Alt-Heidelberg du Feine – Wir haben dich im Auge

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Alt-Heidelberg du Feine – Wir haben dich im Auge
Einleitung
Liebe_r Leser_in,
in deinen Händen hältst du eine Broschüre rund um das Thema Studentenverbindungen, die vom Offenen Antifa Treffen [OAT] erarbeitet
und publiziert wurde. Das OAT trifft sich jeden ersten Freitag im Monat im Café Gegendruck (Fischergasse 2, HD) und soll einen Freiraum
zum politischen Austausch und zur Diskussion darstellen. Auf dem Treffen sind alle interessierten Menschen willkommen, unabhä ngig von
Alter, Geschlecht, Sexualität und Erfahrungen.
Aufgrund der Tatsachen, dass viele Menschen lediglich marginal über Studentenverbindungen bescheid wissen und dass
Verbindungsstudenten zunehmend Präsenz in Heidelberg zeigen, fassten wir den Entschluss, die vorliegende Broschüre zu erarbeiten und
uns kritisch mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Die Broschüre enthält acht Texte, die das Thema Studentenverbindungen von
verschiedenen Seiten beleuchten. Neben der Geschichte studentischer Verbindungen werden Aspekte wie Rassismus, Sexismus,
Antisemitismus und Nationalismus innerhalb dieser Männerbünde behandelt. Des Weiteren befinden sich in der Broschüre ein Glossar, in
dem möglichst alle unbekannten Wörter erklärt bzw. übersetzt werden, sowie eine Auflistung aller Heidelber ger Studentenverbindungen.
Darin werden kurz die Farbenkombinationen, Adressen und politischen Einstellungen der einzelnen Verbindungen dargelegt, damit es in
Zukunft leichter fällt, Verbindungsstudenten zu erkennen und einem politischen Spektrum zuzuordnen. Die einzelnen Verbindungen
unterscheiden sich nämlich in ihren politischen Überzeugungen und Aussagen. Während einige Verbindungen überzeugt konservativ sind,
arbeiten andere mit bekennenden (Neo-)Nazis zusammen und sind von diesen nicht klar zu trennen. Alle eint jedoch ein Weltbild, in dem
strikte Geschlechterrollen, Nationalismus und die Zurschaustellung der eigenen „Männlichkeit“ eine entscheidende Rolle spielen. Um dies
nachvollziehen zu können, gibt ein der erste Broschüren-Text einen prägnanten Überblick über die Geschichte studentischer Verbindungen.
Darüber hinaus haben alle Verbindungen gemeinsam, dass sie streng hierarchisch organisiert sind. Es gilt, Befehle zu befolgen und diese
nicht zu hinterfragen. Und wer diese Regeln nicht einhält, muss mit Bestrafung rechnen. Eng verknüpft mit diesem Denken ist auch ein
Elitegedanke, der in Verbindungen stark ausgeprägt ist. Verbindungsstudenten sehen sich selbst als die Elite der Nation und halten fest an
dem Vorhaben fest, möglichst viele einflussreiche Posten in diversen Lebensbereichen (wie zum Beispiel Justiz und Politik) zu besetzen. Mit
diesen Sachverhalten beschäftigen sich zwei Texte dieser Broschüre.
Verbindungsstudenten sind oft an merkwürdigen Schärpen und Mützen zu erkennen. Diese Uniformierung ist einer von zahlreichen
Bräuchen und Traditionen, die in Verbindungen penibel gepflegt und glorifiziert werden. Auch gemeinschaftliche Trinkgelage ma chen ein
Teil des verbindungsstudentischen Lebens aus. Ein Text klärt über diese und weitere Rituale und Bräuche innerhalb von Verbindungen auf.
Die allermeisten Studentenverbindungen sind reine Männerbünde, in denen Frauen nicht etwa als selbstbestimmte Individuen angesehen
werden, sondern lediglich als Begleiterinnen der Männer. Zudem herrscht in Verbindungen die veraltete Vorstellung vor, Frauen seien
lediglich für die Familie zuständig, während die Männer ihrem Beruf nachgehen. Diese sexistische Weltanschauung, wie sie in
Verbindungen vertreten wird, wird in einem Text näher beleuchtet.
Schon sehr früh war es ein Anliegen der Verbindungsstudenten, Juden aus ihren Verbindungen auszuschließen. Der „Verband der Vereine
Deutscher Studenten“(VDSt), der heute etwa 40 Mitgliedsverbindungen hat, gründete sich beispielsweise aus dem Motiv heraus, a lle Juden
aus den Universitäten zu entfernen. Noch heute berufen sich zahlreiche Verbindungsstudenten auf diese antisemitische Gründung.
Neben handfestem Antisemitismus sind auch rassistische Vorurteile keine Seltenheit in studentischen Verbindungen. Ein Beispiel hierfür
liefert der sogenannte „Ariernachweis“, der in der „Deutschen Burschenschaft“ (DB) gefordert wurde. Die DB ist ein Dachverban d, der sich
aus 120 Burschenschaften zusammensetzt. Eine dieser Burschenschaften, die Hansea Mannheim, sollte ausgeschlossen werden, weil eines
ihrer Mitglieder aus China stammende Eltern hat. Dieses Anliegen zeigt deutlich die rassistische Stimmung innerhalb der DB. D och dies
offenbart nur die Spitze des Eisbergs: Innerhalb von Studentenverbindungen herrscht ein rassitischer Grundkonsens, der in einem Text dieser
Broschüre thematisiert wird.
Das „Vaterland“ und die Identifikation mit genau diesem sind für viele Studentenverbindungen von herausragender Bedeutung. Si e haben es
sich zur Aufgabe gemacht, Deutschland und „das deutsche Volk“ zu vertreten und zu unterstützen. Viele Verbindungen vertreten daher
völkisch-nationalistisches Gedankengut, woraus einige Übereinstimmungen mit rechtsradikalen Organisationen wie der NPD resultieren.
Eine Zusammenarbeit ist deshalb bei weitem keine Seltenheit. Schon des Öfteren veranstalteten Verbindungen Vorträge oder
Diskussionsabende mit bekennenden Nazis, Holocaust-Leugnern und Funktionären der NPD. Ein Text geht näher auf diese Verstrickung ein
und zeigt diese am Beispiel einiger Burschenschaften
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- Einleitung
- Inhaltsverzeichnis
- Geschichte der Studentenverbindungen in der BRD
- Hierarchien in Studentenverbindungen
- Elitegedanken
- Saufen und Fechten
- Sexismus in Studentenverbindungen
- Rassismus und Antisemitismus in Studentenverbindungen
- Völkischer Nationalismus und NPD- Sympathien
- Verbindungen Farben Zirkel Formen
-
Glossar
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Geschichte der Studentenverbindungen in der BRD
Die Idee der Studentenverbindungen ist so alt wie die Universitäten selbst. Angefangen im Griechenland
der Antike mit kleinen Lernzirkeln, die auch gemeinsam trinken und feiern, bis hin zu den Verbindungen
wie wir sie heute kennen. Sie sind fast überall auf der Welt zu finden, haben auch überall hin ihre Kontakte
und doch unterscheiden sie sich und vor allem die deutschen.
Verbindungen sind in ihrer Geschichte
hervor zu heben. Die ersten Universitäten wurden Anfang des 14. Jahrhunderts gegründet und die
Studierenden fingen an sich zu organisieren und den Ablauf an den Unis mitzugestalten, so wie es andere
Studierende in anderen europäischen Städten auch taten. Untergebracht wurden die Studenten seit jeher in
„Wohnheimen“, finanziert vom jeweiligen Landesherren, diese „Wohnheime“ hießen „Burse“ und es war
Pflicht für die Studenten in der Burse ihrer Herkunft zu wohnen. So kamen alle Studenten aus Schwaben in
die „Schwaben-Burse“, hieraus entstand z.B. die Heidelberger „Suevia“, eben die Schwaben. Auch hatten
die Bewohner einer Burse die Farben des Hauses zu tragen und die Kleidung, welche ihnen vom jeweiligen
Landesherren zur Verfügung gestellt wurde. Die damalige Mode orientierte sich an der Mode aus Paris, die
heutigen Uniformen der Verbindungsstudent_innen orientiert sich auch heute noch an der Mode aus dem
18. Jahrhundert. So entstanden die Farben der Verbindungen sowie das gemeinsame Leben auf dem Haus.
Zu dieser Zeit war es auch nur Männern gestattet ein Studium zu beginnen, sprich es dürfen nur Männer
einer Verbindung beitreten, auch das ist heute noch bei den meisten Verbindungen so.
Aus den Bursen heraus organisierten sich im 15./16. Jahrhunderts die ersten Verbindungen, sie nannten sich damals Landsmannsc haften in
Bezug auf ihren Landesherren, hatten allerdings schon feste Rituale und Bräuche, welche zum Teil bis heute in den Verbindungen vertreten
sind.
19. Jahrhundert
Anfang des 19. Jahrhunderts gründeten sich die „Corps“. Ihr Ziel war es zum einen, eine Nachfolgeorganisation der Landsmannsc haften
darzustellen, zum anderen sollten wieder Ordnung und Benimmregeln/gute Manieren unter den eher rüpelhaften Studierenden verbreitet
werden. 1814 kam es dann, nach den Ereignissen der „Befreiungskriege gegen die napoleonische Besatzung“, in denen 20 – 50 % der
Studierenden involviert waren, und dem damit verbundenen neuen Nationalismus innerhalb Deutschlands zur Abspaltung aus den Corps und
zur Gründung der ersten Burschenschaft, die Urburschenschaft zu Jena. Diese war zwar ähnlich organisiert wie die Corps, hatten allerdings
zusätzlich noch das politisch Ziel, für ein geeintes Deutschland einzutreten. Dieser Nationalismus war stets mit einer Ablehnung von allem
„undeutschem“, insbesondere allem französischem, verbunden. Deutlich sichtbar wurde dies unter anderem auf den Wartburgfesten, bei
denen Bücherverbrennungen stattfanden. Unter anderem fielen Werke von August von Kotzbue, Karl Leberecht Immermann, die
„Germanomanie“ des jüdischen Schriftstellers Saul Aschers, sowie der Code Napoléon den Flammen zum Opfer. Die antisemitischen „HepHep-Unruhen“ 1819 wurden schließlich zum Anlass genommen, erneut Studentenverbindungen mit den Karlsbader Beschlüssen zu
verbieten. Dieses Verbot galt bis 1848, die damalige Nationalversammlung hob das Gesetz auf, bestand selbst aber zu einem Großteil aus
Verbindungsstudenten. Die Revolutionen von 1848, auf welche sich von korporierter Seite immer noch positiv bezogen wird, beinhaltet
neben den ersten demokratischen Forderungen, inspiriert von den Ansätzen aus Frankreich, eben auch ein überzeugter Nationalismus von
den deutschen Verbindungen ausgehend. So sind die gewählten Farben der Aufstände, schwarz-rot-gold, von den Uniformen der
kämpfenden Studenten gegen Frankreich abgeleitet und von der Nationalversammlung festgelegt. Keinesfalls sollte von der
Studentenbewegung aus ein emanzipatorischer Fortschritt zur Aufhebung der Stände oder ähnliches vorangetrieben werden. Eine
Veränderung innerhalb des Verbindungswesen blieb jedoch nicht aus. Es bildeten sich die ersten christlichen Verbindungen, wel che auf die
Mensur verzichteten und dies auch heute noch tun Auch gründeten sich in dieser Zeit die musischen Verbindungen, Turnerschaften und
erneut Landsmannschaften.
Die darauffolgende Kaiserzeit kann als Blütezeit der Verbindungen
bezeichnet werden: weniger wegen der absoluten Mitgliederzahlen, eher
wegen des hohen gesellschaftlichen Ansehens in weiten Teilen der
Bevölkerung. Selbst Otto v. Bismarck und Wilhelm II. waren
Corpsstudenten. Aus dem gesamtgesellschaftlich herrschenden
Antisemitismus heraus (als Beispiel wäre hier der Antisemitmusstreit von
1880 zu nennen) bildeten sich die ersten jüdischen Verbindungen. Inhalt
des Antisemitismusstreit war die Frage, ob denn jüdische Studenten
höhere Posten erhalten können, verbeamtet werden sollten und ob
überhaupt ein Studium möglich ist. Um die Forderungen nach einer
Universität frei vom Jüdischen zu verstärken, gründete sich 1884 der
Verein deutscher Studenten (VDSt), eine Verbindung die allen größeren
Universitätsstädten vertreten ist, überall denselben Namen trägt, einen
eigenen Dachverband besitzt und sich bis heute auf das Gründungsjahr
1884 beruft. Um 1900 wurden die ersten Frauen an den Universitäten
zugelassen und gründeten die ersten reinen Damenverbindungen.
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Weimarer Republik
Im Jahre 1919 erklärte die erste gewählte Regierung der Weimarer Republik die Trikolore Schwarz-rot-gold zu den offiziellen Staatsfarben.
Das vom Burschenschafter Hoffmann von Fallersleben gedichtete "Lied der Deutschen“ wurde zur Nationalhymne. Der erste Weltkrieg
stellte das Verbindungswesen besonders vor die Herausforderung, dass es ihnen an Nachwuchs mangelte und viele ehemalige Activitas als
Verwundete von den Schlachtfeldern Europas zurückkehrten und eine Weiterarbeit wir vor dem Krieg vorerst nur erschwert möglich war.
Trotz der Umstände waren viele der Studenten, die im Krieg gekämpft hatten, im Niederschlagen revolutionärer Bestrebungen der
sozialistischen und kommunistischen Verbände aktiv, als Bsp. wäre der Versuch einer Räterepublik in München, welcher u.a. von eben
diesen nationalistischen Freikorps vereitelt wurde.
Die Niederlage im I. Weltkrieg und die Versailler Verträge wurden im allgemeinen Verbindungswesen als Schmach betrachtet, daher bildete
sich sehr früh eine nationalistische Grundstimmung und eine frühe Sympathie gegenüber der Politik der NSDAP.
1930er und 1940er
Auch wenn die meisten Korporierten dem Programm der NSDAP sehr nahe standen, lehnten sie es ab in dem Nationalsozialistischen
Studentenbund der NSDAP aufzugehen. Dessen Ziel war es, alle Verbindungen in einer Organisation zusammenzufassen, bei Ablehnu ng
drohte ein Verbot sowie eine Verfolgung der Aktivitas. Daher gründeten die meisten Verbindungen sogenannte Kameradschaften, in denen
sie ihre Traditionen mehr oder weniger öffentlich weiterführen konnten. Auch während der NS-Zeit waren Verbindungsstudenten eine
tragende Säule, sie hatten viele hohe Posten, vertraten die verbrecherische Meinung der NSDAP in den Universitäten, waren aktiv an der
Verfolgung polit. Gegner_innen beteiligt oder waren maßgeblich am industriellen Massenmord mehrerer Millionen Menschen beteiligt.
Nach der Kapitulation Deutschlands 1945 wurden sämtliche Studentenverbindungen von der alliierten Übergangsregierung als
Nachfolgeorganisation der NSDAP verboten, von der deutschen Bundesregierung 1949 jedoch wieder erlaubt.
Ab 1950 bis heute
In der DDR waren Studentenverbindungen bis zur Auflösung des Staates verboten und konnten ihre Aktivitäten nur heimlich im westlichen
Teil der heutigen BRD fortsetzen, in der BRD jedoch war es den Verbindungen möglich erneut ein weites Netzwerk mit Dachverbänden
auszubauen und ihre Traditionen weiter zu führen. Zwar mussten Rituale wie die Mensur gerichtlich eingeklagt
werden, aber ein Fortsetzen des Lebens auf den Häusern war uneingeschränkt wieder möglich. Jüdische
Verbindungen haben sich bis heute nicht wieder gegründet. Mit den Studentenbewegungen in den 1960er Jahren
war die Korporationszene in der nächsten Krise, von der sie sich bis heute nicht völlig erholte. Im Rahmen der
Forderungen nach Selbstbestimmung und dem Bedürfnis nach Aufklärung über die Taten im 3. Reich, kam es
eben auch zu Hinweisen an der Beteiligung der Korporierten an den Verbrechen und dem Umgang damit bzw.
der nicht stattfindenden Entnazifizierung von staatlicher Seite Einen kleinen ersten Aufschwung innerhalb der
Verbindungen gab es erst wieder Anfang der 1990er Jahre. In der Zeit der Eingliederung des gescheiterten
staatkapitalistischen Gefüges der DDR in die privatkapitalistische BRD und dem damit verbundenen Anstieg
eines gesamtgesellschaftlichen Patriotismus und Nationalismus, waren auch Ideen und Ziele der
Studentenverbindungen wieder interessanter. So entstand teilweise eine recht aktive Verbindungsszene, die sich
in Teilen am politisch rechten Rand bewegen. Auffallend waren Veranstaltungen mit Holocaustleugnern, sog.
Südtiroler Befreiungskämpfer oder eben Mitgliedschaften in der NPD oder anderen rechten Parteien und Organisationen. Trotz des kurzen
Erstarkens der Korporierten hatten sie nie wieder den gesellschaftlichen Stand und Einfluss wie in der Zeit vor 1949, auch wenn Mitglieder
von Verbindungen immer wieder in hohen Positionen von Politik und Wirtschaft vertreten sind.
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Hierarchien in Studentenverbindungen
Im Alltag der Studentenverbindungen herrschen starke Hierarchien,
welche von den Mitgliedern selbst als etwas Natürliches angesehen und
verharmlost werden. Sie sehen diese Machtstrukturierung als vorteilhaft
und notwendig für die „Ausbildung“ neuer Burschenschaftler. Dieser
Text soll einen Überblick darüber verschaffen, wie diese "Ausbildung"
und "Erziehung" für ein neues Mitglied klassischerweise verläuft. Bei
einigen, sehr traditionellen Verbindungen sind die alten Bezeichnungen
der Mitglieder noch üblich, die meisten differenzieren heute nicht mehr
so stark. Jemand, der sich für die Mitgliedschaft einer
Studentenverbindung interessiert und dort häufig zu Gast ist, wird als
"Spefux" oder "Keilgast" bezeichnet. Sobald ein Spefux Mitglied wird,
ist er ein “Kraßfux“. Dieser wird von seinem „Ausbilder“, dem
"Fuxmajor", im Umgang mit Bundesbrüdern, Mitgliedern anderer
Verbindungen, in deutscher und europäischer Geschichte unterwiesen;
„Fecht- oder Paukunterricht" erteilt der Fechtwart. Den Alltag als
Korporierter erklärt dem Neuzugang ein individuell zugewiesener Leibbursche. Dieser ist direkt für die Fehltritte und das Ver halten des
Fuxen verantwortlich. Anschließend wird nach einiger Zeit darin eine Prüfung, die "Brandungsprüfung", durchgeführt, die die Wissensstände
und das Mensurwesen umfasst und mindestens 3 Stunden dauert. Anschließend ist er ein Brandfux. Circa anderthalb Semester nach der
Brandung kommt die Burschenprüfung mit anschließender Burschung. Dazu gehört bei den meisten Verbindungen eine "ziehende Mensur",
was bedeutet, dass er einen Schnitt im Kopfbereich davontragen muss. um die Prüfung zu bestehen Des Weiteren muss er ein angemessenes
Fuxenreferat abhalten und einige Besuche bei anderen Korporationen vorweisen können. Somit hat der Anwärter die nächste Stufe der
Hierarchieleiter erklommen. Jedes Mitglied hat seine Rechte und Pflichten: Zum Beispiel darf der Fux in der Öffentlichkeit nicht ohne
seinen Leibburschen als Verbindungsmitglied auftreten oder andere Verbindungen besuchen. Auf den Conventen
(Mitgliederversammlungen), wo über die Besetzung der Ämter, den Alltag und das Semesterprogramm bestimmt wird, haben Füxe und
Vollmitglieder formell gleiches Stimmrecht. Dennoch sind Füxe aufgrund ihrer Stellung innerhalb der Hierarchie im Alltag und vor allem
bei Kneipen und feierlichen Anlässen (Kommersen) oft besonderen Verpflichtungen unterworfen und vielerlei Demütigungen ausgesetzt Die
vier Vorsitzenden der Convente sind die Chargen, bestehend aus Sprecher, Fechtwart, Schriftwart und Fuxmajor. Nach abgeschlossenem
Studium kann man als "Alter Herr" über die Belange der Korporation mitentscheiden. Doch auch als "Alter Herr" muss man seinen
Verpflichtungen in der Verbindung nachkommen, indem man(n) von seinem Einkommen einen gewissen Prozentsatz abzugeben hat.
Darüber hinaus wird erwartet, dass "Alte Herren" regelmäßig größere Spenden leisten, um das Verbindungshaus instand zu halten, Fahnen
und Fechtausrüstung oder Bier auf Kneipen zu finanzieren.
Autoritätsgedanke in Studentenverbindungen
In allen Studentenverbindungen gibt es ein ausgeprägtes Autoritätsverhalten, wodurch sich jeder
Korporierte auszeichnet. Durch das Recht bei Fehlern, die ein jüngeres Verbindungsmitglied oder ein Fux
macht, Sanktionen verhängen zu dürfen, entwickelt sich bei diesen später das Vergnügen, andere, jüngere
oder unterlegene Korporierte zu bestrafen. Ausgeprägt ist dies auch beim Fechten und bei Kneipen oder
anderen Anlässen zu denen exzessiv getrunken wird. Wenn hier ein Fux sich beim Trinken in der Runde
übergeben muss, wird er durch mehr Trinken, ohne auf die Toilette zu dürfen, gestraft. Dieses Gefühl von
Macht, das der Strafende erlebt, überträgt sich auf jüngere Verbindungsstudenten. So wird sich geduckt,
wenn man bestraft wird, und bei jeder sich bietenden Gelegenheit nach Unterlegenen getreten, um selbst
dieses Gefühl zu erleben. Dies wird in allen Korporationen so gehandhabt und ist ein allgemein
verbreiteter Mechanismus, der zu kritisieren nicht erwünscht ist.
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Elitegedanken
Da Verbindungen eine klare Vorstellung davon haben, wer alles Mitglied werden darf (nämlich ausschließlich Studierende, meist männlich,
weiß...), ergibt sich daraus schon ein sehr differenziertes, diskriminierendes Welt- und Menschenbild. Durch ihren akademischen Werdegang
werden die Mitglieder der Verbindungen Teil einer privilegierten, sozial hoch angesehenen Gruppe. Sie versuchen gezielt
Führungspositionen in Politik und Wirtschaft zu besetzen, um die Gesellschaft in ihrem Sinne beeinflussen und verändern zu können. Durch
die Abgrenzung und Selbsterhöhung der Verbindungen gegenüber Nicht-Korporierten bzw. Nicht-Studierten wird dieser Mechanismus noch
weiter verstärkt
Ausnahmen in der Mitgliederschaft sind sogenannte "Ehrenmitglieder", die aufgrund "besonderer Leistungen" oder eines angesehenen
sozialen Status in die Verbindung aufgenommen werden Allerdings ist dies nicht die Regel, sondern kommt nur in den seltensten Fällen vor.
Ausnahmen in der Mitgliederschaft sind sogenannte "Ehrenmitglieder", die aufgrund "besonderer. Eines der größten Ziele der
Studentenverbindungen ist es, eine geschlossene Elite zu bilden. Das zeigt sich vor allem dann, wenn man beachtet, wie viele
Verbindungsstudenten in den unterschiedlichsten, gesellschaftlich wichtigen Positionen sind bzw. waren (z.B. Heiner Geissler & Konrad
Adenauer).
Diese "Elite" lässt sich besonders einfach durch das Prinzip des Lebensbundes bilden, welches bedeutet, dass die "alten Herre n"
Verbindungsstudenten bevorzugen. Das heißt, ein alter Herr, der zum Beispiel eine Kanzlei leitet und nach Mitarbeitern sucht, würde ei nen
Verbindungsstudenten schneller annehmen, befördern oder generell bevorzugen, was natürlich ein enormer Nachteil für Mitbewerb er_innen
darstellt. Vor allem wenn man bedenkt, wie viele Menschen von einer Mitgliedschaft in einer Verbindung von vornherein ausgeschlossen
sind, wird die Ungerechtigkeit klar. Diese sind so nämlich automatisch von der (selbsternannten) Elite ausgeschlossen. So gilt für das
Selbstverständnis der allermeisten Korporationen immer noch der Ausspruch des ehemaligen CDU-Bundesinnenministers Manfred Kanther,
seines Zeichens "Alter Herr" des Corps Guestphalia et Suevoborussia aus Marburg, aus dem Jahr 1990: "Wir wollen auch weiterhin
nationalgesinnte Menschen in alle führenden Berufe unserer Gesellschaft entsenden."
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Saufen und Fechten
Zwei Dinge, mit denen studentische Verbindungen oft sehr schnell
assoziiert werden, sind der exzessive Bierkonsum während ihrer
Feierlichkeiten und Kneipabende und das studentische Fechten mit
scharfen Waffen, Pauken genannt. Und zu Recht, sind die beiden Aspekte
doch Kernelemente der meisten Korporationen und werden nicht selten in
der Öffentlichkeit stark verharmlost und in ihrer Funktion umgedeutet.
Das Menschen sich betrinken ist sicherlich nichts Seltenes, schon gar
nicht unter Studierenden, und soll auch niemandem abgesprochen
werden. Kritisch zu betrachten ist es allerdings dort, wo das Trinken
ritualisiert und zu erzieherischen Maßnahmen, zu Sanktionen, benutzt
wird. Füxe, also Korporationsmitglieder auf Probe, stehen dabei in der
Hackordnung ganz unten. Sie stehen unter dem Druck, die Erwartungen
der gesamten Gruppe zu erfüllen, die Umgangsformen zu kennen und zu
beherrschen und im selben Maße Alkohol konsumieren zu können wie
alle anderen. Scheitern sie oder machen sie einen Fehler, ist die Strafe
entweder noch mehr Bier trinken zu müssen, ohne die Erlaubnis zu erhalten auf die Toilette zu dürfen, oder aus der Gemeinschaft temporär
ausgeschlossen zu werden, in sog. "Bierverschiss" zu geraten. Dabei werden sie an exponierter Stelle dem Hohn der übrigen Bundesbrüder
und der allgemeinen Lächerlichkeit ausgesetzt und dürfen vorerst an dem gemeinschaftlichen Akt des Saufens nicht mehr teilnehmen.
Generell ist die "Kneipe" bei Verbindungen ein wichtiger, identitätsstiftender Moment. Das kollektive Besäufnis, gemeinsam gesungene
Lieder und das Vollziehen von, teils absurd anmutenden, (Sauf-)Ritualen schaffen ebenso ein Gefühl der Exklusivität, wie die Bestrafung
von Abweichungen vom sog. "Biercomment", also den Verhaltensregeln auf der "Kneipe", und der Tatsa che, dass nur Mitglieder der
Korporation teilnehmen dürfen (Gäste sind nur in Ausnahmefällen als sog. "Konkneipanten" erlaubt). Diese Abgrenzung nach auße n
schweißt die Korporation zusammen, ein Gemeinschaftsgefühl wird erzeugt, in der das Individuum sich selbst aufgibt, um in der Masse des
Kollektivs aufzugehen. Die Strafen, die gegen "rangniedrigere" Bundesbrüder verhängt werden können und meist auch freizügig verhängt
werden, stellen hierbei gleichzeitig den Ansporn für den Bestraften, sich besser anzupassen und noch vollständiger einzufügen, als auch der
Zementierung der Rangordnung und der Erziehung dar. Wer sich freiwillig lange und oft schikanieren lässt, nutzt oft völlig
selbstverständlich jede sich bietende Gelegenheit, um selbst nach unten zu hacken. Durch die Sanktionierung allerkleinster Verfehlungen
(was sich nicht nur auf die Kneipe beschränkt, sondern auch in den normalen Lebensalltag reicht), wie bspw. "nicht-commentgemässes"
Grüßen und Prosten, zu lautes Furzen oder wenn man sein Glas nicht in der vorgegebenen Anzahl von Schlücken leert, richtet sich die
Erziehung dieser Menschen gezielt darauf aus, sich bedingungslos unterzuordnen, ohne fragen zu gehorchen und selbst bei jeder sich
bietenden Gelegenheit "Rangniedere" zu schikanieren. Das Saufen bei Studentenverbindungen ist also keineswegs ein schlichter Aspekt von
gemeinschaftlicher Freizeitgestaltung, sondern Erziehungs- und Bestrafungsmöglichkeit in einem. Ähnliches gilt für das sog. "Pauken".
Geschichtlich lässt es sich in eine Zeit zurückverfolgen, als es Studenten, neben Adligen und Militärs, als einzigen erlaubt war, öffentlich
Waffen zu tragen und sich bei Ehrverletzungen zu duellieren. Korporierte waren dazu verpflichtet, jederzeit für die Ehre ihrer Verbindung
einzutreten und dafür Verletzungen und auch den Tod in Kauf zu nehmen. Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Duellwesen völlig abgeschafft
und die Mensur, also das Fechten von Verbindungsstudenten untereinander, in ein starres Korsett von Regeln und Ritualen gezwängt. Doch
trotz der genauen Vorgaben, wer wann, wie oft und wie zu schlagen, bzw. zu parieren hat, trotz der umfassenden Schutzmaßnahmen um
Verletzungen zu vermeiden, bleibt die Intention der Mensur nach all der Zeit gleich: Es geht darum, die eigenen von klein auf anerzogenen
Reflexe der Selbsterhaltung zu unterdrücken und für die Gemeinschaft, bzw. einen konstruierten Ehrbegriff, wortwörtlich den Kopf
hinzuhalten und ggfs. auch Verletzungen in Kauf zu nehmen.
Der Paukant beweist damit nicht nur Standhaftigkeit,
Männlichkeit, Stärke, Selbstdisziplin und Härte, sondern gibt mit
dieser Selbstaufopferung auch jegliche Individualität auf, um
sich im Kollektiv unter- und einzuordnen. Er drückt damit seine
Bereitschaft aus, für eine Gemeinschaft zur Waffe zu greifen,
sich verletzen und im äußersten Fall auch töten zu lassen. Erst
nachdem er diesen Beweis erbracht hat, ist der Anwärter, der
"Fux", vollwertiges Mitglied seiner Verbindung! Sieger oder
Verlierer gibt es dabei nicht, selbst wenn die Partie, wegen eines
zu schweren Treffers vorzeitig beendet wird, ist sie ein Erfolg
für beide Paukanten, so sie "ihren Mann gestanden" haben. Der
Schritt von der Verbindungsgemeinschaft zur Volkgemeinschaft
und vom "Schläger" zum G36 der Bundeswehr ist nicht weit.
Pseudomilitaristische
Versatzstücke,
wie
Paraden
im
Gleichschritt mit gezogener Klinge, uniformähnliche Couleurund Vollwichskleidung, Fahnenapelle und das Erziehen zum
absoluten Gehorsam, rücken einen solchen Schritt in greifbare
Nähe
Die Mensur ist somit weder eine "gute", althergebrachte Tradition, die bewahrt werden muss, noch eine "Extremsportart", sondern eine, auf
die äußerste Spitze getriebene, (Selbst-)Disziplinierung und elementarer Bestandteil der Erziehung innerhalb der allermeisten Korporationen
und muss als. solcher gesehen, benannt und kritisiert werden.
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Sexismus in Studentenverbindungen
Auch heute noch gilt meistens: die Voraussetzung für eine Aufnahme in eine studentische Verbindung ist, dass der Bewerber män nlich ist.
Zwar gibt es aktuell in der BRD ca. 120 aktive „gemischte Verbindungen“ und etwa 45 aktive „Damenverbindungen“, allerdings stehen
diesen über 1000 Verbindungen entgegen, welche ausschließlich männliche Studierende aufnehmen. Dabei berufen diese sich auf die
Urburschenschaft, welche exklusiv für Männer war, und deren Konzept sich über die Jahre eben bewährt habe. Ein historischer Fakt,
welcher von Korporationen gerne als Ausrede verwendet wird, ist, dass während der Gründung der ersten Verbindungen es nur Männern
erlaubt war zu studieren. Dies ist jedoch lediglich als unreflektierter Umgang mit ihren hochgehaltenen Traditionen zu werten, denn eine
Änderung der Aufnahmebedingungen wäre jederzeit möglich.
Trotzdem versuchen sich die meisten Verbindungen gegen Sexismusvorwürfe zur
Wehr zu setzen. In ihrem konservativen Weltbild bildet das Lebensbundprinzip die
Basis für das Zusammenleben der Bundesbrüder, die durch dieses ein Leben lang in
"Freundschaft" verbunden sind. Diese lebenslange Freundschaft besteht
ausschließlich zwischen (heterosexuellen) Männern. Weibliche Mitglieder, so wird
befürchtet, würden den Alltag des Verbindungslebens durcheinander bringen, schlicht
und ergreifend durch ihre andersartige Mentalität und ihre sexuellen Reize. „Jeder
kennt das ja: Mit den alten Kumpels auf Tour zu gehen ist ganz was anderes, als
wenn jeder seine Freundin mitnimmt.“ (Burschenschaft Hannovera zu Göttingen).
Das dies in einem reinen Männerbund scheinbar kein Problem zu sein scheint, liegt
daran, dass die Verbindungen ein heteronormatives Menschenbild pflegen, in dem
Heterosexualität die Norm darstellt und andere Formen von Liebe, Sexualität und
Geschlechterdefinition keinen Platz haben. Für schlagende Verbindungen kommt
hinzu, dass behauptet wird, Frauen seien den physischen und psychischen
Belastungen der Mensur nicht gewachsen und allgemein stünden derlei Betätigungen
dem „schönen Geschlecht“ nicht gut zu Gesicht, soll doch die Mensur die jungen
Männer hart machen und das „Schwache und Weiche“ abtöten. Diese Zuordnung
von spezifischen Charaktereigenschaften spielt eine wichtige Rolle.
Dennoch wird von den Verbindungen immer wieder behauptet, dass dies nicht an der
„Frauenfeindschaft“ der Verbindungen läge, sondern einfach nur versucht werde, den
geschlechterspezifischen Unterschieden gerecht zu werden. Im Gegenteil, es wird
ausdrücklich betont, dass „Damen“ als Status- und Sexsymbole zu Festen oder
anderen Anlässen auf den Verbindungshäusern – in Begleitung „ihrer“ Männer“
gerne gesehen sind. Dieser vermeintlich respektvolle Umgang mit Frauen zeigt
deutlich das veraltete Frauenbild, welches die allermeisten Verbindungen heute noch
offensiv pflegen und nach außen tragen. Frauen werden allgemein verniedlicht und
bevormundet, indem sie auf die Beziehung zu ihren Partnern reduziert werden.
Frauen als selbstbewusste und selbstständig handelnde Individuen haben in so einem
Weltbild keinen Platz. Das dies in einem krassen Widerspruch zum liberalen
Anspruch der Verbindungen steht, wird häufig ignoriert. Gerade deshalb ist der
Sexismus der Burschenschaften, der als „althergebrachte Tradition“ in Form von
einem beschränkten Weltbild bezüglich Geschlechterrollen und Sexualität gerne
immer noch gepflegt wird, klar zu benennen und zu kritisieren.
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Rassismus und Antisemitismus in Studentenverbindungen
Studentenverbindungen wird häufig eine antisemitische und rassistische Haltung nachgesagt, oft Studentenverbindungen genug nicht zu
Unrecht! In völkischen Ideologien gilt das Judentum nicht als Religion, sondern Jüdinnen und Juden als „Volk“. Dadurch kam es auch schon
sehr früh bei völkisch gesinnten Burschenschaften zu antisemitischen Ausfällen und Übergriffen und allgemein zu einer antisemitischen
Grundhaltung. Auch heute ist es in einigen Burschenschaften noch so, dass viele aufgrund ihrer Herkunft nicht aufgenommen wer den. Denn
bei solch völkisch orientierten Verbindungen entscheidet nicht der Pass über die Nationalität eines Menschen, sondern einzig und allein die
Blutlinie. Dabei beruft man sich noch heute auf das Wartburgfest 1817: Dort nahmen Studenten von fast allen deutschen Hochschulen teil.
Eigentlich sollte das Wartburgfest ein Gedenktag für Martin Luther sein, doch dieser mutierte bald zu einer deutschnationalen und
rassistischen Kundgebung. Es wurden erstmals Bücher in großer Stückzahl von jüdischen und ausländischen, vor allem französischen,
Schriftstellern verbrannt, um die Ablehnung gegen diese zu demonstrieren. Es sollten zukünftig nur ehrenhafte, deutsche, christliche
"Burschen" in Verbindungen aufgenommen werden, so hieß es als Grundlage für einen Zusammenschluss aller Burschenschaften auf dem
Ersten Burschentag zu Jena im Jahre 1818
Im Antisemitismusstreit, auch Treitschkestreit genannt, von 1879 bis 1881 zeigte sich ebenfalls der völkische und antisemitische Charakter
der Universitäten und ihrer Studenten. Die gesellschaftliche Diskussion darüber, ob "die Juden zu viel Einfluss auf das deutsche Volk, das
Staatswesen des Reiches und die Nation hätten", führte zur Gründung der Vereine Deutscher Studenten (VDSt). Diese hatten sich zur
Aufgabe gemacht, die Universitäten und die Studentenschaft reichsweit "von Juden und allem jüdischen zu säubern". Zwar hat sich diese
Haltung bis heute gewandelt, dennoch lassen Mitglieder dieser Verbindungen bis heute mit einem gewissen Stolz verlauten, "dass es doch
lobenswert sei, einer Verbindung beizutreten, die sich aus einem explizit politischen und gesellschaftskritischen Motiv heraus gegründet
hat!" Dass der VDSt sich freiwillig 1938 selbst auflöste, um geschlossen in den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB)
einzutreten, verwundert da ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Bünde heute noch sog. "Volkstumsarbeit" in Regionen leisten, wo
"Angehörige oder Gruppen des Deutschen Volkes" leben (bspw. in Chile, in "Königsberg" oder in "Böhmen und Mähren"). Dazu gehören
unter anderem finanzielle Hilfen oder Sprach- und "Kultur"-Unterricht.
Auf dem Burschentag im August 1920 in Eisenach nahm der Verfassungsausschuss der Deutschen Burschenschaft (DB) vor allem unter
dem Einfluss österreichischer Burschenschaften folgende Formulierung in die „Grundsätze der DB“ auf: „ Die Burschenschaft steht auf dem
Rassestandpunkt, deshalb dürfen nur deutsche Studenten arischer Abstammung, die sich offen zum Deutschtum bekennen, in die
Burschenschaft aufgenommen werden. Der Burschentag verpflichtet die einzelnen Burschenschaften, ihre Mitglieder zu erziehen, dass eine
Heirat mit einem jüdischen oder farbigen Weib ausgeschlossen ist, oder dass bei einer solchen Heirat der betreffende ausschei det.“ Dieser
Beschluss war der Durchbruch des „Rassenantisemitismus“. Denn auch in anderen Verbänden wurde eine antisemitische Grundhaltung
nahezu eine Prestigefrage, da auch die anderen Verbände fast alle völkisch gesinnt waren. So wurde ab 1927 vor jeder Aufnahme in eine
solche Verbindung eine Rassenprüfung durchgeführt, die bis zu den Großeltern zurückging. Wenn sich unter den vier Großeltern eine Jüdin
oder ein Jude befand, war eine Aufnahme in eine solche Studentenverbindung ausgeschlossen. Dass es auch heute in vielen Verbi ndungen
schwerwiegende rassistische Vorurteile gibt zeigte sich dieses Jahr unter anderem in Mannheim. Hier hat die Burschenschaft Hansea ein
„chinesisch stämmiges“ Mitglied aufgenommen und daraufhin drohte der Verbindung der Ausschluss aus dem Dachverband. Dass es sich
bei Kai Ming Au um einen jungen Mann handelt, der in Mannheim geboren ist, den Wehrdienst in der Bundeswehr abgeleistet hat, von sich
selbst sagt, dass er "stolz sei Deutscher zu sein" und auch sonst alle formalen Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft erfüllt, spielt dabei
keine Rolle. Es wird sich einzig und allein auf das Aussehen des Mannes und die Herkunft seiner Eltern bezogen. Hierbei spielt es keine
Rolle, ob er sich selbst dem deutschen Volk zugehörig fühlt oder nicht.
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Völkischer Nationalismus und NPD- Sympathien
Studentenverbindungen gerieten durch den Modernisierungsschub an den Hochschulen gewaltig unter Druck. Ihr altertümliches Gehabe, das
sich in seltsamen Trink- und Feierriten, angeblich „altdeutscher“ Kleidung und konservativen Handlungsweisen zeigt, schien den
gesellschaftlichen Verhältnissen nicht mehr angemessen. Spätestens in den 1990ern hat sich diese Tendenz grundlegend verändert.
Der strukturelle Konservatismus der Studentenverbindungen lässt sie angesichts des ungebrochenen Vormarsches reaktionärer P ositionen in
der (deutschen) Gesellschaft wieder zunehmend als attraktive Vereinigungen erscheinen. Elitendenken, Männerbündeleien,
Unterordnungsbereitschaft, Militarismus, Akzeptanz von Hierarchien und Geschlechterstereotypen – das sind Verhaltensweisen, die in
Studentenverbindungen erlernt und danach oft in gehobener Position praktiziert werden. Besonders bei Burschenschaften verbindet sich
dieser Habitus mit engen Kontakten zur extremen Rechten
Die „Deutsche Burschenschaft (DB)“ als Dachverband ist zweifelsohne der äußerst rechte Rand des
akademischen Korporationswesens Die Aktivitäten des Dachverbandes und seiner Mitglieder sind
damals wie heute von einem rechten, reaktionären Kurs gekennzeichnet. Dieser zeigt sich
beispielsweise deutlich daran, dass in Mitgliedsverbindungen keine Frauen, Juden_innen,
Ausländer_innen, Homosexuelle und Kriegsdienstverweigerer aufgenommen werden dürfen. Ihre
ideologische Basis stützt sich auf einen völkischen Nationalismus. So prangert die DB in
geschichtsrevisionistischer Manier regelmäßig die Oder-Neiße-Grenze an. Mitunter werden
Forderungen nach einem „Deutschland im Ganzen“ laut, das noch über die völkerrechtlichen
Grenzen von 1937 hinausgehen solle: Teile Osteuropas, das sogenannte Sudetenland, Österreich und
Südtirol, aber auch französisches sowie belgisches Territorium und vieles andere mehr sind ihrer
Auffassung nach „deutsch“. Entsprechend verkündet die DB auf ihrer Homepage: „Die deutsche
Burschenschaft sieht das deutsche Vaterland unabhängig von staatlichen Grenzen in einem freien
und einigen Europa, welches Osteuropa einschließt.“ Ferner existieren laut der DB grundsätzliche und unabänderliche Unterschiede
zwischen „Völkern“. Dem „deutschen Volk“ kommt dabei in burschenschaftlicher Politik eine besondere Rolle zu. So gilt beispielsweise ein
in Polen geborener Mensch mit deutschen Eltern als „deutsch“, während ein in Deutschland geborener Mensch türkischer Abstammung als
„undeutsch“ angesehen wird und ihm somit die Mitgliedschaft in einer Burschenschaft verwehrt bleibt. Burschenschaften fungier en häufig
als Schnittpunkt zwischen Hochschule und rechtem Spektrum, wie beispielsweise personelle Übereinstimmungen zwischen
Burschenschaftlern und der NPD, REP, Kameradschaften oder der verbotenen HDJ. Die "Erlanger Burschenschaft Frankonia", deren
Wahlspruch "Ehre, Freiheit, Vaterland" lautet, kennt offenkundig ebenfalls wenig Berührungsängste gegenüber Rechtsaußen: Als Redner
traten dort in der Vergangenheit schon rechte Aktivisten in Erscheinung. Für eine Veranstaltung auf ihrem Haus "‘David gegen Goliath’ –
Konzepte wider die Hegemonialpolitik der USA" warb die schlagende Verbindung Anfang 2007 mit einer Anzeige in der 'Jungen Freiheit '.
Diverse weitere Verbindungen, die meisten davon in der DB organisiert, zeigen Affinitäten (Nähe) zur extrem rechten Szene. Beispielsweise
die "Hamburger Burschenschaft Germania", die wie die "Danubia" und die "Frankonia" dem völkischen Flügel der DB zugerechnet wird,
machten schon häufiger durch Kontakte ins rechte Lager von sich reden. Eine ganze Reihe von extrem rechten Funktionären sind,
beziehungsweise waren Mitglieder studentische Verbindungen.
Für rechte Aktivisten haben Auftritte bei burschenschaftlichen Abenden eine wichtige
Funktion, da sie als Band zwischen Burschenschaften einerseits und nationaler Opposition
andererseits dienen. Aktive Rechte in burschenschaftlichen Verbindungen sind keine
Minderheit. Bei einer Reihe von Bünden lassen sich gewisse Affinitäten zur extrem
rechten Szene feststellen. Wenn Burschenschaften Rechte zu Vorträgen einladen oder in
einschlägigen Blättern Anzeigen schalten, lässt dies gegenseitige Sympathien durchaus
erkennen − und ist der Reputation der rechten Szene in diesen Kreisen jedenfalls
förderlich.
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Vorbemerkung:
schlagend: zur Aufnahme ist mind. eine Mensur Pflicht
fakultativ schlagend: den Mitgliedern steht es frei zu fechten
nicht schlagend: die Mitglieder fechten nicht
Farben tragen: die Mitglieder tragen Couleur (Band und Mütze) bei Veranstaltungen und auch in der Öffentlichkeit, bei hochoffiziellen
Anlässen Vollwichs
Farben führen: die Mitglieder tragen kein Couleur, ausser bei hochoffiziellen Anlässen Salonwichs
Farben werden immer von oben nach unten gelesen (Ausnahmen sind gekennzeichnet)
Mützenformen:
Biedermeier
Schülermütze
Tellermütze
Stürmer
Barrett
ALL! Afrania
gegründet: 27.06.1839
Dachverband: Coburger Convent (CC)
Wahlspruch: Ehrenhaftigkeit, Einigkeit, Gemüthlichkeit [sic!]
Prinzip: schlagend, farbtragend
Farben: dunkelgrün-weiss-gold, Perkussion: dunkelgrün-gold, Fuxenfarben: grün-weiss
Mütze: Biedermeier, grün
Adresse: Alte Leipziger Landsmannschaft Afrania, Schlossberg 55
Sonstiges: einzelne Mitglieder fielen in der jüngeren Vergangenheit auf linken Partys durch sexistische Übergriffe auf
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B! Allemannia
gegründet: 07.11.1856
Dachverband: Süddeutsches Kartell (SK)
Wahlspruch: Einer für alle, alle für einen! - Ehre, Freiheit, Vaterland!
Prinzip: schlagend, farbtragend
Farben: schwarz-weiss-rot (von unten gelesen), Perkussion: silber
Mütze: Tellermütze, rot
Adresse: Burschenschaft Allemannia, Karlstraße 10
Sonstiges: stramm nationalistisch, mit der Normannia treibende Kraft des mittlerweile ständig verhinderten Maiansingens, Mitglieder in der
Vergangenheit mehrfach durch Provokationen bei linken Demos oder dem Antifaschistischen Strassenfest, aber auch durch handfeste
Übergriffe auf Linke, aufgefallen
PC Allemannia Brünn
gegründet: 1920
Dachverband: keiner
Wahlspruch: Ehre, Freiheit, Vaterland
Prinzip: schlagend, farbtragend
Farben: weiss-rot-gold, Perkussion: gold, Fuxenfarben: rot-gold
Mütze: Biedermeier, rot
Adresse: Pennalcorps Allemannia Brünn, p.A. Waiblingerhaus, Karlstraße 8
sonstiges: Schülerverbindung, verbunden mit T! Ghibellinia
AeV Alt-Heidelbergerinnen
gegründet 30.06.2003
Dachverband: keiner
Wahlspruch: Aus eigener Kraft!
Prinzip: nicht schlagend, farbtragend
Farben: weinrot-champagnerweiss-dunkelgrün, Perkussion: gold-silbern
Mütze: keine
Adresse: Akademischer eingetragener Verein Alt-Heidelbergerinnen, Postfach 120367
Sonstiges: Frauenverbindung, zusammengeschlossen mit Ak. Damenverbindung Naiades Nicaria zu MA-HD
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KDStV Arminia
gegründet: 17.07.1887
Dachverband: Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen (CV)
Wahlspruch: Vincit veritas! - Die Wahrheit siegt!
Prinzip: nicht schlagend, farbtragend
Farben: schwarz-weiss-blau, Perkussion: silber, Fuxenfarben: blau-weiss-blau
Mütze: Tellermütze, schwarz
Adresse: Katholische Deutsche Studentenverbindung Arminia, Klingenteichstraße 21
Sonstiges: -
KDStV Ferdinandea-Prag
gegründet: 27.03.1886
Dachverband: Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen (CV)
Wahlspruch: Fides est vita et scientiarum! - Der Glaube ist das Leben, auch das der Wissenschaft!
Prinzip: nicht schlagend, farbtragend
Farben: schwarz-weiss-orange, Perkussion: gold, Fuxenfarben: orange-weiss-orange
Mütze: Tellermütze, schwarz
Adresse: Katholische Deutsche Studentenverbindung Ferdinandea-Prag, Graimbergweg 4
Sonstiges: Geschichtsrevisionistisch, stellt sich auf ihrer Homepage als Heimatvertriebene aus Tschechien dar, gute Kontakte zu sog
"Vertriebenen-Verbänden"
B! Frankonia
gegründet: 15.11.1856
Dachverband: keiner
Wahlspruch: Einig und treu!
Prinzip: schlagend, farbtragend
Farben: gold-schwarz-rot-gold, Perkussion: gold, Fuxenfarben: schwarz-rot-schwarz
Mütze: Stürmer, rot
Adresse: Burschenschaft Frankonia, Neue Schlossstrasse 10-12
Sonstiges: Bis Anfang 2012 Mitglied in der DB, nach den Skandalen von 2011 früh distanziert, obwohl ein eigener Alter Herr in volviert war,
trotzdem immer noch stramm nationale Ausrichtung
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T! Ghibellinia
gegründet: 05.11.1886
Dachverband: Coburger Convent (CC)
Wahlspruch: Numquam incerti, semper aperti! - Niemals zweifelnd, immer offen!
Prinzip: schlagend, farbtragend
Farben: moosgrün-weiss-rosa, Perkussion: silber, Fuxenfarben: moosgrün-weiss-moosgrün
Mütze: Tellermütze, moosgrün
Adresse: Turnerschaft Ghibellinia, Karlstraße 8
Sonstiges: Einzelne Mitglieder sind in der Vergangenheit durch NS-verherrlichende Aussagen aufgefallen
Heidelberger Wingolf
gegründet: 17.06.1851
Dachverband: Wingolfsbund
Wahlspruch: Di henos panta! - Durch Einen alles!
Prinzip: nicht schlagend, farbtragend
Farben: blau-weiss-gold, Perkussion: silber, Fuxenfarben: blau-gold
Mütze: Tellermütze, blau
Adresse: Heidelberger Wingolf, Werrgasse 4
Sonstiges: -
SBV Hercynia
gegründet: 29.11.1852
Dachverband: Schwarzburgbund (SB)
Wahlspruch: Licht, Liebe, Leben!
Prinzip: nicht schlagend, farbtragend
Farben: blau-rot-gold, Perkussion: gold, Fuxenfarben: blau-gold-blau
Mütze: Tellermütze, blau
Adresse: Schwarzburgverbindung Hercynia, Bluntschlistrasse 31
Sonstiges: gemischte Verbindung
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V Karlsruhensia
gegründet: 10.05.1878
Dachverband: Miltenberger Ring (MR)
Wahlspruch: Amicitia et virtus! - Freundschaft und Tugend
Prinzip: fakultativ schlagend, farbführend
Farben: rot-gold-rot, Perkussion: gold
Mütze: keine
Adresse: Verbindung Karlsruhensia, Friedrich-Ebert-Anlage 52
Sonstiges: -
V Leonensia
gegründet: 26.06.1871
Dachverband: Miltenberger Ring (MR)
Wahlspruch: Furchtlos und treu!
Prinzip: fakultativ schlagend, farbführend
Farben: blau-gold-rot, Perkussion: gold
Mütze: keine
Adresse: Verbindung Leonensia, Klingentorstrasse 10
Sonstiges: -
AV Nausikaa
gegründet: 17.06.1987
Dachverband: keiner
Wahlspruch: Vivat viva! - Es lebe das Leben!
Prinzip: nicht schlagend, farbtragend
Farben: rot-gold, Perkussion: gold-rot
Mütze: Barett, schwarz
Adresse: Akademischer Verein Nausikaa, Postfach 120136
Sonstiges: Frauenverbindung
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B! Normannia
gegründet: 22.01.1890
Dachverband: Deutsche Burschenschaft (DB)
Wahlspruch: Ehre, Freiheit, Vaterland
Prinzip: schlagend, farbtragend
Farben: schwarz-rot-gold auf weissem Grund, Perkussion: gold
Mütze: Schülermütze, weiss
Adresse: Burschenschaft Normannia, Kurzer Buckel 7
Sonstiges: Offen nazistisch, Kontakte zu NPD (früher auch REPs) und in die Kameradschaftsszene, veranstaltet Vorträge mit Referenten aus
der sog "Neuen Rechten", durchaus auch NS-verherrlichend
KStV Palatia
gegründet: 04.11.1872
Dachverband: Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV)
Wahlspruch: Fides turris nostra! - Der Glaube ist unser Turm!
Prinzip: nicht schlagend, farbführend
Farben: rot-gold-himmelblau, Perkussion: gold
Mütze: Schülermütze, schwarz
Adresse: Katholischer Studentenverein Palatia, Ziegelhäuser Landstrasse 43
Sonstiges: Älteste katholische Verbindung in HD
Corps Rhenania
gegründet: 15.01.1849
Dachverband: Kösener Senioren-Convents Verban (KSCV)
Wahlspruch: Virtuti semper corona! - Dem Verdienste stets die Krone!
Prinzip: schlagend, farbtragend
Farben: blau-weiss-rot, Perkussion: gold
Mütze: Schülermütze, blau
Adresse: Corps Rhenania, Hauptstrasse 231
Sonstiges: -
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T! Rhenopalatia
gegründet: 16.01.1885
Dachverband: Coburger Convent (CC)
Wahlspruch: Numquam retrorsus! - Niemals rückwärts!
Prinzip: schlagend, farbtragend
Farben: hellblau-weiss-dunkelblau, Perkussion: silber, Fuxenfarben: hellblau-weiss
Mütze: Stürmer, blau
Adresse: Turnerschaft Rhenopalatia, Scheffelstrasse 16
Sonstiges: -
KStV Ripuaria
gegründet: 10.07.1899
Dachverband: Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV)
Wahlspruch: Concordia crescimus! - In Eintracht wachsen wir!
Prinzip: nicht schlagend, farbführend
Farben: grün-gold-rot, Perkussion: gold
Mütze: keine
Adresse: Katholischer Studentenverein Ripuaria, Untere Strasse 35
Sonstiges: -
V Rupertia
gegründet: 23.05.1873
Dachverband: keiner
Wahlspruch: Nec aspera terrent! - Nichts kann uns schrecken!
Prinzip: nicht schlagend, farbführend
Farben: rot-weiss-rot, Perkussion: silbern
Mütze: keine
Adresse: Verbindung Rupertia, Schlossberg 27
Sonstiges: -
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Corps Saxo-Borussia
gegründet: 16.12.1820
Dachverband: Kösener Senioren-Convents Verband (KSCV)
Wahlspruch: Virtus sola bonorum corona! - Allein die Tugend ist die Krone der Guten!
Prinzip: schlagend, farbtragend
Farben: weiss-grün-schwarz-weiss, Perkussion: silber
Mütze: Stürmer, weiss
Adresse: Corps Saxo-Borussia, Friedrich-Ebert-Anlage 44
Sonstiges: hauptsächlich Adlige als Mitglieder
AMV Stauffia
gegründet: 05.07.1899
Dachverband: Sondershäuser Verband akademisch-musikalischer Verbindungen (SV)
Wahlspruch: Im Liede stark, deutsch bis ins Mark!
Prinzip: nicht schlagend, farbführend
Farben: rot-weiss-gold, Perkussion: gold
Mütze: keine
Adresse: Akademisch-Musische Vereinigung Stauffia, Untere Strasse 11
Sonstiges: gemischte Verbindung, gibt nach aussen hin an, sich vollends von der Verbindungsvergangenheit gelöst zu haben, benutzt intern
aber weiterhin die alten Begriffe "Konvent", "Aktivitas", "Altherrenschaft" etc, wird vom Verband noch als Mitglied geführt
Corps Suevia
gegründet: 27.03.1810
Dachverband: Kösener Senioren-Convents Verband (KSCV)
Wahlspruch: Virtute constanti fulget salus! - Dem in der Tugend Beständigen leuchtet das Heil!
Prinzip: schlagend, farbtragend
Farben: schwarz-gelb-weiss (von unten gelesen), Perkussion: gold
Mütze: Schülermütze, gelb
Adresse: Corps Suevia, Klingenteichstrasse 4
Sonstiges: älteste Verbindung Heidelbergs, der Heidelberger OB Eckhart Würzner ist Alter Herr des Corps, Mitglieder fielen in der
Vergangenheit durch Provokationen am Rande linker Demos auf
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L! Teutonia Heidelberg-Rostock
gegründet: 02.11.1883
Dachverband: Coburger Convent (CC)
Wahlspruch: In Treue fest!
Prinzip: schlagend, farbtragend
Farben: rot-weiss-violett, Perkussion: silber, Fuxenfarben: weiss-violett
Mütze: Schülermütze, violett
Adresse: Landsmannschaft Teutonia Heidelberg-Rostock, Bremeneckgasse 1
Sonstiges: -
Corps Thuringia
gegründet: 17.06.1908
Dachverband: Weinheimer Senioren Convent (WSC)
Wahlspruch: Einig, furchtlos und treu!
Prinzip: schlagend, farbtragend
Farben: schwarz-karmesinrot-weiss, Perkussion: silber, Fuxenfarben: karmesinrot-weiss
Mütze: Tellermütze, (karmesin-)rot
Adresse: Corps Thuringia, Hauptstrasse 244
Sonstiges: -
WKStV Unitas Maria Magdalena
gegründet: 15.02.2005
Dachverband: Unitas Verband (UV)
Wahlspruch: In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus carita! - Im Notwendigen herrsche Einmütigkeit, im
Zweifelhaften Freiheit, in allem aber Nächstenliebe!
Prinzip: nicht schlagend, farbführend
Farben: weiss-gold-blau
Mütze: keine
Adresse: Wissenschaftlicher katholischer Studentenverein Unitas Maria Magdalena, Neuenheimer Landstrasse 42
Sonstiges: Frauenverbindung
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WKStV Unitas Ruperto Carola
gegründet: 11.07.1900
Dachverband: Unitas Verband (UV)
Wahlspruch: In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas! - Im Notwendigen herrsche
Einmütigkeit, im Zweifelhaften Freiheit, in allem aber Nächstenliebe!
Prinzip: nicht schlagend, farbführend
Farben: gold-blau-weiss, Perkussion: gold
Mütze: keine
Adresse: Wissenschaftlicher katholischer Studentenverein Unitas Ruperto Carola, Neuenheimer Landstrasse 42
Sonstiges: -
Corps Vandalo-Guestphalia
gegründet: 25.07.1950
Dachverband: keiner
Wahlspruch: Eintracht hält Macht!
Prinzip: nicht schlagend, farbtragend
Farben: gold-grün-gold, Perkussion: gold
Mütze: keine
Adresse: Corps Vandalo-Guestphalia, Neue Schlossstrasse 2
Sonstiges: sehr verschlossen
VDSt Heidelberg
gegründet: 12.01.1883
Dachverband: Kyffhäuserverband oder Verband der Vereine deutscher Studenten (VVDSt)
Wahlspruch: Mit Gott für Volk und Vaterland
Prinzip: nicht schlagend, farbführend
Farben: schwarz-weiss-rot, Perkussion: silber
Mütze: keine
Adresse: Verein Deutscher Studenten Heidelberg, Plöck 68
Sonstiges: völkisch national ausgerichtet, distanzieren sich in persönlichen Gesprächen ausdrücklich NICHT von ihrer NS-Vergangenheit
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B! Vineta
gegründet: 10.07.1879
Dachverband: keiner
Wahlspruch: Amicus pectus – hosti frontem! - Dem Freund die Brust – dem Feind die Stirn!
Prinzip: fakultativ schlagend, farbtragend
Farben: hellblau-weiss-schwarz, Perkussion: silber
Mütze: halbsteife Tellermütze, blau
Adresse: Burschenschaft Vineta, Zwingerstrasse 10
Sonstiges: mehrfach aus der DB suspendiert und zeitweise ausgeschlossen, 1991 endgültig ausgetreten
AThV Wartburg
gegründet: 15.06.1863
Dachverband: keiner
Wahlspruch: Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit! (2.Kor 3,17)
Prinzip: nicht schlagend, farbtragend
Farben: violett-weiss-grün, Perkussion:silber, Fuxenfarben: grün-weiss
Mütze: keine
Adresse: Untere Neckarstrasse 21
Sonstiges: Akademisch Theologische Verbindung, kein Semesterprogramm die letzten beiden Semester
L! Zaringia
gegründet: 19.11.1880
Dachverband: Coburger Convent (CC)
Wahlspruch: Amico pectus, hosti frontem! - Dem Freund die Brust, dem Feind die Stirn!
Prinzip: schlagend, farbtragend
Farben: schwarz-gold-grün, Perkussion: gold, Fuxenfarben: gold-grün
Mütze: Schülermütze, grün
Adresse: Landsmannschaft Zaringia, Schlossberg 9
Sonstiges: -
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Glossar:
adH: Abkürzung für "auf dem Haus"
Aktive, Aktivitas: Die studierenden Mitglieder der Verbindung: Füxe, aktive Burschen, inaktive Burschen und Konkneipanten. Voll aktiv,
d.h. verpflichtet, an den meisten Veranstaltungen teilzunehmen, ist man meistens die ersten vier Semester. Danach ist man inaktiver Bursche
und muss nur noch an wichtigen Veranstaltungen teilnehmen. Die Aktivitas ist mit ihrem Semesterprogramm und Erscheinungsbild die
tragende Säule der Verbindung. Sie wird von den auf den Conventen gewählten Chargierten geleitet.
Alter Herr: Seit etwa 1860 neben dem Begriff Philister Bezeichnung für die Mitglieder der Verbindung, die ihr Studium abgeschlossen
haben, sie sind durch das "Lebensbund-Prinzip" auch weiterhin ihrem Bund verpflichtet sind, bspw indem sie ihn umfangreich finanziell
unterstützen und tragen
Amt: Während der Aktivenzeit hat jedes Mitglied einige Ämter zu bekleiden (z.B.: Kassenwart, Hauswart, Weinwart)
Bundesbruder: Anrede, mit der die Angehörigen der Verbindung (Aktive und Alte Herren) sich untereinander bezeichnen
Bursch(e): gängigste Bezeichnung für Verbindungsstudenten, der Name leitet sich von der Bezeichnung der mittelalterlichen
Wohngemeinschaften, den Bursen, ab
Charge: Vom Convent gewählter Vorstand der Verbindung, besteht normalerweise aus drei Chargierten: Dem Sprecher ("x"), dem
Fechtwart ("xx") und dem Schrift- und Kassenwart ("xxx"), die genaue Bezeichnung kann je nach Bund variieren, bei vielen Verbindungen
wird dem Fuxmajor ("FM") ähnlich viel Bedeutung und Ansehen beigemessen, wie den Chargierten
Comment: Regelwerk, dass das Zusammenleben innerhalb der Verbindung und zwischen den unterschiedlichen Verbindungen regelt.
Insbesondere die Art und Form der Veranstaltungen, Kneipen, Kommerse, Trinkrituale, aber auch die Mensuren.
Convent: So heißt die Mitgliederversammlung, die in regelmäßen Abständen zusammentritt und über alle die Verbindungen betreffenden
Fragen entscheidet. Der Convent wählt aus seiner Mitte die drei Chargierten für jeweils ein Semester.
Couleur: Im engeren Sinne das Band und die Mütze der Mitglieder, ganz allgemein alles, was die Farben der Verbindung trägt
(Anstecknadeln, Zipfel, Schleifen, Fahnen, Bierkrüge..)
c.t.: cum tempore (lat.: mit Zeit): "akademische Viertelstunde", fängt eine Veranstaltung 20 Uhr c.t. an, so beginnt sie um 20.15 Uhr
Dachverbände: Dachorganisationen, in denen eine Grosszahl einzelner Verbindungen organisiert sind, bspw die Deutsche Burschenschaft
(DB) für Bruschenschaften, der Coburger Convent (CC) für Turnerschaften, Landsmannschaften und Sängerschaften oder der Weinheimer
Seniorenconvent (WSC) und der Kösener Seniorenconventsverband (KSCV) für Corps
Deutsche Burschenschaft (DB): Dachverband, in dem die meisten Burschenschaften zusammengeschlossen sind. Fällt durch ständige Nähe
zum politischen rechten Rand auf: Nichtanerkennung der Oder-Neiße-Grenze, versuchte ein völkisches Abstammungsprinzipals
Aufnahmekriterium einzuführen, geschichtsrevisionistische "Heldenverehrungen", personelle Überschneidungen mit NPD oder ander en
Naziorganisationen
Deutscher Burschentag: jährliches Treffen, quasi die Jahreshauptversammlung des Dachverbandes "Deutsche Burschenschaft" auf der
Wartburg in Eisenach. Ähnliches findet auch einmal im Jahr in Weinheim (Weinheimtagung des Weinheimer Senioren Convent (WSC))
oder in Coburg (Treffen des Coburger Convent (CC)) statt
emanzipatorisch:
Fechtwart ("xx"): der "zwei-x" ist für den Paukunterricht zuständig, aber auch für die Wartung und Instandhaltung der Fechtausrüstung,
Organisation der Fechtpartien bei Pauktagen oder Forderungen
Fux Vorläufiges Mitglied der Aktivitas, meist für zwei Semester, in dieser Zeit findet Unterricht in allen Verbindungsangelegenheiten
(Comment, Pauken etc.) statt. Nach der Fuxenzeit beginnt die lebenslange Vollmitgliedschaft
Fuxenausflug: Veranstaltung der Füxe mit einer Fahrt zu Alten Herren, einer befreundeten Verbindung, einer Theateraufführung etc.
Fuxenstunde: meist wöchentlich stattfindende Unterrichtsstunde für Neumitglieder in der die Gebräuche und Geschichte der Verbindung
gelernt werden, wird vom Fuxmajor gehalten.
Fuxmajor (FM): ist für die Anwerbung, Ausbildung und Integration der Füxe zuständig. Hierzu gehört u.a. auch die Organisation von
Fuxenfahrten, z.B. zu anderen Verbindungen oder alten Herren
Geschichtsrevisionismus: Bestrebungen, ein wissenschaftlich, politisch und gesellschaftlich anerkanntes Geschichtsbild zu revidieren,
indem bestimmte Ereignisse wesentlich anders als in der gegenwärtigen Geschichtswissenschaft erklärt und/oder gedeutet werden , bspw
indem die Kriegsschuld Deutschlands am zweiten Weltkrieg in Frage gestellt, der Holocaust geleugnet oder verharmlost wird oder die Opfer
eines Bombenangriffs betrauert werden und dabei bewusst die Beteiligung der deutschen Zivilbevölkerung am Krieg, in der
Rüstungsindustrie und auch an dem millionenfachen Mord in den KZs ausgeblendet werden
Haus: Mittelpunkt des Verbindungslebens, hier finden die meisten Veranstaltungen statt, hier treffen sich Aktive, Freunde der Verbi ndung
und Alte Herren und die meisten Aktiven wohnen auch "adH"
Heteronormativität: eine Weltanschauung, die Heterosexualität als soziale Norm festlegt. Damit einher geht ein meist unhinterfragtes,
ausschließlich binäres („zweiteiliges“) Geschlechtssystem, in welchem das biologische Geschlecht mit Geschlechtsidentität, Geschlechtsrolle
und sexueller Orientierung für jede_n gleichgesetzt wird
Inaktiv: Nach vier Semestern als aktiver Korporierter kann man sich inaktivieren lassen, als Inaktiver hat man weniger
Pflichten, um sich besser auf das Abschliessen des Studiums konzentrieren zu können
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keilen: Anwerben neuer Mitglieder
Keilgast(auch: Spefux): potentieller Interessent für eine Mitgliedschaft
Kneipe: Feierliche Zusammenkunft der Verbindung, besteht aus zwei Teilen, dem Offiz, der ernst und feierlich ist und in dessen Mittelpunkt
die Reden der Chargierten stehen, und dem Inoffiz. Essentieller Teil sind Lieder und Bier trinken, beides nach festen, im Comment
vorgeschriebenen, Regeln und Ritualen
Kommers: Besondere Form der Kneipe, die nur zu bestimmten Anlässen abgehalten wird; im wesentlichen zum Stiftungsfest.
Korporation: anderes Wort für Studentenverbindung
korporiert: Mitglied in einer Verbindung sein
Lebensbund: Bezeichnet die Tatsache, dass die Mitgliedschaft in einer Vrbindung für gewöhnlich lebenslang bestehen bleibt, also bilden
alle Aktive und Alte Herren, einen Bund, eben den Lebensbund
Leibverhältnis: eine Art Mentorenprogramm für Füxe, jedes neue Mitglied hat einen Burschen, der ihn in alle Dinge des Verbindungslebens
einweist, diese Bindung bleibt ebenfalls ein Leben lang bestehen
Mensur (auch: Partie): Fechtkampf zwischen zwei Verbindungsstudenten mit scharfen Waffen und nach festen Regeln, der bei vielen
Korporationen Aufnahmebedingung ist, die beiden Fechtenden werden "Paukanten" genannt, die Waffen (Florett oder Degen) heissen
"Schläger", die oft zurückbleibenden Wunden und Narben werden als "Schmisse" bezeichnet, Ziel ist es nicht, den Gegner zu treffen oder
selbst nicht getroffen zu werden, sondern eine vorgeschriebene Anzahl an Runden mit jeweils einer vorgeschriebenen Anzahl an Hieben
durchzuhalten und im Falle eines Treffers nicht auszuweichen oder sich zu ducken
Nationalsozialistischer Deurtscher Studentenbund (NSDStB): staatliche Organisation im Nationalsozialismus, in der alle studentischen
Organisationen aufgehen und vereinheitlicht werden sollten. Viele Studentenverbindungen taten das bereitwillig, andere gaben nur den
Namen auf und führten ihren Alltagsbetrieb unter der Bezeichnung "Kameradschaft" weiter und nur die allerwenigsten wurden tatsächlich
verfolgt und verboten
Oder-Neiße-Grenze: die überwiegend entlang der Flüsse Oder und Lausitzer Neiße verlaufende Grenze zwischen Deutschland und Polen,
festgelegt nach Ende des zweiten Weltkriegs, von der DDR schon kurz nach ihrer Gründung 1949, von der BRD erst 1970, von vielen
Rechten bis heute gar nicht anerkannt
(Gegen-)Paukant: Teilnehmer einer Mensur, je nach Blickwinkel
Pauken: Übungsfechten unter Anleitung des Fechtwartes
Protektion: Berufliche Förderung oder Bevorzugung jungen Bundesbrüder durch Alte Herren
Schlagen: Synonym für Fechten
Schmiß: Schnittwunde bzw. Narbe, durch einen scharfen Treffer bei der Mensur verursacht
Schriftwart ("xxx"): der "drei-x" ist für die Abwicklung des Schriftverkehrs des Bundes zuständig, in den meisten Verbindungen ist er
gleichzeitig auch noch Kassenwart und somit für die Finanzen zuständig
Sekundant: mensurerfahrener Bundesbruder eines Paukanten, der während der Mensur bei Regelverstößen sofort einschreitet
Sprecher ("x"): Der "ein-x" ist der Vorsitzende der Aktiven und repräsentiert diese nach außen, als einer der drei Hauptchargierten wird er
vom Convent jeweils für ein Semester gewählt, leitet die Kneipen und Convente
s.t.: steht für sine tempore (lat.: ohne Zeit), ist für eine Veranstaltung 20 Uhr s.t. angegeben, so fängt sie auch um punkt 20.00 Uhr an
Stiftungsfest: Alljährliche Feier zum Gedenken an die Gründung der jeweiligen Verbindung, meist mit Ball, feierlicher Kneipe
("Kommers") und verschiedenen Veranstaltungen
Verbindung: Überbegriff für alle studentischen Korporationen, es gibt Burschenschaften, Corps, Landsmannschaften, Turnerschaften,
Sängerschaften, konfessionelle Verbindungen und diverse andere Formen der Korporationen, einzelne Bünde sind wiederum in
unterschiedlichen Dachverbänden zusammengeschlossen und oft innerhalb dieser noch je nach interessen in "Kartellen" organisiert
Vollwichs: Traditionelle "Uniform" der Chargierten, bestehend aus Tönnchenmütze ("Cerevis"), Kneipjacke ("Pekesche"), Schärpe,
Schläger und Stulpenhandschuhen.
Waffenstudent: Angehöriger einer fechtenden (schlagenden) Verbindung
Zirkel:(von lat. ciculus "Kreis") monogrammartige Symbol für jede einzelne Verbindung, beinhaltet meist die Anfangsbuchstaben des
Verbindungsnamens oder von Sinnsprüchen, ist Korporationskreisen Bestandteil jeder Unterschrift, digital oft einfach nur mit "Z!"
dargestellt
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