Liebe Studentinnen und Studenten, liebe Leserinnen und Leser

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Liebe Studentinnen und Studenten, liebe Leserinnen und Leser
Aktuelle Informationen | Juli 2014 | Ausgabe 2
Liebe Studentinnen und Studenten,
liebe Leserinnen und Leser,
alles ist im Fluss, nichts bleibt so wie es ist.
Wir leben in einer Zeit schnellen Wandels,
auch an den Hochschulen: Reform der Bolognareform, neue Bachelor- und Master-Studiengänge, Ausdifferenzierung der Verwaltung,
Aufbau von Kompetenzzentren, Internationalisierung; die Liste ließe sich um viele Stichworte erweitern.
Ich möchte mich mit diesem Editorial nach zwei Amtszeiten
von Ihnen verabschieden. Wenn alles im Fluss ist, wird es umso
wichtiger, sich der Stärken und Besonderheiten der eigenen
Hochschule bewusst zu sein. Eine Stärke der Katholischen Stiftungsfachhochschule München ist die Dialogkultur. So waren
und sind die Mitglieder stets bei der Entwicklung neuer Studiengänge oder Etablierung neuer Organisationsformen einbezogen. Eine weitere Stärke sehe ich in der intensiven Vernetzung
sowohl mit den Trägern, Wohlfahrtsverbänden und Einrichtungen, in denen unsere Absolventen arbeiten, als auch in der
Kooperation mit anderen Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen. So öffnet die Etablierung eines kooperativen Promotionskolleges mit der LMU für unsere Masterabsolventen
neue Türen. Darüber hinaus ist es allen Mitgliedern möglich,
sich am wechselseitigen Austausch mit unseren Partnerhochschulen zwischen Kopenhagen und San Diego zu beteiligen.
Ich war stets sehr stolz darauf, diese Hochschule nach außen
vertreten zu können. Mich ermutigte immer wieder, mit welch
großem Einsatz die alltäglichen Aufgaben in Lehre und Verwaltung sowie Innovationsprojekte geschultert wurden. Dass Frau
Ennulat vor kurzem ihr 40. und Frau Jenschke in diesen Tagen
ihr 38. Dienstjubiläum feiern konnten, drückt die Verbundenheit mit unserer Hochschule aus.
Ich danke Ihnen für Ihre Begleitung und Unterstützung in den
vergangenen acht Jahren. Diese Zeit war für mich sehr anregend, manchmal auch anstrengend, aber dank der lebendigen
Zusammenarbeit mit Ihnen stets bereichernd.
Ihr Egon Endres
Katholische
Inhaltsverzeichnis
Hermann Sollfrank wird Präsident
der KSFH
2
Aktuelles 4
„Hoch“-Zeit: Bewerbungsverfahren
fürs Wintersemester 2014/15
5
Promovend Christian Ghanem im
Interview7
Die beiden KSFH-Fördervereine 9
Ausgezeichnet! 2 Studentinnen im
Interview12
Personen: Hubert Jall,
Bischof Oster, Birgit Weiß 16
3. Münchner Karrieretag: Pflege 22
Kinderuni Benediktbeuern
25
Fachtag zum Thema Ethik in der
Sozialen Arbeit
29
Internationales: Outgoings,
Erasmus Charta, Internationalisierungsprogramm StMBW
32
Ganztagsschule: zum Thema +
Buchtipps35
Soziale Arbeit in Palliative Care:
Buchtipp38
Vorträge und Veröffentlichungen
der DozentInnen der KSFH
40
Personalia, Impressum
43
Stiftungsfachhochschule
München
Fachhochschule der Kirchlichen
Stiftung des öffentlichen Rechts
„Katholische Bildungsstätten
für Sozialberufe in Bayern“
1
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Hermann Sollfrank wird Präsident der KSFH
Die positive Hochschulentwicklung stets im Blick:
der designierte und amtierende Präsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank (l.) und Prof. Dr. Egon Endres (r.)
Prof. Dr. Hermann Sollfrank tritt im Oktober sein Amt
als neuer Präsident der Katholischen Stiftungsfachhochschule München mit ihren beiden Abteilung München und Benediktbeuern an. Er folgt auf Prof. Dr.
Egon Endres, der acht Jahre bzw. zwei Amtszeiten Präsident der KSFH war.
als eine Übergabe des Staffelstabes. Derzeit laufen eine
Reihe wichtiger und zentraler Prozesse, die ich, die wir
in der Hochschulleitung und in den Gremien weiterhin
begleiten und unterstützen werden.“ So wird die Ausbauplanung der Katholischen Stiftungsfachhochschule München auch in den kommenden Jahren im Fokus
stehen: „Unsere Hochschule ist weiterhin im Begriff, zu
wachsen. Wir stehen hier vor der Notwendigkeit, die
Strukturqualität – womit in dem Fall auch die räumliche Situation und die Ausstattung der Hochschule
gemeint ist – an diese Entwicklung anzupassen“, betont Sollfrank. Weitere Schwerpunkte werden die Qualifizierung und Weiterentwicklung von Bachelor- und
Masterstudien-Angeboten, die Förderung des Wissenstransfers in die Praxis und die anwendungsbezogene
Forschung sein. Ein besonderes Augenmerk möchte
Sollfrank in den nächsten Jahren auf den Bereich Hochschulmarketing legen: „Die KSFH profitiert ganz klar
von ihrer Spezialisierung auf eine akademische Ausbildung im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen. Hierin hat unsere Hochschule bundesweit einen sehr guten Ruf. Mit Blick auf den demografischen Wandel und
die sich verändernde Bewerbersituation in der Hochschullandschaft wird es meines Erachtens allerdings immer wichtiger, sich auf diesem Ruf nicht auszuruhen,
sondern die eigenen Zielgruppen durch Marketingmaßnahmen anzusprechen. Hier besteht für mich noch
deutliches Entwicklungspotenzial.“
Prof. Dr. Hermann Sollfrank tritt ab Oktober 2014 sein
Amt als neuer Präsident der Katholischen Stiftungsfachhochschule München an. Er wurde am 9. Mai von
der Versammlung der Hochschule gewählt und dem
Stiftungsrat zur Bestellung vorgeschlagen. In seiner
Sitzung am 1. Juli 2014 bestätigte der Stiftungsrat die
Wahl der Hochschulmitglieder und bestellte Prof. Dr.
Hermann Sollfrank für die nächsten vier Jahre zum Präsidenten. Der amtierende Hochschulpräsident Prof. Dr.
Egon Endres zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung:
„Ich freue mich aufrichtig darüber, dass mein langjähriger Kollege Hermann Sollfrank meine Nachfolge antritt. Er ist der Katholischen Stiftungsfachhochschule
München seit vielen Jahren verbunden, kennt die hochschulspezifischen Strukturen und war – etwa als Studiendekan, Studiengangsleiter oder zuletzt in seiner
Funktion als CIO – in vielen verantwortlichen Rollen.
Ich wünsche ihm, dass er das, was er bereits in den einzelnen Bereichen als Innovator und Hochschulentwickler getan hat, nun auch auf der Gesamthochschulebene
fruchtbar werden lässt. Er hat alle Voraussetzungen,
die ihn zum idealen Präsidenten dieser Hochschule
machen.“
Der gebürtige Oberpfälzer mit oberbayerischen und
Die Wahl des neuen Präsidenten verspricht Kontinuität unterfränkischen Wurzeln studierte an der KSFH in
und Weiterentwicklung zugleich: „Ich sehe meine Wahl München Soziale Arbeit, sein Zweitstudium in Erzie-
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hungswissenschaften absolvierte er an der Universität
Augsburg. Er arbeitete fast zehn Jahre als Sozialpädagoge in der Praxis, zunächst in der kirchlichen Jugendpflege, dann in der offenen Jugendarbeit, später
wechselte er als Bereichsleiter im Erzbischöflichen Jugendamt der Erzdiözese München und Freising ins Management. Von 1999 bis 2002 war er wissenschaftlicher
Mitarbeiter an der Katholischen Universität EichstättIngolstadt, wo er zum Thema „Die Geschichte der Katholischen Jugendpflege. Ideen, Diskurse und Konzepte
von 1819-1933“ promovierte. 2002 wurde er als Professor für Sozialpädagogik an die KSFH Abteilung München berufen. Dort war er seit 2005 als erster Studiendekan der Hochschule bis 2009 tätig. Seit 2009 ist er
als Studiengangsleiter für Konsekutive Masterstudiengänge und seit 2012 als Chief Information Officer (CIO)
in der Erweiterten Hochschulleitung aktiv. Ab Oktober
2014 wird Prof. Dr. Sollfrank die Katholische Stiftungsfachhochschule als Präsident leiten.
Osterklausurtage des Kollegiums der KSFH in Bernried 2014
(Foto: Prof. Dr. Bernhard Lemaire)
Aus dem Senat Masterstudiengang in der Pflege
In der Senatssitzung im Mai wurde ein Konzept zur
Einführung eines Masterstudiengangs „Pflegewissenschaft – Innovative Versorgungskonzepte“ vorgestellt.
Im Rahmen dieses Studiengangs werden Studierende
neben theoretischen Kenntnissen vertiefend Einblick
in die Praxisfelder der Pflegewissenschaft bekommen.
Hierzu sollen Studierende verschiedene Praktika durchlaufen, aber auch durch Forschungsaufträge mit der
Praxis vernetzt werden.
Geplant ist ein Start des Masterstudiengangs erstmalig zum Sommersemester 2015. Das Konzept wird nunmehr mit der Trägerin und dem Ministerium sowie den
Gremien der KSFH weiter abgestimmt.
DozentInnenbeirat
Der DozentInnenbeirat der KSFH (v. l. n. r.):
Prof. Dr. Andreas Schwarz, Klaus Drescher, Prof. Dr. Maria Wasner, Prof. Dr.
Susanne Nothhafft, Prof. Dr. Fritz Böckh
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Neuer Vorsitz im
Stiftungsvorstand seit
Juli
ligionspädagogik und kirchliche
Bildungsarbeit“. In der Bewerbungsphase, die von Anfang Mai bis Mitte Juni andauerte, ging eine erfreulich hohe Zahl an Bewerbungen ein.
Seit Juli ist Prof. Dr. Barbara StauDemnach darf sich die KSFH Abteidigl, Realschuldirektorin i. K., Vorsitzende des Stiftungsvorstands der lung Benediktbeuern nun ab Oktober über einen weiteren Zuwachs
Stiftung „Katholische Bildungsstätan Studierenden freuen. Der Bacheten für Sozialberufe in Bayern“. Sie
lorstudiengang, der entweder eifolgt auf Prälat Karl-Heinz Zerrle,
Landes-Caritasdirektor a. D., der seit genständig oder in Kombination mit
2003 Vorsitzender des Stiftungsvor- der Sozialen Arbeit studiert werden
stands war. Stellvertretender Vorsit- kann, wird überwiegend als Doppelstudium nachgefragt. 13 Studiezender wurde Landes-Caritasdirekrende, die bereits für Soziale Arbeit
tor Prälat Bernhard Piendl.
in Benediktbeuern eingeschrieben
sind, haben sich nun für die Doppelqualifikation entschieden. Die
Wahl der (stellvertrenden) Frauenbeauf- Abteilung Benediktbeuern hat sich
bestens auf den Semesterstart vortragten der KSFH
bereitet: Neben erfolgreichen Berufungsverfahren (Professuren für
Prof. Dr. Birgit Schaufler wurde am
Religionspädagogik, Biblische und
9. Mai von der Versammlung der
Systematische Theologie), konnte die Hochschule im Kloster neue
Räume für Lehre und Verwaltung
gewinnen.
Vernissage und Ausstellung im IF: Begegnungen mit den
KlinikClowns
KSFH im Amt der Frauenbeauftragten der KSFH bestätigt. 93 Prozent
der Stimmberechtigten wählten die
Kandidatin, die seit Oktober 2010
im Amt ist, für weitere vier Jahre als
Interessensvertreterin weiblicher
Hochschulmitglieder. Zur Stellvertreterin wurde Prof. Dr. Luise
Behringer gewählt (rechts im Foto),
die nun ab Oktober die bisherige
stellvertretende Frauenbeauftragte
Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack ablöst.
Studiengang „Religionspädagogik und
kirchliche Bildungsarbeit“
Ab kommendem Wintersemester
startet an der Abteilung Benediktbeuern der neue Studiengang „Re-
„Clownsvisite“ ist es, für eine kleine
Weile eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Patienten wohl
fühlen und neue Kraft tanken. Der
Fotograf, der die KlinikClowns über
mehrere Monate bei ihren Krankenhausbesuchen begleitet hat, hält in
seinen Fotos fest, wie intensiv diese Begegnungen sein können und
wie sehr es den kleinen und großen Patienten in diesen Momenten
tatsächlich gelingt, die Situation, in
der sie sich befinden, auszublenden.
Die Ausstellung im IF (H-Gebäude,
1. Stock) ist bis zum 21.7. zu sehen;
darüber hinaus finden sich Informationen zum Fotografen und zu
den KlinikClowns im Internet unter
www.bluecatdesign.de und www.
klinikclowns.de.
Am 8. Mai lud das Institut für Fortund Weiterbildung, Forschung und
Entwicklung (IF) zur Vernissage „Ein
Lachen schenken – Begegnungen
mit den KlinikClowns“ ein. Die Fo-
toausstellung von Manfred Lehner
zeigt Momentaufnahmen zwischen
den KlinikClowns und den Menschen, die sie im Krankenhaus besuchen. Das Ziel der so genannten
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„Hoch“-Zeit in den beiden KSFH-Studierendensekretariaten in Bendiktbeuern und München: das Bewerbungsverfahren für das kommende Wintersemester
Bewerbungsverfahren Wintersemester 2014/15
Bewerbungsfrist: 5.05.-16.06.
Nachreichungsfrist Zeugnisse: 21.07.
Beratungsgespräch für beruflich
Qualifizierte:
10. und 22.07.
Einschreibung:
8.09.-11.09.
Studienplätze, auf die wie immer viele Bewerbungen eingingen ...
Soziale Arbeit München
200
Soziale Arbeit Benediktbeuern
130
Soziale Arbeit berufsintegrierend
30
Bildung und Erziehung im Kindesalter 35
BEFAS* 25
Pflegemanagement
30
Pflegepädagogik
30
Pflege dual
60
Die Bewerbungen der Studiengänge
werden in der Regel je nach Antrag folgenden Quoten zugeteilt:
* Bildung und Erziehung im Kindesalter für BewerberInnen mit
ausländischen Studienabschlüssen im pädagogischen Bereich
Hochschulauswahlquote
(Zugang zum Studium über ein Zeugnis
der allgemeinen oder der fachgebundenen Hochschulreife oder ein Zeugnis
der Fachhochschulreife bzw. der fachgebundenen Fachhochschulreife)
• Beruflich Qualifizierte 2-5 %
• Personen mit besonderem Engagement
im kirchlichen Bereich
28 %
• Härtequote 2 %
Judith Schormair
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Versand Bescheide
darunter Zulassungen,
Ablehnungen und
Zurückweisungen
München
4.08.
Benediktbeuern 4.08.
Persönliche Einschreibung
Soziale Arbeit München
8.-10.09.
Soziale Arbeit Benediktbeuern
8.-10.09.
Soziale Arbeit berufsintegrierend
11.09.
Bildung und Erziehung im Kindesalter 16.09.
BEFAS*
17./18.09.
Pflegemanagement
15.09.
Pflegepädagogik
15.09.
Pflege dual
22.-24.09.
Religionspädagogik und kirchliche
Bildungsarbeit
12.09.
* Bildung und Erziehung im Kindesalter für BewerberInnen mit
ausländischen Studienabschlüssen im pädagogischen Bereich
Eva Mittermaier
Andrea Huber
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Doktor
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Reason denprogram
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rbeit
„Ich genieße die Herausforderung und bin dankbar,
mich in einem so interdisziplinären Umfeld mit Theorie
und Forschung beschäftigen zu dürfen“
Christian Ghanem studierte an der
KSFH den konsekutiven Masterstudiengang „Angewandte Sozial- und Bildungswissenschaften“
– nun ist er der erste Absolvent unserer Hochschule, der im Rahmen
einer so genannten „kooperativen
Promotion“ mit der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) und der
Technischen Universität München
(TUM) seinen Doktortitel macht. Im
Interview spricht er über seine Entscheidung, an dem internationalen
Doktorandenprogramm „Scientific
Reasoning and Argumentation“ des
Munich Center of Learning Sciences
(MCLS) teilzunehmen, anfängliche
Sprachbarrieren, über Inhalte, seine
Betreuung und auch darüber, wie
dankbar er ist, die Chance wahrgenommen zu haben.
terstetten, wurde vom Förderverein
Katholische Stiftungsfachhochschule
München prämiert. Prof. Dr. Dorit
Sing, Gutachterin meiner Masterarbeit, und Prof. Dr. Sabine Pankofer
– die nun auch die Erstbetreuerin
meiner Doktorarbeit ist – kamen auf
mich zu, um mich über das international ausgerichtete Programm zu
informieren. Ich hatte zwar schon
im Vorfeld erfahren, dass nun auch
an unserer Fachhochschule die
Möglichkeit zur Promotion besteht,
habe allerdings nicht weiter darüber
nachgedacht, inwiefern meine bisherige Ausbildung hier anschlussfähig sein könnte.
– viele Jahre zu bleiben. Für mich
stellte sich zunächst also schon die
Frage, ob ich beruflich nun für mehrere Jahre pausieren sollte, um eine
akademische Laufbahn einzuschlagen. Zudem hemmte mich die Sprache; ich wusste eingangs nicht, wie
ich meine Englischkenntnisse einschätzen sollte.
Wie ist das Doktorandenprogramm
aufgebaut? Wie gestaltet sich der
inhaltliche Rahmen?
Christian Ghanem: In dem Graduiertenkolleg „Reason - Scientific
Reasoning and Argumentation“ arbeiten mit mir 20 Doktorandinnen
und Doktoranden verschiedener
Wieso haben Sie nicht weiter darü- Fachrichtungen an Fragestellungen
ber nachgedacht? Was hat Sie hier zu den Kompetenzen wissenschaftlichen Denkens und Argumentierens.
zunächst gebremst?
Christian Ghanem: Für mich hat sich Leitendes Ziel ist, Forschungsergebnisse für das Verständnis wissendie Programmbeschreibung im erHerr Ghanem, Sie sind der erste
schaftlicher Denk- und Argumensten Moment sehr hochschwellig
Doktorand, der an unserer Hochangehört. Außerdem hatte ich mich tationsprozesse vorzulegen, um in
schule im Rahmen des kooperaeinem weiteren Schritt Interventibis dato beruflich schon sehr gut
tiven Doktorandenprogramm proonsmaßnahmen zu entwickeln, die
eingerichtet: Ich arbeite seit 2010
moviert. Wie kam es dazu?
dazu beitragen, die Vermittlung
in der Bewährungshilfe des LandChristian Ghanem: Im Rahmen von
„Ausgezeichnet 2013“ habe ich erst- gerichts München und bin hier sehr von wissenschaftlichen Inhalten an
Schulen und Hochschulen, sowie
gut aufgehoben. Mir macht meine
mals ausführlicher von dem Dokdie Anwendung wissenschaftlichen
Arbeit aufrichtig Spaß und zu dem
torandenprogramm gehört. Meine
Masterarbeit, eine Sozialraumanaly- Zeitpunkt, als ich auf die Promotion Wissens in praktischen Kontexten
se zur zielgruppenorientierten Erfas- angesprochen wurde, hatte ich ge- zu optimieren. Je nach Studium und
Ausrichtung, beschäftigen wir uns
rade den Entschluss gefasst, in der
sung der Bedarfe von Kindern und
mit unterschiedlichen Zielgruppen:
Bewährungshilfe – wenn möglich
Jugendlichen in der Gemeinde Va7
2 I Juli 2014
Das heißt, dass sich Ihre anfänglichen Bedenken mittlerweile aufgelöst haben?
Christian Ghanem: Ja, die haben
sich verflüchtigt. Ich genieße die
neue Herausforderung, die sich
hier für mich aufgetan hat und bin
dankbar, mich in einem so interdisziplinären Umfeld mit Theorie und
Forschung beschäftigen zu dürfen.
Beispielsweise kommen jetzt zwei
Publikationen auf mich zu, die sicher zeitintensiv und aufwändig
sein werden, mich aber zugleich
wieder weiter voranbringen. Nachträglich kann ich allerdings auch
sagen, dass ich durchaus Zeit gebraucht habe, um mich an mein
Wie beschreiben Sie den organisa- neues Umfeld zu gewöhnen. Das
torischen Rahmen? Sind Sie mit Ih- erste halbe Jahr war nicht leicht für
mich, da ich mich tatsächlich erst
rer Betreuung zufrieden?
Christian Ghanem: Die Promotions- an die Sprache gewöhnen musste.
bedingungen sind geradezu optimal Doch auch diese Hürde habe ich
mittlerweile genommen und finde
– ich werde von vier Supervisoren
es nun ganz normal, dass wir Engbetreut, mit denen ich im regelmälisch miteinander reden. Hier waren
ßigem Austausch stehe. Entsprechende Supervisory-Meetings finden mir die Gespräche mit Prof. Dr. Panmindestens vierzehntägig, oft auch kofer auch sehr wichtig, da sie die
Strukturen der LMU sehr gut kennt.
wöchentlich statt. Meine Erstbetreuerin, mit der ich bei Fragen zur Beruflich konnte ich mich, da ich
verbeamtet bin, für die drei Jahre,
Sozialen Arbeit in sehr intensivem
auf die das Programm ausgelegt ist,
Kontakt stehe, ist die KSFH-Professorin Prof. Dr. Sabine Pankofer, da- beurlauben lassen.
neben habe ich noch zwei Betreuer
der LMU, Prof. Dr. Frank Fischer und Was ist Ihre Botschaft an Studierende unserer Hochschule, die sich
PD Dr. Dr. Ingo Kollar, sowie einen
auch überlegen, zu promovieren?
internationalen Betreuer aus Louisville in den USA, Prof. Dr. Thomas Christian Ghanem: Sich in keiner
Lawson. Das heißt, dass ich sowohl Form von den Anforderungen abschrecken zu lassen. Auch finde ich
inhaltlich als auch organisatorisch
es wichtig, sich gedanklich nicht darundum gut betreut bin – was ein
ran aufzuhängen, dass man ja „nur“
großer Vorteil ist, denn von bean einer FH und nicht an einer Unifreundeten DoktorandInnen aus
versität studiert hat. Forschung in
anderen Bereichen weiß ich, dass
der Sozialen Arbeit ist sehr wichtig
eine Betreuung sich auch auf halbund AbsolventInnen von Fachhochjährliche Absprachen beschränken
kann. In der Regel bin ich jeden Tag schulen können hier grundlegende
an der LMU, wo wir uns zu viert ein praktische Erfahrungen einbringen.
Es tun sich zudem immer mehr DokBüro teilen. Bezahlt werden mir 26
Stunden pro Woche, meine Arbeits- torandenkollegs auf, die von Sozialzeiten kann und darf ich mir relativ arbeiterInnen mitgestaltet werden.
frei einteilen – das kommt mir sehr Wer gerne theoretisch arbeitet und
sich vorstellen kann, in die Forentgegen. Im Nachhinein bin ich
schung einzusteigen, der sollte uneinfach nur froh, dass ich mich für
die Promotion entschieden habe, so bedingt dranbleiben!
intensiv war bisher keiner meiner
Vielen Dank für das Gespräch!
Lernprozesse.
Mein Fokus liegt auf den Denk- und
Argumentationsweisen von Bewährungshelfern bzw. von Sozialarbeitern generell. Ich finde es überaus
spannend, zu erfahren, wie unterschiedlich sich Wissen generiert und
welche Emotionen dabei eine Rolle spielen. Meine TeamkollegInnen
aus anderen Disziplinen, die sich mit
wissenschaftlichen Denk- und Argumentationsprozessen z. B. im Bereich der Mathematik beschäftigen,
nehmen natürlich eine andere Perspektive ein. Derzeit stellt sich in unserem Kolleg die Frage, wie wir unsere Ergebnisse zusammenführen.
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2 I Juli 2014
Eine stabile Brücke zwischen Theorie und Praxis:
Die Fördervereine der KSFH
Förderverein Katholische Stiftungsfachhochschule München e.V.
Den Bezug zur Praxis stets im Blickfeld: Der Förderverein der Katholischen Stiftungsfachhochschule München
e. V. hat schon seit seiner Gründung 1985 das Ziel, den
Austausch bzw. Wissenstransfer zwischen Theorie und
Praxis zu stärken und zu fördern. Durch Initiierung und
Förderung gezielter Theorie-Praxis-Projekte versteht
sich der Förderverein allen voran als eine Institution,
die eine Brücke zwischen der Hochschule und relevanten Einrichtungen in der Praxis baut – auch, um
Studierenden dafür zu sensibilisieren, wie wichtig die
Kontakte in die Praxis für die spätere Berufseinmündung sein können.
Ausgezeichnet!
So fördert und würdigt der Verein schon seit Anfang
der 90er-Jahre Bachelor-und Masterarbeiten von KSFHStudierenden, die sich in ihrer Themenaktualität und
in ihrem Praxisbezug hervorheben. Im Rahmen von
„Ausgezeichnet“, einer akademischen Feierstunde,
erhalten die Studentinnen und Studenten entweder ein
Preisgeld (200-300 Euro) oder werden für ihre besondere Leistungen gewürdigt. In diesem Jahr hat der
Förderverein nun erstmals das Format der Veranstaltung verändert. Anders als in den Jahren zuvor, gibt es
künftig keine Rangfolge mehr in der Auszeichnung, zudem steht die Preisverleihung unter dem thematischen
Schwerpunkt einer der eingereichten Abschluss-Arbeiten. Bei „Ausgezeichnet 2014“ wurde die eingereichten
Masterarbeit zu „Freiheitsentziehenden Maßnahmen
als ultima ratio-Resultat des „Scheiterns“ der Jugenhilfe“ als leitendes Thema gewählt. Hier zeigte sich nun
noch stärker als in den Jahren zuvor, wie wichtig dem
Verein die Schnittstelle zur Praxis ist: Im Rahmen von
moderierten Podiumsdiskussionen debattierten geladene Vertreter aus Praxis und Wissenschaft darüber,
wie es zum Freiheitsentzug von Kindern und Jugendlichen kommen kann. Statt der Prämierung, stehen nun
mehr die Inhalte im Vordergrund – zudem fördert das
neu konzipierte Veranstaltungsformat den Dialog und
Austausch zwischen Mitglieder der Hochschule und
den geladenen Gästen aus der Praxis. Neu ist auch,
dass die prämierten Bachelor- und Masterarbeiten
nicht nur als Broschüre, sondern auch in Form eines
Plakats präsentiert werden. „Uns ist es wichtig, immer
und immer wieder auf die Relevanz der akademischen
Leistungen für die Praxis hinzuweisen – und Studierenden zu verdeutlichen, wie wichtig der Praxisbezug
einer Abschlussarbeit auch für die erfolgreiche und
schnelle Einmündung in das Berufsleben sein kann“,
betont Dr. Gertrud Hanslmeier-Prockl, 1. Vorsitzende
des Fördervereins Katholische Stiftungsfachhochschule
München e.V.. Die Plakate werden für das laufende
Jahr 2014 an der KSFH ausgehängt und sollen Studierende das Angebot „Ausgezeichnet“ und die dahinter
stehende Motivation aufmerksam machen.
Die Vorstandsmitglieder des Fördervereins (v. l. n. r.):
Astrid Banaschewski-Müller (stellv. Vorsitzende), Peter Kölbl (Schatzmeister),
Gertrud Hanslmeier-Prockl (1. Vorsitzende) und Barbara Scharfenberg (stellv.
Vorsitzende). Auf dem Foto fehlt die Schriftführerin Anita Hedemann (kleines
Foto)
Pure Theorie
Ein weiteres, etabliertes
Veranstaltungsformat ist
die „Pure Theorie“, die im
Rahmen der jährlichen
Alumnitage am Campus in
München stattfindet. Der
Workshop wird von den
KSFH-Absolventinnen und
–Absolventen abgehalten,
deren Abschluss-Leistungen
vom Förderverein ausgezeichnet
wurden. Studentinnen und Studenten erfahren so von
ehemaligen Studierenden, wie sie in ihren jetzigen Beruf eingemündet sind, inwiefern die Themenwahl ihrer
Bachelor- oder Masterarbeit dazu beigetragen hat, in
welche Berufsfelder sie eingestiegen sind und wie sich
der Praxisalltag nun für sie gestaltet.
Praxisforschungsprojekt „Berufseinmündung in der Sozialen Arbeit und Pflege. Gemeinsame Verantwortung
von Hochschulen und Anstellungsträgern“
Über die Dialogforen hinaus
trägt der Verein zu relevanten Erhebungen zur Berufseinmündung von Studierenden bei. Anlässlich
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2 I Juli 2014
Mitglied werden: Wenn Sie stiften gehen, fördern wir!
seines 25jährigen Jubiläums im Jahr 2011, stellte der
Sie sind mit der KSFH verbunden und würden sich hier
Förderverein der Hochschule beispielsweise einen
gerne einbringen? Der Förderverein sucht nach neuen
Geldbetrag in Höhe von 7.000 Euro für das PraxisforMitgliedern, die Ideen und Anregungen einbringen
schungsprojekt „Berufseinmündung in der Sozialen
und bereit sind, für die Weiterentwicklung der HochArbeit und Pflege. Gemeinsame Verantwortung von
Hochschulen und Ausbildungsträgern“ zur Verfügung. schule einen Jahresbeitrag zu leisten. Die Beiträge sind
Das Projekt wurde unter der wissenschaftlichen Beglei- gestaffelt und betragen 40, 80 oder 120 Euro im Jahr.
tung von Prof. Peter F. Lenninger, dem Praxisbeauftrag- Alle Mitglieder haben uneingeschränkte Zugangsrechte
zu den KSFH-Bibliotheken und erhalten regelmäßige
tem der Abteilung München und Birgitta Greilinger,
Informationen zu den aktuellen Vereinsaktivitäten.
Leiterin des Praxis-Centers München gemeinsam mit
der Projektmitarbeiterin Andrea Glodek umgesetzt.
Kontakt:
Welche Rahmenbedingungen sind wichtig, damit die
Katholische Stiftungsfachhochschule München, FörderBerufseinmündung von AbsolventInnen der Sozialen
verein, Tel. 089/48092-1272, [email protected],
Arbeit und Pflege nach dem Abschluss gelingt? Ziel
www.ksfh.de/wir-ueber-uns/foerdervereine
der Studie ist es, die Übergänge vom Studium in das
Berufsleben und damit die Berufseinmündung zu
untersuchen und aus den erhobenen Daten bzw.
Ergebnissen, konkrete Empfehlungen für Hochschule Werden Sie ak
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Für die Ziel
und Praxis abzuleiten.
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le München
So ließen sich aktuelle Fragestellungen aufgreifen,
die sich zwischen Hochschule und Praxis bzw. Anstellungsträgern ergeben und die dazu beitragen,
die Karrierearbeit an der Stiftungsfachhochschule
im Sinne der Anforderungen und Erfordernisse am
Berufsmarkt weiterzuentwickeln. Im November
2011 fand ein Fachtag zum Praxisprojekt statt.
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FORUM Fachhochschule Benediktbeuern
Das FORUM Fachhochschule Benediktbeuern ist der
Freundes- und Förderkreis der Katholischen Stiftungsfachhochschule München Abteilung Benediktbeuern.
Der Verein wurde zum 25jährigen Jubiläum der Abteilung, im Jahr 1996, mit dem Ziel gegründet, den Dialog
zwischen der Hochschule in Benediktbeuern und relevanten Praxiseinrichtungen in der Sozialen Arbeit zu
fördern und zu unterstützen.
Nach mehr als 15 Jahren wurden die Vereinsaktivitäten
erneut festgesetzt: Bei der Mitgliederversammlung am
27.11.2013 wurde Kristof Zisch als 1. Vorsitzender im
Vorstand gewählt; zugleich bestätigten die Versammlungsmitglieder – trotz ihres ehremantlichen Engagements und ihren begrenzten zeitlichen Ressourcen –,
dass die Kernaktivitäten des Fördervereins aufrecht
erhalten werden sollten – dazu zählen beispielsweise
Veranstaltungen wie das Forum in der Alten Schreienerei, regelmäßige Präsenztermine an der Hochschule,
Serviceleistungen für
die Mitglieder und die
Einhaltung und Erfüllung
des Förderzwecks des
FORUMS.
FORUM in der Alten Schreinerei
Das FORUM in der Alten Schreinerei (zuvor:
FORUM im Salettl) findet viermal im Jahr statt. Eingeladen werden Referentinnen und Referenten aus der
Praxis und/oder Theorie, die zu aktuellen Themen
und Projekten in der Sozialen Arbeit sprechen. Immer
wieder lädt der Förderverein auch ehemalige Studierende der KSFH als Gastreferenten ein, um jetzige
Studentinnen und Studenten mit Alumni in Kontakt zu
bringen. Die Veranstaltung, die vor allem dem Erfahrungsaustausch und dem Aufbau von nachhaltigen
Kontakten dienen soll, fand zunächst im Salettl des
Klosters statt. Nachdem die KSFH die „Alte Schreinerei“
10
2 I Juli 2014
unter den Arkaden zu einem Seminarraum umgebaut
hatte, der für die FORUMS-Gäste leichter zu erreichen
ist als das Salettl, entschied sich der Förderverein für
den neuen Ort und die entsprechende Umbennung
des Dialogforums. Mittlerweile sind es mehr als 18
Veranstaltungen, die der Förderverein initiierte – und
in deren Rahmen es bereits vielfach gelang, Studierende, Praktiker und andere Interessierte miteinander in
Kontakt und Austausch zu bringen. Prof. P. Dr. Franz
Schmid, Beisitzer im Vorstand des Fördervereins, hebt
an der Stelle allerdings auch hervor, dass die Abende
unterschiedlich gut besucht seien: „Die Resonanz auf
die Veranstaltung ist sehr unterschiedlich. Manchmal
kommen bloß eine Handvoll Interessierte, es waren
aber auch schon über 50 Teilnehmer – meist liegt die
Zahl dazwischen.“ Der Vorstand des Vereins, Kristof
Zisch, bringt diese Fluktuation mit dem Hochschulbetrieb und den verschiedenen Anwesenheitszeiten
der Studierenden in Benediktbeuern zusammen. „Wir
achten künftig noch stärker auf die Terminierung; auch
wollen wir die Werbung für die Veranstaltung ausbauen, indem wir uns besser mit den Dozierenden abstimmen, die für uns dankenswerter Weise auf die hochkarätigen Referenten hinweisen“, sagt er.
Die nächsten Referenten sind: Herr Fritzmeier mit dem
Thema „Life Kinetik“ und Frau Prof. Dr. Eberle mit
einem Beitrag über Gedenkstätten.
BeneLetter
Einmal im Semester erhalten alle Mitglieder des Fördervereins den „BeneLetter“, um über aktuelle Geschehnisse an der Stiftungsfachhochschule und über Aktuelles im Vereinsgeschehen informiert zu sein.
Beteiligung an Ehemaligentreffen
Alle zwei Jahre beteiligt sich der Verein an den großen
Ehemaligentreffen in Benedikbeuern, indem er Spielund Sportangebote organisiert, mit einem eigenen
Stand vertreten ist und in diesem Rahmen eigens ein
„FORUM in der Alten Schreinerei“ veranstaltet. Im letzten Jahr organsierte der Förderverein ein Forum zum
Thema „Corporate social Responsibility – (k)ein Thema
für die Caritas?“ mit dem Referenten Karl-Hans Kern.
willkommen sind: „Unser Verein lebt von Anregungen
und Ideen, wie wir künftig den Theorie-Praxis-Dialog
noch stärker und noch gezielter fördern können.“ Um
neue Mitglieder zu gewinnen, baut das FORUM gerade
seine Werbemaßnahmen aus. So ist geplant, den Internetauftritt zu überarbeiten, eigene Werbebanner zu
entwickeln, etc. Die Beiträge sind gestaffelt und betragen 10, 30 oder 50 Euro im Jahr.
Kontakt:
Forum Fachhochschule Benediktbeuern, Tel. 08857/88501 und -536, [email protected], www.ksfh.de/wirueber-uns/foerdervereine
Die Vorstandsmitglieder des Fördervereins (v. l. n. r.):
Christine von Pechmann (stellv. Vorsitzende), Kristof Zisch (Vorsitzender),
Traudl Scheuberth (Schatzmeisterin), Christine Streidl (Schriftführerin) und
Prof. P. Dr. Franz Schmid (Beisitzer).
Förderaktivitäten
Darüber hinaus fördert und bezuschusst das FORUM
Fachhochschule Benediktbeuern – wie in der Satzung
vorgesehen – studentische Projekte, Bacheloarbeiten,
Auslandsfahrten, etc. Der Vorstand berät und entscheidet über die Anträge der KSFH-Studierenden.
Mitglied werden:
Ein Hauptanliegen des Bendiktbeurer Fördervereins
ist es, weitere Mitglieder zu gewinnen, die sich gerne
einbringen und bereit sind, sich auch aktiv an den verschiedenen Aktivitäten zu beteiligen. Kristof Zisch weist
in diesem Kontext darauf hin, dass neue Ideen immer
11
2 I Juli 2014
Ausgezeichnet 2014:
Zwei prämierte Absolventinnen im Interview
Ausgezeichnet! Auch in diesem Jahr hat der Förderverein Katholische Stiftungsfachhochschule München e.V.
Bachelor- und Masterarbeiten von KSFH-Studierenden prämiert, die sich durch Thema und Herangehensweise
hervorheben. Neben der Vergabe der Preise und Würdigungen fand eine moderierte Podiumsdiskussion statt,
zu der Vertreter aus Praxis und Wissenschaft eingeladen waren. Der Dialog orientierte sich an dem Thema der
ausgezeichneten Masterarbeit von Kathleen Goldacker. Sie und Johanna Thoma, die für ihre Bachelorarbeit
gewürdigt wurde, berichten im Interview von ihrer Themenwahl, der Herangehensweise und ihrer Motivation.
Bachelorarbeit, Wü
rdigung
Johanna Thoma
Studiengang Sozia
le Arbeit
Thema:
Einsamkeit. Untersuc
hung eines multid
imensionalen Phänomens
im Kontext Sozialer
Arbeit.
Gutachterin, Gutac
hter:
Prof. Dr. Christine
Plahl, Prof. Dr. Fra
nz Ebbers
„Meine Recherche zeigte mir, wie wenig
sich die Soziale Arbeit bisher mit der Einsamkeit beschäftigt“
Frau Thoma, Sie beschäftigen sich
in Ihrer Bachelorarbeit mit der Einsamkeit als multidimensionales
Phänomen im Kontext Sozialer Arbeit. Wie kamen Sie dazu?
Johanna Thoma: Während eines
Praktikums in einem Therapiezentrum für psychisch erkrankte Frauen
fiel mir bereits auf, wie einsam
manche Frauen dort sind und wie
schwer es ihnen fällt, Kontakte zu
knüpfen. Bei einer meiner Klientinnen spürte ich die Einsamkeit
ganz besonders und den hohen
Leidensdruck, der sich daraus für
sie ergab. „Anders sein“ bedingt
manchmal auch das Alleinesein;
zudem können psychische Erkrankungen wie etwa das Borderline
Syndrom die Einsamkeit verstärken,
da Betroffene im ständigen Spannungsfeld zwischen Zulassen von
menschlicher Nähe und dem Aufbau
von Distanz stehen. Ich stellte mir
mehr und mehr die Frage, was ich
tun kann, um den Frauen in ihrer
Situation zu helfen. Deswegen griff
ich dieses Thema dann auch im Rahmen meines Praxis III-Projekts auf,
während dessen ich feststellte, dass
mäßig an den Sitzungen teilzunehmen. Tatsächlich ist es so, dass gerade einsame Menschen sich oft
nicht wirklich motivieren können,
an solchen interaktiven Angeboten
teilzunehmen – sie meiden SozialAus Ihrem Praxis III-Projekt ist also
auch die Motivation für Ihre Bache- kontakte, aus Angst, von Mitmenlorarbeit entstanden. Wie gestalte- schen zurück gewiesen zu werden
oder aufgrund einer gewissen Unte sich die Praxis III-Phase?
sicherheit. Ich beobachtete immer
Johanna Thoma: Gemeinsam mit
wieder, wie wichtig eine unmittelzwei Psychologinnen initiierte ich
im Frauentherapiezentrum psycho- bare Rückkoppelung für die Frauen
war – sie warten auf positive Reakedukative Gesprächsgruppen, in
tionen aus ihrem sozialen Umfeld,
denen wir uns gemeinsam mit den
was durchaus auch als anstrengend
betroffenen Frauen austauschen
empfunden werden kann. Daraus
wollten. Unsererseits waren 7 bis
ergibt sich ein Teufelskreis, der die
8 Sitzungen angedacht, die leider
isolierte Situation schlimmstenfalls
nicht alle stattfanden. Daneben
führte ich auch Einzelgespräche mit sogar verstärkt. Ich entschied mich,
den Klientinnen. Aufbauend auf die- noch tiefer in die Themenrechersen Erfahrungen entwickelte ich ein che einzusteigen, um einen theoreBausteinprogramm für Fachkräfte in tischen Beitrag zu leisten und auch
der Sozialen Arbeit für den Umgang konkrete Handlungsaufforderungen
für die Soziale Arbeit zu entwickeln.
mit psychisch erkrankten und einsamen Menschen.
Wie haben Sie den thematischen Rahmen Ihrer BachelorInwiefern reichten die Gesprächsarbeit abgesteckt? Was war Ihre
gruppen nicht aus?
Johanna Thoma: Krankheitsbedingt Vorgehensweise?
Johanna Thoma: Um als Sozialarbeifiel es den Frauen schwer, regeles hier nach einer noch intensiveren
Auseinandersetzung mit dem multidimensionalen Phänomen der Einsamkeit verlangt.
12
2 I Juli 2014
terin oder -arbeiter handeln zu können, muss ich erst einmal verstehen,
was sich hinter Einsamkeit verbirgt
und inwiefern dieses Phänomen im
Gegenstandsbereich und Fallverständnis Sozialer Arbeit zu verorten
ist. Meine Recherche zeigte mir, wie
wenig sich die Soziale Arbeit bislang
mit Einsamkeit beschäftigt. Der theoretische Diskurs weist noch große
Lücken auf – und oft ist die Rede
von sozialer Isoliertheit, nicht aber
von Einsamkeit, die als ein multidimensionales Phänomen mit vielen
Aspekten zu verstehen ist. Schließlich können auch Menschen, die mit
ihrer Familie oder im Kreis von engen Freunden leben, einsam sein.
Eins der wenigen Bücher, die es
dazu gibt, stammt aus dem Bereich
der Altenhilfe. Ich definiere also zunächst in meiner Bachelorarbeit,
was Einsamkeit ist und inwiefern
die Soziale Arbeit für einsame Menschen zuständig ist.
Zu welchem Ergebnis kommen Sie
hier? Inwiefern sind Fachkräfte der
Sozialen Arbeit hier gefordert?
Johanna Thoma: Die Soziale Arbeit
sollte feststellen, prüfen und gegebenenfalls an Spezialisten aus anderen Fachgebieten verweisen, die
sich dann um die weitere Behandlung kümmern. Das heißt: Eine Sozialarbeiterin oder ein Sozialarbeiter klärt zunächst die Bedarfe des
Klienten und die vorhandenen Ressourcen und Kapazitäten. Die Fragestellungen hierbei lauten: Inwiefern
bin und kann ich hier noch zuständig sein? Ab wann beziehe ich andere Experten mit ein, um konkrete
Hilfemaßnahmen einzuleiten?
Was kann die Soziale Arbeit konkret für einsamen Menschen tun?
Johanna Thoma: Die Soziale Arbeit
kann beispielsweise durch netzwerkbezogene Maßnahmen aktiv
werden. Welche Kontakte hat die
betroffene Person? Welche Möglichkeiten der sozialen Anbindung
gibt es? Hier helfen Netzwerkkarten, die zeigen, wo sich Kontakte
eventuell verdichten lassen oder
neu geknüpft werden können.
Wichtig ist zudem, die psychischen
und körperlichen Leiden – die durch
Einsamkeit entstehen – zu lindern,
indem aufgezeigt wird, wie sich das
Alleinsein erträglich gestalten lässt.
Was wünschen Sie sich von einer
Sozialen Arbeit in diesem Bereich?
Johanna Thoma: Ich würde mir
wünschen, dass sich die Soziale
Arbeit in Wissenschaft und Praxis
mehr mit der Thematik beschäftigt. Sozialarbeiterinnen und -arbeiter brauchen entsprechendes
Hintergrundwissen, um gemeinsam
mit ihren Klientinnen und Klienten
Wege aus der Einsamkeit zu finden – und gleichzeitig auch Geduld,
wenn sich der Teufelskreis der Einsamkeit nicht so schnell durchbrechen lässt.
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„Ich halte es für unerlässlich, entsprechende Evaluationsmethoden in der
Jugendhilfe einzuführen“
Frau Goldacker, Sie beschäftigen
sich in Ihrer Masterarbeit mit freiheitsentziehenden Maßnahmen in
der Jugendhilfe. Wie kamen Sie auf
dieses Thema?
Kathleen Goldacker: Ich bin seit
acht Jahren in der Bezirkssozialarbeit der Landeshauptstadt München beschäftigt und habe selbst
schon eine Stellungnahme für das
Familiengericht zur geschlossenen
Unterbringung eines Jugendlichen
abgegeben. Der Auslöser für meine Masterarbeit war ein Fall, bei
dem die Mutter des Jugendlichen
die freiheitsentziehende Maßnahme beim Familiengericht beantragte. Ich fragte mich, was im Vorfeld
schief gelaufen ist und warum die
Jugendhilfemaßnahmen scheinbar
erfolglos verlaufen sind. Daraufhin
entschied ich mich, intensiver in die
Recherche einzusteigen.
Wie sah Ihre Recherche aus? Wie
sind Sie vorgegangen?
Kathleen Goldacker: Eines der Sozialbürgerhäuser stellte mir drei
Fälle bzw. drei Akten in einem Umfang von jeweils 300-400 Seiten zur
Verfügung. Dies waren Akten von
Fallverläufen, die in eine geschlossene Unterbringung mündeten.
13
2 I Juli 2014
lette erweitert wird; zudem sollten
die Maßnahmen in Krisensituationen bedarfs- und zielgerecht eingesetzt werden können und nicht
durch fehlende Plätze oder Kapazitäten dem Zufall überlassen werden.
In schwierigen Krisensituationen
sind die betroffenen Kinder und Jugendlichen auf eine Hilfeleistung
angewiesen, die auch aufsuchend
arbeitet und kontinuierlich verläuft.
Wichtig ist, den Kontakt zu den Jugendlichen zu halten und nicht aufzugeben. Außerdem empfehle ich
eine engere Zusammenarbeit mit
den Kinder- und Jugendpsychiatrien. Ich halte es für unerlässlich,
entsprechende Evaluationsmethoden in der Jugendhilfe einzufühWas fiel Ihnen im Rahmen Ihrer Ak- ren, die offenlegen, aus welchen
Gründen die Maßnahmen weniger
tenanalyse auf?
Kathleen Goldacker: Meine Auswer- erfolgreich waren oder sogar getung ist eine rein qualitative. Da ich scheitert sind. Die Jugendhilfe sollte
anfangen, ihre Leichen zu sezieren,
mich auf wenige Fälle konzentriert
habe, sind meine Ergebnisse sicher- wie es Christian Schrapper einst auf
dem Deutschen Jugendhilfetag forlich nicht repräsentativ und lassen
derte.
Nur durch Evaluation und
auch keine Generalisierung zu. Dennoch hatte ich beim Lesen und Ana- Forschung kann sie ihre Fehler erkennen und daraus lernen.
lysieren der Akten den Eindruck,
dass vor allem in Krisensituationen
Was wünschen Sie sich für die
die zur Verfügung stehende Angebotspalette an Jugendhilfemaßnah- Jugendhilfe?
men eher zufällig angewandt wird, Kathleen Goldacker: Ich würde mir
sehr wünschen, dass der Kostenje nachdem welcher Träger oder
druck in der Jugendhilfe nachlässt.
welche Maßnahme Kapazität oder
einen freien Platz hat. Zudem haben Es sollten immer ausreichend Plätze und Kapazitäten für ambulante
sich längere Wartezeiten auf eine
Hilfeleistung ungünstig auf den wei- und stationäre Kriseninterventionsmaßnahmen vorhanden sein. Bei
teren Fallverlauf ausgewirkt, hier
Maßnahmen, die auf einen regelhat sich die bestehende Problemamäßigen und sehr engen Kontakt
tik nur weiter potenziert. Auch fiel
zwischen Fachkräften und Jugendmir auf, dass die sehr schwierigen
lichen ausgelegt sind, sollte das
Fälle im Nachhinein nicht evaluiert
wurden – es wurde nicht überprüft, Stundenkontingent unbedingt so
flexibel wie möglich gestaltet und
was anders hätte laufen können
bei Bedarf auch erhöht werden. Der
oder sollen. Und das, obwohl freiUmgang mit verhaltensauffälligen
heitsentziehende Maßnahmen für
Kindern und Jugendlichen erfordert
Jugendliche „ultima ratio“ bleiben
Zeit und Geduld.
sollten.
Aufgrund des umfangreichen Datenmaterials, formulierte ich bereits vor meiner qualitativen Analyse konkrete Fragestellungen – wie
etwa die zentrale Frage danach,
wer wann und wie und woran „gescheitert“ ist. Alle drei Fälle sind
ähnlich eskaliert, die Verläufe waren sehr krisenhaft, es bestand eine
akute Gefährdung der betroffenen
Kinder und Jugendlichen. Die eingesetzten Jugendhilfemaßnahmen
sind nicht so erfolgreich verlaufen,
dass die Gefährdung abgewendet
werden konnte. Mir war es wichtig, die Gründe des vermeintlichen
Scheiterns der Jugendhilfe heraus
zu finden.
Vielen Dank für die beiden
Welche Empfehlungen leiten Sie
daraus für die Jugendhilfe ab? Was Gespräche!
kann oder sollte passieren, um eine
geschlossene Unterbringung zu
verhindern?
Kathleen Goldacker: Ich halte es für
notwendig, dass die Angebotspa14
2 I Juli 2014
Neues aus dem SUZ
Das Schreibunterstützungszentrum (SUZ) an der KSFH
in München hat im zu Ende gehenden Sommersemester wieder viele Studierenden beim Verfassen von
Texten unterstützt. Zudem wurde ein Workshop –
Schreiben einer Fallskizze – mit Schwerpunkt Sozialer
Arbeit angeboten. Der vierteilige Workshop war sehr
gut nachgefragt.
Eine Fallskizze dient als Grundlage der Handlungslehreprüfung im BA-Studiengang Soziale Arbeit, sowie
in den Praxisfeldern der Profession. Die Studierenden
nahmen die Gelegenheit wahr, sich zu mitgebrachten
Texten oder Ideen ein Feedback der SUZ-Tutorinnen
abzuholen. Dabei standen die Nachvollziehbarkeit
des textlichen Aufbaus und die ethische Konstellation des Falles im Vordergrund der Gespräche. Das SUZ
plant ähnliche Workshops für das kommende Wintersemester anzubieten und wird sich dabei auch an den
Schreibbedarfen der anderen Studiengänge unserer
Hochschule orientieren.
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SUZ@ksfh
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Die SUZ-Veranstaltung des Wintersemesters, die „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ hat sich
ebenfalls bewährt: hier hatten Studierende aller Fachbereiche die Möglichkeit, zu Semesterende mit etwas
Anschubhilfe ihre Arbeiten abzuschließen. Dieses Angebot des SUZ wurde sehr gut besucht, so dass am
späten Abend alle verfügbaren Plätze zum Schreiben
besetzt waren. Auch im kommenden Wintersemester
wird die Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten wieder stattfinden.
Beitrag: Tutorin Claudia Rehse und Prof. Dr. Hildegard Stumpf, Leiterin
des SUZ-Schreibunterstützungszentrum
15
2 I Juli 2014
1976 machte ich mein Diplom in
Pädagogik.
„Wenn ich nochmal entscheiden
dürfte, würde ich als Professor wieder nach Benediktbeuern gehen“
Prof. Dr. Hubert Jall verabschiedete sich im Frühjahr als Professor für Theorien und Methoden
der Sozialen Arbeit von der KSFH
Abteilung Benediktbeuern. In den
Jahrzehnten seiner professoralen
Tätigkeit war es ihm ein besonderes Anliegen, die Soziale Arbeit
als Wissenschaft in ihrer Position
zu stärken und den gleichberechtigten Austausch zu Bezugswissenschaften wie Pädagogik oder
Psychologie zu suchen. Daneben
unterrichte Hubert Jall auch immer
wieder an Universitäten und Hochschulen im Ausland, knüpfte wichtige Kontakte zu ausländischen
Kolleginnen und Kollegen und
trug wesentlich zur Internationalisierung unserer Hochschule bei.
Im Interview spricht er über seine
Laufbahn an der KSFH, darüber, wie
wichtig ihm der interdisziplinäre
Diskurs ist und wie sehr es ihn immer wieder ins Ausland – und zurück nach Benediktbeuern – gezogen hat.
Lieber Herr Jall, Sie sind seit mehreren Jahrzehnten Mitglied unserer
Hochschule. Haben Sie hier auch
studiert?
Hubert Jall: Die Katholische Stiftungsfachhochschule wurde erst
nach meinem Studium gegründet.
Ich studierte von 1967-70 noch an
einer ihrer Vorgängerinstitution,
der so genannten „Höhere Fachschule für Wohlfahrtspflege“ und
gehörte dem ersten Examens-Jahrgang an, der nach dem Umzug von
Pasing in die Preysingstraße absolvierte. Mein Studium nannte sich
damals auch nicht Sozialpädagogik
oder Soziale Arbeit, sondern Wohlfahrtspflege für Männer. 1971 ging
aus drei Fachschulen – darunter die
Fachschule, an der ich studierte –
die KSFH hervor. Im Anschluss an
mein erstes Studium wechselte ich
dann an die Universität Regensburg
und verbrachte auch mehrere Semester an der University of Colorado
in Boulder, um Pädogigik, Psychologie und Soziologie zu studieren.
Trotz USA-Aufenthalt ging die Verbindung zur KSFH nicht verloren.
Sie übernahmen 1981 ihren ersten
Lehrauftrag an unserer Abteilung
Benediktbeuern. Wie kam es dazu?
Hubert Jall: Ja, ich übernahm 1981
eine Stelle als Studienrat in Benediktbeuern. Damals hat mich mein
späterer Kollege Hubert Oppl angerufen, den ich im Studium kennengelernt habe und mich gefragt, ob
ich interessiert sei, eine Stelle am
Hochschulstandort Benediktbeuern zu übernehmen, die kurzfristig
neu besetzt werden müsste. Damals
war ich beim Caritasverband für den
Landkreis Schwandorf der Leiter der
Drogenberatungsstelle, zuvor hatte
ich von 1976 bis 79 als Bildungsberater bei der Stadt Regensburg gearbeitet. Mein damaliger Vorgesetzter, der Caritasdirektor Prälat Walter
Siegert, hat mich nur deswegen mit
einem Auflösungsvertrag gehen lassen, weil er die Stiftungsfachhochschule und deren guten Ruf kannte.
Wie ging es weiter, wie verlief Ihre
akademische Laufbahn, nachdem
Sie den Lehrauftrag angenommen
hatten?
Hubert Jall: Ich promovierte 1986
und wurde dann ein Jahr später als
Professor für Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit an die Abteilung Benediktbeuern berufen. In
meiner Laufbahn war es mir – und
ist es noch immer – wichtig, die Soziale Arbeit als gleichberechtigtes
Fach neben den Bezugswissenschaften zu etablieren. Hier zeichnen sich
Entwicklungskurven ab, in denen
sich die Soziale Arbeit mal mehr und
mal weniger gleichberechtigt neben
der Pädogogik und der Psychologie
positionieren kann.
Was meinen Sie mit
Entwicklungskurven?
Hubert Jall: Wie stark die Soziale
Arbeit von ihren Bezugswissenschaften oder in der Öffentlichkeit
wahrgenommen wird, hängt auch
immer von den gesellschaftlichen
und demografischen Entwicklungen
16
2 I Juli 2014
ab. So sind Fachkräfte und Experten
aus diesem Bereich vor allem dann
gefragt, wenn sich globale Veränderungen ergeben, wie beispielsweise, wenn der Armutsbericht der
Bundesregierung darlegt, dass es
in Deutschland immer mehr arme
Menschen gibt. Gesellschaftlicher
Wandel bedingt eine Ökonomisierung der Sozialen Arbeit, das Fächerangebot an den Hochschulen
verbreitert und die Zusammenarbeit mit den Bezugswissenschaften
verdichtet sich aufgrund steigender
Bedarfe. Bei Themen, die in einem
anderen Kontext stehen, etwa bei
Kindesmisshandlung oder individuellen psychischen Leiden, agieren
die Bezugswissenschaften eher isoliert und wenden sich nur partiell
– und dann oft auch sehr fordernd
– an die Soziale Arbeit. Trotz aller
Unternehmungen, sich hier besser
zu vernetzen, zeichnet sich meines
Erachtens ein gegenläufiger Trend
ab: Die Kluft zwischen der Sozialen Arbeit und den Bezugswissenschaften wird größer. Ich würde es
mir anders wünschen, weil eine Bestandswahrung leider keinen Fortschritt initiiert.
Haben Sie die Interaktion zwischen
den benachbarten Wissenschaften
auch schon anders erlebt?
Hubert Jall: In den 90er-Jahren war
die Verbindung stärker. Meines Erachtens hängt die Distanz, die sich
nun aufgetan hat, auch mit dem
Bolognaprozess zusammen. Das
zeitliche Korsett ist seither enger
geschnürt: Umfangreiche Themen
müssen aufgrund curricularer Vorgaben in kürzerer Zeit bearbeitet
werden. Es bleibt weniger Zeit für
Diskussion und Tiefe. Vor zwanzig Jahren, so behaupte ich, war
der Austausch intensiver, weil wir
mehr Raum und Zeit dafür hatten,
uns gemeinsam mit Inhalten zu
beschäftigen.
Sie haben einen wesentlichen Beitrag zur Internationalisierung unserer Hochschule geleistet, indem
Sie viel im Ausland gelehrt, gearbeitet und dort wichtige Kontakte
geknüpft haben. Wo waren Sie
beispielsweise?
Hubert Jall: Intensiviert habe ich die
internationale Arbeit zur Zeit der
Wiedervereinigung Deutschlands.
Ich erinnere mich noch genau als
ich 1989 im kanadischen Fernsehen
gesehen habe, wie die deutsche
Mauer fiel. Damals war ich in einer
psychiatrischen Klink in Kelowna
tätig und habe an der University of
British Columbia in Vancouver unterrichtet. Darüber hinaus war ich
mehrfach an der Kent School of Social Work, die zur University of Louisville gehört und habe dort intensiven Kontakt zu US-amerikanischen
KollegInnen geknüpft. Die Partnerschaft zwischen der Hochschule in
Louisville und der KSFH bewährt
sich bereits über 20 Jahre. Weitere
Stationen waren z. B. Richmond, Virginia; San Diego, Kalifornien; Cebu
auf den Philippinen oder Verona in
Italien. Ich finde es wichtig, sich als
Sozialarbeiterin oder Sozialarbeiter
auch an anderen Sozialsystemen zu
orientieren, deren Selbstverständnis und dortige Zusammenhänge zu
begreifen. Deswegen habe ich mich
auch immer für die Auslandserfahrung und den Austausch unserer
Studierenden eingesetzt, wie beispielsweise zuletzt an der Maltepe
Üniversitesi Istanbul.
Unterscheidet sich die Soziale Arbeit im Ausland grundlegend von
der in Deutschland?
Hubert Jall: Ganz im Gegenteil: Meine Auslandsaufenthalte haben mir
immer wieder gezeigt, dass in der
Sozialen Arbeit eine Scientific Community vorhanden ist. Wenn die
sprachlichen Barrieren erst genommen sind, dann finden sich auch gemeinsame Themen und vor allem
methodische Erfahrungswerte, auf
deren Basis ein intensives Miteinander entstehen kann.
platz geworden; hierher konnte und
wollte ich – egal, wie lange und wie
weit ich entfernt war – immer wieder zurückkehren und mich zentrieren. Dass es mich regelmäßig
für Lehrtätigkeiten ins Ausland zog,
liegt vermutlich daran, dass ich hier
meinen Heimat-, nicht aber meinen
alleinigen Berufsarbeitsplatz gefunden habe. Doch bei aller Reiselust und Freude an der Arbeit und
an dem Austausch mit Menschen
aus anderen Kulturen: Ich hatte nie
das Bedürfnis, ganz von der Abteilung Benediktbeuern weg zu gehen.
Und, wenn ich nochmal entscheiden
dürfte, dann würde ich als Professor
auch wieder nach Benediktbeuern
gehen.
Was nehmen Sie aus Ihrer Zeit als
KSFH-Professor und was geben Sie
den Studierenden mit?
Hubert Jall: In der Lehre war es
mir stets ein Anliegen, den Studierenden aufzuzeigen, wie sinn- und
wertvoll es ist, Sachverhalten auf
den Grund zu gehen. Es ist nicht
die Schnelligkeit, sondern die Bedächtigkeit, die im Ergebnis zählt.
Zudem, so mein Appell, dürfen Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen
durchaus selbstbewusst nach außen auftreten. Ihre umfassende und
vielseitige Ausbildung macht sie zu
klugen, vernetzten und erfahrenen
Mitarbeitern im Sozialwesen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Wie war es für Sie, beispielsweise
nach Ihrem Aufenthalt in Vancouver oder in San Diego nach Beneditkbeuern zurückzukehren?
Hubert Jall: Benediktbeuern ist in
all den Jahrzehnten mein Heimat17
2 I Juli 2014
Die Dächer der Diözese im Hintergrund: Seit Ende Mai ist Salesianerpater Dr. Stefan Oster
der neue Bischof von Passau
konatsjahr ebenfalls in der Pfarrei
Benediktbeuern verbracht und blieb
im Kloster wohnen. Nach der Priesterweihe 2001 bin ich dann nach
Augsburg gegangen, um dort meine Doktorarbeit zu schreiben. 2003
bin ich als Dozent für Philosophie
an die PTH nach Benediktbeuern zurückgekehrt. Seitdem hatte ich immer auch einen Lehrauftrag an der
KSFH. Zwischen 2005 und 2008 war
ich dann noch einmal in München,
um meine Habilitationsschrift zu erarbeiten, bin aber wöchentlich zu
Vorlesungen ins Kloster gefahren.
Ab 2009 war ich dann Professor für
Systematische Theologie in Benediktbeuern. Nach dem Ende der PTH
hatte ich den Auftrag bekommen,
an der Entwicklung des neuen Studienganges mitzuwirken und sollte
dort auch wieder Systematische
Theologie unterrichten. Aber nun
kam es ja ganz anders …
Wann haben Sie erfahren, dass Sie
Bischof von Passau werden und wie
war Ihre erste Reaktion darauf?
Bischof Oster: Offiziell erfahren
habe ich es etwa zehn Tage vor der
Ernennung am 4. April. Da bin ich
nach Berlin in die Nuntiatur gerufen und vom Nuntius informiert und
gemeinschaft im Kloster in die Diö- gefragt worden. Nachdem sich aber
zese Passau erlebt, was sich für ihn im Vorfeld für mich schon einige
verändert und was er aus der Zeit in Hinweise vedichtet hatten, hatte ich
Benediktbeuern mitgenommen hat. tatsächlich schon einige Wochen
Zeit, den Gedanken an die MögLieber Bischof Oster, Sie sind mit
lichkeit eines solchen Amtes auch
dem Kloster Benediktbeuern und
zu verarbeiten. Es gab da allerhand
auch mit unserer dortigen AbteiEindrücke, Emotionen, innere Auseilung eng verbunden. Wie lange
nandersetzung – und natürlich war
haben Sie als Salesianer Don Bosdas nicht nur positiv, zum Beispiel
cos im Kloster gelebt und welche
weil ich die Herausforderung als zu
Schnittstellen gab es zur KSFH?
groß empfand oder auch, weil ich
Bischof Oster: Ich habe im Grunde
ahnte, dass sich nun mein Leben
seit 1995 im Kloster Benediktbeuern dramatisch verändern würde: weg
gelebt: damals bin ich als Aspirant,
aus dem schönen Kloster und von
als Anwärter auf das Ordensleben
den Menschen hier. Andererseits ist
ins Kloster gekommen und habe
es natürlich auch eine Berufung. Ich
im Aktionszentrum mitgearbeitet.
habe mich gefragt, ob es sein kann,
Dann bin ich für ein Jahr in die Eidass Gott das will. Und wenn es so
fel ins Noviziat gegangen, ehe ich
ist, dann hab ich auch das Vertrauzum Studium 1996 nach Benedikten, dass es gut wird – für die Menbeuern zurückkam. Nach dem Stuschen, für die Kirche – und für mich
dienabschluss habe ich mein Diaselbst.
„Ich bin sehr dankbar für die Zeit in
Benediktbeuern, auch für die Erfahrungen in der Seelsorge“
16 Jahre lang hat der Salesianer
Don Boscos P. Dr. Stefan Oster im
Kloster Benediktbeuern gelebt.
Ab 2003 unterrichtete er als Professor für Philosophie an der PTH,
von 2009 bis zur Schließung der
Hochschule als Professor für Systematische Theologie. Parallel zu
seiner Professur an der PTH hatte
er immer auch Lehraufträge an der
KSFH Abteilung Benediktbeuern.
Zuletzt war er an der Entwicklung
des neuen KSFH-Bachelorstudiums
„Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit“ beteiligt, das
im kommenden Wintersemester
startet – und sollte die Systematische Theologie lehren. Nun kam,
wie er selbst sagt, alles anders. Am
24. Mai wurde der Salesianerpater
zum Bischof von Passau geweiht.
Die KSFH Info hat nachgefragt, wie
er den Wechsel von seiner Ordens-
18
2 I Juli 2014
Was nehmen Sie aus Benediktbeuern für Ihre neue Position als Bischof mit?
Bischof Oster: Ich bleibe im Herzen ein Mann Don Boscos und die
Arbeit mit den jungen Menschen
liegt mir sehr am Herzen. Ich habe
hier vieles gelernt von ihnen und
mit ihnen. Beispielsweise habe ich
auch gelernt, zu unterrichen. Und
wenn man die Lehre als Gespräch
über den Glauben ernst nimmt,
dann lernt man dabei am meisten.
Ich bin sehr, sehr dankbar für meine Zeit in Benediktbeuern, auch für
meine Mitbrüder dort und die Erfahrungen in der Seelsorge in den umliegenden Gemeinden.
Gottes, die Verkündigung. Ich will
mithelfen, dass die Menschen spüren, dass das Evangelium wirklich
befreiende Kraft hat und Freude
bringt. Ich will aber auch daran mitwirken, dass der Glaube wirklich
tiefer wird, dass er bei den Menschen neu im Herzen erwacht und
wächst und reifer wird.
Sie können jonglieren, wie die Presse nach Ihrer Ernennung vielfach
berichtet hat. Sind Sie nach wie vor
im Training und wenn ja, wie viele
Bälle werfen Sie gleichzeitig durch
die Luft?
Bischof Oster: Manchmal nehme
ich ein paar Bälle zuhause und jongliere damit herum, aber eher als
kurze Ablenkung, um dann wieder
Wie groß ist Ihre Diözese?
zur konzentrierten Arbeit zurück zu
Bischof Oster: In meiner Diözese
kehren. Oder neulich war ich in eigibt es knapp 500 000 Katholiken,
die in zehn Dekanaten und 285 Pfar- ner Einrichtung für behinderte junge Menschen. Da hab ich mit ihnen
reien leben. Insgesamt hat das Bistum Passau etwa 10 000 Mitarbeite- ein wenig jongliert und Spaß gemacht. Wenn ich im Training wäre,
rinnen und Mitarbeiter.
könnte ich fünf Bälle in der Luft halSie sind der jüngste Bischof in ganz ten, bin aber nicht wirklich im Training, sondern muss jetzt mit vielen
Deutschland – wie finden Sie sich
anderen Dingen jonglieren.
in Ihr neues Amt ein?
Bischof Oster: Ich will zunächst die
Vielen Dank für das Gespräch!
Menschen und die Einrichtungen
kennen lernen und gehe dazu viel
hinaus in die Diözese. Aber ich gehe
auch nach innen und besuche zum
Beispiel systematisch die einzelnen Abteilungen des bischöflichen
Ordinariates.
Was hat sich für Sie nun verändert,
was ist Ihnen besonders wichtig als
neuer Bischof von Passau?
Bischof Oster: Mein Leben hat sich
dramatisch verändert. Ich lebe nicht
mehr in einer Ordensgemeinschaft
und habe ganz neue Aufgaben. Am
intensivsten spüre ich, dass eine
Trennung von Amt und Person für
mich kaum noch möglich ist. Das
heißt: so etwas wie Privatheit ist
deutlich reduziert. Ich werde, egal
wo ich bin und was ich tue, als Bischof wahrgenommen. Das ist einerseits sehr verständlich, andererseits macht es vieles im Leben auch
nicht leichter. Was mir wichtig ist?
Der Glaube an Christus, das Wort
19
2 I Juli 2014
Über au
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„Unabhängig vom sozialen System Chancen für behinderte Menschen eröffnen“
Birgit Weiß beendete 2005 ihr Studium an der Abteilung Benediktbeuern. Danach arbeitete sie als
Leiterin des gesamten Fachdienstes
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
der Caritas in Garmisch-Partenkirchen. 2013 wagte sie einen großen
Schritt und stieg als Job Coach in
das Start-up-Unternehmen auticon
ein, eine Firma, die Arbeitsplätze
für Asperger-Autisten schafft. Im Interview erklärt Birgit Weiß, wie ihre
Arbeit mit den Asperger-Autisten
aussieht und was sie an ihrer neuen
Aufgabe reizt.
in Benediktbeuern hat es mir sehr
gut gefallen – eine kleine Hochschule, an der immer jemand war, der
einem geholfen hat.
Wie sah ihr Werdegang nach Abschluss des Studiums aus?
Birgit Weiß: Ich habe bei der Caritas in Garmisch-Partenkirchen in der
flexiblen Familienhilfe begonnen.
Bereits nach vier Jahren haben ich
dort die Leitung des gesamten Fachdienstes Kinder-, Jugend- und Familienhilfe übernommen.
Win-Win-Situation für Autisten und
Unternehmen. Diese Verbindung
zwischen Sozialem und Wirtschaftlichem beeindruckt mich sehr. Es ist
für mich reizvoll, unabhängig vom
sozialen System Chancen für behinderte Menschen zu eröffnen.
Was genau ist dort Ihre Aufgabe?
Birgit Weiß: Ich arbeite als JobCoach. In dieser Aufgabe führe ich
unter anderem die Bewerbungsverfahren durch, koordiniere die
auticon-Erprobungswochen und
übernehme die Kommunikation
mit weiteren Betreuern, Ärzten und
Eine Traumstelle! Weshalb haBehörden. Zudem fungiere ich als
ben Sie sich umorientiert und den
Sie haben in Benediktbeuern Soziale Arbeit studiert? Weshalb haben Schritt aus der sicheren Umgebung Schnittstelle zwischen Asperger-Autisten und den Auftraggebern und
Sie sich gerade für diese Hochschu- gewagt?
Birgit Weiß: Es war meine erste Stel- Firmen. Meine Aufgabe ist es, die
le entschieden und welche Erfahle nach dem Studium – eine heraus- Autisten zu unterstützen, und bei
rungen haben Sie dort gemacht?
ragende, tolle Stelle. Dennoch hatte den Firmen Unsicherheiten abzuBirgit Weiß: Die Schwester meines
Mannes hat auch in Benediktbeuern ich das Gefühl, noch etwas anderes bauen. Die Arbeitgeber wissen oft
nicht, wie sie mit den neuen Mitarstudiert und hat mir gut zugeredet. machen zu müssen.
beitern umgehen sollen und könIch habe nach der Schule Erzieherin
nen sich nicht vorstellen, welcher
gelernt und wollte mich gerne wei- Was reizte Sie besonders an ihrer
Mensch kommt. Ich filtere heraus,
neuen Stelle bei Auticon?
terentwickeln. Als ich 2001 schließwelchen Arbeitsplatz der Arbeitnehlich mein Studium begonnen habe, Birgit Weiß: Auticon ist ein junges
mer braucht, damit er leisten kann,
hatte ich schon drei Kinder im Alter Start-up-Unternehmen, das Menwas wir als Firma versprechen.
schen mit dem Asperger-Syndrom
von drei bis acht Jahren, so dass es
– eine Form von Autismus – an Firoftmals schwierig war, sich LernWelche Auffälligkeiten gibt es denn
men vermittelt. Asperger-Autisten
zeiten zu nehmen. Zu Hause hatte
bei Asperger-Autisten?
besitzen erstaunliche Fähigkeiten
ich als Unterstützung ein Au-PairBirgit Weiß: Bei vielen liegt eine
und Spezialbegabungen. Auticon
Mädchen und an der Hochschule
bringt diese Begabungen in den Ar- Störung in der Kommunikation und
haben sich die studierenden Mütim Sozialverhalten vor. Sie sind oftbeitsmarkt und schafft somit eine
ter zusammengetan. An der KSFH
20
2 I Juli 2014
mals nicht so gesellig sowie licht-,
geräusch- und geruchsempfindlich.
Small-Talk fällt ihnen besonders
schwer, sie reden lieber ausführlich
über fachspezifische Themen. Das
müssen die Arbeitgeber natürlich
wissen, um sich auf den neuen Mitarbeiter einstellen zu können und
sich nicht zu wundern, wenn er sich
nicht an Gesprächen beteiligt.
jekt. Daher müssen wir, wenn wir
Potenzial sehen, die Auftragslagen
mit den Bewerbern besprechen, um
sie zu halten.
Ist es für Ihre Arbeit notwendig, Sozialarbeiterin zu sein?
Birgit Weiß: Nein, es ist nicht zwingend notwendig. Aber es ist von
Vorteil. Eine systemische Ausbildung zu haben und damit den Blick
„auf das große Ganze“ ist ebenfalls
Für welche Jobs suchen Sie
sehr hilfreich. Zudem sind kommuMitarbeiter?
Birgit Weiß: Unsere Mitarbeiter sind nikative Fähigkeiten und Teamorials IT-Consultants tätig und werden entierung eine wichtige Grundlage.
bei der Erstellung von Software, als
Softwaretester, in der Mustererken- Was hat sich für Sie mit dem Jobwechsel verändert?
nung und im Datenabgleich eingesetzt. Sie sind in dieser Materie mei- Birgit Weiß: Ich finde meine neue
Aufgabe sehr spannend und kann
stens sehr gut.
viele meiner Fähigkeiten einbringen. Außerdem ist die Firma in einer
Wie wählen Sie Ihre Mitarbeiter
spannenden Entwicklungsphase,
aus?
weil sie gerade stark wächst. Die ArBirgit Weiß: In der Bewerbungsphase erstellen wir eine Kompeten- beit mit den Autisten ist sehr erfrischend – sie sind so ehrlich, direkt
zanalyse und überprüfen, ob der
und geradeheraus. Ich weiß immer
Bewerber die Fähigkeiten hat, die
genau, woran ich bin!
wir suchen. Ist das geschafft, werden die Bewerber zu den ProbeVielen Dank für das Gespräch!
wochen eingeladen. In der ersten
Woche stehen intensives Kennenlernen, Gruppenarbeit und individuDas Interview führte Lisa Zeidler
elle Aufgaben auf dem Programm.
Hier sehen wir, ob die Bewerber zur
Teamarbeit fähig sind und wie sie
miteinander agieren. Da viele aus
langer Arbeitslosigkeit kommen,
erfahren sie in Workshops, wie sie
sich beispielsweise korrekt kleiden
oder kommunizieren. Nach einer
Woche erhalten sie ein Feedback,
wo ihre Stärken liegen und welche
Fähigkeiten sie noch ausbauen können. In der zweiten Woche erhalten
sie ein schriftliches Feedback, das
sie mitnehmen dürfen. Diese Probewochen werden vom Arbeitsamt
unterstützt.
Wie viele Mitarbeiter nehmen sie
aus solchen Bewerbungsrunden
mit?
Birgit Weiß: Grundsätzlich versuchen wir für alle ein passendes
Projekt zu finden und damit anzustellen. Die Anstellung erfolgt allerdings erst mit einem konkreten Pro21
2 I Juli 2014
3. Münchner Karrieretag: Pflege
Am 9. Mai 2014 luden die KSFH und die Hochschule
München zum 3. Münchner Karrieretag ein. Die gemeinsame Veranstaltung der beiden Hochschulen für
angewandte Wissenschaften fand in diesem Jahr auf
dem KSFH-Campus in München statt, im Jahr zuvor
trafen sich interessierte Studierende und Vertreter aus
Praxis und Wissenschaft auf dem Pasinger Campus
der Hochschule München. An der positiven Resonanz
zeigte sich, wie zentral und wichtig die Themen Karriere und Berufseinmündung in der Pflege sind.
nen Master im Sozial- und Gesundheitsmanagement
anschloss und heute im Referat für Gesundheit und
Umwelt der Landeshauptstadt München arbeitet. Dass
die akademische Laufbahn mit dem Master noch nicht
beendet sein muss, wurde durch den Vortrag von Dr.
Inge Eberl deutlich, die pflegewissenschaftlich promovierte und heute für das Klinikum Großhadern der Landeshauptstadt München tätig ist.
Eine weitere Alumna der akademischen Pflegebildung
ist Frau Prof. Dr. Christine Boldt, die einen bundesweiten Überblick über die bestehenden Masterangebote
für Bachelorabsolventinnen der Pflege gab. Prof. Boldt
Wie können akademisch ausgebildete Pflegende erist als Diplompflegewirtin Absolventin der KSFH und infolgreich in das Berufsleben einmünden? Inwiefern ist
zwischen als promovierte Pflegewissenschaftlerin Prodie Praxis auf das hochqualifizierte Personal vorbereifessorin für
tet? Und wie wichtig sind Akademiker in der Pflege?
PflegewissenDass die Praxis auf diese Fragen reagiert, zeigte der
schaft an der
Vortrag von Bernhard Krautz, Leitung Pflegedienst am
Klinikum Neumarkt, dessen Vor- Hochschule
München. Ihr
trag zur Personalentwicklung
mit akademisch gebildeten Pfle- Vortrag fand
reges Integenden aufgrund seiner hohen
resse bei den
Aktualität von den KarrieretagStudierenden
Teilnehmern mit großem Inund Absolteresse aufgenommen wurde.
venten beider
Neue Personalkonzepte unter
Hochschulen und gab weitere Impulse für die Diskusbesonderer Berücksichtigung
der neuen akademischen Qualifi- sion zur beruflichen Einmündung der verschiedenen
kationen in der Pflege sind für die Einrichtungen nicht akademischen Abschlüsse und Studiengänge der Pflege
in die Praxis und zu ihrem Innovationspotenzial für die
nur eine große Chance, sondern unter herrschenden
Knappheitsbedingungen auch eine große Herausforde- Herausforderungen der Pflege heute.
rung. Das am Klinikum Neumarkt entwickelte Konzept
zur Weiterentwicklung der Pflege wurde deshalb auch Im anschließenden Messebereich, an dem sich rund
20 Aussteller aus der Pflegepraxis (ambulante und stain den Pausen intensiv diskutiert und Herr Krautz war
tionäre Versorgung, Klinik- und Altenheimbereich)
sehr begehrter Gesprächspartner seiner anwesenden
beteiligten, kamen potenzielle Arbeitgeber mit den
Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kliniken.
Alumni der unterschiedlichen Pflegestudiengänge ins
Gespräch, es wurden Kontakte geknüpft und VorstelErfolgversprechend:
lungen zur beruflichen Einmündung abgeglichen. Der
Pflegewissenschaftliche Karrierewege
Tag bot sich also
Durch die Beiträge von Alumni der verschiedenen Pfleabermals als optigestudiengänge der KSFH und der Hochschule Münmale Kontaktplattchen erhielten die verschiedenen Karrierewege akaform an, um erste
demisch gebildeter Pflegender ein Gesicht. Die ersten
Gespräche mit
Absolventen des grundständigen dualen Studiengangs
potenziellen Arkonnten von ihrer erfolgreichen beruflichen Einmünbeitgebern bzw. dung berichten. Ihre Berufswege sind von einem großnehmern zu führen.
en Interesse der Arbeitgeber geprägt, obwohl noch
„Der Karrieretag ist
Einzelfalllösungen bzw. sehr individuell auf die Interesein wichtiger Meisen der Bewerber zugeschnittene Angebote dominielenstein auf dem
ren. Dass diese Maßschneiderung nicht unbedingt zum
Nachteil der Absolventinnen sein muss, zeigten die Be- Weg des beruflichen Ankommens der akademisch gebildeten Pflegenden - wir planen gemeinsam mit der
richte von Anna Halden B.Sc. und Monika Buchberger
Hochschule München auch im nächsten Jahr ein solB.Sc..
ches Veranstaltungsformat“, sagt Prof. Dr. Constanze
Wie es nach dem Bachelor akademisch weitergehen
Giese, Dekanin des Fachbereichs Pflege.
kann, zeigte exemplarisch Bettina Kieslinger MA auf,
die an ihren Bachelor in Pflegemanagement noch ei22
2 I Juli 2014
Studentisches Forschungsprojekt
„Handover“ zur Übergabe in Krankenhäusern
Eine studentische Gruppe von vier Studierenden aus
dem Bachelor-Studiengang Pflege dual führt derzeit
unter Leitung von Prof. Dr. Bernd Reuschenbach eine
Studie zum Erleben der Übergabesituation im Krankenhaus durch. Was als Projektgruppe im Rahmen der
Lehrveranstaltung zur Klinischen Pflegeforschung entstand, hat sich inzwischen zu einer freiwilligen Forschungsgruppe entwickelt, die mit Forschenden in
Australien und Kanada in Verbindung steht, um ein
etabliertes Erfassungsinstrument zur Bewertung von
Übergaben in der Pflege zu übersetzen und zu validieren. Tizian Kasten, Johanna Koopmans, Charlotte
Martens und Verena Steinmaier sind aufgrund eigener
Erlebnisse in der praktischen Ausbildung auf die Idee
gekommen, dass bei der Übergabe im Krankenhaus
einiges verbessert werden muss. Mit der Entwicklung
eines standardisierten deutschen Verfahrens wird eine
wichtige Grundlage geschaffen, um zunächst die Bedingungen der Übergabe zu erfassen. Letztlich soll damit die Mitarbeiterzufriedenheit und auch die Qualität
der Patientinnen- und Patientenversorgung verbessert
werden.
Neben der Veröffentlichung der Ergebnisse steht für
die Beteiligten an erster Stelle, Erfahrungen im Forschungsprozess zu sammeln.
Maximilian Münch, Julian Hirt und Stephanie Wolf (v. l. n. r.) gehen der Frage
nach politischer Partizipation von Pflegenden nach
Studentisches Forschungsprojekt
„PolPap“ – Ergebnisse zur Politischen Partizipation von beruflich
Pflegenden
Das Forschungsvorhaben „Politische Partizipation von
Pflegefachkräften (PolPaP)“ geht der Frage nach, wie
es um die politische Beteiligung von Pflegenden in
Deutschland steht. Die politische Selbsteinschätzung
von beruflich Pflegenden steht dabei im Vordergrund.
Im vergangenen Herbst haben dazu Julian Hirt, Maximilian Münch und Stephanie Wolf einen Online-Fragebogen entworfen, der bisher von knapp 550 Pflegenden bearbeitet wurde.
Es geht darum, Hinweise zu erhalten, wie politisch aktiv, interessiert und beteiligt Pflegende sind – etwa im
Rahmen von Wahlen, der Kontaktaufnahme zu Politikerinnen und Politikern oder der Mitgliedschaft in
einem Berufsverband. Die Motive der Forschungsgruppe liegen auf der Hand: Sie alle sind am wissenschaftlichen Arbeiten interessiert und davon überzeugt, dass
es wichtig ist, dieser Frage nachzugehen, um besondere Bildungsmaßnahmen für Pflegende zu entwickeln.
Alle drei Forschende sind Studierende der BachelorStudiengänge Pflegepädagogik und Pflegemanagement an der KSFH München und werden von Prof. Dr.
Bernd Reuschenbach betreut. Am 4.-5. Dezember werden beim Forschungsweltenkongress in Vallendar erste
Ergebnisse vorgestellt.
23
2 I Juli 2014
Treffen mit japanischen Studenten
an der KSFH in Benediktbeuern
Wer bekommt nicht gerne Besuch aus anderen Ländern? Keiner würde da sagen: „Ich nicht!“ Und so war
es auch in Benediktbeuern, als am 17. März eine Gruppe japanischer Studenten den langen Weg aus dem
„Land der aufgehenden Sonne“ angetreten haben, um
sich mit Studierenden der KSFH in Benediktbeuern zu
treffen. Der Besuch kam über einen privaten Kontakt
von Prof. Dr. Luise Behringer zu Peter Link, dem Leiter
der Gruppe, zustande, der seit vielen Jahren u. a. an
den Universitäten Kyoto und der Kunsthochschule Kyoto lehrt. Das informelle Treffen der Studierenden aus
beiden Ländern lief über die Kunsthochschule.
Zunächst erhielten die japanischen Gäste eine ausführ-
liche Klosterführung (Foto), um das Klostergelände
kennen zu lernen. Anschließend kam es in der Cafete zu einer Begegnung von Benediktbeurer und japanischer Studenten. Dabei wurde viel über die Kultur
der anderen gefragt und auch gelernt. Die Verständigung gestaltete sich zwar etwas schwierig, da weder
das Englisch der Japaner noch unser Japanisch sehr gut
war, dennoch kamen durch die Kommunikation mit
Händen und Füßen einige gute Gespräche zustande. Einige davon waren ernster und handelten von der japanischen Kultur, dem japanischen Hochschulalltag und
japanischen Essen – manche waren weniger ernsthaft
und eher unterhaltsam, wie etwa unser Gespräch über
die Besonderheiten japanischer Toiletten.
Bei einem kleinen aber feinen Essen stellte sich heraus,
dass Japaner beim Essen mit Besteck genauso große
Schwierigkeiten haben wie wir, wenn wir mit Stäbchen
essen.
Nach drei lustigen und bereichernden Stunden mussten die Japaner dann wieder die Heimreise in ihre Unterkunft antreten, da es für sie bereits am nächsten Tag
früh morgens wieder zurück nach Japan ging.
Wir bedanken uns bei den japanischen Studenten für
die schöne gemeinsame Zeit und den anregenden
Austausch.
Beitrag: Dominikus Zöpf
24
2 I Juli 2014
Kinderuni Benediktbeuern: Auftakt im Rahmen des
Lernfests 2014 im Kloster Benediktbeuern
Unter dem Motto „Wissen macht Spaß“ startete die
KSFH in Benediktbeuern in diesem Jahr mit ihrem
neuen Lernangebot die Kinderuni Benediktbeuern.
Erstmals bietet die Abteilung Benediktbeuern in
ihrem Audimax Vorlesungen an, zu der ausschließlich
Kinder eingeladen sind. Der erste Vortrag fand im
Rahmen des Lernfests 2014 am 17. Mai statt. Darüber
hinaus war die Katholische Stiftungsfachhochschule
mit weiteren Aktionen an der Großveranstaltung auf
dem Klostergelände beteiligt: Neben dem Angebot
der Kinderuni gab es einen Informationsstand zu den
KSFH-Studiengängen und zwei Stände mit vielfältigen
Aktionen zur politischen Bildung von Jugendlichen
und generationsübergreifender Sozialer Arbeit.
Kinderuni Benediktbeuern
Akademikerwissen muss nicht Erwachsenen vorbehalten sein: Das zeigt das neue Angebot der KSFH in
Benediktbeuern, das sich explizit an Kinder im Alter
von 8 bis 13 Jahren richtet, die Lust auf Wissen und
Spaß an Themen haben, die sonst nur an Hochschulen
unterrichtet werden. Wie ein „echter Student“ dürfen sich die jungen Zuhörer im größten Hörsaal der
Hochschule, im Audimax, einen Platz suchen und an
Vorlesungen teilnehmen, die sich – kindgerecht und
spannend aufbereitet – mit den Fragen beschäftigt,
wie es ist, mit Menschen in einem Gefängnis zusammen zu arbeiten, die den ganzen Tag ohne Handy
und ohne Fernseher auskommen müssen; in welchem
Zusammenhang blaue Pferde, das blaue Land und der
blaue Reiter stehen oder wie es für den eigenen Opa
war, während der Kriegszeit groß zu werden. „Als
eine der führenden Hochschulen auf dem Gebiet der
Sozialen Arbeit in Deutschland liegt es nahe, dass wir
in diesem Bereich auch die Themen für unser Kinderuni-Projekt festgelegen. Unser Wunsch – und das ist
zugleich auch die Motivation, die dahinter steht – ist
es, gesellschaftsrelevante Themen so aufzubereiten,
dass es bereits jungen Menschen Spaß macht, zuzuhören und mitzudenken. Die Vorträge sind allesamt gut
Programm
17. Mai 2014
Ohne Handy und TV
!
Soziale Arbeit mit Me
nschen im Gefängn
is
Prof. Dr. Günther Sch
atz
12. Juli 2014
Blaue Pferde - blaue
s Land - blauer Reite
r
Klaus Drescher
8. November 2014
Als Hitler Opa in de
n Krieg schickte Kindheit im Nationa
lsozialismus
Prof. Dr. Annette Eb
erle
Wann, wo und wie?
Immer samstagsvorm
ittags
von 10.30-11.30 Uhr
im Audimax der KSF
H in Benediktbeuern; Anme
ldung: kinderuni@ksf
h.de
verständlich, spannend und kurzweilig – und verleiten
das junge Publikum hoffentlich dazu, den Dozenten im
wahrsten Sinne Löcher in den zu Bauch fragen“, sagt
Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack, die Dekanin der KSFH in
Benediktbeuern.
Den Auftakt machte Herr Prof. Dr. Günter Schatz am 17.
Mai mit seinem Vortrag „Ohne Handy und TV! Soziale
Arbeit mit Menschen im Gefängnis“. Gemeinsam mit
Martina Sumser, Abteilungskoordinatorin und Leiterin des Praxis-Center Benediktbeuern, begrüßte er 25
Kinder, die bereits im Audimax Platz genommen hatten
und voller Spannung auf den Beginn ihrer ersten
25
2 I Juli 2014
akademischen Vorlesung warteten. In der kommenden
Stunde erklärte der Professor seinen jungen Gastzuhörern zum Beispiel, ab wann Jugendliche in Deutschland
strafmündig sind, wie
es dazu kommt, dass
jungen Menschen
die Freiheit entzogen
wird, zeigte auf, wie
viele jugendliche
Straftäter es in Bayern
im Vergleich zu den
Erwachsenen gibt
und skizzierte verschiedene Fälle, für die Jugendliche
vor Gericht standen bzw. in den Knast mussten. Aufgeteilt in kleinere Gruppen und ausgestattet mit einem
konkreten Fallbeispiel, versetzten sich die Kinder dann
in die Rolle des Jugendgerichts. Wie ist der Vorfall
zu bewerten? Und
wie hoch sollte die
Strafe überhaupt
ausfallen? Darüber
hinaus überlegten die
Mädchen und Jungen, was sie in ihrem
Gepäck mitnehmen
würden, wenn sie für
eine ungewisse Zeit auf einer Insel leben müssten. Hier
wurde deutlich, wie stark sich ein Jugendlicher in seiner Lebensweise beschränken muss, sobald er in einer
Gefängniszelle lebt und nur zu bestimmten Zeiten Besuch von Freunden oder Familie empfangen darf. Zum
Abschluss der ersten Kinderuni-Vorlesung wurde ein
Video gezeigt, das inhaftierte Jugendliche entweder
mit Freunden oder Geschwistern im Besucherraum des
Gefängnisses zeigte. Die Vorlesungsstunde war im Nu
vorbei und Prof. Dr. Schatz durfte sich von der ersten
bis zur letzten Minute seiner Vorlesung über die volle
Aufmerksamkeit seiner kleinen Zuhörer freuen.
Weitere KSFH-Aktionen auf dem Lernfest 2014
Studieninteressierte konnten sich an einem Studiengangs-Informationsstand über die Bachelor- und
Masterstudiengänge der KSFH im Sozial-, Bildungs- und
Gesundheitswesen informieren. Neu im Portfolio der
Abteilung Benediktbeuern: der Studiengang „Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit“, der im kommenden Wintersemester eingeführt wird und entweder
eigenständig oder in Kombination mit der Sozialen
Arbeit studiert werden kann.
Aktion „Was war und bleibt? Was ist und wird?“ Nicht
nur der demografische Wandel, sondern vielfältige
gesellschaftliche Veränderungsprozesse führen dazu,
dass jede Generation – ob (Nach-)Kriegsgeneration,
Babyboomer oder Generation Internet – ihre eigenen
spezifischen Erfahrungen macht, die sich nachhaltig
auf ihr Leben auswirkt. Da heute in Deutschland selten
verschiedene Generationen einer Familie im gleichen
Haus oder in näherer Umgebung zueinander leben, ist
es wichtig, neue Wege zu finden, um Raum für intergenerationelle Begegnungen zu schaffen, Austausch
sowie vorurteilsfreies Kennenlernen zu ermöglichen
und gemeinsame Lernerfahrungen anzustoßen. Mit
abwechslungsreichen Angeboten und Aktionen boten KSFH-Studierende (Vertiefungsbereich „Generationenübergreifende Soziale Arbeit“ unter der Leitung
von Prodekanin Prof. Dr. Dorit Sing) an ihrem Stand
gezielt Möglichkeiten zur Förderung intergenerationeller Bildungsprozesse. So half den Standbesuchern
beispielsweise eine Zeitachse bei der Erinnerung
zentraler gesellschaftlicher, aber auch persönlicher
Lebensereignisse. Durch die kreative Gestaltung eines
gemeinsamen Mehrgenerationenhauses wurde verbildlicht, welche Rahmenbedingungen und Werte
den unterschiedlichen Generationen im Miteinander
wichtig sind. Durch die Anleitung eines Generationeninterviews konnten sich Großeltern, Eltern und (Enkel-)
Kinder über ihre jeweiligen Lebenswelten – beispielsweise über ihre Lieblingsspielsachen, ihre Schule, etc.
in ihrer Kindheit – austauschen. Die Studierenden
luden zudem zu einem „up-date“ bezüglich der (Jugend-)Sprache unterschiedlicher Generationen ein.
Viele Besucher nutzten die Gelegenheit und schlüpften
darüber hinaus in einen Alterssimulationsanzug: Brille,
Gewichte, Handschuhe, etc. trugen dazu bei, dass die
Bewegungen plötzlich eingeschränkt waren oder das
Augenlicht merklich nachließ. So konnten die Standbesucher, zumindest für eine begrenzte Zeit, besser
nachvollziehen, wie es ist, älter zu werden und an
Beweglichkeit zu verlieren.
Umfassende Infos zu den Studiengängen der KSFH:
Prof. Dr. Gerhard Kral im Beratungsgespräch mit einer Standbesucherin
Studierende der KSFH zeigen anhand verschiedenster Aktionen und Angebote, wie wichtig intergenerationelle Begegnungen sind
26
2 I Juli 2014
der Metall- über die Chemieindustrie, Polizei, Schreiner, Instrumentenbau u.v.m, Hochschulen warben für
duale Studiengänge, Vereine suchten Interessierte,
Stiftungen stellten ihre Arbeit vor, das Landratsamt
zeigte Unterstützungsmöglichkeiten auf, Referenten
boten ihr Wissen feil und für die Bereicherung des
eigenen Wissensschatzes gab es auch sehr viel aus den
unterschiedlichen Bereichen Gesundheit, Natur, Sport,
Soziales, Familie und Lernen.
Das Projektteam Politische Bildung Schwaben mit dem
Schwerpunktthema „Wahl des EU-Parlaments am 25.
Mai 2014“
Lernfest 2014 im Kloster
Benediktbeuern
Entdecken, was die Welt HEUTE und morgen bewegt
Auf einer großen Bühne wurde das Ganze von Vorträgen, Musik, Tanzeinlagen und viel guter Stimmung begleitet. DJ`s legten auf und eine Stelzenläuferin sorgte
für faszinierte Blicke.
Ein besonders schöner Anblick bot sich uns, als die
Stelzenläuferin unsere U-18 Wahlbögen ausfüllte.
Wahrscheinlich hätte sie am liebsten die Partei »Bündnis 1,90 die Hühnen« gewählt, aber bei der großen
Auswahl von 24 Parteien ist sie aber bestimmt auch so
fündig geworden. Nach einem langen Tag auf den BeiWir, am Stand der Politischen Bildung Schwaben, haben die Menschen auf die anstehende Europawahl vor- nen und viel Geselligkeit gingen dann alle, bereichert,
bereitet. Jeder Interessierte hatte die Möglichkeit, seine beglückt und ein Stück weiser, wieder ihrer Wege.
politische Gesinnung anhand von gezielten Fragen des Das Lernfest 2014 hatte ein weiteres Mal bewiesen,
Wahl-O-Maten zur Europawahl mit den Antworten der dass Lernen Spaß machen kann sowie dass Wissen das
Parteien abzugleichen. Auch war Informationsmaterial Leben bereichert und Gemeinschaftlichkeit stärkt. Weitere Infos zum Fest finden sich unter lernfest-online.de.
zu Europa zu haben, darunter auch kindergerechte
Info-Broschüren, womit auch wir unseren Spaß hatten.
Zudem gab es eine Wahlkabine, in der der Originalwahlbogen der U-18 Wahl, die am Vortag stattgefunBeitrag: Johannes Straaß
den hatte, spaßeshalber ausgefüllt werden konnte.
Nach anfänglichem Regen und wenig Ansturm füllten
sich gegen Nachmittag die Wege zwischen den Ständen mit Familien, ihren Kindern und zahlreichen anderen Neugierigen.
Samstagmorgen, der Nebel hängt über dem Kloster in
Benediktbeuern. Das Alpenvorland hängt verschlafen
in den Federn, doch eine Schar von tapferen und engagierten Leuten ist schon auf den Beinen und bereitet sich mit den letzten Handgriffen auf den großen
Ansturm vor. Denn alle zwei Jahre werden die Klostermauern von Lernwütigen überrannt, die hoffen, jede
Menge Spaß zu haben und dabei noch etwas zu lernen.
Der Schwerpunkt des Lernfestes lag dieses Jahr auf den
drei Themen »Sehen, was wir hören«, »Mensch und
Technik« und »Lernfest-Uni«. Weit über Hundert verschiedene Stände gaben Einblicke in verschiedene Berufsfelder, Ausbildungsbetriebe und boten Wissen zum
Anfassen (Programmheft). So waren viele verschiedene
Handwerks- und Ausbildungsberufe vertreten – von
27
2 I Juli 2014
Praxisanleiter/innentag
16.5.14
Am Freitag, 16. Mai 2014 fand in bewährter Tradition
der KSFH der Praxisanleiter/-innentag Soziale Arbeit
an der Abteilung München statt.
Auch in diesem Jahr war die Resonanz sehr hoch. Über
100 Anleiterinnen und Anleiter der Studierenden der
KSFH folgten der Einladung und ergänzten die Reihen
der Studierenden und Lehrenden der Praxisseminare.
Somit waren rund 350 Personen beim gemeinsamen
Auftakt versammelt, der vormittags in der Campuskirche stattfand.
Für die Gestaltung des diesjährigen Schwerpunktthemas konnte Professorin Regula Kunz, Fachhochschule
Nordwestschweiz, gewonnen werden. Ihr Beitrag „Zum
Zusammenspiel von Wissen und Handeln in der
Praxisausbildung. Der Wert von Communities of
Practice“ bot den Teilnehmenden eine gute Diskussions- und Gesprächsgrundlage für die weitere Gestaltung des Tages in den Seminargruppen. Dabei ging es
zentral um die Verknüpfung von Theorie und Praxis
und traf somit das Herzstück der Arbeit im Praktischen
Studiensemester. Prof. Kunz gab dabei kurzweilige und
anregende Impulse für die weitere Auseinandersetzung
mit dem Modell „Schlüsselsituationen“ in der Sozialen
Arbeit (www.schluesselsituationen.ch) und bezog in
ihrem Referat die Teilnehmenden aktiv mit ein.
Praxisgäste und Hochschule schätzten an diesem Tag
besonders den persönlichen Kontakt und die Gelegenheit, sich auszutauschen und mehr über aktuelle
Entwicklungen zu erfahren. Dabei ist es das besondere
Anliegen der Hochschule, den engagierten Anleiterinnen und Anleitern für ihre Begleitung der Studierenden zu danken und einen Tag mit inhaltlichen Impulsen zu gestalten.
Beitrag: Birgitta Greilinger
Kommunale Sozialpolitik
auf der Basis gemeinsamer
Verantwortung
Fachgespräch zwischen Politik, Verwaltung, freien
Trägern und Verbänden an der KSFH in München
Am 21. Mai kamen über 100 Vertreter von Verbänden,
freien Trägern und Verwaltung zum Fachgespräch
der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege
in Oberbayern (ARGE freie Oberbayern) an die KSFH
in München. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die
Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und freien
Trägern und Verbänden. Wie prägend ist hier das
Subsidiaritätsverständnis? Wie agieren die Partner auf
Augenhöhe? Wie finden sich gemeinsam die besseren
Lösungen für eine soziale Stadt?
Zwei Fachvorträge unterstützten die rege Diskussion,
die darauf ausgelegt war, Klarheit in die unterschiedlichen Haltungen zu bringen und zu einem besseren
gegenseitigen Verständnis beizutragen. Prof. Dr. Norbert Wohlfahrt, Bochum, zeichnete Entwicklungen des
Subsidiaritätsverständnisses nach und plädierte u. a.
für eine Daseinsvorsorgepolitik, in die gemeinnützige
Organisationen verantwortlich eingebettet sein sollten.
Er begründete seine Aussage mit der Verpflichtung der
Wohlfahrt auf die Gemeinnützigkeit und ihre Reinvestitionen von etwaigen Gewinnen in neue soziale Ideen
und Projekte. Prof. Dr. Peter Lenninger, KSFH München,
warf in seiner Konkretisierung für München die Frage
auf, welchen Einfluss Produktlogiken und wirkungsorientierte Steuerung auf das Verhältnis von Kommune
und freien Trägern haben. Auch selbstkritische Aspekte
fanden Platz, so zum Beispiel die Frage danach, wie
umfassend freie Träger ihrem Anspruch gerecht werden, sowohl als Dienstleister wie auch als Gemeinwohlakteur tätig zu sein. In Workshops wurden Spannungsfelder wie Beteiligung und Steuerungstiefe erörtert.
Das Fazit des Gesprächs lautete für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer: ein gelungener fachlicher und
diskursiver Auftakt für die neue Stadtratsperiode.
28
2 I Juli 2014
Fachtag zum Thema Ethik in der Sozialen Arbeit an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München
„Ethik gestaltet soziales Miteinander und soziale Beziehungen durch das Moment der Wertschätzung“
Am 27. Juni 2014 veranstaltete das Dekanat Soziale Arbeit der KSFH Abteilung München den Fachtag „Ethik
in der Sozialen Arbeit – Problemstellungen, Perspektiven, Praxis“. Er richtete sich an Studierende und Lehrende sowie an Alumni der KSFH. Angesprochen und
eingeladen waren aber auch Studierende und Lehrende an der Hochschule München und Sozialarbeiter aus
der Praxis. Der Fachtag, der großen Anklang fand, war
geprägt von regem Austausch und intensiver Diskussion zu dem relevanten Thema „Ethik“ und deren Stellenwert in der Sozialen Arbeit.
liche Initiator des Fachtags, sagt dazu: „Meine Beschäftigung mit dem Thema Ethik in der Sozialen Arbeit hat
mir deutlich gemacht, wie wichtig es ist, die verschiedenen Brennpunkte, über die in diesem Feld nachgedacht wird, systematisch zusammenzuführen und zu
einem Gesamtverständnis auszuformen. Im vergangenen Jahr habe ich ein Lehrbuch der Ethik in der Sozialen Arbeit veröffentlicht, das ein solches Gesamtverständnis anstrebt. Im Zuge des Fachtags konnten nun
Grundanliegen im Ethikdiskurs aufgezeigt und verbunden werden.“
Der Fachtag bot am Vormittag vier Impulsvorträge, die
Perspektiven zur Orientierung markierten. Zunächst
zum Thema Ethik Sozialer Arbeit selbst; dann zum
Sinnanliegen, das diese Ethik trägt; weiter zur Bedeutung einer ethischen Haltung für das Zusammenleben;
und schließlich zur ethischen Grundlegung beruflichen
Handelns. Prof. Dr. Thomas Schumacher stellte in seinem Vortrag die Vielfalt und Weite des Ethikfeldes in
der Sozialen Arbeit heraus. Er nutzte eine Skizze zu
den unterschiedlichen Themen, die darin verhandelt
werden, um zu verdeutlichen, wie Sozialarbeitsethik
Als Hochschule in kirchlicher Trägerschaft ist es der
dadurch ausgeprägt und auf den Menschen hin ausKSFH seit jeher ein Anliegen, das ethische Verantworgerichtet wird. Prof. Dr. Markus Babo zeigte das christtungsbewusstsein ihrer Studierenden zu fördern und
das Ethikthema in der Lehre und im Studium besonders liche Anliegen der Nächstenliebe als einen schlüssigen
und weit reichenden Sinnhorizont für das Sozialarbeitszu akzentuieren. So spiegelte der bundesweite Studigeschehen. Es wurde deutlich, dass auch und gerade
enqualitätsmonitor (SQM) 2013, der ausschließlich die
Sicht der Studierenden erfasst und bewertet, diesen An- für die moderne plurale Gesellschaft christliche Sinnimpulse wichtig sind, weil sie Gemeinschaft und Beziespruch auch wider: Für die Förderung des „ethischen
hung erzeugen. Prof. Dr. Martina Wegner demonstrierVerantwortungsbewusstseins“ gaben 82 Prozent der
Studenten eine sehr gute Beurteilung ab, während der te den tugendethischen Ansatz, angelehnt an Otfried
Durchschnitt der Hochschulen, die sich an der Auswer- Höffe, als eine tragfähige Basis für die Zivilgesellschaft.
Die Ausrichtung an zentralen Bürgertugenden machte
tung beteiligten, bei 35 Prozent lag. Der Fachtag des
Fachbereichs Soziale Arbeit zeigte nun erneut auf, wie deutlich, wie der bestehende Antagonismus zwischen
sehr sich die Hochschule mit dem Thema Ethik befasst einem ganz an Pflichten und einem ganz an Nutzen
orientierten gesellschaftlichen Ethikverständnis zu
und wie wichtig ihr eine angemessene Einbindung in
den wissenschaftlichen Diskurs und in die Lehre ist. An überwinden ist. Gabriele Stark-Angermeier lenkte den
Blick auf die im internationalen Kontext abgestimmden Inhalten des Fachtags beteiligten sich die KSFHten Zugänge zu einem Sozialarbeitsverständnis und
Professoren Prof. Dr. Markus Babo, Prof. Dr. HansGünter Gruber, Prof. Dr. Burghard Pimmer-Jüsten, Prof. auf die vereinbarten Regelungen, die sicherstellen,
dass Soziale Arbeit Menschen in allen kulturellen ZuDr. Hanne Schaffer und Prof. Dr. Thomas Schumacher.
sammenhängen erreicht. Als Kernanliegen war hier
Darüber hinaus wirkten Prof. Dr. Martina Wegner von
die Ausrichtung der Profession am ethisch wie auch
der Hochschule München, Gabriele Stark-Angermeier
politisch akzentuierten Menschenrechtsgedanken
vom Vorstand des DBSH und Dr. Christoph Leder von
herauszustellen.
Soziale Dienste e. V. mit. Die Moderation lag bei Prof.
Dr. Peter Lenninger. Der Präsident Prof. Dr. Egon EnIn Workshops wurden am Nachmittag ausgewählte Fradres eröffnete die Veranstaltung.
gestellungen vertieft. Dabei wurden Care-Aspekte und
Selbsthilfeziele in Beziehung zueinander gebracht, das
Prof. Dr. Thomas Schumacher, der Studiendekan des
ethische Erleben der großen Zahl der die berufliche ArFachbereichs Soziale Arbeit München und maßgebDie Hochschule bietet sich als Diskursort an, wenn es
darum geht, das Ethikthema in der Sozialen Arbeit zu
verorten. Das zeigte nun auch der Fachtag „Ethik in der
Sozialen Arbeit“, der am letzten Freitag auf dem Campusgelände der KSFH Abteilung München stattfand und
der einen optimale Rahmen bot, um eine Diskussion
darüber anzuregen, welche Funktion und welche Gestaltungskraft die Ethik für den Bereich der Sozialen Arbeit hat.
29
2 I Juli 2014
beit tragenden Frauen betrachtet, die rechtliche Rahmung dieser Arbeit gesehen und dabei besonders die
Bedeutung eines berufsethischen Ansatzes demonstriert. Ein weiterer Punkt war die Frage nach der Funktion der Ethik in der Sozialen Arbeit.
Die Ergebnisse der Workshops wurden anschließend
auf einem Podium zusammengetragen und vorgestellt.
Dabei wurde deutlich, dass der Blick auf das ethische
Anliegen der Sozialen Arbeit sowohl auf das große
Ganze – auf das berufliche Selbstverständnis – gerichtet ist als auch auf den konkreten, auf Konflikte und
Konfliktlösung bezogenen beruflichen Alltag. Eine
ethisch verantwortete Soziale Arbeit wirkt auf Adressaten und auf Akteure gleichermaßen. Sie gestaltet soziales Miteinander und soziale Beziehungen durch das
Moment der Wertschätzung. Sie weiß, dass Hilfe und
Unterstützung nur greifen, wenn der Mensch als Ganzes gesehen und in den ihm wichtigen Lebensfragen
erreicht wird. Ein christlicher Sinnhorizont zeigt sich
als tragfähiger Anknüpfungspunkt; Erkenntnisse, nach
denen ethisches Handeln neurologisch gesehen Wohlbefinden erzeugt, bestärken insgesamt einen Ansatz,
der seine Ziele im Kontext einer dezidierten und reflektierten ethischen Herangehensweise und Haltung zu
erreichen sucht.
Prof. Dr. Thomas Schumacher sprach in seinem Vortrag über die Vielfalt und
Weite des Ethikfeldes in der Sozialen Arbeit
Prof. Dr. Schumacher fasst an der Stelle nochmals zusammen: „Soziale Arbeit zielt dort, wo sie in gesellschaftlichen Strukturen wirkt, und ebenso dort, wo sie
direkt mit Menschen arbeitet, darauf ab, Zugehörigkeit
und Wertschätzung für Menschen, die Ausgrenzung
erleiden, denen Kraft und Idee zur Gestaltung sozialer
Beziehungen fehlt, erfahrbar zu machen. Sie erfüllt damit ein zentrales Bedürfnis, über das Lebenseinstellung
ausgerichtet und Selbsthilfekräfte aktiviert werden
können.“
Ergebnisorientierte Podiumsdiskussion (v. l. n. r.): Prof. Dr. Hans-Günter Gruber, Prof. Dr. Hanne Schaffer, Gabriele Stark-Angermeier, Dr. Christoph Leder
und Prof. Dr. Thomas Schumacher
30
2 I Juli 2014
31
2 I Juli 2014
Erasmus-Mobilität Wintersemester 2014/15
Outgoings: KSFH-Studierende an europäischen (Partner-)Hochschulen oder
Praxiseinrichtungen
SMS - Studium (innerhalb Europas)
Kopenhagen:
Julia Hill, Pflege dual
Johanna Martin, Pflege dual
Caro Schulte, Pflege dual
Malmö:
Veronika Bäuml, Bildung und Erziehung im Kindesalter
Die Studentin Veronika Bäuml ist die erste mobile Studierende (14.08.14-18.01.15) des Studiengangs
„Bildung und Erziehung im Kindesalter“. Sie wird an der Malmö University ...
> für ihre Bachelorarbeit zum Thema „UN-Kinderrechtskonvention und deren Implementierung in Kindergärten: Deutschland und Schweden im Vergleich“ forschen,
> zwei Module besuchen: Children‘s Literature in a Global Perspective und Children’s Rights
> und an einem intensiven Schwedisch-Sprachkurs teilnehmen
Seinäjoki (Finnland):
Lisa Krüger, Soziale Arbeit Benediktbeuern
Sophia Wittmann, Soziale Arbeit Benediktbeuern
Stockholm:
Sabine Grasberger, Soziale Arbeit Benediktbeuern
Amelie Zauner (Master; Management von Sozial- und Gesundheitsbetrieben)
SMP - Praktikum (innerhalb Europas)
Bern:
Markus Feilhuber (Pflegepädagogik)
Granada:
Sinja Grubert (Soziale Arbeit Benediktbeuern)
St. Gallen:
Lisa Obermeier (Pflegepädagogik)
Die Erasmus Charta für die Hochschulbildung 2014-2020
Das bisherige LLP-Programm von Erasmus ging am 1. Januar 2014 in die Leitaktion 1 (Mobilität von
Individuen) von Erasmus+ im Hochschulbereich ein. Erasmus+ löst das EU-Bildungsprogramm für lebenslanges Lernen (2007-2013) ab. Um auch am Folgeprogramm „Eramus +“, das ab Wintersemester
2014/15 in Kraft tritt und bis 2021 gilt, teilzunehmen, beantragte die KSFH die so genannte „Erasmus
Charta für die Hochschulbildung 2014-2020“. Hierin verpflichtet sich die Hochschule, bestimmte Grundsätze in der Erasmus-Mobilität einzuhalten (siehe Abbildung auf Seite 33).
32
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Gilt nun auch für nichtstaatliche Hochschulen:
Das Internationalisierungsprogramm des Bayerischen
Staatsministerium für Bildung, Wissenschaft und Kunst
Nichtstaatliche Hochschulen in kirchlicher Trägerschaft
dürfen sich über finanzielle Unterstützung im Bereich
Internationalisierung freuen: Seit 2014 haben nun
auch sie Zugriff auf das Internationalisierungsprogramm des Bayerischen Wissenschaftsministeriums
und die dafür vorgesehenen Fördergelder. Durch
Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von rund zehn
Millionen Euro unterstützte dieses Programm bisher
ausschließlich den Internationalisierungsprozess staatlicher Universitäten und Hochschulen für angewandte
Wissenschaften. Nun profitieren auch kirchliche Hochschulen von den Fördermaßnahmen.
Summer- und Winter-Schools
Über das Internationalisierungsprogramm des StMBW
können nun auch Summer bzw. Winter-Schools und
andere kurzfristige Auslandsaufenthalte mit cp-Erwerb
finanziell unterstützt werden. Dies gilt z. B. für die
TUAS International Summer School in Turku/Finnland,
Das Internationalisierungsprogramm zielt darauf,
englischsprachige Studienangebote in der bayerischen die Winter-Schools an der ZHAW in Zürich/Schweiz soHochschullandschaft auszubauen, duale Studiengänge wie an der University of Malmö/Schweden. Im August
werden mehrere KSFH-Studierende aus dem Fachbezu etablieren und trägt zu einer deutlichen Erhöhung
der Stipendienmittel bei, um den Studierenden ein Aus- reich Pflege an der TUAS International Summer School
landsstudium oder Praxiserfahrungen außerhalb Euro- 2014 teilnehmen, die vom 11. bis 22. August stattfinpas zu ermöglichen. Hiervon profitiert nun auch das In- det, um Studierende gezielt auf ihre berufliche Praxis
ternational Office der KSFH: konnten bislang aufgrund vorzubereiten.
des Erasmus-Mobilitätsprogramms viefältigste Praktika
und Semesteraufenthalte in unterschiedlichen Ländern
Europas organisiert werden, haben die Studentinnen
und Studenten der Stiftungsfachhochschule nun auch
Fünf Studierende aus dem Fachbereich Pflege
erstmalig die Aussicht auf ein verpflichtendes, praknehmen an der TUAS International Summer
tisches Studiensemester im außereuropäischen Bereich.
School 2014 in Turku (Finnland) teil
Insgesamt erhielt die KSFH für das Haushaltsjahr 2014
€25.440, €23.350 davon fließen direkt an Studierende.
Nicole Moebius (BA Pflege Dual)
Andrea Gavrilina, die Leiterin des IO an der KSFH, sagt
Katharina Justine Molenaar (BA Pflegepädagogik)
dazu: „Es freut uns ganz außerordentlich, dass wir nun
Sonja Olwitz (BA Pflegemanagement)
– wenn auch begrenzt – Studierende auch in andere
Anna-Maria Prokopetz (BA Pflege Dual)
Teile der Welt vermitteln können. Unsere Studierenden
Alexandra Schilling (BA Pflege Dual)
erhalten dadurch Einblicke in Bildungs-, Sozial- und Gesundheitssysteme, die sich von den innereuropäischen
Weitere Infos zur Summer School finden sich
Strukturen unterscheiden.“
im Netz unter http://www.tuas.fi/en/study-tuas/
So erhält eine Studierende des Studienganges BA Pfleexchange-students/international-summer-school/
gepädagogik im kommenden Wintersemester 2014/15
ein Stipendium für das praktische Studiensemester in
Melbourne/Australien. Mit der Einrichtung Servicio en
Promoción Humana SERVIPROH in Cordoba/Argentinien konnten erfolgreich Kooperationsgespräche
geführt werden: Im Sommersemester 2015 wird dort
eine Studierende des Studienganges BA Soziale Arbeit
Abteilung München ihr praktisches Studiensemester
verbringen. Zwei Studierende erhielten ein Stipendium
für ein freiwilliges Praktikum im Sommersemester 2014
beim UNHCR (Kampala und Dushanbe).
34
2 I Juli 2014
ung:
Neuerschein
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Silvia Dollin
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Ganztagssch
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Bausteine fü
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Verlagsgrup
7-25530-3
ISBN 978-3-40
, 160 Seiten
14
20
1. Auflage
KSFH-Professorin Prof. Dr. Silvia Dollinger
und Erziehung führen dazu, dass die
Schule nicht mehr nur die Aufgabe
hat, die individuelle Entwicklung der
Kinder und Jugendlichen zu fördern,
sondern auch immer mehr Familien
in ihrer Erziehungsarbeit unterstützt oder auch kompensatorisch
wirkt. Um den steigenden Ansprüchen und Erwartungen hinsichtlich
Bildung, Betreuung und Erziehung
gerecht zu werden, entschließen
sich immer mehr Verantwortliche,
Sie waren auch längere Zeit Konrek- eine Schule zur Ganztagsschule hin
zu entwickeln.
torin einer Ganztagsschule?
Silvia Dollinger: Neben meinen Fortbildungs- und Beratungstätigkeiten Welche Erwartungen werden mit
der ganztägigen Betreuung der
für Ganztagsschulen in Bayern
wollte ich mir die Realisierung letzt- Schulkinder verknüpft?
lich auch selbst – in praktischer und Silvia Dollinger: Zielsetzungen und
Erwartungen an die Ganztagsschule
gestaltender Funktion – ansehen
lassen sich mannigfach ausmachen,
und so war ich für mehrere Jahre
meist sind sie doch schon sehr
Konrektorin einer gebundenen
hochgsteckt: So soll sie etwa einen
Ganztagsgrundschule. Schließlich
Beitrag zur Chancengerechtigkeit
wechselte ich nach Abschluss der
leisten und den Schulerfolg von der
Promotion innerhalb des Themenhäuslichen Unterstützung entkopkomplexes der Ganztagsschule
peln, Betreuung aufgrund veränhauptberuflich an die Universität
derter Familienstrukturen und Mütund machte mir Ganztagsschule
dabei zu einem Schwerpunkt in der tererwerbstätigkeit anbieten und
damit verbundene kurative AufgaLehrerausbildung.
ben bewältigen, einen erweiterten
Bildungs- und Erziehungsauftrag
Was hat sich in der Bildung und
Erziehung von Kindern durch Schu- – mit Freizeit-, Medien-, Gesundlen grundlegend verändert, warum heiterziehung und sozialem LerSie haben den Ausbau von Ganznen – erfüllen und vieles mehr. Die
tagsschulen in Bayern mitgestaltet? wird das Modell „Ganztagsschule“
Ganztagsschule bietet zwar tatsächSilvia Dollinger: Ja, aufgrund meiner immer wichtiger?
lich einen erweiterten zeitlichen
Silvia Dollinger: Ein fortschreitenGremientätigkeiten und KooperaRahmen, muss sich aber auch vor
der gesellschaftlicher Wandel und
tionen mit dem Kultusministerium
unrealistischen gesellschaftlichen
neue Anforderungen an Bildung
sowie durch meine langjährige
Wie sind Sie zu dem Thema Ganztagsschulen gekommen?
Silvia Dollinger: Ganztagsschulen
beschäftigen mich schon seit 2002 –
ich befand mich nach dem 2. Staatsexamen in der Phase der Themenfindung für die berufsbegleitende
Promotion. Leider war zu der Zeit
das Thema, gerade in Bayern, noch
kein bildungspolitisch und pädagogisch fokussiertes Thema. Kaum
eine Universität setzte sich vertieft
in Forschung und Lehre mit dieser
Organisationsform auseinander - ich
blieb in meiner Themenwahl dennoch hartnäckig. Angestoßen durch
das Bundesinvestitionsprogramm
IZBB kam dann eine rasante Entwicklung in Gang und so beschäftigten mich Ganztagsschulen seit
dieser Zeit nicht nur in Forschung
und Lehre, sondern auch hauptberuflich in meiner pädagogischen
Tätigkeit in der Schulpraxis und
-verwaltung. 2005 wurde ich als Koordinatorin für Ganztagsschulen in
Bayern an die Bezirksregierung als
pädagogische Mitarbeiterin berufen – eine spannende Zeit, in der ich
den Ausbau der Ganztagsschulen
mitinitiieren und vor Ort begleiten
konnte.
Mitarbeit am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung
(ISB) durfte ich auch konzeptionell
mitgestalten. So war ich beispielsweise mit der konzeptionellen
Ausgestaltung und Weiterentwicklung beschäftigt, der Erstellung von
Handreichungen, dem Aufbau von
Internetportalen oder der Erarbeitung des Qualitätsrahmens für
Ganztagsschulen in Bayern, etc.
35
2 I Juli 2014
Ergebnisse. Wenn wir Kinder und
Jugendliche ganzheitlich mit dem
Ziel der Handlungskompetenz und
Mündigkeit bilden und erziehen
wollen, brauchen wir ein Mehr an
Zeit – und die fehlt in einem HalbWas für einen gesellschaftlichen
Beitrag leistet die Ganztagsschule? tagsbetrieb oftmals. Die Ganztagsschule bietet hier auch die Chance,
Silvia Dollinger: Wenn wir die
soziale Benachteiligungen durch
vielfältigen Erwartungen betrachChancengerechtigkeit für Kinder
ten, die mit der Einführung von
Ganztagsschule verbunden sind, so und Jugendliche aus sozial und
ökonomisch weniger privilegierten
lassen sich Zielzuschreibungen all
derjenigen finden, die an der Schule Elternhäusern zu kompensieren.
beteiligt sind – wie Eltern, LehrkräfWie sollte eine Ganztagsschule
te, Schulleitungen oder Vertreter
konzipiert und im Angebot aufgedes Sachaufwandträgers. Verkürzt
stellt sein, um der kindlichen bzw.
lassen sich gesellschaftliche, sojugendlichen Entwicklung gerecht
zial- und familienpolitische, bildungspolitische und vor allem auch zu werden?
pädagogische Argumentationslinien Silvia Dollinger: Ausgangspunkt
sind die bereits 2003 vom Bundesausmachen. Die Ganztagsschule
leistet einen Beitrag zur soziokultu- ministerium für Bildung und Forschung formulierte Kriterien, welche
rellen Infrastruktur, indem sie ein
als Basis für den Ausbau von GanzBetreuungsangebot unter vielen in
tagsschulen über die Ländergrenzen
der lokalen Bildungs- und Betreuhinweg verstanden werden sollten:
ungslandschaft darstellt. Daneben
Individuelle Förderung durch
muss die Ganztagsschule aber aufUmsetzung einer Pädagogik der
grund ihres erweiterten BildungsVielfalt; eine vom 45-Minuten-Takt
und Erziehungsanspruchs auch
gelöste, pädagogisch veränderte
einen Beitrag zur sozialerzieherischen Funktion von Schule leisten, Unterrichts- und Lernkultur; soziales
da sich seit jeher die Sozialisations- Lernen; Partizipation; Öffnung von
Schule; kreative Freizeitgestaltung
bedingungen und -verhältnisse,
unter denen Kinder und Jugendliche sowie Qualifizierung des multiprofessionellen Personals. Diese Asaufwachsen, wandeln und zu einer
Ausweitung des Erziehungsauftrags pekte hören sich sehr basal an, sehr
häufig lässt sich in der Schulrealität
der Institution Schule führen.
jedoch noch eine zu große Lücke
zwischen pädagogischem Anspruch
Was meinen Sie mit „erweitertem
und der praktischen Realisierung
Bildungs- und Erziehungsanbeobachten.
spruch“?
Silvia Dollinger: Die Ganztagsschule Ich durfte die letzten Jahre am Qualitätsrahmen für Ganztagsschule in
kann neben einem Lernraum auch
Bayern mitarbeiten, der die Qualiein Raum für ganzheitliche und
tätsmerkmale einer Ganztagsschule
ganztägige Erfahrung und Bildung
abhängig von ihrer Organisationssein, Sozialisationsinstanz, sozialer
Kontaktraum, Möglichkeit zum Rol- form mit Indikatoren für die Gestaltungsebene greifbar und translenverständnis und Rollenerwerb,
parent machen soll – hier hat sich
Ort sozialer Verantwortung und
immer wieder gezeigt, dass es „die“
Teilhabe. Aber nicht nur die BedinGanztagsschule zwar nicht gibt, es
gungen des Aufwachsens sowie
jedoch in der Qualitätsdebatte ganz
die Erwartungen der Arbeitswelt
wichtig ist, Standards als Zielvorgahaben sich gewandelt, sondern
ben für die Einzelschulentwicklung
in der Folge auch die inhaltlichen
als Orientierung vorzugeben.
Bildungsanforderungen an und
Qualitätsstandards sind in den
von Schule – und das jedoch nicht
einzelnen Bundesländern untererst seit Veröffentlichung der PISAErwartungen schützen, um ihre
eigentlichen Aufgaben, die Bildung
und Erziehung der nachwachsenden
Generation, erfüllen zu können.
schiedlich weit entwickelt und
werden unterschiedlich angewendet – einheitliche Kriterien über die
Ländergrenzen hinweg existieren
bis dato leider nicht. Dabei muss
man bei der Betrachtung einer
Konzeption von Ganztagsschule
nicht nur die Modellvielfalt im Auge
haben – ob offen, gebunden oder
teilweise gebunden –, sondern auch
den organisatorischen Rahmen und
die pädagogische Schwerpunktsetzung. Wie sind die Räumlichkeiten
beschaffen? Welches Personal steht
mir zur Verfügung, etc.
Gibt es ein Modell der Ganztagsschule, das Ihnen besonders zusagt?
Silvia Dollinger: Ich persönlich präferiere dabei das Modell der gebundenen Ganztagsschule, da sich hier
aufgrund der rhythmisierten Tagesgestaltung und Verzahnung von Unterricht und Angeboten, Lehrkräften
und externen Kräften eine größere
Chance bietet, den Mehrwert einer
ganztägigen Schulstruktur zu nutzen. Die Schüler sollten bestmöglich
individuell gefördert werden, ihnen
sollten sich durch Zusatzangebote
neue Möglichkeiten zur sinnvollen
Freizeitgestaltung und ganzheitlichen Bildung bieten und ihre Schule sollte auch immer ein Ort sein, an
dem sie gerne aufwachsen. Ganztagsschulen bieten in erster Linie
ein Mehr an Zeit an; es liegt in der
Verantwortung der Einzelschule, die
minimal vorgegebenen konzeptionellen Standards und Kriterien so
zu gestalten, um diesen Zeitgewinn
mit Sinn und Qualität auszufüllen –
es handelt sich dabei immerhin um
wertvolle Lebenszeit unserer Kinder, die wir nur dann institutionell
vereinnahmen dürfen und sollten,
wenn dies von pädagogischer Qualität und Sinnstiftung geprägt ist.
Welche Herausforderungen ergeben sich Ihres Erachtens für die
Entwicklung der Ganztagsschule?
Silvia Dollinger: Drei Aspekte erweisen sich meiner Ansicht nach als
die zentralen Herausforderungen
der Ganztagsschulentwicklung der
36
2 I Juli 2014
nächsten Jahre: Vorrangig ist neben
dem weiteren quantitativen Ausbau
eine Bestandsaufnahme im Sinne
der Qualitätsentwicklung, Qualitätsüberprüfung und auch nachhaltigen Qualitätssicherung nötig.
Das Fatalste, was passieren könnte,
wäre, wenn Ganztagsschulen zu
Verwahranstalten mit Suppenküche
oder konzeptionslosen Billiglösungen ohne „Geist und Konzept“,
wie Demmer (2005) es nannte,
degradiert würden. Zweitens wird
die Ganztagsschule, aufgrund ihrer
erweiterten organisatorischen und
pädagogischen Möglichkeiten,
immer mehr als Rahmenmodell für
weitere Schulentwicklungsprozesse
dienen, wie etwa im Unterricht von
jahrgangsgemischten Klassen oder
auch in der inklusiven Schulentwicklung. Drittens sollte es gelingen,
nicht mehr nur von Ganztagsschule,
sondern im Sinne von Coelen (2008)
von Ganztagsbildung zu sprechen.
Dies erfordert die Überwindung
institutioneller Grenzen (Verhältnis
Hort und Schule), die Integration
vorschulischer Angebote (Kooperation Kindergarten und Ganztagsschule) sowie die Einbindung
in eine lokale Bildungslandschaft
(Kooperation mit lokalen Bildungseinrichtungen, Kooperation mit
Institutionen der Jugendhilfe).
empfehlungen an die Fachwissenschaft, bildungspolitischen Entscheidungsträger, Schulaufsicht und die
Schulverwaltung – hier besonders
auch für Schulleitungen und Lehrkräfte, die an Ganztagsschulen
tätig sind. Es folgte anschließend
auf Anregung des Beltz-Verlags ein
knapper, aber konkreter Praxisband
„127 Tipps für die Ganztagsschule“,
der sich besonders an die Schulpraxis richtet und vor allem Praktikern
aber auch Studierenden basales
Grundlagenwissen vermittelt. Da
es sich hierbei aber lediglich um
einen Überblick mit ganz konkreten
Tipps handelte, blieben viele Fragen offen. Mir war es deswegen ein
großes Anliegen, die Konzeptarbeit
von Ganztagsschulen pädagogisch
zu untermauern und eine Art Praxisbuch mit Handbuchcharakter zu erstellen. Darin werden zum einen die
Ergebnisse der qualitativen Studie
nochmals vertieft und in die Praxis
transferiert, zum anderen stellt ein
Praxisforschungsprojekt (Schulporträtforschung) die Grundlage für die
Ausführungen in Kapitel 4 dar.
Wie unterteilt sich Ihr Buch? Ist Ihr
Buch auch zugleich ein Handlungsleitfaden für die Schulpraxis?
Silvia Dollinger: Das Buch setzt den
Schwerpunkt auf die pädagogischorganisatorische Gesamtkonzeption
Auf welchen Grundlagen und Erhe- von Ganztagsschule und hat eine
Art Handbuchcharakter, vorrangig
bungen basiert Ihr Buch? Wie sind
Sie in der Recherche vorgegangen? für die Praxis. Teil 1 des Buches
informiert über die theoretischen
Silvia Dollinger: Originärer AusGrundlagen von Ganztagsschule,
gangspunkt des Buches war meine
wissenschaftliche Forschungsarbeit ausgewählte Begründungsansätze für ihre Einführung sowie über
in den Jahren 2007 bis 2011. Das
Merkmale und Zielsetzungen.
Buch „Gute (Ganztags-)Schule? Die
Schließlich werden die einzelnen
Frage nach Gelingensfaktoren für
Modelle von Ganztagsschule näher
die Implementierung von Ganzbeleuchtet. Teil 2 wendet sich unter
tagsschulen“ beruht auf einer
dem Stichwort „Ganztagsschule
qualitativen Studie, welche sich
von A bis Z“ den ausgewählten
insbesondere mit den Schulentwicklungsprozessen sowohl auf der konzeptionellen Merkmalen wie
Rhythmisierung, FreizeitpädagoStrukturebene als auch der Einzelgik, Mittagsverpflegung, Umgang
schulebene im Bundesland Bayern
auseinandersetzte. Diese empirische mit Heterogenität usw. zu. In Form
Arbeit brachte ausgewählte Schlüs- von Praxisempfehlungen werden,
selfaktoren für die Implementierung im Anschluss an die theoretisch
untermauerten Kapitel, konkrete
von Ganztagsschulen hervor und,
Tipps für die praktische Umsetzung
darauf basierend, auch Handlungs-
gegeben. Teil 3 setzt den Fokus auf
den Schulentwicklungsprozess hin
zur Ganztagsschule und zeigt die
Entwicklungsschritte vom theoretischen Konzept zur praktischen
Realisierung auf. Daneben setzt sich
dieses Kapitel auch mit der Schlüsselposition der Schulleitung, Möglichkeiten der verteilten Führung
durch Steuergruppenarbeit sowie
der Schulprofilarbeit auseinander. Teil 4 vollzieht die praktische
Wende, indem exemplarisch das
Ganztagskonzept einer ausgewählten gebundenen Ganztagsschule in
Form eines Schulporträts dargestellt
wird, was dem Leser praktische
Anregungen bietet. Teil 5 skizziert
abschließend Perspektiven für die
Ganztagsschulentwicklung die nächsten Jahre, Teil 6 als Serviceteil fügt
sich mit Links und Hinweisen zur
Vertiefung an.
Silvia Dollinger:
Gute (Ganztags-)Schule? Die Frage nach Gelingensaktoren für die Implementierung von
Ganztagsschule; Julius Klinkhardt; ISBN 978-37815-1853-7; 2012; 357 Seiten
Silvia Dollinger:
127 Tipps für Ganztagsschule; Verlagsgruppe
BELTZ Pocket; ISBN 978-3-407-62852-7; 2013;
96 Seiten
37
2 I Juli 2014
Die beiden KSFH-Professorinnen und
Herausgeberinnen des Buches:
Prof. Dr. Sabine Pankofer (links) und
Prof. Dr. Maria Wasner
Maria W
asner/S
(Hrsg.)
abine P
ankofe
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Soziale
Arbeit
in Pallia
Ein Han
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dbuch
für Stud e Care
Praxis
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Kohlha
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ISBN: 9 mer Verlag
78
Münch -3-17-022262-5
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Band 1
1,
tive Ca
re,
2014, 2 29.90 €,
90 Seite
n
Wie kam es zu der Idee, dieses
Buch herauszugeben?
Maria Wasner: Als ich anfing, an
diesem Bereich zu arbeiten, war
ich auf der Suche nach Literatur zur
Sozialen Arbeit in der Hospiz- und
Palliativversorgung. Leider konnte
ich kaum Veröffentlichungen dazu
finden. An der Situation hat sich
bis heute nicht viel verändert. Die
wenigen empirischen Arbeiten, die
in diesem Bereich bis jetzt durchgeführt wurden, wurden fast ausschließlich in englischsprachigen
Fachzeitschriften veröffentlicht. Daneben gibt es bis dato noch vereinzelte veröffentliche Diplom-, Bachelor- oder Masterarbeiten und ein
deutschsprachiges Übersichtswerk,
in dem einige mir wichtige Aspekte
nicht thematisiert werden. Mir war
es wichtig, in diesem Buch eine Art
Bestandsaufnahme der Sozialen Arbeit in Palliative Care in Deutschland vorzunehmen, den aktuellen
wissenschaftlichen Kenntnisstand
wiederzugeben und geeignete
Methoden und Interventionsmög-
lichkeiten der Sozialen Arbeit vorzustellen. Durch viele aktuelle
Forschungsergebnisse und praxisrelevante Informationen ist das Buch
nicht nur für Studierende hilfreich,
sondern auch für PraktikerInnen in
diesem Feld.
Das Buch beschäftigt sich mit der
Sozialen Arbeit in der Palliative
Care. Warum ist es so wichtig,
die Soziale Arbeit in der Palliative
Care – in Abgrenzung zur Medizin
und Pflege – stärker in den Blick
zu nehmen?
Sabine Pankofer: Soziale Arbeit ist
die, wie es Gian Borasio – einer der
führenden Palliativmediziner – in
seinem Geleitwort für unser Buch
feststellt „vielleicht am meisten unterschätzte Profession in der Palliativversorgung.“ Im Unterschied zu
den anderen Professionen Medizin
und Pflege hat sie einen deutlich
breiteren und dadurch etwas unschärferen Auftrag und Zuschnitt –
und ist deswegen zwar unverzichtbar, aber hat es auch nicht leicht,
im Kanon der traditionellen Professionen einen klaren und eindeutigen Auftrag sichtbar zu machen.
Trotzdem lässt sich feststellen, dass
sich die SozialarbeiterInnen mit ihrem ganz eigenen, spezifischen Ansatz einen wichtigen Platz im Feld
der Palliative Care erobert haben –
auch, wenn das nicht immer so klar
erkennbar wird. Deshalb setzt unser Buch genau hier an an: Wir wollen deutlich machen, was und wie
SozialarbeiterInnen in Ergänzung
zu den pflegerischen und medizinischen Professionen alles leisten
und leisten können.
Welchen Stellenwert hat die Soziale
Arbeit in diesem Bereich?
Maria Wasner: Soziale Arbeit ist in
der Hospiz- und Palliativversorgung
sehr präsent und leistet in der Praxis
sicherlich unverzichtbare Dienste.
Fast alle Patienten auf einer Palliativstation haben Zugang zu einem
Sozialarbeiter oder einer Sozialarbeiterin, bei den Hospizbewohnern
sind es immerhin circa 50 Prozent.
Im ambulanten Bereich arbeiten
viele als KoordinatorInnen von Hospiz- bzw. Palliativdiensten.
Leider werden von den anderen
Professionen SozialarbeiterInnen
häufig nur als die Personen wahrgenommen, die beim Ausfüllen von
Formularen oder beim Organisieren
einer Verlegung oder einer Entlassung ins häusliche Umfeld behilflich
sind. Viele der anderen Tätigkeiten
geschehen im Verborgenen – so
beispielsweise die psychosoziale
Unterstützung von Patienten und
Angehörigen, Case Management,
Trauerbegleitung usw. SozialarbeiterInnen sollten ihre Tätigkeiten
besser nach außen darstellen und
Forschungsprojekte durchführen,
um die Effektivität ihrer Interventionen mit Daten belegen zu können.
Wo liegen die Grenzen Sozialer Arbeit im Hinblick auf die professionelle Betreuung von sterbenden
Menschen? Und werden diese im
Buch dargestellt? Wenn ja, warum?
Sabine Pankofer: Bisher wird eine
psychosoziale Unterstützung in Ster38
2 I Juli 2014
beprozessen nicht als klassische
Aufgabe der Sozialen Arbeit eingestuft, denn an sich ist Sterben ja ein
sehr privater Prozess. Für viele Menschen ist es ein Ideal, sich möglichst
ohne professionelle Begleitung oder
Hilfe aus dem Leben verabschieden
zu können. MedizinerInnen oder
PflegerInnen werden oft erst dann
in ihrer Funktion wichtig, wenn die
betroffenen Personen nicht zuhause
und somit nicht im privaten Umfeld
sterben. Gleichzeitig erleben viele
Sterbende und vor allem ihre Angehörigen, dass sie Probleme haben,
die von diesen Berufsgruppen nicht
wahrgenommen oder befriedigend
unterstützt werden (können). Für
mehr und mehr Menschen, die nicht
auf familiäre Ressourcen zurückgreifen können, braucht es noch andere
Hilfsangebote, z. B. von SozialarbeiterInnen. Aber genau hier liegt auch
der Knackpunkt: Wie viele Professionelle ‚ertragen’ und brauchen Sterbende und Angehörige? Wo sollen
sie wie und mit welchen Unterstützungsangeboten präsent sein, wo
sollen sie sich eher zurückhalten? In
unserem Buch werden genau diese
für die Soziale Arbeit ganz typischen
Spannungsfelder dargestellt und
reflektiert: Wann und mit was sind
SozialarbeiterInnen wirklich gefragt
und wann nicht? Der Ansatz der Sozialen Arbeit ist ja, immer nur dann
tätig zu werden, wenn Menschen
herausfordernde Situationen nicht
alleine bewältigen können. Und so
ist es eine große Kunst, da zu sein,
wenn man als SozialarbeiterIn gebraucht wird – und zu schweigen
und ‚nichts’ zu tun, wenn nicht danach gefragt wird. Das verlangt von
den SozialarbeiterInnen großes Fingerspitzengefühl und hohe Fachlichkeit. Dies zu unterstützen und als
professionelle Aufgabe zu schärfen
ist ein zentrales Anliegen unseres
Buches.
sich für Arbeitsweisen, Zugänge und
wissenschaftliche Fragen der Sozialen Arbeit interessieren, z. B. hinsichtlich der Frage, wie inter- und
transdisziplinäre Zusammenarbeit,
die in dem Feld der Palliative Care
unabdingbar notwendig ist, gelingen kann. Zum anderen bietet das
Handbuch für all diejenigen eine
sehr breit angelegte Übersicht, die
sich grundsätzlich mit der Frage beschäftigen, welche Beiträge aus der
Profession Soziale Arbeit anbieten
kann. Dies ist eine höchst interessante Perspektive für Studierende
der Sozialen Arbeit, aber auch für
die Pflege und die Medizin.
brauchten Blick auf das Feld der
Palliative Care neue Ideen für die
professionelle und theoretische
Weiterentwicklung meiner geschätzten Profession Soziale Arbeit
entwickeln. Diese Neugierde wird
u. a. aus meiner Verortung in der
Theorie und Wissenschaft der Sozialen Arbeit gespeist – nicht umsonst bin ich Sprecherin der Sektion
Theorie- und Wissenschaftsentwicklung in Nachfolge von Silvia StaubBernasconi in der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit DGSA
e.V. Mir war es wichtig und es hat
mir viel Spaß gemacht, mich im Gespräch mit Maria Wasner intensiv
und auch kritisch mit der Rolle der
Sozialen Arbeit in diesem Feld auseinanderzusetzen. Insofern ist dieses Buch auch ein Ausdruck von
lustvoller, interdisziplinärer und
kollegialer Diskussion zwischen Kolleginnen. Wir haben viel voneinander gelernt und an dem Buch als
Ergebnis können nun auch andere teilnehmen – was gibt es schöneres im Kontext von angewandter
Wissenschaft?
Welche Autoren wirken mit? Wie
sind Sie in der Anfrage für einen
Beitrag zum Buch vorgegangen?
Maria Wasner: Ich bin seit mehreren Jahren in der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin aktiv, vor
allem auch in der Sektion Soziale
Arbeit. Dadurch habe ich viele SozialarbeiterInnen persönlich kennen
und schätzen gelernt, die in ganz
unterschiedlichen Arbeitsfelder von
Palliative Care tätig sind – und zwar
Vielen Dank für das Gespräch!
praktisch, forschend oder lehrend.
Für eine gewisse ‚Außensicht’ auf
die Soziale Arbeit wurden Autoren
mit Palliativ-Erfahrung angefragt,
die einen anderen professionellen
Hintergrund haben, wie beispielsweise TheologInnen oder PsychologInnen. Wir sind sehr glücklich, dass
es uns gelungen ist, AutorInnen für
dieses Buch zu gewinnen, die in
Deutschland in der Hospiz- und Palliativversorgung seit Jahren anerkannte ExpertInnen sind.
Liebe Frau Pankofer, Frau Wasner
ist im Thema beheimatet. Darf ich
Sie im Rahmen des Interviews fragen, wie Sie zu der Themenausrichtung gekommen sind?
Sabine Pankofer: Im Gegensatz zu
Maria Wasner, die sich seit langem
Wie ist das Buch aufgebaut; an wen mit diesem Thema befasst, war das
Buch für mich eine Chance, zum eirichtet es sich besonders?
nen eine private Erfahrung einer
Sabine Pankofer: Das Buch richtet
Sterbebegleitung wissenschaftlich
sich zum einen an PraktikerInnen
zu verarbeiten, und zum andeder verschiedenenen Professionen
ren konnte ich mit meinem unverim Kontext der Palliative Care, die
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Vorträge und Veröffentlichungen
von Dozentinnen und Dozenten
Prof. Dr. Andrea Dischler
Vortrag:
„Politische Strategien zwischen Konflikt, Koalition, Konsens und Kompromiss“ – Panel „Widerständigkeit – politischer Konflikt und Konsens in der Sozialen Arbeit“,
Beitrag für die Fachgruppe Politik Sozialer Arbeit in der
DGSA; Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) in Köln, 25.-26.04.2014
Prof. Dr. Silvia Dollinger
Veröffentlichungen:
Ganztagsschule neu gestalten: Bausteine für die Schulpraxis. Beltz 2014 (Interview zum Thema und Buch auf
Seite 35 der KSFH Info)
Vorträge:
„Eltern als „Lerncoach“?! – Lernen im Kontext elterlicher Unterstützung“, Kirchberg, 24.06.2014
„Lernen kann man lernen – Eltern als Lernbegleiter ihrer Kinder“, Veranstaltung des GEB der Stadt und des
Landkreises Freising, 14.05.2014
„Bildungs- und Erziehungspartnerschaft von Institution
und Elternhaus – Möglichkeiten der Partizipation“, Jahrestagung des GEB im Landkreis Neu-Ulm, 11.03.2014
Workshop:
„Lernlust statt Lernfrust?! – Kompetenztraining für Lernen, Kommunikation und Präsentation im Handlungsfeld Schule“, 13.06.-16.06.2014
Prof. Dr. Michaela Gross-Letzelter
Veröffentlichung:
Gross-Letzelter, Michaela/Mayer, Anneliese:
Das Eltern-Kind-Programm EKP(R). Ein Angebot der Erwachsenenbildung im Wandel der Zeit – Forschungsergebnisse und Impulse für die Praxis. In: EB - Zeitschrift
Erwachsenenbildung, Heft 2, 2014, S. 32-34
Vortrag:
„Soziale Problemlagen älterer Frauen – Konsequenzen
für einen Frauenfachverband“, Bayerische Landestagung Sozialdienst kath. Frauen, Würzburg, 13.05.2014
Prof. Dr. Werner Haisch
Veröffentlichung:
Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013): Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung
und Organisation. Centaurus, Freiburg
Vorträge:
Vorträge zum 18. Internationalen GBM/POB&A Anwendertreffen am 7.-9.05.2014 in Würzburg:
„Selbstbehauptung: Lebensführung in der
Abhängigkeit“
„Ausdruck und Kommunikation: Bedürfnisäußerung
und Bedarfsbegründung“
„Selbstbewertung: Stolz und Scham in abhängiger
Lebensführung“
Nähere Informationen zum Verfahren Verfahren
POB&A/GMB, das von Prof. Dr. Haisch entwickelt wurde, gibt es mittlerweile auch auf Wikipedia: http://
de.wikipedia.org/wiki/Gestaltung_der_Betreuung_
von_Menschen_mit_Behinderung
Prof. Dr. Andrea Kerres
Vortrag:
„Täterintrojekte bei Kindern – Entstehung, Auswirkungen und Hilfsangebote“, Vortrag bei der Stadt
Memmingen beim Runden Tisch „Häusliche Gewalt“,
29.04.2014
Prof. Dr. Andreas Kirchner
Veröffentlichungen:
Kirchner, Andreas (2014): Inklusion beobachten. Ein
methodisch-methodologischer Versuch zur Beobachtung von „Inklusion“ anhand von Lerndispositionen.
In: Journal der Deutschen Gesellschaft für Systemische Soziale Arbeit (dgssa). 4. Jg., Heft 6+7, S. 27-43
Kirchner, Andreas (2014): Integration als Kernauftrag
der offenen Kinder- und Jugendarbeit. In: InUmÜber
Oberbayern. Februar 2014. Informationen des Bezirksjugendring Oberbayern, S. 17-18
Prof. Dr. Tilly Miller
Veröffentlichung:
Tilly Miller: Inklusion als Leitbegriff Sozialer Arbeit.
In: Journal der dgssa (Deutsche Gesellschaft für systemische Soziale Arbeit), Heft 6+7, 4. Jg., Februar 2014,
S. 11-26
Prof. Dr. Bernd Reuschenbach
Veröffentlichungen:
Reuschenbach, B. (2014): Pflegeassesment, Kapitel 12.
In: Lektorat Pflege (Hrsg), Pflege-Heute
Reuschenbach, B. (2014): Rezension zu „Anonyma
(2014). Endstation Demenz-WG? – Zwei Jahre als Pflegehelfern. Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover,
Zeitschrift für Pflegewissenschaft
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Reuschenbach, B. (2014): Komplexität simulieren – Nur- „Gesunde Beziehungen“, 2. Internationale Tagung der
sePlan als Simulationswerkzeug zur Messung von PlaVereins zur Förderung einer gesunden Autonomieentnungskompetenz in der Pflege. In: IPP-Info, 10, S. 4-5
wicklung von Menschen (VFGAM e.V.), Kolpinghaus
München, 10.-12.10.2014
Reuschenbach, B., Funke, J., Drevensek, A. M. & Ziegler
(2014): Testing a German version of the Zimbardo Time Veröffentlichungen:
Perspective Inventory. Annales Universitatis Paedagagi- Ruppert, F. (2014): Frühes Trauma. Schwangerschaft,
cae Cracoviensis, 152, S. 16-29, http://psych.up.krakow. Geburt und erste Lebensjahre. Stuttgart: Klett-Cotta
pl/download/annales2013.pdf
Verlag
Reuschenbach, B. (2014): Wo sind die eierlegenden
akademischen Wollmilchsäue in den Hochschulen?
Zeitschrift für Pflegewissenschaft, 3, 16, 129
Ruppert, F. (2004): Wie selbstbestimmt kann ich leben? Ganzheitliche Gesundheit und Naturmedizin, 3,
S. 39-41
Reuschenbach, B. (2014): Bewerberauswahl für die
Pflegeausbildung – Eine schwierige Balance zwischen
Qualitätssicherung und Bedarfsdeckung. In: Pflegezeitschrift, 67, 4, S. 232-234
Prof. Dr. Thomas Schumacher
Veröffentlichung:
„Qualität und Qualitätssicherung der Sozialen Arbeit
in Palliative Care“, in: Maria Wasner/Sabine Pankofer
(Hrsg.): Soziale Arbeit in Palliative Care, Stuttgart 2014,
S. 233-243
Vorträge:
Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung zu
Redudok. Fachtag der Berufsfachschulen Erbendorf,
Erbendorf, 30.04.2014
Klassische Altenhilfe – ein Vorbild für die Wohnungslosenhilfe? Tagung zu Hilfe für Menschen in besonderen
sozialen Schwierigkeiten nach den §§ 67 ff. SGB XII und
§§ 53 ff. SGB X; Vortrag im Kloster Seeon, 29.04.2014
„Schmerzen trotz Schmerzassessment, Stürze trotz
Sturzassessment – Wie unsinnig ist der Einsatz von
Pflegeassessment-Instrumenten?“ Vortrag im Rahmen
der Reihe „Dialog Pflegeforschung und Praxis“ an der
Universität Wien, 9.04.2014
Prof. Dr. Franz Ruppert
Vorträge:
„Das Trauma der Liebe“, Bindungstheorien und Praxis, Tagung in der Psychiatrie Marsberg, Marsberg,
27.03.2014
„Die Täter-Opfer-Spaltung und ihre Folgen“, öffentlicher Vortrag, Bukarest, 11.4.2014
Vorträge:
„Organisation du Travail Social en Allemagne et ses
évolutions“, Semaine internationale du travail social,
Strasbourg, 18.03.2014
„‚Soziale Arbeit‘ als ethische und Menschenrechtsprofession: Fragen und Antworten“, Eröffnungsveranstaltung beim 3. Berufskongress des DBSH, Berlin,
21.03.2014
„Anforderungen an die persönliche Eignung in der
Phase der Ausbildung und des Studiums“, Fachforum
„Persönliche Eignung als Element von fachlicher Kompetenz in der Kinder- und Jugendhilfe“ beim 15. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag, Berlin, 5.06.2014
Prof. Dr. Andreas Schwarz
Vortrag:
„Postdemokratie – eine Herausforderung für Gesellschaft“, BVS-Gesprächsforum für die juristischen Abteilungsleitungen Soziales der bayerischen Landratsämter,
Holzhausen, 14.05.2014
„Frühes Trauma“, öffentlicher Vortrag, Prag, 13.6.2014
Prof. Dr. Ursula Unterkofler
Veröffentlichungen:
„Mehrgenerationale Psychotraumatologie – eine alter- Unterkofler, Ursula/Oestreicher, Elke (Hg.) (2014):
native Erklärungstheorie für psychische Erkrankungen“, Theorie-Praxis-Bezüge in professionellen Feldern.
6. Züricher Traumatage, Zürich, 28. und 29.06.2014
Wissensentwicklung und -verwendung als Herausforderung. Opladen, Berlin, Toronto: Budrich UniPress.
„Traumata vor, während und nach der Geburt“, EvanDas Buch ist aus der Tagung „Nicht mit dir und nicht
gelisches Bildungswerk Hospitalhof Stuttgart, Stuttgart, ohne dich? Zum Verhältnis von Theorie, Wissenschaft
10.07.2014
und Praxis in professionellen Feldern“ entstanden,
die Elke Oestreicher und Prof. Dr. Unterkofler im Fe„Burnout – Stress oder Traumafolgestörung?“ Öffentbruar 2013 gemeinsam mit dem IF an der KSFH in
licher Vortrag, Hechingen, 24.7.2014
München veranstaltet haben
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„Gewalt als Risiko in der offenen Jugendarbeit. Eine
professionstheoretische Analyse“, Opladen, Berlin,
Toronto: Budrich UniPress
Vorträge:
„Alltagsnahe Gewaltprävention in der offenen Jugendarbeit. Die Konzeptualisierung von Gewalt als Risiko“, Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für
Soziale Arbeit zum Thema „Konflikte. Theoretische
und praktische Herausforderungen für die Soziale Arbeit“, Köln, 26.04.2014
Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz
Veröffentlichung:
„Raumatmosphäre: Mit Licht und Farbe die Liegezeit
verkürzen“, Interview für die Zeitschrift „kma. Das Gesundheitswirtschaftsmagazin, 19. Jg., April 2014
Vorträge:
„Raumgestaltung im Gesundheitswesen – Über das
Machen von Atmosphären“, Messe „Pflege & Reha“
vom 6.05.-8.05.2014, Stuttgart am 7.05.2014
Workshop/Vortrag: „Atmosphären und Räume: Wo
Menschen leben und sterben“, Klinik und Poliklinik
für Palliativmedizin Christophorus Akademie, LMU
München am 21.05.2014
Prof. Dr. Maria Wasner
Veröffentlichungen:
Krenz C., Wasner M.: Begleitung in einer existentiellen Krise: Klinische Sozialarbeit im stationären Hospiz. In: Gahleitner S. B., Hahn G., Glemser R. (Hrsg.):
Psychosoziale Interventionen. Psychiatrieverlag, Köln
2014, S. 106-121
Lindemann D., Wasner M., Straßer B., Hagen T.: Hospizkultur in Einrichtungen der Behindertenhilfe – Ergebnisse einer Evaluationsstudie in der Erzdiözese
München und Freising. In: Strasser B., Bruhn R. (Hrsg.): Palliative Care für Menschen mit geistiger Behinderung: Interdisziplinäre Perspektiven für die Begleitung am Lebensende. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2014, S. 304-317
Wasner M, Smith Sue: Psychosocial care. In: Oliver D.,
Borasio GD., Johnston W. (Hrsg.): Palliative Care in
Amyotrophic Lateral Sclerosis, Oxford University Press, Oxford 2014 (3rd ed.), S. 145-170
Wasner M., Pankofer S. (Hrsg.): Soziale Arbeit in Palliative Care. Ein Handbuch für Studium und Praxis.
Kohlhammer Verlag, 2014 (Interview zum Buch: auf
Seite 38 der KSFH Info)
Vorträge/Poster:
„Beitrag Sozialer Arbeit zur Qualität der Palliativ- und
Hospizversorgung“, Fortbildung Netzwerk Palliativmedizin, Klinikum Stuttgart, 04.06.2014
„Profitieren Palliativpatienten von Atemtherapie? –
eine Pilotstudie“, Kongress der Dt. Gesellschaft für
Palliativmedizin, Düsseldorf, 24. – 27.06.2014
Ämter
Wiederwahl zur Vizepräsidentin der Dt. Gesellschaft
für Palliativmedizin im Juni 2014
Prof. Dr. Carsten Wippermann
Vorträge:
„Vielfalt der Milieus in den Kitas. Nutzen wir die
Chancen?“ Konzept-e für Bildung und Soziales, Lanersbach/Hintertux - Österreich, 8.04.2014
„Zu selten an der Spitze! Wie Vorurteile den Aufstieg
von Frauen bremsen“, 11. IHK-Forum Wirtschaftsfrauen
in der IHK Arnsberg, Arnsberg, 10.04.2014
„Gläserne Decken und traditionelle Rollenmuster“,
CM NRW Cross Mentoring in OWL, Workshop mit Vorgesetzten und Unternehmensvertretern und anschließendem Netzwerktreffen, Bad Oeynhausen, 20.03.2014
„Kinderlose Frauen und Männer. Gründe für ungewollte oder gewollte Kinderlosigkeit und gesellschaftliche Akzeptanz“, Bundesverband Reproduktionsmedizinischer Zentren Deutschlands e.V. Berlin, 10.05.2014
„Vielfalt der Milieus. Sehen und erreichen wir die Menschen?“ Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und
Soziales, Familie und Integration, München,
14.05. 2014
„Vielfalt der Lebenswelten in Deutschland. Sozialstruktur und soziale Milieus“, Bayerische Staatskanzlei,
St. Quirin am Tegernsee, 17.05.2014
„Einen neuen Blick auf alte Fragen wagen – Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf“,
Katholikentag in Regensburg, 30.05.2014
„Frauen im Minijob. Motive und (Fehl-)Anreize für die
Aufnahme geringfügiger Beschäftigung im Lebenslauf“,
Competentia NRW Kompetenzzentrum Frau & Beruf
Regionalagentur Region Köln; Landesinitiative netzwerk W, Köln, 5.06.2014
„Zu selten an der Spitze! Wie Vorurteile den Aufstieg
von Frauen bremsen“, European Women’s Management Development (EMWD) International Network,
Rhein Main, Frankfurt am Main, 17.05.2014
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2 I Juli 2014
Verabschiedung von Erika Jenschke
Frau Jenschke schreibt an der KSFH Geschichte: Sie ist nun seit 38
Jahre an der KSFH und hat die Hochschule über Jahrzehnte aus unterschiedlichen Perspektiven in ihrer Entwicklung begleitet.
Begonnen hat Frau Jenschke im Oktober 1976 als Sachbearbeiterin
im damaligen „Hochschulsekretariat III“. Sie war im Vorzimmer der
Verwaltungsleitung und zwischen Mai 1986 und Januar 1992 Assistentin des damaligen Präsidenten Simon Hundmeyer, bevor sie im
Januar 1992 ins Prüfungsamt gewechselt ist. Mit unglaublich fundiertem Wissen, ihrer ruhigen, freundlich verbindlichen Art und
absoluter Verlässlichkeit trägt sie seit nunmehr über 20 Jahren zu
einem reibungslosen Ablauf im Prüfungsamt maßgeblich bei. „Die
Arbeit als Prüfungskommissionsvorsitzender habe ich auch deshalb
gerne übernommen, weil ich wusste, dass Frau Jenschke im Prüfungsamt höchst zuverlässige Arbeit leistet“, bestätigt auch Prof.
Peter Obermaier-van Deun. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilt
sie stets offen und wirkt so intensiv an der Weiterentwicklung der
Hochschule mit. Das Ausscheiden von Frau Jenschke ist – wie es die
Weltpresse gerne betitelt – ein „historischer Augenblick“ für die
KSFH. Wir danken für viele Jahre gelebter Momente und geteilter
Gedanken und wünschen für die Zukunft alles erdenklich Gute und
Gottes Segen!
Präsident Prof. Dr. Egon Endres (links), Erika Jenschke
und der frühere Präsident Prof. Dr. Simon Hundmeyer
Die Neuen in Lehre & Verwaltung
Don-Anne Maliwat
Eintrittsdatum:
01.07.2014
Funktion:
Systemadministratorin
Lieblingsbuch:
Eat, Pray, Love
Lieblingsmonat:
Juni
Prof. Dr. Jutta Reich-Claassen
Eintrittsdatum:
01.05.2014
Funktion:
Professorin für Pädagogik
Lieblingsbuch:
gerade wiederentdeckt:
das bitter-zynische „América“
von T.C. Boyle. Ich kann mich
aber auch ganz wunderbar
am Vorlesen von Kinder- und
Jugendbuchklassikern
erfreuen (Astrid Lindgren,
Paul Maar, Cornelia Funke…) und verreise nie ohne
Fachbücher!
Lieblingsmonat:
Der Spätherbst!
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2 I Juli 2014
Herzlichen Glückwunsch!
Am 30. April feierte Prof. Dr. med. Peter Wilhelm
Schwarzfischer seinen 70. Geburtstag. Prof. Dr.
Schwarzfischer unterrichtete an der KSFH Abteilung
Benediktbeuern von 1971-2011, neben seiner professoralen Tätigkeit war er Behindertenbeauftragter und
Ombudsmann. Wir von der KSFH gratulieren dem Jubilaren ganz herzlich!
Maria Ennulat ist nun seit mehr als 40 Jahren Mitarbeiterin der KSFH Abteilung Benediktbeuern. Sie war 38
Jahre lang, vom 1. Mai 1974 bis Oktober 2012, im Studierendensekretariat der Abteilung Benediktbeuern tätig. Wir bedanken uns für ihr langjähriges Engagement
und ihren Einsatz!
Nachruf
Die KSFH trauert um
Margarete Richardi
* 1.07.1938
+ 2.07.2014
die seit 1999 dem Stiftungsvorstand der
Hochschule angehörte
Impressum
Katholische Stiftungsfachhochschule München
Preysingstraße 83
81667 München
Telefon (089)48092-1272
www.ksfh.de
Herausgeber:
Präsident Prof. Dr. Egon Endres
Redaktion & Satz:
Sibylle Thiede
Telefon (089)48092-1466
[email protected]
Fotos: Bildmaterial der KSFH
ksfhinfo: Ausgabe 2, 7/2014
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