Biblis, Juni 2013

Transcrição

Biblis, Juni 2013
hier:
www.rwe.com/nachbarschaft
Nr. 1/2013 Kraftwerk Biblis
Das Nachbarschaftsmagazin
von RWE Power
Natur iM Blick
Laura Karduck und Dr. Josef Roesch sind die Umweltexperten des Kraftwerks Biblis
und verantworten die alltäglichen und strengen Kontrollen. Dazu gehören auch die
vorbereitenden Maßnahmen für die beantragte Stilllegung. Seite 6
iel
gewinnensp– und
ös
R ät sel l
r eine
rill ode
g
s
a
G
er a
einen
sser-k a m
a
w
r
e
t
n
u
!
gewinnen
8
1
it e
 Se
+++ Azubis gesucht +++ Energiekosten im Blick +++
Tipps zum Grillfest
+++
ansicht
Schöne Tradition
Die Krönung der Gurkenkönigin bildet Jahr für Jahr den Höhepunkt des
beliebten Bibliser Gurkenfestes – im vergangenen Jahr wurde Linda I.
feierlich ins Amt gehoben. Die Zeremonie stand unter einem besonderen
Stern, denn das Gurkenfest feierte sein 60-jähriges Bestehen. Ins Leben
gerufen wurde es ursprünglich mit dem Ziel, das Image der Stadt zu fördern. Der Erfolg gibt den Gründern recht: Das von RWE unterstützte Fest
ist bis weit über die Gemeindegrenzen hinaus beliebt. Musik, Leckereien,
Straußwirtschaften und natürlich die Krönung der neuen Königin finden
dieses Jahr vom 28. Juni bis zum 1. Juli statt.
Info: www.gurkenfest.com
2
Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power
inhalt
immer im Frühjahr und im
Sommer wird den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern un­
seres Kraftwerks besonders
bewusst, dass unsere Anlage
inmitten von Naturschutzgebieten liegt: Sie können regelrecht dabei zusehen, wie die Natur im
wahrsten Sinne des Wortes aufblüht. Mit
einem ganzen Team an Experten stellen
wir sicher, dass wir Flora und Fauna nicht
durch unsere alltägliche Arbeit stören.
Das gilt insbesondere für den Gewässer-
schutz, den wir sehr ernst nehmen, auch wenn unser Kraftwerk kaum noch Rheinwasser
zu Kühlungszwecken benötig.
Eine neue Herausforderung wird sein, den beantragten Ab­­bau innerhalb des Kraftwerks so umweltverträglich wie möglich
zu gestalten. Hier stimmen wir uns eng
mit den zuständigen Behörden ab, die
unser Vorhaben derzeit prüfen. Mehr
dazu können Sie ab Seite 6 lesen. Darüber hinaus finden Sie im Heft natürlich
weitere spannende Meldungen und Geschichten. Insbesondere stellen wir Ihnen auf Seite 14 eine Reihe von Werks­­
studen­
tinnen und -studenten vor, die
RWE hier in Biblis, aber auch an anderen
Standorten tatkräftig unterstützen.
Viel Spaß beim Lesen!
Horst Kemmeter
Leiter des Kraftwerks Biblis
in diesem Heft
hier: bei uns Seite 4
Azubis gesucht I Regionale Meldungen und Termine
titelthema Seite 6
Umweltschutz hat im Kraftwerk höchste Priorität
06
sicherheit Seite 11
Mit einem neuen Verfahren wird Block A dekontaminiert
Blick ins kraftwerkSeite 12
Nachrichten aus dem Unternehmen
service Seite 15
Schneller Einblick in die Energiekosten
12
menschen von hier:Seite 16
Annette Maring managt nach Feierabend das Tierheim Lampertheim
gewinnspiel Seite 18
Fotos: VWB Biblis, Burkhard Seib, RWE Kraftwerk Biblis
Kreuzworträtsel lösen und tolle Preise gewinnen
AusblickSeite 19
Grill an, Fleisch drauf – fertig ist der perfekte Sommerabend
16
Kontakt: Wir sind für sie da!
InformationszenTrum biblis
Telefon: 0 62 45 / 21 48 03
E-Mail: [email protected]
Postfach 1140, 68647 Biblis
www.rwe.com
Impressum:
Ansprechpartner:
Ursula Galley, Alexander Scholl
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 9.30 bis 16 Uhr
Sämtliche Führungen sind kostenlos; Gruppen bitte anmelden.
hier: Nr. 1/2013
Herausgeber: RWE Power AG
Anschrift: Huyssenallee 2, 45128 Essen
Postfach 1140, 68647 Biblis
V.i.S.d.P.: Stephanie Schunck, RWE Power AG
Redaktion und Gestaltung:
RWE Power AG / ergo Unternehmenskommunikation
GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main
3
hier: bei uns
Tickets zu
!
gewinnen
s t“
e
f
m
il
rt: „F
Stichwo
5. Juli an
bis zum 1
is@
hier-bibl
o
rwe.c m
FILM Ab!
Weiterstadt. Wer Filme liebt, für den
hält das Programm des Open-Air-Filmfes­
tes Weiterstadt vom 15. bis 19. August
viele cineastische Schmankerl bereit.
1977 von Kinobetreibern gegründet, um
auch im Sommer Filmliebhaber zu errei­
chen, hat sich die Veranstaltung mittler­
weile zu einem international renommier­
ten Filmfestival entwickelt. Neben rund
200 Filmen, Workshops, einem Filmema­
cherempfang und einem Film Poetry Slam
wartet ein umfangreiches Rahmenpro­
gramm mit Livemusik, Partys und kulinari­
schen Köstlichkeiten an unterschiedli­
chen Orten der Region auf die Film­
freunde. Für einen der Höhepunkte, der
„Best-of“-Vorführung am 19. August
(Montag) um 20 Uhr in der Darmstädter
Centralstation, verlost die „hier:“ zwei
Karten!
Info: www.filmfest-weiterstadt.de
globaler austausch
Netzwerk. Seit Jahren fördert Jutta Jené den Austausch von Mitarbei­terinnen
der Kernenergiebranche aus Deutschland mit Kolleginnen weltweit.
hier: Frau Jené, Sie sind ein WiNner.
Was genau heißt das?
Jené: „WiN“, also „Women in Nuclear” ist
eine weltweite Organisation von Frauen,
die in unterschiedlichen Berufen mit
Kern­­
energie und Strahlenschutz, bei­
spielsweise auch in der Medizin, in Berüh­
rung kommen. Gemeinsam informieren
wir insbesondere Frauen über kerntech­
nische Fragen. Zudem knüpfen wir Mit­
glieder von „Women in Nuclear“ ein welt­
weites Netzwerk, das uns ermöglicht,
Erfahrungen auszutauschen und so unser
Wissen und unsere Fertigkeiten zu er­
weitern.
Wie sind Sie zu Ihrer Tätigkeit in der Kerntechnikbranche gekommen?
Ich war schon immer technikinteressiert.
Dass ich als Kauffrau vor mehr als 20 Jah­
ren in einem kerntechnischen Unterneh­
men gelandet bin, war allerdings reiner
4
Jutta Jené, Assisten­
tin des Kraftwerk­
leiters von Biblis,
ist Präsidentin und
Pressesprecherin des
deutschen Ablegers
von „Women in
Nuclear“ (WiN).
Zufall. Und doch war es diese Technik,
die mich von Anfang an begeisterte.
Kernenergie ist ein emotional aufgelade­
nes Thema, und – die Herren mögen mir
verzeihen – Frauen sind nun mal das
emotionalere Geschlecht. Daher war und
ist es mir ein großes Anliegen, emotional
und nicht auf „fachchinesisch“ über
diese Technik zu sprechen, vor allem mit
Frauen. Dies mache ich gern für die Kern­
energie im Allgemeinen, natürlich aber
auch für mein „Heimat“-Kraft­­werk Biblis
im Besonderen!
Deutschland hat den Ausstieg aus der
Kernenergie beschlossen. Ist WiN damit
überflüssig geworden?
Auf keinen Fall. Wir tragen weiterhin zu
einem offenen Dialog über diese Energie­
form bei. Viele Länder werden auch zu­
künftig nicht auf Strom aus Kernenergie
verzichten, um hochgesteckte Klimaziele
zu erreichen und die Versorgungssicher­
heit zu gewährleisten. Zum Betrieb eines
Kernkraftwerks ist eine hohe Sicherheits­
kultur unabdingbar, inklusive wichtiger –
auch kostspieliger – Nachrüstmaßnah­
men. All das ist aus meiner Sicht getan
worden. Aber auch für den beantragten
Abbau muss diese Sicherheitskultur wei­
tergeführt werden. WiN trägt mit seinem
Netzwerk nicht nur zum Erfahrungsaus­
tausch bei, sondern sorgt auch für Knowhow-Erhalt. Und das werden wir für
die schon erwähnten Abbau-Aufgaben
brauchen.
Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power
Termine
Traumnacht
Fotos: Wirtschafts- und Verkehrsverein Rimbach, Anna Mayr, Christina Bleier, fotolia, Helmut Kramer, RWE Power AG, Fritz Kopetzky, Jochen Melchior
Wald-Michelbach. Die Nacht birgt
viele Geheimnisse, und die Welt sieht
dann gleich ganz anders aus. Das gilt
auch für die Museen in Wald-Michelbach, die am 20. Juli von 18 bis 24 Uhr
für Besucher offen stehen. Darunter
sind eine historische Buchdruckerei, ein
Motorrad- und ein Eisenbahnmuseum.
Aber auch die Heckenmühle, die Gustav- Adolf-Kirche Affolterbach und die
Atelier-Scheune Hintenlang öffnen ihre
Türen. Sie alle präsentieren in der
„Überwälder Traumnacht“ ihre Sehens-
würdigkeiten in ansprechendem Ambiente. Ein Programm mit zahlreichen
Künstlern, Musik und Tanz rundet die
Veranstaltung ab. So treten etwa Märchenerzähler, Pianospieler und ein Kinderliedmacher auf. Für Essen und Trinken ist gesorgt. Kostenfreie Shuttle­­­­busse und ein Planwagen bringen die
Gäste von einem Museum zum anderen.
 www.museen-in-aktion.de
Azubis gesucht
Beruf. Wer Interesse an technischen oder kaufmännischen Zusammenhängen
hat, kann sich bis zum 1. September beim Kernkraftwerk Biblis bewerben.
che Verantwortung wahr. Wir wissen sehr
hier: Auch in diesem Jahr stellt das Kraftgenau, wie wichtig eine fundierte Berufs­
werk Biblis wieder Ausbildungsplätze zur
ausbildung ist, und diese Möglichkeit wol­
Verfügung. Wie viele Jobs sind es insgelen wir den jungen Menschen geben.
samt, und um welche Berufe handelt es
sich?
Soppa: Insgesamt sind es zum 1. Septem­
Wie stellt sich die gesamte Personalsituaber 2013 fünf Ausbildungsplätze, die wir
tion im Kraftwerk Biblis dar?
anbieten. Dabei handelt es
Hier lässt sich sagen, dass der
sich um vier Plätze zur Mechabisherige Personalabbau unter
tronikerausbildung und einen
der Prämisse Sozialverträglich­
Ausbildungsplatz zur Kauffrau/
keit umgesetzt wurde und auch
zum Kaufmann für Bürokom­
weiterhin wird. Aktuell sind von
munikation. Weitere Informati­
den ursprünglich rund 700 eige­
onen zu den Angeboten sind
nen Mitarbeitern noch 475 am
unter www.rwe.com/ausbil­
Standort beschäftigt. Außer­
Richard Soppa,
dung zu finden.
dem haben wir seit dem 1. April
Personalleiter des
eine neue Aufbauorganisation
RWE-Kraftwerks
am Standort umgesetzt. Durch
Wieso werden auch nach AbBiblis.
den Wegfall beziehungsweise
schaltung des Kraftwerks Bedurch die Zusammenlegung einiger Abtei­
rufseinsteiger gesucht?
Seit mehr als 30 Jahren ermöglicht das lungen haben wir unsere Organisation den
Kraftwerk Biblis Jugendlichen und jungen aktuellen Erfordernissen angepasst, sodass
Erwachsenen eine qualifizierte Ausbildung. wir mit unserem Personal optimal die aktu­
Auch wenn wir per Gesetz seit Sommer ellen und zukünftigen Herausforderungen
2011 keinen Strom mehr erzeugen dürfen, bezüglich des Nachbetriebs und der Still­
nehmen wir dennoch unsere gesellschaftli­ legung meistern können.
Kulturwochenende
Rimbach. Coole Veranstaltungen bei
hoffentlich nicht kühlem Wetter bietet
auch dieses Jahr wieder die COOL-turVeranstaltung des Wirtschafts- und
Verkehrsvereins Rimbach: Auf dem
Parkplatz hinter dem Rathaus treten
vom 8. bis 11. August unter anderem
das Komikerduo Mundstuhl (siehe Bild)
und die Band Soulfinger auf.
 www.cool-tur.de
Geld für die Bürger
Spende. Weitere 250.000 Euro spendet RWE Power der Bürgerstiftung Biblis. Vor einem
Jahr waren bereits 500.000 Euro geflossen. „Wir sind uns unserer sozialen Verantwortung
gegenüber den Bibliser Bürgern bewusst“, so Kraftwerksleiter Horst Kemmeter. Bürgermeis­
terin Dr. Hildegard Cornelius-Gaus erklärte: „Seit dem Aus des Kraftwerks machen wir uns
intensiv Gedanken über die Zukunft unserer Gemeinde.“ Das jüngst vorgestellte Standort­
entwicklungskonzept sei ein erster Schritt. Stiftungsvorsitzender Gerd Reis dankte: „Dieses
Kapital macht uns für die anstehenden Aufgaben noch flexibler.“
hier: Nr. 1/2013
5
Titelthema
Umwelt Schützen
Verantwortung. Bislang stand der Gewässerschutz im Zentrum, wenn es im Kraftwerk Biblis
um Umweltthemen ging. Doch durch die im August 2012 eingereichten Anträge auf Stilllegung
und Abbau der Blöcke A und B rücken auch andere Themen in den Vordergrund.
6
Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power
M
itte April 2013 ist es wieder so
weit: Wie in den vergangenen
Jahren machen sich Dr. Josef
Roesch, Betriebsbeauftragter für Gewässerschutz und Abfall beim Kraftwerk Biblis, und Laura Karduck, Sachbearbeiterin
im Bereich Chemie und Umweltschutz,
zum Rheinufer in Gernsheim auf. Eine
Fachfirma hat dort fünf Kilogramm
lebende Jungaale angeliefert. Weil die
Fische in diesem Altersstadium im Wasser mit bloßem Auge kaum zu erkennen
sind, werden sie auch Glasaale genannt.
Vorsichtig schütten Roesch und
seine Kollegin die kaum bleistiftlangen
Jungaale in einen Bottich, den sie wie-
derum langsam mit Rheinwasser auffüllen. Nachdem sich die Temperatur des
Transportwassers an die des Rheins
angeglichen hat, werden die von der
Atlantikküste stammenden Aale in die
freie Natur entlassen. Wenn sie groß
genug sind, werden sie zum Laichen
vom Rhein aus bis in die Karibik schwimmen.
„Leider geht die Zahl der Aale seit
Jahrzehnten im Rhein und in anderen
Gewässern zurück“, erklärt Roesch. Das
haben Untersuchungen des Fischbestandes ergeben, die unter anderem das
Kraftwerk Biblis in den vergangenen 30
Jahren regelmäßig durchgeführt hat.
Veränderte Meeresströmungen, Überfischung, Parasiten, Krankheiten, natürliche Feinde – das sind einige der Gründe,
die Biologen als Ursache für diese Entwicklung nennen. „Als Nutzer des Rheinwassers fühlt sich das Kraftwerk Biblis
ebenfalls mitverantwortlich für den
Fischbestand in der Region“, sagt der
64-Jährige. „Deshalb setzen wir jährlich
in Abstimmung mit den zuständigen
Behörden Aale im Rhein aus.“
An der Ausgleichsmaßnahme hat
sich bis heute nichts geändert, obwohl
das Kraftwerk erheblich weniger Rheinwasser zu Kühlungszwecken benötigt,
nachdem es aufgehört hat Strom zu »
Laura Karduck und Josef Roesch begutachten eine Ausstellung von KraftwerksBrutkästen in der Nähe des Infozentrums.
hier: Nr. 1/2013
7
Routineprüfung am Auslaufbauwerk: Hier fließt wiederaufbereitetes Nutzwasser aus dem Kraftwerk in den Rhein zurück.
8
Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power
Titelthema
» produzieren. Auch die strengen
und Wie der geplanten Arbeiten sowie
über mögliche Auswirkungen auf die
Umwelt zu informieren.
Ein wesentlicher Schritt fand mit
einem offiziellen Treffen Ende Januar
2013 im Hessischen Umweltministerium
statt, an dem neben dem Kernkraftwerk
Biblis rund 20 Vertreter von Behörden,
Umweltverbänden und Kommunen teilgenommen hatten. „Das war ein sehr
sachliches und konstruktives Gespräch“,
erzählt der 44-Jährige. Ziel war es vor
allem, sich darüber zu einigen, welche
Informationen das Kraftwerk Biblis
zusammentragen wird, damit die
zuständigen Behörden sich ein Bild von
der Umweltverträglichkeit der Maßnahmen machen können. Dies ist eine
wesentliche Grundlage um die Stilllegung und den Abbau zu genehmigen.
Um­­­­weltkontrollen im Kraftwerk und auf
dem Gelände werden unverändert fortgeführt. „Nach wie vor nutzen wir ja
Wasser aus dem Rhein, zum Beispiel
zum Kühlen von Transformatoren, und
führen es anschließend wieder in den
Fluss zurück“, erklärt Karduck. „Darüber
hinaus gibt es weitere Wasserströme
wie zum Beispiel den des Regenwassers
auf dem Kraftwerksgelände. Für jeden
Kreislauf haben wir verschiedene Sammel-, Aufbereitungs- und Abwassersysteme, die einer regelmäßigen und strengen Kontrolle unterliegen.“ Roesch
ergänzt: „So stellen wir sicher, dass die
von den Behörden festgelegte Wasserqualität zuverlässig eingehalten wird.“
Einzig das Fischmonitoring wurde
eingestellt. „Beim wöchentlichen Abfischen der Einlaufbecken hat der Fischheger in der Vergangenheit die Tiere
nach Art und Gewicht bestimmt, statistisch erfasst und anschließend wieder in
den Rhein zurückgesetzt oder anders
verwertet“, erläutert Karduck. Heutzutage entfallen die Fischstudien, weil aufgrund des geringen Wasserverbrauchs
die Strömung in den Kanälen so gering
ist, dass die Fische ohne fremde Hilfe in
den Rhein zurückschwimmen.
Fotos: RWE Kraftwerk Biblis, iStockphoto
Renaturierungen der Behörden
werden unterstützt
Auch wenn das Kraftwerk mitten in
einem Naturschutzgebiet liegt – „die
Auswirkungen als Industrieanlage auf
die Natur waren und sind sehr gering“,
so Roesch. „Es war im Betrieb vergleichsweise leise und nachts nicht
übermäßig hell erleuchtet, es fand relativ wenig Autoverkehr vom und zum
Kraftwerksgelände statt und es hat
keine Bauaktivitäten außerhalb des
Geländes gegeben.“ Trotzdem engagieren er und seine Kollegen sich regelmäßig. Neben den Aal-Aussetzungen werden im weitesten Sinne die aktuellen
Sanierungs- und Renaturierungsmaßnahmen der Behörden entlang und
innerhalb der Weschnitz unterstützt. In
der Vergangenheit wurde ein Teich für
hier: Nr. 1/2013
Externer Umweltgutachter
unterstützt RWE
Zugvögel (oben) , „Insektenhotel“ am
Kraftwerks-Brutkasten (Mitte), Andreas
Agatz, Projektleiter Umweltverträglichkeitsprüfung (unten).
Vögel und Amphibien angelegt, es wurden Bäume entlang der Werkstraße
gepflanzt, Brutkästen auf dem Gelände
installiert und eine Trockenwiese zur
Verfügung gestellt.
Auch im Zuge der beantragten Stilllegung und Abbau der Blöcke A und B
ist die Verantwortung für die Natur rund
um das Kraftwerk ein wichtiger Aspekt.
„In den nächsten Jahren werden die
Gebäude Stück für Stück von innen nach
außen entkernt, jedoch vorerst nicht
abgerissen“, erklärt Andreas Agatz. Er
ist als Projektleiter daran beteiligt, die
zuständigen Behörden über das Was
Weil sich RWE Power dabei mit Fragen
auseinandersetzen wird, die im Kernkraftwerk Biblis neben Strahlen und
Gewässerschutz bislang kaum relevant
gewesen sind – etwa einer möglichen
Beeinflussung des Brutverhaltens von
Vögeln – werden sich die Verantwortlichen die Unterstützung eines auf
Umweltthemen spezialisierten Gutachters holen. „Ich gehe davon aus, dass es
keine Auswirkungen geben wird, da die
Arbeiten innerhalb der Gebäude und
damit für die Umwelt unsichtbar stattfinden“, sagt Andreas Agatz.
Voraussichtlich Mitte 2014 wird die
Um­­weltverträglichkeitsuntersuchung der
Öffentlichkeit vorgestellt. Etwa im
gleichen Zeitraum wird Josef Roesch, der
die Untersuchungen auch vor Ort unterstützt, seine Tätigkeit als Umweltexperte
des Kernkraftwerks Biblis beenden und in
den Ruhestand gehen. „Mir hat die Vielfalt meiner Aufgabe viel Spaß gemacht;
etwa die Zusammenarbeit mit den Behörden, mit externen Gutachtern und Um­­
weltexperten“, fasst er zusammen. „Und
ich habe die Flora und Fauna von Biblis
durch meine Arbeit sehr gut kennen und
schätzen gelernt.“
«
9
Titelthema
Selbst mehrere tausend Tonnen schwer, fördern Schaufel­
radbagger pro Tag bis zu 240.000 Kubikmeter Braunkohle.
Der malerische Ort Kaster im Rheinland lag viele Jahre an
der Tagebaukante. Heute ist davon nichts mehr zu sehen.
Erst die Bagger, dann die Natur
K
napp 40 Prozent des Stroms von
RWE werden im rheinischen Braun­
kohlenrevier erzeugt und damit
rund 15 Prozent der Energieversorgung
in Deutschland sichergestellt. Im Ge­
­
gensatz zur Steinkohle kann Braunkohle
nur über Tage abgebaut werden, also
mithilfe riesiger Schaufelradbagger –
ein grundlegender Einschnitt in die
Landschaft. Doch nach den Baggern
kehrt die Natur zurück. Die Rekultivie­
rung unterstützt diesen Prozess.
Grob erklärt funktioniert das so: Für
jeden Kubikmeter Erde, den die Bagger
fressen, entsteht neue Landschaft. Die
vom Bagger frisch abgetragene Erde
wird über kilometerlange Förderbänder
zum sogenannten Absetzer transpor­
tiert. Dieser verteilt den Abraum in ho­­
hem Bogen am Tagebaurand. Auf die
Rohkippe wird eine wasserdurchlässige
Schicht aus Sand oder Kies aufgetra­
gen, danach je nach Art der Nutzung
die eigentliche Bodenschicht. Eine
neue Landschaft entsteht. Aus den
gewonnenen Flächen werden über Jahr­
zehnte Naherholungsgebiete, Seen und
Flüsse, Wälder, Wiesen und Äcker.
Experten geben der Natur
eine kleine Starthilfe
Dass ausgekohlte Flächen rekultiviert
werden, geht bis ins 18. Jahrhundert
zurück. Damals verpflichteten sich die
Bergleute gegenüber den zumeist adli­
gen Grundbesitzern, die ausgebeute­
ten Flächen zu bepflanzen. Heute ist
Rekultivierung ein streng reglementier­
tes Verfahren, bei dem die Interessen
von Fachbehörden, Gemeinden, der
Land- und Forstwirtschaft sowie des
Naturschutzes berücksichtigt werden.
RWE beschäftigt für die Rekultivie­
rung Biologen, Landwirte und Förster,
die überwachen, wie sich die Natur
ihren Lebensraum zurückholt. Dabei ist
die Rekultivierung nicht der Versuch,
die Natur nachzubauen. Der Mensch
kann nur eine Starthilfe geben. Die
wesentliche Arbeit leistet die Natur
selbst. Alle Zahlen zur Flora und Fauna
im rheinischen Revier katalogisiert die
von RWE Power eingerichtete For­
schungsstelle Rekultivierung. Das Unternehmen arbeitet mit Forschungsins­
tituten, Universitäten und Fachleuten
aus Umweltschutz, Forst- und Landwirt­
schaft zusammen. Die rheinische Rekul­
tivierung gilt weltweit als vorbildlich.
Info: www.forschungsstellerekultivierung.de
ERFOLG IN ZAHLEN
300 Hektar: rekultivierte Flächen mit dieser Gesamtgröße ste­
hen heute unter Naturschutz, obwohl sie einst künstlich ange­
legt wurden. 18 heimische Orchideenarten fühlen sich im
Revier wohl. Viele von ihnen stehen, wie zahlreiche weitere dort
lebende Pflanzen und Tiere, auf der Roten Liste der bedrohten
Arten. Mehr als 1.000 Pflanzen hat die Forschungsstelle Rekul­
tivierung bereits erfasst. Nach Zählungen der Experten tum­
meln sich hier mehr als 2.500 Tierarten, darunter der Uhu.
10
Zehn Uhus haben sich im Revier angesiedelt. RWE hat Nist­
plätze für den vom Aussterben bedrohten Vogel gebaut.
Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power
Fotos: Christina Bleier, RWE
Rekultivierung. Im rheinischen Revier zwischen Köln, Aachen und Mönchengladbach baut
RWE Power die größte Braunkohlenlagerstätte Europas ab. Sind die riesigen Tagebaue aus­
gekohlt, werden die Flächen rekultiviert. Es entstehen Wälder, Seen, Wiesen und Äcker.
sicherheit
Grünes Licht
Strahlenschutz. Michael Impertro und sein Team beginnen mit der Dekontamination von Block A – sie reduzieren also die Radioaktivität im Kontrollbereich.
Die Vorbereitungen für die Stilllegung des
Kraftwerks Biblis nehmen Formen an.
Jüngst haben die Aufsichtsbehörden den
Startschuss für die Dekontamination des
Primärkreislaufs gegeben. Dies ist eine
vorbereitende Maßnahme zu den im
August 2012 eingereichten Anträgen auf
Abbau und Stilllegung. Die Dekontamina­
tion schafft die Voraussetzungen für die
weiteren Arbeiten im Inneren des Kraft­
werksgebäudes. Letztlich dient sie dem
Strahlenschutz und steigert die Sicherheit
der Kollegen, die im Kontrollbereich arbei­
ten. Zudem wird die Menge des radioakti­
ven Abfalls deutlich reduziert.
hier: Herr Impertro, was genau machen
Sie in Block A?
Impertro: Wir führen vereinfacht gesagt
eine chemische Reinigung durch, um die
Radioaktivität im sogenannten Primär­
kreislauf so effizient wie möglich zu
reduzieren. Das Verfahren wird auch als
Dekontamination be­­
zeichnet. Das ist
ein Prozess, mit dem wir schon in der
Vergangenheit regelmäßig Anlagen­
teile oder Systeme gereinigt haben. Wir
werden in Block A erstmals ein optimier­
tes Dekontaminationsverfahren durch­
führen, mit dem wir noch bessere Ergeb­
nisse erzielen möchten als bislang.
Was ist denn ein Primärkreislauf?
Der Kreislauf befindet sich in den Kup­
peln der beiden Blöcke. Dabei handelt
es sich um ein geschlossenes System, in
dem Wasser jene Wärme transportiert,
die bei der Kernspaltung entstand. Ein
Dampferzeuger hat diese Wärme ge­
­
nutzt, um im Sekundärkreislauf Wasser­
dampf zu erzeugen. Mit diesem Dampf
wurde eine Turbine angetrieben, die
wiederum mit dem Strom erzeugenden
Generator verbunden war.
Was passiert mit der Radioaktivität?
Sie wird chemisch gelöst und gefiltert.
Vor dem Hintergrund, dass das hierfür
Michael Impertro, Strahlenschutz­
experte des Kraftwerks Biblis.
vorgesehene Endlager Schacht Konrad
nicht vor 2019 zur Verfügung steht, muss
die vorübergehende Aufbewahrung auf
dem Kraftwerksgelände erfolgen.
Was ist für Sie die größte Herausforderung?
Rohrleitungen, Pumpen und Armaturen
werden in die Anlage eingebracht, an die
bestehenden Systeme angeschlossen
und dann in Betrieb genommen. Dieses
Zu­­sammenspiel ist eine große Herausfor­
derung und eine tolle technische Leis­
tung.
Fotos: RWE Kraftwerk Biblis
sicherheit hat priorität
Inspektion. Auch wenn das Kraftwerk Biblis nach dem politisch veranlassten Ausstieg aus der Kernenergie keinen Strom mehr
erzeugt, hat das Thema Sicherheit oberste Priorität. Derzeit läuft eine Inspektion in Block B, bei der mehr als 300 behördenrelevante
Prüfungen vorgenommen werden. Die Kraftwerksleitung rechnet mit bis zu 2.000 Arbeitsaufträgen, um die Maßnahmen im Bereich
Elektrotechnik und Maschinentechnik abzuarbeiten. Die Arbeiten, die im April begonnen haben, sollen am 1. Oktober abgeschlossen
werden. Bereits im vergangenen Jahr hat RWE Power rund sechs Millionen Euro in die Inspektion von Block A des Kraftwerks Biblis
investiert.
hier: Nr. 1/2013
11
Generator
Läuft bis 2018
Phasenschieberbetrieb. Stromnetzbetreiber Amprion nutzt den Generator von
Block A im nicht nuklearen Teil des Kraftwerks Biblis weitere fünf Jahre im soge­
nannten Phasenschieberbetrieb.
Das Kraftwerk Biblis leistet noch mindestens bis 2018 einen wichtigen Beitrag zur
Netzstabilisierung im Rhein-Main-Gebiet.
Stromnetzbetreiber Amprion hat den entsprechenden Vertrag um fünf Jahre verlängert. So lange wird der Generator in Block
A weiterhin „Blindleistung“ produzieren.
„Diese benötigt das Stromnetz, damit die
Spannung stabil bleibt“, sagt Ingenieur Ge-
org Schneider. Denn die Leistung eines
Netzes besteht – physikalisch gesehen –
aus einer Mischung von Stromstärke und
Spannung, aus einem Wirk- und einem
Blindanteil. Manche Geräte benötigen nur
die Wirkleistung, zum Beispiel eine Glühbirne. Motoren oder Pumpen dagegen
sind auf ein Magnetfeld angewiesen, damit sie arbeiten können; dafür ist die Blind-
Diplom-Ingenieur Georg Schneider
kontrolliert den Generatorbetrieb.
leistung notwendig. Bislang kann diese
nur von Großkraftwerken sichergestellt
und geregelt werden. Weil viele Kernkraftwerke schnell abgeschaltet wurden, drohte
ein Mangel an Blindleistung im Netz. Mit
der Vertragsverlängerung für den Phasenschieberbetrieb trägt das Kraft­­werk in Biblis nun auch künftig einen wichtigen Teil
dazu bei, dieses Problem zu lösen.
Zwischenlager beantragt
Biblis. RWE Power hat einen weiteren notwendigen Schritt unternommen, um den reibungslosen Rückbau des Kraftwerks Biblis
sicherzustellen: Das Unternehmen hat den Antrag auf Errichtung und Betrieb eines neuen Zwischenlagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle gestellt. Er wurde beim zuständigen hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eingereicht. Zusätzlich hat RWE Power einen entsprechenden Bauantrag bei der zuständigen Behörde des Kreises
Bergstraße gestellt. Die Planung sieht ein 16 Meter hohes, 28 Meter breites und 109 Meter langes Gebäude im westlichen Bereich
des Kraftwerksgeländes vor. Da das geplante Endlager Schacht Konrad für schwach- und mittelradioaktive Abfälle nach heutigem
Kenntnisstand frühestens 2019 in Betrieb geht, muss die vorübergehende Aufbewahrung der beim Abbau anfallenden Abfälle am
Kraftwerksstandort gewährleistet sein.
12
Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power
Blick ins Kraftwerk
Endlagersuche: Offene Fragen
Berlin. Bundesregierung und Oppo­
sition wollen noch vor der Sommer­
pause ein Standortauswahlgesetz für
ein mögliches neues Endlager für hoch­
radioaktive Abfälle verabschieden.
Der Salzstock Gorleben bleibt dabei weiterhin als potenzieller Kandidat im Auswahlverfahren. Das ist positiv: Nach wie
vor gibt es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, die gegen seine Eignung
sprechen. Eine Enquete-Kommission soll
nun bis Ende 2015 Vorschläge erarbeiten: unter anderem zu den zukünftigen
Sicherheitsanforderungen sowie wirtsgesteinspezifischen Ausschluss- und
Auswahlkriterien.
Das Deutsche Atomforum (DAtF) als
Dachverband der Kernenergiebetreiber
bewertet die aktuelle Verständigung
grundsätzlich positiv, macht aber auch
deutlich, dass noch viele Fragen offen
sind – unter anderem die der Finanzie-
Dr. Ulrich Hartmann
rung. Heute müssen die Betreiber ihren
Anteil des notwendigen Aufwands für ein
Endlager für hochradioaktive Abfälle tragen. „Zu dieser Verpflichtung stehen
auch alle Betreiber“, so das DAtF. Bis jetzt
sind deshalb von den Kraftwerksbetreibern für Gorleben bereits mehr als 1,6 Milliarden Euro übernommen worden. „Jetzt
sollen zusätzlich die Kosten für alternative
Standorterkundungen in Milliardenhöhe
auf uns abgewälzt werden, obwohl es bis
heute keinerlei Befunde gibt, dass Gorleben technisch/wissenschaftlich ungeeignet ist.“ Dafür sieht das DAtF zurzeit keine
rechtliche Grundlage. Gleiches gilt für das
Vorhaben, Abfälle aus der Wiederaufarbeitung künftig an anderen Standorten in
Deutschland als im hierfür vorgesehenen
Zwischenlager in Gorleben zu lagern. Dieses vorhandene und genehmigte Zwischenlager gehört, anders als das Endlager, den Kraftwerksbetreibern. Auch hier
ist das DAtF überzeugt, dass die existierende technische Infrastruktur dort eine
sehr gute Lösung darstellt.
Ulrich Hartmann, im Vorstand der RWE
Generation für die Kernenergie zuständig:
„Für uns kommen rein politisch motivierte
Konzeptänderungen nur dann in Betracht, wenn sich daraus für uns keine zusätzlichen Belastungen ergeben. Neben
der Finanzierungsfrage gibt es auch noch
eine Fülle von technischen und genehmigungsrechtlichen Aspekten, die es mit allen Beteiligten zu klären gilt. Ob CastorTransporte an andere Standorte von der
dortigen Öffentlichkeit eher akzeptiert
werden, ist fraglich.“
Urteil zum Moratorium
Fotos: RWE Kraftwerk Biblis, iStockphoto,
Gerichtsentscheid. Gegen die vorübergehende Stilllegung 2011 der Kern­
kraftwerke Biblis A und B hatte RWE Klage eingereicht. Anfang dieses
Jahres hat der Hessische Verwaltungsgerichtshof dem Recht gegeben.
In einer Pressemitteilung des Hessischen
Verwaltungsgerichtshofs heißt es entsprechend: „Zum einen sei die klagende
Betreiberin der beiden Kernkraftwerke
vor Erlass der Anordnungen nicht den
gesetzlichen Bestimmungen entsprechend ordnungsgemäß angehört worden. Darüber hinaus habe das Umweltministerium das ihm vom Atomgesetz
für vorläufige Betriebs­einstellungen eingeräumte Ermessen nicht in einer Weise
so pflichtgemäß ausgeübt, wie es rechtlich erforderlich gewesen wäre.“ Revision
gegen das Urteil ließ der Hessische Verwaltungsgerichtshof nicht zu. Das Land
Hessen hat gegen die Nichtzulassung
der Revision Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingelegt.
Am 18. März 2011 hatte das Hessische
Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz den
Betrieb der beiden Kernkraftwerke für
drei Monate untersagt. Zuvor hatten sich
Bund und Länder aufgrund der Havarie
des japanischen Kernkraftwerks in Fukushima auf diese Vorgehensweise geeinigt. Unabhängig von der Entscheidung
des Hessischen Verwal­­
tungs­­gerichts­hofs lässt
RWE per Verfassungsbeschwerde klären, ob die spätere Änderung des deutschen
Atom­­­­ge­­setzes mit den weitreichenden Folgen für die Eigentumsrechte
der Unternehmen rechtmäßig war. Die
Än­­
derung führte zum sogenannten
Atomausstieg, infolgedessen auch Biblis
dauerhaft vom Netz bleiben muss.
fachkräfte
Jobben bei der Werkfeuerwehr
Jessica Granz, 23, hat mehr als 30 Männer im Blick. Die Günzburgerin arbeitet im Büro der Werkfeuerwehr des Kernkraftwerks Gundremmingen in Schwaben, um Geld fürs Studium zu
verdienen. Kürzlich nahm sie die Software „MP Feuer“ in Betrieb. So hat sie den Durchblick, wenn es darum geht, welche
Feuerwehrleute zur Übung anrücken. Seit 2009 jobbt Granz bei
der Werkfeuerwehr. Einmal hat sie zudem im Rahmen eines Betriebspraktikums für ihren zukünftigen Beruf als Hauptschullehrerin Azubis im Kernkraftwerk über die Schulter geschaut.
Granz: „Schließlich werde ich in Zukunft junge Leute auf ihre
Ausbildung vorbereiten. Ich weiß dann schon, was nach der
Schule auf sie zukommt.“
studenten im werk
theorie und praxis. Werkstudent, Trainee oder Nebenjobberin – Studenten können bei
RWE ihr theoretisches Wissen praktisch anwenden. In den bundesweiten Standorten erhalten
die jungen Nachwuchskräfte spannende Einblicke in die Arbeitswelt.
Kommunikationstalent
Eine Einzelgängerin war Sonja Sentner, 32, noch nie. „Ich arbeite gern mit Menschen
zusammen“, sagt die Mineralogie-Studentin aus Darmstadt. Auf die Stelle als Werkstudentin im Kraftwerk Biblis kam sie durch eine Zeitungsannonce: „Zum Glück, denn
die Öffentlichkeitsarbeit ist genau mein Ding.“ Seit 2009 führt Sonja Sentner Besuchergruppen durch das Kraftwerk. „Mal sind es Schulklassen, dann wieder interessierte Anwohner. Es wird nie langweilig.“ Bevor sie die Werksführungen übernehmen
konnte, nahm sie an einer zweiwöchigen Schulung teil. So kann sie ihren Besuchern
genau erklären, wie das Kraftwerk funktioniert. Einmal in der Woche arbeitet die
32-Jährige bei RWE, den Rest ihrer Zeit verbringt sie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz oder draußen im Freien, „am liebsten bei einer Radtour.“
Praxis statt Schreibtisch
Immer nur am Schreibtisch sitzen kommt für Sebastian Römer, 26, nicht infrage. „Ich
arbeite gerne praktisch“, so der Elektrotechnik-Student. Im Rahmen seines Bachelor-Studiums an der FH Aachen absolviert er bei RWE Power ein Praxisprojekt. Sein Arbeitsplatz
ist das Technikzentrum in Frechen, im rheinischen Braunkohlenrevier westlich von Köln,
Bereich Fördertechnik. „Es geht um die Automatisierung von Großgeräten.“ Kilometerlange Bänder transportieren die Kohle über Bandschleifenwagen bis zu den Absetzern.
Römer versucht herauszufinden, wie die vollautomatische Übergabe der Kohle möglichst reibungslos gelingt. „Ich analysiere Betriebsdaten und melde mögliche Ungenauigkeiten.“ Über die Ergebnisse schreibt der Hobby-Fußballer seine Abschlussarbeit.
14
Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power
SERVICE
Meine rwe:
Vorteile
genieSSen
internet. Einfach, unbürokratisch, schnell – RWE-Kunden mit „Kundenkonto Online“* haben
jederzeit einen Überblick über ihre Energiekosten, geben bequem von Zuhause aus ihre Zählerstände ein und profitieren von exklusiven Angeboten beim Kauf von RWE-Produkten.
Fotos: Klaus Görgen, Christina Bleier, RWE
V
om heimischen Rechner aus die
Energiekosten im Blick behalten;
das ist mit dem „Kundenkonto
Online“ von RWE möglich: „Registrierte
Kunden können online bequem Zählerstände eingeben, Abschläge ändern
oder Rechnungen verwalten und genießen zudem
viele weitere Vorteile“, so
Jennifer Tamblyn von der
RWE Vertrieb AG. Alles
was für die Registrierung
nötig ist: Ein Strom- oder
Gasliefervertrag mit RWE
und ein Internetanschluss.
Auf der Webseite www.
rwe.de/meinerwe
kann
man sich anmelden.
Exklusive Vorteile
RWE-Kunden mit Kundenkonto profitieren von exklusiven Angeboten zum Energiesparen oder für die Freizeit. So erhalten sie 30 Prozent Rabatt auf SmartHome
Produkte. Einen Fissler Schnellkochtopf
Das Kundenkonto Online im
Überblick:
gibt es für die Hälfte und beim Kauf eines
E-Bikes sparen sie 400 Euro.
Jahresverbrauchsprognose
Keine Überraschungen: Anhand des Zählerstandes können RWE-Kunden sehen,
ob ihr Abschlag bei gleichbleibendem
Verbrauch passt, ob sie mit einer Nachzahlung rechnen müssen oder ob sie sogar etwas zurück bekommen. So haben
sie die Jahreskosten jederzeit im Blick.
An-, Ab- und Ummeldung
Alle Umzugsformalitäten werden schnell
und unbürokratisch erledigt.
Rechnung
Die Rechnung kann online eingesehen
oder heruntergeladen werden. Kunden können ihren Abschlagsplan überprüfen und den Abschlag anpassen.
Verträge und Produkte
Übersichtlich aufbereitet erhalten
Nutzer Einblick über ihre Produkte.
Zahlung
Über das Kundenkonto können
Bankdaten geändert oder eine
Einzugsermächtigung erteilt werden.
Persönliche Daten
Mit wenigen Klicks legen Kunden ein Profil
mit Passwort für ihr Kundenkonto Online
an. Hier können sie die Daten verwalten.
Zählerstände
Via Rechner senden Kunden die
Zählerstände für ihre Jahres- oder
Zwischenrechnung an RWE.
Meine RWE – auch als App
Unterwegs seine Kundenkonto-Daten
jederzeit im Griff haben? Mit der Kundenkonto-App ist das kein Problem.
Diese ist jetzt im App Store von Apple
oder im Google Play Store verfügbar.
INFO: w
ww.rwe.de/meinerwe
www.rwe.de/vorteile
* Es handelt sich um ein Angebot der RWE Vertrieb AG. Dieser Service ist nicht überall in Deutschland erhältlich.
hier: Nr. 1/2013
15
helferin in der not
Tierschutz. Seit rund 25 Jahren setzt sich Annette Maring für Tiere in Not ein. Mit großer
Leidenschaft kämpft die ehrenamtliche Vorsitzende des Tierheims Lampertheim für aus­
gesetzte Hunde und Katzen. Aber auch eine Boa Constrictor fand schon den Weg zu ihr.
Jeden Freitag in der Ausgabestelle: die
Ehrenamtler bei der freiwilligen Arbeit.
20
Menschen von hieR:
en richtigen Umgang mit Tieren
lernte Annette Maring von Kin­
desbeinen an. Als häufiger Gast
auf dem Bauernhof ihrer Großeltern war
das selbstverständlich: „Inmitten von
Kühen, Schafen und Hühnern legt man
schnell alle Berührungsängste ab“, er­
zählt sie. Als Erwachsene nimmt die
Tierliebhaberin ihre Arbeit im Ord­
nungsamt der Stadt Lampertheim auf,
dort kommt sie immer wieder mit Fund­
tieren in Kontakt. Ende der 1980er Jahre
gibt es Nachwuchsprobleme im Tier­
heim, das vom Tierschutzverein Lam­
pertheim e. V. privat getragen wird.
Maring, die nicht nur viel Erfahrung mit
Tieren, sondern auch mit den gesetz­
lichen Bestimmungen und Vorschriften
hat, scheint die ideale Besetzung zu
sein. „Ich bin also irgendwie in die Sa­
che reingerutscht“, erzählt sie und lacht.
Fotos: RWE Kraftwerk Biblis
Vom Bürojob ging es direkt
zum Reinigen der Zwinger
hier: Nr. 3/2012
den wurde, bringt Annette Maring in
spezialisierten Pflegestationen unter.
„Das Tier ist wahrscheinlich ausgesetzt
worden“, vermutet die engagierte Tier­
freundin.
Sogar für die rund 50 Nashornkäfer,
die ein Anwohner bei Neuschloß in ei­
nem abgetragenen Misthaufen ent­
deckte, organisierte Maring ein neues
Zuhause. Sie fand einen Interessenten,
der seinen Komposthaufen anbot. So
siedelten die Käfer kurzerhand um.
Auch auf dem RWE-Gelände in Biblis
tauchen immer wieder verwilderte oder
ausgesetzte Katzen auf, die die Mitar­
beiter zu Annette Maring bringen: „Bis­
her haben wir immer eine Lösung finden
können, oft hilft das RWE-Personal auch
gleich bei der Vermittlung mit.“
„Wenn es ein Problem gibt,
werde ich angerufen“
1995 wird sie erste Vorsitzende des Tier­
schutzvereins, dessen Mitglieder die Ar­
beit der zupackenden Helferin schätzen.
„Am Anfang war es wirklich hart. Wir
mussten das Heim dringend renovieren,
um die Sicherheit der Tiere zu gewähr­
leisten“, erzählt Maring. Nach der Arbeit
bei der Stadt ging es also direkt ins Tier­
heim, die Zwinger mussten gereinigt
und Aufbauarbeiten erledigt werden.
Doch es hat sich gelohnt, die Einrich­
tung läuft gut und ist erfolgreich: „Bis
heute haben wir zum Glück noch jedes
Tier vermittelt.“
Derzeit zählen neben 24 Hunden
und elf Katzen auch ein Papagei und ein
Kaninchen zu den Bewohnern des Hei­
mes, das in der Nähe des A-Z-Vogel­
parks liegt. Aber auch ungewöhnliche
Funde, wie eine zwei Meter lange Boa
Constrictor, die im Frühling am Weid­
weg in Lampertheim verletzt aufgefun­
Neben einer fest angestellten Halbtags­
kraft arbeiten eine Handvoll weiterer
Helfer ehrenamtlich im Tierheim. „Da
bleibt viel Arbeit für jeden Einzelnen von
uns“, sagt die Vorsitzende. Ihr Part sind
die Notfälle: „Ich sehe mich als die Ma­
nagerin hier. Wird ein ausgesetztes Tier
gefunden oder gibt es ein anderes Prob­
lem, werde ich angerufen.“
Besonders die ausgesetzten Tiere
oder solche, die grundlos abgegeben
werden, machen Maring aber auch zu
schaffen: „Das geht nicht spurlos an mir
vorbei, aber da muss ich mich zusam­
menreißen und die beste Lösung für das
Tier finden.“
Im Jahr werden rund 500 Tiere im
Tierheim Lampertheim betreut, darun­
ter mehrere Hundert Katzen und Hunde.
Die Zahl steigt. „Die Leute machen sich
immer weniger Gedanken vor dem Kauf
eines Tieres, das ist wirklich traurig.
Tiere sind sensibler als viele Menschen
denken“, so die Vorsitzende.
Das Tierheim Lampertheim beherbergt
Anfang Mai 24 Hunde und ein knappes Dutzend Katzen.
INFO: www.tierheim-lampertheim.de
Spendenkonto: Volksbank Darmstadt,
Konto 8 077 010, BLZ 508 900 00
17
gewinnspiel
rätsel lösen – tolle preise gewinnen!
Senden Sie das Lösungswort sowie Ihren Namen und Ihre Adresse an: [email protected] oder per Post an die RWE Power AG,
PCK-I, Huyssenallee 2, 45128 Essen. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2013. Viel Glück!
Wiederherstellung
der Bodennutzbarkeit
3. Preis: Salisbury Picknickkoffer
und -decke
2. Preis: Lumix Unterwasserund Outdoorkamera
persönl.
Zeitab- Online- Nacktschnitt Profil
heit
bei RWE
Abk.:
Telefon
ital.
Artikel
Figur
aus der brüten
„Sesamstraße“
persönl.
Fürwort,
1. Person
Plural
streng
vegetarisch
5
Zeichen
für Plutonium
Schmiervorrichtung
Bruder
v. Vater
oder
Mutter
kleiner
Musikträger
(Abk.)
7
einfaches
Fahrzeug
ugs.:
übel,
schlecht,
hässlich
Randeinfassung
Behälter,
Hülle
Segelkommando
Mann
zu
Pferd
11
3. u. 4. Fall
von wir
in der
Tiefe
12
Schweizer
Kanton
2
Verhältniswort
planieren
Abk.:
Tabelle
Abk.:
April
Teilhaber
kurz für:
in dem
niederländ.:
eins
zweirädriges
Sportfahrzeug
Außerirdischer
Ort in
Italien
Himmelsbote
8
Ausruf
des
Ekels
4
3
Versehen,
Fehlschluss
6
Initialen
Einsteins
† 1955
Abk.:
Esperanto
Vogelweibchen,
Huhn
Schiffsjunge
(seemänn.)
Koseform v.
Katharina
Baufacharbeiter
nicht
ein
1
ugs.:
zeitgemäß
einen
Namen
tragen
mittels
Gas, Holz
o. Kohle
garen
landw.
Großgrundbesitz
Hilfe f.
unsere
Mitlebewesen
Ackergerät
gesunde
Früchte
Ausruf
der
Überraschung
Berührungsverbot
9
Kleinstcomputer
(Abk.)
10
Teilzahlungsbetrag
warmer
Tagesausklang
Abk.:
Stück
Teil des
Fußballtores
13
®
svd1712-7
Lösungswort:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
„Weihnachten“ lautete die Lösung des Preisrätsels der letzten „hier:“ (Ausgabe 2/2012). Gewonnen haben Wilhelm Wackenhut aus Biblis (1. Preis, iPad3), Janina Kaste aus
Worms (2. Preis, Samsung Galaxy SIII) und Sabine Winter aus Bensheim (3. Preis, iPod classic).
Teilnahmeberechtigt an den Gewinnspielen in diesem Heft sind alle Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, die keine Mitarbeiter von ergo Kommunikation, nicht mit
der Organisation der Gewinnspiele betraut oder mit solchen Personen verwandt sind. Die Namen der Gewinner werden in der nächsten Ausgabe dieses Magazins veröffentlicht.
Zur Abwicklung der Preise erhält ergo die Kontaktdaten der Gewinner. Die Gewinne können von den Abbildungen abweichen. Der ordentliche Rechtsweg wird ausgeschlossen.
18
Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power
Fotos: Weber-Stephen, Panasonic, picknickkoffer.de, fotolia
1. Preis: Weber Gasgrill
ausblick
Heisses Vergnügen
FREIZEIT: Ein kühles Getränk in der Hand und ein saftiges Stück Fleisch über der Holzkohle – die Zutaten zum Grillen sind schnell vorhanden. Die „hier:“ gibt Tipps für
einen perfekten Sommerabend.
Die Herkunft des Grillens:
Das Braten von Fleisch über offenem Feuer ist ein uralter Brauch.
Irgendwann gelang es unseren Vorfahren der Steinzeit, das Feuer zu
zähmen – und der „Grill“ war geboren. Unser heutiges Wort „Grillen“
stammt vom lateinischen „craticulum“, was „kleiner Rost“ bedeutet.
Die richtige Hitze:
Grillprofis schwören für besonders zartes Fleisch auf einen Deckel. Er
schließt die Hitze ein und leitet sie von allen Seiten gleichmäßig auf
das Grillgut. Unter dem Grill fängt eine Pfanne das tropfende Fett auf,
das als Basis für Saucen dienen kann.
Das perfekte Fleisch:
Huhn, Schwein, Rind oder Wild – beinahe jede Art von Fleisch oder
Fisch eignet sich für den Grill. Auf keinen Fall sollten geräuchertes
Fleisch oder Würste mit Nitritpökelsalz über das Feuer kommen.
Durch das Pökeln und die hohen Grilltemperaturen können
gesundheitsschädliche Substanzen entstehen.
Die besondere Würze:
Saucen würzen das Fleisch. Wie wär‘s mit einer selbst gemachten auf
Ketchup-Basis? Dazu 50 Gramm Zucker bei kleiner Hitze schmelzen,
200 Gramm rote Johannisbeeren zufügen und unter Rühren erhitzen,
bis sich der Zucker aufgelöst hat. Dann 150 Gramm Tomatenketchup,
3 Esslöffel Essig und 2 Teelöffel Tomatenmark dazu, kurz aufkochen
lassen, mit Salz und Pfeffer abschmecken - fertig!
Nachtisch vom Grill:
Lust auf Süßes? Kein Problem: eine Ananas schälen, in Scheiben
schneiden und grillen. Sobald braune Grillstreifen zu sehen sind,
die Scheiben auf Teller legen und mit Honig beträufeln.
Dazu Vanilleeis servieren. Funktioniert
auch mit Pfirsich oder Nektarine!
hier: Nr. 1/2013
19
Auch in unserem Land haben längst nicht
alle Menschen ihr tägliches Brot.
Spenden statt wegwerfen!
Derzeit sammeln rund 900 Tafeln überschüssige, verzehrfähige Lebensmittel aus Produktion und Handel,
um sie an rund 1,5 Millionen bedürftige Menschen in
Deutschland zu verteilen. Ehrenamtlich.
Getreu dem Motto: „Jeder gibt, was er kann” unterstützen bereits viele kleine und große Unternehmen
die Tafeln mit Lebensmitteln und anderen Spenden.
Alzeyer Tafel e. V. · Bensheimer Tafel · Lampertheimer Tafel · Wormser Tafel e. V.
Helfen auch Sie mit. Ihre Hilfe kommt an!
Bundesverband Deutsche Tafel e. V. | Dudenstraße 10 | 10965 Berlin
Telefon (030) 200 59 76-0 | Fax (030) 200 59 76-16 | [email protected]
www.tafel.de
189east.com
S S