Palmsonntag 2008 Einführung zur Passion Liebe Schwestern und

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Palmsonntag 2008 Einführung zur Passion Liebe Schwestern und
Palmsonntag 2008
Einführung zur Passion
Liebe Schwestern und Brüder,
wir stehen am Beginn der Heiligen Woche: „Heilig“, da steckt „Heil“ und „Heilung“
drin – die Tage laden dazu ein, wieder „heil“ zu werden, „ganz“. Dem diente die
bisherige Vorbereitung in der Fastenzeit. Wenn wir jetzt gleich die Passion hören, so
hat das wenig mit Erinnerung zu tun – wir sind hier nicht in Oberammergau! Vielmehr
hat das Geschick Jesu mit dem unsrigen, mit dem meinen zu tun. Und so ist jeder
eingeladen, seinen Part, seinen Platz im Geschehen dieser Tage zu finden – und im
Blick auf Ostern.
Dazu drei kurze Gedanken:
Jesus geht seinen Weg konsequent. Er erlebt und erleidet Widerstand, weil Er den
Weg geht, weil Er dem Willen des Vaters treu sein will. Dabei wird Sein Vertrauen
auf eine harte Probe gestellt.
Kenne auch ich es, dass mein Vertrauen Gott gegenüber ins Schwanken gerät? Ich
will mich auf Ihn verlassen, aber gerade deswegen fühle ich mich auch so: verlassen!
Not, Probleme in Familie, Partnerschaft, in der Arbeitswelt lassen mich zweifeln, ob
Er es gut mit mir meint. Gerade weil ich an einen liebenden Gott glauben will, bin ich
ratlos!
Dr. Robert Nandkisore, März 2008
Jesus geht Seinen Weg für uns. Sein Einsatz gilt mir, dass ich meine Vorbehalte
gegenüber dem Vater ablege und darauf vertraue, dass auch in schweren
Situationen Sein Wille zum Durchbruch kommt.
Wo leide ich an den Menschen meiner Umgebung? Vielleicht gerade deswegen, weil
sie mir nahe stehen? Ich bin an sie gebunden und gerate an die Grenze meiner
Belastbarkeit. Kann ich mich neben Jesus stellen, so dass wir Gefährten sind auf
dem gemeinsamen Weg?
Das Evangelium berichtet von ganz unterschiedlichen Personen auf dem Weg: aktive
und passive, Gegner und Weggefährten, Ängstliche und Verzweifelte. Wo, in welcher
Person finde ich mich wieder? Wo würde ich selbst gerne stehen?
Dr. Robert Nandkisore, März 2008
Fürbitten Palmsonntag
Zu Jesus Christus, der für uns Leiden, Kreuz und Tod auf sich
genommen hat, um uns den Weg zum Leben zu eröffnen, wollen wir
rufen:
- Schenke uns den Mut, uns in diesen Tagen versöhnen zu lassen: mit
denen,
die
uns
etwas
schuldig
geblieben
sind;
mit
unserer
Schuldgeschichte; mit Dir.
(Christus, höre uns - Christus, erhöre uns)
- Für alle, die hilflos an Kreuzwegen anderer stehen oder eine eigene
Leidenszeit durchleben müssen: Stärke ihr Vertrauen in Dich.
Für unsere Schwestern und Brüder im Heiligen Land, dass sie weiterhin
die Kraft finden, das kleine Samenkorn des Friedens und der
Versöhnung im Heimatland Jesu zu schützen, damit es wachse und
Frucht bringe.
- Für alle, die sich aus Schmerz, Enttäuschung und Leid von Dir getrennt
haben: lass sie erfahren, dass Du sie nicht verlässt.
- Für unsere Verstorbenen: Führe sie in die Herrlichkeit, in der Du lebst.
Du bist für uns Deinen Weg bis zum Ende gegangen, damit wir das
Leben haben. Dir sei Dank mit dem Vater und dem Heiligen Geist.
Amen.
Dr. Robert Nandkisore, März 2008