Regeln für den Einsatz für Fußschutz

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Regeln für den Einsatz für Fußschutz
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Regeln für den Einsatz für Fußschutz
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 1
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Regeln für den Einsatz für Fußschutz
Ausgabe Oktober 1995
GUV 20.16
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 2
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Vorbemerkung
Diese Regeln erläutern die UVV „Persönliche Schutzausrüstungen" (VBG 101) (z. Zt. Entwurf)
hinsichtlich des Einsatzes von Fußschutz.
In diesen Regeln ist die Richtlinie des Rates vom 30. November 1989 über Mindestvorschriften für
Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Benutzung persönlicher Schutzausrüstungen durch
Arbeitnehmer bei der Arbeit (89/656/EWG) berücksichtigt.
Die in diesen Regeln enthaltenen technischen Regeln schließen andere, mindestens ebenso sichere
Lösungen nicht aus, die auch in technischen Regeln anderer Mitgliedstaaten der Europäischen
Union oder anderer Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ihren
Niederschlag gefunden haben können.
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1
Anwendungsbereich
1.1
Diese Regeln finden Anwendung auf die Auswahl und die Benutzung von Sicherheitsschuhen,
Schutzschuhen und Berufsschuhen als Fußschutz.
1.2
Diese Regeln finden keine Anwendung auf Schuhe ohne Schutzfunktion gegen schädigende
Einflüsse.
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2
Begriffsbestimmungen
2.1
Sicherheitsschuhe, Schutzschuhe und Berufsschuhe im Sinne dieser Regeln sind persönliche
Schutzausrüstungen, die dazu bestimmt sind, Füße gegen äußere, schädigende Einwirkungen zu
schützen.
2.2
Sicherheitsschuhe im Sinne dieser Regeln sind Schuhe nach DIN EN 345 „Spezifikation der
Sicherheitsschuhe für den gewerblichen Gebrauch; Deutsche Fassung EN 345:1992" mit
Zehenkappen für hohe Belastungen, deren Schutzwirkung mit einer Prüfenergie von 200 J geprüft
wurde (Kurzbezeichnung S).
2.3
Schutzschuhe im Sinne dieser Regeln sind Schuhe nach DIN EN 346 „Spezifikation der
Schutzschuhe für den gewerblichen Gebrauch; Deutsche Fassung EN 346:1992" mit Zehenkappen
für mittlere Belastungen, deren Schutzwirkung mit einer Prüfenergie von 100 J geprüft wurde
(Kurzbezeichnung P).
2.4
Berufsschuhe im Sinne dieser Regeln sind Schuhe nach DIN EN 347 „Spezifikation der
Berufsschuhe für den gewerblichen Gebrauch; Deutsche Fassung EN 347:1992", die keine
Zehenkappen haben müssen, mit einem oder mehreren schützenden Bestandteilen
(Kurzbezeichnung O).
Bild 1: Bestandteile eines Schuhes
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Bild 2: Beispiele für sicherheitstechnische Ausrüstungen
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3
Gefährdungsermittlung
3.1
Allgemeines
Vor der Auswahl und dem Einsatz von Fußschutz hat der Unternehmer eine Gefährdungsermittlung
durchzuführen, die insbesondere beinhaltet
– Art und Umfang der Risiken,
– Risikodauer,
– Risikowahrscheinlichkeit für die Versicherten sowie ihre Arbeitsbedingungen
und
– persönliche Konstitution des Versicherten.
3.2
Hilfestellung zur Gefährdungsermittlung
Ein Gefährdung ist weder an bestimmte Tätigkeiten noch an Berufe gebunden, sondern dann
vorhanden, wenn mit Fußverletzungen, insbesondere durch
– Stoßen,
– Einklemmen,
– umfallende, herabfallende oder abrollende Gegenstände,
– Hineintreten in spitze Gegenstände,
– heiße oder ätzende Flüssigkeiten
oder
– mit anderen gesundheitsgefährlichen Umgebungseinflüssen
zu rechnen ist.
Zu berücksichtigende Risiken sind in Anhang 1 und 2 aufgeführt.
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4
Bewertung und Auswahl
4.1
Allgemeines
4.1.1
Der Einsatz des jeweiligen Fußschutzes muß sich nach der Art der Gefährdung richten. Diese sind
zwar ihrer Art nach bekannt, unbekannt ist jedoch, wann sie tatsächlich auftritt. Fußschutz ist deshalb
vorbeugend immer dann zu tragen, wenn eine Gefährdung nach menschlichem Ermessen nicht
ausgeschlossenen werden kann.
4.1.2
Der zu verwendende Fußschutz muß den Normen DIN EN 345 bis DIN EN 347 entsprechen.
4.2
Bewertung
Vor der Auswahl von Fußschutz hat der Unternehmer eine Bewertung des von ihm vorgesehenen
Fußschutzes vorzunehmen, um festzustellen, ob er
1. Schutz gegenüber den abzuwehrenden Gefahren bietet, ohne selbst eine größere Gefahr mit
sich zu bringen,
2. für die am Arbeitsplatz gegebenen Bedingungen geeignet ist,
3. den ergonomischen Anforderungen und gesundheitlichen Erfordernissen der Versicherten
genügt,
4. dem Versicherten angepaßt werden kann.
Er hat dafür zu sorgen, daß für jeden Versicherten ein eigener Fußschutz zur alleinigen Benutzung
zur Verfügung steht.
4.3
Hinweise für die Auswahl
4.3.1
Allgemeines
Zur Auswahl des geeigneten Fußschutzes stehen drei Schuhausführungen mit unterschiedlichen
Anforderungen zur Verfügung, dabei ist zwischen Grund- und Zusatzanforderungen zu
unterscheiden.
4.3.2
Schuhausführungen
Unterschieden wird zwischen Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhen. Sicherheits- und
Schutzschuhe müssen eine Zehenkappe enthalten. Berufsschuhe sind im Normalfall nicht mit
Zehenkappen ausgerüstet; ist eine Zehenkappe eingebaut, werden an diese keine Anforderungen
gestellt.
Die Sicherheitsschuhe unterscheiden sich von den Schutzschuhen dadurch, daß die
Zehenkappen die doppelten Prüfenergien aufzunehmen haben. Mit Ausnahme der Zehenkappe
werden an alle drei Schuhausführungen – abhängig von der Klassifizierungsart I oder II – die
gleichen Sicherheitsgrundanforderungen gestellt, und zwar an Obermaterial, Futter, Lasche,
Brand- und Laufsohle und die Schuhformen.
Es wird nach zwei Klassifizierungsarten unterschieden:
I: Schuhe aus Leder oder anderen Materialien, hergestellt nach herkömmlichen
Schuhfertigungsmethoden (z. B. Lederschuhe)
bzw.
II: Schuhe vollständig geformt oder vulkanisiert (Gummistiefel, Polymerstiefel – z. B. aus PUR –
für den Naßbereich).
Die in den Spalten verwendeten Zeichen bedeuten:
oo Es ist obligatorisch, die in DIN EN 344 spezifizierte Anforderung an die Eigenschaft von
Schuhen zu erfüllen.
xx Falls der Schuhbestandteil vorhanden ist, muß die in DIN EN 344 spezifizierte Anforderung
an die Eigenschaft von Schuhen erfüllt werden.
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OhneEs wird keine Anforderung gestellt.
Tabelle 1: Sicherheitsrelevante Grundanforderung an Schuhwerk der Klassifizierungsarten I und II nach
den Normen DIN EN 345 bis 347
Eigenschaften (Merkmal)
Kompletter Schuh
–
Schafthöhe
–
Konstruktion
–
Trennkraft zwischen Schaft und
Unterbau
–
Zehenschutz
–
Dichtheit
Klassifizierungsart
I
II
oo
oo
oo
oo
1)
Der
oo
Fersenber
2)
eich kann
bei
Außer
Schuhen
Berufsschu
der Form A
he
(Halbschuh
) – beim
oo
Berufsschu
h (auch die
Form B
niedrig) –
offen sein
oo
oo
2)
2)
Außer
Berufsschu
he
Schuhoberteil
–
Dicke
–
Reißkraft
–
Festigkeit
–
Biegeverhalten
–
Wasserdampf-Durchlässigkeit und
-Zahl
–
pH-Wert
–
Hydrolyse
Blattfutter/Quartierfutter
–
Dicke
–
Reißkraft
–
Abriebwiderstand
–
Wasserdampf-Durchlässigkeit und
Zahl
–
pH-Wert
Lasche
–
Reißkraft
–
ph-Wert
Brandsohle
–
Dicke
–
pH-Wert
–
Wasser-Aufnahme und -Abgabe
–
Abriebwiderstand
Laufsohle
–
Dicke
–
Reißkraft
oo
oo
oo
oo
oo
oo
oo
oo/xx
oo/xx
oo/xx
oo/xx
oo/xx
xx
xx
oo
oo
oo
oo
oo
oo
oo
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–
–
–
–
Abriebwiderstand
Biegeverhalten
Hydrolyse
Trennkraft zwischen den Schichten
oo
oo
oo
xx
oo
oo
oo
xx
Daneben können an alle Schuhausführungen – ebenfalls abhängig von der Klassifizierungsart –
Zusatzanforderungen gestellt werden. Besitzt ein Fußschutz eine solche zusätzliche
Anforderung, ist er mit dem entsprechenden Symbol zu kennzeichnen.
Tabelle 2: Zusatzanforderungen für besondere Anwendungen mit entsprechenden Symbolen für die
Kennzeichnung
Anforderung
1)
Berufsschuhwerk muß neben den
sicherheitsrelevanten
Grundanforderungen nach Tabelle 1
zusätzlich mindestens eine der
sicherheitsrelevanten
Zusatzanforderungen nach dieser
Tabelle erfüllen.
Schuhe im zusammengebauten
Zustand
Durchtrittsicherheit Elektrischer
Durchgangswiderstand:
–
Leitfähige Schuhe
–
Antistatische Schuhe
Wärme- und Kälteisolierung:
–
Wärmeisolierung
–
Kälteisolierung
Energieaufnahmevermögen im
Fersenbereich
Schuhoberteil
Wasserdurchtritt und
Wasseraufnahme
Laufsohle
Profilierte Laufsohle:
–
Profilierte Flächen
–
Dicke
–
Profilhöhe
Verhalten gegenüber
Kontaktwärme
Kraftstoffbeständigkeit
Entsprechender
Abschnitt in
EN 344:1992
Klassifizierung
I
II
Symbol
4.3.3
*
*
P
4.3.4.1
4.3.4.2
*
*
*
*
C
A
4.3.5.1
4.3.5.2
*
*
*
*
HI
CI
4.3.6
*
*
E
4.4.5
*
4.8.1.1
4.8.1.2
4.8.1.3
4.8.8
4.8.9
*
*
*
*
*
WRU
*
*
*
*
*
HRO
ORO
2)
Nur bei Berufsschuhen; bei
Sicherheits- und Schutzschuhen in
Grundanforderung enthalten.
ANMERKUNG: Die Anwendbarkeit bei einer bestimmten Klassifizierung wird in der Tabelle wie
folgt angegeben:
* bedeutet, daß, soweit das Merkmal vorliegt, die Anforderung aus dem entsprechenden
Abschnitt der DIN EN 344 erfüllt werden muß.
Bei Schuhen mit mehreren Zusatzanforderungen führt die Kennzeichnung mit den einzelnen
Kennzeichnungssymbolen zu Schwierigkeiten.
Die Kennzeichnung ist zu umfangreich und für den Verbraucher zu unübersichtlich. Deshalb
sind in den Normen DIN EN 345 bis 347 die meistbenutzten Kombinationen der
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sicherheitsrelevanten Grund- und Zusatzanforderungen zusammengefaßt und Kurzzeichen für
die Kennzeichnung eingeführt worden.
Entsprechend den in den Spalten für die Klassifizierungsarten
I: Schuhe aus Leder oder anderen Materialien, hergestellt nach herkömmlichen
Schuhfertigungsmethoden (z. B. Lederschuhe) bzw.
II: Schuhe vollständig geformt oder vulkanisiert (Gummistiefel, Polymerstiefel – aus z. B. PUR –
für den z. B. Naßbereich)
verwendeten Zeichen ist es obligatorisch, die so markierten sicherheitsrelevanten Grund- und
Zusatzanfoderungen nach Tabellen 1 und 2 zu erfüllen.
Tabelle 3: Kurzzeichen für die Kennzeichnung der meistbenutzten Kombinationen von
sicherheitsrelevanten Grund- und Zusatzanforderungen
Eigenschaf
t
(Merkmal)
Kurzzeichen für die Kennzeichnung von
Sicherheitsschuhen:
S
Schutzschuhen: P
Berufsschuhen: O
Grundanforderungen
Geschlossener Fersenbereich
SB
S1
S2
S3
S4
PB
–
I/II
P1
O1
I
I
P2
O2
I
I
P3
O3
I
I
P4
O4
II
S5
P5
O5
II
**)
[**)
For]
der
ung
bau
artb
edi
ngt
erfü
llt.
Kraftstoffbeständigkeit Laufsohle
*)
[*)]
[*)]
[*)]
[*)]
I
II
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Nur
bei
Ber
ufs
sch
uhe
n;
bei
Sic
her
heit
sund
Sch
utz
sch
uhe
n in
Gru
nda
nfor
der
ung
ent
halt
en.
Antistatische Eigenschaften
I
I
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Energieaufnahme im
Fersenbereich
Wasser-Durchtritt und -Aufnahme
Durchtrittsicherheit
Profilierte Laufsohle
I
I
I
I
I
I
I
II
II
II
II
Aus dieser Tabelle kann nun – entsprechend den ermittelten Anforderungen aus der
Gefährdungsanalyse – der geeignete Schuh ausgewählt werden.
Beispiel:
Welche Schuhausführung ist auf Baustellen zu verwenden? Aufgrund der Gefährdungsanalyse
sind folgende Anforderungen zu stellen:
1. Grundanforderungen, die alle Schuhe besitzen müssen
2. Zehenschutz
3. Geschlossener Fersenbereich
4. Kraftstoffbeständigkeit der Sohle
5. Antistatik
6. Energieaufnahme im Fersenbereich
7. Verminderter Wasserdurchtritt
8. Durchtrittsicherheit der Sohle
9. Profilierte Laufsohlen.
Nach Durchprüfen der Anforderungen in der Tabelle 1 ergeben sich für die Baustelle 2
Schuhausführungen, die verwendet werden dürfen:
1. „Sicherheitsschuhe", Kennzeichnung S 3 als Lederschuhe
oder
2. „Sicherheitsschuhe", Kennzeichnung S 5 als Gummi- oder Kunststoffschuhe.
„Schutzschuhe", Kennzeichnung P 3 oder „Berufsschuhe", Kennzeichnung O 3 scheiden hier
aus, da der optimale Zehenschutz (200 Joule Zehenkappe) nicht gewährleistet ist.
Bei anderen Einsatzbereichen ist in gleicher Weise zu verfahren.
4.3.3
Grundanforderungen
4.3.3.1
Schuhformen
Bild 3: Schuhformen
ANMERKUNG: Ein Stiefel der Form E ist ein hoher Stiefel (Form D) mit einer Verlängerung des
Schafts aus einem dünnen, undurchlässigen Material, die zur Anpassung an den Träger
abgeschnitten werden kann.
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Die verschiedenen Schuhformen unterscheiden sich insbesondere durch die verschiedenen
Schafthöhen „h".
Der Fersenbereich kann bei Schuhen Klassifizierungsart I der Form A (Halbschuh) auch offen sein,
beim Berufsschuh sogar Form A und B. Damit gehört der Servierschuh auch zur Schuhausführung
„Berufsschuhe".
4.3.3.2
Schuhoberteil
Das Schuhoberteil kann aus Leder oder anderen Materialien bestehen.
Leder hat den Vorteil, sich in kurzer Zeit der individuellen Fußform anzupassen. Dies geschieht durch
die Eigenschaft eines guten Schuhleders. Es kann sich in Grenzen dehnen, aber nicht zu sehr
ausweiten und nach der bleibenden Dehnung paßt es sich elastisch der Änderung des Fußvolumens
im Laufe des Tages an. Die Volumenänderung beträgt bei normaler Belastung 4 bis 5 %, kann aber
in Einzelfällen bis zu 8 % betragen.
Anforderungen an das Schuhoberteil sind Dicke, Reißkraft, Festigkeit, Biegeverhalten,
Wasserdampfdurchlässigkeit, Wasserdampfzahl, pH-Wert und Hydrolyse.
Wasserdampfdurchlässigkeit und Wasserdampfaufnahme ergeben die Wasserdampfzahl (WDZ) als
Maßstab für den bekleidungsphysiologischen Wert des Schuhes. Die Wasserdampfzahl kann sich
aus hoher Wasserdampfdurchlässigkeit und geringer Wasserdampfaufnahme oder umgekehrt aus
geringer Wasserdampfdurchlässigkeit und hoher Wasserdampfaufnahme ergeben, wobei ein
Mindestwert für die Wasserdampfdurchlässigkeit nicht unterschritten werden darf.
Die Wasserdampfdurchlässigkeit und die Wasserdampfaufnahme können z. Zt. noch nicht am
fertigen Schuh, sondern nur an Proben aus dem Oberleder und dem Futterleder ermittelt werden.
Hier steht der Schuhhersteller in der Verantwortung, das Futterleder mit dem Oberleder so wenig wie
möglich zu verkleben, damit der Kleber keine Sperrschicht bildet. Weitgehende Reduzierung der
Klebestellen und der Anwendung der Punktverklebung lassen gute Ledereigenschaften voll zur
Geltung kommen. Prüfverfahren sind in Vorbereitung, bei denen die Wasserdampfzahl und die
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Wasserdichtheit nicht an Lederproben aus dem Schuh, sondern am fertigen Schuh selbst ermittelt
werden.
Die Hinterkappe soll dem Fuß im Fersenbereich einen festen seitlichen Halt geben. Auch unter
Feuchtigkeitseinfluß (Fußschweiß) darf sie ihre Festigkeit nicht verlieren.
Die Funktion der Hinterkappe kann auch durch eine äußere Verstärkung erreicht werden.
Zur Vermeidung eines vorzeitigen Verschleißes des Oberleders an der Zehenkappe bei häufig
kniender Tätigkeit ist die Abdeckung mit einer Überkappe aus Sohlenmaterial oder ähnlich
verschleißfestem Material empfehlenswert. Der Polsterkragen mit integriertem Knöchelschutz hat
sich gut bewährt und allgemein Eingang gefunden. Mindestens für diesen Bereich entfällt das
manchmal schmerzhafte Eingewöhnen an neue Schuhe. Auch die Abpolsterung der Faltenlasche,
zweckmäßig über die oberste Schnürung hinausgehend, verbessert die Trageigenschaften.
4.3.3.3
Futter
Es wird unterschieden zwischen Blatt- und Quartierfutter. Blattfutter wird bei allen
Schuhausführungen gefordert. Quartierfutter muß nicht, kann aber vorhanden sein. Wenn es
vorhanden ist, muß es den Anforderungen der Norm genügen.
Die Anforderungen an das Futter richten sich an Mindestdicke, Reißkraft, Abrieb, Wasserdampfzahl
und pH-Wert.
4.3.3.4
Lasche
Ist eine Lasche vorhanden, muß die Reißkraft und der pH-Wert den Anforderungen genügen.
4.3.3.5
Brandsohle
Soweit der Schuh keine starre Holzsohle hat, muß die Brandsohle so eingearbeitet sein, daß sie nicht
herausgenommen werden kann, ohne den Schuh zu zerstören.
Die Brandsohle ist die Aufstandsfläche des Fußes und muß in allen Schuhausführungen – außer bei
der Klassifizierungsart II (ganz geformte oder vulkanisierte Schuhe) – vorhanden sein. Der Werkstoff
ist nicht vorgeschrieben, weil außer Leder auch andere Stoffe geeignet sein können, z. B. Texon.
Neben der Mindestdicke, dem Abriebwiderstand und dem pH-Wert ist die Wasseraufnahme und
Wasserabgabe der Brandsohle von großer Bedeutung für den Tragekomfort. Um diese Funktion
nicht zu beeinträchtigen, sollte die Brandsohle nicht mit Werkstoffen abgedeckt sein, die diese
Eigenschaft verschlechtern. Ist eine Abdeckung im Fersenbereich fertigungstechnisch erforderlich,
soll sie die Eigenschaft der Brandsohle nicht mindern.
Einlegesohlen sind zulässig. Sie dürfen den elektrischen Durchgangswiderstand des gesamten
Schuhs nicht über die zulässigen Grenzen verändern.
4.3.3.6
Laufsohle
Es werden keine Grundanforderungen an die Profilgestaltung gestellt. Es können auch glatte Sohlen
ohne Profil verwendet werden. Die Laufsohle muß kraftstoffbeständig sein.
Die Laufsohle muß eine durchgehende Mindestdicke und Festigkeit (Reißkraft, Abrieb,
Biegeverhalten, Hydrolyse, Trennkraft zwischen den Schichten bei Mehrschichtensohlen) haben.
Im übrigen muß die Laufsohle ausreichend fest mit dem Schaft verbunden (Trennkraft) sein.
4.3.3.7
Zehenkappe
Je nach Schuhausführung Sicherheits-Schuh oder Schutzschuh werden unterschiedliche
Anforderungen an die Zehenkappe gestellt, und zwar an die statische und dynamische Belastbarkeit
(Druck und Stoß).
Es wird zwischen zwei Zehenkappenausführungen mit Prüfenergien von 200 und 100 J
unterschieden. Dabei dürfen die in Abhängigkeit von der Schuhgröße festgesetzten
Mindestresthöhen nicht unterschritten werden. Soweit Zehenkappen in Berufsschuhe eingebaut
werden, sind keine Anforderungen an die Zehenkappe gestellt. Solche Schuhe dürfen darum nicht
als Sicherheits- oder Schutzschuhe verwendet werden.
Ganz geformte und vulkanisierte Schuhe (Klassifizierungsart II) müssen mit korrosionsgeschützten
Zehenkappen ausgerüstet sein.
Die Zehenkappe besteht normalerweise aus Stahl, kann aber auch aus Kunststoff gefertigt sein. Die
Zehenkappe darf sich nicht ohne Zerstörung des Schuhes entfernen lassen.
Die Mindestzehenkappengröße ist der jeweiligen Schuhgröße zugeordnet. Die Länge der
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Zehenkappe wird durch die Abrollbewegung des Fußes begrenzt, die sich im Oberleder in der
sogenannten Gehfalte auswirkt. Je flexibler der Schuhunterbau ist, um so mehr nähert sich die
Zehenkappenkante dem Fußrücken. Bei sorgfältiger Abdeckung der Zehenkappenkante wird eine
großflächige Durckverteilung erreicht und eine örtliche Druckstelle vermieden. Die sorgfältige
Ausbildung der Überganges von den Zehenkappe zum Schaft ist ein wesentlicher Maßstab für einen
guten Sicherheits- bzw. Schutzschuh. Die häufigsten Beanstandungen beziehen sich auf diesen
Bereich. Auf Wunsch verarbeiten Schuhhersteller auch überbreite Zehenkappen oder bieten Schuhe
mit Überweiten an.
Aus dem Unfallgeschehen ist zu erkennen, daß in vielen Fällen die Zehenkappe (der kleine Zeh ist
nicht abgedeckt) mehr als nur die von ihr abgedeckte Fläche des Fußes schützen kann, weil viele
auftreffenden Gegenstände flächig sind.
4.3.4
Zusatzanforderungen
4.3.4.1
Allgemeines
Neben den vorgenannten Grundanforderungen können an das Schuhwerk zusätzliche
Anforderungen gestellt werden, wenn sie nach einer Gefährdungsanalyse erforderlich werden.
Die jeweilige Zusatzanforderung muß dann der Norm entsprechen. Welche zusätzliche Anforderung
von einem Schuh erfüllt wird, muß aus der Kennzeichnung ersichtlich sein.
4.3.4.2
Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme beim Schuhoberteil
An das Schuhoberteil von Schuhen aus Leder oder anderen Materialien (Klassifizierungsart I) kann
eine zusätzliche Anforderung an den Wasserdurchtritt und die Wasseraufnahme gestellt werden
(Kennzeichnung „WRU").
4.3.4.3
Profilierung, Kontaktwärme und Kraftstoffbeständigkeit bei der Laufsohle
Sollen Laufsohlen mit Profilen besetzt sein, ist dies eine Zusatzanforderung. Diese
Zusatzanforderung beinhaltet, welche Flächen zu besetzen sind, welche Dicke die Laufsohle und die
Profile besitzen müssen.
Weitere Zusatzanforderungen sind die Beständigkeit gegen Kontaktwärme (Kennzeichnung „HRO")
und bei Berufsschuhen die Kraftstoffbeständigkeit (Kennzeichnung „ORO") – da bei Berufsschuhen
keine Grundanforderung.
4.3.4.4
Durchtrittsicherheit
Aufgabe des durchtrittsicheren Unterbaus ist es, das Eindringen von spitzen und scharfen
Gegenständen in die Fußsohle zu verhindern. Wie die Durchtrittsicherheit erreicht wird, bleibt dem
Hersteller überlassen.
Für die durchtrittsichere Einlage ist kein bestimmter Werkstoff vorgeschrieben. Maßgebend ist der
Widerstand bei dem Durchdrücken eines Prüfnagels, der 1100 N nicht unterschreiten darf. Im
allgemeinen hat sich Bandstahl von ca. 0,45 mm Dicke durchgesetzt. Ein Hersteller verwendet
spezialimprägnierte Lederzwischensohlen.
Die Flexibilität der Laufsohle im Ballenbereich bleibt weitgehend erhalten, wenn die
Stahlzwischensohle richtig eingebaut wird. Sie soll im Ballenbereich längsverschiebbar sein. Bei
fester Verbindung mit dem Schuhunterbau im hinteren Steg- und im Absatzbereich wird das
Wandern der Stahlsohle im Schuh verhindert. Damit wird der sogenannte Sperrholzeffekt
vermieden, der die Abrollbewegung stark behindert. Inzwischen gibt es Schuhkonstruktionen mit
Stahlzwischensohlen, die so flexibel sind, daß das Vorhandensein der Stahlsohle nicht zu erkennen
ist.
Um eine Verbindung innerhalb der Laufsohle und mit dem Schaft sicherzustellen, kann die
Stahlzwischensohle nicht bis an den Sohlenrand reichen. Doch ist bei der Festlegung der der
Schuhgröße zugeordneten Breite das technisch Machbare ausgeschöpft und der Funßgrundriß
praktisch abgedeckt. Allerdings kann ein seitlich oder im inneren Gelenkbereich eindringender Nagel
den Fuß noch treffen. Diese Fälle sind selten. Noch seltener sind Fälle, in denen die Stahlsohle vom
Nagel durchdrungen wird.
Die Einlage darf ohne Zerstörung des Unterbaues nicht entfernt werden können , sie darf nicht
über der Bördelung der Zwischenkappe liegen und mit ihr fest verbunden sein.
Herausnehmbare durchtrittsichere Einlagen sind unzulässig. (Die Durchtrittsicherheit wird mit „D"
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gekennzeichnet.)
4.3.4.5
Elektrischer Durchgangswiderstand des Schuhunterbaues
Je nach Größe des elektrischen Durchgangswiderstandes wird zwischen „leitfähigen" und
„antistatischen" Schuhen unterschieden.
Leitfähige Schuhe werden erforderlich, wenn ein elektrostatisches Aufladen durch ein Ableiten der
elektrostatischen Ladung in kürzestmöglicher Zeit zu verhindern ist und eine Berührung mit unter
Spannung stehenden Teilen ausgeschlossen ist.
Die obere Grenze des Widerstandes beträgt dabei 105 Ω (Kennzeichnung „C").
Antistatische Schuhe sollen benutzt werden, wenn die Notwendigkeit besteht, elektrostatische
Aufladung zu vermindern und gleichzeitig die Berührung von unter Spannung stehenden Geräten
nicht ausgeschlossen ist.
Der elektrische Widerstand muß darum zwischen 105 Ω und 109 Ω liegen (Kennzeichnung „A").
4.3.4.6
Wärme- und Kälteisolierung
Schuhe mit wärmeisolierendem Unterbau (Hitzeschuhe)
Damit es beim Betreten von heißen Flächen, z. B. beim Einbau von heißem bituminösen Mischgut
oder in Schmelz-, Gieß-, Flämm- und Brennbetrieben nicht zu Verbrennungen der Fußsohlen und
bei fehlender Hitzebeständigkeit zur Beschädigung des Sohlenmaterials kommt, können Schuhe mit
wärmeisolierendem Schuhunterbau benutzt werden, deren Laufsohle die erforderliche thermische
Eigenschaft besitzt. In den Schuhen hat die Zehenkappe nicht den vielfach vermuteten negativen
Einfluß auf die Erwärmung im Schuhinneren bei hohen Außentemperaturen.
Besteht die Gefahr des Eintretens spitzer oder scharfer Gegenstände, muß der Unterbau von
Hitzeschuhen durchtrittsicher ausgebildet werden. Bei der Verwendung einer Stahlzwischensohle hat
diese keinen negativen Einfluß auf die Wärmeisolation des Schuhunterbaues.
Der wärmeisolierende Unterbau kann immer nur eine begrenzte Schutzfunktion erfüllen. Die Prüfung
wird mit einer Kontakttemperatur von 150 °C durchgeführt. Gemessen wird der Temperaturanstieg
im Schuh nach 30 Minuten.
Bild 4: Schaftstiefel aus metallisiertem Leder
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Eine Höchsttemperatur im Innern des Schuhes von 45 °C gilt medizinisch noch als unbedenklich.
Dicke Wollsocken, aber auch formstabile Einlegesohlen (z. B. aus Filz) bieten zusätzlichen
Wärmeschutz und beeinflussen außerdem positiv das Fußklima und die Hygiene.
Schuhe, die den Anforderungen an die Wärmeisolierung und Kontaktwärme genügen, müssen
darum zusätzlich mit „HI" gekennzeichnet sein.
Bei Beanspruchung durch Wärmestrahlung haben sich Schaftstiefel und hohe Schnürstiefel bewährt,
die aus wärmereflektierend metallisiertem Leder gefertigt sind (siehe Bild 4).
Beim Umgang mit feuerflüssigem Material, heißen Funken und Spritzern bieten Stiefel aus
metallisiertem Leder der Formen D und C bestmöglichen Schutz gegen Verbrennungen des Fußund Unterschenkelbereichs; sie sind Schuhen mit Gamaschen vorzuziehen. In diesen Fällen haben
sich Schuhe mit einteiligem Schaft und Hinterkappennaht bewährt. Die Hosenbeine sind immer über
den Stiefelschäften zu tragen.
4.3.4.7
Schuhe mit kälteisolierendem Unterbau
Zum Schutz gegen Kälte werden Schuhe auch mit kälteisolierendem Unterbau ausgerüstet
(Kennzeichnung „CI").
In diesen Schuhen haben weder die Zehenkappe noch eine eingebaute Stahlsohle den vielfach
vermuteten negativen Einfluß auf die Abkühlung im Schuhinneren bei tiefen Außentemperaturen.
Schuhe mit einer PUR-Laufsohle haben gute Isolationseigenschaften, während bei Gummi- und
PVC-Sohlen zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Isolation notwendig sind. Bei Schuhen
für die kalte Jahreszeit kommt dem Isolationsvermögen des Schuhunterbaues mehr Bedeutung zu
als der Schaftisolation. Deshalb kann bei Winterschuhen auf eine Schaftisolierung verzichtet werden,
um die Behaglichkeit des Trägers (thermischer Komfort) möglichst wenig einzuengen. Dieser ist von
der Umgebungstemperatur und der jeweiligen körperlichen Leistung abhängig. Die Isolation im
Schaftbereich läßt sich durch eine geeignete Fuß- und Beinkleidung den jeweiligen Verhältnissen
anpassen.
4.3.4.8
Energieaufnahme im Fersenbereich
Der Bruch des Fersenbeinknochens gehört hinsichtlich des Heilungsverlaufes und der Spätfolgen zu
den folgenschwersten Verletzungsarten. Verletzungen des Fersenbeins sind meist Folgen eines
Absprunges oder Absturzes, z. B. von Leitern und Gerüsten. Durch geeignete Gestaltung des
Fersenbereichs von Fußschutz lassen sich diese Verletzungen vermeiden oder in ihrer Schwere
mindern.
Das physikalische Maß für die Schutzwirkung ist das Energieaufnahmevermögen des
Fersenbereichs der Schuhe. Es muß mindestens 20 J betragen (Kennzeichnung „E").
4.3.4.9
Rutschhemmung
Die Analyse von Unfällen ergibt einen besonderen Schwerpunkt bei den Sturzunfällen. Eine große
Anzahl dieser Unfälle entsteht durch Ausrutschen beim Gehen. Die Ursachen für das Ausrutschen
sind mannigfaltig. Sie sind insbesondere in der Beschaffenheit und Verschmutzung des Fußbodens
bzw. Geländes, in der Form des Schuhwerks und in der Gestaltung der Laufsohle zu suchen.
Nach der Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1989 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der
Mitgliedstaaten für persönliche Schutzausrüstungen (89/686/EWG) wird grundsätzlich
rutschhemmendes Schuhwerk gefordert.
Das bedeutet, daß alle Schuhe, die als Fußschutz Verwendung finden, mindestens mit rutschfesten
Sohlen ausgerüstet sein müssen.
Da bisher keine diesbezüglichen Anforderungen in den Normen DIN EN 344 bis 347 vorhanden sind,
ist die Bewertungsgruppe R 1 nach DIN 4843 Teil 100 „Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhe;
Rutschhemmung, Mittelfußschutz, Schnittschutzeinlage und thermische Beanspruchung;
Sicherheitstechnische Anforderungen, Prüfung" als Mindestforderung bei allen Schuhen zugrunde
zu legen.
Für besondere Einsatzbereiche, z. B. Arbeitsbereiche mit erhöhter Rutschgefahr (siehe Merkblatt für
Fußböden in Arbeitsräumen und Arbeitsbereichen mit Rutschgefahr (ZH 1/571)) werden Schuhe
empfohlen, die der Bewertungsgruppe R 2 entsprechen.
Schuhe ohne Rutschhemmungsanforderungen sind damit nicht zulässig.
4.3.4.10 Mittelfußschutz
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 17
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Der Mittelfußschutz nach DIN 23 329 „Mittelfußschutz für Schutzschuhwerk; Sicherheitstechnische
Anforderungen, Prüfung" schützt nicht nur den Mittelfuß, sondern übernimmt auch den Schutz der
nicht von der Zehenkappe abgedeckten Grundglieder der 4. und 5. Zehe. Er kann sowohl im Schuh
integriert sein oder außen am Schuh befestigt werden.
Der Schutzschuh mit Mittelfußschutz wird z. B. in Bereichen des Bergbaus und der Stahlindustrie
getragen, ist aber auch zweckmäßig für Bereiche, in denen beispielsweise mit Bohr- und
Aufbruchwerkzeugen gearbeitet wird.
4.3.5
Sonderschuharten
4.3.5.1
Schuhe für lose Einlagen
Schuhe für lose Einlagen sind für diejenigen gedacht, die orthopädische Einlagen tragen müssen
und daher mit normalen Sicherheits- oder Schutzschuhen nicht auskommen, andererseits aber noch
keinen Anspruch auf orthopädisches Schuhwerk haben. Mehrere Schuhhersteller breiten bereits
Schuhe an, ohne Ausformung der Brandsohle und mit erhöhter Hinterkappe zum Ausgleich der
Einlagendicke.
4.3.5.2
Orthopädische Schuhe
Im Gegensatz zu industriell gefertigten Schuhen sind beim orthopädischen Schuh der Träger und
sein Tätigkeitsbereich genau bekannt.
Die erforderlichen Sicherheitsausrüstungen des orthopädischen Schuhes richten sich nach der
möglichen Gefährdung am Arbeitsplatz und sind mit den orthopädischen Belangen des Trägers
abzustimmen.
Übersicht über die Kostenübernahme für orthopädische Schutzschuhe siehe Anhang 3.
4.3.5.3
Schuhe für Fahrzeug- und Baumaschinenführer
Fahrzeug- und Baumaschinenführer im gewerblichen Bereich können der Gefahr von
Fußverletzungen ausgesetzt sein, wenn sie ihr Fahrzeug verlassen, z. B. auf einer Baustelle.
Grundsätzlich wird durch das Tragen von Fußschutz das Führen eines Fahrzeuges nicht
beeinträchtigt.
Tankwagenfahrer, die verflüssigte Gase (z. B. Propan, Butan) befördern, sollten nur Schuhe mit
möglichst glatter Schaftoberfläche tragen. Beim Verschütten flüssiger Gase kann dann die
Flüssigkeit ungehindert von der Schuhoberfläche abperlen.
4.3.5.4
Stiefel für Arbeiten mit handgeführten Kettensägen
Anforderungen an Sicherheitsstiefel zum Schutz gegen Schnitte durch handgeführte Kettensägen
sind in der E DIN EN 191 „Zusätzliche Spezifikation der Sicherheitsschuhe für den gewerblichen
Gebrauch; Deutsche Fassung prEN 191:1993" festgelegt. Danach dürfen nur Sicherheitsstiefel der
Formen C, D und E (halbhohe oder hohe Stiefel) verwendet werden, die die Anforderungen an
Sicherheitsschuhwerk erfüllen und den Träger der Schuhe gegen Schnitte durch die Kettensäge
schützen.
Gekennzeichnet wird solches Schuhwerk zusätzlich mit einem Piktogramm, das eine Kettensäge
darstellt.
4.3.5.5
Isolierende Schuhe zum Arbeiten unter Spannung
Isolierende Schuhe zum Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen elektrischer Anlagen oder in
deren Nähe sollen vor allem Gefährdungen durch Körperdurchströmung verhindern.
Für Arbeiten an Anlagen bis 1000 V Wechselspannung (Effektivwert) oder 1500 V Gleichspannung
ist diese Grundanforderung an die Sicherheit erfüllt, wenn die Schuhe den Festlegungen von DIN
VDE 0680 Teil 1 „Körperschutzmittel, Schutzvorrichtungen und Geräte zum Arbeiten an unter
Spannung stehenden Teilen bis 1000 V; Isolierende Körperschutzmittel und isolierende
Schutzvorrichtungen" entsprechen. Diese DIN VDE-Bestimmung unterscheidet zwischen
Überschuhen und Stiefeln. Für beide Ausführungen werden besondere Anforderungen an die Dicke
und Profilierung der Lauffläche sowie an das Isoliervermögen gestellt.
Isolierende Schuhe nach DIN VDE 0680 Teil 1 dürfen keine Metallteile außer der Zehenkappe nach
DIN 4843 enthalten. Beim Vorhandensein einer Zehenkappe sind die Anforderungen des
Zehenschutzes zu erfüllen.
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 18
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Auf isolierenden Schuhen muß der Name oder das Markenzeichen des Herstellers und das
Klassifizierungsjahr angegeben sein. Ebenso das Kennzeichen nach DIN 48 699 „Kennzeichnung
von Hilfsmitteln zum Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen" (in Form eines stilisierten
Isolators) mit der Spannungsangabe 1000 V, welches den Schuh als ein zum Arbeiten an unter
Spannung stehenden Teilen geeignetes Hilfsmittel ausweist.
Bild 5: Kennzeichnung nach DIN 48 699
4.3.5.6
Servierschuh
Servierschuhe sind nur im Servicebereich zu tragen, nicht im Küchenbereich.
Ständiges Gehen und Stehen belastet die Füße stark. Durch Ausrutschen auf nassem Bodenbelag
und verschütteten Speisen können Fußverletzungen entstehen. Diesen Gefährdungen kann durch
das Tragen von geeignetem Fußschutz entgegengewirkt werden. Im Servicebereich sind nur Schuhe
nach DIN EN 344 und DIN EN 347 zu tragen, die folgende zusätzliche Anforderungen erfüllten
sollten:
– Rutschhemmender Sohlenbelag,
– Absätze mit ausreichend großer Auftrittsfläche und mäßiger Höhe,
– biegsame Sohle, die sich der natürlichen Bewegung des Fußes beim Gehen anpaßt,
– festen Sitz am Fuß,
– Fersenhalt
und
– anatomisch ausgeformtes Fußbett.
Das Schuhwerk kann im Fersen- und Zehenbereich offen sein. Die Schuhform soll als Halbschuh
oder Stiefel niedrig (Schuhformen A oder B) ausgebildet sein.
4.3.6
Tragekomfort
4.3.6.1
Allgemeines
Der Tragekomfort wird individuell sehr unterschiedlich empfunden. Es sollten mehrere
Schuhausführungen zum Anprobieren bereitgestellt werden, wenn möglich auch in verschiedenen
Weiten. Die verwendeten Leisten weichen von Hersteller zu Hersteller, aber auch innerhalb der
Kollektion eines Herstellers, mehr oder weniger voneinander ab. Von mehreren Herstellern werden
auch Mehrweiten angeboten. Falls vor allem die Zehenkappe einen Druck auf den Fuß ausübt, kann
oft Abhilfe durch den Wechsel des Schuhmodells erreicht werden.
Die Trageeigenschaften werden verbessert durch
– Polsterkragen mit integriertem Knöchelpolster,
– Abpolsterung der Faltenlasche,
– antimikrobielle Ausrüstung.
Schuhe werden überwiegend in den Schuhformen A und B (siehe Bild 3) hergestellt, wobei vorrangig
die Form B verwendet wird, weil diese die Trageeigenschaften verbessert, dem Fuß mehr Halt gibt,
dem Umknicken entgegenwirkt und damit das Gefahrenrisiko mindert.
Die Fußschweißbildung ist keine spezielle Folge des Tragens von Fußschutz. Darin unterscheiden
sie sich nicht von anderen strapazierbaren Schuhen; der Schweiß tritt beim Halbschuh praktisch
genauso auf wie beim hohen Schuh.
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 19
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Je nach anfallender Schweißmenge kann der Schuh die eingespeicherte Feuchtigkeit über Nacht
wieder abgeben.
Darum empfiehlt sich neben der Fußhygiene (täglich Füße waschen und Strümpfe wechseln) ein
täglicher Wechsel der Schuhe.
4.3.6.2
Schuhe mit antimikrobieller Ausrüstung
Bakterien und Pilze, sogenannte Mikroben, finden in dem feuchtwarmen Klima im Schuhinneren
ideale Lebensbedingungen und üben auf das im Schuh verwendete Material eine zerstörende
Wirkung aus. Der Fußschweiß, eine geruchlose und harmlose Flüssigkeit, bildet durch die
Zersetzungstätigkeit der Bakterien den unangenehmen Schweißgeruch und trägt zur schnellen
Zerstörung des Schuhinneren bei, meist vor dem äußeren Verschleiß der Schuhe.
Fast jeder zweite in der Bundesrepublik Deutschland leidet an Fußpilzerkrankungen oder hat schon
damit zu tun gehabt. Die Hartnäckigkeit der Erkrankung ist zum großen Teil auf die laufende
Wiederansteckung durch die eigenen Schuhe zurückzuführen. Durch eine antimikrobielle
Ausrüstung des Schuhinneren beim fertigen Schuh oder schon bei der Herstellung der
Futtermaterialien einschließlich der Brandsohle, beispielsweise nach dem Sanitized-Verfahren®, wird
das Wachstum der Bakterien und Pilze gehemmt, weil für sie der Nährboden ungenießbar geworden
ist. Schuhe mit antimikrobieller Ausrüstung bieten hygienische Verhältnisse während der Tragedauer.
Auch eine nachträgliche Behandlung der Schuhe mit antibakteriellen Pflegelösungen ist möglich.
4.3.6.3
Schuhverschluß
Triangelösen für den Schuhverschluß haben sich wegen ihrer Zweckmäßigkeit weitgehend
durchgesetzt. Sie liegen flach auf, gleichen die Schnürsenkelspannung aus und schonen die
Schnürsenkel. Damit sind Haken entbehrlich geworden, die abbrechen, ausreißen und mit ihrer
Vernietung auf den Fußrücken drücken können. Ein mögliches Hängenbleiben wird vermieden. In
das Leder eingesetzte Ösen, besonders solche mit einem kleinen Durchmesser, lassen sich
schlecht schnüren und beanspruchen die Schnürsenkel sehr.
Hochwertige Schnürsenkel haben normalerweise die gleiche Lebensdauer wie der Schuh selbst und
tragen durchaus dazu bei, daß der Schuh getragen wird. Hitzebeständige Schnürsenkel sind bei
Arbeiten mit heißen Massen erforderlich.
Zum schnellen Ausziehen bei Gefahr haben Stiefel z. B. eine Überschlaglasche mit ein oder zwei
Patentschnallen, die sich mit einem Handgriff lösen lassen. Es finden auch
Einhängeknopfverschlüsse, Schnallenschnell- oder Klettverschlüsse Verwendung.
Ein anderer Schnellverschluß besteht aus einer scharnierartig angebrachten Lederlasche. Er wird
durch das Ziehen eines biegsamen Drahtseilstabes am oben angebrachten Ring schlagartig
geöffnet. Bei geschlossener Verbindung wird der Stiefel normal geschnürt (siehe Bild 6).
Beim Rangieren im Gleisbetrieb wird der Zugstiefel eingesetzt. Er ermöglicht das schnelle
Ausschlüpfen durch einen elastischen Schaftabschluß. Ein am oberen Schaftrand angebrachter
Gummiriemen verbessert den Halt des Fußes im Schuh.
Bild 6: Schuhe mit unterschiedlichen Schnellverschlüssen
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 20
GUV 20.16 — Protokollausdruck
4.3.6.4
Ergonomische Gestaltung
Um aufwendiges Anprobieren zu vermeiden und ein genaues und leichtes Anpassen der Schuhe zu
erreichen, ist ein Maßsystem notwendig, das über eine einfache einmalige Fußvermessung zur
richtigen Schuhgröße in Länge und Weite führt, dem Mondopoint-System.
Dieses Mondopoint-System geht nicht wie bisher von der Schuhgröße aus, sondern von zwei in
Millimeter gemessenen markanten Maßen des bekleideten Fußes, seiner Länge und seiner größten
Breite. Die Fußbreite steht in einem bestimmten Verhältnis zum Ballenumfang und damit zur
Fußweite.
In einem Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz in Dortmund (BAU Fb 4.76) zur
Entwicklung eines fußgerechten Schuhleistens wurde festgestellt, daß ohne besondere
Schwierigkeiten für die Schuhanpassung vier Weiten bei einem Längensprung von 7,5 mm
(Längensprung R 2 nach DIN 66 047) ausreichend sind. Zur individuellen Anpassung von Schuhen
ist die Vermessung der Füße erforderlich (siehe Bild 7).
Bild 7: Vermessen des bekleideten Fußes nach Länge und größter Breite mit einem einfachen
Meßgerät
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 21
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Da das Fußvolumen im Laufe des Tages zunehmen kann, ist die Fußmessung grundsätzlich nach
der täglichen Arbeit vorzunehmen. Des weiteren müssen Länge und größte Breite sowohl am linken
als auch am rechten Fuß ermittelt werden, weil meist Unterschiede zwischen den Maßen des
rechten und des linken Fußes bestehen.
Beispiel:
Rechter Fuß: Länge 272 mm, Breite 99 mm
Linker Fuß: Länge 268 mm, Breite 101 mm
Zugrunde zu legen sind demnach
für die Länge 272 mm,
für die Breite 101 mm.
Aus der nachstehenden Fußmaßtabelle ergibt sich anhand dieser Fußmaße die Schuhgröße
270/100 oder 270/Weite 9.
Fußgerechter Schuhleisten
Länge und Breite des Fußes sagen noch nichts über seine Form aus. Die Leisten weichen in ihrer
Form von Hersteller zu Hersteller mehr oder weniger voneinander ab. Deshalb ist zur Ergänzung
des Maßsystems diejenige Leistenform als Grundleisten zu finden, die einen möglichst großen Teil
der individuellen Fußformen abdeckt.
Grundlage für einen gut passenden Schuh ist der feste Halt des Fußes im Ballen- und Fersenbereich
(Kugelferse). Im Vorschuh, also unter der Zehenkappe, sollen die Zehen ausreichend Platz für eine
ungehinderte Beweglichkeit finden.
Neben der Optimierung des Brandsohlenumrisses ist auch eine anatomisch richtige Gestaltung der
Aufstandsfläche des Fußes zu berücksichtigen (siehe Bild 8).
Bild 8: Brandsohlenformen
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 22
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Die Brandsohle ist die Grundlage für den Schuhleisten. Das Bild zeigt die unterschiedlichen
Brandsohlenformen trotz gleicher Länge und gleicher Breite. Hierbei sind die Formen c und d
fußgerechter als die Form e.
Die im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz (BAU) durchgeführten Entwicklungsarbeiten für
einen Grundleisten sind im Forschungsbericht Rb 4.76 veröffentlicht. Die über diesen Grundleisten in
vier Weiten hergestellten Schuhe ergaben im Tragetest eine sehr gute Übereinstimmung zwischen
den ermittelten Fußmaßen und dem Sitz der entsprechend zugeteilten Schuhe.
Angeboten werden von mehreren Schuhherstellern Schuhe dieses Maßsystems, wobei
Bezeichnungen wie „Naturform" oder „Mondopoint" benutzt werden.
Fußmaßtabelle
Fußlänge
217
225
232
240
247
255
262
270
277
285
292
300
307
315
322
330
4.4
7
80
82
84
86
88
90
92
94
96
99
101
103
105
107
109
111
Fußbreite (mm)
Weitenbezeichnung (Code)
8
9
10
11
83
85
88
91
85
88
90
93
87
90
92
95
89
92
95
97
91
94
97
99
93
96
99
102
95
98
101
104
97
100
103
106
99
102
105
108
101
104
107
110
104
106
109
112
106
108
112
114
108
111
114
117
110
113
116
119
112
115
118
121
114
117
120
123
12
94
96
98
100
102
105
107
109
111
113
115
117
120
122
124
126
Kennzeichnung
Schuhe für den gewerblichen Gebrauch sind nach DIN EN 345 bis 347 zu kennzeichnen. Die
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 23
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Kennzeichnung muß enthalten:
– Schuhgröße
– Name und Zeichen des Herstellers
– Typenbezeichnung/Artikelnummer des Herstellers
– Klassifizierungsdatum
– Nummer der europäischen Norm, z. B. „EN 345"
– Land, in dem der Hersteller oder sein in der EG niedergelassener Bevollmächtigter seinen Sitz
hat
– Für möglicherweise vorhandene zusätzliche sicherheitstechnische Ausrüstungen sind die
Kennzeichnungssymbole nach Tabelle 1 oder das Kurzzeichen nach Tabelle 3 zu verwenden
– EG-Konformitätszeichen.
Das EG-Konformitätszeichen besteht aus dem Kurzzeichen „CE" und den beiden letzten Ziffern
des Jahres, in dem das Zeichen angebracht wurde, z. B. CE 93. Baumustergeprüfter Fußschutz
ist zusätzlich mit der Kennummer der EG-Baumusterprüfung beauftragten Stelle
gekennzeichnet.
„CE" = Communauté européenne = Europäische Gemeinschaft
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 24
GUV 20.16 — Protokollausdruck
5
Benutzung
5.1
Allgemeines
Fußschutz ist bestimmungsgemäß zu benutzen. Er darf nur für die Verwendungsbereiche benutzt
werden, für die er vorgesehen ist.
5.2
Tragedauer (Verwendungsdauer)
Die Tragedauer von Fußschutz ist von der Beanspruchung und der Pflege abhängig. Schuhe in nicht
ordnungsgemäßem Zustand, z. B. mit abgelaufenen Profilen, freiliegenden Zehenkappen oder
aufgegangenen Schaftnähten, sind der Benutzung zu entziehen.
Weitere Einzelheiten können darüber hinaus in Betriebsvereinbarungen geregelt werden.
5.3
Weitergabe von getragenen Schuhen
Schuhe aus Leder passen sich der individuellen Fußform des Trägers an. Deshalb und aus
hygienischen Gründen ist von einer Weitergabe abzusehen.
Bei Stiefeln aus Gummi oder Kunststoff ist eine Weitergabe nach Reinigung und Desinfektion in
Einzelfällen möglich.
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 25
GUV 20.16 — Protokollausdruck
6
Unterweisung
Der Unternehmer hat die Träger von Fußschutz nach Bedarf, mindestens jedoch einmal jährlich, zu
unterweisen. Die Unterweisung sollte mindestens umfassen:
– Angaben zu spezifischen Gefährdungen, z. B. durch Chemikalien, Hitze, Elektrizität,
– Hinweise auf mögliche Nichteignung der Schuhe,
– Tragedauer,
– Pflegehinweise,
– Herstellerinformationen,
– Hinweise auf Lagerung und Entsorgung,
– Benutzerhinweise für „leitfähigen" und „antistatischen" Schuh.
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 26
GUV 20.16 — Protokollausdruck
7
Ordnungsgemäßer Zustand
7.1
Prüfungen
7.1.1
Fußschutz ist vom Träger auf erkennbare Mängel zu prüfen. Abgetragene und beschädigte Schuhe
dürfen nicht weiter getragen werden. Über die Mängel ist der Unternehmer zu informieren.
7.1.2
Isolierender Fußschutz nach DIN VDE 0680 Teil 1 (siehe auch Abschnitt 7.3) ist trocken
aufzubewahren. Er ist vom Träger vor jedem Gebrauch auf offensichtliche Beschädigungen zu
prüfen. Außerdem ist er mindestens alle 6 Monate durch eine Elektro-Fachkraft auf
sicherheitstechnisch einwandfreien Zustand zu prüfen (elektrische Spannungsprüfung nach DIN VDE
0680 Teil 1 mit verringerter Prüspannung).
7.1.3
Prüfstelle und Prüfzeitpunkt sind auf dem vorgesehenen Kennzeichnungsfeld dauerhaft zu
vermerken.
7.2
Pflege/Reinigung
Für die Pflege von Fußschutz wird empfohlen:
1. Fußschutz zu reinigen.
2. Normale Schuhcreme ist zur Pflege von Lederschuhen gut geeignet. Für Schuhe, die stark mit
Nässe in Berührung kommen, beispielsweise in der Bau-, Steine- und Erden-Industrie, empfiehlt
sich ein Pflegemittel, das zugleich eine imprägnierende Wirkung besitzt. Auch das beste Leder
behält ohne Pflege nur begrenzte Zeit seine guten Eigenschaften.
3. Zur Fußhygiene ist es empfehlenswert, Fußschutz mit einer antimikrobiellen Lösung am Ende
einer Arbeitsschicht einzusprühen, um eine Reinfektion von Pilzen und Bakterien zu verhindern.
Solche Pflegelösungen werden zusammen mit Injektionspumpen auf dem Markt angeboten.
7.3
Aufbewahrung
Fußschutz ist nach den Informationen des Herstellers aufzubewahren.
Nasser Fußschutz sollte nach der Arbeit so gelagert werden, daß die Möglichkeit zum Trocknen
besteht. Lederschuhe dürfen aber andererseits nicht zu nah an eine Heizquelle gestellt werden,
um ein zu starkes Austrocknen und damit Brüchigwerden des Leders zu vermeiden. Bewährt hat
sich ein Ausstopfen mit Zeitungspapier.
7.4
Instandhaltung
7.4.1
Der Unternehmer hat für einen ordnungsgemäßen Zustand des Fußschutzes zu sorgen. Er muß die
erforderliche Instandhaltung und den Austausch von Schuhen, einen bleibenden Schutz und gute
hygienische Bedingungen gewährleisten.
Siehe auch Abschnitt 7.2.
7.4.2
Mängel sind ordnungsgemäß zu beseitigen. Es ist z. B. nicht zulässig, Schnürsenkel durch Draht,
Bindfaden oder andere unsachgemäße Materialien dauerhaft zu ersetzen.
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 27
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Anhang 1
Durch Schutzschuhe und -stiefel abzudeckende Risiken
Risiken
Mechanische
Einwirkungen
Ursachen und Art der Risiken
–
–
–
–
–
Herabfallende Gegenstände oder
Einklemmen des Vorderfußes
Sturz und Auftreffen mit der Ferse –
Sturz durch Ausgleiten
Treten auf spitze und
schneidende Gegenstände
Einwirkung auf
–
–
–
Einwirkung von Elektrizität
Thermische Einwirkungen
Chemische Einwirkungen
–
–
–
–
Bei der Auswahl bzw. Verwendung der
Ausrüstung in bezug auf Sicherheit zu
beachtende Faktoren
–
Festigkeit der Schuhspitze
–
–
–
–
die Knöchel
den Mittelfuß
das Bein
Elektrische Spannung
Kälte oder Hitze
Flüssigmetallspritzer
Aggressive Flüssigkeiten oder
Stäube
Energieaufnahmevermögen des
Absatzes
Verstärkung der Hinterkappe
Rutschhemmung der Sohle
Durchtrittsicherheit der Sohle
Vorhandensein wirksamer
Ausrüstungen zum Schutze
–
–
–
–
–
der Knöchel
–
des Mittelfußes
–
des Beines
Isolierung
Wärme- bzw. Kälteisolierung
Ableitung hoher Spannungen
Dichtheit, Beständigkeit
–
Ergonomische Gestaltung
DURCH DIE AUSRÜSTUNG BEDINGTE RISIKEN
Belastung des Trägers,
Behinderung bei der Arbeit
–
Unzulänglicher Tragekomfort
–
–
Gesundheits- und
Unfallgefahren
Beeinträchtigung der
Schutzfunktion durch
Alterung
–
–
–
–
–
schlechte Anpassung des Schuhs
an den Fuß
–
schlechte Verdunstung des
Schweißes
auf die Verwendung der
–
Ausrüstung zurückzuführende
Ermüdung
Eindringen von Regenwasser
–
Schlechte Verträglichkeit
–
Mangelnde Hygiene
–
Gefahr von Verrenkungen und
–
Verstauchungen durch
ungenügenden Fußhalt im Schuh
Witterung,
–
Umgebungsbedingungen,
Reinigung, Benutzung
–
–
Elektrostatische Entladung
des Trägers
–
Elektrostatische Aufladung unter
Funkenbildung
–
–
Form, Abpolsterung und Größe
des Schuhs
–
Dampfdurchlässigkeiten und
Wasserdampfaufnahme
Flexibilität, Gewicht
Dichtheit
Materialeigenschaften
Pflegeeigenschaften
Aussteifung in Querrichtung des
Schuhs und im Gelenk, Paßform
Korrosionsbeständigkeit,
Durchbiegefestigkeit und
Abriebfestigkeit der Sohle
Beständigkeit der Ausrüstung
gegenüber betrieblichen
Beanspruchungen
Gewährleistung der
Schutzfunktion während der
Benutzungsdauer
Elektrischer
Durchgangswiderstand
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 28
GUV 20.16 — Protokollausdruck
DURCH DIE VERWENDUNG DER AUSRÜSTUNG BEDINGTE RISIKEN
Ungenügende
Schutzwirkung
–
Falsche Auswahl der Ausrüstung
–
Auswahl der Ausrüstung
entsprechend der Art und Höhe
der Risiken und der betrieblichen
Beanspruchung
–
–
–
Beachtung der
Herstellerinformation
(Gebrauchsanleitung)
Beachtung der Kennzeichnung
der Ausrüstung (z.B.
Schutzklassen, Kennzeichnung
für spezielle Einsatzbereiche)
Auswahl der Ausrüstung unter
Beachtung der individuellen
Faktoren des Trägers
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 29
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Anhang 2
Muster einer Checkliste für die Gefährdungsermittlung (Fußschutz)
–
–
–
–
Diese Checkliste ist vom Unternehmer unter Beteiligung der Benutzer zu erstellen.
Für Arbeits- bzw. Betriebsbereiche mit unterschiedlichen Risiken sind gesonderte Checklisten zu
erstellen.
Die Checklisten dienen der Einholung von Vergleichsangeboten verschiedener Hersteller oder
Lieferanten.
Die Checklisten sollten auch Bestandteil der Beschaffungsspezifikation sein.
Checkliste für die Gefährdungsermittlung (Fußschutz)
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 30
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Anhang 3
Übersicht über die Regelung der Kostenübernahme für orthopädische Schutzschuhe (Stand August
1993)
*)
Tabelle von Bundesanstalt für Arbeitsschutz
Orthopädische Sicherheits- und Schutzschuhe sind leistungsrechtlich dem Bereich der beruflichen
Rehabilitation zuzuordnen. Die Kosten werden voll von den Trägern der beruflichen Rehabilitation, nämlich
den Unfallversicherungsträgern, den Trägern der Kriegsopferfürsorge, den Rentenversicherungsträgern und
der Bundesanstalt für Arbeit, vorrangig von den Hauptfürsorgestellen – in ihrer Eigenschaft als Träger der
begleitenden Hilfe im Arbeitsleben nach dem Schwerbehindertenrecht – bzw. von dem Sozialhilfeträger
übernommen. Die Träger der beruflichen Rehabilitation lassen sich in der Regel von den Arbeitgebern den
Anteil, der auf normale Sicherheitsschuhe (entsprechend DIN EN 345) oder Schutzschuhe (entsprechend DIN
EN 346) entfallen würde, ersetzen. Diese Regelung gilt sowohl für die Erst- als auch für die
Ersatzbeschaffungen. Ein Zeitraum, nach dem frühestens nach der Erstbeschaffung die Leistung für ein
neues Paar Schuhe übernommen wird, ist von den Kostenträgern nicht mehr festgelegt; die Leistungen
werden nach Bedarf erbracht. Stand der Regelungen: August 1993. Diese Regelungen gelten auch für die
fünf neuen Bundesländer.
1. Unfallversicherung (Berufsgenossenschaft, Eigenunfallversicherung)
Voraussetzung: Fußbehinderung nach Arbeitsunfall bzw. Berufskrankheit (gemäß §§ 548 ff RVO).
Rechtsgrundlage: § 567 Reichsversicherungsordnung (RVO).
2. Kriegsopferfürsorge (Hauptfürsorgestelle)
Voraussetzung: Als Versorgungsleiden anerkannte Fußbehinderung, kein Anspruch nach 1.
Rechtsgrundlage: § 26 Bundesversorgungsgesetz (BVG); nicht einkommens- und vermögensabhängig.
3. Rentenversicherung (Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, Landesversichungsanstalten)
Voraussetzung:
Angeborene oder erworbene Fußbehinderung, kein Anspruch nach 1. und 2., daneben:
Wartezeit von 15 Jahren ohne Bezug einer Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit
oder Voraussetzungen nach § 11 Abs. 2a Sozialgesetzbuch VI.
Rechtsgrundlage: §§ 16, 28 Sozialgesetzbuch VI (SGB VI).
4. Bundesanstalt für Arbeit (Arbeitsamt)
Zur Zeit (Stand: August 1993) werden von der Bundesanstalt für Arbeit wegen eines
anhängigen Rechtsstreites keine Kosten übernommen.
Voraussetzung: Angeborene oder erworbene Fußbehinderung, kein Anspruch nach 1. bis 3.
Rechtsgrundlage: § 56 Arbeitsförderungsgesetz (AFG) in Verbindung mit § 47 Abs. 2 der Anordung über die
Arbeits- und Berufsförderung Behinderter (A-Reha).
5. Begleitende Hilfe im Arbeitsleben für Schwerbehinderte (Hauptfürsorgestelle)
Voraussetzung:
Angeborene oder erworbene Fußbehinderung, kein Anspruch nach 1. bis 4.; Anerkennung
als Schwerbehinderte(r).
Rechtsgrundlage: § 31 Schwerbehindertengesetz (SchwbG); 19 der 2: DVO zum Schwerbehindertengesetz
(SchbAV), nicht einkommens- oder vermögensabhängig.
6. Sozialhilfe (Sozialamt)
Voraussetzung: Angeborene oder erworbene Fußbehinderung, kein Anspruch nach 1. bis 5.
Rechtsgrundlage: § 40 Bundessozialhilfegesetz (BSHG), einkommens- und vermögensabhängig.
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 31
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Anhang 4
Beispielsammlung als Hilfestellung für die Auswahl von geeignetem Fußschutz
Die Beispielsammlung ersetzt nicht die Gefährdungsanalyse. Sie gibt lediglich eine Empfehlung auf der Basis
jahrelanger Erfahrung aus dem Unfallgeschehen der gewerblichen Wirtschaft wieder, in welchen Bereichen
ein Sicherheitsschuh mit einer 200 J-Kappe zu tragen ist.
Hiervon kann im einzelnen abgewichen werden, wenn es die Gefährdungsanalyse ergibt.
– Steinbruchs-BG
– Bau-BG Hamburg
– Bau-BG Hannover
– Bau-BG Wuppertal
– Bau-BG Frankfurt
– Südwestliche Bau-BG
– Württembergische Bau-BG
– Bau-BG Bayern/Sachsen
– Tiefbau-BG
– Hütten- und Walzwerks-BG
– Norddeutsche Metall-BG
– Süddeutsche Metall-BG
– Edel- und Unedelmetall-BG
– Maschinenbau- und Metall-BG
– BG der keramischen und Glasindustrie
– BG der Feinmechanik und Elektrotechnik
– Fleischerei-BG
– Großhandels- und Lagerei-BG
– Holz-BG
– BG Nahrungsmittel und Gaststätten
– BG der Gas- und Wasserwerke
– BG der chemischen Industrie
– BG der Straßen-, U-Bahnen und Eisenbahnen
– BG für Fahrzeughaltungen
Steinbruchs-BG, Bau-BG Hamburg, Bau-BG Hannover, Bau-BG Wuppertal, Bau-BG Frankfurt, Südwestliche Bau-BG,
Württembergische Bau-BG, Bau-BG Bayern/Sachsen, Tiefbau-BG
Tätigkeitsbereich
Schutzkategorien nach DIN EN
345
*)
siehe Kennzeichnungskategorien
**)
[**)]
[**)]
zusä
tzlic
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Lauf
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SB
Rohbau, Tiefbau- und
S1
S2
S3
x
S4
S5
x
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 32
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Straßenbauarbeiten
Gerüstbauarbeiten
Abbrucharbeiten
Ausbauarbeiten (z.B.
Putzer-, Stuck-, Fug-,
Fassadenverkleidungs-,
Treppenbauarbeiten)
Arbeiten in Beton- und
Fertigteilwerken mit Einund Ausschalungsarbeiten
Arbeiten auf Bauhöfen und
Lagerplätzen
Dacharbeiten
Arbeiten in Betonwerken
oder Ein- und
Ausschalungsarbeiten
Zement-, Kalk-, Gips- und
Mörtelwerken,
Transportbetonwerken,
Mischanlagen,
Kalksandstein- und
Gasbetonwerken sowie
anderen ortsfesten
Betriebsstätten
Arbeiten im Bereich von
Aufzügen, Hebezeugen,
Kranen, Fördermitteln,
Hängebahnen
(ausgenommen auf
Baustellen)
Be- und Verarbeitung von
Natursteinen
Ausbauarbeiten (z.B.
Installations-, Ofensetz-,
Plattenlegerarbeiten)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Hütten- und Walzwerks-BG, Norddeutsche Metall-BG, Süddeutsche Metall-BG, Edel- und Unedelmetall-BG,
Maschinenbau- und Metall-BG
Tätigkeitsbereich
Bauarbeiten, insbesondere
Arbeiten an Stahlbrücken,
Stahlhochbauten, Masten,
Türmen, Aufzügen,
Großbehältern,
Großrohrleitungen,
Krananlagen, Kessel- und
Kraftwerksanlagen,
Heizungs-, Lüftungs- und
Metallbaumontagen
Arbeiten in
Hochofenanlagen,
Direktreduktionsanlagen,
Stahlwerken, Walzwerken,
Metallhütten, Hammer- und
Gesenkschmieden,
Warmpreßwerken,
Schutzkategorien nach DIN EN
345[*)]
[**)] [**)]
[**)]
SB S 1 S 2 S 3 S 4 S 5
x
x
x
x
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 33
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Ziehereien
Arbeiten in Gießereien und
Gußputzereien
Arbeiten im Schiffbau
Arbeiten im Transport- und
Lagerwesen
Arbeiten von Anschlägern
im Hebezeugbetrieb
Arbeiten mit und an
schweren Lasten (z.B.
Bauteile, Werkstücke,
Werkzeuge), sofern diese
bewegt werden müssen
Arbeiten im
Eisenbahnrangierdienst
Gerüstbauarbeiten
Ausbauarbeiten von
Rohbauten
Abbrucharbeiten
Dacharbeiten
Arbeiten mit/auf heißen
Massen (zusätzlich mit
wärmeisolierendem
Unterbau,
Kennzeichnungs-Symbol H
I)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
BG der keramischen und Glasindustrie
Tätigkeitsbereich
Rohbau-, Tiefbau- und
Straßenbauarbeiten
Gerüstbauarbeiten
Abbrucharbeiten
Ausbauarbeiten
Arbeiten in Beton- und
Fertigteilwerken mit Einund Ausschalungsarbeiten
Arbeiten auf Bauhöfen und
Lagerplätzen
bei Transportarbeiten, auch
im Bereich von Aufzügen,
Hebezeugen, Kranen,
Fördermitteln
Arbeiten in Steinbrüchen,
Gräbereien und bei
Haldenabtragungen
einschließlich Aufbereitung
Ofenbauarbeiten
Be- und Verarbeitung von
Steinen
im Produktionsbereich der
Flach- und
Hohlglasindustrie sowie bei
Be- und Verarbeitung von
Schutzkategorien nach DIN EN
345[*)]
[**)] [**)]
[**)]
SB S 1 S 2 S 3 S 4 S 5
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 34
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Flach- und Hohlglas
beim Umgang mit Formen
in der keramischen
Industrie
bei Setz-, Besetz- und
Absetzarbeiten im
Ofenbereich
bei Formgebungsarbeiten
in der grobkeramischen
und Baustoff-Industrie
für Betriebshandwerker
x
x
x
x
x
x
x
x
BG der Feinmechanik und Elektrotechnik
Tätigkeitsbereich
Rohbau-, Tief- und
Straßenbauarbeiten
Gerüstbauarbeiten
Abbrucharbeiten
Ausbauarbeiten
Arbeiten in Beton- und
Fertigteilwerken mit Einund Ausschalungsarbeiten
Arbeiten auf Bauhöfen und
Lagerplätzen
Arbeiten im Bereich von
Aufzügen, Hebezeugen,
Kranen, Fördermitteln,
Hängebahnen
(ausgenommen auf
Baustellen)
Ausbauarbeiten, z.B.
Installationsarbeiten
Umbau- und
Instandhaltungsarbeiten
Schutzkategorien nach DIN EN
345[*)]
[**)] [**)]
[**)]
SB S 1 S 2 S 3 S 4 S 5
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Fleischerei-BG
Tätigkeitsbereich
Arbeiten im Transport- und
Lagerwesen (z.B. bei
Verwendung von
Flurförderzeugen)
Transport von und Arbeiten
mit Gefrierfleischblöcken
und Konservengebinden
Betriebshandwerker bei
Metallbaumontagen,
Maschinenreparaturen und
KFZ-Instandhaltung
Schutzkategorien nach DIN EN
345[*)]
[**)] [**)]
[**)]
SB S 1 S 2 S 3 S 4 S 5
x
x
x
x
x
x
Großhandels- und Lagerei-BG
Tätigkeitsbereich
Schutzkategorien nach DIN EN
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 35
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Tätigkeitsbereich
beim manuellen Umgang
mit schweren Gütern und
Gegenständen
beim Anschlagen und
Absetzen von Gütern mit
Hebezeugen
beim Ab- und Umsetzen
von Lasten und Paletten mit
Flurförderzeugen, soweit
Personen unmittelbar am
Lastaufnahmemittel oder
der Last tätig werden
beim Aufgeben und
Abnehmen von Stückgut
an Fördereinrichtungen
bei Reparaturarbeiten, z.B.
an Landmaschinen,
Gabelstaplern, Baggern
bei Abbrucharbeiten, Bauund Abbruchstellen
bei der Handhabung von
Flurförderzeugen und
Mitgängerbedienung
Schutzkategorien nach DIN EN
345[*)]
[**)] [**)]
[**)]
SB S 1 S 2 S 3 S 4 S 5
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Holz-BG
Tätigkeitsbereich
bei Arbeiten im Sägewerk
Brennholzschneidereien
Herstellung von Kisten und
Paletten
Hobelwerke
Furnierwerke
Sperrholzfabriken
Spanplattenwerke
Herstellung von Holzwolle
Karosseriebau
Tischlereien, Schreinereien,
Möbelfabriken
Sargherstellung
Holzhaus- und
Fertighausbau, Silobau
Fenster- und
Türenherstellung
auf Baustellen
bei Zaunfertigung
in der Forstwirtschaft und
bei Arbeiten mit
Handkettensägemaschinen
Arbeiten während der
kalten Jahreszeit im Freien
Schutzkategorien nach DIN EN
345[*)]
[**)] [**)]
[**)]
SB S 1 S 2 S 3 S 4 S 5
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
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x
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x
x
x
x
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 36
GUV 20.16 — Protokollausdruck
(zusätzlich mit
kälteisolierendem Unterbau
Symbol CI)
BG Nahrungsmittel und Gaststätten
Tätigkeitsbereich
Schutzkategorien nach DIN EN
345[*)]
[**)] [**)]
[**)]
SB S 1 S 2 S 3 S 4 S 5
x
x
Betriebshandwerker z.B. bei
Reparaturarbeiten an
Maschinen und Geräten,
Kfz-Instandhaltung, Bauund Umbauarbeiten
x
x
Arbeiten im Bereich von
Aufzügen, Hebezeugen,
Kranen, Fördermitteln
Arbeiten im Transport- und
x
x
Lagerwesen
Arbeiten im
x
x
Großküchenbereich, z.B.
Topfspüle
Arbeiten in Bäckereien, z.B.
x
x
Teigmacherei
Arbeiten im Service
(Berufsschuh)
BG der Gas- und Wasserwerke
Tätigkeitsbereich
Rohrleitungsbau, Rohbau,
Tiefbau
Außenarbeiten im Freien,
z.B. Kläranlagen,
Wasserwerken und
dergleichen
Arbeiten in Kraftwerken,
Fernheizwerken und
Wasserwerken (innen)
Instandsetzungsarbeiten an
Maschinen und Geräten im
Regel- und
Wartungsbetrieb von
Anlagen
Arbeiten im Transport und
Lagerwesen
Schutzkategorien nach DIN EN
345[*)]
[**)] [**)]
[**)]
SB S 1 S 2 S 3 S 4 S 5
x
x
x
x
x
x
BG der chemischen Industrie
Tätigkeitsbereich
Verarbeiten von Erdöl und
Erdgas
Herstellen von technischen
Schutzkategorien nach DIN EN
345[*)]
[**)] [**)]
[**)]
SB S 1 S 2 S 3 S 4 S 5
x
x
x
x
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 37
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Ölen, Fetten und ähnlichen
Produkten
Gewinnen von Harzen,
Wachsen, Schwefel, Ölen,
Fetten und ähnlichen
Produkten durch Extraktion
Herstellen, Verdichten,
Verflüssigen sowie Abfüllen
von Gasen
Herstellen von Folien
Herstellen von
Chemiefasern
Herstellen und Gewinnen
von anorganischen
Grundchemikalien
Herstellen von
elektrochemisch oder
elektro-thermisch erzeugten
Produkten
Herstellen von
organisch-chemischen
Produkten
Kohleverflüssigung/Kohleve
rgasung
Herstellen von Ruß, Kohlen
und Graphiten für
physikalische und
chemische Zwecke
Herstellen von
Gießereihilfsmitteln
Herstellen von Mineral- und
Bleifarben, von
Schmelzfarben, von
technischen Schleifmitteln
und Schleifscheiben mit
chemischer Bindung
Mahlen von Mineralien
Herstellen von Druckfarben,
Künstlerfarben, Stoffarben,
Tinten und ähnlichen
Produkten
Verwerten von Tierkörpern
Vulkanisieren von
Transportbändern
Arbeiten in
Kunststoffrecyclingbetriebe
n
Herstellen von
Gummimischungen
Gummieren von Metallteilen
Vulkanisieren von
Gummiprodukten
Herstellen von
Faserzementerzeugnissen
Herstellen von Reibbelägen
Destillieren von Teer
Verarbeiten von Teer oder
Bitumen
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
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x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 38
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Herstellen von
Vergußmasse und
Dachbahnen
Arbeiten an Anlagen zum
Tablettieren, Verpacken,
Abfüllen, Befüllen,
Etikettieren und
vergleichbare Tätigkeiten
Herstellen von
Anstrichstoffen, Klebstoffen
und vergleichbaren
Anlagen (z.B.
pharmazeutische Anlagen)
Arbeiten in Verbindung mit
Schutzanzügen (z.B. mit
ätzenden/reizenden
Stoffen)
Offener Umgang mit
Dampf, Kondensat und
heißen Flüssigkeiten sowie
Flüssigkeitsstrahlern
Arbeiten in Technika
Arbeiten in
Gefahrstofflägern (auch
VbF-Lägern)
Arbeiten in Laboratorien
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
BG der Straßen-, U-Bahnen und Eisenbahnen
Tätigkeitsbereich
Fahrzeuginstandhaltung
Gleisbauarbeiten
Arbeiten an Seilbahn- und
Schleppliftanlagen
Schutzkategorien nach DIN EN
345[*)]
[**)] [**)]
[**)]
SB S 1 S 2 S 3 S 4 S 5
x
x
x
x
BG für Fahrzeughaltungen
Tätigkeitsbereich
Einsammeln von Hausmüll,
Sperrmüll, Sondermüll,
Wertstoffen
Arbeiten auf Deponien
Arbeiten in
Kompostwerken,
Wertstoff-Sortieranlagen
Kanalreinigung
Kfz-Instandhaltung,
Abschleppdienst
Verladearbeiten von
Langholz
Montage von
Betonfertigteilen
Betrieb von gleislosen
Schutzkatetorien nach DIN EN
345[*)]
[**)] [**)]
[**)]
SB S 1 S 2 S 3 S 4 S 5
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 39
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Fahrzeugkranen
Möbelspedition
x
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 40
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Anhang 5
Kennzeichnungskategorien
Die Tabelle führt Kennzeichnungskategorien von SB bis S 5 für Sicherheitsschuhe mit den meistverbreiteten
Kombinationen von Grund- und Zusatzanforderungen der Herstellungsarten
*)
Herstellungsarten
1.
Schuhe aus Leder oder anderen Materialien, hergestellt nach herkömmlichen Schuhfertigungsmethoden (z.B. Lederschuhe)
2.
Schuhe vollständig oder vulkanisiert (Gummistiefel, Polymerstiefel – z.B. aus PUR – für den Naßbereich)
I und II auf.
Tabelle: Kategorien von Sicherheitsschuhen
Kategorie Grundanforderung Zusatzanforderung
SB
I oder II
S1
I
Geschlossener Fersenbereich, Antistatik,
Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich
S2
I
Wie S 1, zusätzlich:
Wasserdurchtritt, Wasseraufnahme
S3
I
Wie S 2, zusätzlich:
Durchtrittsicherheit, profilierte Laufsohle
S4
II
Antistatik, Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich
S5
II
Wie S 4, zusätzlich:
Durchtrittsicherheit, profilierte Laufsohle
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 41
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Anhang 6
Vorschriften und Regeln
Nachstehend sind die insbesondere zu beachtenden einschlägigen Vorschriften und Regeln
zusammengestellt; siehe auch 3. Absatz der Vorbemerkung:
1.
Gesetze/Verordnungen
(Bezugsquelle: Buchhandel oder
Carl Heymanns Verlag KG, Luxemburger Straße 449, 50 939 Köln)
Achte Verordnung zum Gerätesicherheitsgesetz (Verordnung über das Inverkehrbringen von
persönlichen Schutzausrüstungen – 8. GSGV),
Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1989 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten
für Persönliche Schutzausrüstungen (89/686/EWG),
Richtlinie des Rates vom 30. November 1989 über Mindestvorschriften für Sicherheit und
Gesundheitsschutz bei Benutzung persönlicher Schutzausrüstungen durch Arbeitnehmer bei der Arbeit
(89/656/EWG).
2.
Unfallverhütungsvorschriften
(Bezugsquelle: Zuständiger Unfallversicherungsträger)
Allgemeine Vorschriften (GUV 0.1),
Persönliche Schutzausrüstungen (VBG 101) (z. Zt. Entwurf).
3.
DIN/EN-Normen
(Bezugsquelle: Beuth-Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10 787 Berlin)
DIN EN 345
DIN EN 346
DIN EN 347
DIN EN 381
DIN 4843
Teil 100
DIN 23 329
DIN 48 699
4.
Spezifikation der Sicherheitsschuhe für den gewerblichen Gebrauch; Deutsche Fassung
EN 345:1992,
Spezifikation der Schutzschuhe für den gewerblichen Gebrauch; Deutsche Fassung EN
346:1992,
Spezifikation der Berufsschuhe für den gewerblichen Gebrauch; Deutsche Fassung EN
347:1992,
Schutzkleidung für die Benutzer von hangeführten Kettensägen,
Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhe; Rutschhemmung, Mittelfußschutz,
Schnittschutzeinlage und thermische Beanspruchung; Sicherheitstechnische
Anforderungen, Prüfung,
Mittelfußschutz für Schutzschuhwerk; Sicherheitstechnische Anforderungen, Prüfung,
Kennzeichnung von Hilfsmitteln zum Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen.
VDE-Bestimmungen
(Bezugsquelle: VDE-Verlag GmbH, Bismarckstraße 33, 10 625 Berlin)
DIN VDE 0680 Körperschutzmittel, Schutzvorrichtungen und Geräte zum Arbeiten an unter Spannung
Teil 1
stehenden Teilen bis 1000 V; Isolierende Körperschutzmittel und isolierende
Schutzvorrichtungen.
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 42
GUV 20.16 — Protokollausdruck
Das bisherige „Schutzschutz-Merkblatt" (GUV 20.16), vom Oktober 1987 wurde vollständig überarbeitet
und in „Regeln für den Einsatz von Fußschutz" (GUV 20.16) überstellt.
Jedermann-Verlag, Heidelberg — Ausdruckdatum: 24/08/99 • Seite: 43

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