Gartenfreund - Stadtverband Leipzig der Kleingärtner eV

Transcrição

Gartenfreund - Stadtverband Leipzig der Kleingärtner eV
Leipziger
Gartenfreund
18. Jg. (Nr. 212)
Mitteilungsblatt des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V.
Juli 2011
Kleingärtner feierten 20. Tag des Gartens
Z
Mit klingendem Spiel empfing
der Spielmannszug Taucha die
Gäste.
Über den Titel „Kleingartenanlage des Jahres 2011” dürfen sich
die Mitglieder des „Vereins für naturgemäße Gesundheitspflege”
(Nat’l) freuen (2. u. 3. v.r.).
Fotos: SLK
verwaltung und weiterer Institutionen (s. Kasten S. 3).
Im Grußwort des Oberbürgermeisters gab es viel Lob
für die Leipziger Kleingärtner
und den „Nat’l”. Mit Spannung erwarteter Höhepunkt
war jedoch die Auswertung
des Wettbewerbes „Kleingartenanlage des Jahres 2011”.
Burkhard Jung machte das
sehr zügig, ohne viele Worte und leider auch ohne jegliche Begründung der Platzierungen.
Sieger und damit Kleingartenanlage des Jahres 2011
wurde der „Verein für naturgemäße Gesundheitspflege”.
Der 2. Platz ging an den KGV
„Am Friederikenschacht”.
Dritter wurde der KGV „An
der großen Eiche”, und Vierter der KGV „Sachsenland”.
Es gab entsprechende Urkunden und Förderprämien
zwischen 500 Euro für den
4. Platz und 1.500 Euro für
den Sieger. Ein Sonderpreis
für die hervorragende Arbeit
mit Kindern ging an den KGV
Fortsetzung auf Seite 3
Aus dem Inhalt
Junge Besucher im KGV „Am Silbersee”
✿ Seite 4: Unlösbare Probleme durch Grundwasser.
✿ Seite 5: Naturnaher Unterricht für Drittklässler.
✿ Seite 7: Frauenstammtisch
nutzt Stunde der Gartenvögel.
✿ Seite 8: Zauberhafte Feier
zum 90. in der „Freundschaft”.
✿ Seite 10: Was passiert mit
einem KGV ohne Vorstand?
✿ Seite 12: Bezirksgruppe Süd
„gut beschirmt”.
✿ Seite 14: Wissenswertes aus
der Vogelwelt: die Nachtigall.
✿ Seite 16: Gartenkalender für
den Monat Juli.
Eine Gruppe vom Kindergarten „Pünktchen” aus LeipzigLößnig besuchte Ende Mai den KGV „Am Silbersee”. Die
Kinder beschäftigen sich zurzeit intensiv mit dem Leben
auf dem Bauernhof.
Im Vereinsgarten hatten wir einen provisorischen Hühner- und Hasenstall für unsere kleinen Besucher hergerichtet. Hobbytiere unserer Gartenfreunde belebten die
Szenerie. Die Kinder durften unter Anleitung die Tiere
füttern und streicheln. Die Tierhalter erklärten den Gästen, wie man eine artgerechte Haltung betreibt und beantworteten viele Fragen. Die Kommunalen Wasserwerke waren – zum wiederholten Male – so nett, für die Kinder Bastelbögen zu spenden.
Zur Abrundung des erlebnisreichen Tages gab es von
den Gartenfreunden für den wissbegierigen Nachwuchs
leckeres Eis, so dass die Kinder sicher noch lange
schwärmen werden. Auch wir Kleingärtner hatten unsere Freude an diesem Zusammensein, durch das wir das
Wort Gemeinnützigkeit wiedereinmal mit Leben erfüllen
konnten. Rainer Maleis, 2. Vors. KGV „Am Silbersee”
Die nächste Ausgabe des „Leipziger Gartenfreundes” liegt am
2.8.2011 zur Abholung bereit.
Foto: Rainer Maleis
um 20. Mal fand am
18. Juni der Leipziger
Tag des Gartens statt.
Veranstalter war der Stadtverband Leipzig der Kleingärtner (SLK). Als Gastgeber
präsentierte sich der „Verein
für naturgemäße Gesundheitspflege” (Nat’l) in Leipzig-Kleinzschocher, der dieses Jahr sein 125-jähriges
Bestehen feiert. Am Beispiel
dieses traditionsreichen Kleingärtnervereins wurde das
Leipziger Kleingartenwesen
öffentlich vorgestellt und die
ehrenamtliche Tätigkeit verdienstvoller Kleingärtner gewürdigt.
Etwa 120 Personen wurden gegen 10 Uhr auf der
Festwiese zur Eröffnung der
Veranstaltung mit Klängen
des Spielmannszuges Taucha empfangen. Neben zahlreichen Kleingärtnern begrüßte der Vorsitzende des SLK,
Robby Müller, u.a. Mitglieder
des Deutschen Bundestages,
des Sächsischen Landtages,
der Fraktionen des Stadtrates sowie Vertreter der Stadt-
Vereins- und Verbandsleben / Termine
+ kurz notiert +
Kleingartenbeirat: Bei sommerlichem Wetter tagte der
Kleingartenbeirat am 17. Juni im Garten der Begegnung
des KGV „Seilbahn”. Themen waren u.a. die Änderung der Geschäftsordnung
des Beirates zur Teilnahme
der Öffentlichkeit an den Beratungen, die Möglichkeiten
der Stadt zur Unterstützung
der Maßnahmen zur Verbesserung von Ordnung und Sicherheit in den Kleingartenanlagen und der Rückbau
von Parzellen in der Anlage
des KGV „Waldluft”.
Tag des Ehrenamtes 2011
mit neuem Termin: Die Veranstaltung zum Tag des Ehrenamtes des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner
muss aus organisatorischen
Gründen vom ursprünglich
geplanten 13. Oktober auf
den 6. Oktober 2011 vorgezogen werden.
Jubiläum: Sein 80-jähriges
Gründungsjubiläum feierte
der KGV „An der großen Eiche” am 25. Juni mit einer
Festveranstaltung und einem
schönen Sommerfest. Ein
ausführlicher Bericht folgt in
der August-Ausgabe des
„Leipziger Gartenfreundes”.
Mit Verwandten schöne Zeiten im Garten erlebt
E
twas versteckt liegt Parzelle Nr. 33 in der Kleingartenanlage (KGA) „Eigene Scholle” in LeipzigStötteritz. Sie umfasst 548
Quadratmeter und wird von
Christa und Rolf Ränker in
vierter Generation bewirtschaftet.
Rolf Ränker war viele Jahre als Diplomwirtschaftler im
Chemieanlagenbau tätig und
hat am 2. Juli dieses Jahres
seinen 85. Geburtstag gefeiert, was ihm allerdings noch
längst nicht anzusehen ist.
Herzlichen Glückwunsch vom
„Leipziger Gartenfreund”.
„Der Garten hat uns immer
Gesundheit und Lebensgefühl gegeben und vom täg-
lichen Stress und der Hast
etwas abgelenkt”, so sein
kurzer Kommentar zur langen Zeit als Kleingärtner.
Seine Parzelle, die er 1975
von seinen Eltern übernommen hatte, kennt Rolf allerdings schon seit 1928. Denn
bereits als zweijähriges Kind
war Rolf sehr oft im Garten
des Großvaters und hat im
Kreise der Verwandtschaft
viele schöne Stunden verlebt, an die er sich auch heute noch gern erinnert.
Hermann Pfahl, sein Urgroßvater, hatte das Parzellengelände in den Wirren des
Ersten Weltkrieges im Jahr
1916 als Brachland übernommen und gestaltet. Erst 1932
Christa und Rolf Ränker vor ihrer liebevoll gepflegten Laube.
wurden mit der Gründung
des damaligen KGV „Schmidt
– Springer” die Parzellen geordnet und das Vereinsleben organisiert.
Im Jahr 1950 wurde daraus der KGV „Eigene Scholle” mit einer KGA, in der
heute 47 Parzellen liebevoll
bewirtschaftet werden. Rolf
Ränker ist von der guten Atmosphäre im Verein begeistert und hat das in seinem
Tagebuch, welches er seit
Januar 1975 führt, sehr ausführlich dokumentiert. Wir
wünschen ihm und seiner
Frau Christa noch viele
schöne Stunden in der vorbildlich gepflegten Parzelle.
Red.
Rolf Ränker in seinem mustergültig bewirtschafteten Gartenreich.
Fotos: SLK
+++ Termine +++ Termine +++ Termine +++ Termine +++
Sprechzeiten d. Geschäftsstelle
Dienstags 8.00 bis 12.00 u. 13.00
bis 17.30 Uhr, donnerstags 8.00
bis 12.00 und 13.00 bis 16.30 Uhr,
montags nach Vereinbarung. Gesprächstermine mit dem Vorsitzenden und der Schatzmeisterin
des SLK bitte tel. vereinbaren.
Mittwochs und freitags bleibt die
Geschäftsstelle des Stadtverbandes geschlossen.
Rechtssprechstunde für
Vereinsvorstände
21.7. und 18.8.,
14 bis 16 Uhr.
Sprechstunde der Schlichtergruppe
14.7. und 4.8., 14 bis 16 Uhr,
um Anmeldung unter 0341/
4 77 27 53 wird gebeten.
Sprechstunde zur
Traditionspflege
Nur nach Terminabsprache
unter 0341/4 77 27 53.
Gartenfachberatersprechstunde
Jeden 3. Di. im Monat, 19.7.
und 16.8., 9 bis 11.30 Uhr.
lehrstätte des Stadtverbandes im KGV „Am Kärrnerweg”, an der Endstelle der
Straßenbahnlinie 4 in Leipzig-Stötteritz.
2. Vortrag: Teichsommer –
über die Eschefelder Teiche,
14.8., 9 Uhr, Ort wie 1.
nerstag, 10 bis 16 Uhr sowie Sonnabend und Sonntag 10 bis 17 Uhr.
Führungen (ab 20 Personen) sind nach Anmeldung
unter der Rufnummer 0341/
21 111 94 auch außerhalb
der genannten Öffnungszeiten möglich.
Gartenfachberaterstammtische
Fortsetzung ab August 2011
Vogelschutzlehrstätte
am Kärrnerweg
Geöffnet: sonntags, 9 bis 12
Uhr, außer an Feiertagen,
sonstige Besuchstermine bitte beim Stadtverband unter
0341/4 77 27 53 vereinbaren.
Umweltgarten Marschnerstr. 22, 04109 Leipzig
Montag bis Freitag, 9 bis 18
Uhr, Besuchstermine bitte
unter der Rufnummer 0341/
1 49 17 35 vereinbaren.
Fachberatung Vogelschutz
1. Vortrag: Gefiederte Nachbarn – Vögel in der Stadt,
10.7., 9 Uhr, Vogelschutz-
Deutsches Kleingärtnermuseum (Aachener Straße 7,
04109 Leipzig)
Geöffnet: Dienstag bis Don-
Veranstaltungen ohne gesonderte Ortsangabe finden im „Haus
der Kleingärtner”, Zschochersche
Straße 62, 04229 Leipzig, statt.
Kurzfristige Änderungen zu Terminen, Veranstaltungen & mehr unter www.stadtverband-leipzig.de
2
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
www.leipziger-kleingaertner.de
Vereins- und Verbandsleben
Die Gesprächsrunde mit BM Heiko Rosenthal stand unter dem
Motto „Wie können wir die soziale Funktion des Kleingartenwesens
weiter ausbauen?”
Fortsetzung von Seite 1
„Kleingärtner feierten …”
„Am Kanaldreieck” in Rückmarsdorf. Wir werden in Ausgabe 8/2011 ausführlicher
zum Wettbewerb berichten.
Für jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit und Engagement für das Kleingartenwesen in Leipzig wurden Werner Dommsch, „KGV Elstertal 1905”, Gerhard Kuhfuß,
KGV „Probstheida” und Ute
Münzer, KGV „Bergische Stiftung” Knautnaundorf, mit der
Pflanzung eines Baumes im
Rahmen der Aktion „Baumstarke Stadt” gewürdigt.
Die KGV „Stünzer Höhe”,
„Neues Leben”, „Priessnitz
Morgenröte” und „Wiesengrund e.V. Taucha” erhielten
von der Generali Versicherungen Urkunden und Förderprämien für den Titel „Sicherste KGA” in den jeweiligen Kategorien.
„Wie können wir die soziale Funktion des Kleingartenwesens weiter ausbauen?”, lautete das Thema einer Gesprächsrunde mit Heiko Rosenthal und weiteren
Gästen, an der ca. 50 Personen im Vereinsheim teilnahmen. Obwohl im Podium
u.a. Mitglieder des Deutschen
Bundestages saßen und auch
etwas dazu sagten, wurde
diese wichtige Frage jedoch
nicht beantwortet.
Erst Robby Müller brachte es auf den Punkt, als er
darauf verwies, dass es dabei auch um den sozial verträglichen Abbau von Kleingartenparzellen in Leipzig
geht. „Das Problem wird für
uns auch in den nächsten
Jahren hoch aktuell sein. Seine Lösung wird die soziale
Funktion des Kleingartenwesen weiter festigen”, so der
Chef des SLK.
Mit der offiziellen Überga-
Der Ideengarten des „Nat’l” zeigt eine Reihe von Anregungen
für die Gartengestaltung.
be des „Ideengartens” durch
Heiko Rosenthal und den
Vereinsvorsitzenden Rainer
Proksch hatte sich der „Nat’l”
etwas Neues einfallen lassen. In diesem Ideengarten
werden Ideen und Vorschläge für Gartengestaltungselemente vorgestellt. Eine Besichtigung ist zu empfehlen.
An die im Ersten Weltkrieg
gefallenen Vereinsmitglieder
erinnert ein Gedenkstein, der
vom OBM im sogenannten
Veranstaltungsgarten eingeweiht wurde. Dort hatte sich
auch die Polizeidirektion Leipzig mit dem Kinderpräventionsprojekt „Sachsens Kinder Kommissare” präsentiert
und bei den kleinen Festbesuchern für viel Spaß gesorgt.
Der Ausrichter-Wanderpokal wurde an Steffen Göllnitz
übergeben. Nun hat der KGV
„Frohe Stunde” ein Jahr Zeit,
den 21. Tag des Gartens
Dankschreiben von Bürgermeister Heiko Rosenthal
Aus dem Leipziger Rathaus, Dezernat
Umwelt, Ordnung, Sport, erreichte den
Stadtverband folgendes Dankschreiben:
Sehr geehrter Herr Müller,
auch in diesem Jahr haben sich wieder
Hunderte Leipzigerinnen und Leipziger aktiv am Frühjahrsputz beteiligt. Das bürgerschaftliche Engagement ist mittlerweile
unverzichtbar für die Gewährleistung der
Sauberkeit in Leipzig geworden. Die städtischen Maßnahmen haben nur dann Erfolg, wenn die Bürger diese in eigener Verantwortlichkeit mit ihren Sauberkeitsaktivitäten unterstützen. Sie haben mit Ihrer Beteiligung am Frühjahrsputz einen wichtigen
Beitrag für die Förderung des Sauberkeitswww.stadtverband-leipzig.de
gedankens in unserer Stadt geleistet. Ich
möchte mich dafür persönlich ganz herzlich bei Ihnen und allen anderen Teilnehmern … für die aktive Mitwirkung an den
Reinigungsaktionen des diesjährigen Frühjahrsputzes bedanken.
Ich freue mich über Ihr ehrenamtliches Engagement für Sauberkeit und Ordnung und
wünsche mir, dass Sie auch künftig die
Maßnahmen der Stadtverwaltung für ein
sauberes Leipzig partnerschaftlich unterstützen und aktiv begleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Rosenthal
Bürgermeister und Beigeordneter für
Umwelt, Ordnung, Sport
vorzubereiten. Ein Dankeschön geht an alle, die zum
erfolgreichen Verlauf des 20.
Tages des Gartens beigetragen haben.
Red.
Gäste beim 20. Tag des Gartens
• Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig
• Wolfgang Tiefensee, MdB, ehemaliger OBM von Leipzig
• Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt,
Ordnung, Sport
• Horst Wawrzynski, Polizeipräsident der Polizeidirektion Leipzig
• Michael Wenzel, Direktor der Landesdirektion Sachsen/Brandenburg der Generali Versicherungen
• Daniela Kolbe, MdB, SPD
• Dr. Barbara Höll, MdB, Die Linke
• Dr. Thomas Feist, MdB, CDU
• Dirk Panter, Mitglied des Sächsischen Landtages, SPD
• Stadtrat Konrad Riedel, CDU,
Vors. des Kleingartenbeirates
• Stadtrat Claus Müller, SPD, stv.
Vors. des Kleingartenbeirates
• Stadträtin Dr. Sabine Heymann,
CDU, Umweltausschuss
• Stadtrat Reiner Engelmann, Die
Linke
• Stadtrat Wolfram Leuze, Bündnis 90/Die Grünen
• Jörg Zimmermann, Leiter Stadtordnungsdienst
• Dr. Frank Richter, Betriebsleiter Stadtreinigung Leipzig
• Albrecht Graichen, stellv. Leiter des Amtes für Stadtgrün und
Gewässer Leipzig
• Gerhard Lindig, Kommunale
Wasserwerke Leipzig
• Axel Palitzsch, Revierführer Polizeirevier Leipzig Nordost
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
3
Vereins- und Verbandsleben”
Ansteigendes Grundwasser – ein unlösbares Problem
I
Von den in Auenbereichen liegenden Parzellen sind jene zuerst von Vernässungen betroffen,
• die in Senkenbereichen liegen.
Hier kommt neben den hydrogeologischen Standortbedingungen noch der Einfluss abfließendem Oberflächenwassers hinzu.
• die in Bereichen mit relativ
geringer Auelehmbedeckung liegen. Hier kann unter Druck stehendes Grundwasser bis zur Geländeoberfläche durchdrücken und
Niederschlagswasser durch die
Wassersättigung des Bodens nicht
versickern.
• die in Bereichen mit Auffüllungen (dieses Material ist immer durchlässiger als der natürlich anstehende Auelehm) liegen. Hier kann Niederschlagswasser zwar noch in die Auffüllung versickern, aber sich auch
das angespannte Grundwasser
bis zum Druckausgleich entspannen, so dass es ebenfalls zu Vernässungen kommt.
• die direkt im Uferbereich der
Flüsse liegen und durch Überschwemmungen zuerst gefährdet
sind.
Amt für Umweltschutz
Vernässungen betroffen sind.
Dabei wurden vernachlässigte Abfließeinrichtungen,
über die Ufer getretene Fließgewässer sowie ansteigendes Grundwasser und damit
nicht abfließendes Niederschlagswasser als Hauptursachen festgestellt.
Vernachlässigte Abfließeinrichtungen können instandgesetzt werden. Überflutungen aus Fließgewässern gehen mit fallendem Wasserstand zurück. Ansteigendes
Grundwasser ist und bleibt
das größte Problem und wird
zur Aufgabe stark betroffener Bereiche führen.
Aus einem Dokument der
Leipziger Ratsversammlung
vom 20. April 2011 geht u.a.
hervor, dass seit Wegfall der
Entnahme von Grundwasser
durch die Industrie Mitte der
1990er Jahre ein deutlicher
Anstieg des Grundwasser-
Bohren von
Gartenbrunnen
mit hydraul. Kleinbohrgerät
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4
standes zu verzeichnen ist.
Im Bereich Leipzig-Mockau
stellte sich das Grundwasser
z.B. auf 111 bis 111,7 m NN
ein. Im Gebiet Leipzig-Gohlis
wurden 104,35 m NN festgestellt.
Infolge der anhaltenden,
ergiebigen Niederschlagssituation im vergangenem
Jahr sind nun Grundwasserstände erreicht, die im Beobachtungszeitraum bisher
nicht auftraten. Der höchste
beobachtete Grundwasserstand datiert vom Dezember
2010 und liegt mehr als einen Meter höher als der Mittelwasserstand der letzten
zehn Jahre.
Diese Situation lässt sich
in der Region Leipzig an vielen Grundwassermessstellen
beobachten, sodass davon
ausgegangen wird, dass es
sich um natürliches Schwankungsverhalten handelt und
Foto: SLK
n mühsamer Kleinarbeit
hat die beim Stadtverband Leipzig der Kleingärtner (SLK) bestehende
Arbeitsgruppe „Vernässte
Kleingärten” die Ursachen
für Vernässungen und Überflutungen von Kleingartengebieten untersucht. Basis
waren die Meldungen von
36 KGV, deren Anlagen in
unterschiedlichem Maße von
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
nichts mit lokalen Besonderheiten oder Einflüssen zu tun
hat. Im o.g. Dokument wird
eindeutig festgestellt, dass
die Beeinflussung der Grundwasserstände mit vertretbarem Aufwand unmöglich ist.
In diesem Zusammenhang
sind Kleingartenanlagen, die
in Auenbereichen liegen, besonders von Vernässungen
betroffen (s. Kasten links).
Für Kleingärten in solchen
Auengebieten ist eine uneingeschränkte kleingärtnerische Nutzung und Bewirtschaftung nicht möglich, weil
auftretende Niederschläge,
nachdem der Boden bereits
wassergesättigt ist, immer
wieder zu Vernässungserscheinungen unterschiedlicher Dauer führen werden.
Solche gefährdeten Bereiche wurden bereits in der
vom Stadtrat 2004 beschlossenen Kleingartenkonzeption ausgewiesen. Unter Beachtung dieser Erkenntnisse
und der in der Geschäftsstelle des SLK vorliegenden Informationen hat die Arbeitsgruppe neun KGV mit insgesamt rund 700 Parzellen
als Schwerpunkte klassifiziert.
Hier sind Entscheidungen
dahingehend notwendig, ob
die betroffenen Kleingärtner
mit dem Wasser leben oder
ihre Gärten aufgeben möchten. Dabei wäre zu beachten, dass keine Aussagen
über Häufigkeit und Ausmaße weiterer Vernässungen
getroffen werden können und
aufgegebene Parzellen beräumt werden müssen.
Ungeklärt ist nach wie vor,
was mit brachliegenden Geländebereichen geschehen
soll. Der Hinweis in der Kleingartenkonzeption auf die Umwandlung in Gemeinschaftsflächen ist sehr allgemein
und erscheint recht theoretisch. Dabei sind vor allem
die unterschiedlichen Eigentumsverhältnisse zu beachten, denn die Grundstückseigentümer müssen unbedingt einbezogen werden.
Wenn vernässte Parzellen
weiterverpachtet werden, ist
ein Zusatz zum Kleingartenpachtvertrag zu fertigen und
zu unterzeichnen. Darin muss
deutlich gemacht werden,
dass die Parzelle durch die
Vernässung nur bedingt kleingärtnerisch nutzbar ist und
dass bei Überflutung kein
Entschädigungsanspruch besteht.
Parzellen in Vernässungsgebieten sollten von den Vereinen exakt erfasst und die
betreffenden Pächter über
die veränderte kleingärtnerische Nutzung konkret informiert werden. Bei Gartenbegehungen und der Bewertung der kleingärtnerischen
Gemeinnützigkeit ist das zu
berücksichtigen.
Red.
www.leipziger-kleingaertner.de
200. Ausgabe „Leipziger Vereins- und Verbandsleben
Naturnaher Unterricht für Drittklässler im KGV „Frohe Stunde”
I
n unserem Vogelschutzlehrgarten konnten wir
kürzlich zwölf Schüler einer 3. Klasse der WilhelmHauff-Grundschule und zwei
Lehrerinnen begrüßen. Mit
großem Interesse waren alle
bei der Sache.
So lernten die Kinder nicht
nur die Vogelwelt näher kennen, sie entdeckten manches
Geheimnis im Inneren der
Brut- und Nistkästen. Sie informierten sich über den Bau
von Nisthilfen für freibrütende Vogelarten, z.B. Totholzhaufen oder zusammengebundene Zweige und Äste.
Mit Bildmaterial und Tafel-
3
Die kleinen Besucher zeigen stolz ihre selbstgebauten Nistkästen.
Foto: Verein
werken wurden neue Erkenntnisse mitgenommen.
Fragen an …
??
… Horst Wawrzynski, Präsident der PD Leipzig
?
Als Präsident der PD Leip- und effizient ineinander. Die
zig haben Sie viele Proble- Verknüpfung privaten und
me zu klären. Was hat Sie staatlichen Engagements
veranlasst, sich dennoch ist eine unverzichtbare Vozielstrebig für die Sicher- raussetzung, um unsere
heit in den KleinStadt weiter liebensgartenanlagen zu
und lebenswert zu geengagieren?
stalten. Zudem liegt
Dem Kleingartenwemir eine Polizei zum
sen sind ca. 100.000
Anfassen am Herzen.
Leipziger Bürger verIst es doch unser Aufbunden, die mit Entrag, für alle Einwohgagement u.a. das
ner Leipzigs und daErscheinungsbild unmit auch für die Kleinserer Stadt prägen.
gärtner da zu sein.
Horst
Die so geschaffenen Wawrzynski
Wie wird die Polizei
Oasen der Ruhe und
Erholung können nur ihre im Zusammenhang mit der
Funktion erfüllen, wenn ein Strukturreform im Rahmen
Höchstmaß an Sicherheit der Sicherheitspartnergewährleistet ist. Aus die- schaft wirksam werden?
sem Grund sehe ich es un- Durch die Strukturreform
abhängig von meiner ge- ändert sich an der Sichersetzlichen Verpflichtung als heitspartnerschaft nichts.
Selbstverständlichkeit an, Sowohl der Ansprechpartdiesem Anliegen so umfas- ner für die Kleingärtnerversend wie möglich Rech- bände, Polizeioberrat Axel
Palitzsch, als auch die Bürnung zu tragen.
gerpolizisten werden künfWie sehen Sie die Verant- tig präsent sein und den
wortung und den Beitrag Kontakt zu den KGV in geder Polizei in der seit 1994 wohnter Art und Weise pflebestehenden Sicherheits- gen. Ich versichere Ihnen,
partnerschaft?
dass mein Engagement
Die Sicherheitspartnerschaft trotz eines dann größeren
zwischen Kleingärtnern und Zuständigkeitsbereiches
Polizei ist ein wichtiger Bau- unverändert bleiben wird.
stein, um das gemeinsame Dies alles verlangt schon
Anliegen voranzubringen. die Wertschätzung der ArEnger Kontakt, gemeinsa- beit aller Kleingärtner, welme Absprachen und Aktivi- che sie für sich, aber auch
täten greifen so nahtlos die ganze Stadt erbringen.
www.stadtverband-leipzig.de
Besondere Beachtung fanden die Lebensgewohnheiten des Gartenrotschwanzes, des „Vogels des Jahres
2011”, sowie selbst zu bauende Nistgelegenheiten. Die
Gartenfreunde Göllnitz und
Günther vom KGV „Frohe
Stunde” sowie der Gartenfreund Schöne vom KGV „Zur
kleinen Birke” machten für
die Kinder praktischen Vo-
gelschutz erlebbar. Beim
Nistkastenbau war die Freude groß, denn die Produkte
konnten für das Schulgelände mitgenommen werden.
Wir, die ältere Generation,
waren von der Begeisterung
der jungen Leute echt überrascht. Diese und weitere
Begegnungen machen deutlich, dass die Liebe zur Natur nicht im Selbstlauf entsteht, sondern auf kindgerechte Weise gefördert werden muss.
Deshalb werden wir diesen Weg weiterführen und
mit allen Interessenten zusammenarbeiten. Für unsere Vogelwelt wäre es gut,
wenn noch mehr Kleingärtner ihr Wissen vervollständigen und in der eigenen Parzelle etwas für den Schutz
und die Pflege unserer heimischen Vogelwelt tun würden.
Steffen Göllnitz
Vors. KGV „Frohe Stunde”
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
5
Vereins- und Verbandsleben”
Dankeschönveranstaltung im KGV „Dr. Schreber”
E
iner guten Tradition folgend, hatte der Vorstand des KGV „Dr.
Schreber” e.V. Ende April
wieder zu einer Dankeschön-Veranstaltung in das
Vereinszimmer eingeladen.
Diesmal waren nicht nur die
Gartenfreunde des WinterKinder- und Sommerfeste in
Leipziger KGV 2011
• 8.-10.7.: „Rosenaue”
• 9.7.: „Dr. Schreber”
• 9.7.: „Märchenland”
• 9.7.: „Wahren 1901”
(110-Jahr-Feier)
• 9./10.7.: „Froschburg”
• 9./10.7.: „Neues Leben”
• 9./10.7.: „Naturheilkunde
Eutritzsch”
• 9./10.7.: „Phönix 1894”
• 15.-17.7.: „Erholung”
• 16./17.7.: „Leipzig-Sellerhausen”, 115-Jahr-Feier
• 23.7.: „Theklaer Höhe”
• 23./24.7.: „Am Rietzschkestrand”
• 23./24.7.: „Einigkeit”
• 29./30.7.: „Nordstern” (in Anlage B)
• 29./30.7.: „Volkshain Anger”
• 29.-31.7.: „Paradies”
• 30.7.: „Am Friedrikenschacht”
• 30.7.: „Leinestraße”
• 30.7.: „Osthöhe”
• 30./31.7.: „Buren”
• 30./31.7.: „Fortschritt”
• 5.-7.8.: „Alt Schönefeld”
• 5.-7.8. KGV „Zum Hasen”
• 6./7.8.: „Leipzig-Lindenau”
(Friesengärten)
• 12.-14.8.: „Gartenfreunde Südost” (100-Jahr-Feier)
• 27.8.: „An der Dammstraße”
Ihr Verein fehlt? Gleich melden!
dienstes anwesend, sondern
auch die Gartenfreunde unserer AG Ordnung und Sicherheit.
Der Vereinsvorsitzende
dankte den Gartenfreundinnen und Gartenfreunden für
ihre Arbeit bei der Bewältigung der extremen Schneemassen um das Kleingartengelände und für die zu unterschiedlichsten Zeiten
durchgeführten Begehungen
in der Kleingartenanlage. Mit
ihrem Einsatz haben sie wesentlich dazu beigetragen,
dass es nicht zu größeren
Vandalismusschäden und
Einbrüchen kam.
Bei einem kleinen Imbiss
gab es genug Gesprächsstoff und auch wertvolle Hinweise für die weitere Arbeit
und die nächsten Einsätze.
Viel zu schnell verging die
Zeit.
Der Vorstand möchte sich
auf diesem Wege öffentlich
bei den Gartenfreunden bedanken.
Klaus Franke
Vereinsvorsitzender
Hoher Besuch beim Stadtverband
Am 14. Juni weilten Dr. Achim Friedrich, Präsident des BDG
(3.v.r.), Peter Paschke, Präsident des LSK (2.v.r.) und Frank
Müller, Präsidiumsmitglied des BDG (1.v.r.) zu einem Arbeitsgespräch mit dem Vorstand des SLK im „Haus der Kleingärtner”.
Foto: SLK
Schluss mit Feuchtigkeit in Laube und Schuppen
Eigentlich kennt jeder Besitzer eines Gartenhauses oder
Geräteschuppens das Problem: Das Gebäude wird viele Tage im Jahr kaum genutzt und nicht beheizt. Die
Räume werden feucht und
muffig, Werkzeuge und Geräte setzen schnell Rost an
und man benötigt oft Stunden, um den unangenehmen
Geruch herauszulüften. Nicht
selten entstehen Stockflecken und Schimmel.
Abhilfe schafft ein aus Dänemark stammendes, kompaktes Energiebündel, das
die Sonnenenergie zum Belüften, Entfeuchten, Heizen.
und (bei zwei Modellen) für
die Herstellung von Warmwasser nutzt.
Ohne zusätzliche Betriebs-
kosten erzeugt ein Luftkollektor bei Sonnenlicht (natürlich auch im Winter) 10 bis
30 °C wärmere Luft als die
angesaugte Außenluft und
bläst diese über einen integrierten Lüfter in die Räume.
Die Stromversorgung erfolgt
über eine Solarzelle, die im
Luftkollektor eingebaut ist.
Das Gerät arbeitet automatisch, dank Sonne völlig
ohne Fremdenergie und absolut wartungsfrei.
Schon nach dem Auspacken ist der SolarVenti betriebsbereit, da alle Komponenten installiert sind. Mit
etwas Geschick und Werkzeug lässt sich das Gerät
selbst in Betrieb nehmen.
Das Gerät gibt es in verschiedenen Größen, je nach
Einsatzbeispiel für Dach- und Wandmontage.
6
PS.: In der Nacht vom 20. zum
21.5. 2011 kam es in acht Gärten der Anlage zu Schäden durch
Vandalismus und Einbrüche.
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
Anwendungsfall. Voraussetzung ist nur ein sonniges
Plätzchen, möglichst mit Südausrichtung. Ob direkt an
der Wand oder auf dem Dach
montiert oder frei aufgestellt
– für jede Montageart stehen
entsprechende Montagesätze zur Verfügung.
Wir, die Firma Moritz, haben uns seit 1993 auf die
Planung und Installation von
Solaranlagen spezialisiert und
sind in Sachsen der zuständige Vertrags- und Servicehändler.
Selbstverständlich beraten
wir Sie auch gern vor Ort in
Ihrem Kleingärtnerverein und
führen Ihnen den SolarVenti
vor. Bei Bedarf übernehmen
wir die Installation.
Für nähere Informationen
sowie ein entsprechendes
Preisangebot stehen wir gern
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Meisterbetrieb Ralf Moritz
Sonnengasse 22
04319 Leipzig/Althen
Tel. 034291/88667
Mobil 01773221765
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www.leipziger-kleingaertner.de
Vereins- und Verbandsleben
Das Wandern ist des (Klein-)Gärtners Lust
D
ie Sonne strahlte über
ihr ganzes Gesicht.
Es waren fast 20 Grad.
Wir, meine Frau, mein Freund
sowie Schwager und Schwägerin, näherten uns gut gelaunt der Kleingartenanlage
(KGA) „Neu Lindenau” in der
Saalfelder Straße.
Schon am Eingang der festlich geschmückten Anlage
des Start- und Zielvereins
war echte Wanderstimmung
zu spüren. Am Stellplatz angekommen, trafen wir auf
neun weitere Gartenfreunde
aus unserem KGV „Dr. Schreber”.
Auf der Vereinswiese sammelten sich die Wanderfreunde vor dem Startband. Fast
500 sollten es werden, bis
das Band gekappt wurde.
Manche mit, aber die meisten ohne Regenschirm. Dann
endlich: Der Vorsitzende des
Stadtverbandes Leipzig der
Kleingärtner, Robby Müller,
begrüßte die Wanderfreunde
und gab gleich das Wort an
Bürgermeister Heiko Rosenthal weiter, der ebenfalls aufmunternde Worte sprach und
bis zum Ziel durchgehalten
hat.
Nun endlich konnten alle
Bürgermeister Heiko Rosenthal bei der Begrüßung der fast 500
Wanderer.
Foto: SLK
auf die Strecke gehen. Begleitet von Robby Müller,
„kämpften” wir uns durch elf
ausgewählte KGA. Es ging
von einer Stempelstelle zur
anderen, manche auch mit
gastronomischer Betreuung.
Aber nach und nach wurden die Blicke in die am Wege liegenden Gärten seltener. Das Ziel rückt näher.
Und dann: In der KGA „Freie
Scholle”, der letzte Tisch auf
der Strecke, auf welchem
einem einer „draufgedrückt”
+ kurz notiert +
Zusatzversicherung lohnt
sich: Am 14. März brannte
in der Kleingartenanlage „Am
Marienweg” die Laube des
Gartenfreundes Schirmer völlig nieder.
Dank eines auf Anraten des
Kleingärtnerservices der Generali Versicherungen abgeschlossenen Zusatzvertrages wurde der Brandschaden von der Versicherung
ordentlich und schnell reguliert. Gartenfreund Schirmer
bedankt sich beim Schadensdienst der Generali Versicherungen und bei allen,
die ihm in dieser Situation
geholfen haben.
-r
wurde. Hier kam die große
Überraschung, es gab kostenlos Wasser zum Trinken.
Vielen Dank!
Nun war es bis zum Ziel
nur noch ein Katzensprung
und die Wertmarken für Grillkost und Getränk konnten
empfangen werden. Ein
schöner Abschluss der gelungenen 7. Wanderung
durch Leipziger KGA.
Andreas Hackenberg
Pressesprecher
KGV „Dr. Schreber”
Stunde der Gartenvögel begeisterte Frauenstammtisch
Meinte doch meine Gartenfreundin schmunzelnd, ich
hätte eine Meise. Wie recht
sie doch hat! Woher weiß sie
vom Familienleben in meinem Zwitscherkasten? Die
kleinen Piepser machen einen Radau und freuen sich
des Lebens. Ich freue mich
mit ihnen und meine Garten-
freundin meinte, wir sollten
uns doch mal etwas mehr
über die gefiederten Freunde informieren. 16 neugierige „Vogelkundler” fanden
sich im Mai zum Spaziergang anlässlich der Stunde
der Gartenvögel zusammen.
Der Gartenfrauenstammtisch und weitere Vereins-
Unterwegs bei der Stunde der Gartenvögel.
www.stadtverband-leipzig.de
Foto: Autorin
mitglieder der Leipziger Gartenanlage Nordostvorstadt
planten diesen unterhaltsamen Vogelkurs. Nabu-Mitglied Karsten Peterlein beantwortete Fragen zu den in
den Gärten lebenden Vögeln
und gab Tipps zu einem vogelfreundlichen Garten. Bei
einigen Arten, wie zum Beispiel Garten- und Hausrotschwanz, wurden Ansprüche an den Lebensraum sowie Unterscheidungsmerkmale besprochen.
Das Interesse der Teilnehmer war groß. Sie stimmten
mit Freude einer Fortsetzung
vogelkundlicher Spaziergänge zu. Es war ein schöner
Vormittag, und meine Freundin meinte, wie schön doch
die Piepser zwitschern, wir
beide sollten es doch gelegentlich auch mal tun.
Luise Sonnenschein
KGV Nordostvorstadt
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
7
Vereins- und Verbandsleben
Zauberhafte 90 Jahre KGV „Freundschaft”
S
Kalenderblatt
Der Landesbund Sachsen der
Kleingärtner fordert die Kleingärtnervereine am 5. Juli 1941
auf, während der Schulferien Spiele und Wanderungen zu organisieren. Viele Kinder hätten keine
andere Möglichkeit der Freizeitgestaltung, heißt es. Außerdem
sollen die Vereine in den Ferien
bei geführten Wanderungen Heilkräutersammlungen durchführen. Organisiert werden soll darüber hinaus das Sammeln von
Altpapier, Schrott und Lumpen,
für das sonst die Schulen zuständig sind. Der Landesbund der
Kleingärtner begründet das damit, dass diese Sammlungen unter den Bedingungen des Krieges
wichtig seien. Doch bei der Aufforderung bleibt es nicht: Die
Vereine werden verpflichtet, „über
die Durchführung der Maßnahad
men zu berichten.”
+ kurz notiert +
Hinweis aus dem Bodenlabor: Die optimalen Zeitpunkte für die Bewertungen
der Bodenproben sind zum
Ende der Vegetation (Herbst)
bzw. vor Beginn der Gartensaison (Frühjahr). Ausnahmen stellen Böden dar, die
lange in vernässtem Zustand
waren oder bei denen akuter Handlungsbedarf gegeben ist.
-r
8
eit Monaten war unter
den Gartenfreunden
das bevorstehende Jubiläum unseres Vereins ein
Gesprächsthema. Es blieb
jedoch nicht nur beim Darüberreden, es wurden auch
Nägel mit Köpfen gemacht.
Viele Mitglieder engagierten
sich bei den Vorbereitungen.
Die Festveranstaltung fand
in der Sportlergaststätte des
SV Fortuna Leipzig 02 statt.
Die 90-Jahr-Feier unseres
Vereins wurde zu einem wunderschönen Abend. Ein Zauberkünstler beeindruckte die
Gartenfreunde, und bei einigen seiner Kunststücke assistierten ihm Mutige aus
unseren Reihen.
Der Zauberer in Aktion mit Gartenfreund Herzog als Assistenten.
Foto: Evelyn Jupe
Nach einem köstlichen Menü – vom Team der FortunaGaststätte unter Ilona Seija
hergerichtet – ging es zu flotten Diskoklängen ab auf die
Tanzfläche oder aber man
plauderte miteinander und
kramte viele alte Anekdoten
aus.
Alle Teilnehmer äußerten
sich beim Abschied sehr anerkennend darüber, dass es
eine wirklich tolle Jubiläumsveranstaltung war. Ein Dank
an dieser Stelle an alle Organisatoren und ganz besonders an unseren Vorsitzenden, den Gartenfreund
Frank Aster.
Evelyn Jupe
KGV Freundschaft
VLW und KGV „Erholung” bündeln ihre Kräfte
Kräfte bündeln und das gemeinsame Miteinander in
direkter Nachbarschaft nutzen, das war der Ausgangspunkt für eine Kooperation
zwischen dem KGV „Erholung” und der Vereinigten
Leipziger Wohnungsgenossenschaft eG (VLW). Ziel ist
eine enge Zusammenarbeit
und Unterstützung in vielen
Bereichen. 2011 gab es bereits zwei Veranstaltungen,
die beide Partner mit ihren
Mitgliedern, allen voran den
Kindern, veranstaltet haben.
Im Februar feierten die jungen Kleingärtner und Genossenschafter einen Kinderfasching und zuletzt, im
April, suchten beide zusammen Ostereier.
„Erholung” und VLW zeig-
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
ten sich begeistert von der
regen Teilnahme, sind es
doch die ersten Gehversuche, die gemeinsam unternommen werden. Doch nicht
nur zusammen gefeiert werden soll, auch bei der Vermittlung freier Kleingärten
und Wohnungen wollen beide einander helfen. „Das Thema Alter ist sowohl für die
VLW als auch für uns eine
Herausforderung.
Dennoch erleben beide gerade eine Renaissance, sowohl genossenschaftliches
Wohnen als auch Kleingärten gewinnen bei jungen
Menschen wieder an Bedeutung. Da bietet es sich förmlich an, die unmittelbare
Nachbarschaft zu nutzen,
Kräfte zu bündeln und auf
den gemeinsamen Erfolg
hin zuarbeiten”, fasst Gunter Krüger, Vorsitzender des
KGV „Erholung” die Kooperation zusammen. Silvia
Maria Richter, die als Stadtteil- und Sozialmanagerin
bei der VLW die Zusammenarbeit mit auf den Weg
gebracht hat, ergänzt: „Es
gibt eine große Schnittmenge gemeinsamer Interessen. Die wollen wir zusammen nutzen. Das Modell
mit der Erholung ist bisher
ein großer Erfolg. Wir wollen darauf aufbauen und
weitere Kooperationen mit
Kleingartenvereinen in der
Nachbarschaft zu unseren
Wohnungsbeständen eingehen.”
Christian Glöckner/vlw
www.leipziger-kleingaertner.de
Vereins- und Verbandsleben
+++ Geburtstagsglückwünsche im Monat Juli +++
Wir gratulieren in den KGV
Alt-Schönefeld: Walter Engelstätter z. 92., Elfriede Haubold u.
Edith Osius z. 85., Sigrid Thierbach, Klaus Keitel u. Peter Müller z. 70., Karlheinz Valentiner z.
65., Klaus Winterstein z. 60. Am
Elsterwehr: Gerti Lieder z. 80.
Am Hopfenberg: Marga Frost z.
80. Am Marienweg: Wolfgang
Böhme z. 75., Gisela Ludwig u.
Willy Schrödter z. 70., Monika
Neubauer z. 65., Hella Fritsche z.
60. Am Rietzschkestrand: Hildegard Töpfer und Karl-Heinz Gutbier z. 87., Annelies Hauck z. 84.,
Joachim Dräger z. 80., Anita Eisold z. 75. An der großen Eiche:
Ursula Gürke z. 80. Auenblick:
Lothar Wetzke z. 80. Brandts
Aue: Lothar Sobel z. 80., Angela
Schulze u. Dieter Riedel z. 70.
Buren: Erhard Mende zum 70.,
Mercedes Schnabel z. 65. Dahlie: Otto Weiland z. 84., Heinz
Feige zum 83., Bärbel Pechmann
zum 60. Diesterweg: Ruth Bonné z. 80., Reinhard Wagner z.
65., Bernd Kaehler u. Joachim
Pfeifer zum 60. Dr. Schreber:
Brunhilde Breiting z. 89., Gabriele
Fiebiger z. 85., Bernhard Knetsch
z. 70., Helmut Drotleff u. Jürgen
Munk z. 60. Erholung: Walter
Lange z. 98., Roland Olschok z.
60. Frohe Stunde: Marianne Jäger z. 75., Veronika Matzel z. 70.,
Heidemarie Oertel z. 65. Gartenfreunde Lößnig-Dölitz 1899:
Ingrid Weißbach u. Theresia Zeh
z. 84., Gertraude Rößner z. 81.,
Annelies Werner z. 80., Lothar
Hintersatz zum 75., Gertraude
Rockstroh, Dieter Reinhold u.
Hans-Joachim Schmidt z. 70.,
Christine Marzetz z. 65. Gartenfreunde Südost: Dieter Günther z.
80., Helga Henter z. 75., Renate
Halle u. Gerlinde Weyrauch z. 70.
Germanus: Martin Scholz zum
75. Hoffnung West: Annelies Kaschura zum 93., Ilse Herrmann
zum 89., Werner Prautzsch zum
80., Margot Schleweit zum. 75.,
Jürgen Förster z. 60. Kastanienallee: Friedbert Große zum 81.
Kleiner Palmengarten: Lothar
Knospe z. 75., Petra Jahr z. 60.
Kultur: Christa Reifegerste und
Reinhard Ruddat z. 70. Landfrieden: Klaus Treppenhauer z. 70.
Leipzig-Eutritzsch An der Thaerstraße: Waltraud Heyne u. Horst
Gaul z. 85., Werner Pillwitz z.
84., Sonja Pillwitz zum 81., Rosemarie Berger u. Fritz Greulich zum
80., Gudrun Leicht, Inge Partikel
u. Dieter Rabe zum 75., Karla
Ploetz, Andreas Kunz u. Volker
Zetsche z. 65., Renate Zimmermann u. Jürgen Reinhold zum
60. Leipzig-Sellerhausen: Isolde
Rödiger z. 70. Leipzig-Stünz:
Helga Herold u. Ursula Thiemich
zum 75., Brigitta Pforte u. Gerd
Schaaf z. 70., Sonja Riese zum
65., Angelika Dibowski, Albert
Brömme u. Reiner Bresk z. 60.
Leipzig-West: Joachim Schumann zum 84., Vera Deutsch,
Renate Richter, Andrea Froß u.
Werner Froß z. 60. Leutzscher
Wir gratulieren sehr herzlich unseren Gartenfreunden
Alexander Bockhard,
Aue: Manfred Ermel zum 87.,
Lothar Arnold z. 75. Mariengrund:
Horst Zapka z. 86., Ruth Zapka z.
83., Ingeburg Esser-Otto z. 82.,
Erhard Reichel z. 70., Wolfgang
Fröhlich z. 60. Marienhöhe: Horst
Wolff z. 75. Nach Feierabend:
Marion Illge zum 70., Helfried
Löschhorn z. 60. Nachtigall:
Günther Machinia z. 60. Neu Brasilien: Bernd Goretzko zum 60.
Neues Leben: Gerhard Frankenstein z. 75., Brigitte Kramer z. 70.,
Bertes Leupen z. 65. Neu Lindenau: Lissi Bombis u. Ingeborg
Graichen z. 85., Elsbeth Falkenstein z. 83., Jürgen Schwager z.
70. Nordstern: Harry Pawlikowski z. 81., Inge Radünz z. 80., Horst
Butzeck z. 75., Hans Neubert z.
70., Luis Assuncao u. Jürgen
Schönherr z. 65. Ostende: Susanne Schumann z. 83., Edeltraud Konwiarz u. Dieter Baumann z. 70., Rimma Lotosh u.
Dieter Stoy z. 65., Steffi König u.
Bärbel Starke z. 60. Paradies:
Rita Carl z. 75., Jürgen Tippelt z.
70., Bernd Ackermann zum 65.,
Horst Heinze, Jürgen Heßler, Reiner Kiel u. Rainer Thüroff z. 60.
Phönix 1894: Fritz Schreck z.
82., Steffi Schumann zum 65.,
Bernd Polland z. 60. PriessnitzMorgenröte: Heinz Krohn z. 83.,
Ute Rietdorf u. Helga Walther z.
80. Reichsbahn Connewitz: Gitta
Lenk z. 70. Rosenaue: Gerd Paulus z. 81., Ruth Kiese z. 75., Joachim Kliem z. 70. Russenstraße: Hannelore Preußer u. Helmut
Reichardt z. 75. Sachsenland:
Karl-Heinz Fischer u. Heinz Wiesner zum 70. Seilbahn: Franz
Schwab zum 75., Wolfgang
Patzschke z. 70. Siegismund:
Kurt Lange zum 81., Waltraut
Schütz z. 75., Dieter Horst z. 70.,
Elvira Gutte z. 65. Sommerheim:
Ingeborg Hampel z. 86., Helmut
Bittag z. 75., Gisela Schöneberger z. 60. Sonnenglück: Elfriedelore Schneider z. 84., Hermann
Werner zum 81., Hilmar Brühl,
Eberhard Giesel u. Peter Müller
z. 70. Stünzer Blick: Veronika
Herrmann z. 80. Stünzer Hain:
Ingeborg Ziem z. 83., HanneLore Bethke z. 70., Dieter Pabst
z. 60. Stünzer Höhe: Dieter Jacob z. 65. Theklaer Höhe:
Friedrich Kniestedt z. 80., Theresia Schneider, Rolf Deichmann,
Lothar Heusch u. Bernd Wittig z.
70., Marion Göhler z. 65., Sabine
Geyer z. 60. Trommelholz: Lutz
Stephan zum 75., Marion Bretschneider z. 70. Tunnelwiese:
Monika Lindner z. 70., Roswitha
Tschirn z. 65. Verein f. naturgem. Ges.pflege (Nat´l): Irene
Schwarze z. 90., Brigitte Blochwitz z. 70., Ingeborg Walter z. 60.
Volkshain Anger: Rolf Barthel z.
80., Rolf Dietze z. 70. Waldessaum: Sigrid Heinemann, Christa
Ossmann u. Heinz Urban z. 75.,
Achim Bartsch zum 70., Bernd
Semper z. 60. Zum Hasen: Thea
Rose u. Werner Unger z. 82.,
Liselotte Baumgärtner z. 80., Eva
Hitzig z. 75., Wolf Lampe z. 70.
„Heli's Musike”
1. Vorsitzender des KGV „Märchenland” e.V.,
zum 75. Geburtstag,
Lothar Beuermann,
1. Vorsitzender des KGV „Fliederweg” e.V.,
zum 70. Geburtstag,
Gerhard Neumann,
1. Vorsitzender des KGV „An der Krätzbergstraße” e.V.,
zum 70. Geburtstag, und
Wolfgang Moser,
1. Vorsitzender des KGV „Naturheilkunde Eutritzsch” e.V.,
zum 65. Geburtstag
Wir wünschen ihnen alles Gute, Gesundheit und Glück sowie
weiterhin viel Freude an der Vereins- und Vorstandsarbeit und
verbinden dies mit einem herzlichen Dankeschön für ihren
jahrelangen, aktiven Einsatz für Verein und Stadtverband.
Vorstand u. Mitglieder der KGV „Märchenland” e.V., „Fliederweg” e.V.,
„An der Krätzbergstraße” e.V. und „Naturheilkunde Eutritzsch” e.V.
sowie der Vorstand des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V.
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Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
9
Vereins- und Kleingartenrecht
§
Sie fragen – wir antworten:
Was geschieht mit einem KGV ohne Vorstand?
Bei der Vorbereitung zur
Wahl eines neuen Vorstandes zeigte sich, dass kein
Mitglied zur Übernahme eines Vorstandsamtes bereit
ist. Welche Konsequenzen
hat ein fehlender Vorstand
für Kleingärtnerverein, Mitglieder und Pächter?
Die Gewährleistung des Fortbestandes und der Entwicklung des KGV ist eine Seite
der Verantwortung aller (!)
Mitglieder. Die andere: Der
KGV ist ohne Vorstand handlungsunfähig, folglich tragen
alle Mitglieder die Verantwortung, dass ihr KGV weiterhin
durch einen Vorstand geführt
und vertreten wird.
Bis auf Ausnahmefälle ist
der KGV Pächter fremden
Grund und Bodens. Einerseits nutzt der KGV selbst
Flächen der Pachtsache zu
Gemeinschaftszwecken, andererseits verpachtet er an
seine Mitglieder Teilflächen
zur kleingärtnerischen Nutzung. Ohne KGV und dessen Organe, dies sei in aller
Deutlichkeit gesagt, gibt es
keinen gesicherten Fortbestand der Kleingartenanlage und keine durch das
BKleingG geschützten und
geförderten Pachtverhältnisse über Kleingärten mit sozial orientierter Pacht. Als Betreiber einer KGA befindet
sich der KGV zugleich in vieAnzeigen
10
lerlei Rechtsbeziehungen mit
Dritten, z.B. mit den Lieferanten von Wasser und Strom
zur Versorgung der KGA.
Um diese Rechtsstellung
und die damit verbundenen
Rechtsbeziehungen ausüben
zu können, muss der KGV
einen Vorstand haben (§ 26
Abs. 1 BGB). Dieser ist gesetzlicher Vertreter des KGV,
ihm obliegt die gerichtliche
und außergerichtliche Vertretung des KGV. In die Kompetenz des Vorstandes fällt
die Geschäftsführung lt. § 27
Abs. 3 BGB. Das heißt die
Erfüllung aller Pflichten, die
sich für ihn aus Gesetz, Vereinssatzung, Beschlüssen
der Mitgliederversammlung,
Mitgliedschaft im SLK usw.
ergeben. Das betrifft z.B. den
Abschluss und die Kündigung von Verträgen, die gerichtliche Durchsetzung von
Verbindlichkeiten der Vereinsmitglieder und Pächter.
Der Vorstand wird wegen
seiner rechtlichen Stellung
nicht zu Unrecht als Lebensnerv des KGV oder als dessen Existenzgrundlage bezeichnet.
Dieser vom Gesetzgeber
geforderte Vorstand ist nicht
zu verwechseln mit dem in
den KGV oft anzutreffenden
„Erweiterten Vorstand”, der
vom Gesetzgeber nicht gefordert ist. Er basiert auf Regelungen in den Vereinssatzungen. Dessen Nicht- oder
oder Unterbesetzung löst für
den Verein keine negativen
Rechtsfolgen aus. Anders
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
verhält es sich mit dem Vorstand, der als gesetzlicher
Vertreter des KGV auftritt.
Kommt es im Zusammenhang, wie hier gefragt, mit
dem Ablauf der Amtsperiode
zu dem Umstand, dass die
in der Vereinssatzung bestimmten Vorstandsämter für
einen Vorstand i.S. des § 26
Abs. 1 BGB wegen mangelnder Bereitschaft der Vereinsmitglieder in der Wahlversammlung nicht besetzt werden können und die Amtszeit des amtierenden Vorstandes nach den Satzungsregelungen endet (oder bereits beendet ist), hat der
KGV keinen gesetzlichen Vertreter und ist nicht handlungsfähig! Das bezieht sich auch
auf das Betreiben der KGA
und die Kleingartenpachtverhältnisse.
Würde nach realistischer
Einschätzung der aktuellen
Sachlage die sofortige Einberufung einer weiteren (außerordentlichen) Mitgliederversammlung erwartungsgemäß zu keinem anderem
Ergebnis hinsichtlich der Besetzung der Vorstandsämter
führen, stellt sich mit aller
Konsequenz die Frage nach
der Selbstauflösung des KGV
nach § 41 BGB oder der unverzüglichen (!) Beantragung
der Notbestellung eines Vorstandes beim Amtsgericht
(Vereinsregister).
Nach dem Willen des Gesetzgebers muss für einen
derartigen Antrag ein dringender Fall vorliegen (§ 29
Dr. Wolfgang Rößger
Fachberater Recht
des Stadtverbandes Leipzig der
Kleingärtner e.V.
BGB). Er liegt dann vor, wenn
nach gründlicher Prüfung der
Inhalte der Vereinssatzung
eindeutig ist, dass der Verein keinen gesetzlichen Vertreter mehr hat und demzufolge nach außen nicht mehr
vertreten ist bzw. vertreten
werden kann.
Hierbei sollte nicht übersehen werden, dass die Tätigkeit des Notvorstandes nur
vorübergehenden Charakter
trägt und die Kosten für sein
Tätigwerden und andere notwendige rechtliche Aktivitäten, die letztlich zur Auflösung/Liquidation des KGV
führen, von den Mitgliedern
des KGV selbst zu tragen
sind.
Kommt es in der Amtszeit
des Notvorstandes nicht zur
Neuwahl eines Vorstandes,
werden Maßnahmen zur Auflösung/Liquidation des Vereins und die Abwicklung seines Vermögens eingeleitet.
Werden durch den Stadtverband und seine Mitgliedervereine keine Lösungen
zum Fortbestand der KGA
und zur Weiterführung der
Kleingartenpachtverhältnisse gefunden, muss der Pächter damit rechnen, dass er
aufgefordert wird, die Pachtsache entschädigunglos und
auf eigene Kosten (!) von
seinem Eigentum an Baulichkeiten, Anlagen, Anpflanzungen, Inventar u.ä zu befreien und den Grund und
Boden in einen ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen.
www.leipziger-kleingaertner.de
Vereins- und Verbandsleben
KGV „Siegismund” feiert sein 75-jähriges Bestehen
B
ilderbuchwetter am
Sonnabend des ersten Juniwochenendes
2011. Sonne pur lockte viele Gartenfreunde und Gäste
in die schmucke Anlage an
der Russischen Kirche. Am
Haupteingang war weithin
zu lesen, dass man seine
Schritte ins Vereinsgelände
lenken sollte. 13 Uhr eröffnete der 2. Vorsitzende, Günter
Tauer, das erste Kinder- und
Sommerfest im Jahr 2011.
Wer kam, wurde von den Düften der Gulaschkanone angelockt. Der Vereinsplatz war
von vielen fleißigen Helfern
mit Sitzmöglichkeiten hergerichtet worden. Auf der angrenzenden kleinen Festwiese konnten sich die Jüngsten tummeln.
Nach der Eröffnung sorgte ein DJ für Musik, die auch
eine Unterhaltung erlaubte.
Für die Kleinen gab es u.a.
die Hüpfburg sowie Malstrecke und Torwandschießen.
Am Haupteingang war unser Flohmarkt. Dort konnte
man „1000 kleine Dinge” unter die Lupe nehmen und erwerben. Sogar Nistkästen
für verschiedene Vogelarten
boten die Gartenfreundinnen an.
Scheckübergabe: Hans-Peter Springer, Vors. KGV „Siegismund”;
Gisela Bier, Schriftführerin; Petra Mehnert, Schatzmeisterin; Sybille
Vosberg, Kinderhospiz „Bärenherz”; Günter Tauer, 2. Vorsitzender ( v.l.n.r.:).
Foto: Verein
Der Erlös aus dem Flohmarkt, vom Verkauf von Kaffee und Kuchen und des Würfelwettbewerbes kamen dem
Kinderhospiz „Bärenherz” in
Markkleeberg zugute.
Durch den Vorsitzenden
des Vereins, Hans-Peter
Springer, wurden am Sonnabendnachmittag Ehrenurkunden feierlich überreicht.
Anläßlich des 75-jährigen
Bestehens des Kleingärtnervereins „Siegismund” wurden für gute Pflege und
kleingärtnerische Nutzung
ausgezeichnet:
• 1. Platz: Dieter Ziemann,
• 2. Platz: Rudolf Gräfenhan,
• 3. Platz: Harry Neuhaus.
Dank und Anerkennung für
langjährige Mitgliedschaft
und die ständig gute Pflege
ihres Gartens wurden ausgesprochen an Gartenfreundin Hildegard Gerlach (seit
1960), Gartenfreundin Liesbeth Kettner sowie Garten-
freund Theodor Weckauf (seit
1962)
Wiederum herrliches Wetter gab es am Sonntag, dem
zweiten Tag. In den Frühstunden sorgten die Leipziger Stadtmusikanten für gute Stimmung beim Frühschoppen.
Der Gesamterlös aus Flohmarkt, Würfelwettbewerb,
Kaffee und Kuchen für das
Kinderhospiz „Bärenherz” betrug 500 Euro. Der symbolische Scheck wurde unter
Beifall durch den Vereinsvorstand übergeben. Dies unterstreicht das humane Anliegen der Mitglieder des KGV
„Siegismund” für Benachteiligte in der Gesellschaft und
sollte für viele ein Ansporn
sein, diesem Beispiel für Mitmenschlichkeit zu folgen.
Die 75-Jahr-Feier des KGV
„Siegismund” e.V. in Verbindung mit dem Kinder- und
Sommerfest 2011 wird den
Vereinsmitgliedern sicher in
guter Erinnerung bleiben.
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Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
11
Gartenfachberatung
Gut beschirmte Führung der Bezirksgruppe Süd im Schulbiologiezentrum
E
nde Mai trafen sich einige „wetterfeste” Gartenfreunde zur Führung
durch das Schulbiologiezentrum der Stadt Leipzig am
Schleußiger Weg.
Seit Wochen konnten wir
uns über das Wetter in und
um Leipzig nicht beklagen,
doch wir Kleingärtner sehnten schon lange etwas Regen herbei, und als dieser
nun endlich kam, war die
Zusammenkunft unserer Bezirksgruppe Süd geplant –
im Freien!
Aber dies konnte einige
Vorsitzende und Fachbera-
Beschirmte Führung durchs Schulbiologiezentrum.
Foto: Autor
ter nicht abschrecken. Mit
Schirmen ausgerüstet, ging
es unter der Leitung von
Herrn Rehm aus dem Schulbiologiezentrum auf Entdeckertour.
Es war eine interessante
und lehrreiche Führung, bei
der auch gestandene Gärtner noch viel Neues erfahren
konnten. Einen Besuch in
dieser Einrichtung – direkt
gegenüber der Anlage des
KGV „Südvorstadt” – kann
man nicht nur Kleingärtnern
empfehlen.
Michael Schlachter
Obmann BZG Süd
Gesundheitstipps für die aktuelle Grillsaison
Liebe Gartenfreunde,
damit Sie die Sommer- und
Grillsaison unbeschwert genießen können, habe ich einige Tipps zusammengestellt:
• Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr
(ca. 2,5 Liter pro Tag, wovon
ein Großteil möglichst durch
natürliches Mineralwasser
abgedeckt werden sollte).
• Kaufen Sie frische, unverarbeitete Nahrungsmittel
aus der Region.
• Achten Sie auf die Hitzebeständigkeit; angebrannte
oder gar verbrannte Lebensmittel sollten keinesfalls auf
den Teller kommen. Dies gilt
besonders für Nahrungsmittel, die reich an Stärke oder
Zucker sind (Getreideprodukte, Kartoffeln, Reis, Nu-
deln), da durch die hohen
Temperaturen bei der Zubereitung (Rösten, Braten, Grillen, Backen) vermehrt gesundheitsschädigende Substanzen (Acrylamide) entstehen.
• Fertige Saucen haben
oft einen hohen Anteil an Zucker und industriell gehärteten Fetten, die bei erhöhter
Zufuhr auf Dauer gesundheitsschädigend sein können. Zu empfehlen sind Tsatsiki, Sambal Olek (Chillisauce, sehr scharf), Worcestersauce und Senf. Bereiten
Sie andere Saucen selbst
zu. Als Basis empfehlen sich
z.B. ungesüßter Magerquark
bzw. Joghurt (3,5%), passierte Tomaten oder Tomatenmark, die Sie nach Belie-
ben mit frischen Kräutern und
kleingehacktem Gemüse
(z.B. Thymian, Oregano,
Zwiebeln, Gurken, Oliven,
Möhren, Paprika, Meerettich,
grünen Oliven, Knoblauch
etc.) würzen, mit einem
Schuss Olivenöl abschmecken und dann bei geringen
Temperaturen kurz aufkochen können.
Wenn Sie Joghurt oder Magerquark nutzen, kochen Sie
bitte vorher die anderen Zutaten (Gemüse, Öl, Kräuter,
Gewürze) mit etwas Wasser
auf und rühren dann Quark
oder Joghurt ein.
• Nutzen Sie kaltgepresste Öle in dunklen Flaschen,
die Sie lichtgeschützt lagern.
Zu empfehlen sind Olivenoder Rapsöl, das Sie erhitzen können (Saucen). Nachtkerzen-, Borretsch- oder
Schwarzkümmelöl aus dem
Reformhaus sind sehr gesundheitsfördernd und eignen sich gut als Grundlage
für Dressings (Salat), sollten
aber nicht erhitzt werden.
• Da in der Regel abends
gegrillt wird, sollten alle, die
nicht zunehmen wollen, auf
sehr stärke- und zuckerreiche Beilagen wie z.B. Getreideprodukte, Reis, Nudeln,
Kartoffeln, Obst und Süßigkeiten verzichten und stattdessen frische Gemüsebeilagen (z.B. Salate mit selbstgemachtem Dressing ohne
Zuckerzusatz) oder Gemü-
Legst Du im Juli nochmal Bohnen, wird sich im Herbst die Ernte lohnen.
12
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
serohkost bevorzugen. Bei
Fleisch, Fisch und Käse können Sie bedenkenlos zugreifen, beachten Sie aber bitte
die folgenden Hinweise.
• Kaufen Sie frisches, ungewürztes Fleisch ohne industrielle Zusätze, das Sie
nach Belieben einlegen und
würzen können. Achten Sie
auf den Fettanteil.
• Bei rotem Fleisch (Rind,
Schwein, Lamm) achten Sie
bitte auf eine nicht zu hitzeintensive Zubereitung. Der
Verzehr von rotem Fleisch
(auch Wurst) sollte dauerhaft nicht über 300 bis 400
Gramm pro Woche liegen,
da wissenschaftliche Studien bei dauerhaft erhöhter Zufuhr gesundheitsschädigende Eigenschaften erkennen
lassen. Das gilt auch für gepökeltes Fleisch oder Wurst.
• Bevorzugen Sie deshalb
helles Fleisch (Huhn, Hähnchen, Pute, Fisch).
• Auch gegrillter Käse ist
sehr schmackhaft.
• Nehmen Sie sich ausreichend Zeit zum Essen und
Genießen.
• Ein bis zwei Bier zum
Grillen sind ohne weiteres
möglich.
Ich wünsche Ihnen genussreiche Grillabende in angenehmer und entspannter Gesellschaft. Ihr Florian Fizia
Generali Bezirksagent
Inh. Deutsches Institut für
Gesundheit und Service
Bauernregel
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Gartenfachberatung
Die Bedeutung der Wertermittlung beim Pächterwechsel
B
ei Beendigung eines
Kleingartenpachtverhältnisses ist es erforderlich, dass der Wert der
Anpflanzungen und Baulichkeiten, die der kleingärtnerischen Nutzung dienten, aufgenommen wird.
Durch eine Wertermittlung
wird erstens die Ablösesumme festgestellt, zweitens die
soziale Bedeutung des Kleingartenwesens unterstrichen
und drittens wird der Zustand
der Parzelle eingeschätzt.
Die Pflicht des abgebenden
Pächters zur Wertermittlung
ergibt sich sowohl aus dem
Pachtvertrag als auch aus
den verbindlichen Beschlüssen der Verbände und Vereine. Die Wertermittlung soll
unter anderem auch dazu
dienen, dem neuen Pächter
eine Parzelle so zu übergeben, dass sie den gesetzlichen Vorschriften entspricht.
Mit dem Pächterwechsel
endet das bisherige Pachtverhältnis, ein neues soll begründet werden. Der weichende Pächter hat also die
Pflicht die Parzelle so zurückzugeben, wie es Vertrag
und Gesetz vorschreiben.
Vertragsgemäßer Zustand
eines Kleingartens bedeutet,
dass er Bestimmungen des
Bundeskleingartengesetzes
im Hinblick auf die tatsächliche Nutzung sowie im Besonderen auf Art, Größe und
Beschaffenheit verbleibender Garteneinrichtungen ent-
Bezirksgruppe West: Sommerriss
am praktischen Beispiel
Zahlreiche Gartenfreunde trafen sich zum Juni-Stammtisch mit der praktischen Demonstration des fachgerechten Sommerrisses in der Anlage des KGV „Quecke”. Vereinsfachberater Gerhard
Friedrich hatte diesen VorOrt-Stammtisch sehr gut vorbereitet und die Bekanntmachung der Aktion war von
Olaf Weidling mustergültig
publiziert worden. Nicht nur
Fachberater aus Vereinen
waren gekommen, auch viele Kleingärtner hatten den
Weg in die Lindenauer Anlage gefunden. Ein sehr positiver Effekt.
Stammtischleiter Olaf Weidling begrüßte den Leiter der
Garten-Fachkommission des
Stadtverbandes, Ralf Hesse,
an diesem Nachmittag. Der
Experte erläuterte, dass die
aufrecht wachsenden Triebe
den Obstbäumen die notwendige Energie zur Fruchtbildung entziehen und diese
im Frühsommer noch leicht
ausgerissen werden können.
Danach stieg Ralf Hesse auf
die Leiter und zeigte den Anwesenden die Herangehensweise und beantwortete parallel dazu die Fragen der
Gartenfreunde.
Das Thema des Stammtisches offenbarte wieder einmal, dass die Vermittlung
der Grundkenntnisse äußerst
bedeutsam ist für ein richtiges Kleingärtnern mit ordentlichen Erträgen.
L.K.
sprechen muss, unabhängig
davon, ob unzulässige Bepflanzungen oder Bebauungen über längere Zeiträume geduldet wurden. Der
weichende Pächter kann sich
nach Übereinstimmung von
Literatur und Rechtssprechung nicht darauf berufen,
dass er berechtigt wäre, zeitweilig geduldete, jedoch unzulässige Gehölze und Anlagen im Garten zu lassen.
Um den Anspruch auf die
Rückgabe eines Kleingartens
in vertragsgemäßem Zustand
durchsetzen zu können, hat
der Vereinsvorstand mit der
Wertermittlung eine gute
Grundlage und mit dem dazu gehörenden Wertermittlungsprotokoll ein aussagekräftiges Dokument in der
Hand.
Meist können dann auch
schon, anhand der von den
Wertermittlern vor Ort festgestellten Vertragswidrigkeiten
und in Absprache mit dem
Vereinsvorstand, geeignete
Maßnahmen zur Veränderung besprochen und eingeleitet werden.
Wird die Möglichkeit der
Wiederherstellung des vertragsgemäßen Zustandes des
Gartens in Zusammenhang
mit dem Pächterwechsel versäumt, besteht zumindest
gegenüber dem weichenden
Pächter keine Möglichkeit
mehr, von diesem die Beräumung und Rekultivierung
der Parzelle zu verlangen.
Weigert sich ein Pächter, der
Aufforderung zur Herstellung
des vertragsgemäßen Zustandes des Pachtgartens nachzukommen, so muss er vor
Ablauf der sechsmonatigen
Verjährungsfrist ggf. auf Beräumung und Wiederherstellung des vertragsgemäßen
Zustandes verklagt werden.
lm Zusammenhang mit einer
angestrebten Rechtsprechung ist das zum Wertermittlungsstichtag ausgefertigte Wertermittlungsprotokoll als Beweismittel unverzichtbar.
Da zur Zeit das Angebot
freier Gärten die Nachfrage
übersteigt, sollte erst recht
kein Vereinsvorstand auf eine Wertermittlung verzichten
oder ohne ein Wertermittlungsprotokoll einen Garten
weiter verpachten.
In der letzten Zeit haben
einige Vereinsvorstände eigene Übergabeprotokolle
(ohne Hinweis auf die vorherige Wertermittlung) entwickelt und zur Anwendung
gebracht. Damit sind sie
nicht mehr in der Lage einzuschreiten, sollten Pächter
und Nachpächter sich unkontrolliert und ungerechtfertigt um die Regulierung
der Gartenübergabe kümmern. Der Vereinsvorstand
hat eine Aufsichtsfunktion,
die er konsequent zu erfüllen hat.
Jürgen Weyrauch, SLK
Werner Lorius, KVL
Obmänner der
Wertermittlung
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Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
13
Gartenfachberatung
Wissenswertes aus unserer Vogelwelt
D
ie Brutzeit der Singvögel endet. Sind die
letzten Jungvögel ausgeflogen, sollten die Nistkästen gereinigt werden, da Parasiten wie Federlinge, Lausfliegen, Vogelblutfliegen und
Vogelflöhe in altem Nistmaterial gern ihre Brut ablegen.
Zum Reinigen nur sauberes
Wasser verwenden!
Zu den seltenen Brutvögeln in unseren Gärten gehört die Nachtigall.
Wer sie zum ersten
Male erblickt, vermutet die Sängerin nicht in einem so schmucklosen Kleid.
Es ist braun mit grauweißer
Unterseite, der Schwanz ist
rostrot. Sie ist wenig größer
als ein Sperling. Beide Geschlechter lassen sich nicht
nach dem Gefieder unterscheiden.
Als Biotop bevorzugt die
Nachtigall buschreiche Ränder von Laub- und Mischwäldern, vor allem EichenHainbuchenwald, ferner Parkanlagen, Ziergärten mit Gesträuch und üppig bewachsene Friedhöfe. Auch Feldgehölze wählt sie, wenn diese viel Strauchwerk aufweisen. Das Gebüsch muss von
Bäumen überschattet sein
und dem Raum ein Halbdunkel geben. Sträucher allein
genügen ihr nicht, doch können sie mit Nadelbäumen
überstanden sein. Reine Nadelwaldungen meidet sie.
Weit verbreitet ist der Glaube, die Nachtigall singe nur
nachts. Das ist ein Irrtum:
Sie singt auch nachts, und
auch ihr Vogelleben spielt
sich am Tag ab. Zu allen Tages- und Nachtstunden lässt
sie sich vernehmen, wobei
es Vögel gibt, die mehr am
Tage, andere, die mehr in
der Nacht schlagen. Ausgesprochene Nachtschläger
sind selten. Zur Paarungszeit sind sie besonders unruhig und melden sich mehr
in der Nacht, liegen die
ersten Eier im Nest, so
werden sie stiller und
singen auch am Tage
weniger. Als Singplatz wählt
sich die Nachtigall die Zweige eines jungen Baumes,
den Gipfel eines Busches
oder die unteren Äste eines
größeren Baumes. Nie postiert sie sich auf hohen Baumwipfeln, wie wir das von den
Drosseln, zu deren Familie
Unscheinbarer
Sangeskünstler
– die Nachtigal.
Foto: Wikipedia
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14
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
sie gehört, kennen.
Die Ende April aus dem
Winterquartier zurückgekehrten alten Männchen suchen
für gewöhnlich ihr vorjähriges Brutrevier wieder auf und
verteidigen es gegen Artgenossen. Ihr Nest verbirgt die
Nachtigall in Gebüschen, in
dichten Wurzelausschlägen,
an verwachsenen Baumstümpfen, in Reisig- und Laubhaufen sowie im dornigen,
überwucherten Gestrüpp. Sie
versteckt es so gut, dass es
beim Aufsuchen eher zertreten als gefunden wird.
Zum Nestbau sammelt die
Nachtigall viel vorjähriges
Laub, feine Wurzeln und Halme. Es werden vornehmlich
Eichenblätter verwendet, die
den Winter am besten überdauern. Das tiefnapfige, meist
kunstlose Nest wird in drei
Tagen vom Weibchen ge-
baut. Die Nestmulde wird mit
skelettierten Blättern und feinen Gräsern ausgelegt. Das
vollständige Gelege umfasst
vier bis fünf Eier, die einfarbig olivgrün oder olivbraun
gefärbt sind.
Gehen Eier verloren, legen
viele Vogelarten nach – nicht
aber die Nachtigall. Selbst
wenn ihr nur ein einziges Ei
belassen wird, bebrütet sie
es, ohne das Gelege zu vervollständigen.
In Mitteleuropa macht die
Nachtigall nur eine, in den
Mittelmeerländern zwei Bruten im Jahr. Die Bebrütung
wird vom Weibchen allein in
13 Tagen durchgeführt. Die
Jungen werden im Nest elf
bis zwölf Tage lang durch
beide Eltern gefüttert.
Nahrung sucht die Nachtigall auf dem Boden oder
liest sie von Zweigen und
Blättern ab. Sie hat eine Vorliebe für Falllaub, das eine
reiche Bodenfauna aufweist.
Hier findet sie Ungeziefer,
durch dessen Vertilgung sie
sich nützlich macht. Nahrungstiere sind Kerbtiere und
deren Larven, glatte Raupen,
Erdgewürm, Puppen, Fliegen, kleine Schmetterlinge,
Spinnen und Ameisenpuppen. In der Beerenreife verschmäht sie auch nicht die
Früchte des Traubenholunders und des Schwarzen Holunders, ferner die des Faulbaums, des Johannisbeersowie des Hornstrauchs. Die
wohlschmeckenden Früchte
der Kanadischen Felsenbirne zählen ebenso zur Nahrung.
Im Garten muss die Vogeltränke zur Verfügung stehen. Offene Wasserbehälter
sollten Schwimmbretter erhalten, damit sich Jungvögel
retten können.
Muldenförmige Vertiefungen, die da und dort gelegentlich im Garten auf frisch
gelockerten Beeten zu finden sind, rühren von Sperlingen her. Diese nehmen
gern ein Sand- oder Erdbad,
um sich von Parasiten zu
befreien, die sich in ihrem
Gefieder aufhalten.
Ab Monatsmitte ist die Sangeszeit der Vögel vorüber.
Mit Abschluss der Brut entfällt die Revierverteidigung
und damit der Gesang.
Der Hauptgrund ist jedoch
die Mauser. Die Federn nutzen sich ab und müssen gelegentlich erneuert werden.
Der Gefiederwechsel hängt
von äußeren Einflüssen wie
Temperatur, Tageslänge und
Nahrungsangebot ab. Während der Mauser bleiben die
meisten Vögel flugfähig. Nur
wenige Arten (z.B. Entenvögel) werden bei der Mauserung flugunfähig, da das
Großgefieder innerhalb sehr
kurzer Zeit (oft während nur
weniger Tage), vollständig
abgestoßen wird und nachwächst.
Klaus Rost
www.leipziger-kleingaertner.de
Gartenfachberatung / Buchtipp
Heilende Pflanzen vor unserer Haustür: Heilziest
D
er Heilziest (Stachys
officinalis) ist wildwachsend, im Garten
oder im Botanischen Garten
zu sehen. Heilziest, auch bekannt als Echter Ziest, Betonika, Beschreikraut oder
Zahnkraut, ist eine mehrjährige Pflanze, die zu den Lippenblütengewächsen gehört.
Sie wird 60 bis 80 cm groß
und weist einen vierkantigen,
wenig verzweigten Stängel
mit kleinen Blattpaaren auf.
Dichte, endständige Scheinähren bilden die Blüten.
Das blühende Kraut wird
frisch oder getrocknet genutzt. Enthalten sind Gerbstoffe (15%), Bitterstoffe, Betonizin, Stachydrin und Turizin sowie ätherisches Öl.
Schon im Altertum war Heilziest eine geschätzte Pflanze. Er wurde gesammelt und
in Gärten kultiviert. Man berichtete, dass Antonius Musa, Leibarzt von Kaiser Augustus (63 v.u.Z. bis 14 u.Z.)
den Heilziest sehr schätzte.
In seinem Buch „De herba
betonica” preist er die Pflanze, die 47 Krankheiten heilen kann. In den Aufzeichnungen Hildegard von Bin-
gens wird sie ebenfalls erwähnt, in Kräuterbüchern des
16. und 17. Jahrhunderts wird
Heilziest als Pflanze genannt,
die Patienten mit unbekannter Krankheit erhielten. Es
wurde angenommen, dass
Heilziest die Kraft hat, böse
Geister und Visionen zu vertreiben. Dies war ein Grund,
sie in Kirchen- und Klostergärten anzubauen. Heute hat
Heilziest kaum Bedeutung.
Durch den Gerbstoffgehalt
wirkt die Droge leicht stopfend und wird bei leichten
Durchfallerkrankungen angewendet. Als Gurgelmittel
bei Mundgeschwüren und
Zahnfleischentzündungen
wird sie in der Volksmedizin
empfohlen. Teeanwendungen sollen sich positiv auf
die Durchblutung des Gehirns auswirken, Migräne sowie Kopfschmerzen lindern.
Zudem soll die Pflanze das
zentrale Nervensystem stärken und bei Schmerzen in
Folge von Überarbeitung und
Stress helfen.
Es wird berichtet, dass die
getrockneten Blätter ein Tabakersatz sind und geraucht
werden können. Gepulverte
frische Kraut bei innerer Unruhe, Oberbauchbeschwerden, Erkältungskatarrh, Asthma und Schwächezuständen Verwendung.
Aus der frischen Pflanze
kann ein gelber Farbstoff gewonnen werden, der Wolle
und Seide färbt und als tönendes Haarwasser dient.
Dr. H. Pohl
Die Blüte des Heilziest.
Foto: Autorin
Blätter dienen als Niespulver.
Wegen der Gerbstoffe kann
Heilziest höher dosiert zu
Brechreiz führen bzw. stark
abführend wirken. In einer
weiteren Aufzeichnung war
zu finden, dass Tee aus der
frischen Wurzel abführend
wirkt, aus der getrockneten
Wurzel als Brechmittel dient.
Homöopathisch findet das
Termine: 10. Juli, 10 Uhr,
Blütenkochkurs mit Dr. Elke
Freiberg und Dr. Hannelore
Pohl, Unkostenbeitrag 2/4
Euro; 16. Juli, 14.15 Uhr,
Workshop „Wolle färben” mit
Dr. Elke Freiberg, bitte anmelden, eigene Wolle kann
mitgebracht werden, Unkostenbeitrag 9 Euro; 23. Juli,
14.15 Uhr, „Heilkräuter für
Frauen” mit Apothekerin Angela Uhlig, Unkostenbeitrag
1,50/3 Euro). Der Eintritt in
den Garten ist kostenfrei.
Botanischer Garten Oberholz
Störmthaler Weg 2, 04463
Großpösna-Oberholz
(Sa/So 10 bis 17 Uhr geöffnet)
Tel.: (034297) 4 12 49
E-Mail: [email protected]
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Buch-Tipp +++ Buch-Tipp +++ Buch-Tipp +++ Buch-Tipp
Natur sucht Garten
Eingelegt
Dieses Buch ist keine Anleitung, seinen Garten innerhalb
weniger Wochen zu einem Naturparadies umzukrempeln.
Und das ist gut so. Dieses Buch vermittelt seinen Lesern
35 Ideen („Bausteine”) zum nachhaltigen Gärtnern, die
man nach Belieben umsetzen und kombinieren kann. Damit wird der Einstieg ins naturnahe Gärtnern auch denjenigen schmackhaft gemacht, die ihren Garten nicht auf
einen Schlag umgestalten wollen.
So zeigt sich, dass aller Anfang nicht schwer sein muss,
sondern Schritt für Schritt sogar Spaß machen kann: Wiese statt Rasen, Trockenmauer statt Beton, Kompost statt
Dünger, Misch- statt Monokultur, Naschgarten statt Supermarkt. Das Buch ist aufwändig
produziert und dank herrlicher Fotos ein optischer Genuss. Das Lesen macht Spaß, denn hier wird
nicht weltfremd ökodoziert, sondern
amüsant und durchaus lehrreich
geplaudert.
Wer in seinem Garten Obst und Gemüse erntet, steht regelmäßig vor der Aufgabe, nicht sofort verwertetes Erntegut haltbar zu machen. Nur wenige Kleingärtner denken
in dieser Situation ans Einlegen. Dabei lassen sich Kräuter, Obst und Gemüse auf diese Weise einfach konservieren. Und nicht nur das: Die in Öl, Alkohol oder Essig eingelegte Ernte ist eine durchaus köstliche Bereicherung.
Wer nun an angestaubte Rezepte aus Urgroßmutters
Erfahrungsschatz denkt, sollte sich das nützliche Büchlein zur Hand nehmen. Dort findet sich eine Vielzahl von
ganz und gar nicht altbackenen Rezepten, so z.B. für eine
Reihe von Pestos, karamellisierte Cocktailtomaten, Pilze
in Cognac, asiatische Gurken, Kräutersalz und Eier in Tee-Essig. Und
auch der Rumtopf als „Einlegeklassiker” ist in der Rezeptsammlung
vertreten. Natürlich werden auch die
wichtigsten Fragen des Einlegens
behandelt und wichtige Hinweise zu
Hygiene und Lagerung gegeben.
Natur sucht Garten, Heike Boomgarden, Bärbel Oftring, Werner Ollig,
142 Seiten, Format 27 cm x 20 cm,
fester Einband, farbig, Preis: 19,90
EUR, Ulmer 2011
ISBN 978-3-8001-7499-7
www.stadtverband-leipzig.de
Eingelegt, Colette Prommer, Stefan
Grossauer, 96 Seiten, farbig, Format
24 cm x 17 cm, Broschur, Preis:
14,90 EUR, avBuch 2010
ISBN 978-3-704-02404-6
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
15
Gartenfachberatung
Gartenkalender für den Monat Juli
D
ie Rosen im Ziergarten erhalten im Juli
die letzten Düngergaben. So reifen die Triebe bis
zum Herbst gut aus. Düngt
man später, können die Triebe nicht ausreifen und frieren meist stark zurück. Man
kann beim Düngen im Juli
kalireiche Volldünger mit geringem Stickstoffanteil oder
Spezial-Rosendünger verwenden.
Auf Wege überhängende
Triebe von Rosen sollten entfernt werden, damit niemand
Schaden nimmt. Auch junge
Rosentriebe sind so stark
bestachelt, dass man sich
ernsthaft verletzen kann; besonders groß ist die Gefahr
für spielende Kinder.
Stiefmütterchen: Anfang
Juli ist der beste Zeitpunkt
zur Aussaat. Bart-Iris (auch
Schwertlilien genannt): Die
zweite Julihälfte ist die günstigste Phase zum Teilen der
Pflanze.
Gemüsegarten: Neben
dem Gießen und Lockern des
Bodens darf beim Bleichsellerie das Düngen nicht
vernachlässigt werden. Etwa
Mitte Juli erhält der Bleichsellerie die zweite Kopfdüngung. Damit sich die Pflanzen gut entwickeln können,
verwendet man stickstoffreichen Volldünger.
Buschbohnen: Vollernten
aus dem Spätanbau kann
man nur bei Aussaat bis zum
15. Juli erwarten. Später gesäte Buschbohnen bringen
kaum Ertrag, da die Nächte
zu kalt sind. Das Kraut der
abgeernteten Buschbohnen
sollte man nicht ausreißen,
sondern dicht über dem Bo-
den abschneiden. Auf diese
Weise bleiben die Wurzeln
im Boden und mit ihnen der
von den Knöllchenbakterien
gebundene Stickstoff.
Feldsalat: In den letzten
Julitagen beginnt man mit
der Aussaat für den Herbstverbrauch. Grünkohl kann
bis Ende Juli gepflanzt werden. Gurken: Zu den wichtigsten Arbeiten im Juli zählen das Gießen und Düngen.
Beim Lockern des Bodens
durch Hacken ist Vorsicht
geboten, weil sich die Gurkenwurzeln dicht unter der
Oberfläche hinziehen. Je früher man die Gurkenfrüchte
Vorsicht beim Lockern des Bodens im Gurkenbeet! Foto: USDA
erntet, umso schneller entwickeln sich die nachfolgenden. Lässt man sie zu lange
an der Pflanze, kann es passieren, dass sie einen Teil
der Folgefrüchte im Jugendstadium abstößt. Einlegegurken sollten regelmäßig
aller zwei bis drei Tagen ge-
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16
erntet werden. Das fördert
den Ertrag und die Qualität.
Obstgarten: Süßkirschen
sollte man sofort nach der
Ernte schneiden. Das ist der
optimale Zeitpunkt. Die Wunden verheilen gut und man
beugt dem lästigen Gummifluss nach starken Eingriffen
weitgehend vor. Schwer erreichbare Äste sollte man
gleich mit den Kirschen absägen und am Boden ernten. Pfirsiche sind jetzt ausgiebig zu wässern, um große Früchte zu erhalten. 14
Tage vor der Ernte sind sie
für reichlich Wasser besonders dankbar. Eine einmali-
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2011
ge Gabe von 20 bis 30 l je
Quadratmeter ist besser, als
die selbe Menge mehrmals
in kleineren Mengen zu verabreichen. Um Astbruch vorzubeugen, empfiehlt sich
frühzeitiges Abstützen stark
tragender Bereiche.
Pflanzenschutz: Kraut-
und Braunfäule bei Tomaten. Schadbild: Die Pilzsporen (Phytophthora infestans)
lassen sich auf Blättern nieder und verursachen graugrüne Flecken, die sich später braun bis schwarz färben. Danach bilden sich an
den Stängeln dunkle Flecke,
und an den Früchten breiten
sich helle aus, die mit der
Zeit braun und runzlig werden.
Vorbeugung: Ist der Befall
schon eingetreten, entfernen
und vernichten Sie die kranken Blätter. Vorbeugend und
im Frühstadium der Krankheit lohnt es sich jetzt noch,
Tomatenpflanzen mit zehnprozentiger Magermilch-Lösung zu spritzen. Auf einen
Liter Wasser kommen dazu
100 ml Magermilch. Die Mischung wird gut durchgeschüttelt und über die komplette Pflanze gespritzt, einschließlich der Blätter mit Unterseite, Stängel und Früchten – bei feuchter Wärme etwa aller zehn Tage, bei heißem, trockenem Wetter etwa
aller vier Wochen und auf
jeden Fall nach einem Regenguss! Keine Vollmilch
verwenden; Fett auf den Blättern fördert das Wachsen von
Rußpilzen.
Ende Juli sind die Wellpappgürtel erstmals zu kontrollieren. Larven und Puppen, die sich unter dem Gürtel und in Rindenritzen befinden, sind zu vernichten, denn
aus ihnen könnte sich Anfang August leicht die gefährliche zweite Generation
des Apfelwicklers entwickeln!
Olaf Weidling
Gartenfachkommission
Leipziger Gartenfreund
212. Ausgabe – Leipzig im Juli 2011
Herausgeber: Stadtverband Leipzig der Kleingärtner e.V.,
Zschochersche Straße 62, 04229 Leipzig,
Telefon 0341/4 77 27 53 & 4 77 27 54, Telefax 0341/4 77 43 06
Internet: www.leipziger-kleingaertner.de
E-Mail: [email protected]
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Verantwortlich für den Inhalt:
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(André Dreilich, Roland Kowalski, Lothar Kurth, Günter Mayer)
Endredaktion/Gestaltung: Pressebüro André Dreilich, Drosselweg 22, 04451 Borsdorf OT
Panitzsch, Tel. 034291/2 26 26, Telefax 034291/2 26 27, E-Mail: [email protected]
Druck: Messedruck Leipzig, An der Hebemärchte 6, 04316 Leipzig
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Redaktions- und Anzeigenschluss für die Ausgabe August 2011 ist der 15. Juli 2011.
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