Übernahme perfekt: ZF kauft Industrie

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Übernahme perfekt: ZF kauft Industrie
Seite 1/4, 1. Dezember 2015
Übernahme perfekt: ZF kauft Industrie- und
Windgetriebesparte von Bosch Rexroth
Zukauf stärkt die Division Industrietechnik und dient dem
Unternehmensziel, das Non-Automotive-Geschäft von ZF
weiter auszubauen
Kartellbehörden erteilen grünes Licht für Akquisition:
Ab 1. Dezember gehören 1.200 Mitarbeiter in Witten,
Peking und Lake Zurich (USA) zum ZF-Konzern
Friedrichshafen. Die Kartellbehörden haben grünes Licht
gegeben: Zum 1. Dezember 2015 übernimmt ZF offiziell das
Industrie- und Windgetriebegeschäft der Bosch Rexroth AG.
Insgesamt 1.200 Mitarbeiter an den Standorten Witten, Peking
und Lake Zurich (USA) sind damit neu im Technologiekonzern.
Für ZF bedeutet die Akquisition den Einstieg ins Geschäft mit
großen Industriegetrieben, die etwa in Ölbohrplattformen,
Minenfahrzeugen, Tunnelbohrmaschinen oder Seilbahnen zum
Einsatz kommen. Die unterschiedlichen Produktlinien werden im
neuen ZF-Geschäftsfeld Industriegetriebe mit Sitz in Witten
zusammengefasst. Zudem stärkt das Unternehmen sein
Windgetriebegeschäft.
„Mit dem neu geschaffenen Geschäftsfeld Industriegetriebe
werden wir buchstäblich Großes bewegen“, sagt der
ZF-Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Sommer. „Wir erweitern unser
Portfolio mit Großgetrieben für Industrieanwendungen und
fahrbare Maschinen bis hin zu Tunnelbohrmaschinen und 600
Tonnen schwere Miningbagger. Auch die Produktpalette im
Geschäftsfeld Windkraft-Antriebstechnik wird mit Getrieben für
Anlagen bis acht Megawatt weiter ausgebaut.“
Mit der Transaktion übernimmt ZF die beiden Produktionsstandorte der Bosch Rexroth AG in Witten (Nordrhein-Westfalen/
Deutschland) mit knapp 900 Mitarbeitern und in Peking (China)
mit etwa 300 Mitarbeitern, außerdem den Service-Standort in Lake
Zurich (USA) mit rund 15 Mitarbeitern.
ZF Friedrichshafen AG
Division Industrietechnik
Marketing & Kommunikation
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Deutschland – Germany
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An allen drei Standorten fanden am 1. Dezember Feierlichkeiten
zur offiziellen Übernahme und dem ersten Tag unter dem Dach
des ZF-Konzerns statt.
Mit der ZF Industrieantriebe Witten GmbH und der ZF Powertrain
Systems (Beijing) Co., Ltd. gehören zwei neu gegründete
Gesellschaften dem Geschäftsfeld Industriegetriebe an. Witten ist
Hauptsitz des Geschäftsfeldes, dort sind neben Verwaltung und
Produktion auch Entwicklung und Vertrieb der Großgetriebetechnik (Industrie- und Windgetriebe) angesiedelt. Zudem ist
Witten Produktionsstandort des bestehenden ZF-Geschäftsfeldes
Windkraft-Antriebstechnik, das seinen Hauptsitz im belgischen
Lommel hat. Am Standort Peking werden Getriebe für die
Windkraft-Sparte von ZF produziert, dadurch baut das
Unternehmen seine Präsenz im wichtigen Windgetriebemarkt
China noch weiter aus.
Mit Christoph Kainzbauer wurde ein erfahrener Manager im
Bereich Großgetriebetechnologie zum Leiter des Geschäftsfeldes
Industriegetriebe bestellt. Er verantwortete zuvor den weltweiten
Vertrieb der Großgetriebesparte von Bosch Rexroth. Das neue
Geschäftsfeld umfasst die Produktlinien Getriebe für MiningAnwendungen und große Baumaschinen, Getriebe für Offshoreund Marine-Anwendungen, Getriebe für Industrieanlagen und ausrüstung sowie Getriebe für Seilbahnen.
„Wir sehen für die Division Industrietechnik, insbesondere in der
Windkraft-Antriebstechnik, beste Zukunftschancen“, erklärt
Wilhelm Rehm, im ZF-Vorstand zuständig für Materialwirtschaft
und Industrietechnik. „Das Non-Automotive-Segment von ZF zu
stärken, ist ein wichtiges Ziel unserer langfristigen Unternehmensstrategie. Wir ergänzen unser Industrietechnik-Portfolio optimal,
zudem eröffnen sich Zugänge zu neuen Märkten und
Kundenkreisen“, so Rehm.
Über den Kaufpreis haben die beiden Unternehmen Stillschweigen
vereinbart. Das Großgetriebegeschäft von Bosch Rexroth
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erwirtschaftete 2014 rund 300 Millionen Euro Umsatz. ZF erzielte
im vergangenen Jahr in der Industrietechnik, in der das
Unternehmen seine Offroad-Aktivitäten bündelt, etwa zwölf
Prozent seines Konzernumsatzes. Dieser Anteil soll langfristig
steigen.
Bildunterschrift:
Mit der nun vollzogenen Übernahme der Industrie- und
Windgetriebesparte von Bosch Rexroth stärkt ZF sein Portfolio im
Industriegetriebegeschäft – wie sie auch für schwere
Tunnelbohrmaschinen zum Einsatz kommen.
Bild: ZF
Pressekontakt:
Andreas Veil, Leiter Wirtschafts- und Finanzkommunikation,
Tel. +49 7541 77-7925, E-Mail: [email protected]
Gernot Hein, Leiter Kommunikation, Division Industrietechnik
Tel. +49 851 494-2480, E-Mail: [email protected]
ZF ist ein weltweit führender Technologiekonzern in der Antriebs- und
Fahrwerktechnik sowie der aktiven und passiven Sicherheitstechnik. Das
Unternehmen, das am 15. Mai 2015 TRW Automotive übernommen hat, ist nun
an rund 230 Standorten in rund 40 Ländern vertreten. Im Jahr 2014 haben die
beiden damals noch selbständigen Unternehmen mit 134.000 Mitarbeitern einen
Umsatz von über 30 Milliarden Euro erzielt. Um mit innovativen Produkten
erfolgreich zu sein, haben sie – wie auch in den Vorjahren – rund fünf Prozent
des Umsatzes (zuletzt 1,6 Milliarden Euro) in Forschung und Entwicklung
investiert. ZF zählt zu den drei größten Automobilzulieferern weltweit.
In der Division Industrietechnik bündelt ZF seine Aktivitäten für Anwendungen
“abseits der Straße”. Dazu zählen die Entwicklung und Produktion von Getrieben
sowie Achsen für Land- und Baumaschinen ebenso wie die Antriebstechnik für
Stapler, Schienen- und Sonderfahrzeuge. Die Division verantwortet auch das
weltweite Geschäft in der Marine- und Luftfahrt-Antriebstechnik sowie die
Entwicklung und Produktion von Getrieben für Windkraftanlagen. Ebenfalls zum
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Portfolio der Division zählen Prüfsysteme für die verschiedensten Anwendungen
in der Antriebs- und Fahrwerktechnik.
Das Unternehmen feiert im Jahr 2015 sein hundertjähriges Bestehen. ZF wurde
1915 in Friedrichshafen als „Zahnradfabrik GmbH“ unter anderem von der
Luftschiffbau Zeppelin GmbH gegründet und war in den Anfangsjahren mit der
Entwicklung, Erprobung und Herstellung von Getrieben für Luftfahrzeuge befasst.
Nach 1919 verlagerte sich der Schwerpunkt des Unternehmens unter seinem
ersten Geschäftsführer und späteren Vorstand und Firmenlenker Alfred Graf von
Soden-Fraunhofen in Richtung Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie.
Hier etablierte sich das Unternehmen mit zahlreichen Patenten für innovative
Getriebetechnik nachhaltig als wichtiger Technologiezulieferer. Die Gründung
des ersten Standorts außerhalb Europas im Jahr 1958 in Brasilien läutete eine bis
heute anhaltende Internationalisierung ein, zugleich erweiterte ZF kontinuierlich
das Kompetenzspektrum – auch durch Zukäufe. So erwarb ZF 1984 die
Anteilsmehrheit an der Lemförder Metallwaren & Co. KG und baute damit das
Produktportfolio in Richtung Fahrwerktechnik weiter aus. Im Jahr 2001
übernahm ZF die damalige Mannesmann Sachs AG und verstärkte die
Wertschöpfungskette mit Antriebs- und Fahrwerkkomponenten. 1992 nahm das
Unternehmen den aktuellen Namen ZF Friedrichshafen AG an. Heute gehören
Produkte der Antriebs- und Fahrwerktechnik wie Getriebe, Antriebs- und
Fahrwerkkomponenten sowie komplette Achssysteme und -module zum
Produktprogramm. ZF-Produkte werden in Pkw, Nutzfahrzeugen, Bau- und
Landmaschinen, Schienenfahrzeugen und Marineanwendungen eingesetzt.
Weitere Standbeine hat das Unternehmen in der Windkraft sowie bei
Elektronikkomponenten. Mit ZF Services verfügt der Konzern zudem über eine
Organisation im internationalen Aftermarket. ZF erklärte im Jahr 2014, das USamerikanische Automobilzulieferunternehmen TRW zu übernehmen.
Anteilseigner der ZF Friedrichshafen AG sind mit 93,8 Prozent die ZeppelinStiftung, die von der Stadt Friedrichshafen verwaltet wird, sowie mit 6,2 Prozent
die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung, Lemförde. Mit dem Claim „Motion
and Mobility“ macht das Unternehmen seinen Markenkern deutlich: Seit den
Anfangsjahren entwickelt und produziert ZF innovative Produkte für alle
Menschen, die weltweit Dinge zuverlässig, komfortabel und sicher bewegen
wollen sowie ein Höchstmaß an effizienter Mobilität erfahren möchten. Qualität,
Technologieführerschaft und Innovationskraft prägen die Identität des Konzerns
– damals wie heute.
Weitere Presseinformationen sowie Bildmaterial finden Sie unter: www.zf.com
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