Ganz verliebt schaut Tanja Szewchenko ihre schlafende Tocher an

Transcrição

Ganz verliebt schaut Tanja Szewchenko ihre schlafende Tocher an
MAMAS
Ganz verliebt schaut
Tanja Szewchenko ihre
schlafende Tocher an,
die sonst so temperatmentvoll ist, wie sie
Paarlauf
ins Glück
Es war einmal – so könnte Tanja Szewczenkos
Lebensgeschichte beginnen. Die Geschichte von
einem kleinen Mädchen, das unbedingt Eisprinzessin und berühmt werden wollte. Mit Anfang
16 wurde ihr Traum wahr: Sie gewann die
deutsche Meisterschaft und jeder kannte den süßen
blonden Wirbelwind mit dem fröhlichen Lachen.
Mit 19 zogen erste Wolken im Märchenland auf.
Viruserkrankungen und Verletzungen zwangen
die Düsseldorferin dann schließlich Ende 2000 mit
nur 23 Jahren zum Rücktritt vom Eiskunstlauf.
Doch anstatt in der Versenkung zu verschwinden,
wurde sie zu einer erfolgreichen Fernseh- und
Theaterschauspielerin, die wieder auf dem Eis zu
finden ist und sogar ein Buch geschrieben hat.
Jetzt sind die 33jährige und ihr Lebensgefährte Norman
Jeschke, ebenfalls Eiskunstläufer und Schauspieler,
Eltern geworden: Am 25.2. erblickte ihre kleine Tochter
Jona das Licht der Welt. Hier erzählt sie uns über ihre
total entspannte Schwangerschaft, die nicht ganz so
unkomplizierte Geburt, den Super-Papa Norman
und ihre brandneue Serie "Ein Fall für die Anrheiner"
Text: Carolin Nevermann, Fotos: Ulrike Schacht
Mai/Juni 2011 | 13
„Unsere Jona
ist ein
Wunschkind“
Vorsorge-Chance
Die im Nabelschnurblut enthaltenen Stammzellen können
die Gesundheit eines Kindes
in Zukunft sichern. Forscher
sind sich darüber einig, dass
es bald immer mehr Stammzellen-Therapien geben wird.
So hoffen sie, damit Diabetes,
Alz­heimer, Parkinson, Krebs
und viele andere Krankheiten
heilen zu können. Für Tanja
Szewczenko stand sofort fest,
dass sie das Nabelschnurblut
einlagern wird, weil sie als
Sportlerin weiß, wie wichtig
regenerative Therapien sein
können. Deshalb steht eine
Box mit allem, was für die Nabelschnurblut-Entnahme benötigt wird, neben dem Krankenhauskoffer
parat.
Sie
möchte auf diese Vorsorgechance aufmerksam machen.
Sie lagert das Blut bei einer
Firma ein, die die Einlagerung
erschwinglich macht. Weitere
Infos unter seracell.de
14 | Mai/Juni 2011
N
ur 2590 Gramm wog die kleine Jona Valentina, als sie zur
Welt kam. "48 cm klein war
sie" erzählt Tanja und beim
Schminken für Fotoshooting
und lächelt dabei den kleinen Wonneproppen
an. „Viele haben mich gefragt, ob sie ein Frühchen sei, aber ich bin auch mit kanpp 2700
Gramm auf die Welt gekommen“ erzählt
sie. Auf die total unkomplizierte, entspannte
Schwangerschaft folgte für die Eiskunstläuferin eine mühsame Geburt: Jona wurde 9
Tage zu früh, nach 27 Stunden Wehen, per
Kaiserschnitt geholt. "Alles fing super an,"
berichtet ihr Freund Norman Jeschke, „Tanja
hat das Fruchtwasser verloren, wir fuhren ins
Krankenhaus und dann setzten Mittags starke
Wehen ein". "Prima, dachte ich, dann habe ich
das Kind ja bald.", ergänzt Tanja. Doch dann
öffnete sich der Muttermund nicht, und die
Geburt kam zum Stillstand. "Nach 27 Stunden konnte ich nicht mehr", berichtet sie weiter. Intuitiv hatte sie das Gefühl, dass nichts
mehr passiert und entschied sich nach Rücksprache mit ihrem Lebenspartner für einen
Kaiserschnitt. Eigentlich hatten sich beide
auf eine natürliche Geburt vorbereitet und gefreut. Doch Tanja lag intuitiv richtig: "Im OP
ging alles ganz schnell, wir hörten den ersten
Schrei, ich hielt die Kleine und unsere Tränen
flossen. Doch im Hintergrund sagte der Arzt,
dass für ihn jetzt der Grund klar wäre: das
Kind war in die Nabelschnur gewickelt!".
Aber trotz des Kaiserschnitts hat das zierliche
Energiebündel ihr Geburtserlebnis und auch
die Nabelschnurblut-Entnahme sehr bewußt
miterlebt. Das Paar findet die StammzellVorsorge sehr wichtig. „Man denkt immer,
alles geht gut. Aber durch unsere karitative
Tätigkeit wissen wir, wie viele Kinder krank
sind. Stellen sie sich vor, das Kind hätte später irgend etwas und der Arzt fragt, ob wir das
Blut eingelagert haben. Wenn nicht, wird man
doch seines Lebens nicht mehr froh!“ erklärt
Tanja nachdenklich. Das ist auch der Grund,
weshalb sie eine Firma unterstützt, die die
Lagerung des Nabelschnurbluts finanzierbar
macht (siehe Infokasten).
Im Krankenhaus hatte das Paar ein Familienzimmer reserviert. Dadurch spielte sich alles
schnell ein: "Norman war die ganze Zeit an
meiner Seite. Er war echt top: Hat das Baby
gewickelt und uns rundum versorgt. Wir
mussten nie die Schwester holen" erzählt die
Schauspielerin und ist von ihrem Freund total begeistert, "Norman geht richtig in seiner
Rolle als Papa auf, das liegt ihm!".
FOTOS RECHTS: Die Düsseldorferin genießt die freie Zeit mit ihrer zauberhaften
Tochter und bloggt darüber auf der Internetseite eines neuen Premium-Onlineshops
für Kinderkleidung, Schwangerschaftsmode, Spielzeug, Möbel und Kinderwagen.
Zu finden unter www.4little.de
Ganz die Mama oder doch
der Papa? Egal, die kleine
Jona Valentina steht immer
im Mittelpunkt und genießt
die Zuwendung ihrer Eltern
„Wir sind
ganz normale
Menschen“
Der 31jährige nimmt jetzt, nachdem Tanja
ihn in ihrer Schwangerschaft beruflich unterstützt hat, ein Elternjahr. So kann sie bald
wieder für ihre neue Serie, "Ein Fall für die
Anrheiner", vor der Kamera stehen (Infos
rechts). Die Dreharbeiten begannen schon,
als sie noch hoch schwanger war. "Jetzt kommen Norman und das Baby mit zum Set",
erklärt die zarte Blondine, „Ich will arbeiten
und bin sehr belastbar. Mensch, ich habe so
ein Glück: Die meisten Schauspielerinnen
sind, wenn sie ein Kind kriegen, erstmal eine
Zeit lang weg vom Fenster - ich hab sogar
eine neue Rolle bekommen“. Sie strahlt und
weist den ein Jahr alten Beagle zurecht: „Lio,
gehst du wohl runter“. Der kleine Tollpatsch
schaut sie schwanzwedelnd an und lässt sich
von ihr kraulen. „Kaum war er im Haus, stellte
ich fest, dass ich schwanger bin“, erzählt sie.
"Wir hatten anfangs Sorge, weil er ein echter
Rabauke ist und sehr barsch sein kann. Aber
Lio ist ganz vorsichtig auf Jona zugegangen,
hat sie beschnuppert, sich umgedreht und das
wars. Sie ist da, aber stört ihn nicht."
Das Mädchen ist ein Wunschkind. Mutter
und Vater kennen sich zwar schon seit 18 Jahren durch den Sport, waren aber lange Zeit
überhaupt nicht aneinander interessiert. Das
änderte sich erst, als sie beruflich in der Serie
„Alles was zählt“ den Weg zueinander fanden.
„Wir haben erst kürzlich festgestellt, dass wir
bei einer Europameisterschaft in einer Mann-
schaft gewesen sein müssen“, lacht Tanja, „wir
haben das gar nicht gemerkt. Aber Normans
Eislaufkarriere startete ja auch ein bisschen
später“. Der gebürtige Berliner, zwei Jahre
jünger als seine Freundin, stieß 2008 zu der
Serie, als ein Eislaufpartner für Tanja gesucht
wurde. „Das war sehr spannend“, erinnert sich
die 33jährige, „ich war ja Einzelläuferin und
musste nun das Paarlaufen lernen. Gott, war
ich aufgeregt. Ich war ja schon 30 und fing jetzt
erst damit an. Ich vergesse nie unser erstes Zusammentreffen bei „Alles was zählt“: Er ging
hinter mir eine Treppe herunter und ich hörte
ihn plötzlich, „Ja, das passt“ sagen. Der Satz
war wie eine Prophezeiung. Er meinte damals
natürlich Größe, Gewicht und alles, was zum
Paarlaufen wichtig ist. Aber im Nachhinein ist
das schon sehr komisch.“ Die beiden schauen
sich an: „Am Anfang warst du schon sehr trottelig...“ sagt er. Sie vollendet den Satz: „…was
du mir aber nie gezeigt hast!“. Prompt lief das
Paarlaufen so gut, dass beide von Holiday on
Ice engagiert wurden. Da Tanja mittlerweile
mit „Alles was zählt“ aufgehört hatte, war das
eine erneute Chance für die beiden, sich näher zu kommen. „2009 wurde es dann privater“, erinnert sich die Düsseldorferin. Und der
Kinderwunsch stand schnell fest. Beide waren
mit Tanjas Kinderbuch „Kiki Kufenflitzer“
(8,95 €, zu bestellen bei kiki-kufenflitzer.de)
auf Promotion-Tour, und da war für sie auf
einmal alles klar, weil es einfach passte.
Ein Fall für die
Anrheiner
Veränderung bei der Kultserie "Die
Anrheiner": Ein Polizeiwache zieht
ins "Veedel". Zum neuen Team gehört auch die hochschwangere Polizeioberkommissarin Elly Wagner,
gespielt von Tanja Szewczenko.
Gemeinsam mit ihren Kollegen löst
sie ab 1. Mai jeden Sonntag um
17.45 Uhr im WDR spannende Fälle
Mai/Juni 2011 | 17
„Norman
ist ein
toller Papa“
Wollen die beiden heiraten? „Norman ist da
ganz schön unter Zugzwang. Seit wir „offiziell“
ein Paar sind, stellen alle diese Frage“, erzählt
Tanja, „aber er sagt dann immer: Jetzt gibt es
erstmal den Beißring fürs Baby“. Sollen noch
weitere Kinder folgen? Tanja kichert: "Es ist
ein Phänomen: Kaum ist eins da, spricht man
schon vom zweiten. Das kenne ich auch von
Freundinnen". Allerdings will sie ein weiteres Kind erst nach Ende ihrer Eislaufkarriere
bekommen. "Das wäre die Wunschplanung,"
erklärt die junge Mutter, die schon mit zwei
Jahren das erste mal auf dem Eis stand und
mit 16 deutsche Meisterin wurde. Sie macht
keinen Hehl daraus, dass ihre Mutter Putzen
ging und Taxi fuhr, damit sie sich ihren Sport
leisten konnte. „Wir sind eben ganz normale
Menschen“ erzählt Tanja und schaut liebevoll
zu ihrem Freund rüber, der sie auch managt.
"...und beide leidenschaftliche Eisläufer", ergänzt Norman, "deshalb wollen wir auch weiter machen, solange wir fit sind". Es gibt Anfragen für Eislaufshows aus ganz Europa. Also,
geht es bald wieder rauf auf aufs Eis. Kind und
Hund sollen immer dabei sein – so ist der Plan
dieser kleinen, glücklichen Familie
FOTOS RECHTS: Die werdenden Eltern
konnten die Geburt ihres Babys kaum erwarten. Norman kümmert sich jetzt erstmal
um sein Töchterchen, während Tanja dreht.
Im Wickeln ist er schon ein echter Experte!
Haare/Make-Up: Martina Ostländer, Aggi Bleck
Mit freundlicher Unterstützung von bellybutton
18 | Mai/Juni 2011
Mai/Juni 2011 | 19