PRESSETEXT Die ungeliebten Kinder – Endstation Heim?

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PRESSETEXT Die ungeliebten Kinder – Endstation Heim?
PRESSETEXT
Dagmar Wortham / Mit einem Geleitwort von Rotraud A. Perner
„Die ungeliebten Kinder – Endstation Heim?“
Erschienen im Frühjahr 2010 im Goldegg Verlag
Die ungeliebten Kinder – Endstation Heim?
Weshalb viele Heimkinder von Anfang an keine Chance im Leben haben, schildert Dagmar
Wortham in ihrem Buch „Die ungeliebten Kinder. Endstation Heim?“
Unbemerkt von der Gesellschaft führen zahlreiche Kinder einen regelrechten Überlebenskampf: Sie
stammen aus zerrütteten Familienverhältnissen und leiden unter Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung,
Trauer und Wut. Gleichzeitig kämpfen sie mit verschiedenen Mitteln um Aufmerksamkeit, Liebe,
Verständnis – und um ihre eigene Zukunft. Viel zu viele von ihnen landen schließlich im Heim. Wie es
ihnen dort ergeht, schildert Dagmar Wortham, eine Erzieherin, die mit schwer erziehbaren Kindern
und Jugendlichen arbeitet, in ihrem Buch „Die ungeliebten Kinder. Endstation Heim?“ (Goldegg
Verlag). Das Geleitwort stammt von der renommierten Psychoanalytikerin und Sozialtherapeutin
Univ.-Prof. Dr. Rotraud A. Perner.
Von Anfang an im Abseits
„In meiner Arbeit mit Kindern aus desolaten Familien und mit Heimkindern habe ich erfahren, dass
vieles schiefläuft und viele Kinder darunter leiden“, so die Autorin Dagmar Wortham. „Manche
Kinderheime sind tatsächlich so etwas wie eine Endstation, die sich bei vielen Kindern bereits am
Beginn ihres Lebens befindet.“ Oft genug kommt es vor, dass es diesen Kindern nach unglücklichen
Jahren in der Familie und einer langen „Heimkarriere“ nicht mehr gelingt, im Alltag
zurechtzukommen, Lebensdisziplin zu lernen, Anschluss an die Gesellschaft und ihr Lebensglück zu
finden. In ihrer Kindheit hat es ihnen einfach am Grundlegendsten gefehlt, auf das eigentlich jedes
Kind Anspruch haben sollte: eine kindgerechte, liebevolle Betreuung.
Die Autorin war fassungslos, welche Zuständen in manchen Heimen herrschten: „Da gibt es
Aggression, leidvolle Erfahrungen, grausame Machtspiele, unzureichende Betreuung,
Interesselosigkeit, fehlende Ausbildung, es stehen wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund und
nicht das Wohl der Kinder – und es regiert oft Ignoranz.“ Dagmar Wortham beschloss, einen anderen
Weg zu gehen und führte neue Methoden und Arbeitsweisen ein; dabei erkannte sie, wie schwierig
es ist, gegen jahrelang gepflegte Strukturen, Machtstreben, Eifersucht und Gleichgültigkeit
anzukämpfen.
Das Leben kann schön sein
Dennoch entschied sich die Autorin, bei „ihren Kindern“ zu bleiben, ihnen Hoffnung zu geben und
ihnen zu zeigen, dass das Leben schön sein kann. Viele der zum Teil schwer traumatisierten Kinder
und Jugendlichen erstarrten mit den Jahren regelrecht in ihren Gefühlen, konnten nicht mehr weinen
und lachen, hielten sich für dumm und resignierten. Mit hohem Engagement und
Einfühlungsvermögen setzte sich Dagmar Wortham für sie ein. Trotz widriger Umstände gelang es
ihr, eine familienähnliche Situation zu schaffen, klare Regeln aufzustellen und den Kindern
Anerkennung und Geborgenheit zu geben.
In ihrem Buch schildert sie deren Schicksale: Sie erzählt von Tobias, dem im Krisenzentrum seine
Geschwister entrissen werden, um die er sich liebevoll gekümmert hatte, weil die Eltern dazu nicht in
der Lage gewesen waren; von Mario und dem Drama, das sich hinter einer gutbürgerlichen Fassade
abspielen kann. Und sie berichtet von Kindern, die als hoffnungslose Fälle abgestempelt wurden, weil
sie sich nur mehr durch Aggression bemerkbar machen konnten. Sie erlebte Verzweiflung und
Hoffnungslosigkeit, als ein Kind zu ihr sagte: „Könntest du nur einen Tag in meinem Körper leben und
mir dann sagen, das ist schön?“
Langsam gewann sie das Vertrauen dieser ungeliebten Kinder und zeigte ihnen ein Stück einer heilen
Welt. Gemeinsam weinten sie bei „Bambi“ und feierten Feste. „Ich habe nicht gewusst, dass
Weihnachten so schön sein kann“, staunte ein kleiner Junge, als er zum ersten Mal im Leben ein
Geschenk bekam und einen harmonischen Feiertag im Heim verbrachte. Dagmar Wortham schaffte
mit diesen Kindern, was vorher als nicht möglich bezeichnet wurde: Sie zogen Hausschuhe an,
respektierten andere, schnupperten an Blumen, die sie vorher immer zerstörten, verwendeten kaum
mehr Schimpfwörter, blühten auf, verhielten sich wie „ganz normale“ Kinder und fingen endlich an
zu glauben, dass sie etwas wert waren und dass sie jemand lieb haben kann.
Neue Chancen für die ungeliebten Kinder
Die Autorin kritisiert, dass in vielen Heimen in der Sorge, Erziehung und Betreuung der Kinder und
Jugendlichen nur mehr Quantität und nicht die Qualität zählt. Viele SozialpädagogInnen, Fachkräfte,
aber auch die Jugendämter scheinen ihrer Aufgabe nicht mehr gewachsen zu sein und selbst unter
dem System zu leiden. Die gesamte Konzeption der sogenannten „Fremdunterbringung“ und der
zuständigen Kontrollorganisation scheint viel zu oberflächlich und es fehlen ausgefeilte Betreuungsund Behandlungsmöglichkeiten für die Kinder. Wortham wünscht sich eine Verbesserung der
Zustände, etwa kleine, familiär geführte Gruppen, mehr Unterstützung und Ausbildung des
pädagogischen Personals sowie die verstärkte Betreuung der Familien.
Mit ihrem Buch „Die ungeliebten Kinder. Endstation Heim?“ verfolgt die Autorin Dagmar Wortham
ein klares Ziel: Sie will die Gesellschaft wachrütteln, um eine Veränderung für diese Kinder zu
ermöglichen. Für die tragischen Lebensgeschichten der Kinder tragen wir alle Verantwortung, ist sie
überzeugt: „Aus den vielerorts so ungeliebten ‚Heimkindern‘ können später unsere Nachbarn werden,
daher sind wir letztendlich alle dafür verantwortlich, was aus ihnen wird. Denn Achtung und Respekt,
die wir anderen erweisen, kommen immer wieder zurück – ebenso wie Missachtung und
Respektlosigkeit, die sich in den Kinderseelen für alle Zeit einbrennen.“
Univ.-Prof. Dr. Rotraud A. Perner unterstützt das Engagement der Autorin: „Ich wünsche den
Bemühungen von Dagmar Wortham, mehr Liebe auch für die noch ungeliebten Kinder zu erwecken,
damit diese die Chance erhalten, lieben zu lernen, viel Erfolg. Erfahrene Lieblosigkeit kann nur durch
verlässliche Liebesgeduld geheilt werden.“
Dagmar Wortham und Rotraud A. Perner stehen für Interviews zur Verfügung.
„Die ungeliebten Kinder – Endstation Heim?“
Dagmar Wortham / Mit einem Geleitwort von Rotraud A. Perner
ISBN 978-3-902729-03-3
Hardcover, 272 Seiten
€ 19,80 [A]/19,30 [D]
Erschienen im Frühjahr 2010 im Goldegg Verlag
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