PROGRAMM - Beethoven Orchester Bonn

Transcrição

PROGRAMM - Beethoven Orchester Bonn
Wir spielen für Dich!
2. KAMMERKONZERT
RHEINHOTEL DREESEN
Sonntag, 5. Februar 2012, 18 Uhr
Rheinhotel Dreesen
Vokalreise nach Frankreich
Nuria Rial Sopran
Juan Miguel Murani Klavier
PROGRAMM
Wir spielen für Dich!
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Foto: Barbara Aumüller
Jede Note
Leidenschaft
PROGRAMM
Verehrtes Publikum,
wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass die
Kammerkonzerte am 5. März und 3. Juni wieder in den
Räumen von La Redoute stattfinden können.
Der Konzertbeginn verschiebt sich auf 18.30 Uhr.
Vokalreise nach Frankreich
Vincent D’Indy (1851-1931)
Madrigal op. 4 (1872)
Gabriel Fauré (1845-1924)
Les Roses d’Ispahan op. 39/4 (1884)
Clair de Lune op. 46/2 (1887)
Notre amour op. 23/2 (1879)
Claude Debussy (1862-1918)
Vier Préludes für Klavier solo (1909-12)
Bruyères (2. Heft, Nr. 5)
Général Lavine-Eccentric (2. Heft, Nr. 6)
Voiles (1. Heft, Nr. 2)
Feux d’artifice (2. Heft, Nr. 12)
Francis Poulenc (1899-1963)
aus Airs chantés (1927):
Air vif FP 46/4
Air romantique FP 46/1
Air champêtre FP 46/2
auch
Programmhefte
serer
als Pdf auf un
bar.
Homepage verfüg
3
PAUSE
Reynaldo Hahn (1874-1947)
À Chloris (1916)
Ernest Chausson (1855-1899)
Le Colibri op. 2/7 (1880)
Isaac Albéniz (1860-1909)
aus Iberia (1907), 2. Heft:
„Almería“ für Klavier solo
Maurice Ravel (1875-1937)
Cinq Mélodies populaires grecques (1904-06)
Chanson de la mariée
Là-bas vers l’église
Quel galant m’est comparable
Chanson des cueilleuses de lentisques
Tout gai
aus Miroirs (1904-05):
„Alborada del gracioso” für Klavier solo
Jesús García Leoz (1904-1953)
Triptico de Canciones
Por el aire van
De Cadiz a Gibraltar
A la Flor, a la Pitiflor
Maurice Ravel
Tripatos (1909)
Nuria Rial Sopran
Juan Miguel Murani Klavier
4
Vokalreise nach Frankreich
Wer im 19. Jahrhundert nach Paris reiste, bekam ganz großes
Musiktheater geboten. Rossini, Berlioz und Verdi, aber vor
allem die von Giacomo Meyerbeer dominierte Grand Opéra, sorgten da mit ihren von Spieldauer und Besetzung her ausladenden
Werken für anspruchsvolle Abendunterhaltung.
Edgar Degas, Das Nonnenballett
aus der Oper Robert der Teufel (1831) von Meyerbeer, 1876
Wer aber in der Opern-Metropole Paris die musikalische
Abwechslung suchte, der musste sich vorerst in Geduld üben.
Während bei dem deutschen Nachbarn die Sinfonie, die
Kammer- und Klaviermusik sowie nicht zuletzt das Kunstlied
hoch im Kurs standen, waren die französischen Komponisten
jener Zeit an all diesen Gattungen kaum interessiert. Zwar
hatte sich auch Berlioz gerade auf dem Gebiet des französischen Liedes immer wieder versucht, aber mit der von Camille
Saint-Saëns 1871 ins Leben gerufenen „Société Nationale de
Musique“ blühte auf einmal nicht nur die Instrumentalmusik
auf. Mit dieser für die französische Komponistenzunft so wich
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tigen Aufführungsplattform
schien plötzlich auch das
französische Lied aus seinem
Dornröschenschlaf erweckt
worden zu sein. Immerhin
zählten zu den Mitgliedern
der Société Gabriel Fauré
und Henri Duparc, die die
französische „Mélodie“ zu
ihrem künstlerischen SchwerGabriel Fauré
punkt machten. Und auch zu
den ersten Werken des späteren Präsidenten dieser Gesellschaft, Vincent D´Indy, gehörten Lieder – wie das 1872
entstandene Madrigal op. 4, in dem bereits dieses empfindsam-sehnsüchtige Flair steckt, das typisch für das französische
Lied im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde. Wie D´Indy war
aber auch Ernest Chausson nicht nur Schüler von César Franck,
sondern zudem ein eingefleischter Wagnerianer. Der Einfluss
des Bayreuther Großmeisters ist besonders in Chaussons „Le
Colibri“ (1880) gegenwärtig, wenn die französische Fin de
Siècle-Aura aus einer scheinbar endlos dahinströmenden Melodie aufknospet.
Der erste bedeutende Mélodie-Komponist war aber Gabriel
Fauré, der sich dem Wagner-Fieber gleichfalls nicht entziehen
konnte. 99 Mélodies hat Fauré komponiert, und nicht zuletzt das
dichterische Werk von Paul Verlaine wurde für ihn zum ständigen
Inspirationsquell. Ein Glanzstück in Faurés Verlaine-Vertonungen ist das vom geheimnisvollen Zauber beseelte „Clair de lune“
(Mondschein) aus der Liedsammlung op. 46 von 1887.
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Impressionistische Tastenszenen
Was für eine ungeheure Anziehungskraft der Symbolist Paul
Verlaine mit seiner sinnlichen Lyrik auf die Komponisten der
Jahrhundertwende ausübte, zeigte sich auch im Schaffen
Claude Debussys. So hatte er in seinen „Chansons de Bilitis“
genau jene Verlaine-Texte vertont wie Fauré in seinem Zyklus
„La Bonne Chanson“. Doch Debussys Domäne sollte fortan die
Instrumental- und speziell die Klaviermusik werden, da er
damit das zum Sprechen bringen konnte, wo das Wort endet.
Denn für ihn galt: „Musik wird für das Unaussprechliche geschrieben; ich möchte sie wirken lassen, als ob sie aus dem Schatten
herausträte und von Zeit zu Zeit wieder dahin zurückkehrte; ich
möchte sie immer diskret auftreten lassen.“
Debussy spielt vor Ernest Chausson, 1893
Für seine assoziativen Klavierklangwelten wählte er so eine
Musiksprache, die gerne als impressionistisch bezeichnet wird.
Debussy hat sich stets vehement gegen diese Charakterisierung
ausgesprochen. „Französische Musik, d. h. Klarheit, Eleganz,
einfache und natürliche Deklamation“, so Debussy 1904 in
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einem Interview mit „La Revue bleue“. Dennoch besitzen gerade seine zwischen 1910 und 1912 komponierten 24 KlavierPréludes mit den schillernden Farbenspielen diese Suggestivkraft, wie sie die Maler des Impressionismus auf den Leinwänden präsentierten. Außermusikalische Eindrücke und Anlehnungen ziehen sich auch durch die vier ausgewählten Préludes
aus den Heften 1 & 2. So beschreibt das Prélude „Bruyères“ laut
Madame Debussy „die visuelle Heraufbeschwörung der einfachen
Blüten“ des Heidekrauts. „Feux d´artifice“ stellt sich als ein
üppiges, beeindruckendes Klangfeuerwerk dar. Und „Général
Lavine - Eccentric“ ist eine kecke Hommage an den amerikanischen Clown Ed Lavine, der ab 1910 in Paris auftrat.
Nicht minder fidel kommt das erste der drei „Air chantés“
daher, die der Franzose Francis Poulenc 1928 auf Gedichte des
in Athen geborenen Franzosen Jean Moréas komponierte und
der eigentlich Ioannis Papadiamantopoulos hieß. Auf das „Air
vif“ folgt ein arabesk duftendes „Air romantique“ sowie ein
beschwingtes „Air champêtre“.
Spanien
Mit dem zweiten Teil des heutigen Programms bleibt man zwar
mit einem Bein in Paris. Mit dem anderen macht man sich aber
in Zeiten und Landschaften auf, die die französischen Komponisten jener Epoche stets gereizt haben. Von dem aus Venezuela stammenden Komponisten Reynaldo Hahn, der Jules
Massenet studiert hat und eng mit Marcel Proust befreundet
war, taucht man bei seiner Ode „A Chloris“ in die Barock-Zeit
ein. Und in den Liedern sowie dem Klavierstück „Alborada del
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gracioso“ spiegelt sich
Maurice Ravels Faszination für die griechische Antike und für Spanien wider,
die ihn auch mit seinem
Antipoden Debussy verband.
Von allen Franzosen, die
sich mit der iberischen
Maurice Ravel
Musik beschäftigten, besaß Maurice Ravel den wohl ursprünglichsten Zugang. Schließlich stammte Ravel nicht nur aus dem Pyrenäen-Städtchen
Ciboure. Die spanische Musik hatte er quasi mit der Muttermilch
aufgesogen. „Sie wiegte mich in den Schlaf, indem sie mir spanische Tänze sang“, erinnerte sich Ravel später einmal an die
musikalische Sozialisation durch seine baskische Mutter. Und
wenn später gar der Spanier Manuel de Falla Ravels Musik einen
„subtil authentischen Hispanismus“ attestierte, dann trifft
dieses Urteil zweifelsohne auch auf „Alborada del gracioso“ zu.
1904/05 als vierter Satz des fünfteiligen Klavierzyklus „Miroirs“
komponiert, ist in diesem „Morgenständchen eines Spaßmachers“ das spanische Flair allein dank der gitarrenähnlichen
Glissandi mit den Händen zu greifen.
Während die Franzosen somit ihr Paris nicht verlassen mussten, um nach Spanien zu gelangen, wurde die Seine-Kapitale
hingegen zum Anziehungspunkt für die damals bedeutende
spanische Komponistenarmada. Ob Enrique Granados, Manuel
de Falla oder Isaac Albéniz – sie alle fanden für kurz oder lang
in Paris ihre zweite, künstlerische Heimat. Albéniz etwa
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studierte hier bei Paul Dukas und Vincent D´Indy. Und mit
seinem 1906 begonnenen Klavier-Zyklus „Iberia“ begeisterte
er vor allem Ravel und Debussy. So sagte Debussy etwa über
das Finalstück „Eritaña“: „Niemals hat die Musik so vielfältige,
so farbige Impressionen erreicht; die Augen schließen sich, wie
vom Anschauen zu vieler Bilder geblendet.“ Das Stück „Almería“
stammt aus dem 2. Heft von „Iberia“ und lebt von seiner
elegisch-impressionistischen, melancholisch-südlichen Stimmung. Leicht impressionistische Züge trägt aber auch das
„Tríptico de Canciones“ (Lieder-Triptychon) des Spaniers
Jesús García Leoz. Die drei Gedichte stammen aus der Farce
„Tragikomödie von Don Cristóbal und Señá Rosita“ des
Spaniers Federico García Lorca und wurden 1937 von Leoz so
leuchtend wie gefühlvoll aufs Notenblatt übertragen.
Griechenland
Von Spanien geht es schließlich mit Maurice Ravel nach Griechenland. 1904 wurde er von einem Freund beauftragt, Lieder
für einen Vortrag mit dem Titel „Die Lieder unterdrückter
Völker – die Griechen und Armenier“ zu vertonen. Ravel richtete sechs Lieder dafür ein, von denen er zwei für den 1906
uraufgeführten Zyklus „Cinq mélodies populaires grecques“
aufnahm. Wurden sie ursprünglich im griechischen Original
gesungen, fertigte Michel Calvocoressi eine französische Übersetzung an. 1909 richtete Ravel mit „Tripatos“ ein weiteres
griechisches Volkslied für Stimme und Klavier ein.
Guido Fischer
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Liedtexte
Vincent D'Indy
Madrigal op. 4
Gabriel Fauré
Les Roses d'Ispahan op. 39/4
Qui jamais fut de plus
charmant visage,
De col plus blanc, de cheveux
plus soyeux;
Qui jamais fut de plus
gentil corsage.
Qui jamais fut que ma Dame
aux doux yeux!
Les roses d'Ispahan dans
leur gaine de mousse,
Les jasmins de Mossoul,
les fleurs de l'oranger
Ont un parfum moins frais,
ont une odeur moins douce,
Ô blanche Leïlah !
que ton souffle léger.
Ta lèvre est de corail,
et ton rire léger
Sonne mieux que l'eau vive
et d'une voix plus douce,
Mieux que le vent joyeux
qui berce l'oranger,
Mieux que l'oiseau qui chante
au bord d'un nid de mousse …
Qui jamais eut lèvres
plus souriantes.
Qui Souriant rendit coeur
plus joyeux,
Plus chaste sein sous guimpes
transparentes,
Qui jamais eut que ma Dame
aux doux yeux!
Qui jamais eut voix d'un
plus doux entendre,
Mignonnes dents qui bouche
emperlent mieux;
Qui jamais fut de regarder
si tendre,
Qui jamais fut que ma Dame
aux doux yeux!
(Robert de Bonnières)
Ô Leïlah ! depuis que de leur
vol léger
Tous les baisers ont fui
de ta lèvre si douce,
Il n'est plus de parfum
dans le pâle oranger,
Ni de céleste arôme aux roses
dans leur mousse …
Oh! que ton jeune amour,
ce papillon léger,
Revienne vers mon coeur
d'une aile prompte et douce,
Et qu'il parfume encor les fleurs
de l'oranger,
Les roses d'Ispahan dans
leur gaine de mousse!
(Leconte de Isle)
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Clair de Lune op. 46/2
Mondschein
Votre âme est un paysage choisi
Que vont charmant masques
et bergamasques
Jouant du luth et dansant
et quasi
Tristes sous leurs déguisements
fantasques.
Dein Herz ist eine Landschaft,
wo reizende Figuren und
Bergamasken zu Gast sind,
mit Lautenspiel und Tanz
und traurig fast,
in ihren so phantastisch
bunten Masken.
Tout en chantant sur
le mode mineur
L'amour vainqueur et
la vie opportune,
Ils n'ont pas l'air de croire
à leur bonheur
Et leur chanson se mêle
au clair de lune.
Wie sie besingen
anmutig in Moll
der Liebe Siege und das
süße Leben,
sehn sie nicht aus,
als sei'n sie hoffnungsvoll,
und's Liedchen scheint im
Mondschein zu verschweben.
Au calme clair de lune
triste et beau,
Qui fait rêver les oiseaux
dans les arbres
Et sangloter d'extase
les jets d'eau,
Les grands jets d'eau sveltes
parmi les marbres.
(Paul Verlaine)
Im Mondenschein,
der still und traurig blinkt,
der träumen läßt die Vögel
in den Zweigen
und die Fontänen bis
zum Schluchzen bringt,
die schlank und steil
aus ihrem Marmor steigen.
Notre amour op. 23/2
Comme les parfums que le vent
Prend aux cimes de la fougère
Pour qu'on les respire en rêvant.
– Notre amour est chose légère.
Notre amour est chose charmante,
Comme les chansons du matin
Où nul regret ne se lamente,
Où vibre un espoir incertain.
– Notre amour est chose charmante.
Notre amour est chose sacrée,
Comme le mystère des bois
Où tressaille une âme ignorée,
Où les silences ont des voix.
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– Notre amour est chose sacrée.
Notre amour est chose infinie,
Comme les chemins des couchants
Où la mer, aux cieux réunie,
S'endort sous les
soleils penchants.
Notre amour est chose éternelle,
Comme tout ce qu'un
Dieu vainqueur
A touché du feu de son aile,
Comme tout ce qui vient du coeur,
– Notre amour est chose éternelle.
(Armand Silvestre)
Francis Poulenc
Air vif
Air vif
Le trésor du verger
et le jardin en fête,
Les fleurs des champs,
des bois, éclatent de plaisir,
Hélas! hélas!
Et sur leur tête
le vent enfle sa voix.
Alle Obstbäume blühn,
der Garten festlich prangt,
Blumen in Feld und Wald!
Und Freude überall,
doch wehe, wehe, wehe, weh!
Hoch drüber hin, schon
des Windes Lied erschallt.
Mais toi noble océan
que l'assaut des tourmentes
Ne saurait ravager
Certes plus dignement,
lorsque tu te lamentes,
Tu te prends à songer.
Doch Du, adlige See,
mit unbesiegtem Herzen,
noch so sehr sturmumbraust,
Edler, klagst Du dein Weh,
da du aus deinen Schmerzen
stolze Träume dir baust.
Air romantique
Air romantique
J'allais dans la campagne
avec le vent d'orage,
Sous le pâle matin,
sous les nuages bas;
Un corbeau ténébreux
escortait mon voyage,
Et dans les flaques d'eau
retentissaient mes pas.
Ich wanderte landüber,
durch Stürme ging mein Pfad,
die Sonne sandte trüb
durch Wolken ihren Gruß,
Ein Rabe mir zur Seit',
der blieb mein Kamerad,
in Wasserpfützen klatschend
trat mein müder Fuß.
La foudre à l'horizon
faisait courir sa flamme
Et l'Aquilon doublait
ses longs gémissements;
Mais la tempête était trop
faible pour mon âme,
Qui couvrait le tonnerre
avec ses battements.
Der Blitz am Horizont ließ
Flammenzungen jagen,
lauter und lauter
schwoll des Windes Stöhnen an.
Doch tief in mir, da schrie
das Herz wild seine Klagen,
die lauter als der wilde,
donnernde Orkan.
De la dépouille d'or
du frêne et de l'érable
L'Automne composait
son éclatant butin,
Et le corbeau toujours,
d'un vol inexorable,
M'accompagnait sans rien
changer à mon destin.
Goldfarben fiel von Esch' und
Ahorn welk das Kleid,
das sich dem Herbstwind
bot zum übermütigen Spiel.
Und unerbittlich blieb
der Rabe mir zur Seit',
und flog den gleichen, langen Weg
mit mir zum Ziel.
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Air champêtre
Air champêtre
Belle source, belle source,
Je veux me rappeler sans cesse,
Qu'un jour,
guidé par l'amitié
Ravi, j'ai contemplé ton visage,
ô déesse,
Perdu sous la mou,
sous la mousse à moitié.
Schöne Quelle, schöne Quelle,
fürwahr, des Tags will
stets ich denken,
da mich die Liebe zu Dir trieb.
Entzückt, mein Aug in Deines,
o Göttin, ich durft'senken,
die kühl unterm Moss halb
verborgen mir doch blieb.
Que n'est-il demeuré,
cet ami que je pleure,
O nymphe,
à ton culte attaché,
Pour se mêler encore au souffle
qui t'effleure,
Et répondre à ton flot caché?
(Jean Moréas)
O, was weilte er nicht,
der Freund, um den ich weine,
Der dir gedient
in frommer Pflicht,
dass er aufs neu dem Hauch sich,
der dich Kost, vereine,
dass er hört, was die Welle spricht!
Reynaldo Hahn
À Chloris
S'il est vrai, Chloris,
que tu m'aimes,
Mais j'entends,
que tu m'aimes bien,
Je ne crois point
que les rois mêmes
Aient un bonheur pareil au mien.
Que la mort serait importune
De venir changer ma fortune
A la félicité des cieux!
Tout ce qu'on dit
de l'ambroisie
Ne touche point ma fantaisie
Au prix des grâces
de tes yeux.
(Théophile de Viau)
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Wenn es wahr ist, Chloris,
dass du mich liebst,
(ich nehme doch an,
dass du mich wohl liebst)
dann glaube ich,
dass nicht einmal Könige
so glücklich sind wie ich.
Wie ungelegen käme der Tod,
würde er mein Glück eintauschen
gegen himmlische Freuden!
Alles, was man sich
von Ambrosia erzählt,
beflügelt meine Phantasie
nicht so sehr
wie der Zauber deiner Augen!
Ernest Chausson
Le colibri
Le vert colibri, le roi des collines,
Voyant la rosée et le soleil clair
Luire dans son nid tissé
d'herbes fines,
Comme un frais rayon
s'échappe dans l'air.
Il se hâte et vole
aux sources voisines,
Où les bambous font
le bruit de la mer,
Où l'açoka rouge
aux odeurs divines
S'ouvre et porte au cœur
un humide éclair.
Vers la fleur dorée il descend,
se pose,
Et boit tant d'amour
dans la coupe rose
Qu'il meurt, ne sachant
s'il l'a pu tarir.
Sur ta lèvre pure,
ô ma bien-aimée,
Telle aussi mon âme eût
voulu mourir,
Du premier baiser
qui l'a parfumée.
(Leconte de Isle)
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Maurice Ravel
5 Mélodies populaires grecques
Fünf volkstümliche
griechische Lieder
Chanson de la mariée
Das Erwachen der Braut
Réveille-toi, réveille-toi,
perdrix mignonne,
Ouvre au matin tes ailes.
Trois grains de beauté,
mon coeur en est brûlé.
Vois le ruban d'or
que je t'apporte
Pour le nouer autour
de tes cheveux.
Si tu veux, ma belle,
viens nous marier:
Dans nos deux familles,
tous sont alliés.
Wache auf, wache auf,
allerliebstes Rebhuhn.
Öffne dem Morgen deine Flügel.
Drei Schönheitsmale haben
mein Herz entflammt,
sieh das Band, das goldene Band,
das ich dir bringe
und das du um dein Haar
winden sollst.
Wenn du willst, meine Schöne,
lass uns heiraten:
In unseren Familien sind
alle verwandt.
Là-bas, vers l'église
Dort unten nah der Kirche
Là-bas, vers l'église,
Vers l'église Ayio Sidéro,
L'église, ô Vierge sainte,
L'église Ayio Constanndino,
Se sont réunis, rassemblés en
nombre infini,
Du monde, ô Vierge sainte!
Du monde tous les plus braves!
Dort unten nah der Kirche,
nahe der Kirche Ayio Sidero,
der Kirche, oh heilige Jungfrau,
der Kirche, Ayio Constanndino,
hab'en sich versammelt in
unendlicher Zahl
der Welt, oh heilige Jungfrau,
die Tapfersten der Welt.
Quel galant
m'est comparable
Welcher Mann ist mir
vergleichbar?
Quel galant m'est comparable,
D'entre ceux qu'on voit passer?
Dis, dame Vassiliki?
Vois, pendus, pendus
à ma ceinture,
Pistolets et sabre aigu …
Et c'est toi que j'aime!
Welcher Mann ist mir vergleichbar
unter all denen, die vorübergehen?
Sag mir, Vassiliki?
Siehst du, wie an meinem
Gürtel hangen
Pistolen und scharfe Säbel ...
Und du bist es, die ich liebe!
Chanson des cueilleuses
de lentisques
Lied der Linsenpflücker
Ô joie de mon âme,
Joie de mon coeur,
trésor qui m'est si cher;
Joie de l'âme
et du coeur,
Toi que j'aime ardemment,
Tu es plus beau qu'un ange.
Ô lorsque tu parais,
ange si doux,
Devant nos yeux,
Comme un bel ange blond,
Sous le clair soleil,
Hélas, tous nos pauvres
coeurs soupirent!
O du Freude meiner Seele,
Freude meines Herzens,
mir so teurer Schatz;
Freude der Seele und des Herzens,
du, die ich so
leidenschaftlich liebe,
du bist lieblicher,
lieblicher als ein Engel.
O wenn du erscheinst,
süßester Engel,
vor unseren Augen,
wie ein schöner blonder Engel
im hellen Sonnenschein,
weh, dann seufzen
unsere Herzen alle!
Tout gai
Alles ist fröhlich
Tout gai,
Ha, tout gai;
Belle jambe, tireli,
qui danse;
Belle jambe,
la vaisselle danse.
Tra-la-la ...
(Anonym)
Alles ist fröhlich,
ha, ganz fröhlich,
Hübsche Beine, tireli,
die tanzen;
Hübsche Beine,
das Tischgeschirr tanzt,
Tra la la la la la,
La la ...
(Übersetzung v. M. D. Caluocoressi)
17
Jesús García Leoz
Triptico de canciones
Por el aire van
A la flor, a la pitiflor
Por el aire van
los suspiros de mi amante
Por el aire van, van por el aire
Tengo los ojos puestos
en un muchacho
Delgado de cintura moreno y alto
A la flor, a la pitiflor,
a la verde orilla
A los rayos verdes del sol
se peina mi niña
En los olivaritos niña te espero,
con un jarro de vino
y un pan casero
A la flor a la pitiflor,
a la verde oliva,
A los rayos verdes del sol
se peina mi niña
(Federico García Lorca)
De Cádiz a Gibraltar
De Cádiz a Gibraltar
qué buen caminito
el mar conoce mi paso
por los suspiros.
Ay! muchacha, cuánto barco
en el puerto de Málaga.
De Cádiz a Sevilla
cuánto limoncito
el limonar me conoce
por los suspiros,
Ay! muchacha, muchacha ...
Maurice Ravel
Tripatos
Mains qui n'ont pas vu le soleil
Comment les prennent
les médecins.
Et l'un avec l'autre disent:
Comment se fait-il qu'elle
ne soit pas destinée à vivre?
(Anonym)
18
Tripatos
Hände, die nicht
die Sonne gesehen,
wie nehmen die Ärzte sie.
Und einer sagt zum andern;
Wie kann es geschehen,
dass sie nicht zum Leben
bestimmt ist?
Tralilila la la la Iililili la.
Nuria Rial
Nuria Rial studierte Gesang
und Klavier in ihrem
Heimatland Katalonien.
Danach wechselte sie nach
Basel in die Klasse von
Kurt Widmer, machte 2003
ihren Abschluss und gewann den Helvetia Patria
Nuria Rial
Jeunesse (pro Europa) in
Luzern für ihre herausragenden Fähigkeiten als Sängerin. Sie
trat bereits bei den führenden Festivals in Europa auf. Als
Konzertsängerin arbeitete sie mit Dirigenten wie Paul Goodwin, Thomas Hengelbrock, Laurence Cummings und Pierre Cao.
Dabei wurde sie von Spitzenensemble wie „Il Giardino armonico“, „The English Concert“, „Les Musiciens du Louvre“,
„Concerto Köln“, „Kammerorchester Basel“ und dem Züricher
Kammerorchester begleitet.
Sie sang in wichtigen Opernproduktionen in Brüssel, in Berlin
und in Genua. Nuria Rial hat CDs für verschiedene Labels aufgenommen. Darunter die preisgekrönte Figaro-Aufnahme mit
René Jacobs. Seit Januar 2009 ist sie Exklusiv bei Sony
Classical/BMG Masterworks. 2009 erhielt sie den ECHO Klassik
für ihre „Haydn - Arie per un amante“-CD, und einen zweiten
ECHO Klassik für ihren Beitrag auf der CD „Teatro d'Amore“ mit
Christina Pluhar und Philippe Jaroussky. Für 2012 ist eine
Aufnahme von Buxtehudes geistlichen Kantaten mit dem
französischen Ensemble Café Zimmermann und die erste
Zusammenarbeit mit Concerto Köln geplant.
19
Juan Miguel
Murani
Der Pianist und Komponist
Juan Miguel Murani, 1966 in
Murcia (Spanien) geboren,
schloss seine Ausbildung am
Konservatorium von Murcia
Juan Miguel Murani
im Fach Klavier mit Höchstnoten ab.
1990 gewann er den „Samuel de los Santos“-Preis beim Wettbewerb für junge Musiker in Ciudad de Albacete. Ein Ausbildungsstipendium ermöglichte ihm, sieben Jahre in Moskau bei
der Neuhaus-Schülerin Margarita Fedorova am TschaikowskiKonservatorium sowie bei Nikita Yujanin und Valentina
Zvereva, Schülerin von Gutman, an der Gnessin-Akademie zu
studieren. Außer Preisen als Konzertpianist, Kammermusiker,
Liedbegleiter und Dozent gewann er dort 1993 als einziger
Europäer den seit 1989 nicht mehr vergebenen „Roten Preis“
für die höchsten Abschlüsse in allen musikalischen Disziplinen. Nach seiner Rückkehr aus Moskau erhielt er Einladungen
zu Konzerten und Festivals in Spanien, Russland, Frankreich
und England. Die Erfolge waren überwältigend, Publikum und
Kritiker feierten ihn.
Neben seiner Konzertkarriere widmet er sich dem Komponieren. Einige seiner Kammermusikwerke wurden in Moskau
uraufgeführt. Zu seinen Kompositionen gehören Klaviersonaten, „Padre Nuestro“ für Tenor und Orchester, „Stabat mater“,
eine „Messe“, eine Oper „Ariadna en Naxos“ sowie eine Passion
für Soli und Orchester.
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THEATER- UND KONZERTKASSE
Tel. 0228 - 77 8008
Windeckstraße 1, 53111 Bonn
Fax: 0228 - 77 5775, [email protected]
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Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr
Kasse in den Kammerspielen
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Tel. 0228 - 77 8022
Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr,
Sa 9.00 - 12.00 Uhr
print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus
BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de
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IMPRESSUM
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Generalmusikdirektor
Stefan Blunier
Wachsbleiche 1
53111 Bonn
Tel. 0228 - 77 6611
Fax 0228 - 77 6625
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Texte
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res extensa, Norbert Thomauske
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Druckerei Carthaus, Bonn
Bildnachweise:
Für die Überlassung der Fotos
danken wir den Künstlern und
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HINWEISE
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gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen.
Wir bitten Sie um Verständnis, dass
wir Konzertbesucher, die zu spät
kommen, nicht sofort einlassen
können. Wir bemühen uns darum,
den Zugang zum Konzert so bald
wie möglich – spätestens zur Pause
– zu gewähren. In diesem Fall
besteht jedoch kein Anspruch auf
eine Rückerstattung des Eintrittspreises.
Wir machen darauf aufmerksam,
dass Ton- und/oder Bildaufnahmen
unserer Aufführungen durch jede
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untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar.
Das Beethoven Orchester Bonn
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