WILLST DU DEIN HERZ MIR SCHENKEN - Franz
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WILLST DU DEIN HERZ MIR SCHENKEN - Franz
Franz-Schubert-Gesellschaft Wienerwald Schlosskonzerte Hernstein WILLST DU DEIN HERZ MIR SCHENKEN Liebeslieder aus 3 Jahrhunderten Samstag, 16. Februar 2008 · Sonntag, 17. Februar 2008 Jennifer Davison, Sopran · Daniel Johannsen, Tenor Thomas Schubert, Klavier Schlosskonzerte Hernstein „WILLST DU DEIN HERZ MIR SCHENKEN“ Liebeslieder aus 3 Jahrhunderten Joh. Seb. Bach Willst du dein Herz mir schenken BWV 518 W. A. Mozart Geheime Liebe KV 125e Ludwig van Beethoven Zärtliche Liebe WoO 123 Adelaide op. 46 Franz Schubert Licht und Liebe D 352 Das Rosenband D 280 Nähe des Geliebten D 162 Robert Schumann Nur ein lächelnder Blick op. 27 No. 5 Widmung op. 25 No. 1 Felix Mendelssohn-Bartholdy Gruß op. 63 No.3 Die Liebende schreibt op. 86 No. 3 An die Entfernte op. 71 No. 3 Ich wollt, meine Liebe ergösse sich op. 63 No. 1 – Pause – Johannes Brahms Weg der Liebe (Teil 1) op. 20 No. 1 aus: DEUTSCHE VOLKSLIEDER WoO 33 Wach auf, mein Herzens Schöne All mein Gedanken, die ich hab Mein Mädel hat einen Rosenmund Weg der Liebe (Teil 2) op. 20 No. 2 Minnelied op. 71 No. 5 Meine Liebe ist grün op. 63 No. 5 Clara Schumann Liebst du um Schönheit op. 12 No. 4 Franz Liszt Es muß ein Wunderbares sein S. 314 Alexander Zemlinsky Der Himmel hat keine Sterne so klar op. 2 No. 2 Richard Strauss Du meines Herzens Krönelein op. 21 No. 2 Reynaldo Hahn A Chloris Johannes Brahms Die Boten der Liebe op. 61 No. 4 Jennifer Davison, Sopran Daniel Johannsen, Tenor Thomas Schubert, Klavier Es wird gebeten, die Abfolge der Lieder nicht durch Beifall zu unterbrechen. Johann Sebastian Bach aus dem „Notenbüchlein” für Anna Magdalena Bach Willst du dein Herz mir schenken BWV 518 Willst du dein Herz mir schenken, So fang es heimlich an, Daß unser beider Denken Niemand erraten kann. Die Liebe muß uns beiden Allzeit verschwiegen sein, Drum schließ die größten Freuden Im innern Herzen ein. Behutsam sei und schweige Und traue keiner Wand, Lieb’ innerlich und zeige Dich außen unbekannt. Kein Argwohn mußt du geben, Verstellung nötig ist, Genug, daß du, mein Leben, Der Treu’ versichert bist. Begehre keine Blicke Von meiner Liebe nicht. Der Neid hat viele Stricke Auf unsern Bund gericht! Du mußt die Brust verschließen, Halt deine Neigung ein, Die Lust, die wir genießen, Muß ein Geheimnis sein. Zu frei sein, sich ergehen, Hat oft Gefahr gebracht. Man muß sich wohl verstehen, Weil ein falsch Auge wacht. Du mußt den Spruch bedenken, Den ich vorher getan: Willst du dein Herz mir schenken, So fang es heimlich an. Wolfgang Amadeus Mozart Geheime Liebe KV 125e (Johann Christian Günther) Was ich in Gedanken küsse, Macht mir Müh’ und Leben süße Und vertreibt so Gram als Zeit. Niemand soll es auch erfahren, Niemand will ich’s offenbaren, Als der stummen Einsamkeit. Sollte mich mein Wunsch betrügen, Find’ ich dennoch mein Vergnügen Und die größte Lust daran, Daß ich nach der Klugen Lehre Dieses Bild geheim verehre, Das ich nicht besitzen kann. Ludwig van Beethoven Zärtliche Liebe WoO 123 (Karl Friedrich Wilhelm Herrosee) Ich liebe dich, so wie du mich, Am Abend und am Morgen, Noch war kein Tag, wo du und ich Nicht teilten unsre Sorgen. Auch waren sie für dich und mich Geteilt leicht zu ertragen; Du tröstetest im Kummer mich, Ich weint in deine Klagen. Drum Gottes Segen über dir, Du, meines Lebens Freude. Gott schütze dich, erhalt dich mir, Schütz und erhalt uns beide. Adelaide op. 46 (Friedrich von Matthison) Einsam wandelt dein Freund im Frühlingsgarten, Mild vom lieblichen Zauberlicht umflossen, Das durch wankende Blütenzweige zittert, Adelaide! In der spiegelnden Flut, im Schnee der Alpen, In des sinkenden Tages Goldgewölken, Im Gefilde der Sterne strahlt dein Bildnis, Adelaide! Abendlüfte im zarten Laube flüstern, Silberglöckchen des Mai‘s im Grase säuseln, Wellen rauschen und Nachtigallen flöten: Adelaide! Einst, o Wunder! entblüht auf meinem Grabe Eine Blume der Asche meines Herzens; Deutlich schimmert auf jedem Purpurblättchen: Adelaide! Franz Schubert Licht und Liebe D 352 (Matthäus von Collin) Liebe ist ein süßes Licht. Wie die Erde strebt zur Sonne Und zu jenen hellen Sternen In den weiten blauen Fernen, Strebt das Herz nach Liebeswonne; Denn sie ist ein süßes Licht. Sieh, wie hoch in stiller Feier Droben helle Sterne funkeln: Von der Erde fliehn die dunkeln, Schwermutsvollen trüben Schleier. Wehe mir, wie so trübe Fühl’ ich tief mich im Gemüte, Das in Freuden sonst erblühte, Nun vereinsamt, ohne Liebe. Liebe ist ein süßes Licht. Wie die Erde strebt zur Sonne Und zu jenen hellen Sternen In den weiten blauen Fernen, Strebt das Herz nach Liebeswonne: Liebe ist ein süßes Licht. Das Rosenband D 280 (Friedrich Gottlieb Klopstock) Im Frühlingsschatten fand ich sie, Da band ich sie mit Rosenbändern: Sie fühlt’ es nicht und schlummerte. Ich sah sie an; mein Leben hing Mit diesem Blick an ihrem Leben: Ich fühlt’ es wohl und wußt’ es nicht. Doch lispelt’ ich ihr sprachlos zu Und rauschte mit den Rosenbändern. Da wachte sie vom Schlummer auf. Sie sah mich an; ihr Leben hing Mit diesem Blick an meinem Leben, Und um uns ward Elysium. Nähe des Geliebten D 162 (Johann Wolfgang von Goethe) Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer Vom Meere strahlt; Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer In Quellen malt. Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege Der Staub sich hebt; In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege Der Wandrer bebt. Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen Die Welle steigt. Im stillen Hain da geh ich oft zu lauschen, Wenn alles schweigt. Ich bin bei dir, du seist auch noch so ferne. Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O wärst du da! Robert Schumann Nur ein lächelnder Blick op. 27 No. 5 (Georg Wilhelm Zimmermann) Nur ein lächelnder Blick Von deinem strahlenden Auge, Und vom freudigen Licht Fühl’ ich mich innerst erhellt. So erheitert am neblichten Tag Ein freundlicher Strahl uns, Wenn den düsteren Flor Plötzlich die Sonne durchbricht. Nur ein lächelnder Blick Von deinem strahlenden Auge, Und vom freudigen Licht Fühl’ ich mich innerst erhellt. Nur ein liebliches Wort Aus deinem rosigen Munde, Und mein ganzes Sein Fühl’ ich belebend erquickt. So durchduftet wie stark Ein Tröpfchen Öl, von der Rose Würz’ger Blume gepreßt, Locken und Brust und Gewand. Nur ein liebliches Wort Aus deinem rosigen Munde, Und mein ganzes Sein Fühl’ ich belebend erquickt. Widmung op. 25 No. 1 (Friedrich Rückert) Du meine Seele, du mein Herz, Du meine Wonn’, o du mein Schmerz, Du meine Welt, in der ich lebe, Mein Himmel du, darein ich schwebe, O du mein Grab, in das hinab Ich ewig meinen Kummer gab. Du bist die Ruh, du bist der Frieden, Du bist vom Himmel mir beschieden. Daß du mich liebst, macht mich mir wert, Dein Blick hat mich vor mir verklärt, Du hebst mich liebend über mich, Mein guter Geist, mein bess’res Ich! Felix Mendelssohn-Bartholdy Gruß op. 63 No. 3 (Joseph von Eichendorff) Wohin ich geh’ und schaue, In Feld und Wald und Tal, Vom Hügel hinauf in die Aue; Vom Berg aufwärts weit ins Blaue, Grüß ich dich tausendmal. In meinem Garten find’ ich Viel’ Blümchen schön und fein, Viel’ Kränze wohl draus wind’ ich Und tausend Gedanken bind’ ich Und Grüße mit darein. Dir darf ich keinen reichen, Du bist zu hoch und schön, Die müssen zu bald verbleichen, Die Liebe nur ohnegleichen Bleibt ewig im Herzen stehn. Die Liebende schreibt op. 86 No. 3 (Johann Wolfgang von Goethe) Ein Blick von deinen Augen in die meinen, Ein Kuß von deinem Mund auf meinem Munde, Wer davon hat, wie ich, gewisse Kunde, Mag dem was anders wohl erfreulich scheinen? Entfernt von dir, entfremdet von den Meinen, Führ’ ich stets die Gedanken in die Runde Und immer treffen sie auf jene Stunde, Die einzige: da fang’ ich an zu weinen. Die Träne trocknet wieder unversehens: Er liebt ja, denk’ ich, her in diese Stille, O solltest du nicht in die Ferne reichen? Vernimm das Lispeln dieses Liebewehens; Mein einzig Glück auf Erden ist dein Wille, Dein freundlicher zu mir; gib mir ein Zeichen! An die Enfernte op. 71 No.3 (Niklaus Lenau) Diese Rose pflück’ ich hier In der weiten Ferne, Liebes Mädchen, dir, ach dir, Brächt’ ich sie so gerne! Doch bis ich zu dir mag ziehen Viele weite Meilen, Ist die Rose längst dahin; Denn die Rosen eilen. Nie soll weiter sich in’s Land Lieb’ von Liebe wagen, Als sich blühend in der Hand Läßt die Rose tragen; Oder als die Nachtigall Halme bringt zum Neste, Oder als ihr süßer Schall Wandert mit dem Weste. Ich wollt, meine Lieb ergösse sich op. 63 No. 1 (Heinrich Heine) Ich wollt, meine Lieb ergösse sich Sich all in ein einzig Wort, Das gäb ich den luft’gen Winden, Die trügen es lustig fort. Sie tragen zu dir, Geliebte, das lieberfüllte Wort; Du hörst es zu jeder Stunde, Du hörst es an jedem Ort. Und hast du zum nächtlichen Schlummer Geschlossen die Augen kaum, So wird mein Bild dich verfolgen Bis in den tiefsten Traum. PAUSE Johannes Brahms Weg der Liebe (Teil 1) op. 20 No. 1 (Johann Gottfried Herder) Über die Berge, Über die Wellen, Unter den Gräbern, Unter den Quellen, Über Fluten und Seen In der Abgründe Steg, Über Felsen, über Höhen, Find’t Liebe den Weg! In Ritzen, in Falten, Wo der Feu’rwurm nicht liegt, In Höhlen, in Spalten, Wo die Fliege nicht kriecht, Wo Mücken nicht fliegen Und schlüpfen hinweg, Kommt Liebe, sie wird siegen Und finden den Weg. Sprecht, Amor sei nimmer Zu fürchten, das Kind! Lacht über ihn immer, Als Flüchtling, als blind, Und schließt ihn durch Riegel Vom Taglicht hinweg: Durch Schlösser und Siegel Find’t Liebe den Weg. Wenn Phönix und Adler Sich unter euch beugt, Wenn Drache, wenn Tiger Gefällig sich neigt, Die Löwin läßt kriegen Den Raub sich hinweg, Kommt Liebe, sie wird siegen Und finden den Weg. aus: DEUTSCHE VOLKSLIEDER WoO 33 Wach auf, mein Herzensschöne Wach auf, mein Herzensschöne, Zart Allerliebste mein, Ich hör ein süß Getöne Von kleinen Waldvöglein, Die hör ich so lieblich singen, Ich mein, es wollt des Tages Schein Vom Orient her dringen. Ich hör die Hahnen krähen, Und spür den Tag dabei, Die kühlen Winde wehen, Die Sternlein leuchten frei. Singt uns Frau Nachtigalle, Singt uns ein süße Melodei, Sie meld’t den Tag mit Schalle. Du hast mein Herz umfangen In treu inbrünstger Lieb, Ich bin so oft gegangen Feinslieb nach deiner Zier, Ob ich dich möcht ersehen, So würd erfreut das Herz in mir, Die Wahrheit muß ich g’stehen. Selig ist Tag und Stunde, Darin du bist gebor’n, Gott grüß mir dein rot Munde, Den ich mir hab erkor’n; Kann mir kein Liebre werden, Schau, daß mein Lieb nicht sei verlor’n, Du bist mein Trost auf Erden. All mein’ Gedanken, die ich hab All’ mein Gedanken, die ich hab, Die sind bei dir, Du auserwählter ein’ger Trost, Bleib’ stets bei mir. Du, du, du sollst an mich gedenken, Hätt’ ich aller Wunsch Gewalt, Von dir wollt’ ich nicht wenken. Du auserwählter ein’ger Trost, Gedenk’ daran, Leib und Gut das sollst du ganz Zu eigen han. Dein, dein, dein will ich bleiben, Du gibst mir Freud’ und hohen Mut Und kannst mir Leid vertreiben. Die allerliebst und minniglich, Die ist so zart. Ihres gleich in allem Reich Find’t man hart. Bei dir, dir, dir ist kein Verlangen, Da ich von ihr scheiden sollt’, Da hätt’ sie mich umfangen. Die werte Rein’, die ward sehr wein’n, Da das geschah, Du bist mein und ich bin dein, Sie traurig sprach. Wann, wann, wann ich soll von dir weichen, Ich nie erkannt’ noch nimmermehr Erkenn’ ich dein geleichen. Mein Mädel hat einen Rosenmund Mein Mädel hat einen Rosenmund, Und wer ihn küßt, der wird gesund; O du! o du! o du! O du schwarzbraunes Mägdelein, Du la la la la! Du läßt mir keine Ruh! Die Wangen sind wie Morgenröt, Wie sie steht überm Winterschnee; ... Dein Augen sind wie die Nacht so schwarz, Wenn nur zwei Sternlein funkeln drin; ... Röter blühen Tal und Au, Grüner wird der Wasen, Wo die Finger meiner Frau Maienblumen lasen. Ohne sie ist alles tot, Welk sind Blüt’ und Kräuter; Und kein Frühlingsabendrot Dünkt mir schön und heiter. Traute, minnigliche Frau, Wollest nimmer fliehen, Daß mein Herz, gleich dieser Au, Mög in Wonne blühen! Du Mädel bist wie der Himmel gut, Wenn er über uns blau sich wölben tut; ... Weg der Liebe (Teil 2) op. 20 No. 2 (Johann Gottfried Herder) Den gordischen Knoten, Den Liebe sich band, Kann brechen, kann lösen Ihn sterbliche Hand? Was müht ihr, was sinnet Ihr listigen Zweck? Durch was ihr beginnet, Find’t Liebe den Weg. Und wär’ er verriegelt, Und wär’ er verkannt, Sein Name versiegelt Und nimmer genannt, Mitleidige Winde, Ihr schlüpftet zu mir Und brächtet mir Zeitung Und brächtet ihn mir. Wärst fern über Bergen, Wärst fern überm Meer: Ich wandert’ durch Berge, Ich schwämme durchs Meer; Wärst, Liebchen, ein’ Schwalbe Und schlüpftest am Bach, Ich, Liebchen, wär’ Schwalbe Und schlüpfte dir nach. Minnelied op. 71 No. 5 (Ludwig Heinrich Christoph Hölty) Holder klingt der Vogelsang, Wenn die Engelreine, Die mein Jünglingsherz bezwang Wandelt durch die Haine. Meine Liebe ist grün wie der Fliederbusch op. 63 No. 5 (Felix Schumann) Meine Liebe ist grün wie der Fliederbusch, Und mein Lieb ist schön wie die Sonne, Die glänzt wohl herab auf den Fliederbusch Und füllt ihn mit Duft und mit Wonne. Meine Seele hat Schwingen der Nachtigall, Und wiegt sich in blühendem Flieder, Und jauchzet und singet vom Duft berauscht Viel liebestrunkene Lieder. Clara Schumann Liebst du um Schönheit op. 12 No. 4 (Friedrich Rückert) Liebst du um Schönheit, O nicht mich liebe! Liebe die Sonne, Sie trägt ein gold’nes Haar! Liebst du um Jugend, O nicht mich liebe! Liebe den Frühling, Der jung ist jedes Jahr! Liebst du um Schätze, O nicht mich liebe. Liebe die Meerfrau, Sie hat viel Perlen klar. Liebst du um Liebe, O ja, mich liebe! Liebe mich immer, Dich lieb’ ich immerdar. Franz Liszt Reynaldo Hahn Es muß ein Wunderbares sein S. 314 (Oscar von Redwitz-Schmölz) À Chloris (Théophile de Viau) Es muß ein Wunderbares sein Ums Lieben zweier Seelen, Sich schließen ganz einander ein, Sich nie ein Wort verhehlen, Und Freud und Leid und Glück und Not So miteinander tragen; Vom ersten Kuß bis in den Tod Sich nur von Liebe sagen. Alexander Zemlinsky Der Himmel hat keine Sterne so klar op. 2 No. 2 (Paul Heyse) Der Himmel hat keine Sterne so klar, Das Meer so keine Korallen, Wie mir ein Menschenaugenpaar Und Menschenlippen gefallen. Er wandert unter den Sternen dahin, Er wandert über die Meere, Er geht mir immer nur durch den Sinn, Dem ich zu eigen gehöre. Richard Strauss Du meines Herzens Krönelein op. 21 No. 2 (Felix Dahn) Du meines Herzens Krönelein, Du bist von lautrem Golde, Wenn andere daneben sein, Dann bist du erst viel holde. Die andern tun so gern gescheit, Du bist gar sanft und stille, Daß jedes Herz sich dein erfreut, Dein Glück ist’s, nicht dein Wille. Die andern suchen Lieb und Gunst Mit tausend falschen Worten, Du ohne Mund- und Augenkunst Bist wert an allen Orten. Du bist als wie die Ros’ im Wald, Sie weiß nichts von ihrer Blüte, Doch jedem, der vorüberwallt, Erfreut sie das Gemüte. S’il est vrai, Chloris, que tu m’aimes, Mais j’entends, que tu m’aimes bien, Je ne crois point que les rois mêmes Aient un bonheur pareil au mien. Que la mort serait importune De venir changer ma fortune A la félicité des cieux! Tout ce qu’on dit de l’ambroisie Ne touche point ma fantaisie Au prix des grâces de tes yeux. Deutsche Übertragung: Wenn es wahr ist, Chloris, dass du mich liebst – und ich verstehe wohl, dass du mich liebst – Glaube ich nicht, dass sogar Könige Solche Glückseligkeit kennen, wie die meine. Wie unwillkommen wäre der Tod, Wenn er käme, um mein Glück In die Freuden des Himmels zu tauschen. Alles was man von Ambrosia sagt Kann meine Fantasie nicht so sehr entfachen Wie das Geschenk eines liebevollen Blickes deiner Augen. Johannes Brahms Die Boten der Liebe op. 61 No. 4 (Joseph Wenzig) Wie viel schon der Boten Flogen die Pfade Vom Walde her unter, Boten der Treu, Trugen mir Briefchen Dort aus der Ferne, Trugen mir Briefchen Vom Liebsten herbei! Wie viel schon der Lüfte Wehten vom Morgen Wehten bis abends So schnell ohne Ruh, Trugen mir Küßchen Vom kühligen Wasser, Trugen mir Küßchen Vom Liebsten herzu! Wie wiegten die Halme Auf grünenden Bergen, Wie wiegten die Ähren Auf Feldern sich leis, Mein goldenes Liebchen, Lispelten alle, Mein goldenes Liebchen, Ich lieb dich so heiß. Jennifer Davison Die amerikanische Sopranistin Jennifer Davison studierte am Peabody Conservatory (Baltimore), sowie an der University of Cincinnati (Ohio), die sie 1998 mit dem Master of Music abschloss. Daneben nahm sie an einigen der besten Young-ArtistsProgrammen der USA teil (Merola Opera Program der San Francisco Opera, Wolf Trap Opera Company sowie Steans Institute for Young Artists of the Ravinia Festival) und errang Preise und Stipendien bei Wettbewerben wie der Houston Grand Opera Competition, der Palm Beach Opera Competition, der Sullivan Foundation und den Metropolitan National Council Auditions. In 2002 war Jennifer Davison Halb-Finalistin bei Placido Domingos Internationalem Wettbewerb „Operalia“ in Paris. Noch als Studentin debütierte die Sängerin erfolgreich in der Hauptrolle der Mozart-Collage The Jewel Box an der Wolf Trap Opera. Jennifer Davison konnte ihr gesangliches und schauspielerisches Talent danach in vielen Rollen am Luzerner Theater (Schweiz) unter Beweis stellen. Zwischen 1999 und 2004 spielte sie eine Reihe von Hauptrollen des Standardrepertoires - Pamina (Die Zauberflöte), Zerlina (Don Giovanni), Micaela (Carmen), Valencienne (Die lustige Witwe) u.a. Zudem gastierte sie in Frankreich an der Festival Lyrique de Belle-Ile-en-Mer als Susanna in Figaros Hochzeit, sowie mit der Lyric Opera of San Antonio als Yum-Yum in Der Mikado. Neben ihrer Operntätigkeit konnte Jennifer Davison auch ein umfangreiches Repertoire an Liedern, Konzert- und Kirchenmusik erarbeiten. Sie konzertierte im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses mit den Vienna Classical Players, mit dem Ensemble Collage im Arnold-Schönberg-Haus, mit dem Nordwestdeutschen Rundfunkorchester im Konzerthaus Dortmund, mit dem Asheville Symphony sowie dem Baltimore Symphony Orchestra und war des öfteren zu Gast auf der Bühne des Konzert- und Kongresszentrums Luzern. 2007 beeindruckte Jennifer Davison Presse und Publikum als Füchslein Schlaukopf in Janacek´s „Das Schlaue Füchslein“ an der Wiener Kammeroper sowie als Cosette in „Les Miserables“ und Amore in Glucks „Orfeo ed Euridice“ beim Musikfestival Steyr. Zu künftigen Engagements zählen ihr Debut als Josephine in „HMS Pinafore“ von Gilbert und Sullivan, Konzerte der Jesuitenkirche Wien und der Tonhalle Zürich sowie die Uraufführung des Projektes Leporellos Tagebücher nach Mozarts Don Giovanni mit Guildo Horn. DANIEL JOHANNSEN wurde in Wien geboren; seit seinem Début 1998 führen ihn Auftritte als Konzert-, Lied- und Opernsänger mit Musik aus allen Epochen durch ganz Europa, Nordamerika und Japan. Neben regelmäßigen Konzerten im Wiener Musikverein und Konzerthaus war und ist er zu Gast bei zahlreichen Festivals (Salzburger Festspiele, Internationale Bachfeste, Carinthischer Sommer, Styriarte, Israel Festival) und musizierte unter der Leitung namhafter Dirigenten (u. a. Nikolaus Harnoncourt, Georges Prêtre, Peter Schreier und Jordi Sa-vall) und mit renommierten Orchestern und Ensembles (Wiener Symphoniker, Israel Philharmonic Orchestra, Akademie für Alte Musik Berlin, Mozarteum Orchester Salzburg, L’Orfeo Barockorchester). Auf der Opernbühne tritt der lyrische Tenor vorwiegend mit Mozart-Partien sowie Werken des Barock und des 20. Jahrhunderts in Erscheinung. Engagement an der Wiener Kammeroper; in der Spielzeit 2005/06 Mitglied des Opern-Ensembles am Luzerner Theater. Zahlreiche CD-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen dokumentieren seine künstlerische Arbeit. Nach seiner Ausbildung zum Kirchenmusiker in Graz und Wien studierte Daniel Johannsen von 1999 bis 2005 an der Wiener Musikuniversität Gesang bei Margit Fleischmann Klaushofer sowie Lied und Oratorium bei Robert Holl und schloss mit Auszeichnung ab. Wichtige künstlerische Impulse erhielt er durch Interpretationsunterricht und Kurse bei Nicolai Gedda, Dietrich Fischer-Dieskau, Christa Ludwig und Paul Esswood. Beim XIII. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb (Leipzig 2002) errang Daniel Johannsen als jüngster Finalist im Fach Gesang den zweiten Preis; ebenfalls mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wurde er beim 3. Inter nationalen Hilde-Zadek-Gesangswettbewerb 2003 in Wien sowie beim XIV. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb (Zwickau 2004); beim 9. Internationalen Mozart-Wettbewerb (Salzburg 2006) erhielt er den Sonderpreis für die beste Liedinterpretation. Die Jury der Wigmore Hall Song Competition zeichnete Daniel Johannsen und Elena Larina 2007 in London mit dem Jean Meikle Prize für das beste Duo aus. THOMAS SCHUBERT ist als Komponist, Liedbegleiter und Dirigent tätig. Konzert- und Vortragsreisen führten ihn nach Nordamerika und Japan, wo er als Artist in Residence des „Schubertiade Tamba no mori International Music Festivals“ (Japan) wirkte. An der University of Texas und der Mukogawa University in Nishinomiya gestaltete er Vorträge und Kurse zum Thema Kunstlied. Als Liedpianist begleitete Thomas Schubert zahlreiche Sänger seiner Generation sowie Künstlerpersönlichkeiten wie Agnes Giebel, Kammersänger Kurt Moll, Kammersänger Walter Berry, Kammersänger Claes H. Ahnsjö (Bayerische Staatsoper), Lucine Amara (Metropolitan Opera) und viele andere. Er erhielt den Kulturförderpreis der Stadt Regensburg und 2003/04 ein 1-jähriges Aufenthaltsstipendium des Bayerischen Kunstministeriums als Komponist im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia, Bamberg. Verschiedene seiner Kompositionen wurden von Rundfunkanstalten wie dem Bayerischen Rundfunk, dem Südwestrundfunk sowie Sendern in Japan und Nordamerika ausgestahlt. Im Mittelpunkt des kompositorischen Schaffens von Thomas Schubert steht Vokalmusik. Die Themen seiner Werke entstammen vorzugsweise der Literatur alter Kulturen wie dem Gilgamesch-Epos, dem alten Ägypten der Pharaonenzeit, den Büchern des Alten und Neuen Testamentes, spirituellen Texten der Völker (z. B. der Ureinwohner Nordamerikas und der Ostkirche) und der Lyrik von Friedrich Hölderlin, Rainer Maria Rilke, Else Lasker-Schüler, Rabindranath Tagore und anderen. Seine Musik ist der Tradition und der Tonalität verpflichtet und eröffnet den Zuhörern einen Zugang zur zeitgenössischen Musik. www.thomas-schubert.at Die in Pottenstein ansässige Franz-Schubert-Gesellschaft Wienerwald wurde 2006 gegründet und initiiert Konzertveranstaltungen in der Region, wobei das Kunstlied von der Klassik bis zur Moderne im Mittelpunkt steht. Einen besonderen Schwerpunkt der Programmgestaltung bildet das Liedschaffen von Franz Schubert, dem vor allem die Konzertreihe „Schubertiade Schloss Hernstein“ gewidmet ist. Die Franz-Schubert-Gesellschaft Wienerwald ist die Nachfolgeorganisation der 1991 von Thomas Schubert gegründeten Bayerischen Franz-Schubert-Gesellschaft, die seither weit über 100 Veranstaltungen durchgeführt hat. Höhepunkte waren die Kammermusikfestivals „Schubertiade Regensburg” und „Regensburger Musiksommer“, die Konzertreihe „Festliche Konzerte im Barocksaal Kloster Walderbach“ und die „Internationalen Regensburger Meisterkurse Gesang”. Konzertorganisation: Maria Nimmerfall Künstlerische Leitung: Thomas Schubert www.franz-schubert-gesellschaft.at