Karriere in der Mode
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Karriere in der Mode
V2/14 EINE ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG DES SÜDDEUTSCHEN VERLAGES Samstag, 23. November 2013 KARRIERE IN DER MODE Foto: Fotolia Model ist der Traumberuf vieler junger Menschen. Doch die Modebranche hat viel mehr Berufe zu bieten. Eine gute Ausbildung vorausgesetzt, gibt es unzählige Chancen, Karriere zu machen. Die klassischen Berufe in den Bereichen Design, Einkauf oder Vertrieb bieten immer noch viele Einstiegsmöglichkeiten. Durch die neuen Absatzwege haben sich aber weitere interessante Arbeitsgebiete aufgetan. Modeprofis lernen im Norden Mode-Metropole. Berühmte Hamburger Designer haben die Szene bundesweit geprägt. Mittlerweile hat die Hansestadt auch bei der Ausbildung des Nachwuchses einen guten Stand. Weltbekannte Designer wie Karl Lagerfeld, Jil Sander und Wolfgang Joop haben Hamburg zu einer Mode-Metropole gemacht. Inzwischen hat die Fashion-Branche auch in Düsseldorf, München und Berlin Bedeutung. Doch die hanseatischen Modeschaffenden brauchen sich auch heute nicht zu verstecken: Junge Labels wie Anna Fuchs, Garment und Stefan Eckert stehen für den Erfolg der norddeutschen Mode-Szene. Zu verdanken haben die Nordlichter das den großen Textilkonzernen und -marken wie der Otto Group und Tom Tailor. Und auch Branchengrößen wie Hennes & Mauritz und Inditex halten an ihren Deutschland-Zentralen in der Hansestadt fest. Ein wichtiges Puzzlestück der Hamburger Mode-Szene ist die Ausbildung. Viele Nachwuchsdesigner aus der Elb- metropole sind inzwischen weltbekannt und die Mode-Schulen in der Stadt genießen international einen sehr guten Ruf. Das gilt insbesondere für die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in der Armgartstraße, die seit mittlerweile 70 Jahren besteht. Hier lernen junge Talente das Entwerfen und Schneidern von Kostümen und Kleidern, Anzügen und Mänteln. Was einst als Gewerbeschule für Mädchen begann, hat inzwischen durch seinen Mode-Campus im Department Design weltweites Renommee. PRIVATE HOCHSCHULEN In den vergangenen zehn Jahren hat die staatliche Mode-Schmiede an der Alster viele neue Mitstreiter bekommen: Dazu gehören vor allem eine Handvoll privater Mode-Hochschulen wie die Akademie Mode und Design (AMD) in der Alten Rabenstraße und die private Modeschule JAK-Akademie in der Hohenfelder Allee. Sie locken mit praxisbezogenen Studiengängen. An der AMD studieren derzeit 450 Nachwuchsdesigner in vier Studiengängen: Mode-Design, Mode- und Designmanagement, Raumkonzept sowie Markenund Kommunikationsdesign. Elke Katharina Wittich, Programmdirektorin der Akademie: „Wir legen großen Wert auf die handwerklichen Fertigkeiten wie Schnitttechniken, Fertigungstechniken und auf die Materialien.“ Dafür stehen Werkstätten zur Verfügung. Die Studierenden werden während ihrer Studienzeit intensiv betreut. Um die Absolventen fit für den Markt zu machen, werden realitätsnahe Projekte mit Unternehmen durchgeführt. Wittich: „Wir arbeiten eng mit den Firmen zusammen, um auf Veränderungen in der Branche mit neuen Details im Lehrplan reagieren zu können.“ Zu den Partnern der AMD gehören die Otto Group und Tom Tailor. Andere Unternehmen, auch aus anderen Branchen, kommen mit projektgebundenen Kooperationen in die Hochschule: Jim Block, ein Ableger der Steakhaus-Kette, lässt sich derzeit von Eleven des Studiengangs Mode-Design ein Corporate-Outfit schneidern. NEUES STUDIENFACH VISUAL MERCHANDISING Auf der anderen Seite der Alster, an der Jak-Akademie, gibt es die Studiengänge Mode-Design, Mode-Textil-Management und Mode-Grafik-Illustration. Als erstes Institut in Deutschland kann an der Akademie jetzt auch Visual Merchandising studiert werden, wobei das konzeptionelle Gestalten von Präsentations- flächen für Modemarken im Vordergrund steht. Außerdem werden Lehrgänge zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung angeboten und Schnitt- und Fertigungsdirektricen ausgebildet. Größter Unterschied zwischen den privaten Designer-Schmieden zur staatlichen HAW: die Kosten. Die privaten Schulen verlangen pro Monat etwa 450 Euro. An der staatlichen HAW werden pro Semester dagegen nur rund 300 Euro Studiengebühren fällig. Das Gros der Absolventen kommt in Textilkonzernen unter. Beachtlich ist auch der Anteil der Mode-Designer aus dem Norden, die den Sprung in die Selbstständigkeit und in die digitale Wirtschaft wagen. Ein Beispiel: Die Hamburger Firma Buddy & Selly zieht den Handel mit gebrauchter Designerkleidung und Accessoires stationär und online im großen Stil auf. Wer getragene Designer-Hemden, -Hosen oder -Handtaschen verkaufen will, kann diese persönlich oder kostenlos per Post an Buddy & Selly liefern. Innerhalb von zwei Tagen melden sich die Secondhand-Experten bei dem Kunden mit einem Preisangebot. Mehr als 10 000 Designerartikel erwirbt Buddy & Selly derzeit im Monat und verkauft sie wieder über seinen Partner-Onlineshop – Tendenz stark steigend. Lena Sommer, Manager Business Development bei dem Designer-Ankäufer: „Mehr als die Hälfte unserer 40 Mitarbeiter haben ein abgeschlossenes Studium im Textilbereich oder Berufserfahrung im hochwertigen Textil-Einzelhandel.“ Viele Kollegen haben ihre Fachkenntnisse in einer Hamburger Modeschule erworben. Dieses Know-how sei, so die Managerin, für das Buddy-&-Selly-Business wichtig, da der tägliche Kontakt mit den Textilien ein breitgefächertes Wissen und Verständnis für den Waren- und Markenwert der Artikel habe. „Damit steht und fällt unsere Geschäftsidee.“ Interessant: Das erst 2012 gegründete Unternehmen expandiert mittlerweile auch im Ausland und sucht deshalb dringend weitere Mitarbeiter mit Textilbranchen-Erfahrung. Lena Sommer: „Wir haben derzeit vakante Stellen in den Bereichen Ankauf, Marketing und Business Development.“ Anja Steinbuch Gute Berufsaussichten Vielfalt. Die Mode-Industrie braucht Spezialisten aus den unterschiedlichsten Bereichen. Ein Atelier in Paris, Berlin oder New York, ein paar schwungvolle Linien auf dem Papier – fertig ist der Entwurf für ein Kleidungsstück, auf das die Modewelt gewartet hat. Auch wenn Filme und so mancher berühmte Designer glauben machen, dass die Welt der Bekleidung so funktioniert: Die Realität ist eine andere. „Nicht jeder kann Karl Lagerfeld werden“, sagt Karin Terdenge vom Gesamtverband Mode und Textil in Berlin. Vielmehr brauche die Mode-Industrie Spezialisten aus den unterschiedlichsten Bereichen. „Jemand, der sich zur Mode bekennt, sollte sich breit aufstellen und nicht nur auf Design spezialisieren“, rät Terdenge. Vertrieb, Marketing, Werbung, Logistik, Handel – in vielen Feldern seien Fachkräfte gesucht. Dort hätten auch Modebegeisterte eine Chance, die keine begnadeten Künstler sind. „Die Berufsaussichten für junge Leute sind gut“, erklärt Bettina Maurer, Redakteurin bei der Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“. SS NKONGRE E T N E V L ABSO 13, KÖLN 27. / 28.11.20 F SIE EN UNS AU U E R F IR W E1! AM STAND FASHION INFORMATIKER GESUCHT MANAGEMENT PROGRAMM SIE FOLGEN AKTUELLEN TRENDS NICHT, SIE WOLLEN NEUE SETZEN. DANN SIND SIE DIE PERSON, DIE WIR SUCHEN. Das Fashion Management Programm ist ein individuell abgestimmtes Karriere-Programm für Hochschulabsolventen (m/w). Als international wachsendes Handelsunternehmen vereinen wir Mode, Lifestyle, Design, Architektur – und noch viel mehr: Perspektiven für Nachwuchsführungskräfte (m/w). Ihre Zielrichtung: eine Position im Storemanagement/Geschäftsleitung, im Zentraleinkauf oder bei den International Brands im Wholesale, Produktmanagement bzw. Design. Programmdauer: ca. 8 Monate. Online-Bewerbung und weitere Details unter: www.peek-cloppenburg.de/karriere Peek & Cloppenburg KG, HR/People & Talentmanagement, Judith Engel, Berliner Allee 2, 40212 Düsseldorf www.facebook.com/peekcloppenburgkarriere Das liegt einerseits daran, dass der Verkauf über das Internet immer wichtiger wird. Informatiker, Programmierer und Webdesigner sind heute auch in der Mode-Industrie gesuchte Fachkräfte. Andererseits passiert seit einigen Jahren auf dem Markt etwas, das Branchenexperten „Vertikalisierung“ nennen. „Bekleidungshersteller machen ihre eigenen Shops auf, gleichzeitig starten Händler ihre eigenen Kollektionen“, erläutert Maurer. Hinzu komme, dass nach wie vor ausländische Filialisten auf den deutschen Markt drängen. Und alle brauchen qualifizierte Mitarbeiter: Vor allem Verkäufer, Store Manager, Produktmanager und Vertriebler sind gefragt. Der Berufseinstieg gelingt vielen immer noch über eine duale Ausbildung, erzählt Terdenge. Rund zwölf Ausbildungsberufe gibt es im Modebereich. Vom Näher oder Schneider über den Produktgestalter bis zum technischen Konfektionär ist das Spektrum sehr breit. „Wenn man darauf aufbauend noch ein Studium macht oder die Meisterprüfung, stehen einem alle Türen und Tore offen“, sagt Terdenge. Kathrin Perkun hat den Berufseinstieg schon geschafft. Sie ist Designerin für Blu- Auch der Handel bietet zahlreiche Karrierechancen. sen beim Bielefelder Unternehmen Seidensticker. Zu ihrem Beruf kam sie ganz klassisch: „Schneiderlehre, Bewerbungsmappe, Designstudium mit Schwerpunkt Mode- und Produktdesign an der Fachhochschule“, erzählt sie. Sie hat ihren Traumberuf verwirklichen können. Viele von ihren Mitstudenten sind jedoch keine Designer geworden, sondern in ganz anderen Jobs gelandet: „Sie sind im Marketing tätig oder in Personalberatungen mit Schwerpunkt Bekleidungsindustrie, bei Model-Agenturen oder im Textildesign.“ Einen großen Boom hat in den vergangenen Jahren in der Mode-Branche das duale Studium erfahren. Dabei lernen Auszubildende gleichzeitig im Betrieb und an einer Fach- oder Hochschule. „Diese Art der Ausbildung hat eine große Praxisorientierung, die in der Branche sehr wichtig ist“, erzählt Maurer. Wer sich klassisch für ein Studium an der Uni oder der Fachhochschule entscheidet, sollte unbedingt viele Praktika machen. Viele Jahre habe die Mode-Industrie als eine gegolten, in der man mit einer Ausbildung weit kommen kann. Doch das ändere sich langsam. „Das Geschäft wird, unter anderem durch die Internationalisierung, immer komplexer. Deshalb gewinnen akademische Profile an Bedeutung“, sagt Maurer. Ein bekannter Abschluss in der Branche ist der Textil-Betriebswirt, den die private Mode-Akademie LDT in Nagold in Baden-Württemberg anbietet. Die Hochschule bildet zum Beispiel Kaufleute mit Foto:Fotolia Berufserfahrung in zwei Jahren Vollzeit oder Abiturienten im dualen Studium in zweieinhalb Jahren aus. Die wichtigsten Voraussetzungen für das Studium seien kaufmännisches Grundverständnis und Herzblut für die Branche, erzählt Manfred Mroz von der Akademie. Wer das Studium beginnt, braucht auch Durchhaltevermögen. Denn in der vergleichsweise kurzen Studiendauer müssen die Studierenden circa 80 Klausuren, eine Semesterarbeit und eine Fallstudie schreiben. FREMDSPRACHEN HELFEN Doch egal, ob Ausbildung, Studium oder eine Kombination aus beidem: Alle Experten sind sich einig, dass Fremdsprachenkenntnisse eine Schlüsselqualifikation in der Branche sind. Die Standardsprache in der Branche ist Englisch, aber auch Italienisch und Französisch sind wichtig. Einen großen Vorteil habe, wer Chinesisch spreche: „Die Produktion findet in Südostasien statt“, weiß Terdenge. Und im Vorteil sind darüber hinaus auch jene Kandidaten, die Auslandserfahrung haben und mit den Gepflogenheiten vor Ort vertraut sind. Verena Wolf, dpa » impressum Produktion: Anzeigen: STZW Sonderthemen Jürgen Maukner