Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen e.V.
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Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen e.V.
Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen e.V. Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz zur Förderung von ambulanten, teilstationären und stationären Hospizen und Palliativmedizin e. V. Stellungnahme zur assistierten Selbsttötung 10 Thesen 1. Wir begrüßen in Vertretung von über hundert Hospizinitiativen und 14 stationären Hospizen sowie palliativer Einrichtungen in Krankenhäusern in Niedersachsen die Beschäftigung mit dem Thema Tod und Sterben als natürlichen Teil menschlichen Lebens. 2. Wir stehen dafür ein, möglichst allen Schwerkranken und Sterbenden sowie ihren Angehörigen an allen Sterbeorten Unterstützung, Zuwendung, Begleitung und lindernde Behandlung (palliative Versorgung) anzubieten. 3. Die Erfahrungen zahlreicher Begleitungen in den vergangenen Jahren bestätigen uns in der festen Überzeugung, dass ein würdevolles Leben bis zuletzt möglich ist. 4. Dabei beobachten wir häufig starke Stimmungsschwankungen zwischen Hoffnung und Depression mit Vorstellungen eines vorzeitigen, manchmal auch absichtlich herbeigeführten Endes. Wir haben gelernt, dass diese emotionalen Reaktionen wesentlicher Bestandteil der Vorbereitungsphase auf den eigenen Tod sind. 5. Wir erfahren jedoch auch, dass diese Verzweiflung häufig einer Gelassenheit und sogar Zuversicht im Angesicht des Todes weicht, insbesondere, wenn Schmerz gelindert und menschlicher Beistand erlebt wird. 6. Deshalb wenden wir uns entschieden gegen Angebote einer gezielten Lebensverkürzung, sei es in Form der aktiven Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) oder Hilfe bei der Selbsttötung (assistierter Suizid)! 7. Organisationen, die zur Selbsttötung verhelfen, schüren häufig Ängste vor dem Sterben, leben von den Defiziten unserer Gesellschaft und tragen nicht zur Verbesserung einer umfassenden Versorgung bei. 8. Wir nehmen die Sorgen Betroffener ernst und sind genau darum eindeutig auch gegen alle Maßnahmen, die den natürlichen Sterbeprozess hinauszögern. 9. Die Rückmeldungen von Betroffenen und ihren Familien bestärken uns, ein flächendeckendes hospizlich-palliatives Versorgungsnetz aufzubauen. Dafür brauchen wir hauptamtliche, verlässliche Unterstützungsstrukturen für das ehrenamtliche Engagement, damit den öffentlichen Bekenntnissen zur Hospizarbeit jetzt endlich Taten folgen! 10. Jeder sollte zukünftig Vertrauen in dieses Versorgungsnetz haben dürfen, so dass Keiner vorzeitig aus dem Leben scheiden muss! Hospiz Mitgliederversammlung am 06. Oktober 2005 ViSdP: Vorsitzender: Ulrich Sündermann, Sonnengarten 10, D-31582 Nienburg Tel.: 05021 88 699 05 Fax 88 699 06 http://www.hospiz-nds.de [email protected] 2. Vorsitzende: Prof. Dr. Karin Wilkening und Dr. Rainer Prönneke