Rasen - Bacher Garten
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Rasen - Bacher Garten
Die Schweizer Rasen Profi-Tipps Lebendiger Teppich 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 1 Allgemeines Allgemeines 3 Der Rasen ist aus unserer heuti- Standort 4 wegzudenken. Auch im Sport wie Verwendung 5 Aussaat 6 Rolle. Rasenflächen, wie wir sie Rollrasen 10 so richtig erst seit 1830, nachdem Pflege 11 Unkräuter 17 genannt) erfunden war. Die sys- Pflanzenschutz 18 sengräsern wurde Mitte des 20. gen Gartengestaltung nicht mehr beim Fussball, Golfen oder Tennis spielt er eine entscheidende heute kennen, gibt es eigentlich 1 der erste Rasenmäher (damals noch «Grasschneide-Maschine» tematische Züchtung von Ra- Jahrhunderts vorangetrieben und führte zu den ganz spezifisch auf 1 die Standorte angepassten Saatgutmischungen. Was für ein gu- tes Gelingen und viel Freude am grünen Teppich wichtig ist, erfahren Sie in diesem Profi-Tipp. Gerne 1 1 beraten wir Sie auch individuell bei uns im Garten-Center. 1 1 4 5 Standort Verwendung Die meisten Rasengräser bevor- zugen einen Standort an sonniger Lage. Ist die Fläche, welche mit Rasen begrünt wird, nicht sonnig, sollte unbedingt eine Schattenrasen-Mischung gewählt werden. Die Feuchtigkeitsansprüche sind beim Rasen generell mittel. Ist die zu begrünende Fläche ziem- lich trocken, empfiehlt sich die Verwendung einer speziell dafür Wird der Rasen durch spielende Kinder oder häufige Gar- schung. Wichtig ist zudem, dass rasenmischung zum Einsatz kommen. Je nach Intensität serabzug verfügt, um Staunässe der Rasen praktisch nur Zierwert, empfiehlt sich die Extensivrasen-Mi- tenpartys stark beansprucht, sollte eine Spiel- und Sport die Fläche über einen guten Was- der Nutzung gibt es verschiedene Strapazierstufen. Hat zu vermeiden. Verwendung eines Zierrasens. Für wenig beanspruchte geeigneten Rasenflächen, welche nicht viel Arbeit machen sollen, kommen pflegeleichte Freizeit rasen-Mischungen zum Einsatz. Für das Ausbessern von einzelnen Stellen im Rasen eignen sich spe- zielle Nachsaat-Mischungen oder so genannte Rasenpflaster, welche Erde, Saatgut und Dünger schon beinhalten. Etwas Eigenes, das jedoch trotz- dem zum Thema gehört, ist der Blumenrasen und die Blumen- wiese, die auch Blumen enthalten. 6 7 Neuanlage Die ideale Zeit für die Neuanlage eines Rasens ist im April und im September. Gehen Sie dabei wie folgt vor: • Erst den Boden umgra- ben oder fräsen, einebnen und dabei sorgfältig von Steinen und Wurzeln (vor Vor der Aussaat kann eine Bodenanalyse sinnvoll sein. Im Garten-Center erhalten Sie entsprechende Beutel, welche Sie direkt ans Bodenlabor einsenden können. Aussaat Neben normalem Rasensaatgut gibt es auch Mantel- saatgut. Bei diesem sehr hochwertigen Saatgut wird durch eine neue Saatguttechnologie jedes Samenkorn mit einem Mantel umhüllt. Dieser enthält Nährstoffe und dient als Wasserspeicher. Durch das erhöhte Korn- gewicht ist die Aussaat einfacher und gleichmässiger. Der Mantel schützt den Keimling vor dem Austrocknen und fördert durch die Nährstoffe das Wachstum. Ausserdem wird Vogelfrass verhindert. allem auch von Unkräutern wie Winde oder Quecke) befreien. • Dann wird der lockere Boden mit einer Walze angedrückt. Auf klei- nen Flächen oder wenn keine Walze zur Verfü- gung steht, können Sie den Boden auch durch gleichmässiges Antreten mit «Rasenschuhen» verdichten. Mit einem Gartenrechen lassen sich letzte Unebenheiten ausgleichen. • Nun werden Saatgut und Startdünger ausgebracht. Immer gleichmässig in Streifen, erst längs, dann quer. Am besten ge- schieht dies mit einem Streuwagen (man kann ihn auch zum Ausbringen von Dünger benutzen). 8 9 • Der Samen wird nicht mit Erde bedeckt, sondern nur ganz leicht durch einen Rechen mit dem Oberboden vermengt und dann mit der Walze angewalzt. • Giessen Sie nun mit weicher Brause gründlich an und lassen Sie mittels Regner die Fläche so lange befeuchten (täglich, bei trockener Witte- rung mehrmals täglich, 10–15 Minuten), bis die gekeimten jungen Halme 3–5 cm hoch sind. Die Fläche darf bis dahin nicht austrocknen und auch nicht betreten werden. • Der erste Schnitt erfolgt mit gut geschärften Messern (Rasenmäher), wenn die Halme 5–8 cm hoch sind. Gekeimtes Unkraut verschwindet mit der Zeit durch regelmässiges Mähen und eine angemessene Düngung in der Regel von selbst. Renovation Je nachdem, wie viele Unkräuter vorhanden sind, kann ein entsprechendes Massnahmenpaket für die Renovation geschnürt werden. Teilrenovation Ist der Boden eben und noch überwiegend mit Rasengräsern bewachsen, eignet sich das einfache Vertiku- tieren mit nachfolgender Einsaat einer Nachsaatmi- schung, um die entstandenen Lücken zu schliessen. Die Rasengräser werden drei Wochen vor einer Reno- vation mit einem Dünger gestärkt, die Unkräuter dann mit einem selektiven Herbizid vernichtet. Ist der Boden nicht eben, sollten die Unebenheiten vor der Neuansaat mit einem sogenannten «Topdressing»- Substrat ausgeglichen werden. Dazu wird der Rasen vor der Behandlung kurz geschnitten und die Erde wird mit dem Rücken eines Rechens auf der Fläche verteilt. Totalrenovation Sind nach dem Vertikutieren kaum mehr Rasengräser vorhanden, sollte eine komplette Neuanlage durchgeführt werden. Dazu wird die gesamte Fläche mit einem Totalherbizid (Renofluid Royal) vernichtet und danach neu angesät. 10 11 Rollrasen Pflege Dank Rollrasen ist es möglich, eine vorbereitete Fläche in we- nigen Stunden in einen fertigen Rasen zu verwandeln. Die Rasensoden werden in Spezialbetrieben angesät und auf Bedarf mit Spezialmaschinen abgeschält und eingerollt geliefert. Wenn Sie die Verlegung selbst machen möchten, gehen Sie wie folgt vor: • Boden wie bei einer Neuanlage vorbereiten. • Mit einer Walze gut andrücken. Giessen Wenn der Rasen angewachsen ist, benötigt er nur • Den Rollrasen bahnenweise noch bei anhaltender Trockenheit eine Bewässerung. zwischen den Bahnen keine länger, idealerweise morgens oder abends. Ein Indika- verlegen. Darauf achten, dass Beregnen Sie den Rasen lieber weniger oft, dafür aber Zwischenräume stehen bleiben. tor, ob der Rasen bewässert werden muss, ist, wenn • Mit einer Walze andrücken und anschliessend gut einwässern. • Während der Anwachszeit von 10–14 Tagen regelmässig giessen. • Nach etwa zwei Wochen das erste Mal mähen. sich die Trittstellen nach dem darüber Laufen nicht wieder aufrichten. 12 13 Düngen Bitte beachten Sie die auf den Düngerpackungen an- wichtigste Punkt in der Rasen- mengen schaden dem Rasen. gung. Je nach Verwendungszweck Das Ausbringen sollte mit einem Streuwagen erfolgen. Neben dem Schnitt der wohl pflege ist die angemessene Düngibt es verschiedene Dünger. Wird Ihr Rasen mässig belastet, reicht neben der Herbstdüngung eine Düngung im Frühjahr mit «Hau- ert Rasen-Tardit» oder «Schweizer Certoplant Royal» aus. Wird der Rasen stärker belastet, emp- fehlen sich mehrere Düngungen in der Saison, das heisst eine im April, eine im Juni und eventuell noch eine im September. Ideal dafür geeignet ist Hauert «Ha-Ras Rasendünger» oder «Schweizer Certoplant Royal». Für Rasen, auf welchem sich Kleinkinder und Haustiere tummeln, gibt es den «Schweizer Bio-Rasendünger» oder «Hauert Biorga Rasendünger» in Bio-Qualität. Wichtig ist eine gezielte Düngung im Herbst, damit der Rasen gestärkt in den Winter gehen kann. Ideal dazu ist der «Schwei- zer Ultimo NK Royal® Herbst-Ra- sendünger» oder «Hauert Ha-Ras Saat- und Herbstdünger». gegebenen Dosierungen. Zu tiefe wie zu hohe Dünger- Dieser kann auch für die Aussaat verwendet werden. 14 15 Schnitt Rasen wird praktisch permanent rasens beträgt 4–5 cm. Sobald der kann liegen bleiben. Die Automo- Die ideale Schnitthöhe des HausRasen eine Höhe von 6–8 cm erreicht hat, wird er um einen Drittel eingekürzt. Wichtig ist, dass der gemäht, das wenige Schnittgut wer haben sich in den letzten Jahren sehr bewährt. Rasen nicht zu tief geschnitten Achten Sie darauf, dass die Messer Grases verletzen und das Wachs- schliffen sind. Folge ist, dass sich Unkräuter und sen nicht zu hoch in den Winter wird, denn dies kann das Herz des am Rasenmäher immer gut ge- tum zum Stocken bringen. Die Ganz wichtig ist, dass der Ra- Moos ausbreiten können. geht, damit wird Krankheiten wie Wird der Rasen durch Abwesen- Schneeschimmel vorgebeugt. heit oder lange Schlechtwetter- Aerifizieren er zuerst um einen Drittel einge- Rasen Wasser stehen bleibt, deu- gen weiteren Tagen wieder auf hin. Um dem Rasen Luft zuzufüh- gebracht werden. ziert werden. Mit einem Gerät Generell ist ein Schnitt alle sie- Zapfen aus dem Boden gesto- perioden einmal zu hoch, sollte Wenn nach Regenfällen auf dem kürzt werden und erst nach eini- tet dies auf Bodenverdichtungen die ursprüngliche Schnitthöhe ren, kann in solchen Fällen aerifi- ben bis vierzehn Tage notwendig. Englischer Rasen wird zwei- bis dreimal pro Woche, Golfrasen sogar noch häufiger gemäht. Mit den Automowern ersparen Sie sich das Mähen von Hand. Der werden dabei zylinderförmige chen. Diese werden entfernt und die Löcher mit Sand aufgefüllt. 16 17 Unkräuter Vertikutieren Die beste Vorbeugung gegen Unkräuter zen des Rasens. Das Vertikutiergerät ausgewogene Düngung. Eine dichte, gut den Boden jedoch nicht. Mit diesem Unkräuter in der Regel zu unterdrücken. Vertikutieren nennt man das Entfil- sind der regelmässige Schnitt und eine ritzt die Grasnarbe auf, bearbeitet ernährte und gesunde Grasnarbe vermag Vorgang werden Moos und abgestorbene Gräser aus der Grasnarbe ent- fernt, was dem Rasen Luft und Platz zum Wachsen gibt. Die Wurzeln kön- nen sich statt im Rasenfilz wieder im Boden ausbreiten und dadurch den Rasen im Sommer vor dem Austrocknen schützen. Die ideale Zeit für das Vertikutieren ist im Frühjahr und im Herbst, wenn der Rasen noch im Wachstum steht. Nach dem Vertikutieren das Schnittgut entfernen und eine Düngung ausbringen. Breitblättrige Unkräuter können sich in Rasenflächen nur dann behaupten, wenn sie durch Blattrosetten einen tiefen Vegetationspunkt ha- ben oder Ausläufer bilden. Wird das Herz (der Vegetationspunkt) vom Rasenmäher zen wieder regenerieren. Die Bekämpfung kann bei vereinzelten Wurzelunkräutern wie Löwenzahn manuell erfolgen durch gezieltes Ausstechen (A). Bei allen ande- ren Unkräutern wie Klee (B), Wegerich (C), Hahnenfuss (D), Gänseblümchen (E) und anderen wird der Aufwand einer manu- sind eine bedarfsgerechte Düngung und muss auf chemische Unkrautvertilgungs- eine nicht zu tiefe Schnitthöhe. Wird der Rasen einmal im Jahr oder mindestens alle zwei Jah- re vertikutiert und nicht zu tief gemäht, kann sich Moos kaum breit machen. Sollte Moos vor allem an schattigen oder feuch- ten Standorten trotzdem zum Problem werden, kann z.B. mit einem Moosvernichter entgegen gewirkt werden. B nicht abgeschnitten, können sich die Pflan- Moos Die besten Massnahmen gegen Moos A ellen Bekämpfung schnell zu hoch und es C mittel zurückgegriffen werden. Selektive Herbizide wie «Selectox Royal» oder «Break Royal» wirken gezielt auf breitblättrige Kräuter, das heisst alle Gräser bleiben von der Wirkung verschont. Eine Behandlung ist von April bis Juni und von August bis September möglich, jeweils vier bis fünf Tage nach dem Schnitt. Der Rasen muss im Wachstum sein und darf nicht unter Wasser- oder Nährstoffmangel leiden. Nach der Behandlung sollte es mindestens sechs Stunden nicht regnen, damit der Wirkstoff gut aufgenommen wird. Der nächste Schnitt mit anschliessender Düngung sollte sieben bis zehnTage nach der Behandlung erfolgen. 18 19 D E Hirse (F) wird, nicht jeden Tag befeuchten, sondern lieber weni- Problem. Es handelt sich dabei um einjäh- Rasen nicht zu hoch in den Winter gehen zu lassen (A). dem ersten Frost absterben, im Frühling je- • Hexenring Hirse im Rasen ist ein weit verbreitetes ger oft und dafür durchdringend. Ganz wichtig ist, den rige, wärmeliebende Gräser, welche mit Die wichtigsten Pilzkrankheiten sind folgende: doch aus dem Samen wieder keimen. Hirse Es bilden sich Ringe von 30 cm bis zu mehreren verbreitet sich sehr schnell, der Rasen sieht Metern Durchmesser. Im Boden finden sich weisse ungepflegt aus und wird im Winter braun. Pilzfäden mit schimmligem Geruch. Vorbeugend gegen Hirsen wirkt ein dich- • Schneeschimmel (B) ter Rasen, damit das Sonnenlicht nicht auf F Er zeigt sich durch 3–30 cm grosse, runde, dunkel- den Boden dringt und ihn erwärmen kann. braun-orange Flecken, welche später weiss werden. Es gibt zwei Möglichkeiten, Hirse zu be- Vor allem im Frühjahr und im Herbst. kämpfen. «Milltox Royal» ist ein Vorauf- • Talerfleckenkrankheit laufherbizid und wird ab Mitte April, Auf den 2–5 cm grossen, weissgelben Flecken sind also noch vor dem Keimen der Hirse am frühen Morgen, wenn das Gras noch feucht ist, ausgebracht. weisse Pilzfäden (wie ein Spinnennetz) sichtbar. Sind die ersten Blätter der Hirse im Juni zu sehen, • Rotfadenkrankheit kann mit «Dicomil ultra Royal» behandelt werden. An den Blattspitzen zeigen sich rote PfLanzenschuTz Pilzkrankheiten Es gibt einige Pilzkrankheiten, welche in Rasenflächen auftreten können. Mit vorbeugenden Massnahmen kann jedoch schon sehr viel bewirkt werden. Dazu ge- hören eine gute Bodendurchlüftung (keine Staunässe), scharfe Messer am Rasenmäher (für einen sauberen Schnitt), eine bedarfsgerechte Düngung (Herbstdün- gung zum Abhärten) und wenn ein Giessen notwendig copyright und Bildnachweis: media concept schweiz, nova, hauert, eric schweizer Fäden oder eine gallertartige Masse, welche die Blätter verklebt. Die be- fallenen Stellen haben üblicherweise einen Durchmesser von 2–5 cm. Sollte eine chemische Bekämpfung notwendig werden, empfiehlt sich «Heri- tage Royal®», ein Fungizid der neusten Generation, oder «Fusanil Royal». Beide Produkte eignen sich zur vorbeugenden Behandlung. Werden sie nach den ersten Symptomen ausgebracht, stoppen sie die Ausbreitung. A B Die Schweizer Profi-Tipps Beim Urinieren von Hunden und Katzen entstehen durch den Harnstoff gelbe Flecken mit abgestorbenen Gräsern. Diese Stellen müssen renoviert, das heisst neu angesät werden. Schädlinge • Mäuse- und Maulwurfhügel (C) Gegen Mäuse- und Maulwürfe können Fallen aufgestellt werden. Für Greifvögel Sitzstangen aufstellen. • Erdraupen C Sie fressen die Wurzeln ab. Der Rasen wird gelb und stirbt ab. Eine Bekämpfung ist mit «Calypso» möglich. • Engerlinge Die Larven des Mai- und Junikäfers können durch das Abfressen der Graswurzeln Schäden anrichten. Schad bild sind besonders bei trockenem Wetter gelbe bis braune, unregelmässige Flecken. Viel Wässern vertreibt die Larven in tiefere Bodenschichten. Eine Bekämpfung ist auf biologischer Basis (ein natürlicher Pilz) möglich. Dieser Einsatz sollte nach dem Flug der Käfer erfolgen, also bevor ein Schaden sichtbar ist. BACHER GARTENCENTER AG, SPINNEREISTRASSE 3 8135 LANGNAU AM ALBIS, TELEFON 044 714 70 70 WWW.BACHER-GARTENCENTER.CH www.terrassengestaltung.ch