Samstags-Werkstätten, 2. Halbjahr 2014
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Samstags-Werkstätten, 2. Halbjahr 2014
Liebe Leserin, lieber Leser, Sie finden hier Gedicht- und Übungs-Beispiele aus den Samstags-Werkstätten des ETAINA-Verlags (2. Halbjahr) 2014. Uns geht es um den spielerischen Umgang mit Sprache, das gemeinsame Schreiben und Ausprobieren. „Finger-Übungen“, Wortspielereien, Sprach-Experimente, immer wieder auch traditionelle Strophenformen und Reime, dienen der Anregung, dem Weiter- und Überarbeiten zu Hause. Sie zeigen die unerschöpflichen Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit Lyrik und bilden die theoretische Basis. Ohne dieses Hintergrundwissen fehlte uns die Grundlage dichterischen Schreibens. Die Samstags-Werkstätten stehen allen am Gedichte-Schreiben interessierten Frauen offen, die Teilnahmeplätze sind allerdings begrenzt. Wir arbeiten in kleinen Gruppen (zu sechst bis acht), auch beim „Schreiben im Öffentlichen Raum“ (höchstens zehn Teilnehmerinnen), wenn es heißt: „Werkstatt unterwegs!“ Jede Teilnehmerin entscheidet für sich, eigene in der Werkstatt oder im Anschluss daran entstandene Gedichte für die Internet-Präsentation des ETAINA-Verlags freizugeben. Daher finden Sie hier nicht alle entstandenen Texte. Einen Einblick in die Vielfalt, die Freude, den Spaß und auch in die Herausforderungen an diesen Schreibnachmittagen, den finden Sie hier ganz bestimmt. Die Werkstätten, die uns – neben der Arbeit an Grundsätzlichem in meiner „Kreativ-Küche“, auf der Terrasse, im Garten – im Lauf dieses Jahres an besondere Orte führen werden, z.B. in einem Künstlergarten, in und auf den Schaumberg-Turm, in Ateliers und Ausstellungen, in den öffentlichen Raum, … finden Sie unter: www.etaina.net – „Impressionen“ 2014 als eigene Übersichten. Sie möchten mehr wissen über unsere Samstags-Werkstätten? Schicken Sie uns eine Mail ([email protected]) oder rufen Sie uns an (06853/25 26). Werkstätten, die von VHS und anderen Trägern unter meiner Leitung angeboten werden, sind für Frauen und Männer gleichermaßen offen. Die „Sprach-Spielerinnen“: Die erste Werkstatt fand im November 2007 statt, und seither recht regelmäßig ein Mal im Monat, samstagnachmittags. Wo wir schon überall bei „Werkstatt unterwegs“ geschrieben haben, das finden Sie unter www.etaina.net – „Impressionen“. Die „Sprach-Spielerinnen“ gestalteten bereits etliche Lesungen im gesamten Saarland sowie die Ausstellung „Wenn Wörter tanzen“ in der Johann-Adams-Mühle in Theley und veröffentlichten inzwischen fünf Gedichtbände: - Gipfel – Kunst – Gedichte, 2009, ISBN 978-3-9812234-6-0, 14,00 € Wenn Wörter tanzen, 2011, ISBN 978-3-9814110-3-4, 14,50 € Annäherungen – Gedichte zu Portrait-Zeichnungen von Georg Cadora, 2012, ISBN 978-3-9814110-6-5, 14,50 € Traum, Tanz, Tatkraft – Frauen-Gedichte zum Int. Frauentag (08. März) der Vereinten Nationen, 2012, ISBN 978-39814110-7-2, 14,50 € Über die Hügel wehen Verse – Hommage an Johannes Kühn, 2014, ISBN 978-3-9815780-3-4, 15,00 € Alle Gedichtbände sind beim ETAINA-Verlag erhältlich. Weitere Buchprojekte sind bereits in Planung. Die Online-Präsentation der Werkstatt-Ergebnisse wird ständig aktualisiert. Viel Freude beim Lesen … & die „Sprach-Spielerinnen“ Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass keinerlei Abschrift, Kopie, Vervielfältigun g oder sonstige Nutzung der Gedichte, Fotos, Illustrationen … gestattet ist. Alle Gedichte, Arbeitsgrundlagen und Fotos unterliegen dem Urheberschutz. Juli 14 – Gedicht-Werkstatt „unterwegs“ Am 12.07.14 trafen wir „SprachSpielerinnen“ uns mit der KeramikKünstlerin und Malerin Helga Bernhard im Künstlergarten, den Helga Bernhard und ihr Mann über Jahrzehnte angelegt haben, zum gemeinsamen Schreiben. Bäume, Sträucher, Wasserspiele, Skulpturen, die Sommerwerkstatt der Künstlerin, Kräuterhäuschen, alte Stühle, Sonne- und Schattenspiel … – alles zusammen bot eine Fülle an Inspiration. Dazu kam die eine und andere vorgegebene Aufgabenstellung als Vorlage für mögliche Gedichte. s. eigene Zusammenstellung unter www.etaina.net – Impressionen September 14 August 14 – Gedicht-Werkstatt „unterwegs“ im und auf dem Schaumberg-Turm, s. eigene Zusammenstellung unter www.etaina.net – Impressionen Halluzinationen „Die bunte Mischung“ Gedichte als Vorlage, Farben, Formen & Stilmittel Erwachen in Lila und Rot (zu Warnung v. Jenny Joseph) Wenn ich einst eine alte Dame bin, so lange ist das nicht mehr hin, dann werd ich rote Hüte tragen und dazu lila Kleider; die lass ich mir nähen vom Schneider! Ein roter Hut mit lila Schleife auf meinem blau gefärbten Haar – mein Traum Schicke teure Schuhe an meinen gepflegten Füßen Markenkleider, allerdings zu Ausverkaufspreisen Auf Flohmärkten wandeln, Unnötiges erwerben und in schönen Schachteln sammeln Ich werde mich nackt in den Regen stellen in unserem Garten wenn niemand zu Hause ist – Eis essen, Torten verspeisen Und meine Rente verprassen. – manchmal Barbara W. Auch sonst werd ich wilde Dinge wagen, lass mir nichts mehr sagen und werde so älter und weiser – aber kein bisschen leiser – im Gegenteil: Rebellisch werde ich sein, geh auf die Straßen und schrei mich heiser! Sicher schlüg ich auch gern dies und das kurz und klein – das wird sich finden! Jedenfalls werd ich mich an nichts und niemanden mehr binden, bin ich erst eine alte Dame und tauge für Feministinnen-Reklame, wenn ich rote Hüte trage und mich in lila Kleidern auf die Straße wage. Wunschvorstellung (Akrostichon) Lila ist meine Wunsch-Haarfarbe Ich habe noch keinen Termin beim Friseur Leider habe ich den Mut verloren Aber kommt Zeit – kommt Rat Rot ist die Farbe der Aggression und auch der Liebe Ob das alles zu meinem Alter passt? Total irre, eine aggressive Oma und eine liebestolle Alte! Barbara W. LilaRot I Lustvoll und selbstbestimmt und Intensiv Leben und Aufbegehren Rebellieren Ohne Wenn und Aber und … Tanzen, träumen, leben! – auf meine Art! Ihr sagt, das schickt sich nicht, das kann ich doch nicht machen – ihr bringt mich zum Lachen! Lang genug erfüllt‘ ich meine Pflicht, Zeit wird’s zu erwachen – spätestens, wenn ich eine alte Dame bin, rote Hüte und lila Kleider trage! MMK MMK LilaRot II Vorstellung (nach Warnung v. Jenny Joseph) Lachfältchen – Sonnenstrahlen um die Augen Im windzerwühlten Haar bunte Tücher Lavendelfarben, kirschrot, blau und orange Auf Baumstämmen balancieren und am Klippenrand Richtung Sonne schauen und zum Offenen Horizont und Tanzen – barfuß im nassen Sand Bin ich einst eine alte Dame, dann werd ich lila Blusen tragen und lila Röcke und Kleider. Auf meine weißen Locken werd ich ein rotes Cappy setzen, frech mit lila Schleife. Und sonntags trag ich einen roten Hut. MMK Meine Rente werd ich fröhlich verprassen für gute Schuhe und große Taschen und so manche köstliche Speisen. Lachen will ich Immer wieder Laut und hemmungslos Ausgefallene Farben will ich tragen Rote Schuhe, lila Stümpfe Oder doch lieber Tattoos in lilarot. Ohrringe werd ich mir kaufen, so richtig große Klunker, die ich wahrscheinlich nie trage. Jede Parkbank wird mir gehören und jede mitten im Menschengewühl. Dort werd ich sitzen und philosophieren und wandern von Bank zu Bank. Karin S. Altwerden Altwerden ist wunderbar auf die Meinung der anderen pfeifen. Ein Lied auf den Lippen und tausend Ideen im Kopf. Auf dem Bordstein balancieren, die müden Füße im Springbrunnen kühlen. Schwarz fahren mit der Tram und Ping-Pong spielen mit den Enkeln. Ich singe lauthals und falsch und muss absolut nicht perfekt sein. Karin S. (s. Roter Hut–Bewegung: http://www.roterhut.net) Lammbraten werd ich essen und Salat in Mengen mit Champignons und Pfifferling. Ein Gläschen Champagner will ich mir gönnen dann und wann. Sammeln werde ich gute Erinnerungen, ansonsten mich mit wenig belasten. Tags werd ich schlafen und nachts spazieren gehen – Ich kann’s kaum erwarten! Doch ein Weilchen muss ich mich noch zusammenreißen, zumindest bis die Enkel erwachsen sind. Doch dann – endlich – ! Optimist und Skeptiker ein innerer Dialog Alt werden ist wunderbar Wenn du nur gesund bleibst Ich habe alle Freiheiten Nun übertreib nicht, - vielleicht ein paar Ich bin ungebunden Dabei wärst du gerne gebunden Habe weder Hund noch Katz Mit wem schmust du dann? Kann verreisen, wann immer ich will Und wer bezahlt das? Brauche mich nicht an Ferientermine zu halten Und doch tust du es wegen des Deutsch-Kurses Im Winter kann ich Skifahren Und was sagen deine Knie dazu? Und im Sommer über Felder galoppieren Denk an deine Hüfte! Ich tanze Nächte lang durch Ohne Partner? Und hüpfe leichtfüßig die Treppen hinab Der Meniskus lässt grüßen Dann fahr ich Roller mit dem Rollator! Karin S. werd‘ ich lila Kleider tragen und ein rotes Cappy auf meinem weißen Haar – vielleicht auch lila Stiefel – vielleicht MMK Inspiriert vom Märchen Frau Trude (Sammlg. Br. Grimm) Keine Wahl Den Mund muss ich mir verbrennen Die Dinge beim Namen nennen Finger und Haare muss ich mir versengen nur so kann ich eiserne Ketten sprengen Muss aalglatten Leuten ins wahre Gesicht sehn kann nicht tatenlos bei Unrecht zusehn und wenn’s mich versengt und wenn’s mich verbrennt Ich muss aufbegehren für alle die’s nicht können muss ich mich wehren MMK Gefährliche Neugierde Oh, Maria hilf! Der Karren steckt im Dreck, die Ladung zu schwer; köstlich der Wein. Die Mutter Gottes hilft: trinkt den Wein aus der Blüte der Feldwinde. Das Fuhrwerk fährt weiter. Das Blümchen wird berühmt. Mädchen vorwitzig, eigenartig besuchte Frau Trude Gespenstische Männer im Haus Aus Barbara W. Karin S. Frau Trude Ein vorwitziges Mädchen drehte am Rädchen MONTAGE - Gedicht Es wollte zu Frau Trude Dort war ihm bange zumute 1. Nach Text Wettervorhersage Deutschlandwetter am Samstag (Text 1) Erst sah es einen schwarzen Mann - nur ein Köhler, der kam Im Norden wird’s wolkig, die Sonne scheint auch Kühl sind schon die Nächte, mäßig weht Wind aus West Da war ein grüner Mann - nur ein Jägersmann Der Westen erwärmt sich, kühlt stark ab in der Nacht Faul ist der Wind aus Osten Ein Mann mit blutrotem Gesicht - nur ein Metzger, ein armer Wicht Sonnig wird’s im Osten, doch auch wolkenschwer Recht kühl kommt schon die Nacht daher Der Teufel stand hinter dem Fenster - ach, du siehst Gespenster Im Süden Sonne, Wolken machen sich rar Lustlos weht östlicher Wind Er hatte einen feurigen Kopf - er verlangt nach dir, du armer Tropf 2. Du wirst mir leuchten und Wärme geben als Holzklotz – ohne Leben Nach Reise-Angeboten (LIDL) Gute Flüge (Text 2) Barbara W. Zur Legende Muttergottesgläschen (Sammlg. Br. Grimm) Auch Weinfässer schützen vor Unheil nicht leisten manchmal aber gute Dienste Acht Tage Marokko mit viel Fliegerei Saidia – marokkanische Perle im Norden an traumhafter Küste gelegen kilometerlang zieht sich der feine Mittelmeerstrand Auch Casablanca lockt, Sehnsüchte weckend Luxuriöses in Hülle und Fülle Marrakesch, älteste der Königsstädte Und schnell noch ein Blick auf das Atlas-Gebirge MMK Vor Unheil schützen auch Weinfässer nicht Doch dürstend muss niemand warten 3. Montage-Gedicht aus Text 1 und Text 2 Reise-Wirrwarr mit Wetter Acht Tage Marokko mit viel Fliegerei Im Norden wird’s wolkig, die Sonne scheint auch Saidia – marokkanische Perle im Norden Kühl sind schon die Nächte, mäßig weht Wind aus West an traumhafter Küste gelegen Der Westen erwärmt sich, kühlt stark ab in der Nacht kilometerlang zieht sich der feine Mittelmeerstrand Faul ist der Wind aus Osten Auch Casablanca lockt, Sehnsüchte weckend Sonnig wird’s im Osten, doch auch wolkenschwer Luxuriöses in Hülle und Fülle Recht kühl kommt schon die Nacht daher Marrakesch, älteste der Königsstädte Im Süden Sonne, Wolken machen sich rar Und schnell noch ein Blick auf das Atlas-Gebirge Lustlos weht östlicher Wind MMK Blütenkelch als Weinglas für die Gottesmutter. Wie das Fuhrwerk schaukelt... Prosit! Karin S. Karren in Sumpf steckengeblieben und fahruntüchtig Mutter Gottes trinkt Blütenkelchwein die Räder ruckeln Wunder geschehen Weiterfahrt Karin S. MMK Der Wetterfrosch Samstagwetter in Deutschland Im Norden ist's bewölkt, sagt der Frosch und höchstens zwanzig Grad. Im Westen kühlt es nachts ab und der Wind weht aus östlichen Richtungen. Im Osten windet es aus Norden, Sonne und Wolken wechseln sich ab. Im Süden wird die Sonne gelegentlich von Wolken verdeckt – Unkenrufe. Im Norden 3 Wolken, mäßiger Wind und viel Sonne tagsüber 18 Grad, nachts etwas kälter, eine Wonne Im Westen nachts 11, am Tag 20 Grad warm, aus Osten etwas Wind halb sonnig, halb bewölkt, ich freu mich wie ein Kind Sonne und dichte Wolken im Osten, Wechsel in einem fort tagsüber 19, nachts 8 Grad, schwacher Wind aus Nord Im Süden werden Wolken ab und zu die Sonne verdecken 10 Grad nachts, 21 am Tag, schwacher Wind aus Ost, welch ein Schrecken Wetterfrosch auf Leiter blinzelt zur Sonne. Er braucht 'ne Brille. Finsternis Barbara W. Urlaubsfernweh nach Indien in die Türkei auf die Seychellen. Wo soll ich hin? Die Auswahl ist groß die Angebote verlockend. Die Entscheidung fällt schwer Bin unschlüssig ... Indienrundreise 16 Tage Indien-Rundreise mit Flug und Speise Flug, Transfers, Reisebus, Zugfahrt inklusive Besichtigungen, Eintritte, Doppelzimmer gebucht 1525 km Herum-Gefahre hin und dann zurück von Stadt zu Stadt, von Höhepunkt zu Höhepunkt Spaziergänge durch enge Gassen und kleine Kaufmannshäuser Daheim Karin S. Ein Kamelritt durch die Sanddünen Eine Top-Safari und als Höhepunkt Taj Mahal Die vielbusige Aphrodite von Ephesus grüßt das hölzerne Pferd von Troja. Die Säulen von Pergamon ragen in den Himmel Der marmorne Fries steht in Berlin Minarette und Kuppeln zieren die "göttliche Weisheit" Karin S. Die vielbusige Aphrodite/ Im Norden ist's bewölkt im Amphitheater von Ephesus und höchstens zwanzig Grad grüßt das Hölzerne Pferd Im Westen kühlt es nachts ab auf den Hügeln von Troja weht der Wind aus östlicher Richtung Die Säulen von Pergamon im Osten windet es aus Norden ragen in den blauen Himmel Sonne und Wolken wechseln sich ab Die Spitzen der Minarette gelegentlich wird die Sonne im Süden zerteilen den Himmel von Wolken verdeckt. Karin S. Barbara W. Indienrundreise bei wechselhaftem Wetter 16 Tage Indienreise mit Flug und Speise Im Norden drei Wolken, mäßiger Wind und viel Sonne Flug, Transfers, Reisebus, Zugfahrt inklusive Tagsüber 18 Grad, nachts etwas kälter, eine Wonne Besichtigungen, Eintritt, Doppelzimmer gebucht Im Westen nachts 11, am Tag 20 Grad Wärme, aus Osten etwas Wind 1525 km Herum-Gefahre hin und dann zurück Halb sonnig, halb bewölkt, ich freu´ mich wie ein Kind Von Stadt zu Stadt, von Höhepunkt zu Höhepunkt Sonne und dichte Wolken im Osten, Wechsel in einem fort Spaziergänge durch enge Gassen und kleine Kaufmannshäuser Tagsüber 19, nachts 8 Grad, schwacher Wind aus Nord Ein Kamelritt durch die Sanddünen Im Süden werden die Wolken ab und zu die Sonne verdecken Eine Jeep-Safari und als Höhepunkt Taj Mahal 10 Grad nachts, 21 am Tag, schwacher Wind aus Ost, welch ein Schrecken Barbara W. Wortfeld „gehen“ Lebens-Lauf In Blieskastel In meinem langen Leben habe ich mich auf verschiedene Weise fortbewegt. Bald werd‘ ich im Rollstuhl sitzen und nicht mehr gehen können Als Baby bin ich gekrabbelt dann unsicher gelaufen um die Welt zu entdecken Heute laufe ich mit dem Rollator ganz langsam durch die Stadt Wenn ich sehr trödele sind die Schmerzen auszuhalten Als Kleinkind bin ich dem Ball nachgerannt und der Mutter davon Ich wandele mit kleinen Schritten Meter um Meter voran Ich bin dem Vater entgegengeeilt und bin gehüpft vor Freude wenn er nach Hause kam Bin froh, wenn ich humpelnd das Eiscafé erreicht habe Dort schaue ich den jungen Menschen zu die vorbeispurten ihre hüpfenden Kinder an der Hand halten die sich losreißen zum Brunnen rennen und jubelnd von den Stufen springen Im Winter schlitterte ich auf Eisbahnen und genoss das schnelle Gleiten Oft bin ich zum Bus gespurtet schief getreten und weitergehumpelt Heute gehe ich vorsichtig, auf dem buckligen Kopfsteinpflaster im Barockstädtchen Blieskastel Touristen flanieren durch das Barockstädtchen wandeln auf holprigem Kopfsteinpflaster schlendern von Schaufenster zu Schaufenster Und ich genieße einen Nussbecher während Fußgänger vorübergehen Damit ich nicht stolpere trödele ich beim Spazieren genieße schlendernd die Umgebung UND FREUE MICH MEINES LEBENS Barbara W. Barbara W. Oktober 14 -„Es herbstet“ Ding- und andere Gedichte zu Flyern der Frauenmesse KOSTBAR, St. Wendel (28.09.14) Scherwel-Werkstatt I Die Künstlerin sammelt Fliesen alte und neue, Bruchstücke und ganze Zertrümmert sie mit einem Hammer schneidet sie mit der Zange zurecht Setzt sie auf Tischplatten beklebt Keramikvasen, Türschilder und Jahreszahlen mit Mustern, Farben und Motiven Nichts ist vor ihrer Phantasie sicher. Die Keramikkünstlerin Barbara W. Scherwel-Werkstatt II Zweck oder Sinn Ich bin eine Fliese, handbemalt wie Porzellan Zu jeder Jahreszeit bescheint mich die Sonne auf dem Scherbenhaufen im Hof der Künstlerin Ab und zu wäscht mir ein Regenguss den Staub ab Eines Tages wird sie mich auswählen in ihrem Kittel, weißer fast als Schnee Hier in ihrer Keramikwerkstatt gefällt es mir bestens Bald werde ich als Mosaiksteinchen auf einem Kunstwerk glänzen Bin ich Sessel? Bin ich Stuhl? Barbara W. Die Keramikkugel Da kommt sie in den Raum – die Greta trägt ein Paket in ihren Armen stellt es auf den Tisch und atmet auf Sie öffnet den Deckel der großen Schachtel Alle Umstehenden sind neugierig Mein Sitz – ein farbenfrohes Kissen zum Sitzen gut geeignet. Meine Lehne – witzige Gebilde aus Draht gedreht, mit Fähnchen und Figuren als Rückenstütze nicht geeignet. Meine Beine – starker Stahl in roten Stulpen, sie tragen mich und locken Staunende herbei. Bin ich – vielleicht – ein Schaufenster-Paradestück als Kunstwerk zu bewundern? Oder soll ich ... reicher Leute Zimmer schmücken? Vielleicht darf ich ins Kinderzimmer? Ich seh die Kleinen schon: Sie stehen, staunen, sitzen, spielen lachen, leben – mit mir! Vorsichtig hebt sie einen schweren Gegenstand heraus entfernt sorgsam das Einwickelpapier Monika M. Eine Keramikkugel mit verschiedenfarbigen Mosaiksteinchen Sie leuchten im hellen Sonnenlicht blitzen und blinken – wie Monis Augen Diese Mosaikkugel wird Farben und Leben bringen in Monis Wintergarten Barbara W. (zum Flyer v. Anja Biersa, die „Scherwel-Werkstatt“; http://www.scherwel-werkstatt-hoof.de) Ja Ein seltsam' Ding steht da kunstvoll und farbenfroh kreiert: ein Stuhl! Schau mich an Da staunst du, was! Doch – ich bin ein Ding zum Sitzen und schön. Ja, schön und selten. Nicht so ein Jedermann-Ding aus dem Katalog. Ich bin ein Unikat! Ach, das weißt du schon? Stuhlbeine mit roten Stulpen statt Lehne winken Drahtgebilde mit Fähnchen und Figürchen der Sitz scheint praktisch doch ein Ding zum Sitzen? vielleicht vielleicht auch nicht ein echter Hingucker auf jeden Fall ein kunstvoll' Ding zum Schmunzeln: ein Gute-Laune-Stuhl! Mein Sitz er schwelgt in Kunst und Farben winkt Tristheit weg und Fröhlichkeit herbei. Monika M. (zum Flyer v. Sigrid Bannier, „Filz“; http://www.bannier-filz.de) Da staunst du, was? Monika M. (zum Flyer v. Sigrid Bannier, „Filz“; http://www.bannier-filz.de) Es herbstet … Eine Fliese bin ich – glänzend schön warte auf Hammer und Zange will zu vielen Mosaiksteinen werden und gemeinsam mit anderen Fliesenstücken werde ich unter Anjas Händen dank ihrer Phantasie zu Kunst zu: Der Sommer wird arm - Max Dauthendey (1867 - 1918) Nun stehen die Tage grau, lässig, still, Weil es herbsten will. Der Sommer wird arm. Doch ich trage junge Violen im Haar Und Maienstrahlen, eine goldhelle Schar, Und die Sonne im Arm. Die Tage vergehen Vielleicht gefalle ich ja auch dir MMK (zum Flyer v. Anja Biersa, die „Scherwel-Werkstatt“; http://www.scherwel-werkstatt-hoof.de) Die Tage vergehen in Nebeln nun ihre Schleier hüllen uns ein und zwingen zu ruhn Dumpf tönen Nebelhörner vom Meer Herbstmelancholie murmelt der dunkle Ton Doch ich ahne hinterm Grau die Sonne schon wenn auch der Himmel noch wolkenschwer Autobiografie MMK Bin ein Beutel aus weichem Velours mein warmer Braunton steht mir gut Freche Fransen trag‘ ich und einen langen Lederriemen dass du es bequem hast mit mir Das Schönste an mir aber – und darauf bin ich stolz – ist der Knopf mich zu verschließen: eine große glatte Haselnuss Gedanken-Sommer Der Sommer neigt sich Die Tage sind neblig Der Herbst macht sich her Die Wolken hängen schwer Ich denke mir die Hitze so dass ich fast schwitze und ich bin ohne Schmerzen denn ich trage die Sonne im Herzen Ich stell‘ mir vor ein Eichhörnchen hat die Haselnuss versteckt die mich nun schmückt Barbara W. und fange an zu träumen MMK (zum Flyer v. Iris Schradt „Die Ledertasch“; http://www.ledertasch.de) Auf Martinas Terrasse Die Herbstsonne scheint dazwischen der Himmel weint Die Wolken ziehen weiter Das Wetter wird heiter Die Sonne erwärmt Land und Leute Die Menschen genießen voller Freude Man kann sitzen auf der Terrasse neben einer schnurrenden Katze Am Strauch, dem blattlosen hängen die letzten beiden Rosen Noch blüht die Tomatenpflanze Gelbe Minitomaten zieren das Ganze Zarte Winde wehen lass´ es geschehen Denk an den Sommer denn bald wieder kommt er Barbara W. zu: Septembermorgen - Eduard Mörike (1804-1875) Im Nebel ruhet noch die Welt, Noch träumen Wald und Wiesen: Bald siehst du, wenn der Schleier fällt, Den blauen Himmel unverstellt, Herbstkräftig die gedämpfte Welt In warmem Golde fließen. Zu: Regen in der Dämmerung - Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) Der wandernde Wind auf den Wegen War angefüllt mit süßem Laut, Der dämmernde rieselnde Regen War mit Verlangen feucht betaut. Das rinnende rauschende Wasser Berauschte verwirrend die Stimmen Der Träume, die blasser und blasser Im schwebenden Nebel verschwimmen. September-Mittag Die Nebel sind noch nicht gewichen, verhüllen Wiesen, Wald und Feld. Das Gold des Herbstes scheint verblichen, das Blau des Himmels längst verstrichen. Wolken färben und verwischen grau in grau die Welt. Monika M. Der Wind in den wehenden Weiden, Am Wasser der wandernde Wind Berauschte die sehnenden Leiden, Die in der Dämmerung sind. Der Weg im dämmernden Wehen, Er führte zu keinem Ziel, Doch war er gut zu gehen Im Regen, der rieselnd fiel. Leihgabe Weit fort das hohe Himmelszelt, nur graue Wolken ziehen. Ein Fetzen Blau dazwischen fällt und Drachen tanzen überm Feld. Herbstleuchtend zeigt sich bald die Welt – auch uns ist Zeit verliehen. Verzauberung Im ersten Frost liegt nun die Nacht und kalte Winde stürmen. Sie bringen uns die weiße Fracht. Bald glitzert schon kristallne Pracht Gefroren sind dann Weg und Gracht, Schneeberge sich hoch türmen. beide: MMK Impressionen im Herbst Der wehende Wind auf den Wegen schenkt meinem Gang Gedankenlust. An windigen Tagen der Regen weicht vielfach Starre auf und Frust. Den Vorsatz, im Regen zu gehen, zu spüren den Wind in den Haaren, die tropfenden Tannen zu sehen, den Vorsatz will ich mir bewahren. Noch lockender finde ich Straßen mit staunenden Stimmen erfüllt und sonnenbeschienene Rasen in Blütendüfte gehüllt. Kastanien sammelnde Kinder, voll Freude am Draußensein, singen von Wind und Winter, September und Sonnenschein. Monika M. Inspiration Musik Billy Paul Williams (CD Miles to go, Titel: Dreaming out loud) Entspannng Musikwellen im Raum wie Meeresrauschen lassen mich entspannen Die Töne perlen wie Sekt in meinem Glas Gedanken schweifen in die Ferne Barbara W. Dieser Tag schwebt durch Rot durch Grün, Gelb, Orange durch leuchtendes Blau dieser Tag träumt in Rosé und ich träume mit MMK Glück Inspiration: Herbst-Zitate Die Musik belebt meine Gedanken bei perlenden Tönen – Der Herbst ist ein zweiter Frühling, wo jedes Blatt zur Blüte wird. (Albert Camus) endlich allein Wenn die Blätter ihr Feuer entfalten und jedes zur flammenden Blüte wird Barbara W. Leben ist es Zeit Die Welt klopft an mit Fragen, Antworten, Rätseln schenkt Wirrungen und Jauchzer immer und immer wieder Leben am Morgen wieder in Strümpfe zu schlüpfen und sich aufs Neue mit Schal und Jacke anzufreunden Monika M. MMK Inspiration: Ein Kalenderfoto; gettyimages (http://www.gettyimages.de) Frühling voller Blüten Reifen der Früchte Jedes Blatt eine Blüte Herbst Lichter zu einem Foto v. Sydney Orangegold der Sonnenuntergang in einem Sommer am anderen Ende der Welt Rosaleuchtend der Himmel als sei schon Advent Tausende Lichter erhellen den Ort Darüber wölbt sich die Brücke wie eine Halskrause Mein ruheloser Blick verfängt sich an der türkis‘nen Narrenkappe Meeresgestade Im Frühling Blüten Im Sommer reife Früchte Im Herbst Blatt-Blüten beide:: Barbara W. Wie schön die Blätter älter werden. Voller Licht und Farbe sind ihre letzten Tage. (John Burroughs) Blätter werden älter Licht und Farben bunt ihre letzten Tage Herbst zu einem Foto v. südlichen Meer Grün wie junge Sträucher die Meeresoberfläche im aufbrechenden Frühling in Italien am Golf von Fantasia Blauer Himmel und heiße Tage Ein Kahn legt an Zwei Fahnen wie mein rotes Kleid Ich bin in Urlaubsstimmung und bitte den Fischer um eine Fahrt auf seinem Boot Junges Blätter-Grün Kraftvolles Laub im Sommer Lichtfarben im Herbst Barbara W. beide: Barbara W. Wie ein Weg im Herbst: Kaum ist er rein gekehrt, bedeckt er sich wieder mit den trockenen Blättern. (Franz Kafka) Im fernen Land zu einem Foto v. hügeligen Wiesen und Weiden Hell wie die Schäfchenwolken am diesjährigen Johannistag auf der Wiese nah am See im Schatten des Gebirges leuchten Felle von Kühen und Schafen hellgrau wie mein Winterschal. Frei und ungestört weiden die Tiere und träumen von glücklichen Tagen Monika M. Laub voller Farbe Wind weht bunte Blätter auf Der Weg ein Teppich Barbara W. Ein Weg im Spätherbst reich bedeckt mit buntem Laub Der Besen wartet Monika M. November 14 – die letzte im Jahr Der Frühling ist zwar schön; doch wenn der Herbst nicht wär', wär' zwar das Auge satt, der Magen aber leer. (Friedrich von Logau) „Rauhnächte & mehr …“ Freies Gedicht zum Thema „Rauhnächte“ Der milde Frühling erfreut unsere Sinne Der Herbst ernährt uns Barbara W. Lächle, denn es gibt einen Frühling in deinem Garten, der die Blüten bringt, einen Sommer, der die Blätter tanzen und einen Herbst, der die Früchte reifen lässt. (arabisches Sprichwort) Rauh-Nächte Heilige Zeit Innenschau Bilanz ziehen Kraft sammeln für Neubeginn Karin S. Rauhnächte Blütenfülle im Frühling. Sommerblättertanz – Erntezeit im Herbst. MMK Frühling im Garten Blüten im Sommer Blätter tanzen im Wind Herbst In den Rauhnächten arbeite nicht in dieser Zeit zwischen den Zeiten In diesen Nächten feiere und wende dich dir zu dir und deinen Lieben Blüten im Frühjahr Bald entwickeln sich Früchte Obsternte im Herbst Sei wachsam lerne die Zeichen zu deuten MMK beide:: Barbara W. In der Drei-Königs-Nacht Frühling, Sommer und dahinter gleich der Herbst und dann der Winter ach, verehrteste Mamsell, mit dem Leben geht es schnell! (Wilhelm Busch) Blüte, Frucht, Ernte Frühjahr –Sommer –Herbst – Winter Ablauf des Lebens Barbara W. Die Tiere sprechen wie Menschen in dieser Nacht Um Mitternacht öffnet sich der Himmel dann schöpfe Wasser es wird heilsam sein Reiß alle Fenster auf bei Schlag Mitternacht der Drei-Königs-Wind weht Glück dir ins Haus auf einen sonnigen Morgen hoffe für ein friedliches Jahr Veilchen im Frühling Mildes Wachsen im Sommer Reifes Obst im Herbst MMK Herbstliche Milde Sommeratem in der Luft Frühlings-Vorboten beide: Barbara W. Im Herbstsonnenlicht scheint er gastlicher, der Fels. Buntlaub winkt ihm zu. MMK Grau wie der Himmel in den Rauhnächten liegt die Schneedecke über dem dunklen Land. Im Wald kein Scharren, kein Laut. Sturmwind zieht auf und peitscht die Zweige, wirbelt sie durch die Luft und lässt sie liegen wie zu klein gewordene Kleidungsstücke. Ängstlich verstecken sich auch die Mutigsten. Die wilde Jagd grölt übers Land. Karin S. Variationen: zu: Frau Holle: Haiku /Senryu Die Wilde Jagd heult um Haus und Hof und stürmt – schweig still: Orakel-Zeit In den Rauhnächten stehen die Göttinnen auf – erhellen die Zeit Die Wilde Jagd tobt. Rauhnächte, Orakelzeit. Nachts stürmt’s ums Gehöft. In Frau Holles Teich gesunden die Urmütter – sind wir ihnen noch nah? Bei Dunkelheit bleibt im Haus, Frauen und Kinder. Odins Jagd fährt um. alle: MMK zu Zitat: Der Winter, ein schlimmer Gast, sitzt bei mir zu Hause, blau sind meine Hände von seiner Freundschaft Händedruck. (Friedrich Nietzsche) Die Macht der Märchen: Sie bestimmen die Moral – loben – verdammen. MMK Rauhnacht, dunkle Nacht Fruchtbarkeit und Neubeginn Hoffen auf das Licht Karin S. Ungebetener Gast Der Winter kühlt mir die Stube sein Geschenk ein Eisblumenstrauß – erblindet sind die Fenster Zu Winter - Gustav Falke (1853-1916) Ein weißes Feld, ein stilles Feld. Aus veilchenblauer Wolkenwand Hob hinten, fern am Horizont, Sich sacht des Mondes roter Rand. Frostkalt sind mir Nas‘ und Füße Seine Eiszapfenfinger färben mir die Seele blau Und hob sich ganz heraus und stand Bald eine runde Scheibe da, In düstrer Glut. Und durch das Feld Klang einer Krähe heisres Kräh. MMK Gespenstisch durch die Winternacht Der große dunkle Vogel glitt, Und unten huschte durch den Schnee Sein schwarzer Schatten lautlos mit. Ein schlimmer Gast, der Winter. Mit kalten Füßen im Bett – und niemand zum Wärmen 1902; Sammlung Hohe Sommertage Karin S. In kaltdunklen Nächten zu Zitat: Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war. (Mark Twain) Im Sommer zu heiß im Winter zu kalt – der Fantasievolle weiß immer Rat MMK zu Zitat: Erst wenn die Kälte einbricht in das Jahr, merkt man, dass Fichten und Zypressen grün sind, wenn andre Bäume längst verwelkt schon sind. (Konfuzius) Ein dunkles Moor, ein Flüster-Moor lag einst gleich hinterm Winterwald. Da drang aus schwarzer Wolkenwand kein Sternenpunkt hervor. Milchstraße nicht, nicht Großer Bär zeigten sich dem Menschenblick. Aus dem Morast erklang kein Frösche-Chor, nur düsteres Summen und Gezisch. Durch Wald und Moor zog Odins Jagd in jenen Nächten ohne Zeit, von West nach Ost, von Süd nach Nord. Die wilde Flucht, man hört‘ sie weit. MMK Nun ist die Zeit … Wenn andere Bäume kahl die dunklen Äste nackt dann grünen Tannen und Zypressen und bunte Lärchen leuchten heller noch als sie im Winterweiß MMK In kalten Winternächten wenn der Kerze Schein verlöscht lässt das Allein-Sein frösteln Karin S. Raunächte Die Christrose Graue Schneewolken türmen sich vor das Himmelsblau Mitten im Winter blüht sie im Garten die elegante Eisprinzessin Dämmerung schiebt sich heran Mystisches Licht blitzt auf Strahlendes Weiß zwischen sattem Blättergrün verschmolzen mit dem Schnee Schatten huschen zwischen Büschen und Bäumen kommen näher ziehen sich zurück entschwinden in die dunkle Nacht Der Frost kann der Winterkönigin nichts anhaben Ihre Blätter verfärben sich vom makellosen Weiß zu Grün bizarre Samenbehälter bilden sich Plötzlich prasselt Eisregen Schwer gewordene Äste knistern, krachen, brechen ab fallen polternd zur Erde In jeder Form ihres Blumen-Daseins betört die Christrose als Schönheit aber – ihre Blüten, Blätter, Wurzeln sind sehr giftig Barbara W. Schatten der Nacht fließen ein in Träume Leichte Winde schwingen dünne Zweige gegeneinander Silberhelle Töne erklingen zu zarten Melodien Warnung Barbara W. In der Rauhnächte Dämmerzeit in der Rauhnächte Dunkelheit Ihr Mädchen und Frauen verlasst nicht das Haus Durch die Lüfte stürmt das wilde Heer heulend und rasselnd und unheilvoll Gedanken sind tückische Biester sie schleichen sich in dein Gemüt verschönern dir den Morgen oder versauen dir den Tag! MMK Karin S. Grenzwelten In den rauhen den heiligen Nächten erzähle und singe und arbeite nicht In diesen Nächten die außerhalb der Mondzeit sind befrage die Orakel meditiere und bereite dich vor Offen sind der Welten Grenzen Geisterwesen sind uns nah MMK