Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis
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Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Oldenburg NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Oldenburg von Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter) Matthias Franck Kai Weber im Auftrag des Landkreises Oldenburg Hannover, im Dezember 2001 Schiffgraben 33 ! D - 30175 Hannover Tel.: 0511 / 34 13 92 u. 34 13 93 ! Telefax: 318 04 00 ! E-Mail: [email protected] Vorstand: Prof. Dr. Ludwig Schätzl (Vorsitz), Prof. Dr. Lothar Hübl (Stellvertr.) ⋅ Geschäftsführer: Dr. Rainer Ertel II Gewerbeflächenentwicklungskonzept III Landkreis Oldenburg Vorwort Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) hat sich in der Vergangenheit bereits in zahlreichen Regionen Niedersachsens mit den verschiedenen Aspekten der Gewerbeflächenpolitik auseinander gesetzt und verfügt daher über breit gefächerte Erfahrungen zu diesem Thema. Alle diesbezüglichen Arbeiten des NIW verwenden eine regionale Betrachtungsebene, die zum Ziel hat, die Gewerbeflächenentwicklung zwischen den verschiedenen Gemeinden abzustimmen und Möglichkeiten der interkommunalen Kooperation auszuloten. Eine regionale Herangehensweise hat allerdings nur dann Erfolg, wenn sie die gemeindliche Planungshoheit respektiert, d.h. die Gemeinden eng in die Erarbeitung einer Gewerbeflächenentwicklungsstrategie eingebunden werden. Ein solches durch Information, Transparenz, Koordination und Kooperation gesteuertes Verfahren ermöglicht es, den Gemeinden einerseits hochwertige Flächen für die zukünftige Entwicklung zu sichern und andererseits durch eine mit den Nachbargemeinden abgestimmte „Gewerbeflächenpolitik mit Augenmaß“ Kosten für überdimensionierte Planungen und überzogene Bodenbevorratung zu sparen. Diese Grundsätze gelten auch für das vorliegende „Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Oldenburg“ 1. Eine unverzichtbare Säule der Untersuchungen für den vorliegenden Baustein war deshalb die Zusammenarbeit mit den Gemeinden des Landkreises. In allen acht Gemeinden des Landkreises (Stadt Wildeshausen, Gemeinden Dötlingen, Hatten, Hude, Ganderkesee, Großenkneten, Wardenburg und sowie der Samtgemeinde Harpstedt) wurden im April und Mai 2001 ausführliche Gespräche mit den Hauptverwaltungsbeamten und den für Bau- bzw. Planungsangelegenheiten sowie Wirtschaftsförderung zuständigen Fachleuten der Verwaltung zur Situation und zu den Perspektiven der Gewerbeflächenentwicklung geführt. Eine umfangreiche schriftliche Gewerbeflächenerhebung bei den Gemeinden ergänzte die Gespräche. Eine weitere elementare Säule des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes war die Begleitung durch eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Oldenburg mbH (WLO), des Dezernats I der Landkreisverwaltung sowie ausgewählter Gemeinden. Die Koordination der Bearbeitungsschritte und die Diskussion der Zwischenergebnisse erfolgte in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber und der Arbeitsgruppe. Das Gewerbeflächenentwicklungskonzept besteht aus folgenden Bausteinen: - Als Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenentwicklung werden in Abschnitt 2. zunächst auf der Grundlage der NIW-Regionaldatenbanken und aufgrund von Sonderauswertungen des NIW die Wirtschaftsentwicklung sowie die Standortbedingungen im Landkreis Oldenburg näher betrachtet (S. 7). Aufbauend hierauf erfolgt eine Charakterisierung und Bewertung der einzelnen Wirtschaftsstandorte (S. 29). Die Aktivitäten der kommunalen Gewerbeflächenpolitik und der Wirtschaftsförderung im Landkreis und seinen Gemeinden (S. 32) wurden im Rahmen der Gemeindegespräche erörtert. Auch sie werden in Abschnitt 2. zusammengefasst dargestellt. - Zur Erfassung des Gewerbeflächenangebots und der Flächennachfrage wurden in allen Gemeinden des Landkreises Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen, die Gewerbeflächenplanungen sowie der Flächenumsatz der vergangen acht Jahre schriftlich erhoben sowie im Rahmen von Gemeindegesprächen diskutiert. Die Ergebnisse werden im Abschnitt 3. Gewerbeflächenangebot und -nachfrage dokumentiert und bewertet (S. 44). Zusätzlich wird die Ge- 1 Das „Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Oldenburg“ ist ein Baustein des Gesamtgutachtens „Gemeinsames Gewerbeflächenentwicklungskonzept für die Stadt Oldenburg sowie die umliegenden Landkreise Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch“. IV Gewerbeflächenentwicklungskonzept werbeflächensituation in den umliegenden Landkreisen und kreisfreien Städten kurz charakterisiert (S. 65). - Ein zentrale Aufgabe des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes ist die Zusammenstellung und Bewertung potenzieller Gewerbeflächen in Abschnitt 4.. Für jede dieser sogenannten Vorschauflächen wurde ein Profil erstellt (S. 73). - Auf Grundlage der Abschnitte 2. (Standortbedingungen), 3. (Gewerbeflächenangebot und -nachfrage) und 4. (Vorschauflächen) werden in Abschnitt 5. Konsequenzen und Handlungsempfehlungen für die künftige Gewerbeflächenentwicklung sowie das Gewerbeflächenmarketing abgeleitet (S. 119). Insbesondere werden die Vorschauflächen vor dem Hintergrund der Standortbedingungen und der derzeitigen Gewerbeflächensituation bewertet und mit Empfehlungen für die weitere Entwicklung versehen. Dieser Abschnitt behandelt alle relevanten Aspekte und Handlungsempfehlungen für die künftige Gewerbeflächenpolitik im Landkreis Oldenburg. Um die Bedeutung dieses Abschnitts zu betonen, ist er auf farbigen Papier gedruckt worden. In Bezug auf die Detailliertheit der Bestandsaufnahme, die Einbindung des Vermarktungsaspektes sowie die Ausführlichkeit der Handlungsempfehlungen geht dieses Konzept deutlich über vergleichbare Gutachten hinaus. Es kann deshalb im Hinblick auf die Entwicklung und Vermarktung von Gewerbeflächen den Anspruch eines Pilotprojektes erheben. Die Erarbeitung des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes bildet allerdings nur den ersten Schritt zur Umsetzung einer langfristigen Strategie der Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung für den Landkreis Oldenburg. Bei der Realisierung der vorliegenden Handlungsempfehlungen kommt den politischen Vertretern der Gemeinden und des Landkreises eine zentrale Rolle zu. Sie müssen einen Großteil der erforderlichen Rahmenbedingungen für die umsetzenden Akteure der Verwaltungen schaffen. Teilweise ist in der Politik das Bewusstsein hierfür noch nicht hinreichend ausgeprägt. In den Fraktionen der Gemeinderäte und des Kreistages muss deshalb intensiv für die Ereichung der im Gewerbeflächenentwicklungskonzept formulierten Ziele geworben werden. Das vorliegende Gutachten konnte nur durch eine intensive Zusammenarbeit und in enger Abstimmung mit den relevanten Akteuren im Landkreis Oldenburg erarbeitet werden. Die Gemeinden, die Landkreisverwaltung und insbesondere die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Oldenburg mbH (WLO) haben umfangreiche Arbeitsunterlagen zur Verfügung gestellt, die Erhebungen unterstützt und in Arbeitsgesprächen die Befunde erläutert und diskutiert. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle für ihre konstruktive Mitarbeit gedankt. Die Arbeiten sind im NIW begleitet worden von Klaus-Jürgen Hentschel (Datenauswertungen, Grafiken), Susanne Endres (Redaktionsarbeiten, Gemeindegespräche, Datenauswertungen), Sandra Töllner (Datenauswertungen), Mareike Bode (Redaktionsarbeiten) sowie von Hendrik Nee und Carsten van de Loo (Karten). Auch ihnen gilt unser Dank. V Landkreis Oldenburg Inhalt Seite 1. 2. Ziele und Methodik des Konzeptes 1 1.1 Ziele des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes 1 1.2 Ablauf der Erhebungen 3 Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderung im Landkreis Oldenburg 7 2.1 Wirtschaftsentwicklung und Standortbedingungen im Landkreis Oldenburg 7 2.2 Charakterisierung und Bewertung der Gemeinden 29 2.3 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten des Landkreises und seiner Gemeinden 32 2.3.1 Wirtschaftsförderungsgesellschaft Landkreis Oldenburg (WLO) 32 2.3.2 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden 35 Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung 42 2.3.3 3. 4. Gewerbeflächenangebot und -nachfrage im Landkreis Oldenburg 44 3.1 Verfügbare Gewerbeflächen 46 3.2 Gewerbeflächenplanungen 55 3.3 Gewerbeflächennachfrage 60 3.4 Verfügbare Gewerbeflächen im Umfeld des Landkreises Oldenburg 65 Vorschauflächen 69 4.1 Vorschauflächen im Überblick 69 4.2 Beschreibung und Bewertung der einzelnen Vorschauflächen 73 VI Gewerbeflächenentwicklungskonzept Seite 5. Konsequenzen für die künftige Gewerbeflächenpolitik 5.1 5.2 5.3 Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale und Empfehlungen für die einzelnen Gemeinden und Teilräume 119 Empfehlungen für eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen 128 5.2.1 Umfang des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg 128 5.2.2 Strategische Flächenvorratspolitik 130 5.2.3 Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten 131 5.2.4 Förderung von zwischenbetrieblichen Synergieeffekten in Gewerbegebieten 134 5.2.5 Gestaltung von Gewerbegebieten 135 5.2.6 Interkommunale Kooperationen 137 Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation des Gewerbeflächenund Standortmarketings 5.3.1 5.4 Anhang 119 140 Wirtschaftsförderung als Voraussetzung für ein erfolgreiches Gewerbeflächenmarketing 140 5.3.2 Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings 141 5.3.3 Organisation des Gewerbeflächenmarketings 142 5.3.4 Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing 143 Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen 146 150 1 1. Landkreis Oldenburg Ziele und Methodik des Konzeptes 1.1 Ziele des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes Im Rahmen des wirtschaftlichen Strukturwandels von Regionen hat, trotz der zunehmenden Relevanz weicher Standortfaktoren, die Ausstattung mit Gewerbeflächen weiterhin entscheidende Bedeutung. Umfragen bestätigen, dass die meisten Kommunen in Deutschland die Gewerbeflächenpolitik als eines der wichtigsten Instrumente ihrer Wirtschaftsförderungsaktivitäten ansehen. Ausstattung mit Gewerbeflächen hat weiterhin entscheidende Bedeutung Die aktuellen Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenpolitik stellen die Kommunen vor besondere Herausforderungen: Herausforderungen für die Kommunen: - Zahlreiche Städte und Gemeinden haben sich in Hinblick auf ihr Gewerbeflächenangebot neu positioniert und so den Wettbewerbsdruck unter den Wirtschaftsstandorten erhöht. In einigen Landkreisen wird das Gewerbeflächenangebot in Flächenpools regional gebündelt und somit effizienter vermarktet. ... Wettbewerbsdruck - Die notwendigen finanziellen Mittel zur Entwicklung hochwertiger und gut vermarktbarer Gewerbeflächen sind in den Städten und Gemeinden knapp. Das bedeutet, dass die vorhandenen Ressourcen gebündelt und auf die Projekte mit den besten Realisierungschancen konzentriert werden müssen. ... knappe Ressourcen - Überregionale Neuansiedlungen von klassischen Produktionsbetrieben sind immer schwieriger zu realisieren, wogegen Neugründungen und die Bestandsentwicklung, d.h. Verlagerungen und Erweiterungen innerhalb von Kommunen und Regionen, für die Flächenpolitik an Bedeutung gewonnen haben. ... wenig Neuansiedlungen - Die gewerbliche Nachfrage richtet sich zunehmend auf qualitativ hochwertige Gewerbeflächen mit einer attraktiven Ausstattung an Standortfaktoren. Das bedeutet, dass es an den Standorten, auf die sich die Nachfrage konzentriert, häufig nicht gelingt, in ausreichendem Maße Gewerbeflächen bereitzustellen, sich aber in den Gemeinden mit ungünstigen Standortbedingungen und geringer Entwicklungsdynamik z. T. große ungenutzte Flächenreserven ergeben. ... Konzentration der Nachfrage - Die Anforderungen seitens der Unternehmen an die Gestaltung und den Branchenmix in Gewerbegebieten steigen. Auch wenn sich die meisten Betriebe noch wenig mit diesen Aspekten der Qualität von Gewerbeflächen auseinander setzen, so sind doch zumindest bei hochwertigen Dienstleistungs- und Produktionsbetrieben zunehmend höhere Ansprüche an das unmittelbare Unternehmensumfeld zu verzeichnen. ... Qualitätsanforderungen - Der seit geraumer Zeit zu beobachtende Suburbanisierungsprozess, d.h. die Verlagerung von Betrieben aus den Zentren in das nähere und weitere Umland, wird weiterhin die Gewerbeflächennachfrage in Regionen wie dem Landkreis Oldenburg maßgeblich mitbestimmen. ... Suburbanisierung - Der aktuell hohe Gewerbeflächenbedarf der Unternehmen wird auch künftig anhalten, weil aufgrund wachsender Kapitalintensität der Produktion die benötigte Fläche je Arbeitsplatz weiter ansteigt. ... hoher Flächenbedarf - Zudem ist ein Trend zur intensiveren Nutzung von Gewerbegrundstücken nicht auszumachen. Vor allem bei Betriebsverlagerungen und Neugründungen wird oftmals flächenextensiv, meist eingeschossig gebaut und ein möglichst hoher ... Reserveflächen 2 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Anteil an Reserveflächen angestrebt, um jederzeit flexibel reagieren zu können. ... Grundstückskauf - Unternehmen, die sich in Gewerbegebieten ansiedeln, werden auch künftig ihr Betriebsgrundstück überwiegend selbst kaufen. Investorenmodelle gewinnen zwar derzeit an Bedeutung, sind aber immer noch die Ausnahme. Die anbietenden Gemeinden müssen sich deshalb in der Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung weiterhin unmittelbar mit den unternehmerischen Zielgruppen auseinander setzen. ... weitere Leistungen der Wirtschaftsförderung - Insbesondere ansiedlungsinteressierte, aber auch ansässige Betriebe fragen in Verbindung mit dem reinen Grundstückskauf zunehmend eine Reihe weitergehender Dienstleistungen nach. Die lokalen und regionalen Wirtschaftsförderungsakteure sind deshalb aufgefordert, ihren Produktkatalog rund um das Gewerbegebiet zu erweitern. Gemeinden und Landkreis müssen sich den Herausforderungen stellen Für die Gemeinden im Landkreis Oldenburg ist es unumgänglich, sich diesen Herausforderungen zu stellen und das eigene Gewerbeflächenangebot vor dem Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen sowohl im Hinblick auf seine Quantität als auch seine Qualität einzuordnen, weiter zu entwickeln und dann möglichst effizient zu vermarkten. Zielrichtungen des vorliegenden Konzeptes: Das vorliegende Gewerbeflächenentwicklungskonzept leistet hierzu einen entscheidenden Beitrag, indem es schwerpunktmäßig zwei Zielrichtungen verfolgt: ... Vorschauflächen auswählen und bewerten - Potenzielle Standorte der Gewerbeflächenentwicklung - die sogenannten Vorschauflächen - werden vor dem Hintergrund des derzeitig verfügbaren Angebots, der Planungsvorhaben, der Flächennachfrage sowie der Standortbedingungen im Landkreis Oldenburg ausgewählt und bewertet. ... Empfehlungen zur Mobilisierung, Entwicklung, und Vermarktung - Für die Mobilisierung, Entwicklung und Vermarktung dieser Vorschauflächen werden Handlungsempfehlungen formuliert, wie das künftige Flächenangebot im Landkreis für interregionalen Wettbewerb bestmöglich vorbereitet werden kann. Unternehmerische Zielgruppen von zentraler Bedeutung Von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des kommunalen Gewerbeflächenangebots sind die unternehmerischen Zielgruppen. Die Vermarktungschancen der Gewerbegrundstücke sind in starkem Maße davon abhängig, dass das Angebot, insbesondere in qualitativer Hinsicht, bestmöglich auf die betriebliche Nachfrage abgestimmt ist. Das vorliegende Gewerbeflächenentwicklungskonzept setzt sich deshalb in seinen Empfehlungen auch mit den potenziellen unternehmerischen Zielgruppen des Flächenangebots auseinander. Regionaler Ansatz des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes ... Das Gewerbeflächenentwicklungskonzept geht dabei bewusst über die einzelgemeindliche Betrachtung hinaus und verfolgt einen regionalen Ansatz. Interkommunale Kooperationen oder zumindest die regionale Koordination werden künftig wesentliche Bestandteile der Entwicklung und Vermarktung eines hochwertigen Gewerbeflächenangebots sein. ... auch über die Landkreisgrenzen hinaus Hierbei muss intensiv geprüft werden, inwiefern Kooperationen auch über die Landkreisgrenzen hinaus sinnvoll sein können. Die Einbindung des Gutachtens „Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Oldenburg“ als Baustein III in das „Gemeinsame Gewerbeflächenentwicklungskonzept für die Stadt 3 Landkreis Oldenburg Oldenburg sowie die umliegenden Landkreise Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch“ macht bereits deutlich, dass im Interesse aller Partner die Zusammenarbeit an Stadt- Landkreisgrenzen nicht Halt machen darf. 1.2 Ablauf der Erhebungen Die Entwicklung von Gewerbeflächen ist ureigenste kommunale Aufgabe. Zwar sind die Kreisebene und z.T. auch die Bezirksebene in die Planungs- und Genehmigungsprozesse eingebunden, doch ausführliche Informationen zum Stand der Planungsprozesse, zur Qualität und Ausgestaltung der Flächen und nicht zuletzt zur Vermarktung und zu den angesiedelten Betrieben sind nur vor Ort bei den Gemeinden zu erhalten. Die einzelnen Aspekte der Gewerbeflächenentwicklung wurden deshalb im Rahmen der Gemeindegespräche mit den Hauptverwaltungsbeamten und weiteren Vertretern der Verwaltung behandelt. Als Grundlage für eine qualitative Analyse der Gewerbeflächensituation wurden bei den Gemeinden Daten aus folgenden Bereichen abgefragt: - Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen, - Gewerbegebietsplanungen, - künftig zu entwickelnde, potenziell hochwertige Gewerbeflächen (Vorschauflächen) sowie - Umsatz von Gewerbeflächen und Betriebsansiedlungen in der Vergangenheit. In einem detaillierten Fragebogen wurde der Bestand an verfügbaren Gewerbeflächen in den Gemeinden erhoben. Dabei war von den Gemeindeverwaltungen für jedes räumlich getrennte Gewerbegebiet mit noch verfügbaren Flächen ein eigener Fragenkatalog mit folgenden Informationen auszufüllen: - Name des Gewerbegebietes, - Lage innerhalb der Gemeinde, - Verkehrsanbindung des Gewerbegebietes, - Flächengröße und Art der möglichen Nutzung 2 (v.a. GE- und GI-Nutzung), - Eigentumsverhältnisse, - Angaben zum Kaufpreis (soweit möglich), - Angaben zu möglichen Konflikten mit Nachbarnutzungen. In einem weiteren Fragebogen wurden bei den Gemeinden Informationen zur Planung von Gewerbegebieten erfragt. Zusätzlich zu den o.g. Merkmalen für bestehende Gewerbegebiete - soweit sinnvoll und bereits möglich - stand dabei der Planungsstand der Vorhaben im Vordergrund. In diesem Zusammenhang sind nur Flächen aufgenommen worden, bei denen die formalen Planungen bereits begonnen hatten, d.h. mindestens ein Aufstellungsbeschluss für eine Flächennutzungsplanänderung vorlag. 2 Die Begriffe „Gewerbeflächen“ oder „Gewerbegebiet“ werden im Folgenden grundsätzlich als Sammelbegriff für GE-, GI- und bestimmte SO-Nutzungen (z.B. Einzelhandel) benutzt. Wird nach den einzelnen Nutzungen unterschieden, so ist dieses ausdrücklich erwähnt. Quellen: Gemeindegespräche und Gewerbeflächenerhebung Detaillierte Erhebung der einzelnen Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen Zusammenstellung aller Gewerbeflächenplanungen 4 Gewerbeflächenumsatz und angesiedelte Betriebe in den Gemeinden Gewerbeflächenentwicklungskonzept Der Umsatz (bzw. Verkauf) von Gewerbeflächen wurde für die einzelnen Jahre 1993 bis 2000 erhoben. Der Erhebung wurde die Ansiedlungsdatenbank der WLO zugrunde gelegt. Es wurden alle Fälle erfasst, bei denen Gewerbeflächen nachgefragt wurden, d.h. Betriebserweiterungen, Umsiedlungen innerhalb der Gemeinden, Neugründungen und Ansiedlungen von außerhalb der Gemeinden. Betriebe mit einer Flächennachfrage vor 1993 blieben unberücksichtigt, da diese Daten nicht flächendeckend zur Verfügung standen. Folgende Informationen wurden abgefragt: - Name, Standort und Gewerbegebiet, - Branche, - Beschäftigtenzahl, - belegte Fläche, - Ansiedlungsjahr, - Herkunft des Betriebes. Untersuchung von Vorschauflächen als Schwerpunkt des Gutachtens Schwerpunkt der flächenbezogenen Untersuchungen des Gutachtens ist die Erfassung von potenziell hochwertigen, zukünftig zu entwickelnden Gewerbeflächen (Vorschauflächen). Auf Basis der Gemeindegespräche sowie des von den Gemeinden zur Verfügung gestellten Datenmaterials wurden für alle erhobenen Vorschauflächen Profile erstellt (Abschnitt 4.2), die noch einmal mit den jeweiligen Gemeinden abgestimmt wurden. Erörterung der Vorschauflächen mit den Fachdiensten des Landkreises und der WLO Die korrigierten Gewerbeflächenprofile wurden anschließend in einer Sitzung der projektbegleitenden Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Gemeindevertretern, der WLO sowie des Dezernats III des Landkreises überprüft und diskutiert. Hierbei wurden diejenigen Flächen herausgefiltert, bei deren Umsetzung die Arbeitsgruppe aus verschiedenen Gründen erhebliche Bedenken sah. Diese Bedenken wurden anschließend zwischen den Gutachtern und den betroffenen Gemeinden diskutiert und soweit wie möglich ausgeräumt. Bewertung der Flächen durch das NIW Vor dem Hintergrund der Standortbedingungen, des Gewerbeflächenangebots sowie der Nachfrage hat das NIW die so ermittelten Vorschauflächen anschließend bewertet und Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise formuliert. Besichtigung der Gewerbeflächen Im Rahmen der Gemeindegespräche wurden zur Bewertung die wichtigsten verfügbaren und geplanten Gewerbeflächen sowie alle Vorschauflächen in Augenschein genommen, um unabhängig von der Datenlage einen Eindruck von den Standorten zu erhalten. Flächenzusammenstellung als Grundlage für Vermarktung und Gewerbeflächenpolitik Insgesamt ist mit den umfangreichen Erhebungen eine Transparenz über das derzeitige, das geplante und das potenzielle Gewebeflächenangebot geschaffen worden, die bislang in dieser Form nicht vorlag. Die Informationen und Bewertungen sind eine unverzichtbare Entscheidungsgrundlage für die künftige Gewerbeflächenpolitik und Vermarktungsbemühungen, weil sie einen vollständigen Überblick über alle Angebote und Planungen im Landkreis Oldenburg bieten. 5 Landkreis Oldenburg Abgrenzung von Flächenarten Für das vorliegende Gewerbeflächenentwicklungskonzept wurde die folgende Abgrenzung von Gewerbeflächen gewählt: - Vollständig belegte Gewerbegebiete: Es sind keine Flächen oder nur noch einzelne kleine Grundstücke verfügbar. Diese Gewerbegebiete sind im Rahmen dieser Untersuchung ausgeblendet worden. Erhoben wurden lediglich die ansässigen Betriebe, sofern sie sich seit 1993 dort angesiedelt oder erweitert, d.h. Flächen nachgefragt haben. - Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen: Für diese Gebiete existiert ein rechtsgültiger Bebauungsplan und es sind noch Grundstücke verfügbar. Die freien Flächen sind nicht in allen Fällen sofort verfügbar, d.h. die Verfügbarkeit kann durch z.B. mangelnde Verkaufsbereitschaft der Eigentümer, Optionierung von Grundstücken oder noch fehlende Erschließung eingeschränkt sein. In der Analyse des Gewerbeflächeangebots wird deshalb nach „sofort“ und „nicht sofort“ verfügbaren Flächen unterschieden. - Geplante Gewerbegebiete: Die entsprechenden Flächen sind noch nicht verfügbar, befinden sich aber im Planungsverfahren. Die Bandbreite reicht vom Aufstellungsbeschluss für eine Flächennutzungsplanänderung bis zum bevorstehenden Satzungsbeschluss und Inkrafttreten eines Bebauungsplans. - Vorschauflächen: Für diese potenziellen Gewerbeflächen existieren höchstens informelle Planungen, ein formeller Aufstellungsbeschluss für eine Flächennutzungsplanänderung ist noch nicht erfolgt. In der Regel handelt es sich bei den Vorschauflächen um reine „Zukunftsideen“, für die bislang noch keinerlei schriftliches Datenmaterial vorliegt. Die Einstufung der untersuchten Flächen in verfügbare Gewerbeflächen, geplante Gewerbegebiete und langfristige Vorschauflächen war bei einigen Flächen nicht immer eindeutig möglich: - Der Übergang zwischen Gewebegebieten mit verfügbaren Flächen und solchen, die sich noch in Planung befinden, ist fließend. So werden z.B. teilweise Planungsverfahren nicht bis zur endgültigen Bebauungsreife durchgeführt, d.h. der Satzungsbeschluss wird verzögert, wenn die erforderliche Flächennachfrage von Seiten der Unternehmen nicht vorhanden ist. Solche Gewerbegebiete sind formell noch in Planung, können aber ggf. innerhalb kürzester Zeit zur Erschließung freigegeben werden. - Auch zwischen bereits in Planung befindlichen Gebieten und Vorschauflächen ist eine Unterscheidung nicht immer klar zu bestimmen. So sind z.B. bei einigen Vorschauflächen bereits umfangreiche, aber informelle Vorarbeiten für ein künftiges Planungsverfahren geleistet worden, ohne dass die eigentlichen Planungen schon formell begonnen hätten. Das eigentliche Planungsverfahren kann hierdurch merklich verkürzt werden. Bei den Vorschauflächen ist die räumliche Abgrenzung und die Angabe von Flächengrößen nur größenordnungsmäßig möglich. In der Regel handelt es sich bei den betrachteten Flächen um Bruttoangaben, teilweise sogar um Suchräume, von denen letztlich nur eine Teilfläche realisiert werden soll. Eine Addition aller Flächengrößen im Landkreis Oldenburg ist daher nicht aussagekräftig. Abgrenzung der Gewerbeflächenarten Einstufung der Flächen in „verfügbar“, „geplant“ und „Vorschauflächen“ nicht immer eindeutig Flächenangaben von Vorschauflächen nur größenordnungsmäßig 6 Realisierungschancen und zeitliche Planungshorizonte Gewerbeflächenentwicklungskonzept Die Realisierungschancen und zeitlichen Planungshorizonte von Vorschauflächen sind je nach Rahmenbedingungen (z.B. Verkaufbereitschaft der Eigentümer, Nutzungskonflikte, Auflagen des Natur- und Landschaftsschutzes, noch vorhandenes Gewerbeflächenangebot der Gemeinde) sehr unterschiedlich. Sehr kleine Vorschauflächen, die lediglich für den lokalen Bedarf gedacht sind, wurden in der Erhebung nicht berücksichtigt. 7 2. Landkreis Oldenburg Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderung im Landkreis Oldenburg 2.1 Wirtschaftsentwicklung und Standortbedingungen im Landkreis Oldenburg Die folgende Grundlagenanalyse des Landkreises Oldenburg basiert auf den Regionaldatenbanken des NIW und soll die Standortbedingungen des Kreises in gestraffter Form darstellen. Für Vergleichszwecke werden als übergeordnete administrative Ebenen der Regierungsbezirk Weser-Ems, das Land Niedersachsen und das Bundesgebiet herangezogen. Zusätzlich werden die Daten in Relation gesetzt zu den angrenzenden fünf Landkreisen Ammerland, Cloppenburg, Diepholz, Vechta und Wesermarsch, zu den kreisfreien Städten Oldenburg und Delmenhorst sowie der Stadt Bremen, mit denen der Landkreis Oldenburg teilweise sehr ausgeprägt funktional verflochten ist. Im Einzelnen werden betrachtet: - Raum- und Verwaltungsstrukturen, - Verkehr und Verkehrsinfrastruktur, - Bevölkerungsstruktur und –entwicklung, - Wirtschaftsstruktur und –entwicklung, - Arbeitsmarkt und Einkommen, - Ausbildung und Qualifikation sowie - öffentliche Finanzen. Grundlagenanalyse auf Basis der NIW- Regionaldatenbanken Grundzüge der Raum- und Verwaltungsstrukturen Der Landkreis Oldenburg umfasst die Stadt Wildeshausen, die sechs Gemeinden Ganderkesee, Hude, Hatten, Wardenburg, Großenkneten und Dötlingen sowie die Samtgemeinde Harpstedt (acht Mitgliedsgemeinden) mit zusammen fast 120.000 Einwohnern 3. Kreissitz ist seit 1988 die Stadt Wildeshausen. Verwaltungsstrukturen Von zentraler Bedeutung für die Standortpotenziale des Landkreises ist die Lage zwischen den benachbarten Verdichtungsräumen der Stadt Oldenburg im Nordwesten sowie der Städte Bremen und Delmenhorst im Osten: Benachbarte Verdichtungsräume prägen Standortpotenziale: - Zum Oberzentrum Oldenburg mit 154.000 Einwohnern bestehen traditionell enge Verflechtungen: Bis 1988 war hier der Kreissitz des Landkreises Oldenburg. Zudem erfüllt die Stadt aufgrund ihres hohen Dienstleistungsbesatzes eine wichtige Versorgungsfunktion für alle umliegenden Landkreise. ... Stadt Oldenburg - Mit Bremen (540.000 Einwohner) befindet sich die zehntgrößte Stadt Deutschlands und ein international bedeutender Hafenstandort in der Nachbarschaft des Landkreises Oldenburg. Zwischen Bremen und dem Landkreis Oldenburg liegt das Mittelzentrum Delmenhorst mit immerhin 77.000 Einwohnern. Dieser Verdichtungsraum hat ebenfalls eine hohe Ausstrahlungskraft in den Landkreis hinein. ... Städte Bremen und Delmenhorst 3 Stand: 1.1.2000 8 Ungleiche Bevölkerungsverteilung Gewerbeflächenentwicklungskonzept Die Wohnstandorte sind innerhalb des Landkreises ungleich verteilt. Vor allem im Westen, im Südosten 4 sowie in der Mitte des Kreisgebietes ist die Besiedlungsdichte ausgesprochen gering. Bevölkerungsschwerpunkte sind demgegenüber - insbesondere der Nordosten des Kreisgebietes (Umland der Stadt Delmenhorst) mit dem Ortskern Hude sowie der Gemeinde Ganderkesee, die mit fast 30.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Gemeinde ist und auch die größte Bevölkerungsdichte innerhalb des Landkreises erreicht, - in etwas geringerem Maße das südliche Umland der Stadt Oldenburg mit der Gemeinde Wardenburg (Ortsteile Hundsmühlen, Tungeln und Wardenburg) und der Gemeinde Hatten (insbesondere Ortsteil Sandkrug) sowie - die Stadt Wildeshausen im Süden des Kreisgebietes. Charakteristika eines dünn besiedelten ländlichen Raums Die Bevölkerungsdichte im Landkreis Oldenburg beträgt mit 112 Einwohnern/km² weniger als die Hälfte des Bundesdurchschnitts und zwei Drittel der Dichte Niedersachsens. Der Landkreis zählt folglich zu den vergleichsweise dünn besiedelten ländlichen Räumen in Deutschland. Der ländliche Charakter wird auch daran deutlich, dass fast 67 % des Kreisgebietes aus landwirtschaftlichen Nutzflächen besteht (Deutschland: 54 %). Über 80 % der Landkreisfläche liegen im Naturpark „Wildeshauser Geest“, der die Landschafts- und Naturraumpotenziale der Region entscheidend prägt. Ebenfalls dünn besiedelte Nachbarlandkreise: Ähnlich dünn besiedelt und entsprechend überwiegend ländlich strukturiert sind die benachbarten Kreise des Landkreises Oldenburg: ... Wesermarsch - Zwischen den Städten Oldenburg und Delmenhorst grenzt der Landkreis Oldenburg im Norden an den Landkreis Wesermarsch. Diese Region ist durch einen hohen Beschäftigtenanteil im Produzierenden Gewerbe sowie eine beträchtliche Anzahl von Großbetrieben geprägt. Die Standortbedingungen im Landkreis Wesermarsch sind aufgrund der ungünstigen verkehrlichen Lage zwischen der Weser und dem Jadebusen deutlich schlechter als im Landkreis Oldenburg. Gleiches gilt auch für die Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung. ... Ammerland - Der Landkreis Ammerland im Norden hat eine Lagegunst und Raumstruktur, die mit dem Landkreis Oldenburg vergleichbar ist. Neben einer ähnlich guten verkehrlichen Anbindung besitzt auch das Ammerland kein dominierendes Zentrum und ist sehr stark auf das benachbarte Oberzentrum Oldenburg ausgerichtet. Zudem sind im Hinblick auf Struktur und Entwicklung von Bevölkerung und Wirtschaft deutliche Parallelen zu erkennen. ... Cloppenburg und Vechta - Im Süden und Südwesten grenzen die Kreise Cloppenburg und Vechta an den Landkreis Oldenburg. Beide Regionen verfügen über eine ähnlich dynamische Bevölkerungs- und Beschäftigtenentwicklung, sind aber noch stärker als der Landkreis Oldenburg durch die Landwirtschaft und das produzierende Gewerbe geprägt. Die Kreisstädte Vechta und Cloppenburg besitzen als Mittelzentren nur eine geringe Bedeutung für den Landkreis Oldenburg. - Der im Südosten benachbarte Landkreis Diepholz ist aufgrund seiner Ausdehnung sehr heterogen strukturiert. Während der Norden direkt an die Stadt Bremen angrenzt und von den dortigen Suburbanisierungseffekten (Bevölke- 4 mit 53 Einwohnern/km² hat die SG Harpstedt die geringste Bevölkerungsdichte im Landkreis ... Diepholz 9 Landkreis Oldenburg rungswanderungen und Betriebsverlagerungen) profitiert, sind weite Teile im Süden des Kreises aufgrund ihrer peripheren Lage nur dünn besiedelt. Insgesamt fällt der Landkreis Diepholz in seiner Entwicklungsdynamik etwas hinter den Landkreis Oldenburg sowie die Landkreise Vechta und Cloppenburg zurück. Traditionell bestehen enge Verflechtungen zwischen der Samtgemeinde Harpstedt und den benachbarten Städten im Landkreis Diepholz. Verkehr und Verkehrsinfrastruktur Die Anbindung des Landkreises Oldenburg an das überregionale Straßennetz ist sehr gut. Die Region wird von drei Autobahnen durchzogen: - A 1 vom Rhein-Ruhr-Raum über Osnabrück und Bremen nach Hamburg, - A 28 von Ostfriesland über Oldenburg und Delmenhorst zur A 1, - A 29 von Wilhelmshaven über Oldenburg zur A 1 bei Ahlhorn. Anbindung des Landkreises Oldenburg an das Autobahnnetz sehr gut Alle Gemeinde- / Samtgemeindegebiete sind direkt an mindestens eine der Autobahnen angebunden. Kaum ein Punkt im Landkreis Oldenburg liegt weiter als 10 km von einer Autobahnauffahrt entfernt. Allerdings ist die Entfernung der einzelnen Ortsteile zur nächsten Anschlussstelle sehr unterschiedlich. Die Ausstattung mit Bundesstraßen spielt für den Landkreis aufgrund der zahlreichen Autobahnen nur eine ergänzende Rolle. Die Bundesstraßen im Landkreis Oldenburg sind: - B 212 von Ganderkesee (A 28) in den Landkreis Wesermarsch, - B 213 von Delmenhorst / Ganderkesee (A 28) über Wildeshausen (A 1), Ahlhorn (A 29) und Cloppenburg zur niederländischen Grenze, - B 401 von Oldenburg entlang des Küstenkanals in den Landkreis Emsland (A 31). Engpässe mit besonderem Handlungsbedarf bestehen derzeit auf folgenden Bundesfernstraßen: - A 1 zwischen Osnabrück und Delmenhorst-Ost: Unzureichender Ausbauzustand mit nur zwei Fahrstreifen je Richtung, - B 322 im Raum Delmenhorst / Stuhr: Fehlende direkte Anbindung der A 28 an die A 1, - B 212, Anbindung des Landkreises Wesermarsch: Teilweise fehlende Ortsumgehungen (insbesondere in Berne). Der Landkreis Oldenburg ist über drei Bahnstrecken an den Personenschienenverkehr angebunden: - Emden - Oldenburg bzw. Nordenham - Delmenhorst - Bremen mit Halt in Hude, Bookholzberg, Schierbrok und Hoykenkamp, - Wilhelmshaven - Oldenburg - Osnabrück mit Halt in Sandkrug, Huntlosen, Großenkneten und Ahlhorn, Bundesstraßen im Landkreis Oldenburg Engpässe mit besonderem Handlungsbedarf Anbindung an den Öffentlichen Personenverkehr 10 - Gewerbeflächenentwicklungskonzept Bremen - Delmenhorst - Osnabrück mit Halt in Ganderkesee, Brettorf und Wildeshausen. Qualitätsverbesserung durch Angebot der NordWestBahn Die NordWestBahn GmbH hat die Strecken Bremen - Delmenhorst - Osnabrück und Wilhelmshaven - Oldenburg - Osnabrück im Herbst 2000 von der Deutschen Bahn AG übernommen. Insbesondere durch neue Fahrzeuge, teilweise verkürzte Fahrzeiten und zusätzliche Haltepunkte konnte die Qualität der Bahnanbindung des Landkreises Oldenburg spürbar verbessert werden. Nächstgelegener internationaler Flughafen: Airport Bremen Der nächstgelegene internationale Flughafen für die Region ist der Airport Bremen. Auf dem Flughafen wurden im Jahr 2000 annähernd 2 Mio. Fluggäste abgefertigt. Der Airport Bremen bietet zwar keine Interkontinentalverbindungen, aber Linienflüge zu insgesamt 14 Flughäfen in Deutschland und im europäischen Ausland. Im Touristikverkehr werden 23 Ziele in den wichtigsten europäischen Ferienregionen insgesamt 59 mal pro Woche angeflogen 5. Verkehrslandeplätze im Landkreis Oldenburg Des weiteren gibt es im Landkreis Oldenburg zwei zivile Verkehrslandeplätze mit regionaler Bedeutung: Ganderkesee (westlich des Ortskerns) und OldenburgHatten (Gemeinde Hatten). Schifffahrt Die einzige Möglichkeit, den Landkreis Oldenburg mit Binnenschiffen direkt zu erreichen, besteht in der Gemeinde Wardenburg, die im Norden an den Küstenkanal angebunden ist. Zudem tangiert die Hunte die nördliche Gemeindegrenze von Hude. Für den Landkreis Oldenburg relevante Hafenstandorte sind die Stadt Oldenburg, die Häfen an der Unterweser (Elsfleth, Brake und Nordenham) sowie die Bremischen Häfen (Bremen und Bremerhaven). Pendlerverflechtungen Starke Pendlerverflechtungen mit dem räumlichen Umfeld ... Der Landkreis Oldenburg ist sehr eng mit seinem räumlichen Umfeld verflochten. Von den gut 38.000 Beschäftigten am Wohnort 6 arbeiten nur 40 % im Landkreis selbst, d.h. der überwiegende Teil pendelt zur Arbeit in umliegende Standorte aus. Hinzu kommt, dass von den knapp 26.000 Beschäftigten am Arbeitsort 7 ebenfalls 40 % aus benachbarten Städten und Gemeinden in den Landkreis Oldenburg einpendeln (Übersicht 2.1-1). ... insbesondere Auspendler in die angrenzenden Verdichtungsräume Eine detaillierte Auswertung der Pendlerverflechtungen des Landkreises Oldenburg mit den umliegenden Landkreisen und kreisfreien Städten bestätigt die engen Verflechtungen mit den benachbarten Verdichtungsräumen Oldenburg auf der einen und Bremen / Delmenhorst auf der anderen Seite. Fast jeder zweite im Landkreis lebende Beschäftigte arbeitet in einer der drei genannten Städte. Die Pendlerverflechtungen in Richtung Osten (Stadt Bremen, Stadt Delmenhorst, LK Diepholz, LK Verden) sind hierbei etwas stärker ausgeprägt als in Richtung Norden (Stadt Oldenburg, LK Ammerland, LK Wesermarsch). In Richtung Süden und Südwesten (LK Vechta und Cloppenburg) sind nur wenige Auspendler zu verzeichnen. 5 6 7 Sommerflugplan 2001 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort im Landkreis Oldenburg, 30.6.1999 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort im Landkreis Oldenburg, 30.6.1999 11 Landkreis Oldenburg Auch als Einpendlerstandort spielt der Landkreis Oldenburg eine nicht unbedeutende Rolle. Die beiden wichtigsten Quellstandorte sind die Städte Delmenhorst und Oldenburg. Hier macht sich bemerkbar, dass zahlreiche Betriebe aus den Städten in den Landkreis verlagert wurden, die Beschäftigen aber ihre ursprünglichen Wohnorte beibehalten haben. Zudem gibt es beträchtliche Einpendlerströme aus den Landkreisen Cloppenburg und Vechta. Landkreis Oldenburg auch Einpendlerstandort Insgesamt ist die Pendlerbilanz des Landkreises mit - 32 % 8 stark negativ. Hier machen sich die hohen Auspendlerzahlen in Richtung der Zentren Bremen und Oldenburg bemerkbar. Aber auch mit der Stadt Delmenhorst und dem Landkreis Diepholz hat der Landkreis Oldenburg spürbar negative Pendlersalden. Demgegenüber sind aus den südwestlich angrenzenden Kreisen Cloppenburg und Vechta deutlich mehr Ein- als Auspendler zu verzeichnen. Pendlerbilanz des Landkreises insgesamt stark negativ Die Entwicklung von 1996 bis 1999 zeigt, dass die Pendlerverflechtungen zwischen dem Landkreis Oldenburg und den umliegenden Standorten leicht zugenommen haben. So ist in diesem Zeitraum sowohl die Zahl der Auspendler als auch der Einpendler angestiegen, während die Zahl der Nichtpendler zurück ging. Der negative Pendlersaldo des Landkreises konnte seit 1996 von - 33,7 % auf - 32,8 % etwas verringert werden. Pendlerverflechtungen nehmen zu 8 Einpendler abzgl. Auspendler in v.H. der Beschäftigten am Wohnort, 30.6.1999 12 Übersicht 2.1-1: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Pendlerverflechtungen des Landkreises Oldenburg 1999 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 30.6.1999 abs. in % der Besch. in % der Pendler Beschäftigte am Wohnort Nichtpendler Auspendler dar. Stadt Bremen Stadt Delmenhorst LK Diepholz LK Verden 38.460 15.684 22.776 5.424 3.728 1.428 180 100,0 40,8 59,2 14,1 9,7 3,7 0,5 100,0 23,8 16,4 6,3 0,8 Osten 10.760 28,0 47,2 Stadt Oldenburg LK Ammerland LK Wesermarsch 7.144 697 500 18,6 1,8 1,3 31,4 3,1 2,2 Norden 8.341 21,7 36,6 469 596 1,2 1,5 2,1 2,6 Südwesten 1.065 2,8 4,7 übriges Deutschland 2.610 6,8 11,5 Beschäftigte am Arbeitsort Nichtpendler Einpendler dar. Stadt Bremen Stadt Delmenhorst LK Diepholz LK Verden 25.856 15.684 10.172 704 2.202 725 96 100,0 60,7 39,3 2,7 8,5 2,8 0,4 100,0 6,9 21,6 7,1 0,9 Osten 3.727 14,4 36,6 Stadt Oldenburg LK Ammerland LK Wesermarsch 1.800 578 588 7,0 2,2 2,3 17,7 5,7 5,8 Norden 2.966 11,5 29,2 LK Cloppenburg LK Vechta 966 1.021 3,7 3,9 9,5 10,0 Südwesten 1.987 7,7 19,5 übriges Deutschland 1.492 5,8 14,7 Pendlerbilanz dar. Stadt Bremen Stadt Delmenhorst LK Diepholz LK Verden -12.604 -4.720 -1.526 -703 -84 -32,8 -12,3 -4,0 -1,8 -0,2 Osten -7.033 -18,3 Stadt Oldenburg LK Ammerland LK Wesermarsch -5.344 -119 88 -13,9 -0,3 0,2 Norden -5.375 -14,0 LK Cloppenburg LK Vechta 497 425 1,3 1,1 Südwesten 922 2,4 -1.118 -2,9 LK Cloppenburg LK Vechta übriges Deutschland Quelle: Bundesanstalt für Arbeit N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung 10 / 2001 13 Landkreis Oldenburg Bevölkerungsstruktur und –entwicklung Die Bevölkerung des Landkreises Oldenburg zeigt eine für ländliche Räume typische Altersstruktur auf, die hinsichtlich bestimmter Altersgruppen von der „Bevölkerungspyramide“ des Bundesgebietes insgesamt abweicht (Abb. 2.1-1) und in Teilräumen von starken Stadt-Umland-Wanderungen geprägt wurde: - Die Altersgruppe „bis unter 6 Jahre“ nimmt einen überproportional hohen Anteil von 7 % der Bevölkerung ein (113; früheres Bundesgebiet = 100). Auch die Gruppe „6 bis unter 18 Jahre“ ist mit einem Anteil von 15 % an der Bevölkerung überdurchschnittlich vertreten (110; früheres Bundesgebiet = 100). Abb. 2.1-1: Bevölkerung nach Altersjahren und Geschlecht am 31.12.1999 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 28.2.01 \\Hiwi1\public\[bevpyr Bevölkerungspyramide Dez99.xls]Tabelle311299 Altersstruktur der Bevölkerung 14 Abb. 2.1-2: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Bevölkerungsentwicklung insgesamt 128 1980=100 126 124 122 120 118 116 LK Oldenburg 114 Niedersachsen 112 früheres Bundesgebiet 110 108 106 104 102 100 98 96 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 99 00 28.02.2001 mit SVB99.xls]OL - Demgegenüber ist die Altersgruppe „18 bis unter 30 Jahre“ deutlich unterrepräsentiert. - Unterdurchschnittlich ist auch die Altersgruppe „65 Jahre und älter“ vertreten. Die älteren Einwohner nehmen an der Bevölkerung des Landkreises nur einen Anteil von 14 % ein (86; früheres Bundesgebiet = 100). Bevölkerungsentwicklung insgesamt deutlich positiv... Der Landkreis Oldenburg hat seit langem einen erheblichen Bevölkerungszuwachs erfahren (Abb. 2.1-2): Seit etwa 1988/89 ist die bis dahin schon deutlich überdurchschnittliche Zuwachsrate noch weiter gestiegen. Insgesamt nahm die Bevölkerung des Landkreises Oldenburg seit 1980 mit einem absoluten Zuwachs von etwa 24.000 Einwohner um 25 % zu, während die Bevölkerung in Niedersachsen und im früheren Bundesgebiet jeweils nur um etwa 9 % anstieg. Übertroffen wird dieses anhaltend hohe Bevölkerungswachstum nur von den – auch im Bundesvergleich überproportional dynamischen – Landkreisen Cloppenburg und Vechta. ... aber unterschiedlich in den Gemeinden Bei der Bevölkerungsentwicklung konnten insbesondere die Gemeinden Dötlingen, Hatten und Hude in den 90er-Jahren sehr hohe Zuwächse verzeichnen (Abb. 2.1-3). Diese Einwohnergewinne haben weitreichende Folgen für die bereitzustellende kommunale Infrastruktur insbesondere auch deshalb, weil die Bevöl- 15 Abb. 2.1.-3: Landkreis Oldenburg Komponenten der Bevölkerungsentwicklung 1996 - 2000 Bevölkerungsentwicklung, jeweils 1.1. Deutschland Bevölkerungsentwicklung früheres Bundesgebiet Natürliche Bevölkerungsentwicklung Wanderungssaldo Niedersachsen LK Oldenburg Dötlingen Hude (Oldenburg) Hatten Großenkneten SG Harpstedt Wardenburg Wildeshausen,Stadt Ganderkesee -5 0 5 10 15 20 25 in v.T. (jahresdurchschnittlich) NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 28.2.01 C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Nov2000.xls]OL kerungszuwächse altersspezifisch 9 erfolgten. Dadurch ergeben sich u.a. Auswirkungen auf die materielle Infrastruktur (z.B. Kindergärten, Schulen), auf den Arbeitsmarkt (z.B. die Nachfrage nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen- und Teilzeitbeschäftigte) oder auf den Öffentlichen Personennahverkehr. Demgegenüber verlief der relative Bevölkerungszuwachs in den Gemeinden Ganderkesee und Wardenburg in eher gemäßigten Größenordnungen. Der Wanderungssaldo (Zuzüge abzüglich Fortzüge) für den Landkreis Oldenburg weist im Vergleich zu allen benachbarten Regionen überproportional hohe Werte auf und ist die wesentliche Ursache für die insgesamt überdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung (Abb. 2.1-3). In den Jahren 1992 bis 1999 saldierten sich die Zuwanderungen auf jahresdurchschnittlich etwa 1.500 Personen. Auch der aussagekräftigere relative Wanderungssaldo (bezogen auf die Einwohnerzahl) belegt die deutlichen Wanderungsgewinne des Landkreises Oldenburg. Lediglich in der Altersgruppe der etwa 19- bis 24-Jährigen treten ausbildungsbedingte 9 Wanderungsgewinne insb. durch junge Familien. Die derzeitige Altersstruktur ist in diesen Gemeinden sehr deutlich durch die unter Achtzehnjährigen geprägt. Wanderungssaldo ebenfalls deutlich positiv ... 16 Abb. 2.1-4: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung und den Erwerbstätigen insgesamt Anteil der Wirtschaftsbereiche an insgesamt 100% 90% 80% 70% 60% Land- und Forstwirtschaft Produzierendes Gewerbe private Dienstleistungen staatliche Dienstleistungen 50% 40% 30% 20% 10% 0% LK Oldenburg Niedersachsen früheres Bundesgebiet LK Oldenburg Bruttowertschöpfung 1996 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover Niedersachsen früheres Bundesgebiet Erwerbstätige 1997 28.2.01 C:\Daten\BILDER\[bws u et Bilder.xls]Tabelle Wanderungsverluste auf, deren Ursachen in erster Linie auf das Fehlen von Hochund Fachhochschulen im Landkreis Oldenburg zurück gehen. ... und geprägt durch Suburbanisierungseffekte Von den Stadt-Umland-Wanderungen aus der Stadt Oldenburg profitierten im Landkreis Oldenburg insbesondere die Gemeinden Hatten (+ 1.600 Personen 10) und Wardenburg (+ 1.300). Die mit der Suburbanisierung verbundenen Zuwanderungen aus der Stadt Bremen betrafen insbesondere die Gemeinde Ganderkesee (+ 1.500), aber auch die Gemeinde Hude (+ 500) und die Samtgemeinde Harpstedt (+ 600 Personen). Diese drei Gemeinden verzeichneten zusätzlich Wanderungsgewinne aus der Stadt Delmenhorst. Wirtschaftsstruktur und –entwicklung Relativ niedrige Bruttowertschöpfung Im Landkreis Oldenburg wird eine jährliche Bruttowertschöpfung in Höhe von insgesamt über 3 Mrd. DM 11 erwirtschaftet. Bezogen auf die Bevölkerung ergibt sich somit eine unterdurchschnittliche Wirtschaftsleistung von rund 30.000 DM je Einwohner (60; früheres Bundesgebiet = 100). In den benachbarten Landkreisen liegt dieser Wert ausnahmslos höher. 10 11 1980 - 1999 Bruttowertschöpfung zu Marktpreisen, 1996 17 Abb. 2.1-5: Landkreis Oldenburg Beschäftigtenentwicklung insgesamt 1980=100 180 170 160 150 140 130 120 110 100 LK Oldenburg Niedersachsen 90 früheres Bundesgebiet 80 70 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 28.02.2001 C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 Bei einer näheren Betrachtung der Bruttowertschöpfung 12 können folgende zentrale Aussagen zur sektoralen Wirtschaftsstruktur des Landkreises Oldenburg getroffen werden: - Der Primäre Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) 13 nimmt in der Wirtschaftsstruktur des Landkreises Oldenburg – in Relation zum Bundesdurchschnitt – eine überproportionale Rolle ein. Allerdings sind in den angrenzenden, ebenfalls ländlichen Landkreisen ähnlich hohe Anteilswerte anzutreffen. - Das Produzierende Gewerbe ist dagegen – wie auch in den umliegenden Landkreisen – unterdurchschnittlich vertreten. - Auch die Dienstleistungen sind leicht unterdurchschnittlich ausgeprägt. 12 13 Bruttowertschöpfung, Anteile der Erwerbstätigen sowie der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Die Verwendung des Indikators „Bruttowertschöpfung“ zur Ermittlung der Wirtschaftsstruktur und –entwicklung ist für kleinere und insbesondere stark verflochtene Gebietseinheiten (wie dem Landkreis Oldenburg) wegen der statistischen Zuordnungs- bzw. Berechnungsverfahren nicht unproblematisch, insbesondere Wachstumsraten betreffend. Aussagekräftiger sind für die vorliegende Regionalanalyse die Anteile der „Erwerbstätigen“ und „Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten“. Weitergehende Aussagen zur Struktur und Entwicklungen der Landwirtschaft sind im Regionalen Raumordnungsprogramm für den Landkreis Oldenburg 1996, S. 68-79 nachzulesen. 99 mit SVB99.xls]OL Wirtschaftsstruktur nach Sektoren 18 Abb. 2.1-6: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Beschäftigtenentwicklung im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor 1980=100 180 170 LK Oldenburg 160 früheres Bundesgebiet LK Oldenburg 150 früheres Bundesgebiet Dienstleistungen 140 130 120 110 Prod. Gewerbe 100 90 80 70 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 ab 1998 neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993 (WZ93), Zeitreihen vor und nach 1988 nur eingeschränkt miteinander vergleichbar. N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 Erwerbstätige am Arbeitsort nach Sektoren 28.02.2001 mit SVB99.xls]OL Die Erwerbstätigen am Arbeitsort 14 verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Wirtschaftssektoren (Abb. 2.1-4): - 8,3 % der Erwerbstätigen gehören dem Primären Sektor an. Innerhalb der Vergleichsregionen ist nur im Landkreis Ammerland mit 10,7 % ein höherer Anteilswert anzutreffen. - Auf das Produzierende Gewerbe entfallen 31,3 % der Erwerbstätigen. Von den Vergleichslandkreisen hat nur der Landkreis Diepholz einen geringeren Anteilswert in Höhe von 29,8 %. Die benachbarten Städte weisen geringere Anteile im Produzierenden Gewerbe sowie höhere Anteile innerhalb des Dienstleistungssektors auf. - Auf die Dienstleistungen entfallen im Landkreis Oldenburg 60,6 % der Erwerbstätigen ein; insgesamt 17,4 % gehören zu den staatlichen Dienstleitungen. Nur der Landkreis Diepholz hat in der Gruppe der Vergleichslandkreise im Tertiären Sektor einen noch höheren Anteil von 63,2 %. 14 1997 19 Abb. 2.1-7: Landkreis Oldenburg Branchenspezialisierung des Produzierenden Gewerbes im LK Oldenburg 1999 12 Anteil der Wirtschaftszweige an den Beschäftigten insgesamt in % 11 10 LK Oldenburg 9 früheres Bundesgebiet 8 7 6 5 4 3 2 1 Schiffbau Mineralölverarbeitung Feinkeramik Herst. v. Musikinstr. u.a. Papiererzeugung NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover Herst. v. ADV-Geräten Glasindustrie NE-Metallindustrie Luftfahrzeugbau Gießereien Gummiverarbeitung Papierverarbeitung Eisen- u. Stahlindustrie Bergbau Stahlbau Steine u. Erden Feinmechanik, Optik Druckereien Land-, Forstwirtschaft Textil-, Bekleidungsindustrie Energie-, Wasserversorgung Stahlverformung Kunststoffverarbeitung Holzindustrie Herst. v. EBM-Waren Chemie Maschinenbau Ernährungsgewerbe Elektrotechnik Baugewerbe Straßenfahrzeugbau 0 01.03.2001 C:\Daten\BILDER\[Badsvbb mit99.xls]OL Der Landkreis Oldenburg zählt etwa 26.000 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 15, davon etwa 7.000 in der Gemeinde Ganderkesee und rund 6.000 in der Stadt Wildeshausen. In Relation zur Bevölkerung liegt die Zahl der Beschäftigten (Beschäftigtenbesatz) um etwa ein Drittel unter dem Bundesniveau. Die Ursachen hierfür liegen v.a. in den intensiven Arbeitsmarkt- bzw. Pendlerverflechtungen des Landkreises Oldenburg mit den benachbarten Städten. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Die Beschäftigtenentwicklung verlief seit 1980 weit überdurchschnittlich: Es wurde eine Zunahme um 7.700 Beschäftigungsverhältnisse erzielt, was einem jahresdurchschnittlichen Zuwachs um fast 2 % entspricht. Im früheren Bundesgebiet lag dieser Wert bei 0,3 %, in Niedersachsen bei 0,4 %. Lediglich der Landkreis Vechta (2,6 %) kann von den Vergleichsregionen diesen Wert noch übertreffen. Während die Entwicklung in den 80er Jahren noch weitgehend dem Bundestrend folgte, verzeichnete der Landkreis Oldenburg seit Ende der 80er Jahre deutlich überdurchschnittliche Beschäftigtenzuwächse (Abb. 2.1-5). Beschäftigtenentwicklung seit 1980 ... 15 30.6.1999 (WZ 93) 20 Abb. 2.1-8: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Branchenspezialisierung des Dienstleistungsbereichs im LK Oldenburg 1999 12 Anteil der Wirtschaftszweige an den Beschäftigten insgesamt in % 11 10 9 8 7 LK Oldenburg früheres Bundesgebiet 6 5 4 3 2 1 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover Schiffahrt Eisenbahnen Verlagswesen Telekommunikation Reinigung, Körperpflege Versicherungen Straßenverkehr Gebäudereinig.,Abfallbeseit. Techn. Beratung, Plan. Übriger Verkehr Rechts-, Wirtsch.beratung Kreditinstitute Organis. oh. Erwerbszweck Übr. untern.bez.DL Wissenschaft,Bildung,Medien Gastgewerbe Großhandel Geb.körpersch., Sozialvers. Gesundheitswesen Einzelhandel 0 01.03.2001 C:\Daten\BILDER\[Badsvbb mit99.xls]OL ... im Produzierenden Gewerbe und den Dienstleistungen Insbesondere in den Dienstleistungszweigen wurden überproportionale Gewinne erzielt. Die Beschäftigungsentwicklung im Produzierenden Gewerbe zeichnete sich im Landkreis Oldenburg durch eine deutliche Wachstumsphase während der ersten Jahre nach der Wiedervereinigung aus. Aber auch nach Auslaufen des „Vereinigungsbooms“ wurden hier noch Zuwächse erreicht, während auf Bundesebene die Beschäftigung im Produzierenden Gewerbe bereits deutlich abnahm (Abb. 2.1-6). ... Aufteilung der SVB nach Wirtschaftsbereichen Von den 26.000 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des Landkreises entfallen fast 10.000 SVB (38 %) auf das Produzierende Gewerbe und etwa 15.000 auf den Dienstleistungssektor (59 %). Branchenspezialisierung im Produzierenden Gewerbe Die Branchenspezialisierung des Produzierenden Gewerbes im Landkreis Oldenburg zeigt überdurchschnittliche Anteile des Baugewerbes (typisch für ländliche Räume), des Maschinenbaus und des Ernährungsgewerbes an den Beschäftigten. In den meisten anderen Branchen wird der Bundesdurchschnitt aber nicht erreicht (Abb. 2.1.-7). 21 Landkreis Oldenburg Der Anteil des Auslandsumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe 16 betrug 1999 bei den Unternehmen im Landkreis Oldenburg nur 16,7% (47, früheres Bundesgebiet = 100). In den Jahren 1995 bis 1999 ist dieser Anteil kontinuierlich geschrumpft. Von den Vergleichsregionen erzielen allerdings nur die Stadt Bremen (147) und der Landkreis Wesermarsch (135) höhere Anteile. Auslandsumsatz im Verarbeitenden Gewerbe Die Betriebsgrößenstatistik im Verarbeitenden Gewerbe weist für den Landkreis Oldenburg nur einen Betrieb mit mehr als 500 Beschäftigten aus sowie 28 Betriebe mit 50 bis 499 Beschäftigten und 79 Betriebe mit bis zu 49 Beschäftigten 17. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) prägen demnach deutlich die Wirtschaftsstruktur des Landkreises. Betriebsgrößenstruktur im Verarbeitenden Gewerbe Eine Auswertung der Besitzverhältnisse der 104 größeren Industriebetriebe 18 des Landkreises Oldenburg ergibt, dass sich fast alle dieser Betriebe im Familienbesitz 19 befinden. Die Eigentümer sind fast ausschließlich im Landkreis selbst oder aber im übrigen Niedersachsen ansässig. Lediglich 12 Betriebe weisen ihren Eigentümer in einem anderen Bundesland aus, und nur vier Betriebe haben einen ausländischen Besitzer. Die im Landkreis Oldenburg ansässigen Betriebe unterliegen im Großen und Ganzen also kaum externer Kontrolle. Die hohe Eigenständigkeit der ansässigen Betriebe ist hinsichtlich zukünftiger betrieblicher Standortentscheidungen positiv zu bewerten. Kontrollstrukturen im Produzierenden Gewerbe Hinsichtlich der Struktur des Dienstleistungssektors fallen die leicht überdurchschnittlichen Anteile des Einzel- und Großhandels an den insgesamt 15.000 Beschäftigten im Bereich der Dienstleistungen auf. Das Gastgewerbe nimmt ebenfalls einen hohen Anteil an den Beschäftigten ein, der sogar sehr deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt (Abb. 2.1-8). Branchenstruktur im Dienstleistungssektor Für die regionale Wirtschaftsentwicklung sind Unternehmensgründungen von besonderer Bedeutung, weil sie neue Arbeitsplätze schaffen, den Unternehmensbestand erneuern und den regionalen Strukturwandel forcieren sowie oftmals innovative und zukunftsorientierte Produkte und Technologien einführen. Die im Landkreis Oldenburg festzustellende, im Großen und Ganzen etwa durchschnittlichen Gründungaktivitäten werden sowohl durch eine Sonderauswertung des ZEW (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim) als auch durch die Gewerbeanmeldestatistik ausgewiesen. Unternehmensgründungen Nach einer (bereinigten) Sonderauswertung der Unternehmensgründungen des ZEW für die Jahre 1990 bis 1999 kann das Gründungsgeschehen anhand der Gründungsintensität 20 analysiert werden. Demnach lag die Intensität der Gründungen im Landkreis Oldenburg in der Phase von 1990 bis 1999 in etwa im westdeutschen Durchschnitt (99; früheres Bundesgebiet = 100) und damit höher als im eher „gründungsschwachen“ Regierungsbezirk Weser-Ems. In den beiden letzten Gründungsintensität in den 90er Jahren im westdeutschen Schnitt ... 16 17 18 19 20 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Stand: Ende Sept. 1999 Unternehmen und Betriebsteile der Industrie mit mindestens 20 Beschäftigten In seltenen Fällen kommen noch die vier Klassifikationen Joint-Venture, Streubesitz, genossenschaftlich, staatlich vor. Unternehmensgründungen bezogen auf die erwerbsfähige Bevölkerung (im Alter von 15 bis unter 65 Jahren) 22 Abb. 2.1-9: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Gewerbeanmeldungen nach Wirtschaftsbereichen, 1996 bis 2000 Gewerbeanmeldungen* 1996 - 2000 (Summe) je 10.000 Erwerbsfähige** 50 45 40 35 30 Deutschland 25 Niedersachsen 20 LK Oldenburg 15 10 5 * Betriebsgründungen; Hauptniederlassung übrige Wirtschaftszweige sonstige Dienstleistungen unternehmensbez. Dienstleistungen Finanzdienstleistungen Verkehr,Nachrichtenübermittlung Gastgewerbe Handel Bau Verarbeitendes Gewerbe Land-,Forstwirtschaft,Fischerei 0 ** Bev. im Alter v. 15 b. unt. 65 Jahren NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 1.11.01 C:\Kopie von Daten\DATBANK\STANDORT\[gewanm00 Gewerbeanmeldungen Betriebsgründungen 96b00.xls]Grafiken Jahren dieses Zeitraums wurden im Landkreis Oldenburg sogar leicht überdurchschnittliche Werte erzielt. Die angrenzenden Kreise weisen eine deutlich unterdurchschnittliche Gründungsintensität auf, mit Ausnahme von Vechta (109) und dem stark überdurchschnittlichen Landkreis Diepholz (175). ... aber Unterschiede in den Wirtschaftsbereichen Für die Jahre 1990 bis 1999 ist im Produzierenden Gewerbe (104; früheres Bundesgebiet = 100) eine leicht überdurchschnittliche und im Dienstleistungssektor (97) eine leicht unterdurchschnittliche Gründungsintensität zu verzeichnen. Die Gründungsintensität in den technologieorientierten Wirtschaftszweigen 21 ist im Landkreis Oldenburg deutlich unterdurchschnittlich ausgeprägt (83; früheres Bundesgebiet = 100). Gewerbeanmeldungen 1996 bis 2000 ... Nach der Statistik der Gewerbeanmeldungen wurden im Landkreis Oldenburg in den Jahren von 1996 bis 2000 insgesamt etwa 1.340 Gewerbeanmeldungen 22 registriert. Davon entfielen ca. 30 Anmeldungen auf den Primären Sektor, rund 350 auf das Produzierende Gewerbe und knapp 1.000 auf den Dienstleistungssektor. 21 22 Aggregation von technologieorientierten Wirtschaftsbereichen aus dem Verarbeitenden Gewerbe (75; früheres Bundesgebiet = 100) und aus dem Dienstleistungssektor (85). echte Neuerrichtung, Hauptniederlassung, 1996-2000 (Summe) 23 Landkreis Oldenburg Nach der Gewerbeanmeldestatistik ist im Vergleich mit dem Landesmittelwert für den Landkreis Oldenburg eine unterdurchschnittliche (83; Niedersachsen = 100), in Relation zum gesamtdeutschen Schnitt aber eine überdurchschnittliche Gründungsintensität 23 festzustellen (121; Deutschland = 100). Dies betrifft fast alle Wirtschaftsbereiche, lediglich bei den Finanzdienstleistungen und den sonstigen Dienstleistungen ist eine leicht unterdurchschnittliche Intensität zu verzeichnen. Die Gründungsintensität bei Unternehmensbezogenen Dienstleistungen liegt dagegen über Landes- und Bundesschnitt (Abb. 2.1-9). ... Gründungsintensität bei den Gewerbeanmeldungen leicht über dem gesamtdeutschen Schnitt Arbeitsmarkt und Einkommen Im Landkreis Oldenburg sind etwa 4.300 Arbeitslose 24 registriert, was einer Arbeitslosenquote von 8,5 % (früheres Bundesgebiet 8,7 %, Niedersachsen 10,3 %, Regierungsbezirk Weser-Ems 10,1 %) entspricht. Die umliegenden Städte 25 weisen deutlich höhere Arbeitslosenquoten auf. Von den angrenzenden Landkreisen haben Vechta (6,4 %) und Diepholz (7,1 %) niedrigere Arbeitslosenquoten und Cloppenburg (8,8 %), Ammerland (9,5 %) sowie Wesermarsch (10,6 %) höhere Werte. Arbeitslosenquote Die Entwicklung der Arbeitslosenquote ergibt sich für den Landkreis Oldenburg im Wesentlichen aus drei Komponenten: Während die Nachfrage nach Arbeitskräften angestiegen ist (positive Beschäftigtenentwicklung), hat auch das Arbeitskräfteangebot aufgrund der hohen Bevölkerungszuwächse in den letzten Jahren zugenommen. So ist die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (18 bis 65 Jahre) kontinuierlich angewachsen. Hinzu kommt als dritte Determinante der Arbeitslosenquote die intensive Verflechtung des Landkreises mit den angrenzenden kreisfreien Städten. Determinanten der Arbeitslosigkeit Insgesamt nahm die Arbeitslosenquote im Landkreis Oldenburg im Zeitraum von etwa 1991 bis 1997 jahresdurchschnittlich kontinuierlich zu und erreichte mit 10,2 % 1997 den Höhepunkt. Seitdem ist eine ständige Abnahme zu beobachten (Abb. 2.1-10). Noch aussagekräftiger ist der Vergleich mit dem Bundestrend: Bis Anfang der 90er Jahre lag die Arbeitslosenquote deutlich über den Werten für das frühere Bundesgebiet. In der Folgezeit konnte dann eine unterdurchschnittliche Quote verzeichnet werden, wobei sich die Werte aktuell wieder etwas ungünstiger entwickelt haben. Entwicklung der Arbeitslosenzahlen 23 24 25 echte Neuerrichtungen, Hauptniederlassung, 1996-2000 (Summe) je Erwerbsfähigen (Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren) jahresdurchschnittlich im Jahr 2000 Oldenburg (12 %), Delmenhorst (13,3 %), Bremen (13,5 %) 24 Abb. 2.1-10: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Arbeitslosenquoten Arbeitslosenquoten Quartalswerte und Trendwerte in % 13 12 früheres Bundesgebiet 11 10 9 LK Oldenburg 8 7 6 5 4 3 2 1 Differenz zum Bundeswert in %-Punkten 0 -1 -2 8 8 8 9 9 0 9 1 9 2 9 3 9 4 9 5 9 6 Ende des Quartals NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 9 7 9 8 9 9 0 0 0 1 27.02.2001 C:\Daten\BILDER\[Alalqkrs ALQ seit 88.xls]Tabelle1 Lohn- und Gehaltsniveau... Auch das Lohn- bzw. Gehaltsniveau ist Ausdruck der Wirtschaftsstruktur und kann die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung einer Region beeinflussen. Einerseits können niedrige Löhne aus unternehmerischer Sicht ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbs- und letztlich Standortfaktor sein. Andererseits ergeben sich aus der Sicht der Beschäftigten Auswirkungen auf die Einkommenssituation der privaten Haushalte, die bei Arbeits- und Wohnortsuche eine Rolle spielen können. ... leicht unterdurchschnittlich Im Landkreis Oldenburg liegen die Löhne der Arbeiter im Verarbeitenden Gewerbe bei ca. 30 DM 26 und somit unter dem Bundes- und Landesniveau (etwa 36 DM), aber noch über den Werten für die Landkreise Cloppenburg sowie Ammerland, Diepholz und Vechta. Ähnlich ist die Situation bei den Gehältern der Angestellten im Verarbeitenden Gewerbe. Damit ergeben sich im Hinblick auf ein niedriges Lohn- und Gehaltsniveau für den Landkreis Oldenburg keine besonderen regionalen Wettbewerbsvorteile. Pro-Kopf-Einkommen Das im Landkreis Oldenburg erzielte Pro-Kopf-Einkommen wuchs von 10.000 DM im Jahr 1980 auf 20.700 DM im Jahr 1995 an. Die Beträge lagen damit deutlich 26 1999 25 Landkreis Oldenburg unter dem Bundesdurchschnitt. Immerhin konnte in dieser Zeit der Abstand zum Bundesniveau von 80 % (früheres Bundesgebiet = 100) auf 95 % verringert werden. In Relation zu anderen ländlichen Regionen wird im Landkreis Oldenburg ein vergleichsweise hohes Einkommen erzielt. Die Ursachen hierfür liegen u.a. in den Stadt-Umland-Wanderungen begründet: Im Rahmen der Suburbanisierungsprozesse wurden im Landkreis Oldenburg erhebliche Bevölkerungszuwächse verzeichnet. Insbesondere haben die attraktiven Wohnstandorte in den Umlandgemeinden der Städte Oldenburg, Delmenhorst und Bremen vom Zuzug besser verdienender Bevölkerungsschichten profitiert. Ausbildung und Qualifikation Der Landkreis Oldenburg verfügt an den Standorten Wildeshausen und Ganderkesee über Berufsbildende Schulen mit zusammen 1.400 Schülern 27. Bezogen auf die Bevölkerungsgruppe der 18- bis 25-Jährigen und in Relation zum Landesdurchschnitt ergibt sich somit ein stark unterdurchschnittlicher Anteil von Schülern (42; Niedersachsen = 100), der allerdings aufgrund der engen Verflechtung mit den benachbarten kreisfreien Städten relativiert werden muss. Berufsbildende Schulen Die 1.600 Sozialversicherungspflichtigen Auszubildenden (1999) nehmen einen Anteil von 6 % an den Beschäftigten des Landkreises Oldenburg ein. Dieser Wert liegt über dem Bundeswert und in etwa auf dem Niveau des Landesdurchschnitts. Im Vergleich mit den meisten benachbarten Landkreisen ist der Anteil allerdings unterdurchschnittlich. Seit 1985/86 ist eine Abnahme der Auszubildendenzahlen zu verzeichnen (Abb. 2.1-11). Auszubildendenzahlen Der Landkreis Oldenburg ist zwar kein Hochschulstandort, profitiert aber von der unmittelbaren Nähe zu den drei Fachhochschul- bzw. Hochschulstandorten Bremen, Oldenburg und Vechta. Hochschulen Die Qualifikation der Arbeitskräfte gewinnt eine zunehmende Bedeutung als Standortfaktor. Die Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (ohne Auszubildende) gliedern sich nach ihrem Berufsabschluss wie folgt auf (1998): Qualifikationsstruktur der Arbeitskräfte - 15 % der SVB haben keine abgeschlossene Berufsausbildung vorzuweisen. Dieser Anteilswert ist unterdurchschnittlich. - Ein mittleres Qualifikationsniveau besitzen 81 % der SVB, was leicht überdurchschnittlich ist. - Einen Fachhochschul- bzw. Hochschulabschluss haben 4 % der SVB erreicht. Dieser Wert ist zwar unterdurchschnittlich, aber für überwiegend ländlich geprägte Räume nicht untypisch, was auch in den angrenzenden Landkreisen zu beobachten ist. 27 1999 26 Abb. 2.1-11: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Entwicklung der Auszubildendenzahlen seit 1980 15 Auszubildendenquoten in % und Auszubildende absolut 14 3.000 Bundesgebiet West 13 LK Oldenburg Quote 12 LK Oldenburg abs. 2.500 11 2.000 10 9 8 1.500 7 6 1.000 5 4 3 500 2 1 0 0 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 1.3.01 C:\Daten\DATBANK\STANDORT\[SVB99 SVB Frau TZ Azubi.xls]Bilder Öffentliche Finanzen Einnahmen der Gemeinden ... Die Einnahmen der kreisangehörigen Gemeinden des Landkreises Oldenburg fallen vergleichsweise gering aus. Gemessen an der Einwohnerzahl wird nur ein Niveau von etwa 90 % des Landesdurchschnitts 28 erreicht. Die NettoSteuereinnahmen der Gemeinden liegen bei durchschnittlich ca. 900 DM je Einwohner (73; Niedersachsen = 100) 29. Dieser Betrag wird nur in den Landkreisen Cloppenburg und Ammerland noch unterschritten. ... differenziert nach Einnahmearten - Die Gewerbesteuereinnahmen (netto) erreichen mit 220 DM je Einwohner nur ein unterdurchschnittliches Niveau (Abb. 2.1-12). Selbst die übrigen Vergleichsregionen mit unterdurchschnittlichen Gewerbesteuereinnahmen – Landkreise Ammerland (240) und Cloppenburg (320), Stadt Delmenhorst (400) – erzielen teilweise deutlich höhere Einnahmen. - Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer liegt dagegen mit 446 DM je Einwohner (93; Niedersachsen = 100) im oberen Bereich der Vergleichslandkreise. 28 29 90er Jahre 1999 27 Abb. 2.1-12: Landkreis Oldenburg Gewerbesteuereinnahmen 1999 Gewerbesteuereinnahmen (netto) je Einwohner Deutschland früheres Bundesgebiet Niedersachsen LK Oldenburg Großenkneten Wildeshausen,Stadt SG Harpstedt Wardenburg Dötlingen Ganderkesee Hude (Oldenburg) Hatten 0 20 40 60 80 100 Nds = 100 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 28.2.01 C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Nov2000.xls]OL Die Steuereinnahmekraft erreichte im Landkreis Oldenburg 980 DM je Einwohner (81; Niedersachsen = 100). Auch im Vergleich zu den benachbarten Kreisen ist dies unterdurchschnittlich. Zudem hat sich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre der Abstand zum Landesdurchschnitt von Jahr zu Jahr vergrößert (Abb. 2.1-13). Steuereinnahmekraft unterdurchschnittlich Auch die Ausgaben der kreisangehörigen Gemeinden je Einwohner (haushaltsmäßige Darstellung) sind unterdurchschnittlich ausgeprägt (84; Niedersachsen = 100). Ausgaben der Gemeinden Die Einheits- und Samtgemeinden weisen (am 1.1.2000) einen vergleichsweise geringen Schuldenstand aus (69; Niedersachsen = 100). Von den Nachbarregionen verzeichnet nur der Landkreis Vechta (66) einen noch geringeren Wert. Auch der Schuldenstand der Gemeinden und Kreise liegt 30 deutlich unter dem Durchschnittsniveau (54; Niedersachsen = 100). Verschuldung der Gemeinden 30 1.1.2000 28 Abb. 2.1-13: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Steuereinnahmekraft 1989 und 1999 Steuereinnahmekraft je Einwohner Deutschland 1989 1999 früheres Bundesgebiet Niedersachsen LK Oldenburg Großenkneten Wildeshausen,Stadt SG Harpstedt Ganderkesee Wardenburg Dötlingen Hude (Oldenburg) Hatten 0 20 40 60 80 100 120 Nds = 100 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 28.2.01 C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Nov2000.xls]OL 29 2.2 Landkreis Oldenburg Charakterisierung und Bewertung der Gemeinden Ergänzend zur Analyse der Wirtschaftsentwicklung und Standortbedingungen im Landkreis Oldenburg werden im Folgenden die einzelnen Wohn- und Wirtschaftsstandorte differenziert betrachtet. Ziel ist die Charakterisierung der Gemeinden im Hinblick auf ihre gewerbeflächenrelevanten Standort- und Vermarktungspotenziale. Stärken für das Standort- u. Ganderkesee Gewerbeflächenmarketing 30.000 Einwohner 31 + 32 ! Nähe zu den bedeutenden Wirtschaftsstand- 34 % Pendlerbilanz: orten Bremen und Delmenhorst 6.700 Beschäftigte 33 + 34 Wirtschaftsstandort: ! Hervorragende Ver- Größter Wohn- und Wirtschaftsstandort des Landkreises kehrsanbindung; Po- 3 Grundzentren (Ganderkesee, Bookholzberg und Heide) tenzial für Gewerbeflä- Deutlicher Auspendlerüberschuss, Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund chenstandorte unmit- Mit 220 Einw./km² höchste Bevölkerungsdichte im Landkreis telbar an der Autobahn - Lage in unmittelbarer Nähe zur Stadt Delmenhorst sowie in kurzer Entfernung zur Hansestadt ! Größter Wohnstandort Bremen im Landkreis, dadurch großes Arbeitskräftepo- Direkte Autobahnanbindung, A 28 verläuft durch das Gemeindegebiet, 4 Anschlussstellen, tenzial Bahnanschluss mit 2 Bahnhöfen (Fahrzeit Ganderkesee – Bremen Hbf. beträgt ca. 20 Minuten) ! Hohe Wohnstandortqualität - Ausgewogene Wirtschaftsstruktur, Dienstleistungen und Produzierendes Gewerbe jeweils durchschnittlich vertreten - Betriebsgrößenstruktur durch Mittelstand geprägt, einige größere Unternehmen - Arbeitslosenquote in Höhe von 7,9 % 35 unter Landkreis-, Landes- und Bundesdurchschnitt Wohnstandort: Stärken für das Standort- u. Wildeshausen, Stadt Gewerbeflächenmarketing Wohnstandort: 16.900 Einwohner Pendlerbilanz: + 12 % Wirtschaftsstandort: 6.200 Beschäftigte + + - Zweitgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort des Landkreises, Kreisstadt und einziges Mittelzentrum des Landkreises, ausgeprägte Konzentration der Bevölkerung auf die Kernstadt Wildeshausen - Einziger Wirtschaftsstandort im Landkreis mit Einpendlerüberschuss - Mit Abstand höchste Einzelhandelszentralität im Landkreis - Vergleichsweise große Entfernung zu den nächstgelegenen Oberzentren Bremen (35 km) und Oldenburg (35 km) - Direkte Autobahnanbindung, A 1 verläuft durch das Stadtgebiet, 2 Anschlussstellen, allerdings wird Ausweisung von Gewerbeflächen direkt in der Nähe der A 1 auf dem Stadtgebiet erschwert, Bahnanschluss (Fahrzeit nach Bremen Hbf. beträgt ca. 40 Minuten) - Überdurchschnittlicher Anteil an Beschäftigten im Dienstleistungssektor - Stöver-Firmengruppe als wichtiger Arbeitgeber (überregional etwa 1.500 Mitarbeiter) - Landkreisdurchschnittliche Arbeitslosenquote in Höhe von 8 % 31 32 33 34 35 ! Hervorragende Verkehrsanbindung, d.h. Potenzial für autobahnnahe Gewerbeflächenstandorte ! Lage unmittelbar an der überregional bedeutenden Achse A 1 ! Wirtschaftliches Zentrum im Süden des Landkreises Oldenburg, Kreisstadt und Mittelzentrum ! Hohe Wohnstandortqualität Bevölkerung am 30.6.2000 jahresdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung 1996 bis 2000 (jeweils 1.1.) nach 7 Klassen (+++: sehr stark ... o: etwa Bundesdurchschnitt ... ---: sehr schwach) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, 30.6.1999 jahresdurchschnittliche Entw. der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (insg.) 1995 bis 1999 (jeweils 30.6.) nach 7 Klassen (+++: sehr stark ... o: etwa Bundesdurchschnitt ... ---: sehr schwach) 30.6.2000 30 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Stärken für das Standort- u. Wardenburg Gewerbeflächenmarketing Wohnstandort: 15.500 Einwohner Pendlerbilanz: - 47 % Wirtschaftsstandort: 2.700 Beschäftigte ++ ++ - Drittgrößter Wohnstandort und viertgrößter Wirtschaftsstandort im Landkreis - Lage in unmittelbarer Nähe zur Stadt Oldenburg - Konzentration der Bevölkerung auf Wardenburg und den Stadtrand Oldenburg (Hundmühlen, Tungeln) - Deutlicher Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund - Direkte Autobahnanbindung, A 29 verläuft durch das Gemeindegebiet, 1 Anschlussstelle, Anbindung an den Küstenkanal, kein Bahnanschluss - Wirtschaftsstruktur: überdurchschnittlicher Anteil des Produzierenden Gewerbes - Betriebsgrößenstruktur überwiegend durch kleinere Unternehmen geprägt - Arbeitslosenquote von 8,6 % (über Landkreis-, aber unter Landes- und Bundesdurchschnitt) ! Nähe zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Stadt Oldenburg ! Hervorragende Verkehrsanbindung, d.h. Potenzial für Gewerbeflächenstandorte unmittelbar an der Autobahn ! Hohe Wohnstandortqualität Stärken für das Standort- u. Hude Gewerbeflächenmarketing Wohnstandort: 15.100 Einwohner Pendlerbilanz: - 35 % Wirtschaftsstandort: 3.100 Beschäftigte +++ ++ - Viertgrößter Wohn- und drittgrößter Wirtschaftsstandort des Landkreises Konzentration der Bevölkerung auf den Kernort Hude im Osten des Gemeindegebietes Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund Östliches Gemeindegebiet grenzt unmittelbar an die Stadt Oldenburg Direkte Autobahnanbindung, A 28 verläuft durch den Süden des Gemeindegebietes, 2 Anschlussstellen, kurze Entfernung zur A 29 im Osten, Bahnanschluss mit 1 Bahnhof (Fahrzeit beträgt nach Oldenburg ca. 10 Minuten und nach Bremen Hbf. ca. 20 Minuten) - Wirtschaftsstruktur: höchster Anteil an Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe im Landkreis - Betriebsstruktur durch drei größere sowie durch mittlere Unternehmen geprägt - Arbeitslosenquote bei 7,6 %, d.h. unter Landkreis-, Landes- und Bundesdurchschnitt ! Nähe zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Stadt Oldenburg ! Hervorragende Verkehrsanbindung, d.h. Potenzial für autobahnnahe Gewerbeflächenstandorte ! Hohe Wohnstandortqualität Stärken für das Standort- u. Großenkneten Gewerbeflächenmarketing Wohnstandort: 13.100 Einwohner Pendlerbilanz: - 31 % Wirtschaftsstandort: 2.700 Beschäftigte - - ++ o Fünftgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort im Landkreis Bevölkerungsschwerpunkte in Huntlosen, Großenkneten und Ahlhorn Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund Vergleichsweise große Entfernung zu den nächstgelegenen Oberzentren Bremen (50 km) und Oldenburg (30 km) Direkte Autobahnanbindung, A 29 verläuft durch den Westen des Gemeindegebietes, 2 Anschlussstellen, kurze Entfernung zur A 1 im Süden, Bahnanschluss mit 3 Bahnhöfen (Fahrzeit Großenkneten – Oldenburg beträgt 20 Minuten) Wirtschaftsstruktur: Leicht überdurchschnittlicher Anteil an Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe, zweitgrößter Tourismusstandort im Landkreis Betriebsgrößenstruktur: 5 größere Unternehmen, Prägung durch Mittelstand Höchste Arbeitslosenquote (9,0 %) im Landkreis ! Hervorragende Verkehrsanbindung, d.h. Potenzial für autobahnnahe Gewerbeflächenstandorte ! Lage in Nähe der überregional bedeutenden Achse A 1 ! Hohe Wohnstandortqualität 31 Landkreis Oldenburg Stärken für das Standort- u. Hatten Gewerbeflächenmarketing Wohnstandort: 12.500 Einwohner Pendlerbilanz: - 67 % Wirtschaftsstandort: 1.300 Beschäftigte +++ ++ - Sechstgrößter Wohnstandort und zweitkleinster Wirtschaftsstandort im Landkreis - Bevölkerungsschwerpunkte in Sandkrug (Grundzentrum), Kirchhatten (Grundzentrum) und Sandhatten - Höchster Auspendlerüberschuss im Landkreis, d.h. Wohnstandortfunktion steht stark im Vordergrund - Lage in unmittelbarer Nähe zur Stadt Oldenburg - Direkte Autobahnanbindung, A 28 und A 29 verlaufen durch das Gemeindegebiet, 2 Anschlussstellen, Bahnanschluss mit 1 Bahnhof in Sandkrug (Fahrzeit nach Oldenburg beträgt 10 Minuten) - Überdurchschnittlicher Anteil an Beschäftigten im Dienstleistungssektor - Betriebsgrößenstruktur ausschließlich durch kleinere Unternehmen geprägt - Arbeitslosenquote von 8,7 % (über Landkreis-, aber unter Landes- und Bundesdurchschnitt) ! Nähe zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Stadt Oldenburg ! Hervorragende Verkehrsanbindung, d.h. Potenzial für Gewerbeflächenstandorte unmittelbar an der Autobahn ! Hohe Wohnstandortqualität Stärken für das Standort- u. Harpstedt, Samtgemeinde Gewerbeflächenmarketing Wohnstandort: 11.200 Einwohner Pendlerbilanz: - 40 % Wirtschaftsstandort: 2.100 Beschäftigte ++ +++ - Samtgemeinde mit acht Mitgliedsgemeinden, zweitkleinster Wohnstandort und sechstgrößter Wirtschaftsstandort im Landkreis - Flecken Harpstedt als dominierender Wohn- und Wirtschaftsstandort innerhalb der Samtgemeinde - Geringste Bevölkerungsdichte im Landkreis mit 53 Einw./km² - Mitgliedsgemeinde Groß Ippener grenzt unmittelbar an die Stadt Delmenhorst, ansonsten vergleichsweise große Entfernung zu den nächstgelegenen Oberzentren Bremen und Oldenburg - Direkte Autobahnanbindung, A 1 verläuft durch die Mitgliedsgemeinden Groß Ippener und Prinzhöfte, 2 Anschlussstellen - Wirtschaftsstruktur: unterdurchschnittlicher Anteil von Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe - Betriebsgrößenstruktur: der größte Betrieb hat etwa 170 Mitarbeiter; Prägung durch kleinere Unternehmen - Geringe Arbeitslosenquote von nur 6,7 % - Samtgemeindestruktur erschwert Entscheidungsprozesse in der Wirtschaftsförderung und der Gewerbeflächenentwicklung ! Teilweise hervorragende Verkehrsanbindung, d.h. Potenzial für Gewerbeflächenstandorte unmittelbar an der Autobahn ! Lage unmittelbar an der überregional bedeutenden Achse A 1 ! Hohe Wohnstandortqualität Stärken für das Standort- u. Dötlingen Gewerbeflächenmarketing Wohnstandort: 5.800 Einwohner Pendlerbilanz: - 38 % Wirtschaftsstandort: 1.200 Beschäftigte +++ +++ - Kleinster Wirtschafts- und Wohnstandort im Landkreis, allerdings jeweils überproportionale Entwicklung, geringe Bevölkerungsdichte - Mehrere ländlich strukturierte Siedlungsschwerpunkte, Grundzentrum Neerstedt - Auspendlerüberschuss von 38 %, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund - Vergleichsweise große Entfernung zu den nächstgelegenen Oberzentren Bremen (ca. 35 km) und Oldenburg (ca. 25 km) - Direkte Autobahnanbindung, A 1 verläuft im Süden durch das Gemeindegebiet, 1 Anschlussstelle, Bahnanschluss mit 1 Bahnhof in Brettorf (Fahrzeit beträgt nach Bremen Hbf. ca. 30 Minuten und nach Oldenburg über eine Stunde) - Wirtschaftsstruktur: Stark überdurchschnittlicher Anteil der Landwirtschaft an den Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (14 %), Dienstleistungen deutlich unterrepräsentiert, bedeutendster Tourismusstandort im Landkreis - Betriebsgrößenstruktur überwiegend durch kleinere Unternehmen geprägt - Mit 6,6 % niedrigste Arbeitslosenquote im Landkreis ! Hervorragende Verkehrsanbindung, d.h. Potenzial für autobahnnahe Gewerbeflächenstandorte ! Lage in Nähe der überregional bedeutenden Achse A 1 ! Hohe Wohnstandortqualität 32 2.3 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten des Landkreises Oldenburg und seiner Gemeinden 2.3.1 Wirtschaftsförderungsgesellschaft Landkreis Oldenburg (WLO) Rechtsform und Gesellschafterstruktur Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Oldenburg mbH (WLO) mit Sitz in der Kreisstadt Wildeshausen wurde bereits 1967 in der Rechtsform der GmbH gegründet und war somit eine der ersten privatrechtlich organisierten Wirtschaftsförderungsdienststellen in Niedersachsen. Hauptgesellschafter ist der Landkreis Oldenburg, der 52,5 % der Gesellschaftsanteile hält. Die beiden weiteren Gesellschafter sind mit jeweils 23,75 % der Anteile die Bremer Landesbank und die Landessparkasse zu Oldenburg. Personelle und finanzielle Ressourcen Die WLO beschäftigt derzeit vier Mitarbeiter (Vollzeitstellen). An Finanzmitteln standen im Durchschnitt der letzten Jahre knapp DM 600.000 zur Verfügung, wobei der mit Abstand größte Teil für Personalkosten verwendet wurde. Für Marketingmaßnahmen sehen die Haushaltsansätze die Posten „Werbung“ sowie „Messen/Gewerbeschauen“ mit jeweils DM 15.000 jährlich vor. Die Zusammenarbeit mit dem REGIO-Institut (u.a. im Internet bereitgestellte Unternehmens- und Gewerbeflächendatenbanken) nimmt pro Jahr rund DM 10.000 in Anspruch 36. Hauptziele der WLO Hauptziel der WLO ist die Förderung des Wachstums der gewerblichen Wirtschaft im Landkreis Oldenburg und der Sicherung bestehender Arbeitsplätze bzw. der Schaffung neuer Arbeitsplätze 37. Mit Hilfe der kooperativen Beteiligung weiterer regionaler Akteure versucht die WLO, ein wirtschaftsfreundliches Klima im Landkreis zu schaffen. Die WLO versteht sich als Dienstleistungsanbieter und Ansprechpartner in wirtschaftsförderungsrelevanten Bereichen und als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Verwaltung. Zur Erreichung dieser Oberziele nimmt die WLO vielfältige Einzelaufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung wahr. Aufgabenschwerpunkte Die organisatorische und inhaltliche Ausgestaltung der WLO unterliegt seit ihrer Gründung einem stetigen Prozess der Anpassung an die sich verändernden Rahmenbedingungen für die kommunale Wirtschaftsförderung. In den letzten Jahren ist das Aufgabenspektrum deutlich ausgeweitet worden. Insgesamt erfolgte dabei eine tendenzielle Schwerpunktverschiebung von den Tätigkeiten der Ansiedlungsförderung neuer Unternehmen hin zur Entwicklung des endogenen Potenzials, also zu Aufgaben der Bestandsentwicklung ansässiger Unternehmen einschließlich Innovations- und Technologietransferförderung sowie Tätigkeiten im Rahmen der Existenzgründungsförderung. Aufgaben im Einzelnen Im einzelnen umfasst das von der WLO angebotene Leistungsangebot nach eigener Darstellung 38: - Existenzgründungsberatung, - Koordinierung von Existenzgründungsangeboten im Landkreis Oldenburg, 36 37 38 vgl. Haushaltsansätze der WLO, Jahre 1993 bis 2001 vgl. WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, S. 23 vgl. Selbstdarstellung der WLO in der Nordwest-Zeitung vom 12.05.2001, Sonderbeilage „Wirtschaftskraft an der Hunte“, S. 16 33 Landkreis Oldenburg - Vermittlung von Kontakten zu Behörden, Kammern, Verbänden, Organisationen und Institutionen, - Standortberatung und Immobilienservice, - Lotsenfunktion („Wegweiser durch den Behördendschungel“), - ständige Kontaktpflege zu Unternehmen, - Beratungen bei der Umsetzung von Innovationen, - Förderung des Technologietransfers, - Vermittlung von Kooperationspartnern aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft, - betriebsbezogene Informations- und Beratungsdienste, - Grundstücksangebote an Investoren in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, - Beratung über Inanspruchnahme öffentlicher Finanzierungshilfen, - Aufnahme von Firmen in ein qualifiziertes Wirtschaftsinformationssystem mit Verbreitung über das Internet, - Seminare für ansässige Unternehmen sowie - Herausgabe und Versendung von Wirtschaftsbriefen an ansässige Unternehmen und „Multiplikatoren“. Die Marketingmaßnahmen i.e.S. reichen von Informationsbroschüren, Internetpräsenz, Anzeigen in Printmedien (für jährlich rund DM 10.000), aktiver Pressearbeit und dem selbst erstellten „Wirtschaftsbrief“ (dreimal im Jahr 2000) bis hin zur Präsenz auf Gewerbeschauen in den Gemeinden des Landkreises (z.T. sogar mit eigenem Stand) sowie auf verschiedenen Messen und Gründungstagen. Marketingmaßnahmen Das nach außen gerichtete Angebot der WLO wird in die Bereiche „Service“ (permanente Grundversorgung) und „Produkte“ (aktive Angebote, oft zeitlich begrenzt) gegliedert. Im Jahr 2000 wurden im Servicebereich insgesamt mehr als 1.300 Anfragen bzw. Kontakte gezählt 39: Aufteilung der Dienstleistungsangebote in „Service“ und „Produkte“ - 191 Existenzgründungsberatungen, - 424 Subventionsberatungen, - 710 sonstige Informationen und Kontakte sowie - 52 Internet-Informationsanforderungen. Im Produktbereich 40 besitzen folgende Produkte eine besondere Relevanz für Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung: - 39 40 Das Produkt „Wirtschaftsstandorteprogramm“ unterstützt die Gemeinden bei dem Ankauf und der Erschließung von zukünftigen Gewerbeflächen mittels zinsloser Darlehen und Zuschüssen. Die Initiierungsversuche von interkommunalen Gewerbegebieten sind bisher allerdings noch nicht in den erhofften Ausmaß erfolgreich gewesen. Auch sind die in Aussicht gestellten erhöhten vgl. WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, S. 29 ff. ausführlicher dargestellt bei: WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, 37-95 Produktbereich 34 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Fördermittel im Falle zwischengemeindlicher Gewerbegebiete bisher noch nicht von den Gemeinden in Anspruch genommen worden. - Eigenes „Markterschließungsprogramm“ Das Produkt „Gewerbeflächenentwicklungskonzept“ betrifft die Umsetzung des vorliegenden Konzepts des NIW. Darüber hinaus führt die WLO das kreiseigene Zuschussförderungsprogramm „Markterschließung“ aus, dass von den ansässigen Unternehmen für vielfältige Maßnahmen in Anspruch genommen werden kann 41: - Förderung von Messeteilnahmen, - Sprachkurse, - Erstellung von fremdsprachlichem Werbematerial, - Marktstudien, - Marketingkonzeptionen, - Datenbankrecherchen, - Einstellung von Auslandsbeauftragten, - Einstellung eines ausländischen Praktikanten oder Auszubildenden, - Kooperationsanbahnungen, - Öko-Audit sowie - Homepage-Förderung. DM 1 Mio. eigene Fördermittel bewilligt In den Jahren 1993 bis einschließlich 2000 wurden insgesamt 427 Förderanträge gestellt, für die Fördermittel in Höhe von insgesamt rund einer Million DM bewilligt wurden. Im Jahr 2000 wurden insgesamt 131 Anträge bearbeitet, von denen die meisten die Unterprogramme Homepage- sowie Messeteilnahme-Förderung betrafen. Insgesamt wurden die bereit gestellten Haushaltsmittel in Höhe von DM 170.000 vollständig ausgeschöpft 42. Die Fördermittelbewilligungen und die übrigen Tätigkeiten der WLO werden im jährlichen Geschäftsbericht detailliert dargelegt. Hierdurch ist die Transparenz der Wirtschaftsförderungsaktivitäten gewährleistet. Zielgruppe Unternehmen und Existenzgründer Hauptzielgruppe der umfangreichen Dienstleistungsangebote der WLO sind die ansässigen und anzusiedelnden Unternehmen, davon insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), welche die Wirtschaftsstruktur im Landkreis Oldenburg besonders prägen. Auf diese Zielgruppe soll sich nach eigenen Angaben auch künftig der Fokus der WLO-Tätigkeiten richten. Eine weitere Zielgruppe bilden die (potentiellen) Existenzgründer. Zielgruppe Gemeinden Daneben werden aber auch Dienstleistungen für die acht Gemeinden erbracht. Von beiden Seiten 43 wird die arbeitsteilige Kooperation in den wirtschaftsförderungsrelevanten Aufgabenfeldern zwischen den Gemeinden und der WLO als „sehr gut“ beurteilt. Die Gesellschaft wird bei den Akteuren vor Ort als kompetenter Partner für die lokalen Aktivitäten der Wirtschaftsförderung angesehen. In die41 42 43 vgl. http://www.wlo.de/foerder4.html vom 10.10.2001 vgl. WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000. S. 45 vgl. NIW-Gemeindegespräche sowie WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, S. 31 35 Landkreis Oldenburg sem Zusammenhang ist auch ein „Verhaltenskodex Wirtschaftsförderung“ zu nennen, der seit 1998 das Miteinander der Gemeinden im Bereich der Wirtschaftsförderung sowie die Kooperation mit der WLO regelt. Verglichen mit anderen Regionen in Niedersachsen sind die Wirtschaftsförderungsaktivitäten auf Landkreisebene insgesamt als überdurchschnittlich einzustufen. Dies gilt sowohl für die zur Verfügung stehenden Ressourcen als auch für die wahrgenommen Aufgaben. Der momentan in vielen Landkreisen zu beobachtende Trend zur Intensivierung der regionalen Wirtschaftsförderung ist im Landkreis Oldenburg bereits zum relativ frühen Zeitpunkt vollzogen worden. 2.3.2 Wirtschaftsförderung auf Landkreisebene überdurchschnittlich Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden Die Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik sowie der Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden erfolgte im Rahmen der Gemeindegespräche Ende April bis Anfang Mai 2001. Gesprächspartner vor Ort waren neben den jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten weitere Fachleute aus der Verwaltung (z.B. Bauamtsleiter, Kämmerer sowie ggf. das für Wirtschaftsförderung zuständige Fachpersonal). Im Rahmen der Gemeindegespräche: Bestandsaufnahme der ... Im Bereich Gewerbeflächenpolitik wurden in den Gesprächen schwerpunktmäßig folgende Themen behandelt: ... Gewerbeflächenpolitik sowie der ... - Zuständigkeiten für die Gewerbeflächenentwicklung innerhalb der Verwaltung, - Strategien der Mobilisierung von Gewerbeflächen durch die Gemeinden und (kommunale) Finanzierung der Entwicklung von Gewerbeflächen, - Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen, - Möglichkeiten zur interkommunalen Kooperation sowie - neue Gestaltungsformen zur Entwicklung von Gewerbegebieten. Darüber hinaus wurden mit den Vertretern der Gemeinden deren Aktivitäten der kommunalen Wirtschaftsförderung erörtert. Hierbei ging es in erster Linie um - Aufgaben, Schwerpunkte und Instrumente der lokalen Wirtschaftsförderung, - die Zuständigkeiten und Organisation innerhalb der Verwaltung sowie personelle und finanzielle Ressourcen für Wirtschaftsförderungsaktivitäten sowie - die Zusammenarbeit mit der WLO und überregionalen Institutionen. ... Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden Zuständigkeiten sowie Strategien der Entwicklung von Gewerbeflächen Die Gewerbeflächenentwicklung der Gemeinden im Landkreis Oldenburg erfolgt in der Regel durch das Zusammenspiel von Bauamt (Bauleitplanung) und Kämmerei (Liegenschaften) mit den entsprechenden politischen Gremien. Die meist geringe Größe der einzelnen Gemeindeverwaltungen ermöglicht in der Regel eine direkte Abstimmung der Gewerbeflächenentwicklung in den Gemeinden 36 Gewerbeflächenentwicklungskonzept und unkomplizierte Abstimmung zwischen den Ämtern bzw. Fachbereichen unter Federführung des jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten. Samtgemeindekonstruktion erschwert Gewerbeflächenentwicklung in Harpstedt Schwieriger ist dagegen die Abstimmung innerhalb der Samtgemeinde Harpstedt, wo, entsprechend der Gemeindeordnung, die Samtgemeindeverwaltung den Flächennutzungsplan aufstellt und die einzelnen Mitgliedsgemeinden für die Bebauungspläne zuständig sind. Die Mitgliedsgemeinden betreiben auch die Erschließung sowie ggf. den kommunalen Erwerb der Gewerbeflächen. Ganderkesee: Bündelung im Fachbereich „Gemeindeentwicklung“ Neue Wege bei den Zuständigkeiten für die Gewerbeflächenentwicklung gehen die Gemeinden Ganderkesee und Hatten sowie die Stadt Wildeshausen: In Ganderkesee sind alle für die Gewerbeflächenentwicklung und Wirtschaftsförderung relevanten Funktionen (Planung, Liegenschaften, Wirtschaftsförderung etc.) im Fachbereich „Gemeindeentwicklung“ gebündelt worden. Hierdurch sollen effizientere und schnellere Entscheidungsabläufe der planungs- und unternehmensrelevanten Verwaltungsaufgaben erreicht werden. Da der Prozess der Verwaltungsmodernisierung in Ganderkesee noch nicht abgeschlossen ist, können von Seiten der Gemeinde noch keine konkreten Aussagen über die Auswirkungen der neuen Fachbereichsstruktur getroffen werden. Stadt Wildeshausen: „Grundstücks- und Erschließungs- GmbH“ (GEG) Die Stadt Wildeshausen hat die ausführenden Tätigkeiten der Gewerbeflächenpolitik aus der Verwaltung ausgegliedert und hierfür 1996 die „Grundstücks- und Erschließungs- GmbH“ (GEG) als einhundertprozentige Tochter gegründet, die sowohl Wohn- als auch Gewerbeflächen ankauft, erschließt und vermarktet und zusätzlich die Aufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung für die Stadt wahrnimmt. Hauptziel der Stadt ist es, mit Hilfe der verwaltungsexternen GEG flexibler und schneller auf die Bedürfnisse der Unternehmen reagieren zu können. An Personal verfügt die Gesellschaft über drei Personen, die eine Vollzeit- und zwei Teilzeitstellen besetzen. Die finanziellen Ressourcen fallen von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich aus, je nach den jeweiligen Phasen des Ankaufs oder aber des Verkaufs von Flächen. Die Tätigkeiten der GEG erfolgen in enger Abstimmung und nach den Planungen und Beschlüssen von Rat und Verwaltung der Stadt. Die wirtschaftsfördernden Tätigkeiten im allgemeinen und insbesondere die Maßnahmen zur Vermarktung von Gewerbeflächen sollen in naher Zukunft, nachdem die entsprechenden Flächen erschlossen worden sind, intensiviert, ausgeweitet (u.a. Internetauftritt) und mit dem Stadtmarketing abgestimmt werden. Hatten: Immobilien Development Beteiligungsgesellschaft Oldenburg (IDB) Die Gemeinde Hatten hat die Immobilien Development Beteiligungsgesellschaft Oldenburg mbH & Co. KG (IDB), eine Tochtergesellschaft der Landessparkasse zu Oldenburg, mit der Entwicklung des Gewerbegebietes „Sandkrug“ beauftragt. Die IDB hat einen zeitlich befristeten, treuhänderischen Vertrag mit der Gemeinde geschlossen, die notwendigen Grundstücke von den Eigentümern erworben, einen Teil der Gewerbeflächen erschlossen und ist nun - neben der Gemeindeverwaltung - an deren Vermarktung beteiligt. Mit dieser Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und der IDB werden die folgenden Ziele verfolgt: - Die IDB übernimmt die Vorfinanzierung der gesamten Kosten. Die Finanzierung findet somit außerhalb des Gemeindehaushaltes statt und schlägt sich erst nach Ende der Laufzeit mit den aufgelaufenen Kosten (inkl. der Zinsen für die Vorfinanzierung) und den verbliebenen Schulden für die nicht verkauften Grundstücke im Kommunalhaushalt der Gemeinde nieder. 37 Landkreis Oldenburg - Die personellen Ressourcen der Verwaltung werden entlastet. - Das Know-how und die Kontakte der IDB bzw. der hinter ihr stehenden Sparkasse können für die Vermarktung der Gewerbeflächen genutzt werden. - Gegebenenfalls kann außerhalb der Verwaltung eine Beschleunigung des Umsetzungsprozesses erreicht werden. Derzeit ist die Gemeinde Hatten die einzige Kommune im Landkreis Oldenburg, die eine externe Gesellschaft mit der Entwicklung eines Gewerbegebietes beauftragt hat. Die meisten anderen Gemeinden stehen der Beteiligung durch eine Entwicklungsgesellschaft eher skeptisch gegenüber und versprechen sich hiervon keine entscheidenden Vorteile. Sie betreiben entsprechend alle Schritte vom Flächenerwerb bis zur Vermarktung der Gewerbegrundstücke in eigener Regie. Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung meist in Eigenregie der Gemeinden Ein Hauptproblem bei der Mobilisierung und Entwicklung von Gewerbeflächen ist für alle Gemeinden im Landkreis der Erwerb bzw. die eigentumsrechtliche Sicherung der erforderlichen Grundstücke durch die Kommune oder eine von der Kommune beauftragte Gesellschaft. In nicht wenigen Fällen besteht keine Verkaufsbereitschaft der privaten Eigentümer. Zudem ist die Gefahr gegeben, dass die Grundstückspreise deutlich steigen, wenn die Bauleitplanung durchgeführt wird, bevor die Flächen in öffentlichem Eigentum sind. Damit verschlechtern sich die Vermarktungschancen bzw. werden die kommunalen Haushalte stärker belastet. Hauptengpass bei der Mobilisierung von Flächen: Verkaufsbereitschaft + Preisforderungen Derzeit bewegen sich die Grundstückspreise für Gewerbeflächen im Landkreis Oldenburg (je m², voll erschlossen) zwischen DM 24,- („Ahlhorner Heide“, Großenkneten) und DM 49,- („Sandkrug“, Hatten). Die Einstandspreise der Kommunen liegen zwischen ca. DM 10,- bis 12,- in den eher ländlichen Gemeinden und DM 20,- bis 25,- in den wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten. Grundstückspreise für Gewerbeflächen im Landkreis Oldenburg Die überwiegende Zahl der Gemeinden im Landkreis Oldenburg strebt grundsätzlich an, die Grundstücke, die für die Entwicklung von Gewerbeflächen gedacht sind, bereits vor der Durchführung der Bauleitplanung eigentumsrechtlich zu sichern. In der Vergangenheit ist dieses, wie u.a. die Erhebung des Gewerbeflächenangebots zeigt (Abschnitt 3), nicht immer angestrebt worden bzw. nicht gelungen. Rund 30 % der in Bebauungsplänen ausgewiesenen und theoretisch verfügbaren Gewerbeflächen befinden sich derzeit in privatem Eigentum. Von den in Planung befindlichen Gewerbeflächen sind sogar vier Fünftel noch nicht in öffentlichem Eigentum. Zukünftig wird nach Angaben der Gemeinden verstärkt die Strategie einer langfristigen Flächenvorratspolitik verfolgt, um die kommunalen Einstandspreise für künftige Gewerbegrundstücke so gering wie möglich zu halten. Frühzeitige eigentumsrechtliche Sicherung der Flächen gelingt oftmals nicht Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen Von den Gemeinden im Landkreis Oldenburg werden unterschiedliche Vermarktungsaktivitäten betrieben, u.a. - Bereitstellung einer Ansiedlungsbroschüre mit detaillierten Angaben zu den verfügbaren Gewerbeflächen, Vermarktungsaktivitäten der Gemeinden im Landkreis Oldenburg 38 Gewerbeflächenentwicklungskonzept - Darstellung der Gewerbeflächen im Internet (Präsentation auf den Webseiten der jeweiligen Gemeinde sowie im Gewerbeflächen-Informations-System GewIS), - Informationsveranstaltungen mit ansässigen Unternehmern, um diese als Multiplikatoren zu nutzen, - Informationsstände auf verschiedenen Messen und Gewerbeschauen, - Veröffentlichung der aktuellen Gewerbeflächenentwicklung in der lokalen und regionalen Presse, - Anzeigen in verschiedenen lokalen, regionalen und überregionalen Zeitungen, aber auch Fachzeitschriften sowie - Aufstellen von Werbetafeln am Gewerbegebiet sowie an Durchgangsstraßen. Vermarktungsaktivitäten für das Gewerbegebiet „Ahlhorner Heide“ Die Gemeinde Großenkneten setzte für die Vermarktung des Gewerbe- und Industriegebiets „Ahlhorner Heide“ zeitweise sehr intensiv verschiedene Marketinginstrumente ein, die über die üblichen „Standartaktivitäten“ deutlich hinausgingen. Beispielsweise wurde ein LKW angeschafft und zu einem mobilen Messestand umgebaut, der auch überregional eingesetzt wurde. Gleichzeitig fungierte der Auflieger des LKW mit einer entsprechenden Beschriftung als beweglicher Werbeträger für das Gewerbegebiet 44. Da der Aufwand letztlich aber nicht in dem erwünschten Verhältnis zum Nutzen stand, wurden diese speziellen Aktivitäten inzwischen wieder eingestellt. Mittlerweile setzt die Gemeinde im Großen und Ganzen wieder die eher „klassischen“ Marketinginstrumente (z.B. Informationsbroschüren) zur Gewerbeflächenvermarktung ein. In den Gemeinden teilweise keine personellen Ressourcen für aktive Gewerbeflächenvermarktung Nicht alle Kommunen betreiben eine aktive Vermarktung der Gewerbeflächen in ihrem Gemeindegebiet. Dieses gilt insbesondere für die kleineren Gemeinden, denen hierfür die personellen Voraussetzungen fehlen. In allen Fällen besteht aber nach Angaben der Gesprächspartner eine gute Zusammenarbeit mit der WLO bei der Gewerbeflächenvermarktung. Aktive Vermarktungsbemühungen oftmals wenig erfolgreich Oftmals sind es nach Einschätzung der Gemeinden aber nicht unbedingt die aktiven Vermarktungsbemühungen, die zum Erfolg führen. In vielen Fällen seien die grundstücks- und ansiedlungsinteressierten Unternehmen bereits vor Ort oder zumindest in unmittelbarer Nähe ansässig und von sich aus an die Gemeindenverwaltungen herangetreten. Diese Beobachtung deckt sich mit den Erhebungen des Gewerbeflächenumsatzes und der Betriebsansiedlungen (Abschnitt 3.3), die zeigen, dass der Großteil der Gewerbeflächennachfrage aus den jeweiligen Gemeinden selbst stammt. Keine enge Abgrenzung von Zielgruppen der Gewerbeflächenvermarktung Im Hinblick auf die Zielgruppen der Gewerbeflächenvermarktung sind die Gemeinden für ein breites, nicht eng eingegrenztes Spektrum offen. Allerdings sind einige Branchen als Ansiedlungsinteressenten weniger beliebt. Hierzu zählen z.B. Speditionen („hoher Flächenverbrauch, wenig Arbeitsplätze“), Tierzuchtbetriebe und Betriebe, die durch ihr Erscheinungsbild ein Gewerbegebiet negativ beeinflussen können wie z.B. Altreifenverwerter. Ein weiteres Ausschlusskriterium kann 44 Der LKW wurde zudem als Modellauto hergestellt und gemeinsam mit Akquisitionsunterlagen an rund 350 Unternehmen verteilt. 39 Landkreis Oldenburg wegen der z.T. eingeschränkten Klärwerkskapazitäten die Abwasserintensität von Betrieben sein. Ausgeschlossen ist in der Regel auch die Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel. Die Gemeinden prüfen in der Regel - unabhängig von der Branche - zunächst die Unternehmen, indem sie Gespräche über den geplanten Investitionsumfang führen und ggf. den bisherigen Standort bzw. einen anderen Betriebsstandort besichtigen. Prüfung der Betriebe durch die Gemeinden Ein besonderes Zielgruppenkonzept hat die Gemeinde Ganderkesee für das Gewerbegebiet „Westtangente“ entwickelt. Rund ein Viertel des Gewerbegebietes (ca. 5 ha) wurde für die Zielgruppe der Dienstleister reserviert und soll entsprechend als „Dienstleisterpark“ vermarktet werden. Der übrige Teil des Gewerbegebietes, der sowohl Gewerbe- (GE) als auch Industrieflächen (GI) enthält, wird durch öffentliche Grünanlagen optisch vom Dienstleistungspark getrennt. Zielgruppenkonzept der Gemeinde Ganderkesee für das Gewerbegebiet „Westtangente“ Möglichkeiten zur interkommunalen Kooperation Die Gemeindevertreter haben sich in den Gesprächen im Hinblick auf die Möglichkeit von interkommunalen Kooperationen bei der Gewerbeflächenentwicklung grundsätzlich offen gezeigt. Allerdings wurde auch betont, dass interkommunale Ansätze echte Vorteile für die jeweilige Gemeinde bringen müssten. Gemeinden grundsätzlich zu interkommunalen Kooperationen bereit Bei den Gemeinden im Landkreis Oldenburg bestehen im Hinblick auf eine zwischengemeindliche Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung bislang noch keine Erfahrungen. Teilweise sind aber bereits erste Gespräche mit der Zielrichtung einer Kooperation geführt worden. Nach Einschätzung der Gesprächspartner ist noch sehr viel Überzeugungsarbeit in den Verwaltungen und v.a. auch der Politik nötig, um ein offenes Kooperationsklima zwischen den Gemeinden des Landkreises zu schaffen. Auch die Initiativen der WLO sind bisher fast wirkungslos geblieben; selbst die von der WLO angebotenen erhöhten Fördermöglichkeiten für die Erschließung interkommunaler Gewerbegebiete wurden bislang nicht in Anspruch genommen. Bislang keine Erfahrungen bei der gemeinsamen Flächenentwicklung Die generelle Bereitschaft zur interkommunalen Zusammenarbeit schlägt sich aber bereits in der Auswahl der Vorschauflächen (Abschnitt 4) nieder, die vom NIW gemeinsam mit den Gemeindevertretern erarbeitet wurden. Von 14 potenziellen Gewerbeflächen sind sechs Standorte als interkommunale Gewerbegebiete prädestiniert bzw. enthalten Ansätze interkommunaler Zusammenarbeit. Die Vorteile gemeinsamer Gewerbegebiete werden von den Gemeinden u.a. in der Zusammenarbeit bei der Finanzierung und Vermarktung der Flächen, hinsichtlich der Möglichkeit einer Konzentration auf qualitativ absolut hochwertige Gewerbegebiete (z.B. hohe Verkehrsgunst) sowie im Hinblick auf bessere Chancen für Infrastrukturförderung gesehen. „Vorteile: Gemeinsame Finanzierung und Vermarktung, bessere Chancen für Förderung“ 40 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Neue Gestaltungsformen zur Entwicklung von Gewerbegebieten Vorschläge der WLO für neue Formen von Gewerbegebieten Im Rahmen der Gemeindegespräche wurde diskutiert, inwiefern im Hinblick auf die Vermarktung von Gewerbeflächen und vor dem Hintergrund der sich verändernden Anforderungen der Unternehmen spezielle Formen der Gewerbeflächenentwicklung erfolgreich sein können. Hierbei wurde auch erörtert, ob aus Sicht der Gemeinden eine Reservierung von Gewerbeflächen für bestimmte Nutzergruppen denkbar sei. Ausgehend von Vorschlägen der WLO wurden folgende Ansätze diskutiert: - Gewerbestreifen entlang der Autobahn (streifenartiges Gewerbegebiet von einer Anschlussstelle zur nächsten mit guter Sichtbarkeit der Betriebe von der Autobahn aus), - Gewerbepark „Niederländische Kolonie“ (Gewerbegebiet ausschließlich für niederländische Unternehmen), - Gewerbepark „Arbeit und Freizeit“ (Verbindung von Betriebsstandorten sowie Freizeiteinrichtungen und -angeboten in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander). Gewerbestreifen entlang der Autobahn: „Kaum zu realisieren“ Die Realisierbarkeit von Gewerbestreifen entlang der Autobahn wurde von den meisten Gesprächspartnern eher zurückhaltend beurteilt. Einer Verwirklichung dürften insbesondere Naturschutzbelange entgegen stehen. Ansatzweise könnte die Idee des Gewerbestreifens anhand der Vorschauflächen in der Gemeinde Wardenburg realisiert werden. Zwar besteht hier keine Verbindung in Form einer Erschließungsstraße zwischen zwei Anschlussstellen, die potenziellen Gewerbeflächen lägen aber streifenartig beiderseits der A 29. Niederländische Kolonie: Skepsis bezüglich der Zielgruppe Ebenfalls skeptisch wurde der Vorschlag eines Gewerbeparks „Niederländische Kolonie“ diskutiert. Befürchtet wird einerseits, dass ein solch zielgruppenorientiertes Gewerbegebiet lediglich Speditionen anzieht, die zwar einen hohen Flächenverbrauch haben, aber kaum Arbeitsplätze schaffen. Zudem wird aufgrund der räumlichen Nähe des Landkreises Oldenburg zu den Niederlanden bezweifelt, dass der Wirtschaftsraum für Zweigniederlassungen niederländischer Unternehmen interessant sein könnte. Zwei Gemeinden zeigten dennoch grundsätzlich Bereitschaft, die Entwicklung eines Gewerbeparks „Niederländische Kolonie“ zu prüfen. Erforderlich ist nach ihrer Einschätzung ein „langer Atem“ der kommunalen Liegenschaftspolitik, da mit einem zügigen Verkauf von für niederländische Unternehmen reservierte Gewerbeflächen vermutlich nicht zu rechnen sei. Überwiegend positives Echo auf Gewerbepark Arbeit und Freizeit Dem Gewerbepark „Arbeit und Freizeit“ standen die Gesprächspartner positiver gegenüber, wenn auch den Gemeindevertretern die konkrete Umsetzung und Ausgestaltung dieses Vorschlages vielfach noch nicht ganz klar war. Hervor gehoben wurde, dass sich ein solches Gewerbeflächenkonzept sehr gut in das Image und die Potenziale des Landkreises Oldenburg als Standort für Naherholungs- und Freizeitaktivitäten einfügen würde. 41 Landkreis Oldenburg Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden Wirtschaftsförderung wird in den Gemeinden des Landkreises Oldenburg überwiegend federführend von den Hauptverwaltungsbeamten wahrgenommen („Wirtschaftsförderung als Chefsache“) und hat damit einen entsprechend hohen Stellenwert unter den kommunalen Aufgaben. Ergänzend hierzu sind je nach Gemeinde die Leiter der Fachbereiche bzw. Ämter für Bauen (Dötlingen, SG Harpstedt), Kämmerei (Großenkneten, Hatten), Gemeindeentwicklung (Ganderkesee) oder Bürgerservice (Wardenburg) in die Wirtschaftsförderungsaktivitäten eingebunden. Darüber hinaus haben die Gemeinden Ganderkesee (1 Stelle), Großenkneten (0,5), Hude (2) und Wardenburg (0,5) weiteres Personal für Wirtschaftsförderung - vorwiegend in Form von Sachbearbeitern - zur Verfügung. Die Stadt Wildeshausen hat die Ausführung der Wirtschaftsförderung vollständig auf die „Grundstücks- und Erschließungs- GmbH“ (GEG) (2 Stellen) übertragen. Die Tätigkeiten der GEG (u.a. Bestandsentwicklung, Kontakt zur WLO, Standortmarketing, Existenzgründungsförderung) erfolgen in enger Abstimmung und nach den Planungen und Beschlüssen von Rat und Verwaltung der Stadt und sollen in naher Zukunft noch intensiviert und konkretisiert werden. Personelle Zuständigkeiten für Wirtschaftsförderung in den Gemeinden Schwerpunkte der Wirtschaftsförderungsaktivitäten sind die Entwicklung des Unternehmensbestandes und die Kontaktpflege zur lokalen Wirtschaft. Neben einer eher reaktiven Wirtschaftsförderung, die in der Regel erst dann tätig wird, wenn Unternehmen mit Anliegen an sie heran treten, sind einige Gemeinden in der Vergangenheit vermehrt dazu übergegangen, auch systematisch den Kontakt zu den Unternehmen vor Ort zu suchen. Allgemein wird diese Aufgabe von den Gemeinden aber als noch ausbaufähig eingestuft. Eine entsprechende Intensivierung dieser Aktivitäten ist daher bei den meisten Gemeinden in Planung. Die hierfür erforderlichen Informationsgrundlagen, z.B. in Form einer Unternehmensdatenbank, sind bei den meisten Gemeinden noch nicht vorhanden. Unternehmenskontakte als Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung Darüber hinaus gehende Aufgaben der Wirtschaftsförderung, wie z.B. die überregionale Ansiedlungswerbung, die Beratung von Existenzgründern oder die Veranstaltung eines „Wirtschaftstages“ werden nur vereinzelt von den Gemeinden wahr genommen. Weitere Aufgaben der Wirtschaftsförderung Bei spezialisiertem Beratungsbedarf - überwiegend handelt es sich hierbei um Fördermittel- und Existenzgründungsberatung - werden die Unternehmen von den Gemeinden in der Regel an die WLO weiter vermittelt. Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises wird durchweg als positiv bezeichnet. Die WLO gilt unter den Gemeinden als zentraler regionaler Ansprechpartner in weitergehenden Fragen der Wirtschaftsförderung. Bei spezialisiertem Beratungsbedarf Weiterleitung an die WLO Aktives Standortmarketing mit eigens hierfür zuständigen personellen Ressourcen betreiben derzeit nur die Stadt Wildeshausen (mit Hilfe der GEG) und die Gemeinde Hude (zwei Personalstellen für Kommunalmarketing und Wirtschaftsförderung). Darüber hinaus plant die Gemeinde Ganderkesee, Standortmarketing im neu geschaffenen Fachbereich „Gemeindeentwicklung“ zu etablieren. Die Gemeinde Großenkneten hat Standortmarketing im Rahmen der Vermarktung des Gewerbegebietes „Ahlhorner Heide“ betrieben, diese Aktivitäten aber mittlerweile größtenteils wieder eingestellt. Standortmarketingaktivitäten der Gemeinden 42 Weitere Wirtschaftsförderungsakteure Gewerbeflächenentwicklungskonzept Weitere Akteure neben der Gemeindeverwaltung und der WLO auf dem Feld der Wirtschaftsförderung vor Ort sind - die zahlreichen lokalen Werbegemeinschaften, Gemeindemarketingvereine, Mittelstandsvereinigungen sowie Gewerbe- und Handelsvereine, die in erster Linie als Interessenvertretungen der Unternehmen fungieren sowie - die Immobilien Development Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG der Landessparkasse zu Oldenburg, die an der Entwicklung und Vermarktung des Gewerbegebietes „Sandkrug“ in Hatten mitwirkt. Einbindung politischer Vertreter in die Wirtschaftsförderung Darüber hinaus werden in einigen Gemeinden politische Vertreter (Gemeinderatsmitglieder sowie Kreistags-, Landtags- und Bundestagsabgeordnete) in Unternehmensbesuche eingebunden. Ziel ist es, die politische Ebene hierdurch für die Probleme der Unternehmensentwicklung und die Aufgaben der Wirtschaftsförderung zu sensibilisieren und andererseits den Unternehmen zu zeigen, welche Wertschätzung man ihnen von Seiten der Gemeinde einräumt. Personelle und finanzielle Ressourcen für Wirtschaftsförderung weiter ausbaufähig Insgesamt haben die Gespräche gezeigt, dass sich die Gemeinden im Landkreis Oldenburg der Bedeutung der kommunalen Wirtschaftsförderung für die Entwicklung der Unternehmen vor Ort bewusst sind. Allerdings sind die personellen und finanziellen Ressourcen für Wirtschaftsförderungsaktivitäten eingeschränkt. Vorwiegend liegt die Zuständigkeit für Wirtschaftsförderung bei den Hauptverwaltungsbeamten sowie weiteren leitenden Mitarbeitern der Verwaltung, die allerdings auch eine Vielzahl anderer kommunaler Aufgaben zu erledigen haben. Die zunehmende Sensibilisierung für Fragen der kommunalen Wirtschaftsförderung hat aber bereits dazu geführt, dass einige Gemeinden zusätzliches Personal für diese Aufgaben zur Verfügung stellen und andere Gemeinden dieses für die nahe Zukunft beabsichtigen. 2.3.3 Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung Wohn-, Wirtschafts-, Einkaufs-, Freizeit- und Tourismusfunktionen der Gemeinden Ergänzend zur Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik und der Wirtschaftsförderungsaktivitäten wurden in den Gemeindegesprächen die allgemeinen Ziele und Strategien der Gemeindeentwicklung diskutiert. Hierbei ging es vor allem um die Position der jeweiligen Gemeinde im Spannungsfeld zwischen den Funktionen als Wohn-, Wirtschafts-, Einkaufs- sowie Freizeit-, Erholungs- und Tourismusstandort. Wohnbaulandausweisungen in der Vergangenheit stark expansiv ... Die Gemeinden im Landkreis Oldenburg konnten in der Vergangenheit aufgrund von Suburbanisierungsprozessen aus den umliegenden Zentren sowie expansiven Wohnbaulandausweisungen allesamt eine überdurchschnittliche Bevölkerungs- und Wohnbauentwicklung verzeichnen. ... mittlerweile Strategie einer eher gemäßigten Einwohnerentwicklung Inzwischen hat jedoch in fast allen Gemeinden von Seiten der Verwaltungen, aber auch der politischen Vertreter, ein Strategiewechsel hin zu einer eher gemäßigten Einwohnerentwicklung stattgefunden. Der Grund hierfür liegt u.a. in der zunehmenden Auslastung der kommunalen Infrastruktur. Darüber hinaus sehen die Gemeinden die Gefahr, dass sie sich immer mehr zu monofunktionalen Auspendlerstandorten entwickeln könnten, sofern nicht gleichzeitig auch die Beschäfti- 43 Landkreis Oldenburg gungsmöglichkeiten vor Ort ausgeweitet werden. Entsprechend hat in den letzten Jahren die Funktion als Wirtschaftsstandort im Rahmen der Ziele der Gemeindeentwicklung deutlich an Gewicht gewonnen. Dies spiegelt sich auch in dem zunehmenden Bewusstsein für die kommunale Aufgabe der Wirtschaftsförderung wider. Eine Strategie als Tourismusstandort im klassischen Sinne verfolgt keine der Gemeinden im Landkreis Oldenburg. Der Grund hierfür liegt in den eingeschränkten Potenzialen der Tourismusinfrastruktur und den landschaftlichen Gegebenheiten für mehrtätige Aufenthalte. Allerdings haben spezialisierte Einrichtungen wie Schulungszentren (z.B. „Blockhaus Ahlhorn“ in der Gemeinde Großenkneten) eine nicht unbeträchtliche Bedeutung für die Zahl der Übernachtungen im Landkreis. Nur eingeschränkte Tourismusinfrastruktur Anders dagegen werden die Funktionen Freizeit und Erholung bewertet, für die es vor dem Hintergrund der nicht unbeträchtlichen Einwohnerzahlen in den benachbarten Städten Bremen, Oldenburg und Delmenhorst und auch der eigenen Bevölkerungszuwächse in der jüngeren Vergangenheit durchaus Potenziale gibt. Hier werden von den Gemeinden noch weitergehende Entwicklungsmöglichkeiten gesehen, die auch in aktuellen Projekten zum Ausdruck kommen (z.B. „Barfußpfad“ der Gemeinden Großenkneten und Hatten). Potenziale für Freizeit und Erholung Die Auswertung der Einzelhandelszentralität aller Gemeinden im Landkreis Oldenburg zeigt, dass einzig die Stadt Wildeshausen einen Zufluss an einzelhandelsrelevanter Kaufkraft verzeichnen kann. Entsprechend ist die Stadt bemüht, insbesondere in der Innenstadt die Einzelhandelsfunktionen weiter zu fördern. Aber auch andere Gemeinden im Landkreis (z.B. Wardenburg) streben an, ihre Stellung als Einkaufsstandort zu stärken. Wichtigster Einkaufsstandort: Stadt Wildeshausen Insgesamt wurde in den Gesprächen betont, dass die Kommunen im Landkreis Oldenburg eine ausgewogene Gemeindeentwicklung anstreben. Eindeutige Schwerpunkte, d.h. die Konzentration auf einzelne Funktionen, sind nicht auszumachen. Insgesamt ausgewogene Gemeindeentwicklung angestrebt 44 3. Gewerbeflächenentwicklungskonzept Gewerbeflächenangebot und –nachfrage im Landkreis Oldenburg Erhebung von Gewerbeflächenangebot und – nachfrage im Landkreis Die Erhebung des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg wurde mit Hilfe einer schriftlichen Befragung bei allen Gemeinden durchgeführt. Zusätzlich wurden die Gewerbeflächenstandorte mit noch verfügbaren Flächen und die Planungsvorhaben im Rahmen der Gemeindegespräche ausführlich erörtert. Als Grundlage für die Erhebung der Flächennachfrage diente eine Datenbank der WLO, die durch eine schriftliche Befragung bei den Gemeinden ergänzt wurde. Untersuchung des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg auf zwei Ebenen Die Untersuchung des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg erfolgt auf drei Ebenen: Überregional, regional und lokal bedeutsame Gewerbeflächen Kriterien für die Bewertung von Gewerbegebieten - Gesamtschau aller im Landkreis verfügbaren (Abschnitt 3.1) und geplanten (Abschnitt 3.2) Gewerbeflächen sowie Analyse nach Flächeneigenschaften wie Nutzungsart, Eigentum, Verfügbarkeit und Entfernung zu den Autobahnen. - Beschreibung und Bewertung der einzelnen Gewerbeflächenstandorte mit verfügbaren Flächen (Übersicht 3-1) sowie der einzelnen Planungsvorhaben (Übersicht 3-2). - Ausführliche Auswertung der Gemeindeangaben zu den Gewerbeflächenumsätzen und den angesiedelten Betrieben (Abschnitt 3.3) Die Bewertung der Gewerbeflächen (Übersichten 3-1 und 3-2) erfordert die Einbeziehung vielfältiger Kriterien, da sich die Flächen hinsichtlich ihrer Standortqualität und der Eignung für unternehmerische Zielgruppen erheblich unterscheiden. Nach der NIW-Klassifikation für Gewerbegebiete werden daraufhin grundsätzlich drei Kategorien von Gewerbeflächenstandorten gebildet: - Überregional bedeutsame Flächen (Ü), d.h. absolut hochwertige Flächen (ohne nennenswerte Nutzungseinschränkungen), die sich in besonderer Weise auch für die überregionale Akquisition eignen, - Regional bedeutsame Flächen (R), d.h. Flächen mit gewissen qualitativen Nutzungseinschränkungen und damit Einschränkungen der überregionalen Akquisition, schwerpunktmäßig für die regionale Um- und Ansiedlung von Betrieben, - Lokale Flächen (L), d.h. Flächen mit deutlichen Einschränkungen der überregionalen und regionalen Akquisition, für die Umsiedlung und Erweiterung von lokal gebundenen Betrieben. - Wegen des differenzierten Angebots werden neben den Kategorien „Ü“, „R“ und „L“ auch die Misch- oder Zwischenformen „Ü/R“ bzw. „R/L“ zugewiesen. Zur Bewertung und Einordnung der Gewerbeflächen werden im Wesentlichen die folgenden Kriterien herangezogen: - Verkehrsanbindung, - Bedeutung des Wirtschaftsstandortes, - Verfügbarkeit der Fläche (kein Kriterium für geplante Gewerbegebiete) - Größe der Gewerbefläche, 45 Landkreis Oldenburg - planerische Ausweisung, - angesiedelte Betriebe (kein Kriterium für geplante Gewerbegebiete). Kriterien Bedeutung des Wirtschaftsstandortes 45 Ausprägungen der Kriterien - große, dominierende Wirtschaftstandorte: angrenzende Städte Bremen, Oldenburg und Delmenhorst (mit Einschränkungen) - mittelgroßer Wirtschaftstandort im Land- kreis: > 5.000 Beschäftigte, - kleiner Standort im Landkreis: 2.000 bis Konsequenzen für die Bewertung " Ü müssen in unmittelbarer Nähe zu einem der dominierenden Wirtschaftsstandorte liegen. " R müssen entweder in oder unmittelbar an einem mittelgroßen Wirtschaftsstandort liegen. 5.000 Beschäftigte, - sehr kleiner Standort im Landkreis: < 2.000 Beschäftigte. Verkehrsanbindung - Nähe zur Autobahn, zu einer bedeutenden Bundesstraße oder sonstigen wichtigen Verbindungen, - Zahl der Ortsdurchfahrten zur nächsten bedeutenden Verkehrsachse, - konfliktfreie Anbindung im Ort, - ggf. Anbindung anderer Verkehrsträger (Bahn, Binnenschiff). " Ü, Ü/R und R sollten möglichst direkt an einer wichtigen Verkehrsachse liegen; ansonsten sollte der Weg dorthin keine nennenswerten Ortsdurchfahrten enthalten und maximal wenige Kilometer lang sein. " Standorte direkt an einer Autobahnan- schlussstelle sind i.d.R. mindestens Ü/R. " Nur L dürfen in Wohnsiedlungsbereichen liegen. " Die Anbindung an andere Verkehrsträger kann die Gewerbefläche aufwerten. Verfügbarkeit der Flächen - öffentliches oder privates Eigentum bzw. Verkaufbereitschaft privater Eigentümer - sofort oder nicht sofort verfügbar (nur bei Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen) Größe der Gewerbefläche - < 10 ha 46 Nettofläche: klein - 10 bis 25 ha Nettofläche: mittelgroß " Sofort verfügbare Flächen in öffentlichem Eigentum sind grundsätzlich höher zu bewerten, da sie uneingeschränkt zur Verfügung stehen und zudem als Instrument der Wirtschaftsförderung eingesetzt werden können. " Ü und Ü/R sollten mindestens mittelgroß (besser: groß) sein - > 25 ha Nettofläche: groß " L sind i.d.R. klein, ggf. auch mittelgroß Planerische Ausweisung - Industriegebiet (GI), Gewerbegebiet (GE) " GI-Ausweisung wertet ein Gewerbegebiet Angesiedelte Betriebe - Magnetbetriebe oder andere (Sonderbaufläche SO, Mischgebiet MI) - Wertigkeit des Branchenmixes - Größe der Betriebe (Beschäftigtenzahl) auf, da die Nutzungseinschränkungen für die ansässigen Betriebe geringer sind " Bei Ü, Ü/R und R sollten die angesiedel- ten Betriebe der Wertigkeit des Gewerbegebietes entsprechen, d.h. es müssen mindestens einige hochwertige Unternehmen (ggf. Magnetbetriebe) und möglichst wenige minderwertige Betriebe (z.B. Schrotthändler, reine Lagerhallen) vorhanden sein. " Nur bei L und R/L darf der Branchenmix lediglich aus kleinteiligen, relativ unbedeutenden Betrieben bestehen. 45 46 Zur Bewertung der Wirtschaftsstandorte im Landkreis Oldenburg siehe Abschnitt 2.2. einschließlich bereits belegter Grundstücke 46 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Weitere Bewertungskriterien Daneben spielen mögliche Nutzungskonflikte im Umfeld der Gewerbefläche, die Wertigkeit der Gewerbegebietsgestaltung (nur bei verfügbaren Flächen) sowie die städtebauliche Einbindung der Gewerbefläche eine Rolle. Für die Einschätzung der Vorschauflächen ist zudem die Frage der regionalplanerischen und naturschutzrechtlichen Bewertung der Flächen teilweise von entscheidender Bedeutung. Beispielsweise können Auflagen des Naturschutzes die Verwirklichung einer ansonsten hochwertigen potenziellen Gewerbefläche verhindern oder die Kosten für die Entwicklung der Flächen soweit in die Höhe treiben, dass kein marktgängiger Verkaufspreis mehr zu erreichen ist. Bedeutung der Standortfaktoren Die oben gewählte Reihenfolge entspricht in etwa dem Gewicht der einzelnen Faktoren, d.h. die Frage der Nähe zu einem der großen Wirtschaftsstandorte sowie die verkehrliche Anbindung sind von ganz besonderer Bedeutung für die Bewertung einer Gewerbefläche. Mängel bei einzelnen Faktoren können nur z.T. durch andere Qualitäten ausgeglichen werden. 3.1 Verfügbare Gewerbeflächen 90 ha verfügbare Gewerbeflächen, davon 41 ha sofort verfügbar Nach den Ergebnissen der Gewerbeflächenerhebung gibt es im Landkreis Oldenburg insgesamt 20 Gewerbegebiete mit z.Zt. noch verfügbaren Gewerbeflächen 47. Diese Gewerbegebiete haben zusammengenommen eine Größe von rund 230 ha, darunter sind 90 ha an noch verfügbaren Flächen. Hiervon sind nach den Einschätzungen der Gemeinden 41 ha sofort und 49 ha nicht sofort verfügbar 48. Das größte Angebot an verfügbaren Gewerbeflächen (über 10 ha) haben die Standorte: Gemeinde Verfügbare Flächen insgesamt (in ha) davon: sofort verfügbar (in ha) Ganderkesee 23,3 2,3 Großenkneten 17,9 17,9 Hatten 17,0 7,0 Harpstedt 11,3 5,7 Einen geringeren Umfang an verfügbaren Flächen (weniger als 10 ha) haben: Gemeinde Verfügbare Flächen insgesamt (in ha) davon: sofort verfügbar (in ha) Dötlingen 8,9 0,9 Wildeshausen 5,5 1,5 Wardenburg 3,8 3,8 Hude 2,2 2,2 47 48 Stand: August 2001 Kriterien, welche die sofortige Verfügbarkeit für die Vermarktung im Rahmen der kommunalen Wirtschaftsförderung einschränken können, sind z.B. fehlende Erschließung oder eingeschränkte Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer. 47 Abb. 3.1-1: Landkreis Oldenburg Verfügbare Gewerbeflächen in den Standorten im Landkreis Oldenburg Flächen in ha nicht sofort verfügbar 25 GE-Flächen GI-Flächen 20 15 10 5 nb de Wa rde au sh lde Wi Hu urg n se n ge tlin rps Ha SG Dö ted t n tte Ha kn en oß Gr Ga nd erk es ete ee n 0 Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand August 2001 Nach Nutzungsmöglichkeiten sind von den verfügbaren Flächen im Landkreis Oldenburg insgesamt 66 ha oder 74 % für gewerbliche Nutzung (GE) ausgewiesen und 24 ha (26 %) als Industrieflächen (GI) (Abb. 3.1-1). Die GI-Flächen sind: Gewerbegebiet Verfügbare GI-Fläche (in ha) davon sofort verfügbare GI-Fläche (in ha) „Ahlhorner Heide“, Großenkneten 10,0 10,0 „Simmerhausen“, Prinzhöfte (SG Harpstedt) 5,6 0,0 „Westtangente“, Ganderkesee 4,1 0,0 „Weststraße“, Ganderkesee 3,1 0,0 „Astrup“, Wardenburg 0,4 0,3 „Vor Lüerte“, Wildeshausen 0,3 0,3 66 ha Gewerbe- und 24 ha Industriefläche Von diesen GI-Flächen sind allerdings nur knapp 11 ha sofort verfügbar. Sie befinden sich mit einer Fläche von 10 ha fast ausschließlich im Gewerbegebiet „Ahlhorner Heide“ in Großenkneten. Der Anteil von GI-Flächen am gesamten Flächenangebot im Landkreis Oldenburg ist damit im Vergleich zu anderen Regionen Niedersachsens unterdurchschnittlich. Dieses gilt insbesondere bei Betrachtung der sofort verfügbaren Flächen sowie Anteil von Industrieflächen (GI) an verfügbaren Flächen insgesamt 48 Abb. 3.1-2: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Eigentumsverhältnisse der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in den Standorten im Landkreis Oldenburg Flächen in ha nicht sofort verfügbar 25 privates Eigentum öffentliches Eigentum 20 15 10 5 nb de rde Wa au sh lde Wi Hu urg n se n tlin SG Dö rps Ha ge ted t n tte Ha kn en oß Gr Ga nd erk es ete n ee 0 Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand August 2001 der innerregionalen Verteilung der Industrieflächen. Derzeit sind größere GIGrundstücke nur in Großenkneten sofort zur Vermarktung frei. Flächen zur sofortigen Vermarktung Die größten derzeit sofort zur Vermarktung stehenden Flächen 49 im Landkreis Oldenburg mit mindestens 2 ha verfügbarer Fläche (GE und GI) sind: Gewerbegebiet Sofort verfügbare Fläche (in ha) davon in öffentlichem Eigentum (ha) 17,0 17,0 „Sandkrug“, Hatten 5,4 5,4 „An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt) 3,0 3,0 „Astrup“, Wardenburg 3,0 3,0 „Wildeshauser Straße“, Harpstedt (SG Harpstedt) 2,7 2,7 „Westtangente“, Ganderkesee 2,3 2,3 „Ahlhorner Heide“, Großenkneten 49 Sofort verfügbar sind solche Flächen, die ohne nennenswerte zeitliche Einschränkung ansiedlungswilligen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden können. 49 Landkreis Oldenburg Darüber hinaus existieren eine Reihe weiterer Gewerbegebiete mit sofort verfügbaren Flächen unter 2 ha in Hatten, Wildeshausen, Hude, Großenkneten, Wardenburg und Dötlingen. Eine wichtige Eigenschaft für die Vermarktung von Gewerbeflächen sind die Eigentumsverhältnisse. Da private Eigentümer andere Verwertungsinteressen bzw. Preisvorstellungen haben können, sind die Vermarktbarkeit und die Verfügbarkeit von privaten Flächen für die Zwecke der kommunalen Wirtschaftsförderung oftmals eingeschränkt bzw. unsicher. Zumindest hat eine Gemeinde bei privaten Flächen kaum Einfluss auf die Vergabe an bestimmte Betriebe und kann auch den Flächenpreis nicht als strategisches Element der kommunalen Wirtschaftsförderung einsetzen. Verfügbarkeit von privaten Flächen für Zwecke der Wirtschaftsförderung eingeschränkt Von den verfügbaren Gewerbeflächen insgesamt befinden sich im Landkreis Oldenburg 69 % (62 ha) in öffentlichem Eigentum; entsprechend sind fast ein Drittel in privater Hand (Abb. 3.1-2). Die sofort verfügbaren Gewerbeflächen sind mit 96 % (40 ha) sogar fast ausschließlich in öffentlicher Hand. Folglich ist im Landkreis Oldenburg der Anteil der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum an den verfügbaren Flächen insgesamt mit 44 % (40 ha) überdurchschnittlich hoch 50. Dieses deutet auf eine vergleichsweise erfolgreiche kommunale Flächenvorratspolitik im Rahmen der Gewerbeflächenentwicklung hin. Hoher Anteil von Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum Die Gemeindebefragung hat allerdings auch ergeben, dass in einigen Gemeinden die Vermarktung von Gewerbeflächen z.T. durch mangelnde Verkaufsbereitschaft von privaten Grundstückseigentümern erschwert wird. Z.T. mangelnde Verkaufsbereitschaft von privaten Grundstückseigentümern In qualitativer Hinsicht ist das Gewerbeflächenangebot im Landkreis - vor allem im Hinblick auf die Anbindung an den Fernverkehr - sehr positiv zu bewerten. Dieser Standortfaktor wird von Unternehmen vielfach als einer der wichtigsten gewerbeflächenrelevanten Faktoren genannt. Bei keinem der bestehenden Gewerbegebiete im Landkreis Oldenburg liegt die nächste Autobahnanschlussstelle weiter als 10 km entfernt. Von 63 % der sofort verfügbaren Gewerbeflächen (26 ha) sind es maximal 5 km bis zur Autobahn, rund ein Viertel der Flächen (9,5 ha) liegt sogar direkt an einer Anschlussstelle (Abb. 3.1-3 und Karte 3-1). Hoher Anteil verkehrlich gut angebundener Flächen 50 Diese Einschätzung wird stark durch das Gewerbegebiet „Ahlhorner Heide“ in Großenkneten geprägt, das im Landkreis Oldenburg 43 % der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum ausmacht. 50 Abb. 3.1-3: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Entfernung der sofort verfügbaren Gewerbeflächen zu den nächsten Autobahnanschlussstellen Flächen in ha 5 bis unter 10 km 20 1 bis unter 5 km unter 1 km 18 16 14 12 10 8 6 4 2 Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand August 2001 ge tlin Dö au sh lde n n se de Hu Wi Ga nd erk es ee urg rde Wa rps Ha nb ted t n tte Ha SG Gr oß en kn ete n 0 51 Übersicht 3-1: Stadt / Gemeinde Landkreis Oldenburg Bewertung der Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen Gewerbegebiet verfügbare Fläche davon sofort verfügb. Bewertung Beschreibung des Gewerbegebietes Sandkrug 15,4 ha 5,4 ha Ü/R Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet – Lage direkt an der A 29, kurze Entfernung zur Stadt Oldenburg – ausschließlich GE-Flächen – 10,4 ha in öffentlichem Eigentum, davon 5 ha nicht sofort verfügbar – bislang 10 Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – aus Sicht der Gemeinde besonders für Dienstleistungen, Handwerk und „nicht störende“ Gewerbebetriebe geeignet Groß Ippener, An der SG Harpstedt Autobahn 3,0 ha 3,0 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – mittelgroßes Gewerbegebiet – Lage direkt an der A 1, kurze Entfernung zur Stadt Delmenhorst – ausschließlich GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – bislang 14 Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – aus Sicht der Gemeinde besonders für Handel und Handwerk geeignet – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.6) Hatten Hude Altmoorhausen 1,0 ha 1,0 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet – Lage direkt an der A 28 – GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – 15 Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – aus Sicht der Gemeinde besonders geeignet für Produzierendes Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.7) Großenkneten Ahlhorner Heide 17,0 ha 17,0 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet – Lage direkt an der B 213, verkehrsgünstige Lage in Autobahnnähe (2,5 km zur A 29 und 6 km zur A 1) – GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – bislang 11 Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) Wardenburg Astrup 3,0 ha 3,0 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – großes Gewerbegebiet – verkehrsgünstige Lage in Autobahnnähe (3 km zur A 29 und 7 km zur A 28) – GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – bislang 24 Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.12) Ganderkesee Westtangente 18,2 ha 2,3 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet – verkehrsgünstige Lage (3 km zur A 28 sowie 13 km zur A 1) – Regionalflughafen in unmittelbarer Nähe – GEund GI-Flächen – 15,2 ha in öffentlichem Eigentum, davon 12,9 ha nicht sofort verfügbar – bislang 3 Betriebe angesiedelt – Teilfläche ausschließlich für Dienstleistungsgewerbebetriebe reserviert – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.2) Wildeshausen, Stadt Vor Lüerte 1,5 ha 1,5 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – insgesamt großes Gewerbegebiet – verkehrsgünstige Lage (5 km zur A 1 und 2 km zur B 213) – GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – große Zahl von angesiedelten Betrieben (breiter Branchenmix) Wardenburg Süd-West 0,8 ha 0,8 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet – verkehrsgünstige Lage in Autobahnnähe (3 km zur A 29 und 7 km zur A 28) – ausschließlich GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.12) Prinzhöfte, SG Harpstedt Simmerhausen 5,6 ha 0 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – direkte Lage an der B 213 und ca. 2 km zur A 1 – GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 2 Betriebe angesiedelt (Verarbeitendes Gewerbe) – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.1) Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44) 52 Stadt / Gemeinde Gewerbegebiet Gewerbeflächenentwicklungskonzept verfügbare Fläche davon sofort verfügb. Bewertung Beschreibung des Gewerbegebietes Ganderkesee Weststrasse 5,1 ha 0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – verkehrsgünstige Lage (je 3 km zur A 28 und zur B 212) – GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar Wildeshausen, Stadt Visbeker Straße 4,0 ha 0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – insgesamt großes Gewerbegebiet – verkehrsgünstige Lage (5 km zur A 1 und 2 km zur B 213) – ausschließlich GE-Flächen – 3 ha in öffentlichem Eigentum, 1 ha in privatem Eigentum – im Umfeld große Zahl von angesiedelten Betrieben (breiter Branchenmix) Flecken Harpstedt, SG Harpstedt Wildeshauser Straße 2,7 ha 2,7 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – mittelmäßige verkehrliche Lage im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten des LK Oldenburg (ca. 10 km Entfernung zur A 1 und B 213) – ausschließlich GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – aus Sicht der Gemeinde besonders für Baumärkte geeignet Hude Wüsting / An der Bahn 1,2 ha 1,2 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – verkehrsgünstige Lage (6 km zur A 29 und 7 km zur A 28) – ausschließlich GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – noch keine Betriebe angesiedelt, ca. 0,6 ha für Verbrauchermarkt reserviert – aus Sicht der Gemeinde besonders geeignet für Handel, Handwerk und Dienstleistungen Hatten Kirchhatten 1,6 ha 1,6 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – verkehrsgünstige Lage mit 4 km Entfernung zur A 28 und 9 km zur B 75 – GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in privatem Eigentum Großenkneten Westlich am Rieskamp 0,9 ha 0,9 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – 6 km Entfernung zur A 29, 11 km zur A 1 – ausschließlich GEFlächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – bislang 3 Betriebe angesiedelt Dötlingen Auf dem Brink 3,9 ha 0,7 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – 10 km zur A 1 und 8 km zur B 213 – ausschließlich GEFlächen – 1,7 ha in öffentlichem Eigentum und davon 1 ha nicht sofort verfügbar – 2,2 ha in privatem Eigentum, nicht sofort verfügbar – bislang 8 Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) Dötlingen BrettorfOst 0,9 ha 0,2 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – 10 km zur A 1 und 3 km zur B 213 – ausschließlich GEFlächen – 0,2 ha in öffentlichem Eigentum, 0,7 ha in privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 3 Betriebe angesiedelt Dötlingen Brettorf West II 1,8 ha 0 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – 10 km zur A 1 und 4 km zur B 213 – ausschließlich GEFlächen – alle noch verfügbaren Flächen in privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar Dötlingen Aschenstedt Süd 1,5 ha 0 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – verkehrsgünstige Lage mit ca. 6 km zur A 1 und ca. 3 km zur B 213 – GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 1 Betrieb angesiedelt Dötlingen Aschenstedt Nord 0,8 ha 0 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – verkehrsgünstige Lage mit ca. 6 km zur A 1 und ca. 3 km zur B 213 – GE-Flächen – alle noch verfügbaren in privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 1 Betrieb angesiedelt Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44) 53 Karte 3-1: IR Landkreis Oldenburg Verfügbare und geplante Gewerbeflächen im Landkreis Oldenburg IR IC IR IC ICE IR Verfügbare Gewerbeflächen Geplante Gewerbeflächen (Außerhalb des LK Oldenburg nur ausgewählte Standorte) Flächengrößen (Brutto) Autobahn 2 ha 5 ha 5 ha 10 ha 10 ha 15 ha Bundesstraße Bahntrasse IR IC ICE Kartengrundlage: ÜKN 1:500.000 Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen (Maßstab verändert) Wichtige Bahnhöfe NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG 54 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 55 3.2 Landkreis Oldenburg Gewerbeflächenplanungen Bei den Gewerbeflächenplanungen sind verschiedene Stadien der „Planungsreife“ zu unterscheiden. Grundsätzlich sind nur solche Gewerbeflächenplanungen in die Erhebung aufgenommen, für die mindestens eine Flächennutzungsplanänderung in Vorbereitung ist oder bereits ein Aufstellungsbeschluss existiert. Damit sind zunächst Flächen ausgeblendet, die zwar als langfristige „Vorschauflächen“ in Frage kommen könnten, deren Realisierung aber noch sehr unsicher ist. Aber auch rechtswirksam in Flächennutzungsplänen dargestellte gewerbliche Bauflächen sind dann nicht einbezogen worden, wenn die Gemeinden diese Planungen offensichtlich nicht mehr weiter verfolgen. Bei den im Folgenden betrachteten Planungsvorhaben liegen noch keine rechtskräftigen Bebauungspläne vor, womit diese gegenüber den oben genannten Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen abgegrenzt sind. Abgrenzung der aufgenommenen Gewerbeflächenplanungen Nach der Gewerbeflächenerhebung gibt es derzeit im Landkreis Oldenburg 17 Planungsvorhaben mit zusammen rund 216 ha Gewerbefläche (brutto). Abzüglich Infrastruktur- und Ausgleichsflächen entspricht dies etwa 171 ha Nettofläche (Abb. 3.2-1). Die größten Gewerbegebietsplanungen ab 10 ha Nettofläche sind: 17 Gewerbeflächenplanungen mit zusammen 171 ha Nettofläche geplantes Gewerbegebiet Fläche (netto) „Ahlhorner Heide“, Großenkneten 22,5 ha „Beim grauen Immenthun“, Stadt Wildeshausen 22,5 ha „Hockensberg“, Dötlingen 18,3 ha „An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt) 15,0 ha „Altmoorhausen II (Dobbenweg)“, Hude 15,0 ha „Munitionslager Uhlhorn“, Dötlingen 12,0 ha „Vor Lüerte III“, Stadt Wildeshausen 11,5 ha „Roten Schlatt“, Wardenburg 10,5 ha „Vor Lüerte II“, Stadt Wildeshausen 10,0 ha Darüber hinaus existieren noch weitere Planungsvorhaben unter 10 ha in Dötlingen, Ganderkesee, der SG Harpstedt und Wardenburg. 56 Abb. 3.2-1: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Gewerbeflächenplanungen in den Standorten im Landkreis Oldenburg Flächen in ha noch offen 50 GE-Flächen 45 GI-Flächen 40 35 30 25 20 15 10 5 n tte es erk nd Ha ee de Ga nb Wa rde Hu urg n kn en oß Gr rps Ha ete ted t n ge tlin Dö SG Wi lde sh au se n 0 Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand August 2001 Planungsstand der Vorhaben Die Planungsstände der genannten Gewerbeflächenplanungen sind sehr unterschiedlich. Wirksame Flächennutzungspläne mit entsprechender Darstellung als „Gewerbliche Baufläche“ liegen bei folgenden Planungen vor: wirksame Flächennutzungspläne „Ahlhorner Heide“, Großenkneten „Beim grauen Immenthun“, Stadt Wildeshausen „Hockensberg“, Dötlingen „Vor Lüerte III“, Stadt Wildeshausen „Vor Lüerte II“, Stadt Wildeshausen „Roten Schlatt“, Wardenburg Verfahren zur Flächennutzungsplanänderung laufen z.Zt. in: laufende Flächennutzungsplanänderungen „An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt) „Altmoorhausen II (Dobbenweg)“, Hude Für das Planungsvorhaben „Munitionslager Uhlhorn“, Dötlingen gibt es Beschlüsse zur Flächennutzungsplanänderung und Aufstellung eines Bebauungsplanes. 57 Landkreis Oldenburg Für knapp die Hälfte der geplanten Flächen stehen die beabsichtigten Nutzungsarten bereits fest. Hiervon sind ca. 76 ha (91 %) für GE-Nutzung und ca. 8 ha (9 %) für industrielle Nutzungen (GI-Flächen) vorgesehen. Allerdings ist bei rund 88 ha der gesamten Nettoplanungsfläche die Aufteilung nach Nutzungsarten noch nicht abschließend festgelegt. Geplante Nutzungsarten Von den in Planung befindlichen Flächen sind derzeit noch 81 % in Privateigentum. Allerdings beabsichtigen fast alle Gemeinden den Erwerb der Grundstücke durch die Kommune bzw. im Fall der Stadt Wildeshausen durch die städtische Grundstücks- u. Erschließungs- GmbH (GEG). Die kommunale Flächenvorratspolitik im Rahmen der Gewerbeflächenentwicklung wird also von den Gemeinden auch in Zukunft fortgesetzt. Bei folgenden Gewerbeflächenplanungen befinden sich bereits Grundstücke in öffentlichem Eigentum: 81 % der geplanten Flächen derzeit (noch) in privatem Eigentum geplante Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum „Munitionslager“, Dötlingen (Eigentümer: Bund) „Altmoorhausen II (Dobbenweg)“, Hude (teilweise) „Beim grauen Immenthun“, Stadt Wildeshausen (teilweise) 58 Übersicht 3-2: Stadt / Gemeinde Gewerbeflächenentwicklungskonzept Bewertung der geplanten Gewerbegebiete Planungsvorhaben geplante Fläche (netto) Bewertung Beschreibung des Planungsvorhabens Groß Ippener, SG Harpstedt An der Autobahn 15,0 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – mittelgroßes Planungsvorhaben – verkehrsgünstige Lage, 1 km Entfernung zur A 1 – Erweiterungsvorhaben des Gewerbegebietes „Groß Ippener“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für F-Planänderung – frühestens Ende 2002 verfügbar – aus Sicht der Gemeinde besonders für Logistik- und Speditionsfirmen geeignet – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.6) Hude Altmoorhausen II (Dobbenweg) 15,0 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben – verkehrsgünstige Lage direkt an der A 28 – Erweiterung des Gewerbegebietes „Altmoorhausen“ – geplante Nutzungsart GE – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für F-Planänderung und B-Plan – frühestens Anfang 2002 verfügbar – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.7) Ganderkesee Grüppenbühren 4,2 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – Lage direkt an der A 28 und der B 212 – neues Gewerbegebiet – geplante Nutzungsart GE – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für F-Planänderung und B-Plan – frühestens Mitte 2002 verfügbar – aus Sicht der Gemeinde besonders für Logistik- und Speditionsfirmen geeignet – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.3) Großenkneten Ahlhorner Heide 22,5 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – großes Planungsvorhaben – Lage direkt an der B 213, 2 km Entfernung zur A 29 sowie 6 km zur A 1 – Erweiterungsvorhaben des Gewerbegebietes „Ahlhorner Heide“ – geplante Nutzungsart GE – Planungsstand: F-Planänderung wirksam und B-Plan-Aufstellung ruht gegenwärtig – frühestens 2010 verfügbar Wildeshausen, Stadt Beim grauen Immenthun 22,5 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – großes Planungsvorhaben –5 km Entfernung zur A 1 und sowie 2 km zur B 213 – neues Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten GE und GE/E – Planungsstand: F-Planänderung wirksam und B-Plan Aufstellungsbeschluss – frühestens 2003 verfügbar – aus Sicht der Stadt besonders für Dienstleistungsbetriebe geeignet Dötlingen Hockensberg 18,3 ha R Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben – verkehrsgünstige Lage direkt an der B 213, 1,5 km zur A 1 – neues Gewerbegebiet (im Anschluss an des Gewerbegebiet Simmerhausen, Prinzhöfte) – geplante Nutzungsarten GE und GI – Planungsstand: F-Plan-Verfahren läuft, B-Plan in Vorbereitung – frühestens 2002 verfügbar – aus Sicht der Gemeinde besonders für Logistik- und Speditionsfirmen geeignet – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.1) Wildeshausen, Stadt Vor Lüerte III 11,5 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben – 5 km zur A 1 sowie 2 km zur B 213 – Erweiterung des Gewerbegebietes „Vor Lüerte“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: F-Planänderung wirksam; Planungen werden zur Zeit nicht weiter betrieben – aus Sicht der Stadt besonders für Produzierendes Gewerbe geeignet Wardenburg Roten Schlatt 10,5 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben – verkehrsgünstige Lage, 2 km zur A 29 sowie 7 km zur A 28 – Erweiterungsvorhaben des Gewerbegebietes „Astrup“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: F-Planänderung wirksam und Aufstellungsbeschluss für B-Plan – frühestens Ende 2002 verfügbar Wildeshausen, Stadt Vor Lüerte II 10,0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben – 5 km zur A 1 sowie 2 km zur B 213 – Erweiterung des Gewerbegebietes „Vor Lüerte“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: F-Planänderung wirksam, B-Plan in Vorbereitung – frühestens Sommer 2002 verfügbar – aus Sicht der Stadt besonders für Produzierendes Gewerbe geeignet Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44) 59 Stadt / Gemeinde Landkreis Oldenburg Planungsvorhaben geplante Fläche (netto) Bewertung Beschreibung des Planungsvorhabens Dötlingen Munitionslager Uhlhorn 12,0 ha R/L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben – Lage direkt an der B 213, 6 km zur A 1 – neues Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Aufstellungsbeschluss für F-Planänderung und B-Plan – aus Sicht der Gemeinde besonders geeignet für Lagerung, Speditionsfirmen und Kleinbetriebe Flecken Harpstedt, SG Harpstedt Wildeshauser Straße 2,8 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im LK Oldenburg ungünstig (11 km zur A 1 sowie 10 km zur B 213) – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für F-Planänderung Wardenburg Am Schlatt 7,0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – verkehrsgünstige Lage, 3 km zur A 29 sowie 7 km zur A 28 – Erweiterung des Gewerbegebietes „Süd-West“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für F-Planänderung, B-Plan in Vorbereitung – frühestens Ende 2005 verfügbar – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.7) Colnrade, SG Harpstedt Colnrade 8,0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im LK Oldenburg nur mittelmäßig, 12 km zur A 1 – neues Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für F-Planänderung Dötlingen NeerstedtSüd 5,5 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im LK Oldenburg nur mittelmäßig, 9 km zur A 1 sowie 8 km zur B 213 – neues Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: F-Planänderung in Vorbereitung Beckeln, SG Harpstedt Neues Land 4,0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im LK Oldenburg ungünstig (12 km zur A 1 sowie 8 km zur B 51) – Erweiterungsvorhaben des Gewerbegebietes „Neues Land“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren für F-Planänderung Dötlingen Aschenstedt 1,2 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – 6 km Entfernung zur A 1 und 3 km zur B 213 – neues Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: F-Planänderung in Vorbereitung Dünsen, SG Harpstedt Dünsen 0,8 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – 6 km Entfernung zur A 1 sowie 8 km zur B 51 – Erweiterung des Gewerbegebietes „Dünsen“ – geplante Nutzungsart GE – Beteiligungsverfahren für F-Planänderung – Erweiterungsfläche für vorhandene Betriebe Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44) 60 3.3 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Gewerbeflächennachfrage Umsatz von Gewerbeflächen in der Vergangenheit 109 ha Gewerbeflächenumsatz zwischen 1993 und 2000 Von 1993 bis 2000 wurden im Landkreis Oldenburg rund 109 ha Gewerbeflächen umgesetzt; dies entspricht einem Jahresdurchschnitt von 13,6 ha. Hierbei schwankte der Umsatz zwischen 7 ha in den Jahren 1994 und 1996 und knapp 22 ha im Jahr 1999 (Abb. 3.3-1). Insgesamt lässt sich im Beobachtungszeitraum ein deutlicher Anstieg des Gewerbeflächenumsatzes im Landkreis Oldenburg feststellen. Diese Entwicklung deckt sich mit den Ergebnissen aus anderen Regionen Niedersachsens. Schwerpunkte der Flächennachfrage: SG Harpstedt und Wildeshausen Vom Gesamtumsatz an Gewerbeflächen wurde in den zwei umsatzstärksten Standorten des Landkreises, der Stadt Wildeshausen und der SG Harpstedt, zusammen mehr als 40% aller Gewerbeflächen verkauft. Das entspricht einer Fläche von knapp 21 ha in Wildeshausen und rund 26 ha in der SG Harpstedt. Dem gegenüber fand in den Gemeinden Dötlingen (7,4 ha) und Hatten (6,5 ha) in den 90er Jahren ein deutlich geringerer Flächenumsatz statt (Abb. 3.3-2). Fünf umsatzstärkste Gewerbeflächenstandorte: 60 % des Umsatzes Insgesamt konzentrierten sich die Flächenumsätze stark auf ausgewählte Standorte. Rund 63 ha, d.h. fast 60 % der Grundstücksverkäufe, wurden alleine in den fünf umsatzstärksten Gewerbegebieten bzw. Gewerbeflächenstandorten im Landkreis Oldenburg realisiert. Im Einzelnen waren dies: Gewerbegebiet Flächenumsatz 1993 bis 2000 „Vor Lüerte“, Wildeshausen 13,7 ha 51 „An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt) 13,6 ha „Ahlhorner Heide“, Großenkneten 9,6 ha „Altmoorhausen“, Hude 9,2 ha „Astrup“, Wardenburg 7,7 ha 52 51 52 zusätzlich 6,9 ha Gewerbeflächenumsatz in den angrenzenden Gewerbegebieten „Düngstruper Straße“ und „Am Umspannwerk“ zusätzlich 2,4 ha Gewerbeflächenumsatz in den angrenzenden Gewerbegebieten „Süd-West“ und „Süd-Ost“ 61 Abb. 3.3-1: Landkreis Oldenburg Entwicklung des Gewerbeflächenumsatzes im Landkreis Oldenburg Fläche in ha 25 20 15 21,9 10 19,8 16,4 13,8 12,6 10,2 5 7,7 7,1 0 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand September 2001 Abb. 3.3-2: Gewerbeflächenumsatz in den Standorten im Landkreis Oldenburg 1993-2000 30 Fläche in ha 25 östliche Mitgliedsgemeinden 20 13,6 15 20,9 westliche Mitgliedsgemeinden 10 15,2 12,6 12,3 11,3 9,7 5 7,4 6,5 H at te n n öt D rk de G an lin es ge ee g ar W ße G ro de nk nb ne te ur n e ud H us ha es ild W SG H ar ps te dt en 0 Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand September 2001 Flächenumsatz und -angebot im Vergleich Ausgehend von dem durchschnittlichen jährlichen Umsatz der vergangenen Jahre (Abb. 3.3-1) sollten die Städte und Gemeinden im Landkreis Oldenburg in den nächsten Jahren auf eine Flächennachfrage von mindestens 20 ha vorbereitet sein. Sollte der positive Trend weiter anhalten, könnte der Gewerbeflächenumsatz aber auch etwas höher ausfallen. Bei einem geschätzten Jahresumsatz von 20 ha deckt der Umfang der z.Zt. sofort verfügbaren Flächen von gut 40 ha die Nachfrage rein rechnerisch lediglich für die nächsten zwei Jahre. Angebot an sofort verfügbaren Flächen reicht derzeit nur für 2 Jahre ... 62 Gewerbeflächenentwicklungskonzept ... inklusive der z.Zt. nicht sofort verfügbaren Flächen für ca. 4 bis 5 Jahre Zählt man auch die z.Zt. nicht sofort verfügbaren Flächen hinzu, bei denen größtenteils mit einer Verfügbarkeit in den nächsten Jahren gerechnet werden kann (knapp 50 ha), so verlängert sich dieser theoretische Zeitraum auf vier bis fünf Jahre. Darüber hinaus existieren im Landkreis Oldenburg Flächenplanungen von netto insgesamt gut 160 ha, die aber sehr unterschiedlich Planungshorizonte und Realisierungschancen beinhalten. Bei anhaltender Flächennachfrage teilweise Engpässe möglich Dieser zunächst pauschale Vergleich von Gewerbeflächenangebot und -nachfrage macht deutlich, dass der Umfang der verfügbaren Flächen nur kurzfristig ausreichend ist. Im Vergleich mit anderen Regionen Niedersachsens weist der Landkreis Oldenburg gemessen am Flächenumsatz ein quantitativ nur unterdurchschnittliches Gewerbeflächenangebot auf. Die Entwicklung und Vermarktung weiterer Gewerbeflächen muss also zeitnah sichergestellt werden. Eine innerregionale Differenzierung der Analyse weist darauf hin, dass v.a. in Wildeshausen, Wardenburg und Hude sowie teilweise in der SG Harpstedt (Groß Ippener) bei anhaltender Flächennachfrage Gewerbegrundstücke künftig knapp werden können, wenn von den Gemeinden nicht entsprechend gegen gesteuert wird. Ansiedlung von Betrieben in Gewerbegebieten In der Vergangenheit angesiedelte Zielgruppen Die im Rahmen der Gemeindebefragung durchgeführte Erhebung der Belegung von Gewerbeflächen mit Betrieben gibt Auskunft über die in der Vergangenheit angesiedelten Zielgruppen. Einbezogen wurden solche Unternehmen, die ihren Betrieb von 1993 bis 2000 in Gewerbegebieten eröffnet oder erweitert haben 53. Bei den Ansiedlungen von außerhalb der Gemeinde wurde zwischen Ansiedlungen aus anderen Standorten des Landkreises (regionale Ansiedlungen) und Betriebsansiedlungen von außerhalb des Landkreises (überregionale Ansiedlungen) unterschieden. Qualität der Unternehmensdaten sehr unterschiedlich Die Qualität der erhobenen Daten ist nicht in allen Gemeinden gleich. Vor allem Beschäftigtenzahl und Herkunft der Betriebe waren in einigen Fällen nicht zu ermitteln. Insofern können die folgenden Ausführungen nur als Anhaltspunkte für die Struktur der angesiedelten Betriebe dienen. Insgesamt konnten 228 Betriebe in die Analyse einbezogen werden, wobei den einzelnen Auswertungen - je nach Informationslage - kleinere Bezugszahlen zugrunde liegen. Gewerbeflächennachfrage überwiegend für Bestandsentwicklung Die Auswertung der betrieblichen Nachfrage macht deutlich, dass die Bereitstellung von Gewerbeflächen überwiegend der Sicherung des Bestandes und der Entwicklung der ortsansässigen bzw. im Landkreis Oldenburg beheimateten Betriebe dient. Von den insgesamt 203 Betrieben, deren Herkunft bekannt ist, betreffen drei Viertel der Grundstücksverkäufe innergemeindliche bzw. innerregionale Erweiterungen, Verlagerungen und Neugründungen (Übersicht 3-3). Immerhin ein Viertel der Gewerbeflächennachfrager stammen aus Standorten außerhalb des Landkreises. 53 Dieses betrifft sowohl Betriebe in Gewerbegebieten mit noch verfügbaren Flächen als auch solche, die sich in mittlerweile vollständig belegten Gewerbegebieten angesiedelt haben. 63 Landkreis Oldenburg Übersicht 3-3: Herkunft der betrieblichen Gewerbeflächennachfrage im Landkreis Oldenburg (1993 bis 2000 ) Herkunft der Betriebe aus dem Landkreis OL innerhalb der eigenen Gemeinde (innerregional) Anzahl der Anteil Betriebe (in %) Erweiterungen 43 21 Verlagerungen 58 29 Neugründungen 36 18 16 8 29 14 9 4 12 6 203 100 Verlagerungen zwischen den Gemeinden des Landkreises von außerhalb des Oldenburg, Bremen Landkreises OL und Delmenhorst (überregional) andere Nachbargemeinden des Landkreises Oldenburg übrige überregionale Ansiedlungen Summe Besonders augenfällig ist die vergleichsweise große Zahl der überregionalen Ansiedlungen aus den Wirtschaftsstandorten Oldenburg, Bremen und Delmenhorst. Jeder siebte Gewerbeflächenverkauf ging auf Suburbanisierungseffekte aus den benachbarten Zentren - insbesondere Oldenburg und Delmenhorst - zurück. Jede siebte Flächennachfrage aus den benachbarten Zentren ... Betriebe aus der Stadt Bremen sind hierbei allerdings nur unterdurchschnittlich vertreten. Dadurch wird deutlich, dass für Verlagerungen ins Umland die unmittelbare Nähe und die sehr gute Erreichbarkeit der Herkunftsstädte offenbar eine wichtige Rolle spielt. Während der Landkreis Oldenburg direkt an die Städte Oldenburg und Delmenhorst grenzt, besteht zur Hansestadt Bremen bereits eine spürbar weitere Entfernung. Darüber hinaus hat Bremen bislang noch nicht mit deutlichen Gewerbeflächenengpässen zu kämpfen, wie es z.B. in der Stadt Delmenhorst schon der Fall ist. ... hiervon aber nur wenige aus Bremen Von den übrigen Ansiedlungen von außerhalb des Landkreises Oldenburg stammen fast die Hälfte aus unmittelbar benachbarten Gemeinden, und selbst von den übrigen überregionalen Ansiedlungen kam der überwiegende Teil aus relativ nah gelegenen Standorten des nordwestlichen Niedersachsens. Die Verlagerungsdistanzen sind also - wie in anderen Regionen auch - insgesamt recht gering. Nur geringe Verlagerungsdistanzen überregionaler Ansiedlungen Eine nähere Betrachtung der Ansiedlungen von außerhalb des Landkreises macht deutlich, dass es sich hierbei im Vergleich zu den innerregionalen Gewerbeflächennachfragern um Betriebe mit überdurchschnittlicher Beschäftigtenzahl und Grundstücksgröße handelt. Während die durchschnittliche Betriebsgröße bei den innerregional verlagerten und erweiterten Unternehmen bei knapp 8 Mitarbeitern liegt, ist sie bei überregionalen Ansiedlungen fast doppelt so groß. Überregionale Ansiedlungen: Überdurchschnittliche Betriebsgröße 64 Verteilung der erhobenen Betriebe auf einzelne Wirtschaftszweige Gewerbeflächenentwicklungskonzept Die Verteilung der Unternehmen nach Branchen zeigt, dass unter den Gewerbeflächennachfragern im Landkreis Oldenburg Betriebe des Produzierenden Gewerbes (56 %) etwas stärker vertreten sind als Dienstleistungsunternehmen (44 %). Die einzelnen Wirtschaftszweige sind folgendermaßen vertreten: Branchen Anzahl der Betriebe Anteil Anzahl der Betriebe Anteil (innerreg. Herkunft) (in %) (überreg. Herkunft) (in %) sonstiges Handwerk 34 25 10 16 Baugewerbe 24 18 7 11 Kfz-Gewerbe 12 9 6 9 Verarbeitendes Gewerbe 15 11 9 14 Handel 19 14 14 22 Unternehmensbezogene Dienstleist. 14 10 5 8 7 5 8 13 10 135 7 100% 5 64 8 100% Verkehr sonstige Dienstleistungen Summe: Handwerksbetriebe, Handel und Baugewerbe am stärksten vertreten Aus dem Produzierenden Gewerbe zählen v.a. Handwerksbetriebe und Betriebe des Baugewerbes zu den in Gewerbegebieten angesiedelten bzw. erweiterten Unternehmen. Hierunter ist der Anteil der Flächennachfrager, die aus dem Landkreis Oldenburg selbst stammen, besonders hoch. Im Dienstleistungsbereich sind demgegenüber Handelsbetriebe stark vertreten. Von diesen kommen überdurchschnittlich viele Unternehmen von außerhalb des Landkreises. Verteilung auf Grundstücksgrößenklassen Die Gewerbeflächennachfrage seit 1993 saldiert sich auf gut 109 ha (s.o.). Die durchschnittliche Grundstücksgröße je Betrieb lag damit bei 4.800 m². Die Größen der einzelnen Gewerbegrundstücke differieren sehr stark und bewegen sich in einer Spanne zwischen 350 m² und 4,9 ha. Fast 60 % der Grundstücksgrößen liegen zwischen 2.000 m² und 5.000 m². Die erhobenen Betriebe verteilen sich auf die Grundstücksgrößenklassen wie folgt: Grundstücksgrößenklassen Anzahl der Betriebe Anteil (in %) < 2.000 m² 45 20 2.000 m² bis < 3.000 m² 65 29 3.000 m² bis < 5.000 m² 66 29 5.000 m² bis < 1 ha 29 13 1 ha bis 2 ha 13 6 8 4 226 100% > 2 ha Summe: 65 3.4 Landkreis Oldenburg Verfügbare Gewerbeflächen im Umfeld des Landkreises Oldenburg Betrachtet werden im Folgenden nur ausgewählte Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen, die aufgrund ihrer Lage, Größe oder sonstigen Standortqualitäten als Konkurrenzstandorte für die Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Oldenburg von Bedeutung sein können 54. Ausgewählte Konkurrenzstandorte für die Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Oldenburg Stadt Bremen Im Vergleich zu zahlreichen anderen großen Wirtschaftstandorten ist die Gewerbeflächensituation in der Stadt Bremen in geringerem Maße durch Flächenengpässe gekennzeichnet. Aufgrund der großen räumlichen Ausdehnung Bremens findet ein nicht unbeträchtlicher Teil des Suburbanisierungsprozesses innerhalb der Stadtgrenzen statt. Allerdings besteht sehr wohl das Problem, dass von dem erheblichen Umfang an Flächenreserven zahlreiche Flächen, die für die Gewerbeentwicklung theoretisch geeignet wären, aus verschiedenen Gründen nur eingeschränkt verfügbar sind. Hierunter sind eine Reihe von altindustriellen Recyclingflächen. Große Flächenreserven in Bremen, aber z.T. nur eingeschränkt verfügbar Neben einigen kleineren Gewerbegebieten sind folgende Standorte die Schwerpunkte des augenblicklichen Gewerbeflächenangebots in der Stadt Bremen: Schwerpunkte des Gewerbeflächenangebots in Bremen - „Gewerbepark Hansalinie“ unmittelbar an der A 1-Anschlussstelle „BremenHemelingen“: Hier sind derzeit rund 25 ha verfügbar. Es besteht die Möglichkeit, diesen Standort deutlich in Richtung Osten entlang der Autobahn zu erweitern. - „Bremer Industrie-Park“ auf dem ehemaligen Gelände des Stahlwerks: Neben zur Zeit ca. 20 ha verfügbarer Fläche (überwiegend GI) können hier künftig weitere 100 ha entwickelt werden. - „Güterverkehrszentrum“ in Niedervieland: Dieses Gelände, das ehemals für die Erweiterung des Hafens reserviert war, kann noch um rund 100 ha vergrößert werden. Ein Teil hiervon wird derzeit bereits erschlossen. Bei Fertigstellung der in Planung befindlichen A 281 (Querverbindung zwischen der A 1 und der A 27) würde dieses Gewerbegebiet eine erheblich Aufwertung erfahren. - „Technologiepark Universität“ in Nähe der A 27-Anschlussstelle „Bremen-HornLehe“: Dieser Standort bietet zurzeit zwar keine verfügbaren Gewerbegrundstücke. Es besteht aber Flächenpotenzial im Umfang von rund 50 ha, das langfristig entwickelt werden kann. - „Airport-Stadt“ in unmittelbarer Nachbarschaft zum Flughafen Bremen: Hier können noch 30 ha zusätzliche Gewerbeflächen entwickelt werden. Vorgesehen ist dieser Standort vorwiegend für Büronutzungen und Dienstleistungsunternehmen. 54 Quellen: - GewIS (Gewerbeflächeninformationssystem von RegIS-Online, www.regis-online.de), - Senator für Wirtschaft und Häfen: Wirtschaftsstandort Bremen 2000 - 2001 sowie www.wfg-bremen.de - Flächennutzungsplan 1996 der Stadt Oldenburg, www.oldenburg.de - Gespräch mit Vertretern der Wirtschaftsförderung der Stadt Delmenhorst 66 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Im Jahr 2000 wurden in Bremen rund 45 ha Gewerbeflächen aus städtischem Eigentum verkauft. Hiervon betrafen - ähnlich wie im Landkreis Oldenburg - 80 % der Fälle Erweiterungen und Verlagerung innerhalb des Stadtgebietes. Stadt Delmenhorst Kaum noch Gewerbeflächenangebot in Delmenhorst Aufgrund starker Nachfrage in den 90er Jahren und der engen Stadtgrenzen verfügt Delmenhorst nur noch über ein sehr eingeschränktes Gewerbeflächenangebot. Auch für die künftige Entwicklung ist kaum hochwertiges Flächenpotenzial vorhanden. Ziel: Interkommunale Kooperation mit den umliegenden Gemeinden In Zukunft wird die Stadt in der Gewerbeflächenentwicklung verstärkt auf interkommunale Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden setzen müssen. Bislang gibt es solche Kooperationen allerdings noch nicht. Die Entwicklung von echten grenzüberschreitenden Gewerbegebieten ist aufgrund des Zuschnitts des Stadtgebietes problematisch. Durchaus denkbar ist aber die Beteiligung der Stadt Delmenhorst an Gewerbeflächen, die auf dem Gebiet anderer Gemeinden liegen. Hierbei sind zunächst Kooperationen mit den Gemeinden Ganderkesee und Groß Ippener, SG Harpstedt zu prüfen. Stadt Oldenburg Derzeit noch ausreichendes Gewerbeflächenangebot Auch die Gewerbeflächensituation in der Stadt Oldenburg ist durch zunehmende Flächenknappheit gekennzeichnet. Allerdings besteht im Gegensatz zur Stadt Delmenhorst derzeit ein ausreichendes verfügbares Angebot. Auch bietet der Flächennutzungsplan der Stadt noch Reserveflächen für die künftige Entwicklung. Wichtigster Standort des Flächenangebots: Gewerbegebiet „Tweelbäke“ Wichtigster Standort des Flächenangebots in Oldenburg ist seit den 70er Jahren das Gewerbegebiet „Tweelbäke“ an der Grenze zu den Gemeinden Hatten und Hude. Dieses Gewerbegebiet ist mittlerweile auf rund 150 ha angewachsen. Derzeit sind hier 10 ha sofort und 16 ha später verfügbar. Zudem sind im Flächennutzungsplan im Umfeld des bestehenden Gewerbegebietes weitere umfangreiche gewerbliche Bauflächen dargestellt, so dass dieser Standort auch künftig einen Schwerpunkt des Gewerbeflächenangebots der Stadt bilden wird. Relativ niedrige Grundstückspreise in der Stadt Oldenburg In den vergangenen fünf Jahren hat die Stadt durchschnittlich 12 ha Gewerbeflächen verkauft, d.h. fast so viel wie alle Gemeinden im Landkreis Oldenburg zusammen (gut 15 ha). Der Grundstückspreis je m² erschlossener Gewerbefläche liegt im Gewerbegebiet „Tweelbäke“ mit DM 40,- bis 55,- für eine Stadt von der Größe Oldenburgs auf einem relativ niedrigen Niveau. Am Gewerbeflächenstandort „Sandkrug“, Gemeinde Hatten kostet der m² DM 49,-, in den benachbarten Gemeinden Hude und Wardenburg zwischen DM 30,- und DM 35,-. 67 Landkreis Oldenburg Landkreise Cloppenburg, Diepholz, Osnabrück und Vechta In den südlichen Nachbarkreisen des Landkreises Oldenburg sind z.T. sehr umfangreiche Gewerbeflächenangebote verfügbar. Dieses gilt insbesondere für den Landkreis Cloppenburg. Die meisten Gewerbeflächenstandorte befinden sich verkehrsgünstig in Nähe der A 1. Allerdings ist die Entfernung zu den bedeutenden Zentren wirtschaftlicher Aktivität (z.B. Bremen und Oldenburg) aus den Landkreisen Vechta und Cloppenburg sowie weiten Teilen des Landkreises Diepholz deutlich größer als aus den meisten Gemeinden des Landkreises Oldenburg. Die Grundstückspreise je m² liegen - abgesehen von den Standorten im südlichen Umland Bremens - überwiegend zwischen DM 30,- und 35,- und damit ungefähr auf dem Niveau in der Stadt Wildeshausen und etwas über den Preisen in Großenkneten. Teilweise sehr umfangreiche Gewerbeflächenangebote Herausragender Gewerbeflächenstandort im Landkreis Cloppenburg ist der „Ecopark“ in der Gemeinde Emstek, ein interkommunales Gewerbegebiet unter Beteiligung des Landkreises Cloppenburg und einiger seiner Gemeinden. Neben einem sehr großen Flächenpotenzial - im Endausbau soll der Standort 210 ha umfassen - zeichnet sich das Gewerbegebiet v.a. durch eine Zielgruppenstrategie 55 und eine Reihe von speziellen Dienstleistungen für ansiedlungsinteressierte und ansässige Unternehmen aus. Dieses Dienstleistungsangebot umfasst z.B. Landkreis Cloppenburg: „Ecopark“ als herausragendes Gewerbegebiet - die Planung, Realisierung und den Betrieb einer gemeinsamen Informationsund Kommunikationsinfrastruktur, - Kooperationsanbahnung und Netzwerkbetreuung für die unternehmerischen Zielgruppen, - Unternehmensberatung (u.a. Markteintrittsberatung, Markt- und Unternehmensanalyse, Businessplanung) In der Nähe des Ecoparks verfügt die Stadt Cloppenburg über weitere umfangreiche Gewerbeflächen („Alter Emsteker Weg“, „Cloppenburg-West“), die insbesondere zahlreiche GI-Flächen beinhalten. Alle Gewerbegebiete sind direkt an die B 71 und damit kreuzungsfrei an die A 1 angebunden. Auf dem Gebiet des Landkreises Vechta befinden sich Konkurrenzstandorte u.a. im unmittelbaren Umfeld der Stadt Wildeshausen. Die Gemeinden Visbek („Rechterfeld Bahnhof“) und Goldenstedt („Bahnhof“) verfügen hier zwar über größere Gewerbegebiete, die aber verkehrlich vergleichsweise ungünstig gelegen sind. Weitere bedeutende Gewerbeflächenstandorte befinden sich in der Stadt Vechta („Gewerbe- und Industriepark Vechta Nordwest“) sowie in der Gemeinde Bakum an der A 1-Anschlussstelle „Vechta“. Die beiden letztgenannten Gewerbegebiete liegen allerdings bereits rund 20 km von Landkreis Oldenburg entfernt. Noch weiter südlich an der A 1-Anschlussstelle „Neuenkirchen/Vörden“ befindet sich mit dem interkommunalen „Dienstleistungspark A 1“ ein mit dem Ecopark vergleichbarer sehr großer Gewerbeflächenstandort. 55 Angestrebt wird die Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich Life Science und verwandten Branchen. Im einzelnen sind dies Nahrungs- und Genussmittel, Agrar- und Umwelttechnik, Medizin-, Bio- und Gentechnologie, Gesundheits- und Pharmaindustrie, Kunststoffe und Neue Materialien, Maschinenbau sowie Informationstechnologie (http://www.ecopark.de vom 29.10.2001) Landkreise Vechta und Osnabrück: „Dienstleistungspark A 1“ 68 Landkreis Diepholz: Hochwertige Gewerbegebiete im Süden Bremens Gewerbeflächenentwicklungskonzept Im Landkreis Diepholz gibt es größere Gewerbeflächenangebote, u.a. in den Städten Syke („Am Bahnhof“) und Bassum („Karrenbruch“), die eine Konkurrenz insbesondere zum Angebot in der Samtgemeinde Harpstedt darstellen. Allerdings fehlt den genannten Standorten eine verkehrliche Anbindung, wie sie mit der A 1 in den Mitgliedsgemeinden Groß Ippener und Prinzhöfte gegeben ist. Eine höhere Lagegunst besitzen dagegen die Gemeinden im südlichen Umland der Stadt Bremen, von denen insbesondere die Gemeinde Weyhe (Gewerbegebiet „Dreyhe“) über umfangreiche und direkt an die A 1 angebundene Gewerbeflächen verfügt. Landkreise Ammerland und Wesermarsch Landkreis Ammerland: Hochwertiges konkurrierendes Flächenangebot Die im Norden angrenzenden Landkreise Ammerland und Wesermarsch haben im Hinblick auf ihr Gewerbeflächenangebot sehr unterschiedliche Standortvoraussetzungen. Im Landkreis Ammerland ist die Anbindung an das überregionale Autobahnnetz und den wichtigen Wirtschaftsstandort Stadt Oldenburg sehr gut und mit der Lagegunst des Landkreises Oldenburg vergleichbar. Die beiden Landkreise konkurrieren folglich um Betriebsverlagerungen aus der Stadt Oldenburg. Die der Stadt am nächsten liegenden Gemeinden Bad Zwischenahn („Industriepark Bad Zwischenahn“), Wiefelstede („Westerholtsfelde“) und Rastede („Ipwege“, „Leuchtenburg“) verfügen über qualitativ hochwertige Gewerbegebiete, die in kurzer Entfernung zu den Autobahnen A 28 oder A 29 bzw. direkt an einer Anschlussstelle liegen. Zudem ist keiner der genannten Standorte mehr als 10 km von der Stadt Oldenburg entfernt. Landkreis Wesermarsch: Als Konkurrenzregion weniger relevant Anders dagegen ist die Situation im Landkreis Wesermarsch: Aufgrund der problematischen verkehrlichen Anbindung (kein Autobahnanschluss, Weser als schwer zu überwindende Grenze im Osten, vergleichsweise weite Entfernungen zu den Städten Bremen und Oldenburg) ist der Landkreis Wesermarsch als Konkurrenzregion für den Landkreis Oldenburg weniger relevant als der Landkreis Ammerland. Insbesondere im benachbarten Süden des Landkreises Wesermarsch (Elsfleth: „Oberegge-West“, Lemwerder: „Altenesch“ und „Deichhausen“) ist die Qualität der Gewerbeflächenangebote niedriger einzustufen als im Landkreis Oldenburg. Entlang der Weser bietet der Landkreis Wesermarsch umfangreiche Flächenpotenziale, die allerdings überwiegend als Vorranggebiete für hafenorientierte industrielle Anlagen im Landesraumordnungsprogramm dargestellt sind und deshalb ebenfalls kein bedeutendes Konkurrenzangebot zu den Gewerbeflächen im Landkreis Oldenburg sind. 69 4. 4.1 Landkreis Oldenburg Vorschauflächen Vorschauflächen im Überblick Ein Blick auf die Verteilung der Vorschauflächen im Landkreis (Karte 4-1, Übersicht 4-1) macht deutlich, dass sich die erhobenen Vorschauflächen überwiegend entlang der Autobahnachsen A 1, A 28 und A 29 sowie im Umland der Stadt Oldenburg und in etwas geringerem Maße in Nähe der Stadt Delmenhorst befinden. Vorschauflächen v.a. entlang der Autobahnachsen und im Umland der Stadt Oldenburg Bei Einbeziehung der verfügbaren und geplanten Gewerbegebiete bestätigt sich im Wesentlichen, dass die genannten Achsen die Schwerpunkte der Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis sind. Im Umland der Stadt Oldenburg ist jedoch z.Zt. noch ein Defizit an aktuell verfügbaren Gewerbegebieten und Planungsvorhaben zu verzeichnen. Auch verfügbare und geplante Gewerbegebiete schwerpunktmäßig entlang der Achsen Übersicht 4-1: Nr. Vorschauflächen im Landkreis Oldenburg - Lage und Flächengröße Beteiligte Gemeinden Ortsteil Arbeitstitel der Vorschaufläche Bruttofläche (in ha) 7 (Dötl.) 56 67 (Prinzh.) 1 Dötlingen und Prinzhöfte (SG Harpstedt) und Stadt Wildeshausen Hockensberg / Simmerhausen Brakland / Simmerhausen 2 Ganderkesee Ganderkesee Westtangente (westliche Erweiterung) 25 3 Ganderkesee Grüppenbühren Grüppenbühren (nördliche Erweiterung) 36 4 Ganderkesee Schlutter Schlutter 34 5 Großenkneten und Stadt Wildeshausen Steinloge Steinloge 6 Groß Ippener (SG Harpstedt) Groß Ippener Groß Ippener (westliche Erweiterung) 30 7 Hatten Munderloh Gewerbepark Munderloh 20 8 Hatten, Hude und Stadt Oldenburg Tweelbäke-Ost Tweelbäke-Ost 20 (Hatten) 20 (Hude) 57 40 9 Hatten und Stadt Oldenburg Tweelbäke-Ost Güterverkehrszentrum (GVZ) 100 (Hatten) 100 10 Hude Wüsting Holler Landstraße 30 11 Wardenburg Astrup An der Autobahn 76 12 Wardenburg Wardenburg Am Schlatt / Grüner Weg 15 13 Stadt Wildeshausen Düngstrup Düngstrup 20 14 Stadt Wildeshausen Aldrup Aldrup 50 95 (Groß.) 65 (Wildesh.) 74 160 Die Flächengrößen sind nur ungefähre Angaben, i.d.R. handelt es sich um Bruttogrößen. Teilweise sind die betrachteten Flächen Suchräume, von denen nur ein noch nicht definierter Teilbereich realisiert werden soll. Die Flächenangaben zu summieren ist methodisch daher nicht sinnvoll. 56 57 zusätzliche 18 ha bereits formell in Planung (Dötlingen-Hockensberg, vgl. Abschnitt 3.2) zusätzliche 36 ha auf dem Gebiet der Stadt Oldenburg östlich der A 29 (lt. Flächennutzungsplan 1996) 70 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 71 Karte 4-1: Landkreis Oldenburg Vorschauflächen im Landkreis Oldenburg IR IR IC IR IC ICE IR Flächengrößen (Brutto) Vorschauflächen Einzugsgebiete Autobahn 10 ha Bundesstraße 50 ha 100 ha Bahntrasse IR IC ICE Kartengrundlage: ÜKN 1:500.000 Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen (Maßstab verändert) Wichtige Bahnhöfe NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG 72 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 73 4.2 Landkreis Oldenburg Beschreibung und Bewertung der einzelnen Vorschauflächen Auf Basis der Gespräche in den Gemeinden wurde für jede der 14 Vorschauflächen ein Gewerbeflächenprofil erstellt, das den jeweiligen Standort - soweit dies zum jetzigen Zeitpunkt bereits möglich und sinnvoll ist - detailliert beschreibt (Übersicht 4-3). Diese Profile dienen der Bewertung der einzelnen Flächen und ermöglichen die Festlegung vorrangig zu sichernder bzw. zu entwickelnder Projekte. Gewerbeflächenprofile zur Beschreibung und Bewertung der Vorschauflächen Es liegt in der Natur der Sache, dass die Qualität bzw. Verfügbarkeit der bei den Gemeinden abgefragten Informationen sehr unterschiedlich ist. Für einen Teil der Vorschauflächen sind bei den entsprechenden Gemeindeverwaltungen relativ detaillierte Entwicklungsvorstellungen vorhanden bzw. bereits informelle Planungsvorbereitungen im Gange. Bei anderen Flächen wiederum existieren nur vage Vorstellungen bzw. die jeweilige Projektidee ist erst im Verlauf der Gemeindegespräche entwickelt worden. Im einzelnen wurden folgende Daten abgefragt: Qualität und Verfügbarkeit der Flächeninformationen sehr unterschiedlich - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde / Mitgliedsgemeinde / Ortsteil Grunddaten - Name der Vorschaufläche (+ lfd. Nummer) - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbe - Entfernungen zu Autobahn-Anschlussstellen, Bundesstraßen sowie Kreis- bzw. Landesstraßen - Anbindung durch andere Verkehrsträger und den ÖPNV Lage / Anbindung Die Flächenangaben sind überwiegend nur grobe Schätzungen bzw. die erhobene Fläche ist ein Suchraum für das zu entwickelnde Gewerbegebiet. Flächengröße - Planungsstand (z.B. informelle Planungsvorbereitungen, Grundstückverhandlungen) Planungsstand - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit - geplante Aufteilung in GE- / GI- / SO-Flächen - bisherige Darstellung im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) - Einschränkungen bzw. Nutzungsausschluss - Eignung für bestimmte Zielgruppen - bisherige Nutzung - Erschließung (sofern bereits Ansätze vorhanden sind) - Einschränkung z.B. durch Bodenbeschaffenheit - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Geplante Einschränkungen / Zielgruppen Flächeneigenschaften Eigentumsverhältnisse 74 Umweltkonflikte Konflikte im Umfeld der Vorschaufläche Abschließende Bewertung der Vorschauflächen Gewerbeflächenentwicklungskonzept - öffentlicher Erwerb der Flächen angestrebt? - naturschutz-, gewässerschutz- und wasserschutzrechtliche Auflagen - Altlasten (-verdacht) - Konflikte mit Nachbarnutzungen - Konflikte mit zu- und abfließendem Verkehr - Vorteile und Nachteile der Vorschauflächen unter Berücksichtigung der Besichtigung durch die Gutachter im Rahmen der Gemeindegespräche - Bewertung der Vorschauflächen und ihre Bedeutung für die künftige Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Oldenburg - Empfehlungen für das weitere Vorgehen (einschließlich noch offener Fragen, die vor der Entwicklung der Vorschauflächen geklärt werden müssen) Standort- und Vorschauflächenbewertung Analog zur Bewertung der verfügbaren und geplanten Gewerbeflächen (Abschnitt 3) gilt für die Vorschauflächen, dass die Wertigkeit einer Gewerbefläche stark von der Bedeutung des jeweiligen Wirtschaftsstandortes beeinflusst wird. Entsprechend muss auch die Bewertung der einzelnen Vorschauflächen vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Potenzials und der Lagegunst des jeweiligen Wirtschaftsstandortes gesehen werden (Abschnitt 2.2). Verschiedene Prioritäten der Vorschauflächen Für die Bewertung der Vorschauflächen gelten im Wesentlichen die im Abschnitt 3 genannten Kriterien und die daraus resultierende Einstufung in die Klassen „Ü“, „R“ oder „L“ bzw. deren Mischformen. Darüber hinaus stellt sich bei potenziellen Gewerbeflächen die Frage, mit welcher Priorität und welchem Zeithorizont ein solches Projekt von der jeweiligen Gemeinde verfolgt werden sollte. Die Bandbreite reicht von Vorschauflächen, die z.B. aufgrund eines momentanen Flächenengpasses kurzfristig realisiert werden sollten, bis zu Flächen, für die auf absehbare Zeit kein Bedarf gesehen wird. Entsprechend werden die Vorschauflächen ergänzend zur Bewertung „Ü“ bis „L“ in folgende Prioritätengruppen eingestuft (Übersicht 4-2): 1: Prioritäre, d.h. kurzfristig - allerdings unter Berücksichtigung des derzeitigen Flächenangebots - zu entwickelnde Projekte (Flächenentwicklung) 2: Mittelfristige, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelnde Projekte (Flächensicherung) 3: Nachrangige, z.Zt. weniger bedeutsame Projekte (ggf. langfristig weiter zu verfolgen) Probleme bei der Flächenmobilisierung Bei den Prioritätensetzungen handelt es sich um Empfehlungen der Gutachter vor dem Hintergrund der jeweiligen Standort- und Nachfragebedingungen sowie der weiteren Flächenpotenziale im Umfeld. Spezifische Probleme bei der Flächenmobilisierung, insbesondere die mangelnde Verkaufsbereitschaft privater Grundstückseigentümer, können aber die Entwicklung von priortär eingestuften Vorschauflächen erheblich verzögern. Statt dessen kann es erforderlich sein, dass die Gemeinden andere, zunächst nachrangig bewertete Flächenprojekte vorziehen. 75 Landkreis Oldenburg Bei allen Vorschauflächen ist zu beachten, dass die Maßnahmen zur eigentumsrechtlichen Sicherung der Grundstücke und zur Beplanung der Flächen teils erhebliche Zeit in Anspruch nehmen können. Selbst die Realisierung prioritär eingestufter, d.h. kurzfristig zu entwickelnder Vorschauflächen kann noch einige Jahre dauern. Lange Entwicklungszeiträume Bei einigen der folgenden Vorschauflächen haben sich die zuständigen politischen Gremien in der Vergangenheit bereits gegen eine Realisierung als Gewerbegebiet entschieden. Die Sicht der Gutachter kann im Hinblick auf Bewertungen und Prioritätensetzungen hiervon abweichen. In diesen Fällen wird eine erneute Diskussion der Vorschauflächenstandorte in den politischen Gremien empfohlen. Erneute Diskussion einiger Vorschauflächen in den politischen Gremien Übersicht 4-2: Bewertung der Vorschauflächen im Landkreis Oldenburg Nr. Beteiligte Gemeinden Arbeitstitel der Vorschaufläche 1 Dötlingen und Prinzhöfte (SG Harpstedt) und Stadt Wildeshausen Brakland / Simmerhausen Ganderkesee Westtangente (westliche Erweiterung) 2 Bewertung und Priorität Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit Nr. 5 „Steinloge“ abstimmen - Aufgrund der räumlichen Trennung zu Wohnfunktionen können auch emittierende Betriebe angesiedelt werden. R 3 - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsanbindung - Von den Vermarktungschancen her etwas niedriger als Nr. 3 „Grüppenbühren“ und insbesondere Nr. 4 „Schlutter“ einzuschätzen. - 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt - Eignung des Standortes für ausgewählte flugverkehrsaffine Betriebe 3 Ganderkesee Grüppenbühren (nördliche Erweiterung) Ü/R 2 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zu den wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten - Von den Vermarktungschancen her etwas niedriger als Nr. 4 „Schlutter“ einzuschätzen - 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt 4 Ganderkesee Schlutter Ü 1 - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zu den wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt - Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes 5 6 Großenkneten und Stadt Wildeshausen Steinloge Groß Ippener (SG Harpstedt) Groß Ippener (westliche Erweiterung) Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit Nr. 1 „Brakland/ Simmerhausen“ abstimmen Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt - Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes 7 Hatten Gewerbepark Munderloh Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt - Abrundung der bestehenden Gewerbegebiete 76 Nr. 8 Beteiligte Gemeinden Hatten, Hude und Stadt Oldenburg Arbeitstitel der Vorschaufläche Tweelbäke-Ost Gewerbeflächenentwicklungskonzept Bewertung und Priorität Ü 1 - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung und unmittelbarer Nähe zur Stadt Oldenburg - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit Nr. 9 „Güterverkehrszentrum“ abstimmen 9 Hatten und Stadt Oldenburg Güterverkehrszentrum (GVZ) Ü 58 1 59 - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit (geplanter) hervorragender Verkehrsanbindung und unmittelbarer Nähe zur Stadt Oldenburg - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ abstimmen 10 Hude Holler Landstraße Ü/R 2 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zur Stadt Oldenburg - 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt 11 Wardenburg An der Autobahn Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt 12 Wardenburg Am Schlatt / Grüner Weg R 2 - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsanbindung - 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Abrundung der bestehenden Gewerbegebiete 13 Stadt Wildeshausen Düngstrup L 3 - L: Vorschaufläche für den lokalen Bedarf mit Defiziten in der Verkehrsanbindung - 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt 14 Stadt Wildeshausen Aldrup R/L 3 - R/L: Vorschaufläche für den regionalen bis lokalen Bedarf mit Defiziten in Verkehrsanbindung (evtl. für die Zielgruppe „Ernährungsgewerbe“ gut geeignet) - 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt 58 59 Bewertung unter der Voraussetzung, dass die geplante neue Anschlussstelle an der A 29 realisiert wird Realisierung als Güterverkehrszentrum derzeit sehr unsicher 77 Landkreis Oldenburg Übersicht 4-3: Vorschauflächenprofile Nr. 1 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemeinden Dötlingen und Prinzhöfte, SG Harpstedt, Beteiligung der Stadt Wildeshausen und der SG Harpstedt - Ortsteil Hockensberg / Simmerhausen - Name der Vorschaufläche Brakland / Simmerhausen 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Beiderseits der Gemeindegrenze und der B 213 - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes „Simmerhausen“ (Prinzhöfte) sowie nördliche Erweiterung des bereits geplanten Gewerbegebietes „Hockensberg“ (Dötlingen, 18 ha) - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 35 km über die A 1 Oldenburg: 33 km über die L 872 Delmenhorst: 18 km über B 213, 25 km über die A 1 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Wildeshausen-Nord“: 2 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: direkt - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 872: 3 km - Anbindung durch andere Verkehrsträger keine - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 74 ha (davon 67 ha in Prinzhöfte und 7 ha in Dötlingen) 4. PLANUNG - Planungsstand „Zukunftsplanung“ - voraussichtliche Planungsabschnitte noch keine genauen Angaben möglich - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch keine genauen Angaben möglich - geplante Aufteilung in GE / GI / SO Aufteilung noch offen, noch keine genauen Angaben möglich - bisherige Darstellung im RROP Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten, teilw. Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Erholung, angrenzend: Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung 78 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine Einschränkungen geplant - Eignung für bestimmte Zielgruppen besondere Eignung für Branchen, die eine gute Verkehrsanbindung benötigen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzfläche - Erschließungsansätze noch nicht vorhanden, Erschl. evtl. über Kreisstraße - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit keine Einschränkung 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) vollständig in privatem Eigentum - öffentlicher Erwerb angestrebt? Dötlingen: ja, Prinzhöfte: nein 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz - Auflagen Gewässerschutz - Auflagen Wasserschutz teils Wasserschutzgebiet - Altlasten (-verdacht) keine Altlasten bzw. nicht bekannt 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen evtl. mit Landwirtschaft ... zu- und abfließendem Verkehr keine 79 Landkreis Oldenburg 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - kurze Entfernung zur überregional bedeutsamen Autobahnachse A 1, direkte Anbindung an die B 213 - Lage in kurzer Entfernung zur Kreisstadt Wildeshausen - Erweiterung bestehender bzw. geplanter Gewerbegebiete zu einem zusammenhängenden interkommunalen Gewerbegebiet unter Beteiligung der Gemeinden Dötlingen und Prinzhöfte sowie der Stadt Wildeshausen und der SG Harpstedt - sehr großes Flächenpotenzial - weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu Wohngebieten - im RROP bereits als Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten dargestellt - nicht unmittelbar an der Autobahn gelegen - vergleichsweise große Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen und Oldenburg - mangelnde städtebauliche Einbindung - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit Nr. 5 „Steinloge“ abstimmen - Aufgrund der räumlichen Trennung zu Wohnfunktionen können auch emittierende Betriebe angesiedelt werden. - Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit der Fläche „Steinloge“ Nr. 5, ggf. zunächst nur einen der beiden Standorte entwickeln und den anderen als Reservefläche vorhalten - Projekt als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln und vermarkten, Beteiligung der Stadt Wildeshausen sowie der Samtgemeinde Harpstedt und weiterer Mitgliedsgemeinden anstreben (ohne Beteiligung der Stadt sollte zunächst nur ein kleinerer Teil des Vorhabens beplant werden) - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - Ausdehnung bzw. Verlagerung der potenziellen Gewerbeflächen möglichst weit in Richtung der A 1Anschlussstelle anstreben - ausreichend GI-Flächen ausweisen - Aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob Grundstücke für die Ansiedlung von großflächigen Betrieben reserviert werden können - geeignet für „störende Betriebe“ 80 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 2 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Ganderkesee - Ortsteil Ganderkesee - Name der Vorschaufläche Westtangente (westliche Erweiterung) 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde westlich an den Ortskern Ganderkesee angrenzend - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes „Westtangente“ - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 23 km über die A 28 und die B 75 Oldenburg: 27 km über die A 28 Delmenhorst: 15 km über die A 28 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Ganderkesee-West“: 3 km A 1 „Groß Ippener“: 13 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 212: 2 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 887 (Oldenburger Straße): 0,5 km - Anbindung durch andere Verkehrsträger Verkehrslandplatz Ganderkesee: 0,2 km - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 1,5 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 25 ha 4. PLANUNG - Planungsstand erste Überlegungen - voraussichtliche Planungsabschnitte keine Unterteilung in Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht abzusehen - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE und GI (eingeschränkt) - bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete für Landwirtschaft, Erholung und Trinkwassergewinnung 81 Landkreis Oldenburg 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss eingeschränkte Bauhöhen wg. Verkehrslandeplatz - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaft - Erschließung Verkehrserschließung über Otto-Lilienthal-Straße und Westtangente - Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit keine 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz keine - Auflagen Gewässerschutz keine - Auflagen Wasserschutz keine - Altlasten (-verdacht) keine 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen keine ... zu- und abfließendem Verkehr keine 82 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - gute Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes „Westtangente“, Nähe zu den gewerblichen Schwerpunktstandorten im Westen des Ortskerns Ganderkesee, vergleichsweise gute städtebauliche Einbindung - unmittelbare Nähe zum Verkehrslandeplatz - weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu Wohngebieten - kurze Entfernung zur A 28, keine Ortsdurchfahrt - Lage zwischen den großen Wirtschaftsstandorten Bremen und Oldenburg, in Nähe der Stadt Delmenhorst - bauliche Einschränkungen aufgrund des Flugverkehrs - nicht unmittelbar an der Autobahn gelegen - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsanbindung - Von den Vermarktungschancen her etwas niedriger als Nr. 3 „Grüppenbühren“ und insbesondere Nr. 4 „Schlutter“ einzuschätzen. - 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt - Eignung des Standortes für ausgewählte flugverkehrsaffine Betriebe - in Abhängigkeit von den Vermarktungsfortschritten des bestehenden Gewerbegebietes „Westtangente“ entwickeln - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - Teilflächen für flugverkehrsaffine Betriebe reservieren 83 Landkreis Oldenburg Nr. 3 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Ganderkesee - Ortsteil Grüppenbühren - Name der Vorschaufläche Grüppenbühren (nördliche Erweiterung) 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde 3 km nördlich des Ortskerns Ganderkesee - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung des bereits in Planung befindlichen Gewerbegebietes „Grüppenbühren“ (rund 4 ha) - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 22 km über die A 28 und die B 75 Oldenburg: 27 km über die A 28 Delmenhorst: 10 km über die A 28 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Ganderkesee-West“: 0,5 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 212: 0,2 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen - Anbindung durch andere Verkehrsträger - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 1 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 36 ha 4. PLANUNG - Planungsstand erste Überlegungen, Teilfläche entlang der B 212 bereits im Planungsverfahren - voraussichtliche Planungsabschnitte voraussichtlich Unterteilung in einen südlichen und einen nördlichen Planungsabschnitt - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht abzusehen - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE (ggf. teilweise eingeschränkt) - bisherige Darstellung im RROP teilw. Vorsorgegebiete für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Erholung, Fernwasserleitung 84 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine - Eignung für bestimmte Zielgruppen fernverkehrsaffine Betriebe 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaft - Erschließung Verkehrserschließung über das zur Zeit geplante Gewerbegebiet „Grüppenbühren“ - Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit keine 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz keine - Auflagen Gewässerschutz keine - Auflagen Wasserschutz keine - Altlasten (-verdacht) keine 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen teilweise Wohnbebauung ... zu- und abfließendem Verkehr keine 85 Landkreis Oldenburg 11. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - direkte Anbindung an die A 28, sehr gut für fernverkehrsaffine Betriebe geeignet - Lage zwischen den großen Wirtschaftsstandorten Bremen und Oldenburg, in Nähe der Stadt Delmenhorst - großes Flächenpotenzial - keine Konflikte mit Umweltbelangen - Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung möglich (Splittersiedlungen) - mangelnde städtebauliche Einbindung, gänzlich neuer Standort - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zu den wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten - Von den Vermarktungschancen her etwas niedriger als Nr. 4 „Schlutter“ einzuschätzen - 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Vorrangig die Entwicklung der Vorschaufläche „Schlutter“ Nr. 4 anstreben, „Grüppenbühren“ als Alternativstandort bereithalten - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - Interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen - Gewerbeflächen möglichst schrittweise von Süden nach Norden entwickeln - Auch GI-Flächen ausweisen 86 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 4 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Ganderkesee - Ortsteil Schlutter - Name der Vorschaufläche Schlutter 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde 3 km östlich des Ortskerns Ganderkesee, unmittelbar an der Stadtgrenze Delmenhorst - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet „Schlutter/Lange Wand“ in der Stadt Delmenhorst - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 17 km über die A 28 und die B 75 Oldenburg: 30 km über die A 28 Delmenhorst: 4 km - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Delmenhorst-Deichhorst“: 0,2 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: direkt - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen - Anbindung durch andere Verkehrsträger - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 0,5 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 34 ha 4. PLANUNG - Planungsstand keine Planungen - voraussichtliche Planungsabschnitte keine Unterteilung in Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht abzusehen - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE - bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Erholung, Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung 87 Landkreis Oldenburg 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine - Eignung für bestimmte Zielgruppen fernverkehrsaffine Betriebe 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaft - Erschließung über das bestehende Gewerbegebiet der Stadt Delmenhorst - Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit keine 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz keine - Auflagen Gewässerschutz keine - Auflagen Wasserschutz Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung - Altlasten (-verdacht) evtl. Rüstungsaltlasten durch Schießanlage Schlutter 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen keine ... zu- und abfließendem Verkehr keine 88 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - direkt Anbindung an die A 28 - unmittelbare Nähe zur Stadt Delmenhorst, kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Bremen - Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes in der Stadt Delmenhorst, Zusammenschluss zu einem quasi interkommunalen Gewerbegebiet - weitestgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu Wohnfunktionen - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zu den wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt - Vorschaufläche sollte von der Gemeinde als vorrangiges Projekt verfolgt werden - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - Altlastenverdacht untersuchen - interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen, zumindest gemeinsame Präsentation, Beschilderung usw. des „quasi-interkommunalen“ Gewerbegebietes - auch GI-Flächen ausweisen - hochwertige Gestaltung des Gewerbegebietes anstreben - die zu erwartende Nachfrage sollte dazu genutzt werden, die anzusiedelnden Betriebe sorgfältig und der Hochwertigkeit des Standortes angemessen auszuwählen - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 89 Landkreis Oldenburg Nr. 5 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemeinde Großenkneten und Stadt Wildeshausen - Ortsteil Steinloge - Name der Vorschaufläche Interkommunales Gewerbegebiet Steinloge 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde beiderseits der Gemeindegrenze sowie beiderseits der B 213, westlich der Anschlussstelle WildeshausenWest - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet nein - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 42 km über die A 1 Oldenburg: 41 km über die B 213 und die A 29 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Wildeshausen-West“: 1 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: direkt - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen - Anbindung durch andere Verkehrsträger nein - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle ca. 5 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) insgesamt bis zu 160 ha (davon ca. 95 ha in Großenkneten und ca. 65 ha in Wildeshausen) 4. PLANUNG - Planungsstand „Zukunftsplanung“ als interkommunales Gewerbegebiet - voraussichtliche Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE und GI - bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Erholung, sowie teilw. für Forstwirtschaft und Trinkwassergewinnung, teilw. Vorranggebiet für Erholung 90 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaft und Forstwirtschaft - Erschließung - Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz z.Zt. nicht absehbar - Auflagen Gewässerschutz z.Zt. nicht absehbar - Auflagen Wasserschutz z.Zt. nicht absehbar - Altlasten (-verdacht) voraussichtlich keine Altlasten 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen voraussichtlich keine ... zu- und abfließendem Verkehr voraussichtlich keine 91 Landkreis Oldenburg 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nähe zur überregional bedeutsamen Autobahnachse A 1 - Lage in kurzer Entfernung zur Kreisstadt Wildeshausen - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der Stadt Wildeshausen und der Gemeinde Großenkneten - sehr großes Flächenpotenzial - Nutzungskonflikte durch zahlreiche Siedlungssplitter - vergleichsweise weite Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen und Oldenburg - mangelnde städtebauliche Einbindung, gänzlich neuer Standort - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit Nr. 1 „Brakland/ Simmerhausen“ abstimmen - Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit der Fläche „Brakland / Simmerhausen“ Nr. 1, ggf. zunächst nur einen der beiden Standorte entwickeln und den anderen als Reservefläche vorhalten - Vorschaufläche als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln und vermarkten, Beteiligung weiterer Gemeinden prüfen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - Gewerbeflächen im Osten (an der Anschlussstelle „Wildeshausen-West) sowie im Süden (mit Sichtbarkeit von der Autobahn) zuerst entwickeln, Gewerbegebiet möglichst nah an die Anschlussstelle heranführen - aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob Grundstücke für die Ansiedlung von großflächigen Betrieben reserviert werden können 92 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 6 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Groß Ippener, SG Harpstedt - Ortsteil Groß Ippener - Name der Vorschaufläche Groß Ippener (westliche Erweiterung) 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes „An der Autobahn“ - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 22 km über die A 1 Oldenburg: 39 km über die A 28 Delmenhorst: 9 km - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Groß Ippener“: direkt - Entfernungen zu Bundesstraßen - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 776: direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger keine - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle an der Zufahrt zum Gewerbegebiet (Schulbus) 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 30 ha 4. PLANUNG - Planungsstand Altplanungen - voraussichtliche Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GI und GE - bisherige Darstellung im RROP Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten, teilw. Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Erholung, teilw. Vorranggebiet für Erholung 93 Landkreis Oldenburg 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung landwirtschaftliche, teilweise schon gewerbliche Nutzung - Erschließung Erschließungsansätze vorhanden - Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit nicht bekannt 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz - Auflagen Gewässerschutz - Auflagen Wasserschutz Wasserschutzgebiet - Altlasten (-verdacht) nicht bekannt 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen Landwirtschaft, Wohnbebauung ... zu- und abfließendem Verkehr keine 94 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - direkte Anbindung an die überregional bedeutsame Autobahnachse A 1 - Nähe zur Stadt Delmenhorst und vergleichsweise kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Bremen - im RROP bereits als Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten dargestellt - Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes „Groß Ippener / An der Autobahn“ - Nachteile - Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung (Siedlungssplitter) - Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen - auch GI-Flächen ausweisen - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 95 Landkreis Oldenburg Nr. 7 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Hatten - Ortsteil Munderloh - Name der Vorschaufläche Gewerbepark Munderloh 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde nördlich des Ortsteils Munderloh - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung und Abrundung des bestehenden Gewerbeparks Munderloh sowie Anschluss an das Gewerbegebiet Altmoorhausen in Hude - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 34 km über die A 28 Oldenburg: 14 km über die A 28 Delmenhorst: 22 km über die A 28 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Hatten“: 1 km - Entfernungen zu Bundesstraßen - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 871: 0,5 km - Anbindung durch andere Verkehrsträger - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 1 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 20 ha 4. PLANUNG - Planungsstand informelle Vorplanungen - voraussichtliche Planungsabschnitte je nach Verfügbarkeit der einzelnen Teilflächen - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit ca. 2010 - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE - bisherige Darstellung im RROP Standort mit Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten, Vorsorgegebiet für Landwirtschaft, teilw. Vorsorgegebiet für Erholung 96 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaft - Erschließung - Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit keine 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz wahrscheinlich keine - Auflagen Gewässerschutz wahrscheinlich keine - Auflagen Wasserschutz wahrscheinlich keine - Altlasten (-verdacht) keine 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen keine ... zu- und abfließendem Verkehr keine 97 Landkreis Oldenburg 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - direkte Anbindung an die A 28, gute Sichtbarkeit von der Autobahn aus - Lage zwischen den großen Wirtschaftsstandorten Bremen und Oldenburg - Ergänzung der bestehenden Gewerbegebiete in Munderloh (Hatten) und Altmoorhausen (Hude), Zusammenschluss zu einem quasi interkommunalen Gewerbegebiet - weitgehend konfliktfrei - im RROP bereits als Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten dargestellt - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt - Abrundung der bestehenden Gewerbegebiete - Vorschaufläche bildet ideale Abrundung der bestehenden Gewerbegebiete „Munderloh“ und „Altmoorhausen“, Entwicklung zu einem quasi interkommunalen Gewerbegebiet anstreben (z.B. gemeinsame Präsentation und Beschilderung des Gewerbegebietes) - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 98 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 8 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemeinden Hatten und Hude (ggf. Beteiligung der Stadt Oldenburg) - Ortsteil Tweelbäke-Ost - Name der Vorschaufläche Interkommunales Gewerbegebiet Tweelbäke-Ost 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Am südöstlichen Stadtrand der Stadt Oldenburg, beiderseits der Bremer Straße (L 868) und der L 872 - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet im Stadtgebiet Oldenburg Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet Tweelbäke - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 45 km über die A 28 Oldenburg: 6 km - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Oldenburg-Osternburg“: ca. 2,5 km - Entfernungen zu Bundesstraßen - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 868 und 872: direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 300 m 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 40 ha (davon je 20 ha in Hatten und Hude) 4. PLANUNG - Planungsstand erste Gespräche zwischen den Gemeinden Hatten und Hude sowie der Stadt Oldenburg über interkommunale Planungen - voraussichtliche Planungsabschnitte je nach Verfügbarkeit der einzelnen Teilflächen - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit ca. 2005 - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE und SO (Einzelhandel), kein GI - bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiet für Landwirtschaft und teilw. für Trinkwassergewinnung, Fernwasserleitung 99 Landkreis Oldenburg 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss kein GI - Eignung für bestimmte Zielgruppen Gewerbebetriebe jeglicher Art, u.a. Autohäuser, Technologiezentrum 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaft - Erschließung über L 868, L 872 und K 235 - Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit keine 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz wahrscheinlich keine - Auflagen Gewässerschutz wahrscheinlich keine - Auflagen Wasserschutz wahrscheinlich keine - Altlasten (-verdacht) keine 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen teilweise angrenzende Wohnbebauung ... zu- und abfließendem Verkehr keine 100 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nähe zum Autobahnkreuz „Oldenburg-Ost“ (A 28 und A 29), gute Sichtbarkeit von der Autobahn aus - unmittelbare Nähe zum bedeutenden Wirtschaftstandort Stadt Oldenburg - Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes „Tweelbäke“ (150 ha) in der Stadt Oldenburg sowie der Darstellungen im Flächennutzungsplan der Stadt - Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der Gemeinden Hatten und Hude sowie der Stadt Oldenburg - großes Flächenpotenzial - Nachteile - teilweise Konflikte mit Wohnbebauung möglich - Bewertung der Fläche - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung und unmittelbarer Nähe zur Stadt Oldenburg - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit Nr. 9 „Güterverkehrszentrum“ abstimmen - Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemeinden Hatten und Hude sowie der Stadt Oldenburg zu entwickeln und zu vermarkten, Beteiligung weiterer Partner möglich - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - für besonders hochwertige Betriebe geeignet, entsprechenden Branchenmix anstreben - Gewerbegebiet hochwertig gestalten und in Flächen für verschiedene Zielgruppen unterteilen (Dienstleistungen, Freizeiteinrichtungen usw.) - in räumlich abgetrenntem Teilbereich auch GIFlächen ausweisen - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 101 Landkreis Oldenburg Nr. 9 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemeinde Hatten und Stadt Oldenburg - Ortsteil Tweelbäke-Ost - Name der Vorschaufläche Interkommunales Gewerbegebiet Güterverkehrszentrum (GVZ) 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde an der südlichen Stadtgrenze der Stadt Oldenburg - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet kein Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet, Gewerbegebiet „Tweelbäke“ (Stadt Oldenburg) in der Nähe - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 45 km über die A 28 Oldenburg: 6 km - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen neue Anschlussstelle an der A 29 in Planung (A 28 „Oldenburg-Osternburg“: 5 km) - Entfernungen zu Bundesstraßen K 346: 2 km, K 235: 2 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 868 und L 872: direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger Gleisanschluss mit KLV-Terminal bei Realisierung des GVZ - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 1 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 100 ha 4. PLANUNG - Planungsstand Machbarkeitsstudie GVZ Oldenburg (Jan. 1999) und weitere informelle Vorplanungen, allerdings werden auch Alternativstandorte für das GVZ erwogen lt. „Konzept der Niedersächsischen Landesregierung zur Entwicklung des Kombinierten Verkehrs“ lediglich als „ergänzender GVZ-Standort“ vorgesehen Teilflächen sollen als interkommunales Gewerbegebiet unter Beteiligung der Stadt Oldenburg realisiert werden. - voraussichtliche Planungsabschnitte je nach Verfügbarkeit der einzelnen Teilflächen - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit 2015 - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE, GI und SO (GVZ) je ein Drittel der Gesamtfläche - bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Trinkwassergewinnung lt. LROP 1994: Vorrangstandort für GVZ 102 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine - Eignung für bestimmte Zielgruppen bei Umsetzung des GVZ: Logistik, GVZ-affine Betriebe 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaft - Erschließung - Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit keine 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz Biotopflächen nach § 28a NNatSchG - Auflagen Gewässerschutz wahrscheinlich keine - Auflagen Wasserschutz wahrscheinlich keine - Altlasten (-verdacht) keine 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen teilweise angrenzende Wohnbebauung ... zu- und abfließendem Verkehr verkehrliche Erschließung bislang unzureichend, neue Anschlussstelle an der A 29 unbedingt erforderlich 103 Landkreis Oldenburg 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - bei Neubau einer Anschlussstelle an der A 29: direkte Autobahnanbindung - unmittelbare Nähe zum bedeutenden Wirtschaftstandort Stadt Oldenburg - großes Flächenpotenzial, auf Teilfläche auch Ansiedlung von nicht-GVZ-affinen Betrieben möglich - Gleisanschluss und unmittelbare Nähe zum geplanten GVZ - Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der Gemeinde Hatten und der Stadt Oldenburg - Realisierung als GVZ-Standort derzeit noch unsicher, Alternativstandorte werden diskutiert, ohne Entwicklung des GVZ voraussichtlich auch kein Gewerbegebiet möglich - aufwändige Verkehrserschließung erforderlich, Entwicklung der Vorschaufläche nur bei Neubau einer Autobahnanschlussstelle sinnvoll - teilweise Konflikte mit Wohnbebauung und Naturschutz möglich - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit (geplanter) hervorragender Verkehrsanbindung und unmittelbarer Nähe zur Stadt Oldenburg - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ abstimmen - zunächst Entwicklung der Diskussionen um das GVZ abwarten - prüfen, inwiefern der Neubau einer Autobahnanschlussstelle an der A 29 auch ohne das GVZ realisiert werden kann - Flächen eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemeinden Hatten und Hude sowie der Stadt Oldenburg entwickeln 104 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 10 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemeinde Hude - Ortsteil Wüsting / Neuenwegermoor - Name der Vorschaufläche Holler Landstraße 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Westrand der Gemeinde, direkt an Stadtgrenze zur Stadt Oldenburg - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Anschluss an Sondergebiet „Entsorgungszentrum“ auf Gebiet der Stadt Oldenburg - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 47 km über die A 28 Oldenburg: 5 km - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 „Oldenburg-Hafen“: 1 km - Entfernungen zu Bundesstraßen - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 866: direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger Zughalt Wüsting 3 km - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 500 m 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 30 ha 4. PLANUNG - Planungsstand langfristige Vorschaufläche - voraussichtliche Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit - geplante Aufteilung in GE / GI / SO - bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiet für Landwirtschaft 105 Landkreis Oldenburg 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss kein GI - Eignung für bestimmte Zielgruppen größere Gewerbebetriebe mit intensivem LKWVerkehr 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Grün- und Ackerland - Erschließung über L 866 - Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit nicht bekannt 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz nicht zu erwarten - Auflagen Gewässerschutz nicht zu erwarten - Auflagen Wasserschutz nicht zu erwarten - Altlasten (-verdacht) nein 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen Entsorgungszentrum der Stadt Oldenburg ... zu- und abfließendem Verkehr nein 106 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - unmittelbare Nähe zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Stadt Oldenburg - kurze Entfernung zur A 29 - Gleisanschluss möglich - langfristig noch deutlich erweiterbar, großes Flächenpotenzial - keine Konflikte mit Wohnbebauung und Umweltbelangen - evtl. Emissionen des benachbarten Entsorgungszentrums der Stadt Oldenburg - mangelnde städtebauliche Einbindung - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zur Stadt Oldenburg - 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Vorschaufläche Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ bietet besseres Vermarktungspotenzial als Nr.10 und sollte deshalb vorrangig verfolgt werden - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - zunächst Teilflächen als Gewerbegebiet primär für die Zielgruppe „Recycling“ entwickeln, geeignet für „störende Betriebe“ - ausreichend GI-Flächen ausweisen 107 Landkreis Oldenburg Nr. 11 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Wardenburg - Ortsteil Astrup - Name der Vorschaufläche An der Autobahn 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde 4 Teilflächen südwestlich des Ortskerns Wardenburg: Teilfläche 1: westlich der A 29, nördlich der K 242 Teilfläche 2: östlich der A 29, nördlich der K 242 Teilfläche 3: westlich der A 29, südlich der K 242 Teilfläche 4: östlich der A 29, südlich der K 242 - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet neuer Gewerbeflächenstandort - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 51 km über die A 29 und die A 28 Oldenburg: 16 km über die A 29 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen je nach Erschließung und Teilfläche zwischen 0,5 und 1,5 km zur A 29 „Wardenburg“ - Entfernungen zu Bundesstraßen - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen K 242: 0 bis 1 km, L 870: 0,5 bis 2 km - Anbindung durch andere Verkehrsträger - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 0,5 bis 2 km (Hohenfelder Str.) 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) insgesamt rund 76 ha, davon: Teilfläche 1: 10 ha, Teilfläche 2: 26 ha Teilfläche 3: 23 ha, Teilfläche 4: 17 ha 4. PLANUNG - Planungsstand noch keine konkreten Planungen, Anfrage bei Trägern öffentlicher Belange bzgl. aller Teilflächen - voraussichtliche Planungsabschnitte noch unklar - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit - geplante Aufteilung in GE / GI / SO verschiedene Nutzungsarten je nach Teilfläche - bisherige Darstellung im RROP teilw. Vorranggebiet für Erholung, teilw. Vorsorgegebiete für Erholung, Landwirtschaft und Forstwirtschaft 108 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss Bauverbotszonen entlang der A 29 und Abstände zu Wäldern, Hähnchenmaststall in Teilfläche 2 - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaft, Hähnchenmaststall, Wald, in Teilfläche 2 wird Sandabbau geplant - Erschließung für alle Teilflächen Anbindung über die K 242, Teilfläche 3 evtl. über die L 870 - Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit Teilfläche 1: evtl. denkmalpflegerisch interessante Hügelgräber in der Nähe, Teilfläche 3: Fein- und Mittelsande 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) überwiegend privates Eigentum 10 ha Eigentum der Gemeinde (u.a. Gehölz und Ausgleichsflächen) 2,5 ha andere öffentliche Eigentümer - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz teilweise Waldflächen und Ausgleichsflächen, Teilfläche 1: evtl. angrenzendes Hügelgräberfeld Teilfläche 2: angrenzendes Landschaftsschutzgebiet - Auflagen Gewässerschutz nicht bekannt - Auflagen Wasserschutz nicht bekannt - Altlasten (-verdacht) nicht bekannt 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen Hähnchenmaststall in Teilfläche 2, teilweise angrenzende Wohnbebauung und Siedlungssplitter ... zu- und abfließendem Verkehr Bei neuen Einmündungen zur K 242 sowie im Bereich der Anschlussstelle Wardenburg (zur A 2) ist die Verkehrsicherheit zu gewährleisten. ... sonstigen Nutzungen Teilfläche 2: Leitung der BEB erfordert Schutzstreifen, Sandabbau geplant 109 Landkreis Oldenburg 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - unmittelbare Nähe zur A 29, sehr gute Sichtbarkeit von der Autobahn aus - Nähe zum bedeutenden Wirtschaftstandort Stadt Oldenburg - großes Flächenpotenzial - zahlreiche Nutzungskonflikte, vermutlich hoher Klärungsaufwand - geplanter Sandabbau in Teilfläche 2 steht Gewerbeflächenplanungen entgegen - mangelnde städtebauliche Einbindung - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung - 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt - mögliche Nutzungskonflikte im Rahmen informeller Vorplanungen überprüfen und Realisierungschancen der verschiedenen Teilflächen abwägen - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - Lückenschluss zwischen der Raststätte „Huntetal“ und der Anschlussstelle „Wardenburg“ anstreben, Nutzung der Raststätte als zusätzliche Anschlussstelle prüfen („Gewerbestreifen“) 110 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 12 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Wardenburg - Ortsteil Wardenburg - Name der Vorschaufläche Am Schlatt / Grüner Weg 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde südlich des Ortskerns Wardenburg und des Sportzentrums, westlich der L 870 - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet „SüdWest“ - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 53 km über die A 28 Oldenburg: 18 km über die A 29 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 „Wardenburg“: 1,5 km - Entfernungen zu Bundesstraßen - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 870: direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 15 ha 4. PLANUNG - Planungsstand noch keine Planungen - voraussichtliche Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit - geplante Aufteilung in GE / GI / SO evtl. auch GI - bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Erholung, angrenzend: Fernwasserleitung sowie Vorsorgegebiet für Trinkwassergewinnung 111 Landkreis Oldenburg 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss - Eignung für bestimmte Zielgruppen evtl. auch emittierende Betriebe (GI) 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaft und Gartenbau - Erschließung - Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz Abstand zum Wald und zum Landschaftsschutzgebiet sind einzuhalten - Auflagen Gewässerschutz nicht bekannt - Auflagen Wasserschutz nicht bekannt - Altlasten (-verdacht) nicht bekannt 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen angrenzender landwirtschaftlicher Betrieb ... zu- und abfließendem Verkehr Anbindung an die L 870 außerhalb der Ortsdurchfahrt 112 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - kurze Entfernung zur A 29 - Nähe zum bedeutenden Wirtschaftstandort Stadt Oldenburg - Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet, gute städtebauliche Einbindung - keine Konflikte mit Wohnbebauung und Umweltbelangen - nur geringes Flächenpotenzial - im Gegensatz zu Nr. 11 „An der Autobahn“ keine direkte Autobahnnähe - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsanbindung - 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Vorschaufläche ist städtebaulich sinnvolle Abrundung der bestehenden Gewerbegebiete im Süden des Ortskerns - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - auch GI-Flächen ausweisen 113 Landkreis Oldenburg Nr. 13 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Stadt Wildeshausen - Ortsteil Bauernschaft Düngstrup - Name der Vorschaufläche Düngstrup 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde relativ zentral im Stadtgebiet, aber abseits des Stadtkerns - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet nein - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 41 km über die A 1 Oldenburg: 36 km über die L 872 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Wildeshausen-West“: 7 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: 5,5 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 873: 1 km, L 882: 2 km - Anbindung durch andere Verkehrsträger - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 20 ha 4. PLANUNG - Planungsstand - voraussichtliche Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit - geplante Aufteilung in GE / GI / SO - bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Erholung 114 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzfläche - Erschließung - Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - öffentlicher Erwerb angestrebt? 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz - Auflagen Gewässerschutz - Auflagen Wasserschutz - Altlasten (-verdacht) 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen ... zu- und abfließendem Verkehr 115 Landkreis Oldenburg 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - großes Flächenpotenzial - weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu Wohngebieten - vergleichsweise weite Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle - große Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen und Oldenburg - mangelnde städtebauliche Einbindung - angesichts des übrigen Flächenpotenzials im Landkreis Oldenburg wahrscheinlich nur eingeschränkte Vermarktungschancen - L: Vorschaufläche für den lokalen Bedarf mit Defiziten in der Verkehrsanbindung - 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt - Projekt nur nachrangig, interkommunale Vorschauflächen unter Beteiligung der Stadt Wildeshausen Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund ihrer höheren Standortqualität Vorrang haben. 116 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 14 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Stadt Wildeshausen - Ortsteil Bauernschaft Aldrup - Name der Vorschaufläche Aldrup 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Süden der Gemeinde, an der Grenze zum LK Vechta - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Anschluss an bestehenden großen Betrieb (Ernährungsgewerbe) - Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen: 46 km über die A 1 Oldenburg: 41 km über die L 872 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Wildeshausen-West“ und „-Nord“: je 11 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: 9,5 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 882: ca. 1,5 km - Anbindung durch andere Verkehrsträger nein - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 50 ha 4. PLANUNG - Planungsstand - voraussichtliche Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GI - bisherige Darstellung im RROP teilw. Vorranggebiet für industrielle Anlagen, teilw. Vorsorgegebiete für Landwirtschaft und Erholung, Rohrfernleitung (Gas) 117 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzfläche - Erschließung - Einschränkung durch Bodenbeschaffenheit 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) - öffentlicher Erwerb angestrebt? 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz - Auflagen Gewässerschutz - Auflagen Wasserschutz - Altlasten (-verdacht) 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen ... zu- und abfließendem Verkehr Landkreis Oldenburg 118 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - unmittelbare Nähe zu einem großen Betrieb des Ernährungsgewerbes, für entsprechende Zielgruppen geeignet - großes Flächenpotenzial, evtl. auch interkommunale Kooperation mit der Gem. Goldenstedt, LK Vechta - weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu Wohngebieten - periphere Lage, weite Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle - große Entfernungen zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Bremen und Oldenburg - angesichts des übrigen Flächenpotenzials im Landkreis Oldenburg wahrscheinlich nur eingeschränkte Vermarktungschancen, vergleichsweise weite Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle - Vermarktungschancen der Flächen für Betriebe des Ernährungsgewerbes unsicher, „ecopark“ bei Cloppenburg als besser angebundener Konkurrenzstandort - R/L: Vorschaufläche für den regionalen bis lokalen Bedarf mit Defiziten in Verkehrsanbindung (evtl. für die Zielgruppe „Ernährungsgewerbe“ gut geeignet) - 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt - Interkommunale Vorschauflächen unter Beteiligung der Stadt Wildeshausen Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund ihrer höheren Standortqualität Vorrang haben. - Flächen für Betriebe des Ernährungsgewerbes reservieren und erst bei Bedarf entwickeln. 119 5. Landkreis Oldenburg Konsequenzen für die künftige Gewerbeflächenpolitik Aus den veränderten Rahmenbedingungen und Aufgabenschwerpunkten der Gewerbeflächenpolitik (Abschnitt 1.1), den Standortbedingungen (Abschnitt 2), dem Gewerbeflächenangebot und der Flächennachfrage (Abschnitt 3) sowie den im Rahmen dieses Konzeptes diskutierten Vorschauflächen (Abschnitt 4) werden im Folgenden Konsequenzen für die künftige Gewerbeflächenpolitik im Landkreis Oldenburg abgeleitet. Hierbei erfolgt zunächst eine Zusammenfassung der Flächensituation der einzelnen Gemeinden sowie der verschiedenen Wirtschaftsräume im Landkreis. Ergänzend hierzu werden Handlungsempfehlungen für die Flächenentwicklung vor Ort abgegeben. Anschließend werden allgemeine Empfehlungen für eine nachfragegerechte Sicherung, Entwicklung und Vermarktung von Gewerbeflächen im Landkreis Oldenburg formuliert. 5.1 Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale und Empfehlungen für die einzelnen Gemeinden und Wirtschaftsräume Für eine Bewertung der Vorschauflächen im Landkreis Oldenburg unter Berücksichtigung der verfügbaren und bislang geplanten Gewerbeflächen können die einzelnen Städte und Gemeinden nicht isoliert betrachtet werden, sondern müssen in einem größeren räumlichen Zusammenhang gesehen werden. Umfang, Qualität und Vermarktungschancen eines kommunalen Flächenangebots werden immer durch die im Umfeld befindlichen Gewerbeflächen beeinflusst. Andererseits ist der Landkreis Oldenburg insgesamt aufgrund seiner flächenmäßigen Ausdehnung als alleinige Untersuchungsebene zu groß. Einen peripheren Gewerbeflächenstandort abseits der Autobahnen im Süden des Kreisgebietes gegen eine Fläche mit Autobahnanbindung im Umland der Stadt Oldenburg aufzurechnen, ist gewiss nicht möglich. Ausschließlich einzelgemeindliche und landkreisweite Betrachtung von Gewerbeflächen problematisch Daher wird im vorliegenden Gutachten neben einer einzelgemeindlichen und landkreisweiten Betrachtung zusätzlich eine Analyse der Vorschauflächen auf der Basis korrespondierender Wirtschaftsräume vorgenommen. Für die Abgrenzung dieser Wirtschaftsräume ist die Lage der jeweiligen Vorschauflächen zu den Autobahnachsen und die Nähe zu den bedeutenden Wirtschaftsstandorten Stadt Oldenburg und Stadt Bremen bzw. Stadt Delmenhorst entscheidend. Die Definition der Wirtschaftsräume dient lediglich als Arbeitshilfe für die Bewertung der Gewerbeflächensituation und berührt keine weiteren Felder der Kreisentwicklung. Folgende Gemeinden wurden zu Wirtschaftsräumen zusammengefasst (siehe auch Einzugsgebiete in Karte 4-1, S. 71): Analyse der Vorschauflächen nach korrespondierenden Wirtschaftsräumen - Umland der Stadt Oldenburg: Hude, Hatten und Wardenburg, - Umland der Städte Bremen und Delmenhorst: Ganderkesee und östliche Mitgliedsgemeinden der SG Harpstedt 60 (Groß Ippener, Kirchseelte, Dünsen) 60 Die Aufteilung der Samtgemeinde Harpstedt auf zwei verschiedene Wirtschaftsräume erfolgte aufgrund der Ausrichtung der Vorschaufläche Nr. 1 (Simmerhausen) auf die Stadt Wildeshausen und der Ausrichtung der Vorschaufläche Nr. 6 (Groß Ippener) auf den Verdichtungsraum Delmenhorst / Bremen. 120 - Gewerbeflächenentwicklungskonzept Südliches Kreisgebiet: Stadt Wildeshausen, Großenkneten, Dötlingen und westliche Mitgliedsgemeinden der SG Harpstedt (Harpstedt, Prinzhöfte, Winkelsett und Colnrade) Umland der Stadt Oldenburg Hatten: Flächenumsätze in der Vergangenheit und Nachfragepotenzial Hatten war bis 1998 die Gemeinde mit den geringsten Gewerbeflächenumsätzen im Landkreis Oldenburg (Abschnitt 3.3). Die Funktionen als Wohn- und Erholungsstandort standen deutlich im Vordergrund. Durch die Entwicklung und Vermarktung des Gewerbegebietes „Sandkrug“ konnte der Flächenumsatz seit 1999 deutlich gesteigert und eine Reihe von Unternehmen angesiedelt werden. Die Gemeinde Hatten liegt ausgesprochen günstig in unmittelbarer Nähe zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Stadt Oldenburg und profitiert somit deutlich von den entsprechenden Agglomerations- und Suburbanisierungseffekten. Zudem ist die Gemeinde mit zwei Anschlussstellen direkt an die Autobahnen 28 und 29 angebunden. Die Stadt Oldenburg ist dadurch in kurzer Fahrtzeit zu erreichen. Über die A 28 ist darüber hinaus eine schnelle Verbindung in Richtung Delmenhorst und Bremen gegeben. Hatten: Derzeitiges Angebot und Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung Im Gewerbegebiet „Sandkrug“ sind zwar mittelfristig noch ausreichend Flächenreserven vorhanden, weitere konkrete Gewerbeflächenplanungen bestehen aber derzeit nicht. Aufgrund der hohen Lagegunst der Gemeinde insbesondere durch die kurze Entfernung zur Stadt Oldenburg und der dadurch bedingten Flächennachfrage sollte zügig die Planung weiterer hochwertiger Gewerbegebiete in Angriff genommen werden. Alle drei erhobenen Vorschauflächen, an denen die Gemeinde Hatten beteiligt ist, bieten ein gutes bis sehr gutes Vermarktungspotenzial. Dieses gilt insbesondere für die beiden interkommunalen Projekte unmittelbar vor den Toren der Stadt Oldenburg (Vorschauflächen Nr. 8 und 9). Die Vorschaufläche Nr. 7 dürfte aber ähnlich gute Vermarktungschancen besitzen und bildet zudem eine sehr gute Abrundung der dort bereits bestehenden Gewerbegebiete. Sehr unsicher sind bislang noch die Realisierungschancen der Vorschaufläche Nr. 9 „Güterverkehrszentrum (GVZ)“ 61. Ohne die Etablierung eines GVZ an diesem Standort dürfte auch die Entwicklung der Vorschaufläche zu einem hochwertigen Gewerbegebiet zunächst nicht umzusetzen sein. Hude: Flächenumsätze in der Vergangenheit und Nachfragepotenzial Die Gemeinde Hude war im Beobachtungszeitraum 1993 bis 2000 der Standort mit den dritthöchsten Gewerbeflächenumsätzen im Landkreis (Abschnitt 3.3). Die Nachfrage konzentrierte sich seit 1996 insbesondere auf das unmittelbar an der A 28 gelegene Gewerbegebiet „Altmoorhausen“. Hier konnten eine Reihe von Neuansiedlungen realisiert werden, die aus den Städten Oldenburg und Delmenhorst stammen. Hude profitiert von seiner verkehrsgünstigen Lage an der A 28 mit schnellen Verbindungen in die benachbarten großen Wirtschaftsstandorte. Insbesondere die Lage unmittelbar zwischen den Zentren wirkt sich offensichtlich positiv auf die Gewerbeflächennachfrage in der Gemeinde aus. 61 Insbesondere über die Standortwahl für ein „GVZ Oldenburg“ und über die Finanzierung des gesamten Projektes besteht noch kein Einvernehmen. 121 Landkreis Oldenburg Derzeit besteht in Hude nur ein sehr geringer Umfang an verfügbaren Gewerbeflächen, der lediglich kurzfristig die Flächennachfrage in der Gemeinde decken wird. Allerdings ist bereits eine umfangreiche Erweiterung des als hochwertig einzustufenden Gewerbegebietes „Altmoorhausen“ in Planung. Mit der Verfügbarkeit dieser Flächen wird im Jahr 2002 gerechnet. Aufgrund der auch weiterhin zu erwartenden Gewerbeflächennachfrage für diesen Standort ist langfristig die Ausweisung weiterer Flächen in der Gemeinde erforderlich. Von den beiden Vorschauflächen in Hude (Nr. 8 und 10) sollte der potenziell interkommunale Standort „Tweelbäke-Ost“ gemeinsam mit der Gemeinde Hatten und Stadt Oldenburg aufgrund der besseren Vermarktungschancen prioritär verfolgt werden. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden langwierigen Abstimmungs- und Planungsprozesse unter Beteiligung von drei Gebietskörperschaften sollte dieses Projekt zeitnah begonnen werden 62. Hude: Derzeitiges Angebot und Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung Die Gewerbeflächenumsätze in Wardenburg lagen in den 90er Jahren im Vergleich aller Gemeinden des Landkreises Oldenburg kontinuierlich im mittleren Bereich. Eindeutiger Ansiedlungsschwerpunkt waren in der jüngeren Vergangenheit die Gewerbegebiete südlich des Ortskerns Wardenburg und hierbei insbesondere der Standort „Astrup“. Auch die Gemeinde Wardenburg gehört zum unmittelbaren Einzugsgebiet der Stadt Oldenburg und weist eine entsprechend hohe Lagegunst auf. Zudem liegen der Gemeindekern und die wichtigsten Gewerbegebiete in kurzer Entfernung zur Anschlussstelle der A 29. Auch künftig kann sich die Gemeinde deshalb auf ein nicht unbeträchtliches Nachfragepotenzial einstellen. Wardenburg: Flächenumsätze in der Vergangenheit und Nachfragepotenzial Die Gemeinde Wardenburg verfügt noch über Restflächen in geringem Umfang, vorwiegend im Gewerbegebiet „Astrup“. Bis Ende 2002 soll das derzeit in Planung befindliche Gewerbegebiet „Roten Schlatt“, das unmittelbar westlich an die bestehenden Gewerbeflächenstandorte im Süden Wardenburgs angrenzt, das Flächenangebot erweitern. Eine weitere Flächenplanung im Osten der Gewerbegebiete sowie die Vorschaufläche Nr. 12 („Am Schlatt / Grüner Weg“) werden den räumlichen Schwerpunkt der Unternehmensentwicklung in Wardenburg städtebaulich weiter abrunden. Um der langfristig zu erwartenden Gewerbeflächennachfrage gerecht werden zu können, ist aber die Planung eines neuen Gewerbeflächenstandortes unumgänglich. Die Vorschaufläche Nr. 11 („An der Autobahn“) ist hierfür sehr gut geeignet. Dieser Standort ermöglicht die Entwicklung eines Gewerbestreifens beiderseits der Autobahn mit sehr guter Sichtbarkeit der anzusiedelnden Betriebe. Da an diesem Standort mit einer Reihe von Restriktionen und Schwierigkeiten bei der Erschließung zu rechnen ist, sollte mit den Planungsarbeiten zügig begonnen werden. Wardenburg: Derzeitiges Angebot und Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung 62 Erste Gespräche zur Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebietes „Tweelbäke-Ost“ sind bereits geführt worden. 122 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Zusammenfassung: Umland der Stadt Oldenburg ... ... Lagegunst ! Insgesamt gesehen ist der Wirtschaftsraum „Umland der Stadt Oldenburg“ durch eine sehr hohe Lagegunst gekennzeichnet. Diese resultiert zum einen aus der Nähe zum Oberzentrum Oldenburg als bedeutendem Dienstleistungsstandort sowie aus der Lage an den Autobahnen A 29 und A 28, die Oldenburg mit dem anderen herausragenden Wirtschaftsstandort der Region, der Hansestadt Bremen, verbindet. ... Flächenumsatz und Nachfragepotenzial ! Bislang konnten die Gemeinden Hatten, Hude und Wardenburg nur rund 30 % des Gewerbeflächenumsatzes im Landkreis auf sich vereinigen. Das Potenzial für die Gewerbeflächennachfrage in diesem Wirtschaftsraum dürfte jedoch höher liegen als die Nachfrage in der Vergangenheit. Dies gilt u.a. vor dem Hintergrund, dass die Funktion als Wirtschaftsstandort gegenüber den Wohnfunktionen für die Gemeinden an Bedeutung gewinnt. Profitieren werden Hatten, Hude und Wardenburg zudem von der Tatsache, dass Gewerbeflächen insbesondere für preissensible, flächenextensive und erweiternde Betriebe in der Stadt Oldenburg zunehmend knapper werden. ... Konkurrenzstandorte ! Wichtigster Konkurrenzstandort der Gemeinden außerhalb des Landkreises ist die Stadt Oldenburg. Schwerpunkt des Flächenangebots und auch der künftigen Entwicklung ist dort das Gewerbegebiet „Tweelbäke“, das sich mit der Vorschaufläche Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ zu einem herausragenden interkommunalen Gewerbestandort verbinden ließe. Weitere konkurrierende hochwertige Gewerbeflächenangebote im Umfeld bestehen nördlich und westlich der Stadt Oldenburg im Landkreis Ammerland. Die Lagegunst der Gewerbeflächenstandorte im Landkreis Oldenburg ist aufgrund der Lage zwischen den Verdichtungsräumen Oldenburg auf der einen und Bremen / Delmenhorst auf der anderen Seite aber etwas höher einzuschätzen. ... Vorschauflächen ! Im Wirtschaftsraum sind eine Reihe sehr hochwertiger potenzieller Gewerbeflächen vorhanden, so dass die Gemeinden in Zukunft dieser Herausforderung gerecht werden können. Diese Vorschauflächen liegen allesamt in Nähe einer Autobahnanschlussstelle sowie überwiegend in kurzer Entfernung zur Stadt Oldenburg und besitzen somit gute bis sehr gute Vermarktungschancen. ... interkommunale Kooperationen ! Die Gewerbeflächenentwicklung der Umlandgemeinden sollte mit der Stadt Oldenburg unter besonderer Berücksichtigung interkommunaler Gewerbeflächenprojekte abgestimmt werden, um ein möglichst marktgerechtes und attraktives regionales Gewerbeflächenangebot bereitstellen zu können. Vor diesem Hintergrund kann insbesondere die interkommunale Vorschaufläche Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ künftig einen interessanten neuen und hochwertigen Gewerbeflächenstandort darstellen. Umland der Städte Bremen und Delmenhorst Ganderkesee: Flächenumsätze in der Vergangenheit und Nachfragepotenzial Anders als aufgrund des ausgesprochen hohen Lagepotenzials zu erwarten, war der Gewerbeflächenumsatz in der Gemeinde Ganderkesee von 1993 bis 2000 relativ gering. Ganderkesee konnte unter den Gemeinden des Landkreises Oldenburg in dieser Zeit nur einen Platz im unteren Drittel einnehmen. Insbesondere 123 Landkreis Oldenburg Mitte der 90er Jahre wurden kaum Gewerbeflächen verkauft. Der Grund hierfür lag v.a. in der mangelnden Verkaufsbereitschaft privater Flächeneigentümer während dieser Phase. Ein Trend zu Ansiedlungen aus der Stadt Delmenhorst war aber deutlich erkennbar. Durch die Ausweisung neuer Gewerbeflächen konnte der Umsatz seit 1998 zwar deutlich gesteigert werden. Dennoch dürfte aufgrund der geringen Entfernung zu den Zentren Delmenhorst und Bremen, der Lage direkt an der A 28 sowie der Tatsache, dass Ganderkesee selbst der größte Wirtschaftsstandort im Landkreis Oldenburg ist, ein deutlich höheres Nachfragepotenzial bestehen. Nachdem in der Vergangenheit die vorhandene Gewerbeflächennachfrage teilweise nicht befriedigt werden konnte, steht den Unternehmen mittlerweile ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot zur Verfügung. Schwerpunkt des derzeitigen Angebots ist das Gewerbegebiet „Westtangente“, das einen zielgruppenorientiert zu vermarktenden Dienstleisterpark mit einschließt. Obwohl Ganderkesee direkt an der A 28 liegt, sind derzeit allerdings keine Gewerbeflächen in unmittelbarer Nähe der Autobahn verfügbar. Um hier Abhilfe zu schaffen und diese Angebotslücke zu schließen, ist an der Anschlussstelle „Ganderkesee“ das Gewerbegebiet „Grüppenbühren“ in Planung. Die hieran anschließende Vorschaufläche Nr. 3 wird dieses Planungsvorhaben noch deutlich erweitern. Am Hochwertigsten ist aber die Vorschaufläche Nr. 4 „Schlutter“ einzustufen, da sie sich zum einen ebenfalls in direkter Nähe zur Autobahn befindet und darüber hinaus unmittelbar vor den Toren der Stadt Delmenhorst gelegen ist. Dieser Standort sollte - insbesondere vor dem Hintergrund der zu erwartenden Flächennachfrage - vorrangig entwickelt werden. Ganderkesee: Derzeitiges Angebot und Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung In den östlichen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Harpstedt konnten während der 90er Jahre hohe Gewerbeflächenumsätze realisiert werden. Die Höhe des Umsatzes kam insbesondere durch große, relativ flächenextensive Ansiedlungen zustande. Grundstücksverkäufe fanden hierbei ausschließlich im Gewerbegebiet „Groß Ippener“ statt, das damit zu den beiden umsatzstärksten Standorten im Landkreis Oldenburg zählt. Insbesondere von 1998 bis 2000 konnte mit durchschnittlich gut 3 ha pro Jahr ein erheblicher Umfang an Flächen verkauft werden. Diese hohe betriebliche Nachfrage ist v.a. auf die direkte Anbindung des Standortes an die A 1 sowie die Nähe der Stadt Delmenhorst und die relativ kurze Entfernung nach Bremen zurückzuführen. Aufgrund dieser Standortfaktoren ist auch künftig mit überdurchschnittlicher Flächennachfrage in Groß Ippener zu rechnen. SG Harpstedt (Ost): Flächenumsätze in der Vergangenheit und Nachfragepotenzial Das Gewerbeflächenangebot in den östlichen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Harpstedt konzentriert sich wie die Gewerbeflächennachfrage auf den Standort „Groß Ippener“. Hier ist aber nur noch ein geringer Flächenumfang verfügbar. Eine Erweiterungsplanung ist in Arbeit, so dass voraussichtlich Ende 2002 weitere Gewerbeflächen zur Verfügung stehen werden. Da ein Anhalten der Nachfrage für Grundstücke in diesem Gewerbegebiet zu erwarten ist, sollte auch die Beplanung der angrenzenden Vorschaufläche Nr. 6 zügig begonnen werden. Vor dem Hintergrund der potenziellen hohen Wertigkeit dieses Standortes sollte bei künftigen Erschließungsmaßnahmen und Betriebsansiedlungen verstärkt auf ein entsprechendes Erscheinungsbild des Gewerbegebietes, ggf. durch Auswahl der anzusiedelnden Betriebe, geachtet werden. SG Harpstedt (Ost): Derzeitiges Angebot und Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung 124 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Zusammenfassung: Umland der Städte Bremen und Delmenhorst ... ... Lagegunst ! Auch der Wirtschaftsraum „Umland der Städte Bremen und Delmenhorst“ liegt sowohl verkehrlich als auch wirtschaftsräumlich sehr günstig. Die zwei stark frequentierten Autobahnachsen A 1 und A 28 schneiden das Gebiet im Süden und im Norden. Die Stadt Delmenhorst grenzt unmittelbar an; die Entfernung zur Stadt Bremen ist vergleichsweise gering. ... Flächenumsatz und Nachfragepotenzial ! Der Gewerbeflächenumsatz in der Vergangenheit war - insbesondere im Vergleich zu den Gemeinden im südlichen Kreisgebiet - nur unterdurchschnittlich und konzentrierte sich zudem überwiegend auf das Gewerbegebiet in Groß Ippener. Zukünftig sollte es gelingen, das aufgrund der Lagegunst hohe Nachfragepotenzial besser auszuschöpfen. Insbesondere die zunehmende Flächenknappheit in Delmenhorst dürfte sich auf die Nachfragesituation in diesem Wirtschaftsraum positiv auswirken. Der Vergleich von Potenzial und Nachfrage deutet aber auch auf ein Defizit von Ansiedlungen aus der Stadt Bremen in den östlichen Landkreis Oldenburg hin. ... Konkurrenzstandorte ! Der Konkurrenzstandort Delmenhorst verfügt aufgrund von Flächenengpässen nur noch über ein sehr eingeschränktes Gewerbeflächenangebot. Demgegenüber sind in der Stadt Bremen umfangreiche - wenn auch z.T. derzeit noch nicht verfügbare - Flächenreserven vorhanden, die auch künftig einen Großteil des Verlagerungspotenzials in der Stadt binden können. Von den Suburbanisierungstendenzen profitieren zudem die Gewerbeflächenangebote der Gemeinden im Norden des Landkreises Diepholz derzeit noch deutlich stärker als der Landkreis Oldenburg. ... Vorschauflächen ! Das Umland der Städte Bremen und Delmenhorst (Ganderkesee, SG Harpstedt) verfügt über eine Reihe hochwertiger potenzieller Gewerbeflächen, so dass es gelingen müsste, der künftigen Flächennachfrage ein entsprechendes Angebot gegenüberzustellen. Je geringer die Entfernung der neuen Gewerbeflächenstandorte zu den Zentren ist, desto besser sind ihre Vermarktungschancen einzuschätzen. ... interkommunale Kooperationen ! Aufgrund der engen teilräumlichen Verflechtungen dürften interkommunalen Kooperationen mit der Stadt Delmenhorst in Zukunft besondere Bedeutung zukommen. Die Chancen einer Beteiligung der Stadt an Gewerbegebieten im Landkreis und die dadurch bedingten verbesserten Möglichkeiten der Gewerbeflächenentwicklung (höherwertige Gestaltung und Belegung, gemeinsame Vermarktung etc.) sollten unbedingt genutzt werden. Der Standort „Schlutter“ (Nr. 4) dürfte im Wirtschaftsraum hierfür am besten geeignet sein. Südliches Kreisgebiet Dötlingen: Flächenumsätze in der Vergangenheit und Nachfragepotenzial Die Gemeinde Dötlingen ist der kleinste Wirtschaftsstandort im Landkreis Oldenburg. Entsprechend waren auch die Gewerbeflächenumsätze in der Vergangenheit im Vergleich zu den anderen Standorten des Landkreises Oldenburg unterdurchschnittlich. Räumlicher Schwerpunkt der Grundstücksnachfrage war der Ortsteil Neerstedt. Erwartungsgemäß stammen die angesiedelten und erweiternden Betriebe überwiegend aus Dötlingen selbst; nur vereinzelt konnten Ansied- 125 Landkreis Oldenburg lungen aus benachbarten Gemeinden realisiert werden. Auch künftig werden die Gewerbeflächen in den Siedlungsschwerpunkten des Gemeindegebietes hauptsächlich dem innergemeindlichen Verlagerungs- und Erweiterungsbedarf dienen. Einzig der Standort Hockensberg in Nähe der A 1-Anschlussstelle „WildeshausenNord“ kann künftig als regional und überregional bedeutsame Gewerbefläche entwickelt werden. Das Gewerbeflächenangebot in Dötlingen ist bislang stark auf die lokale Nachfrage ausgerichtet. Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen gibt es in den Orteilen Neerstedt, Aschenstedt und Brettorf. In Hockensberg ist derzeit ein Gewerbegebiet in Planung, das in Verbindung mit der Vorschaufläche Nr. 1 („Brakland / Simmerhausen“) zu einem hochwertigen interkommunalen Gewerbegebiet verschmolzen werden sollte. Partner dieses Vorhabens ist zum einen die Gemeinde Prinzhöfte, SG Harpstedt, auf deren Gebiet der östliche Teil der Vorschaufläche liegt. Da sich dieser Standort in direkter Nähe zur Stadt Wildeshausen befindet, sollte die Stadt aber ebenfalls an der interkommunalen Kooperation beteiligt werden. Die Vermarktungschancen für das geplante Gewerbegebiet „Munitionslager Uhlhorn“ müssen angesichts des übrigen künftigen Flächenangebots als deutlich geringer eingeschätzt werden. Dötlingen: Derzeitiges Angebot und Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung Die Gewerbeflächenumsätze in Großenkneten lagen in den 90er Jahren im Vergleich aller Gemeinden des Landkreises Oldenburg insgesamt im mittleren Bereich. Während von 1993 bis 1995 keine nennenswerten Grundstücksverkäufe realisiert werden konnten, zog der Umsatz seit 1996 deutlich an. Grund hierfür war die Erschließung des Gewerbegebietes „Ahlhorner Heide“, das in der zweiten Hälfte der 90er eindeutiger Ansiedlungsschwerpunkt in der Gemeinde war. Dieser Einzelstandort konnte im Beobachtungszeitraum den dritthöchsten Flächenumsatz aller Gewerbegebiete im Landkreis Oldenburg verzeichnen. Großenkneten liegt verkehrsgünstig im Dreieck der Autobahnen 1 sowie 29 und verfügt über einen direkten Zugang zu drei Anschlussstellen. Allerdings ist die Entfernung zu den regional bedeutenden Wirtschaftstandorten Bremen, Oldenburg und Delmenhorst vergleichsweise groß. Die Gemeinden im nördlichen Kreisgebiet weisen in dieser Hinsicht eine höhere Lagegunst auf. Lediglich im Hinblick auf die Entfernung zu den Mittelzentren Wildeshausen und Cloppenburg liegt Großenkneten günstiger. Großenkneten: Flächenumsätze in der Vergangenheit und Nachfragepotenzial Die Gemeinde Großenkneten verfügt zur Zeit mit dem Gewerbegebiet „Ahlhorner Heide“ über das größte sofort verfügbare Gewerbeflächenangebot aller Gemeinden im Landkreis Oldenburg. Zudem stehen nur hier GI-Flächen in größerem Umfang zur Verfügung. Im Anschluss an dieses Gewerbegebiet sind bereits Erweiterungsflächen im Flächennutzungsplan dargestellt, die langfristig beplant werden könnten. Hält die Gewerbeflächennachfrage wie bisher an, dürften die Flächen in spätestens zehn Jahren vollständig verkauft sein. Der Standort „Ahlhorner Heide“ befindet sich allerdings, trotz der insgesamt sehr guten Fernstraßenanbindung der Gemeinde, nicht direkt an einer Autobahnanschlussstelle. Deshalb sollte einer Neuplanung im Rahmen der interkommunalen Vorschaufläche Nr. 5 „Steinloge“ der Vorrang vor einer Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes gegeben werden. Der Standort „Steinloge“ hat zudem den Vorteil, unmittelbar an der überregional bedeutenden Verkehrsachse A 1 zu liegen. Langfristig könnte darüber hinaus aufgrund der Umstrukturierungen bei der Bundeswehr der Flughafen in Ahlhorn für eine zivile Nutzung frei werden. Dieser Standort würde ein sehr Großenkneten: Derzeitiges Angebot und Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung 126 Gewerbeflächenentwicklungskonzept großes Flächenpotenzial von ca. 300 ha bieten und verfügt zudem über eine sehr gut ausgebaute Landebahn. SG Harpstedt (West): Flächenumsätze in der Vergangenheit und Nachfragepotenzial Wie in den östlichen Mitgliedsgemeinden, fanden auch im Westen der Samtgemeinde Harpstedt überdurchschnittliche Flächenumsätze statt, die weniger auf die Zahl der Nachfrager, d.h. der angesiedelten und erweiterten Unternehmen, sondern mehr auf die Größe der verkauften Grundstücke zurückzuführen sind. So belegen z.B. im Gewerbegebiet „Simmerhausen“, Prinzhöfte die zwei dort ansässigen Betriebe zusammen fast 5 ha Gewerbefläche, während die durchschnittliche Grundstücksgröße im Landkreis insgesamt bei etwa einem halben Hektar liegt. Zwar durchkreuzt die A 1 das östliche Gebiet der SG Harpstedt, als autobahnnaher, d.h. verkehrlich gut angebundener Standort bieten sich jedoch nur die Flächen in Nähe der Anschlussstelle „Wildeshausen-Nord“ in der Mitgliedsgemeinde Prinzhöfte an. Alle anderen Mitgliedsgemeinden - auch der Flecken Harpstedt liegen im Vergleich zu den meisten anderen Standorten im Landkreis Oldenburg in relativ großer Entfernung zur nächsten Autobahnauffahrt. SG Harpstedt (West): Derzeitiges Angebot und Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung Das Flächenangebot konzentriert sich auf die Mitgliedsgemeinden Harpstedt und Prinzhöfte. Der Standort „Simmerhausen“ in Prinzhöfte verdient hierbei besondere Beachtung, da er in Verbindung mit dem Planungsvorhaben „Hockensberg“, Dötlingen und weiteren umfangreichen potenziellen Gewerbeflächen beiderseits der Gemeindegrenze künftig einen interkommunalen Gewerbeflächenstandort von regionaler und überregionaler Bedeutung bilden kann (Vorschaufläche Nr. 1). Mangels hochwertiger Standortalternativen im Westen der Samtgemeinde Harpstedt und der Größe des Vorhabens ist neben der Stadt Wildeshausen auch eine Beteiligung weiterer Mitgliedsgemeinden sowie der Samtgemeinde Harpstedt an dieser interkommunalen Kooperation sinnvoll. Wildeshausen: Flächenumsätze in der Vergangenheit und Nachfragepotenzial Die Stadt Wildeshausen konnte im Beobachtungszeitraum - nach der Samtgemeinde Harpstedt - die höchsten Flächenumsätze im Landkreis realisieren. Die Grundstücksnachfrage konzentrierte sich dabei auf die Gewerbegebiete „Vor Lüerte“ und „Düngstruper Straße“, die beide im Westen bzw. Südwesten des Stadtkerns liegen. Die Grundstücksnachfrage stammte überwiegend von Betrieben, die bereits in der Stadt ansässig waren und darüber hinaus v.a. aus den benachbarten Gemeinden. Überregionale Ansiedlungen fanden fast gar nicht statt. Wildeshausen liegt einerseits verkehrsgünstig an der wichtigen Autobahnverbindung A 1. Andererseits ist, wie bei den anderen Standorten im südlichen Kreisgebiet auch, die Entfernung zu den bedeutenden wirtschaftlichen Zentren der Region vergleichsweise groß. Daneben ist Wildeshausen selbst ein - wenn auch deutlich kleinerer - wirtschaftlicher Schwerpunktstandort innerhalb des Landkreises Oldenburg. Die Erhebung der Betriebsansiedlungen zeigt, dass es in der Vergangenheit offensichtlich gut gelungen ist, das nicht unbeträchtliche Verlagerungs- und Erweiterungspotenzial für die Gewerbeflächennachfrage in der Stadt selbst zu nutzen. Wildeshausen: Derzeitiges Angebot und Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung Wie die Gewerbeflächennachfrage während der 90er Jahre, so konzentriert sich auch das derzeitige Flächenangebot der Stadt Wildeshausen weiterhin auf den Westen und Südwesten des Stadtkerns entlang der Umgehungsstraße. Gleiches gilt für die nicht unerheblichen derzeit laufenden Planungsvorhaben der Stadtverwaltung. Standorte mit direkter Anbindung an die A 1 sind weder verfügbar noch konkret in Planung. Demgegenüber liegen die beiden Vorschauflächen Nr. 1 und 5 127 Landkreis Oldenburg verkehrlich deutlich günstiger. An beiden Standorten sollte sich die Stadt Wildeshausen im Rahmen interkommunaler Kooperationen beteiligen und die bestehenden Planungsvorhaben in Nähe des Stadtkerns eher zurückhaltend und mit Blick auf die lokale Nachfrage weiter betreiben. Die Vorschauflächen Nr. 13 und 14 sind sowohl verkehrlich als auch im Hinblick auf die direkte Anbindung an die Kernstadt relativ ungünstig gelegen und können daher nur zurückhaltend bewertet werden. Die Vorschaufläche Nr. 14 „Aldrup“ könnte allerdings bei entsprechender Nachfrage für die Zielgruppe „Ernährungswirtschaft“ interessant sein. Zusammenfassung: Südliches Kreisgebiet ... ! Die Lagegunst des südlichen Kreisgebietes ist aufgrund der größeren Entfernung zu den wirtschaftlichen Zentren Oldenburg und Bremen/Delmenhorst etwas geringer als die der übrigen Wirtschaftsräume einzustufen. Dennoch besteht mit der überregional bedeutsamen Autobahnachse A 1 und der A 29 eine hervorragende verkehrliche Anbindung der Gemeinden. ... Lagegunst ! Trotz der leichten Lagedefizite konnte fast die Hälfte aller Gewerbeflächenumsätze der Gemeinden des Landkreises Oldenburg im südlichen Kreisgebiet realisiert werden. Hierbei wurde v.a. das endogene Nachfragepotenzial ausgeschöpft. Da die Standortgunst des Wirtschaftsraums im Hinblick auf Suburbanisierungseffekte aus den großen regionalen Wirtschaftsstandorten in beiden anderen Wirtschaftsräumen etwas höher einzustufen ist, dürfte auch in Zukunft ein beträchtlicher Anteil der Flächennachfrage aus den Gemeinden selbst stammen. Dennoch sollte künftig versucht werden, verstärkt regional und überregional mobile Unternehmen zu gewinnen. Hierbei sollten die Standortvorteile des Wirtschaftsraums (z.B. hervorragende überregionale Verkehrsanbindung, günstiges Gewerbeflächenangebot auch für flächenextensive Betriebe, konfliktfreie Gewerbeflächen) besonders herausgestellt werden. ... Flächenumsatz und Nachfragepotenzial ! Herausragender Konkurrenzstandort außerhalb des Landkreises Oldenburg ist das interkommunale Gewerbegebiet „Ecopark“ in Emstek. Auch die benachbarten Städte Cloppenburg, Vechta und Bassum verfügen über ein teils sehr umfangreiches und günstiges Gewerbeflächenangebot. Zudem befindet sich weiter südlich an der A 1 der „Dienstleistungspark A 1“ mit einem ebenfalls sehr großen Flächenpotenzial. Die Region südlich des Landkreises Oldenburg ist demnach durch starke Flächenkonkurrenzen gekennzeichnet, die den Gemeinden im südlich Kreisgebiet eine Gewerbeflächenpolitik mit Augenmaß abverlangen. ... Konkurrenzstandorte ! Das südliche Kreisgebiet verfügt über zwei hochwertige Vorschauflächen, die sich durch ihre gute verkehrliche Lage und ihr großes Flächenpotenzial auszeichnen. Diese Standorte sollten langfristig die Schwerpunkte von Gewerbeflächenangebot und -nachfrage in diesem Wirtschaftsraum bilden. ... Vorschauflächen ! Interkommunale Kooperationen werden auch für die Gewerbeflächenentwicklung im südlichen Kreisgebiet künftig an Bedeutung gewinnen. Hierbei gilt es, v.a. die Stadt Wildeshausen als herausragenden Wirtschaftsstandort dieses Wirtschaftsraums an den künftigen Gewerbeflächenprojekten in ihrem Umfeld zu beteiligen. ... interkommunale Kooperationen 128 5.2 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Empfehlungen für eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen Ziele für eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen 5.2.1 Ziele für eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen im Landkreis Oldenburg sind - die Förderung der ansässigen Wirtschaft sowie die Ansiedlung neuer Betriebe zur Bereitstellung wohnstandortnaher Arbeitsplätze im Landkreis und damit zur Verringerung des Auspendlerüberschusses, - ein an der unternehmerischen Nachfrage ausgerichteter Umfang von hochwertigen Gewerbeflächen, - eine langfristig orientierte, strategische Vorratspolitik zur Sicherung der hochwertigen Gewerbeflächenstandorte, - eine an den Bedürfnissen der Betriebe und dem Erscheinungsbild der Gewerbegebiete ausgerichtete zielgruppenspezifische Belegung der Flächen, - die Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebieten, - eine nachfragegerechte und differenzierte städtebauliche Gestaltung von Gewerbegebieten sowie - die effiziente Bündelung der kommunalen Ressourcen zur Flächenentwicklung durch zwischengemeindliche Kooperationen. Umfang des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg Anhaltend hohe Nachfrage nach Gewerbeflächen Die Erhebung der Gewerbeflächenumsätze im Landkreis Oldenburg (Abschnitt 3.3) hat gezeigt, dass die Nachfrage im Verlauf der 90er Jahre deutlich angestiegen ist. In den letzten drei Jahren (1998 bis 2000) konnte ein Umsatz von jahresdurchschnittlich gut 19 ha realisiert werden. Für die nächsten Jahre ist mit einer anhaltend hohen Flächennachfrage zu rechnen 63. Flächenumsatz von mindestens 20 ha jährlich im Landkreis zu erwarten Der Gewerbeflächenpolitik im Landkreis Oldenburg sollte folglich ein Flächenumsatz von mindestens 20 ha jährlich zu Grunde gelegt werden. Der Vorrat an verfügbaren Flächen, die derzeitigen Planungsvorhaben und die Entwicklung von Vorschauflächen ist vor dem Hintergrund dieser Umsatzzahlen auf die unternehmerische Nachfrage auszurichten. Insgesamt gesehen ist das Gewerbeflächenangebot im Landkreis Oldenburg derzeit quantitativ etwas zu knapp bemessen, so dass vereinzelte Flächenengpässe nicht auszuschließen sind. Hiervon können in naher Zukunft z.B. die Stadt Wildeshausen, die Gemeinden Wardenburg und Hude sowie teilweise die Samtgemeinde Harpstedt (Groß Ippener) betroffen sein. Verschiedene Flächenqualitäten nicht gegeneinander aufzurechnen Bei einer regionalen Betrachtung der Gewerbeflächensituation ist zu beachten, dass die verschiedenen Flächenqualitäten an den einzelnen Standorten im Landkreis Oldenburg nicht gegeneinander aufgerechnet werden können. Das Flächenangebot sowie die Flächennachfrage und damit die Vermarktungschancen sind räumlich sehr unterschiedlich zu bewerten. So kann z.B. ein auf den lokalen Erweiterungs- und Verlagerungsbedarf ausgerichtetes Gewerbeflächenangebot in 63 vgl. Trends des betrieblichen Flächenbedarfs in Abschnitt 1.1 129 Landkreis Oldenburg den vergleichsweise Autobahn fernen Ortsteilen Huntlosen, Neerstedt oder der Gemeinde Colnrade nicht mit hervorragend angebundenen Flächen im Umland der Städte Oldenburg und Delmenhorst verglichen werden. Da sich die unternehmerische Nachfrage insbesondere auf Flächen mit einer attraktiven Ausstattung an Standortfaktoren konzentriert, ist für die Beurteilung des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg sowie des erforderlichen Vorrats an verfügbaren Flächen der Umfang an hochwertigen Gewerbeflächen entscheidend. Zu den wichtigsten Kriterien zählen die Verkehrsanbindung, die sofortige Verfügbarkeit der Flächen und die Nähe zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort. Umfang an hochwertigen Gewerbeflächen entscheidend Die Gemeinden im Landkreis sind in der glücklichen Situation, durch die Anbindung an verschiedene Autobahnen sowie die Nähe der Oberzentren über eine ausgesprochen hohe Lagegunst und zahlreiche Möglichkeiten zur Entwicklung von hochwertigen Gewerbeflächenstandorten zu verfügen. Dieses Potenzial, mit dem sich der Landkreis Oldenburg von zahlreichen anderen Regionen in Niedersachsen positiv abheben kann, sollte auch weiterhin aktiv genutzt werden. Zahlreiche Möglichkeiten zur Entwicklung von hochwertigen Flächen Im Rahmen des vorliegenden Konzeptes sind eine Reihe von potenziell hochwertigen Gewerbeflächenstandorten (Vorschauflächen) identifiziert, diskutiert und bewertet worden. Diese Flächen sind für das zukünftige Gewerbeflächenangebot im Landkreis Oldenburg von großer Bedeutung und deshalb entsprechend der Empfehlungen in den Gewerbeflächenprofilen zu entwickeln. Herausragende Vorschauflächenstandorte sollten - sofern noch nicht geschehen - entsprechend als „Standorte mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten“ im nächsten Regionalen Raumordnungsprogramm dargestellt werden. Hochwertige Vorschauflächen für das künftige Gewerbeflächenangebot von großer Bedeutung Die Analyse der Gewerbeflächennachfrage hat gezeigt, dass die Größen der verkauften Grundstücke eine sehr große Spannweite aufweisen. Auch wenn sich der Großteil der Grundstücksverkäufe zwischen 2000 und 5000 m² abgespielt hat, ist eine flexible Parzellierung der Gewerbegebiete erforderlich, die es den ansiedlungsinteressierten Unternehmen ermöglicht, die gewünschte Grundstücksgröße zu erhalten. Dieses gilt insbesondere auch für größere Ansiedlungsvorhaben, denn immerhin fast ein Viertel aller Grundstücksverkäufe in der Vergangenheit fand in der Kategorie über 5000 m² statt. Flexible Parzellierung der Gewerbegebiete erforderlich Da die Ausweisung Industriegebiet (GI) nach Baunutzungsverordnung (BauNVO) mehr Emissionen zulässt als GE-Nutzungen, sind solche Flächen bei Unternehmen oftmals besonders begehrt. Dieses gilt nicht nur für die klassischen Industriebetriebe, sondern auch für andere Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes und z.T. auch Dienstleistungsbetriebe wie z.B. Speditionen. GI-Flächen bei Unternehmen oftmals besonders begehrt Das Angebot an Industrieflächen (GI) im Landkreis Oldenburg ist vor dem Hintergrund der potenziellen Nachfrage als zu gering einzustufen. Derzeit sind nur in Großenkneten GI-Flächen verfügbar. Geplant ist die Ausweisung von GI-Flächen in Dötlingen. Damit ist zwar im südlichen Kreisgebiet ein ausreichender Umfang an Industrieflächen jetzt und in Zukunft gesichert, im Umland der Zentren Oldenburg und Bremen / Delmenhorst ist jedoch diesbezüglich gar kein Angebot verfügbar. Ein ausreichendes Angebot an GI-Flächen ist aber für alle Wirtschaftsräume des Landkreises anzustreben. Ausreichenden Umfang an GI-Flächen bereitstellen 130 5.2.2 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Strategische Flächenvorratspolitik Mangelnde Verkaufsbereitschaft und zu hohe Preisforderungen sind zentrale Engpässe Mangelnde Verkaufsbereitschaft und zu hohe Preisforderungen privater Eigentümer sind zentrale Engpässe bei der Mobilisierung von Gewerbeflächen. Um aber Gewerbeflächen als strategisches Instrument der Wirtschaftsförderung einsetzen zu können und z.B. die Auswahl der anzusiedelnden Betriebe zu steuern, ist es für die Gemeinden unerlässlich, den eigentumsrechtlichen Zugriff auf die Gewerbegrundstücke zu haben. Preisforderungen steigen bei Darstellung im Flächennutzungsplan oftmals deutlich an Erfahrungsgemäß steigen die Preisforderungen der Grundstückseigentümer deutlich an, wenn durch die Darstellung im Flächennutzungsplan bekannt wird, dass die Ausweisung von Gewerbeflächen zu erwarten ist. Eine rechtzeitige eigentumsrechtliche Sicherung hilft den Einstandspreis der Kommunen für künftige Gewerbegrundstücke möglichst gering zu halten, so dass anschließend ein größerer Spielraum bei der Preisgestaltung für Gewerbeflächen besteht. Derzeit geplante Gewerbegebiete im Landkreis noch überwiegend in privatem Eigentum Die Analyse der Eigentumsverhältnisse von derzeit bereits verfügbaren Gewerbeflächen im Landkreis Oldenburg hat gezeigt, dass der Anteil von Flächen in öffentlichem Eigentum erfreulich hoch ist. In anderen Regionen Niedersachsens sind teilweise deutlich mehr Gewerbeflächen in privatem Eigentum. Bei den geplanten Gewerbegebieten, d.h. bei jenen Flächen, für die derzeit eine Flächennutzungsplanänderung oder die Bebauungsplanung läuft, sieht die Situation jedoch anders aus. Hier hat die Auswertung ergeben, dass diese sich noch überwiegend in privatem Eigentum befinden. Langfristig orientierte, d.h. strategische Flächenvorratspolitik erforderlich Deshalb wird den Gemeinden im Landkreis Oldenburg zur Entwicklung der Vorschauflächen eine langfristig orientierte, d.h. strategische Flächenvorratspolitik empfohlen. Für fast alle erhobenen Vorschauflächen sind bislang noch keine formellen Planungsverfahren begonnen worden. Für diese Standorte besteht deshalb die Möglichkeit, sich bereits vor der Darstellung im Flächennutzungsplan Grundstücke eigentumsrechtlich durch die jeweilige Gemeinde zu sichern bzw. sichern zu lassen. Politik muss strategische Flächenvorratspolitik mittragen Dies erfordert von den Gemeinden aufgrund der notwendigen Bindung von Kapital einen „langen Atem“ der kommunalen Liegenschaftspolitik und setzt ein entsprechendes Verständnis hierfür unter den politischen Vertretern voraus. Für diese Unterstützung muss von Seiten der für Gewerbeflächenentwicklung und Wirtschaftsförderung Zuständigen aktiv geworben werden. Informelle Planungsvorarbeiten können Planungsverfahren verkürzen Verzögert sich aufgrund mangelnder Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer die eigentumsrechtliche Sicherung von künftigen Gewerbeflächen und damit auch das Planungsverfahren, so sollte die Gemeindeverwaltung zumindest mit informellen Planungsvorarbeiten beginnen. Hierdurch können die anschließenden formellen Planungsschritte vereinfacht und verkürzt werden. Alternative Vorschauflächenstandorte helfen Engpässe zu vermeiden Darüber hinaus sollten Alternativen in die Gewerbeflächenentwicklung einbezogen werden. Fast alle Gemeinden sind an mindestens zwei Vorschauflächen beteiligt und haben somit die Möglichkeit, die Mobilisierung und Entwicklung mehrerer Standorte gleichzeitig voranzutreiben. Im Fall von Engpässen bei einem Vorhaben kann eine alternative Planung weitergeführt werden. 131 Landkreis Oldenburg Besteht nicht die Möglichkeit, bereits vor Anlaufen der Planungsverfahren die künftigen Gewerbeflächen in öffentliches Eigentum zu überführen, so ist anzustreben, den kommunalen Zugriff auf die entsprechenden Grundstücke zumindest vor Beginn der Vermarktung zu sichern. Grundstücke zumindest vor Beginn der Vermarktung sichern Die Frage der Einbindung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft in die Gewerbeflächenentwicklung muss von den Gemeinden individuell vor dem Hintergrund der jeweiligen kommunalen Finanzsituation und personellen Ressourcen entschieden werden. Eine eindeutige Empfehlung hierzu ist nicht sinnvoll. Die meisten Gemeinden im Landkreis beurteilen die Beteiligung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft, v.a. unter Kostengesichtspunkten, skeptisch. Solange die kommunale Finanzsituation einer Kreditaufnahme zur Gewerbeflächenentwicklung nicht entgegen steht, wird diese traditionelle Form der Finanzierung derzeit von den meisten Gemeinden bevorzugt. Einbindung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft nur individuell zu entscheiden Die Erschließung der Gewerbegebiete sollte grundsätzlich schrittweise und unter Berücksichtigung der Vermarktungsfortschritte erfolgen. Zwar können in der Regel nur vollständig erschlossene Gewerbeflächen auch gut vermarktet werden, d.h. es ist ständig ein ausreichender Umfang an voll erschlossenen Gewerbeflächen in einem Gebiet vorzuhalten. Anderseits muss aber vermieden werden, dass durch zu großzügig ausgelegte Erschließungen zu viele kommunale Finanzmittel gebunden werden. Schrittweise Erschließung der Gewerbegebiete anstreben 5.2.3 Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten Der Branchenmix, d.h. die Belegung eines Gewerbegebietes mit verschiedenen Betrieben, wird von den Unternehmen als Standortfaktor in der Regel weniger bedeutsam eingestuft als die dominierenden Faktoren „Verkehrsanbindung“, „Nähe zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort“ und „Verfügbarkeit der Flächen“. Unter bestimmten Bedingungen kann die Frage des Branchenmixes dennoch von großer Bedeutung sein: - Die Nähe zu stark emittierenden Betrieben und unansehnlichen Betriebsstätten wird von den meisten Unternehmen möglichst gemieden. - Hohe Bedeutung hat der Branchenmix für Unternehmen, deren Umsatz durch den Kundenverkehr profitiert, der von sogenannten Frequenzbringern ausgeht (Einzelhandel und Haushaltsorientierte Dienstleistungen). - Je höherwertiger ein Unternehmen ist, desto mehr legt es Wert auf die Auswahl und das Erscheinungsbild der benachbarten Betriebe. Bei der Entwicklung und Vermarktung von Gewerbegebieten ist aber insgesamt zu beachten, dass für viele Betriebe, insbesondere des Produzierenden Gewerbes, eine branchenspezifische Belegung im engeren Sinne nicht erforderlich ist. Zudem muss bezweifelt werden, ob bei einer zu starken Einengung von Zielgruppen noch ausreichend Nachfragepotenzial vorhanden ist. Eine ausgewogene Mischung und Vielfalt von Betrieben verschiedener oder auch ähnlicher Branchen dürfte an den meisten Standorten ausreichen. Branchenmix als wichtiger, aber nicht bedeutendster Standortfaktor Branchenspezifische Belegung im engeren Sinne in der Regel nicht erforderlich 132 Bei Ansiedlung von „störenden Betrieben“ sensibel verfahren Gewerbeflächenentwicklungskonzept Für die Belegung von Gewerbegebieten im Landkreis Oldenburg folgt hieraus, dass mit der Ansiedlung von „störenden Betrieben“ sensibel verfahren werden sollte. Zu diesem Betriebstyp zählen z.B. Recyclingbetriebe, Schrott- und Altreifenhändler, Betriebe mit hohem Verkehrsaufkommen sowie andere emittierende Betriebe. Keinesfalls darf dies aber bedeuten, dass die Ansiedlung solcher Unternehmen vermieden wird. Stattdessen wird empfohlen, einzelne Gewerbegebiete oder Teile von Gewerbegebieten für diesen Betriebstyp zu reservieren und somit zu einer räumlichen Trennung von „störenden“ und „nicht-störenden“ Betrieben zu gelangen. Vorraussetzung ist, dass bei den in Frage kommenden Gewerbeflächen möglichst keine Konflikte mit Nachbarnutzungen bestehen. Im Landkreis Oldenburg sind hierfür folgendende Vorschauflächenstandorte besonders geeignet: - „Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1), Gemeinden Dötlingen und Prinzhöfte, SG Harpstedt sowie Stadt Wildeshausen, - „Holler Landstraße“ (Nr. 10), Gemeinde Hude. Darüber hinaus ist grundsätzlich auch an den anderen Standorten durch eine entsprechende Unterteilung der Gewerbeflächen die räumliche Gliederung nach Betriebstypen innerhalb eines Gewerbegebietes möglich. Konsumentenorientierte Betriebe in Nähe zueinander ansiedeln Konsumentenorientierte Betriebe sollten in Nähe zueinander angesiedelt sein, so dass sie vom Kundenverkehr der jeweils anderen profitieren können. Spezielle Gewerbegebiete für den nicht-großflächigen Einzelhandel und Haushaltsorientierte Dienstleistungen dürften sich aber aufgrund mangelnden Potenzials im Landkreis Oldenburg kaum realisieren lassen. Daher bietet es sich an, die innere Struktur von Gewerbegebieten durch gezielte Verkehrsführung und verschiedene Zufahrten so zu gestalten, dass ein Teilbereich diesen Branchen vorbehalten bleibt und sie somit innerhalb des Gebietes konzentriert werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Betriebe von den frequentierten Verkehrsachsen aus gut sichtbar sind. Bei besonders hochwertigen Gewerbegebieten Betriebe sorgfältig auswählen An besonders hochwertigen Gewerbeflächenstandorten, die sich für die Ansiedlung ebenso hochwertiger Betriebe eignen, sollte bei der Auswahl und der Platzierung von Unternehmen sorgfältig vorgegangen werden. Unbedingt zu vermeiden ist, dass „Filetstücke“ des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg durch eine willkürliche Ansiedlung verschiedenster, nicht zueinander passender Betriebe entwertet werden. Als Standorte mit der Eignung und dem Potenzial für die Ansiedlung hochwertiger Unternehmen gelten insbesondere folgende Vorschauflächen: Auswahl der Betriebe als „Visitenkarte“ des Gewerbegebietes - „Schlutter“ (Nr. 4), Gemeinde Ganderkesee, - „Tweelbäke-Ost“ (Nr. 8), Gemeinden Hatten und Hude sowie Stadt Oldenburg. Aber auch für die übrigen hochwertigen Standorte gilt, dass die Mischung der Betriebe die Wertigkeit eines Gewerbegebietes mit beeinflusst. Die Auswahl der Betriebe gilt als „Visitenkarte“ eines Gewerbegebietes. Um in dieser Hinsicht von Seiten der Kommunen positiv Einfluss nehmen zu können, ist es erforderlich, nicht alle Grundstücke pauschal allen ansiedlungsinteressierten Unternehmen anzubieten. Unter Umständen müssen die Unternehmen überzeugt werden, dass ein anderes als das zunächst ins Auge gefasste Grundstück im Interesse des eigenen Betriebes, der anderen ansässigen Betriebe sowie des Erscheinungsbildes des 133 Gewerbegebietes insgesamt geeigneter ist. Gegebenenfalls sollten Grundstücke an anderen Gewerbeflächenstandorten angeboten werden. Landkreis Oldenburg auch Die Gemeinde Ganderkesee verfolgt mit dem Gewerbegebiet „Westtangente“ im Hinblick auf die Belegung von Gewerbeflächen ein interessantes Konzept. Mit der Abgrenzung eines Teils der Flächen als Dienstleisterparks wird das Gewerbegebiet nicht vollständig für eine Zielgruppe reserviert, sondern nach Zielgruppen untergliedert (Dienstleistungen, GE, GI). Nicht zueinander passende Nutzungen werden somit voneinander getrennt. Durch diese Vorgehensweise kann die Gemeinde die Zusammenstellung der Betriebe positiv steuern und behält dennoch eine ausreichende Flexibilität bei der Vergabe von Gewerbegrundstücken. Unterteilung eines Gewerbegebietes ... Die Untergliederung des Gewerbegebietes könnte sogar noch weiter geführt werden, indem z.B. nicht innenstadtrelevanter Einzelhandel und Haushaltsorientierte Dienstleistungen einbezogen werden und auch diesen Branchen ein abgegrenzter Teil des Gewerbegebietes reserviert wird. Hierdurch wird das Dienstleistungsangebot im Gewerbegebiet verbreitert und damit die Attraktivität des Standortes weiter gesteigert. Die Umsetzung einer solchen Untergliederung setzt aber eine gewisse Mindestgröße des gesamten Vorhabens voraus. ... für verschiedene Zielgruppen Die Übertragung des skizzierten Modells auf die im Rahmen des vorliegenden Gutachtens untersuchten Vorschauflächen ist sinnvoll und sollte von den Gemeinden entsprechend geprüft werden. Aus Sicht der Gutachter eignen sich insbesondere hochwertige Gewerbeflächenstandorte für ein solches Konzept, da die hier zu erwartende überdurchschnittliche Nachfrage die Steuerung der Grundstücksvergabe erleichtert und zudem mit einer größeren Bandbreite an ansiedlungsinteressierten Betriebe gerechnet werden kann. Die künftigen Erfahrungen der Gemeinde Ganderkesee mit der zielgruppenspezifischen Belegung des Gewerbegebietes „Westtangente“ sollten mit den übrigen Gemeinden und der WLO diskutiert werden. Insbesondere hochwertige Gewerbeflächenstandorte für Unterteilung geeignet Im Rahmen einer zielgruppenspezifischen Unterteilung von Gewerbeflächenstandorten könnte auch der von der WLO eingebrachte Vorschlag eines Gewerbeparks „Niederländische Kolonie“ realisiert werden. Dieses Gewerbeflächenangebot würde ausschließlich niederländische Unternehmen bzw. auf die Niederlande ausgerichtete Betriebe ansprechen. Hierbei ist aber zu beachten, dass ein solches Projekt in erster Linie den politischen Willen möglichst vieler Akteure im Landkreis Oldenburg erfordert. Ein gesichertes Nachfragepotenzial ist derzeit nicht absehbar und die damit verbundenen Risiken können nur gemeinsam getragen werden. Im Rahmen des vorliegenden Gutachtens ist die Erarbeitung einer qualifizierten Entscheidungsgrundlage für ein solches Projekt nicht möglich. WLO-Vorschlag „Niederländische Kolonie“ erfordert politischen Willen vieler Akteure ... Die hierfür in Frage kommende Fläche sollte jedenfalls nicht zu groß gewählt werden. Für den Fall, dass das Konzept erfolgreich anläuft, müsste dann aber eine Erweiterung möglich sein. Aufgrund der bislang noch unsicheren Vermarktungschancen könnte dieser zielgruppenspezifische Ansatz nur im Rahmen einer interkommunalen Kooperation als „regionales Projekt“ realisiert werden. Anzustreben ist eine Beteiligung aller Gemeinden und des Landkreises, um die Risiken und den Vermarktungsaufwand auf möglichst viele Schultern verteilen zu können. Die Federführung des Projektes wäre idealerweise bei der WLO anzusiedeln. ... und kann nur im Rahmen einer interkommunalen Kooperation realisiert werden 134 Hoher Vermarktungsaufwand in den Niederlanden notwendig 5.2.4 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Für den Erfolg des Projektes ist eine aktive Vermarktung der Gewerbeflächen über Multiplikatoren in den Niederlanden notwendig. Der Vermarktungsaufwand dürfte deutlich höher liegen und sich über einen längeren Zeitraum erstrecken als bei den übrigen Gewerbegebieten im Landkreis Oldenburg. Ziel muss sein, auch bei den ansiedlungsinteressierten niederländischen Unternehmen Auswahlkriterien anzuwenden. Vermieden werden muss z.B., dass das Gewerbegebiet letztlich nur aus Parkflächen für niederländische LKW besteht. Um hochwertige und arbeitsplatzintensive Unternehmen aus den Niederlanden ansiedeln zu können, muss ein entsprechend hochwertiger Gewerbeflächenstandort angeboten werden. Insbesondere die Nähe zu den Zentren Bremen und Oldenburg dürfte für diese Zielgruppe interessant sein. Förderung von zwischenbetrieblichen Synergieeffekten in Gewerbegebieten Kaum Austausch oder Kooperationen zwischen Betrieben in einem Gewerbegebiet Förderung von Synergieeffekten in Gewerbegebieten als Aufgabe der Wirtschaftsförderung In Gewerbegebieten ist es oftmals zu beobachten, dass trotz der räumlichen Nähe zueinander kaum Austausch oder Kooperationen zwischen den ansässigen Betrieben stattfinden. Gemeint ist hierbei weniger eine Zusammenarbeit, welche die zentralen Geschäftsfelder sich ergänzender Unternehmen betrifft, sondern vielmehr die Nutzung von Synergieeffekten teils ganz unterschiedlicher Betriebe. Hierzu zählen beispielsweise - die Einrichtung einer Gewerbeflächen- und Gewerberaumbörse, d.h. einer Datenbank aller ungenutzten privaten Grundstücke und Gebäude, um diese an andere erweiternde Betriebe mit Flächen- oder Raumbedarf weitervermitteln zu können, - der gemeinschaftliche Einkauf (z.B. Material, Energieversorgung), um hierdurch Kostenvorteile zu erzielen, - die gemeinsame Inanspruchnahme von Sicherheitsdienstleistungen zum Schutz der Betriebe, - die gemeinsame Nutzung vorhandener Ressourcen (z.B. Spezialmaschinen, Messmittel, Geräte, Kantine), um diese besser auszulasten und Betrieben, die über diese Ressourcen nicht verfügen, den Zugang zu erleichtern, - gemeinsame Werbeaktionen aller ansässigen kundenorientierten Unternehmen, um das Image und den Bekanntheitsgrad des Gewerbegebietes zu fördern, - die Einstellung gemeinschaftlicher Sicherheits- und Umweltschutzbeauftragter, um die diesbezüglichen gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen sowie - der Austausch von Mitarbeitern, um den Beschäftigungsbedarf zu Spitzenzeiten kurzfristig decken zu können. Diese Formen der Kooperation zu fördern, ist grundsätzlich in allen Gewerbegebieten im Landkreis Oldenburg möglich. Hierbei handelt es sich allerdings weniger um Aufgaben der Gewerbeflächenpolitik im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um Instrumente der kommunalen Wirtschaftsförderung. Größtenteils ist eine Beschränkung auf die räumlichen Grenzen eines Gewerbegebietes nicht unbedingt 135 Landkreis Oldenburg erforderlich. Notwendig ist in jedem Fall das Engagement der beteiligten Betriebe; die Wirtschaftsförderung kann nur als Initiator aktiv werden. 5.2.5 Gestaltung von Gewerbegebieten Die Betrachtung weicher, qualitativ orientierter Standortfaktoren hat im Rahmen der regionalwissenschaftlichen Standortdiskussion der vergangenen Jahre deutlich an Gewicht gewonnen. Im Hinblick auf Gewerbeflächen zählen hierzu z.B. das Erscheinungsbild des Gewerbegebietes und die Qualität der Erschließungsmaßnahmen. Vielfach wird konstatiert, dass von den Unternehmen zunehmend eine ansprechende, hochwertige Gestaltung von Gewerbeflächen gefordert wird. Hierbei darf jedoch nicht übersehen werden, dass sich gestalterische Maßnahmen in Kosten für die ansiedlungsinteressierten und ansässigen Unternehmen ausdrücken. Längst nicht alle Unternehmen sind bereit, diese zusätzlichen Kosten in Kauf zu nehmen. Die Frage der Gestaltung von Gewerbegebieten erfordert deshalb eine differenzierte Herangehensweise: - Hochwertige Standorte, die für die Ansiedlung ebenso hochwertiger Betriebe geeignet sind, sollten sich durch eine entsprechende Gestaltung vom übrigen Gewerbeflächenangebot abheben. Bei den dort anzusiedelnden Zielgruppen kann erwartet werden, dass sie aufgrund der besonderen Qualität eines Standortes höhere Grundstückspreise in Kauf nehmen. Zu diesen Standorten zählen in erster Linie die gut angebundenen Vorschauflächen in unmittelbarer Nähe der Zentren. - Auf der anderen Seite ist auch ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot für eher preissensible Betriebe bereit zu halten. Es kann unterstellt werden, dass für eine Vielzahl von Unternehmen ein günstiger Grundstückspreis sehr viel wichtiger ist als eine hochwertige Gestaltung. Weiche Standortfaktoren auch in Gewerbegebieten zunehmend bedeutsam Die Gestaltung eines Gewerbegebietes wird zum einen durch die Erschließungsmaßnahmen und zum anderen durch Festsetzungen im Bebauungsplan beeinflusst. Im ersten Fall wird das Gewerbegebiet durch den Erschließungsträger (i.d.R. die Gemeinde) direkt gestaltet. Wesentliche Elemente hierbei sind z.B. die Straßen und Wege, die Grünlagen, die Beleuchtung sowie das Flächenlayout. Die Erschließungskosten werden auf die Grundstückspreise umgelegt und somit den Unternehmen in Rechnung gestellt. Im zweiten Fall werden den Unternehmen Auflagen gemacht, die sie zu erfüllen haben. Hierzu zählen z.B. Bebauungsgrenzen, die maximal überbaubare Fläche und die Pflanzung von Bäumen auf den Betriebsgrundstücken. Beeinflussung der Gestaltung durch Erschließungsmaßnahmen und den Bebauungsplan Bei der künftigen Gestaltung der als besonders hochwertig eingestuften Vorschauflächenstandorte sollte der qualitative Anspruch v.a. über die öffentliche Erschließung des Geländes angestrebt werden. Entsprechende bauplanerische Festsetzungen für die Unternehmen müssen diese Maßnahmen flankieren. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass bereits bei der Erschließung des Gewerbegebietes der Anspruch einer hochwertigen Gestaltung sichtbar wird und somit frühzeitig als Vermarktungsargument eingesetzt werden kann. Im Bebauungsplan festgesetzte gestalterischen Auflagen für Unternehmen machen sich in der Regel erst sehr viel später im Erscheinungsbild des Gewerbegebietes bemerkbar. Für hochwertige Gewerbeflächen hochwertige Erschließung erforderlich 136 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Ggf. nur Teilfläche hochwertig gestalten und entsprechend vermarkten Für die Mehrzahl der Vorschauflächen bei denen das Ansiedlungspotenzial für Unternehmen mit hohen Ansprüchen an das Erscheinungsbild voraussichtlich nicht für eine besonders hochwertige Gestaltung des gesamten Gewerbegebietes ausreicht, sollte geprüft werden, ob nicht zumindest eine Teilfläche für einen hochwertigen Ansatz reserviert werden kann. Dieses wäre z.B. für die Vorschauflächen „Steinloge“ (Nr. 5), „Munderloh“ (Nr. 7) und „An der Autobahn“ (Nr. 11) denkbar. Gemeinden, die über mehrere Vorschauflächen verfügen, sollten nicht alle Standorte hochwertig gestalten, sondern sich zunächst - ggf. im Rahmen einer interkommunalen Kooperation - auf die Fläche mit den besten Vermarktungschancen konzentrieren. Name, Logo und Beschilderung als Gestaltungsmerkmal von Gewerbegebieten beachten Im Rahmen der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten eines Gewerbegebietes hat auch die Auswahl eines Namens eine gewisse Bedeutung. Die im vorliegenden Gutachten verwendeten Namen der Vorschauflächen sind nur Arbeitstitel. Der Name eines Gewerbegebietes sollte eingängig und positiv besetzt sein und wenn möglich einen lokalen Bezug haben. Eher technische Bezeichnungen wie „Gewerbegebiet Nord II“ sollten vermieden werden. Zusätzlich förderlich sind die Verwendung eines Logos, das den ausgewählten Namen unterstützt und eine entsprechende Beschilderung des Gewerbegebietes. WLO-Vorschläge „Gewerbepark Arbeit + Freizeit“ und „Gewerbestreifen entlang der Autobahn“ Spezielle Gestaltungsformen für Gewerbegebiete sind im Rahmen der Gemeindegespräche von der WLO vorgeschlagenen worden: - „Gewerbepark Arbeit und Freizeit“ (Freizeiteinrichtungen und -angebote in unmittelbarer räumlicher Nähe zu Betriebsstandorten) sowie - „Gewerbestreifen entlang der Autobahn“ (streifenartiges Gewerbegebiet von einer Anschlussstelle zur nächsten mit guter Sichtbarkeit der Betriebe von der Autobahn aus) „Gewerbepark Arbeit + Freizeit“: Teilfläche des Gewerbegebietes für Freizeiteinrichtungen Die Entwicklung eines Gewerbeparks mit Freizeitqualitäten und –einrichtungen lässt sich am besten im Rahmen eines Gewerbegebietes mit ohnehin angestrebter hochwertiger Gestaltung (Abschnitt 5.2.5) und einer entsprechenden Auswahl an Betrieben (Abschnitt 5.2.3) realisieren. Hierzu ist es erforderlich, die Grünanlagen im Rahmen der Erschließung so zu gestalten, dass sie für Spaziergänge (z.B. während der Mittagspause) und ggf. auch Jogging genutzt werden können. Darüber hinaus sollte eine Teilfläche des Gewerbegebietes für ausgewählte Freizeiteinrichtungen (z.B. Fitnesscenter, Tennisanlage) reserviert bleiben. Diese Freizeitmöglichkeiten sollten v.a. für die im Gewerbegebiet Beschäftigten interessant sein, müssen aber aus betriebswirtschaftlichen Gründen auch darüber hinaus Marktpotenziale erschließen. Flächenextensive Freizeitnutzungen (z.B. Golfplatz) sollten besser außerhalb des Gewerbegebietes realisiert werden, um hierfür nicht potenziell hochwertige Gewerbeflächen zu verbrauchen. Die unmittelbare Nähe der Betriebe zu solchen Freizeiteinrichtungen ist nicht unbedingt erforderlich. „Gewerbestreifen entlang der Autobahn“ kaum zu realisieren ... „Gewerbestreifen entlang der Autobahn“ lassen sich aus folgenden Gründen in ihrer reinen Form im Landkreis Oldenburg kaum realisieren: - Bei der Länge der Geländestreifen zwischen den Autobahnanschlussstellen (im Landkreis Oldenburg überwiegend zwischen 5 und 10 km) ist mit zahlreichen naturschutzrechtlichen Bedenken zu rechnen. 137 Landkreis Oldenburg - Gute Vermarktungschancen bestehen v.a. für die potenziellen Gewerbegrundstücke in Nähe der Anschlussstellen. In der Mitte zwischen den Abfahrten ist zwar die Sichtbarkeit von der Autobahn her gegeben, aber die Entfernung zur nächsten Anschlussstelle zu weit. - Neben der Erschließungsstraße parallel zur Autobahn wird die Einrichtung weiterer Querverbindungen erforderlich sein. Damit dürfte der Erschließungsaufwand deutlich höher liegen als bei „gewöhnlichen“ Gewerbegebieten. Dennoch ist die Sichtbarkeit des Gewerbegebietes und der Betriebe von der Autobahn aus ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor und sollte deshalb bei allen weiteren Planungen Berücksichtigung finden. Bei rund der Hälfte der Vorschauflächen sind aufgrund der Standortbedingungen die hierfür erforderlichen Voraussetzungen gegeben. Bei den Vorschauflächen „Steinloge“ (Nr. 5) und „Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1) ist die künftige Sichtbarkeit von der Autobahn noch ungeklärt bzw. nicht in Planung, sollte aber unbedingt angestrebt werden. Der Idee des Gewerbestreifens entlang einer Autobahn kommt die Vorschaufläche „An der Autobahn“ (Nr. 11) in Wardenburg am nächsten, wenn es gelingt, die dortige Raststätte als zusätzliche Anschlussstelle zu nutzen. 5.2.6 ... aber Sichtbarkeit des Gewerbegebietes von der Autobahn aus wichtig Interkommunale Kooperationen Die kommunale Gewerbeflächenpolitik findet in vielerlei Hinsicht unter zunehmend erschwerten Rahmenbedingungen statt: Steuereinnahmen und Subventionen gehen zurück, die Verfügbarkeit von Flächen für gewerbliche Entwicklungen wird immer problematischer, die zwischengemeindliche Konkurrenz wird intensiviert und der beschleunigte Strukturwandel der Wirtschaft stellt die Kommunen vor immer neue Herausforderungen. Vor allem aufgrund eingeschränkter Verwaltungskapazitäten sind zahlreiche Gemeinden mit der Bewältigung dieser Probleme überfordert. Kommunale Gewerbeflächenpolitik unter zunehmend erschwerten Rahmenbedingungen Kooperationen in der Gewerbeflächenpolitik können gerade im Hinblick auf ein qualitativ hochwertiges Flächenangebot durch eine Bündelung der Kräfte dazu beitragen, die Position der beteiligten Gemeinden zu stärken und die genannten Schwierigkeiten zu überwinden. Eine echte zwischengemeindliche Zusammenarbeit umfasst alle Stadien der Planung und Entwicklung bis hin zur gemeinsamen Vermarktung der Gewerbegebiete. Interkommunale Kooperationen in der Gewerbeflächenpolitik bieten im Einzelnen folgende Vorteile: Interkommunale Kooperationen stärken die Position aller beteiligten Gemeinden - Es besteht die Möglichkeit zu Flächenoptionen, die Gemeindegrenzen überschreiten. Hierdurch erhöht sich die Zahl der Alternativen, und es kann ein Standort gewählt werden, der in besonderer Weise unternehmerischen Anforderungen entspricht. - Die Schaffung eines zentralen Gewerbegebietes, an dem verschiedene Kommunen beteiligt sind, verringert im Vergleich zu mehreren kleinteiligen Entwicklungen den Flächenverbrauch und die Zersiedelung. - Die Bündelung von Finanzkraft und Verwaltungskompetenz stärkt die Position der Gemeinden gegenüber den Unternehmen, anderen Kommunen und anderen Verwaltungsebenen. 138 Gewerbeflächenentwicklungskonzept - Durch eine Kooperation kann die ansonsten oftmals belastende und teilweise ruinöse zwischengemeindliche Konkurrenz überwunden werden. - Die derzeitige Förderpolitik begünstigt interkommunale Gewerbegebiete. Chance zur Entwicklung von besonders hochwertigen Gewerbegebieten Kooperationen eröffnen dadurch Chancen zur Entwicklung und Vermarktung von Gewerbegebieten, die sich mit ihren spezifischen Merkmalen aus der Masse des Gewerbeflächenangebots herausheben. Deshalb sind interkommunale Gewerbegebiete insbesondere dort gut geeignet, wo im Landkreis Oldenburg Gewerbegebiete hochwertig gestaltet werden sollen und eine sorgfältige Auswahl der Betriebe angestrebt wird. Allerdings darf die Forderung nach interkommunalen Kooperationen kein Selbstzweck sein. Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit zwischen Gemeinden sind immer im Einzelfall zu prüfen. Sowohl die Kosten als auch die Erträge eines interkommunalen Gewerbegebietes sind fair unter den beteiligten Partnern aufzuteilen. Bereits erste Gespräche zu interkommunalen Gewerbegebieten im Landkreis Oldenburg Die interkommunale Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung ist für die Gemeinden des Landkreises Oldenburg noch ein neues Betätigungsfeld. Bislang gibt es noch keine interkommunalen Gewerbegebiete. Erste Gespräche hierzu auch unter Einbeziehung von Partnern außerhalb des Landkreises - sind aber bei folgenden Vorschauflächen bereits geführt worden: In jedem Wirtschaftsraum des Landkreises Konzentration auf interkommunale Schwerpunktstandorte Zunehmende Bereitschaft zur Kooperation bei großen Städten - „Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1), Gemeinden Dötlingen und Prinzhöfte, SG Harpstedt sowie Stadt Wildeshausen, - „Steinloge“ (Nr. 5), Stadt Wildeshausen und Gemeinde Großenkneten, - „Tweelbäke-Ost“ (Nr. 8), Gemeinden Hatten und Hude sowie Stadt Oldenburg, - „Güterverkehrszentrum“ (Nr. 9), Gemeinde Hatten und Stadt Oldenburg. Neben den bereits genannten potenziellen Partnern ist eine Einbindung weiterer Kommunen in diese interkommunalen Projekte zu überlegen. Ziel muss sein, der Entwicklung einer großflächigen, hochwertigen Vorschaufläche den Vorrang vor der Realisierung mehrerer kleinerer Standorte zu geben. Dies bedeutet, dass ausgewählte Vorschauflächen zeitnah gemeinsam entwickelt werden und andere als langfristige Reserveflächen verbleiben. Denkbar ist die Konzentration der Gemeinden in den drei Wirtschaftsräumen des Landkreises Oldenburg auf jeweils ein oder zwei hochwertige Schwerpunktstandorte: - Konzentration der Gemeinden im südlichen Kreisgebiet auf zunächst einen der beiden großen Vorschauflächen „Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1) oder „Steinloge“ (Nr. 5). - Beteiligung der Gemeinde Wardenburg an der Vorschaufläche „TweelbäkeOst“ (Nr. 8) gemeinsam mit den Gemeinden Hatten und Hude sowie der Stadt Oldenburg. - Entwicklung der Vorschauflächen Nr. 4 „Schlutter“ und Nr. 6 „Groß Ippener“ zu hochwertigen Gewerbegebieten unter Beteiligung der Stadt Delmenhorst. Angesichts zunehmender Flächenknappheit ist insbesondere bei den großen Wirtschaftsstandorten und ihrem jeweiligen Umfeld allgemein eine steigende Kooperationsbereitschaft zur Entwicklung von Gewerbeflächen zu beobachten. Gerade die großen Städte können die unternehmerische Gewerbeflächennachfrage 139 Landkreis Oldenburg immer weniger innerhalb ihrer eigenen Grenzen befriedigen und sind deshalb auf zwischengemeindliche Zusammenarbeit mit ihren Umlandgemeinden angewiesen. Die benachbarten Zentren sollten deshalb verstärkt in die Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Oldenburg eingebunden werden. Mit den Vorschauflächen „Tweelbäke-Ost“ (Nr. 8) und „Güterverkehrszentrum“ (Nr. 9) sind die Kooperationsmöglichkeiten mit der Stadt Oldenburg bereits umrissen. Aufgrund der besonderen Flächenknappheit in der Stadt Delmenhorst sind auch hier die Chancen der zwischengemeindlichen Zusammenarbeit zu prüfen. Konkret sind bislang noch keine gemeinsamen Projekte in Aussicht. Als potenzielle Partner kommen v.a. die Gemeinden Ganderkesee und Groß Ippener, SG Harpstedt in Betracht. Aufgrund der räumlichen Nähe zu Delmenhorst sollte vorrangig eine Beteiligung der Stadt an der Vorschaufläche „Schlutter“ (Nr. 4), Ganderkesee angestrebt werden. Oldenburg und Delmenhorst in die Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis einbinden Neben den genannten Kooperationsmöglichkeiten, bei denen mehrere Gemeinden gemeinsam ein Gewerbegebiet neu entwickeln, gibt es einige „quasiinterkommunale“ Standorte, wo benachbarte Gewerbeflächen bzw. Vorschauflächen aneinander grenzen. Hierzu zählt beispielsweise die Vorschaufläche „Munderloh“ (Nr. 7) in Hatten an der Grenze zum bestehenden Gewerbegebiet „Altmoorhausen“ in der Gemeinde Hude. Hier ist eine echte interkommunale Kooperation bislang nicht vorgesehen. Dennoch sollte angestrebt werden, die Gewerbegebiete beiderseits der Gemeindegrenze als einen geschlossenen Standort zu betrachten und gemeinsam nach außen zu präsentieren. Eine erste gemeinsame Gewerbeschau aller dort ansässigen Betriebe hat bereits stattgefunden. Kooperation auch bei benachbarten Gewerbegebieten möglich 140 5.3 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation des Gewerbeflächen- und Standortmarketings Gewerbeflächenmarketing als integraler Bestandteil des Standortmarketings Die Aktivitäten des Gewerbeflächen- und Standortmarketings lassen sich nicht getrennt voneinander betrachten. Gewerbeflächenmarketing ist ein integraler Bestandteil des Standortmarketings. Dies bedeutet auch, dass die Aufgaben der Wirtschaftsförderung mit denen des Gewerbeflächenmarketings in engem Zusammenhang stehen. Ziele für das Gewerbeflächenmarketing im Landkreis Oldenburg Ziele für das Gewerbeflächenmarketing im Landkreis Oldenburg sind 5.3.1 - eine Differenzierung nach unternehmerischen Zielgruppen, - eine effiziente Organisation und Arbeitsteilung der innerregional ausgerichteten Vermarktungsaktivitäten, - die Bündelung der Ressourcen für das überregionale Marketing und die Einbeziehung benachbarter Städte und Landkreise sowie - der effiziente Einsatz von Marketinginstrumenten. Wirtschaftsförderung als Voraussetzung für ein erfolgreiches Gewerbeflächenmarketing Unternehmen fordern kurze Wege in der Verwaltung („one-stop-agency“) Unternehmen legen bei Ansiedlungen, Verlagerungen und Erweiterungen großen Wert auf kurze Wege zu kompetenten und entscheidungsbefugten Ansprechpartnern in der kommunalen Verwaltung sowie auf schnelle und unkomplizierte Entscheidungsprozesse. Die Funktion des Ansprechpartners im Sinne einer „onestop-agency“ sollte sich tatsächlich auch in einer Person bündeln und nicht auf verschiedene Mitarbeiter in unterschiedlichen Ämtern aufgeteilt sein. Kleine Gemeindeverwaltungen als positiver Standortfaktor Vor diesem Hintergrund ist die direkte Abstimmung bei Unternehmensansiedlungen, -verlagerungen und -erweiterungen innerhalb der meist relativ kleinen Gemeindeverwaltungen des Landkreises Oldenburg unter Federführung der Hauptverwaltungsbeamten positiv zu bewerten. Hierin besteht gegenüber größeren Städten ein Standortvorteil. Die Möglichkeit des direkten und unkomplizierten Kontaktes zu einem Hauptverwaltungsbeamten sowie die Organisation als kleine aber schlagkräftige Verwaltung wird von Unternehmern in der Regel als sehr positiv wahrgenommen und sollte deshalb als Standortfaktor weiter ausgebaut werden. Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden intensivieren Dennoch ist es unerlässlich, die Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden zu intensivieren. Die Gemeindegespräche haben gezeigt, dass eigenes Personal für die Aufgaben der Wirtschaftsförderung teilweise gar nicht oder nur in geringem Umfang vorhanden ist. Dieses wird der Bedeutung von Wirtschaftsförderung für die Entwicklung der Gemeinden und des Landkreises nicht gerecht. Bestehende Intensivierungsansätze in einigen Gemeinden müssen weiter verfolgt werden. Durch die lokale Wirtschaftsförderung müssen insbesondere die systematischen Unternehmenskontakte vor Ort ausgebaut werden. 141 Landkreis Oldenburg Systematische Unternehmenskontakte vor Ort und das „Aufspüren“ von Beratungsbedarf durch die lokalen Wirtschaftsförderungsakteure sind unabdingbare Voraussetzungen für erfolgreiche regionale Wirtschaftsförderungsaktivitäten. Bei spezialisierten Anliegen der Unternehmen sollte von den Gemeinden wie bisher die Weiterleitung an die WLO praktiziert werden. Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und der WLO ist zum Wohle aller Wirtschaftsförderungsakteure im Landkreis Oldenburg. Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen Gemeinden und WLO weiter führen Ein spezielles Problem sind die Zuständigkeiten für Wirtschaftsförderung in der Samtgemeinde Harpstedt mit ihren acht Mitgliedsgemeinden. Durch diese Konstellation, d.h. die Zersplitterung der Aktivitäten auf viele, sehr kleine Gemeindeverwaltungen, besteht gerade im Bereich der Wirtschaftsförderung die Gefahr, Entwicklungspotenziale zu verschenken. Aus Effizienzgründen sollte deshalb angestrebt werden, dass die Mitgliedsgemeinden ihre Wirtschaftsförderungstätigkeiten auf die Samtgemeindeverwaltung übertragen. Wirtschaftsförderung in der SG Harpstedt auf Samtgemeindeverwaltung übertragen 5.3.2 Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings Die Erhebung der angesiedelten Betriebe macht deutlich: Hauptzielgruppe des Gewerbeflächenangebots sind mit drei Viertel der Fälle die bereits im Landkreis Oldenburg ansässigen Betriebe, d.h. Erweiterungen sowie lokale und innerregionale Verlagerungen. Selbst innerregional sind die Verlagerungsdistanzen meist nur gering. Diese Feststellung wird auch künftig Bestand haben. Hauptzielgruppe des Gewerbeflächenangebots: Ansässige Betriebe Die Gewerbeflächenvermarktung nach innen muss also auch weiterhin Schwerpunkt der Vermarktungsaktivitäten sein. Es gilt, die bereits ansässigen Betriebe im Landkreis zu halten und bei Erweiterungs- und Verlagerungsbedarf im Rahmen der Wirtschaftsförderungsaktivitäten intensiv zu betreuen. Die ansässigen Betriebe müssen ständig über das aktuelle Angebot an Gewerbeflächen informiert sein. Überregionale Vermarktungsanstrengungen werden konterkariert, wenn durch mangelnde Aktivitäten der Bestandsentwicklung Unternehmen aus dem Landkreis abwandern. Aufgabenschwerpunkt: Gewerbeflächenvermarktung nach innen ... Hierbei sollte die innerregionale Konkurrenz - zumindest in Teilbereichen - zugunsten einer intensiven Abstimmung und Kooperation aller Gemeinden im Landkreis Oldenburg überwunden werden. Das Ziel, die ansässigen Betriebe im Landkreis zu halten und zu fördern, kann es dabei durchaus erforderlich machen, dass einem Unternehmen aufgrund der Standortbedingungen und des Gewerbeflächenangebots ein Grundstück in einer Nachbargemeinde angeboten wird. ... bei Überwindung der zwischengemeindlichen Konkurrenz Eine weitere wichtige räumliche Zielgruppe sind Unternehmen aus den benachbarten Städten Bremen, Oldenburg und Delmenhorst. Die anhaltenden Suburbanisierungseffekte werden auch ohne gesonderte Vermarktungsbemühungen weiterhin zu zahlreichen Verlagerungen in den Landkreis Oldenburg führen. Eine offensive Abwerbung von Betrieben aus den Städten sollte wegen der damit verbundenen negativen Folgen für die regionale Kommunikations- und Kooperationskultur vermieden werden. Weitere wichtige Zielgruppe: Unternehmen aus den benachbarten Zentren 142 Beschränkung auf spezielle Branchen nicht sinnvoll 5.3.3 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Im Hinblick auf Branchen ist eine zielgruppenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarketings für den Landkreis Oldenburg grundsätzlich nicht sinnvoll. Anzustreben ist vielmehr, den unterschiedlichen ansiedlungsinteressierten Betrieben entsprechend ihrer Eigenschaften ein besonders gut geeignetes Gewerbegebiet bzw. -grundstück anzubieten (vgl. Abschnitt 5.2.3 „Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten“). Organisation des Gewerbeflächenmarketings Innerregionale Gewerbeflächenvermarktung Bei der innerregionalen Vermarktung von Gewerbeflächen ist zu unterscheiden zwischen - der lokal ausgerichteten Gewerbeflächennachfrage, d.h. Erweiterungen am bestehenden Standort, innergemeindlichen Verlagerungen von Kleinbetrieben etc. sowie - dem Verlagerungsbedarf von regional bedeutsamen Unternehmen. Lokales Gewerbeflächenmarketing durch die einzelnen Gemeinden Die Bearbeitung der lokalen Gewerbeflächennachfrage sollte auch weiterhin soweit wie möglich im Aufgabenbereich der einzelnen Gemeinden verbleiben. Die Gemeinden haben durch ihre Kenntnisse der spezifischen Situation vor Ort und ihrer Kontakte zu lokalen Unternehmen hierzu die besten Voraussetzungen. Bei größeren Verlagerungsvorhaben: Einbeziehung der WLO Bei größeren Verlagerungsvorhaben sollte dagegen der Bedeutung des Unternehmens entsprechend die WLO als regionaler Wirtschaftsförderungsakteur einbezogen werden. Ziel muss sein, für den Betrieb einen optimalen neuen Standort innerhalb des Landkreises Oldenburg zu finden, d.h. die Gemeinden des Landkreises müssen gemeinsam unter Federführung der WLO das Wohl des Kunden „Unternehmen“ im Blick haben und dessen Bedürfnisse optimal befriedigen. Hierzu ist in Einzelfällen auch die Überwindung innerregionaler Konkurrenzen notwendig. Überregionale Gewerbeflächenvermarktung Kaum Ressourcen für überregionales Gewerbeflächenmarketing in den Gemeinden Die erfolgreiche überregionale Vermarktung von Gewerbeflächen erfordert einen hohen finanziellen Aufwand. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis vereinzelter kleiner Marketingaktivitäten ist dabei in der Regel sehr ungünstig. Zudem sind bei den Gemeinden im Landkreis Oldenburg die erforderlichen personellen und finanziellen Ressourcen sowie das Know-how für ein effizientes und Erfolg versprechendes überregionales Gewerbeflächenmarketing nur unzureichend vorhanden. Hinzu kommt, dass kleinere Einzelstandorte oder auch einzelne Landkreise überregional kaum wahrgenommen werden. Überregionale Vermarktungsaktivitäten regional bündeln Die knappen kommunalen Ressourcen können also nur effektiv eingesetzt werden, wenn mehrere Partner bei ihren Vermarktungsaktivitäten miteinander kooperieren. Der Kooperationsansatz hat zudem den Vorteil, dass Ansiedlungsinteres- 143 Landkreis Oldenburg senten eine sehr breite Palette von unterschiedlichen Flächenqualitäten angeboten werden kann. Die Auswahl der Partner, d.h. in erster Linie der beteiligten Gebietskörperschaften, muss auf einen regionalwirtschaftlich sinnvollen und organisatorisch machbaren Zuschnitt der Region abzielen. Die Region sollte dabei so gewählt sein, dass sie nach außen auch überregional als eigenständiges „Produkt“ wahrgenommen werden kann. Sinnvollen Zuschnitt der „Vermarktungsregion“ wählen Hiermit wird bereits deutlich, dass sich eine effiziente überregionale Gewerbeflächenvermarktung nicht auf die Gemeinden des Landkreises Oldenburg alleine beschränken darf. Die Einbeziehung der unmittelbar benachbarten Städte Oldenburg und Delmenhorst sowie ausgewählter weiterer Gemeinden bzw. Landkreise ist anzustreben. Einbeziehung benachbarter Städte und Landkreise anstreben Die Optionen gemeinsamer, überregionaler Vermarktungsaktivitäten können erst abschließend bewertet werden, wenn auch die anderen Bausteine des Gutachtens „Gemeinsames Gewerbeflächenentwicklungskonzept für die Stadt Oldenburg sowie die umliegenden Landkreise Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch“ fertig gestellt sind. Es ist in der Region zu diskutieren, inwiefern im Hinblick auf ein gemeinsames Standort- und Gewerbeflächenmarketing eine Kooperation der am Konzept beteiligten Gebietskörperschaften sinnvoll und möglich ist. Die Darstellung der Ergebnisse dieser Diskussion und eine abschließende Bewertung durch die Gutachter erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt in Baustein V „Zusammenfassende Bewertung der regionalen Flächenpotenziale in der Stadt Oldenburg sowie den umliegenden Landkreisen Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch sowie Konsequenzen für die künftige Gewerbeflächenpolitik“. Auch bei der Koordination und Bündelung der überregionalen Vermarktungsaktivitäten sollte die WLO federführend für allen Gemeinden im Landkreis Oldenburg tätig sein. Darüber hinaus sollten weitere Akteure (Unternehmen, Sparkassen, Banken, Verbände, Kammern und Vereine etc.) für die Unterstützung und Durchführung überregionaler Marketingaktivitäten gewonnen werden. 5.3.4 Weitere Akteure für überregionales Marketing gewinnen Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing Besondere Aktivitäten für ein regional gebündeltes Gewerbeflächenmarketing sollten sich auf wenige, konzentriert durchgeführte Maßnahmen und Instrumente beschränken. Parallel hierzu sind Standardinstrumente (Pressearbeit, Infomappen, Broschüren, Internetdarstellung etc.) weiterhin bereitzuhalten bzw. durchzuführen. Ein ständiges Monitoring der Vermarktungsaktivitäten ist unerlässlich. Im Folgenden werden die möglichen Marketinginstrumente dargestellt und bewertet (Übersicht 5.3-1). Marketingaktivitäten auf wenige, konzentriert durchgeführte Maßnahmen beschränken 144 Übersicht 5.3-1: Marketingmaßnahme Gewerbeflächenentwicklungskonzept Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing Vorteile Nachteile / Grenzen Bewertung / Effizienz Imagebroschüre (einschl. Internetdarstellung) - vielfältige Gestaltungsmög- - nur geringe Verbreitung lichkeiten - Standardinstrument; darf nicht fehlen - kostengünstige Erstellung möglich - dient zur Ergänzung anderer Instrumente (z.B. Direktansprache, Mailaktionen) Gewerbeflächenbroschüre / Infoblätter / Infomappe - hoher Informationswert Darstellung der Gewerbeflächen im Internet - hoher Informationswert - nur geringe Verbreitung - kostengünstige Erstellung möglich - ständig aktualisierbar und flexibel - Standardinstrument; darf nicht fehlen - dient zur Ergänzung anderer Instrumente (z.B. Direktansprache, Mailaktionen) - kein gezielter Einsatz möglich - Standardinstrument; darf nicht fehlen - dient zur Ergänzung anderer Instrumente - Interaktive Präsentation möglich (siehe. z.B. Gemeinde Hatten) - kostengünstige Erstellung möglich Regionale Zeitschrift für den Wirtschaftsstandort Landkreis Oldenburg - hoher Informationswert - hohe Kosten - vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten - gut geeignet zur Imagebildung des Landkreises Oldenburg und zur Information / Motivation regionaler Akteure und Unternehmen - auch für überregionalen Einsatz geeignet - ggf. in Kooperation mit umliegenden Städten und Landkreisen Anzeige in einschlägigen Zeitschriften (z.B. Kammer-Nachrichten) - weniger teuer als überregionale Anzeigen Anzeige in regionalen und lokalen Zeitungen und Zeitschriften Anzeige in überregionalen Zeitungen und Zeitschriften (z.B. IHK-Nachrichten) - für die überregionale Vermarktung weniger geeignet - geeignet zur Information der bereits ansässigen und regionalen Betriebe (ergänzendes Instrument der Bestandsentwicklung) - weniger teuer als überregionale Anzeigen - erreicht in erster Linie bereits ansässige Unternehmen - geeignet zur Information der bereits ansässigen und regionalen Betriebe (ergänzendes Instrument der Bestandsentwicklung) - Ansprache von Unternehmen in anderen Regionen möglich - nur geringe Wahrnehmung durch Zielgruppen, hohe Streuverluste - ungünstiges KostenNutzen-Verhältnis - erreicht alle Unternehmen im Kammerbezirk - meist hohe Kosten - nur sinnvoll in speziellen Zeitschriften - in Kooperation mehrerer Partner durchzuführen Pressearbeit - relativ niedrige Kosten bei guten, kontinuierlichen Kontakten zur Presse - i.d.R. gute Verbreitung der Informationen durch die regionale Presse - nicht immer direkt steuerbar - Standardinstrument; darf nicht fehlen - muss kontinuierlich durchgeführt werden 145 Marketingmaßnahme Vorteile Mailaktion (ggf. mit - Ansprache von Unternehmen in anderen Regionen Faxantwortmöglichkeit) möglich Landkreis Oldenburg Nachteile / Grenzen - hohe Streuverluste - Adressen der Zielgruppen bzw. der relevanten Ansprechpartner in den Betrieben schwer zu beschaffen Bewertung / Effizienz - nur sinnvoll bei überschaubarer, zuverlässiger Adressdatenbank - nur zeitlich begrenzt einsetzbar Direktansprache von - gezieltes Instrument Unternehmensberatern, - mit relativ wenig Aufwand Makler etc. als Multiplizu realisieren, wenn Ankatoren sprechpartner bekannt - Multiplikatoren vertreten in erster Linie eigene Interessen - Instrument sehr stark von der Qualifikation, der Motivation und dem Arbeitsbereich der einzelnen Multiplikatoren abhängig Direktansprache von ausgewählten ansässigen Unternehmen als Multiplikatoren - Motivation der Multiplikatoren durch die Wirtschaftsförderung u.U. schwierig - Instrument sehr stark von der Qualifikation, der Motivation und dem Arbeitsbereich der einzelnen Multiplikatoren abhängig - gezieltes Instrument - mit relativ wenig Aufwand zu realisieren, wenn Ansprechpartner bekannt - überregionale Geschäftspartner der Unternehmer Telefonaktion - telefonische Kontakte ermöglichen persönlichere Ansprache als Mailaktionen - Ansprache von Unternehmen in anderen Regionen möglich - nur ausgewählte, z.B. innovative Unternehmer ansprechen - hohe Streuverluste - Kompetenz von CallCentern fraglich - Telefonnummern der Zielgruppen schwer zu beschaffen - nur sinnvoll bei überschaubarer, zuverlässiger Adressdatenbank - Kompetenz von CallCentern kritisch überprüfen - nur zeitlich begrenzt einsetzbar Kombination von - differenziertes mehrstufiges Instrument (mehrere - Befragung, Selektionsebenen) - Telefonaktion, - gezielten Mailings - selektierte Unternehmen - sowie anschließenden gehören zum Kern der Veranstaltungen / Zielgruppe und können Einladungen sehr gezielt angesprochen - hoher Aufwand - Erfolg ungewiss - aufwändiges zeitintensives Instrument, dass zur Identifikation einer interessierten Zielgruppe führt werden Teilnahme an Messen und Gewerbeschauen - sehr gezielt, da direktes und unmittelbares Reagieren auf Anfragen von Besuchern bzw. ansiedlungsinteressierten Unternehmern gegeben - vergleichsweise sehr zeitund kostenaufwendig (Anschaffung Messestand, Vorbereitung, Standgebühren, Personalkosten) - ggf. ungünstiges KostenNutzen-Verhältnis - weiterführendes Instrument - ggf. in Kooperation mehrerer Partner (z.B. Gemeinden, Kreditinstitute) durchzuführen 146 5.4 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen Allgemeine Empfehlungen Handlungsfeld Umfang des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Oldenburg (5.2.1) Handlungsempfehlungen - für die Gewerbeflächenpolitik einen Flächenumsatz von mindestens 20 ha jährlich im Landkreis Oldenburg voraussetzen - Flächenpotenzial des Landkreises nutzen und Entwicklung von möglichst hochwertigen Gewerbeflächen anstreben - flexible Parzellierung der Gewerbegebiete - ausreichenden Umfang an GI-Flächen bereit stellen Strategische Flächenvorratspolitik (5.2.2) - eigentumsrechtliche Sicherung künftiger Gewerbegrundstücke noch vor der Darstellung im Flächennutzungsplan, um den Einstandspreis der Kommunen möglichst gering zu halten - Unterstützung einer strategischen Flächenvorratspolitik durch die politischen Vertreter sicher stellen - bei zunächst noch fehlender Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer be- reits mit informellen Planungsvorarbeiten beginnen - bei der Gewerbeflächenentwicklung in Alternativen planen - Gewerbegebiete schrittweise und den Vermarktungsfortschritten entspre- chend erschließen Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten (5.2.3) - bei der Ansiedlung von „störenden Betrieben“ sensibel verfahren (räumliche Trennung zu anderen Unternehmen) - konsumentenorientierte Betriebe (v.a. Einzelhandel und Haushaltsorientierte Dienstleistungen) in Nähe zueinander ansiedeln - an besonders hochwertigen Gewerbeflächenstandorten bei der Auswahl und der Platzierung von Unternehmen sorgfältig vorgehen - „Filetstücke“ des Gewerbeflächenangebots nicht durch eine willkürliche An- siedlung verschiedenster, nicht zueinander passender Betriebe entwerten - teilräumliche Untergliederung von einzelnen Gewerbegebieten nach Ziel- gruppen anstreben Förderung von zwischenbetrieblichen Synergieeffekten in Gewerbegebieten (5.2.4) - Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebieten als Gestaltung von Gewerbegebieten (5.2.5) - besonders hochwertige Standorte, die für die Ansiedlung hochwertiger Be- Aufgabe der Wirtschaftsförderung wahrnehmen triebe geeignet sind, durch eine entsprechende Gestaltung vom übrigen Gewerbeflächenangebot abheben - Gestaltung in erster Linie über eine hochwertige Erschließung erzielen, ggf. nur Teilflächen aufwendig gestalten - ausreichendes Gewerbeflächenangebot für eher preissensible Betriebe be- reithalten, die an einer hochwertigen Gestaltung nicht interessiert sind Interkommunale Kooperationen (5.2.6) - interkommunale Kooperationen durch Bündelung der Ressourcen insbeson- dere zur Entwicklung hochwertiger Gewerbeflächenstandorte nutzen - in jedem Wirtschaftsraum des Landkreises Konzentration auf interkommu- nale Schwerpunktstandorte anstreben - Einbindung der benachbarten Städte Oldenburg und Delmenhorst in die Ge- werbeflächenentwicklung im Landkreis Oldenburg prüfen - Kosten und Erträge eines interkommunalen Gewerbegebietes fair unter den beteiligten Partnern aufteilen 147 Handlungsfeld Landkreis Oldenburg Handlungsempfehlungen Wirtschaftsförderung als Voraussetzung für ein erfolgreiches Gewerbeflächenmarketing (5.3.1) - für die Unternehmen auch weiterhin kurze Wege zu kompetenten und ent- scheidungsbefugten Ansprechpartnern in der kommunalen Verwaltung anbieten („one-stop-agency“) - Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden intensivieren (insbesondere Ausbau von systematischen Unternehmenskontakten vor Ort) - Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen den Gemeinden und der WLO weiter führen - Wirtschaftsförderung in der SG Harpstedt auf Samtgemeindeverwaltung übertragen Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings (5.3.2) - Gewerbeflächenvermarktung nach innen auch weiterhin als Schwerpunkt der Vermarktungsaktivitäten verfolgen - zielgruppenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarketings im Hin- blick auf Branchen grundsätzlich nicht sinnvoll Organisation des Gewerbeflächenmarketings (5.3.3) - lokale Gewerbeflächennachfrage auch weiterhin durch die einzelnen Ge- meinden betreuen - bei größeren Verlagerungsvorhaben innerhalb des Landkreises die WLO als regionalen Wirtschaftsförderungsakteur einbeziehen (optimalen neuen Standort im Landkreis Oldenburg finden) - die knappen kommunalen Ressourcen für überregionale Vermarktungsakti- vitäten im Landkreis bündeln sowie ggf. benachbarte Städte und Landkreise einbeziehen Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing (5.3.4) - Aktivitäten des Gewerbeflächenmarketings auf wenige, konzentriert durch- geführte Maßnahmen und Instrumente beschränken - Standardinstrumente (Pressearbeit, Infomappen, Broschüren, Internetdar- stellung etc.) weiterhin bereit halten bzw. durchführen Vorschauflächenspezifische Empfehlungen Nr. Beteiligte Gemeinden Arbeitstitel der Vorschaufläche 1 Dötlingen und Prinzhöfte (SG Harpstedt) und Stadt Wildeshausen Brakland / Simmerhausen Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit der Fläche „Steinloge“ Nr. 5, ggf. zunächst nur einen der beiden Standorte entwickeln und den anderen als Reservefläche vorhalten - Projekt als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln und ver- markten, Beteiligung der Stadt Wildeshausen sowie der Samtgemeinde Harpstedt und weiterer Mitgliedsgemeinden anstreben (ohne Beteiligung der Stadt sollte zunächst nur ein kleinerer Teil des Vorhabens beplant werden) - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kom- munen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - Ausdehnung bzw. Verlagerung der potenziellen Gewerbeflächen möglichst weit in Richtung der A 1-Anschlussstelle anstreben - ausreichend GI-Flächen ausweisen - Aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob Grundstücke für die Ansiedlung von großflächigen Betrieben reserviert werden können - geeignet für „störende Betriebe“ 2 Ganderkesee Westtangente (westliche Erweiterung) - in Abhängigkeit von den Vermarktungsfortschritten des bestehen- den Gewerbegebietes „Westtangente“ entwickeln - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent- wicklungsgesellschaft sichern - Teilflächen für flugverkehrsaffine Betriebe reservieren 148 Nr. 3 Beteiligte Gemeinden Arbeitstitel der Vorschaufläche Ganderkesee Grüppenbühren (nördliche Erweiterung) Gewerbeflächenentwicklungskonzept Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Vorrangig die Entwicklung der Vorschaufläche „Schlutter“ Nr. 4 anstreben, „Grüppenbühren“ als Alternativstandort bereithalten - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent- wicklungsgesellschaft sichern - interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen - Gewerbeflächen möglichst schrittweise von Süden nach Norden entwickeln - auch GI-Flächen ausweisen 4 Ganderkesee Schlutter - Vorschaufläche sollte von der Gemeinde als vorrangiges Projekt verfolgt werden - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent- wicklungsgesellschaft sichern - Altlastenverdacht untersuchen - interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen, zu- mindest gemeinsame Präsentation, Beschilderung usw. des „quasi-interkommunalen“ Gewerbegebietes - auch GI-Flächen ausweisen - hochwertige Gestaltung des Gewerbegebietes anstreben - die zu erwartende Nachfrage sollte dazu genutzt werden, die an- zusiedelnden Betriebe sorgfältig und der Hochwertigkeit des Standortes angemessen auszuwählen 5 Großenkneten und Stadt Wildeshausen Steinloge - Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit der Fläche „Brakland / Simmerhausen“ Nr. 1, ggf. zunächst nur einen der beiden Standorte entwickeln und den anderen als Reservefläche vorhalten - Vorschaufläche als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln und vermarkten, Beteiligung weiterer Gemeinden prüfen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kom- munen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - Gewerbeflächen im Osten (an der Anschlussstelle „Wildeshausen- West) sowie im Süden (mit Sichtbarkeit von der Autobahn) zuerst entwickeln, Gewerbegebiet möglichst nah an die Anschlussstelle heranführen - aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob Grundstücke für die Ansiedlung von großflächigen Betrieben reserviert werden können 6 Groß Ippener (SG Harpstedt) Groß Ippener (westliche Erweiterung) - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent- wicklungsgesellschaft sichern - interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen - auch GI-Flächen ausweisen 7 Hatten Gewerbepark Munderloh - Vorschaufläche bildet ideale Abrundung der bestehenden Gewer- begebiete „Munderloh“ und „Altmoorhausen“, Entwicklung zu einem quasi interkommunalen Gewerbegebiet anstreben (z.B. gemeinsame Präsentation und Beschilderung des Gewerbegebietes) - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent- wicklungsgesellschaft sichern 149 Nr. 8 Beteiligte Gemeinden Hatten, Hude und Stadt Oldenburg Arbeitstitel der Vorschaufläche Tweelbäke-Ost Landkreis Oldenburg Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemeinden Hatten und Hude sowie der Stadt Oldenburg entwickeln und vermarkten, Beteiligung weiterer Partner möglich - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kom- munen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - für besonders hochwertige Betriebe geeignet, entsprechenden Branchenmix anstreben - Gewerbegebiet hochwertig gestalten und in Flächen für verschie- dene Zielgruppen unterteilen (Dienstleistungen, Freizeiteinrichtungen usw.) - in räumlich abgetrenntem Teilbereich auch GI-Flächen ausweisen 9 Hatten und Stadt Oldenburg Güterverkehrszentrum (GVZ) - zunächst Entwicklung der Diskussionen um das GVZ abwarten - prüfen, inwiefern der Neubau einer Autobahnanschlussstelle an der A 29 auch ohne das GVZ realisiert werden kann - Flächen eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern - Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemeinden Hatten und Hude sowie der Stadt Oldenburg entwickeln 10 Hude Holler Landstraße - Vorschaufläche Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ bietet besseres Vermark- tungspotenzial als Nr. 10 und sollte deshalb vorrangig verfolgt werden - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent- wicklungsgesellschaft sichern - zunächst Teilflächen als Gewerbegebiet primär für die Zielgruppe „Recycling“ entwickeln, geeignet für „störende Betriebe“ - ausreichend GI-Flächen ausweisen 11 Wardenburg An der Autobahn - mögliche Nutzungskonflikte im Rahmen informeller Vorplanungen überprüfen und Realisierungschancen der verschiedenen Teilflächen abwägen - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent- wicklungsgesellschaft sichern - Lückenschluss zwischen der Raststätte „Huntetal“ und der An- schlussstelle „Wardenburg“ anstreben, Nutzung der Raststätte als zusätzliche Anschlussstelle prüfen („Gewerbestreifen“) 12 Wardenburg Am Schlatt / Grüner Weg - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Ent- wicklungsgesellschaft sichern - auch GI-Flächen ausweisen 13 14 Stadt Wildeshausen Düngstrup Stadt Wildeshausen Aldrup - Projekt nur nachrangig, interkommunale Vorschauflächen unter Beteiligung der Stadt Wildeshausen Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund ihrer höheren Standortqualität Vorrang haben - Projekt nur nachrangig, interkommunale Vorschauflächen unter Beteiligung der Stadt Wildeshausen Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund ihrer höheren Standortqualität Vorrang haben - Flächen für Betriebe des Ernährungsgewerbes reservieren und erst bei Bedarf entwickeln 150 Gewerbeflächenentwicklungskonzept ANHANG Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur-Indikatoren Standort 4 Wirtschaftsstruktur Pendlerbilanz 3 Produzierendes Gewerbe Dienstleistungen abs. Ant.,BG=100 abs. Ant.,BG=100 Wohnstandort 1 Wirtschaftsstandort 2 120.142 25.856 -32,8 9.710 100 15.302 5.825 1.159 -37,7 408 94 458005 Ganderkesee 30.040 6.661 -33,5 2.488 458007 Großenkneten 13.123 2.669 -30,5 1.080 458009 Hatten 12.497 1.279 -67,0 328 458010 Hude (Oldenburg) 15.120 3.107 -34,5 1.688 VE 458 Oldenburg 458003 Dötlingen Industriestandort 5 Einzelhandelszentralität 6 Tourismusstandort 7 96 68 64 47 585 82 50 23 146 100 4.092 99 71 57 43 108 1.511 92 67 40 98 69 891 113 22 43 51 145 1.319 69 95 66 35 458013 Wardenburg 15.503 2.713 -46,5 1.257 124 1.315 79 62 74 . 458014 Wildeshausen,Stadt 16.864 6.150 12,0 1.787 78 4.251 112 97 124 30 458401 SG Harpstedt 11.170 2.118 -40,4 674 85 1.338 102 52 41 . Niedersachsen früheres Bundesgebiet Deutschland 7.911.966 67.008.470 82.182.822 2.372.355 22.297.146 27.361.444 -5,0 2,2 869.983 8.331.875 9.923.843 98 100 97 1.465.866 13.766.803 17.073.456 100 100 101 89 100 98 105 110 100 1 2 3 4 5 6 7 113 100 100 Bevölkerung am 30.6.2000 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.6.1999 Einpendler abzgl. Auspendler in v.H. der Beschäftigten am Wohnort am 30.6.1999 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Produzierenden Gewerbe bzw. im Dienstleistungsbereich am 30.6.1999, abs. und Anteil, jeweiliger Bundeswert (früheres Bundesgebiet) = 100 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Produzierenden Gewerbe je Einwohner am 30.6.1999, jeweiliger Bundeswert (früheres Bundesgebiet) = 100 Einzelhandelsumsatz 1993 je Einwohner, jeweiliger Bundeswert (Deutschland) = 100 Übernachtungen im Reiseverkehr 2000 je Einwohner, jeweiliger Bundeswert (früheres Bundesgebiet) = 100 Strukturen in Standortübersicht OL Strukturen Entwicklungen Probleme.xls 04.12.01 Entwicklungsdynamik Standort Bevölkerungsentwicklung 1 insgesamt natürliche Wanderungs- VE 458 Entw. Oldenburg 458003 Dötlingen 458005 Ganderkesee 13,9 saldo 1,7 12,2 24,8 3,4 21,4 8,1 -0,2 8,3 Wohnungsbau- Beschäftigtenentwicklung 3 Entwickl. der Entwickl. des insgesamt Produzier. Dienstleist.- ArbeitslosenBetriebs- entwickl. 2 2,9 Gewerbe 3a bereich 3a zahlen 4 bestandes 5 -0,4 -0,4 0,9 -1,0 1,1 3,3 2,8 13,2 -7,4 2,9 -3,9 2,2 0,2 -3,2 1,5 1,2 1,7 458007 Großenkneten 15,5 2,7 12,9 3,0 -0,6 1,8 -1,3 -3,4 -7,0 458009 Hatten 20,9 2,9 18,0 3,9 1,5 -3,8 3,6 2,4 1,3 458010 Hude (Oldenburg) 23,0 5,1 17,9 3,8 1,7 -0,9 7,2 0,0 4,4 458013 Wardenburg 11,8 2,7 9,1 2,6 1,7 -1,3 -0,4 -0,8 3,1 458014 Wildeshausen,Stadt 8,7 1,4 7,3 2,6 0,2 -1,2 0,4 -4,1 -5,2 458401 SG Harpstedt 13,0 -1,8 14,8 3,6 3,2 0,6 3,8 0,7 3,6 Niedersachsen früheres Bundesgebiet Deutschland 3,8 2,3 1,1 -0,1 -0,1 -0,8 3,9 2,3 1,9 2,0 -0,3 -0,3 -2,0 -2,4 0,1 0,4 -1,3 -0,1 1,0 1,1 1 2 3 4 5 jahresdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung (1.1. bis 1.1.) 1996-2000, in v.T.: insgesamt; Geborene abzgl. Gestorbene; Zuzüge abzgl. Fortzüge jahresdurchschnittlicher Zugang an Wohnungen (in Wohn- und Nichtwohngebäuden; 1.1. bis 1.1.) 1996-2000, in v.H. 3a jahresdurchschnittliche Entwicklung der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 1995-1999, in v.H. PG und DL 1995-1998, in v.H. jahresdurchschnittliche Entwicklung der Arbeitslosenzahlen (jeweils am 30.6.) 1996-2000, in v.H. jahresdurchschnittliche Entwicklung der Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (jeweils am 31.12.) 1992-1996, in v.H. Entwicklungen in Standortübersicht OL Strukturen Entwicklungen Probleme.xls 20.12.01 Stärken - Schwächen - Indikatoren Standort VE 458 Langzeitarbeitslose 2 Erwerbsbeteiligung 3 d. Frauen Qualifikationsniveau 4 unqual. qual. hochqual. Beschäft. Beschäft. Beschäft. Pro-KopfEinkommen 5 Steuereinnahmekraft 6 Schuldenstand 7 8,0 98 105 92 100 85 110 49 95 81 69 458003 Dötlingen 6,6 80 54 81 101 75 115 24 98 75 0 458005 Ganderkesee 7,9 97 87 97 98 86 108 59 106 83 104 458007 Großenkneten 9,0 109 122 93 95 92 108 48 81 92 36 458009 Hatten 8,7 106 142 108 100 78 113 33 87 60 63 458010 Hude (Oldenburg) 7,6 93 97 104 94 77 112 42 97 72 47 458013 Wardenburg 8,6 105 106 92 107 72 115 31 90 81 83 458014 Wildeshausen,Stadt 8,0 98 135 74 106 87 108 58 95 92 108 458401 SG Harpstedt 6,7 81 85 76 101 105 106 40 99 84 7 Niedersachsen früheres Bundesgebiet Deutschland 9,5 8,2 10,1 116 100 123 118 100 122 118 100 120 98 100 103 88 100 87 106 100 102 76 100 108 94 100 100 1 2 3 4 5 6 7 Oldenburg Arbeitslosigkeit Arbeitslosenquoten 1 in v.H. BG=100 unt.25 Jahre 93 Quoten, insg.: bezogen auf die abhängigen Erwerbspersonen (oh. Soldaten), unt. 25 Jahren: bezogen auf die Sozialvers.pfl. Beschäftigten am Wohnort, jeweils 30.6.2000 Anteil der länger als 1 Jahr Arbeitslosen an den Arbeitslosen insg. am 30.6.2000, BG=100 beschäftigte Frauen am Wohnort am 30.6.1999, bezogen auf die weibl. Bevölkerung im Alter von 18 bis unter 65 Jahren am 1.1.1999 Sozialvers.pfl. Beschäftigte (oh. Auszubildende) nach dem Berufsabschluß am 30.6.1998, Anteile an insg. in v.H., BG=100: ohne abgeschl. Berufsausbild.; mit abgeschl. Berufsausbild. (oh.FHS/HS-Abschluß); mit FHS/HS-Abschluß Gesamtbetrag der Einkünfte 1995 je Einwohner, Bundesgebiet West (oh. Berlin(W.)) = 100 Steuereinnahmekraft (Realsteuern, gewichtet mit den jeweiligen landesdurchschn. Hebesätzen sowie Gemeindeanteil an der Einkommensteuer) je Einwohner 1999, Niedersachsen = 100 Schuldenstand der Einheits- und Samtgemeinden (oh. kreisfreie Städte) je Einwohner am 1.1.2000, Niedersachsen = 100 Probleme in Standortübersicht OL Strukturen Entwicklungen Probleme.xls 20.12.01