foto da cruz de santo andre
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foto da cruz de santo andre
Kleine Berg- und Seentour 493 Die Lagoas im Inselinneren Flores’ Inselinneres präsentiert sich als bergige, oft karge Landschaft mit Seen von z. T. einzigartiger Schönheit – weil sie allesamt Krater vulkanischen Ursprungs füllen, nennt man sie auch „Caldeiras“. Am beeindruckendsten ist der Blick von dem schmalen Grat, der den Lagoa Comprida zur Rechten vom Lagoa Funda zur Linken trennt. Die Seen von Flores zählen zum Schönsten, was die Insel zu bieten hat. Es sind sieben an der Zahl: der Lagoa Funda und der Lagoa Comprida an der Ost-West-Straßenverbindung der Insel, nahebei der Lagoa Branca und der Lagoa Seca. Im Südosten der Insel bildet der Lagoa Rasa mit dem zweiten Lagoa Funda ebenfalls ein Seenpaar. Der Lagoa da Lomba, der siebte der Flores-Seen, liegt etwas abseits weiter im Osten. Sie alle sind von einer überwiegend endemischen Vegetation umgeben, ein kleines Eldorado für Botaniker, und zudem Brutstätte und Rastplatz vieler Vögel – aus diesem Grund sollte man Spaziergänge um die Seen vermeiden. Zudem gibt es auch kaum Wege, und in dem meterdicken Moos in Ufernähe glaubt man zu versinken. Die meisten Seen lassen sich aber bequem von Aussichtspunkten überblicken. Verbindungen Die Abzweigung zum Lagoa Comprida und zum Lagoa Funda passieren die Busse zwischen Santa Cruz und Fajã Grande (→ Verbindungen dort). Angeln In den Gewässern wimmelt es von Karpfen. 1899 wurden die ersten ausgesetzt. Heute dauert es nur ein paar Minu- Kleine Berg- und Seentour ten, bis einer anbeißt. Wer sein Glück versuchen will, holt sich eine Lizenz (rund 3 €) bei Serviços Florestais in Santa Cruz (schräg gegenüber der Post in der Rua Senador André de Freitas). Was man sonst noch alles fischen kann und welche Schonzeiten gelten, erfährt man dort ebenfalls. Wanderung 40: Vom Lagoa Comprida nach Fajã Grande → S. 506 Auf uralten Pfaden die Klippen hinab Kleine Berg- und Seentour 3 km weiter ist die Abzweigung zum Lagoa da Lomba ausgeschildert. Von der Abzweigung führt ein rund 2 km langes, fast geradlinig verlaufendes Sträßlein zu einer Kreuzung (hier rechts halten, kein Hinweisschild), von wo es noch rund 400 m bis zum See sind. Der Lagoa da Lomba ist der unspektakulärste aller Inselseen, das Ufer säumen Weiden und Wäldchen. Wegen der vielen Wasserpflanzen ist baden nicht möglich. Flores → Karte S.480 Von Santa Cruz das Flores folgt man zuerst der Beschilderung in Richtung Lajes das Flores, also nach Süden, und zweigt dann auf die inseldurchquerende Straße nach Fajã Grande ab. Diese passiert mehrere Aussichtspunkte. Einen kurzen Stopp lohnt der Miradouro Arcos Ribeira da Cruz (Hinweisschild, der zweite Aussichtspunkt nach der Abzweigung; auf der linken Seite) hoch über dem gleichnamigen Tal mit tropisch anmutender Vegetation und einem Wasserfall auf der gegenüberliegenden Seite. Einziger Wermutstropfen fürs Auge: das kleine Kieswerk im Tal. 494 Flores Lagoa Funda und Lagoa Comprida Hoppelnde Karnickel begleiten Sie bis zum nächsten See. Dafür folgt man vom Lagoa da Lomba der Beschilderung „Vista da Pedrinha miradouro Lagoas Funda e Rasa“ Richtung Süden. Sämtliche Linksabzweigungen lässt man dabei unbeachtet. Die Straße wird zu einem Traum, Kartografen würden sie mit dem grünen Saum für „landschaftlich reizvoll“ versehen. Grandiose Ausblicke auf die Ostküste tun sich auf und, nachdem man den Pedrinha-Bergkamm umfahren hat, ebensolche auf den Lagoa Funda und den Lagoa Rasa. Man könnte meinen, die Straße sei allein wegen der herrlichen Aussicht angelegt worden. Um zu dem Aussichtspunkt zwischen den beiden Seen zu gelangen, folgt man fortan der Beschilderung „Lagoas Funda e Rasa“. Im Lagoa Rasa kann man baden. Ein Bad im Lagoa Funda ist hingegen nicht zu empfehlen – der See ist immer wieder kurz vorm Umkippen. Um die kleine Seenrundfahrt fortzusetzen, nimmt man 300 m hinter dem Aussichtspunkt zwischen dem Lagoa Funda und dem Lagoa Rasa die erste Rechtsabzweigung und folgt der unbefestigten, aber leicht zu meisternden Schotterstraße. Die Linksabzweigung nach rund 500 m bleibt unbeachtet. Keine 2 km weiter stößt man auf die R 1-2 und hält sich rechts gen Norden. Aber Achtung: Bereits nach 400 m lohnt der nächste Stopp am leicht zu übersehenden Miradouro Craveiro Lopes, einem herrlichen Aussichtspunkt direkt am Klippenrand hoch über Fajãzinha. 1 km weiter passiert man die Brücke über den Ribeira Grande. Theoretisch könnte man am Flussbett entlang bis zur Abbruchkante gehen, von wo sich der Fluss als höchster Wasserfall der Insel in Kaskaden zu Tale stürzt; praktisch versumpft man aber im Morast. Kurz hinter der Brücke zweigt bei einer Rechtskurve eine unbefestigte Straße zum Morro Alto ab, dem mit 914 m höchsten Berg von Flores. Wer ihn besteigt, dem liegt die ganze Insel zu Füßen. Bleibt man auf der geteerten Straße, taucht knapp 1 km weiter das Hinweisschild zu den Seen Lagoa Funda und Lagoa Comprida auf. Über eine 350 m lange Stichstraße gelangen Sie zu einer Wendeplatte. Hier sollte man beim Verlassen des Wagens das Weitwinkelobjektiv nicht vergessen und über die Erdstufen zu der kleinen Wiese hochsteigen. Von dort ge- Fajã Grande und der Südwesten 495 nießt man einen tollen Blick auf den kreisrunden (auch Lagoa Negra genannten) Lagoa Funda zur Linken, der über 100 m tief ist, und den 17 m tiefen Lagoa Comprida zur Rechten. Folgt man der R 2-2 weiter Richtung Santa Cruz und zweigt nach rund 1 km links ab, passiert man den sumpf igen Lagoa Seca, der sich in einem Kessel rechts der Straße versteckt. Weiter die Straße bergauf sieht man schließlich linker Hand den Lagoa Branca (nur ca. 2 m tief ) mit Vogelausguck. Im Herbst und Winter kommen Ornithologen hierher, um Krickenten, Graureiher und seltene Zugvögel zu beobachten, im Sommer brüten hier Seeschwalben und Moorenten – auf Flores soll es 137 Vogelarten geben. Vorbei am Pico dos Sete Pés (→ Kasten, S. 460) gelangt man in den Norden der Insel. Nahe Ponta Ruiva stößt man auf die Straße zwischen Santa Cruz und Ponta Delgada. Fajã Grande und der Südwesten Kleine, beschauliche Dörfer prägen die dünn besiedelte Küstenregion des Südwestens. Unmittelbar am Meer liegt nur Fajã Grande, gerne „westlichste Siedlung Europas“ genannt. Das „Grande“ bezieht sich übrigens mehr auf die Fajã als auf die Ortschaft. Eine Stichstraße führt nach Fajã Grande. Auf dem Weg dorthin passiert man die Abzweigung zur Ortschaft Fajãzinha und zum Teich Poço da Alagoinha, dazu eine alte Wassermühle. Diese Ziele sind weiter unten beschrieben. Fajã Grande selbst ist im Winter ein verschlafenes Dorf und im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel. Baden kann man u. a. im etwas abseitig gelegenen Naturschwimmbecken (mit „Piscinas naturais“ ausgeschildert, vom Schild 500 m entfernt) und in der Hafenbucht. Beim dortigen Restaurant gibt es auch einen kleinen Kinderpool. Am Hafen wird an Sommerabenden gern gegrillt und gefeiert, denn der Sonnenuntergang von Fajã Grande zählt zu den schönsten der Azoren. Die nahe Felsinsel Monchique vor der Küste wird übrigens gerne als das Ende Europas bezeichnet – über Tausende von Seemeilen tanzen die Wogen des weiten, launischen Atlantiks von dort bis nach Amerika. Verbindungen Im Juli und Aug. um 8 u. 17.15 Uhr ein Bus nach Santa Cruz, während der Schulzeit nur morgens um 8 Uhr (Stand 2012). Zudem ein Morgenbus (während der Schulzeit um 7.45 Uhr, ansonsten um 8 Uhr) und ein Nachmittagsbus (Abfahrt 15 Uhr) nach Lajes. Geld Weder Bank noch Automat vor Ort! Übernachten Auch wenn es in Fajã Grande im Hochsommer (aber nur im Hochsommer) recht turbulent zugeht – keine Sorge: Sie können friedlich einschlafen, solange Sie nicht auf dem Campingplatz nächtigen! Falls in der HS alles ausge- Flores → Karte S.480 Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh. wurde die Ortschaft zur Pfarrei erhoben. Fajã Grandes große Zeit war da aber längst passé. Die Emigration hatte die Einwohnerzahl mehr als halbiert. Dass Fajã Grande im 18. Jh. der zweitgrößte Ort von Flores war, ist heute kaum mehr vorstellbar. Damals besaß es einen sicheren und wehrhaften Hafen. Vier Festungen schützten die Bucht, heute erinnern daran nur noch ein paar Steinbrocken. Bis Anfang des 19. Jh. zählte Fajã Grande zudem zu den wohlhabendsten Orten der Insel. Schlendert man durch die engen Gassen, fallen ein paar alte herrschaftliche Häuser ins Auge, aus einer Zeit, in denen der Walfang noch Geld nach Flores brachte. Fajã Grande und der Südwesten 496 Flores bucht ist, kann man auch in der Snackbar Costa Ocidental an der Durchgangsstraße nach einem Appartement fragen – die Besitzerin Laura Costa vermietet in manchen Jahren auch tageweise. Mein Tipp: Argonauta, eine der empfehlenswertesten Adressen auf Flores ist das Haus von Pierluigi Bragaglia aus Bologna. Rund um die Welt ist er gereist, Tausend Orte hat er gesehen, doch keiner hat es ihm mehr angetan als das Dorf am westlichsten Ende Europas. 1990 ließ er sich in Fajã Grande nieder. Mit viel Mühe restaurierte er ein altes Stadthaus im Zentrum – übrigens das erste Haus Fajã Grandes, das eine Badewanne besaß. Heute vermietet er mit seiner Lebensgefährtin Luisa nicht nur 5 mit Liebe ausgestattete, gemütliche Zimmer, sondern veranstaltet für seine Gäste auch Wanderungen, organisiert Rundfahrten und Kajaktouren. Neben- Am Hafen von Fajã Grande bei fabriziert er lustige Souvenirs. Für Selbstversorger steht nahebei ein ebenfalls liebevoll eingerichtetes Gästehaus zur Verfügung: 2 Schlafzimmer mit privaten Bädern, traditionelle Küche, Wohnraum mit DVDs und kleiner Bibliothek, Garten. Die Zimmer können auch einzeln gemietet werden. Im Winter nur nach Voranmeldung. DZ 57–130 €, Haus für bis zu 4 Pers. 160 €. Das Argonauta-Hauptgebäude befindet sich in dem gelben, 1920 errichteten Haus an der Hauptstraße neben der Kirche. Rua Senador André de Freitas 5, ¢ 292552219, www.argonauta-flores.com. Casa de Atlãntida, Natursteinkomplex in erster Reihe am Meer. Darin 3 modern eingerichtete Ferienwohnungen mit 1–3 Schlafzimmern (für 3–7 Pers.), komplett ausgestatteten Küchen, Wohnzimmer und Außenbereichen. Der Vermieter ist Franzose (englischsprachig) und viel unterwegs. Je nach Wohnung 90–160 €/Nacht. ¢ 922147602 (mobil), [email protected]. Mein Tipp: Aldeia da Cuada, ein abgeschiedener Traum, ca. 1,5 km von Fajã Grande entfernt. Das verlassene Geisterdorf Cuada wurde in eine ländlich-ursprüngliche Ferienanlage mit 16 Natursteinhäusern für Selbstversorger (für 2–12 Pers.) verwandelt. Liebevoll ausgestattet, fast alle Häuschen mit gusseisernen Öfen und Meeresblick. Grillmöglichkeiten. Daneben weiden die Kühe. Von Lesern hochgelobt. Haus für 2 Pers. 75 €/Nacht, für 4 Pers. 100 €. Auf dem Weg nach Fajã Grande ausgeschildert, ¢ 292590040, § 292590050, www. aldeiadacuada.com. Residêncial Denesi, eher etwas für den Notfall. Kleine, einfache Zimmer mit Gemeinschaftsbad über dem gleichnamigen Café. Oft von Arbeitern belegt. DZ 20 €. Von Santa Cruz kommend, die erste Straße nach der Kirche nach rechts nehmen (zweistöckiges, gelb-weißes Haus rechter Hand), ¢ 292552027. Camping Beim Restaurant Balneário (s. u.) am Hafen möglich. Einfache, schattenlose Wiese, die als Camperwiese ohne ein Zelt darauf nicht zu erkennen wäre. Die gepflegten sanitären Einrichtungen des angrenzenden Restaurants (leider nur Kaltwasserduschen) können genutzt werden. Kinderpool, Grill- und Picknickmöglichkeiten. Kostenlos. Campinggas bekommt man übrigens im Minimercado an der Durchgangsstraße. Fajã Grande, ¢ 292552170. Poço da Alagoinha Essen & Trinken Restaurante Casa da Vigia, kleiner, schnuckeliger Innenraum, hübscher Garten. Sehr gute italienische Küche, italienische Besitzerin. Alle Zutaten von hoher Qualität, hausgemachte Pasta, Vegetarisches, man arbeitet auch mit Bioprodukten. Nur Juni–Okt. Leider ziemlich kleine Portionen für ziemlich gehobene Preise. Freundlicher Service. Am Ortseingang ausgeschildert, ¢ 292552217. Balneário, großes Restaurant mit netter Terrasse. Kleine Auswahl an Fisch- und 497 Fleischgerichten (8–16 €). Die Portionen sind selbst zu zweit kaum zu schaffen – das Motto lautet hier leider „Masse statt Klasse“. Außerhalb der Saison etwas geisterhaft. Kioskähnlicher Außenbereich für Biertrinker. Oberhalb des Hafens von Fajã Grande, ¢ 292552170. Snackbar Costa Ocidental, an der Durchgangsstraße. Hübscher, rustikaler Essbereich, Terrasse. Ähnliche Karte wie im Balneário, dazu Spieße und Morcela (Blutwurst). Hg. 8,50–16 €. Ponta da Fajã/Baden Eine schmale Stichstraße führt von Fajã Grande in das knapp 2 km nördlich gelegene Ponta da Fajã. Sie verläuft am Fuße einer gewaltigen Felswand mit mehreren imposanten Wasserfällen. Dort, wo der Wasserfall des Ribeira das Casas hinabstürzt, liegt der Poço do Bacalhau, der Stockf ischteich. Im Sommer lässt es sich hier, umgeben von einer Blumenidylle und dem Rauschen des Wasserfalls, herrlich baden. Das stille Dorf Ponta da Fajã selbst wurde bereits im 16. Jh. gegründet, in den 1980er-Jahren aber vorübergehend aufgegeben: Am Morgen des 19. Dezember 1987 lösten sich Brocken aus der dahinter aufragenden Felswand und begruben Felder, eine Kapelle, ein Wochenendhaus und eine Garage samt Mercedes unter sich. Die 50 Einwohner blieben glücklicherweise allesamt unverletzt, wurden aber von der Regierung aufgefordert, den Ort zu verlassen, da sich der Vorfall jederzeit wiederholen kann. Bis heute gilt off iziell: Man darf hier tagsüber verweilen, aber nicht übernachten. Doch daran hält sich niemand – so manche Einwohner sind zurückgekehrt und es werden auch Ferienhäuser vermietet. Sechs Familien wohnen heute noch dauerhaft in Ponta da Fajã. Fußweg zum Poço do Bacalhau Zwischen Fajã Grande und Ponta da Fajã ausgeschildert. Dauer keine 5 Min. Übernachten Alain und Anita Fournier, das überaus freundliche französische Weltumseglerpaar (englischsprachig) vermietet in Ponta da Fajã 2 gemütlich-nette Appartements in traditionellen Häusern mit Garten und Grillmöglichkeit, jeweils für max. 3 Pers. „Absolut empfehlenswert“, meinen Leser. Mindestaufenthalt 3 Tage. Reservierung nötig. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das größere Appartement kostet 59 €/Nacht, das kleinere 49 €. Ponta da Fajã, ¢ 292552014 o. 961269770 (mobil), http:// flores.home.sapo.pt. Nahe der Stichstraße nach Fajã Grande, ca. 3,5 km vor dem Ort, steht (von Santa Cruz kommend rechter Hand) eine alte, funktionstüchtige Wassermühle, die noch immer in Betrieb ist. Vorrangig Mais wird hier gemahlen, von einer Müllerin namens Fatima Serpa. Poço da Alagoinha Ca. 3 km vor Fajã Grande taucht ein Hinweisschild zum Poço da Alagoinha auf (Parkmöglichkeiten auf der anderen Straßenseite). Das Schild zeigt ein wenig verwirrend ins Grüne und lässt zwei Möglichkeiten zu. Folgen Sie dem rechten Wiesenweg, der auf den ersten Metern parallel zur Straße verläuft. Daraus wird schon Flores → Karte S.480 Moinho da Alagoa Poço da Alagoinha 498 Flores bald ein wunderschöner, uralter und schattiger Weg (nach Regen sehr glitschig!), der für rund 800 m stets leicht bergauf führt. Dann erreichen Sie, begleitet von Vogelgezwitscher, den Teich Poço da Alagoinha, der von mehreren Wasserfällen gespeist wird. Das Ufer ist sumpf ig und morastig. In der Umgebung wächst wilder Yams. Fajãzinha Hoch über dem Meer auf einem weiten Plateau liegt Fajãzinha, ein verschlafenes Bauerndorf – nicht umsonst kräht stets der Hahn. Knapp 130 Einwohner zählt der Ort, der lange Zeit von der Außenwelt isoliert war. Mitte des 20. Jh. begann man mit dem Bau einer Straße nach Fajãzinha, 1958 fuhr der erste Autobus nach Santa Cruz. Am verträumten, dreieckigen, baumbestandenen Dorfplatz Rossio f indet man einen kleinen Lebensmittelladen, der zugleich die Bar und der Versammlungsort des Dorfs ist. Eine kleine Familienkäserei (Queijaria Tradicional) produziert leckeren Frischkäse. Falls geschlossen, einfach klingeln. Verbindungen Die Busse zwischen Lajes und Fajã Grande halten auch in Fajãzinha. Anfahrt zur Käserei Vom Dorfplatz der Beschilderung zum Restaurante Pôr-do-Sol folgen. Ca. 100 m weiter, vor der Kapelle aus dem Jahr 1974, rechts ab, dann wieder rechts. 100 m weiter geht es links ab in die Rua do Engenho, ab hier ausgeschildert. Übernachten Casa Tenente, 2 hübsche, freistehende Natursteinhäuschen – von Lesern gelobt – vermieten Maria und Meinhard Erlacher. Beide Häuschen haben Sitzgruppen im Freien, Grillmöglichkeit und tollen Meeresblick. Des Weiteren im Angebot Fajãzinha ein Haus für längere Aufenthalte und ein Mietwagen für die Gäste. Für 2 Pers. ab 55 €/Nacht. Rua do Pico Redondo, ¢ 292552050, www.fajazinha.com. Essen & Trinken Mein Tipp: Restaurante Pôr-do-Sol, altes Natursteingebäude in wunderschöner Lage mit Garten. Tolles Ambiente, gute Küche (typisch azoreanische Gerichte der mittleren Preisklasse). Von Lesern gelobt. Mo Ruhetag, Anfang Sept. bis Anfang Juni nur Sa/So geöffnet. Auf dem Weg vom Dorf zum Meer, ausgeschildert, ¢ 292552075. Lajedo und Umgebung 499 Caldeira Am Fuß des Cruzeiro da Fajãzinha, dem großen Steinkreuz hoch über Fajãzinha, beginnt eine herrliche Panoramastraße über Caldeira nach Mosteiro. Caldeira selbst, an einem Bächlein in einer Senke gelegen, ist ein Geisterdorf, dessen Geschichte mit dem Wegzug der letzten Familie 1992 endete. Ein kleiner Spaziergang durch das verlassene Dorf – am Wegesrand wächst Roca-da-velha, ein Ingwergewächs mit blassgelben Blüten – hat seinen besonderen Reiz, und so manche Ecken und Winkel erzählen vom harten Landleben der einstigen Einwohner. Wer der Wanderung 41 von Lajedo nach Fajã Grande folgt, passiert das Dorf. Mosteiro Der Name des Ortes („Kloster“) soll von einem Felsen herrühren, der von Weitem vor langer Zeit die Form und das Aussehen eines Klosters besaß. Den Felsen trug man irgendwann ab, man benötigte Steine für den Häuserbau. Mosteiro ist fast eine Kopie von Fajãzinha, nur ist der Ortskern rund um die Kirche Santissima Trindade etwas kompakter. Im Inneren der für die Azoren etwas untypischen Kirche bef indet sich eine Statue der Hl. Filomena, die der Opiumhändler António de Freitas einst aus Macao mitgebracht hatte. Ansonsten gibt es nicht viel Sehenswertes. 2 km entfernt, über der Straße nach Lajedo, steigen die Rocha dos Bordões auf, eine imposante Basaltformation (→ S. 24). Angeblich zählen die Basaltsäulen mit einer Höhe von bis zu 28 m zu den höchsten der Welt. Lajedo und Umgebung Geschenke des Meeres Lajedo und Umgebung Das idyllisch gelegene Lajedo ist eingebettet in ein grünes Tal zwischen Felsen und kleinen Bergkämmen. Nur wenig weiter liegt der Weiler Costa. Zusammen zählen Flores → Karte S.480 Vor Lajedo lief 1909 die Slavonia, ein Dampfer auf der Route New York – Triest, im dicken Nebel auf Grund. Als erstes Schiff der Welt setzte die Slavonia den Hilferuf S-O-S im Morsecode ab, drei Jahre zuvor war dieser von Vertretern aus 27 Ländern im Rahmen der ersten Welt-Funkkonferenz in Berlin als internationales Notrufsignal vereinbart worden. Alle 600 Passagiere konnten gerettet werden. Danach wurde vom Schiff abmontiert, was nicht niet- und nagelfest war (ein paar Relikte zeigt das Museum in Santa Cruz). Heute gilt das 155 m lange Wrack 25 m vor der Küste in einer Tiefe von 18 m als Tauchattraktion. Nicht nur die Slavonia erlitt vor der Küste von Flores Schiffbruch; allein vor Fajã Grande wurden drei Schiffbrüche verzeichnet: 1869 ein französischer Logger (an Bord soll Zucker gewesen sein, bis dato auf Flores noch weitgehend unbekannt), 1918 ein norwegischer Dampfer und 1965 das unter der Flagge Liberias fahrende Frachtschiff Papadiamandis. Da bis zum Ende des 19. Jh. Geld auf Flores Mangelware war (man lebte vom Tauschhandel), waren auch Importartikel rar. Und so stammten die meisten Kerzenständer, Petroleumlampen, Werkzeuge, Pfannen, Schmuckgegenstände – also fast alles, was es in den Häusern auf Flores gab – von gestrandeten Schiffen. 500 Flores beide Orte gerade mal 90 Einwohner. Hund und Katz sagen sich hier noch immer bei Sonnenuntergang gute Nacht, auch wenn seit 1978 elektrischer Strom aus der Dose kommt. Bekannt ist der Ort v. a. wegen der am Meer sprudelnden heißen Quellen, den Água Quente. Eine Attraktion sind sie nicht, wer dennoch seine Hand hineinhalten möchte, folgt der Wegbeschreibung. Achtung, der Pfad ist nicht ungefährlich! Anfahrt/Fußweg zu den Água Quente: Von Mosteiro kommend, zweigt man am Ortsbeginn von Lajedo bei dem Stromverteilerhäuschen links ab (Hinweisschild „Costa do Lajedo“). Die Straße (2 km) führt in einem weiten Bogen in den Weiler Costa. In Costa orientiert man sich immer in Richtung Küste und parkt, wenn die Straße ihren Teerbelag verliert, beim Hinweisschild „Água Quente 1600 m“. Zu Fuß folgt man nun dem Weg weiter zur Küste, der schließlich in einen Pfad übergeht und weiterhin mit „Água Quente Warm Water“ ausgeschildert ist. Ab dem Hinweisschild, das auf etwa gleicher Höhe steht wie ein Felsobelisk im Meer, bedarf es absoluter Schwindelfreiheit, von hier aus sind es noch rund 200 m. Wenige Meter hinter dem Schild führt der Pfad entlang einer steinigen, steilen Felswand und endet hoch über einer kleinen Felsbucht. Im weiteren Verlauf sollte man über absolute Trittsicherheit verfügen, denn die letzten Meter des Weges sind leider einem Felsabbruch zum Opfer gefallen. Man muss steil absteigen; manchmal lassen sich noch ein paar in den Stein geschlagene alte Stufen erkennen. Die Route hinab ist mit weißer Farbe markiert. Aus einer Felsspalte (je nach Gezeiten nur wenige Meter über dem Meer) rinnt die warme Quelle. Wanderung 41: Von Lajedo nach Fajã Grande → S. 508 Auf alten Pfaden von Weiler zu Weiler Lajes das Flores und der Südosten Flores’ zweitgrößte Stadt, von den Einheimischen kurz Lajes genannt, ist das Verwaltungszentrum der südlichen Inselhälfte. Charme hat der Ort nicht, doch die Küste des Südostens begeistert: besonders durch ihre Fajãs, ebene Küstenzonen, die durch Hangabrutsche entstanden sind. Lajes das Flores – alles andere als ein klassischer Ferienort – zählt etwas über 1500 Einwohner. Einen richtigen Ortskern sucht man vergebens, großflächig sind die Straßenzüge angelegt, weit verstreut sind die Häuser – irgendwie hat alles Vorortcharakter. In der Avenida do Emigrante f indet man das Rathaus, die Bibliothek und einige Banken, neben der Kirche steht das Postgebäude. Die Siedlung nahe dem Leuchtturm gehörte einst der portugiesischen Marine, die hier eine Radiostation unterhielt. Als diese 1993 aufgelöst wurde, gingen zwar Arbeitsplätze verloren, der Ausbau des Hafens schuf jedoch neue. Zuletzt entstand auch eine kleine, kaum frequentierte Marina. Santa Cruz das Flores ist heute das Zentrum des Flugverkehrs, Lajes das Flores das des Schiffsverkehrs. Es gibt Pläne, den Hafen noch weiter auszubauen. Dem Touristen kommt das weniger zugute – je größer die anlegenden Schiffe, desto unattraktiver wird der kleine Sandstrand davor werden. Zumindest wimmelt es heute im Hafen nicht mehr von Haien. Als die lokale Walfabrik noch in Betrieb war, lockte das Blut der zerlegten Säuger die Raubf ische an. Über der alten Walfabrik, die, ihres Schornsteins beraubt, heute kaum mehr als solche wahrzunehmen ist, erhebt sich die Kirche Nossa Senhora do Rosário mit ihrer aufs Meer blickenden, ge- Lajes das Flores und der Südosten Lajes das Flores und der Südosten 501 kachelten Fassade. Nur wenige Schritte entfernt steht am nahe gelegenen Friedhof die kleine Kapelle Nossa Senhora das Angústias aus dem 18. Jh. Sie wurde aufgrund eines Gelübdes spanischer Seeleute errichtet, die nach dem Untergang ihrer Galeone tagelang an eine Planke geklammert im Meer trieben und schließlich gerettet wurden. Richtung Norden erstreckt sich Lajes das Flores wie ein endloses Straßendorf bis nach Fazenda das Lajes. Unterwegs passiert man den Miradouro Pedras Brancas (rechter Hand), einen Picknickplatz mit öffentlichen Toiletten. In Fazenda das Lajes fällt die blau-weiß gekachelte Igreja Senhor Santo Cristo aus dem 19. Jh. mit ihrer typisch azoreanischen Architektur ins Auge. Beim Friedhof nahe der Küste liegt zudem der Miradouro Caldeira, ein kleiner, unspektakulärer Aussichtspunkt (unauffälliges, gekacheltes Schild). Von hier hielten einst die Walfänger nach Beute Ausschau. Wer Lajes hingegen Richtung Lajedo verlässt, passiert die neue Mülltrennungsanlage der Insel – sieht nicht schön aus, ist aber eine gute Sache. Erst 2012 wurde auf Flores damit angefangen, Müll zu trennen. Verbindungen Mo–Fr 2- bis 4-mal tägl. Busse über Lomba nach Santa Cruz, zugleich die Linha 1 (der erste Bus während der Schulzeit um 8 Uhr, ansonsten um 9 Uhr, der letzte um 16 Uhr). Zudem 2-mal tägl. ein Bus (Linha 3) nach Fajã Grande (der erste während der Schulzeit um 10 Uhr, ansonsten um 11 Uhr, der zweite fährt während der Schulzeit um 16.50 Uhr, ansonsten um 18 Uhr). Auch das Restaurante O Forno Transmontana (s. u.) vermietet Zimmer. Essen & Trinken Casa do Rei, recht kleines, nettes Restaurant unter deutscher Leitung. Die Betreiber bemühen sich, nur regionale Produkte zu verwenden, auch kommt vorrangig selbst Erlegtes auf den Tisch. Die einmal etwas andere Karte: Fischfilet mit Tamarillosoße, Wildkaninchen, verschiedene vegetarische Gerichte wie Seegras-Burger, zudem Kindergerichte. Hg. 8–14,50 €. Nur abends, Sept.–Mai Di Ruhetag. Am Ortsende von Lajes (Richtung Lajedo) linker Hand, ¢ 292593262. Snackbar Beira Mar, Treffpunkt der örtlichen Trinker und der wenigen Segler. Erwarten Sie bloß keine kulinarischen Sensationen. Kleine Terrasse. Am Hafen. Snackbar Porto Velho, freundliche Snackbar mit gepflegtem Speisesaal. Fisch, Fleisch, Burger und ein Prato do Dia (6,80 €), Flores → Karte S.480 Übernachten/Appartements Aldeamento Hoteleiro (ehem. Rádio Naval), die einstigen Unterkünfte der Marine: kleine, heute zweckmäßig ausgestattete Bungalows nahe dem Leuchtturm, die oft von Wanderarbeitern belegt sind. Die Sauberkeit lässt leider immer wieder zu wünschen übrig. Nur nach Vorausbuchung, Kontakt über ¢ 914101882 (mobil) o. 292593326. Apartment für max. 4 Pers. 52 €/Nacht. André Eloy, der Belgier (englischsprachig) vermietet ein einfaches, winziges Studio. Der eine findet es schnuckelig und gewinnt es lieb, dem anderen ist es zu eng. Großer Garten davor. Am Ortsende von Lajes (Richtung Lajedo) linker Hand in Nachbarschaft zum Restaurant Casa do Rei. 25 €/ Nacht. Lajes das Flores, ¢ 292593333. 502 Flores der für 2 Pers. reicht. Nur Mo–Sa mittags. An der Straße nach Lajedo linker Hand, gelbes Haus, kein Schild. Restaurante O Forno Transmontano, gepflegt-rustikales Lokal. Umfangreiche Karte, zu den Spezialitäten des Hauses gehören der Bohneneintopf Fejoada, Reis mit Lapas oder Schweinefleisch mit Muscheln. Hg. 8– 13,50 €, lediglich die Meeresfrüchte sind teurer. Das Problem jedoch: Serviert wird i. d. R. nur nach Voranmeldung! So Ruhe- tag. Zudem werden ordentliche Zimmer mit Bad vermietet (DZ 35–40 €). Am Ortseingang von Fazenda das Lajes, von Lajes kommend auf der linken Seite, ¢ 292593137. Feste/Veranstaltungen Am 2. Wochenende im Juli wird die Festa do Emigrante gefeiert – das Fest der Auswanderer gehört zu den größten Feierlichkeiten des Archipels (Umzüge, Prozession, viel Musik und Fresserei). Lomba/U mgebung Fajã de Lopo Vaz/Baden Die Fajã de Lopo Vaz besitzt ohne Zweifel den besten und längsten Strand der Insel – mit dunklem Sand und wegen seiner Abgeschiedenheit nie überlaufen. Die Fajã gehört zu den am frühesten besiedelten Gebieten von Flores, die aus Spanien emigrierte Familie Lopo Vaz bewirtschaftete den Küstenabschnitt über mehrere Jahrhunderte. Heute stehen in der Fajã ein paar Wochenendhäuser, und noch immer wird sie landwirtschaftlich genutzt. In ihrem besonderen Mikroklima gedeihen Bananen, Feigen, Trauben, Ananas und andere Früchte. Hinab zur Fajã führt ein alter Fußweg, der sich an Japanischen Sicheltannen vorbeizieht. Hier kann man wilden Ziegen begegnen. Achtung: Wegen gefährlicher Strömungen nur bei ruhiger See baden! In diesem Küstenabschnitt werden angeblich des Öfteren Haie gesichtet, von Angriffen auf Menschen ist aber nichts bekannt. Anfahrt/Fußweg: Von Lajes das Flores nimmt man die Straße nach Lajedo und zweigt bei der ersten Möglichkeit hinter dem Fußballplatz links ab (Hinweisschild), dann die nächstmögliche geteerte Straße wieder links, dann immer geradeaus, bis die Straße nach ca. 1 km an einem Parkplatz mit Kreuz und Picknickmöglichkeit en- det. Von dort genießt man eine schöne Aussicht auf die Südküste, nicht aber auf die Fajã, sie liegt hinter einem Felsrücken rechter Hand. Rechts vom Kreuz beginnt der Pfad hinab (zugleich der offizielle Wanderweg PRC 4 FLO). Dauer ca. 30 Min., zurück deutlich länger, Schwindelfreiheit erforderlich! Lomba und Umgebung In abwechslungsreicher Landschaft, umgeben von Wäldern, Weiden und Bächen, liegt die kleine Ortschaft Lomba und der sprichwörtliche Hund begraben. Blickfang ist die Kirche aus dem 18. Jh. mit einer mächtigen Palme daneben und einem Parkplatz, der eines Supermarkts würdig ist. Von Lomba führt ein von Hortensienhecken gesäumtes Sträßlein, das herrliche Ausblicke bietet, zu den Lagoas im Inselinneren (→ S. 493). Zu Fuß kann man zum nördlich gelegenen Hafen Porto da Lomba absteigen, der einst durch die Festung São Caetano geschützt war. Zwischen der kleinen Bucht und den Bootsschuppen sprudelt eine Quelle, die Fonte da Saúde – die „Gesundheitsquelle“. Der Weg beginnt nahe dem nördlichen Ortsschild von Lomba (Hinweisschild „Porto da Lom- Caveira und Umgebung Caveira und Umgebung 503 Zur Fajã de Lopo Vaz führt ein schöner Wanderweg ba“ 1500 m). Die ersten 700 m kann man noch fahren, dann heißt es laufen. Hinab geht es schnell, der Rückweg ist mühselig. Relativ weit unten verzweigt sich der Weg mehrmals. Bei der ersten größeren Weggabelung (Steine flankieren hier die Wege) müssen Sie sich rechts halten. Appartements Atlântico, hoch über Lomba. 3 nebeneinanderliegende Appartements unter dem Wohnbereich der freundlichen Dortmunder Folker und Rita Hänselmann. Jedes hat einen privaten Terrassen- bereich mit Meeresblick. Sehr gutes PreisLeistungs-Verhältnis: 30 € für 2 Pers. Aus gesundheitlichen Gründen war die Zukunft des Hauses zuletzt ungewiss. ¢/§ 292593278, http://haenselmanns.ha.funpic.de. Caveira und Umgebung Flores → Karte S.480 Die 77-Einwohner-Gemeinde liegt 7 km südlich von Santa Cruz das Flores und rund 300 m über dem Meer. Zweigt man von der Durchgangsstraße in die Rua José Pereira Borges ab, gelangt man nach ca. 1 km (steil!) zum Kap Ponta da Caveira, wo es auch einen Aussichtspunkt gibt. Nördlich des Kaps steuern Ausflugsboote (Bootsausflüge → Santa Cruz/Sport & Freizeit, S. 485) die Gruta Enxaréus an, eine knapp 25 m breite und rund 50 m tiefe Höhle. Südlich des Kaps liegt die Fajã de Pedro Vieira, die von zwei Bachläufen eingerahmt wird: Im Norden fließt der Ribeira da Silva, im Süden der Ribeira da Urzela. Wer Glück hat, fängt hier Forellen. Einst war die gesamte Fajã unterhalb der mächtigen Felswand gerodet und von einer kleinen Festung geschützt. Wie viele Menschen hier lebten, ist unbekannt, bekannt ist nur, dass sie Weizen, Mais, Kartoffeln und Yams anbauten. Mitte des 20. Jh. wurde die Fajã aufgegeben. Die Natur hat sie sich inzwischen zurückerobert, Zeugnisse der Vergangenheit sind aber noch sichtbar und verleihen dem Ort einen ganz eigenen verzauberten Charme. In die Fajã gelangt man am einfachsten ebenfalls per Bootsausflug. Der Pfad dorthin (Hinweisschild an der Verbindungsstraße Lomba – Caveira) ist in manchen Jahren ziemlich verwildert und stets sehr schlammig.