PDF - Land der Ideen

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PDF - Land der Ideen
KATEGORIEN
In 6 Kategorien wählt die Jury 100 innovative Ideen für Deutschland aus.
Nachbarschaftlich gestalten und zusammen wachsen
WIRTSCHAFT
Die Mischung macht‘s
Füreinander forschen, gemeinsam profitieren
KULTUR
WISSENSCHAFT
Gemeinsam grün gestalten
UMWELT
Zusammen lernen bildet
BILDUNG
Miteinander statt nebeneinander
GESELLSCHAFT
EILEG
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WETTBEWERB 2016
FACHBEIRATSMITGLIEDER
halfen der Jury bei der Wahl der 100 Sieger.
„Um in einer komplexer werdenden
­Zukunft weiterhin erfolgreich zu bleiben,
müssen wir uns füreinander engagieren
und miteinander starke Netzwerke schaffen,
in denen der Ideenreichtum Deutschlands
gedeihen kann. ‚NachbarschafftInnovation‘
– das gilt für alle Bereiche gleichermaßen.“
HOLGER LÖSCH
Geschäftsführer, Land der Ideen Management GmbH
JURYMITGLIEDER
aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und
Kultur kürten die „Ausgezeichneten Orte“ 2016.
„Deutschland steht für mehr als Maschinen,
Autos und Pharma. Der Wettbewerb
‚Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen’
zeigt 2016, dass hierzulande auch viele
soziale Innovationen entwickelt werden,
die ebenfalls das Gütesiegel ‚Made in
Germany’ verdienen.“
PROFESSOR ANDREAS HEINECKE
PROJEKTE
wurden für den Wettbewerb 2016 eingereicht.
4
Honorarprofessor für Social Business, ­Geschäftsführer
der Dialogue Social Enterprise GmbH, Hamburg und
­erster Ashoka-Fellow in Westeuropa sowie Fachbeiratsmitglied des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im
Land der Ideen“
WETTBEWERB 2016
NACHBARSCHAFFTINNOVATION
10
Der Wettbewerb 2016: Vorwort von Georg Streiter
12Die Kreativität und Innovationskraft des Menschen ist unglaublich.
Interview mit Rainer Höll
14
Einblicke in die Jurysitzung 2016
16
Preisträger 2016 im Überblick
DIE PREISTRÄGER 2016
18
Kategorie Wirtschaft
38
Kategorie Kultur
50
Kategorie Wissenschaft
68
Kategorie Umwelt
84
Kategorie Bildung
102
Kategorie Gesellschaft
AUSGEZEICHNETE ORTE IM LAND DER IDEEN
132 Gute Ideen gehören ins Rampenlicht! Ein Beitrag von Christian Rummel
134 TNS-Umfrage 2016: So denken die Deutschen über das Thema Nachbarschaft
136 10 Jahre Ausgezeichnete Orte – Deutschland sprüht vor Ideen
144 Wettbewerbsjury und Fachbeirat
ANHANG
146Bildnachweis
147Impressum
5
WETTBEWERB 2016
„Wir sind mehr denn je aufeinander angewiesen:
Isoliert voneinander können wir unseren
Wohlstand und unser Wohlergehen längst nicht
mehr sichern. Das Schöne ist: Die Ressourcen,
die in unseren Herzen und Köpfen stecken,
schwinden nicht, sondern sie vermehren sich,
wenn wir sie nutzen und mit anderen teilen.“
JOACHIM GAUCK
Bundespräsident
6
Rubrik Name
7
WETTBEWERB 2016
„Die Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs haben ­gezeigt,
dass in Gemeinschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit das
Geheimnis von Erfolg liegt. Sie sind Vorbilder einer offenen,
innovativen und starken Gesellschaft in Deutschland. Ihre
ausgezeichneten Projekte machen Mut und sind ein ­Beleg für
lebendige Nachbarschaft in all ihren Facetten.“
JÜRGEN FITSCHEN
Mitglied des Präsidiums
Deutschland – Land der Ideen e. V.
8
WETTBEWERB 2016
„Wer seine Kompetenzen bündelt, kann
­Höchstleistungen erzielen. Das beweisen zum
Beispiel erfolgreiche deutsche Industriecluster.
Angesichts komplexer Herausforderungen wie
Globalisierung oder Migration müssen wir künftig
in den verschiedensten Feldern noch stärker
auf Vernetzung und Kooperation setzen. Der
Wettbewerb ,Ausgezeichnete Orte im Land
der Ideen’ kann einen Beitrag dazu leisten,
gemeinsam Wege für die Zukunft zu finden.“
ULRICH GRILLO
Präsident des Bundesverbands
der Deutschen Industrie e. V. (BDI)
und Präsident der Initiative
Deutschland – Land der Ideen e. V.
9
WETTBEWERB 2016
DER WETTBEWERB 2016
Vorwort von Georg Streiter
Liebe Preisträgerinnen und Preisträger,
Sie können stolz sein! Denn Sie zählen zu den kreativen Menschen, die die besten innovativen Ideen entwickelt haben, um
die Potenziale der Nachbarschaft zu entdecken und gewinnbringend für die Gemeinschaft zu nutzen. Ich bin beeindruckt
von der Vielzahl preiswürdiger und fantasievoller Projekte
aus den Bereichen Bildung, Gesellschaft, Kultur, Umwelt,
­Wirtschaft und Wissenschaft, von denen einhundert hier im
Ideenbuch vorgestellt werden.
In diesem Jahr sind beim Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im
Land der Ideen“ solche Projekte ausgezeichnet worden, die den
Mehrwert und die Potenziale eines gemeinschaftlichen Han­delns
aufzeigen. Unter dem Motto „NachbarschafftInnovation –
Gemeinschaft als Erfolgsmodell“ haben Sie Ideen entwickelt,
wie Nachbarschaft und gemeinsames Handeln die Gesellschaft
weiterbringen können.
So ist es der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ wieder
einmal gelungen, mit konkreten Projekten Antworten auf drängende Fragen der Zukunft zu geben.
Sie, liebe Preisträger, haben dazu beigetragen und unterstützen
mit Ihren Ideen die wirtschaftliche und gesellschaftliche Weiterentwicklung unseres Landes.
Die Fragestellung lautete: Wie werden wir zukünftig zusammen
leben, gemeinsam arbeiten, voneinander lernen, miteinander
for­schen und uns füreinander engagieren? Wie können wir heute
unsere Stärken bündeln, um unsere Zukunft miteinander zu
­gestalten?
Ob demografischer Wandel, Globalisierung, Migration oder die
Umstellung auf ­erneuerbare Energien: Deutschland steht in
GEORG STREITER
Stellvertretender Sprecher der Bundesregierung
10
WETTBEWERB 2016
vielen Bereichen vor großen Heraus­forderungen, die Staat, Unternehmen, Institu­
tionen und andere gesellschaftliche ­Akteure nur gemeinsam mit dem Engagement
der Bürger meistern können.
Kooperationen, Netzwerke und Initiativen tragen wesentlich dazu bei, Deutschland
auch in Zukunft wettbewerbsfähig und lebenswert zu gestalten. Die Zivilgesellschaft
hält durch das Engagement der Bürgerinnen und Bürger unser Gemeinwesen zusammen und macht es erst lebendig.
Die Bundesregierung will die Voraussetzungen für ehrenamt­liches Engagement
weiter verbessern. Dabei wird sie die ­Erfahrungen, die im bürgerschaftlichen
­Engagement gemacht werden, verstärkt aufnehmen. Wir wollen für noch mehr
­An­erkennung für die Arbeit im Ehrenamt sorgen.
Die Bundesregierung unterstützt bürgerschaftliches Engagement in vielfältiger Weise.
Zum Beispiel mit zahlreichen Freiwilligendiensten, steuerfreien Aufwandsentschädigungen, Fort- und Weiterbildungsangeboten sowie Preisen und Auszeichnungen.
Ein Signal dabei ist der Deutsche Engagementpreis.
Die Herausforderungen sind seit dem vergangenen Jahr nicht kleiner geworden –
im Gegenteil: Viele Menschen aus Krisengebieten der Welt sind seitdem zu uns
­gekommen, die nicht nur Schutz, sondern eine neue Heimat suchen. Es gilt sie zu
motivieren, unsere Sprache zu lernen und unsere Kultur zu verstehen. Die Integra­
tion der Zuwanderer ist eine historisch große Aufgabe, die uns lange beschäftigen
wird. Jeder kann zur Lösung beitragen – denn, so lautet unser Motto: „Deutschland
kann das!“
Die hervorragenden kreativen und zukunftsorientierten Ideen beweisen es:
Deutschland ist wirklich ein „Land der Ideen“. Darauf können wir stolz sein!
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WETTBEWERB 2016
DIE KREATIVITÄT UND INNOVATIONSKRAFT
DES MENSCHEN IST UNGLAUBLICH
Interview mit Rainer Höll
„NachbarschafftInnovation“ ist das Thema des diesjährigen
Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“: Welche
Bedeutung haben lokale Netzwerke und Kooperationen in einer
global vernetzten Welt? Was kann Nachbarschaft leisten?
Die Kraft des Lokalen ist riesig. Die globale Vernetzung kann
zwar interkulturelles Interesse wecken und potenziell unseren
„Moral Circle“ erweitern, also den Kreis der Menschen, deren
Schicksal uns wichtig ist. Geschult und eingeübt aber werden
Verantwortungsgefühl, Empathie und Toleranz immer ­zuerst im
lokalen Umgang, zu Hause, in der Familie und Nachbarschaft.
Die Kraft und Verbindlichkeit dieser Nähe ist durch kein Internet und kein Jetsetting zu ersetzen.
Deshalb gibt es auch so viele spannende Initiativen, sie sich
­darauf zurückbesinnen, dass in diesen lokalen Netzen die
­kraftvollsten Formen der bürgerschaftlichen Selbstorganisation
möglich sind. Von Ashoka oder dem Land der Ideen bereits
ausgezeichnet wurde die Energieversorgung in Bürgerhand
wie bei den Elektrizitätswerken Schönau und RegionalVersorgt.
Oder auch Orte sozialer Wärme wie die Mehrgenerationen­
häuser und die DORV-Zentren. Ganz aktuell dieses Jahr sind
die l­okale selbstverantwortete Nahrungsmittelerzeugung der
­Regionalwert AG dabei und faszinierende Neugründungen
wie nebenan.de, die versuchen, das globale Netz und lokale
Nachbarschaften zu verbinden.
Auch und besonders für die Entwicklung von sozialen Inno­
vationen spielen lokale Strukturen eine Rolle. Man könnte ja
­denken, dass Social Entrepreneurs – weil das Wort schon so
neumodisch klingt – nur noch im Internet leben. Es hat sich
aber herausgestellt, dass lokale Gemeinschaftsbüros wie die
Social Impact Labs und die Impact Hubs mit ihren Veranstaltungen, Seminaren, Gemeinschaftsküchen und Zufallsbegegnungen ganz entscheidend für den Erfolg von neuen sozialen
Ideen sind. Eine Erkenntnis, die jede Kommune schon hatte,
die ein lokales Gründerzentrum baut.
RAINER HÖLL
Geschäftsleitung, Ashoka Deutschland
12
WETTBEWERB 2016
Herr Höll, was treibt Sie persönlich an, sich für einen
positiven gesellschaftlichen Wandel zu engagieren?
Am Anfang war sicher der Ärger über Ungerechtigkeiten und Dinge, die nicht richtig funktionieren.
Das wurde dann, als ich mich selbst als Schüler oder
Student engagiert habe, abgelöst von der Faszination
darüber, was möglich ist, wenn man sich mit einer
neuen Idee auf den Weg macht und Unterstützung
einsammelt. Heute als Vater ist mein Antrieb noch
einfacher: Ich möchte meinen Kindern die Welt nicht
schlechter hinter­lassen, als ich sie vorgefunden habe.
Was macht ein gutes Miteinander aus?
Ganz vordringlich natürlich Toleranz und friedliche
Konflikt­lö­sung, aber auch das, womit sich sehr viele
moderne Gesellschaften immer noch schwer tun:
eine wahrhaft „empowernde“ Inklusion derjenigen,
die anders sind als die Mehrheit und oft keine politische Stimme haben: Arme, Migranten, Menschen
mit Behinderung, Homosexuelle, Alte, Kranke, Kinder.
Die Zivilisiertheit einer Gesellschaft erkennt man
immer an ihrem Umgang mit ihren schwächsten
Mitgliedern.
Was sind Ihrer Meinung nach die größten gesellschaftlichen Herausforderungen, denen wir uns
in den nächsten 10 Jahren stellen müssen?
Ich bin kein Trendforscher, andere sind da kompetenter. Aber ich kann berichten, was wir bei Ashoka
beobachten. Unser Auswahlprozess von neuen
Ashoka Fellows weltweit erscheint oft wie eine Art
Radarschirm für die Zukunft. Social Entrepreneurs
erkennen entscheidende globale Entwicklungen
und Handlungsfelder praktisch immer vor anderen.
Dominierende Themenkreise sind derzeit die globalen
Migrationsbewegungen und der Klimawandel – und
vor allem die Schnittstelle aus beidem. Die derzeitigen
Wanderungsbewegungen sind erst ein Vorgeschmack auf das Kommende.
Ebenfalls sehr dominant ist eine Art Meta-Herausforderung: Passivität und Gleichgültigkeit. Keine einzige
gesellschaftliche Herausforderung wird gelöst werden, wenn die Menschen, die etwas ändern können,
sich nicht dafür interessieren. Deshalb arbeiten schon
jetzt Hunderte von Social Entrepreneurs weltweit an
neuen Schul- und Bildungskonzepten, die Menschen
schon in jungen Jahren Empathie vermitteln und sie
zu „Changemakern“ machen – damit sie selbst die
Lösung von Problemen mit in die Hand nehmen.
Sehen Sie die Chance, diese Herausforderungen
zum Wohle aller zu lösen? Oder: Wie optimistisch
blicken Sie in die Zukunft?
Natürlich bin ich optimistisch! Sonst wäre ich nicht
bei Ashoka! Die Kreativität des Menschen ist unglaublich, wenn er sie nur praktisch entfalten kann. Und
man darf nicht vergessen, dass wir heute in unserem
Land so viele exzellent ausgebildete, gesunde, motivierte Menschen haben wie noch niemals zuvor in
der Geschichte. Wenn wir es schaffen, die guten
Ideen der Bürger abzuholen und professionell zu
stärken, dann können wir die Probleme natürlich
­lösen. Die Sieger des diesjährigen Wettbewerbs sind
ein wunderbarer Beweis dafür.
13
WETTBEWERB 2016
DIE GEMEINSCHAFT MACHT’S:
EINBLICKE IN DIE JURYSITZUNG 2016
Berlin, ein abgeschirmter Raum im Bundespresseamt an der
Spree, in unmittelbarer Nähe zum Reichstagsgebäude. Die Jury
der „Ausgezeichneten Orte im Land der Ideen“ trifft sich zur
Sitzung. 100 Preisträger sollen ausgewählt werden. Die Projekte
nämlich, die in jeweils einer der sechs Kategorien die Leuchttürme zum aktuellen Jahresthema „NachbarschafftInnovation
– Gemeinschaft als Erfolgsmodell“ darstellen.
Zunächst begrüßt Holger Lösch, Geschäftsführer der Land der
Ideen Management GmbH, die Gäste. 16 Jurymitglieder haben
in den folgenden Stunden den Auftrag, die besten aus über
1000 Bewerbungen auszuwählen. Keine leichte Aufgabe.
Deshalb werden sie dabei von sechs Fachbeiratsmitgliedern,
die ihre besondere Expertise zum Jahresthema einbringen,
unterstützt. Juryvorsitzender Professor Michael Hüther, Direktor
des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, ruft im Laufe des
Nachmittags der Reihe nach die einzelnen Kategorien Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Umwelt, Bildung und Gesellschaft
auf. Gleichzeitig lädt er zur Diskussion ein – wovon im Laufe
der Sitzung auch ausführlich Gebrauch gemacht wird.
DIE BEWERBER IN DER DISKUSSION
Denn obwohl der Auswahl der „Ausgezeichneten Orte“ ein
transparenter Kriterienkatalog zugrunde liegt, gibt es bisweilen
konträre Ansichten. So muss zum einen der Punkt „Zukunfts­
orientierung“ erfüllt sein: Erkennt das Projekt kommende Herausforderungen und ist der Lösungsansatz nachhaltig? Inno­
vation und Umsetzungsstärke der Projekte werden ebenfalls
positiv bewertet – genau wie die Punkte „Vorbildwirkung und
14
Ansporn“. Im Idealfall sollten die ausgezeichneten Projekte andere inspirieren, ihre Ideen umzusetzen und somit ein positives
Innovationsklima im Land schaffen. Natürlich muss auch der
klare Bezug zum Jahresthema erkennbar sein. Es gibt also viel
zu bedenken bei der Auswahl der Projekte.
Nicht bei allen Projekten besteht deshalb von Beginn an Einigkeit. Wie gewichtet man einen hohen Innovationsgrad im Verhältnis zu einer sehr guten Umsetzung? Inwiefern entspricht
das Projekt den Wettbewerbskriterien und wie ist der Bezug
zum Jahresthema? Schnell wird deutlich, dass es bereits jetzt
„Herzensprojekte“ einzelner Jurymitglieder gibt, für die mit
­Vehemenz argumentiert wird. Manchmal, wenn kein Konsens
erreicht wird, entscheidet tatsächlich das Handzeichen; unterstützt vom Fachbeirat, der immer die Möglichkeit hat, argu­
mentativ zur Entscheidungsfindung beizutragen, auch wenn
er sich bei der Abstimmung zurückhalten muss.
DIE GESELLSCHAFTLICHEN HERAUSFORDERUNGEN
„AUF DEN KOPF GETROFFEN“
Am Ende der Jurysitzung stehen die 100 glücklichen Preis­
träger fest – aber sie bleiben bis zur Bekanntgabe am 31. Mai
noch unter Verschluss. So kontrovers über einzelne Projekte
diskutiert wurde, so groß ist die Einigkeit über das Jahres­
thema „NachbarschafftInnovation“: „Auf den Kopf getroffen“
habe man damit die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und mit den „Ausgezeichneten Orte 2016“ viele spannende und kreative Antworten gefunden, so ein Jurymitglied.
HIER GEHT‘S ZUM FILM
DER JURYSITZUNG
15
EcoTrain –
Nachhaltiges
Antriebs­ und
Energiemanagement
Chemnitz
73
16
66
67
74
63
70
75
53
54
58
64
71
Satellitengestützte
Bodenbewegungskarte
für Deutschland
Weßling
Kulturschlüssel
Saar – Initiative für
barrierefreien
Kulturgenuss
Saarbrücken
Gedankenflieger –
Philosophieren
mit Kindern
Hamburg
Meisterinstrumente
für Kinder
Plauen
40
ABIDA –
Interdisziplinäre
Big­Data­Forschung
Münster
Nachbarschafts­
plattform
„Offenbach loves You“
Offenbach am Main
BURGER CARE –
Integrationsprogramm
für ausländische
Fachkräfte
Schonach
Integrationsinitiative
„Saarwirtschaft hilft
E
Flüchtlingen“
S
Saarbrücken
33
Forschungsprojekt
iNAPO – Nanosen­
soren für Medizin­ und
Umwelttechnologien
Darmstadt
Industrie 4.0 –
Kompetenzzentrum
für intelligente
Automation
Lemgo
32
Bürgerwerke –
Genossenschafts­
netzwerk für
regionalen Ökostrom
Heidelberg
62
ibidi – Analyse
lebender Zellen
Martinsried
57
45
Forschungskooperation
futureTEX
Chemnitz
Smart Country –
Modellprojekt Eifel
Essen
31
Kiezkaufhaus –
Online­Shop für
örtliche Händler
E Hersteller
und
S
Wiesbaden
ARRIVO Berlin
E
Übungswerkstätten
S
Berlin
Design to Business –
Vernetzung von
Kreativwirtschaft
E Mittelstand
und
S
Offenbach
am Main
Luftfahrtcluster
E
Hamburg
Aviation
S
Hamburg
Die Gründervilla –
Netzwerk für Start­ups
E Kreative
und
S
Kempten
27
Aqua­Solardorf –
Energieautarkes
Wohnen auf dem
Wasser
Kalkar
61
52
enera – Dezentrale
Energieversorgung
E Praxistest
im
S
Oldenburg
Ouissal –
deutsch­arabisches
Mentoring­Programm
E
Hamburg
S
Boxmate – Mehr
Sicherheit für
IT­Systeme
E
Saarbrücken
S
Bridge&Tunnel –
Social Design
aus
E dem Quartier
Hamburg
S
ELSA –
Automatisierungs­
lösungen für die
Biowissenschaften
E
Stuttgart
S
22
Falscher Hase –
Speisen aus Insekten
Halle
44
Banda Internationale –
Integration durch
Musik
Dresden
Regionalwert AG
Hamburg – Wert­
schöpfungsverbund
E Lebensmittel
für
S
Hamburg
Kipepeo – Soziale
und faire Kleidung
E Tansania
aus
S
Stuttgart
21
Nachhaltigkeitslotsen
für Schule, Familie
und Jugendliche
Ostritz
43
Marco und das Feuer
– mobiles Brandschutz­
präventions­Theater
für Grundschüler
Mannheim
Netzwerk
„Robotik
für KMU“
E
Ahaus
S
Silicon Saxony –
Das sächsische
Mikroelektronik­
E IKT­Netzwerk
und
S
Dresden
36
Forschungsprojekt C³ –
Carbon Concrete
Composite
Dresden
TOUCHDOWN 21 –
Partizipative
Forschung über das
Down­Syndrom
Bonn
Multaka: Treffpunkt
Museum – Geflüchtete
als Guides in Berliner
Museen
Berlin
35
Treibhausdaten für
den urbanen Raum:
LowCarbonCityLab
(LoCal)
Potsdam
i3­Life Sciences
Cluster Nordwest –
Netzwerk für
Diagnostikinnovationen
Bremerhaven
IdeenReich –
Deutschlands
erster Kulturzoo
Hoyerswerda
30
Wendelstein 7­X:
Fusionsforschung
für das Kraftwerk
von morgen
Greifswald
Agrophotovoltaik –
Ressourceneffiziente
Landnutzung
Freiburg im Breisgau
56
26
Bienensauna –
Schädlingsbekämpfung
mit Wärme
München
Zukunftsstadt
Lüneburg 2030+
Lüneburg
Fraunhofer­Zentrum für
energetische Altbausanie­
rung und Denkmalpflege
Benediktbeuern
Valley
25
CoolFarmTool space –
Satellitentechnik
für nachhaltige
Landwirtschaft
Potsdam
Hybrid Plattform –
Projektlabor
für Forschungs­
kooperationen
Berlin
Smart District Data
Infrastructure –
Intelligente 3D­
Stadtmodelle
München
48
DYCLE – ökologisches
Windel­Upcycling
Berlin
Technologieverbund
„TechnologyMountains“
Villingen­
Schwenningen
20
23
24
28
29
41
46
59
76
88
42
47
55
60
65
72
77
Über den Tellerrand –
Soziales Netzwerk
für Geflüchtete und
Beheimatete
Berlin
127
123
128
114
119
124
129
110
115
Essen packt an!
Bürgernetzwerk für
gesellschaftliches
Engagement
Essen
120
buntkicktgut –
interkulturelle
Straßenfußball­Ligen
München
105
Kleine Herzen –
Krisennetzwerk für
schwerstkranke Kinder
und ihre Familien
Sehnde
Oskar­Sorgentelefon –
Hilfe für schwerst­
kranke Kinder und
ihre Familien
Lenzkirch
Bildungsplattform
„The DO School“
Berlin
PriMakom –
Lehrerfortbildung
im Netzwerk
Dortmund
97
Auch du kannst das –
Onlinekurs für
ehrenamtliche
Deutschlehrer
Walldorf
109
DorfSchmiede
Freienseen –
Multifunktionales Mehr­
generationenhaus
Laubach Freienseen
MIA – Mädchen­
Ingenieur­Akademie
Gifhorn
Hannover
ZukunftsHaus
Wedding –
Begegnungsort für
einen ganzen Stadtteil
Berlin
ChancenNutzer –
Unterstützung
beim Weg in die
Selbstständigkeit
Potsdam
Digitaler Lern­
Lebenslauf
„Personal Data
Locker“
Kühlungsborn
Quinoa –
spendenfinanzierte
Privatschule
Berlin
Lernwerkstatt HuT –
Handwerk und Technik
für Flüchtlinge
Schwäbisch Gmünd
92
Startup Teens –
Online­Plattform
für Nachwuchs­
unternehmer
Hamm
108
104
Welcome Integration
Network (WIN) Service
Center – Bündnis für
Beschäftigung
Potsdam
Farid’s QualiFighting –
Lernen durch
Boxsport
Münster
Sprungbrett Zukunft –
Sport & Karriere
Frankfurt am Main
96
Initiative
„Neue Nachbarn
Arnsberg“
Arnsberg
DoMeAFavour –
Online­Netzwerk für
Nachbarschaftshilfe
Berlin
witelo – Netzwerk
der wissenschaftlich­
technischen
Lernorte in Jena
Jena
Bildungsinitiative
Maritimes Zentrum
Elbinseln (MZE)
Hamburg
91
Start with a Friend –
Freundschaftliche
Flüchtlingshilfe
Berlin
118
Koblenz lernt –
Ehrenamtliches
Engagement
für Schulen
Koblenz
Digitale Nachbarschaft –
Ehrenamtliche für mehr
Sicherheit im Internet
Berlin
CORRECTIV –
Recherchezentrum
für gesellschaftliche
Aufklärung
Essen
RespAct – Kinder
engagieren sich
für ihren Stadtteil
Berlin
Smart Sand –
Hochwertiger
Bausand aus
Flugasche
Berlin
87
MobilTrain –
Trainingsprogramm
für ältere
Verkehrsteilnehmer
Veitshöchheim
122
86
Jänschwalde –
Naturnahe Begrünung
von Tagebauflächen
Jänschwalde
Unser Wasser für
heute und morgen –
Chemiefreie
Wasserbehandlung
Schkopau
Tropenhaus
am Rennsteig –
nachhaltiger Anbau
tropischer Früchte
Tettau
NEMo Null Emission
Motzener Straße
Berlin
Wasser 3.0 –
innovatives Verfahren
zur Wasserreinigung
Landau
80
Wissenswerkstatt
Saarbrücken:
Technik erleben –
Technik begreifen
Saarbrücken
117
113
Nebenan.de –
Online­Netzwerk
für Nachbarschaften
Berlin
107
101
Migration Hub –
Coworking­Space für
Flüchtlingshelfer
Berlin
Flüchtlinge kochen
für Obdachlose
Bremen
DBT­Labor – Labor
für digitale Bildungs­
& Trainingsmedien
St. Georgen im
Schwarzwald
83
Europäische
Doppelstadt
Frankfurt (Oder)­
Słubice
Frankfurt (Oder)
112
3DPro – hochwertige
Prothesen für die
Dritte Welt
Nürnberg
Dein Nachbar –
digitales Netzwerk
für die Generation
65 plus
München
100
79
Weltreise durch
Wohnzimmer –
Projekt zur
Völkerverständigung
Rheda­Wiedenbrück
Moin Refugee App –
Digitaler Wegweiser
für Geflüchtete
Kiel
Interkom –
Interkommunales
Krisenmanagement
Dortmund
95
RAA­Regionalzentrum
für demokratische Kul­
tur Westmecklenburg
Ludwigslust
thüringen­hilft.de –
Plattform für
Unterstützer und
Hilfesuchende
Erfurt
90
Beratungsstelle Hessen
„Religiöse Toleranz
statt Extremismus“
Berlin
Proboneo – Netzwerk
für soziale Projekte
Berlin
78
81
82
88
89
93
94
98
99
125
130
106
111
116
121
126
131
17
KATEGORIE
NACHBARSCHAFTLICH
GESTALTEN UND
ZUSAMMEN WACHSEN
18
In einer global vernetzten Welt sind
vorausschauendes Denken und ein
­hoher Innovationsgrad für nachhaltiges
und erfolgreiches Wirtschaften besonders wichtig. Klar ist: Vernetzung, Austausch und Kooperation gewinnen für
Unternehmen aus allen Sparten daher
immer mehr an Bedeutung. Nur in der
Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft,
Wissenschaft und der Zivilgesellschaft
lassen sich zukunftsfähige Konzepte
entwickeln.
Um auch langfristig den Wirtschaftsund Wissensstandort Deutschland
wettbewerbsfähig und lebenswert zu
gestalten, müssen sich alle Akteure
komplexen Fragen stellen: Wie kann
dem Fachkräftemangel in Deutschland
entgegengewirkt werden? Wie lassen
sich mehr als eine Million Flüchtlinge in
Wirtschaft und Gesellschaft integrieren?
Wie kann die Energiewende wirtschaftlich erfolgreich gestaltet werden?
KATEGORIE WIRTSCHAFT
•Bridge&Tunnel – Social Design
aus dem Quartier
• Luftfahrtcluster Hamburg Aviation
• Ouissal – deutsch-arabisches
Mentoring-Programm
• Regionalwert AG Hamburg –
Wertschöpfungs­verbund
für Lebensmittel
Hamburg
•enera – Dezentrale
Energieversorgung
im Praxistest
Oldenburg
•Netzwerk
„Robotik für KMU“
Ahaus
•Smart Country –
Modellprojekt Eifel
Essen
•Silicon Saxony –
Das sächsische
Mikroelektronikund IKT-Netzwerk
Dresden
• Kiezkaufhaus –
Online-Shop für
örtliche Händler
und Hersteller
Wiesbaden
•Boxmate – Mehr Sicherheit
für IT-Systeme
• Integrationsinitiative
„Saarwirtschaft hilft
Flüchtlingen“
Saarbrücken
•BURGER CARE –
Integrationsprogramm
für ausländische Fachkräfte
Schonach
•Design to Business –
Vernetzung von
­Kreativwirtschaft
und Mittelstand
Offenbach
•ELSA – Automatisierungs­lösungen
für die Biowissenschaften
•Kipepeo – Soziale und faire
­Kleidung aus Tansania
Stuttgart
•ARRIVO Berlin
Übungswerkstätten
Berlin
Welche innovativen Antworten auf
diese Herausforderungen möglich
sind, zeigen die „Ausgezeichneten
Orte 2016“: zum Beispiel die mittelständische Burger Gruppe, die mit
­ihrem Integrationsprogramm „Burger
Care“ ausländische Fachkräfte dabei
unterstützt, in der Schwarzwaldregion
heimisch zu werden (S. 34). Oder die
Sozialunternehmerinnen des Design-Labels „Bridge&Tunnel“ (S. 21)
aus Hamburg, die das kreative Potenzial von Frauen mit Migrationshintergrund erfolgreich nutzen, um ihnen
eine Brücke in den Arbeitsmarkt zu
bauen. Gleichzeitig schließen sich lokale Unternehmen und Landwirte in
der Eifel zum „Smart Country“ (S. 32)
zusammen und machen das regionale
Stromnetz fit für die r­ egenerativen
Energien. So geht ­Wirtschaft heute.
•Die Gründervilla – Netzwerk
für Start-ups und Kreative
Kempten
19
KATEGORIE WIRTSCHAFT
DENKFABRIK FÜR DAS LABOR DER ZUKUNFT
ELSA –
AUTOMATISIERUNGS­
LÖSUNGEN FÜR DIE
BIOWISSENSCHAFTEN
STUTTGART
Im Unternehmensnetzwerk stärken Biowissenschaftler und Ingenieure
­gemeinsam die Innovationskraft ihrer Region
BioRegio STERN
Management GmbH
Friedrichstraße 10
70174 Stuttgart
www.bioregio-stern.de
20
Jede Branche glänzt mit ihrem Expertenwissen. Doch bahnbrechende Innovationen entstehen oft
erst im disziplinübergreifenden Miteinander. Das beweist ELSA: Die regionale Initiative bringt Biowissenschaftler und Ingenieure aus Unternehmen der Regionen Stuttgart und Neckar-Alb an einen
Tisch. Gemeinsam wird dort überlegt, wie beispielsweise medizinische Laborprozesse durch neue
automatisierte Verfahren günstiger ablaufen könnten. Mittlerweile teilen 100 Unternehmen ihr
Know-how im Netzwerk. Ihr Ansporn: Im Fall einer erfolgreichen Innovation profitieren beide Seiten.
Ein Projekt, das die Wirtschaftskraft der Region anschiebt.
KATEGORIE WIRTSCHAFT
MAßGESCHNEIDERTE ZUKUNFTSCHANCEN
Ein soziales Design-Label baut benachteiligten Frauen eine Brücke in den
Arbeitsmarkt
Ein Tunnel und eine Brücke verbinden die Hamburger Mitte mit dem Industrie- und Hafenviertel Wilhelms­
burg. Genau dort nutzt das Designprojekt „Bridge&Tunnel“ das unentdeckte Potenzial von Frauen aller
Nationalitäten, die auf dem ersten Arbeitsmarkt bisher chancenlos sind. Das Label bringt professionelle
Designer und unentdeckte Handarbeiterinnen des Stadtteils zusammen, die aus abgeleg­ten Textilien
hoch­wertige Reisetaschen, Rucksäcke und Interior Design zaubern. Eine Idee, die den Lebensunterhalt auf­
bessert und das Selbstwertgefühl der Näherinnen stärkt. „Bridge&Tunnel“ steht damit nicht nur für hand­
gearbeitetes Design, sondern auch für neue Zukunftschancen – maßgeschneidert im eigenen Quartier.
Bridge&Tunnel
c/o Stoffdeck Co-Working
Wilhelmsburg
Am Veringhof 13
21107 Hamburg
www.bridgeandtunnel.de
BRIDGE&TUNNEL –
SOCIAL DESIGN
AUS DEM QUARTIER
HAMBURG
21
KATEGORIE WIRTSCHAFT
HIGHTECH-KÄFIG GEGEN
SICHERHEITSLÜCKEN
BOXMATE – MEHR
SICHERHEIT FÜR
IT-SYSTEME
SAARBRÜCKEN
Indem sie unübliche Datenzugriffe von Apps und Programmen erkennt und
verhindert, sorgt eine Software für mehr Sicherheit
Center for IT-Security, Privacy
and Accountability (CISPA)
Campus E9.1
66123 Saarbrücken
www.bit.ly/24xG9s8
22
Bei den vielen Apps, die sich heutzutage auf einem Smartphone tummeln, verliert man schnell den
Überblick. Genau diesen behält eine neue Software, die Forscher von zwei Lehrstühlen der Universität Saarland zusammen mit einem IT-Unternehmen entwickelt haben. In einem automatischen
Testverfahren wird zuerst erfasst, auf welche Daten eine Anwendung zugreift. Diese Informationen
gelten später als Grundlage für die Sicherheitskontrolle: Versucht das Programm andere Daten als
üblich zu nutzen, schlägt die Software Alarm. Das sorgt für hohe Sicherheit – und könnte auch bei
Servern oder in der Industrie 4.0 zum Einsatz kommen.
KATEGORIE WIRTSCHAFT
FRAUENPOWER KENNT KEINE GRENZEN
In einem interkulturellen Netzwerk profitieren Jungunternehmerinnen vom
Wissen erfahrener Geschäftsfrauen
Welche Geschäftsidee lohnt sich? Wie erstelle ich einen Businessplan? Wer kann mich bei der
­Finanzierung unterstützen? Im Programm Ouissal unterstützen sich Unternehmerinnen aus Tunesien,
Marokko und Deutschland. Mentorin und Mentee entwickeln im Tandem eine Geschäftsidee – von
der Vermarktung hochwertiger Biokosmetika bis hin zum intelligenten Bewässerungssystem in der
Landwirtschaft. Die Teilnehmerinnen profitieren nicht nur vom fachlichen Know-how ihrer erfahrenen
Partnerin, sondern haben die Möglichkeit, ihr Netzwerk bei internationalen Foren zu erweitern – eine
unverzichtbare Voraussetzung für geschäftlichen Erfolg.
EMA – Euro-Mediterran-­
Arabischer Länderverein
Deichstraße 19
20459 Hamburg
www.ema-germany.org
OUISSAL –
DEUTSCH-ARABISCHES
MENTORING-PROGRAMM
HAMBURG
23
KATEGORIE WIRTSCHAFT
BLAUPAUSE FÜR DIE ENERGIEWENDE
ENERA – DEZENTRALE
ENERGIEVERSORGUNG
IM PRAXISTEST
OLDENBURG
Mithilfe intelligenter Technologien soll das Energiesystem einer Modellregion
fit für morgen gemacht werden
enera-Konsortium / EWE AG
Tirpitzstraße 39
26122 Oldenburg
www.energie-vernetzen.de
24
Wie gelingt die Umwandlung von einem statischen Stromnetz zu einem flexiblen dezentralen
­Energieversorgungssystem? Um zu zeigen, wie es funktionieren kann, haben sich im Nordwesten
Niedersachsens 75 Partner – Unternehmen, Forschungsinstitute und Kommunen – im Projekt „enera“
zusammengetan. Erstmals sollen hier in dieser Größenordnung intelligente Stromnetze und -märkte,
Speicher-, Kommunikations- und Verbrauchstechnologien kombiniert getestet werden – bei hoher
Einspeisung von Windenergie. Intelligente Messsysteme ersetzen Drehstromzähler und helfen dabei,
Stromerzeugung und -verbrauch für eine effiziente Steuerung transparenter zu machen.
KATEGORIE WIRTSCHAFT
NESTWÄRME FÜR EINZELKÄMPFER
Zwei Jungunternehmer bieten Gründern flexible Arbeitsbedingungen und
kreativen Austausch unter einem Dach
Selbstständige sind oft Einzelkämpfer. Nicht so in der Kemptener „Gründervilla“. Hier arbeiten Existenzgründer Tür an Tür. Jungunternehmer profitieren von günstigen Büromieten, flexiblen Arbeitsbedingungen und dem Austausch mit anderen kreativen Köpfen. Zwei Jungunternehmer gründeten
die Bürogemeinschaft und machten sie zu einem Innovationsnetzwerk, das Start-ups Kontakte und
Know-how vermittelt. So müssen Pioniere nicht nach Berlin oder München gehen, um ihre Ideen
umzusetzen. Sie finden auch vor Ort Unterstützer. Damit fördert die Gründervilla Innovationen und
sichert Arbeitsplätze in der Region.
Gründervilla GbR
Ostbahnhofstraße 7
87437 Kempten
www.gruendervilla.de
DIE GRÜNDERVILLA –
NETZWERK FÜR START-UPS
UND KREATIVE
KEMPTEN
25
KATEGORIE WIRTSCHAFT
PAKT DER HIMMELSSTÜRMER
LUFTFAHRTCLUSTER
HAMBURG AVIATION
HAMBURG
Ein Cluster nutzt die Nachbarschaft zahlreicher Luftfahrtakteure,
um den Standort voranzubringen Hamburg Aviation e. V.
Wexstraße 7
20355 Hamburg
www.hamburgaviation.com
26
Mit über 40.000 Fachkräften zählt Hamburg zu den weltweit wichtigsten Standorten der zivilen
Luft­fahrtindustrie. Dazu tragen die Branchenriesen Airbus und Lufthansa Technik ebenso bei wie der
Flughafen Hamburg, zahlreiche Forschungseinrichtungen und Hunderte Zulieferer. Um ihren Standort
gemeinsam zu fördern, haben sich Unternehmen, Hochschulen, Verbände, Wirtschaftsbehörde und
weitere Partner im „Luftfahrtcluster Hamburg Aviation“ zusammengeschlossen. Vernetzungsprojekte
sind unter anderem das „Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung“, das „Hamburg Aviation
­Forum“ sowie eine gemeinsame Fachkräfteausbildung – für Luftfahrtinnovationen made in Hamburg.
KATEGORIE WIRTSCHAFT
FRISCHER WIND IM KONFERENZRAUM
Eine Plattform ermöglicht es mittelständischen Firmen, sich unkompliziert
Unterstützung von Kreativen zu holen
Bei der Suche nach neuen Ideen hilft es oft, jemanden einzubinden, der die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachtet. Das will das Netzwerk Design to Business kleinen und mittleren Unternehmen aus Hessen zeigen, indem es die Mittelständler in Kontakt mit Kreativen aus der Region
bringt. Diese bieten ihre Expertise an – etwa wenn es darum geht, eine Marketingstrategie zu entwickeln, den Firmenauftritt neu zu gestalten oder im Arbeitsalltag digitale Technologien zu nutzen.
In Expertengesprächen, Workshops und durch kostenfreie Beratung können sich die Unternehmer
kreativen Input von Agenturen oder Designbüros holen.
Industrie- und
­Handelskammer
Offenbach am Main
Frankfurter Straße 90
63067 Offenbach am Main
www.offenbach.ihk.de
DESIGN TO BUSINESS –
VERNETZUNG VON
­KREATIVWIRTSCHAFT
UND MITTELSTAND
OFFENBACH AM MAIN
27
KATEGORIE WIRTSCHAFT
INTEGRATION AN DER WERKBANK
ARRIVO BERLIN
ÜBUNGSWERKSTÄTTEN
BERLIN
Eine Initiative macht Asylbewerber und Flüchtlinge in Werkstätten fit für den
Berufseinstieg und vermittelt sie an Betriebe
Internationales JugendKunst- und Kulturhaus
„Schlesische27“
Köpenicker Straße 148
10997 Berlin
www.arrivo-berlin.de
28
Khalid ist Maler. Fares Mechaniker. Nur zwei von vielen Flüchtlingen, die in Deutschland bleiben
und arbeiten wollen. Doch eine Stelle zu finden, ist für Asylbewerber schwer, obwohl in etlichen
Handwerksbranchen der Nachwuchs fehlt. ARRIVO Berlin bringt deshalb Firmen und Flüchtlinge
zusammen. Mit Sprachkurs und praktischer Arbeit in Übungswerkstätten bereitet die Initiative die
Geflüchteten – unterstützt von der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen,
der Handwerkskammer Berlin, Innungen und Betrieben – auf den Berufseinstieg vor und vermittelt
sie an Unternehmen. Das bekämpft den Fachkräftemangel und fördert Integration.
KATEGORIE WIRTSCHAFT
HEUTE BESTELLT, HEUTE GELIEFERT
Ein Online-Shop wird zum lokalen Marktplatz – und bringt den Einkauf
blitzschnell per Lastenrad nach Hause
Brot, Buch oder Shampoo online bestellen und kurz darauf an der Wohnungstür in Empfang nehmen
– im virtuellen „Kiezkaufhaus“ können Wiesbadener direkt aus dem Warensortiment der Einzelhändler
vor Ort wählen, ohne dabei einen Fuß vor die Tür setzen zu müssen. Denn der Internet-Marktplatz
bietet örtlichen Händlern und Herstellern die Möglichkeit, ihre Produkte gemeinsam unter einem
Dach anzubieten. Der Clou des Projekts: Nach der Bestellung liefern Kuriere die Waren noch am
selben Tag aus: in Pfandtaschen und mit Lastenfahrrädern. So schont die Online-Initiative die
­Umwelt und fördert durch Vernetzung den Einzelhandel.
Kiezkaufhaus
Schwalbacher Straße 72
65183 Wiesbaden
www.kiezkaufhaus.de
KIEZKAUFHAUS –
ONLINE-SHOP FÜR
ÖRTLICHE HÄNDLER
UND HERSTELLER
WIESBADEN
29
KATEGORIE WIRTSCHAFT
KLEINE ZEICHNER, GROSSE ZIELE
KIPEPEO – SOZIALE
UND FAIRE KLEIDUNG
AUS TANSANIA
STUTTGART
Ein deutsches Sozialunternehmen produziert zusammen mit Menschen aus
Afrika faire Kleidung Kipepeo-Clothing
Friedrich-Scholer-Straße 11
70469 Stuttgart
www.kipepeo-clothing.com
30
Alles begann damit, dass die kleine Abigail ihrem deutschen Aushilfslehrer in Tansania ein selbst
gemaltes Bild schenkte. Er druckte es auf T-Shirts und verkauft sie, um die Schulgebühren des
Mädchens zu finanzieren. Daraus entstand das Stuttgarter Sozialunternehmen Kipepeo, das durch
ein starkes Netzwerk von Helfern unterstützt wird. Heute lässt es fair produzierte T-Shirts aus
Bio-Baumwolle in Tansania herstellen und in Deutschland mit Zeichnungen von tansanischen Mädchen und Jungen bedrucken. Mit dem Erlös bezahlt Kipepeo Schulgebühren und -materialien sowie
den Bau neuer Schulgebäude in Afrika.
KATEGORIE WIRTSCHAFT
WERTANLANGEN, DIE BESSER SCHMECKEN
Über eine Aktiengesellschaft investieren Bürger in Betriebe und Lebensmittel
aus ihrer Region
Dass Gutes oft so nah liegt, gilt auch für Lebensmittel. Kurze Lieferwege, nachhaltige Landwirtschaft
und schonende Weiterverarbeitung können regionale Betriebe ihren Kunden am ehesten garantieren.
Grund genug, in lokale Erzeuger zu investieren. Daher gibt die Regionalwert AG Hamburg regelmäßig
Aktien an Bürger aus, die so die lokale Wirtschaft direkt unterstützen können. Die geförderten Unternehmen verpflichten sich, hohe soziale und ökologische Standards einzuhalten und sich untereinander
möglichst viele Erzeugnisse abzunehmen. Davon profitiert die regionale Landwirtschaft sowie alle
Beteiligten – vom Acker bis zum Teller.
Regionalwert AG
Hamburg
Gurlittstraße 40
20099 Hamburg
www.regionalwert-­hamburg.de
REGIONALWERT AG
HAMBURG –
WERTSCHÖPFUNGS­VERBUND FÜR
LEBENSMITTEL
HAMBURG
31
KATEGORIE WIRTSCHAFT
VORFAHRT FÜR GRÜNEN STROM
SMART COUNTRY –
MODELLPROJEKT EIFEL
ESSEN
Energieerzeuger und Landwirte bringen gemeinsam regionale Stromnetze auf
Klimakurs
RWE Deutschland AG
Kruppstraße 5
45128 Essen
www.smart-country.com
32
Im Strommix der Zukunft haben regenerative Energien ihren festen Platz. Doch was passiert, wenn
die Sonne sich hinter Wolken versteckt oder wenn es windstill ist? An neuen Lösungen, die grünen
Strom verlässlich machen, feilen Forscher und Entwickler im Modellprojekt Smart Country in der
Eifel. Ihre Idee: Kommt es zu Stromengpässen, sorgen die Landwirte vor Ort mit Biogasspeichern
für Energienachschub – und profitieren im Gegenzug vom Know-how der Energieversorger, die die
Steuerung und Vermarktung übernehmen. Zudem tragen neue Technologien wie innovative Spannungsregler dazu bei, dass die Smart-Country-Region fit für die Energieversorgung der Zukunft wird.
KATEGORIE WIRTSCHAFT
NEUER JOB, NEUES LEBEN
Regionale Wirtschaftsorganisationen werben gemeinsam für die Ausbildung
und Beschäftigung von Geflüchteten
Ein Job schafft beste Voraussetzungen, in der neuen Heimat wirklich anzukommen – und zu bleiben.
Damit Geflüchtete so schnell wie möglich in eine Ausbildung oder einen Beruf starten können,
haben sich regionale Wirtschaftsorganisationen zur Initiative „Saarwirtschaft hilft Flüchtlingen“
­zusammengeschlossen: Gemeinsam machen sie sich dafür stark, dass ihre Mitgliedsunternehmen
mehr Geflüchtete beschäftigen. Zudem will die Initiative Neubürger über den Weg in den deutschen
Arbeitsmarkt informieren, den Austausch zwischen Arbeitgebern fördern und einen Integrationsfonds
einrichten. Damit das Saarland zum Musterland für Integration wird.
Saarwirtschaft hilft
Flüchtlingen e. V.
Franz-Josef-Röder-Straße 9
66119 Saarbrücken
INTEGRATIONSINITIATIVE
„SAARWIRTSCHAFT HILFT
FLÜCHTLINGEN“
SAARBRÜCKEN
33
KATEGORIE WIRTSCHAFT
ROTER TEPPICH FÜR NEUE MITARBEITER
BURGER CARE – INTEGRATIONSPROGRAMM
FÜR AUSLÄNDISCHE
FACHKRÄFTE
SCHONACH
Mit einem Willkommensprogramm gewinnt ein Unternehmen ausländische
Fachkräfte und hilft ihnen, sich einzuleben
SBS-Feintechnik
GmbH & Co. KG
Hermann-Burger-Straße 31
78136 Schonach
www.burgergruppe.com
34
Demografischer Wandel bedeutet für Unternehmen: Engpässe beim Fachpersonal sind vorprogrammiert. Besonders Firmen in ländlichen Regionen müssen erfinderisch sein, um neue Mitarbeiter für
sich zu begeistern. Wie zum Beispiel SBS-Feintechnik: BURGER CARE heißt das Integrationsprogramm, mit dem der Mittelständler Fachkräfte aus dem Ausland und ihre Familien dabei unterstützt,
in der Schwarzwaldregion heimisch zu werden. Das Hilfsangebot reicht von der Infobroschüre in der
jeweiligen Landessprache über die Begleitung bei Behördengängen bis zur Vermittlung eines Kindergartenplatzes. Ein Integrationsprojekt, von dem auch die schrumpfende Gemeinde profitiert.
KATEGORIE WIRTSCHAFT
VOM MIKROCHIP ZUM GROSSEN GANZEN
Ein Verein vernetzt die sächsische IKT-Branche und leistet Lobbyarbeit für
Hightech-Lösungen
Teilweise nur wenige Millimeter lang sind die hochmodernen Bauteile, die von Mikroelektronik-Herstellern in Sachsen entwickelt werden. Viele kleine, mittlere und große Unternehmen arbeiten hier an
neuen, noch kleineren Lösungen wie etwa leistungsfähigen Mikrochips oder Sensoren. Der Silicon
Saxony e. V. vernetzt Unternehmen nicht nur miteinander, sondern auch mit internationalen Wissenschaftlern und führenden Politikern. Seit seiner Gründung im Jahr 2000 wurde das Netzwerk um
zahlreiche Fachbereiche wie etwa Smart Systems oder Software-Lösungen erweitert. Mehr als 320
Mitglieder profitieren von dem regen Austausch – und machen Sachsen zum Hightech-Standort.
Silicon Saxony e. V.
Manfred-von-Ardenne-Ring 20
01099 Dresden
www.silicon-saxony.de
SILICON SAXONY –
DAS SÄCHSISCHE
MIKROELEKTRONIKUND IKT-NETZWERK
DRESDEN
35
KATEGORIE WIRTSCHAFT
KLEINE FIRMEN, GROSSE ROBOTER
NETZWERK
„ROBOTIK FÜR KMU“
AHAUS
Ein branchenübergreifendes Netzwerk treibt den Einsatz von Robotik-Lösungen
im Mittelstand voran
Wirtschaftsförderungs­
gesellschaft für den Kreis
Borken mbH
Erhardstraße 11
48683 Ahaus
www.arc-wfg.de
36
Automatisierte Helfer gesucht? In Branchen wie der Metall-, Kunststoff- oder Holzindustrie können
Roboter die Produktion effizienter gestalten. Doch auf diese Technik haben meist nur große Unternehmen Zugriff – unter anderem, weil es sich für etablierte Hersteller oft nicht rechnet, Robotik-Lösungen
für geringe Stückzahlen zu entwickeln. 10 kleine und mittlere Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen
haben einen Weg gefunden, die Technik trotzdem einzusetzen: indem sie ihre Kompetenzen bündeln.
Unterstützt von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken arbeiten im Netzwerk
„Robotik für KMU“ Anwender- und Entwicklerfirmen gemeinsam an neuen Lösungen.
KATEGORIE WIRTSCHAFT
37
KATEGORIE
DIE MISCHUNG
MACHT‘S
38
Welche herausragenden Beispielprojekte gibt es, in denen Kultur als Brücke
wirkt und Menschen unterschiedlicher
Nation und Herkunft miteinander verbindet? Wie werden Anwohner, die sich
mit ihrem Wohnort bisher nicht identifizieren konnten, zu enthusiastischen
Botschaftern für ihr Viertel? Und welche
Akteure vor Ort vernetzten sich auf
­ungewöhnliche Art mit Kulturinstitutionen, um anschließend gemeinsam
I­nhalte für neue Theater- oder Kunstprojekte zu entwickeln?
Die Preisträger in der Kategorie Kultur
beweisen, dass die Nachbarschaft
­unterschiedlicher Menschen, Kulturen
und Institutionen bereichernd ist. Wo
ungewöhnliche Kooperationen gelebt
werden, entsteht Neues – und das
wirkt wiederum ganz konkret in eine
Stadt oder ein Viertel hinein.
KATEGORIE KULTUR
• Gedankenflieger –
Philosophieren mit Kindern
Hamburg
• Multaka: Treffpunkt
Museum – Geflüchtete
als Guides in Berliner
Museen
Berlin
• TOUCHDOWN 21 –
­Partizipative Forschung
über das Down-Syndrom
Bonn
• Banda Internationale –
Integration durch Musik
Dresden
• Nachbarschafts­plattform
„Offenbach loves You“
Offenbach
• Kulturschlüssel Saar –
Initiative für barrierefreien Kulturgenuss
Saarbrücken
• Marco und das Feuer –
Mobiles Brandschutzpräventions-Theater für
Grundschüler
Mannheim
• Meisterinstrumente
für Kinder
Plauen
• IdeenReich –
Deutschlands
erster Kulturzoo
Hoyerswerda
Zum Beispiel das Projekt „Multaka“ der
Staatlichen Museen zu Berlin (S. 43).
Hier wird das Museum zum Treffpunkt
(arabisch: Multaka) für syrische und
irakische Flüchtlinge und bildet diese
zu Museums-Guides fort, damit sie
Führungen für andere Geflüchtete in
ihrer Muttersprache anbieten können.
Außergewöhnlich ist auch die Kooperation verschiedener Feuerwehrverbände mit der TourneeOper Mannheim
(S. 45). Gemeinsam erarbeiteten die
Partner ein spannendes Kinder-Theaterstück zur Brandschutz-Prävention.
Eine ungewöhnliche Zusammenarbeit
zu einem Thema, das es bisher noch
selten auf die Theaterbühnen des
­Landes geschafft hat. Mit doppeltem
Erfolg: erst kreativ, dann präventiv.
39
KATEGORIE KULTUR
MIT PAUKEN UND TROMPETEN
GEGEN VORURTEILE
BANDA INTERNATIONALE –
INTEGRATION DURCH
MUSIK
DRESDEN
Eine Band musiziert mit Geflüchteten, um Integration zu fördern
und die lokale Kulturszene zu bereichern
Cellex Stiftung
Fiedlerstraße 36
01307 Dresden
www.cellex.me/de/­stiftung/
aktuelle-projekte/
banda-internationale
40
Ein guter Song – und alle tanzen. Ganz egal, woher sie kommen. Musik schafft es, Menschen
über sämtliche Sprachbarrieren und Vorurteile hinweg zu verbinden. Das wollen die Mitglieder
der Dresdner Banda Comunale nutzen. Zusammen mit geflüchteten Musikern haben sie eine neue
Formation gegründet: die Banda Internationale. Diese hat zeitgenössische und traditionelle Lieder
aus den Herkunftsländern aller Bandmitglieder im Repertoire. Für einige Hochzeiten, Familienfeiern
und Stadtfeste rund um Dresden wurden die Musiker bereits gebucht. Bei den Proben und Auftritten
finden die Geflüchteten Anschluss und bereichern zugleich die Dresdner Kulturszene.
KATEGORIE KULTUR
KOSTENLOS DIE ERSTE GEIGE SPIELEN
Handwerkskünstler bauen Meisterinstrumente für junge Nachwuchsmusiker
Manche Kinder haben die Musik von klein auf im Blut. Um dieses Talent voll zu entfalten, brauchen
sie hochwertige Instrumente. Doch diese sind meist teuer. Der gemeinnützige Verein conTakt-junior
will daher junge Musiker unterstützen, deren Eltern wenig Geld haben. 33 Geigen- und Bogenbauer
aus ganz Europa fertigen Meisterinstrumente an, die sie Kindern leihweise und kostenlos zur Ver­
fügung stellen. Um auf einer der Geigen, Celli oder Bratschen spielen zu dürfen, können sich Nachwuchstalente im Alter von neun bis dreizehn Jahren online bewerben. Eine Fachjury wählt die
vielversprechendsten Kandidaten aus.
conTakt-junior e. V.
Bahnhofstraße 4
08523 Plauen
www.contakt-junior.de
MEISTERINSTRUMENTE
FÜR KINDER
PLAUEN
41
KATEGORIE KULTUR
EIN BUS, DER ZUM NACHDENKEN ANREGT
GEDANKENFLIEGER –
PHILOSOPHIEREN
MIT KINDERN
HAMBURG
Eine mobile Bildungsinitiative ermutigt Kinder, ihre Lebenswelt zu beobachten
und kritisch zu hinterfragen
Literaturhaus Hamburg
Schwanenwik 38
22087 Hamburg
www.literaturhaus-­hamburg.de
42
Wer bin ich? Was macht mich glücklich? Und was ist eigentlich Heimat? Existenzielle Fragen wie
diese beschäftigen auch Kinder – nur fehlen im Alltag oft Zeit und Raum für intensivere Gespräche.
Da setzt das Literaturhaus Hamburg mit seiner Initiative Gedankenflieger an. Im „Philomobil“ tourt
ein Team durchs Land, um Grundschulkinder zum Nachdenken und Diskutieren mit anderen anzuregen. Lehrer lernen dabei Materialien kennen, mit denen sie die kleinen Philosophen bestmöglich
unterstützen können. Eine digitale Karte auf einem Blog macht Fragen, Gedanken und Lebenswelten
von Kindern der ganzen Region sichtbar.
KATEGORIE KULTUR
GEMEINSAMEN WURZELN AUF DER SPUR
In Museen entdecken Geflüchtete aus Syrien und dem Irak Parallelen
zwischen alter und neuer Heimat
Massenflucht, Kriege und Wiederaufbau gehören zur deutschen Vergangenheit – und sind in Syrien
und im Irak tägliche Realität. Um kulturelle und historische Zusammenhänge zwischen Deutschland
und den beiden Ländern dreht sich Multaka: Das Projekt bildet Syrer und Iraker zu Museums-Guides
aus, die andere Flüchtlinge durch Berliner Einrichtungen führen. Auf Arabisch tauschen sich Besucher
und Guides über die alte Heimat aus – und nähern sich der neuen, indem sie kulturelle und historische
Gemeinsamkeiten aufspüren. Workshops mit deutschsprachigem Publikum sensibilisieren beide
Seiten für ein respektvolles Miteinander.
Museum für Islamische Kunst –
Staatliche Museen zu Berlin
Geschwister-Scholl-Straße 6
10117 Berlin
www.smb.museum/museen-­
und-einrichtungen/museum-­
fuer-islamische-kunst/
home.html
MULTAKA: TREFFPUNKT
MUSEUM – GEFLÜCHTETE
ALS GUIDES IN BERLINER
MUSEEN
BERLIN
43
KATEGORIE KULTUR
WISSENSCHAFT OHNE BERÜHRUNGSÄNGSTE
TOUCHDOWN 21 –
­PARTIZIPATIVE FORSCHUNG
ÜBER DAS DOWN-SYNDROM
BONN
Menschen mit und ohne Down-Syndrom untersuchen gemeinsam die
­Kulturgeschichte der Trisomie 21
TOUCHDOWN 21
Prinz-Albert-Straße 73
53113 Bonn
www.touchdown21.info
44
Es gibt viele wissenschaftliche Untersuchungen über Trisomie 21 – aber nur wenige, in denen die
Betroffenen zu Wort kommen. Das Projekt TOUCHDOWN 21 ermöglicht es Menschen mit Down-­
Syndrom, die Kulturgeschichte ihres Handicaps selbst zu erforschen. Sie berichten auf einer Website
in klarer Sprache über aktuelle Ergebnisse und erzählen von ihrem Alltag. Zudem arbeiten sie zusam­
men mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen an einer Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle, die mehr Wissen über Menschen mit Trisomie 21 vermitteln soll. Und ganz nebenbei lernen beim
gemeinsamen Forschen beide Seiten, wie Kommunikation und Zusammenarbeit am besten gelingen.
KATEGORIE KULTUR
ICH WÄHL DIE EINS-EINS-ZWO
Ein mobiles Theaterstück und ein Erlebnisparcours zeigen Schülern, wie sie
sich im Brandfall richtig verhalten
Feuer fasziniert. Vor allem Kinder fühlen sich angezogen, unterschätzen jedoch oft die Gefahren. Ein
Bewusstsein für den Umgang mit Feuer und das Verhalten im Notfall vermittelt das mobile Theaterstück der TourneeOper Mannheim, das sich speziell an Grundschüler richtet: „Marco und das Feuer“
entstand in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband Rheinlandpfalz e. V., der Universität
Koblenz-Landau und mit Unterstützung der Versicherungskammer Stiftung. Das Besondere: Nach
dem Schauspiel lädt ein Feuerwehr-Erlebnisparcours auf dem Schulhof zum Mitmachen ein. Begleitendes Lehrmaterial vertieft das Erlernte im Unterricht. So werden alle Sinne angesprochen – damit
Brandprävention möglichst früh zum Thema wird.
TourneeOper Mannheim
Buchener Straße 94
68259 Mannheim
www.marco-und-das-feuer.de
MARCO UND DAS FEUER –
MOBILES BRANDSCHUTZPRÄVENTIONS-THEATER
FÜR GRUNDSCHÜLER
MANNHEIM
45
KATEGORIE KULTUR
DEINE STADT LIEBT DICH!
NACHBARSCHAFTS­
PLATTFORM
„OFFENBACH LOVES YOU“
OFFENBACH AM MAIN
Mit authentischen Geschichten und Bildern aus der Nachbarschaft wirbt eine
Website für eine Kommune
Urban Media Project
Frankfurter Straße 91
63067 Offenbach am Main
www.urbanmediaproject.de
46
Künstlerateliers in Hinterhöfen entdecken, einen Blick in Studentenbuden werfen oder ein leer stehendes Verwaltungsgebäude erkunden: Bei den Touren, die „Offenbach loves You“ anbietet, lernen die
Teilnehmer ihre Nachbarschaft neu kennen. Eine von vielen Aktionen, mit der die Online-Plattform
Menschen für ihre Heimatstadt begeistert und den Zusammenhalt stärkt – vom Event, bei dem
Bewohner verschiedener Nationen zu sich nach Hause einladen, bis zum unkomplizierten Wohnungsfinder. Dass die Website von den Offenbachern und Offenbach-Fans geliebt wird, beweisen mehr
als 30.000 monatliche Klicks. Mitentwickelt und unterstützt wird das Projekt von der HfG Offenbach
– darüber hinaus engagieren sich viele Partner wie z. B. die Stadtwerke.
KATEGORIE KULTUR
THEATER OHNE GRENZEN
Ein Kulturprogramm ermöglicht es Menschen mit Handicap, Veranstaltungen
live und umsonst mitzuerleben
Steile Treppen führen zum Foyer, vor der Bühne leiten schmale Durchgänge durch die Stuhlreihen.
Für Menschen mit Handicap werden Theater- oder Kinobesuche oft zum Abenteuer. Der Kulturschlüssel Saar bringt sie mit geschulten ehrenamtlichen Begleitern zusammen. Und zwar so: Veranstalter stellen Freikarten zur Verfügung, die die Initiative an Kulturinteressierte mit Handicap und
zum Beispiel an Senioren oder Geflüchtete weitergibt. Am Ende steht im besten Fall eine Freundschaft,
die den gemeinsamen Abend überdauert. Inklusion und Integration werden so selbstverständlich
gelebt – und Theater und Co. profitieren vom Imagegewinn.
Verein für körper- und
mehrfachbehinderte
Menschen im Saarland e. V.
Dudweilerstraße 72
66111 Saarbrücken
www.kulturschluessel­-saar.de
KULTURSCHLÜSSEL
SAAR – INITIATIVE FÜR
BARRIERE­FREIEN
KULTURGENUSS
SAARBRÜCKEN
47
KATEGORIE KULTUR
NACHBARSCHAFTSHILFE VON AFFE,
KAMEL UND CO.
I DEENREICH –
DEUTSCHLANDS
ERSTER KULTURZOO
HOYERSWERDA
Gemeinsam schaffen es zwei Kulturinstitutionen, wieder wettbewerbsfähig
zu werden
Zoo, Kultur und Bildung
Hoyerswerda gGmbH
Lausitzer Platz 4
02977 Hoyerswerda
48
Erst Kamel Gerda „Guten Tag“ sagen und dann durch das Spielschloss im Miniaturformat toben – in
Hoyerswerda sind Klein und Groß eingeladen, Tiergarten und Stadtmuseum gemeinsam zu entdecken.
Die beiden öffentlichen Einrichtungen vermarkten sich gemeinsam als „IdeenReich“ und gewinnen
so viele neue Gäste. Allein 2015 besuchten 25.000 Menschen das Museum. Marketing und Entwicklung des ersten deutschen Kulturzoos funktionieren aus einer Hand – von der gemeinsamen Website
bis zur Umsetzung neuer Ausstellungen. Eine Idee, die nicht nur Besucher anzieht, sondern auch
Kosten spart und die beiden Nachbarn in einer strukturschwachen Region konkurrenzfähig macht.
KATEGORIE KULTUR
49
KATEGORIE
FÜREINANDER
FORSCHEN,
GEMEINSAM
PROFITIEREN
50
Lebenswertere Städte, saubere Energie,
nachhaltigere Ressourcennutzung: So
manche Lösung für die Heraus­forde­
rungen von morgen hat ihren U
­ rsprung
in den Köpfen engagierter Forscherinnen und Forscher. Und wie Albert Einstein bereits wusste: „Der Fortschritt
lebt vom Austausch des Wissens.“
­Kooperation und Vernetzung spielen
folglich eine essenzielle Rolle bei der
Entwicklung wissenschaftlicher Ideen
und Projekte. Grenzüberschreitend
können Forschungsergebnisse gebün-
delt und im inter­dis­zi­pli­nä­ren Austausch gemeinsam neue Wege beschritten werden. Anwendung findet
dieses Prinzip in Wissenschaftsclustern,
Hochschulkooperationen, Forschungsverbünden oder branchenübergreifenden Netzwerken. Dabei gestaltet sich
die Zusammenarbeit dank Internet
und modernen Computertechnologien
heutzutage so einfach wie nie zuvor
und treibt auch die Öffnung der Wissenschaft in Open-Science-Projekten
voran.
KATEGORIE WISSENSCHAFT
•i3-Life Sciences
Cluster Nordwest –
Netzwerk für
Diagnostikinnovationen
•Wendelstein 7-X:
Fusionsforschung
für das Kraftwerk von morgen
Bremerhaven
Greifswald
•Hybrid Plattform – Projektlabor
für Forschungskooperationen
•Zukunftsstadt
Lüneburg 2030+
Berlin
Lüneburg
•ABIDA – Interdisziplinäre
Big-Data-Forschung
Münster
•Treibhausdaten für den urbanen
Raum: LowCarbonCityLab (LoCal)
•Industrie 4.0 – Kompetenzzentrum für intelligente
Automation
Lemgo
Potsdam
•Forschungsprojekt C³ –
Carbon Concrete
Composite
Dresden
•Forschungskooperation
futureTEX
Chemnitz
•Forschungsprojekt iNAPO –
Nanosensoren für Medizinund ­Umwelttechnologien
Darmstadt
Technologieverbund
•Agrophotovoltaik – •
ressourceneffiziente „TechnologyMountains“
VillingenLandnutzung
Freiburg im Breisgau Schwenningen
• ibidi – Analyse
lebender Zellen
Martinsried
•Satellitengestützte
­Bodenbewegungskarte
für Deutschland
Weßling
Die „Ausgezeichneten Orte 2016“
der Kategorie Wissenschaft zeigen
eindrucksvoll, welches innovative
­Potenzial in der kooperativen Zusammenarbeit liegt. Was daraus entstehen
kann? Zum Beispiel neuartige Werkstoffe, wie das Forschungsprojekt
„C³ – Carbon Concrete Composite“
beweist (S. 53). Nachhaltige und sichere Energiegewinnungsformen, die das
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik
im „Fusionskraft Wendelstein 7-X“
(S.63) erprobt. Nanosensoren zur medizinischen Diagnostik, die im interdisziplinären Forschungsprojekt „iNAPO“
(S. 65) entstehen. Und in der „Zukunftsstadt Lüneburg 2030+“ suchen Bürger,
Verwaltung und Wissenschaft vereint
nach Wegen, ihre Heimat für die Zukunft fit zu machen. Für den gemeinsamen Fortschritt. (S. 62)
• Smart District Data
Infrastructure – Intelligente
3D-Stadtmodelle
München
• Fraunhofer-Zentrum für
energetische Altbausanierung und Denkmalpflege
Benediktbeuern
Valley
51
KATEGORIE WISSENSCHAFT
KRANKMACHERN AUF DER SPUR
I3-LIFE SCIENCES
CLUSTER NORDWEST –
NETZWERK FÜR
DIAGNOSTIKINNOVATIONEN
BREMERHAVEN
BIS Bremerhavener
Gesellschaft für
Investitionsförderung und
Stadtentwicklung mbH
Am Alten Hafen 118
27568 Bremerhaven
www.i3-lifesciences-nordwest.de
52
Medizinforscher und -entwickler bündeln ihr Know-how, um ihre Region mit
neuen Lösungen voranzubringen
Die Lebenserwartung steigt und mit ihr die Zahl und Häufigkeit vieler Erkrankungen. Um diese
künftig schneller erkennen und individueller behandeln zu können, bündelt der i3-Life Sciences
Cluster Nordwest die Diagnostik-Expertise der Region Bremerhaven. Ziel des Netzwerks aus Wirtschaft und Wissenschaft ist es, Biomarker wie Gene oder Zellen, die auf Krankheiten hinweisen,
mithilfe neuester Informationstechnologien genauer zu erforschen. Außerdem wollen die Spezialisten
die Auswertung medizinischer Bilder verbessern, um Ferndiagnosen zu erleichtern. Ein Projekt, von
dem alle profitieren: Patienten und Ärzte, Forschung und Wirtschaft – und der Standort.
KATEGORIE WISSENSCHAFT
ROSTEN WAR GESTERN
Ein Forschungsprojekt will Deutschland zum Marktführer für den Baustoff
Carbonbeton machen
Stahl hat ausgedient. Zumindest, wenn es nach den Initiatoren von C3 – Carbon Concrete Composite
geht. Das Forschungsprojekt untersucht die Möglichkeit, Carbon als Alternative zu Stahl in Betonbauwerken einzusetzen. Die Vorteile des Werkstoffs: Er ist langlebiger, spart Ressourcen und lässt
sich trotz hoher Festigkeit einfach formen. Weil Carbonbeton zudem über thermische und elektrische
Leitfähigkeit verfügt, kann er Gebäude sogar intelligenter machen: etwa, indem Sensoren direkt in
die Wand eingebaut werden. Kein Wunder also, dass über 130 Partner gemeinsam den Baustoff
etablieren und Deutschland zum Weltmarktführer machen wollen. C³ – Carbon Concrete
Composite e. V.
Ammonstraße 72
01067 Dresden
www.bauen-neu-denken.de
FORSCHUNGSPROJEKT C³ –
CARBON CONCRETE
COMPOSITE
DRESDEN
53
KATEGORIE WISSENSCHAFT
FORSCHUNG FÜR DIE FABRIK DER ZUKUNFT
INDUSTRIE 4.0 –
KOMPETENZZENTRUM
FÜR INTELLIGENTE
AUTOMATION
LEMGO
Das erste deutsche Science-to-Business-Center für industrielle Automation
bringt Industrie 4.0 voran
CENTRUM
INDUSTRIAL IT (CIIT)
Langenbruch 6
32657 Lemgo
www.ciit-owl.de
54
Im Forschungs- und Entwicklungszentrum Centrum Industrial IT (CIIT) findet gelebte Kooperation von
Wirtschaft und Wissenschaft statt: Unter einem Dach arbeiten und forschen voneinander unabhängige Unternehmen und renommierte Forschungsinstitute an der Verknüpfung von Informations- und
Automatisierungswelt. Durch interdisziplinäre und vorwettbewerbliche Spitzenforschung im CIIT
werden in gemeinsamen Forschungs- und Transferprojekten Technologien für die Fabrik der Zukunft
entwickelt und Industrie 4.0 in die Praxis umgesetzt. Durch neue Formen der Zusammenarbeit wird
hier eine wesentliche Optimierung des Innovationsprozesses und des Know-how-Transfers erreicht.
KATEGORIE WISSENSCHAFT
AUF DEM BODEN DER TATSACHEN
Eine digitale Karte zeigt, wo sich in Deutschland die Erdoberfläche bewegt –
auf den Millimeter genau
Aus dem Weltall betrachtet wirken so manch irdische Probleme unbedeutend. Aus dieser Perspektive zeigt sich jedoch auch, dass selbst kleinste Verschiebungen der Erdoberfläche eine große Gefahr
bedeuten können: etwa, wenn dadurch Erdbeben entstehen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und
Raumfahrt hat zusammen mit der TU München und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und
Rohstoffe eine digitale Karte entwickelt, die Bodenbewegungen in ganz Deutschland zeigt. Modernste
Satellitentechnik misst dafür millimetergenau, wo sich die Erdoberfläche hebt, senkt oder verschiebt.
So wird verhindert, dass Gebäude auf unsicherem Grund gebaut werden.
Deutsches Zentrum für Luftund Raumfahrt, TU München,
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Münchener Straße. 20
82234 Weßling
www.dlr.de
SATELLITENGESTÜTZTE
­BODENBEWEGUNGSKARTE
FÜR DEUTSCHLAND
WESSLING
55
KATEGORIE WISSENSCHAFT
NEUER GLANZ FÜR HISTORISCHES KLOSTER
FRAUNHOFER-ZENTRUM
FÜR ENERGETISCHE
ALTBAUSANIERUNG UND
DENKMALPFLEGE
BENEDIKTBEUERN
VALLEY
Bauphysiker und Denkmalpfleger entwickeln Lösungen zur besseren
Erhaltung und energetischen Sanierung historischer Gebäude
Fraunhofer-Institut für
Bauphysik IBP
Fraunhoferstraße 10
83626 Valley
www.ibp.fraunhofer.de
56
Denkmalschutz und Zukunftsfähigkeit – wie passen diese Begriffe zusammen? Wie können Altbauten in ihrer vollen Pracht erhalten werden, ohne ihre Nutzer in puncto Individualität und Komfort
einzuschränken? Wie können historische Bauten in ein reges öffentliches Leben integriert werden?
Diesen Fragen widmen sich die Experten des Fraunhofer-Zentrums für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege. Gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus Wissenschaft, Handwerk und
Öffentlichkeit erarbeiten sie Lösungen, um Altbauten auf den neuesten Stand zu bringen und sie
dadurch zukunftsfähig zu machen. Die Alte Schäfflerei im Kloster Benediktbeuern wurde so zum
Testfeld – und gleichzeitig perfekt saniert. Für Forscher wie Ordensbrüder eine Win-Win-Situation.
KATEGORIE WISSENSCHAFT
OBEN SOLARENERGIE, UNTEN SALAT
Forschungspartner erproben in einem Living Lab, wie unter Photovoltaik­
modulen Ackerbau betrieben werden kann
Wo heute Solaranlagen auf Feldern stehen, könnten sich in Zukunft auch Hühner tummeln und
Kartoffeln oder Salat wachsen. Der Vorteil: Wird wertvoller Ackerboden doppelt genutzt, sinkt
der Flächenverbrauch. Wie das gelingen kann, testen Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare
Energiesysteme ISE ab Herbst 2016 am Bodensee – gemeinsam mit Partnern aus Landwirtschaft,
Wissenschaft, Technik und den Bewohnern der Region. Die Photovoltaikmodule sind auf einer Stahlkonstruktion in fünf Metern Höhe angebracht. Genug Platz, damit unter ihnen Gemüse wachsen
kann oder Traktoren die Ernte einbringen können.
Fraunhofer-Institut für Solare
Energiesysteme ISE
Heidenhofstraße 2
79110 Freiburg im Breisgau
www.ise.fraunhofer.de
AGROPHOTOVOLTAIK –
RESSOURCENEFFIZIENTE
LANDNUTZUNG
FREIBURG IM BREISGAU
57
KATEGORIE WISSENSCHAFT
ABGASE IN DER DRITTEN DIMENSION
TREIBHAUSDATEN FÜR
DEN URBANEN RAUM:
LOWCARBONCITYLAB
(LOCAL)
POTSDAM
Forscher machen mit einer 3-D-Karte die Treibhausgasemissionen
von Städten sichtbar
Helmholtz-Zentrum Potsdam –
Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
Telegrafenberg
14473 Potsdam
www.gfz-potsdam.de
58
Wie sieht die Klimabilanz deutscher Großstädte im Vergleich zu anderen internationalen Metropolen
aus? Welche Parks und Grünflächen verringern den CO2-Fußabdruck? Eine 3-D-Karte soll künftig zeigen, wo hohe Kohlendioxid-Emissionen in Städten entstehen und an welchen Stellen sich Einsparmaßnahmen lohnen. Dafür integriert das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum
GFZ gemeinsam mit internationalen Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Städten statistische Daten in dreidimensionale Modelle. Basis sind beispielsweise der Energieverbrauch sowie der CO2-Emissionsfaktor, der ein Indikator für die Klimaverträglichkeit der Strom- und Wärmeerzeugung ist.
KATEGORIE WISSENSCHAFT
WACHSTUM MIT DURCHBLICK
Neuartige Kunststoffbiochips machen die Forschung an lebenden Zellen
einfacher
Wie reagiert eine Körperzelle auf ein bestimmtes Medikament? Wie bewegen sich Tumorzellen?
Um neue Therapien gegen Volkskrankheiten wie Krebs oder Alzheimer zu entwickeln, ist das
­Anlegen von Zellkulturen im Labor unverzichtbar. Optimale Wachstumsbedingungen bieten die
­patentierten Kunststoffträger des Biotechunternehmens ibidi. Ihre Oberflächen simulieren die
Struktur eines Organs – mithilfe von winzigen Reliefs auf Nanometerebene. Die lichtdurchlässigen
Zellbiochips wurden gemeinsam von Physikern, Chemikern, Biologen und Ingenieuren entwickelt
und eignen sich hervorragend für hochauflösende mikroskopische Untersuchungen.
ibidi GmbH
Am Klopferspitz 19
82152 Martinsried
www.ibidi.com
IBIDI – ANALYSE
LEBENDER ZELLEN
MARTINSRIED
59
KATEGORIE WISSENSCHAFT
DATENBERGE UNTER DIE LUPE GENOMMEN
ABIDA – INTERDISZIPLINÄRE
BIG-DATA-FORSCHUNG
MÜNSTER
Institut für Informations-,
Telekommunikations- und
Medienrecht an der West­
fälischen WilhelmsUniversität Münster
Leonardo-Campus 9
48149 Münster
www.itm.uni-muenster.de
60
Wissenschaftler verschiedener Disziplinen untersuchen zusammen mit
Bürgern die Auswirkungen von Big Data Die globale Datenmenge wächst und wird von immer komplexeren Algorithmen ausgewertet.
Was das für jeden Einzelnen bedeutet? Dieser Frage gehen Forscher im interdisziplinären Projekt
ABIDA (Assessing Big Data) nach. Beteiligt sind Wissenschaftler aus den Bereichen Ethik, Soziologie, Ökonomie, Rechts- und Politikwissenschaften, aber auch Laien. Auch andere Einrichtungen
auf dem Campus werden einbezogen – etwa die Kunstakademie, die Fachhochschule und die
Wirtschaftsinformatik. In die Analyse fließen Ergebnisse aus öffentlichen Tagungen, Bürgerkonferenzen und einer Bevölkerungsumfrage ein. So werden Chancen und Risiken von Big Data aus
unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet – das schafft kein Algorithmus.
KATEGORIE WISSENSCHAFT
MODERNE STÄDTEPLANUNG IN 3D
Smarte dreidimensionale Modelle helfen Metropolen, zukünftige Entwick­
lungen zu simulieren und Lösungen zu entwickeln
Immer mehr Menschen zieht es in die Metropolen – eine Herausforderung. Ob Lärm oder
Feinstaubbelastung: Damit das Leben in der Stadt lebenswert bleibt, müssen Kommunen planen.
Das Konzept Smart District Data Infrastructure, das Geoinformatiker der Technischen Universität
München entwickelt haben, gibt Planern das nötige flexibel einsetzbare Werkzeug an die Hand.
Städte oder einzelne Stadtteile lassen sich damit als virtuelle 3-D-Modelle abbilden, die mit Daten
– etwa zum Verkehrsaufkommen – verknüpft sind. So können zukünftige Entwicklungen anschaulich simuliert und Lösungsansätze frühzeitig erarbeitet werden.
Lehrstuhl für Geoinfor­
matik, Technische
Universität München
Arcisstraße 21
80333 München
SMART DISTRICT DATA
INFRASTRUCTURE –
INTELLIGENTE 3DSTADTMODELLE
MÜNCHEN
61
KATEGORIE WISSENSCHAFT
VISIONEN FÜR EIN LÜNEBURG VON MORGEN
ZUKUNFTSSTADT
LÜNEBURG 2030+
LÜNEBURG
Studierende, Verwaltung und Bürger nehmen die Zukunft ihrer Stadt
­gemeinsam in die Hand Leuphana Universität Lüneburg
Scharnhorststraße 1
21335 Lüneburg
www.lueneburg2030.de
62
Von urbanen Ruheoasen über Elektrobusse bis zum werbefreien Stadtbild – die Liste der Ideen für
ein lebenswertes Lüneburg von morgen ist lang. Ausgeklügelt werden die Visionen im Projekt
„Zukunftsstadt Lüneburg 2030+“: Studierende und Lehrende der Leuphana Universität Lüneburg,
engagierte Bürger sowie die Stadtverwaltung diskutieren gemeinsam auf Podien oder in Zukunftswerkstätten, wie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen lokal interpretiert und gelebt werden
können. Themen sind unter anderem die Bekämpfung von Armut und alternative Energiekonzepte.
Einige Visionen sollen anschließend auf Umsetzbarkeit geprüft und dann getestet werden – damit
Lüneburg fit für eine nachhaltige Zukunft wird.
KATEGORIE WISSENSCHAFT
MACH ES WIE DIE SONNE
Forscher arbeiten an einem Kraftwerk, in dem durch die Fusion von Wasserstoffplasma saubere Energie entsteht Die Sonne gewinnt Energie durch das Verschmelzen von Atomkernen. Wie die Technik ihr das
nachmachen kann, wird in Greifswald erforscht. Wendelstein 7-X heißt die dortige Fusionsanlage
für Wasserstoffplasma, die weltweit die modernste ihrer Art ist. Herzstück der Forschungsanlage
ist ein wärmeisolierendes Magnetfeld, in dem das heiße Plasma eingeschlossen ist. So wird verhindert, dass das Plasma in Kontakt mit den kalten Wänden kommt. Wissenschaftler, Ingenieure und
Techniker aus ganz Europa arbeiten gemeinsam an der Anlage. Ihr Ziel: saubere Energie aus nahezu unbegrenzten Vorräten – ohne schädliche Emissionen oder langlebigen radioaktiven Abfall.
Max-Planck-Institut für
Plasmaphysik, Greifswald
Wendelsteinstraße 1
17491 Greifswald
www.ipp.mpg.de
WENDELSTEIN 7-X:
FUSIONSFORSCHUNG
FÜR DAS KRAFTWERK
VON MORGEN
GREIFSWALD
63
KATEGORIE WISSENSCHAFT
DER STOFF, AUS DEM DIE ZUKUNFT IST
FORSCHUNGS­
KOOPERATION
FUTURETEX
CHEMNITZ
Eine groß angelegte Forschungskooperation will die Wettbewerbsfähigkeit
der ostdeutschen Textilindustrie stärken
Sächsisches Textil­
forschungsinstitut e. V. (STFI)
Annaberger Straße 240
09125 Chemnitz
www.futuretex2020.de
64
In der Textilindustrie herrscht starke Konkurrenz – nicht zuletzt durch Anbieter aus Asien. Um die
ostdeutschen Unternehmen fit für die Zukunft zu machen, bündeln mehr als 170 Firmen, Forschungseinrichtungen und Verbände im Projekt futureTEX ihr Know-how. Gemeinsam entwickeln
sie neue Konzepte und Ideen: Wie gelingt der Wandel zur Fabrik 4.0? Wie lassen sich Stoffe nachhaltig herstellen? Und mit welchen Produkten können künftig Kunden gewonnen werden? Längst
hat die Textilindustrie dabei mehr zu bieten als Mode: von leichten Werkstoffen für Autokarosserien
bis hin zum intelligenten Pflaster, das Gesundheitsdaten an den Arzt sendet.
KATEGORIE WISSENSCHAFT
VON DER NATUR ABGESCHAUT
Neuartige Messinstrumente im Nanomaßstab helfen künftig dabei,
­Krankheiten und Umweltgifte zu erkennen
Miniatur-Messgeräte, die Blutdruck oder Temperatur anzeigen, ermöglichen ihrem Träger den täg­
lichen Gesundheitscheck – oder die medizinische Kontrolle aus der Ferne. Möglich wird die Technologie dank Sensoren im Nanomaßstab, die die gewünschten Werte liefern. Im Forschungsprojekt
iNAPO entwickeln Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen nach dem Vorbild der Natur eine
neue Generation besonders empfindlicher und damit leistungsstarker Nanosensoren. Diese sind
winzig klein – und helfen künftig kostengünstig und verlässlich dabei, Krankheiten zu diagnostizieren
oder giftige Stoffe in Lebensmitteln aufzuspüren.
Technische Universität
Darmstadt
Karolinenplatz 5
64289 Darmstadt
www.inapo.tu-darmstadt.de/
inapo/index.de.jsp
FORSCHUNGSPROJEKT
INAPO – NANOSENSOREN FÜR MEDIZIN- UND
­UMWELTTECHNOLOGIEN
DARMSTADT
65
KATEGORIE WISSENSCHAFT
GEMEINSAM ZUM GIPFEL DES ERFOLGS
TECHNOLOGIEVERBUND
„TECHNOLOGYMOUNTAINS“
VILLINGEN-SCHWENNINGEN
Ein Technologieverbund vernetzt Wirtschaft und Wissenschaft, um gemeinsam Innovationen voranzubringen TechnologyMountains e. V.
Romäusring 4
78050 Villingen-Schwenningen
www.technologymountains.de
66
Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, brauchen gute Ideen. Nur jede zweite mittelständische Firma leistet sich in Deutschland jedoch eine eigene Forschungsabteilung. Wie es im
Verbund gelingen kann, Entwicklungen voranzutreiben, zeigt „TechnologyMountains“: Der Verein
initiiert branchenübergreifende Kooperationen zwischen Industriepartnern aus Elektrotechnik, Maschinenbau, Medizintechnik und Automotive. Innovationsforen bringen die Unternehmen beispielsweise mit Wissenschaftsexperten an einen Tisch. Gemeinsam loten sie die Chancen neuer Technologietrends aus und entwickeln Konzepte für zukunftsweisende Produkte und Verfahren.
KATEGORIE WISSENSCHAFT
RAUM FÜR QUERDENKER UND
GRENZGÄNGER
Mit einer gemeinsamen Initiative fördern zwei Hochschulen fachübergreifende
Forschungs- und Bildungsprojekte Sie sind Nachbarn seit über 100 Jahren: die Universität der Künste und die Technische Universität
in Berlin. Dennoch blieben die Hochschulen fachlich lange auf Distanz. Dabei beweist die gemeinsame Initiative „Hybrid Plattform“, wie gut sich Kunst und Wissenschaft befruchten. 2011 gegründet,
fördert sie fachübergreifende Kooperation. Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte werden
initiiert, Forscher, Künstler und Unternehmen vernetzt. Ob ein neuer Faserverbundstoff oder eine
App, in die Menschen ihre Stimmung an einem bestimmten Ort eingeben können. So entstehen
durch Nachbarschaft neue Ideen und kreative Lösungen.
Universität der Künste Berlin,
Technische Universität Berlin
Einsteinufer 43 /
Straße des 17. Juni 135
10587 / 10623 Berlin
www.hybrid-plattform.org
HYBRID PLATTFORM –
PROJEKTLABOR
FÜR FORSCHUNGS­
KOOPERATIONEN
BERLIN
67
KATEGORIE
GEMEINSAM GRÜN
GESTALTEN
68
Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich
auf unterschiedlichen Ebenen gemeinsam mit anderen Menschen für die
Umwelt einzusetzen – und das ist
auch notwendig. Nur wenn Heraus­
forderungen wie der Klimawandel,
die ­Belastung durch den zunehmenden
Verkehr oder die nachhaltige Bodennutzung gemeinsam angegangen
­werden, lassen sich erfolgversprechende Lösungen entwickeln.
Wie können Partner aus der Wirtschaft
gemeinsam mit Kommunen an der
städtischen Infrastruktur arbeiten? Wo
arbeiten Energieversorger und Vertreter
gemeinsam erfolgreich an der Renaturierung von Grünflächen? Und der einzelne Bürger – wie trägt er im Zusammenspiel zur Gestaltung der Zukunft
bei? Die diesjährigen Preisträger zeigen
in kreativen Ansätzen, dass gemeinschaftliches Handeln gerade im Bereich
Umwelt zu vorbildlichen und richtungsweisenden Lösungen führt.
KATEGORIE UMWELT
• DYCLE – ökologisches
Windel-Upcycling
• NEMo Null Emission
Motzener Straße
• Smart Sand –
Hochwertiger Bausand
• CoolFarmTool space –
aus Flugasche
­Satellitentechnik
für nachhaltige
Berlin
Landwirtschaft
Potsdam
•Aqua-Solardorf –
Energieautarkes
Wohnen auf dem
Wasser
Kalkar
• Wasser 3.0 –
innovatives Verfahren
zur Wasserreinigung
Landau
•Unser Wasser für
heute und morgen
– Chemiefreie
Wasserbehandlung
Schkopau
• Tropenhaus
am Rennsteig –
nachhaltiger Anbau
tropischer Früchte
Tettau
•Falscher Hase –
Speisen aus
Insekten
Halle
•Jänschwalde –
Naturnahe Begrünung
von Tagebauflächen
Jänschwalde
• Nachhaltigkeitslotsen
für Schule, Familie
• EcoTrain –
und Jugendliche
Nachhaltiges
Ostritz
Antriebs- und
Energiemanagement
Chemnitz
Kleine Idee, große Wirkung – das
­haben sich Imker in ganz Deutschland
gedacht und zur Bekämpfung der
Varroa­milbe eine Bienensauna entwickelt. Um auf notwendige Alternativen
in der weltweiten Nahrungsversorgung
aufmerksam zu machen, entwickelt
ein Team aus Künstlern und Wissenschaftlern einen aus Mehlwürmern
­bestehenden Sonntagsbraten im
3-D-Druck (S. 71). Und die Bürgerwerke
(S. 72) etablieren ein deutschlandweites Netzwerk für Energiegenossenschaften, um die Versorgung mit regionalem Ökostrom flächendeckend zu
gewährleisten. Der Umwelt zuliebe.
•Bürgerwerke –
Genossenschaftsnetzwerk
für regionalen Ökostrom
Heidelberg
•Bienensauna –
Schädlingsbekämpfung
mit Wärme
München
69
KATEGORIE UMWELT
SCHWITZEN GEGEN SCHÄDLINGE
BIENENSAUNA –
SCHÄDLINGS­
BEKÄMPFUNG
MIT WÄRME
MÜNCHEN
Imker haben sich zusammengeschlossen, um ihre Bienen vor schädlichen
Milben zu retten – mit Wärme
Apisystems GmbH –
Bienensauna
Luisenstraße 71
80798 München
www.bienensauna.de
70
Die Varroamilbe ist Hauptverursacher des Bienensterbens. Bisher konnten die Parasiten nur mit
Gift oder Säure bekämpft werden – was nicht nur wenig erfolgreich ist, sondern auch den Bienen
schadet. Imker aus ganz Deutschland haben sich zu einer Bewegung zusammengeschlossen, um
gemeinsam eine neue Möglichkeit zur Bekämpfung der Milbe voranzutreiben: warme Luft. Mit der
voll automatisierten Bienensauna wird die Temperatur im Stock erhöht. Das tötet die schädlichen
Eindringlinge, aber nicht die rechtmäßigen Bewohner. Die mitgelieferte Software steuert das Gerät
selbsttätig und liefert Daten für einen weltweiten Citizen-Science-Feldversuch.
KATEGORIE UMWELT
INSEKTENFLEISCH ALS ECHTE ALTERNATIVE
Ein 3-D-Drucker bringt Insektenfleisch in Form – sodass es gut aussieht und
schmeckt
Sie mögen es dunkel, benötigen wenig Platz und kaum Wasser. Reich an Nährstoffen stellen Insekten
eine nachhaltige Alternative zum herkömmlichen Fleisch dar. Die Kampagne „Falscher Hase/Bug´s
Bunny“ des Hochschulnetzwerks der Burg Giebichenstein zeigt, wie das oft als abschreckend
­empfundene Erscheinungsbild der Tiere überwunden werden kann, indem das Insektenfleisch
­beispielsweise über den 3-D-Druck in eine ansprechende Form gebracht wird. Zu Veranstaltungen
und Ausstellungen bekommen Besucher die Möglichkeit, neu geformte Insektensnacks zu verkosten.
So sehen und schmecken sie, dass Insekten sich durchaus als Nahrungsmittel eignen.
Burg Giebichenstein
Kunsthochschule Halle
Neuwerk 7
06108 Halle
www.burg-halle.de
FALSCHER HASE –
SPEISEN AUS INSEKTEN
HALLE
71
KATEGORIE UMWELT
ENERGIEWENDE FÜR ALLE
BÜRGERWERKE –
GENOSSENSCHAFTS­
NETZWERK FÜR
REGIONALEN ÖKOSTROM
HEIDELBERG
Genossenschaften versorgen Regionen in ganz Deutschland mit Ökostrom
aus Bürgerhand
Bürgerwerke eG
Hans-Bunte-Straße 8 – 10
69123 Heidelberg
www.buergerwerke.de
72
Was einer nicht vermag, das schaffen viele. Dachten sich die Gründer der „Bürgerwerke“ – und
bauten ein deutschlandweites Netzwerk für Energiegenossenschaften und rund 10.000 engagierte
Menschen auf, die auf Ökostrom setzen. Dabei werden die „Bürgerwerke“ selbst zum Energie­
versorger: Sie liefern grünen Strom, der kleinere Genossenschaften dabei unterstützt, ihre Region
zuverlässig mit Energie aus Sonne, Wind und Wasser zu beliefern – damit die Wertschöpfung vor
Ort bleibt. Die Einnahmen fließen in weitere Gemeinschaftsprojekte, etwa neue Kraftwerke. Ziel ist,
dass sich Regionen nur mit lokalem Ökostrom aus Bürgerhand versorgen.
KATEGORIE UMWELT
AUF DER GRÜNEN SPUR
Gemeinsam mit lokalen Partnern aus der Wirtschaft und Wissenschaft
entwickelt die Bahn einen serienreifen Hybridantrieb für Schienenfahrzeuge
Auf etwa der Hälfte aller deutschen Bahnstrecken sind hauptsächlich laute und abgasintensive Dieselloks unterwegs. Die DB RegioNetz Verkehrs GmbH hat deshalb in Kooperation mit der TU Dresden,
der TU Chemnitz sowie dem Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme ein Kompetenzcluster durch Kombination von Betreiber- und Entwickler-Know-how gebildet und den „EcoTrain“
entwickelt. Dieser ist eine modular aufgebaute Plattform mit vollständig elektrifizierten Nebenverbrauchern, einer umweltfreundlichen CO2-Klimaanlage und einem hybriden Antriebssystem, die
­einen baureihenübergreifenden Einsatz der Technologie ermöglicht. Dank der Kombination aus
­Diesel- und Elektromotor ist der Zug leiser, energieeffizienter und stößt weniger CO2 aus.
DB RegioNetz Verkehrs GmbH
Emilienstraße 45
09131 Chemnitz
www.erzgebirgsbahn.de/
erzgebirgsbahn/view/index.
shtml
ECOTRAIN –
NACHHALTIGES
ANTRIEBS- UND
ENERGIEMANAGEMENT
CHEMNITZ
73
KATEGORIE UMWELT
WIE AUS WINDELN ERDE WIRD
DYCLE – ÖKOLOGISCHES
WINDEL-UPCYCLING
BERLIN
Aus einem Wegwerfartikel soll in Zukunft Humus für den Obstanbau entstehen
DYCLE – Diapers Cycle /
­Windelkreislauf
Donaustraße 114
12043 Berlin
www.dycle.org
74
Wegwerfwindeln sind praktisch, verursachen jedoch jede Menge Müll. Wie aus dem Abfall wertvoller Humus werden kann, testet das Start-up „DYCLE“ (Diaper Cycle, auf Deutsch: Windelkreislauf). Gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin, der Universität Tübingen, Windelherstellern, der Zeri-Stiftung sowie weiteren Partnern entwickelt das Unternehmen ein Kreislaufsystem, mit
dem kompostierbare Windeln in fruchtbare Schwarzerde verwandelt werden können. Bereits im
Sommer 2015 haben Berliner Familien das Projekt mit Erfolg in der Praxis getestet. Der gewonnene
Humus soll in Zukunft im Bioobstanbau zum Einsatz kommen, womit sich der Kreislauf schließt.
KATEGORIE UMWELT
KLIMASCHUTZ AUS DEM ALL
Eine Online-Plattform wertet künftig Satellitendaten aus, damit Landwirte
ihr Feld nachhaltiger bestellen können
Schlechte Klimabilanz für die Landwirtschaft: Knapp ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemis­
sionen geht auf ihr Konto. Mit dem Online-System CoolFarmTool können Landwirte kontrollieren,
wie viele klimaschädliche Gase sie produzieren. Gemeinsam mit nationalen und internationalen
Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem Agrarsektor optimiert das Helmholtz-Zentrum
Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ die Anwendung. Die Emissionen werden künftig
auch mithilfe von Satellitendaten ermittelt und mit modernen Farm-Managementsystemen vernetzt:
ein wertvolles Tool, das Landwirte nutzen können, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern,
etwa indem sie Überdüngung vermeiden.
Helmholtz-Zentrum Potsdam
Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
Telegrafenberg
14473 Potsdam
www.gfz-potsdam.de
COOLFARMTOOL SPACE –
SATELLITENTECHNIK
FÜR NACHHALTIGE
LANDWIRTSCHAFT
POTSDAM
75
KATEGORIE UMWELT
AUF KURS RICHTUNG KLIMASCHUTZ
NACHHALTIGKEITSLOTSEN
FÜR SCHULE, FAMILIE
UND JUGENDLICHE
OSTRITZ
Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien machen sich als Nachhaltigkeitslotsen für den Umweltschutz stark
Internationales
Begegnungszentrum
St. Marienthal (IBZ)
St. Marienthal 10
02899 Ostritz
www.ibz-marienthal.de
76
Warum ist Stromsparen wichtig? Was bedeutet Ressourcenschutz? Wie koche ich klimabewusst?
Fragen, mit denen sich die Nachhaltigkeitslotsen beschäftigen. Die jungen Umweltschützer kommen
aus sozial benachteiligten Familien, in denen Energiesparen oder nachhaltige Ernährung nur selten eine
Rolle spielen. Nach ihrer Lotsenausbildung im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal
(IBZ) stellen sie ihre Familie oder Schule auf den Umweltschutz-Prüfstand. Schlagen sie Verbesserungen vor, etwa für mehr Energieeffizienz, helfen die IBZ-Experten bei der Umsetzung der Projekte.
Eine Initiative, die für die Jugendlichen Anerkennung und Selbstbewusstsein schafft – und grünes
Denken in bildungsferne Schichten trägt.
KATEGORIE UMWELT
EIN HAUS AUF DEM SEE
Forscher haben erprobt, wie energiesparendes Wohnen auf dem Wasser
funktionieren kann
Wie sieht das Wohnen der Zukunft aus? In einer schwimmenden Forschungsstation haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) gemeinsam mit dem Kieswerk
Maas-Roeloffs und anderen Partnern getestet, wie ein Plusenergiehaus auf dem Wasser funktionieren
kann: Heizenergie wird per Wärmepumpe aus dem Baggersee gewonnen, Kollektoren erzeugen
aus Sonnenkraft Strom – und nutzen dabei sogar die Lichtreflexion der Wasseroberfläche. Eine Idee,
die nicht nur energieautarkes Wohnen möglich macht, sondern neues Bauland auf ehemaligen
Kiesabbauflächen erschließt. In Zukunft soll ein komplettes Aqua-Solardorf am Wasser entstehen.
Kieswerk Maas-Roeloffs GmbH
& Co. KG
Taubensterz 5
47546 Kalkar
AQUA-SOLARDORF –
ENERGIEAUTARKES
WOHNEN AUF DEM
WASSER
KALKAR
77
KATEGORIE UMWELT
BANANEN MADE IN BAYERN
TROPENHAUS
AM RENNSTEIG –
NACHHALTIGER ANBAU
TROPISCHER FRÜCHTE
TETTAU
Ein Projekt zeigt, wie mithilfe regionaler Partner der nachhaltige Anbau von
tropischen Früchten gelingen kann
Klein Eden Tropenhaus
am Rennsteig GmbH
Klein Eden 1
96355 Tettau
www.tropenhaus-­klein-eden.eu
78
Bevor Banane, Papaya und Co. in die Regale unserer Supermärkte gelangen, haben sie eine weite
Reise per Schiff oder Flugzeug hinter sich – auf Kosten der Umwelt. Wie sich tropische Früchte nach­
haltig produzieren lassen, beweist das Klein Eden Tropenhaus am Rennsteig. Die 3.500 Quadratmeter
große Gewächshausanlage wird mithilfe der Abwärme des benachbarten Glasindustriebetriebs umweltfreundlich geheizt. Das Tropenhaus dient als Best-Practice-Beispiel für andere energieintensive
Betriebe sowie als Forschungs- und Lernstation für Wissenschaft und Öffentlichkeit. Es wird gemeinsam von Landkreis, Gemeinden, Unternehmen und anderen Akteuren aus der Region unterstützt.
KATEGORIE UMWELT
WASSERGENUSS OHNE NACHGESCHMACK
Mittels hauchdünner Metall-Folien sorgt eine neue Technologie für bessere
Wasserqualität
Von Planschbecken bis hin zu Großkühltürmen: Wasser ist unverzichtbarer Bestandteil unseres
­Alltags. Doch die intensive Nutzung ist mit unerwünschten Nebenerscheinungen verbunden. So
entstehen etwa hygienisch bedenkliche Stoffe, die nur mit Chemikalien oder Strahlung bekämpft
werden können. Bis jetzt. Denn die Firma MOL Katalysatortechnik aus Sachsen-Anhalt hat gemeinsam
mit kommunalen und internationalen Partnern eine völlig neue Methode zur Wasserbehandlung
entwickelt. Mittels hauchdünner Mineral-Metall-Folien gelingt es, unerwünschte Stoffe in Stickstoff
umzuwandeln. Das erhöht die Wasserqualität und spart Kosten im Haushalt sowie in der Industrie.
MOL Katalysatortechnik GmbH
Leunastraße 6
06258 Schkopau
www.molkat.de
UNSER WASSER FÜR
HEUTE UND MORGEN –
CHEMIEFREIE
WASSERBEHANDLUNG
SCHKOPAU
79
KATEGORIE UMWELT
NEUES LEBEN IN ALTEN KOHLENGRUBEN
JÄNSCHWALDE –
NATURNAHE BEGRÜNUNG
VON TAGEBAUFLÄCHEN
JÄNSCHWALDE
Gemeinsam mit ortsansässigen Bauern begrünt ein Unternehmen ehemalige
Kohlegruben mit Pflanzen aus der Region
Nagola Re GmbH
Alte Bahnhofstraße 65
03197 Jänschwalde
www.nagolare.de
80
Blühende Wiesen statt brauner Kohle: In Jänschwalde verwandeln sich ehemalige Tagebauflächen
in blühende Biotope. Seit 2009 erweckt Betreiber Vattenfall eine Brachfläche in der Größe von fast
1.700 Fußballfeldern wieder zum Leben. In Kooperation mit dem Unternehmen Nagola Re und ortsansässigen Landwirten wurde ein innovatives Konzept entwickelt: Das Saatgut für die zu begrünenden
Flächen kommt nicht vom Großhändler. Es wird in den angrenzenden Wiesen gewonnen. Diese
werden gemäht und der Schnitt anschließend auf den Brachen verteilt. Binnen zwei Jahren entsteht so eine neue Heimat für Wildblumen und Insekten.
KATEGORIE UMWELT
KLARE VERHÄLTNISSE RUND UM DEN GLOBUS
Ein kostengünstiges Filterverfahren versorgt Menschen weltweit mit sauberem
Wasser
Obwohl Wasser für die Menschheit unverzichtbare Lebensgrundlage ist, gehen wir oft wenig schonend
damit um. Kläranlagen haben heutzutage viel zu tun – und auf die Entfernung von Schadstoffen aus
Pestiziden und Pharmazeutika sind sie gar nicht erst ausgelegt. Hier hilft das Verfahren Wasser 3.0,
das die Universität Koblenz-Landau mit dem Chemikalien-Großhändler abcr entwickelt hat. Mit anpassbaren anorganisch-organischen Hybridkieselgelen lassen sich Wirkstoffe und Abbauprodukte
von Medikamenten aus dem Wasser entfernen. Die Gele sind komplett recycelbar, völlig ungiftig und
überall anwendbar. So können sie auch in Entwicklungsländern unkompliziert zum Einsatz kommen.
Universität Koblenz-Landau
Fortstraße 7
76829 Landau
www.wasserdreinull.de
WASSER 3.0 – INNOVATIVES
VERFAHREN ZUR
WASSERREINIGUNG
LANDAU
81
KATEGORIE UMWELT
GEMEINSAM FÜR DIE UMWELT
NEMO NULL EMISSION
MOTZENER STRASSE
BERLIN
Über 60 Firmen schließen sich zusammen, um mit vereinten Kräften Energieeffizienz und Klimaschutz voranzutreiben
UnternehmensNetzwerk
Motzener Straße e. V.
Motzener Straße 34
12277 Berlin
www.motzener-strasse.de
82
Stromsparverordnung, Erneuerbare-Energien- oder Emissionsgesetz: Der Staat gibt die Richtung
vor, wenn es um Klimaschutz in der Wirtschaft geht. Dass Energieeffizienz auch anders gelingen
kann, beweist das UnternehmensNetzwerk Motzener Straße, in dem Firmen eines Industriegebiets
ihre Kräfte bündeln. Mit der Initiative „NEMo Null Emission Motzener Straße“ wollen die Partner
gemeinsam Energie sparen und Emissionen senken. Ob Solaranlage oder energetische Gebäude­
sanierung: Einzelmaßnahmen werden im Netzwerkaustausch zum Vorbild für andere. Ladestationen
für E-Fahrzeuge kommen allen zugute – nicht zuletzt dem Klima.
KATEGORIE UMWELT
AUF SAND GESETZT
Ein Start-up schützt die Umwelt doppelt, indem es ein Abfallprodukt in
hochwertiges Baumaterial umwandelt
Auch wenn Bilder von langen Stränden und hohen Dünen einen anderen Eindruck vermitteln, ist
Sand eine endliche Ressource. Der massive Abbau hat schwerwiegende Folgen – bis hin zur Erosion
ganzer Küsten. Zusammen mit strategischen Partnern aus der Industrie möchte das Start-up ZaaK
Technologies Flugasche, die bei der Verbrennung von Kohle entsteht, als Alternative etablieren.
Mithilfe eines patentierten Verfahrens wird diese so umgewandelt, dass sie natürlichen Sand in
Baumaterialien wie Beton, Mörtel oder Putz komplett ersetzen kann. Die recycelte Variante ist
­zudem leichter, langlebiger und bietet eine bessere Schall- und Wärmeisolierung.
ZaaK Technologies GmbH
EUREF Campus,
Torgauerstraße 12 – 15
10829 Berlin
www.zaaktechnologies.de
SMART SAND –
HOCHWERTIGER
BAUSAND AUS
FLUGASCHE
BERLIN
83
KATEGORIE
ZUSAMMEN
LERNEN
BILDET
84
NachbarschafftInnovation – und Bildung
schafft Zukunft: Dass die Begeisterung
für alle Formen des lebenslangen Lernens ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag ist, darin besteht Einigkeit. Die Anforderungen an Schulen, Universitäten
und private Bildungsinitiativen sind
bunter und vielfältiger geworden. Heute
ist es wichtiger denn je, dass Bildungs-
chancen sich nicht danach richten, wo
Schülerinnen und Schüler aufwachsen
oder welchen Bildungshintergrund die
Eltern haben. Für Städte oder Stadtteile
ist es eine Möglichkeit, sich als Bildungs­
standort zu positionieren und mit Angeboten junge Leute vor Ort zu halten
– und damit die Zukunft der eigenen
Nachbarschaft zu sichern.
KATEGORIE BILDUNG
• Digitaler Lern-Lebenslauf
„Personal Data Locker“
Kühlungsborn
• Bildungsinitiative Maritimes
Zentrum Elbinseln (MZE)
Hamburg
•PriMakom –
Lehrerfortbildung
im Netzwerk
Dortmund
• MIA – MädchenIngenieur-Akademie
Gifhorn
Hannover
• ChancenNutzer –
Unterstützung
beim Weg in die
Selbstständigkeit
Potsdam
•CORRECTIV –
Recherchezentrum für
gesellschaftliche Aufklärung
Essen
• Koblenz lernt – Ehrenamtliches
Engagement für Schulen
Koblenz
•Sprungbrett Zukunft –
Sport & Karriere
• witelo – Netzwerk
der wissenschaftlich-technischen
Lernorte in Jena
Jena
Frankfurt am Main
•Lernwerkstatt
HuT – Handwerk
und Technik für Flüchtlinge
Schwäbisch Gmünd
•DBT-Labor – Labor für digitale
Bildungs- & Trainingsmedien
St. Georgen im Schwarzwald
• Bildungsplattform
„The DO School“
• Quinoa –
spendenfinanzierte
Privatschule
• RespAct – Kinder engagieren
sich für ihren Stadtteil
• Digitale Nachbarschaft –
Ehrenamt­liche für mehr
Sicherheit im Internet
• ZukunftsHaus Wedding –
Begegnungsort für
einen ganzen Stadtteil
Berlin
Wie Schülerinnen und Schüler sich
konkret für ihre Nachbarschaft und für
Berufsziele begeistern lassen, die aus
den besonderen Gegebenheiten vor
Ort entstehen, zeigt die Bildungsinitiative Maritimes Zentrum Elbinseln der
Stadtteilschule Wilhelmsburg (S. 95):
Das von Partnern aus Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft gegründete Lernund Forschungszentrum begeistert
Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften und maritime Berufe vor
Ort. Auch die „Lernwerkstatt HuT –
Handwerk und Technik für Flüchtlinge“
(S. 91) zeigt, wie Bildung integrativ
­wirken kann: Unterstützt durch die
­Bevölkerung engagieren sich hier
­Senioren ehrenamtlich, um Flüchtlinge
zu inte­grieren und gleichzeitig gemeinnützige Vereine zu unterstützen. Flücht­
linge werden auf das Berufs­leben in
Deutschland vorbereitet und dem
Fachkräftemangel wird effektiv und
vor Ort begegnet. So wirkt Bildung
­integrativ und schafft Zukunftsperspektiven.
85
KATEGORIE BILDUNG
STARKE KINDER. STARKE DEMOKRATIE.
RESPACT – KINDER
­ENGAGIEREN SICH ­
FÜR IHREN STADTTEIL
BERLIN
Spielerisch stärkt ein Bildungsangebot Heranwachsende und ermutigt sie,
ihre Viertel mitzugestalten CamP Group
Glogauer Straße 21
10999 Berlin
www.camp-group.org
86
Überquellende Mülleimer, Hundehaufen, unfreundliche Nachbarn – es gibt Gründe, warum Kinder
sich in ihrem Kiez unwohl fühlen. Das Berliner Projekt RespAct unterstützt sie deshalb mit Boxen
und Rollenspiel, ihre Stärken zu erkennen und sich für die Mitgestaltung ihres Stadtteils einzusetzen.
Auf „Kiez-Gipfeln“ etwa diskutieren sie mit Verantwortlichen aus Politik und Gesellschaft über ihre
Ideen. Ob Straßenfest, Spenden für Obdachlose oder Plakate, die dazu aufrufen, Kot nicht auf dem
Spielplatz zu lassen – junge Menschen erfahren so, dass sie gemeinsam etwas bewirken können.
Für sich und für ihr Stadtviertel.
KATEGORIE BILDUNG
HARTE FAKTEN FÜR MEHR DURCHBLICK
Ein Recherchezentrum macht gesellschaftlich relevante Informationen für
jeden kostenlos zugänglich Die Digitalisierung verändert die Medienwelt. Wie die zeitgemäße Arbeit der Presse aussehen kann,
zeigt das erste deutsche Nonprofit-Recherchezentrum. Die Journalisten von correctiv.org tragen Informationen zu wichtigen Gesellschaftsthemen zusammen, beispielsweise Recherchen über die
Verbreitung multiresistenter Keime. Dabei bereiten sie die Fakten so auf, dass lokale Medien daraus
Beiträge über die Situation vor Ort stricken können. Das unabhängige Zentrum finanziert sich über
Spenden und Mitgliedsbeiträge und gibt alle Recherchen kostenlos an jeden Interessierten weiter
– für mehr gesellschaftliche Transparenz.
correctiv.org
Huyssenallee 11
45128 Essen
www.correctiv.org
CORRECTIV –
RECHERCHEZENTRUM
FÜR GESELLSCHAFTLICHE
AUFKLÄRUNG
ESSEN
87
KATEGORIE BILDUNG
MIT SCOUTS SICHER DURCHS NETZ
DIGITALE NACHBARSCHAFT – EHRENAMT­
LICHE FÜR MEHR
SICHERHEIT IM INTERNET
BERLIN
Ehrenamtliche Internettrainer schulen ihre Nachbarschaft für mehr Sicherheit
im Internet
Deutschland sicher
im Netz e. V.
Albrechtstraße 10 b
10117 Berlin
www.digitalenachbarschaft.de/
88
Ob Spielergebnisse, Bilder in sozialen Netzwerken, Terminabstimmungen oder Online-Shopping –
das Internet unterstützt nicht nur den privaten, sondern auch den ehrenamtlichen Alltag vieler
Menschen. Dabei stellen sich viele Fragen zu Sicherheit und Schutz vor Schadsoftware und Betrug
sowie zu Recht und Datenschutz. Die Initiative „Digitale Nachbarschaft“ schult online Ehrenamtliche kostenlos zu Scouts für mehr Netzsicherheit. Als Internettrainer geben diese dann ihr Wissen
vor Ort an Bürgerinnen und Bürger und Ehrenamtliche weiter. Beispielsweise informieren sie über
verschlüsselte Kommunikation oder Datenschutz. Innerhalb von drei Jahren sollen so mehr als eine
Million Menschen zu mehr Sicherheit im Netz befähigt werden.
KATEGORIE BILDUNG
TAUSCHE NACHHILFE GEGEN
BERUFSERFAHRUNG
Studierende unterrichten kostenlos sozial benachteiligte sowie aus ihrer
Heimat geflohene Kinder und sammeln dabei Berufserfahrungen
Die Idee hinter „Koblenz lernt“ ist einfach, aber genial. Studierende unterstützen sozial benachteiligte Schüler und Flüchtlingskinder kostenlos im Schulunterricht und nach der Schule in unterschiedlichen Projektformen. Im Gegenzug dazu erhalten sie Leistungspunkte für ihr Studium sowie
Rabatt in Geschäften. Unbezahlbar jedoch: die Praxiserfahrung. Und da die Förderung der Kinder
direkt im Unterricht ansetzt, nutzt der ehrenamtliche Einsatz der Studierenden auch den Schulen,
die so ein Stück weit ihren Lehrermangel ausgleichen können. Ein Konzept, das funktioniert, weil
alle an einem Strang ziehen: Verein, Schulen, Hochschulen, Unternehmen und die Stadt Koblenz.
Koblenz lernt e. V.
Universitätsstraße 1
56070 Koblenz
www.koblenz-lernt.org
KOBLENZ LERNT –
EHRENAMTLICHES
ENGAGEMENT
FÜR SCHULEN
KOBLENZ
89
KATEGORIE BILDUNG
DER GANZE KIEZ IN EINEM HAUS
ZUKUNFTSHAUS
WEDDING –
BEGEGNUNGSORT
FÜR EINEN GANZEN
STADTTEIL
BERLIN
Mit vielseitigen Angeboten wird ein Stift zum Begegnungsort für Nachbarn
aller Nationalitäten und Generationen
Paul Gerhardt Stift zu Berlin
Müllerstraße 56 – 58
13349 Berlin
www.paulgerhardtstift.de
90
Der eigene Stadtteil ist immer der beste. Berliner sind echte Kiezpatrioten. Viele suchen nach Möglichkeiten, sich für ihren Bezirk zu engagieren und mit Nachbarn in Kontakt zu kommen. Diese will
ihnen das Paul Gerhardt Stift bieten. Als „ZukunftsHaus Wedding“ wurde die 140 Jahre alte Einrichtung für die Nachbarschaft geöffnet und soll zum Labor für soziale Arbeit werden. Neben Wohnungen für Flüchtlingsfamilien und Pflegebedürftige bietet das Stift viel Platz für verschiedenste
­Beratungs- und Bildungsangebote: vom Familiencafé über Tanzkurse bis zur Kleiderkammer. Viele
lokale Partner machen mit – damit sich alle Weddinger willkommen fühlen.
KATEGORIE BILDUNG
WERKBANK STATT WARTEBANK
Rentner bringen Flüchtlingen handwerkliche Fähigkeiten bei und bereiten sie
auf das Berufsleben vor
Viele Geflüchtete, die in Deutschland ankommen, sind voller Tatendrang. Doch für die meisten heißt
es erst einmal warten. Um ihnen für diese Zeit eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten, haben Rentner
die „Lernwerkstatt Handwerk und Technik“ gegründet. Ohne Wartezeit und unabhängig von ihrem
Asylstatus können Flüchtlinge dort an drei Nachmittagen die Woche eine vorberufliche Ausbildung
absolvieren und handwerkliche Fähigkeiten erlernen, die beim Wiederaufbau ihres Heimatlandes wertvoll sein können. Ganz nebenbei sammeln sie beim gemeinsamen Arbeiten berufliche Erfahrungen
und Deutschkenntnisse. Materialien und Werkzeuge wurden von der Bevölkerung gespendet, die
gefertigten Produkte gehen an soziale Vereine.
PFIFF – Projektstelle für Integration und für Flüchtlinge,
Schwäbisch Gmünd
Bahnhofplatz 8
73525 Schwäbisch Gmünd
www.lernwerkstatt-hut-für-­
flüchtlinge.de
LERNWERKSTATT
HUT – HANDWERK
UND TECHNIK FÜR
FLÜCHTLINGE
SCHWÄBISCH GMÜND
91
KATEGORIE BILDUNG
NACH DER SCHULE
GEHT’S ERST RICHTIG LOS
QUINOA –
SPENDENFINANZIERTE
PRIVATSCHULE
BERLIN
Eine spendenfinanzierte Privatschule hilft Jugendlichen über den Abschluss
hinaus beim Start in die Karriere Quinoa – Bildung für
hervorragende
Lebensperspektiven gGmbH
Kühnemannstraße 26
13409 Berlin
www.quinoa-bildung.de
92
Im Berliner Stadtteil Wedding leben viele Jugendliche in Hartz-IV-Haushalten. Nur wenigen gelingt
es, den Armutskreislauf zu durchbrechen. Das wollen die Gründer der spendenfinanzierten Privatschule Quinoa ändern – und arbeiten dafür eng mit lokalen Einrichtungen, Initiativen und Unternehmen
zusammen. Schulgeld bezahlt nur, wer kann. Spätestens vier Jahre nach Abschluss der zehnten
Klasse soll jeder Schüler erfolgreich eine Ausbildung beendet oder eine Hochschulzugangsberechtigung erworben haben. Daher begleiten Mentoren die Jugendlichen auch über die Schulzeit hinaus
– und sorgen so dafür, dass sie ihr Ziel im Auge behalten.
KATEGORIE BILDUNG
WISSEN IST GOLD
Eine Entwickler-Community ermöglicht es, persönliche Lern-Lebensläufe
zu erstellen und weiterzugeben
Wer heute beruflich erfolgreich sein will, muss dokumentieren, dass er stets auf dem neuesten
Wissensstand ist. Mithilfe der Open-Source-Software „Personal Data Locker“ lassen sich digitale
Lerndaten speichern – von der bestandenen Online-Weiterbildung bis zum Multiple-Choice-Test.
Das von einer großen Programmierer-Community entwickelte Programm erfasst zudem, wie der
­eigene Lernprozess abläuft, etwa die Recherche oder die Zahl der gemachten Fehler. Informationen, die beispielsweise dazu dienen können, E-Learning-Programme zu optimieren. Der Nutzer
bleibt jedoch stets selbst Herr über seine Daten und entscheidet selbst, an wen er sie weitergibt.
Sicher-im-Inter.net eG
Strandstraße 17 a
18225 Kühlungsborn
www.sicher-im-inter.net
DIGITALER LERNLEBENSLAUF
„PERSONAL DATA
LOCKER“
KÜHLUNGSBORN
93
KATEGORIE BILDUNG
SELBST GEGRÜNDET IST HALB GEWONNEN
CHANCENNUTZER –
UNTERSTÜTZUNG
BEIM WEG IN DIE
SELBSTSTÄNDIGKEIT
POTSDAM
Ein Bildungsprogramm unterstützt und vernetzt junge Migranten, die sich
selbstständig machen wollen
Social Impact gGmbH
Schiffbauergasse 7
14467 Potsdam
www.socialimpact.eu
94
Für junge Menschen ist die Gründung eines eigenen Unternehmens oft nur ein weit entfernter Traum.
Dabei bietet sie einen erfolgversprechenden Weg aus der Arbeitslosigkeit – sofern die Gründer professionelle Unterstützung und ein gutes Netzwerk haben. Beides will das Programm ChancenNutzer
jungen Menschen mit Migrationshintergrund bieten. Experten sowie freiwillige Mentoren aus
Unternehmen helfen bei der beruflichen Orientierung, der Ideenfindung sowie der Ausarbeitung
­eines Geschäftsmodells. Bei der Arbeit in gemeinsamen Büroräumen können sich die jungen Gründer
gegenseitig helfen oder Kooperationen eingehen.
KATEGORIE BILDUNG
MEER VERSTEHEN
Mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft bringt eine Schule
Kindern und Jugendlichen das System Erde näher
„Welche Tiere leben im Meer? Was sind Asphaltvulkane? Warum ist das Ökosystem Ozean
­bedroht?“ Im Maritimen Zentrum Elbinseln der Stadtteilschule Wilhelmsburg wird Meereskunde
­erlebbar. ­Naturwissenschaften sind alles andere als langweilig, wenn es mit dem Forschungsschiff
raus aufs Meer geht oder Helgoland erkundet wird. Die „Denk- und Handelswerft“ entstand gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-lnstitut Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung, dem
Inter­nationalen Maritimen Museum Hamburg, der IBA Hamburg GmbH und dem Verband Schiffbau Meerestechnik. Eine Initiative, die Lust aufs Forschen macht – und auf maritime Berufe.
Stadtteilschule Wilhelmsburg
Rotenhäuser Straße 67
21107 Hamburg
www.maritimes-zentrum-­
elbinseln.de
BILDUNGSINITIATIVE
MARITIMES ZENTRUM
ELBINSELN (MZE)
HAMBURG
95
KATEGORIE BILDUNG
FIT FÜR DEN ABSPRUNG
SPRUNGBRETT ZUKUNFT –
SPORT & KARRIERE
FRANKFURT AM MAIN
Eine Initiative unterstützt deutsche Topathleten, sich eine berufliche Karriere
nach der aktiven Zeit aufzubauen
Stiftung Deutsche Sporthilfe
Otto-Fleck-Schneise 8
60528 Frankfurt am Main
www.sporthilfe.de
96
Leistungssport kostet Zeit und Energie – als Grund für Lücken im Lebenslauf wird er aber selten
­anerkannt. Dabei fördert der Sport Qualitäten, die in der Wirtschaft gern gesehen sind: Disziplin,
Ehrgeiz, Teamfähigkeit. Die Initiative „Sprungbrett Zukunft“ der Deutschen Sporthilfe will mit
­Unternehmen an ihrer Seite zum Umdenken anregen und Athleten den Berufseinstieg erleichtern
– durch ein Mentorenprogramm, Bewerbungen mittels Kennwort und Kurzpraktika, die sich mit
dem Training vereinbaren lassen. Das unterstützt die Sportler, die so auf ihre berufliche Zukunft
ebenso hinarbeiten können wie auf die nächste Medaille, und den Erhalt des Spitzensports.
KATEGORIE BILDUNG
TECHNIK? AUCH WAS FÜR MÄDCHEN!
Eine Stiftung lässt Schülerinnen ein eigenes Gewächshaus bauen und bringt
ihnen so Ingenieursberufe näher
Wie plane ich ein Haus aus Glas? Was ist bei der Konstruktion zu beachten, was bei der Umsetzung?
Fragen über Fragen, denen sich die Schülerinnen stellen müssen, bevor sie an der Mädchen-­
Ingenieur-Akademie Gifhorn (MIA) ihr Projekt umsetzen dürfen: Auf ihrem Schulhof bauen sie ihr
eigenes Gewächshaus. Zur Seite stehen den Jungingenieurinnen die Stiftung NiedersachenMetall
sowie Experten aus Unternehmen und weiterführenden Bildungseinrichtungen. Bei der Bauplanung
oder Stahlbaufertigung erhalten die Mädchen ganz nebenbei Einblicke in technische Berufsbilder
und Studiengänge. Seminare ergänzen das Angebot für die weiblichen Fachkräfte von morgen.
Stiftung NiedersachsenMetall
Schiffgraben 36
30175 Hannover
www.stiftungniedersachsenmetall.de
IA – MÄDCHENM
INGENIEUR-AKADEMIE
GIFHORN
HANNOVER
97
KATEGORIE BILDUNG
STARTHILFE FÜR MATHE-ASSE
PRIMAKOM –
LEHRERFORTBILDUNG
IM NETZWERK
DORTMUND
In einem Open-Science-Projekt arbeiten Lehrer und Wissenschaftler
­gemeinsam an modernen Unterrichtsformen
Technische Universität
Dortmund
August-Schmidt-Straße 4
44227 Dortmund
www.tu-dortmund.de
98
Damit Deutschland in puncto Technologie die Nase vorn hat, braucht es Nachwuchs, der sicher
mit Zahlen umgeht. Wie Lehrer ihre Schüler bereits früh für Mathematik begeistern können, wollen
ihnen Forscher der Technischen Universität Dortmund zeigen. Das Open-Science-Projekt „PriMakom“
(Primarstufe Mathe kompakt) bietet Weiterbildungskurse und moderne Materialien wie animierte
Erklärvideos. Ziel ist es, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse besser in den Unterricht einzubauen.
Über eine Online-Plattform können sich Lehrer untereinander vernetzen und gemeinsam an neuen
Wegen arbeiten, ihre Schüler zu Zahlenjongleuren auszubilden.
KATEGORIE BILDUNG
RÜCKENWIND FÜR WELTVERBESSERER
Eine globale Bildungsplattform vernetzt junge Sozialunternehmer und unterstützt sie bei der Umsetzung ihrer Ideen
Die Welt verbessern, gern. Aber wie? Hier setzt die Berliner Bildungsplattform „The DO School“ an.
Sie unterstützt junge Sozialunternehmer aus aller Welt, ihre Ideen zu realisieren – etwa, indem sie
das methodische Rüstzeug vermittelt, um innovative Antworten auf Zukunftsfragen zu finden. Ob
Wiederaufbauarbeit in Nachkriegsgebieten oder ein umweltfreundlicher Kaffee-to-go-Becher: Komplexe Probleme lassen sich oft nur gemeinsam lösen. Deshalb vernetzt die Plattform junge Talente
mit Leistungsträgern. Mit Unternehmen oder Regierungsorganisationen hat sie starke Partner ins
Boot geholt. So werden Ideen Wirklichkeit. Und die Welt ein bisschen besser.
The DO School
Novalisstraße 12
10115 Berlin
www.thedoschool.org
BILDUNGSPLATTFORM
„THE DO SCHOOL“
BERLIN
99
KATEGORIE BILDUNG
EXPERIMENTIEREN IN DER ERWEITERTEN
REALITÄT
DBT-LABOR – LABOR
FÜR DIGITALE BILDUNGS& TRAININGSMEDIEN
ST. GEORGEN IM
SCHWARZWALD
Das Labor ermöglicht Schulen und Hochschulen, Mixed-Reality-Trainings­
umgebungen zu testen
Virtual Dimension Center
TZ St. Georgen w. V.
Leopoldstraße 1
78112 St. Georgen
im Schwarzwald
www.vdc-tz-stgeorgen.de
100
Die Digitalisierung verändert die Bildungsarbeit in einem Tempo, bei dem Schulen und Hochschulen
sowie berufliche Ausbildungseinrichtungen schwer mithalten können. Das DBT-Labor des Virtual
Dimension Center TZ St. Georgen bietet deshalb Lehrenden und Lernenden die Möglichkeit, die
­digitalen Lernwelten kennenzulernen und zu erproben. Der Clou: Durch Kooperation mit Soft- und
Hardwareherstellern stehen stets die neuesten interaktiven Technologien bereit. Nutzer können beispielsweise Touchscreens, Whiteboards, Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Brillen oder den
Cyber-Classroom mit 70 Lernmodulen testen. Workshops fördern zudem den Wissenstransfer sowie
den Austausch zwischen Entwicklern und Nutzern.
KATEGORIE BILDUNG
WENN DAS LABOR ZUM
KLASSENZIMMER WIRD
Für mehr Lust auf Technik verknüpft eine Initiative die Angebote außer­
schulischer Lernorte
Von A wie Astronomie bis Z wie Zeiss: Wer in Jena mehr erfahren will über Naturwissenschaften
und Technik, kann seine Neugier in einem der vielen Partnerprojekte von Schulen, lokalen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen stillen. witelo hilft Lehrern, Schülern und Eltern dabei, das
rich­tige Angebot zu finden: Das Netzwerk bündelt alle Möglichkeiten des außerschulischen Lernens
im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich. Zudem vermittelt die Initiative den Schulen
Kooperationspartner und Experten für Praxis- und Projekttage oder Workshops. So werden Nachwuchsforscher fit für den digitalen Wandel – und für den Arbeitsmarkt von morgen.
witelo e. V.
Löbstedter Straße 67
07749 Jena
www.witelo.de
WITELO – NETZWERK
DER WISSENSCHAFTLICH-TECHNISCHEN
LERNORTE IN JENA
JENA
101
KATEGORIE
MITEINANDER
STATT
NEBENEINANDER
102
In diesem Jahr – wenig überraschend
– die Kategorie mit den meisten „Ausgezeichneten Orten“: Gesellschaft.
­Insbesondere das Thema Flüchtlinge,
das die täglichen Debatten der letzten
Zeit prägte, wird von den diesjährigen
Preisträgern repräsentiert. Aber auch
Fragen, wie wir generell zusammen­
leben wollen oder wie wir mit Krankheit,
körperlichen Einschränkungen oder Alter
umgehen, wird von den Preisträgerprojekten ausgezeichnet beantwortet.
Herausforderungen wie Demografischer
Wandel, Globalisierung oder Digitalisierung betreffen jeden von uns. Und jeder
Einzelne kann dazu beitragen, diesen
Fragestellungen mit innovativen
­Lösungen zu begegnen.
Insgesamt 28 Preisträger zeigen in der
Kategorie Gesellschaft, wie vielfältig,
unkompliziert und nachhaltig auf die
Herausforderungen reagiert werden
kann. Immer hilfreich: Der Blick für die
eigene Umgebung, in der es zahlreiche
Möglichkeiten gibt, sich zu engagieren.
Das Jahresthema „Nachbarschafft­
Innovation“ findet vor allem auch
­jenseits des Jägerzauns statt.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
•Moin Refugee ­App –
Digitaler Wegweiser
für Geflüchtete
Kiel
•RAA-Regionalzentrum
für demokratische Kultur Westmecklenburg
Ludwigslust
•Farid’s QualiFighting –
Lernen durch
Boxsport
•Flüchtlinge
kochen für
Obdachlose
Münster
•Startup Teens –
Online-Plattform
für Nachwuchsunternehmer
•Kleine Herzen –
Krisennetzwerk für
schwerstkranke Kinder
und ihre Familien
Bremen
Sehnde
Hamm
•Interkom –
Interkommunales
Krisenmanagement
Dortmund
•Essen packt an!
Bürgernetzwerk für
gesellschaftliches
Engagement
•Welcome Integration
Network (WIN) Service
Center – Bündnis für
Beschäftigung
•Weltreise durch
­Wohnzimmer –
Projekt zur ­Völker­verständigung
Rheda-Wiedenbrück
Potsdam
•Initiative „Neue
Nachbarn Arnsberg“
•thüringen-hilft.de –
Plattform für
Unterstützer und
Hilfesuchende
Arnsberg
Essen
Erfurt
•DorfSchmiede Freienseen
– Multifunktionales
­Mehrgenerationenhaus
Laubach Freienseen
•MobilTrain –
Trainingsprogramm
für ältere
Verkehrsteilnehmer
Veitshöchheim
•Wissenswerkstatt
Saarbrücken:
Technik erleben –
Technik begreifen
Saarbrücken
•Auch du kannst das –
Onlinekurs für
ehrenamtliche
Deutschlehrer
•3DPro –
hochwertige
Prothesen für
die Dritte Welt
•Europäische
Doppelstadt
Frankfurt (Oder)Słubice
Frankfurt (Oder)
•Proboneo – Netzwerk
für soziale Projekte
•Nebenan.de –
Online-­Netzwerk
für Nachbarschaften
•Start with a Friend –
Freundschaftliche
Flüchtlingshilfe
•DoMeAFavour –
Online-Netzwerk für
Nachbarschaftshilfe
•Beratungsstelle
Hessen „Religiöse
Toleranz statt
Extremismus“
•Über den Tellerrand –
Soziales Netzwerk
für ­Geflüchtete und
Beheimatete
•Migration Hub –
Coworking-Space
für Flüchtlingshelfer
Es geht nicht nur um die Nachbarschaft
im herkömmlichen Sinne, das Leben
Tür an Tür: Auch grenzüberschreitende
Kooperationen zählen dazu, wie das
Projekt „Europäische Doppelstadt
Frankfurt (Oder)-Słubice“ (S. 124) anschaulich darstellt. Ein bundesweites
Expertennetzwerk unterstützt mit
dem „Oskar-Sorgentelefon“ (S. 105) die
Familien von sterbenskranken Kindern
und Wissenschaftler engagieren sich
gemeinsam mit Flüchtlingshelfern im
Projekt „3DPro – hochwertige Prothesen für die Dritte Welt“ (S. 113) für die
Bereitstellung von Prothesen in Entwicklungsländern. Auch das ist gelebte
Nachbarschaft über Grenzen hinweg.
Berlin
Nürnberg
Walldorf
•Oskar-Sorgentelefon –
Hilfe für schwerstkranke
Kinder und ihre Familien
•buntkicktgut – interkulturelle
Straßenfußball-Ligen
•Dein Nachbar – digitales
Netzwerk für die
Generation 65 plus
München
Lenzkirch
103
KATEGORIE GESELLSCHAFT
MIT SPORT ZUM CHAMPION WERDEN
FARID’S QUALIFIGHTING –
LERNEN DURCH
BOXSPORT
MÜNSTER
Über den Spaß am Boxen hilft ein soziales Projekt Heranwachsenden, ihre
schulischen Leistungen zu verbessern
Boxzentrum Münster e. V.
Schifffahrter Damm 315
48157 Münster
www.boxzentrum-­muenster.de
104
„Wer nicht lernt, darf auch nicht boxen“, das ist die Devise von „Farid’s QualiFighting“ in Münster.
Kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten erhalten hier Nachhilfe. Und sie lernen Boxen
– aber nur, wenn sie ihre Hausaufgaben machen. Die Verknüpfung von Lernförderung und Sport
verbessert die schulischen Leistungen der Heranwachsenden, stärkt sie in ihrer persönlichen Entwicklung und beugt Aggression und Gewalt vor. Schlüssel für den Erfolg ist die enge Kooperation
mit Eltern, Lehrern, Polizei und Stadt. Die zahlt sich doppelt aus: Dank des Projekts gilt der Standort
Münster als Bundesleistungszentrum für den Boxsport.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
EINE NUMMER FÜR TROST UND RAT
Ein bundesweites Sorgentelefon ist rund um die Uhr für schwerstkranke
Kinder und deren Angehörige da, auch in der Trauer
Wenn ein Kind so schwer erkrankt, dass es sterben muss, gerät das Leben aus den Fugen. Ohnmacht, Trauer und Verzweiflung bestimmen den Alltag, den die kleinen Patienten und ihre Familien
ohne Hilfe kaum bewältigen können. Experten des kostenlosen Oskar-Sorgentelefons haben Tag
und Nacht ein offenes Ohr für ihre Fragen und Nöte. Die Mitarbeiter der bundesweiten Hotline sind
speziell geschult, um umfassend informieren und weiterhelfen zu können, aber auch um professionell Trost zu spenden. Eine zentrale Datenbank vernetzt zudem Hilfsorganisationen und vermittelt
trauernden Familien Unterstützung. Damit das Leben weitergehen kann. Irgendwann.
Bundesverband
Kinderhospiz e. V.
Schloss-Urach-Straße 4
79853 Lenzkirch
www.bundesverbandkinderhospiz.de
OSKAR-SORGENTELEFON –
HILFE FÜR SCHWERST­
KRANKE KINDER UND
IHRE FAMILIEN
LENZKIRCH
105
KATEGORIE GESELLSCHAFT
ZEIGT UNS EUER STADION
BUNTKICKTGUT –
INTERKULTURELLE
STRAßENFUßBALL-­
LIGEN
MÜNCHEN
In selbst organisierten Ligen machen junge Straßenfußballer unterschiedlicher
Herkunft gemeinsam das Spiel
buntkicktgut –
IG-InitiativGruppe e. V.
Ganghoferstraße 41
80339 München
www.buntkicktgut.de
106
Respekt, Toleranz, Fairness: Was im „richtigen“ Leben zählt, gilt auch auf dem Sportplatz. Bei den
Straßenfußball-Ligen von buntkicktgut lernen Kinder und Jugendliche schnell, dass für jeden – unabhängig von seiner Herkunft – dieselben Regeln gelten. Die Nachwuchskicker organisieren die Liga-­
Spiele weitgehend selbst, laden die anderen Mannschaften in ihr Viertel ein, kicken gegeneinander
und übernehmen Verantwortung. Wer will, kann sich zum Referee ausbilden lassen – und ist damit
Mitglied im Liga-Rat – oder in der buntkicker-Redaktion mitarbeiten. So wächst nicht nur das Selbst­
bewusstsein des Einzelnen, sondern auch der Zusammenhalt in der Gruppe – für ein interkulturelles
Miteinander mit hohem Spaß- und Identifikationsfaktor.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
HELFEN HEIßT VORSORGEN
Im digitalen Nachbarschaftsnetzwerk stehen sich ältere Menschen
gegen­seitig bei, um ihren Alltag zu meistern
Einkaufen, Arztbesuch, Reparaturen im Haushalt: Vieles lässt sich im Alter nicht mehr allein be­
wältigen. Gut, wenn es jemanden gibt, der dann zur Stelle ist. Im digitalen Nachbarschaftsnetzwerk
findet sich schnell ein Ehrenamtlicher der Generation 65 plus, der in der Nähe wohnt und unterstützt.
Vor dem Einsatz schulen Pflegefachkräfte die Ehrenamtler. Besonders ist der genossenschaftliche
Ansatz des gemeinnützigen Vereins: Freiwillige mit geringem Einkommen können Versorgungspunkte für das eigene Pflegealter sammeln. So entsteht ein verlässliches Netzwerk, das Älteren
kostengünstig und verbindlich ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.
Dein Nachbar e. V.
Agnes-Bernauer-Straße 90
80687 München
www.deinnachbar.de
DEIN NACHBAR –
DIGITALES NETZWERK
FÜR DIE GENERATION
65 PLUS
MÜNCHEN
107
KATEGORIE GESELLSCHAFT
HILFE GEHT DURCH DEN MAGEN
FLÜCHTLINGE KOCHEN
FÜR OBDACHLOSE
BREMEN
Gemeinsam mit Ehrenamtlichen und Unternehmen kochen Flüchtlinge
nach eigenen Rezepten für Obdachlose
Die Bremer Suppenengel e. V.
Kirchweg 55
28201 Bremen
www.suppenengel.de
108
Kochen verbindet. Denn beim gemeinsamen Kartoffelschälen kommen Menschen ganz natürlich
ins Gespräch. Dies nutzt der Verein „Bremer Suppenengel“ und versammelt Flüchtlinge, Ehrenamtliche und Mitarbeiter regionaler Unternehmen um einen Herd. Die Firmen schicken nicht nur Arbeitskräfte, sondern sponsern auch die Zutaten. Die bunt gemischten Teams treffen sich in Übergangswohnheimen und kochen zusammen nach Rezepten aus den Herkunftsländern der Geflüchteten.
Anschließend werden die Speisen an Obdachlose verteilt. Das macht nicht nur satt, sondern beugt
auch Vorurteilen und sozialen Konflikten vor.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
DAS NETZWERK, DAS MIT HELFEN
VERBINDET
Mit einer App können Menschen sich schnell und unkompliziert Hilfe in
der Nähe organisieren
Das Sofa ist zu schwer, um es allein zu tragen? Im Keller liegen noch so viele leere Marmeladen­
gläser – aber was damit machen? „DoMeAFavour“ ist die App für solche Fragen und ermöglicht es,
sich in der Nachbarschaft und darüber hinaus zu organisieren, um sich zu helfen. Und das unkompliziert und kostenlos. Die App bringt Menschen zusammen, die Hilfe suchen oder anbieten. Statt
beim Nachbarn zu klingeln, posten die Nutzer ihr Anliegen und finden so einen hilfsbereiten Nachbarn. Das erzeugt Gemeinschaftsgefühl und motiviert außerdem dazu, jemand anderem einen
­Gefallen zu tun. Denn: Helfen verbindet!
DoMeAFavour
Neue Schönhauser Straße 20
10178 Berlin
https://domeafavour.mobi
DOMEAFAVOUR –
ONLINE-NETZWERK
FÜR NACHBARSCHAFTSHILFE
BERLIN
109
KATEGORIE GESELLSCHAFT
ALLES UNTER EINEM FACHWERKDACH
DORFSCHMIEDE
FREIENSEEN –
MULTIFUNKTIONALES
MEHRGENERATIONENHAUS
LAUBACH FREIENSEEN
Dorfbewohner bauen gemeinsam ein vielseitiges Mehrgenerationenhaus,
um ihren Ort neu zu beleben
DorfSchmiede Freienseen
Alsfelderstraße 18 – 20
35321 Laubach Freienseen
www.dorfschmiede-­­
freienseen.de
110
Der demografische Wandel stellt ländliche Gemeinden vor viele Herausforderungen, von Leerstand
bis zu fehlenden Einkaufsmöglichkeiten. Das haben auch die Bürger von Laubach Freienseen erkannt
– und das Problem einfach selbst in die Hand genommen. Die ehemalige Dorfschmiede bauen sie
ehrenamtlich in ein multifunktionales Mehrgenerationenhaus um: mit Pflegeeinrichtungen, betreuten
Wohneinheiten, einem Café und einem Dorfladen. Der gemeinsame Förderverein organisiert auch
Feste und arbeitet eng mit der örtlichen Schule sowie dem Kindergarten zusammen. So wird die
Schmiede zum Treffpunkt für Dorfbewohner aller Altersgruppen.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
EIN SCHLIMMER STURM MIT GUTEN FOLGEN
Aus einer Notsituation entstand ein Netzwerk aus Bürgern, die sich für sozial
Schwache ihrer Stadt engagieren
Im Sommer 2014 fegte das Unwetter „Ela“ über Essen hinweg und sorgte für viele Schäden. Um
Kitas, Schulen und Seniorenheime von umgestürzten Bäumen zu befreien, schlossen sich engagierte Bürger spontan zusammen. So entstand damals das Netzwerk „Essen packt an“ – das heute
noch aktiv ist. Die mehr als 2.000 Mitglieder engagieren sich regelmäßig für obdachlose, alkoholabhängige und sozial schwache Menschen in ihrer Stadt. Gemeinsam organisieren sie zum Beispiel
tägliche Touren, bei denen sie Wohnungslose mit Suppen, warmer Kleidung und medizinischer Betreuung versorgen.
Essen packt an!
I. Weberstraße 15
45127 Essen
www.facebook.com/
Essenpacktan
ESSEN PACKT AN!
BÜRGERNETZWERK FÜR
GESELLSCHAFTLICHES
ENGAGEMENT
ESSEN
111
KATEGORIE GESELLSCHAFT
GEMEINSAM EFFEKTIV HELFEN
INTERKOM –
INTERKOMMUNALES
KRISENMANAGEMENT
DORTMUND
Feuerwehren erarbeiten gemeinsam ein Konzept, um die benötigten Ressourcen im Katastrophenfall effizienter einsetzen zu können
Feuerwehr der Stadt Dortmund
Max-von-der-Grün-Platz 5
44137 Dortmund
www.dortmund.de/de/
leben_in_dortmund/sicherheit_
und_recht/feuerwehr/
forschung_fw/index.html
112
Ob Pandemie oder Stromausfall – Katastrophen halten sich an keine Stadtgrenzen. Gerade in Ballungsgebieten ist eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Kommunen und
ihren Hilfskräften das A und O, um Ressourcen zu bündeln und den Menschen zu helfen. So hat
sich die Dortmunder Feuerwehr im Projekt „Interkom“ mit benachbarten Feuerwehren und anderen
Partnern zusammengeschlossen: Ziel ist, mithilfe eines Krisenmanagementkonzepts die Zusammenarbeit der Einsatzstäbe in der Metropolregion Ruhr zu stärken. Herzstück ist eine IT-Plattform,
über die sich die Organisationen vernetzen und Informationen austauschen können.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
SITZT WIE GEDRUCKT
Neue 3-D-Drucktechnik formt passgenaue Prothesen, die sich Menschen in
der Dritten Welt leisten können
Jedes Jahr verlieren Tausende Menschen in Entwicklungsländern ihre Gliedmaßen im Krieg oder
durch Minen. Selbst einfachste Prothesen könnten helfen, ihr Leid zu lindern – und sind für die meisten unerschwinglich. Im Projekt „3DPro“ erarbeiten Wissenschaftler gemeinsam mit einer Bürgerinitiative für Geflüchtete eine Lösung, um medizinisch und kosmetisch hochwertige Bein- und Armprothesen kostengünstig herzustellen. Möglich wird das durch neue 3-D-Druck- und Scanverfahren, die
die Prothesen individuell anpassen. Das Besondere: Die Hilfsgliedmaßen bestehen aus recyceltem
Kunststoff und können auch von Laien hergestellt werden – überall auf der Welt, für wenig Geld.
Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl
für Wirtschaftsinformatik
Lange Gasse 20
90403 Nürnberg
www.wi2.uni-erlangen.de
3DPRO – HOCHWERTIGE
PROTHESEN FÜR DIE
DRITTE WELT
NÜRNBERG
113
KATEGORIE GESELLSCHAFT
COMMUNITY IM VIERTEL
NEBENAN.DE –
ONLINE-­NETZWERK
FÜR NACHBARSCHAFTEN
BERLIN
Über eine Internet-Plattform finden Nachbarn zusammen, um etwas zu
unternehmen oder sich gegenseitig zu helfen
Good Hood GmbH
Hermann-BlankensteinStraße 20
10249 Berlin
www.nebenan.de
114
In Großstädten dominiert oft Anonymität. Wer nebenan wohnt, wissen nur die wenigsten.
„Nebenan.de“ bietet indes eine Alternative: Kennenlernen, teilen, helfen – all das, was früher
in Nachbarschaften selbstverständlich war, will die kostenlose Online-Plattform wiederbeleben –
vor allem auch offline. Dafür bringt sie Nachbarn aus dem Haus, der Straße oder dem Viertel zu­
sammen. Namen und Adressen der Nutzer werden vorher überprüft, damit keine Außenstehenden
oder Suchmaschinen mitlesen. Das schafft Vertraulichkeit. So wird „Nebenan.de“ zur Keimzelle
für E
­ ngagement, das Gemeinschaft statt Einsamkeit wachsen lässt.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
JOB-LOTSEN FÜR NEUBÜRGER
Bündnispartner gründen ein Service-Center, das Unternehmen bei der
Integration von Geflüchteten unterstützt
Wie kann es gelingen, Geflüchteten Berufsperspektiven in der neuen Heimat aufzuzeigen? Nur mit
vereinten Kräften, sind sich die Partner des „Welcome Integration Network“ (WIN) einig. Initiator ist
die Industrie- und Handelskammer Potsdam, dabei sind unter anderem die Landeshauptstadt Potsdam, die Agentur für Arbeit, die Handwerkskammer Potsdam, die Universität Potsdam sowie verschiedene lokale Bildungsträger. Wichtigstes Projekt des Bündnisses: ein Service-Center, das als
­Anlauf- und Schnittstelle sowie Informationsbörse Unternehmen, Hilfseinrichtungen und Geflüchtete
vernetzt. So finden Neuzuwanderer Ausbildungsstellen oder Jobs und Betriebe geeignete Bewerber
für Jobs oder Weiterbildungen. Industrie- und Handelskammer
Potsdam
Breite Straße 2 a – c
14467 Potsdam
www.ihk-potsdam.de
WELCOME INTEGRATION
NETWORK (WIN) ­SERVICE
CENTER – BÜNDNIS FÜR
BESCHÄFTIGUNG
POTSDAM
115
KATEGORIE GESELLSCHAFT
STARK SEIN GEGEN ANGST UND TRAUER
KLEINE HERZEN –
KRISENNETZWERK
FÜR SCHWERSTKRANKE
KINDER UND IHRE
FAMILIEN
SEHNDE
Ein Expertennetzwerk steht schwerstkranken Kindern und ihren Familien
in Krisensituationen zur Seite Kleine Herzen Hannover e. V. –
Wirringer Straße 21 a
31319 Sehnde
www.kleineherzen.de
116
Wird ein Kind auf einer Intensivstation eingeliefert, ist das Leben des kleinen Patienten meist in
­Gefahr. Für Eltern oder andere Angehörige ist die Situation mit Angst, Schmerz oder Trauer ver­
bunden. Das Kriseninterventionsnetzwerk für herz- und schwerstkranke Kinder und ihre Familien
hilft Ärzten und Pflegekräften dabei, schwierige Situationen zu bewältigen, und sensibilisiert für
­kulturelle Unterschiede, etwa beim Umgang mit Geflüchteten. An Krankenhäusern werden spezielle
Krisenbegleiter ausgebildet, die die Betreuer unterstützen und sich im klinikübergreifenden Netzwerk
auf Augenhöhe austauschen. Für die beste Hilfe im schlimmsten Fall.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
INFORMATIONEN IN SECHS SPRACHEN
Ein Online-Portal bündelt Informationen und Angebote für Helfer und
Hilfesuchende eines Bundeslandes
Eine Plattform für alle, die Hilfe suchen oder helfen möchten – dieses Ziel hatten die Macher von
thüringen-hilft.de vor Augen. Das themenübergreifende Online-Portal vernetzt erstmalig Geflüchtete, Menschen mit Migrationshintergrund, Helfer und Arbeitgeber in Thüringen. In künftig sechs
Sprachen informiert die Plattform über die Angebote verschiedenster Akteure und Träger. Dazu gehören eine Spendenbörse, ein Stellenmarkt, ein Veranstaltungskalender sowie Informationen zum
Leben und Arbeiten in Thüringen. So hilft das Portal Helfern und Hilfesuchenden bei der Orientierung – und schafft ein Netzwerk für künftige Kooperationen.
Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH
Mainzerhofstraße 12
99084 Erfurt
www.leg-thueringen.de
THÜRINGEN-HILFT.DE –
PLATTFORM FÜR
UNTERSTÜTZER UND
HILFESUCHENDE
ERFURT
117
KATEGORIE GESELLSCHAFT
DAS NEUE ZUHAUSE VIRTUELL ERKUNDEN
MOIN REFUGEE ­APP –
DIGITALER WEGWEISER
FÜR GEFLÜCHTETE
KIEL
Eine kostenlose App gibt Geflüchteten praktische Tipps für die ersten Schritte
in der neuen Heimat
Markenwerk GmbH
Lornsenstraße 43
24105 Kiel
www.markenwerk.net
118
Sich im Behördendschungel zurechtzufinden fällt vielen Einheimischen schwer – und ist für Geflüchtete ohne Hilfe fast unmöglich. Die „Moin Refugee App“ erleichtert Neuzuwanderern das Ankommen
in Schleswig-Holstein. In derzeit sechs Sprachen listet die Anwendung alle Ämter und Anlaufstellen
auf, gibt Tipps und beantwortet erste Fragen. Stadtpläne mit Bildern von Behörden und anderen
­öffentlichen Einrichtungen inklusive Öffnungszeiten ergänzen das Wegweiserangebot, das gemeinsam mit Geflüchteten und dem Verein „Tatenkrake“ umgesetzt wird. Alle Informationen sind kostenlos und auch offline abrufbar. So wird die fremde Umgebung schnell zum gewohnten Terrain.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
EIN ORT, VIEL UNTERSTÜTZUNG
Ein Start-up vernetzt lokale Flüchtlingshilfe-Initiativen und gibt ihnen Raum
zum Arbeiten unter einem Dach
Wir schaffen Räume, in denen Initiativen gemeinsam mit Geflüchteten und Migranten Lösungen
für Integration entwickeln können. Online wie offline eröffnen wir Partizipationsmöglichkeiten, bringen Menschen zusammen, um Wissen zu teilen und Ideen zu entwickeln. Wir fördern und fordern
Selbstständigkeit und unterstützen innovative Projekte mit passenden Partnern. Im Migration Hub
Berlin zeigen wir exemplarisch, dass die Unterstützung von Geflüchteten durch digitale Technologie, Methodenausbildung, Wissenstransfer und lokale Zusammenarbeit Integrationschancen nachhaltig verbessern kann.
Migration Hub Network
Potsdamer Straße 144
10783 Berlin
MIGRATION HUB –
COWORKING-SPACE FÜR
FLÜCHTLINGSHELFER
BERLIN
119
KATEGORIE GESELLSCHAFT
EIN KLEINES STÜCK HEIMAT
INITIATIVE
„NEUE NACHBARN
ARNSBERG“
ARNSBERG
Flüchtlinge helfen anderen Flüchtlingen dabei, in ihrer neuen Umgebung
Fuß zu fassen
Neue Nachbarn Arnsberg
Rathausplatz 1
59759 Arnsberg
www.facebook.com/n.n.
arnsberg
120
Endlich sicher in Deutschland angekommen – und was dann? Wer selbst ein Flüchtlingsschicksal
hinter sich hat, weiß, dass es nicht einfach ist, in einem fremden Land und einer fremden Kultur anzukommen. Sprachprobleme lassen selbst kleine Alltagserledigungen zur großen Hürde werden. In
der Initiative „Neue Nachbarn Arnsberg“ helfen Flüchtlinge anderen Flüchtlingen, sich zurechtzufinden. Sie unterstützen bei Amtsgängen, organisieren Deutschkurse, Übersetzer oder Arztbesuche
und stehen bei Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Wer Hilfe sucht, kann sich auch im Büro der
Initiative informieren, das eigens im Rathaus eingerichtet wurde.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
LEHREN LEICHT GEMACHT
In einem Online-Kurs lernen Freiwillige, wie sie Deutschunterricht für
Flüchtlinge halten Viele Menschen wollen Flüchtlingen helfen. Aber wie funktioniert das am besten in der Praxis?
Sprache ist ein wichtiger Faktor für die Integration. Im Online-Kurs „Auch du kannst das. Deutsch
für Asylbewerber“ bekommen Freiwillige kostenlos das Rüstzeug in die Hand, um den Geflüchteten
Sprachunterricht zu geben. Einfach auf der Internetplattform openSAP anmelden und los geht’s!
In spielerischen Lernvideos kann man Lehrern in der Praxis über die Schulter schauen, Unterrichtsmaterialien herunterladen und sich mit anderen Freiwilligen austauschen. Bereits über 8.500
­Engagierte haben sich in dem Kurs eingeschrieben – ein starkes Helfernetzwerk.
openSAP / SAP
Corporate Social Responsibility
Dietmar-Hopp Allee 16
69190 Walldorf
www.open.sap.com/deutsch-­
ehrenamtlich
AUCH DU KANNST DAS –
ONLINEKURS FÜR
EHRENAMTLICHE
DEUTSCHLEHRER
WALLDORF
121
KATEGORIE GESELLSCHAFT
WENN PROFIS KOSTENLOS ANPACKEN
PROBONEO – NETZWERK
FÜR SOZIALE PROJEKTE
BERLIN
Eine Online-Plattform für Pro-bono-Projekte vermittelt professionelle Dienstleister an soziale Organisationen
Proboneo gGmbH
Charlottenstraße 2
10969 Berlin
www.proboneo.de
122
Ehrenamtliches Engagement für die eigene Gemeinde oder Stadt gehört in den meisten Firmen
zum guten Ton. Doch oft fällt es Unternehmen schwer, flexible und passgenaue Projekte aufzuspüren, die sie mit ihrem Wissen und ihrer Arbeitskraft kostenlos unterstützen können. Die Vermittlungsplattform Proboneo hilft Fach- und Führungskräften sowie Betrieben dabei, gemeinnützige
Organisationen in ihrer Nähe zu finden. Dabei greift das deutschlandweite Netzwerk auf über 1.000
Spezialisten und rund 50 Unternehmen zu, die ihr Know-how in Bereichen wie Rechtsberatung, Design oder Buchhaltung weitergeben. Das stärkt sozial Engagierten vor Ort den Rücken und den Zusammenhalt in den Kommunen.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
IM LÄNDLICHEN RAUM
IST KEIN PLATZ FÜR HASS
Mit Fortbildungen, Vernetzung und Unterstützung setzt sich ein Verein gegen
Rechtsextremismus im ländlichen Raum ein
Wo es wenige Fremde hin verschlägt, sind die Vorurteile oft größer. Um der Verbreitung von rechtsextremen Gedanken in ländlichen Regionen entgegenzuwirken, braucht es Menschen, die sich gegen
Hass stark machen. Wie ihnen das gelingt, zeigt das RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur
Westmecklenburg gemeinsam mit Stiftungen, der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, dem bundesweiten Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage“ sowie weiteren lokalen Partnern. Es bietet Beratung für Kommunen und zivilgesellschaft­
liche Initiativen an, die mit rechtsextremen Übergriffen zu kämpfen haben. In Fortbildungen lernen
Pädagogen zudem, wie sie in Schulen oder Kitas ein friedliches Zusammenleben fördern können.
RAA – Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie
M-V e. V.
Alexandrinenplatz 7
19288 Ludwigslust
www.raa-mv.de/de/front
RAA-REGIONALZENTRUM
FÜR DEMOKRATISCHE KULTUR WESTMECKLENBURG
LUDWIGSLUST
123
KATEGORIE GESELLSCHAFT
ZUKUNFT IM DOPPELPACK
EUROPÄISCHE
DOPPELSTADT
FRANKFURT (ODER)-­
SŁUBICE
FRANKFURT (ODER)
Zwei Städte an der deutsch-polnischen Grenze beweisen, wie sich ein
Standort durch Kooperation stärken lässt
Stadt Frankfurt (Oder)/
Frankfurt-Słubicer
Kooperationszentrum
Bischofstraße 1 a
15230 Frankfurt (Oder)
www.frankfurt-slubice.eu
124
Zwei Städte, die ein Fluss und eine Landesgrenze trennen – und die dennoch immer mehr zusammenwachsen: Frankfurt (Oder) und Słubice stärken ihren Standort durch Kooperationen und gemeinsame Projekte. In der „Modellstadt für die europäische Einigung“ besuchen Kinder beispielsweise zweisprachige Kitas und Schulprojekte. Die beiden Universitäten Viadrina und AdamMickiewicz-Universität Poznań planen den Aufbau einer gemeinsamen Fakultät. Und nicht nur
Bildung, sondern auch Wirtschaft, Infrastruktur, Verwaltung und Standortmarketing gehen die
beiden Städte gemeinsam an – von der Verbindung der Fernwärmenetze bis hin zur Einführung
einer einheitlichen touristischen Dachmarke.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
UNTERSTÜTZUNG AUF AUGENHÖHE
Ein Verein bringt Tandems aus Geflüchteten und Einheimischen zusammen –
so entstehen Freundschaften auf Augenhöhe
Der Verein „Start with a Friend“ möchte einen Schritt weiter gehen: von der Willkommenskultur zur
Ankommenskultur. Die Initiative bringt Tandems aus Geflüchteten und Einheimischen zusammen –
basierend auf Interessen. So unterschiedlich wie die Menschen sind auch die Tandembeziehungen.
Bei einigen geht es darum, dass der Einheimische dem Geflüchteten bei Fragen im Alltag hilft, wie
etwa bei der Wohnungssuche. Andere möchten vor allem nette Menschen in Deutschland kennenlernen. „Start with a Friend“ vermittelt spannende Begegnungen und bereichernde Erfahrungen. Oft
entstehen Freundschaften – so wird das Miteinander im direkten Umfeld gefördert und miteinander
gestaltet. Bisher ist „Start with a Friend“ in Berlin, Freiburg, Köln, Dresden und Oldenburg aktiv.
Start with a Friend e. V.
www.start-with-a-friend.de
START WITH A FRIEND –
FREUNDSCHAFTLICHE
FLÜCHTLINGSHILFE
BERLIN
125
KATEGORIE GESELLSCHAFT
KEINE ANGST VORM GRÜNDEN
STARTUP TEENS –
ONLINE-PLATTFORM
FÜR NACHWUCHSUNTERNEHMER
HAMM
Eine Online-Initiative bringt Jugendliche mit Unternehmern zusammen,
die sie aufs eigene Start-up vorbereiten
Startup Teens GmbH,
Startup Teens Netzwerk e. V.
Münsterstraße 5
59065 Hamm
www.startupteens.de
126
Gründen? Kann jeder, der mit einer guten Idee und dem perfekten Businessplan punktet. Starthilfe
liefert startupteens.de: Die Online-Plattform vermittelt Jugendlichen kostenlos unternehmerisches
Denken und Handeln. Das funktioniert so: Bei Veranstaltungen begeistern Entrepreneure Schüler
in Gesprächsrunden fürs Thema Gründen. Im Online-Training mit Unternehmern und Professoren
vertiefen die Jugendlichen ihr Wissen, anschließend probieren sie das Erlernte beim Business­planWettbewerb aus. Gewinnern winken unter anderem Coachings bei potenziellen Investoren. So wird
die nächste Gründergeneration im Expertennetzwerk fit für den Wettbewerb von morgen.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
GEMEINSAM FÜR EIN BESSERES WIR
Eine Plattform wird zum interkulturellen Netzwerk, das Geflüchteten Hilfe
zur Selbsthilfe ermöglicht
Fremdes Land, fremde Sprache, fremde Kultur. Die ersten Schritte fern der Heimat fallen leichter,
wenn jemand zur Seite steht, der sich auskennt. Über den Tellerrand e. V. ist eine Plattform, auf der
sich Geflüchtete und Beheimatete auf Augenhöhe begegnen. Ob Kochen, Gärtnern oder Basteln:
Alle Projekte des Vereins werden gemeinsam umgesetzt und fördern auf diese Weise das Mitein­
ander der Kulturen und Religionen. Langfristig soll ein deutschlandweites interkulturelles Freundschaftsnetzwerk entstehen, in dem Hilfe zur Selbsthilfe möglich wird – zum Beispiel weil Informa­
tionen über freie Jobs oder Wohnungen fließen.
Über den Tellerrand e. V.
Roßbachstraße 6
10829 Berlin
www.ueberdentellerrand.org
ÜBER DEN TELLERRAND –
SOZIALES NETZWERK
FÜR GEFLÜCHTETE UND
BEHEIMATETE
BERLIN
127
KATEGORIE GESELLSCHAFT
TOLERANZ IST ANGESAGT
BERATUNGSSTELLE
HESSEN „RELIGIÖSE
TOLERANZ STATT
EXTREMISMUS“
BERLIN
Eine Beratungsstelle knüpft ein starkes Netzwerk, um religiösem Extremismus vorzubeugen und Aussteiger zu begleiten
Violence Prevention
Network e. V.
Alt-Moabit 73
10555 Berlin
www.violence-preventionnetwork.de
128
Wie lässt sich religiöse Toleranz in der Nachbarschaft fördern? Was können Eltern tun, die verhindern wollen, dass sich ihr Kind radikalisiert? Die Beratungsstelle Hessen des Violence Prevention
Network e. V. setzt auf Prävention und ein starkes Netzwerk: Schüler lernen beispielsweise in
Workshops, anderen Kulturen und Religionen offen zu begegnen. Angehörige, Freunde, Gemeinden,
Institutionen und Interessierte werden beraten und sensibilisiert. Ziel ist es zudem, den Kontakt zu
jungen Menschen zu suchen, die Gefahr laufen, sich extremistischen Ideen zuzuwenden. Jugend­
liche, die sich von radikalen Gruppen lösen möchten, werden von Mitarbeitern der Beratungsstelle
beim Ausstieg begleitet.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
AUF DEM SOFA NACH RUANDA
Menschen mit Migrationshintergrund laden in ihre Wohnung ein
und berichten von sich und ihrer Heimat Peru oder der Irak liegen gleich um die Ecke. Bei „Weltreise durch Wohnzimmer“ öffnen Menschen,
die nicht in Deutschland geboren sind, für zwei Stunden ihre Wohnungen als Enklaven ihrer Heimat.
In familiärer Atmosphäre erzählen sie bis zu zehn „Reisenden“ aus ihrem Leben und ihrem Herkunftsland. Mithilfe des Programms kommen sich Menschen nahe, bauen Vorurteile ab und schließen
Freundschaften. Das fördert gegenseitiges Verständnis – und stärkt das Zusammenleben verschiedener Kulturen in der Stadt. Nach jeder Reise gibt es sogar einen Stempel in den Weltreise-­
Pass.
Weltreise durch
Wohnzimmer e. V.,
Rheda-Wiedenbrück
Am Wieksbach 32
33378 Rheda-Wiedenbrück
www.weltreisedurch.de
WELTREISE DURCH
­WOHNZIMMER –
PROJEKT ZUR ­
VÖLKERVERSTÄNDIGUNG
RHEDA-WIEDENBRÜCK
129
KATEGORIE GESELLSCHAFT
TECHNIK ZUM ANFASSEN
WISSENSWERKSTATT
SAARBRÜCKEN:
TECHNIK ERLEBEN –
TECHNIK BEGREIFEN
SAARBRÜCKEN
Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Herkunft entdecken in einer
Lernwerkstatt ihr technisches Talent Wissenswerkstatt
Saarbrücken e. V.
Europaallee 27 c
66113 Saarbrücken
www.wiwe-sb.de
130
Gleiche Bildungschancen für alle? Gibt es nicht. Noch immer entscheidet der soziale Status über
den Schulerfolg. Das will die Wissenswerkstatt Saarbrücken ändern. In kostenlosen Kursen erforschen Kinder und Jugendliche verschiedenster Herkunft Themen wie Mathematik, Informatik,
­Naturwissenschaften und Technik. Und zwar ganz praktisch: Beim Handwerken und Experimen­
tieren erleben und begreifen sie technische Phänomene, entdecken verborgene Talente und vielleicht sogar ein interessantes Berufsfeld, in dem Fachkräfte fehlen. Eine Initiative, die Integration
und langfristig die Wirtschaft fördert.
KATEGORIE GESELLSCHAFT
SICHER UNTERWEGS BIS INS HOHE ALTER
Mit einem maßgeschneiderten Trainingsprogramm bleiben ältere Menschen
im ländlichen Raum länger mobil
Arzttermine, Einkäufe, Verwandtenbesuche: Gerade im Alter ist Mobilität Voraussetzung für ein
selbstbestimmtes Leben. Doch für Senioren birgt der Straßenverkehr einige Risiken – etwa wenn
das Sehvermögen nachlässt. Das Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften hat zusammen
mit einer Fahrschule und der bayrischen Gemeinde Veitshöchheim ein Trainingsprogramm entwickelt,
das sich an ältere Menschen im ländlichen Raum richtet. Die Teilnehmer üben im Fahrsimulator,
wie sie sich in gefährlichen Situationen verhalten – und wie sie diese vermeiden. Außerdem lernen
sie mit Carsharing und Co. neue Möglichkeiten kennen, mobil zu bleiben.
Würzburger Institut für
Verkehrswissenschaften
(WIVW GmbH)
Robert-Bosch-Straße 4
97209 Veitshöchheim
www.wivw.de
MOBILTRAIN –
TRAININGSPROGRAMM
FÜR ÄLTERE
VERKEHRSTEILNEHMER
VEITSHÖCHHEIM
131
WETTBEWERB 2016
GUTE IDEEN GEHÖREN INS RAMPENLICHT!
Von Christian Rummel
Wie möchten wir zukünftig zusammen leben, gemeinsam
­arbeiten oder uns füreinander einsetzen? Antworten auf diese
Fragen zu finden, ist wichtiger denn je. Schließlich rückt die
Welt immer enger zusammen.
Die gute Nachricht: Landauf, landab gibt es viele Antworten
und enormes Engagement. Das zeigen die 100 Preisträger des
diesjährigen Wettbewerbs. Zahlreiche Menschen gehen neue
Wege und beweisen, dass Vernetzung und Zusammenarbeit die
Erfolgs­­faktoren für die Innovationskraft unseres Landes sind; ganz
im Sinne des diesjährigen Mottos „NachbarschafftInnovation –
Gemeinschaft als Erfolgsmodell“. Experten sind sich jedoch
­einig, dass tragfähige Konzepte nur mit dem Engagement der
Bürger erfolgreich umgesetzt werden können. Erfreulicher­
weise haben Deutschlands Bürger viele gute Ideen für das
zukünftige Miteinander und lassen uns oft spüren: Wir alle
sind Nachbarn.
SYNONYM FÜR INNOVATIONSKRAFT „MADE IN GERMANY“
Mit dem Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“
möchte die Deutsche Bank als nationaler Förderer allen, die
sich einbringen, die Aufmerksamkeit und Wertschätzung
­geben, die sie verdienen. Eine Langzeitstudie des Fraunhofer-­
Instituts belegt, dass die Preisträger, darunter viele mittelständische Unternehmen, Start-ups und Sozialunternehmen, durch
Deutschlands I­nnovations­wettbewerb einen Entwicklungsschub
erfahren.
Rund 3.000 Projekte wurden seit 2006 ausgezeichnet. Der Titel
„Ausgezeichneter Ort“ ist zu einem Synonym für Innovationskraft
132
„Made in Germany“ geworden. Somit hilft der Wettbewerb den
Preisträgern und dem Land zugleich. Ist er doch ein Beleg für
die soziale, technische und kulturelle Ideenvielfalt Deutschlands.
Die Preisträger gebührend zu würdigen, ist uns wichtig.
Auf ­jeder Preisverleihung hält ein Mitarbeiter der Bank eine
­Laudatio und überreicht die vom Bundespräsidenten unterschriebene Urkunde persönlich – seit nunmehr elf Jahren.
VERANTWORTUNG VERLANGT AKTIVES ENGAGEMENT
Denn Verantwortung heißt für uns aktives Engagement und
geht über unser Kerngeschäft hinaus. Als verantwortungs­
bewusster Unternehmensbürger setzen wir uns weltweit dafür
ein, Gemeinschaften und Volkswirtschaften zu stärken. Unser
Engagement für die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“
steht dabei im Kontext des globalen Förderprogramms „Made for
Good“. Mit diesem Programm unterstützen die Deutsche Bank
und ihre Stiftungen Sozialunternehmer und Social Start-ups, die
gesellschaftlichen Wandel vorantreiben. Sie erhalten Beratung,
Coaching sowie Zugang zu Netzwerken und Finanzierungshilfen.
Viele Kolleginnen und Kollegen stehen den Preisträgern des
Wettbewerbs ehrenamtlich als Mentoren und Berater zur Seite.
Es ist ein aktives Netzwerk entstanden, das sich selbst bereichert und Chancen für die Entwicklung neuer Ideen bietet.
Lassen Sie uns gemeinsam die vielen guten ­Ideen feiern, die
den Standort Deutschland stärken und seine ­Zukunftsfähigkeit
fördern: Sie gehören ins Rampenlicht! So auch beim Empfang
aller Preisträger am 10. November in Frankfurt am Main.
WETTBEWERB 2016
„Die Welt rückt – gefühlt und tatsächlich – immer enger
zusammen. Wir sind alle Nachbarn. Somit betrifft das
diesjährige Wettbewerbsthema uns auch alle. Denn es
geht um Engagement und damit um die ­Gemeinschaft
als Erfolgsmodell.“
CHRISTIAN RUMMEL
Deputy Global Head of Brand Communications &
Corporate Citizenship, Deutsche Bank AG
133
WETTBEWERB 2016
81%
Gemeinschaftsgefühl, demografischer Wandel und
Sharing-Kultur: So denken die Deutschen über das
Thema Nachbarschaft.
der Deutschen legen Wert auf
gute Nachbarschaft.
1/3
Knapp
der Deutschen blickt zuversichtlich in die Zukunft.
40 %
Gut
der Männer sehen künftigen Entwicklungen
optimistisch ­entgegen, aber nur knapp ein
Viertel der Frauen.
Mehr als
jeder Vierte
hat schon mal Nachbarschaftsprojekte wie z.B.
­Straßenfeste oder Tauschbörsen ins Leben
gerufen oder organisiert.
jeder Dritte
der über 60-jährigen
ist davon überzeugt, dass die Integration von Migranten in Deutschland gelingt –
aber nur gut
jeder Fünfte
Die Ergebnisse beziehen sich auf eine aktuelle Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Deutschen Bank. Im März 2016 wurden mehr als
1.000 Bundesbürger über 14 Jahre zum Thema Nachbarschaft befragt.
134
der 14- bis 29-jährigen.
WETTBEWERB 2016
75 %
Mehr als
die Hälfte
aller Deutschen ist überzeugt, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland weiterhin stark bleibt.
der Deutschen in ländlichen ­Regionen
­glauben, dass ihr soziales Netz sie im Alter
vor Einsamkeit bewahrt. In der Stadt sind es
67 %
1/3
Gut
der Deutschen ist optimistisch,
dass der Lebensstandard in
Deutschland bleibt, wie er ist.
91%
der Deutschen haben sich schon einmal für ihre Nachbarn
engagiert. An erster Stelle stehen Besuche, Tragen helfen
und Haus oder Wohnung hüten.
Bild: Nebenan.de – Online-Netzwerk für Nachbarschaften
135
WETTBEWERB 2016
10 JAHRE AUSGEZEICHNETE ORTE –
DEUTSCHLAND SPRÜHT VOR IDEEN
Zehn Jahre „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“. Das
sind: zehn Jahre voller Innovationskraft, Kreativität und Umsatzstärke. Zehn Jahre, in denen dem wichtigsten Rohstoff des
Landes eine große Bühne bereitet wurde: den Ideen in den
Köpfen der Menschen.
Herausforderungen wie die zunehmende Digitalisierung,
der nachhaltige Umgang mit Ressourcen oder die inklusive
­gesellschaftliche Partizipation fordern das Land heraus – und
fördern damals wie heute das Engagement der Bürger.
Der Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“
(ehemals „365 Orte im Land der Ideen“), den die Initiative
„Deutschland – Land der Ideen“ von Beginn an gemeinsam
mit dem nationalen Förderer Deutsche Bank ausrichtet,
­belegt dies auch im Jahr 2016 erneut sehr eindrucksvoll.
Nach zehn erfolgreichen Wettbewerbsjahren und mehr als
2.800 ausgezeichneten Projekten ist es an der Zeit für ein Resümee. Und wer könnte eindrucksvoller für die „Ausgezeichneten
Orte“ sprechen als die zahlreichen Menschen hinter den Projekten? In einer groß angelegten Befragung standen die ehemaligen Preisträger im vergangenen Jahr Rede und Antwort
und gaben Einblicke in die lebendige und vielfältige Innovationslandschaft Deutschlands. Im Mittelpunkt stehen immer die
Menschen, sowohl als Träger, aber auch als Profiteure von
136
­ reativen Innovationen und zukunftsorientierten Projekten.
k
Um das zehnjährige Wettbewerbsjubiläum angemessen zu
­feiern, wurde den Projekten und ihren Initiatoren mit dem
„Festival der Ideen“ eine prominent platzierte Bühne bereitet.
In der Mitte Berlins, am Washingtonplatz am Hauptbahnhof,
hieß es vom 10. bis 13. September 2015: „Mitdenken. Mitmachen. Miterleben.“ Auf einer überdimensionalen Deutschlandkarte hatten interessierte Gäste an vier Tagen die Möglichkeit
zur Teilnahme an Workshops, Vorträgen und Diskussionen.
Viel­fältige Attraktionen auf einer begehbaren Aktionsfläche
lockten zahlreiche Schaulustige und rundeten die Jubiläums­
feier ab. Bereits zum Auftakt „sprühte Deutschland vor Ideen“.
Unter fachkundiger Anleitung der Künstler von „artmos4“ und
dem „StreetArt ­Festival Wilhelmshaven“, ehemaligen Preisträgern des Wett­bewerbs, gestalteten Hunderte kreative Teilnehmer ­jeden Alters die begehbare Deutschlandkarte. Das 600
Quadratmeter große Streetart-Kunstwerk konnte am nächsten
Tag bewundert werden.
Die viertägige Jubiläumsfeier begeisterte nicht nur zahlreiche
Besucher, sondern überzeugte auch die internationale Jury
des „Golden Award of Montreux“ 2016, die das Konzept des
Festivals mit einer Gold Medal würdigte. Mit der Auszeichnung
werden bereits seit 27 Jahren die besten internationalen Arbeiten
aus Werbung, Multimedia und Live-Kommunikation prämiert.
WETTBEWERB 2016
FAKTEN ZUM WETTBEWERB
2.852
45.800
ANZAHL DER AUSGEZEICHNETEN PROJEKTE NACH
BUNDESLÄNDERN
Rund 2.800 Ideen ­wurden in den letzten zehn
Jahren ausgezeichnet. Dahinter stehen hoch­
gerechnet etwa 46.000 ­Menschen, die für
ihr ­Engagement geehrt ­wurden.
27,0 %
ehr als ein Drittel der Projekte laufen bereits
M
über 5 bis 10 Jahre. Mehr als jedes Vierte hat
eine Laufzeit von über 10 Jahren.
36,5 %
In mehr als einem Drittel der Projekte sind seit
der Auszeichnung neue Arbeitsplätze entstanden.
42 %
Fast die Hälfte aller Projekte laufen noch in
der Form, in der sie ausgezeichnet wurden,
ein Drittel der Projekte wurde sogar weiter
­ausgebaut.
34,5 %
32 %
60 %
SchleswigHolstein
Mecklenburg­Vorpommern
65
66
66
Hamburg
Bremen
Berlin
134
357
Niedersachsen
211
NordrheinWestfalen
SachsenAnhalt
76
480
104
Sachsen
Hessen
Etwa 60 % der Umfrage-Teilnehmer g
­ aben an,
dass ihre E
­ rwartungen an den Wettbewerb ­erfüllt
oder sogar übertroffen (9,5 %) wurden.
Brandenburg
213
RheinlandPfalz
Thüringen
71
132
98
Quelle: Befragung aller Preisträger von 2006 bis 2015 durch das
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im
Auftrag der Deutschen Bank.
64 Saarland
Bayern
BadenWürttemberg
336
379
ANZAHL DER PROJEKTE, DIE PRO KATEGORIE A
­ USGEZEICHNET WURDEN
(GESAMT 2.852)
Kategorie Wirtschaft
547
Kategorie Kultur
402
Kategorie Wissenschaft
533
Kategorie Bildung
465
Kategorie Umwelt
325
Kategorie Gesellschaft
580
137
WETTBEWERB 2016
MITDENKEN. MITMACHEN. MITERLEBEN.
Das Festival der Ideen vom 10. bis zum 13. September 2015 in Berlin
138
WETTBEWERB 2016
139
NETZWERKTREFFEN 2016
DIE GEMEINSCHAFT MACHT‘S!
100 Preisträger tauschen ihre Ideen am 7. Juni 2016 beim
Netzwerktreffen in Berlin aus.
140
NETZWERKTREFFEN 2016
• 100 Preisträger vernetzen sich
• Ideenaustausch in 21 Barcamp-Sessions
• Stellvertretender Sprecher der Bundesregierung
überbringt Glückwünsche der Bundeskanzlerin
• Mehr als 50 Mitarbeiter der Deutschen Bank bieten
Preisträgern Unterstützung als Mentoren und Berater an
141
NETZWERKTREFFEN 2016
142
NETZWERKTREFFEN 2016
143
WETTBEWERB 2016
WETTBEWERBSJURY UND FACHBEIRAT
Die Mitglieder der Wettbewerbsjury
Juryvorsitz
Jurymitglied
Jurymitglied
Jurymitglied
Prof. Dr. Michael Hüther
Johannes Boege
Stephanie Bschorr
Direktor und Mitglied des Präsidiums, ­Institut der
deutschen Wirtschaft Köln e.V
General Manager
DIE WELT / WELT am SONNTAG
Präsidentin, Verband deutscher
Unternehmerinnen e.V. (VdU)
Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. e.h. mult.
Dr. h.c. mult. Hans-Jörg Bullinger
Jurymitglied
Jurymitglied
Jurymitglied
Jurymitglied
Sabine Heimbach
Reinhard Karger
Prof. Dr. Claudia Kemfert
Thomas Krüger
stv. Regierungssprecherin a.D., Beraterin
Sabine Heimbach Communication Counsel
M.A. Unternehmenssprecher, Deutsches
Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz
(DFKI) GmbH, Präsident, Deutsche Gesellschaft
für Information und Wissen, DGI e.V.
Abteilungsleiterin Energie, Verkehr, Umwelt,
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.
(DIW) und Professorin für Energieökonomie und
Nachhaltigkeit, Hertie School of Governance
Präsident, Bundeszentrale für
politische Bildung
Jurymitglied
Jurymitglied
Jurymitglied
Jurymitglied
Andrej Kupetz
Prof. Dr. h.c. Klaus-Dieter Lehmann
Holger Lösch
Alexander Mänz
Fachlicher Leiter und Geschäftsführer,
Rat für Formgebung
Präsident, Goethe-Institut
Mitglied der Hauptgeschäftsführung,
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.
Medienpolitik und Public Affairs Intendanz,
Deutsche Welle (Berlin)
144
Mitglied des Senats, Fraunhofer-Gesellschaft
WETTBEWERB 2016
Jurymitglied
Jurymitglied
Jurymitglied
Jurymitglied
Prof. Dr. sc. nat. Christoph Meinel
Cornelia Quennet-Thielen
Christian Rummel
Ali Ertan Toprak
Institutsdirektor und Geschäftsführer, Inhaber
des Lehrstuhls für Internet-Technologien und
Systeme, Hasso-Plattner-Institut
Staatssekretärin, Bundesministerium für Bildung
und Forschung
Deputy Global Head of Brand Communications &
Corporate Citizenship, Deutsche Bank AG
Präsident, Bundesarbeitsgemeinschaft der
Immigrantenverbände in Deutschland e.V.
Die Mitglieder des Fachbeirats 2016
Mitglied des Fachbeirats
Mitglied des Fachbeirats
Daniel Bartel
Christine Bleks
Gründer und Corporate Startup-Coach bei
MAK3it, Redner und Experte zur Share
Economy & Innovation
Mit-Gründerin und Vorstandsvorsitzende
des ­Tausche Bildung für Wohnen e.V.,
„Ausgezeichneter Ort 2013“ und Bundessieger
in der Kategorie Bildung
Honorarprofessor für Social Business,
­Geschäftsführer der Dialogue Social Enterprise
GmbH, Hamburg und erster Ashoka-Fellow
in Westeuropa
Mitglied des Fachbeirats
Mitglied des Fachbeirats
Mitglied des Fachbeirats
Van Bo Le-Mentzel
Maria Reinisch
Marc Winkelmann
Gründer, Architekt, Designer der Hartz 4-Möbel,
Gastprofessor an der Hochschule für bildende
Künste Hamburg
Vorsitzende der Initiative „Meine Energie für meine
Stadt“ und Geschäftsführerin der Vereinigung
Deutscher Wissenschaftler
Chefredakteur des Wirtschafts- und
Gesellschaftsmagazins enorm
Mitglied des Fachbeirats
Prof. Dr. Andreas Heinecke
145
WETTBEWERB 2016
BILDNACHWEIS
S. 3 – 5 Shutterstock S. 6 – 7 Kleinschmidt/MSC S. 8 Deutsche Bank S. 9 Christian Kruppa
S. 15 Deutschland – Land der Ideen/Bernd B
­ rundert S. 16 – 17 siehe Bildnachweise in den
einzelnen Kate­gorien unter den jeweiligen Seitenangaben
WIRTSCHAFT
S. 20 BioRegio STERN, Fotografin: Diana Schwarz S. 21 femtastics, Fotografin:
Anna Weilberg S. 22 Universität des Saarlandes, Fotograf: Oliver Dietze S. 23 EMA e.V.,
Fotograf: Marc Altkrüger S. 24 EWE AG S. 25 Gründervilla GbR, Isenhoffs Büro, Fotograf:
Philip Herzhoff S. 26 Fotograf: Jan Brandes S. 27 IHK Offenbach am Main, Fotograf:
Emre Bicer S. 28 Schlesische27, Fotografin: Diana Adam S. 29 Fotograf: Rui Camilo
S. 30 Fotografin: Elisa Müller S. 31 Regionalwert AG Hamburg, Fotograf: Frank Peter
S. 32 RWE Deutschland AG, Fotografin: Silvia Steinbach S. 33 Fotograf: Christian Düppre,
IHK Saarland S. 34 SBS-Feintechnik, Fotograf: Wilfried Dold S. 35 Silicon Saxony e.V.,
Fotograf: Sven Claus S. 36 Wilhelm Severt Maschinenbau GmbH
KULTUR
S. 40 Banda Comunale, Fotograf: Ralf Jakubski S. 41 conTakt-junior e.V., Fotograf:
Chris Gonz S. 42 Fotografin: Elisa Fischer S. 43 Staatliche Museen Berlin, Museum
für Islamische Kunst, Foto: A.R. Laub S. 44 TOUCHDOWN 21, Fotografin: Sandra Stein
S. 45 Fotograf: Dr. Mario Hauser S. 46 Urban Media Project GbR, Fotograf: Loimi
­Brautmann S. 47 Kulturschlüssel Saar, Fotograf: Thilo Schmülgen S. 48 Fotografin:
Yvonne Nüsse
WISSENSCHAFT
S. 52 BIS Bremerhaven, Fotograf: Guido Ketschau S. 53 Fotograf: Jörg Singer
S. 54 C
­ ENTRUM INDUSTRIAL IT (CIIT), Fotograf: Dirk Schelpmeier S. 55 DLR Oberpfaffenhofen, Visualisierung: Nils Sparwasser S. 56 Fraunhofer IBP, Fotografin: Elena Köck
S. 57 Fraunhofer ISE S. 58 GFZ S. 59 ibidi GmbH, Elias Horn S. 60 ABIDA, Fotograf: Tim
­Jülicher S. 61 Lehrstuhl für Geoinformatik - Technische Universität München, Bild: Kanishk
Chaturvedi S. 62 Leuphana Universität Lüneburg, Fotograf: Hannes Harnack S. 63 IPP,
Grafik: Dr. Dirk Hartmann S. 64 STFI, Fotograf: Wolfgang Schmidt S. 65 Hessen schafft
Wissen, Fotograf: Jan Michael Hosan S. 66 TechnologyMountains e.V., Fotograf: Michael
Kienzler S. 67 Hybrid Plattform, Fotografin: Larissa Bellina
UMWELT
S. 70 Apisystems GmbH, Fotograf: Florian Kiel S. 71 Fotografin: Carolin Schulze
S. 72 Bürgerwerke eG, Fotograf: Alexander Heimann S. 73 DB RegioNetz Verkehrs
GmbH, Fotograf: Andreas Schaarschmidt S. 74 Dycle / Ayumi Matsuzaka S. 75 Fotograf:
Dr. Daniel Spengler S. 76 IBZ St. Marienthal, Fotograf: Georg Salditt S. 77 Kieswerk
Maas-Roeloffs, Fotografin: Janna Hünnekes S. 78 Fotograf: Ralf Schmitt S. 79 MOL
Katalysatortechnik GmbH, Fotograf: Jan Koppe S. 80 Fotografin: Christina Grätz
S. 81 Wasser 3.0, Fotograf: Christian Dennler/ Dr. Dennis Schmidt S. 82 UnternehmensNetzwerk Motzener Straße e.V., Fotograf: Dieter Bühler S. 83 ZaaK Technologies GmbH,
Fotograf: Christian Kielmann
146
BILDUNG
S. 86 CamP Group gGmbH S. 87 Fotograf: Ivo Mayr S. 88 Deutschland sicher im Netz e.V.,
Grafik: VISION UNLTD. CREATIVE WORX GmbH S. 89 Koblenz lernt e.V., Fotografin:Anna
Link S. 90 Paul Gerhardt Stift, Foto: Irma Leisle S. 91 Fotograf: Ishtiaq Seyed S. 92 Quinoa
gGmbH, Fotografin: Anke Woitkowitz S. 93 Sicher-im-Inter.net eG, Fotograf: Thomas Pilz
S. 94 Social Impact gGmbh, Fotograf: Jens Steinhäuser S. 95 Stadtteilschule Wilhelmsburg, Fotografin: Angela Dietz S. 96 Deutsche Sporthilfe, Fotograf: Kay Herschelmann S. 97
Stiftung NiedersachsenMetall, Fotografin: Susanne Harms S. 98 Fotografin: Beate
Sunderman S. 99 The DO School, Fotograf: Benjamin Schmidt S. 100 imsimity GmbH,
Fotografin: Barbara Zimmermann S. 101 witelo, Fotograf: Becker & Walther
GESELLSCHAFT
S. 104 Boxzentrum Münster e.V., Fotograf: Farid Vatanparast S. 105 Foto: Shutterstock,
Bildbearbeitung: Bundesverband Kinderhospiz e.V. S. 106 buntkicktgut S. 107 Fotograf:
Thomas Oeben S. 108 Bremer Suppenengel e.V., Fotograf: Detlef Bösche S. 109 Fotograf:
Fritz Fischer S. 110 Denkstrukturen, Fotograf: Florian Kern S. 111 Essen packt an!,
­Fotograf: Markus Pajonk S. 112 Feuerwehr Dortmund, Fotograf: André Lüddecke
S. 113 Fotografin: Isabella Eigner S. 114 nebenan.de, Fotografin: Alessia Brügel S. 115
Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, Fotograf: Lukas Braun S. 116 Fotografin:
Ira Thorsting S. 117 LEG Thüringen, Fotograf: Andreas Knuhr S. 118 Markenwerk
S. 119 Migration Hub Network, Fotografin: Marizon Bilano S. 120 Fotografin: Thora
Meißner S. 121 SAP SE, Bild: Tanja Hofer S. 122 Proboneo gGmbH, Fotograf: Vincent
Lauenstein S. 123 Fotograf: Daniel Trepsdorf S. 124 Stadt Frankfurt (Oder), Fotografin:
Hanna Rutka S. 125 Fotografin: Lotta Kilian S. 126 Startup Teens, Fotograf: Hauke
Schwiezer S. 127 Über den Tellerrand e.V. S. 128 Violence Prevention Network e.V.,
Fotografin: Büsra Gürleyen S. 129 Weltreise durch Wohnzimmer e.V., Fotografin:
Hilla Südhaus S. 130 Wissenswerkstatt Saarbrücken e.V., Fotografin: Iris Maria Maurer
S. 131 WIVW GmbH, Fotografin: Madeline Volk
S. 133 Deutschland – Land der Ideen/Bernd B
­ rundert S. 134 nebenan.de, Fotografin:
Alessia Brügel S. 137 Shutterstock / Sieler Kommunikation S 138 – 139 Deutschland –
Land der Ideen/Bernd Brundert S. 140 – 141 Hüther: Institut der deutschen Wirtschaft
Köln, Boege: Axel Springer SE, Bschorr: VdU, Henriette Olbrisch, Bullinger: Ansgar
­Pudenz/Fraunhofer, Heimbach: Bundesregierung – Bergmann, Karger: André Mailänder,
Kemfert: Paul Ripke, Krüger: Lars Welding, Kupetz: Lutz Sternstein, Lehmann: Mirko
­Krizanovic, Lösch: Christian Kruppa, Mänz: Deutsche Welle, Meinel: Kay Herschelmann,
Quennet-Thielen: BMBF, Toprak: BAGIV, Bartel: daniel-bartel.de, Bleks: Sebastian Lehmann,
Heineke: G2 BARANIAK, Toprak: Le-Menzel, Reinisch: Max Lautenschlaeger, Winkelmann:
Pablo ­Castagnola
WETTBEWERB 2016
IMPRESSUM
Eine Publikation der Deutsche Bank AG
und der Land der Ideen Management GmbH, © 2016
HERAUSGEBER
REDAKTION UND TEXT
Deutsche Bank AG
Taunusanlage 12
60325 Frankfurt am Main
Doris Nabbefeld, Maximilian Schrade (Deutsche Bank)
Linda Brandes, Philipp Klotz, Anne Rohloff,
Dörte Schütz, Ellen Thießen
(Deutschland – Land der Ideen)
Christian Rummel, Deputy Global Head of
Brand Communications & Corporate Citizenship
(Deutsche Bank)
Florence Schneider, Leitung Projektteam
Deutschland – Land der Ideen
(Deutsche Bank)
Deutschland – Land der Ideen
Land der Ideen Management GmbH
Charlottenstraße 16
10117 Berlin
GESTALTUNG
Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH
Sophienstraße 44
60487 Frankfurt am Main
DRUCKEREI
Druckhaus Becker GmbH
Dieselstraße 9
64372 Ober-Ramstadt
Holger Lösch, Mitglied der Hauptgeschäftsführung,
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.
und Geschäftsführer, Land der Ideen Management GmbH
Diana Ali, Leitung Projektteam
Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen
PUBLIKATIONSKONZEPT
Michaela Baldauf (Deutsche Bank)
Stefan Volovinis (Deutschland – Land der Ideen)
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