Arsch Bedeutungen: 1) Gesäß (bei Mensch und Tier), Podex, in der

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Arsch Bedeutungen: 1) Gesäß (bei Mensch und Tier), Podex, in der
Arsch
Bedeutungen: 1) Gesäß (bei Mensch und Tier), Geldeswert eines solchen Gefäßes abgelöst werden
Podex, in der dem Gebiet jeweils entspr. Lautung konnte Altstadl ob. Bö Wald; eine ähnl. Ra. aus
allg. und in vielen Wendungen u. Raa. gebräuchl. Pottendorf Nö. spricht von einem A. wiv um
Mda. der Österreicher (Wien 1811) schreibt dazu: fuftßk (fünfzig) gui(d)n a rai(n), während der
„Arsch. Dieses Wort ist durchaus für den Hintern Wiener nur von finf gui(d)n spricht und abweroder After, und überdieß in vielen Zusammen- tend hinzufügt wän s gsiv bülj, is (wenn das Geschirr billig ist). Von einem, der alles verliert,
setzungen und Phrasen gebräuchlich". —
a) Wörtlich: auf den A. fallen, hauen; den A. an-, sagt man in Thiersee Tir.: dar gä heryk hgöt, sist
aus-, vollhauen; ein paar auf den A. geben; den A. fvliaratst n ä der A. hängt halt (fest), sonst würdest
herrecken; n gs flikv den Hintern aushauen du ihn auch verlieren; ebd. bedeutet die Ra.
Mühlheim Innv. OÖ.; Wanns s' md d'öhrl gv(n) n gä hi(n)drä(n) sich verächtlich ab(Ohren) had umgsötzt, an Asch (lies gS) rund wenden, und in Lüsen Südtir. besagt der Spruch
ddflauckt (tüchtig durchgebleut) Stelzhamer di hidta hgbm glla dikxe ärSe die Hüter haben alle
Neue Gesänge 2, 23 OÖ.; am ar& gebm auf den A. dicke Ä., daß sie zur Arbeit faul und langsam
geben, in ärä üanvlatrn, -teinen, -gaign,, -testrn, sind. In NÖ. (Pottendorf), OÖ. (Traun) und
•vaiern, as ar kxölzbüarz birt den A. aushauen, daß SüdBö. (Hohenfurt) geht die Ra. wev hintn main
er kohlschwarz wird Gottschee, vgl. "Nachlaß ruk red, red mid main gvs wer hinter meinem
Tschinkel. S. auch syn. Wendungen unter: den Rücken redet, redet mit meinem A. Ein WortA. (das Ärschlein) (aus)päntschen, pflastern, spiel zwischen dünken und tunken bringt die Ra.:
(aus)plettern, präcken, (aus)präcken, (aus)- dg kxunät ti dunkxn — mitn grs in kxgltn wgßßr
pritschen, (aus)tuschen, (an)hüf-eisnen, (an)- da kannst du dich dünken (tunken) — mit dem
füllen, klopfen, (aus)klopfen, (ab)meßen, salzen, A. im kalten Wasser (brauchst dir nicht soviel
schmiren, (an) streichen, wichs (n)en. Seherz- einzubilden, die Ernüchterung folgt) Fendels Tir.
spruch zur Kindererziehung: hautß n aum gvs, Die Ra. die Hände am (beim) A. haben (am
hauts emn ghdv(n) bäv(n) nid g haut ihn auf den Rücken gekreuzt) allg. hat vielfach die Bed.
A., ihr haut ihm kein Bein (Knochen) ab Pottendf. Nichtstuer NÖ., BöWald (vgl. syn. Ra. unter
Nö.; switsn as (i)s pan grS tsgmirint schwitzen, [Erdjepfel prdten), oder die Bed. eines Sorglosen
daß es beim A. zusammenrinnt Lüsen Südtir., Straßburg-Umg. Kä., schuldenfrei Lambach,
ähnl. auch sonst; dir) saod dt) QS aos dir schaut der Harrern, Schenkenfelden OÖ., Neumark Bö Wald;
A. heraus (wenn die Hose am Hinterteil zerrissen herrisch, stolz Fendels Tir., Thalsdf.-Launsdorf
ist und die nackte Haut zu sehen ist) Hausruckv. Kä., Michaelnbach OÖ., Mauer b. Wien; gilt als
OÖ. und sonst verbr.; s ghaiwl (s ghi[n]d) ghl(n)t Zeichen von Altersschwäche in Schottwien NÖ.;
ts gvs das Kälblein (das Kind) kommt mit dem dev brinkt d hend fxm gvä ned fivrt) der bringt die
Hinterteil zuerst (Steißgeburt) Königswerth Hände vom A. nicht hervor (er ist schüchtern
Egerl.; vgl. (Arschling )kälblein; iwvn gvä drä(n) wie ein verlegenes Kind) Altenburg Waldv. NÖ.;
bestimmter Wurf im bäuerlichen Ringkampf zu dieser Ra. vgl. auch Arm am A. unter Arm.
St. Oswald, Kleinkirchheim Kä.; dar g§ m§xt ovn v gsixt wiv a gvä ein Gesicht wie ein A. (d. i. ein
gvnegln der A. möchte einem prickeln (vor Unruhe) aufgedunsenes, fettes, ausdrucksloses G.) BöWald
Thiersee Tir.; Ra.: wir> mvr vn gvä (gä) außedröd, und in entspr. Lautungen allg.; ein Gesicht wei
gqds sä(n) widvr ä(n) kaum entfernt man sich dv früas bvn gvä wie der Frosch beim A. Pfraumbg.
für einen Augenblick, wird man schon wieder südl. Egerl.; mit spezialisierendem Epitheton:
vermißt Eggelsbg. Innv. OÖ. Scherzrede beim d§v hgd r> gsixt wiv r v (g)praktv (ghinv)gvä wie
Niedersetzen: setß mv(n) ins doxthi, wo a dr> ein abgeprackter (verhauener) Kindera. Weinv.
ghaisv gseßn is: afm gS setzen wir uns dorthin, wo NÖ., SüdMä.; s. auch unter (Kinder)arseh. Eine
auch der Kaiser gesessen ist: auf den A. Haus- Tiroler Oberländerin zu einer dunkelfarbigen
ruckv. OÖ.; här heng dain ärs a peze häng deinen Vintschgauerin (Südtir.): wen main QS SO äivx war
A. ein wenig hierher (nimm ein wenig Platz) wiv dain ksixt, i trauet mi nit pai dar ngxt äaißn
Gottschee; grg hi Sted div dr gr§ h$r geh hin, steht tß givn wenn mein A. so garstig wäre wie dein
dir der A. her (geh nur zu, wenn du mußt; wenn Gesicht, ich getraute mir nicht bei der Nacht
einer droht fortzugehen) Bergreichenstein scheißen zu gehen Prutz, Fendels Tir. Eine häufige
Bö Wald; de hgd ghdvn gi (gvS) und ghärm bau Ra. ist auch: dev is mv pan gä livwv wiv du pan
die hat keinen A. und keinen Bauch (heißt es gsixt Werfen Sa., belegt auch aus Südtir., Nordtir.,
von einem mageren Frauenzimmer) Innv. OÖ.; Kä., OÖ., NÖ., SüdBö., Egerl.; in Obermösel Gotta bfif gvä und a mgs hösn ein Pfiff A. und eine Maß schee lautet sie: dan hon i lidbar pain ärza as bid dl
Hose (2 Maßbezeichnungen für ein kleines Hinter- pain maüle den habe ich lieber beim A. als dich
teil und eine zu große Hose) Weinv. Nö.; die Ra. beim Maul. Ra.: wgvrum me flg(n)st d$n? waist
an gvs woi um finf guldn a rain erinnert vielleicht (weil du) dain gvs ned sivgst? warum weinst du
an das jus primae noctis, welches Vorrecht durch denn ? weil du deinen A. nicht siehst ? (du hast
eine eiserne Pfanne oder Reine, worin der Hinter- keinen Grund zu weinen) Kremsmünster OÖ.,
teil der Braut bequem Platz hatte, oder durch den ähnl. Hausruckv. OÖ., Heinrichsöd, Wadetstift
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