Aleppo: “Bitte helft uns! Die Bomben fallen um uns herum aber wir

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Aleppo: “Bitte helft uns! Die Bomben fallen um uns herum aber wir
KIRCHE IN NOT, Syrien – 05.08.2016
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KIRCHE IN NOT
Schweiz/Fürstentum Liechtenstein
Geschäftsführer: Jan Probst
Informationsbeauftragte: Lucia Wicki-Rensch
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6004 Luzern
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Aleppo: “Bitte helft uns! Die Bomben fallen um uns herum aber wir
werden die Menschen mit ihrem Leid nicht allein zurücklassen”
“Die Situation ist kompliziert und wir hören viele widersprüchliche Geschichten. Die einzige
Wahrheit, die wir kennen, ist die, dass die Menschen hier leiden und sterben.” Diese
Worte stammen von Schwester Anne-Françoise, einer französischen Ordensfrau der
Klausurierten und Apostolischen Unbeschuhten Karmelitinnen von Aleppo, die heute
Morgen dem internationalen katholischen Hilfswerk KIRCHE IN NOT (ACN) über das
Martyrium dieser syrischen Stadt, die in den letzten Wochen Schauplatz heftiger
Auseinandersetzungen zwischen der syrischen Regierung und den gegnerischen
Rebellengruppen wurde, berichtete.
Der Konvent der kontemplativen Schwestern liegt in der Universitätsstadt am Stadtrand Aleppos,
in einem Gebiet, in dem noch immer gekämpft wird. ”Wenn die syrische Armee versucht, die
Opposition und andere Gruppen am Eindringen in die Stadt zu hindern, sind die Bombardierung
und der Beschuss wirklich sehr nah bei uns. Gott sei Dank haben sie uns bis jetzt nicht getroffen,
aber wir hören ständig die Granaten über unseren Köpfen.”
Grosse Angst
Die Karmelitinnen, vier von ihnen sind Syrerinnen und zwei Französinnen, haben mehrere
Flüchtlingsfamilien in einem angrenzenden Gebäude ihres Klosters
aufgenommen und sie unterstützen auch andere Familien mit den
wenigen Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen. “Inzwischen
sind es nur noch die Ärmsten, die noch immer in Aleppo bleiben. So
viele Christen haben die Stadt seit Beginn des Krieges verlassen.
Wir haben kein Wasser, keine Elektrizität und es wird unaufhörlich
weitergekämpft. Wer könnte unter diesen Bedingungen
zurückkommen?“ Man muss nicht eigens erwähnen, dass die sechs
Nonnen auch Angst haben, sie bleiben dennoch in der Nähe dieser
Menschen. “Wie können wir diese Menschen in ihrem Leid alleine
lassen? Unsere Gegenwart ist wichtig für sie. Wir beziehen Kraft
und Mut aus dem Gebet; das ist unser Schutz. Die diplomatischen
KIRCHE IN NOT, Syrien – 05.08.2016
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Bemühungen haben nicht gefruchtet. Wir beten einfach
zum Herren, dass der Krieg aufhören möge.”
Land ohne Christen?
Nach Jahren des Kampfes und unaufhörlicher Vertreibung
der Christen, fürchtet Schwester Anne- Françoise dass
immer mehr Familien Aleppo verlassen – einst ein Symbol
des Christentums in Syrien. In der Tat sind seit dem Jahr
2011 von 160 000 Christen in der Stadt nur noch 40 000
übriggeblieben. Schwester Anne-Françoise befürchtet, „dass der Nahe Osten, das Land Christi,
wahrscheinlich frei von Christen sein wird. Das ist unglaublich, jetzt ist die Situation wahrhaft
schrecklich. Und auch für diejenigen, die es verlassen, wird die Krise nicht enden. Sie fühlen sich
vom eigenen Boden entwurzelt und verlieren auch manchmal ihre geistigen Wurzeln.”
Die Schwestern appellieren an die internationale Gemeinschaft und an alle Christen dieser Welt:
“Bitte haben Sie Mitleid mit tausenden von Menschenleben, die durch den Krieg
auseinandergerissen werden. Bitte vergesst uns nicht. Wir brauchen eure Gebete und eure
praktische Hilfe!”
Fotos: Eindrücke aus Aleppo, Syrien (Bilder: KIRCHE IN NOT)
KIRCHE IN NOT ist ein internationales katholisches Hilfswerk, das 1947 von Pater Werenfried van Straaten
(Speckpater) als „Ostpriesterhilfe“ gegründet wurde. Es steht mit Hilfsaktionen, Informationstätigkeit und
Gebet für bedrängte und Not leidende Christen in rund 150 Ländern ein. Seine Projekte sind ausschliesslich
privat finanziert. Das Hilfswerk wird von der Schweizer Bischofskonferenz für Spenden empfohlen.
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