Ausführliches Programm "Iran - "Schleierhaft schön""

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Ausführliches Programm "Iran - "Schleierhaft schön""
Iran – „Schleierhaft schön“
Die Oasenstädte des alten Persiens
Literaturreise mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Volkmar Hansen
Dienstag, 29.03. – Sonntag, 10.04.2016
Den "Westöstlichen Divan", das 1819 erscheinende Gründungsdokument eines deutschen,
unaggressiven Orientalismus, verdanken wir Goethe. Verzaubert seit Kindertagen vom
"jugendlieben Palästina", schaut er in die Weiten von Arabien, Indien, China, Japan, fängt als
64jähriger Feuer, als er sich mit Übersetzungen der Verse des persisch-islamischen Dichters
Hafiz brüderlich identifiziert.
Goethes wundervolle Verse und die weitblickenden, nach historischer Fundierung suchenden
Kommentare sind die Basis der 13tägigen Persien-Reise an den Südrand des Kaspischen
Meeres, ins Elburz-Gebirge, zur Megastadt Teheran, zum großzügigen Isfahan mit dem
Persepolis Alexanders des Großen und den Felstempeln der monotheistischen ZarathustraReligion, zum "poetischen Mittelpunkt" Shiraz mit seinen Rosengärten und Grabmonumenten
für Saadi und Hafiz.
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Reiseprogramm:
Dienstag,
29.03.2016
Düsseldorf – Istanbul
Individuelle Anreise zum Flughafen Düsseldorf
Am späten Nachmittag Treffen der Reiseteilnehmer am Flughafen Düsseldorf für den
gemeinsamen Linienflug über Istanbul nach Tabriz.
18.20 Uhr
22.35 Uhr
Abflug Düsseldorf mit Turkish Airlines,TK 1528, Economy Class
Ankunft in Istanbul
00.25 Uhr
04.25 Uhr
Abflug Istanbul mit Turkish Airlines, TK 885, Economy Class, am 30.03.2015
Ankunft in Tabriz
Mittwoch,
30.03.2016
Istanbul – Tabriz
Hauptstadt der Provinz Ost-Aserbaidschan
Am frühen Morgen heißt Sie Ihre örtliche, Deutsch sprechende Reiseleitung in Tabriz
herzlich Willkommen und begleitet Sie direkt zu Ihrem Hotel, wo Sie Zeit haben, sich
zu akklimatisieren, bevor Ihnen die Sehenswürdigkeiten der Stadt näher gebracht
werden.
Tabriz, im deutschen Sprachraum auch Täbris, blickt auf eine bewegte,
Vergangenheit zurück und ist heute mit rund 2 Mio. Einwohnern die viertgrößte Stadt
Irans und wichtigstes Zentrum im Nordwesten.
In der Antike war diese Region Teil des persischen Reiches, zeitweise das
unabhängige Königreich Atropatene, im 9. Jh. wanderten die Turkvölker ein, unter
Schah Ismail I. fungierte die Stadt Tabriz als Regierungssitz des safawidischen
Reiches und im 19. Jh. schließlich wurde Aserbaidschan geteilt, wobei der Großteil
der Azeri auf iranischer Seite lebt. Marco Polo beschreibt Tabriz als eine der
wichtigsten Handelsstädte, in der sich viele europäische Kaufleute aufhielten, doch sie
war auch eine bedeutende Universitätsstadt, die von Wissenschaftlern aus dem ganzen
Orient, aus Indien und China besucht wurde. Zu den bedeutenden Persönlichkeiten der
damaligen Zeit gehörte unter anderen der Mystiker Shams-e Tabrizi, der Anfang des
13. Jhs. als geistiger Lehrmeister des Sufi Dichters Molana Jalal oddin Rumi tätig
war.
Die Geschichte eines zeitgenössischen aserbaidschanisch-iranischen Dichters
lernen Sie bei Ihrem Besuch des ehemaligen Wohnhaus des berühmten Seyyed
Mohammad Hossein Behjat-Tabrizi kennen, besser bekannt als Shariyar. Die Stadt
Tabriz kaufte Shariyars Haus nach dessen Tod und erschuf ihm zu Ehren ein
Museum.
Ein Meisterwerk des Architekturdekors lernen Sie bei der Besichtigung der 1465
fertig gestellten Blauen Moschee, der Masjed-e Kabud, kennen. Weltberühmt wurde
diese für persische Verhältnisse seltene, vollkommen überdachte Moscheeanlage
wegen ihrer einzigartigen Fliesenverkleidung in kobaltblau, heute überrascht sie erst
bei näherer Betrachtung des Portals und des Inneren. Sie besteht aus einem
überkuppelten Zentralbau mit vier Iwanen, wunderschön verziert mit persischen
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Mosaikfayencen in besonderen Farbkombinationen, die der Moschee ihren blauen
Glanz verleihen.
Rund um die Blaue Moschee liegt der Khaqani-Garten mit der Statue des Dichters
Afzaladdin Khaqani und ebenfalls in der Nähe befindet sich das Museum aus der
Eisenzeit, das Interessantes über die Frühzeit des Tabrizer Gebiets zwischen 100-600
v. Chr. aufweist.
2010 von der UNESCO zur Welterbestätte erklärt, wird Sie der Basar von Tabriz
begeistern – mit seinen Gewölbegängen, Geschäften, Hofanlagen und Moscheen ist er
einer der ältesten Basare des Nahen Ostens und der größte überdachte der Welt.
Abendessen und eine Übernachtung in Tabriz.
Donnerstag,
31.03.2015
Tabriz – Soltaniye – Rascht (545 km)
Aus den Höhen des Sahand-Gebiets in das südkaspische Tiefland
Auf dem Weg an das Kaspische Meer besuchen Sie südöstlich von Zanjan in einer
steppenähnlichen Ebene auf knapp 1800 m Höhe die „Kaiserliche“ – die Ortschaft
Soltaniye. Im Jahre 1290 als Sommerresidenz des Ilkhan Arghun errichtet, löste sie
1313 Tabriz als neue Hauptstadt ab.
Heute kündet in diesem kleinen Ort nur noch das bereits aus weiter Entfernung
sichtbare Kuppelgebäude des Oljeitu-Mausoleums von der einstigen Pracht. Das
Grabmal des 1315 verstorbenen ilkhanidischen Herrschers Oljeitu ist mit 35,1 m Höhe
der größte und der großartigste erhaltene Kuppelbau Persiens aus dem Mittelalter. Er
zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und gleicht an architektonischer Bedeutung
dem Felsendom in Jerusalem und dem Taj Mahal in Agra.
Bevor Sie das südkaspische Tiefland erreichen, sehen Sie unterwegs die
beeindruckende Windkraftanlage Manjil Wind Power Plant sowie den Naturpark
Saravan mit dem „Museum des bäuerlichen Erbes“. In Letzterem sehen Sie wieder
aufgebaute historische Bauernhäuser mit typischer Veranda, holzsäulengestützten
Galerien und Strohdächern aus verschiedenen Gebieten der Provinz Gilan – interessant
sind besonders die auf umgekehrten Kegelspitzen aus Holz stehenden „Lagerhäuser“,
die durch den Bodenabstand die Reisvorräte vor Mäusen schützten.
„Eine große Stadt an der südlichen Spitze des Kaspischen Meers von einer
Bergkette geschützt“ ließ Schah Abbas der Zweite, „der sich wie (Zar) Peter und
Friedrich (von Preußen), den Namen des Großen verdiente“ anlegen und erbaute
„sich manchen Bergsitz auf den Höhen des Amphitheatralischen Kessels“ – so
beschrieb Goethe die Stadt Rascht.
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In der fruchtbaren Provinz Gilan, etwa 20 km von der Küste des Kaspischen Meeres
entfernt im Mündungsgebiet des Sefid-Rud-Flusses gelegen, ist Rascht heute nicht
nur wichtiger Industriestandort – die Provinz Gilan ist der Haupt-Reislieferant des
Irans – sondern auch eine bedeutende Universitätsstadt, die eine Partnerschaft mit
der TU Berlin unterhält.
Abendessen und erste Übernachtung in Rascht.
Freitag,
01.04.2016
Rascht – Lahidschan – Rascht (160 km)
Auf den Spuren persischer Literatur
Unweit von Rascht, in dem Ort Astaneh Ashrafieh, befindet sich das Mausoleum des
Seyed Jalaledin Ashraf, einer der Söhne des Mohammed-Nachfahren Imam Musa
Kazem, aus dem Jahr 923, das mit sehenswerten Fliesen- und Spiegelmosaikarbeiten
geschmückt ist.
Doch auch der prominente iranische Gelehrte und Träger des ersten Doktortitels der
persischen Literatur und Linguistik ist hier begraben – Prof. Dr. Mohammad Moin,
(geboren 1914 in Rascht, gestorben 1971 in Teheran), der für seine Dissertation
„Mazdayasna und deren Einfluss auf persische Literatur“ besonders ausgezeichnet
wurde.
Auf Ihrem Weg in Richtung Küste kommen Sie in die Kleinstadt Lahidschan, ein
Zentrum des Teeanbaus. Hier besuchen Sie zunächst das Mausoleum des Sheikh
Zayed Gilani aus dem 15. Jh. mit seinem ungewöhnlichen pyramidenförmigen Dach,
bevor Sie einen unvergleichlichen Blick auf das Kaspische Meer und die Provinz
Gilan genießen werden: während der Gondelfahrt mit der TeleCabine Ahrar
Lahidschan halten Sie in Bame Sabz und Taj Khorous und erleben das iranische
Leben hautnah.
Rückfahrt nach Rascht zum Abendessen und zweiten Übernachtung.
Samstag,
02.04.2016
Rascht – Teheran (330 km)
Fahrt in den Süden
Nach einer halbtägigen Fahrt, während der Sie Herr Prof. Hansen weiter in Goethes
„Westöstlichen Divan“ einführt, erwartet Sie an den Südabhängen des ElburzGebirges eine der größten Städte Asiens – die von Hochhäusern geprägte Metropole
und dynamische Hauptstadt Teheran.
„Du komm mit dem Traum zu Stadt herein,
dass das Lied in deinen Augen verborgen sei.
Wir, aus dem warmen Gestern stetig-gleicher Räume gekommen,
Unser Treffpunkt
Ist in der Hauptstadt der Lieder des Morgens.“
(Ahmad-Reza Ahmadi, iranischer Poet und Drehbuchautor *1940)
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Vom Milad-Fernsehturm aus, dem mit 453 m höchsten Turm des Landes, werden
Sie die Ausmaße dieser Großstadt erahnen können.
Anschließend erwartet Sie ein weiterer Höhepunkt Ihres Teheranaufenthalts: das
Kronjuwelenmuseum. Hoch gesichert unter der Nationalbank gelegen, befindet sich
hier, neben weiteren wertvollen Juwelen, der mit 182 Karat wohl größte geschliffene
Diamant der Welt, zudem der von den indischen Mogul-Herrschern eroberte
Pfauenthron.
Am Nachmittag findet im Café-Restaurant „Gol-e Rezaiyeh“ in Teheran ein Treffen
mit einem iranischen Autor oder Dichter statt (angefragt). Das Café stammt aus den
1960er Jahren und hat seinen einzigartigen Stil erhalten – ein interessanter Mix aus
Kunst und Antiquitäten, persischen Köstlichkeiten und Jazzmusik.
Abendessen und erste Übernachtung in Teheran.
Sonntag,
03.04.2016
Teheran
Sommerpalast der Schahs, Islamische Kalligraphie und Kronjuwelen
Achtzehn Paläste auf einem 11 Hektar großen Parkgelände im Nordosten Teherans,
umfasst die beeindruckende Saadabad-Palastanlage, die erste Sommerresidenz der
qajarischen Könige, in der jetzt einige Museen untergebracht sind. Sie zählen zu den
„grenzenlosen Bauten“ des Schahs und zeugen auch von seiner Toleranz.
Eine moderne schlichte Fassade zeichnet den Weißen Palast aus, den Reza Schah im
Jahre 1936 errichten ließ und der mit 54 Räumen und einer Wohnfläche von circa
5000 Quadratmetern der größte Palast des Geländes ist. Im Grünen Palast
beeindruckt vor allem die rückwärtige Terrasse im orientalischen Stil mit Bögen und
Säulen, sowie die erhalten gebliebene Innenausstattung der Schah-Zeit.
Der Besuch des Reza-Abbasi-Museums lässt Sie eine wahrhaft exquisite Sammlung
iranischer Artefakte aus vorislamischer und islamischer Zeit bewundern. Die Exponate
aus dem 2. Jh. v. Chr. bis zum Ende der Kadscharen-Regentschaft im 20. Jh. zeigen
nicht nur Gebrauchsgegenstände, sondern auch Dekorationsstücke. Besonders
sehenswert sind die Werke des Namensgebers, des berühmten Miniaturenmalers der
sog. Isfahaner Schule, Reza Abbasi. Des Weiteren wird die Entwicklung der
islamischen Kalligraphie hier ausführlich dargestellt.
Ein Treffen mit Künstlern der Kalligraphen Schule Nord-Teherans ist geplant und
angefragt, ebenso wie der Besuch bei der Deutschen Evangelischen Gemeinde –
eine gute Gelegenheit zum Gedankenaustausch.
Die beeindruckenden Grabstätten zahlreicher iranischer Persönlichkeiten aus Kunst
und Kultur sehen Sie anschließend auf dem Zahir-od-dowleh Friedhof – auch der
„König der Dichter“, Malek osh-Sho’ara, liegt hier begraben. Er gilt als größter
Dichter der persischen Moderne und war Politiker, Journalist, Historiker und Professor
der Literatur.
Ein Bummel über den alten Tajrish Bazar rundet den eindrucksvollen Tag ab.
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Am Abend lernen wir die sprichwörtliche iranische Gastfreundschaft kennen:
„Mehman habib-e khoda’st“ – ein Gast ist wie ein Geschenk Gottes!
Wir sind zum Essen bei einer Familie eingeladen und erleben den Alltag eines
modernen, iranischen Haushalts – lassen wir uns überraschen, wie das Leben hinter
den Haustüren verläuft! (angefragt)
Zweite Übernachtung in Teheran.
Montag,
04.04.2016
Teheran – Qom – Abyaneh – Isfahan (420 km)
Heilige Stadt, traditionelles Dorf und UNESCO-Weltkulturerbe
Auf dem weiteren Weg gen Süden werden Sie zunächst in Qom halten und den
zweitwichtigsten schiitischen Wallfahrtsort des Iran kennen lernen – den Schrein
der Fatima Masuma. Die erkrankte Tochter des siebten und Schwester des achten
Imam der Zwölferschiiten ließ sich im Jahre 817 in dieses schiitische Zentrum
bringen, um hier zu sterben. Ihr zu Gedenken wurde eine Moschee errichtet und es
entstand eine der größten schiitischen Ausbildungsstätten für Geistliche, die islamischtheologische Hochschule von Qom, die in Europa vor allem durch Ajatollah Ruhollah
Chomeini bekannt wurde.
Die nächste Zwischenstation ist Abyaneh, ein historisches Dorf der Provinz Isfahan.,
das auf der Vorschlagsliste für das UNESCO-Welterbe steht. Bereits aus der Ferne
erkennen Sie die rotbraunen Lehmziegelhäuser, die sich malerisch an die Hänge des
Karkas-Gebirges am Barzud-Fluss schmiegen. Das „Rote Dorf“, wie es auch gerne
genannt wird, gehört zu den ältesten des Landes. Schmale Gassen im Zentrum führen
durch einen umgebauten ehemaligen Feuertempel der Parsen und im Ortskern fließen
Wildbäche unterhalb der Straßen und Häuser.
Nach weiterer circa dreistündiger Fahrt und knapp 170 Kilometern erreichen Sie
Isfahan.
Abendessen und erste von drei Übernachtungen in Isfahan.
Dienstag,
05.04.2016
Isfahan
Eine der schönsten Städte der Welt – UNESCO-Weltkulturerbe
Die Stadt Isfahan als ein Weltwunder zu bezeichnen, ist keine Übertreibung – sie
wurde nach dem Mongolensturm zu einer Stadt voller Pracht, von der man vermutet,
dass sie schon zu Zeiten Tahmourras und Keykavous gegründet wurde. Während der
Regierungszeit der Salawiden seit 1598 Hauptstadt, galt sie als Perle des Mittleren
Orients. Ein persisches Sprichwort sagte seinerzeit über dieses bedeutende
Handelszentrum „Esfahan nesf-e dschahan – Isfahan ist die Hälfte der Welt“.
Und Goethe beschrieb die Stadt: „Ispahan, zur Hauptstadt gewürdigt, mit Palästen
und Gärten, Karawansereien und Häusern für königliche Gäste übersäet; eine
Vorstadt für die (christlichen) Armenier erbaut.“ „Eine Vorstadt für (ebenfalls
christliche) Georgier, eine andere für die Nachfahren der Feueranbeter erweitern
abermals die Stadt. Römisch-katholische Geistliche, besonders Karmeliten, sind
wohl aufgenommen und beschützt; weniger die griechische Religion, die unter dem
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Schutz der Türken stehend, dem allgemeinen Feinde Europens und Asiens
anzugehören scheint.“
Überzeugen Sie sich selbst von der Schönheit der Stadt und besuchen den großzügig
angelegten „Meidan-e Emam“, den Platz des Imams oder Königsplatz, der 1590-1595
von Abbas I. als „Nagsh-e Jahan“, „Abbild der Welt“, angelegt wurde. Er ist nach dem
„Platz des Himmlischen Friedens“ in Peking der zweitgrößte Platz der Welt, gehört
zum UNESCO-Weltkulturerbe und birgt fantastische architektonische Juwelen:
Von der Veranda des Ali-Qapu-Palastes, der ursprünglich nur die „Hohe Pforte“ und
damit Durchgang zu den geplanten königlichen Gärten und Residenzen sein sollte,
kann man große Teile des Imam-Platzes gut überblicken.
Ein Meisterwerk islamischer Baukunst ist die Imam-Moschee aus dem 17. Jh. mit
ihren in Blau-, Türkis- und Gelbtönen bemalten Fliesen, die zu den schönsten im Iran
hergestellten gehören.
Auch die 32 m hohe Kuppel, Wahrzeichen der Lotfullah-Moschee, ist mit Blumenmustern und Ranken in ebendiesen Farben auf sandfarbenem Grund verziert. Diese
von Schah Abbas I. zwischen 1602 und 1619 errichtete Moschee liegt an der östlichen
Längsseite des Platzes und war die Privatmoschee der safawidischen Königsfamilien –
da hier damals Damen zugelassen waren, heißt sie auch Frauenmoschee.
Ebenfalls von Schah Abbas I. in Auftrag gegeben war der Tschehel-Sotun-Palast,
auch „Vierzig-Säulen-Palast“ genannt, da sich die zwanzig Säulen der Veranda in dem
Wasserbecken spiegeln, das 110 m auf den Palast zuführt. Er ist umgeben von der
einstigen prächtigen Gartenanlage und gehört zu den schönsten Beispielen
safawidischer Architektur.
Der Palast selbst ist ein Kunstwerk mit zahllosen Fresken und Kalligraphien, die die
Wände schmücken. Seit dem 20. Jh. wird der Palast als Museum für sehr wertvolle,
islamische Originalhandschriften genutzt.
Der Bazar-e Qeysariyeh, „Großer Basar“ oder auch „Königlicher Basar“ genannt, ist
einer der größten und aktivsten Basare Irans. Er stammt ebenfalls aus der
Regierungszeit Schah Abbas I., umsäumt den Imam-Platz und bietet in ausgedehnten
überkuppelten Gassen und gut erhaltenen Bauten aus verschiedenen Epochen eine
Vielfalt persischen Kunsthandwerks in traditioneller Qualität an. Der Gewürzzauber
des Orients nimmt Ihre Sinne gefangen.
Einen Gegensatz zu den islamischen Bauwerken bildet die armenisch-apostolische
Vank-Kathedrale im Stadtteil Dschulfa. Hier siedelte Schah Abbas I. Anfang des
17. Jh. etwa 30 000 christliche Armenier an und erreichte durch deren Verbindung mit
der Bevölkerung eine Verbesserung der internationalen Handelsbeziehungen. Die auch
„Heilige Erlöser-Kathedrale“ genannte Kirche mit dem getrennt stehenden
Glockenturm ist ein Kuppelbau mit persischen, byzantinischen und europäischen
Architekturelementen und einer prachtvollen Innenausstattung.
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Weitere einzigartige Sehenswürdigkeiten der Stadt Isfahan sind die Brücken über den
Zayandeh Rud: die Si-o-se Pol, die „33-Bogen-Brücke“ oder auch „Pol-e Allahverdi“
nach General Allahverdi Khan benannt, der den Bau im Jahre 1602 finanzierte; die
Pol-e Sharestan aus der sassanidischen Zeit, die früher von den Karawanen benutzt
wurde und daher eine Zollstelle aufwies; die vielbewunderte Pol-e Chadschu oder
Khaju-Brücke, bei der man den Fluss auf zwei Ebenen überqueren kann und die auf
der flussabwärts gewandten Seite bis zum Wasser hin mit Stufen versehen ist, die zum
Sitzen einladen.
Abendessen und zweite Übernachtung in Isfahan.
Mittwoch,
06.04.2016
Isfahan
Schwankende Minarette und das Teehaus Azadegan
Die Besichtigung der ehrwürdigen Jame-Moschee (Masjed-e Jame) steht heute auf
dem Programm. Seit 2012 gehört sie zum Weltkulturerbe und ihre Ursprünge reichen
bis in das 8. Jh. zurück. Somit ist der Besuch dieser Moscheeanlage wie eine Reise
durch die persische Architektur- und Kunstgeschichte der letzten 1300 Jahre.
Die „schwankenden Minarette“ der ehemaligen Moschee Monar Dschonban und
Mausoleum des Amu Abdolla Soqla aus der safawidischen Zeit sind eine
architektonische Besonderheit – betritt man eines der Minarette, so überträgt sich die
Bewegung auf das zweite, welches dann mitschwingt.
Ein ungewöhnliches und stimmungsvolles Teehaus mit außergewöhnlichen
Dekorationen und Artefakten ist das Azadegan, direkt am Eingang zum Basar. Hier
treffen Sie auf einen iranischen Dichter oder Autor für einen regen
Gedankenaustausch (angefragt), bevor Sie die Souks weiter erkunden.
Abendessen und dritte Übernachtung in Isfahan.
Donnerstag,
07.04.2016
Isfahan –Pasargadae – Naqsh-e-Rostam – Persepolis – Shiraz (490 km)
Zeitreise in die Antike
Am frühen Morgen verlassen Sie Isfahan, um Ihre Persienreise weiter gen Süden
fortzusetzen und noch tiefer in die spannende Geschichte dieses Landes einzusteigen.
In den Ruinenstädten Pasargadae, Naqsh-e-Rostam und Persepolis lernen Sie weiter
Interessantes über das persische Achämenidenreich, die erste und größte Supermacht
der Antike, die Perserkriege und „Alexanders Invasion“.
Im Jahre 550 v. Chr. siegten die Perser über die Meder, und Kyrus der Große ließ in
Pasargadae seine Residenzstadt errichten, von der unter anderem die Ruinen des
Residenzpalastes und des Kyrus-Grabs zu sehen sind.
Die Nekropole der Achämeniden mit ihren Felsengräbern liegt am Hoseyn Kuh-Berg
in Naqsh-e-Rostam, dem persischen „Tal der Könige“. Auch hier sind eine
Palastfassade und ein Thron zu sehen, auf dem der König vor einem Feueraltar betet,
sowie das Felsgrab von König Darius I., das einzige, bisher eindeutig identifizierte.
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In Reliefs findet man Hinweise auf Ahura Mazda, den Schöpfergott im
Zoroastrismus, der ersten monotheistischen Religion, die zwischen 1800 und 600 v.
Chr. im östlichen iranischen Hochland von Zarathustra gestiftet sein soll.
Goethe: „Zoroaster scheint die edle reine Naturreligion zuerst in einen
umständlichen Kultus verwandelt zu haben“
Um 518 v. Chr. gründete König Darius I. die imposante Repräsentationshauptstadt
Parsa, welche griechische Geschichtsschreiber Persepolis, die Stadt der Perser,
nannten. Sie sollte den zeremoniellen Festlichkeiten des achämenidischen Weltreichs,
das von Ägypten bis zum heutigen Pakistan reichte, einen angemessenen Rahmen
geben.
Alexander der Große, der nur 33 Jahre alt wurde und 12 Jahre auf dem Thron
Makedoniens saß, eroberte das größte Reich, das die Menschheit bis dahin gesehen
hatte. Er ließ Persepolis, die „reichste Stadt unter der Sonne“, im Jahre 330 v. Chr.
plündern und brandschatzen. Nach Gründen hierfür wird nach wie vor geforscht –
„war es aus Rache für die Zerstörung ihrer eigenen Tempel oder zufällig aus einem
Streitgespräch bei Tisch hervorgegangen …?“
Ihre gut erhaltenen Ruinen sind tief beeindruckend und gehören heute zum UNESCOWeltkulturerbe!
Nach den ausführlichen Besichtigungen erreichen Sie Shiraz am Abend.
Abendessen und erste Übernachtung in Shiraz.
Freitag,
08.04.2016
Shiraz
Garten des Iran
Die ehemalige Hauptstadt des alten Persiens und heutiger Verwaltungssitz der Provinz
Fars ist berühmt für ihre großen Dichter, Rosen, Nachtigallen und wunderschönen
Paradiesgärten. Noch heute fällt Shiraz der Titel „Kulturhauptstadt Persiens“ zu, ist sie
doch die einzige Provinzhauptstadt, die seit 6000 Jahren aus den verschiedenen
historischen Perioden reichliche Andenken bewahren konnte.
Im Zentrum von Shiraz besuchen Sie die prachtvolle Festung Karim Khan aus dem
18. Jh. mit den 15 m hohen Rundtürmen an den Mauerecken und den Grünanlagen
und Wasserbecken im Innenhof.
Auch die Nasr-ol-Molk Moschee ist sehenswert – die Wintergebetshalle gehört mit
ihrer Ausstattung zu den schönsten ihrer Art und der von Minaretten überragte
Südiwan, der von drei unterschiedlich hohen Arkaden flankiert wird, weist eine
gewisse Dynamik auf. Unweit der Moschee liegt das Nasr-ol-Molk-Haus, dessen
exquisite Innendekoration mit zur besten aus der Qajarenzeit in Shiraz zählt.
Begeistern wird Sie der Eram-Garten mit dem dreistöckigen Palast Nasr-ol-Molks –
von Wasserläufen durchzogen und mit Zypressen Pinien, Palmen, Orangenbäumen
und der Jahreszeit entsprechend blühenden Pflanzen gleicht er einem Paradiesgarten.
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Der Bagh-e Narandschestan, der Orangengarten, ist die kleinste Gartenanlage in
Shiraz. Sie wurde Ende des 19. Jh. angelegt, diente dem damaligen Bürgermeister als
Verwaltungssitz und Mitte des 20. Jh. wohnten hier der Amerikaner Arthur Upham
Pope und seine Frau Phyllis Ackerm, die ein mehrbändiges Werk über iranische Kunst
und Architektur schufen.
Am Nachmittag werden Sie Gelegenheit haben, sich im Coffee Shop „Hafeziyeh“ mit
einem Dichter oder Autor auszutauschen (angefragt).
Abendessen und zweite Übernachtung in Shiraz.
Samstag,
09.04.2016
Shiraz
Die Stadt der Dichter
In praktisch jedem iranischen Haushalt gibt es eine Ausgabe der Werke von den
berühmten Söhnen dieser Stadt, den Dichtern Saadi (1213-1291) und Hafiz (13171389), deren Mausoleen Sie besichtigen: den Pavillon „Hafezieh“ in den für ihre
Rosen bekannten Musalla-Gärten und das ebenfalls in einem Garten liegende
Mausoleum „Saadiye“.
Schon Goethe ließ sich von den berühmten Gedichten Hafiz inspirieren, der richtig
begriffen und eingeordnet „ein lieblicher Lebensbegleiter“ war. Zeugnis davon legt
das Hafiz-Goethe Denkmal in Weimar als Symbol für kulturelle Toleranz ab. Seit
2009 sind die beiden Städte durch einen Freundschaftsvertrag verbunden.
Und über Saadi sagte er „lebt in einer großen Erfahrungsbreite“ von „Länder- und
Menschenkenntnis“, ist „reich an Anekdoten, die er mit Sprüchen und Versen
ausschmückt“.
Auch die Grabstätte des berühmten Sufi-Dichters Khaju Kermani (1280-1352)
besuchen Sie. Diese liegt in der engen Allahu Akbar Schlucht in den Hügeln von
Sabooy, nahe der Quelle von Roknabad (Rukna) nördlich von Shiraz und bietet von
hier aus einen wunderbaren Blick auf das Darvazeh Qur’an, das Koran-Tor, dessen
mittlerer Bogen einen Koran birgt, der die Reisenden segnen soll.
Weiter auf dem Programm stehen die Besichtigungen der Vakil-Bauwerke aus der
Zeit des Karim Khan Zand, der diese zwischen 1770 und 1776 erbauen ließ: Der
Vakil-Basar, bietet in der überkuppelten, etwa 225 m langen Hauptgasse interessantes
Kunsthandwerk und Antiquitäten. Die Vakil-Moschee schließt sich westlich an den
Basar an und ist mit ihren Ausmaßen eine der größten Moscheen des 18. und 19.
Jahrhunderts. Das Vakil-Badehaus liegt unmittelbar westlich der Moschee und
enthält mehrere Kuppelräume, verziert mit Szenen aus der klassisch-persischen
Literatur.
Genießen Sie Ihren letzten Abend in Persien bei einem gemeinsamen Abendessen in
Würdigung der Dichtkunst des Hafiz und die Freiheit des Denkens:
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„Shiraz, und der Rukna Quell’ und ein Windhauch voller Düfte, achte sie nicht
gering, denn sie sind das Schönheitsmal auf der Wange unserer weiten Erde.“
Dritte Übernachtung in Shiraz.
Sonntag,
10.04.2015
Shiraz – Istanbul – Düsseldorf
Frühmorgendliche Heimreise
In den frühen Morgenstunden Transfer vom Hotel zum Flughafen von Shiraz und
Rückflug über Istanbul nach Düsseldorf.
03.35 Uhr
06.10 Uhr
Abflug Shiraz mit TK 885.
Ankunft Istanbul.
08.10 Uhr
10.35 Uhr
Abflug Istanbul mit TK 1523.
Ankunft Düsseldorf.
„Wer sich selbst und andre kennt wird auch erkennen
Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.“
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Im Reisepreis inkludierte Leistungen:
nternationale Flüge mit Turkish Airlines, Düsseldorf – Istanbul – Tabriz /
Shiraz – Istanbul – Düsseldorf, Economy Class
 Übernachtung / Frühstück in Tabriz und früher Zimmerbezug am 30.03.16
 Übernachtungen / Frühstück in einem 5*-Hotel in Rascht
 Übernachtungen / Frühstück in einem 4*-Hotel in Teheran
 Übernachtungen / Frühstück in einem 5*-Hotel in Isfahan
 Übernachtungen / Frühstück in einem 5*-Hotel in Shiraz
bendessen im Hotel oder Restaurant
1 Abendessen bei einer iranischen Familie
Eintrittsgelder, Begegnungen und Besichtigungen laut Programm
Alle Fahrten im modernen, klimatisierten Fahrzeug
örtliche, Deutsch sprechende Reiseleitung
Fachliche Begleitung durch Herrn Prof. Volkmar Hansen
ARTE-Reisebegleitung
Nicht im Reisepreis enthaltene Leistungen:
Visagebühren und Versicherungen
Nicht erwähnte Mahlzeiten
Getränke zu den Mahlzeiten soweit nicht anders angegeben
Trinkgelder
Persönliche Ausgaben
Reisepreis pro Person:
im Doppelzimmer:
Einzelzimmer-Zuschlag:
Visagebühren
3.475,00 €
870,00 €
90,00 €
Mindestteilnehmerzahl:
20 Personen
Anmeldeschluss:
30. Oktober 2015
Wir empfehlen den Abschluss einer Reiserücktrittskostenversicherung ohne Selbstbehalt.
Prämie pro Person im Doppelzimmer:
159,00 €
Prämie pro Person im Einzelzimmer:
229,00 €
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Einreise und Visum für deutsche Staatsangehörige:
Der Reisepass muss mindestens 6 Monate über das Ende der Reise hinaus gültig sein und über
mindestens zwei Blankoseiten verfügen. Pässe mit einem Einreisevermerk Israels erhalten kein
Visum. Der Visumsantrag muss persönlich ausgefüllt und unterschrieben werden. Für die Dauer des
Aufenthaltes im Iran ist eine Unfall- und Auslandskrankenversicherungspolice Pflicht. Eine Kopie
dieser/n Police/n muss gemeinsam mit ihrem originalen Reisepass und Visumsantrag, sowie einem
biometrischen Passbild zum iranischen Konsulat gesendet werden.
Gespräche und Treffen:
Es sind Gespräche und Treffen mit der iranischen Bevölkerung geplant und angefragt, die jedoch erst
kurzfristig bestätigt werden können.
Literaturempfehlungen von Herrn Prof. Hansen:
„Die Entzauberung Asiens: Europa und die asiatischen Reiche im 18. Jahrhundert
Von Jürgen Osterhammel, 1998
Verlag: C.H.Beck, München Auflage: 2 (20. März 2013)
ISBN-13: 978-3406598975
„Im Reich der Großmoguln: Geschichte, Kunst und Kultur“
Von Annemarie Schimmel, 2000
Verlag: C.H.Beck; Auflage: 2 (21. August 2012)
ISBN-13: 978-3406622533
Änderungen vorbehalten ARTE / CNA-SCV / 10.09.2015
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der ARTE GmbH werden Bestandteil des Reisevertrags. Der
Reisevertrag kommt mit Erhalt der Rechnung und Bestätigung zustande. Die Zahlungsbedingungen
entnehmen Sie bitte ebenfalls den aktuellen Allgemeinen Geschäftsbedingungen der ARTE GmbH.
Sollten Sie mit Ihrer Kreditkarte bezahlen, berechnen wir folgende Kreditkartengebühren:
American Express oder Diners Club 4% / MasterCard oder Visa 2% vom Rechnungsbetrag.
Reiseveranstalter:
ARTE GmbH
Agentur für Reisen – Tourismus und Exklusivität
Kaarster Str. 2 - 4 | 40670 Meerbusch
Tel.: 02159 - 2077 | Fax: 02159 - 3888
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Antwort per Fax an 02159 - 38 88 oder per Post an:
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Kaarster Str. 2 - 4
40670 Meerbusch
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Reiseanmeldung:
Iran – „Schleierhaft schön“ – Die Oasenstädte des alten Persiens
Literaturreise mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Volkmar Hansen
Dienstag, 29.03. - Sonntag, 10.04.2016
Anmeldeschluss: 30.10.2015
Reisenummer: gtbz1316
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit melde ich folgende Personen verbindlich für die o. g. Reise an:
Für die Flugbuchung werden der vollständige, dem Personalausweis entsprechende Name sowie das Geburtsdatum benötigt.
1.
Name, Vorname
Geburtsdatum
Name, Vorname
Geburtsdatum
2.
Ich (Wir) benötige(n) _____ Doppelzimmer (□ mit getrennten Betten) und / oder _____ Einzelzimmer.
□ Ich bitte um den Abschluss einer Reiserücktrittskostenversicherung.
□ Ich zahle per Überweisung.
□ Bitte buchen Sie fällige Zahlungen von folgender Kreditkarte ab.
Nr.: _ _ _ _
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_ _ _ _ gültig bis: _ _ / _ _
Eine Kopie meines (unserer) Ausweise(s)
□
□
ist der Anmeldung beigefügt
wurde per Mail an [email protected] gesendet.
Die Allgemeinen Reisebedingungen der ARTE GmbH werden Bestandteil des Reisevertrags. Laut
ARB kommt der Reisevertrag mit Zusendung der Bestätigung der ARTE GmbH zustande.
Hiermit erkenne ich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der ARTE GmbH an.
Name:
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Telefon:
Anschrift:
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Fax:
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E-Mail:
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Datum, Unterschrift
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