangenheit und
Nachfragepotenzial
Die Gemeinde Großenkneten verfügt zur Zeit mit dem Gewerbegebiet „Ahlhorner
Heide“ über das größte sofort verfügbare Gewerbeflächenangebot aller Gemeinden im Landkreis Oldenburg. Zudem stehen nur hier GI-Flächen in größerem
Umfang zur Verfügung. Im Anschluss an dieses Gewerbegebiet sind bereits Erweiterungsflächen im Flächennutzungsplan dargestellt, die langfristig beplant werden könnten. Hält die Gewerbeflächennachfrage wie bisher an, dürften die Flächen in spätestens zehn Jahren vollständig verkauft sein. Der Standort „Ahlhorner
Heide“ befindet sich allerdings, trotz der insgesamt sehr guten Fernstraßenanbindung der Gemeinde, nicht direkt an einer Autobahnanschlussstelle. Deshalb sollte
einer Neuplanung im Rahmen der interkommunalen Vorschaufläche Nr. 5 „Steinloge“ der Vorrang vor einer Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes gegeben werden. Der Standort „Steinloge“ hat zudem den Vorteil, unmittelbar an der
überregional bedeutenden Verkehrsachse A 1 zu liegen. Langfristig könnte darüber hinaus aufgrund der Umstrukturierungen bei der Bundeswehr der Flughafen
in Ahlhorn für eine zivile Nutzung frei werden. Dieser Standort würde ein sehr
Großenkneten:
Derzeitiges Angebot und
Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung
126
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
großes Flächenpotenzial von ca. 300 ha bieten und verfügt zudem über eine sehr
gut ausgebaute Landebahn.
SG Harpstedt (West):
Flächenumsätze in der
Vergangenheit und
Nachfragepotenzial
Wie in den östlichen Mitgliedsgemeinden, fanden auch im Westen der Samtgemeinde Harpstedt überdurchschnittliche Flächenumsätze statt, die weniger auf die
Zahl der Nachfrager, d.h. der angesiedelten und erweiterten Unternehmen, sondern mehr auf die Größe der verkauften Grundstücke zurückzuführen sind. So
belegen z.B. im Gewerbegebiet „Simmerhausen“, Prinzhöfte die zwei dort ansässigen Betriebe zusammen fast 5 ha Gewerbefläche, während die durchschnittliche
Grundstücksgröße im Landkreis insgesamt bei etwa einem halben Hektar liegt.
Zwar durchkreuzt die A 1 das östliche Gebiet der SG Harpstedt, als autobahnnaher, d.h. verkehrlich gut angebundener Standort bieten sich jedoch nur die Flächen in Nähe der Anschlussstelle „Wildeshausen-Nord“ in der Mitgliedsgemeinde
Prinzhöfte an. Alle anderen Mitgliedsgemeinden - auch der Flecken Harpstedt liegen im Vergleich zu den meisten anderen Standorten im Landkreis Oldenburg
in relativ großer Entfernung zur nächsten Autobahnauffahrt.
SG Harpstedt (West):
Derzeitiges Angebot und
Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung
Das Flächenangebot konzentriert sich auf die Mitgliedsgemeinden Harpstedt und
Prinzhöfte. Der Standort „Simmerhausen“ in Prinzhöfte verdient hierbei besondere
Beachtung, da er in Verbindung mit dem Planungsvorhaben „Hockensberg“, Dötlingen und weiteren umfangreichen potenziellen Gewerbeflächen beiderseits der
Gemeindegrenze künftig einen interkommunalen Gewerbeflächenstandort von
regionaler und überregionaler Bedeutung bilden kann (Vorschaufläche Nr. 1).
Mangels hochwertiger Standortalternativen im Westen der Samtgemeinde Harpstedt und der Größe des Vorhabens ist neben der Stadt Wildeshausen auch eine
Beteiligung weiterer Mitgliedsgemeinden sowie der Samtgemeinde Harpstedt an
dieser interkommunalen Kooperation sinnvoll.
Wildeshausen:
Flächenumsätze in der
Vergangenheit und
Nachfragepotenzial
Die Stadt Wildeshausen konnte im Beobachtungszeitraum - nach der Samtgemeinde Harpstedt - die höchsten Flächenumsätze im Landkreis realisieren. Die
Grundstücksnachfrage konzentrierte sich dabei auf die Gewerbegebiete „Vor Lüerte“ und „Düngstruper Straße“, die beide im Westen bzw. Südwesten des Stadtkerns liegen. Die Grundstücksnachfrage stammte überwiegend von Betrieben, die
bereits in der Stadt ansässig waren und darüber hinaus v.a. aus den benachbarten Gemeinden. Überregionale Ansiedlungen fanden fast gar nicht statt. Wildeshausen liegt einerseits verkehrsgünstig an der wichtigen Autobahnverbindung A 1.
Andererseits ist, wie bei den anderen Standorten im südlichen Kreisgebiet auch,
die Entfernung zu den bedeutenden wirtschaftlichen Zentren der Region vergleichsweise groß. Daneben ist Wildeshausen selbst ein - wenn auch deutlich
kleinerer - wirtschaftlicher Schwerpunktstandort innerhalb des Landkreises Oldenburg. Die Erhebung der Betriebsansiedlungen zeigt, dass es in der Vergangenheit
offensichtlich gut gelungen ist, das nicht unbeträchtliche Verlagerungs- und Erweiterungspotenzial für die Gewerbeflächennachfrage in der Stadt selbst zu nutzen.
Wildeshausen:
Derzeitiges Angebot und
Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung
Wie die Gewerbeflächennachfrage während der 90er Jahre, so konzentriert sich
auch das derzeitige Flächenangebot der Stadt Wildeshausen weiterhin auf den
Westen und Südwesten des Stadtkerns entlang der Umgehungsstraße. Gleiches
gilt für die nicht unerheblichen derzeit laufenden Planungsvorhaben der Stadtverwaltung. Standorte mit direkter Anbindung an die A 1 sind weder verfügbar noch
konkret in Planung. Demgegenüber liegen die beiden Vorschauflächen Nr. 1 und 5
127
Landkreis Oldenburg
verkehrlich deutlich günstiger. An beiden Standorten sollte sich die Stadt Wildeshausen im Rahmen interkommunaler Kooperationen beteiligen und die bestehenden Planungsvorhaben in Nähe des Stadtkerns eher zurückhaltend und mit Blick
auf die lokale Nachfrage weiter betreiben. Die Vorschauflächen Nr. 13 und 14 sind
sowohl verkehrlich als auch im Hinblick auf die direkte Anbindung an die Kernstadt
relativ ungünstig gelegen und können daher nur zurückhaltend bewertet werden.
Die Vorschaufläche Nr. 14 „Aldrup“ könnte allerdings bei entsprechender Nachfrage für die Zielgruppe „Ernährungswirtschaft“ interessant sein.
Zusammenfassung: Südliches Kreisgebiet ...
! Die Lagegunst des südlichen Kreisgebietes ist aufgrund der größeren Entfernung zu den wirtschaftlichen Zentren Oldenburg und Bremen/Delmenhorst etwas geringer als die der übrigen Wirtschaftsräume einzustufen. Dennoch besteht mit der überregional bedeutsamen Autobahnachse A 1 und der A 29 eine
hervorragende verkehrliche Anbindung der Gemeinden.
... Lagegunst
! Trotz der leichten Lagedefizite konnte fast die Hälfte aller Gewerbeflächenumsätze der Gemeinden des Landkreises Oldenburg im südlichen Kreisgebiet realisiert werden. Hierbei wurde v.a. das endogene Nachfragepotenzial ausgeschöpft. Da die Standortgunst des Wirtschaftsraums im Hinblick auf Suburbanisierungseffekte aus den großen regionalen Wirtschaftsstandorten in beiden
anderen Wirtschaftsräumen etwas höher einzustufen ist, dürfte auch in Zukunft
ein beträchtlicher Anteil der Flächennachfrage aus den Gemeinden selbst
stammen. Dennoch sollte künftig versucht werden, verstärkt regional und überregional mobile Unternehmen zu gewinnen. Hierbei sollten die Standortvorteile
des Wirtschaftsraums (z.B. hervorragende überregionale Verkehrsanbindung,
günstiges Gewerbeflächenangebot auch für flächenextensive Betriebe, konfliktfreie Gewerbeflächen) besonders herausgestellt werden.
... Flächenumsatz und
Nachfragepotenzial
! Herausragender Konkurrenzstandort außerhalb des Landkreises Oldenburg ist
das interkommunale Gewerbegebiet „Ecopark“ in Emstek. Auch die benachbarten Städte Cloppenburg, Vechta und Bassum verfügen über ein teils sehr
umfangreiches und günstiges Gewerbeflächenangebot. Zudem befindet sich
weiter südlich an der A 1 der „Dienstleistungspark A 1“ mit einem ebenfalls
sehr großen Flächenpotenzial. Die Region südlich des Landkreises Oldenburg
ist demnach durch starke Flächenkonkurrenzen gekennzeichnet, die den Gemeinden im südlich Kreisgebiet eine Gewerbeflächenpolitik mit Augenmaß abverlangen.
... Konkurrenzstandorte
! Das südliche Kreisgebiet verfügt über zwei hochwertige Vorschauflächen, die
sich durch ihre gute verkehrliche Lage und ihr großes Flächenpotenzial auszeichnen. Diese Standorte sollten langfristig die Schwerpunkte von Gewerbeflächenangebot und -nachfrage in diesem Wirtschaftsraum bilden.
... Vorschauflächen
! Interkommunale Kooperationen werden auch für die Gewerbeflächenentwicklung im südlichen Kreisgebiet künftig an Bedeutung gewinnen. Hierbei gilt es,
v.a. die Stadt Wildeshausen als herausragenden Wirtschaftsstandort dieses
Wirtschaftsraums an den künftigen Gewerbeflächenprojekten in ihrem Umfeld
zu beteiligen.
... interkommunale
Kooperationen
128
5.2
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Empfehlungen für eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung
von Gewerbeflächen
Ziele für eine nachfragegerechte Sicherung und
Entwicklung von Gewerbeflächen
5.2.1
Ziele für eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen
im Landkreis Oldenburg sind
-
die Förderung der ansässigen Wirtschaft sowie die Ansiedlung neuer Betriebe
zur Bereitstellung wohnstandortnaher Arbeitsplätze im Landkreis und damit zur
Verringerung des Auspendlerüberschusses,
-
ein an der unternehmerischen Nachfrage ausgerichteter Umfang von hochwertigen Gewerbeflächen,
-
eine langfristig orientierte, strategische Vorratspolitik zur Sicherung der hochwertigen Gewerbeflächenstandorte,
-
eine an den Bedürfnissen der Betriebe und dem Erscheinungsbild der Gewerbegebiete ausgerichtete zielgruppenspezifische Belegung der Flächen,
-
die Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebieten,
-
eine nachfragegerechte und differenzierte städtebauliche Gestaltung von Gewerbegebieten sowie
-
die effiziente Bündelung der kommunalen Ressourcen zur Flächenentwicklung
durch zwischengemeindliche Kooperationen.
Umfang des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg
Anhaltend hohe Nachfrage nach Gewerbeflächen
Die Erhebung der Gewerbeflächenumsätze im Landkreis Oldenburg (Abschnitt 3.3) hat gezeigt, dass die Nachfrage im Verlauf der 90er Jahre deutlich
angestiegen ist. In den letzten drei Jahren (1998 bis 2000) konnte ein Umsatz von
jahresdurchschnittlich gut 19 ha realisiert werden. Für die nächsten Jahre ist mit
einer anhaltend hohen Flächennachfrage zu rechnen 63.
Flächenumsatz von mindestens 20 ha jährlich im
Landkreis zu erwarten
Der Gewerbeflächenpolitik im Landkreis Oldenburg sollte folglich ein Flächenumsatz von mindestens 20 ha jährlich zu Grunde gelegt werden. Der Vorrat an verfügbaren Flächen, die derzeitigen Planungsvorhaben und die Entwicklung von
Vorschauflächen ist vor dem Hintergrund dieser Umsatzzahlen auf die unternehmerische Nachfrage auszurichten. Insgesamt gesehen ist das Gewerbeflächenangebot im Landkreis Oldenburg derzeit quantitativ etwas zu knapp bemessen, so
dass vereinzelte Flächenengpässe nicht auszuschließen sind. Hiervon können in
naher Zukunft z.B. die Stadt Wildeshausen, die Gemeinden Wardenburg und Hude sowie teilweise die Samtgemeinde Harpstedt (Groß Ippener) betroffen sein.
Verschiedene Flächenqualitäten nicht gegeneinander aufzurechnen
Bei einer regionalen Betrachtung der Gewerbeflächensituation ist zu beachten,
dass die verschiedenen Flächenqualitäten an den einzelnen Standorten im Landkreis Oldenburg nicht gegeneinander aufgerechnet werden können. Das Flächenangebot sowie die Flächennachfrage und damit die Vermarktungschancen sind
räumlich sehr unterschiedlich zu bewerten. So kann z.B. ein auf den lokalen Erweiterungs- und Verlagerungsbedarf ausgerichtetes Gewerbeflächenangebot in
63
vgl. Trends des betrieblichen Flächenbedarfs in Abschnitt 1.1
129
Landkreis Oldenburg
den vergleichsweise Autobahn fernen Ortsteilen Huntlosen, Neerstedt oder der
Gemeinde Colnrade nicht mit hervorragend angebundenen Flächen im Umland
der Städte Oldenburg und Delmenhorst verglichen werden.
Da sich die unternehmerische Nachfrage insbesondere auf Flächen mit einer attraktiven Ausstattung an Standortfaktoren konzentriert, ist für die Beurteilung des
Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg sowie des erforderlichen Vorrats an verfügbaren Flächen der Umfang an hochwertigen Gewerbeflächen entscheidend. Zu den wichtigsten Kriterien zählen die Verkehrsanbindung, die sofortige Verfügbarkeit der Flächen und die Nähe zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort.
Umfang an hochwertigen
Gewerbeflächen entscheidend
Die Gemeinden im Landkreis sind in der glücklichen Situation, durch die Anbindung an verschiedene Autobahnen sowie die Nähe der Oberzentren über eine
ausgesprochen hohe Lagegunst und zahlreiche Möglichkeiten zur Entwicklung
von hochwertigen Gewerbeflächenstandorten zu verfügen. Dieses Potenzial, mit
dem sich der Landkreis Oldenburg von zahlreichen anderen Regionen in Niedersachsen positiv abheben kann, sollte auch weiterhin aktiv genutzt werden.
Zahlreiche Möglichkeiten
zur Entwicklung von
hochwertigen Flächen
Im Rahmen des vorliegenden Konzeptes sind eine Reihe von potenziell hochwertigen Gewerbeflächenstandorten (Vorschauflächen) identifiziert, diskutiert und
bewertet worden. Diese Flächen sind für das zukünftige Gewerbeflächenangebot
im Landkreis Oldenburg von großer Bedeutung und deshalb entsprechend der
Empfehlungen in den Gewerbeflächenprofilen zu entwickeln. Herausragende Vorschauflächenstandorte sollten - sofern noch nicht geschehen - entsprechend als
„Standorte mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten“ im nächsten Regionalen Raumordnungsprogramm dargestellt werden.
Hochwertige Vorschauflächen für das künftige
Gewerbeflächenangebot
von großer Bedeutung
Die Analyse der Gewerbeflächennachfrage hat gezeigt, dass die Größen der verkauften Grundstücke eine sehr große Spannweite aufweisen. Auch wenn sich der
Großteil der Grundstücksverkäufe zwischen 2000 und 5000 m² abgespielt hat, ist
eine flexible Parzellierung der Gewerbegebiete erforderlich, die es den ansiedlungsinteressierten Unternehmen ermöglicht, die gewünschte Grundstücksgröße
zu erhalten. Dieses gilt insbesondere auch für größere Ansiedlungsvorhaben,
denn immerhin fast ein Viertel aller Grundstücksverkäufe in der Vergangenheit
fand in der Kategorie über 5000 m² statt.
Flexible Parzellierung der
Gewerbegebiete erforderlich
Da die Ausweisung Industriegebiet (GI) nach Baunutzungsverordnung (BauNVO)
mehr Emissionen zulässt als GE-Nutzungen, sind solche Flächen bei Unternehmen oftmals besonders begehrt. Dieses gilt nicht nur für die klassischen Industriebetriebe, sondern auch für andere Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes und
z.T. auch Dienstleistungsbetriebe wie z.B. Speditionen.
GI-Flächen bei Unternehmen oftmals besonders
begehrt
Das Angebot an Industrieflächen (GI) im Landkreis Oldenburg ist vor dem Hintergrund der potenziellen Nachfrage als zu gering einzustufen. Derzeit sind nur in
Großenkneten GI-Flächen verfügbar. Geplant ist die Ausweisung von GI-Flächen
in Dötlingen. Damit ist zwar im südlichen Kreisgebiet ein ausreichender Umfang
an Industrieflächen jetzt und in Zukunft gesichert, im Umland der Zentren Oldenburg und Bremen / Delmenhorst ist jedoch diesbezüglich gar kein Angebot verfügbar. Ein ausreichendes Angebot an GI-Flächen ist aber für alle Wirtschaftsräume
des Landkreises anzustreben.
Ausreichenden Umfang
an GI-Flächen bereitstellen
130
5.2.2
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Strategische Flächenvorratspolitik
Mangelnde Verkaufsbereitschaft und zu hohe
Preisforderungen sind
zentrale Engpässe
Mangelnde Verkaufsbereitschaft und zu hohe Preisforderungen privater Eigentümer sind zentrale Engpässe bei der Mobilisierung von Gewerbeflächen. Um aber
Gewerbeflächen als strategisches Instrument der Wirtschaftsförderung einsetzen
zu können und z.B. die Auswahl der anzusiedelnden Betriebe zu steuern, ist es für
die Gemeinden unerlässlich, den eigentumsrechtlichen Zugriff auf die Gewerbegrundstücke zu haben.
Preisforderungen steigen
bei Darstellung im Flächennutzungsplan oftmals deutlich an
Erfahrungsgemäß steigen die Preisforderungen der Grundstückseigentümer deutlich an, wenn durch die Darstellung im Flächennutzungsplan bekannt wird, dass
die Ausweisung von Gewerbeflächen zu erwarten ist. Eine rechtzeitige eigentumsrechtliche Sicherung hilft den Einstandspreis der Kommunen für künftige Gewerbegrundstücke möglichst gering zu halten, so dass anschließend ein größerer
Spielraum bei der Preisgestaltung für Gewerbeflächen besteht.
Derzeit geplante Gewerbegebiete im Landkreis
noch überwiegend in
privatem Eigentum
Die Analyse der Eigentumsverhältnisse von derzeit bereits verfügbaren Gewerbeflächen im Landkreis Oldenburg hat gezeigt, dass der Anteil von Flächen in öffentlichem Eigentum erfreulich hoch ist. In anderen Regionen Niedersachsens sind
teilweise deutlich mehr Gewerbeflächen in privatem Eigentum. Bei den geplanten
Gewerbegebieten, d.h. bei jenen Flächen, für die derzeit eine Flächennutzungsplanänderung oder die Bebauungsplanung läuft, sieht die Situation jedoch anders
aus. Hier hat die Auswertung ergeben, dass diese sich noch überwiegend in privatem Eigentum befinden.
Langfristig orientierte,
d.h. strategische Flächenvorratspolitik erforderlich
Deshalb wird den Gemeinden im Landkreis Oldenburg zur Entwicklung der Vorschauflächen eine langfristig orientierte, d.h. strategische Flächenvorratspolitik
empfohlen. Für fast alle erhobenen Vorschauflächen sind bislang noch keine formellen Planungsverfahren begonnen worden. Für diese Standorte besteht deshalb die Möglichkeit, sich bereits vor der Darstellung im Flächennutzungsplan
Grundstücke eigentumsrechtlich durch die jeweilige Gemeinde zu sichern bzw.
sichern zu lassen.
Politik muss strategische
Flächenvorratspolitik mittragen
Dies erfordert von den Gemeinden aufgrund der notwendigen Bindung von Kapital
einen „langen Atem“ der kommunalen Liegenschaftspolitik und setzt ein entsprechendes Verständnis hierfür unter den politischen Vertretern voraus. Für diese
Unterstützung muss von Seiten der für Gewerbeflächenentwicklung und Wirtschaftsförderung Zuständigen aktiv geworben werden.
Informelle Planungsvorarbeiten können Planungsverfahren verkürzen
Verzögert sich aufgrund mangelnder Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer die
eigentumsrechtliche Sicherung von künftigen Gewerbeflächen und damit auch das
Planungsverfahren, so sollte die Gemeindeverwaltung zumindest mit informellen
Planungsvorarbeiten beginnen. Hierdurch können die anschließenden formellen
Planungsschritte vereinfacht und verkürzt werden.
Alternative Vorschauflächenstandorte helfen
Engpässe zu vermeiden
Darüber hinaus sollten Alternativen in die Gewerbeflächenentwicklung einbezogen
werden. Fast alle Gemeinden sind an mindestens zwei Vorschauflächen beteiligt
und haben somit die Möglichkeit, die Mobilisierung und Entwicklung mehrerer
Standorte gleichzeitig voranzutreiben. Im Fall von Engpässen bei einem Vorhaben
kann eine alternative Planung weitergeführt werden.
131
Landkreis Oldenburg
Besteht nicht die Möglichkeit, bereits vor Anlaufen der Planungsverfahren die
künftigen Gewerbeflächen in öffentliches Eigentum zu überführen, so ist anzustreben, den kommunalen Zugriff auf die entsprechenden Grundstücke zumindest vor
Beginn der Vermarktung zu sichern.
Grundstücke zumindest
vor Beginn der Vermarktung sichern
Die Frage der Einbindung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft in die Gewerbeflächenentwicklung muss von den Gemeinden individuell vor dem Hintergrund der jeweiligen kommunalen Finanzsituation und personellen Ressourcen
entschieden werden. Eine eindeutige Empfehlung hierzu ist nicht sinnvoll. Die
meisten Gemeinden im Landkreis beurteilen die Beteiligung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft, v.a. unter Kostengesichtspunkten, skeptisch. Solange
die kommunale Finanzsituation einer Kreditaufnahme zur Gewerbeflächenentwicklung nicht entgegen steht, wird diese traditionelle Form der Finanzierung derzeit von den meisten Gemeinden bevorzugt.
Einbindung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft nur individuell
zu entscheiden
Die Erschließung der Gewerbegebiete sollte grundsätzlich schrittweise und unter
Berücksichtigung der Vermarktungsfortschritte erfolgen. Zwar können in der Regel
nur vollständig erschlossene Gewerbeflächen auch gut vermarktet werden, d.h. es
ist ständig ein ausreichender Umfang an voll erschlossenen Gewerbeflächen in
einem Gebiet vorzuhalten. Anderseits muss aber vermieden werden, dass durch
zu großzügig ausgelegte Erschließungen zu viele kommunale Finanzmittel gebunden werden.
Schrittweise Erschließung
der Gewerbegebiete anstreben
5.2.3
Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten
Der Branchenmix, d.h. die Belegung eines Gewerbegebietes mit verschiedenen
Betrieben, wird von den Unternehmen als Standortfaktor in der Regel weniger
bedeutsam eingestuft als die dominierenden Faktoren „Verkehrsanbindung“, „Nähe zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort“ und „Verfügbarkeit der Flächen“.
Unter bestimmten Bedingungen kann die Frage des Branchenmixes dennoch von
großer Bedeutung sein:
-
Die Nähe zu stark emittierenden Betrieben und unansehnlichen Betriebsstätten
wird von den meisten Unternehmen möglichst gemieden.
-
Hohe Bedeutung hat der Branchenmix für Unternehmen, deren Umsatz durch
den Kundenverkehr profitiert, der von sogenannten Frequenzbringern ausgeht
(Einzelhandel und Haushaltsorientierte Dienstleistungen).
-
Je höherwertiger ein Unternehmen ist, desto mehr legt es Wert auf die Auswahl und das Erscheinungsbild der benachbarten Betriebe.
Bei der Entwicklung und Vermarktung von Gewerbegebieten ist aber insgesamt zu
beachten, dass für viele Betriebe, insbesondere des Produzierenden Gewerbes,
eine branchenspezifische Belegung im engeren Sinne nicht erforderlich ist. Zudem
muss bezweifelt werden, ob bei einer zu starken Einengung von Zielgruppen noch
ausreichend Nachfragepotenzial vorhanden ist. Eine ausgewogene Mischung und
Vielfalt von Betrieben verschiedener oder auch ähnlicher Branchen dürfte an den
meisten Standorten ausreichen.
Branchenmix als wichtiger, aber nicht bedeutendster Standortfaktor
Branchenspezifische
Belegung im engeren
Sinne in der Regel nicht
erforderlich
132
Bei Ansiedlung von „störenden Betrieben“ sensibel verfahren
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Für die Belegung von Gewerbegebieten im Landkreis Oldenburg folgt hieraus,
dass mit der Ansiedlung von „störenden Betrieben“ sensibel verfahren werden
sollte. Zu diesem Betriebstyp zählen z.B. Recyclingbetriebe, Schrott- und Altreifenhändler, Betriebe mit hohem Verkehrsaufkommen sowie andere emittierende
Betriebe. Keinesfalls darf dies aber bedeuten, dass die Ansiedlung solcher Unternehmen vermieden wird. Stattdessen wird empfohlen, einzelne Gewerbegebiete
oder Teile von Gewerbegebieten für diesen Betriebstyp zu reservieren und somit
zu einer räumlichen Trennung von „störenden“ und „nicht-störenden“ Betrieben zu
gelangen. Vorraussetzung ist, dass bei den in Frage kommenden Gewerbeflächen
möglichst keine Konflikte mit Nachbarnutzungen bestehen. Im Landkreis Oldenburg sind hierfür folgendende Vorschauflächenstandorte besonders geeignet:
-
„Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1), Gemeinden Dötlingen und Prinzhöfte, SG
Harpstedt sowie Stadt Wildeshausen,
-
„Holler Landstraße“ (Nr. 10), Gemeinde Hude.
Darüber hinaus ist grundsätzlich auch an den anderen Standorten durch eine entsprechende Unterteilung der Gewerbeflächen die räumliche Gliederung nach Betriebstypen innerhalb eines Gewerbegebietes möglich.
Konsumentenorientierte
Betriebe in Nähe zueinander ansiedeln
Konsumentenorientierte Betriebe sollten in Nähe zueinander angesiedelt sein, so
dass sie vom Kundenverkehr der jeweils anderen profitieren können. Spezielle
Gewerbegebiete für den nicht-großflächigen Einzelhandel und Haushaltsorientierte Dienstleistungen dürften sich aber aufgrund mangelnden Potenzials im
Landkreis Oldenburg kaum realisieren lassen. Daher bietet es sich an, die innere
Struktur von Gewerbegebieten durch gezielte Verkehrsführung und verschiedene
Zufahrten so zu gestalten, dass ein Teilbereich diesen Branchen vorbehalten
bleibt und sie somit innerhalb des Gebietes konzentriert werden. Hierbei sollte
darauf geachtet werden, dass die Betriebe von den frequentierten Verkehrsachsen aus gut sichtbar sind.
Bei besonders hochwertigen Gewerbegebieten
Betriebe sorgfältig auswählen
An besonders hochwertigen Gewerbeflächenstandorten, die sich für die Ansiedlung ebenso hochwertiger Betriebe eignen, sollte bei der Auswahl und der Platzierung von Unternehmen sorgfältig vorgegangen werden. Unbedingt zu vermeiden
ist, dass „Filetstücke“ des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg
durch eine willkürliche Ansiedlung verschiedenster, nicht zueinander passender
Betriebe entwertet werden. Als Standorte mit der Eignung und dem Potenzial für
die Ansiedlung hochwertiger Unternehmen gelten insbesondere folgende Vorschauflächen:
Auswahl der Betriebe als
„Visitenkarte“ des Gewerbegebietes
-
„Schlutter“ (Nr. 4), Gemeinde Ganderkesee,
-
„Tweelbäke-Ost“ (Nr. 8), Gemeinden Hatten und Hude sowie Stadt Oldenburg.
Aber auch für die übrigen hochwertigen Standorte gilt, dass die Mischung der
Betriebe die Wertigkeit eines Gewerbegebietes mit beeinflusst. Die Auswahl der
Betriebe gilt als „Visitenkarte“ eines Gewerbegebietes. Um in dieser Hinsicht von
Seiten der Kommunen positiv Einfluss nehmen zu können, ist es erforderlich, nicht
alle Grundstücke pauschal allen ansiedlungsinteressierten Unternehmen anzubieten. Unter Umständen müssen die Unternehmen überzeugt werden, dass ein
anderes als das zunächst ins Auge gefasste Grundstück im Interesse des eigenen
Betriebes, der anderen ansässigen Betriebe sowie des Erscheinungsbildes des
133
Gewerbegebietes insgesamt geeigneter ist. Gegebenenfalls sollten
Grundstücke an anderen Gewerbeflächenstandorten angeboten werden.
Landkreis Oldenburg
auch
Die Gemeinde Ganderkesee verfolgt mit dem Gewerbegebiet „Westtangente“ im
Hinblick auf die Belegung von Gewerbeflächen ein interessantes Konzept. Mit der
Abgrenzung eines Teils der Flächen als Dienstleisterparks wird das Gewerbegebiet nicht vollständig für eine Zielgruppe reserviert, sondern nach Zielgruppen
untergliedert (Dienstleistungen, GE, GI). Nicht zueinander passende Nutzungen
werden somit voneinander getrennt. Durch diese Vorgehensweise kann die Gemeinde die Zusammenstellung der Betriebe positiv steuern und behält dennoch
eine ausreichende Flexibilität bei der Vergabe von Gewerbegrundstücken.
Unterteilung eines Gewerbegebietes ...
Die Untergliederung des Gewerbegebietes könnte sogar noch weiter geführt werden, indem z.B. nicht innenstadtrelevanter Einzelhandel und Haushaltsorientierte
Dienstleistungen einbezogen werden und auch diesen Branchen ein abgegrenzter
Teil des Gewerbegebietes reserviert wird. Hierdurch wird das Dienstleistungsangebot im Gewerbegebiet verbreitert und damit die Attraktivität des Standortes
weiter gesteigert. Die Umsetzung einer solchen Untergliederung setzt aber eine
gewisse Mindestgröße des gesamten Vorhabens voraus.
... für verschiedene Zielgruppen
Die Übertragung des skizzierten Modells auf die im Rahmen des vorliegenden
Gutachtens untersuchten Vorschauflächen ist sinnvoll und sollte von den Gemeinden entsprechend geprüft werden. Aus Sicht der Gutachter eignen sich insbesondere hochwertige Gewerbeflächenstandorte für ein solches Konzept, da die hier
zu erwartende überdurchschnittliche Nachfrage die Steuerung der Grundstücksvergabe erleichtert und zudem mit einer größeren Bandbreite an ansiedlungsinteressierten Betriebe gerechnet werden kann. Die künftigen Erfahrungen der Gemeinde Ganderkesee mit der zielgruppenspezifischen Belegung des Gewerbegebietes „Westtangente“ sollten mit den übrigen Gemeinden und der WLO diskutiert
werden.
Insbesondere hochwertige Gewerbeflächenstandorte für Unterteilung geeignet
Im Rahmen einer zielgruppenspezifischen Unterteilung von Gewerbeflächenstandorten könnte auch der von der WLO eingebrachte Vorschlag eines Gewerbeparks „Niederländische Kolonie“ realisiert werden. Dieses Gewerbeflächenangebot würde ausschließlich niederländische Unternehmen bzw. auf die Niederlande ausgerichtete Betriebe ansprechen. Hierbei ist aber zu beachten, dass ein
solches Projekt in erster Linie den politischen Willen möglichst vieler Akteure im
Landkreis Oldenburg erfordert. Ein gesichertes Nachfragepotenzial ist derzeit
nicht absehbar und die damit verbundenen Risiken können nur gemeinsam getragen werden. Im Rahmen des vorliegenden Gutachtens ist die Erarbeitung einer
qualifizierten Entscheidungsgrundlage für ein solches Projekt nicht möglich.
WLO-Vorschlag „Niederländische Kolonie“ erfordert politischen Willen
vieler Akteure ...
Die hierfür in Frage kommende Fläche sollte jedenfalls nicht zu groß gewählt werden. Für den Fall, dass das Konzept erfolgreich anläuft, müsste dann aber eine
Erweiterung möglich sein. Aufgrund der bislang noch unsicheren Vermarktungschancen könnte dieser zielgruppenspezifische Ansatz nur im Rahmen einer interkommunalen Kooperation als „regionales Projekt“ realisiert werden. Anzustreben
ist eine Beteiligung aller Gemeinden und des Landkreises, um die Risiken und den
Vermarktungsaufwand auf möglichst viele Schultern verteilen zu können. Die Federführung des Projektes wäre idealerweise bei der WLO anzusiedeln.
... und kann nur im Rahmen einer interkommunalen Kooperation realisiert werden
134
Hoher Vermarktungsaufwand in den Niederlanden
notwendig
5.2.4
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Für den Erfolg des Projektes ist eine aktive Vermarktung der Gewerbeflächen
über Multiplikatoren in den Niederlanden notwendig. Der Vermarktungsaufwand
dürfte deutlich höher liegen und sich über einen längeren Zeitraum erstrecken als
bei den übrigen Gewerbegebieten im Landkreis Oldenburg. Ziel muss sein, auch
bei den ansiedlungsinteressierten niederländischen Unternehmen Auswahlkriterien anzuwenden. Vermieden werden muss z.B., dass das Gewerbegebiet letztlich
nur aus Parkflächen für niederländische LKW besteht. Um hochwertige und arbeitsplatzintensive Unternehmen aus den Niederlanden ansiedeln zu können,
muss ein entsprechend hochwertiger Gewerbeflächenstandort angeboten werden.
Insbesondere die Nähe zu den Zentren Bremen und Oldenburg dürfte für diese
Zielgruppe interessant sein.
Förderung von zwischenbetrieblichen Synergieeffekten in Gewerbegebieten
Kaum Austausch oder
Kooperationen zwischen
Betrieben in einem Gewerbegebiet
Förderung von Synergieeffekten in Gewerbegebieten als Aufgabe der Wirtschaftsförderung
In Gewerbegebieten ist es oftmals zu beobachten, dass trotz der räumlichen Nähe
zueinander kaum Austausch oder Kooperationen zwischen den ansässigen Betrieben stattfinden. Gemeint ist hierbei weniger eine Zusammenarbeit, welche die
zentralen Geschäftsfelder sich ergänzender Unternehmen betrifft, sondern vielmehr die Nutzung von Synergieeffekten teils ganz unterschiedlicher Betriebe.
Hierzu zählen beispielsweise
-
die Einrichtung einer Gewerbeflächen- und Gewerberaumbörse, d.h. einer
Datenbank aller ungenutzten privaten Grundstücke und Gebäude, um diese an
andere erweiternde Betriebe mit Flächen- oder Raumbedarf weitervermitteln zu
können,
-
der gemeinschaftliche Einkauf (z.B. Material, Energieversorgung), um hierdurch Kostenvorteile zu erzielen,
-
die gemeinsame Inanspruchnahme von Sicherheitsdienstleistungen zum
Schutz der Betriebe,
-
die gemeinsame Nutzung vorhandener Ressourcen (z.B. Spezialmaschinen,
Messmittel, Geräte, Kantine), um diese besser auszulasten und Betrieben, die
über diese Ressourcen nicht verfügen, den Zugang zu erleichtern,
-
gemeinsame Werbeaktionen aller ansässigen kundenorientierten Unternehmen, um das Image und den Bekanntheitsgrad des Gewerbegebietes zu fördern,
-
die Einstellung gemeinschaftlicher Sicherheits- und Umweltschutzbeauftragter,
um die diesbezüglichen gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen sowie
-
der Austausch von Mitarbeitern, um den Beschäftigungsbedarf zu Spitzenzeiten kurzfristig decken zu können.
Diese Formen der Kooperation zu fördern, ist grundsätzlich in allen Gewerbegebieten im Landkreis Oldenburg möglich. Hierbei handelt es sich allerdings weniger
um Aufgaben der Gewerbeflächenpolitik im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr
um Instrumente der kommunalen Wirtschaftsförderung. Größtenteils ist eine Beschränkung auf die räumlichen Grenzen eines Gewerbegebietes nicht unbedingt
135
Landkreis Oldenburg
erforderlich. Notwendig ist in jedem Fall das Engagement der beteiligten Betriebe;
die Wirtschaftsförderung kann nur als Initiator aktiv werden.
5.2.5
Gestaltung von Gewerbegebieten
Die Betrachtung weicher, qualitativ orientierter Standortfaktoren hat im Rahmen
der regionalwissenschaftlichen Standortdiskussion der vergangenen Jahre deutlich an Gewicht gewonnen. Im Hinblick auf Gewerbeflächen zählen hierzu z.B. das
Erscheinungsbild des Gewerbegebietes und die Qualität der Erschließungsmaßnahmen. Vielfach wird konstatiert, dass von den Unternehmen zunehmend eine
ansprechende, hochwertige Gestaltung von Gewerbeflächen gefordert wird. Hierbei darf jedoch nicht übersehen werden, dass sich gestalterische Maßnahmen in
Kosten für die ansiedlungsinteressierten und ansässigen Unternehmen ausdrücken. Längst nicht alle Unternehmen sind bereit, diese zusätzlichen Kosten in
Kauf zu nehmen. Die Frage der Gestaltung von Gewerbegebieten erfordert deshalb eine differenzierte Herangehensweise:
-
Hochwertige Standorte, die für die Ansiedlung ebenso hochwertiger Betriebe
geeignet sind, sollten sich durch eine entsprechende Gestaltung vom übrigen
Gewerbeflächenangebot abheben. Bei den dort anzusiedelnden Zielgruppen
kann erwartet werden, dass sie aufgrund der besonderen Qualität eines
Standortes höhere Grundstückspreise in Kauf nehmen. Zu diesen Standorten
zählen in erster Linie die gut angebundenen Vorschauflächen in unmittelbarer
Nähe der Zentren.
-
Auf der anderen Seite ist auch ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot für
eher preissensible Betriebe bereit zu halten. Es kann unterstellt werden, dass
für eine Vielzahl von Unternehmen ein günstiger Grundstückspreis sehr viel
wichtiger ist als eine hochwertige Gestaltung.
Weiche Standortfaktoren
auch in Gewerbegebieten
zunehmend bedeutsam
Die Gestaltung eines Gewerbegebietes wird zum einen durch die Erschließungsmaßnahmen und zum anderen durch Festsetzungen im Bebauungsplan beeinflusst. Im ersten Fall wird das Gewerbegebiet durch den Erschließungsträger
(i.d.R. die Gemeinde) direkt gestaltet. Wesentliche Elemente hierbei sind z.B. die
Straßen und Wege, die Grünlagen, die Beleuchtung sowie das Flächenlayout. Die
Erschließungskosten werden auf die Grundstückspreise umgelegt und somit den
Unternehmen in Rechnung gestellt. Im zweiten Fall werden den Unternehmen
Auflagen gemacht, die sie zu erfüllen haben. Hierzu zählen z.B. Bebauungsgrenzen, die maximal überbaubare Fläche und die Pflanzung von Bäumen auf den
Betriebsgrundstücken.
Beeinflussung der Gestaltung durch Erschließungsmaßnahmen und
den Bebauungsplan
Bei der künftigen Gestaltung der als besonders hochwertig eingestuften Vorschauflächenstandorte sollte der qualitative Anspruch v.a. über die öffentliche
Erschließung des Geländes angestrebt werden. Entsprechende bauplanerische
Festsetzungen für die Unternehmen müssen diese Maßnahmen flankieren. Diese
Vorgehensweise hat den Vorteil, dass bereits bei der Erschließung des Gewerbegebietes der Anspruch einer hochwertigen Gestaltung sichtbar wird und somit
frühzeitig als Vermarktungsargument eingesetzt werden kann. Im Bebauungsplan
festgesetzte gestalterischen Auflagen für Unternehmen machen sich in der Regel
erst sehr viel später im Erscheinungsbild des Gewerbegebietes bemerkbar.
Für hochwertige Gewerbeflächen hochwertige
Erschließung erforderlich
136
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Ggf. nur Teilfläche hochwertig gestalten und entsprechend vermarkten
Für die Mehrzahl der Vorschauflächen bei denen das Ansiedlungspotenzial für
Unternehmen mit hohen Ansprüchen an das Erscheinungsbild voraussichtlich
nicht für eine besonders hochwertige Gestaltung des gesamten Gewerbegebietes
ausreicht, sollte geprüft werden, ob nicht zumindest eine Teilfläche für einen
hochwertigen Ansatz reserviert werden kann. Dieses wäre z.B. für die Vorschauflächen „Steinloge“ (Nr. 5), „Munderloh“ (Nr. 7) und „An der Autobahn“ (Nr. 11)
denkbar. Gemeinden, die über mehrere Vorschauflächen verfügen, sollten nicht
alle Standorte hochwertig gestalten, sondern sich zunächst - ggf. im Rahmen einer interkommunalen Kooperation - auf die Fläche mit den besten Vermarktungschancen konzentrieren.
Name, Logo und Beschilderung als Gestaltungsmerkmal von Gewerbegebieten beachten
Im Rahmen der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten eines Gewerbegebietes hat
auch die Auswahl eines Namens eine gewisse Bedeutung. Die im vorliegenden
Gutachten verwendeten Namen der Vorschauflächen sind nur Arbeitstitel. Der
Name eines Gewerbegebietes sollte eingängig und positiv besetzt sein und wenn
möglich einen lokalen Bezug haben. Eher technische Bezeichnungen wie „Gewerbegebiet Nord II“ sollten vermieden werden. Zusätzlich förderlich sind die Verwendung eines Logos, das den ausgewählten Namen unterstützt und eine entsprechende Beschilderung des Gewerbegebietes.
WLO-Vorschläge „Gewerbepark Arbeit + Freizeit“
und „Gewerbestreifen
entlang der Autobahn“
Spezielle Gestaltungsformen für Gewerbegebiete sind im Rahmen der Gemeindegespräche von der WLO vorgeschlagenen worden:
-
„Gewerbepark Arbeit und Freizeit“ (Freizeiteinrichtungen und -angebote in unmittelbarer räumlicher Nähe zu Betriebsstandorten) sowie
-
„Gewerbestreifen entlang der Autobahn“ (streifenartiges Gewerbegebiet von
einer Anschlussstelle zur nächsten mit guter Sichtbarkeit der Betriebe von der
Autobahn aus)
„Gewerbepark Arbeit +
Freizeit“: Teilfläche des
Gewerbegebietes für Freizeiteinrichtungen
Die Entwicklung eines Gewerbeparks mit Freizeitqualitäten und –einrichtungen
lässt sich am besten im Rahmen eines Gewerbegebietes mit ohnehin angestrebter hochwertiger Gestaltung (Abschnitt 5.2.5) und einer entsprechenden Auswahl
an Betrieben (Abschnitt 5.2.3) realisieren. Hierzu ist es erforderlich, die Grünanlagen im Rahmen der Erschließung so zu gestalten, dass sie für Spaziergänge (z.B.
während der Mittagspause) und ggf. auch Jogging genutzt werden können. Darüber hinaus sollte eine Teilfläche des Gewerbegebietes für ausgewählte Freizeiteinrichtungen (z.B. Fitnesscenter, Tennisanlage) reserviert bleiben. Diese Freizeitmöglichkeiten sollten v.a. für die im Gewerbegebiet Beschäftigten interessant
sein, müssen aber aus betriebswirtschaftlichen Gründen auch darüber hinaus
Marktpotenziale erschließen. Flächenextensive Freizeitnutzungen (z.B. Golfplatz)
sollten besser außerhalb des Gewerbegebietes realisiert werden, um hierfür nicht
potenziell hochwertige Gewerbeflächen zu verbrauchen. Die unmittelbare Nähe
der Betriebe zu solchen Freizeiteinrichtungen ist nicht unbedingt erforderlich.
„Gewerbestreifen entlang
der Autobahn“ kaum zu
realisieren ...
„Gewerbestreifen entlang der Autobahn“ lassen sich aus folgenden Gründen in
ihrer reinen Form im Landkreis Oldenburg kaum realisieren:
-
Bei der Länge der Geländestreifen zwischen den Autobahnanschlussstellen
(im Landkreis Oldenburg überwiegend zwischen 5 und 10 km) ist mit zahlreichen naturschutzrechtlichen Bedenken zu rechnen.
137
Landkreis Oldenburg
-
Gute Vermarktungschancen bestehen v.a. für die potenziellen Gewerbegrundstücke in Nähe der Anschlussstellen. In der Mitte zwischen den Abfahrten
ist zwar die Sichtbarkeit von der Autobahn her gegeben, aber die Entfernung
zur nächsten Anschlussstelle zu weit.
-
Neben der Erschließungsstraße parallel zur Autobahn wird die Einrichtung
weiterer Querverbindungen erforderlich sein. Damit dürfte der Erschließungsaufwand deutlich höher liegen als bei „gewöhnlichen“ Gewerbegebieten.
Dennoch ist die Sichtbarkeit des Gewerbegebietes und der Betriebe von der Autobahn aus ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor und sollte deshalb bei
allen weiteren Planungen Berücksichtigung finden. Bei rund der Hälfte der Vorschauflächen sind aufgrund der Standortbedingungen die hierfür erforderlichen
Voraussetzungen gegeben. Bei den Vorschauflächen „Steinloge“ (Nr. 5) und
„Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1) ist die künftige Sichtbarkeit von der Autobahn
noch ungeklärt bzw. nicht in Planung, sollte aber unbedingt angestrebt werden.
Der Idee des Gewerbestreifens entlang einer Autobahn kommt die Vorschaufläche
„An der Autobahn“ (Nr. 11) in Wardenburg am nächsten, wenn es gelingt, die dortige Raststätte als zusätzliche Anschlussstelle zu nutzen.
5.2.6
... aber Sichtbarkeit des
Gewerbegebietes von der
Autobahn aus wichtig
Interkommunale Kooperationen
Die kommunale Gewerbeflächenpolitik findet in vielerlei Hinsicht unter zunehmend
erschwerten Rahmenbedingungen statt: Steuereinnahmen und Subventionen
gehen zurück, die Verfügbarkeit von Flächen für gewerbliche Entwicklungen wird
immer problematischer, die zwischengemeindliche Konkurrenz wird intensiviert
und der beschleunigte Strukturwandel der Wirtschaft stellt die Kommunen vor
immer neue Herausforderungen. Vor allem aufgrund eingeschränkter Verwaltungskapazitäten sind zahlreiche Gemeinden mit der Bewältigung dieser Probleme überfordert.
Kommunale Gewerbeflächenpolitik unter zunehmend erschwerten Rahmenbedingungen
Kooperationen in der Gewerbeflächenpolitik können gerade im Hinblick auf ein
qualitativ hochwertiges Flächenangebot durch eine Bündelung der Kräfte dazu
beitragen, die Position der beteiligten Gemeinden zu stärken und die genannten
Schwierigkeiten zu überwinden. Eine echte zwischengemeindliche Zusammenarbeit umfasst alle Stadien der Planung und Entwicklung bis hin zur gemeinsamen
Vermarktung der Gewerbegebiete. Interkommunale Kooperationen in der Gewerbeflächenpolitik bieten im Einzelnen folgende Vorteile:
Interkommunale Kooperationen stärken die Position aller beteiligten Gemeinden
-
Es besteht die Möglichkeit zu Flächenoptionen, die Gemeindegrenzen überschreiten. Hierdurch erhöht sich die Zahl der Alternativen, und es kann ein
Standort gewählt werden, der in besonderer Weise unternehmerischen Anforderungen entspricht.
-
Die Schaffung eines zentralen Gewerbegebietes, an dem verschiedene Kommunen beteiligt sind, verringert im Vergleich zu mehreren kleinteiligen Entwicklungen den Flächenverbrauch und die Zersiedelung.
-
Die Bündelung von Finanzkraft und Verwaltungskompetenz stärkt die Position
der Gemeinden gegenüber den Unternehmen, anderen Kommunen und anderen Verwaltungsebenen.
138
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
-
Durch eine Kooperation kann die ansonsten oftmals belastende und teilweise
ruinöse zwischengemeindliche Konkurrenz überwunden werden.
-
Die derzeitige Förderpolitik begünstigt interkommunale Gewerbegebiete.
Chance zur Entwicklung
von besonders hochwertigen Gewerbegebieten
Kooperationen eröffnen dadurch Chancen zur Entwicklung und Vermarktung von
Gewerbegebieten, die sich mit ihren spezifischen Merkmalen aus der Masse des
Gewerbeflächenangebots herausheben. Deshalb sind interkommunale Gewerbegebiete insbesondere dort gut geeignet, wo im Landkreis Oldenburg Gewerbegebiete hochwertig gestaltet werden sollen und eine sorgfältige Auswahl der Betriebe angestrebt wird. Allerdings darf die Forderung nach interkommunalen Kooperationen kein Selbstzweck sein. Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit
zwischen Gemeinden sind immer im Einzelfall zu prüfen. Sowohl die Kosten als
auch die Erträge eines interkommunalen Gewerbegebietes sind fair unter den
beteiligten Partnern aufzuteilen.
Bereits erste Gespräche
zu interkommunalen Gewerbegebieten im Landkreis Oldenburg
Die interkommunale Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung ist für die
Gemeinden des Landkreises Oldenburg noch ein neues Betätigungsfeld. Bislang
gibt es noch keine interkommunalen Gewerbegebiete. Erste Gespräche hierzu auch unter Einbeziehung von Partnern außerhalb des Landkreises - sind aber bei
folgenden Vorschauflächen bereits geführt worden:
In jedem Wirtschaftsraum
des Landkreises Konzentration auf interkommunale
Schwerpunktstandorte
Zunehmende Bereitschaft
zur Kooperation bei großen Städten
-
„Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1), Gemeinden Dötlingen und Prinzhöfte,
SG Harpstedt sowie Stadt Wildeshausen,
-
„Steinloge“ (Nr. 5), Stadt Wildeshausen und Gemeinde Großenkneten,
-
„Tweelbäke-Ost“ (Nr. 8), Gemeinden Hatten und Hude sowie Stadt Oldenburg,
-
„Güterverkehrszentrum“ (Nr. 9), Gemeinde Hatten und Stadt Oldenburg.
Neben den bereits genannten potenziellen Partnern ist eine Einbindung weiterer
Kommunen in diese interkommunalen Projekte zu überlegen. Ziel muss sein, der
Entwicklung einer großflächigen, hochwertigen Vorschaufläche den Vorrang vor
der Realisierung mehrerer kleinerer Standorte zu geben. Dies bedeutet, dass
ausgewählte Vorschauflächen zeitnah gemeinsam entwickelt werden und andere
als langfristige Reserveflächen verbleiben. Denkbar ist die Konzentration der Gemeinden in den drei Wirtschaftsräumen des Landkreises Oldenburg auf jeweils ein
oder zwei hochwertige Schwerpunktstandorte:
-
Konzentration der Gemeinden im südlichen Kreisgebiet auf zunächst einen der
beiden großen Vorschauflächen „Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1) oder
„Steinloge“ (Nr. 5).
-
Beteiligung der Gemeinde Wardenburg an der Vorschaufläche „TweelbäkeOst“ (Nr. 8) gemeinsam mit den Gemeinden Hatten und Hude sowie der Stadt
Oldenburg.
-
Entwicklung der Vorschauflächen Nr. 4 „Schlutter“ und Nr. 6 „Groß Ippener“ zu
hochwertigen Gewerbegebieten unter Beteiligung der Stadt Delmenhorst.
Angesichts zunehmender Flächenknappheit ist insbesondere bei den großen
Wirtschaftsstandorten und ihrem jeweiligen Umfeld allgemein eine steigende Kooperationsbereitschaft zur Entwicklung von Gewerbeflächen zu beobachten. Gerade die großen Städte können die unternehmerische Gewerbeflächennachfrage
139
Landkreis Oldenburg
immer weniger innerhalb ihrer eigenen Grenzen befriedigen und sind deshalb auf
zwischengemeindliche Zusammenarbeit mit ihren Umlandgemeinden angewiesen.
Die benachbarten Zentren sollten deshalb verstärkt in die Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Oldenburg eingebunden werden. Mit den Vorschauflächen
„Tweelbäke-Ost“ (Nr. 8) und „Güterverkehrszentrum“ (Nr. 9) sind die Kooperationsmöglichkeiten mit der Stadt Oldenburg bereits umrissen. Aufgrund der besonderen Flächenknappheit in der Stadt Delmenhorst sind auch hier die Chancen der
zwischengemeindlichen Zusammenarbeit zu prüfen. Konkret sind bislang noch
keine gemeinsamen Projekte in Aussicht. Als potenzielle Partner kommen v.a. die
Gemeinden Ganderkesee und Groß Ippener, SG Harpstedt in Betracht. Aufgrund
der räumlichen Nähe zu Delmenhorst sollte vorrangig eine Beteiligung der Stadt
an der Vorschaufläche „Schlutter“ (Nr. 4), Ganderkesee angestrebt werden.
Oldenburg und Delmenhorst in die Gewerbeflächenentwicklung im
Landkreis einbinden
Neben den genannten Kooperationsmöglichkeiten, bei denen mehrere Gemeinden gemeinsam ein Gewerbegebiet neu entwickeln, gibt es einige „quasiinterkommunale“ Standorte, wo benachbarte Gewerbeflächen bzw. Vorschauflächen aneinander grenzen. Hierzu zählt beispielsweise die Vorschaufläche „Munderloh“ (Nr. 7) in Hatten an der Grenze zum bestehenden Gewerbegebiet „Altmoorhausen“ in der Gemeinde Hude. Hier ist eine echte interkommunale Kooperation bislang nicht vorgesehen. Dennoch sollte angestrebt werden, die Gewerbegebiete beiderseits der Gemeindegrenze als einen geschlossenen Standort zu
betrachten und gemeinsam nach außen zu präsentieren. Eine erste gemeinsame
Gewerbeschau aller dort ansässigen Betriebe hat bereits stattgefunden.
Kooperation auch bei
benachbarten Gewerbegebieten möglich
140
5.3
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation des Gewerbeflächen- und Standortmarketings
Gewerbeflächenmarketing
als integraler Bestandteil
des Standortmarketings
Die Aktivitäten des Gewerbeflächen- und Standortmarketings lassen sich nicht
getrennt voneinander betrachten. Gewerbeflächenmarketing ist ein integraler Bestandteil des Standortmarketings. Dies bedeutet auch, dass die Aufgaben der
Wirtschaftsförderung mit denen des Gewerbeflächenmarketings in engem Zusammenhang stehen.
Ziele für das Gewerbeflächenmarketing im
Landkreis Oldenburg
Ziele für das Gewerbeflächenmarketing im Landkreis Oldenburg sind
5.3.1
-
eine Differenzierung nach unternehmerischen Zielgruppen,
-
eine effiziente Organisation und Arbeitsteilung der innerregional ausgerichteten
Vermarktungsaktivitäten,
-
die Bündelung der Ressourcen für das überregionale Marketing und die Einbeziehung benachbarter Städte und Landkreise sowie
-
der effiziente Einsatz von Marketinginstrumenten.
Wirtschaftsförderung als Voraussetzung für ein erfolgreiches
Gewerbeflächenmarketing
Unternehmen fordern
kurze Wege in der Verwaltung („one-stop-agency“)
Unternehmen legen bei Ansiedlungen, Verlagerungen und Erweiterungen großen
Wert auf kurze Wege zu kompetenten und entscheidungsbefugten Ansprechpartnern in der kommunalen Verwaltung sowie auf schnelle und unkomplizierte Entscheidungsprozesse. Die Funktion des Ansprechpartners im Sinne einer „onestop-agency“ sollte sich tatsächlich auch in einer Person bündeln und nicht auf
verschiedene Mitarbeiter in unterschiedlichen Ämtern aufgeteilt sein.
Kleine Gemeindeverwaltungen als positiver
Standortfaktor
Vor diesem Hintergrund ist die direkte Abstimmung bei Unternehmensansiedlungen, -verlagerungen und -erweiterungen innerhalb der meist relativ kleinen Gemeindeverwaltungen des Landkreises Oldenburg unter Federführung der Hauptverwaltungsbeamten positiv zu bewerten. Hierin besteht gegenüber größeren
Städten ein Standortvorteil. Die Möglichkeit des direkten und unkomplizierten
Kontaktes zu einem Hauptverwaltungsbeamten sowie die Organisation als kleine
aber schlagkräftige Verwaltung wird von Unternehmern in der Regel als sehr positiv wahrgenommen und sollte deshalb als Standortfaktor weiter ausgebaut werden.
Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden
intensivieren
Dennoch ist es unerlässlich, die Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden
zu intensivieren. Die Gemeindegespräche haben gezeigt, dass eigenes Personal
für die Aufgaben der Wirtschaftsförderung teilweise gar nicht oder nur in geringem
Umfang vorhanden ist. Dieses wird der Bedeutung von Wirtschaftsförderung für
die Entwicklung der Gemeinden und des Landkreises nicht gerecht. Bestehende
Intensivierungsansätze in einigen Gemeinden müssen weiter verfolgt werden.
Durch die lokale Wirtschaftsförderung müssen insbesondere die systematischen
Unternehmenskontakte vor Ort ausgebaut werden.
141
Landkreis Oldenburg
Systematische Unternehmenskontakte vor Ort und das „Aufspüren“ von Beratungsbedarf durch die lokalen Wirtschaftsförderungsakteure sind unabdingbare
Voraussetzungen für erfolgreiche regionale Wirtschaftsförderungsaktivitäten. Bei
spezialisierten Anliegen der Unternehmen sollte von den Gemeinden wie bisher
die Weiterleitung an die WLO praktiziert werden. Die Zusammenarbeit zwischen
den Gemeinden und der WLO ist zum Wohle aller Wirtschaftsförderungsakteure
im Landkreis Oldenburg.
Zusammenarbeit und
Arbeitsteilung zwischen
Gemeinden und WLO
weiter führen
Ein spezielles Problem sind die Zuständigkeiten für Wirtschaftsförderung in der
Samtgemeinde Harpstedt mit ihren acht Mitgliedsgemeinden. Durch diese Konstellation, d.h. die Zersplitterung der Aktivitäten auf viele, sehr kleine Gemeindeverwaltungen, besteht gerade im Bereich der Wirtschaftsförderung die Gefahr,
Entwicklungspotenziale zu verschenken. Aus Effizienzgründen sollte deshalb angestrebt werden, dass die Mitgliedsgemeinden ihre Wirtschaftsförderungstätigkeiten auf die Samtgemeindeverwaltung übertragen.
Wirtschaftsförderung in
der SG Harpstedt auf
Samtgemeindeverwaltung
übertragen
5.3.2
Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings
Die Erhebung der angesiedelten Betriebe macht deutlich: Hauptzielgruppe des
Gewerbeflächenangebots sind mit drei Viertel der Fälle die bereits im Landkreis
Oldenburg ansässigen Betriebe, d.h. Erweiterungen sowie lokale und innerregionale Verlagerungen. Selbst innerregional sind die Verlagerungsdistanzen meist
nur gering. Diese Feststellung wird auch künftig Bestand haben.
Hauptzielgruppe des Gewerbeflächenangebots:
Ansässige Betriebe
Die Gewerbeflächenvermarktung nach innen muss also auch weiterhin Schwerpunkt der Vermarktungsaktivitäten sein. Es gilt, die bereits ansässigen Betriebe im
Landkreis zu halten und bei Erweiterungs- und Verlagerungsbedarf im Rahmen
der Wirtschaftsförderungsaktivitäten intensiv zu betreuen. Die ansässigen Betriebe müssen ständig über das aktuelle Angebot an Gewerbeflächen informiert sein.
Überregionale Vermarktungsanstrengungen werden konterkariert, wenn durch
mangelnde Aktivitäten der Bestandsentwicklung Unternehmen aus dem Landkreis
abwandern.
Aufgabenschwerpunkt:
Gewerbeflächenvermarktung nach innen ...
Hierbei sollte die innerregionale Konkurrenz - zumindest in Teilbereichen - zugunsten einer intensiven Abstimmung und Kooperation aller Gemeinden im Landkreis Oldenburg überwunden werden. Das Ziel, die ansässigen Betriebe im Landkreis zu halten und zu fördern, kann es dabei durchaus erforderlich machen, dass
einem Unternehmen aufgrund der Standortbedingungen und des Gewerbeflächenangebots ein Grundstück in einer Nachbargemeinde angeboten wird.
... bei Überwindung der
zwischengemeindlichen
Konkurrenz
Eine weitere wichtige räumliche Zielgruppe sind Unternehmen aus den benachbarten Städten Bremen, Oldenburg und Delmenhorst. Die anhaltenden Suburbanisierungseffekte werden auch ohne gesonderte Vermarktungsbemühungen weiterhin zu zahlreichen Verlagerungen in den Landkreis Oldenburg führen. Eine
offensive Abwerbung von Betrieben aus den Städten sollte wegen der damit verbundenen negativen Folgen für die regionale Kommunikations- und Kooperationskultur vermieden werden.
Weitere wichtige Zielgruppe: Unternehmen aus
den benachbarten Zentren
142
Beschränkung auf spezielle Branchen nicht
sinnvoll
5.3.3
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Im Hinblick auf Branchen ist eine zielgruppenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarketings für den Landkreis Oldenburg grundsätzlich nicht sinnvoll.
Anzustreben ist vielmehr, den unterschiedlichen ansiedlungsinteressierten Betrieben entsprechend ihrer Eigenschaften ein besonders gut geeignetes Gewerbegebiet bzw. -grundstück anzubieten (vgl. Abschnitt 5.2.3 „Zielgruppenspezifische
Belegung von Gewerbegebieten“).
Organisation des Gewerbeflächenmarketings
Innerregionale Gewerbeflächenvermarktung
Bei der innerregionalen Vermarktung von Gewerbeflächen ist zu unterscheiden
zwischen
-
der lokal ausgerichteten Gewerbeflächennachfrage, d.h. Erweiterungen am
bestehenden Standort, innergemeindlichen Verlagerungen von Kleinbetrieben
etc. sowie
-
dem Verlagerungsbedarf von regional bedeutsamen Unternehmen.
Lokales Gewerbeflächenmarketing durch die
einzelnen Gemeinden
Die Bearbeitung der lokalen Gewerbeflächennachfrage sollte auch weiterhin soweit wie möglich im Aufgabenbereich der einzelnen Gemeinden verbleiben. Die
Gemeinden haben durch ihre Kenntnisse der spezifischen Situation vor Ort und
ihrer Kontakte zu lokalen Unternehmen hierzu die besten Voraussetzungen.
Bei größeren Verlagerungsvorhaben: Einbeziehung der WLO
Bei größeren Verlagerungsvorhaben sollte dagegen der Bedeutung des Unternehmens entsprechend die WLO als regionaler Wirtschaftsförderungsakteur einbezogen werden. Ziel muss sein, für den Betrieb einen optimalen neuen Standort
innerhalb des Landkreises Oldenburg zu finden, d.h. die Gemeinden des Landkreises müssen gemeinsam unter Federführung der WLO das Wohl des Kunden
„Unternehmen“ im Blick haben und dessen Bedürfnisse optimal befriedigen. Hierzu ist in Einzelfällen auch die Überwindung innerregionaler Konkurrenzen notwendig.
Überregionale Gewerbeflächenvermarktung
Kaum Ressourcen für
überregionales Gewerbeflächenmarketing in den
Gemeinden
Die erfolgreiche überregionale Vermarktung von Gewerbeflächen erfordert einen
hohen finanziellen Aufwand. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis vereinzelter kleiner
Marketingaktivitäten ist dabei in der Regel sehr ungünstig. Zudem sind bei den
Gemeinden im Landkreis Oldenburg die erforderlichen personellen und finanziellen Ressourcen sowie das Know-how für ein effizientes und Erfolg versprechendes überregionales Gewerbeflächenmarketing nur unzureichend vorhanden. Hinzu kommt, dass kleinere Einzelstandorte oder auch einzelne Landkreise überregional kaum wahrgenommen werden.
Überregionale Vermarktungsaktivitäten regional
bündeln
Die knappen kommunalen Ressourcen können also nur effektiv eingesetzt werden, wenn mehrere Partner bei ihren Vermarktungsaktivitäten miteinander kooperieren. Der Kooperationsansatz hat zudem den Vorteil, dass Ansiedlungsinteres-
143
Landkreis Oldenburg
senten eine sehr breite Palette von unterschiedlichen Flächenqualitäten angeboten werden kann.
Die Auswahl der Partner, d.h. in erster Linie der beteiligten Gebietskörperschaften,
muss auf einen regionalwirtschaftlich sinnvollen und organisatorisch machbaren
Zuschnitt der Region abzielen. Die Region sollte dabei so gewählt sein, dass sie
nach außen auch überregional als eigenständiges „Produkt“ wahrgenommen werden kann.
Sinnvollen Zuschnitt der
„Vermarktungsregion“
wählen
Hiermit wird bereits deutlich, dass sich eine effiziente überregionale Gewerbeflächenvermarktung nicht auf die Gemeinden des Landkreises Oldenburg alleine
beschränken darf. Die Einbeziehung der unmittelbar benachbarten Städte Oldenburg und Delmenhorst sowie ausgewählter weiterer Gemeinden bzw. Landkreise
ist anzustreben.
Einbeziehung benachbarter Städte und Landkreise
anstreben
Die Optionen gemeinsamer, überregionaler Vermarktungsaktivitäten können
erst abschließend bewertet werden, wenn auch die anderen Bausteine des
Gutachtens „Gemeinsames Gewerbeflächenentwicklungskonzept für die
Stadt Oldenburg sowie die umliegenden Landkreise Ammerland, Oldenburg
und Wesermarsch“ fertig gestellt sind. Es ist in der Region zu diskutieren,
inwiefern im Hinblick auf ein gemeinsames Standort- und Gewerbeflächenmarketing eine Kooperation der am Konzept beteiligten Gebietskörperschaften sinnvoll und möglich ist.
Die Darstellung der Ergebnisse dieser Diskussion und eine abschließende
Bewertung durch die Gutachter erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt in Baustein V „Zusammenfassende Bewertung der regionalen Flächenpotenziale in
der Stadt Oldenburg sowie den umliegenden Landkreisen Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch sowie Konsequenzen für die künftige Gewerbeflächenpolitik“.
Auch bei der Koordination und Bündelung der überregionalen Vermarktungsaktivitäten sollte die WLO federführend für allen Gemeinden im Landkreis Oldenburg
tätig sein. Darüber hinaus sollten weitere Akteure (Unternehmen, Sparkassen,
Banken, Verbände, Kammern und Vereine etc.) für die Unterstützung und Durchführung überregionaler Marketingaktivitäten gewonnen werden.
5.3.4
Weitere Akteure für überregionales Marketing
gewinnen
Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing
Besondere Aktivitäten für ein regional gebündeltes Gewerbeflächenmarketing
sollten sich auf wenige, konzentriert durchgeführte Maßnahmen und Instrumente
beschränken. Parallel hierzu sind Standardinstrumente (Pressearbeit, Infomappen, Broschüren, Internetdarstellung etc.) weiterhin bereitzuhalten bzw. durchzuführen. Ein ständiges Monitoring der Vermarktungsaktivitäten ist unerlässlich. Im
Folgenden werden die möglichen Marketinginstrumente dargestellt und bewertet
(Übersicht 5.3-1).
Marketingaktivitäten auf
wenige, konzentriert
durchgeführte Maßnahmen beschränken
144
Übersicht 5.3-1:
Marketingmaßnahme
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing
Vorteile
Nachteile / Grenzen
Bewertung / Effizienz
Imagebroschüre
(einschl. Internetdarstellung)
- vielfältige Gestaltungsmög- - nur geringe Verbreitung
lichkeiten
- Standardinstrument; darf
nicht fehlen
- kostengünstige Erstellung
möglich
- dient zur Ergänzung anderer Instrumente (z.B. Direktansprache, Mailaktionen)
Gewerbeflächenbroschüre / Infoblätter /
Infomappe
- hoher Informationswert
Darstellung der Gewerbeflächen im Internet
- hoher Informationswert
- nur geringe Verbreitung
- kostengünstige Erstellung
möglich
- ständig aktualisierbar und
flexibel
- Standardinstrument; darf
nicht fehlen
- dient zur Ergänzung anderer Instrumente (z.B. Direktansprache, Mailaktionen)
- kein gezielter Einsatz
möglich
- Standardinstrument; darf
nicht fehlen
- dient zur Ergänzung anderer Instrumente
- Interaktive Präsentation
möglich (siehe. z.B. Gemeinde Hatten)
- kostengünstige Erstellung
möglich
Regionale Zeitschrift
für den Wirtschaftsstandort Landkreis
Oldenburg
- hoher Informationswert
- hohe Kosten
- vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten
- gut geeignet zur Imagebildung des Landkreises Oldenburg und zur Information / Motivation regionaler
Akteure und Unternehmen
- auch für überregionalen
Einsatz geeignet
- ggf. in Kooperation mit
umliegenden Städten und
Landkreisen
Anzeige in einschlägigen Zeitschriften (z.B.
Kammer-Nachrichten)
- weniger teuer als überregionale Anzeigen
Anzeige in regionalen
und lokalen Zeitungen
und Zeitschriften
Anzeige in überregionalen Zeitungen
und Zeitschriften (z.B.
IHK-Nachrichten)
- für die überregionale Vermarktung weniger geeignet
- geeignet zur Information
der bereits ansässigen und
regionalen Betriebe (ergänzendes Instrument der
Bestandsentwicklung)
- weniger teuer als überregionale Anzeigen
- erreicht in erster Linie
bereits ansässige Unternehmen
- geeignet zur Information
der bereits ansässigen und
regionalen Betriebe (ergänzendes Instrument der
Bestandsentwicklung)
- Ansprache von Unternehmen in anderen Regionen
möglich
- nur geringe Wahrnehmung
durch Zielgruppen, hohe
Streuverluste
- ungünstiges KostenNutzen-Verhältnis
- erreicht alle Unternehmen
im Kammerbezirk
- meist hohe Kosten
- nur sinnvoll in speziellen
Zeitschriften
- in Kooperation mehrerer
Partner durchzuführen
Pressearbeit
- relativ niedrige Kosten bei
guten, kontinuierlichen
Kontakten zur Presse
- i.d.R. gute Verbreitung der
Informationen durch die
regionale Presse
- nicht immer direkt steuerbar
- Standardinstrument; darf
nicht fehlen
- muss kontinuierlich durchgeführt werden
145
Marketingmaßnahme
Vorteile
Mailaktion (ggf. mit
- Ansprache von Unternehmen in anderen Regionen
Faxantwortmöglichkeit)
möglich
Landkreis Oldenburg
Nachteile / Grenzen
- hohe Streuverluste
- Adressen der Zielgruppen
bzw. der relevanten Ansprechpartner in den Betrieben schwer zu beschaffen
Bewertung / Effizienz
- nur sinnvoll bei überschaubarer, zuverlässiger Adressdatenbank
- nur zeitlich begrenzt einsetzbar
Direktansprache von
- gezieltes Instrument
Unternehmensberatern, - mit relativ wenig Aufwand
Makler etc. als Multiplizu realisieren, wenn Ankatoren
sprechpartner bekannt
- Multiplikatoren vertreten in
erster Linie eigene Interessen
- Instrument sehr stark von
der Qualifikation, der Motivation und dem Arbeitsbereich der einzelnen Multiplikatoren abhängig
Direktansprache von
ausgewählten ansässigen Unternehmen als
Multiplikatoren
- Motivation der Multiplikatoren durch die Wirtschaftsförderung u.U. schwierig
- Instrument sehr stark von
der Qualifikation, der Motivation und dem Arbeitsbereich der einzelnen Multiplikatoren abhängig
- gezieltes Instrument
- mit relativ wenig Aufwand
zu realisieren, wenn Ansprechpartner bekannt
- überregionale Geschäftspartner der Unternehmer
Telefonaktion
- telefonische Kontakte
ermöglichen persönlichere
Ansprache als Mailaktionen
- Ansprache von Unternehmen in anderen Regionen
möglich
- nur ausgewählte, z.B.
innovative Unternehmer
ansprechen
- hohe Streuverluste
- Kompetenz von CallCentern fraglich
- Telefonnummern der
Zielgruppen schwer zu beschaffen
- nur sinnvoll bei überschaubarer, zuverlässiger Adressdatenbank
- Kompetenz von CallCentern kritisch überprüfen
- nur zeitlich begrenzt einsetzbar
Kombination von
- differenziertes mehrstufiges Instrument (mehrere
- Befragung,
Selektionsebenen)
- Telefonaktion,
- gezielten Mailings
- selektierte Unternehmen
- sowie anschließenden
gehören zum Kern der
Veranstaltungen /
Zielgruppe und können
Einladungen
sehr gezielt angesprochen
- hoher Aufwand
- Erfolg ungewiss
- aufwändiges zeitintensives
Instrument, dass zur Identifikation einer interessierten Zielgruppe führt
werden
Teilnahme an Messen
und Gewerbeschauen
- sehr gezielt, da direktes
und unmittelbares Reagieren auf Anfragen von Besuchern bzw. ansiedlungsinteressierten Unternehmern gegeben
- vergleichsweise sehr zeitund kostenaufwendig (Anschaffung Messestand,
Vorbereitung, Standgebühren, Personalkosten)
- ggf. ungünstiges KostenNutzen-Verhältnis
- weiterführendes Instrument
- ggf. in Kooperation mehrerer Partner (z.B. Gemeinden, Kreditinstitute) durchzuführen
146
5.4
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen
Allgemeine Empfehlungen
Handlungsfeld
Umfang des Gewerbeflächenangebots im Landkreis
Oldenburg
(5.2.1)
Handlungsempfehlungen
- für die Gewerbeflächenpolitik einen Flächenumsatz von mindestens 20 ha
jährlich im Landkreis Oldenburg voraussetzen
- Flächenpotenzial des Landkreises nutzen und Entwicklung von möglichst
hochwertigen Gewerbeflächen anstreben
- flexible Parzellierung der Gewerbegebiete
- ausreichenden Umfang an GI-Flächen bereit stellen
Strategische Flächenvorratspolitik
(5.2.2)
- eigentumsrechtliche Sicherung künftiger Gewerbegrundstücke noch vor der
Darstellung im Flächennutzungsplan, um den Einstandspreis der Kommunen
möglichst gering zu halten
- Unterstützung einer strategischen Flächenvorratspolitik durch die politischen
Vertreter sicher stellen
- bei zunächst noch fehlender Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer be-
reits mit informellen Planungsvorarbeiten beginnen
- bei der Gewerbeflächenentwicklung in Alternativen planen
- Gewerbegebiete schrittweise und den Vermarktungsfortschritten entspre-
chend erschließen
Zielgruppenspezifische
Belegung von Gewerbegebieten
(5.2.3)
- bei der Ansiedlung von „störenden Betrieben“ sensibel verfahren (räumliche
Trennung zu anderen Unternehmen)
- konsumentenorientierte Betriebe (v.a. Einzelhandel und Haushaltsorientierte
Dienstleistungen) in Nähe zueinander ansiedeln
- an besonders hochwertigen Gewerbeflächenstandorten bei der Auswahl und
der Platzierung von Unternehmen sorgfältig vorgehen
- „Filetstücke“ des Gewerbeflächenangebots nicht durch eine willkürliche An-
siedlung verschiedenster, nicht zueinander passender Betriebe entwerten
- teilräumliche Untergliederung von einzelnen Gewerbegebieten nach Ziel-
gruppen anstreben
Förderung von zwischenbetrieblichen Synergieeffekten in Gewerbegebieten
(5.2.4)
- Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebieten als
Gestaltung von Gewerbegebieten
(5.2.5)
- besonders hochwertige Standorte, die für die Ansiedlung hochwertiger Be-
Aufgabe der Wirtschaftsförderung wahrnehmen
triebe geeignet sind, durch eine entsprechende Gestaltung vom übrigen Gewerbeflächenangebot abheben
- Gestaltung in erster Linie über eine hochwertige Erschließung erzielen, ggf.
nur Teilflächen aufwendig gestalten
- ausreichendes Gewerbeflächenangebot für eher preissensible Betriebe be-
reithalten, die an einer hochwertigen Gestaltung nicht interessiert sind
Interkommunale Kooperationen
(5.2.6)
- interkommunale Kooperationen durch Bündelung der Ressourcen insbeson-
dere zur Entwicklung hochwertiger Gewerbeflächenstandorte nutzen
- in jedem Wirtschaftsraum des Landkreises Konzentration auf interkommu-
nale Schwerpunktstandorte anstreben
- Einbindung der benachbarten Städte Oldenburg und Delmenhorst in die Ge-
werbeflächenentwicklung im Landkreis Oldenburg prüfen
- Kosten und Erträge eines interkommunalen Gewerbegebietes fair unter den
beteiligten Partnern aufteilen
147
Handlungsfeld
Landkreis Oldenburg
Handlungsempfehlungen
Wirtschaftsförderung als
Voraussetzung für ein erfolgreiches Gewerbeflächenmarketing (5.3.1)
- für die Unternehmen auch weiterhin kurze Wege zu kompetenten und ent-
scheidungsbefugten Ansprechpartnern in der kommunalen Verwaltung anbieten („one-stop-agency“)
- Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden intensivieren (insbesondere
Ausbau von systematischen Unternehmenskontakten vor Ort)
- Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen den Gemeinden und der WLO
weiter führen
- Wirtschaftsförderung in der SG Harpstedt auf Samtgemeindeverwaltung
übertragen
Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings (5.3.2)
- Gewerbeflächenvermarktung nach innen auch weiterhin als Schwerpunkt der
Vermarktungsaktivitäten verfolgen
- zielgruppenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarketings im Hin-
blick auf Branchen grundsätzlich nicht sinnvoll
Organisation des Gewerbeflächenmarketings (5.3.3)
- lokale Gewerbeflächennachfrage auch weiterhin durch die einzelnen Ge-
meinden betreuen
- bei größeren Verlagerungsvorhaben innerhalb des Landkreises die WLO als
regionalen Wirtschaftsförderungsakteur einbeziehen (optimalen neuen
Standort im Landkreis Oldenburg finden)
- die knappen kommunalen Ressourcen für überregionale Vermarktungsakti-
vitäten im Landkreis bündeln sowie ggf. benachbarte Städte und Landkreise
einbeziehen
Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing (5.3.4)
- Aktivitäten des Gewerbeflächenmarketings auf wenige, konzentriert durch-
geführte Maßnahmen und Instrumente beschränken
- Standardinstrumente (Pressearbeit, Infomappen, Broschüren, Internetdar-
stellung etc.) weiterhin bereit halten bzw. durchführen
Vorschauflächenspezifische Empfehlungen
Nr.
Beteiligte
Gemeinden
Arbeitstitel der
Vorschaufläche
1
Dötlingen und
Prinzhöfte
(SG Harpstedt)
und Stadt
Wildeshausen
Brakland /
Simmerhausen
Empfehlungen für das
weitere Vorgehen
- Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit der Fläche
„Steinloge“ Nr. 5, ggf. zunächst nur einen der beiden Standorte
entwickeln und den anderen als Reservefläche vorhalten
- Projekt als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln und ver-
markten, Beteiligung der Stadt Wildeshausen sowie der Samtgemeinde Harpstedt und weiterer Mitgliedsgemeinden anstreben
(ohne Beteiligung der Stadt sollte zunächst nur ein kleinerer Teil
des Vorhabens beplant werden)
- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kom-
munen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
- Ausdehnung bzw. Verlagerung der potenziellen Gewerbeflächen
möglichst weit in Richtung der A 1-Anschlussstelle anstreben
- ausreichend GI-Flächen ausweisen
- Aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob Grundstücke
für die Ansiedlung von großflächigen Betrieben reserviert werden
können
- geeignet für „störende Betriebe“
2
Ganderkesee
Westtangente
(westliche Erweiterung)
- in Abhängigkeit von den Vermarktungsfortschritten des bestehen-
den Gewerbegebietes „Westtangente“ entwickeln
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent-
wicklungsgesellschaft sichern
- Teilflächen für flugverkehrsaffine Betriebe reservieren
148
Nr.
3
Beteiligte
Gemeinden
Arbeitstitel der
Vorschaufläche
Ganderkesee
Grüppenbühren
(nördliche Erweiterung)
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
Empfehlungen für das
weitere Vorgehen
- Vorrangig die Entwicklung der Vorschaufläche „Schlutter“ Nr. 4
anstreben, „Grüppenbühren“ als Alternativstandort bereithalten
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent-
wicklungsgesellschaft sichern
- interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen
- Gewerbeflächen möglichst schrittweise von Süden nach Norden
entwickeln
- auch GI-Flächen ausweisen
4
Ganderkesee
Schlutter
- Vorschaufläche sollte von der Gemeinde als vorrangiges Projekt
verfolgt werden
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent-
wicklungsgesellschaft sichern
- Altlastenverdacht untersuchen
- interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen, zu-
mindest gemeinsame Präsentation, Beschilderung usw. des „quasi-interkommunalen“ Gewerbegebietes
- auch GI-Flächen ausweisen
- hochwertige Gestaltung des Gewerbegebietes anstreben
- die zu erwartende Nachfrage sollte dazu genutzt werden, die an-
zusiedelnden Betriebe sorgfältig und der Hochwertigkeit des
Standortes angemessen auszuwählen
5
Großenkneten
und Stadt
Wildeshausen
Steinloge
- Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit der Fläche
„Brakland / Simmerhausen“ Nr. 1, ggf. zunächst nur einen der
beiden Standorte entwickeln und den anderen als Reservefläche
vorhalten
- Vorschaufläche als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln
und vermarkten, Beteiligung weiterer Gemeinden prüfen
- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kom-
munen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
- Gewerbeflächen im Osten (an der Anschlussstelle „Wildeshausen-
West) sowie im Süden (mit Sichtbarkeit von der Autobahn) zuerst
entwickeln, Gewerbegebiet möglichst nah an die Anschlussstelle
heranführen
- aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob Grundstücke
für die Ansiedlung von großflächigen Betrieben reserviert werden
können
6
Groß Ippener
(SG Harpstedt)
Groß Ippener
(westliche Erweiterung)
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent-
wicklungsgesellschaft sichern
- interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen
- auch GI-Flächen ausweisen
7
Hatten
Gewerbepark
Munderloh
- Vorschaufläche bildet ideale Abrundung der bestehenden Gewer-
begebiete „Munderloh“ und „Altmoorhausen“, Entwicklung zu einem quasi interkommunalen Gewerbegebiet anstreben (z.B. gemeinsame Präsentation und Beschilderung des Gewerbegebietes)
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent-
wicklungsgesellschaft sichern
149
Nr.
8
Beteiligte
Gemeinden
Hatten, Hude
und Stadt
Oldenburg
Arbeitstitel der
Vorschaufläche
Tweelbäke-Ost
Landkreis Oldenburg
Empfehlungen für das
weitere Vorgehen
- Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemeinden Hatten
und Hude sowie der Stadt Oldenburg entwickeln und vermarkten,
Beteiligung weiterer Partner möglich
- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kom-
munen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
- für besonders hochwertige Betriebe geeignet, entsprechenden
Branchenmix anstreben
- Gewerbegebiet hochwertig gestalten und in Flächen für verschie-
dene Zielgruppen unterteilen (Dienstleistungen, Freizeiteinrichtungen usw.)
- in räumlich abgetrenntem Teilbereich auch GI-Flächen ausweisen
9
Hatten und
Stadt
Oldenburg
Güterverkehrszentrum (GVZ)
- zunächst Entwicklung der Diskussionen um das GVZ abwarten
- prüfen, inwiefern der Neubau einer Autobahnanschlussstelle an
der A 29 auch ohne das GVZ realisiert werden kann
- Flächen eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen oder
eine Entwicklungsgesellschaft sichern
- Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemeinden Hatten
und Hude sowie der Stadt Oldenburg entwickeln
10
Hude
Holler Landstraße
- Vorschaufläche Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ bietet besseres Vermark-
tungspotenzial als Nr. 10 und sollte deshalb vorrangig verfolgt
werden
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent-
wicklungsgesellschaft sichern
- zunächst Teilflächen als Gewerbegebiet primär für die Zielgruppe
„Recycling“ entwickeln, geeignet für „störende Betriebe“
- ausreichend GI-Flächen ausweisen
11
Wardenburg
An der Autobahn
- mögliche Nutzungskonflikte im Rahmen informeller Vorplanungen
überprüfen und Realisierungschancen der verschiedenen Teilflächen abwägen
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent-
wicklungsgesellschaft sichern
- Lückenschluss zwischen der Raststätte „Huntetal“ und der An-
schlussstelle „Wardenburg“ anstreben, Nutzung der Raststätte als
zusätzliche Anschlussstelle prüfen („Gewerbestreifen“)
12
Wardenburg
Am Schlatt /
Grüner Weg
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent-
wicklungsgesellschaft sichern
- auch GI-Flächen ausweisen
13
14
Stadt
Wildeshausen
Düngstrup
Stadt
Wildeshausen
Aldrup
- Projekt nur nachrangig, interkommunale Vorschauflächen unter
Beteiligung der Stadt Wildeshausen Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund ihrer höheren Standortqualität Vorrang haben
- Projekt nur nachrangig, interkommunale Vorschauflächen unter
Beteiligung der Stadt Wildeshausen Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund ihrer höheren Standortqualität Vorrang haben
- Flächen für Betriebe des Ernährungsgewerbes reservieren und
erst bei Bedarf entwickeln
150
Gewerbeflächenentwicklungskonzept
ANHANG
Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur-Indikatoren
Standort
4
Wirtschaftsstruktur
Pendlerbilanz 3 Produzierendes Gewerbe
Dienstleistungen
abs. Ant.,BG=100
abs. Ant.,BG=100
Wohnstandort 1
Wirtschaftsstandort 2
120.142
25.856
-32,8
9.710
100
15.302
5.825
1.159
-37,7
408
94
458005 Ganderkesee
30.040
6.661
-33,5
2.488
458007 Großenkneten
13.123
2.669
-30,5
1.080
458009 Hatten
12.497
1.279
-67,0
328
458010 Hude (Oldenburg)
15.120
3.107
-34,5
1.688
VE
458
Oldenburg
458003 Dötlingen
Industriestandort 5
Einzelhandelszentralität 6
Tourismusstandort 7
96
68
64
47
585
82
50
23
146
100
4.092
99
71
57
43
108
1.511
92
67
40
98
69
891
113
22
43
51
145
1.319
69
95
66
35
458013 Wardenburg
15.503
2.713
-46,5
1.257
124
1.315
79
62
74
.
458014 Wildeshausen,Stadt
16.864
6.150
12,0
1.787
78
4.251
112
97
124
30
458401 SG Harpstedt
11.170
2.118
-40,4
674
85
1.338
102
52
41
.
Niedersachsen
früheres Bundesgebiet
Deutschland
7.911.966
67.008.470
82.182.822
2.372.355
22.297.146
27.361.444
-5,0
2,2
869.983
8.331.875
9.923.843
98
100
97
1.465.866
13.766.803
17.073.456
100
100
101
89
100
98
105
110
100
1
2
3
4
5
6
7
113
100
100
Bevölkerung am 30.6.2000
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.6.1999
Einpendler abzgl. Auspendler in v.H. der Beschäftigten am Wohnort am 30.6.1999
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Produzierenden Gewerbe bzw. im Dienstleistungsbereich am 30.6.1999, abs. und Anteil, jeweiliger Bundeswert (früheres Bundesgebiet) = 100
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Produzierenden Gewerbe je Einwohner am 30.6.1999, jeweiliger Bundeswert (früheres Bundesgebiet) = 100
Einzelhandelsumsatz 1993 je Einwohner, jeweiliger Bundeswert (Deutschland) = 100
Übernachtungen im Reiseverkehr 2000 je Einwohner, jeweiliger Bundeswert (früheres Bundesgebiet) = 100
Strukturen in Standortübersicht OL Strukturen Entwicklungen Probleme.xls
04.12.01
Entwicklungsdynamik
Standort
Bevölkerungsentwicklung 1
insgesamt
natürliche Wanderungs-
VE
458
Entw.
Oldenburg
458003 Dötlingen
458005 Ganderkesee
13,9
saldo
1,7
12,2
24,8
3,4
21,4
8,1
-0,2
8,3
Wohnungsbau-
Beschäftigtenentwicklung 3
Entwickl. der Entwickl. des
insgesamt
Produzier. Dienstleist.- ArbeitslosenBetriebs-
entwickl. 2
2,9
Gewerbe
3a
bereich
3a
zahlen 4
bestandes 5
-0,4
-0,4
0,9
-1,0
1,1
3,3
2,8
13,2
-7,4
2,9
-3,9
2,2
0,2
-3,2
1,5
1,2
1,7
458007 Großenkneten
15,5
2,7
12,9
3,0
-0,6
1,8
-1,3
-3,4
-7,0
458009 Hatten
20,9
2,9
18,0
3,9
1,5
-3,8
3,6
2,4
1,3
458010 Hude (Oldenburg)
23,0
5,1
17,9
3,8
1,7
-0,9
7,2
0,0
4,4
458013 Wardenburg
11,8
2,7
9,1
2,6
1,7
-1,3
-0,4
-0,8
3,1
458014 Wildeshausen,Stadt
8,7
1,4
7,3
2,6
0,2
-1,2
0,4
-4,1
-5,2
458401 SG Harpstedt
13,0
-1,8
14,8
3,6
3,2
0,6
3,8
0,7
3,6
Niedersachsen
früheres Bundesgebiet
Deutschland
3,8
2,3
1,1
-0,1
-0,1
-0,8
3,9
2,3
1,9
2,0
-0,3
-0,3
-2,0
-2,4
0,1
0,4
-1,3
-0,1
1,0
1,1
1
2
3
4
5
jahresdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung (1.1. bis 1.1.) 1996-2000, in v.T.: insgesamt; Geborene abzgl. Gestorbene; Zuzüge abzgl. Fortzüge
jahresdurchschnittlicher Zugang an Wohnungen (in Wohn- und Nichtwohngebäuden; 1.1. bis 1.1.) 1996-2000, in v.H.
3a
jahresdurchschnittliche Entwicklung der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 1995-1999, in v.H.
PG und DL 1995-1998, in v.H.
jahresdurchschnittliche Entwicklung der Arbeitslosenzahlen (jeweils am 30.6.) 1996-2000, in v.H.
jahresdurchschnittliche Entwicklung der Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (jeweils am 31.12.) 1992-1996, in v.H.
Entwicklungen in Standortübersicht OL Strukturen Entwicklungen Probleme.xls
20.12.01
Stärken - Schwächen - Indikatoren
Standort
VE
458
Langzeitarbeitslose 2
Erwerbsbeteiligung 3
d. Frauen
Qualifikationsniveau 4
unqual.
qual.
hochqual.
Beschäft.
Beschäft.
Beschäft.
Pro-KopfEinkommen 5
Steuereinnahmekraft 6
Schuldenstand 7
8,0
98
105
92
100
85
110
49
95
81
69
458003 Dötlingen
6,6
80
54
81
101
75
115
24
98
75
0
458005 Ganderkesee
7,9
97
87
97
98
86
108
59
106
83
104
458007 Großenkneten
9,0
109
122
93
95
92
108
48
81
92
36
458009 Hatten
8,7
106
142
108
100
78
113
33
87
60
63
458010 Hude (Oldenburg)
7,6
93
97
104
94
77
112
42
97
72
47
458013 Wardenburg
8,6
105
106
92
107
72
115
31
90
81
83
458014 Wildeshausen,Stadt
8,0
98
135
74
106
87
108
58
95
92
108
458401 SG Harpstedt
6,7
81
85
76
101
105
106
40
99
84
7
Niedersachsen
früheres Bundesgebiet
Deutschland
9,5
8,2
10,1
116
100
123
118
100
122
118
100
120
98
100
103
88
100
87
106
100
102
76
100
108
94
100
100
1
2
3
4
5
6
7
Oldenburg
Arbeitslosigkeit
Arbeitslosenquoten 1
in v.H.
BG=100 unt.25 Jahre
93
Quoten, insg.: bezogen auf die abhängigen Erwerbspersonen (oh. Soldaten), unt. 25 Jahren: bezogen auf die Sozialvers.pfl. Beschäftigten am Wohnort, jeweils 30.6.2000
Anteil der länger als 1 Jahr Arbeitslosen an den Arbeitslosen insg. am 30.6.2000, BG=100
beschäftigte Frauen am Wohnort am 30.6.1999, bezogen auf die weibl. Bevölkerung im Alter von 18 bis unter 65 Jahren am 1.1.1999
Sozialvers.pfl. Beschäftigte (oh. Auszubildende) nach dem Berufsabschluß am 30.6.1998, Anteile an insg. in v.H., BG=100:
ohne abgeschl. Berufsausbild.; mit abgeschl. Berufsausbild. (oh.FHS/HS-Abschluß); mit FHS/HS-Abschluß
Gesamtbetrag der Einkünfte 1995 je Einwohner, Bundesgebiet West (oh. Berlin(W.)) = 100
Steuereinnahmekraft (Realsteuern, gewichtet mit den jeweiligen landesdurchschn. Hebesätzen sowie Gemeindeanteil an der Einkommensteuer) je Einwohner 1999, Niedersachsen = 100
Schuldenstand der Einheits- und Samtgemeinden (oh. kreisfreie Städte) je Einwohner am 1.1.2000, Niedersachsen = 100
Probleme in Standortübersicht OL Strukturen Entwicklungen Probleme.xls
20.12.01