50-jähriges Priesterjubiläum

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50-jähriges Priesterjubiläum
SONDERPFARRBLATT PFARRE STEINBACH AN DER STEYR
AUGUST 2011
UNSERE MACHT IST DIE LIEBE
P RI M I ZSP RUCH
50
JA H RE
50-jähriges Priesterjubiläum
50 Jahre Seelsorger in Steinbach an der Steyr
Altdechant KsR Franz Weißenberger feiert! Die Pfarre und alle Freunde
freuen sich mit ihm und feiern am Tag der Tracht, am
Sonntag, den
21. August 2011 ein Pfarrfest. 8.30 Festzug vom Badparkplatz,
9.00 Uhr Festgottesdienst in der Pfarrkirche mit Bischof Maximilian Aichern, anschließend Begegnung am Ortsplatz.
Alle sind zu diesem Fest herzlich eingeladen!
Handschriftlicher Eintrag in der
Pfarrchronik von Pf. Alfons Litzlfellner
Mit 1. Juli 1961 wurde Kooperator
Karl Wohlschlager (zuvor Kooperator
in Steinbach) als Provisor in die Pfarre
Kollerschlag versetzt. Er trat am 12. Juli
den Posten an und hat sich besonders der
Kath. Landjugend angenommen. Mit
gleichem Datum wird der Jungpriester
Franz Weißenberger (Kollerschlag) zum
Kooperator von Steinbach bestellt. Er trat
seinen Posten mit 1. August 1961 an.
Am 17. März 1963 verstarb Pfarrer Litzlfellner. Kooperator Franz Weißenberger
wurde mit 18. März 1963 zum Pfarrprovisor ernannt.
Im Gespräch
Amtseinführung des neu ernannten
Pfarrers Nach eineinhalbjähriger Provisur wurde Pfarrprovisor Franz Weißenberger am 1. August 1964 vom Bischof
Exz. Zauner zum Pfarrer von Steinbach
an der Steyr ernannt und am 9. August
1964 vom Dechant GR Josef Stegfellner,
Molln, installiert.
Auszug aus einem Interview anlässlich des 25. Priesterjubiläums von Pfarrer
Franz Weißenberger, das Diakon Carlo Neuhuber 1986 führte.
Lieber Herr Pfarrer, ich möchte Sie bitten, uns zu erzählen
wie und wo Sie aufgewachsen sind:
Ich bin 1930 in Wien geboren, nach einigen Monaten ins
Mühlviertel, nach Kollerschlag, gekommen, dort bei den
Großeltern aufgewachsen und habe in Heinrichsberg 8 Jahre
die Volksschule besucht. Danach bin ich nach Wien gekommen ins Hartmann-Spital, dort war ich von 1946 bis 1950 in
verschiedenen Verwendungen angestellt. Ich war sehr gerne
im Krankenhaus, musste aber krankheitshalber einmal pausieren und wollte dann nach ungefähr einem Jahr wieder zurück
ins Krankenhaus, um meine frühere Tätigkeit fortzusetzen.
Das war aber dann leider nicht möglich, weil inzwischen ein
anderer aufgenommen wurde. Ich bin gebeten worden, noch
zu warten, hab dann fallweise ein bisschen ausgeholfen, aber es
wurde kein richtiges Anstellungsverhältnis mehr daraus.
Ich glaube, dass von dort an das richtig angefangen hat und
dieser Gedanke immer lebendiger geworden ist, vielleicht doch
noch Priester zu werden. Es gab dann verschiedene Schwierigkeiten, sei es von der finanziellen Seite her, dann natürlich
die mangelnde Vorbildung, nur diese einfache Volksschule, die
wegen des Krieges auch häufig unterbrochen worden ist.
Wie ging es dann weiter? Sie hatten ja von der Schule her
nicht die richtige Voraussetzung zum Priesterstudium.
Mein Heimatkaplan, Pfarrer Goldberger, hat mich dann
aufmerksam gemacht auf die Aufbaumittelschule im Stift
Lambach. Ich hab mich spontan angemeldet, gemeinsam mit
einem guten Freund. Wir haben sofort begonnen. Am Anfang
hat man uns den Rat gegeben, doch eher aufzugeben, gerade
auf Grund der ungenügendenVorbildung. Wir haben dann gebeten, vielleicht dürfen wir es doch versuchen, und es ist gelungen. Von 1951 bis 1956 war ich dann im Stift Lambach, habe
1956 maturiert und bin gleich im selben Jahr ins Priesterseminar nach Linz gekommen. Ich darf vielleicht dazwischen noch
sagen, dass mir in dieser Zeit geistliche Schwestern finanziell
sehr geholfen haben, auch verschiedene andere Leute erklärten
sich bereit, einen Beitrag für mein Studium zu geben. Sehr viel
verdanke ich natürlich dem Canisiuswerk.
Priester werden, war das damals für Sie schon Thema?
Ja, in dieser Zeit tauchte dann immer wieder der Gedanke
auf, doch Priester zu werden. Zum ersten Mal so richtig ins
Bewusstsein gekommen ist er mir, als P. Petrus, der Begründer
des Rosenkranzsühnekreuzzuges, bei uns im Krankenhaus alle
Krankenzimmer besuchte und die Kranken segnete. Ich durfte
ihn dabei begleiten. Am Ende dieser Krankensegnung hat dann
P. Petrus gesagt: „Ich könnte mir ohne weiteres vorstellen, dass
der Herrgott mit Ihnen was vor hat. Ich möchte Sie einladen,
dass Sie wirklich in dieser Meinung beten, und dann werden
Sie einmal spüren, was der Herr mit Ihnen vorhat.“
Am 29. Juni 1961 bin ich dann im Dom zu Linz zum Priester
geweiht worden. Noch am Weihetag bekam ich vom Diözesanbischof meine erste und einzige Bestellung nach Steinbach.
2
Lieber Herr Pfarrer: Noch am Weihetag wurden Sie zum
Kooperator von Steinbach bestellt. War Ihnen Steinbach
schon bekannt?
Steinbach an der Steyr war mir an sich ein unbekannter Ort.
Ich hatte von Steinbach noch nie etwas gehört, hab dann aber
gleich Erkundigungen eingezogen, vor allem bei Herrn Dr.
Hollnsteiner, der ein gebürtiger Steinbacher ist und der mich
an sich nicht sehr ermutigt hat, sondern eher gesagt hat: „Na
gut, es ist natürlich für den Anfang ein bissl schwierig, aber ich
glaub ja nicht, dass du allzu lange als Kooperator bleiben wirst,
als Neupriester sind ja doch die Zeiten nicht so lang, vielleicht
kommst eh nach einem halben oder einem Jahr wieder weg.“
Auch mein Vorkaplan hier in Steinbach, mein späterer Heimatpfarrer, hat mich auch nicht sehr ermutigt, aber er hat mir
gleich gesagt: „Gut, sei nicht verzagt, es gibt in Steinbach sehr
viele gute Leute.“ So kam ich dann am 1. August 1961 nach
Steinbach. Der Bischof hat mir gesagt, also einmal bis Februar,
bis Semester. Dann zum Semester hat der Generalvikar damals
angerufen und gefragt, ob ich nicht das ganze Jahr bleiben
will, das habe ich ihm natürlich sehr gerne versprochen. Nach
einem Jahr hab dann ich noch einmal gebeten, vielleicht
könnte ich doch noch ein Jahr in Steinbach bleiben, nachdem
ich mit Herrn Pfarrer Litzelfellner ein sehr gutes Verhältnis
– ich möchte fast sagen, ein freundschaftliches Verhältnis – gehabt habe. Er war mir wirklich ein sehr, sehr guter Mitbruder.
Ja, nach diesem einen Jahr ist Pfarrer Litzlfellner schwer krank
geworden und dann nach verhältnismäßig kurzer Krankheit im
78. Lebensjahr, am 17. März 1963, gestorben. Ich darf vielleicht noch eines erzählen: Herr Pfarrer Litzlfellner hat einmal
gesagt: „Ich würde mir wünschen, dass du vielleicht einmal
Pfarrer in Steinbach wirst.“
Ich wurde dann vorübergehend als Pfarrprovisor eingesetzt.
Die Pfarre wurde ausgeschrieben, aber es waren wenig Bewerber, jedenfalls ist bis 1964 kein Pfarrer bestellt worden.
Der Generalvikar hat mich dann ermutig, doch um die Pfarre
Steinbach einzureichen. Alsbald besuchte ich den Pfarrerkurs
und hab dann um die Pfarre eingereicht. Auch von seiten der
Pfarre wurde ich dazu sehr ermutigt. Und so bin dann mit 1.
August 1964 vom Bischof Zauner zum Pfarrer von Steinbach
ernannt worden.
3
3.
1.
3.
2.
Lieber Herr Pfarrer, was ist Ihnen in Ihrem Leben und in der
Seelsorge wichtig geworden?
Wie gesagt, meine große überzeugte Marienverehrung hat mir
in meinem Leben schon sehr geholfen, und ich spüre, wie
man im Blick auf die Muttergottes auch immer lernen muss.
Mir ist da Wunderbares geschenkt worden. Ich habe eigentlich Maria immer ganz anders kennen gelernt in den letzten
Jahren, so richtig Maria im Zusammenhang mit der Erlösung,
und immer mehr spüre ich, wie sehr Maria zu Jesus gehört und
er zu Maria. Vielleicht war das früher zu sehr isoliert, zu sehr
vielleicht auf dem Wallfahrtsgedanken o.ä. aufgebaut und dass
man Maria immer nur gesehen hat als Muttergottes, die wirkt
als die Fürbitterin. Doch jetzt spüre ich immer mehr, dass man
Maria ganz groß sieht in der Erlösung und im Zusammenhang
mit der Kirche.
1.
Lieber Herr Pfarrer, was bereitet Ihnen Sorgen?
Mich als Seelsorger der Gemeinde bewegt, dass vielleicht der
Sonntagsbesuch etwas rückgängig ist; ich sage nur „etwas“ – es
gibt wirklich keinen Grund zum Jammern. Im Hinblick auf
den Sonntag müssen wir uns in den einzelnen Gemeinden Gedanken machen. Wie kann man den Sonntag wieder zu dem
machen, was er wirklich ist, zum Tag des Herrn.
Am Herzen liegt mir auch noch die Jugendarbeit. Was kann
man heute tun, damit junge Menschen wieder mehr zum
Sonntagsgottesdienst, wieder mehr zur Glaubensvertiefung
finden.
Lieber Herr Pfarrer, sie sind nun 25 Jahre hier und werden es
hoffentlich noch lange sein!
Ja, manches Mal habe ich mir gedacht: Jetzt bin ich doch
schon so lange da, fast mit einem schlechten Gewissen, jetzt
müsste ich doch noch einmal woanders hinkommen. Dann
haben mich Mitbrüder ermutigt und sagten: „Schau, du lebst
in der Pfarrgemeinde mit und bist eigentlich schon ein Bestandteil dieser Gemeinschaft geworden. Es ist etwas unendlich
Schönes, wenn man so als Pfarrer mit Generationen mitwachsen, Generationen begleiten darf.“
Ein Zweites, das ich in den letzten Jahren sehr dankbar vermerkt habe, das ist, dass ich ein bissl mit hineingewachsen bin
in die Charismatische Gemeindeerneuerung. Ich muss ehrlich
sagen, mein priesterliches Wirken hat sich hier schon verändert, es ist gereift – durch Gebetstreffen, damals noch in diesem
ganz, ganz kleinen Kreis.
Eine ganz große Bereicherung für mich war ein Seminar mit
Heribert Mühlen in Puchberg. Dort ist mir eigentlich erst so
richtig aufgegangen, was es bedeutet: Erneuerung im Heiligen Geist. Und man staunt manches Mal, wie einem Dinge
geschenkt werden, die man nicht einfach programmieren kann
nicht einfach machen kann. Ich spüre, dass auch in unserer
Gemeinde diese Erneuerung im Heiligen Geist am Werk ist
und nicht spurlos vorüber geht und dass immer mehr Menschen von dieser Erneuerung erfasst werden.
1. 29. Juni 1961, Priesterweihe im MariaEmpfängnis-Dom in Linz
2. Installation von Pf. Franz Weißenberger
in Steinbach, 1964.
3. Güterweg-Einweihung Kraberg, 1967.
4
2.
Aus der alten Heimat
Wir erinnern uns gerne an deine Besuche im sonnigen Nebelberg, an die Nebelbergertreffen sowie an die zahlreichen
gemeinsam gefeierten Gottesdienste (Feldmessen am Sportplatz oder bei der Donabauerkapelle) zurück. Gelegenheit,
dich in Steinbach zu besuchen, hatten wir bei besonderen
Anlässen, wo wir immer sehr herzlich aufgenommen wurden.
In anregenden Gesprächen lernten wir deine offene und an
Erfahrung reiche Lebenseinstellung kennen und schätzen und
wir erhielten so manchen Ratschlag von dir.
Für all dies möchten wir uns abschließend nochmals sehr
herzlich bedanken. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im
sonnigen Nebelberg und wünschen dir für die weitere Zukunft
vor allem Gesundheit, weiterhin so viel Humor und möge dir
ein gemütlicher Lebensabend mit Gottes Segen beschieden
sein. Mit besten Grüßen und in treuer Verbundenheit!
Geschätzter Herr Altdechant Weißenberger, lieber Franz!
Zum 100-jährigen Jubiläum (50-jähriges Priesterjubiläum und
50 Jahre Priester in Steinbach an der Steyr) möchten wir dir seitens deiner Heimatgemeinde Nebelberg, aber auch im persönlichen Namen die herzlichsten Glückwünsche überbringen.
Trotz deiner langjährigen pfarrlichen Tätigkeit in Steinbach
an der Steyr hast du immer den Kontakt zu deiner Heimat gepflegt. Noch heute bist du als „Schmiedfranzl“ bei uns allseits
gut bekannt und die Verbindung zu deinen Jugendfreunden
„Jungbauern-Karl“ (Karl Pfeil) oder „Joslhanslsepp“ (Josef
Rothbauer, verst. 2010) hielt all die Jahre an. Auch unserer
Jugend ist der „Weißenberger-Pfarrer“ durch die sinnerfüllten
Predigten bei den Feldmessen am Sportplatz ein Begriff. Als
ein im Jahre 1930 Geborener und einer, der die frühe Jugend
in den Kriegsjahren erlebte, war es sicherlich nicht leicht. Du
hast deinen Bildungsweg bei uns in Nebelberg (Volksschule
Heinrichsberg) gestartet und beim Schulanbau im Jahre 1950
als Jugendlicher fleißig mitgeholfen. Schließlich hat dich dein
Weg nach Wien in das Hartmannskloster geführt und nach der
Primiz am 1. Juli 1961 in deine zweite Heimat nach Steinbach.
Der Zufall wollte es, dass der damalige Kaplan von Steinbach
an der Steyr – Karl Wohlschlager – als Pfarrer nach Kollerschlag kam und du die frei gewordene Kaplanstelle in Steinbach übernehmen durftest. Deshalb war auch über viele Jahre
die Verbindung zur Heimatpfarre Kollerschlag gegeben. Eine
weitere enge Verbindung hielt Margarethe Thaller (geborene
Weissenberger) aufrecht, die dir jahrelang als Pfarrhaushälterin
in Steinbach zur Seite stand.
Otto Pfeil (Bürgermeister), Karl Pfeil (Amtsleiter),
Heinrich Pfoser (Vbgm., Kulturreferent).
1. Heimathaus in Kollerschlag
2. Primiz in Kollerschlag, 1. Juli 1961
3. 80-er Geburtstagsfeier in Steinbach
am Foto von li.n.re.: Margarete Weissenberger, Kulturreferent Vbgm. Heinrich Pfoser, Altdechant Franz
Weißenberger, Bürgermeister Otto Pfeil, Altbürgermeister ÖkonR. Josef Märzinger, langjährige Pfarrhaushälterin Margarethe Thaller und Amtsleiter Karl
Pfeil.
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Gratulation, Dank und die besten
Etwas ganz Besonderes an Altdechant Franz Weißenberger
ist sein Lebenslauf. Mit seiner Arbeit als Krankenpfleger reifte
in ihm der Entschluss, Priester zu werden. Er hat erkannt, dass
nicht nur der Körper Begleitung braucht, sondern auch die
Seele. Er hat damit ein wichtiges Beispiel gegeben, das heute
nichts von seiner Gültigkeit verloren hat. Trotz modernster
Medizin ist es zu wenig, nur eine Krankheit zu behandeln,
auch der Kranke braucht Betreuung und Begleitung. Kranksein kränkt – sagt ein weises Wort. Wir haben daher in unseren
Krankenhäusern zwei große Aufgaben: einerseits Krankheiten
zu heilen – andererseits für kranke Menschen bestmöglich
da zu sein. Das gilt heute in gleicher Weise wie in den 50er Jahren, in denen Konsistorialrat Franz Weißenberger als Krankenpfleger im Einsatz war.
Ich erinnere mich noch gut daran, vor langer, langer Zeit
habe ich am Kirchenplatz in Steinbach um die Mittagszeit eine
Kundgebung mit vielen Besuchern abgehalten. Mitten in meine Rede hinein begannen um 12.00 Uhr mittags die Glocken
zu läuten. Ich habe zu den Versammelten gesagt: „Wenn der
liebe Gott spricht, muss der Landeshauptmann schweigen“ und
habe für die Dauer des Glockenläutens meine Rede unterbrochen.
Einige Wochen später fand am Kirchenplatz von Steinbach ein
Treffen der Goldhaubenfrauen des Bezirkes statt und meine
Frau hat gesprochen. Im Anschluss an die Veranstaltung zogen
die Goldhaubenfrauen in die Kirche zur Maiandacht. Dort hat
in seiner Predigt der Herr Alt-Dechant Franz Weißenberger
erklärt: „Vor einigen Wochen hat Herr Landeshauptmann Ratzenböck am Kirchenplatz eine Rede gehalten, da hat der liebe
Gott gesprochen. Heute hat Frau Anneliese Ratzenböck am
Kirchenplatz geredet und der liebe Gott hat geschwiegen.“
Persönlich danke ich ihm für 50 Jahre Seelsorge in Steinbach
und im Dekanat Molln. Ein wichtiger Grundsatz der Katholischen Kirche in Oberösterreich: jede Gemeinde, jede Pfarre
soll leben. Damit ist die Kirche mit ihrem Ohr, aber auch mit
ihren Händen, ganz nahe bei den Menschen. Lebendige Pfarrgemeinden tragen so enorm viel bei für ein gutes und offenes
Klima in unserem Bundesland. Dafür steht Franz Weißenberger mit seinem Wirken seit nunmehr 50 Jahren, dafür gebührt
ihm mein herzlicher Dank.
Oft habe ich diese Anekdote schon erzählt und die Zuhörer
haben sich am feinsinnigen Humor des Dechants erfreut.
Gott erhalte ihm seinen Witz noch viele glückliche Jahre!
LH Dr. Josef Ratzenböck
Dr. Josef Pühringer Landeshauptmann
Segenswünsche!
Sehr geehrter Herr Konsistorialrat, lieber Herr Alt-Dechant!
Vor 50 Jahren wurdest du zum Priester geweiht und seit 50 Jahren bist du nun schon segensreich als Seelsorger in Steinbach
an der Steyr tätig. Bis vor kurzem hast du hier noch als Pfarrer
gewirkt. Heute bist du etwas entlastet, hilfst aber immer noch
mit als Kurat. Die Menschen schätzen dich und haben dich in
ihr Herz geschlossen.
Zwei Jahrzehnte lang hast du über die Aufgaben in der eigenen Pfarre hinaus auch das Amt des Dechants für das Dekanat
Molln übernommen und zudem für diesen großen Bereich
Verantwortung getragen.
Unser Glaube ist ein großes Geschenk, für welches wir Gott
unserem Herrn immer wieder dankbar sein sollen. Lieber Mitbruder, ich danke dir von Herzen für die durch die Priesterweihe bezeugte Bereitschaft, das Leben ganz in den Dienst Christi,
in den Dienst unserer Diözese und vor allem in den Dienst der
Menschen von Steinbach an der Steyr zu stellen. Vergelt’s Gott
für alles!
Der Herr, unser Gott, schenke dir für dein weiteres Leben viel
Kraft und Freude!
Mit Segenswünschen grüßt in Verbundenheit
Dr. Ludwig Schwarz SDB, Bischof von Linz
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Unser lieber Jubilar, Altdechant und Altpfarrer KsR Franz
Weißenberger, kann heuer sein Goldenes Priesterjubiläum feiern. Er ist seit 50 Jahren Seelsorger in Steinbach an
der Steyr, zuerst als Kaplan, dann als Provisor und von 1964
bis 2009 als Pfarrer. Ich kenne Altdechant Weißenberger als
engagierten und liebenswürdigen Seelsorger. Ohne Aufhebens
seiner Person und in Stille hat er Großes in seiner Pfarre und
im Dekanat Molln, dessen Dechant er von 1980 bis 2001 war,
geleistet. Er strahlt Güte und Freundlichkeit aus. In der Feier
der Gottesdienste, der Spendung der Sakramente, der Verkündigung des Evangeliums und der Verwirklichung des caritativen Auftrags der Kirche hat er Generationen von Menschen
geholfen. Er hat – oft im Hintergrund – als guter Hirte wichtige
Aufbauarbeit geleistet. Eine besondere Fähigkeit von ihm ist
die Gewinnung und Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern. Das beste Beispiel ist der Regionaldiakon
Carlo Neuhuber. Bereits im Jahre 2002 wurde in Steinbach mit
einem Seelsorgeteam begonnen, das Vorbildfunktion für viele
andere Pfarren hat. In die Dienstzeit von Pfarrer Weißenberger
fiel auch die große und sehr gelungene Kirchenrenovierung,
ebenso die Verlegung von Pfarrhof und Pfarrheim von außerhalb des Ortes in das Ortszentrum.
Jetzt unterstützt Altpfarrer Weißenberger seinen Nachfolger
Pfarrer und Dechant Alois Hofmann bei den Gottesdiensten
und in der Seelsorge, so weit es sein Gesundheitszustand erlaubt. Steinbach an der Steyr gehört zu den lebendigen Pfarren
unserer Diözese. Intensive Vorbereitung von Erstkommunion
und Firmung, Gebetskreis, soziale Aktivitäten, Pflege der Gemeinschaft und vieles mehr haben lange Tradition. Die Pfarre
war auch wesentlich Mitgestalter und Mitträger von Aktionen
und Veranstaltungen der Region, was wohl mit dem Altbürgermeister Ing. Karl Sieghartsleitner wesentlich zusammenhängt.
Ich danke Herrn Altdechant Pfarrer Weißenberger für seinen
Dienst als Priester und Seelsorger und wünsche ihm, dass er in
seiner Pfarre weiterhin viel von der Saat aufgehen sehen kann,
die er als guter Hirte gesät hat.
Maximilian Aichern OSB, Altbischof von Linz
7
1.
1.
2.
3.
P. Igo Mayr SJ., der damalige Spiritual
im Priesterseminar, kommentierte die
bevorstehende Priesterweihe einmal (so
erzählte mir Pfr. Weißenberger): „Bist ja
schon etwas älter. Aber macht nichts, a
zwanzig Jahre wird’s schon noch gehen!“
Gott sei Dank sind es ungleich mehr
Jahre geworden, 50 inzwischen. Auch
ich bin sehr froh darüber, weil mir Pfr.
Weißenberger die ersten Jahre in Steinbach sehr erleichtert hat. Abgesehen
von den vielfältigen liturgischen Diensten, den unzähligen Hausbesuchen
und der Bereitschaft, bescheiden und
dienstbar Kleinkram zu erledigen – das
Nichtdasein während der Kur machte
wieder deutlich, um wieviel schöner der
gewohnte Alltag ist: die Selbstverständlichkeit, ihn an seinem Schreibtisch
anzutreffen, gut gelaunt und häufig mit
verschmitztem Lächeln im Gesicht, voll
interessiert am pfarrlichen Geschehen.
Vergelt’s Gott für alles, vor allem auch
für das Wohlwollen und das hohe Maß
an Wertschätzung!
Pfr. Dechant Alois Hofmann
Lieber Herr Pfarrer Franz Weißenberger!
Als Bürgermeister bedanke ich mich für
die gute und harmonische Zusammenarbeit auch bei schwierigen Themen wie
etwa die Gestaltung des Ortsplatzes, die
Sanierung der Kirchenmauer und die
Fortführung des Kindergartens. Deine
Meinung, und zwar nicht nur in deiner
Funktion als Pfarrer sondern vor allem
auch als Steinbacher Bürger, war uns
immer wichtig und wird es auch in
Zukunft sein. Denn wenn ich an dein
Lachen denke und an das Blitzen in
deinen Augen, dann weiß ich, dass du
im Herzen jung und voll Tatendrang geblieben bist. Ich gratuliere sehr herzlich
zum 50-jährigen Priesterjubiläum und
wünsche dir alles Gute!
Dein Bürgermeister Christian Dörfel
Altdechant Franz Weißenberger ist
für mich zu einer lebensbegleitenden
Persönlichkeit geworden. Schon in der
Jugendarbeit waren Resi und ich mit
ihm verbunden und wurden auf unsere
Eheschließung vorbereitet. Von unserer
Trauung bis zur Taufe unserer Kinder
und der Beerdigung unserer Eltern war
uns seine Begleitung immer willkommen, wertvoll und sicher. Sechs Jahre
durften wir in einem gemeinsamen
Hauskreis zusammen die heilige Schrift
besser kennenlernen und unseren Glauben vertiefen.
Auch in der Kath. Männerbewegung
und beim Steinbacher Adventsingen
hatten wir viel gemeinsam zu planen
und zu gestalten. Sein Entgegenkommen, sein Verständnis und seine Geduld
haben mich immer wieder erstaunt.
Besonders umfangreich war die Zusammenarbeit in der Zeit von 1986 bis
2002. Als Bürgermeister hatte ich mit der
Pfarre und so mit Pfarrer Franz Weißenberger viele Vorhaben zu planen und
auszuverhandeln. Von der Gestaltung
des Kirchenplatzes bis zur Übernahme
des Alten Pfarrhofes in einem Baurechtsvertrag zugunsten der Gemeinde
Steinbach, war unsere Zusammenarbeit
notwendig, gefragt und gefordert.
Besonders aber erinnere ich mich an ei-
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nen Besuch im Krankenhaus in Wien.
Trotz seiner körperlichen Beschwerden hat er mir voll Begeisterung vom
Besuch des Herrn Bischof Maximilian
Aichern in Wien erzählt. Er sagte, dass
der Herr Bischof die Erfüllung meiner
Anliegen in seine Hände gelegt hat
und ich daher mit seiner Zustimmung
zu den offenen Fragen rechnen kann.
Aus dieser entschlossenen Entscheidung ist ein segensreiches Projekt entstanden, das ohne unseren Altdechant
Franz Weißenberger nicht möglich
geworden wäre.
Er hat durch die gute Zusammenarbeit
mit vielen Menschen der Pfarre und
der Gemeinde, ohne viel Lärm, Beachtliches ermöglicht und Bleibendes
geschaffen. In schweren Stunden,
wenn das Schicksal Menschen und
Familien hart trifft, ist er auch heute
noch jener Seelsorger, dessen Worte
gerne als Trost angenommen werden
sowie Hoffnung und Zuversicht geben.
Auch wenn seine körperlichen Kräfte
bescheidener werden, ist die Kraft
seines Glaubens ungebrochen und
für uns alle beispielhaft. Die Früchte
seines Wirkens wurden und sind ein
Segen für unsere Pfarre und Gemeinde. Altbürgermeister Karl Sieghartsleitner
Seit 28. Juni 1986 ist Pfr. Franz
Weißenberger Ehrenbürger der
Gemeinde Steinbach, am 2. Juli
2001 erhielt er das Goldene Verdienstzeichen des Landes OÖ.
4.
5.
1. Eucharistiefeier in der Pfarrkirche.
2. Einweihung Güterweg Forstau beim
Bauernhof Freidhag.
3. Faschingsnarren – wer sie wohl sind?
(Auskunftsadresse für Neugierige: Hans
Menzel).
Aus einem bewegten
Pfarrleben
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4. Pfarrer Weißenberger unterwegs mit 40
KFB-Frauen. Es sind die Begegnungen mit
Menschen, die das Leben lebenswert machen, und Du warst immer eine wertvolle
Begegnung für uns alle!
5. Wussten Sie schon? In seiner Jugend
war unser Herr Dechant ein begehrter
Tänzer. Er machte sogar den Staatspreis im
Volkstanzen.
Als Priesterstudent im
Priesterseminar Linz
Das Theater spielen machte
ihm großen Spaß. Hier in
der Rolle der Großmutter
des Teufels – wie sie ihn
wohl berät?
Humor ist das Salz des Lebens
Heiteres aus der Feder unserer Pfarrsekretärin Anni
Kerbl
„Jetzt brauch i bald a mal an Flugschein,“ sagte Hr.
Altdechant eines Morgens mit lachender Miene.
Pfarrsekretärin fragte: „Ja, wieso denn?“ Da bekam sie
zur Antwort: „Weil ich so oft herfliege!“ Trotz der vielen
blauen Flecken und Prellungen ist ihm sein Humor
immer geblieben.
Karl May am Jungschar-Lager
In den 1980 Jahren war ich ein JS-Mädl. Im Sommer
sind wir gemeinsam auf die Stallburgalm zum JS-Lager
gefahren. Den Herrn Dechant nahmen wir mit, das war
klar. Meine Eltern sind ja noch mit der Generation der
Karl-May-Leser aufgewachsen und so bekamen auch wir
manche Geschichte von Indianern, Tieren, Ritualen und
auch Marterpfählen erzählt. Als wir auf der Alm ankamen,
sahen wir schon von der Ferne einen „Marterpfahl“ (Fahnenstange). Wir schmiedeten sofort Pläne. „Wir brauchen
ein Opfer,“ so der erste Gedanke, „sonst nützt der schönste
Marterpfahl nix.“ Der erste Gedanke: Horst und Benno.
Zu schwierig. Horst 2,10m groß, Benno zu sportlich für
uns Zwerge. Wir brauchen ein einfaches Opfer. Ein gutmütiges, das uns nicht allzu schnell davon läuft. Geistesblitz: Der Herr Dechant. Wie mach mas?? Einfache Sache:
einer links, einer rechts, einer vorne, einer hinten und zwei
mit den Schnüren. Weil wir aber alle recht brave Jungschar-Kinder waren, kamen uns halt dann doch Bedenken.
„Was, wenn´s sein Chef sieht und wir dafür die Strafe
kassieren?“ Schweren Herzens gaben wir unseren Plan auf
und es mussten dann doch Horst und Benno dran glauben.
Der Dechant hat sogar amüsiert zu´gschaut. Unser Gewissen hat uns dann doch noch a bisserl druckt und für den
Rest der Woche wurden die Mädls abkommandiert, ihm
in der Früh die Haare zu sortieren und das Frühstück zu
servieren. ÜBRIGENS: Sein Chef hat´s uns auch gedankt,
indem er uns eine unvergessliche Woche schenkte.
Brigitte Pühringer, PGR-Obfrau
Hin und wieder sagte er: „Gebt mir mein Pferd“ und
meinte damit seine Krücke.
Beim letzten KFB-Ausflug machten wir eine längere
Mittagspause bei einem Gasthof am Wolfgangsee, ca. 40
Frauen spazierten hin und her und saßen mit Hrn. Altdechant im schönen Gastgarten unter den alten Linden.
Da fragte auf einmal ein Herr ganz neugierig: „Herr
Pfarrer, gehören alle diese Damen zu ihnen?“ Und Hr.
Altdechant sagte ganz trocken: „Ja, heute schon!“
Die ehemalige Jugendgruppe erinnert sich
Als unser Herr Dechant 1961 als Kaplan nach Steinbach
kam, machten wir uns bei einer Jugendstunde lustig
über manche Kapläne, u.a. weil sie so neidig sind. Er
sagte nicht viel und verschwand. Nach einiger Zeit erschien er mit einem großen Korb voller Köstlichkeiten.
„Das wird jetzt gegessen, früher geht mir keiner heim!
Ihr sollt einen Kaplan kennen lernen, der nicht neidig
ist.“ Unter großem Gelächter begannen wir zu essen.
Nie mehr erzählten wir über Fehler anderer Kapläne,
denn es war des Guten zu viel, wir konnten die Köstlichkeiten fast nicht aufessen.
Frau Berta Kastner
Einmal im Jahr machte unser Herr Altdechant mit den
Kirchenkosmetikerinnen einen Ausflug. Er bedankte
sich damit, dass die Kirche sauber gehalten wird. Da er
aber nicht sehr gut zu Fuß ist und die vier Damen auch
ein Stück gehen wollten, wartete er mit Herrn Bachmayr
geduldig in einem Cafe oder auf einer Bank, bis wir unsere
Runde gedreht hatten. Wir bedanken uns sehr herzlich
für die schönen Ausflüge und wünschen alles Gute zum
Priesterjubiläum. Die Kirchenkosmetikerinnen
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Gib dem Leben die Hand
und lass dich überraschen,
welchen Weg es mit dir geht.
Legio Mariens
Nach mehr als 15 Jahren Legio in Steinbach haben wir alle
miterlebt, dass unser Jubilar seine Hand fest in die Hand der
Gottesmutter gelegt und mit diesem Vertrauen sein ganzes
Leben gestaltet hat. Und so durfte er in Steinbach sehr segensreich wirken. Oftmals erzählte er uns ergreifende Ereignisse,
wo er sich von der Muttergottes führen ließ. Zwölfmal leitete
er die Wallfahrt nach Lourdes. Viele Pilger erinnern sich gerne
an seine Predigten und Andachten. Besonders danken wir für
die Fatima-Messen, die er jedes Jahr vom 13. Mai bis zum 13.
Oktober mit unserer Pfarrgemeinde feiert.
Die Legio bedankt sich recht herzlich und wünscht Gottes
Segen und Marias Schutz! Hanni Mitterberger
Herrn Altdechant´s erste standesamtliche Trauung mit
anschließender Taufe
Beim Taufgespräch unseres ersten Sohnes Julian äußerten
wir den Wunsch, die Taufe im Alten Pfarrhof (Bischofszimmer) im Anschluß an unsere standesamtliche Trauung
feiern zu wollen. Da die Taufe in einem kirchlich würdigen
Raum stattfinden muss, holte Herr Altdechant eine Genehmigung von Herrn Generalvikar Ahammer ein. Zu unserer
Freude konnten wir unsere Feier am 26. Mai 2007 im Alten
Pfarrhof ansetzen. Es stellte sich die Frage, ob Herr Altdechant schon zur standesamtlichen Trauung oder erst zur
Heiligen Taufe abgeholt werden möchte. Darauf antwortete
er lächelnd, er habe schon mehr als 500 Paare kirchlich
getraut, war aber noch nie bei einer standesamtlichen Trauung dabei. Es war für uns eine Ehre und Freude zugleich,
ihn dieses Ereignis miterleben zu lassen.
Auch für den Standesbeamten Herrn Leopold Massak war
es ehrenvoll, Herrn Altdechant zu begrüßen. Aufgrund
der besonderen Gegebenheit entschied sich auch Herr
Massak, die Taufe mitzufeiern. Anschließend fuhren alle
Gäste zum Festmahl ins Gasthaus Mayer nach St. Ulrich.
In gemütlicher Runde wollte Herr Altdechant auf seine
humorvolle Weise wissen, ob wir auch an eine kirchliche
Trauung gedacht haben. Wir überraschten ihn mit unserem
Hochzeitstermin am 31. Mai 2008 und ersuchten ihn, uns
in unserer Pfarrkirche zu trauen. Die Freude stand ihm
ins Gesicht geschrieben und er antwortete: „Gfrein tät´s mi
schon, aber versprechen kann ich´s net.“ Es war schön, mit
ihm gemeinsam ein Jahr später unsere kirchliche Trauung
zu feiern.
Karin, Hermann & Julian Hubauer
Unfall unseres Herrn Dechant am 3. Juni 1988
Auf der Heimfahrt von Krankenbesuchen im Krankenhaus
Kirchdorf ist ihm in der Berneggerkurve in Grünburg ein
Lieferwagen frontal hinein gefahren. Das Auto erlitt einen
Totalschaden. Herr Dechant wurde schwer verletzt: Beckenzertrümmerung sowie Arm- und Knieverletzungen. Er wurde
eingegipst, bekam einen Nagel durch das Knie und musste
sechs Wochen liegen. Bis Ende September musste er im Krankenhaus Kirchdorf bleiben, anschließend kam er dann auf Kur
nach Gastein. Bei der Einlieferung meinte der aufnehmende
Arzt, sozusagen als Trost: „Für den Rollstuhl werden wir Sie
schon wieder hinkriegen.“ Bei dieser Beurteilung kann man
sich vorstellen, wie es einem Verletzten geht.
Doch durch die Kunst der Ärzte, die Mut machenden Besuche,
nicht zuletzt von Bischof Maximilian Aichern, und die vielen
Gebete, die wir Steinbacher zum Himmel schickten, wurde
unser Dechant wieder geheilt. Aus der Pfarrchronik
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Heut feiern wir
ein Jubelfest!
Gedicht zum 40-jährigen Priesterjubiläum 2001
von „Frau Sekretär“ Amalia Aichinger (verst. 2006)
GEISTLICHE BERUFUNGEN IN DEN 50 JAHREN
zur Ordensschwester
Maria Mitterhuber – Sr. Kathrina
Renate Tibisch – Sr. Maria Alfred
Margret Hönig – Sr. Petro
Maria Kieweg – Sr. Maria Hildegard
Rosi Höllhuber – Sr. Rosi
zum Diakon Carlo Neuhuber
zum Priester
Willi Menzel – P. Bernhard
Alfred Habichler
Aus Platzgründen konnten wir leider nicht alle eingereichten Beiträge in diesem Sonderpfarrbrief aufnehmen. Es gäbe
noch eine Fülle an weiteren Geschichten und Begebenheiten zu erzählen – wenn Ihnen etwas einfällt, laden wir Sie
ein, es aufzuschreiben und in den Pfarrhof zu bringen.
Warum wir da beisammmen san hat wohl seinen Grund –
Der Herr Dechant bringt die Stoabäcker
manchmal ganz schen auf Schwung.
Heut feiern wir ein Jubelfest in unserer schönen Pfarr,
wir wissen das zu schätzen, solch Fest san schon rar.
Alle freun sich und san stolz auf unseren Jubilar,
wirkt er doch als Pfarrer hier schon volle 40 (50) Jahr.
Als frisch geweihter Priester is er nach Stoabach kemma,
jung und schlank, voll Energie, so lernten wir ihn kenna.
A Mühlviertler aus Kollerschlag, er hat sich net lang bsunna
und hat schon nach kurzer Zeit d’ Pfarr Stoabach übernumma.
40 (50) Jahr in einem Ort, (mehr als) a halbes Menschenlebn –
dass ihn da Bischof nia versetzt hat, war für uns a Segn.
Na ja, a so a Priesterlebn, ganz oafach is dös nit,
selbst alleweil im Mittelpunkt und allweil sollst sein fit.
Zum Kranksein hast da net viel Zeit, dös kannst a weng vergessn,
muaß er do schon jedn Tag amal sein Messe lesn.
A gscheiter Schnupfn wird ihm do schon manchmal zum Problem,
wann er beim Altar vorn steht, i hab ja dös schon gsehn,
bis er sich so durchibandelt durch das ganze Priestergwandl
und a Sacktüachl dawischt, was er glücklich außerfischt.
Oder da Herr Dechant is stockheiser, kann koa lautes Wort mehr redn,
wann die Stimm wird immer leiser, ja, dös hats schon alles gebn.
A Lautsprecher is da schon a Hilf, dös is amal ganz gwiss,
aber dös halt a nur dann, wann er eingschalt is.
Das Guate is, dass sich Herr Dechant net leicht lasst unterkriagn,
wanns eahm a manchmal net guat geht, er lasst dös net so gspürn.
Mia haben ja eh a so a Glück, dass der Mann nu lebt,
damals mit sein Autounfall hat er uns ganz schön gschreckt.
Wia ihn so a Geisterfahrer oanfach zsammgführt hat,
dös war für unsern Kirchenmann ganz a schlechter Tag.
Schwer verletzt is er da gwesen, aber Dank der Ärztekunst
hat er alls guat überstandn, obwohl ihn sein Gehwerk a wengal hunzt.
Ja, es gibt halt Höhn und Tiefen auch im Priesterlebn,
aber alles geht vorüber, denn die Zeit bleibt ja net stehn.
Heut möchten wir ihm danken, unserm geschätzten Jubilar,
denn er ist ein guter Hirte und immer für uns da.
Möge der liebe Gott ihm schenken noch viele Priesterjahr,
das wünsch ich ihm von ganzem Herzen,
das wünscht ihm die ganze Pfarr!