Toll Trieben es die alTen römer
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Toll Trieben es die alTen römer
Toll Trieben es die alTen römer musical von stephen sondheim Presseinformation Toll trieben es die alten Römer Musical von Stephen Sondheim Das Wichtigste in Kürze Obwohl die meisten Menschen heute den Namen Titus Maccius Plautus nicht mehr kennen, kann man ohne Übertreibung sagen, dass es die Komödie in ihrer heutigen Form ohne ihn nicht gäbe. Stephen Sondheims Toll trieben es die alten Römer basiert auf drei der einundzwanzig erhaltenen Komödien des römischen Dichters. Es ist angelegt wie eine klassische Screwball-Komödie, die ihren Höhepunkt von Mitte der 1930er bis Anfang der 1940er Jahre erlebte. Der Begriff stammt aus dem Baseball und bezeichnet einen angeschnittenen Ball, dessen Flugbahn völlig unberechenbar ist. Diese Beziehungskomödien handeln meistens vom Krieg der Geschlechter und zeichnen sich durch scharfzüngige Dialoge, ein rasantes Tempo und eine aberwitzig konstruierte Handlung aus, die hier zum besseren Verständnis im Groben skizziert werden soll. 2 Toll trieben es die alten Römer Musical von Stephen Sondheim Die Handlung in Kürze In einer Straße im alten Rom stehen drei Häuser. Im mittleren lebt Senex mit seiner Frau Domina und dem gemeinsamen Sohn Hero. Des weiteren gehören zum Haushalt die Sklaven Hysterium und Pseudolus. Im Haus rechts davon beherbergt der Ganove und Zuhälter Marcus Lycus seine Kurtisanen und links wohnt der greise Erronius, der auf der Suche nach seinen verschollenen Kindern im Ausland weilt. Eines Tages reisen Senex und Domina aufs Land und übergeben Hero in Pseudolus’ Obhut. Jener gesteht dem Sklaven seine Liebe zur a ngeblich jungfräulichen Philia, einer von Lycus’ Kurtisanen. Schlitzohr Pseudolus wittert sofort seine Chance, den verhassten Sklavenstand endlich zu verlassen und macht einen Deal mit Hero: Philia gegen seine Freiheit. Dummerweise ist Philia aber schon verkauft – an den Hauptmann Miles Gloriosus. Aber das kann Pseudolus nicht entmutigen: Er tischt Lycus eine haarsträubende Geschichte auf, dass Philia an der kretischen Pest erkrankt sei, die im Frühstadium an einem dämlichen Dauergrinsen zu erkennen sei. In Panik, dass sie alle seine Kurtisanen ansteckt, willigt Lycus ein, dass Philia in Senex’ Haus isoliert wird, was den Liebenden etwas Zeit zu zweit verschafft. Trotz ihrer Liebe zu Hero besteht Philia darauf, ihren Vertrag mit dem Hauptmann zu erfüllen, wie es ihr Berufsethos als Kurtisane verlangt. Also schärft Pseudolus ihr ein, die Tür erst zu öffnen, wenn Miles Gloriosus dreimal klopft. Als nächstes will Pseudolus sie mit einem Trank einschläfern und Lycus dann aufbinden, sie sei an der Pest gestorben, und ihm anbieten, sich um die Leiche zu kümmern. Hero soll ihm helfen die vermeintlich Tote an den Hafen zu bringen, damit die beiden auf einem Schiff nach Griechenland entkommen können. Pseudolus stiehlt Hysterium dessen „Buch der Tränke“. Die einzige Zutat, die ihm für den Schlaftrank fehlt, ist der Schweiß einer Stute. Pseudolus macht sich auf die Suche. In der Zwischenzeit taucht Senex auf, der der Landpartie mit seiner Frau heimlich entflohen ist und stampft dreimal vor seiner Tür auf, weil er sie nicht aufkriegt. Philia öffnet und bietet sich ihm an, in der Meinung er sei ihr Hauptmann. Als Pseudolus zurückkommt und das D urcheinander entdeckt, muss er schnell handeln. Er besprenkelt Senex mit dem Pferdeschweiß und schickt ihn baden – in Erronius’ Haus, da er ja eigentlich gar nicht zu Hause sein dürfte. Dass ausgerechnet jetzt Erronius auftaucht, macht alles noch kom- 3 plizierter. Pseudolus erzählt dem Greis, sein Haus sei verwünscht und er müsse, um den Fluch zu lösen, sieben Runden um die sieben Hügel Roms wandern. Da kündigt sich Miles Gloriosus’ Ankunft an und jetzt kommt Pseudolus wirklich in Stress. Lycus gerät in Panik vor dem vermutlichen Zorn des Hauptmanns, wenn dessen Braut nicht aufzufinden ist. Also gibt sich Pseudolus als Lycus aus und bietet Miles an, die angeblich entlaufene (und in Wirklichkeit in Senex’ Haus versteckte) Philia zu suchen. Um die Sache noch ein wenig zu komplizieren, taucht jetzt auch noch Domina auf, um ihrem Gatten hinterher zu spionieren. Pseudolus überredet Hysterium, als tote Philia zu posieren. Dummerweise kommt Miles von einem Feldzug auf Kreta zurück und weiß, dass dort keine Pest g rassiert. Wie ein Kartenhaus stürzt Pseudolus’ Lügengebäude in sich zusammen und das Stück kulminiert in einer aberwitzigen Verfolgungsjagd. Am Ende schaffen es Miles’ Soldaten Pseudolus zu stellen. Jetzt gibt es für unseren charmanten Schwindler keinen Ausweg mehr. In der letzten Sekunde betritt Erronius die Szene und erkennt in Philia und Miles seine verloren geglaubten Kinder. Das Happy End kann kommen. Hero bekommt Philia und Pseudolus seine Freiheit. Sprechende Namen Wie bei vielen Komödiendichtern üblich, hat Sondheim das Prinzip der „sprechenden Namen“ von Plautus und dessen griechischen Vorläufern übernommen. Es wäre schade, die Bedeutungen dieser Namen den Z uschauern vorzuenthalten, die des Lateinischen nicht mächtig sind. Senex = alter Mann; Domina = Herrin; Hero = Held; Hysterium = der Hysterische; Pseudolus = Lügenmaul; Philia, von griech.: philai = lieben, liebkosen, küssen; Erronius = der Verirrte; Miles Gloriosus = Soldat Großmaul; Lycus, von griech.: lykos = der Wolf Plautus Plautus hat nicht nur als erster den sprechenden Chor der griechischen Komödie singen lassen und das Happy End erfunden. Er hat auch die Charakterrolle, zwar nicht erfunden, aber dafür etabliert, er hat die schicksalhaft verwickelten Handlungsfäden der griechischen Tragödie ins Komische umgemünzt und damit eigentlich die Operette, das Musical und die Screwball-Komödie erfunden. Die drei größten Dramatiker der frühen Neuzeit, Shakespeare, Molière und Goldoni, sind stark von ihm beeinflusst. Charakteristisch für die Komödie des Plautus ist der überbordende Humor, zu dessen Gunsten auch schon mal eine Verfolgungsjagd oder Prügelszene in die Handlung eingeflochten wird, ohne dass es dafür einen zwingenden Grund gibt. Das Erfinden von Wörtern, vornehmlich Schimpfwörtern, ist bei 4 ihm Pflicht. Die Einführung des charmanten Verlierers, des sympathischen Lügners als Identifikationsfigur, geht auf seine Rechnung. Man kann sagen, dass die lateinische Dramatik zu Plautus’ Zeiten in ihren Flegeljahren war und damit gleichzeitig einen Höhepunkt erreichte, dem spätere Dichter noch jahrzehntelang nachgeeifert haben. Der König des Broadway Stephen Sondheim, geboren am 22. März 1930 in New York, ist der ungekrönte König des Broadway. Er hat unzählige Preise gewonnen, darunter neun Tonys und einen Oscar, mehrere Grammys und den Pulitzer-Preis. So sehr man ihn also ganz objektiv dem Mainstream zuordnen muss, so originell und abwechslungsreich ist sein Werk. Dabei begann seine Karriere nicht gerade mit einem Knall. Als Schüler hatte er sein erstes Musical geschrieben und nach einer einigermaßen erfolgreichen Aufführung an der George School in Bucks County, Pennsylvania, zeigte er es dem legendären Musicalautor Oscar Hammerstein II., dessen Sohn James ein Freund und Mitschüler von Stephen war. Hammerstein sagte, es sei das übelste Teil, das er je gesehen hätte: „Aber wenn Du wissen willst, warum es schrecklich ist,“ bot Hammerstein an, „dann erzähl ich’s Dir.“ Den Rest des Tages verbrachten die zwei damit, das Musical Punkt für Punkt durchzusprechen und Sondheim sagte später, dass er „an diesem Nachmittag mehr über Songwriting und Musicals gelernt habe, als andere in einem ganzen Leben“. In den folgenden Monaten stellte Hammerstein seinem Schüler die Aufgabe, vier Musicals zu schreiben: eins, das auf einem Stück basiert, das Sondheim bewunderte, eins, das auf einem Stück basiert, das Sondheim mochte, aber für verunglückt hielt, eins, das auf einem Roman basiert und noch nicht adaptiert wurde, und ein Original. Sondheim machte sich mit Akribie an die Erfüllung der Aufgaben und hatte dabei die für ihn entscheidende Erkenntnis, dass man Komponieren und Texten lernen kann, was ihn von einem großen inneren Druck befreite: „Ich hatte immer auf einen Engel gewartet, der sich auf meine Schulter setzt und mir ein ‚Dah-Dah-Dah-DUM‘ ins Ohr flüstert. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass Kunst etwas ist, dass man sich e rarbeiten kann. Plötzlich öffnete sich der Himmel.“ Hammerstein war für den jungen Sondheim auch eine Art Ersatzvater, denn seine Eltern waren gelinde gesagt ein Generalausfall. Sondheim war ein Einzelkind, der Vater verließ die Mutter, die dem kleinen S tephen die Schuld gab. Er wuchs materiell gesichert aber vereinsamt auf. Als junger Erwachsener schrieb er einmal eine Dankeskarte an ein befreundetes Ehepaar mit folgendem Text: „Danke für das Tablett, aber wo war der Kopf meiner Mutter?“ Als sie 1992 starb, nahm er nicht an ihrer Beerdigung teil. Als sich der junge Mann aus der Einsamkeit seiner Familie befreit hatte, half 5 ihm der Kontakt zu Hammerstein natürlich auf seinem Weg an den Broadway. So schrieb er gerade fünfundzwanzigjährig die Liedtexte für Leonard Bernsteins „West Side Story“ und war in den folgenden Jahren ein gut beschäftigter Texter. Mit 32 traute er sich dann an sein erstes eigenes Musical „A Funny Thing Happened on the Way to the Forum“, auf Deutsch unter dem Titel Toll trieben es die alten Römer bekannt geworden, vor allem durch die Verfilmung von 1966. Mit dieser klassischen Screwball-Komödie gewann Sondheim gleich die ersten zwei Tonys. Seitdem ist Sondheim aus der Welt des Musicals nicht mehr wegzudenken. Aus seiner Feder stammen solche Klassiker wie „Follies“, „Sweeney Todd“, „Into the Woods“ oder „Sunday in the Park with George“. Peter Hilton Fliegel 6 Toll trieben es die alten Römer (A Funny Thing Happened On The Way To The Forum) Buch von Burt Shevelove und Larry Gelbart Musik und Gesangstexte von Stephen Sondheim Originalproduktion am Broadway von Harold Prince Deutsche Übersetzung von Frank Thannhäuser Besetzung Senex Domina Hero Hysterium Pseudolus Philia Erronius Miles Gloriosus Lycus Thomas Marx Sibylle Hellmann Jarno Stiddien Holger Spengler Benno Schulz Marianne Curn Stefan Ostertag Paul Lücke Aom Flury Lydia Amen, Mareike Gerdes, Catherina Holtemeyer, Steffanie Menke, Anke Spilker Kurtisanen Sklaven, Bürger, Soldaten Jesper Hoeft, Michael Scheffler Regie Olaf Strieb Musikalische Leitung Bühne & Kostüme Choreographie Dramaturgie Regieassistentin Regiehospitantin Souffleuse Inspizient Erich A. Radke Cornelia Brey Till Nau Peter Hilton Fliegel Svea Krull Marie Palm Petra Birkholz Jonas Kleinschmidt Vorstellungsdauer ca. 2:30 (inkl. Pause) / Premiere 28. September 2012, Stadttheater Wilhelmshaven / Aufführungsrechte Josef Weinberger Ltd. im Namen von Music Theatre Internationial, New York. Bühnenvertrieb: Musik und Bühne Verlagsgesellschaft mbH, Wiesbaden 7 Toll trieben es die alten Römer Musical von Stephen Sondheim Termine Premiere: Freitag, 28. September 2012 / 20.00 Uhr Stadttheater Wilhelmshaven Spieltermine im Stadttheater Wilhelmshaven: Mi., 10.10.2012 / 20.00 Uhr Fr., 12.10.2012 / 20.00 Uhr So., 14.10.2012 / 15.30 Uhr Mo., 05.11.2012 / 20.00 Uhr Sa., 10.11.2012 / 20.00 Uhr Fr., 30.11.2012 / 20.00 Uhr Sa., 22.12.2012 / 20.00 Uhr Mo., 31.12.2012 / 19.00 Uhr Spieltermine im Spielgebiet Mo., 01.10.2012 / 19.30 Uhr / Theater an der Blinke Leer Fr., 05.10.2012 / 19.30 Uhr / Karl-Bruns-Realschule Weener So., 07.10.2012 / 19.30 Uhr / Stadthalle Papenburg Do., 25.10.2012 / 19.30 Uhr / Kurtheater Norderney Di., 20.11.2012 / 19.30 Uhr / Theodor-Thomas-Halle Esens Mi., 28.11.2012 / 19.30 Uhr / Stadthalle Aurich Do., 29.11.2012 / 20.00 Uhr / Theatersaal Norden Do., 13.12.2012 / 20.00 Uhr / Aula Brandenburger Str. Wittmund Fr., 21.12.2012 / 20.00 Uhr / Theater am Dannhalm Jever Stand: 26. September 2012 / Änderungen vorbehalten! 8 Toll trieben es die alten Römer Musical von Stephen Sondheim Fotos Die Inszenierungsfotos finden Sie ab sofort zum Download im Internet: www.landesbuehne-nord.de Reservierung von Pressekarten Bitte reservieren Sie rechtzeitig Ihre Karten! Schicken Sie einfach eine E-Mail an [email protected] . Ansprechpartner Peter Hilton Fliegel, Dramaturg Telefon 04421.9401-17 E-Mail [email protected] Torben Schumacher, Pressesprecher Telefon 04421.9401-12 E-Mail [email protected] 9