DAS TROJA
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DAS TROJA
RE1_14_VersunkeStaedte_1_48_1.qxp 06.11.2009 9:47 Uhr Seite 4 DAS TROJA-PROJEKT WAS IST DIE „ILIAS“? Gab es die Stadt tatsächlich? Den meis- 1871 beginnt Schliemann zu graben. Er Vor mehr als 2 700 Jahren schrieb der ten Gelehrten galt der sagenumwobene gräbt eine Schneise quer durch die An- griechische Dichter Homer ein bedeu- Ort an der Westküste Kleinasiens lange höhe und findet tatsächlich die Reste ei- tendes Epos. Er nannte es „Ilias“ – Zeit als ein Fantasiegebilde. ner antiken Stadt. Sie ist aber wesentlich älter als das Troja Homers. Troja II nen- nach „Ilios“, einem anderen WER ENTDECKTE TROJA? nen Fachleute diese Siedlungsschicht. Stadt Troja. Die „Ilias“ schil- Troja gab es wirklich. Ei- Leider hatte der Forscher zu tief gegra- dert eine Episode aus dem ner, der schon immer ben. Dabei wurden große Teile „seines“ zehnjährigen Krieg zwischen daran geglaubt hatte, Troja unwiederbringlich zerstört. war der deutsche Kauf- Dennoch war die Suche nach dem Mythos Namen für die legendäre Griechen und Trojanern. Nach Homer hatte der Raub der schönen Helena, Ehefrau mann Heinrich Schliemann (1822–1890). Bereits als Troja überaus bedeutsam für die moderne Archäologie. Auf Hisarlik entwickelten des griechischen Königs Menelaos, Kind hatten ihn Homers SchilHeinrich Schliemann durch den trojanischen Königsderungen des Trojanischen Schliemann und seine Nachfolger archäo- sohn Paris diesen Feldzug ausgelöst. Krieges begeistert. Später begann er, die noch heute üblich sind. Eine Kriegslist half den Griechen schließ- Stadt seiner Träume zu suchen. Die lich, Troja einzunehmen. Homer be- Angaben in den Werken Homers soll- schreibt sie in seiner „Odyssee“. Danach ten ihm den Weg weisen. ließen die Griechen nach ihrem vor- Aber Schliemann suchte zunächst am getäuschten Abzug ein hölzernes Pferd falschen Ort. Als er enttäuscht abrei- als Geschenk an die Trojaner vor der sen wollte, traf er auf einen briti- Stadt zurück. Die Trojaner zogen es im schen Archäologen. Frank Calvert Freudentaumel über den vermeintlichen hatte auf dem Burghügel Hisarlik Tro- Sieg in ihre Stadt. Doch dem riesigen ja zu suchen begonnen. Nun war ihm Pferd entstiegen nachts griechische Sol- das Geld ausgegangen. Calvert über- daten. Sie öffneten die Stadttore für ihre zeugte Schliemann, auf Hisarlik ei- Kameraden, die Troja restlos zerstörten. gene Grabungen vorzunehmen. logische Methoden und Techniken, die Der Schliemanngraben auf dem Hügel Hisarlik im Jahr 1991 Die Griechen bringen das hölzerne Pferd vor die Mauern von Troja.