Virenschutz zum Nulltarif - 7 Antivrenprogramme im Test
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Virenschutz zum Nulltarif - 7 Antivrenprogramme im Test
24 Internet Kostenlose Antiviren-Software PCtipp, Februar 2010 ger Alle Virenjä finden Sie .ch, .pctipp unter www WEBCODE 49776 Virenschutz zum NULLTARIF Ein Antivirenprogramm ist für jeden Rechner Pflicht. Doch es muss nicht immer eine teure Sicherheitslösung sein. PCtipp testet sieben kostenlose Virenscanner. ■ von Janis Berneker F ür eine kostenpflichtige Sicherheits-Suite blättern Sie im Schnitt 50 Franken pro Jahr hin. Die Programme beinhalten zwar viele Funktionen, oft werden diese aber gar nicht alle benötigt: Eine Firewall ist seit Windows XP standardmässig an Bord, unerwünschte Werbemails werden von Mailprogrammen wie Thunderbird oder Outlook aussortiert und Phishing-Seiten erkennt jeder aktuelle Webbrowser. Diese Funktionen verlangsamen ausserdem das System und können sogar zu Konflikten führen. Gratis-Antivirenlösungen, die sich nur auf den Virenschutz konzentrieren, sind also durchaus sinnvoll. Ob sie auch genügend Schutz bieten, zeigt dieser Test. Der PCtipp hat insgesamt sieben kostenlose Virenjäger in vier zentralen Bereichen verglichen: Ausstattung, Bedienung, Virenerkennung und Ressourcenverbrauch. Die Gesamtnoten sowie alle Details zu den Testkandidaten lesen Sie in der Tabelle, S. 29. 25 Weitere Sicherheitstipps auf www.pctipp.ch/sicherheit 1 Vorbildlich: Bei Aviras AntiVir Personal lassen sich wichtige Einstellungen bei der Installation festlegen FACHCHINESISCH DNS-Einträge DNS-Server übersetzen Webadressen wie www.pctipp.ch in IP-Nummern (zum Beispiel 193.192.227.3), sodass der Browser darauf zugreifen kann. Dieser Vorgang findet beim Internetprovider statt. Mittels eines lokalen DNS-Eintrags im System kann der DNS-Server des Providers umgangen werden. Benutzerkontosteuerung (UAC) Diese Sicherheitsfunktion wurde in Windows Vista erstmals eingeführt und sorgt dafür, dass Programme nicht automatisch unter den Rechten des angemeldeten Nutzers laufen. Der Anwender muss beim Ausführen eines Programms explizit bestätigen, dass dieses Administratorrechte beanspruchen darf. Alle Virenjäger finden Sie übrigens unter www. pctipp.ch mit WEBCODE 49776 zum Download (Info zum PCtipp-Webcode, S. 5). DIE GETESTETEN ANTIVIRENLÖSUNGEN Alwil Avast! 8 Home Edition AVG Anti-Virus Free Edition 9.0 Avira AntiVir Personal 9.0 Comodo AntiVirus 3.13 Microsoft Security Essentials 1.0 Panda Cloud Antivirus (Beta) PC Tools AntiVirus kostenlose Version 6.1 Hinweis: Ausser Konkurrenz läuft Panda Cloud Antivirus. Die Software befand sich zum Testzeitpunkt noch im Beta-Stadium. Sie war also noch nicht in der fertigen Version erhältlich. Da sie einen interessanten neuen Ansatz verwendet, haben wir sie dennoch in den Test aufgenommen (siehe Box, S. 28). Mittlerweile ist Panda Cloud Antivirus als finale Fassung erhältlich. Zentrale Schutzfunktionen Alle Testkandidaten bieten im Gegensatz zu kostenpflichtigen Antivirenprogrammen weder ein Handbuch noch Zusatzfunktionen wie Firewall (ausser Comodo AntiVirus), Phishing-Filter, Kinderschutz etc. Stattdessen konzentrieren sie sich voll und ganz auf den Virenschutz. Das reicht aber für Heimanwender aus, da die zusätzlichen Sicherheits-Features bereits in Windows, Webbrowsern oder Mailprogrammen integriert sind. Wichtig ist vielmehr, dass ein Virenschutz folgende drei Funktionen mitbringt: ■ On-Demand-Scanner: «On Demand» steht für «auf Abfrage» und meint, dass Sie einzelne Dateien oder den ganzen Computer gezielt auf Viren überprüfen können. Einzelne Dateien oder Ordner kontrollieren Sie meist per Rechtsklick und die entsprechende Option im Kontextmenü. Um den ganzen Computer auf Viren zu untersuchen, müssen Sie hingegen das Programmfenster der Antiviren-Software öffnen. ■ Echtzeit-Virenschutz: Ein Echtzeitschutz (auch Virenwächter genannt) ist Pflicht. Er überprüft im Hintergrund alle Dateien, die Sie herunterladen, kopieren oder öffnen. So hat schädlicher Code keine Chance, Ihr System zu infizieren. ■ Heuristik: Sehr sinnvoll ist eine heuristische Virenerkennung. Um Schädlinge aufzuspüren, nutzen Antivirenprogramme standardmässig sogenannte Signaturen, die sie per Update herunterladen. Damit werden aber nur bereits bekannte Viren identifiziert. Um ganz neue Varianten zu finden, setzen Virenprogramme zusätzlich eine Heuristik ein. Diese prüft Dateien oder Programme auf virentypische Eigenschaften. FAZIT: Sämtliche Testkandidaten erfüllen diese Disziplin mit Bravour. Sie unterstützen die drei zentralen Virenschutzfunktionen. Grosse Unterschiede gibt es hingegen in der Erkennungsrate. Dazu später mehr. Benutzerfreundlichkeit Der PCtipp hat verglichen, wie einfach die Installation der Programme ist, wie gut sich die Virenjäger ins System integrieren und wie bequem sie sich bedienen lassen. INSTALLATION: Die Installation läuft bei allen Programmen unkompliziert ab. Bei einigen Testkandidaten wie Avira AntiVir Personal kann der Anwender wichtige Einstellungen während der Installation anpassen, Screen 1. Das ist lobenswert. Im Gegensatz zu kostenpflichtigen Sicherheits-Suiten haben einige Freeware-Produkte dennoch Nachteile. So installieren die Anwendungen von AVG, Comodo und PC Tools standardmässig eine Toolbar im Internet Explorer. Diese ist unnötig und stört. Glücklicherweise kann die Toolbar bei allen drei Programmen während der Installation weggelassen werden. Die Produkte von Avira, AVG und Panda fragen, ob sie anonyme Informationen ins Internet übertragen dürfen, um den Schutz zu verbessern. Hier würden wir aus Datenschutzgründen ablehnen. Das Antivirenprogramm von Microsoft macht dafür als einziges eine Windows-Echtheitsprüfung. Es läuft somit nicht auf raubkopierten Windows-Versionen. Klare Minuspunkte gibt es für die Virenjäger von Alwil und Panda. Sie verlangen eine Registrierung. Bei Ersterem muss diese sogar jedes Jahr aktualisiert werden. Besonders negativ fällt Comodos Lösung auf: Die Freeware empfiehlt, die ➔DNS-Einträge von Windows zu verändern, um vor betrügerischen Webseiten zu schützen. Diese Einstellung kann aber Internetverbindungsprobleme verursachen. Ausserdem hat Comodo so die Möglichkeit, Ihr Surfverhalten aufzuzeichnen. SYSTEMINTEGRATION: Fast alle getesteten Virenjäger funktionieren problemlos mit dem neuen Windows 7. Sie werden vom System sofort als Virenschutz erkannt. Einige Programme haben aber mit der ➔Benutzerkontosteuerung (UAC) des Betriebssystems Mühe. Während Pandas Software wenigstens nur eine einmalige Bestätigung benötigt, ist beim Öffnen des Alwil-Hauptprogramms jedes Mal eine notwendig. Auch bei Comodos Virenschutz erscheinen regelmässig Windows-Warnhinweise. Am schlechtesten integriert sich die Anwendung von PC Tools. Ständig meldet Windows, dass kein Virenschutz vorhanden sei, Screen 2. Ausserdem ist nach jedem PC-Neustart eine Bestätigung notwendig, damit das Programm ordnungsgemäss läuft. PROGRAMMOBERFLÄCHE: Die Bedienung unterscheidet sich je nach Virenschutz deutlich. Panda und Microsoft halten die Oberfläche ihres Produkts so einfach wie möglich. Das kommt zwar der Übersicht zugute, dafür sind die Einstellungsmöglichkeiten begrenzt. Eine sehr simple Oberfläche hat auch Alwils Virenjäger. Sie gleicht einem Musik-Player und ist deshalb nicht sehr intuitiv zu bedienen. Ausserdem informiert jeweils eine Stimme, wenn ein Update installiert wurde – das nervt. 2 PC Tools ist nicht mit Windows 7 kompatibel 26 Internet Kostenlose Antiviren-Software PCtipp, Februar 2010 Die Oberfläche von Avira AntiVir Personal ist zwar etwas unübersichtlich, bietet dafür viele Einstellungsmöglichkeiten. Störend: Bei Updates und Systemchecks erscheint jedes Mal ein Werbefenster. AVG Anti-Virus ist hingegen übersichtlich, einzelne nicht erwünschte Module wie der Linkscanner lassen sich bequem deaktivieren. Für den Profi bietet das Programm zudem viele erweiterte Einstellungen. Auch die Virenjäger von Comodo und PC Tools machen optisch einen guten Eindruck, die wichtigsten Funktionen sind einfach zu finden. FAZIT: Microsoft Security Essentials ist übersichtlich und integriert sich perfekt ins System. Bei Aviras AntiVir Personal fällt besonders das störende Werbefenster auf. AVGs Anti-Virus Free Edition überzeugt in dieser Disziplin, integriert sich gut und ist klar strukturiert. Programme wie die von Alwil, Panda, Comodo und besonders PC Tools haben mit Windows 7 noch etwas Mühe, sodass sich mehr oder weniger oft die WindowsBenutzerkontosteuerung zu Wort meldet. Avira AntiVir Personal 9.0: Der kostenlose Virenscanner von Avira überzeugt auf der ganzen Linie. Das Programm ist schnell und erkennt die meisten Schädlinge. Nur das Werbefenster beim Update trübt das Bild etwas. NOTE 6 Virenerkennung Um die Leistung der Virenjäger beim Erkennen von Schädlingen zu bewerten, stützen wir uns auf die Resultate des renommierten deutschen Testlabors AV-Test.org. Panda Cloud Antivirus konnte nicht berücksichtigt werden, da es sich zum Testzeitpunkt in der Beta-Phase befand. MALWARE-ERKENNUNG: Besonders wichtig ist die allgemeine Schädlingserkennung. Geprüft wurden von AV-Test.org mehrere Tausend Viren, Würmer, Trojaner sowie andere unerwünschte Malware. Besonders gut ist Aviras AntiVir Personal, das 98,9 Prozent der Schädlinge korrekt aufspürt. Dicht dahinter folgen die Virenjäger von Alwil (98,2 Prozent), Microsoft Security Essentials (97,8 Prozent) sowie AVG (95,8 Prozent). Comodo Antivirus findet nur etwa drei Viertel der Schädlinge, was deutlich zu wenig ist. Die Lösung von PC Tools ist mit einer Erkennungsrate von 51,6 Prozent miserabel. MALWARE-ENTFERNUNG: Bei der Entfernung von Schädlingen liegt Alwil mit 85 Prozent klar vorne. Die Lösungen von AVG und PC Tools folgen mit je 65 Prozent. Der Rest bewegt sich zwischen 40 und 50 Prozent. Auch wenn diese Fähigkeit wichtig ist, hat sie weniger Gewicht als die Erkennungsrate. Der Grund: Nach einer Infektion sollten Sie in der Regel das Betriebssystem komplett neu installieren, denn auch bei einer Entfernungsrate von über 90 Prozent könnte noch ein Schädling im System vorhanden sein. ROOTKIT-ERKENNUNG: Sogenannte Rootkits verstecken schädliche Funktionen tief im System, deshalb sind sie schwierig, zu entdecken. In dieser Disziplin führen erneut Microsoft und Avira das Feld an. Sie spüren laut AV-Test.org sämtliche Rootkits auf. Mit einer Erkennungsrate von 95 Prozent folgt Alwil, knapp dahinter rangieren AVG (90 Prozent) und PC Tools (90 Prozent). Comodos Antivirenanwendung bildet mit 80 Prozent das Schlusslicht. NOTE Microsoft Security Essentials 1.0: Die Gratis-Antivirenlösung von Microsoft ist durchs Band gut. Einzig der Systemcheck dauert etwas lange. Alwil Avast! 8 Home Edition: Alwils Avast! erkennt viele Schädlinge. Allerdings bremst der Virenschutz das System und funktioniert unter dem neuen Windows 7 nicht ganz so perfekt wie die Konkurrenz. AVG Anti-Virus Free Edition 9.0: Der Virenscanner von AVG ist vergleichsweise träge und erkennt nicht ganz so viel Schädlinge wie die besseren Mitbewerber. Die Oberfläche ist dafür übersichtlich und bietet viele Einstellungsmöglichkeiten. 6 NOTE 5 NOTE 4 28 Internet Kostenlose Antiviren-Software PCtipp, Februar 2010 FAZIT: Avira AntiVir Personal erkennt Viren am besten und bietet eine extrem hohe Sicherheit. Einen kleinen Abzug gibt es für vergleichsweise viele Fehlalarme. Deshalb erhalten die Lösungen aus dem Hause Microsoft und Alwil die gleiche Punktzahl, trotz etwas schlechterer Erkennung. Knapp dahinter folgt AVG Anti-Virus. Die beiden Lösungen von Comodo und PC Tools enttäuschen fast durchs Band und bieten keinen ausreichenden Schutz. Ressourcenverbrauch NOTE Comodo AntiVirus 3.13: Comodos Sicherheitslösung findet lediglich drei von vier Schädlingen. Da nützt es auch wenig, dass das Programm besonders schnell scannt. PC Tools AntiVirus kostenlose Version 6.1: PC Tools ist der grosse Verlierer im Test. Sein Virenjäger versagt in allen Bereichen. Die Erkennungsleistung ist miserabel und das System wird stark gebremst. PROGRAMMINFO Panda Cloud Antivirus Das Konzept von Panda Cloud Antivirus ist sehr interessant: Die Virensignaturen werden nicht wie bei der Konkurrenz lokal auf dem PC gespeichert, sondern im Internet (daher der Name «Cloud» für «Wolke»). Somit nutzen Sie stets die neusten Updates, ohne dass Sie diese herunterladen müssen. Zum Testzeitpunkt befand sich die Software noch im Beta-Stadium. Deshalb konnten wir die Erkennungsleistung nicht berücksichtigen. Erste Tests im Internet deuten aber auf eine sehr gute Virenerkennung hin. Punkto Scantempo liegen jedoch die Konkurrenzprodukte vorne. Mittlerweile ist die finale Fassung erschienen. Neues Konzept: Panda Cloud Antivirus 2 NOTE 1 ROOTKIT-ENTFERNUNG: Avira AntiVir Personal und Microsoft Security Essentials merzen alle Rootkits aus. Die Virenjäger von Alwil, AVG und PC Tools folgen mit einer Entfernungsrate von 70 bis 90 Prozent. Comodo schneidet am schlechtesten ab und entfernt nur 60 Prozent. Auch bei Rootkits empfiehlt es sich, Windows nach einer Infizierung neu zu installieren. HEURISTIK: Die Heuristik zeigt, wie zuverlässig ein Antivirenprogramm unbekannte Schädlinge findet. Dazu wurden von AV-Test.org während zweier Wochen keine Updates aufgespielt und anschliessend neue Schädlinge auf den PC losgelassen. An der Spitze liegen erneut die Hersteller Avira und Microsoft, deren Software über die Hälfte der Viren erkennt. Die Anwendungen von AVG und Alwil liegen mit 47,2 bzw. 46,1 Prozent knapp dahinter, gefolgt von Comodos Lösung (41,4 Prozent). Das Programm von PC Tools erkennt nur ein Drittel der neuen Bedrohungen. ADWARE/SPYWARE: Diese Kategorie umfasst Programme, die Informationen zum Surfverhalten oder andere Daten ausspionieren und ins Internet verschicken. Die Programme von Alwil, Avira, AVG und Microsoft liegen mit einer Erkennung von um die 93 Prozent fast gleichauf. Viel schlechter sind die Produkte von Comodo (67 Prozent) und PC Tools (39 Prozent). Der Ressourcenverbrauch ist ein sehr wichtiges Kriterium. Schliesslich soll der Benutzer trotz Virenschutz in einem anständigen Tempo am PC arbeiten können. Gerade auf älteren Systemen oder schwachen Notebooks ist ein kluger Umgang mit Systemressourcen zentral. Für den Test wurde eine neue Windows-7-Installation in einer ➔Virtuellen Maschine verwendet. Somit waren die Voraussetzungen für jedes Programm identisch. Zudem haben wir alle Messungen mindestens zweimal erhoben und den Schnitt berechnet. WINDOWS-START: Virenjäger machen sich beim Windows-Start immer bemerkbar. Unsere ungeschützte Windows-Installation benötigte nur eine Minute, bis das System bereit war. Im Test bremsten alle Produkte den Startvorgang deutlich. Am wenigsten schlimm war es bei Microsoft Security Essentials und Panda Cloud Antivirus, die den Start um 16 Sekunden verzögerten. Die Tools von Avira und Comodo verlängerten die Startzeit um die 20 Sekunden. Die Produkte von Alwil und AVG waren nochmals 10 Sekunden langsamer. Der Virenschutz von PC Tools erhöhte die Startzeit um 48 Sekunden. PROGRAMMSTART: Ein Antivirenprogramm sollte möglichst unbemerkt im Hintergrund arbeiten. Da die Produkte stetig Dateien scannen, verzögern sie aber meist den Start von Programmen. Für unseren Test haben wir Photoshop CS4 verwendet, das bereits eine lange Startzeit hat und deshalb die Unterschiede gut aufzeigt. Am geringsten war die Startverzögerung bei den Programmen von AVG, Avira sowie Microsoft. Sie lag zwischen 2 und 4 Sekunden. Dies ist vernachlässigbar, da Photoshop auf unserem Testsystem ohnehin 16 Sekunden für den Start benötigte. Bei den Lösungen von Comodo, Alwil und Panda war die Verzögerung mit 7 bis 10 Sekunden bereits deutlich spürbar. Richtig miserabel schnitt wiederum der Virenjäger von PC Tools ab; der Programmstart von Photoshop dauerte fast zwei Minuten länger. ARBEITSSPEICHER: Der Arbeitsspeicher (kurz RAM) sollte durch ein Antivirenprogramm möglichst wenig belastet werden, da sich dies auf die PC-Gesamtleistung auswirkt. Auffällig: Bis auf eine Ausnahme beanspruchten sämtliche Testkandidaten zwischen 47 und 65 MB RAM. Dieser Wert ist vernachlässigbar, da Systeme heute meist mit mindestens einem Gigabyte ausgestattet sind. Nur AVGs Produkt lag mit einer Speicherbelegung von 111 MB deutlich über der Konkurrenz. Aber auch dieser Wert ist akzeptabel. 29 Weitere Sicherheitstipps auf www.pctipp.ch/sicherheit TESTÜBERSICHT Kostenlose Antivirenprogramme Hersteller Programm Malware › Erkennung › Entfernung Rootkit › Erkennung › Entfernung › Heuristik › Adware/Spyware Verzögerung › Windows-Start › Programmstart › Arbeitsspeicher › Speicherplatz Systemcheck (9 GB) Bewertung Alwil Avast! 8 Home Edition › 98,2% › 95% › 46,1% › 29 Sekunden 10:15 Minuten Bedienung: 75% › 85% › 90% › 92% › 9 Sekunden › 59 MB › 98 MB Erkennung: 95% Note2 NOTE 5 Ressourcenverbrauch: 80% AVG Anti-Virus Free Edition 9.01 › 95,8% › 90% › 47,2% › 30 Sekunden › 65% › 80% › 94% › 2 Sekunden › 111 MB › 359 MB 38:55 Minuten Bedienung: 90% Erkennung: 85% NOTE 4 Ressourcenverbrauch: 70% Avira AntiVir Personal 9.0 › 98,9% › 100% › 52,7% › 19 Sekunden › 50% › 100% › 92% › 3 Sekunden › 51 MB › 220 MB 18:09 Minuten Bedienung: 85% Erkennung: 95% NOTE 6 Ressourcenverbrauch: 100% Comodo AntiVirus 3.13 › 74,6% › 80% › 41,4% › 20 Sekunden › 40% › 60% › 67% › 7 Sekunden › 62 MB › 426 MB 13:41 Minuten Bedienung: 50% Erkennung: 50% NOTE 2 Ressourcenverbrauch: 90% Microsoft Security Essentials 1.0 1 › 97,8% › 100% › 52,1% › 16 Sekunden › 50% › 100% › 93% › 4 Sekunden › 65 MB › 186 MB 34:52 Minuten Bedienung: 100% Erkennung: 95% NOTE 6 Ressourcenverbrauch: 95% Panda Cloud Antivirus (Beta) › nicht getestet › nicht getestet › nicht getestet › nicht getestet › nicht getestet › nicht getestet › 16 Sekunden PC Tools AntiVirus kostenlose Version 6.1 › 51,6% › 90% › 33,2% › 48 Sekunden › 65% › 70% › 39% › 112 Sekunden › 10 Sekunden › 52 MB › 182 MB 44:05 Minuten › 47 MB › 258 MB war nicht durchführbar Bedienung: 85% Erkennung: nicht getestet Ressourcenverbrauch: 80% Bedienung: 30% Erkennung: 30% keine Note NOTE 1 Ressourcenverbrauch: 10% Notenwert: 1 = schlecht; 2 = ungenügend; 3 = genügend; 4 = gut; 5 = sehr gut; 6 = ausgezeichnet. 1 Die Erkennungsleistung wurde bei der Vorgängerversion getestet 2 Gewichtung für die Gesamtnote: 60 Prozent Erkennung, 30 Prozent Ressourcenverbrauch, 10 Prozent Bedienung Stand Januar 2010 SPEICHERPLATZ: Am wenigsten Festplattenplatz benötigte Alwils Software. Sie gab sich mit weniger als 100 MB zufrieden. Microsoft Security Essentials und Panda Cloud Antivirus beanspruchten das Doppelte für sich, gefolgt von den Programmen der Hersteller Avira und PC Tools (220 bzw. 258 MB). AVGs Tool belegte 359 MB, Comodos Virenjäger sogar 426 MB. Bei Letzteren waren vor allem nicht entfernte Installationsdateien am schlechten Ergebnis schuld. SYSTEMCHECK: Zum Schluss haben wir verglichen, wie lange die Virenjäger für einen kompletten System- und Laufwerkcheck benötigen. Dazu wurden die Standardeinstellungen verwendet und rund 9 GB geprüft. Die Unterschiede sind gross: Während Alwils Virenjäger das System bereits nach 10:15 Minuten durchforstet hatte, benötigten die Produkte von Comodo und Avira bereits 13:41 bzw. 18:09 Minuten. Bei den restlichen Programmen dauerte ein ausführlicher Systemcheck zwischen 35 und 44 Minuten. Besonders ärgerlich: AVGs Software war nicht nur langsam, sondern der Fortschritt wurde nirgends angezeigt. Das ebenfalls sehr träge Programm von PC Tools stürzte während des Scans stets ab, sodass kein Wert ermittelt werden konnte. Besonders negativ fällt das Produkt von PC Tools auf, das nicht nur langsam ist, sondern den Systemcheck immer mit einem Fehler abbricht. FAZIT: Avira AntiVir Personal liegt auch in dieser Disziplin an der Spitze und überzeugt durch eine hohe Scangeschwindigkeit. Microsoft Security Essentials folgt wegen des langsamen Systemchecks auf Platz 2. Dahinter wird es eng: Das Produkt von Comodo prüft ebenfalls schnell, frisst aber sehr viel Speicherplatz. Alwils Avast! verlangsamt den Windows-Startvorgang deutlich, scannt aber den PC in flotten 10 Minuten. Bei Pandas Lösung ist beides nicht optimal. Schlussfazit: gratis und gut FACHCHINESISCH Virtuelle Maschine Hierbei handelt es sich um eine Simulation eines Rechners inklusive Betriebssystem. Diese virtuelle Maschine läuft in einem separaten Programmfenster und ermöglicht es, Anwendungen zu installieren und zu nutzen, ohne das Hauptsystem zu beeinflussen. Die Virenjäger Comodo AntiVirus und PC Tools AntiVirus sollten Sie unbedingt meiden. Sie erkennen zu wenig Schädlinge. Zudem ist Letzteres auch noch äusserst instabil. Alle anderen Testkandidaten bieten genügend Schutz vor Schädlingen. Sie können als Alternative zu kostenpflichtigen Antiviren-Tools empfohlen werden. In unserem Test überzeugten vor allem zwei Produkte: Avira AntiVir Personal und Microsoft Security Essentials. Beide punkten mit einer ausgezeichneten Erkennungsleistung. Punkto Tempo liegt Aviras Programm wegen des schnellen Systemchecks vorne, dafür überzeugt die Microsoft-Lösung durch eine perfekte Integration ins System. Auch zu empfehlen sind Alwil Avast! und AVG Anti-Virus. Pandas Lösung war zum Testzeitpunkt noch in der Beta-Phase, machte aber bereits einen guten Eindruck. ■