Vorarlberger Sieg im Toggenburg
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Vorarlberger Sieg im Toggenburg
SPORT WERDENBERGER & OBERTOGGENBURGER | DIENSTAG, 12. FEBRUAR 2013 29 Vorarlberger Sieg im Toggenburg Das erste Fis-Rennen im Obertoggenburg seit sieben Jahren hatte internationales Flair. Die Teilnehmer kamen aus zwölf Nationen, aufs Podest fuhren Vertreter aus drei Ländern. Am schnellsten bewältigte Christian Hirschbühl (Österreich) die «Hoxperen» in Wildhaus. vieles abschauen. Das sind alles junge, unbekümmerte, nette Typen, mit denen man Spass haben kann.» Die Leistung macht ihm Mut, sein Ziel, der Europacup-Mannschaft Österreichs anzugehören, zu erreichen. Christian Hirschbühl will im zweiten Rennen von heute Dienstag dennoch locker an den Start gehen: «Ich lasse es auf mich zukommen.» Von Robert Kucera Ski alpin. – «Ich habe mir dies so sehr gewünscht», sprudelt es aus Christian Hirschbühl heraus. Der Sieger des ersten Fis-Slaloms von Wildhaus reiste aus dem nahen Vorarlberg ohne hohe Erwartungshaltung an. Zuletzt vermochte er nicht zu überzeugen, büsste sogar den Kader-Status in Österreich ein. «Ich habe lange gekämpft», so Hirschbühl, der nie aufgegeben hat, sein Bestes in jedem einzelnen Rennen zu geben. «Nun bin ich richtig froh und sehr zufrieden – das ist eine coole Geschichte», meint der in Lauterach wohnhafte Skirennfahrer weiter und verschweigt nicht, dass Platz eins für ihn «eine wahnsinnige Genugtuung» darstellt. Skifahren statt Konzentration Bereits nach dem 1. Lauf lag Christian Hirschbühl vor dem Westschweizer Daniel Yule (0,11 Sekunden zurück) und dem Letten Kristaps Zvejnieks (0,23 Sekunden Rückstand). Dass dieses Ergebnis auch nach dem 2. Lauf seine Gültigkeit hat, ist aus Sicht des Vorarlbergers keineswegs selbstverständlich. Zu oft liess er diese Saison beste Ausgangslagen ungenutzt. «Das geht an die Substanz», so Hirschbühl, der dieses Mal bewusst einen anderen Weg wählte. «Ich habe mich immer zu fest konzentriert. Heute ging ich frei skifahren.» Mit Erfolg: Er rettete 0,03 Sekunden vor Yule ins Ziel. Der Sieg bedeutet dem 22-Jährigen auch deshalb so viel, weil die Konkurrenz sehr stark war. «Die Schweiz hat gute Nachwuchsfahrer, da kann man IN KÜRZE Fussball. Der FC Vaduz hat den im Sommer auslaufenden Vertrag mit dem 22-jährigen Mittelfeldspieler Ramon Cecchini bis Sommer 2015 verlängert. (pd) R A N G L I ST EN A US ZÜGE Fis-Slalom, Wildhaus Herren: 1. Christian Hirschbühl (Österreich) 1:39,76. 2. Daniel Yule (Schweiz; Champex/Ferret) 1:39,79. 3. Kristaps Zvejnieks (Lettland) 1:40,15. 4. Matej Vidovic (Kroatien) 1:40,56. 5. Luca Aerni (Schweiz; Les Barzettes) 1:40,65. 6. Sandro Boner (Schweiz; Zürich/Val Müstair) 1:40,76. 7. Vincent Gaspoz (Schweiz; Dent-Blanche Evolène) 1:40,83. 8. Ralph Weber (Schweiz, Flumserberg) 1:40,89. 9. Bernhard Niederberger (Schweiz; BeckenriedKlewenalp) 1:40,92. 10. Francesco Romano (Italien) 1:40,96. – 41. Loris Locatelli (Schweiz; RG Werdenberg) 1:45,48. 57. Thierry Sinnesberger (Schweiz; RG Werdenberg) 1:47,39. 60. Gian Zelger (Schweiz; Gams) 1:48,94. 62. Linus Mettler (Schweiz; SSC Toggenburg) 1:49,48. 70. Remo Mattle (Schweiz; RG Werdenberg) 1:52,40. Wichtiger Erfolg: Der Vorarlberger Christian Hirschbühl musste zuletzt unten durch, der Slalom-Sieg im ersten Fis-Rennen Bilder Robert Kucera von Wildhaus stellt für ihn eine grosse Genugtuung dar. Im Heimrennen geglänzt: Loris Locatelli fühlte sich auf der vertrauten Piste in Wildhaus sichtlich wohl. Bestzeit im 2. Lauf: Abfahrts-Europacupsieger Ralph Weber findet sich auch im Stangenwald bestens zurecht. «Zwei schöne Läufe» Bester regionaler Skirennfahrer im ersten Fis-Slalom war Loris Locatelli, der für die Renngemeinschaft Werdenberg startet. Der 41. Platz wird seiner Leistung aber nicht gerecht. Viel mehr gilt es hervorzuheben, dass er im Schweizer Vergleich der U18Fahrer Drittbester war. Mit seinem Abschneiden ist Locatelli zufrieden: «Ich fuhr wirklich gut, hatte zwei schöne Läufe. Im 2. Lauf hätte ich aber mehr angreifen müssen.» Er genoss es in vollen Zügen, wieder mal auf dem vertrauten Hang zu fahren. «Es war schön. Ich hatte einen kleinen Heimvorteil, denn die Strecke kenne ich sehr gut.» Er liess es sich nicht nehmen, bereits am Sonntag auf der «Hoxperen» zu trainieren. Endlich wieder auf dem Podest Loris Locatelli befindet sich derzeit im Aufwind. «Es läuft gut. In allen Disziplinen bin ich besser als letzte Saison und ich konnte die Fis-Punkte herunterschrauben», äussert er sich zufrieden. Das Top-Resultat erzielte er jüngst im Super-G von Brigels in der Swiss-Cup-Serie. «Der dritte Rang war der erste Podestplatz seit Langem. Das fühlte sich sehr gut an und ich habe wieder mehr Selbstvertrauen», blickt Locatelli zurück. Mittlerweile ist er in den Speed-Disziplinen stärker und macht diese auch lieber. Dass er es im Slalom dennoch drauf hat, bewies er in Wildhaus. Zum zweiten Rennen tritt er aber nicht an. «Ich muss mal wieder in die Berufsschule, denn ich war schon lange nicht mehr dort», sagt der Teenager mit verschmitztem Lächeln im Gesicht. Marco Fischbachers Mühe mit dem 1. Lauf Am Wochenende fanden in Malbun zwei interregionale Riesenslaloms statt. Nahe der Heimat vermochte von den regionalen Skitalenten vorab Marco Fischbacher vom SSC Toggenburg zu überzeugen. Von Robert Kucera Ski alpin. – Im JO-Skirennen der Interregion Ost in Malbun gab es bei den Knaben zwei verschiedene Sieger und nur ein Teilnehmer bestieg an beiden Wettkampftagen das Siegertreppchen. Anders bei den Mädchen. Hier herrschten auf der Rennpiste Hochegg klare Verhältnisse. Das grosse Liechtensteiner Talent Jessica Hilzinger dominierte die Konkurrenz nach Belieben und erzielte in jedem Durchgang Laufbestzeit. Auch die Ränge zwei und drei waren in beiden Rennen identisch. Bei den Knaben sorgte Michael Hänggi (Brülisau-Weissbad) im ersten Riesenslalom für einen Sieg eines OSSV-Fahrers. Moreno Caplazi (Lenzerheide-Valbella) – im ersten Rennen Dritter – setzte sich am Sonntag klar durch. Zwei sechste Plätze Von Bestzeiten und Podestplätzen konnten die regionalen Skitalente am Wochenende nur träumen. «Vom Rang her bin ich zufrieden. Aber die Zeit könnte besser sein», analysiert der Toggenburger Marco Fischbacher. Er klassierte sich sowohl am Samstag als auch am Sonntag auf Platz sechs und war mit Abstand bester regionaler Teilnehmer bei diesen Rennen. In die Top Ten fuhr ausserdem Adrian Eggenberger (SC Grabserberg) im zweiten Rennen als Zehnter. «Podestplatz liegt drin» Die Interregion-Rennen weisen für Fischbacher einen hohen Stellenwert auf. «Es sind sehr gute Rennen. Die wichtigsten nach den nationalen Rennen», erklärt er. Deshalb will er besonders in diesen Wettkämpfen glänzen und meldet Ambitionen an: «Ein Podestplatz liegt in Interregion-Rennen drin.» Diesen verfehlte Fischba- cher am Samstag um 1,59 Sekunden, tags darauf um 1,25 Sekunden. «Momentan gelingt mir der 1. Lauf nicht gut. Ich weiss nicht, woran es liegt. Aber ich arbeite daran», findet der Skifahrer vom SSC Toggenburg einen Grund, weshalb er nicht aufs Treppchen steigen durfte. Er vermutet, dass er sich im 2. Lauf jeweils weniger unter Druck setzt. Das Endresultat stimmt ihn nicht unglücklich: «Das waren die besten Interregion-Ergebnisse in dieser Saison. Ich bin zufrieden und ich weiss, dass ich es kann.» Spontan fällt Marco Fischbacher von den Rennen in Malbun nur jenes Versäumnis ein, dass er entschlossener aus dem Steilhang hätte herausfahren müssen. IRO-Riesenslalom, Malbun 1. Rennen. Mädchen U16: 1. Jessica Hilzinger (Schaan) 2:05,41. 2. Nicole Good (Sardona Pfäfers) 2:06,70. 3. Patricia Hobi (Flumserberg) 2:08,28. – 20. Lorina Zelger (Gams) 2:18,54. – Knaben U16: 1. Michael Hänggi (Brülisau Weissbad) 2:03,84. 2. Maurus Sparr (Bühler) 2:03,92. 3. Moreno Caplazi (Lenzerheide-Valbella) 2:04,87. – 6. Marco Fischbacher (SSC Toggenburg) 2:06,46. 17. Luca Hollenstein (SSC Toggenburg) 2:10,10. 25. Adrian Eggenberger (Grabserberg) 2:12,71. 33. Josua Elias Mettler (SSC Toggenburg) 2:14,96. 44. Tim Stichel (SSC Toggenburg) 2:19,47. 51. Basil Güttinger (Krummenau) 2:24,36. 2. Rennen. Mädchen U16: 1. Jessica Hilzinger (Schaan) 1:58,71. 2. Nicole Good (Sardona Pfäfers) 2:00,53. 3. Patricia Hobi (Flumserberg) 2:00,73. – Knaben U16: 1. Moreno Caplazi (Lenzerheide-Valbella) 1:57,71. 2. Yannick Gutknecht (Davos) 1:58,68. 3. Gian-Andrea Hehli (Glaris Rinerhorn) 1:58,80. – 6. Marco Fischbacher (SSC Toggenburg) 2:00,05. 10. Adrian Eggenberger (Grabserberg) 2:02,34. 16. Jan Eggenberger (Grabserberg) 2:03,83. 25. Marco Bollhalder (SSC Toggenburg) 2:05,64. 37. Marco Giger (Krummenau) 2:09,24. 39. Mika Stichel (SSC Toggenburg) 2:10,59. Hat noch Reserven: Marco Fischbacher vom SSC Toggenburg gab sein Bestes, zum anvisierten Podestplatz fehlt ihm noch eine Steigerung im 1. Lauf. Kein Wettkampfglück in Malbun: Gina Wessner aus Sax schied in beiden Riesenslaloms aus. Bilder Robert Kucera