Management mobiler Arbeit
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Management mobiler Arbeit
Management mobiler Arbeit – neue Anforderungen Prof. Dr. Hartmut Schulze, Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW 15.05.2014, KV, Fachtagung Home Office … zur Einstimmung √ technische Lösung Eigenverantwortung Auszüge aus NZZ (C. Jacquemart 5.1.2014 ) www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 2 Mythen früher und heute – genauso falsch… Quelle: Technikmuseum Mannheim www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit Schat & Flüter-Hofmann, 2012, S. 15 [email protected] 3 Agenda • Ausgangssituation: Verbreitung mobil-flexibler Arbeit • Vor- und Nachteile mobil-flexibler Arbeit • Voraussetzungen für erfolgreiche mobil-flexible Arbeit • Diskussion www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 4 Worum geht es? • „Örtlich und zeitlich flexibles Arbeiten“, d.h. • unabhängig von fixen Orten und Zeiten • Arbeitsplatz im Unternehmen vorhanden • festes Anstellungsverhältnis • Beispiele: • Immer Freitags im Home Office • Im Zug auf der Rückreise Emails bearbeiten • BeraterInnen: je nach Bedarf beim Kunden, unterwegs, zu Hause www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 5 (Nur) in jeder zweiten Firma ist raum-zeitlich flexible Arbeit möglich NZZ am Sonntag, 03.03.2013 www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 6 Verbreitung von gelegentlichem und überwiegendem Home Office • Anteil der Arbeitnehmenden 2012: • Schweiz: zwischen 16% (Eurostat 2012) • Deutschland: 8% EU: 10% (Eurostat 2012) • aber: 66% der Arbeitnehmenden wünschen sich die Möglichkeit, teilweise von zu Hause aus zu arbeiten (HR-Barometer, Uni/ETH Zürich 2010) • die Berufsgruppen mit den grössten Anteilen sind: IT-Kräfte, Lehrer/Hochschullehrer, Richter, Anwälte, Geschäftsleute, Ingenieure, Wissenschaftler www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 7 Dienstleistungswirtschaft: Beschäftigungsentwicklung in den Sektoren (Bell 1973; S. 35; http://stats.oecd.org/; http://de.statista.com) Land Landwirtschaft Industrie 1969 2000 1969 2000 10,6 2,3 1,6 48,0 33,8 Großbritannien 3,1 1,5 1,2 47,2 USA 5,2 1,7 1,5 Frankreich 16,6 3,3 Russland 45,0 Türkei 1969 2000 28,4 41,4 63,6 69,9 25,1 19,1 49,7 73,2 79,6 33,7 23,0 17,2 61,1 75,1 81,1 2,4 40,6 22,4 17,8 42,8 74,1 79,7 14,5 9,7 28,0 28,4 27,9 27,0 57,1 62,3 67,7 35,9 25,4 14,2 23,9 26,4 17,9 40,0 48,0 China 71,0 50,0 34,8 12,0 22,3 29,5 17,0 27,7 35,7 Japan 33,0 5,0 3,8 28,0 31,2 26,0 39,0 63,7 70,2 Deutschland 2011 Dienstleistung 2011 2011 Schweiz 2012: 4,73 Mio. Erwerbstätige bzw. 3,96 Mio. Beschäftigte. • • • Von den Erwerbstätigen arbeiten rund 3,5% im 1. Sektor (Urproduktion) 23% im 2. Sektor (Industrie) und 74% im 3. Sektor (Dienstleistung) www.fhnw.ch/ifk Raum-zeitliche Flexibilität, [email protected] 08.05.2013 8 Kern der Veränderung: Die Grenzen von Arbeit verändern sich www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 9 Studien zum flexiblen Arbeiten an der FHNW (Auswahl) Schweizerische Umfrage «Home Office 2012» Im Rahmen des Schweizer Home Office Day Befragung von „Home Office Routiniers“ Studie «WorkAnywhere» Effekt von flexiblem Arbeiten auf die Pendlerspitzen Mitarbeitende von SBB und Swisscom N = 228 N = 295 Studentische Werkstatt «Policy für mobil-flexibles Arbeiten» Studie in 6 Partnerunternehmen Interviews (N = 16) Fragebogen (N = 102) Vergleich Ist/Soll www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 10 Agenda • Ausgangssituation: Verbreitung mobil-flexibler Arbeit • Vor- und Nachteile mobil-flexibler Arbeit • Voraussetzungen für erfolgreiche mobil-flexible Arbeit • Diskussion www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 11 Profil der mobil-flexiblen Routiniers • arbeiten im Schnitt etwas mehr als 50% im Main Office, zu je ca. 20% im Home Office und bei Kunden vor Ort sowie 10% unterwegs Wo erbringen Telependelnde normalerweise ihre wöchentliche Arbeitszeit? • ca. 50% der Stichprobe arbeitet in einem Einzelunternehmen oder KMU • etwas über 70% pendeln regelmässig mindestens 30 Minuten / Tag • 60% der Stichprobe hat eine anteilige Führungsposition bis hin zu Mitgliedschaft in der Geschäftsführung (16%) Es handelt sich um eine Stichprobe überzeugter und erfahrener mobiler und flexibler DienstleisterInnen, die auch im Home Office arbeiten (i.V. Gisin, Schulze & Degenhardt, 2014) www.fhnw.ch/ifk Raum-zeitliche Flexibilität, [email protected] 08.05.2013 12 Vorteil: Mehr Zufriedenheit «Während WorkAnywhere hat sich... meine allgemeine Arbeitszufriedenheit 40% 59% mein persönliches Wohlbefinden 37% 59% die Zufriedenheit mit meiner Arbeitgeberin verschlechtert www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit 51% nicht verändert [email protected] 49% verbessert 13 Vorteil: Mehr Produktivität «Wie schätzen Sie Menge bzw. Qualität Ihrer geleisteten Arbeit während WorkAnywhere gegenüber zuvor ein?» 50% Menge der geleisteten Arbeit 25% Qualität der Arbeit 0% deutlich geringer www.fhnw.ch/ifk etwas geringer gleich Mobil-flexible Arbeit etwas höher deutlich höher [email protected] 14 Vorteile infolge mobiler und flexibler Arbeit weniger Reisezeit 86% flexibel entscheiden wann ich arbeite Autonomie Arbeitsweise 92% mehr Nähe zur Familie haben 74% Arbeits- & Privatleben in Einklang bringen 83% zufriedener mit der Arbeit 82% Arbeitsleistung hat sich verbessert 73% Erledigen von Arbeiten die im Büro nicht… 88% ungestört in Ruhe arbeiten 95% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Online Befragung Home Office Day, 2012, N=295) (Gisin, Schulze, Knöpfli & Degenhardt, 2013) www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 15 Weitere Vorteile und Nutzen „Für kreative und konzeptionelle Arbeiten müssen Gedanken und Ideen reifen.“ „Arbeitszeit selber einteilen und shoppen gehen, wenn alle anderen arbeiten.“ „Man bekommt keine internen Intrigen mit im Geschäft, kein Mobbing. Man ist zwangsläufig neutral.“ www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 16 54% vermissen den spontanen informellen Austausch Nach durchschnittlich 1-2 Tagen Home Office wird eine Begegnung mit KollegInnen im Main Office gewünscht Nach durchschnittlich 4.5 Tagen möchten die Routiniers ihren Vorgesetzten treffen Aber: stärkere Streuung Zeitraum, nach dem es wichtig ist, sich mit den Kolleg/innen wieder face-to-face zu treffen? (N = 291) (Gisin, Schulze, Knöpfli & Degenhardt, 2013) www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 17 Risiko: Entgrenzung der Arbeit www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 18 Risiko: Gesundheit und Wohlbefinden •insgesamt gute Gesundheitswerte bei den Home Office Routiniers •bei 31% deuten die Werte der Effort-Reward-Imbalance (ERI) auf ein etwas erhöhtes Krankheitsrisiko hin •54% geben leichte bis mittelschwere Einschlafstörungen an Angespannte Situation deutet auf ein «Nicht-Abschalten-Können» hin, z.B. wegen Arbeit am späten Abend www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 19 Veränderungen der Fähigkeit, nach der Arbeit abschalten zu können (entnommen aus Gerlmaier & Latniak, 2013, S. 174). Angaben in Prozent www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 20 Häufigste Nennungen psychischer Belastungen bei ITFachkräften mit Projektarbeit (entnommen aus Gerlmaier & Latniak, 2013, S. 177). www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 21 Mittelwertunterschiede bei Ressourcen nach hoch bzw. gering beanspruchten Beschäftigten (aus Gerlmaier & Latniak, 2013: 184) www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 22 Weitere Nachteile und Risiken „Man arbeitet mit vielen Unterbrüchen und zieht es bis spät in den Abend hinein.“ „Der Aufwand wird für die im Büro Anwesenden grösser (Telefondienst, Terminfindung, ...)“ „Das Büro zu Hause ist immer auf Abruf bereit. Da ist die Versuchung manchmal gross noch kurz was zu erledigen, auch wenn gerade Samstag ist.“ „Kontakt zu Kollegen muss aktiv selbst gesucht werden.“ „Manchmal arbeitet man von zu Hause noch mehr als im Büro um zu zeigen, dass es geht.“ www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 23 Agenda • Ausgangssituation: Verbreitung mobil-flexibler Arbeit • Vor- und Nachteile mobil-flexibler Arbeit • Voraussetzungen für erfolgreiche mobil-flexible Arbeit • Diskussion www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 24 Mobil-flexible Arbeit: Gestaltungsansätze Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Handeln Individuum/ Gruppe Organisation Orte / Räume www.fhnw.ch/ifk Aufgaben Office work Technologie Mobil-flexible Arbeit [email protected] 25 Bedingungen für den Erfolg: Technik „Welche dieser Geräte oder Technologien stehen Ihnen für die Arbeit zu Hause zur Verfügung?“ (Mehrfachantworten möglich) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Desktop Computer (privat) Notebook (privat) Notebook (geschäftlich) Tablet (z.B. iPad) Drucker Kopierer Remote Access Service RAS Wireless LAN (zu Hause) Mobile Unlimited Swisscom Smartphone als Hotspot (Tethering) SBB kein Internetzugang www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 26 Führung über IT-Strategie? Grundlage: 50 Interviews in Bereichen Manufacturing, IT Consulting, Government Köffer et al., 2014, S. 11 www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 27 Bestimmen wir über die Technologie oder bestimmt die Technologie uns? www.bonkersworld.net www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 28 Mobil-flexible Arbeit: Gestaltungsansätze Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Handeln Individuum/ Gruppe Organisation Orte / Räume www.fhnw.ch/ifk Aufgaben Office work Technologie Mobil-flexible Arbeit [email protected] 29 Bedingungen für den Erfolg: Individuell „Die Arbeit von zu Hause oder von unterwegs erfordert gewisse persönliche Fähigkeiten. In welchen Bereichen haben Sie persönlich während WorkAnywhere dazugelernt?“ 0% 20% Selbstdisziplin (Arbeit) Selbstdisziplin (persönliches) Koordination mit Kollegen/-innen 24% nichts Neues dazugelernt viel dazugelernt 100% 15% 52% 29% Richtigen Ort für eine Tätigkeit wählen 80% 45% 31% 25% Mobil-flexible Arbeit 60% 39% Arbeit besser planen/organisieren www.fhnw.ch/ifk 40% 52% 50% 47% 16% 18% 23% 26% ein bisschen dazugelernt sehr viel dazugelernt [email protected] 30 HOD Befragung 2012: Neues Profil -> Integrierer und Segmentierer Männer Frauen 43% Integrierer Segmentierer 57% Segmentierer Integrierer 54% Integrierer 46% Segmentierer Segmentierer Integrierer «Integrierer» können Privat-/Freizeit-/Familienbereich gut mit der Arbeit verbinden, ziehen keine harten Trennlinien; arbeiten auch zu Hause und kümmern sich um privates während der Arbeit «Segmentierer» ziehen möglichst harte, wenig durchlässige Grenzen (Gisin, Schulze, Knöpfli & Degenhardt, 2013, in prep.) www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 31 Bedingungen für den Erfolg: Individuell Mehr Selbstkenntnis: Mehr Selbstdisziplin: •eigene Arbeitsweise • fokussieren •produktive und un-produktive (Tages-)zeiten • eigene Regeln und Grenzen einhalten •typische Ablenkungen • Ablenkungen widerstehen •gewünschte Grenzen zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit • Überarbeitung vermeiden [email protected] 32 Mobil-flexible Arbeit: Gestaltungsansätze Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Handeln Individuum/ Gruppe Organisation Orte / Räume www.fhnw.ch/ifk Aufgaben Office work Technologie Mobil-flexible Arbeit [email protected] 33 Veränderte Anforderungen (N=291) …führen zu neuen Anforderungen an Kader & Mitarbeitende Neue Anforderungen an Führungskräfte Neue Anforderungen an Mitarbeitende 0% 20% 40% 60% 80% 100% Inwiefern wurden Regeln mit Vorgesetzten bzgl. der Arbeit im Home Office verabredet? (N=291) 50% 40% 30% 20% 10% 0% Schriftlich explizit Mündlich explizit verabredet verabredet www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit Nebenbei / informell besprochen Keine Absprachen über Regeln (Weichbrodt et al., 2013) [email protected] 34 Bedingungen für den Erfolg: Policy Wie sind diese Regeln formalisiert ( IST)? Wie sollten diese Regeln Ihrer Meinung nach formalisiert sein ( SOLL)? 47 50 32 45 40 30 35 27 30 21 13 25 20 4 15 10 9 4 10 2 5 5 0 keine Antwort www.fhnw.ch/ifk weiss nicht / ich kann dies nicht einschätzen nicht explizit vereinbart und auch informell nicht vorhanden Mobil-flexible Arbeit nicht explizit vereinbart, aber informell vorhanden („ungeschriebene Regel“) mündlich explizit vereinbart schriftlich festgehalten [email protected] 35 Bedingungen für den Erfolg: Policy Auf welcher Ebene Ihrer Organisation wird entschieden bzw. geregelt, wer mobil-flexibel arbeiten darf ( IST)? Auf welcher Ebene Ihrer Organisation sollte Ihrer Meinung nach entschieden bzw. geregelt werden, wer mobil-flexibel arbeiten darf ( SOLL)? 38 32 40 35 25 26 22 30 25 20 10 6 15 10 5 6 9 3 4 0 7 3 3 1 4 5 0 keine Antwort www.fhnw.ch/ifk weiss nicht, kann dies nicht einschätzen es gibt keine Entscheide oder Regelungen Jede/r Mitarbeiter/in kann autonom entscheiden individuell in Absprache mit der direkt vorgesetzten Person Mobil-flexible Arbeit gemeinsam in Absprache mit dem Team alleinig durch die vorgesetzte Person des Teams ohne Absprache auf der Ebene von Abteilung / Bereich / Organisationseinheit [email protected] auf der Ebene der Geschäftsleitung 36 Was sollte in einer Policy auf welche Weise geregelt werden? Vereinheitlichung Handlungsspielraum detaillierte Regeln allgemeine Regeln Compliance, unerwünschtes Verhalten verhindern Vertrauen, erwünschtes Verhalten herbeiführen Wenig Erfahrung Viel Erfahrung Formalisierung gemeinsames Verständnis geplanter Einsatz von mobil-flexibler Arbeit Autonomie über mobil-flexible Arbeit … mit zunehmender Erfahrung werden die Policys vager und weniger restriktiv (mehr in Richtung einer Wegleitung) (Bratoljic, Baumgartner & Tanner, 2013) www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 37 Bedingungen für den Erfolg: Führung „Welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Erfolgsfaktoren für flexibles Arbeiten?“ Anzahl Nennungen davon an 1. Stelle Vertrauen 21 14 Eigenverantwortung, (Selbst-)Disziplin, Selbständigkeit 23 8 Tools, Infrastruktur, etc. 19 4 Der meiste Widerstand bei der Umsetzung kommt vom unteren und mittleren Management. Denn: Führen von flexiblen Mitarbeitenden erfordert... •Ziel- und ergebnisorientiertes Führen •Kontrolle abgeben, Vertrauen aufbauen •passende Regeln und Abmachungen finden ... zusätzlich zum üblichen Tagesgeschäft www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 38 Das FlexWork-Phasenmodell Phase 1: Ortsgebundene Arbeit Phase 2: Flexible Arbeit als Ausnahme Phase 3: Umbruch / schleichende Ablösung Phase 4: Flexible Arbeit weitgehend etabliert Phase 5: NetzwerkUnternehmen Infrastruktur / Architektur Technologie Regelungen Führung Werte & Normen (Weichbrodt et al., 2014, i.V.) www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 39 Befragung mittels einer zweigeteilten repräsentativen Stichprobe Sektor Wissensintensive Dienstleistungen Öffentliche Verwaltung Beispiele: IT, Telekommunikation, Finanzen, Versicherungen, Treuhand, Unternehmensberatungen, Architektur, Werbung Gemeindeverwaltungen, Kantonale und Bundesämter, Sozialversicherung, Militär Anzahl in der Stichprobe: 230 193 Anzahl Schweiz: ca. 99‘000 ca. 2‘800 Beschäftigte Schweiz: ca. 680‘000 ca. 408‘000 Wirtschaftsleistung: 35% der nominellen Wertschöpfung (KOF, 2005) n/a Hypothesen: • bereits recht flexibel • viel Potenzial • eher weniger flexibel • viel Potenzial (Weichbrodt et al., 2014, i.V.) www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 40 Ergebnisse: Sektor wissensintensive Dienstleistung und öffentliche Verwaltung Wissensintensive DL Phase 5 2% öffentliche Verwaltung Phase 5 0% Phase 4 0% Keine Phase 1 Zuord10% nung 12% Phase 4 16% Keine Zuordnung 7% Phase 1 14% Phase 2 25% Phase 3 16% Phase 2 63% Phase 3 35% (Weichbrodt et al., 2014, i.V.) www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 41 Unterschiede zwischen den Dimensionen Phase 1: Ortsgebundene Arbeit Infrastruktur / Architektur Technologie Phase 2: Flexible Arbeit als Ausnahme 1.5 Phase 3: Umbruch / schleichende Ablösung Phase 4: Flexible Arbeit weitgehend etabliert Phase 5: NetzwerkUnternehmen 2.1 1.8 Regelungen 2.5 3.1 2.1 Führung 2.7 Werte & Normen 2.0 3.3 2.9 Sektor Wissensintensive Dienstleistungen M = 2.8 Öffentliche Verwaltung www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit M = 2.0 (Weichbrodt et al., 2014, i.V.) [email protected] 42 Unterschiede zwischen Grossunternehmen und KMU (Wissensintensive DL) Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 Phase 5 Gross 2% M=2.7 KMU M=2.7 12% 0% 41% 41% 26% 20% 16% 40% 40% 60% 19% 80% 3% 100% (Weichbrodt et al., 2014, i.V.) www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 43 Bedingungen für den Erfolg: Organisation • Flexibilität organisatorisch ermöglichen: Regelungen, Technik, Architektur • Optimale Nutzung der Flexibilität fördern: Schulungen, Führung/Kultur, Aufgabenangemessenheit Online-Schulung: Führung bei mobil-flexibler Arbeit • Paradox: Organisationen müssen Mitarbeitende darin unterstützen, sich vom Unternehmen bzw. von der Arbeit abzugrenzen • Grenzen der Flexibilität anerkennen: Home Office ist nicht für jeden passend www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 44 Mobil-flexible Arbeit: Gestaltungsansätze Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Handeln Individuum/ Gruppe Organisation Orte / Räume www.fhnw.ch/ifk Aufgaben Office work Technologie Mobil-flexible Arbeit [email protected] 45 Wie müssen Räume gestaltet sein, wenn im Kern der Arbeit der Umgang mit Wissen steht? http://www.vitra.com/ de-ch/office/ www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit http://www.vitra.com/ de-ch/office/ http://pinterest.com/pin/254946028877179774/ [email protected] 46 Welche Anforderungen stellen mobil-flexible Wissensarbeitende an Büroräume? 54% der Befragten in der HOD Online Studie vermissen den spontanen informellen Austausch mit den Arbeitskollegen! Anforderungen • Orte des Informellen • Transparenz: wer ist da? • Einzelarbeit mit «social facilitation» • … www.fhnw.ch/ifk „Erstes Traktandum: Neue Policy zum flexiblen Arbeiten“ Quelle: Joe Lynch auf http://hbr.org/web/slideshows/cartoon/1112/6-slide Mobil-flexible Arbeit [email protected] 47 Pilot-Szenario Virtuelles Café an der FHNW Virtuelle Cafe-Technologie von CISCO zwei Cafeterias in Brugg und Muttenz für 3 Monate verbunden ergänzt um verteiltes Gaming mittels X-Box Technologie von Microsoft Voraussetzungen für informelle, computer-vermittelte Kommunikation • Konzentration geeigneter Personen • Geringe Verhaltenskosten • Gemeinsamkeiten (z.B. Aufgaben) • Gemeinsame Arbeitsumgebung • Reichhaltigkeit übertragener Informationen • Vertraulichkeitsregulation. www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit Split-Screen Technologie (Hochschule Gestaltung und Kunst FHNW) [email protected] 48 Agenda • Ausgangssituation: Verbreitung mobil-flexibler Arbeit • Vor- und Nachteile mobil-flexibler Arbeit • Voraussetzungen für erfolgreiche mobil-flexible Arbeit • Diskussion www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 49 Fazit und Diskussion jedes zweite Unternehmen bietet Möglichkeiten für mobilflexible Arbeit an Wissen Kompetenz 66% der Mitarbeitenden würden gerne raumzeitlich flexibler arbeiten Individuum/ Gruppe Organisation Aufgaben Office work Orte / Räume Vorteile eines «ja, aber richtig» sind nachgewiesen für - Individuum - Organisation - Gesellschaft www.fhnw.ch/ifk Technologie Mobil-flexible Arbeit Technologie Mitarbeitende und Organisationen profitieren von dem passenden Einsatz mobil-flexibler Arbeitsweisen Kultur [email protected] 50 www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 51 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!! Hartmut Schulze Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW Institut für Kooperationsforschung und –entwicklung Riggenbachstrasse 16 4600 Olten [email protected] www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 52 Literatur verwendet im Vortrag Bratoljic, Ch., Baumgartner B. & Tanner (2013). Policy mobil-flexible Arbeit – ein Spannungsfeldvzwischen Regelungsbedarf und Wunsch nach Flexibilität. Studierendenarbeit. Olten: FHNW Brenke, K. (2014). Heimarbeit: Immer weniger Menschen in Deutschland gehen ihrem Beruf von zu Hause aus nach. DIWWochenbericht, (8), 131–140. Gisin, L, Schulze, H., Knöpfli, D. & Degenhardt, B. (2013). Schweizerische Umfrage “Home Office 2012”. Retrieved from: http://www.fhnw.ch/aps/ifk/ifk-projekte/aktuelle-projekte/home-office-2012/home-office-2012 Grote, G., & Staffelbach, B. (2010). Schweizer HR-Barometer 2010. Arbeitsplatzflexibilität und Familie. Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung. Köffer, S., Ortbach, K., Walter, N., Niehaves, B. & Becker, J. (2014). Integration für Alle! Die Intensivierung der Vermischung von Privat- und Arbeitsleben durch IT-Consumerization. Vortrag auf Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft, München, 14.03.2014. Schulze, H., & Weichbrodt, J. (2012). Refugium für selbstbestimmtes Arbeiten Homeoffice ist auch für KMU ein Thema. KMU Life, (01), 10–11. Schat, H.-D., & Flüter-Hofmann, C. (2012). Warum Telearbeit? Neue Erkenntnisse zu einem bewährten Konzept. ASU Protect, (1), 16–19. Weichbrodt, J., Sprenger, M., Steffen, M., Tanner, A., Meissner, J., & Schulze, H. (2013). WorkAnywhere (28 S.). Bern. Retrieved from: http://www.sbb.ch/sbb-konzern/ueber-die-sbb/der-umwelt-verpflichtet/nachhaltige-mobilitaet/mobilesarbeiten.html www.fhnw.ch/ifk Mobil-flexible Arbeit [email protected] 53