DTM-Frontmann
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DTM-Frontmann
Weick, Hans-Jörg (MSa 15/2005) DTM-Frontmann ans-Jörg Weick zögert nicht, wenn er H nach seinen schönsten MotorsportJahren gefragt wird. «Die alte DTM», schwärmt der Ex-ITR-Geschäftsführer, «dafür müsste ich dem ‹Alten› eigentlich ewig dankbar sein.» Der «Alte», wie er den immer noch amtierenden Präsidenten der DTM-Dachorganisation ITR liebe- und respektvoll nennt, ist Hans Werner Aufrecht, für den Weick eine Art rechte Hand war. Über Hobby-Jobs als Zeitnehmer im Liqui-Moly-Team (Manfred Winkelhock, Rolf Stommelen) und in der Ford-Werksequipe kam der Luftwaffen-Fluglotse, Handballbundesliga-Schiedsrichter und Stadtrat seiner Heimatgemeinde Leipheim 1984 als einer der ITR-Mitbegründer zur DTM. Zuerst als ehrenamtlicher Mitstreiter, dann als hauptberuflicher Geschäftsführer. Bei ihm liefen alle Fäden zusammen: Als treuer Diener seines Herrn arrangierte, verhandelte, plante, regelte und rackerte er für seine heiss geliebte DTM, war morgens um sechs der Erste und nachts um zwölf der Letzte im Fahrerlager. Anfangs zahlte er sogar noch das Preisgeld an Fahrer und Teams in bar aus. «Von der Erinnerung an diese herrlich unkomplizierten Jahre zehrst du ein halbes Leben – allein die vierstündige Ehrenrunde auf der Nordschleife und die Abschlusspartys im Schwetzinger Schloss waren unglaublich schöne Erlebnisse.» Kein Wunder, dass mit dem Ende der DTM/ITC 1996 für den engagierten Frontmann eine Welt zusammenbrach. «Ich habe geheult», gibt er unumwunden zu. Umso betrübter war Weick, als seine Dienste beim Start der neuen DTM nicht mehr benötigt wurden. Warum, hat er nie erfahren. «Vielleicht gibt es im modernen ITR-Management keinen Platz mehr für so nostalgisch veranlagte Typen wie mich», sagt er mit bitterem Unterton. Auch ein Job als Geschäftsführer der ADAC Motorsport GmbH machte ihn nicht glücklich. So marschierte der heute 60-Jährige 2003 in den vorgezogenen Ruhestand, ohne freilich die Hoffnung aufzugeben, dass seine 35 Jahre Motorsport-Erfahrung vielleicht doch noch mal gefragt sein könnten. Ansonsten ist er mit Begeisterung Opa (fünf Enkel), Vater (Sohn, 35, und Tochter, 30) sowie Ehemann (mit seiner Christa ist er seit 38 Jahren verheiratet). Zumindest eine familiäre Bindung zur DTM existiert noch: Tochter Katja, früher selbst ITR-Mitarbeiterin, ist mit Abt-Werkstattleiter Frank Link verheiratet. Und die zweite Schiene zur DTM heisst MSa: «Jeden Dienstag warte ich nervös auf die neuesten Nachrichten.» Macher in der DTM: Weick 1988 Frührentner wider Willen: Weick Fels in der Brandung: Weick 1992 am Vorstart des Norisring-Rennens