Inhaltsverzeichnis

Transcrição

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Hintergrund der Studie 1.2 Zielsetzungen
1.3 Vorgehensweise
1.4 Lateinamerikanistik in Österreich
2. A
spekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
2.1 Studierende/Lehre
2.2 Kooperationen, Netzwerke, Institutionalisierung
2.3 Sichtbarkeit, Wahrnehmung, Kommunikation
2.4 Las Américas
2.5 H
erausforderungen, Erwartungen, Bedürfnisse
3
3
4
5
5
9
9
16
25
29
31
3. Empfehlungen für die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika 35
3.1 Wissenschafts-Kommunikationsstrategie
3.2 Nachwuchsförderung
3.3 Finanzielle Unterstützung
3.4 Allgemeine Empfehlungen
35
36
36
36
4. Zusammenfassung
37
5. Anhänge
40
5.1 Institutionen mit Lateinamerika-Bezug 5.2 B
eschreibung ausgewählter Institutionen
5.3 Verzeichnisse
40
49
51
Einleitung
1. Einleitung
Die Wissenschaftskooperation zwischen Österreich und Lateinamerika umfasst ein sehr breites
Spektrum an unterschiedlichsten Aktivitäten. Im
engeren Sinne ist Wissenschaftskooperation in
Abgrenzung zur Lateinamerika-Forschung, also
zur Forschung über Lateinamerika, zu sehen. Aber
auch diese kann nicht ohne Kooperationen auskommen. In der vorliegenden Studie werden unter Wissenschaftskooperation gemeinsame Maßnahmen und Aktivitäten zwischen österreichischen
und lateinamerikanischen WissenschafterInnen
und wissenschaftlichen Institutionen verstanden,
wie z.B. Abkommen, Austauschprogramme und
Forschungsprojekte.
Einerseits unterzieht die Studie diese Maßnahmen einer genaueren Betrachtung, andererseits
werden auch Aspekte der österreichischen Lateinamerikanistik beleuchtet, wie z.B. das Interesse der
Studierenden, die Wahrnehmung und die Sichtbarkeit der Aktivitäten zu Lateinamerika. Denn letztere können einen wichtigen Impuls für zukünftige
Kooperationen zwischen WissenschafteriInnen
und wissenschaftlichen Institutionen in Österreich
und in Lateinamerika geben.
an Bedeutung zugenommen hat. Übersichten über
die Situation und Perspektiven fehlen in der Regel
allerdings.
Gleichzeitig besteht an den Hochschulen der
Trend hin zur Internationalsierung. Internationale Kooperationen stellen eine immer wichtiger
werdende Säule im Bereich der Wissenschaft dar.
Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung bezeichnet im Universitätsbericht 2008
Internationalisierung an den österreichischen Universitäten als bedeutenden Aspekt in der akademischen Landschaft Österreichs. “Alle Universitäten
haben sich in den Leistungsvereinbarungen das
Ziel gesetzt, Mobilität und Internationalisierung
weiter auszubauen und zu fördern. Vorrangige
Maß-nahmen zur Zielerreichung sind der Aufbau
neuer Universitätspartnerschaften und internationaler Kooperationen, die Erweiterung des Angebots an Mobilitätsprogrammen für Studierende
und im Bereich Teaching Staff, die Förderung der
Mobilität des wissenschaftlichen Nachwuchses
und eine gezielte Informationsaufbereitung für
Studierende und Lehrende.“ (Bundesministerium
für Wissenschaft und Forschung, 2008, S. 31)
1.1 Hintergrund der Studie
Die Internationalisierung des WissenschaftsBei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Jahres- bereichs bringt Kooperationen zwischen wissentagung der “Arbeitsgemeinschaft Österreichische schaftlichen Institutionen zwangsläufig mit sich.
Lateinamerika-Forschung“ am 1. Juni 2008 in Strobl Martin Coy vom Institut für Geographie der Uniam Wolfgangsee wurde der Frage nachgegangen, versität Innsbruck wies im Rahmen der Podiumswarum die Amerikas wieder aktuell sind. Seit eini- diskussion “Strategische Perspektiven für die
gen Jahren sind Amerikas-Zentren erneut im Ent- Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika“
am 14. Dezember 2009 im
stehen oder richten sich neu
Bundesministerium für Wis”Wissenschaft
ist
grundsätzlich
aus. Es werden also neue, grösenschaft und Forschung darßere Einheiten zu Area Studies international.“
auf hin, dass Kooperation nur
gebildet. Auch in Österreich Martina Kaller-Dietrich, 26.6.2009
in Form von Dialog stattfinden
zeigt sich dieser Entwicklungskann. Es geht darum zu klären,
trend. So wurde im Jahr 2006 das ”Center for the
wie
entsprechende
Rahmenbedingungen für den
Study of the Americas (C.SAS)“ an der Universität
Dialog
zu
inhaltlichen/disziplinären
aber auch inGraz und im Jahr 2009 das “Zentrum für interastitutionellen
Fragen
geschaffen
werden
können.
merikanische Studien (ZiAS)“ an der Universität
Eine
Übersicht
über
die
strukturelle
Situation
der
Innsbruck gegründet.
Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
In der Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass dient somit auch als Ausgangspunkt und Anstoß
Lateinamerika aber auch Kooperationen mit für den Dialog. In Österreich gab es in den letzLateinamerika im Rahmen dieser Entwicklungen vor ten Jahren Publikationen zur Erfassung der Lateinallem aufgrund ihrer großen Vielfalt eine wesent- amerikanistik und deren ProtagonistInnen.
liche Rolle einnehmen. Göbel/Birle/Specht (2009)
weisen in der Studie “Wirtschafts-, sozial- und
geisteswissenschaftliche Lateinamerikaforschung
in Deutschland. Situation und Perspektiven“ ebenso darauf hin, dass die Regionalforschung wieder
3
Einleitung
1 Die Datenbank wurde
im Juni 2010 eingestellt. Die Inhalte der
Datenbank wurden in
die deutschsprachige
Lateinamerika-ForscherInnen Datenbank ”cibera
ForscherWiki“ integriert.
So wurde auf Lateinamerika-Studien Online
(LASON: http://www.lateinamerika-studien.at/)
eine ForscherInnendatenbank eingerichtet1, das
Österreichische Lateinamerika-Institut (LAI) veröffentlichte im Jahr 2006 das “Directory of Austrian
Researchers on Latin America and the Caribbean“
und Gerhard Drekonja (2005) bietet mit seinem
Band “Lateinamerikanistik. Der österreichische
Weg“ einen Überblick über die österreichische
Lateinamerika-Forschung. Eine Erhebung über die
strukturelle Situation der Wissenschaftskooperation
zwischen österreichischen und lateinamerikanischen Partnerinstitutionen fehlt jedoch bislang.
Dies soll mit der vorliegenden Studie ausgeglichen
werden.
1.2 Zielsetzungen
Die Studie präsentiert eine Übersicht über die institutionelle Verankerung der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika. Es werden nicht
Einzelpersonen, die zu Lateinamerika arbeiten, erfasst, sondern es geht darum, wo diese Personen
verankert sind, an welchen Institutionen sie arbeiten und wie die Ausrichtung dieser Institutionen in
Bezug auf Lateinamerika aussieht. Die Studie stellt
damit eine Erhebung der strukturellen Situation
der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika dar und beschränkt sich nicht allein auf
die Lateinamerika-Forschung in Österreich. Die
Autorinnen konzentrieren sich dabei nicht auf bestimmte Disziplinen, sondern versuchen, ein möglichst umfassendes Bild der Situation zu zeigen.
Gleichzeitig geht es darum, die Aktivitäten und Kooperationen zu Lateinamerika sichtbar zu machen.
So ist die Studie als Service für ForscherInnen,
Lehrende und Studierende zu sehen, die Interesse
an Lateinamerika haben. Sie dient der Kommunikation und Vernetzung zwischen interessierten
Institutionen, Einzelpersonen und Fördergebern.
Im Rahmen der Aufarbeitung der Ergebnisse
konnten auch Entwicklungstrends, Potentiale
und Engpässe der Kooperation mit Lateinamerika
identifiziert werden. Daraus leiten sich einerseits
Empfehlungen ab, andererseits ermöglicht diese
Übersicht auch eine Positionierung der Lateinamerika-Forschung im Zuge der Internationalisierungsentwicklungen an den österreichischen
Hochschulen. Schließlich dienen die Ergebnisse
auch als Grundlage für die Entwicklung institutioneller Strategien.
Aspekte der Wissenschaftskooperation
Österreich-Lateinamerika
Aus diesen Zielsetzungen heraus ergeben sich diejenigen Aspekte, die im Rahmen der Aufbereitung
der Daten einer genaueren Betrachtung unterzogen wurden:
4
1. Studierende/Lehre: Das Interesse der Studierenden an Fragestellungen zu Lateinamerika
ist ein Indikator dafür, ob es möglicherweise in
Zukunft über das Studium hinaus eine weitere
wissenschaftliche Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der Großregion geben wird.
Gleichzeitig spielt das Angebot an Lehrveranstaltungen zu Lateinamerika eine wesentliche
Rolle, um die Aufmerksamkeit der Studierenden
zu wecken.
2. Kooperationen/Netzwerke/Institutionalisierung:
Die Kooperationen stehen im Mittelpunkt der
Studie. Genauer betrachtet werden die Bereiche
der Kooperation (Forschung, Mobilität, Lehre,
Beteiligung an Netzwerken), zeitlicher Umfang,
Aktivitäten und Finanzierung der Kooperation
und die regionale Verteilung. Schließlich werden auch die Nachhaltigkeit und die Vorteile
aus Kooperationen beleuchtet.
3. S ichtbarkeit/Wahrnehmung/Kommunikation:
Die Wahrnehmung der im Rahmen von Kooperationen stattfindenden Aktivitäten ist ein
wesentlicher Faktor für die Sichtbarkeit Lateinamerikas in der Wissenschaftslandschaft Österreichs. Daher stellt sich die Frage, was für eine
erhöhte Sichtbarkeit notwendig ist und wie erfolgreich darüber kommuniziert werden kann.
4. “Las Américas“: Seit einigen Jahren sind an
Hochschulen erneut Amerikas-Zentren im Entstehen oder richten sich neu aus, auch in Österreich. Es stellt sich folglich die Frage, warum
die Amerikas wieder aktuell sind und ob die
Bedeutung der Zusammenschau von Nord-,
Mittel- und Südamerika tatsächlich überall
gleich wahrgenommen wird.
5. Herausforderungen/Erwartungen/Bedürfnisse:
Bei der Erfassung der strukturellen Situation der
Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
geht es nicht nur um die Erhebung eines Status
quo, sondern auch um die Wahrnehmung der
Herausforderungen und der damit verbundenen Erwartungen und Bedürfnisse.
Was die Studie nicht leisten kann.
Die Studie hat mehrere Zielsetzungen. Die institutionelle Verankerung der Kooperationen steht dabei im Mittelpunkt der Betrachtungen. Dies bringt
mit sich, dass manche Aspekte nicht in die Studie
aufgenommen werden konnten. Dazu zählt u.a.
die Erhebung freier WissenschafterInnen, die sich
mit Lateinamerika beschäftigen, d.h. Personen, die
keiner wissenschaftlichen Institution angehören.
Das Interesse der Studierenden wurde anhand von
Diplomarbeiten und dem Besuch von Lehrveranstaltungen beurteilt. Studierende selbst wurden
nicht befragt. Es wäre interessant, diesen Aspekt in
einer eigenen Studie zu bearbeiten, um den Bedarf
an Kooperationen und anderen Maßnahmen (z.B.
in der Lehre) sichtbar zu machen.
Einleitung
1.3 Vorgehensweise
1.4 Lateinamerikanistik in Österreich
Von November 2008 bis März 2009 erfolgte eine
Recherche über Institutionen im Wissenschaftsbereich
(Hochschulen,
Universitätsinstitute,
Fachhochschulstudiengänge2, außeruniversitäre
Forschungseinrichtungen), die einen Bezug zu
Lateinamerika vermuten lassen. Für diese Recherche
wurden verschiedene Medien herangezogen. Im
Internet wurde einerseits in Webseiten der Institutionen und in Publikationslisten nach Abkommen
und laufenden bzw. abgeschlossenen Projekten
gesucht, andererseits wurden die Projektdatenbanken des Sechsten und Siebten Forschungsrahmenprogrammes der Europäischen Union (EU)3
und des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) abgefragt. Zusätzlich dienten auch Print-Publikationen als Informationsquelle (Österreichisches Lateinamerika-Institut, 2006:
Directory of Austrian Researchers on Latin America
and the Caribbean und Gerhard Drekonja, 2005:
Lateinamerikanistik. Der österreichische Weg). Im
Rahmen der Recherche konnten 133 Universitätsinstitute und neun Fachhochschul-Studiengänge,
28 Büros/Zentren für internationale Beziehungen
an den Hochschulen in Österreich und 24 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen identifiziert
werden, an denen ein Lateinamerika-Bezug vermutet wurde.
Einen Überblick über die Lateinamerikanistik in
Österreich bietet der bereits erwähnte Band von
Gerhard Drekonja (2005) “Lateinamerikanistik.
Der österreichische Weg“. Die Anfänge einer Lateinamerikanistik in Österreich in den 1960erJahren waren laut Gerhard Drekonja sehr stark in
der Entwicklungshilfe verortet. Ein erster institutioneller Rahmen wurde durch die Gründung des
Österreichischen Lateinamerika-Institutes (LAI)
im Jahr 1965 geschaffen. Mit der Gründung der
Arbeitsgemeinschaft Österreichische LateinamerikaForschung (ARGE ÖLAF) im Jahr 1974 erhielt die
Lateinamerikanistik in Österreich einen weiteren
Aufschwung. Insbesondere seit den 1980er-Jahren
entwickelte sich das LAI zu einer Plattform für
österreichische LateinamerikanistInnen. Mit dem
vom LAI durchgeführten Interdisziplinären Lehrgang für Höhere Lateinamerika-Studien wurde seit
den 1990er-Jahren der außeruniversitäre Bereich
mit den Universitäten stärker aneinander gebunden. Dieser Prozess führte schließlich im Jahr
2007 im Zuge des “Interdisziplinären Universitätslehrgangs für Höhere Lateinamerika-Studien“
zur Kooperation zwischen der Universität Wien
und dem LAI. Die Jahrestagung der ARGE ÖLAF
in Strobl am Wolfgangsee bietet seit vielen Jahren
sowohl jungen als auch erfahrenen LateinamerikanistInnen die Möglichkeit zum Austausch über die
Region.
Die Erfassung der Daten fand zwischen März und
September 2009 statt, wobei quantitative und qualitative Methoden miteinander kombiniert wurden. Ein Fragebogen wurde ausgearbeitet, der bei
einem Workshop mit VertreterInnen aus der Wissenschaft und dem administrativen Personal von
Universitäten im März 2009 diskutiert wurde. Der
überarbeitete Fragebogen wurde den identifizierten Institutionen zugesandt. Der Fragebogenrücklauf belief sich bei den Universitätsinstituten/Fachhochschul-Studiengängen auf 59 (56+3/41,5%),
bei den Büros/Zentren für internationale Beziehungen auf 23 (82%) und bei den außeruniversitären
Forschungseinrichtungen auf acht (33%).
Zusätzlich wurden 14 Interviews4 mit VertreterInnen aus der Wissenschaft, VertreterInnen der
internationalen Büros an den Hochschulen sowie
einer Person aus dem Außenministerium geführt.
Seit sich die Lateinamerikanistik mit diesem institutionellen Rahmen in Österreich etablieren
konnte, stellt sich in der Auseinandersetzung mit
Lateinamerika verstärkt die Frage, wie sich gleichberechtigte Kooperationen mit lateinamerikanischen Kolleginnen und Kollegen in Zukunft entwickeln und gestalten werden. Der Stellenwert der
Großregion Lateinamerika innerhalb der jeweils
eigenen Disziplin erweist sich bei den Instituten und Institutionen, die sich an der Studie beteiligt haben, allerdings als sehr unterschiedlich:
von sehr gering bis sehr wichtig, von Randthema
und Einzelprojekt bis hin zum wichtigsten außereuropäischen regionalen Fokus. Wie sich daher die
aktuelle Lateinamerikanistik in Österreich darstellt
und in welcher Situation sie sich befindet, wird im
Folgenden überblicksmäßig dargestellt.
2 Der Begriff Institut
verstanden als Subeinheit
an einer Universität wird
je nach Hochschule und
Fakultät unterschiedlich
definiert. An manchen
Universitäten wird anstelle von Institut auch der
Begriff Fachbereich verwendet. Fachhochschulen sind in der Regel nicht
in Institute, sondern in
Studiengänge unterteilt,
womit auch der Bezug
zur spezifischen Funktion
hergestellt wird. Damit
stellt sich das Problem
der Vergleichbarkeit. Die
Autorinnen der Studie haben sich dennoch darauf
festgelegt, Universitätsinstitute bzw. Fachbereiche
und Fachhochschulstudiengänge als Vergleichseinheit zu verwenden, um
Aussagen nicht nur auf
Gesamt-Hochschul-Ebene
treffen zu können. Auch
wenn es an Fachhochschulen keine Institute
gibt, wird in der Studie
dieser Begriff anstelle von
Studiengang verwendet.
3 Weiterführende Links zu
in der Studie genannten
Institutionen, Programmen, Kooperationen,
etc. sind in Kapitel 5.3 zu
finden.
4 Eine Liste der Interview-
partnerInnen findet sich
in Kapitel 5.3.
5 Zusätzlich wurden fünf
bekannte Institutionen
mit Lateinamerika-Bezug,
die sich nicht an der Umfrage beteiligt haben, in
die Liste aufgenommen.
Die Auswertung der Daten erfolgte von September
bis Dezember 2009, wobei einerseits Hochschulen
als gesamte Einheit (Gesamt-Hochschulebene) andererseits auch Subeinheiten an den Hochschulen
(Institutsebene) zu verschiedenen Aspekten betrachtet wurden. Die Ergebnisse wurden bei einer
Veranstaltung am 14. Dezember 2009 im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung in
Wien präsentiert. Die in der Studie veröffentlichten Resultate beziehen sich auf die Daten aus der
Fragebogenerhebung. Im Anhang (Kapitel 5.1) befindet sich die Liste der Institutionen, die mittels
Fragebogen an der Studie teilgenommen haben.5
5
Einleitung
I. Schwerpunkte bezogen auf Lateinamerika
Regionale Schwerpunkte
Bei der Frage nach den regionalen Forschungsschwerpunkten der österreichischen Hochschulinstitute bezogen auf Lateinamerika steht Brasilien
an der Spitze, dicht gefolgt von Argentinien und
Mexiko. Mehr als ein Viertel der befragten Institute
hat keinen regionalen Schwerpunkt angegeben.
Ebenso bei den regionalen Schwerpunkten in der
Lehre wurden am häufigsten Mexiko und Brasilien,
gefolgt von Argentinien genannt. Jedoch knapp die
Hälfte der Institute (28 von 59) gab keinen Schwerpunkt an. Es zeigt sich, dass vor allem die großen
Länder Lateinamerikas von Interesse sind, aber
auch für einige Institute regionale Schwerpunkte
keine Bedeutung haben.
Abbildung 1: Dr. Patricio Lopez (Chile), damals Doktorand am Zentrum
für Botanik (im Bild links) und Nelson Zamora (Direktor des Herbariums
von INBio, Costa Rica, Kooperationspartner von der Tropenstation la
Gamba) bei einem Arbeitstreffen im Mostviertel (Österreich), 2008, Fotograf Werner Huber.
Diagramm 1: Regionale Forschungsschwerpunkte an Hochschulinstituten
Diagramm 1: Regionale Forschungsschwerpunkte an Hochschulinstituten
20
Zahl der Nennungen
18
3
16
14
12
10
18
8
17
15
15
6
4
7
2
6
6
6
6
4
4
4
1
ile
1
1
1
1
1
R
Ch
1
K
a
st
Co
ru
ol
ivi
en
Pe
B
1
ic
a
ol
um
bi
en
V
en
ez
ue
l
Ec a
ua
do
N
r
ic
ar
ag
ua
D
om
K
ub
in
a
ik
an
B
is
el
ch
iz
e
e
R
ep
ub
Fr
El
lik
an
Sa
zö
lv
ad
si
sc
or
h
G
uy
an
G
a
ua
te
m
al
a
G
uy
an
a
H
on
du
ra
s
U
ru
gu
ay
ke
in
Sc
Ar
ge
Br
as
ili
en
hw
nt
i
ni
er
en
pu
nk
t/
k.
A.
M
ex
ik
o
0
Universitätsinstitute
Die inhaltlichen Schwerpunkte der einzelnen
Institute bezogen auf Lateinamerika erweisen sich
aufgrund der Vielzahl an Disziplinen und der damit verbundenen Vielfalt als sehr heterogen. Es
können folglich keine klaren inhaltlichen Tendenzen herausgelesen werden. Detailinformationen
zu Forschungsschwerpunkten, Schwerpunkten in
der Lehre sowie Schwerpunkten im Rahmen von
Kooperationen mit lateinamerikanischen PartnerInnen sind unter
www.lai.at/wissenschaft/projekte/wikoop-oe-la
zu finden.
6
5
Fachhochschulinstitute
II. Art der Forschung bezogen auf Lateinamerika
Bezogen auf Lateinamerika betreiben die Universitäts- und Fachhochschulinstitute zu einem Großteil Lehrforschung sowie drittmittelfinanzierte
Forschungsprojekte. Forschung wird aber auch in
Form von PhD-Projekten oder Dissertationen betrieben sowie selbst finanziert. Ein Fünftel der Institute gibt an, in den Bereichen Lehrforschung und
Drittmittelprojekte gleichzeitig zu arbeiten. Besonders hervorzuheben ist das Institut für Ökologischen Landbau der Universität für Bodenkultur,
an dem Forschung im Zuge von Lehrforschung,
Auftragsforschung und drittmittelfinanzierten Projekten betrieben wird.
Einleitung
Diagramm 2: Art der F ors c hung bez ogen auf L ateinamerika
hnennungen)
Diagramm 2: Art(Mehrfac
der Forschung
bezogen auf Lateinamerika
40
35
30
25
20
15
10
5
0
1
2
34
25
1
7
ga
be
e
in
e
An
An
de
r
ke
r it
tm
itt
el
pr
oj
ek
te
or
sc
hu
D
Au
ftr
ag
sf
rs
ch
u
ng
4
hr
ffo
Le
1
11
ng
Zahl der Nennungen
an Hochschulinstituten (Mehrfachnennungen)
Universitätsinstitute
Fachhochschulinstitute
Drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte spielen
auch für die außeruniversitären Forschungseinrichtungen eine wesentliche Rolle. Am Institut
für Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften
wird zusätzlich Grundlagenforschung und von der
Wasserkluster Lunz - biologische Station GmbH
Auftragsforschung betrieben.
III. Forschungsbudget für Lateinamerika
Die Frage nach der Höhe des Anteils (relativ) am
Institutsbudget, das für Forschungen zu Lateinamerika aufgewendet wird, wurde von knapp
der Hälfte der Institute nicht beantwortet. Für
ein Viertel der Institute liegen Aufwendungen für
Forschung zu Lateinamerika unter 5% des Institutsbudgets, für ein Zehntel bei 10 bis 15%. Hervorzuheben sind der Fachbereich Volkswirtschaft
der Fachhochschule des bfi Wien (40%) sowie die
Tropenstation La Gamba in Costa Rica (33%), die
dem Department für Palynologie und strukturelle
Botanik der Universität Wien zugeordnet ist. Rund
6% der Institute haben kein Budget für Forschungen zu Lateinamerika aus Institutsmitteln zur Verfügung.
Bei den außeruniversitären Institutionen ist das
Institut für Gebirgsforschung hervorzuheben,
das 40% des Institutsbudgets für Lateinamerika
aufwendet. Die Wasserkluster Lunz - biologische
Station GmbH wendet 10%, die Geologische
Bundesanstalt 5% auf.
IV. Personal mit Lateinamerika-Bezug
6 Details dazu siehe
Kapitel 2.3
Ein Viertel der befragten Institute gibt an, dass
sie eigene, schwerpunktmäßig auf Lateinamerika
ausgerichtete Stellen haben. Drei Institute haben
eine schwerpunktmäßig auf Lateinamerika ausgerichtete Professur: das Institut für Romanistik an
der Universität Wien, der Fachbereich Romanistik
an der Universität Salzburg sowie das Institut für
Soziologie/Abteilung Politik- und Entwicklungsforschung an der Universität Linz. Bis Juli 2007 gab es
am Institut für Geschichte der Universität Wien die
einzige Professur in Österreich, die Lateinamerika
auch in ihrem Namen trug: “Professur für Außereuropäische Geschichte mit besonderer Berücksichtigung Lateinamerikas“. Seit der Emeritierung
Gerhard Drekonjas wird diese Professur fallweise
durch eine Gastprofessur zu “Globalgeschichte
mit Schwerpunkt Lateinamerika“ vertreten. Die auf
Lateinamerika bezogenen Stellen sind v.a. AssistentInnenstellen. Zusätzlich wurden LektorInnen,
externe Lehrbeauftragte, Gastlehrende, Teaching
Fellows und SekretärInnenstellen genannt, die
speziell auf Lateinamerika ausgerichtet sind.6
Zwei Drittel der befragten Institute geben an, dass
pro Jahr mindestens ein/e WissenschafterIn einen
Forschungsaufenthalt in Lateinamerika absolviert.
Am Institut für Geographie der Universität Innsbruck, am Institut für Soziale Ökologie der Universität Klagenfurt sowie am Fachbereich Romanistik
der Universität Salzburg forschen pro Jahr vier
bis fünf WissenschafterInnen in der Region. Am
Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der
Universität Wien sind es mehr als fünf. Auch an
den außeruniversitären Institutionen forschen pro
Jahr durchschnittlich ein bis drei WissenschafterInnen in Lateinamerika.
7
Einleitung
Zusammenfassung
Die inhaltlichen und regionalen Schwerpunkte
differieren nach Disziplinen, Institutionen und
Ausrichtung. Bei den regionalen Schwerpunkten
liegen Brasilien, Mexiko und Argentinien voran.
Forschung wird meist in Form von Lehrforschung
sowie drittmittelfinanzierten Projekten realisiert.
Das Forschungsbudget zu Lateinamerika an den
einzelnen Instituten ist unterschiedlich hoch. Ein
Viertel der Institute hat eigene Personalstellen mit
Lateinamerikabezug, weiters haben drei Institute
eine auf Lateinamerika ausgerichtete Professur. An
zwei Drittel der Institute forschen ein bis drei WissenschafterInnen pro Jahr in Lateinamerika. Die
Bedeutung Lateinamerikas innerhalb der Mutterdisziplin wird sehr differenziert wahrgenommen.
Aus den Ausführungen kann abgeleitet werden,
dass es kein einheitliches Bild über die Situation
der Lateinamerikanistik in Österreich gibt.
Folgende Institute haben angegeben, dass Lateinamerika von großer Bedeutung für das gesamte
Institut oder einen Teilbereich des Instituts ist:
- Universität für Bodenkultur: Institut für Ökologischen Landbau
- Universität Innsbruck: Institut für Geographie
und Institut für Europarecht und Völkerrecht
- Universität Klagenfurt: Institut für Soziale Ökologie
- Universität Linz: Institut für Soziologie/Abteilung
für Politik und Entwicklungsforschung
- Universität Salzburg: Fachbereich Romanistik
- Universität Wien: Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Internationale Koordination des
GLORIA-Netzwerks (Fakultätszentrum Biodiversität/Department für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie), Institut für
Philosophie, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Institut für Politikwissenschaft, Institut für Romanistik, Institut für Moraltheologie,
Projekt Internationale Entwicklung am Institut für
Afrikawissenschaften (seit 1. März 2010 Institut
für Internationale Entwicklung)
- Wirtschaftsuniversität Wien: Institut für Außenwirtschaft und Entwicklung
- Fachhochschule des bfi Wien: Fachbereich Volkswirtschaft
- Fachhochschule Kärnten: Systems Engineering
8
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
2. Aspekte der Wissenschaftskooperation
Österreich-Lateinamerika
2.1 Studierende/Lehre
der Studie nicht geleistet werden.
Das Interesse der Studierenden an Fragestellungen
zu Lateinamerika ist ein Indikator dafür, ob es möglicherweise in Zukunft über das Studium hinaus
eine weitere wissenschaftliche Beschäftigung und
Auseinandersetzung mit der Großregion geben
wird. Daher darf bei einer Studie über die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika das
Interesse der Studierenden an Lateinamerika nicht
außer Acht gelassen werden. Gleichzeitig ist das
Angebot an Lehrveranstaltungen zu Lateinamerika
wichtig, um die Aufmerksamkeit der Studierenden
zu wecken.
Zur genaueren Betrachtung der Bereiche Studierende und Lehre wird im Rahmen der Studie besonders folgenden Aspekten nachgegangen:
I. Interesse der Studierenden:
• Wie kann das Interesse der Studierenden an
Lateinamerika festgestellt werden?
• Worin liegt das Interesse der Studierenden an
Lateinamerika begründet?
• Hat sich das Interesse der Studierenden an
Lateinamerika in den letzten Jahren verändert?
II. Lehre:
• Welche inhaltlichen und regionalen Schwerpunkte weist die Lehre zu Lateinamerika in
Österreich auf?
• Welchen Herausforderungen steht die Lehre in
Bezug auf Lateinamerika gegenüber?
• Wie stellt sich die Mobilität der Lehrenden dar?
• Welche Formen der Lehre gibt es?
a. Diplomarbeiten/Dissertationen
Ein generelles wissenschaftliches Interesse an
Lateinamerika von Seiten der Studierenden lässt sich
nicht eindeutig feststellen, denn es variiert sehr
stark nach inhaltlicher und regionaler Schwerpunktsetzung der einzelnen Institute/Hochschulen, nach dem Engagement der Lehrenden,
nach finanziellen Möglichkeiten bzw. Zugang zu
Stipendien sowie den Berufszielen der Studierenden selbst.
Ein Instrument, das Interesse der Studierenden
an Lateinamerika festzustellen, ist die Anzahl der
Diplomarbeiten zu dieser Region. Bei der Hälfte
der befragten Institute wird pro Jahr mindestens
eine Diplomarbeit mit Lateinamerika-Bezug verfasst. Vier bis zehn Diplomarbeiten pro Jahr mit
Lateinamerika-Bezug werden an folgenden Instituten geschrieben: Institut für Philosophie, Institut
für Politikwissenschaft und Projekt Internationale
Entwicklung der Universität Wien, Fachbereich
Städtebau der Technischen Universität Wien,
Institut für Außenwirtschaft und Entwicklung der
Wirtschaftsuniversität Wien, Institut für Geographie der Universität Innsbruck, Institut für Soziologie/Abteilung Politik- und Entwicklungsforschung
der Universität Linz und Fachbereich Romanistik
der Universität Salzburg. An der Universität Wien
werden am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie und am Institut für Romanistik mehr als
Diagramm 3:mit
ZahlThemen
der Diplomarbeiten
mit
20 Diplomarbeiten
zu Lateinamerika
L ateinamberika-B ez ug/J ahr an
realisiert.
I. Studierende
Als Indikator für das Interesse der Studierenden
an Lateinamerika wird einerseits die Zahl der Diplomarbeiten und Dissertationen zu Lateinamerika
herangezogen. Sie weisen auf eine intensive Auseinandersetzung der Studierenden mit der Region
hin. Andererseits wird die Mobilität in lateinamerikanische Länder als Hinweis für ein Interesse an
der Region gesehen. Zusätzlich wurde auch die
Abdeckung des Interesses an Lateinamerika durch
Lehrveranstaltungen genauer betrachtet.
Mögliche Gründe für das Interesse an Lateinamerika bzw. ein verändertes Interesse an Lateinamerika waren auch Themen in den Interviews. Eine
Befragung der Studierenden würde eventuell ein
anderes Bild ergeben. Dies kann aber im Rahmen
Hoc hs c hulins tituten
Diagramm 3: Zahl der Diplomarbeiten mit LateinamerikaBezug/Jahr an Hochschulinstituten
35
Zahl der Nennungen
Durch den Blick auf die regionalen und inhaltlichen
Schwerpunkte der Lehre können die vielfältigen
Interessensgebiete der Lehrenden und auch Forschenden zu Lateinamerika identifiziert werden.
30
3
25
20
15
1
26
10
5
14
8
2
0
null
1-3
4-10
Universitätsinstitute
11-20
mehr
4
1
keine Ungültig
Angabe
Fachhochschulinstitute
Nicht nur Diplomarbeiten, sondern insbesondere
auch Dissertationen sind ein Indikator für das Forschungsinteresse an Lateinamerika.
9
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Zahl der Nennungen
Bezug/Jahr an Universitätsinstituten
30
25
20
15
10
5
0
26
20
4
null
1-3
4-10
5
11-20
mehr
keine
Angabe
Diagramm 5: S ipendienangebote für
S tudierende an Hoc hs c hulen, um in
DiagrammL5:
Stipendienangebote
für Studierende
an
ateinamerika
z u s tudieren/fors
c hen
Hochschulen, um in Lateinamerika zu studieren/forschen
Zahl der Nennungen
Diagramm 4: Zahl der Dis s ertationen mit
L ateinamerika-B ez ug /J ahr an
Diagramm 4: Zahl der
Dissertationen
mit LateinamerikaU nivers
itäts ins tituten
12
10
1
6
4
9
8
Die Betreuung von DiplomandInnen und DissertantInnen kann in der Regel durch das jeweilige
Institutspersonal abgedeckt werden. Rund ein
Fünftel der befragten Institute gibt an, dass die
Betreuungsmöglichkeiten am jeweiligen Institut
eingeschränkt sind. Dies kann eventuell darauf
hinweisen, dass es mehr regionalspezifisch ausgerichtete Stellen bzw. BetreuerInnen geben müsste,
um optimale Verhältnisse zu gewährleisten.
An zwei der acht befragten außeruniversitären
Forschungseinrichtungen werden Diplomarbeiten und Dissertationen mit Themenschwerpunkt
Lateinamerika verwirklicht: am Museum für Völkerkunde/Sammlung Lateinamerika und an der
Geologischen Bundesanstalt.
b. Studieren und Forschen in Lateinamerika
Ein anderer wichtiger Indikator für das Interesse der Studierenden an Lateinamerika ist deren
Mobilität in die Region.
Prinzipiell gibt es verschiedene Möglichkeiten für
Studierende, ein Stipendium für Studien- oder
Forschungszwecke in Lateinamerika zu erhalten.
Besonders genützt werden das Stipendium für
kurzfristige wissenschaftliche Arbeiten im Ausland
(KWA) sowie Stipendien im Rahmen von Joint-StudyProgrammen bzw. Universitätspartnerschaften.
10
7
2
5
0
KWA
Joint Study
Universitäten
Ein bis drei Dissertationen mit LateinamerikaBezug werden pro Jahr an 20 der befragten Institute verfasst. Hervorzuheben sind vier Institute
mit vier bis zehn Disserationen zu Lateinamerika
pro Jahr: das Institut für Romanistik und das Institut für Philosophie der Universität Wien, das
Institut für Geographie der Universität Innsbruck
und das Institut für Soziologie/Abteilung Politik
und Entwicklungsforschung der Universität Linz.
Betrachtet man die Zahl der Diplomarbeiten und
Dissertationen, zeigt sich, dass Themen mit Lateinamerika-Bezug von Studierenden als interessanter
Forschungsgegenstand wahrgenommen werden.
4
8
Andere
keine Angabe
Fachhochschulen
Neben diesen Stipendien gibt es aber noch andere
hochschulspezifische Programme, wie zum Beispiel: das Lateinamerika-Stipendium der Universität
Wien, ein Stipendium des Bundesministeriums
für Wissenschaft und Forschung an der Akademie
der Bildenden Künste, ein Austauschabkommen
für Famulaturen der Medizinischen Universität
Innsbruck, Stipendien im Rahmen von Alfa-Mitteln
an der Universität für Bodenkultur, über Netzwerke wie die Coimbra-Gruppe an der Universität
Graz, das International Student Exchange Program (ISEP), ein Kooperationsabkommen mit dem
Insituto de Ciencia Animal (ICA) in Kuba an der
Veterinärmedizinischen Universität Wien sowie
das Auslandsstipendium des Fördervereins der
Fachhochschule St. Pölten für Studierende mit
besonderen akademischen Leistungen.
Um einen Forschungs- oder Studienaufenthalt in
Lateinamerika zu organisieren, nützen Studierende neben formalen Abkommen zum Teil auch persönliche Kontakte von Lehrenden zu lateinamerikanischen Institutionen und ForscherInnen.
Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass an mehr
als der Hälfte der befragten Institute mindestens
ein/e Studierende/r pro Jahr einen Forschungsaufenthalt in Lateinamerika absolviert. Am Institut für
Philosophie und am Institut für Politikwissenschaft
der Universität Wien, dem Fachbereich Städtebau
der Technischen Universität Wien sowie dem
Fachbereich Romanistik der Universität Salzburg
forschen sogar vier bis zehn Studierende pro Jahr
in Lateinamerika. Mehr als 20 Studierende des
Instituts für Romanistik und des Instituts für Kulturund Sozialanthropologie der Universität Wien
absolvieren pro Jahr einen Forschungsaufenthalt in Lateinamerika. Am Institut für Kultur- und
Sozialanthropologie werden im Zuge von Abschlussarbeiten rund 40% der Feldforschungen
in Lateinamerika realisiert. Das zeigt, dass das
Interesse an Forschung in Lateinamerika hoch ist.
Dies bedeutet folglich ein großes Potential für die
Sichtbarkeit dieser Region in der österreichischen
Wissenschaftslandschaft.
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Diagramm 6: Zahl der S tudierenden an
Hoc hs c hulins tituten, die in L ateinamerika
fors c hen
Diagramm 6: Zahl der Studierenden
an Hochschul-
instituten, die in Lateinamerika forschen
Zahl der Nennungen
35
3
30
25
20
15
30
10
5
14
5
0
null
1-3
1
3
2
4-10
11-20
mehr
1
keine Ungültig
Angabe
Universitätsinstitute F achhochschulinstitute
Diagramm 7: Zahl der S tudierenden/S tudienjahr, die
ein S tipendium für L ateinamerika in Ans pruc h
Diagramm 7: Zahl der Studierenden/Studienjahr,
die
nehmen
Europäischen Union in Anspruch genommen, um
in Österreich zu forschen und/oder zu studieren.
Andere Stipendien spielen ebenso eine bedeutende Rolle, wie z.B. Stipendien im Rahmen des
Coimbra-Netzwerks, das International Student
Exchange Program (ISEP) oder andere universitätsspezifische Stipendien. Bei Fachhochschulen
hat das “Ernst-Mach-Stipendium für Studierende
aus außereuropäischen Ländern zum Studium an
einer österreichischen Fachhochschule“ große
Bedeutung. Nach Auskunft von Eva Werner, nun
Rektorin an der Fachhochschule Krems und Mitglied des Ausschusses für Internationale Tätigkeiten der Fachhochschulkonferenz (FHK), werden
rund 70% des Ernst-Mach-Stipendiums für Fachhochschulen an Studierende aus Lateinamerika
vergeben.
7 Das Nord-Süd-Dialog-
Stipendienprogramm
geht ab dem Jahr 2010 in
das neue Programm zur
Förderung von Nord-SüdHochschulpartnerschaften appear über. In dem
neuen Programm werden
nur mehr Studierende aus den südlichen
Schwerpunktregionen
der OEZA gefördert. Für
Lateinamerika bedeutet
dies eine Einschränkung
auf Nicaragua, Guatemala
und El Salvador.
Zahl der Nennungen
ein Stipendium für Lateinamerika in Anspruch nehmen
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
1
8
5
5
1
1
null
1-3
4-10
Univers itäten
11-20
2
mehr
keine
Angabe
F achhochs chulen
Stipendien werden eher an Universitäten in Anspruch genommen als an Fachhochschulen. Dies
kann verschiedene Gründe haben. Die Studierendenzahlen der Universitäten sind höher als die der
Fachhochschulen, das Stipendium für kurzfristige
wissenschaftliche Arbeiten im Ausland ist ein universitätsspezifisches Stipendium, und im Gegensatz zu Universitäten können Fachhochschulen
meist auf noch keine sehr lange Tradition zurück
blicken. An fünf Universitäten und einer Fachhochschule nehmen im Durchschnitt ein bis drei
Studierende pro Jahr Stipendien für Lateinamerika
in Anspruch. An fünf Universitäten sind es vier bis
zehn, an der Wirtschaftsuniversität Wien und an
der Fachhochschule Kufstein 11 bis 20 Studierende und an der Universität Graz und an der Universität Wien sind es mehr als 20 Studierende, die ein
Stipendium für Lateinamerika erhalten. Die Universität Wien als größte Universität Österreichs
liegt mit über 70 Studierenden deutlich voran.
Für LateinamerikannerInnen, die in Österreich
studieren oder forschen wollen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, ein Stipendium zu
erhalten. Häufig wird die Mobilität von Lateinamerikaner-InnennachÖsterreichüberJoint-Study-Programme organisiert. Ebenso werden das NordSüd-Dialog-Stipendium7, aber auch Stipendien der
Die Zahl der Studierenden, die ein Stipendium
in Österreich in Anspruch nehmen, liegt an Universitäten und Fachhochschulen auf ähnlichem
Niveau. An sieben Universitäten und Fachhochschulen (Medizinische Universität Wien, Medizinische Universität Innsbruck, Technische Universität Wien, Universität Innsbruck, Fachhochschule Oberösterreich Campus Steyr, Campus
Wels und Fachhochschule Vorarlberg) sind es ein
bis drei Studierende, die ein Stipendium erhalten. Vier bis zehn Studierende aus Lateinamerika nehmen an der Technischen Universität Graz,
der Universität für Bodenkultur, der Universität
Klagenfurt und der Veterinärmedizinische Universität Wien sowie an der Fachhochschule
Joanneum, Fachhochschule Krems, Fachhochschule Kufstein und Fachhochschule Wien/Studiengang WKW ein Stipendium in Österreich in Anspruch. An der Universität Graz sind es zwischen
11 und 20 lateinamerikanische Studierende, deren
Studienaufenthalt in Österreich über ein Stipendium
gefördert wird.
c. Abdeckung des Interesses an Lateinamerika
durch Lehrveranstaltungen
Ob die Nachfrage an Lehrveranstaltungen zu Lateinamerika ausreichend abgedeckt werden kann,
ist ein weiterer Indikator für das Interesse der
Studierenden an Lateinamerika. Die Hälfte der
Institute gibt an, das Interesse der Studierenden
an dieser Region durch Lehrveranstaltungen abdecken zu können, rund ein Drittel jedoch nicht. Daraus wird ersichtlich, dass der Wissensdurst der
Studierenden zu Lateinamerika hoch ist und ein
Drittel der Institute diesem Interesse nicht gerecht
werden kann.
11
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Abbildung 2: Summer School des Center for the Study of the Americas
der Universität Graz mit dem Titel ”Nuestra América: (Re)approaching
the Americas“, 2009, Copyright C.SAS.
d. Worin liegt das Interesse der Studierenden
begründet? Hat sich das Interesse an Lateinamerika in den letzten Jahren verändert?
Für das Interesse der Studierenden an Lateinamerika können vielfältige Gründe ausgemacht werden.
Gleichzeitig gibt es aber auch Argumente dafür,
dass dieses Interesse tendenziell abnimmt bzw.
keine konkreten Veränderungen wahrnehmbar
sind. Auch dafür sind die Gründe unterschiedlich.
Stark in Zusammenhang mit dem Interesse an der
Region steht das Interesse an der spanischen Sprache. So ist zum Beispiel an der Fachhochschule
Krems in den englischsprachigen Studiengängen
“Export-oriented Management“ und “Tourism
and Leisure Management“ Spanisch die am häufigsten gewählte Zweitsprache (nach Englisch als
erste Fremdsprache). Für Eva Werner, Rektorin
der Fachhochschule Krems, hat das auch damit zu
tun, “dass bereits im Sekundarbereich vermehrt
Spanisch als zweite Fremdsprache angeboten
wird.“ Aus ihrer Sicht zieht sich dies nun in den
tertiären Bereich weiter, und schließlich spielt die
starke kulturelle Attraktivität Lateinamerikas für
die Studierenden eine wesentliche Rolle.
Joachim Becker vom Institut für Außenwirtschaft
der Wirtschaftsuniversität Wien stellt ebenso eine
starke Resonanz auf Lehrveranstaltungen zu Lateinamerika und im Bereich der Diplomarbeiten
fest. Für ihn sind die kulturelle Attraktivität und
Affinität zu Lateinamerika wesentliche Faktoren
für das Interesse der Studierenden. Zusätzlich betont er aber auch, “dass für relativ viele Studierende
die politischen Veränderungen, sozusagen der
Aufstieg der Linken, bestimmte gesellschaftliche
Experimente in Lateinamerika noch einen zusätzlichen Anreiz bieten.“
Klaus-Dieter Ertler vom Institut für Romanistik und
Zentrum für Amerikastudien der Universität Graz
beschreibt, dass an den Romanistik-Instituten
weltweit ein Trend hin zum Spanischen und weg
vom Französischen zu erkennen ist. Am Institut für
Romanistik der Universität Wien ist Spanisch mittlerweile das Fach mit der höchsten Studierendenzahl. Für Peter Cichon vom Institut für Romanistik
12
der Universität Wien “hat das nicht nur mit der
Sprache zu tun, sondern auch mit den Kulturen,
die aus Lateinamerika vermittelt werden, durch
die zunehmende Nähe und Mobilität und die Präsenz von Literatur und Musik aus Lateinamerika“.
Die Faszination an Lateinamerika steht für KlausDieter Ertler aber auch in Zusammenhang damit,
dass die Studierenden sehr viel von der Region
lernen können: einen pragmatischen Zugang,
Offenheit und Relativismus, einen anderen Zugang
zu Wissen und andere Strategien der Kommunikation.
Das zunehmende Interesse an Lateinamerika steht
für Klaus-Dieter Ertler vor allem aber in Zusammenhang mit einem Paradigmenwechsel, der sich
in den den 1980er-Jahren vollzogen hat. Dieser Paradigmenwechsel veränderte einerseits Kommunikationsstrukturen und brachte andererseits auch
einen Bedeutungsverlust des Nationalstaates und
damit Transkulturalität mit sich. “In dem Moment
ist innerhalb des Paradigmenwechsels so eine Art
massives Interesse für das Spanische aufgetreten,
das nicht direkt aus Spanien kommt, sondern aus
dieser Globalisierung des US-Amerikanischen. Damit wurde das Lateinamerikanische [...] mit einer
neuen Ideologie versehen, nicht mehr mit einer
Befreiungstheologie, nicht mehr nationalstaatlich,
sondern mit den gängigen Mustern, die man heute hat, mit den globalen Problemen der Erderwärmung, der Verkehrs- und Umweltverschmutzung
etc., aber auch mit wirtschaftlichen Dynamiken,
Export, Import, mit Chávez, mit einem Linksruck,
den wir ja merken, der gleichzeitig aber parallel
läuft mit einer sehr starken Liberalisierung. Es sind
gegenläufige Bewegungen, die aber Lateinamerika
weltpolitisch immer attraktiver gemacht haben.
Ich sehe das als Teil dieses Paradigmenwechsels
der 80er-Jahre.“
Sich verstärkt international zu orientieren und damit auch (aber nicht nur) ein zunehmendes Interesse an Lateinamerika sieht Andreas Hofer vom
Fachbereich Städtebau der Technischen Universität
Wien u.a. in den einfacheren Reisemöglichkeiten
und den verbesserten Informationssystemen.
Für Thomas Schmalzer vom Studiengang Internationales Management der Fachhochschule
Joanneum liegt das Interesse der Studierenden
an Lateinamerika auch in beruflichen Chancen
begründet. Im Rahmen des Studiengangs nimmt
die Zahl der Studiernden, die sich auf “emerging
markets“ spezialisieren, zu.
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Für Wirtschaftsstudierende ist das Interesse an
“emerging markets“ laut Thomas Schmalzer einer der
Hauptgründe, sich mit Lateinamerika zu beschäftigen. Die Studierenden erhoffen sich dort mehr
berufliche Entwicklungschancen, und es geht auch
um ein “strategisches Befüllen des CV“. Die beruflichen Chancen für LateinamerikanistInnen sind
je nach gewählter Grunddisziplin/Studienrichtung
allerdings sehr unterschiedlich zu beurteilen.
Für Christian Vogl vom Institut für Ökologischen
Landbau der Universität für Bodenkultur steht die
Wahrnehmung Lateinamerikas durch die Studierenden in engem Zusammenhang mit der Sichtbarkeit der Aktivitäten zu Lateinamerika einerseits
am jeweiligen Institut, andererseits auch innerhalb
der jeweiligen Hochschule. Er schränkt aber ein,
dass durch mehr Sichtbarkeit nicht direkt auf ein
höheres Interesse von Seiten der Studierenden geschlossen werden kann. Insbesondere durch die
Ostöffnung Europas entstand verstärkte Konkurrenz für Lateinamerika, da sich in direkter Nachbarschaft zu Österreich ein großer, (wissenschaftlich) noch wenig bearbeiteter Raum aufgetan hat.
Um das Interesse der Studierenden an der Region
Lateinamerika verstärkt zu fördern, ist es für Ulrich
Brand vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien von Bedeutung, Lateinamerika und
wissenschaftliche Aktivitäten zu Lateinamerika
durch ein entsprechendes Angebot an Lehrveranstaltungen sichtbar zu machen.
Zusammenfassung
Aus den vorangestellten Zahlen lässt sich herauslesen, dass das Interesse der Studierenden an
Lateinamerika nicht gering ist. Fast die Hälfte der
befragten Institute gibt an, ein bis drei Diplomarbeiten sowie mindestens eine Disseration pro Jahr
mit Lateinamerikabezug zu betreuen. Die Betreuung kann auch von den meisten Instituten selbst
bewältigt werden. Ein Fünftel der Institute gibt jedoch an, dass dies nicht möglich ist. 40 der 59 befragten Institute geben an, dass mindestens ein/e
Studierende/r pro Jahr einen Forschungsaufenthalt
in Lateinamerika absolviert. Diese Zahl zeigt sehr
deutlich, wie groß das Interesse der Studierenden
an der Region ist. Abschließend ist festzustellen,
dass auch bei Lehrveranstaltungen das Interesse
hoch ist und dass ein Drittel der befragten Institute dieses nicht abdecken kann. Es wird deutlich,
dass die Studierenden unabhängig von der Disziplin wissenschaftliches Interesse an Lateinamerika
haben. Diese Tatsache sollte wahrgenommen und
das Interesse gefördert werden.
II. Lehre
Betrachtet man das akademische Lehrangebot
zu Lateinamerika in Österreich, so ist besonders
der Interdisziplinäre Universitätslehrgang für
Höhere Lateinamerika-Studien der Universität
Wien in Kooperation mit dem Österreichischen
Lateinamerika-Institut zu erwähnen (siehe Kapitel
5.2). Das Masterprogramm bietet eine spezifische,
auf den Kontinent ausgerichtete akademische Ausbildung. Ein spezieller Fokus wird dabei auf die Interdisziplinarität gelegt. In vier Modulen zu Politik,
Kultur, Wirtschaft und Natur beschäftigen sich die
Studierenden aus interdisziplinärer Perspektive
mit den Herausforderungen Lateinamerikas. Jedes
Semester werden die Kooperationen der Lehrenden, die meist an einer österreichischen Universität verankert sind, dazu genützt, ExpertInnen
aus Lateinamerika zum jeweiligen Semesterthema
einzuladen. Dadurch können Kooperationen von
einzelnen WissenschafterInnen, aber auch Kooperationen zwischen Universitäten und Universitätsinstituten, einem breiteren Publikum zugänglich
gemacht werden.
Neben diesem spezifischen Lateinamerika-Lehrangebot weist die Lehre an österreichischen Hochschulen in Bezug auf Lateinamerika sehr vielfältige inhaltliche und regionale Schwerpunkte auf.
Gleichzeitig steht sie an manchen Hochschulen
auch vor Herausforderungen wie Stellenabbau,
unzureichende Abdeckung des Interesses durch
Lehrveranstaltungen oder Umstrukturierungen im
Zuge des Bologna-Prozesses. Kooperationen in
der Lehre stellen nach gemeinsamen Forschungsaktivitäten den zweitgrößten Bereich der Zusammenarbeit dar und werden in verschiedensten Formen realisiert. Dabei spielt auch die Mobilität von
Lehrenden eine Rolle.
Abbildung 3: Studierende der Montanuniversität Leoben (mit Studierenden der UCR), Department Angewandte Geowissenschaften und Geophysik, während eines Auslandssemesters an der Universidad de Costa
Rica im Sommer 2006, Fotograf Thomas Aiglsperger.
13
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Diagramm 8: R egionale S c hwerpunkte der L ehre an Hoc hs c hulins tituten
Diagramm 8: Regionale Schwerpunkte der Lehre an Hochschulinstituten
30
Zahl der Nennungen
8 Im Fragebogen wurde
diese Frage als offene
Frage formuliert. Als
Antworten wurden nicht
nur Länder, sondern auch
geografische und wirtschaftspolitische Räume
angegeben.
3
25
20
15
25
10
11
5
11
6
5
4
4
4
3
3
3
3
3
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
ex
M
Universitätsinstitute
a. Regionale und inhaltliche Schwerpunkte der
Lehre
Die regionalen Schwerpunkte8 im Bereich der Lehre
varieren ebenso stark wie die inhaltlichen. Fast die
Hälfte der befragten Institute hat keinen regionalen
Schwerpunkt in Lateinamerika oder keine Angaben
dazu gemacht. Dies kann zum Teil auch darauf zurückgeführt werden, dass für manche Disziplinen
eine regionale Schwerpunktsetzung nicht relevant
ist (z.B. für Mathematik). Dennoch zeigt sich deutlich, dass Mexiko und Brasilien mit jeweils elf Nennungen klar voran liegen, gefolgt von Argentinien,
dem Andenraum, Costa Rica, Chile und dem Cono
Sur. Diese Reihenfolge entspricht in etwa auch
dem Bild der regionalen Forschungsschwerpunkte
(siehe Kapitel 1.4).
Die inhaltlichen Schwerpunkte zu Lateinamerika im Bereich der Lehre an den österreichischen
Universitäten und Fachhochschulen variieren
sehr stark nach der jeweiligen Disziplin und erweisen sich daher auch als sehr vielfältig. Lateinamerika zeichnet sich durch kulturelle, soziale,
politische, biologische, technische und geografische Diversität aus und ist als Forschungsraum
äußerst attraktiv. Ein Überblick über die inhaltlichen Schwerpunkte im Bereich der Lehre ist unter
www.lai.at/wissenschaft/projekte/wikoop-oe-la
zu finden.
b. Herausforderungen im Bereich der Lehre
An manchen Hochschulen steht die Lehre in Bezug
auf Lateinamerika vor großen Herausforderungen.
Die Umstellung im Rahmen des Bologna-Prozesses
wirkt sich an manchen Instituten auf das Angebot an Lateinamerika-Lehrveranstaltungen aus.
Die Auswirkungen werden aber unterschiedlich
wahrgenommen. Für Peter Cichon vom Institut für
Romanistik der Universität Wien besteht im Zuge
des neu eingeführten Modul-Systems die Möglich14
2
ik o
Br
as
ili
Ar
ge e n
nti
A n nie n
de
nra
um
Co
s ta
Ri
ca
Ch
ile
Co
no
Su
r
Bo
liv
ie n
Ko
lum
bie
n
Ec
ua
Ze
do
ntr
r
a la
me
rik
a
Ka
rib
ik
Ku
b
M
e rc a
G u os ur
a te
ma
la
Be
liz
e
Ho
nd
u
El
ra s
Sa
lv a
d
or
Ni
ca
ra g
ua
Am
Pe
az
ru
on
as
F r ge b
an
ie
G uz ös t
y a is c
V e na h
ne
zu
e la
Ge
sa
mt
LA
Sc
hw Ke
e rp in
un
k t/
ke
ine
0
Fachhochschulinstitute
keit, in Zukunft eigene Module zu Lateinamerika
anzubieten.
Nach Meinung des Geographen Martin Coy von
der Universtität Innsbruck wird es durch das
Bachelor-/Master-/PhD-System teilweise erschwert,
Lateinamerika-Lehrveranstaltungen anzubieten.
Das Bachelor-Studium ist aufgrund der festgelegten Module kaum offen dafür. Lediglich im Zuge
von Exkursionen kann auf Lateinamerika Bezug genommen werden. Im Masterstudium “Geographie:
Globaler Wandel, regionale Nachhaltigkeit“ gibt
es am Institut für Geographie der Universität Innsbruck zwar keinen expliziten
Lateinamerika-Schwerpunkt, aber die Vertiefungsrichtung Entwicklungsforschung weist aufgrund
der regionalen Ausrichtung der Lehrenden einen
sehr starken Lateinamerika-Bezug auf.
Von einem tendenziellen Stellenabbau im Bereich
der Volkswirtschaft und Sozialwissenschaften an
der Wirtschaftsuniversität Wien berichtet Joachim
Becker. Die Reduzierung des Personals wirkt sich
spürbar auf die Anzahl der Personen, die sich mit
Peripherieländern beschäftigen, aus.
An einigen Instituten wird die Lehre zu Lateinamerika vollständig oder großteils mit externen Lehrenden abgedeckt, wie z.B. beim Universitätslehrgang
für Friedensstudien UNESCO Chair der Universität
Innsbruck, dem Institut für Philosophie und dem
Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der
Universität Wien, dem Studiengang für International Management der Fachhochschule Joanneum,
dem Institut für österreichisches Steuerrecht der
Wirtschaftsuniversität Wien und dem Institut für
Stadt- und Regionalforschung der Technischen
Universität Wien. Die Zahl der externen Lehrenden schwankt allerdings, und häufig werden Lehrveranstaltungen zu Lateinamerika von externen
Lehrenden nur temporär angeboten.
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Eine weitere Herausforderung besteht darin, Formen der Lehre zu finden, die ein möglichst breites
Bild von Lateinamerika vermitteln und auch den
Austausch zwischen Studierenden in Österreich
und in Lateinamerika fördern.
Besonders zu erwähnen sind an dieser Stelle die
gemeinsamen Entwurfsprojekte zwischen Studierenden des Fachbereichs Städtebau der Technischen Universität Wien und Studierenden der
Universidad Nacional in Kolumbien. Bei diesen
Lehrveranstaltungen arbeiten die Studierenden
beider Länder gemeinsam an einer städtebaulichen Aufgabenstellung. Die Methodik der Lehrveranstaltung sieht so aus: “Nach einer Vorbereitungsphase trifft man sich dort [in Lateinamerika
oder Europa, Anm. d. A.], arbeitet gemeinsam,
sodass Studierende beider Universitäten in internationalen Teams zusammenarbeiten. Es gibt ein
Zwischenergebnis nach dem Workshop und dann
splitten wir wieder auf und fahren zurück an unsere
Universität, arbeiten das im Semester aus und tauschen dann nachher über das Netz die Ergebnisse
aus.“, so Andreas Hofer von der Technischen Universität Wien. Das gemeinsame Arbeiten an einem
Thema steht dabei im Vordergrund.
Ringvorlesungen mit internationaler Besetzung
oder disziplinenübergreifender Ausrichtung werden auch als eine wichtige Möglichkeit zum wissenschaftlichen Austausch mit Lateinamerika
gesehen. Das Zentrum für Amerikastudien der
Universität Graz bietet außerdem jährlich eine
Summer School zu Themen der Amerikas an.
c. Lehrenden-Mobilität
Bei den Lehrenden stellt sich die Inanspruchnahme von Stipendien im Gegensatz zu den Studierenden anders dar. Die Mehrheit der befragten
Büros/Zentren für Internationale Beziehungen
der österreichischen Hochschulen geben an, dass
Lehrende kein Stipendium für Lateinamerika in Anspruch nehmen. An vier Universitäten (Universität
für Bodenkultur, Universität Graz, Veterinärmedizinische Universität Wien und Universität Innsbruck)
nehmen durchschnittlich ein bis drei Lehrende ein
Stipendium für Lateinamerika in Anspruch. Spitzenreiter ist die Universität Wien mit vier bis zehn
Lehrenden pro Studienjahr. Die Zahl der Lehrenden aus Lateinamerika, die mit einem Stipendium
nach Österreich kommen, ist gering. An fünf Universitäten (Universität für Bodenkultur, Universität
Graz, Universität Klagenfurt, Veterinärmedizinische Universität Wien, Universität Innsbruck) erhalten ein bis drei Lehrende aus Lateinamerika ein
Stipendium, um an einer österreichischen Hochschule zu unterrichten.
Auch wenn von Lehrenden nicht so viele Stipendien in Anspruch genommen werden, gibt knapp
die Hälfte der befragten Institute (27 von 59) an,
dass seit dem Jahr 2003 im Durchschnitt ein bis
drei Lehrende des jeweiligen Instituts in Lateinamerika unterrichtet haben. Damit zeigt sich, dass
der wissenschaftliche Austausch auch im Bereich
der Lehre bedeutend für die Institute ist. In dieser
Hinsicht spielen auch Gastprofessuren (in Österreich und in Lateinamerika) eine wesentliche Rolle
für den wissenschaftlichen Austausch zwischen
Österreich und Lateinamerika.
Zusammenfassung
Abbildung 4: Summer School des Center for the Study of the Americas
der Universität Graz mit dem Titel ”Nuestra América: (Re)approaching
the Americas“, 2009, Copyright C.SAS.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Lehre variieren
sehr stark, der Zugang zu Lateinamerika ist in den
verschiedenen Disziplinen sehr unterschiedlich.
Die regionalen Schwerpunkte sind ebenfalls sehr
vielfältig, wobei die Hälfte der befragten Institute
keinen regionalen Lateinamerika-Schwerpunkt
angibt. Dennoch können Mexiko und Brasilien
als wichtigste Regionen im Bereich der Lehre zu
Lateinamerika identifiziert werden.
Die Lehre in Bezug auf Lateinamerika steht vor
verschiedenen Herausforderungen. Mit innovativen Lehrformen können aber auch starke Anreize
für die Lateinamerikanistik in Österreich gesetzt
werden. Die Mobilität der Lehrenden erweist
sich ebenso als wichtiges Mittel zum Austausch
zwischen Österreich und Lateinamerika.
Allgemein kann festgehalten werden, dass das
Interesse von Studierenden wie Lehrenden an
Lateinamerika in vielfältiger Art und Weise vorhanden ist.
15
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
9 Das IGF beteiligt sich
an REDIAL, der Mountain
Partnership sowie dem
Mountain Forum. Das
Museum für Völkerkunde hat Kooperationen
mit dem INDIAMUS
e.V. zur Förderung von
Kooperationen zwischen
europäischen Museen
und indigenen Gemeinschaften in Lateinamerika
und mit der Society of
Anthropology of Lowland
South America.
2.2 Kooperationen, Netzwerke,
Institutionalisierung
Die Kooperationen zwischen lateinamerikanischen
und österreichischen Partnern im Wissenschaftsbereich stehen im Mittelpunkt der Studie, wobei
verschiedene Aspekte der Kooperationen genauer
beleuchtet werden:
I. Die Bereiche der Kooperationen (Forschung,
Mobilität, Lehre) und die Beteiligung an Netzwerken
II. Der zeitliche Umfang der Kooperationen (dauerhaft oder begrenzt), die Aktivitäten, die im
Rahmen der Kooperationen realisiert werden,
und die Finanzierung
III. Die regionale Verteilung der Kooperationen,
d.h. in welchen Länder bestehen Kooperationen, sowie die inhaltlichen Schwerpunkte der
Kooperationen
IV. Weitere Aspekte der Kooperationen:
a. Nachhaltigkeit: Nachwuchsförderung, Institutionalisierung
b. Vorteile aus Kooperationen und Vernetzung
I. Bereiche der Kooperation
Internationale Kooperationen sind für eine
qualitativ hochwertige Wissenschaft unerlässlich.
Besonderes Augenmerk wurde deshalb auf die
bestehenden Kooperationen der österreichischen
Universitäten und Fachhochschulen, aber auch
anderer Institutionen mit lateinamerikanischen
PartnerInnen gelegt.
Rund ein Drittel der befragten Institute der
österreichischen Universitäten und Fachhochschulen befindet sich in Forschungsverbünden
bzw. -netzwerken zu Lateinamerika. Die Technische Universität Wien, die Technische Universität Graz, die Universität Innsbruck sowie die
Fachhochschule Joanneum sind/waren mit Instituten im ALFA-Programm, welches Kooperationen
zwischen europäischen und lateinamerikanischen
Hochschulinstitutionen fördert, vertreten. Weitere
wichtige Netzwerke sind: für das Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien der Consejo
Latinoamericano de Ciencias Sociales (CLASCO),
für das Department für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie der Universität
Wien die Global Observation Research Initiative in
Alpine Environments (GLORIA), für das Institut für
Kultur- und Sozialanthropologie der Universität
Wien die Society for the Anthropology of Lowland
South America (SALSA) und die Latin American
Studies Association (LASA). Folgende spezifische
Forschungsverbünde aus gemeinsamen Projekten
oder über spezielle Institutionen sind ebenfalls von
Bedeutung: für das Institut für Österreichisches
Steuerrecht der Wirtschaftsuniversität Wien das
Instituto Latinoamericano de Derecho Tributario
(ILADT), für das Institut für Chemie der Universität
Graz BIOTOP sowie für die Universität Graz der
16
Consejo Nacional de Investigaciones Científicas y
Técnicas (CONICET), Argentinien.
Abbildung 5: Projekt-Konsortium beim Meeting in Heredia/Costa Rica im
Rahmen des Projektes VERTEBRALCUE (ALFA), Center for the Study of the
Americas, Universität Graz, im Juni 2009, Copyright C.SAS.
Auch von Seiten mancher Büros für Internationale
Beziehungen der österreichischen Hochschulen
gibt es Beteiligungen an Netzwerken mit lateinamerikanischen Partnern, wobei es dabei vor allem
um Netzwerke im Bereich der Mobilität und des
Austausches geht. Die Montanuniversität Leoben
beteiligt sich am Global Engineering Education Exchange und die Technische Universität Wien am
Latin American European Exchange in Engineering
(LAE3). Die Universität Graz organisiert Studierendenaustausch über den ISEP Multi-Studierendenaustausch in Argentinien, Chile, Mexiko und
Nicaragua, weiters über das Coimbra-Netzwerk
mit Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay und
Uruguay und Erasmus Mundus in Argentinien,
Brasilien, Paraguay, Bolivien und Peru. Die Universität Wien beteiligt sich an Forschungsverbünden mit lateinamerikanischen Partnern im Rahmen
von EU-Projekten, die Universität Innsbruck über
das Programm Europa Latinoamérica Integración
Regional (EULATIN) und die Fachhochschule
Krems beteiligt sich über den Consejo Latinoamericano de Escuelas de Administración (CLADEA) an
internationalen wissenschaftlichen Netzwerken.
Auch für das Institut für Gebirgsforschung:
Mensch und Umwelt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IGF) und das Museum
für Völkerkunde ist die Beteiligung im Rahmen
von Forschungsverbünden und Netzwerken mit
Lateinamerika wesentlich.9
Dieser Auszug an verschiedenen Netzwerken und
Forschungsverbünden zeigt die Heterogenität
der Kooperationen und das Engagement österreichischer wissenschaftlicher Einrichtungen für
eine Zusammenarbeit mit Lateinamerika. Daraus wird ersichtlich, dass Kooperationen in der
Wissenschaft eine wichtige Rolle spielen.
Kooperationen zwischen österreichischen wissenschaftlichen Institutionen und lateinamerikanischen
Partnerinstitutionen können verschiedene Bereiche
umfassen.
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Diagramm 9: B ereic he der K ooperationen auf Ins tituts ebene
(Mehrfac hnennungen)
Za hl der Nennungen
Diagramm 9: Bereiche der Kooperation auf Instituts60 (Mehrfachnennungen)
ebene
50
7
2
40
1
2
30
20
45
31
10
1
3
17
0
Forschung
Lehre
Universitätsinstitute
Mobilität
1
2
5
Andere
4
keine
Angabe
Fachhochschulinstitute
außeruniversitäte Forschungeinrichtungen
Mehr als zwei Drittel der befragten Institute
haben im Bereich der Forschung Kooperationen
mit Lateinamerika. Das zweite Standbein der Kooperation liegt im Bereich der Lehre und knapp ein
Drittel kooperiert in Form von Mobilität. An den
befragten Instituten der Kunstuniversität Graz, der
Technischen Universität Wien, der Universität für
Bodenkultur, der Universität Innsbruck, der Universität Klagenfurt, der Universität Linz und der
Universität Wien werden Kooperationen in Form
von Forschung, Lehre und Mobilität realisiert. Zusätzlich gibt es weitere Formen der Kooperation,
wie zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs), im Rahmen der
GLORIA-Beobachtungsstationen, spezielle Formen der Mobilität (Studierendenpraktika im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit, Lektorate)
oder auch Maßnahmen zur Initiierung künftiger
Forschung und Networking. Es zeigt sich, dass
die Bereiche der Kooperationen mit Lateinamerika
sehr vielfältig sind und an fast allen Hochschulen
eine wichtige Rolle spielen.
Bei den befragten außeruniversitären Institutionen
betrifft die Kooperation vor allem den Bereich der
Forschung. Das IGF kooperiert außerdem in den
Bereichen Lehre und Mobilität mit lateinamerikanischen Institutionen. Der Mattersburger Kreis für
Entwicklungspolitik an den österreichischen Universitäten verfügt über Kooperationen in Form von
Publikationen.
Abbildung 6: Aerogeophysikalische Kartierung der Grundwasserreservoirs
in Yukatan durch die Geologische Bundesanstalt. Finanzierung: FWF Projekt XPLORE & UNESCO, 2007/2008, Fotograf Simon Richards.
II. Z
eitlicher Umfang
Kooperationen
und
Aktivitäten
der
Nicht nur die Bereiche der Kooperation, sondern
auch der zeitliche Rahmen sind für eine Betrachtung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Österreich und Lateinamerika von Interesse. Dauerhafte Kooperationen gibt es sowohl auf
Gesamt-Hochschulebene als auch auf Ebene der
Institute.
Tabelle 1: A
nzahl der Kooperationen nach Form und
Institution
Institution
Zeitrahmen
Dauerhafte
Kooperationen
Zeitlich
begrenzte
Projekte
Dauerhafte
und zeitlich
begrenzte
Kooperationen
Keine Angabe
AußerUniversitäts- FachhochGesamtuniversitäre
institute
schulinstitute
Hochschule
Institutionen
22
2
2
23
34
3
8
0
6
1
2
0
5
0
0
0
Mehr als die Hälfte der befragten Institute hat derzeit Kooperationen in Form von zeitlich begrenzten Projekten. Ein Drittel ist in dauerhafte Kooperationen involviert. Der Fachbereich Städtebau an
der Technischen Universität Wien, das Institut für
Ökologischen Landbau der Universität für Bodenkultur, das Institut für Geographie der Universität
Innsbruck, das Institut für Telekooperation der
Universität Linz, das Institut für Politikwissenschaft und das Institut für Romanistik der Universität Wien sowie der Studiengang International Management der Fachhochschule Joanneum pflegen
mit ihren lateinamerikanischen Partnerinstitutionen
sowohl dauerhafte als auch zeitlich begrenzte
Kooperationen.
17
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Diagramm 10: Aktivitäten bei dauerhaften K ooperationen auf
Ins tituts ebene auf
(Mehrfac
hnennungen)
Diagramm 10: Aktivitäten bei dauerhaften Kooperationen
Institutsebene
(Mehrfachnennungen)
45
5
1
35
30
25
1
2
3
2
11
13
17
15
1
1
Universitätsinstitute
ga
be
in
ar
e
n/
Se
re
nz
e
de
nm
K
on
fe
hr
en
Le
Fachhochschulinstitute
Auch die außeruniversitären Forschungseinrichtungen kooperieren vor allem in Form von zeitlich
begrenzten Projekten. Lediglich das Museum für
Völkerkunde Wien/Sammlung Südamerika und die
Geologische Bundesanstalt haben Kooperationen
von längerer und kürzerer Dauer.
Dauerhafte Kooperationen
Aktivitäten im Rahmen von dauerhaften Kooperationen mit lateinamerikanischen Partnern weisen
verschiedene Formen auf. Dazu zählen Studierenden-, Forschenden- und Lehrendenaustausch sowie gemeinsame Konferenzen und Seminare.
Die häufigsten Aktivitäten der berfragten Hochschulinstitute bei dauerhaften Kooperationen sind
der Studierendenaustausch und die Organisation
von gemeinsamen Konferenzen und Seminaren,
gefolgt vom Lehrenden- und ForscherInnenaustausch. Das Institut für Musikethnologie der Kunstuniversität Graz, das Institut für Geographie der
Universität Innsbruck, der Fachbereich Romanistik der Universität Salzburg und der Fachbereich
Systems Engineering der Fachhochschule Kärnten
arbeiten in allen vier genannten Bereichen mit ihren lateinamerikanischen Partnerinstitutionen zusammen. Außerdem bestehen auch im Bereich der
Forschung dauerhafte Kooperationen, wie im Falle
des GLORIA-Netzwerkes in der Einrichtung von
Dauerbeobachtungsstationen in den Anden zum
Zweck des Daten- und Informationsaustausches
oder auch an der Geologischen Bundesanstalt im
Bereich Geophysik für Grundwasserforschung und
Modellierung.
Auf Gesamt-Hochschulebene steht der Studierendenaustausch an erster Stelle der Aktivitäten mit
lateinamerikanischen Hochschulen. Alle Büros für
18
m
ob
ilit
ät
ob
ili
tä
t
ch
er
In
ne
nm
Fo
rs
St
ud
ie
re
nd
en
m
ob
ilit
ät
0
An
5
33
in
e
10
1
1
ke
15
e
20
An
de
r
Zahl der Nennungen
40
außeruniversitäte Forschungeinrichtungen
Internationale Beziehungen gaben an, die Mobilität von Studierenden im Rahmen gemeinsamer
Abkommen zu unterstützen. Aber auch der Austausch von Lehrenden stellt für mehr als die Hälfte der befragten Büros eine wichtige Aktivität dar.
Forschungszusammenarbeit, Austausch von ForscherInnen und die Organisation von gemeinsamen Konferenzen und Seminaren haben hingegen
geringere Bedeutung. Die Universität für Bodenkultur, die Universität Wien, die Montanuniversität Leoben, die Technische Universität Graz und
die Universität Graz unterstützen im Rahmen der
Universitätsabkommen Studierenden-, Lehrenden- und ForscherInnenaustausch, Forschungszusammenarbeit sowie gemeinsame Konferenzen
und Seminare.
Abbildung 7: Sergio Delpino, Ernesto Bjerg (Institut für Geologie, Universität Bahia Blanca, Argentinien); Florian Gallien, Aberra Mogessie (Institut für Erdwissenschaften, Universität Graz) bei einem Aufenthalt im
Forschungsgelände Rio San Juan, Argentinien, 2006, Fotograf Florian
Gallien.
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Diagramm 11: Aktivitäten im R ahmen von Abkommen auf
25
20
15
10
5
0
10
6
2
8
7
5
2
e
8
hr
en
Le
St
ud
ie
re
nd
en
m
ob
ilit
ät
de
nm
Fo
ob
rs
ch
ilit
ät
er
In
Fo
n
rs
en
ch
m
un
ob
gs
ili
tä
zu
t
sa
m
m
K
en
on
ar
fe
be
re
it
nz
en
/S
em
in
ar
e
13
An
de
r
Zahl der Nennungen
Hoc
hs cAktivitäten
hulebene (Mehrfac
hnennungen)
Diagramm
11:
im Rahmen
von Abkommen
auf Hochschulebene (Mehrfachnennungen)
Universitätsinstitute
Fachhochschulinstitute
Zeitlich begrenzte Projekte
Mehr als die Hälfte der befragten Institute sind in
zeitlich begrenzte Projekte mit anderen Universitäten, Universitätsinstituten oder außeruniversitären
Institutionen involviert.
Bis auf das Museum für Völkerkunde und den
Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik haben
derzeit alle außeruniversitären Institutionen zeitlich begrenzte Projekte. Die Kooperation betrifft
hauptsächlich gemeinsame Forschungsprojekte.
Das Institut für Gebirgsforschung realisiert im Rahmen von zeitlich begrenzten Projekten gemeinsame Konferenzen und Seminare und engagiert
sich im Bereich der Lehrtätigkeit. Das Sustainable
Europe Research Institute (SERI) hat ebenfalls Kooperationen in Form von gemeinsamen Konferenzen
und Seminaren.
Der Großteil der zeitlich begrenzten Projekte bezieht sich auf Forschungsprojekte, gefolgt von
Konferenzen und Seminaren sowie Lehrendenund Studierendenmobilität, Gastvorträgen und
-professuren, Exkursionen, Publikationen und
Lehrplanentwicklung. Das Institut für Europarecht
und Völkerrecht sowie das Institut für Romanistik
der Universität Innsbruck beteiligen sich an Forschungsprojekten, Konferenzen und Seminaren
und organisieren Gastvorträge und -professuren.
Abbildung 8: Prof. Eric Houbron von der Universidad Veracruzana (Mexiko) hält einführende Worte zum Vortrag von Prof. Hans Schnitzer, Institut für Prozess- und Partikeltechnik, Technische Universität Graz, 2008,
Fotograf Hans Schnitzer.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Finanzierung
der zeitlich begrenzten Projekte. Die Hälfte der
befragten Institute gab an, die zeitlich begrenzten
Projekte durch Förderungen v.a. von der Europäischen Union, dem Wissenschaftsfonds (FWF),
dem Bundesministerium für Wissenschaft und
Forschung (BMWF) aber auch von der Österreichischen Nationalbank (OeNB) zu finanzieren.
Interessant erscheint hier auch die Tatsache, dass
19 Institute keine Angaben zur Finanzierung von
Projekten gemacht haben.
Weitere Finanzierungsquellen sind das Forschungsbudget des Instituts, die Privatwirtschaft, aber auch der ORF oder das Paulo Freire
Zentrum. Manche Kooperationen werden auch
von Geldern aus Lateinamerika gefördert, z.B. vom
Conselho Nacional de Desenvolvimento Científico e Tecnológico (CNPq) und der Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível
Superior (CAPES) aus Brasilien. Die Universidad
Nacional de Colombia (UNAL) und das Instituto de
Tecnologia para o Desenvolvimento (LACTEC)
stellen ebenso finanzielle Mittel für gemeinsame
Projekte mit österreichischen PartnerInnen zur
Verfügung.
19
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
10 Das Centre Internati-
onal Universitaire (CIU)
erhebt in regelmäßigen
Abständen internationale Abkommen und
Kooperationen österreichischer Universitäten
(siehe http://www.
auslandskooperationen.
at/ und http://www.ciu.
at), so auch mit Lateinamerika. Die Autorinnen
weisen darauf hin, dass
die Erhebung des CIU
sich von den Ergebnissen
der vorliegenden Studie
unterscheiden kann,
da sich die Studie "Wissenschaftskooperation
Österreich-Latei-amerika“
auf die rückgesendeten
Fragebögen bezieht. Die
Autorinnen erheben
daher keinen Anspruch
auf Vollständigkeit, gehen
aber davon aus, dass an
denjenigen Institutionen
besonderes Interesse
an Kooperationen mit
Lateinamerika besteht,
die sich an der Studie
durch Rücksenden eines
Fragebogens beteiligt
haben.
20
Da viele Projekte in der österreichischen Wissenschaftslandschaft von der Europäischen Union
finanziert werden, ist es interessant zu erfahren, wie
die Situation in Bezug auf Kooperationen mit Lateinamerika konkret aussieht. Das ALFA-Programm
ist das am häufigsten genannte EU-Programm, in
dem sich österreichischen Hochschulinstitute gemeinsam mit lateinamerikanischen Partnerinstitutionen beteiligen. Es gibt aber auch einige Institute,
die andere Programme der EU nutzen, und zwar
das Alßan-Programm, das Siebte Forschungsrahmenprogramm (inkl. Marie Curie Incoming Fellowship-Programm) und Erasmus Mundus. Der
Großteil der befragten Institute nimmt jedoch keine Forschungs- und Finanzierungsmöglichkeiten
der EU in Anspruch. Auch bei den lateinamerikanischen Partnern gibt es noch Potential, die Beteiligung an gemeinsamen im Rahmen von der EU
finanzierten Projekten zu steigern. Die Hälfte der
befragten Institute gab an, dass ihre lateinamerikanischen Partner keine Forschungs- und Finanzierungsmöglichkeiten der EU in Anspruch nehmen
bzw. konnte dazu keine Angaben machen.
Die eher geringe Teilnahme österreichischer Hochschuleinrichtungen an EU-finanzierten Projekten
in der Zusammenarbeit mit lateinamerikanischen
Partnerinstitutionen weist darauf hin, dass in diesem Bereich noch Möglichkeiten für zukünftige
Kooperationen und Partnerschaften bestehen.
Auch bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen zeigt sich eine ähnliche Finanzierungssituation wie an den Hochschulen. Zum
einen Teil werden Kooperationsprojekte über das
Forschungsbudget der Institution finanziert, zum
anderen Teil über Förderungen von verschiedenen
Gebern wie dem Siebten Forschungsrahmenprogramm, dem FWF, der OeNB und lateinamerikanischen Institutionen, wie z.B. über den chilenischen Fondo Nacional de Desarrollo Científico
y Tecnológico (FONDECYT) oder die chilenische
Comisión Nacional de Investigación Científica y
Tecnológica (CONICYT). Zusätzlich können auch
Mittel über die European Cooperation in Science
and Technology (COST), von der UNESCO und
Spendengelder für die Finanzierung von Projekten
eingebracht werden.
III. I nhaltliche und regionale10 Schwerpunkte
der Kooperationen
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Universitätsund Fachhochschulinstitute reichen von Marimba,
ökologischem Landbau, Fahrzeugtechnik, Stadtund Regionalentwicklung, Web Engineering, sozialen Bewegungen, Soziolinguistik, internationalem Steuerrecht, Bewässerungswirtschaft bis hin
zu Friedensstudien u.v.m. Sie sind aufgrund der
unterschiedlichen Disziplinen sehr heterogen,
und es lassen sich keine gemeinsamen inhaltlichen Schwerpunkte feststellen (Details siehe
www.lai.at/wissenschaft/projekte/wikoop-oe-la).
Abbildung 9: Das chilenische Team bei der Einrichtung von GLORIADauerbeobachtungsflächen im Parque Nacional Conguillío, Chile,
2005, Fotograf Harald Pauli.
Diagramm 12: Zahl der K ooperationen auf Hoc hs c hulebene
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
nac h L ändern
Diagramm 12: Zahl der Kooperationen auf Hochschulebene nach Ländern
35
25
20
20
15
8
2
5
10
U niversitäten
1
1
ua
do
r
Ec
K
ra
gu
ay
Pa
N
V
1
ub
a
1
ra
gu
a
ol
ivi
en
ue
la
1
B
ta
os
2
ic
a
1
2
bi
en
Pe
C
B
1
2
ru
ilie
n
C
ra
s
hi
le
ic
o
ex
M
Ar
ge
nt
in
ie
n
0
en
ez
2
3
ol
um
8
ic
a
11
K
12
5
13
R
Zahl der Nennungen
30
Fa chhochschulen
Argentinien. Bereits deutlich weniger Kooperationen gibt es mit Peru, Costa Rica, Kolumbien u.a.
Regionale Schwerpunkte auf Hochschulebene
Alle befragten Büros für Internationale Beziehungen an den Universitäten und Fachhochschulen
haben ein oder mehrere dauerhafte Abkommen
mit lateinamerikanischen Hochschulen. Betrachtet
man die regionalen Schwerpunkte der Hochschulkooperationen, wird ersichtlich, dass Kooperationen mit Mexiko auf Gesamt-Hochschulebene die
größte Bedeutung haben, gefolgt von Chile, Brasilien und Argentinien. Unterscheidet man nach
Universitäten und Fachhochschulen, so verändert
sich das Bild eindeutig. Für die österreichischen
Fachhochschulen sind Kooperationen mit mexikanischen Partneruniversitäten eindeutig von größter
Bedeutung. Die zweitwichtigsten Partnerländer
sind Chile und Argentinien, während Brasilien und
Peru keine Schwerpunktländer auf Fachhochschulebene darstellen. Differenzierter zeigt sich das Bild
an den österreichischen Universitäten. Hier liegt
Brasilien knapp vor Mexiko und Chile, gefolgt von
Regionale Schwerpunkte auf Ebene der Hochschul-Institute
Insgesamt bestehen unter den befragten Hochschul-Instituten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen 52 dauerhafte Kooperationen. Die
Zusammenarbeit bei den Universitätsinstituten
fokusiert sich dabei auf Brasilien, Mexiko und
Kuba, gefolgt von Costa Rica, Argentinen und
Chile. Auch bei den Fachhochschulinsituten steht
Brasilien als Partnerland an der Spitze, gefolgt von
Chile, Mexiko und Kolumbien. Zwei außeruniversitäre Institutionen haben ebenfalls Brasilien als
Partnerland für dauerhafte Kooperationen.
Diagramm 13: Zahl der dauerhaften K ooperationen auf Ins tituts ebene nac h
L ändern
Diagramm 13: Zahl der dauerhaften Kooperationen auf Institutsebene nach Ländern
14
2
10
3
8
1
1
6
2
1
G
LO
R
La
IA
te
-N
in
et
zw
uy
a
G
1
er
k
1
er
ik
a
1
na
1
am
2
ra
gu
a
2
ic
a
bi
en
ol
um
K
ic
a
Ar
ge
nt
in
ie
n
Co
st
a
R
hi
le
C
ub
a
K
ik
o
ex
M
ilie
n
ra
s
2
N
2
0
ru
gu
ay
4
U
4
3
ru
2
5
Pe
6
ol
ivi
en
8
B
4
B
Zahl der Nennungen
12
Universitätsinstitute
Fachhochschulinstitute
außeruniversitäte Forschungeinrichtungen
21
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Diagramm 14: Zahl der z eitlic h begrenz ten P rojekte auf Ins tituts ebene
nac h
L ändern
Diagramm 14: Zahl der zeitlich begrenzten Projekte auf Institutsebene nach Ländern
20
18
1
1
1
14
2
12
10
1
1
1
ol
um
K
U
ol
ivi
en
ru
Universitätsinstitute
B
Pe
ic
a
C
os
ta
R
ub
a
K
hi
le
C
ex
ic
Ar
o
ge
nt
in
ie
n
M
Br
as
il
ie
n
0
Fachhochschulinstitute
1
1
1
1
1
1
1
1
do
r
ua
te
m
al
a
H
on
du
ra
s
V
en
ez
ue
la
1
1
1
G
1
1
Sa
lv
a
2
3
El
1
3
a
ra
gu
ay
1
na
m
4
Pa
4
Pa
1
ua
do
r
4
1
Ec
2
5
ra
gu
a
1
1
4
bi
en
5
12
ic
a
15
6
N
17
8
ru
gu
ay
Zahl der Nennungen
16
außeruniversitäte Forschungeinrichtungen
Auch bei zeitlich begrenzten Projekten sind die IV. Weitere wichtige Aspekte der Kooperationen/
lateinamerikanischen Partnerinstitutionen österVernetzung
reichischer Universitätsinstitute am häufigsten in
Brasilien, gefolgt von Mexiko, zu finden. Argenti- Im Zuge der Studie und der Interviews wurden
nien spielt bei zeitlich begrenzten Projekten eine weitere wesentliche Aspekte für Kooperationen im
größere Rolle als bei dauerhaften Kooperationen. Wissenschaftsbereich identifiziert.
Bei den Fachhochschulinstituten kann keine derart klare “Kooperationen leben immer
a. Nachhaltigkeit von KoopeReihung angegeben werden. von einer Mittel- und Langfrisrationen
Der Großteil der Kooperatio- tigkeit, von einem nachhaltigen “Kooperationen leben immer
nen zwischen österreichischen
von einer Mittel- und LangfrisDenken.“
Fachhochschulinstituten und
tigkeit, von einem nachhaltigen
(Andreas Hofer, 14.7.2009)
lateinamerikanischen PartnerDenken.“ Damit umschreibt
institutionen sind vom FachAndreas Hofer vom Fachbebereich International Management der Fachhoch- reich Städtebau der Technischen Universität Wien
schule Joanneum. Bei den außeruniversitären ein Ziel von Kooperationen: mittel- bis langfristige,
Institutionen sticht Chile hervor. Diese Koope- verlässliche, qualitätvolle Partnerschaften aufzurationen gehen hauptsächlich auf das Institut für bauen. Kooperationen, die längerfristig gut funkGebirgsforschung zurück. Weitere Kooperationen tionieren, besitzen ein gewisses Maß an Stetigkeit
gibt es mit Partnern in Kolumbien, Nicaragua und in der Kommunikation und in der ZusammenarEcuador. Diagramm 14 zeigt sehr deutlich die beit zwischen den PartnerInnen. Die NachhaltigPrioritäten österreichischer Hochschulinstitute in keit von Kooperationen kann auf verschiedene Art
Bezug auf lateinamerikanische Partnerländer, v.a. und Weise gefördert oder behindert werden. Zwei
die hohe Zahl der Kooperationen von Universitäts- wesentliche Aspekte sind dabei die Nachwuchsinstituten mit Brasilien, Mexiko und Argentinien.
förderung und die Institutionalisierung.
In Bezug auf die regionalen Schwerpunkte
österreichischer Hochschulen, Universitäts- und Nachwuchsförderung
Fachhochschulinstitute sowie außeruniversitärer Um nachhaltig funktionierende Kooperationen
Forschungseinrichtungen in Lateinamerika haben aufzubauen, muss besonders für junge WissenBrasilien, Mexiko, Chile und Argentinien die größ- schafterInnen die Möglichkeit zur Vernetzung gete Bedeutung. Länder wie Peru, Costa Rica, Kuba schaffen werden. Für eine gute Vernetzung und
oder Kolumbien haben zwar quantitativ gesehen in Folge Kooperationen im Wissenschaftsbereich
weniger Bedeutung als die großen lateinamerika- ist es laut Klaus-Dieter Ertler vom Institut für Ronischen Länder, im Vergleich zu vielen anderen manistik der Universität Graz von besonderer BeLändern Lateinamerikas sind sie für Kooperationen deutung, NachwuchswissenschafterInnen nicht
mit österreichischen Partnerinstitutionen dennoch nur einzubeziehen, sondern die Vernetzung übervon Bedeutung.
haupt auf den Nachwuchsbereich auszulagern.
Einerseits sollen Nachwuchstagungen stattfinden,
andererseits sollen Netzwerke z.B. im Bereich der
Romanistik einem interessanten Austausch von
und über Pluridisziplinarität, Mehrsprachigkeit
und neuen theoretischen Ansätzen dienen.
22
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Auch Christian Vogl vom Institut für Ökologischen
Landbau der Universität für Bodenkultur unterstreicht die Bedeutung der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Seiner Meinung nach
benötige es in Österreich ein soziales Netz für
junge WissenschafterInnen mit Interesse an Lateinamerika. Die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Lateinamerika-Forschung
stellt zwar eine gute Plattform dar, ist aber aus
Sicht von Christian Vogl zu wenig.
Laut Thomas Schmalzer, Lehrender an der Fachhochschule Joanneum Fachbereich International
Mangement in Graz, sind persönliche Beziehungen vor allem bei der Initiierung eines Antrages für
ein gemeinsames Kooperationsvorhaben unerlässlich. Aus seiner Sicht sind dafür empfohlene Kontakte von Bekannten in Lateinamerika wertvoller
als Datenbanken.
Peter Cichon und Kathrin Sartingen vom Institut
für Romanistik der Universität Wien betonen die
starke Abhängigkeit von Themenschwerpunkten
Institutionalisierung
und Interessen einzelner ProfessorInnen, wenn es
Neben der Nachwuchsförderung spielt auch das um Vernetzung geht. Für sie ist es von Bedeutung,
Thema der Institutionalisierung von Kooperatio- von der Einzelperspektive weg zu kommen. Dies
nen in Form von Abkommen eine Rolle für deren wäre im Rahmen der Romanistik z.B. über die ImNachhaltigkeit. Institutionalisierte Formen von plementierung eines Initiativkollegs zum Thema
Kooperationen können einerseits die Nachhaltig- Mythenforschung möglich.
keit fördern, andererseits besteht darin auch die Institutionalisierte Formen von Kooperationen
Gefahr, dass diese Abkommen zu “toten“ Papieren können einen wesentlichen Beitrag zum Funkwerden, weil kein Interesse dationieren der Kooperationen
ran besteht und es auch kein “Institutionen tun nichts von
leisten, v.a. auch im Bereich
“Gefühl der Verpflichtung“ sich aus, Kontakte entstehen
der Mobilität. Am Institut für
(keinen compromiso) gibt.
Geographie der Universität
immer über Personen.“
Um Kooperationen mit Leben (Martina Kaller-Dietrich, 26.6.2009)
Innsbruck wird z.B. versucht,
zu füllen, sind die persönlizur Förderung des Austausches
chen Kontakte zwischen WissenschafterInnen in Joint-Study-Programme zu installieren. Das ErnstÖsterreich und in Lateinamerika von besonderer Mach-Stipendium für Fachhochschulen wird von
Bedeutung. Die Beziehung von Einzelpersonen in den österreichischen Fachhochschulen v.a. auch
Österreich zu ProfessorInnen, ForscherInnen und zur Unterstützung von Studierenden aus bereits
Netzwerken in Lateinamerika wird generell als bestehenden Partnerschaften verwendet. Dadurch
Motor für eine lebendige Kooperation wahrgenom- kann die Beziehung zwischen den Partnerunivermen. Aus persönlichen Kontakten entstehen auch sitäten gefestigt werden (siehe Kapitel 2.1). Auch
in Zukunft gemeinsame Projekte, Forschungsvor- gemeinsame Aktivitäten im Rahmen von instituhaben, Publikationen etc. Diese Kontakte können tionalisierten Netzwerken können einen wesentauf sehr vielfältige Weise entstehen: durch Studie- lichen Beitrag zur nachhaltigen Gestaltung von
rende, aus Forschungsprojekten, von Forschungs- Kooperationen leisten.
und/oder Lehraufenthalten, durch Teilnahme an Die Fachhochschule Krems hat Internationalität
Vernetzungsprojekten, aus Empfehlungen etc. Die bzw. Internationalisierung in ihrem Leitbild veranKontakte werden in der Regel als Dreh- und Angel- kert. Damit ist Internationalisierung Teil der stratepunkt für das Knüpfen, Stärken und Bestehen von gischen Ausrichtung der Fachhochschule, welches
Kooperationen wahrgenommen.
ein prinzipielles Bekenntnis zu Kooperationen darstellt und im Zeichen der Nachhaltigkeit agiert.
Für Elke Mader vom Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien erweisen sich
Kooperationen meist nur als punktuelle Formen
der Zusammenarbeit. Für sie können ein nachhaltiger, längerfristiger Austausch und eine Kooperation auf Forschungsebene erst entstehen, wenn
beide Partnerinstitutionen über längere Zeit denselben Forschungsschwerpunkt verfolgen. Nachhaltige Kooperationen sind auch leichter möglich,
wenn nicht nur Einzelpersonen an einem Thema
arbeiten, sondern sich an jeder Partnerinstitution
Abbildung 10: Danilo Ribeiro de Lima, ALFA Support Gaststudent aus
Teams zu einem gemeinsamen Thema finden. Elke
Campinas, Brasilien und Prof. Sergio Ulgiati, Università degli Studi ParMader weist dabei auf unterschiedliche Traditiothenope, Neapel, Koordinator des Projektes, bei einem Staff Visit im Labor von Joanneum Research, Graz. Institut für Prozess- und Partikeltechnen in den Natur- und Sozialwissenschaften hin.
nik, Technische Universität Graz, 2008, Fotograf Hans Schnitzer.
23
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
In den Naturwissenschaften werden DissertantInnen in die Forschungsprojekte der ProfessorInnen
eingebunden. Die Themen sind dabei in der Regel
vorgegeben. Daraus ergibt sich eine Nachhaltigkeit bei Forschungsthemen und Forschungssträngen. Aus ihrer Sicht ist damit Austausch mit Forschungsgruppen an anderen Universitäten leichter
möglich.
Damit Kooperationen auch nachhaltig unterstützt
und gefördert werden, ist die Sichtbarkeit der
Aktivitäten mit PartnerInnen in Lateinamerika an
der eigenen Universität besonders wichtig (siehe
Kapitel 2.3).
b. Vorteile aus Kooperationen
Der grundlegende Nutzen aus Kooperationen im
Bereich der Wissenschaft kann neben dem inhaltlichen Austausch vor allem im voneinander Lernen
und dem Kennenlernen neuer Perspektiven gesehen werden. Peter Cichon vom Institut für Romanistik der Universität Wien veranschaulicht dies
am Beispiel der Sprachwissenschaft: “(…) dass
wir neben unserer eigenen Außensicht auch eine
Innensicht vermittelt bekommen, denn ich bin ja
selbst der Fremde. (…) Ich hatte einmal ein gemeinsames Projekt mit der Jesuitenuniversität in
Guatemala. Sie hatten dort völlig andere methodische Zugänge und Wissenschaftstraditionen. In
Europa ist das vorherrschende Sprachmodell das
der Monolingualität eines Staates. Aber das ist
nicht die Lösung für die Zukunft, denn dadurch hat
Sprache keine Kofunktionalität. In dieser Hinsicht
ist Lateinamerika sehr interessant, denn es gibt
eine Vielzahl verschiedener Konzepte zur Sprachenvielfalt, und wir können sehr viel lernen.“
Kooperationen und gute Vernetzung ermöglichen
es außerdem, leichter verlässliche Partner für gemeinsame Forschungsanträge zu identifizieren. Ergebnisse aus Kooperationen sind häufig auch gemeinsame Publikationen, die in der Wissenschaft
von großer Bedeutung sind.
24
Zusammenfassung
Für eine qualitativ hochwertige Wissenschaft sind
internationale Kooperationen unerlässlich. Die
Teilnahme in Forschungsverbünden und -netzwerken
zu und in Lateinamerika ermöglicht Networking
und gegenseitiges Kennenlernen. Die Hauptbereiche der Kooperationen auf Instituts-Ebene sind
Forschung (2/3 der befragten Institutionen), Lehre
und Mobilität. Mehr als die Hälfte der befragten
Institutionen hat Kooperationen in Form von zeitlich begrenzten Projekten, ein Drittel dauerhafte
Kooperationen. Die Aktivitäten der Kooperationen
sind v.a. Austausch von Studierenden, ForscherInnen und Lehrenden sowie die Organisation
gemeinsamer Konferenzen und Seminare. Die
Finanzierung zeitlich begrenzter Projekte erfolgt
meist über Förderungen (EU, FWF, BMWF, OENB
u.s.w.). In Bezug auf Gesamt-Hochschulabkommen zeigt sich der Austausch von Studierenden
als wichtigste Aktivität, gefolgt von Lehrendenaustausch und Forschungszusammenarbeit. Die
Hauptpartnerländer in Lateinamerika für Kooperationen mit Österreich sind Brasilien, Mexiko, Chile
und Argentinien, wobei sich ein unterschiedliches
Bild ergibt, ob dauerhafte Kooperationen oder
zeitlich begrenzte Projekte, Universitäten oder
Fachhochschulen betrachtet werden.
Weitere wichtige Aspekte von Kooperationen sind
einerseits die Stärkung der Nachhaltigkeit von Partnerschaften in Form von wissenschaftlicher Nachwuchsförderung und das Nutzen persönlicher
Kontakte als Motor für langfristige (institutionalisierte) Kooperationen und Abkommen. Andererseits ermöglichen Kooperationen ein voneinander
Lernen und einen Perspektivenwechsel sowie einen
Gewinn für gemeinsame Forschungsvorhaben und
deren Resultate in Form von Publikationen.
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
2.3 Sichtbarkeit, Wahrnehmung,
Kommunikation
Generell nimmt das Thema der Sichtbarkeit und
Wahrnehmung eine zentrale Rolle im Bereich der
Wissenschaftskooperation ein. Die bestehenden
Kooperationen und Verbindungen zu lateinamerikanischen Partnerinstitutionen müssen sichtbar
gemacht werden, um wahrnehmbar zu sein. Damit wird auch ein Ziel der Studie dargestellt, die
wissenschaftlichen Aktivitäten zu Lateinamerika
sichtbar zu machen und in Folge durch Kommunikation darüber zu stärken. Vor allem sind zwei
Fragen in diesem Zusammenhang von besonderem Interesse:
I. Wie kann Lateinamerika wahrgenommen werden?
II. Was ist für eine bessere Sichtbarkeit notwendig?
I. Wie kann Lateinamerika wahrgenommen
werden?
Zur Beantwortung dieser Frage können verschiedene Indikatoren herangezogen werden. Für die
Feststellung der Wahrnehmung der wissenschaftlichen Aktivitäten zu Lateinamerika sind Publikationen und die Beteiligung an Netzwerken sowie
Personalstellen mit Lateinamerika-Bezug zu erwähnen. Zusätzlich machen auch die Zahl der Diplomarbeiten und Dissertationen, Lehrveranstaltungen
zu lateinamerikanischen Themen aber auch die
Mobilität von Studierenden, ForscherInnen und
Lehrenden auf das Interesse an Lateinamerika aufmerksam.
a. Publikationen
Publikationen stellen für WissenschafterInnen das
wichtigste Instrument dar, ihre Forschungsergebnisse in der Scientific Community zu präsentieren
und sich in Folge zu profilieren. Es ist für WissenschafterInnen von großer Bedeutung, in ihrer
Disziplin Veröffentlichungen aufzuweisen, denn
nur so können ihre wissenschaftlichen Aktivitäten
sichtbar gemacht und wahrgenommen werden.
Im Rahmen der Studie wurde versucht, die Zahl
der Publikationen zum Thema Lateinamerika zwischen den Jahren 2006 und 2009 an den befragten
Institutionen zu eruieren. Ein Viertel der Institute
an österreichischen Universitäten und Fachhochschulen hat in den letzten drei Jahren zwei bis vier
einschlägige Publikationen veröffentlicht, ein weiteres Viertel sogar 11 bis 20 Publikationen. Das
Institut für Festkörperphysik der Technischen Universität Wien, das Institut für Außenwirtschaft und
Entwicklung der Wirtschaftsuniversität Wien, das
Institut für Soziologie/Abteilung Politik- und Entwicklungsforschung der Universität Linz, das Institut für Romanistik der Universität Wien sowie das
Institut für Geographie der Universität Innsbruck
haben zwischen 21 und 40 Publikationen in den
letzten drei Jahren verwirklicht. Besonders hervorzuheben ist das Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien, an dem zwischen
2006 und 2009 ca. 110 Publikationen zu Lateinamerika veröffentlicht wurden. Bei den außeruniversitären Institutionen reichen die Angaben von 0
bis 50 Publikationen. Das Institut für Gebirgsforschung hat in den letzten drei Jahren ca. 50 Publikationen mit Lateinamerika-Bezug veröffentlicht.
Der Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik an
den österreichischen Universitäten 28, die Geologische Bundesanstalt fünf, das Sustainable Europe
Research Institute (SERI) drei und das Museum für
Völkerkunde und die Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE)
jeweils eine.
Daraus kann abgeleitet werden, dass Lateinamerika für die befragten Institute ein interessanter Forschungsgegenstand ist und deren Bestrebungen,
Publikationen zu dieser Thematik zu verfassen,
hoch sind.
Diagramm 15: Zahl der P ublikationen auf Ins tituts ebene
Diagramm 15: Zahl der Publikationen auf Institutsebene
keine
Angabe
6
1
>40
1
1
5
21-40
1
11-20
1
11
5-10
1
10
2-4
1
12
1
4
null
4
0
2
1
2
1
4
2
6
8
10
12
Za hl de r Ne nnunge n
Universitätsinstitute
14
16
Fachhochschulinstitute
außeruniversitäte Forschungeinrichtungen
Univers itäts ins titute
Für die Lateinamerikanistik in Österreich sind
Publikationen zu Lateinamerika und mit lateinamerikanischen PartnerInnen wichtig. Es geht vor allem
darum, im nationalen wie internationalen Wissenschaftsraum präsent zu sein. Außerdem besteht
darin auch ein Potential, die Wissenschaftskooperation zwischen Österreich und Lateinamerika zu
forcieren.
b. Netzwerke und Forschungsverbünde
Eine Beteiligung an Netzwerken und Forschungsverbünden zeigt das aktive Interesse des/der Wissenschafters/in an dem jeweiligen Thema und
den entsprechenden Institutionen. Dadurch kann
einerseits das eigene wissenschaftliche Netzwerk
ausgebaut werden, andererseits ist es auch möglich, über das persönliche Netzwerk den Kontakt zu interessanten Forschungsverbünden erst
herzustellen. Die daraus entstehenden Kontakte
können zu gemeinsamen Publikationen und Forschungen führen. Networking hat immer auch mit
“sich sichtbar machen, sich präsentieren“ und mit
“wahrgenommen werden“ zu tun und ist somit
wesentlicher Bestandteil wissenschaftlicher Aktivitäten.
25
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
11 Details dazu siehe
Kapitel 2.1
Abbildung 11: Mitglieder der österreichischen GLORIA-Koordination mit
peruanischen Kollegen bei der Auswahl von Untersuchungsflächen in der
Cordillera Blanca, Peru, in 4900m Höhe, 2005, Fotograf Harald Pauli.
In Bezug auf Lateinamerika hat ein Drittel der
befragten Institute der österreichischen Universitäten und Fachhochschulen angegeben, sich
in Forschungsverbünden bzw. -netzwerken zu
Lateinamerika, mit lateinamerikanischen PartnerInnen zu befinden (siehe Kapitel 2.2).
c. Stellen
Die Wahrnehmung der wissenschaftlichen Aktivitäten zu Lateinamerika besonders an den Hochschulen selbst aber auch nach außen drückt sich
auch in den Personalstellen aus, die sich mit
Lateinamerika beschäftigen.
Ein Viertel der befragten Institute gibt an, eigene,
schwerpunktmäßig auf Lateinamerika ausgerichtete
Stellen zu haben.
Tabelle 2: Institute mit Lateinamerika bezogenen Stellen
Universitätsinstitute
Universität Wien
Department für Evolutionsbiologie
Tropenstation La Gamba
Fakultät für Philosophie und
Bildungswissenschaft
Institut für Politikwissenschaft
Institut für Romanistik
Institut für Geschichte
Universität Salzburg
Geographie und Geologie/
AG Geomorphologie und
Umweltforschung
Fachbereich Romanistik
Akademie der bildenden Künste
Institut für Kunst- und
Kulturwissenschaften
Kunstuniversität Graz
Institut für Musikethnologie
Universität für Bodenkultur
Institut für Ökologischen Landbau
Universität Innsbruck
Institut für Europarecht und
Völkerrecht
Universität Klagenfurt
Institut für Philosophie
Universität Linz
Institut für Soziologie/
Abteilung Politik- und
Entwicklungsforschung
Außeruniversitäre Institute
Institut für Gebirgsforschung, Mensch und Umwelt der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Museum für Völkerkunde/Sammlung Südamerika
26
Das Institut für Romanistik an den Universitäten in
Wien und Salzburg sowie das Institut für Soziologie/Abteilung Politik- und Entwicklungsforschung
der Universität Linz haben eine speziell auf Lateinamerika ausgerichtete Professur. Bis Juli 2007
gab es am Institut für Geschichte der Universität
Wien die einzige Professur in Österreich, die Lateinamerika auch in ihrem Namen trug: “Professur
für Außereuropäische Geschichte mit besonderer
Berücksichtigung Lateinamerikas“. Seit der Emeritierung Gerhard Drekonjas ist diese Professur
unbesetzt, und wird derzeit durch eine Gastprofessur zu “Globalgeschichte mit Schwerpunkt Lateinamerika“ vertreten.
Die auf Lateinamerika bezogenen Stellen sind v.a.
Assistentenstellen. Zusätzlich wurden als speziell
auf Lateinamerika ausgerichtete Stellen genannt:
Lektoren, externe Lehrbeauftragte, Gastlehrende,
Teaching Fellows und Sekretärsstellen.
d. Studierende und Lehre11
Die Wahrnehmung von Lateinamerika als interessantem Forschungsfeld ist auch an der Zahl der
Abschlussarbeiten sichtbar, wie in Kapitel 2.1
“Studierende/Lehre“ unter dem Punkt “Diplomarbeiten und Disserationen“ genauer erläutert wird.
Fast die Hälfte der befragten Institute gibt an, ein
bis drei Diplomarbeiten mit Lateinamerika-Bezug
pro Jahr sowie mindestens eine Dissertation zu
dieser Region zu betreuen. Dies zeigt, dass das Interesse an Lateinamerika auch bei den Studierenden hoch ist.
Zur internationalen Repräsentation und Wahrnehmung zählt auch der Austausch von Studierenden und Lehrenden. Hier kann erwähnt werden,
dass an 15 Hochschulen pro Jahr mindestens
ein/e Studierende/r in Lateinamerika studiert oder
forscht. An der Fachhochschule Kufstein und der
Wirtschaftsuniversität Wien sind es 10 bis 20 Studierende, an den Universitäten Wien und Graz
sogar mehr als 20. Bei den Lehrenden sieht die
Situation anders aus. Nur an fünf Hochschulen
nehmen Lehrende die Möglichkeit eines Stipendiums für Lateinamerika in Anspruch. Daraus kann
abgeleitet werden, dass entweder im Bereich der
Lehrenden-Mobilität das Interesse noch mehr gefördert werden muss oder es mehr geeigneter Fördermaßnahmen bedarf.
e. Lateinamerika innerhalb der Disziplinen
Die Sichtbarkeit der Aktivitäten zu Lateinamerika
und mit lateinamerikanischen PartnerInnen innerhalb der jeweiligen Disziplin ist u.a. an der Bedeutung, die Lateinamerika an dem jeweiligen Institut
hat, zu erfassen. Die Großregion Lateinamerika
nimmt bei den befragten Instituten innerhalb der
Disziplin einen sehr unterschiedlichen Stellenwert
ein: von sehr gering bis sehr wichtig, von Randthema und lediglich Einzelprojekten bis zum wichtigsten außereuropäischen und regionalen Fokus.
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Tabelle 3: Institute, an denen Lateinamerika besondere Bedeutung für das jeweilige Institut, für Teilbereiche oder für
einzelne ForscherInnen einnimmt.
Hochschule
Institut
Bedeutung Lateinamerikas innerhalb des Institutes
Universität für Bodenkultur Institut für Ökologischen Landbau
Große Rolle
Kunstuniversität Graz
Institut für Musikethnologie
Ein Drittel
Universität Graz
Institut für Romanistik
In Bezug auf einzelne ForscherInnen hohe Bedeutung, innerhalb des
Gesamtspektrums ein Schwerpunkt unter anderen.
Institut für Geographie
Wichtigster außereuropäischer regionaler Fokus
Universität Innsbruck
Universität Klagenfurt
Universität Linz
Universität Salzburg
Universität Wien
Das Thema der regionalen wirtschaftlichen Integration in
Lateinamerika bildet einen Forschungsschwerpunkt. Zudem fällt es
auch in den Forschungsschwerpunkt „”Europäische Integration“ der
Rechtswissenschaftlichen Fakultät.
Eine interessante Weltregion, an der Entwicklungsprozesse und deren
Institut für Soziale Ökologie
Konsequenzen lokal und global diskutiert werden
Institut für Soziologie/Abteilung
Innerhalb der Abteilung für Politik und Entwicklungsforschung bildet
Politik- und Entwicklungsforschung Lateinamerika den Schwerpunkt.
Innerhalb der Romanistik nimmt die Lateinamerikanistik an der Universität
Fachbereich Romanistik
Salzburg mittlerweile eine sehr wichtige Rolle ein.
In Hinblick auf Arbeitsthemen und Lehre zählt Lateinamerika (inkl. Karibik)
zu den zentralen regionalen Forschungsfeldern. Mehr als die Hälfte der
Diplomarbeiten mit einem regionalen Fokus und ein hoher Anteil von
Institut für Kultur- und
Dissertationen wurden/werden zu dieser Region verfasst. In Hinblick auf
Sozialanthropologie
konkrete Kooperationen mit Institutionen gab es bislang kaum formalisierte
Beziehungen, eine im Fach allgemeine Tendenz.
Fakultätszentrum
Biodiversität, Department für
Von den gegenwärtig weltweit etwa 70 aktiven Monitoringregionen des
Naturschutzbiologie, VegetationsGLORIA-Netzwerks liegen zehn in Südamerika. Eine Erweiterung auf 15 bis 20
und Landschaftsökologie:
Regionen ist in den kommenden zwei Jahren geplant.
Internationale Koordination des
GLORIA-Netzwerks
Fakultät für Philosophie und
Eine immer größere Tradition der internationalen Ausrichtung der Lehre,
Bildungswissenschaft
gemessen am Interesse der Studierenden.
Institut für Europarecht und
Völkerrecht
Institut für Wirtschafts- und
Sozialgeschichte
Institut für Romanistik
Projekt Internationale
Entwicklung am Institut für
Afrikawissenschaften
Wirtschaftsuniversität Wien
Fachhochschule Campus
Wien
Fachhochschule des bfi
Wien
Fachhochschule Kärnten
Institut für Außenwirtschaft und
Entwicklung
Wichtige Rolle im Rahmen der globalgeschichtlichen Orientierung (Forschung
und Lehre), zwei Assistenten in Ausbildung mit lateinamerikabezogenen
Forschungsthemen.
Die in den letzten Jahren massiv gestiegenen Zahlen an Studierenden der
Hispanistik resultieren vor allem aus dem deutlich gestiegenen Interesse an
spanischamerikanischen Themen. Die Hispanistik stellt seit mehreren Jahren
die anteilig größte Gruppe an Studierenden dar und hat hierhin das Französisch
abgelöst. Da am Institut die Lehre in recht hohem Maße forschungsgeleitet
ist, führt das gestiegene Lehrangebot an hispanischen Themen auch zu einer
Intensivierung der Forschung; Zuwächse, wenngleich nicht so ausgeprägt,
zeigen sich auch im Bereich der Lusitanistik bzw. Brasilienforschung.
Da sich viele Lehrende mit Lateinamerika beschäftigen, nimmt die
Kontinentalanalyse Lateinamerikas in Lehrveranstaltungen, aber auch als
Praxisfeld in anderen themenbezogenen Lehrveranstaltungen relativ großen
Raum ein.
Bezogen auf Lehre, Diplomarbeiten und Dissertationen sowie Forschung ist
Lateinamerika relevant (allerdings als einziges Institut der Wirtschaftsuniversität
mit Zuständigkeit für die gesamte Nicht-OECD-Welt, d.h. auch Afrika und
Asien); bezogen auf das Department gering.
Studiengang für Soziale Arbeit
Das Thema Entwicklungszusammenarbeit spielt im Wahlfachbereich eine Rolle,
teilweise dadurch auch Lateinamerika.
Fachbereich Volkswirtschaft
Wichtige Rolle
Systems Engineering
Lateinamerika ist ein Schwerpunkt in der internationalen Zusammenarbeit im
Bereich E-Learning und außerdem beim internationalen Studierendenaustausch.
Ebenso heterogen wie an den Hochschulen ist die
Bedeutung Lateinamerikas innerhalb der außeruniversitären Institutionen: von gering (Geologische
Bundesanstalt, Österreichisches Institut für internationale Politik), fachspezifischer Projektkooperation (Wasserkluster Lunz - biologische Station
GmbH), bis zu prominent (Mattersburger Kreis für
Entwicklungspolitik an den österreichischen Universitäten) bzw. Interesse und Engagement, den
Schwerpunkt auszubauen (Sustainable Europe
Research Institute).
II. Was ist für eine bessere Sichtbarkeit notwendig?
Für Reinhold Gruber vom Bundesministerium für
europäische und internationale Angelegenheiten/
Sektion VII folgt die Aufmerksamkeit an bestimmten Weltregionen gewissen Trends. Lateinamerika
war vor allem in den 1970er und 1980er-Jahren
von Interesse. An verschiedenen wissenschaftlichen Instituten findet derzeit eine Fokussierung
auf Asien und Osteuropa statt. Für eine bessere
Wahrnehmung und damit Sichtbarkeit der Aktivitäten zu Lateinamerika und mit lateinamerikanischen Partnerinstitutionen ist daher Lobbyarbeit
und Kommunikation nach innen und außen notwendig.
27
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Im Rahmen dieser Netzwerke können sich JungwissenschafterInnen austauschen und sich und
ihre Arbeit präsentieren. Einen wichtigen Beitrag
dazu wird das vom LAI im Aufbau befindliche “Lateinamerika-Studien-Wiki“ leisten.
Abbildung 12: Pressekonferenz in Tulum (Mexiko): Präsentation der Ergebnisse der Kooperation zwischen der Geologischen Bundesanstalt und
Amigos de Sian Ka‘an, Finanzierung: UNESCO, FWF Projekt XPLORE,
Amigos de Sian Ka’an, 2007, Fotograf Simon Richards.
Für die Sichtbarkeit und Wahrnehmung spielen
neben Netzwerken und spezialisierten Tagungen
auch große internationale Konferenzen eine wichtige Rolle. Sie tragen dazu bei, auf die Aktivitäten
zu und mit Lateinamerika innerhalb von Österreich
aber auch über Österreich hinaus aufmerksam zu
machen. So wird z.B. im Jahr 2012 der International Congress of Americanists (ICA) in Wien stattfinden, bei dem WissenschafterInnen zu Themen
der Amerikas diskutieren werden. Aber auch die
Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen trägt zu einer besseren Sichtbarkeit und
Wahrnehmung der Arbeit mit und zu Lateinamerika insbesondere außerhalb der Universitäten bei.
Dazu zählt vor allem auch Lobbying innerhalb
der eigenen Institution. Kooperationen bauen in
der Regel auf persönlichen Kontakten auf. Wenn
es keine institutionalisierte Form der Kooperation gibt, ist es besonders wichtig, innerhalb der
Hochschule mit den eigenen Aktivitäten präsent
zu sein, einerseits um von der KollegInnenschaft, Qualitativ gute wissenschaftliche Arbeit nicht nur
andererseits um auch von den Rektoraten wahrge- auf Konferenzen, sondern auch in Publikationen
nommen zu werden. Dadurch ist es möglich, eine zu präsentieren, hebt den eigenen Stellenwert
in der Scientific Community.
Atmosphäre zu schaffen, in
der Kooperationen auch von “Man sollte so viel Öffentlich- Christian Vogl vom Institut für
Ökologischen Landbau der UniKollegInnen und der Univerkeitsarbeit wie möglich
versität für Bodenkultur weist
sität längerfristig unterstützt
machen,
um
im
Alltag
der
darauf hin, dass es für die Wiswerden.
senschaftskooperation mit LaDie Gründung des Zentrums Universität präsent zu sein.“
teinamerika vor allem darum
für interamerikanische Studi- (Andreas Hofer, 14.7.2009 )
geht, für lateinamerikanische
en (ZiAS) an der Universität
WissenschafterInnen wahrnehmInnsbruck und des Center “Dazu gehört auch, in Lateinbar zu sein, und die eigene wisfor the Study of the Americas amerika auf Spanisch oder
senschaftliche Qualität auch vor
(C.SAS) an der Universität
Portugiesisch
zu
präsentieOrt in Lateinamerika auf KonfeGraz leistet ebenfalls einen
renzen und Tagungen zu präsenwesentlichen Beitrag, die ren, und nicht nur immer auf
tieren. Für ihn geht es auch um
Wahrnehmung lateinameri- Englisch. Daher sollten auch
das Publizieren in wissenschaftkanischer Themen und Ko- lateinamerikanische Journals
operationen mit lateiname- bedient werden, und man sollte lichen Journals in Lateinamerika,
nicht nur auf Englisch, sondern
rikanischen PartnerInnen an
wissen,
wo
man
in
Lateinameauch auf Spanisch und Portugieder jeweiligen Universität zu
sisch. Christian Vogl schlägt zurika auf Spanisch publizieren
stärken.
sätzlich vor, eine eigene Wissenkann.“
schaftskommunikationsstrategie
Zur Sichtbarmachung inner- (Christian Vogl, 13.8.2009)
mit Lateinamerika zu erarbeiten.
halb von Österreich erweist
Diese
kann
als
Instrument dafür herangezogen
sich die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Öswerden,
die
verschiedenen
Aspekte der Wissenterreichische Lateinamerika-Forschung als wichtischaftskooperation
Österreich-Lateinamerika
sysge Plattform, v.a. für den wissenschaftlichen Nachtematisch
umzusetzen
und
der
Öffentlichkeitswuchs. Das Österreichische Lateinamerika-Institut
(LAI) trägt zu dieser institutionellen Lobbyarbeit arbeit der Aktivitäten zu und Kooperationen mit
Lateinamerika eine institutionelle Verankerung zu
wesentlich bei.
Zur besseren Wahrnehmung und Sichtbarkeit der verleihen. Für ihn beginnt eine solche Strategie
Aktivitäten zu Lateinamerika ist es von Interesse, bei der Nachwuchsförderung und reicht bis zum
Netzwerke und Forschungsverbünde zu nützen Sichtbarmachen der verschiedenen Initiativen und
(siehe Kapitel 2.2). Hierbei kommt vor allem auch Projekte an der jeweils eigenen Hochschule.
elektronischen Netzwerken große Bedeutung zu.
Das Nützen neuer Kommunikationstechnologien
in Form von Online-Netzwerken ist auch für die
wissenschaftliche Nachwuchsförderung interessant.
28
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Zusammenfassung
2.4 Las Américas12
Die Sichtbarkeit der Aktivitäten zu Lateinamerika
und Kooperationen mit lateinamerikanischen PartnerInnen spielen eine zentrale Rolle, um innerhalb
und/oder außerhalb der eigenen Hochschule und
Österreichs aber auch in Lateinamerika wahrgenommen zu werden. Sichtbarkeit wird ermöglicht
durch Publikationen und Forschung zu Lateinamerika, die Beteiligung an spezifischen Netzwerken
und Forschungsverbünden, eigene Personalstellen,
die auf Lateinamerika ausgerichtet sind, der Zahl
an Diplomarbeiten und Dissertationen und über
Lehrveranstaltungen mit Lateinamerika-Bezug.
Um verstärkt sichtbar zu sein, muss neben diesen
Kanälen auch Lobbyarbeit innerhalb und außerhalb der eigenen Institution betrieben werden.
Diese kann durch eine eigene Wissenschaftskommunikationsstrategie zu Lateinamerika unterstützt
werden.
Seit einigen Jahren sind erneut Amerikas-Zentren
im Entstehen oder richten sich neu aus, d.h. es
werden neue, größere Einheiten zu den Area Studies gebildet. Auch in Österreich schlägt sich diese
Entwicklung nieder. So wurde im Jahr 2006 das
“Center for the Study of the Americas (C.SAS)“
an der Universität Graz und im Jahr 2009 das
“Zentrum für Interamerikanische Studien (ZiAS)“
an der Universität Innsbruck gegründet.
Der nächste International Congress of Americanists (ICA) wird im Jahr 2012 in Wien stattfinden
und wird vom Österreichischen LateinamerikaInstitut, der Universität Wien und dem Museum
für Völkerkunde organisiert. Im Rahmen des ICA
spielt die Verbindung zwischen Nord- und Südamerika eine wesentliche Rolle. Martina KallerDietrich vom Institut für Geschichte der Universität
Wien sieht darin die Möglichkeit, das Bewusstsein
dafür zu sensibilisieren, dass die beiden Regionen
nicht mehr getrennt voneinander gesehen werden
können.
12Der Begriff "Las
Américas“ (die Amerikas)
bezeichnet den gesamten
Doppelkontinent: Nordamerika, Mittelamerika,
Südamerika und die
Karibik.
Ausgehend von diesen Entwicklungen stellt sich
die Frage, warum die Amerikas wieder aktuell sind
und ob die Bedeutung der Zusammenschau tatsächlich von allen so wahrgenommen wird.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion “Strategische
Perspektiven für die Wissenschaftskooperation
Österreich-Lateinamerika“ am 14. Dezember
2009 im Bundesministerium für Wissenschaft
und Forschung betonte Gerhard Drekonja, dass
aus seiner Sicht die gemeinsame Betrachtung der
Amerikas mit der Globalisierung zusammenhängt.
Lateinamerika ist ein globalisierter Raum, und dies
schlägt sich unter anderem in der Gründung und
Neuausrichtung von Amerikas-Zentren nieder.
Martin Coy vom Institut für Geographie der Universität Innsbruck und Leiter des ZiAS spricht bei
der Podiumsdiskussion ebenso von der Prägung
Lateinamerikas durch globale Prozesse. Neben
der Globalisierung sind aus seiner Sicht aber auch
Prozesse der Regionalisierung wichtig. Das Wissen über lokale/regionale Gegebenheiten leistet
einen Beitrag zum Verständnis globaler Prozesse.
Im Rahmen des ZiAS sollen gemeinsame Probleme
und Perspektiven zu politischen, wirtschaftlichen,
interkulturellen Aspekten, verschiedene Themen
zwischen Lateinamerika und Nordamerika diskutiert werden. Auch wenn es viele Fragen und
Themen gibt, die über Lateinamerika hinaus gehen (aufgrund von Globalisierungstendenzen, internationaler Migration, politisch-wirtschaftlichen
Verflechtungen, NAFTA etc.) darf die Blickrichtung
auf “Las Américas“ nicht spezifisch Lateinamerika
betreffende Aspekte überdecken.
29
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Peter Cichon und Kathrin Sartingen vom Institut
für Romanistik der Universität Wien sehen die Bedeutungszunahme der Amerikas darin, dass aufgrund kultureller Transformationsprozesse (15%
der EinwohnerInnen der USA haben hispanische
Wurzeln) die Wahrnehmung der USA und Kanadas
in der Hispanistik steigt. Daraus ergeben sich viele neue Themen und Fragestellungen für die Wissenschaft. Da bislang aus der deutschsprachigen
Romanistik wenige Kontakte in den angelsächsischen Raum bestehen, ergibt sich für die wissenschaftliche Alltags-Praxis eine neue Herausforderung. Im Bereich der Frankophonie gibt es bereits
Studien, Forschungen und eine Lehre, die den Bezug zu “Las Américas“ herstellen.
Klaus-Dieter Ertler vom Institut für Romanistik der
Universität Graz führt die Bedeutung der Amerikas
auf den Paradigmenwechsel in den 1980er-Jahren zurück, der aus seiner Sicht mit dem Fall der
Mauer, dem Einzug der Informatik, neuen Kommunikationsstrukturen und den Grenzen des Nationalstaates zusammenhängt. Es gibt ein globales
Kommunikationsnetz, Menschen stehen verstärkt
zwischen verschiedenen Kulturen, und dadurch
wird Neues geschaffen, das mit alten Mustern
nicht mehr zu erfassen und zu erklären ist. Das
Konzept der Amerikas versucht darauf einzugehen
und neue Strukturen werden dafür aufgebaut, wie
z.B. das “Center for the Study of the Americas“ der
Universität Graz, in dem ForscherInnen aus verschiedenen disziplinären Kontexten miteinander
in Verbindung treten.
Das Konzept der Amerikas ist für Elke Mader
vom Institut für Kultur- und Sozialanthropologie
der Universität Wien nicht neu, was sich u.a. an
der Geschichte des International Congress of the
Americanists beobachten lässt. Für manche Themenbereiche und Kontexte bietet das Konzept
der Amerikas aufgrund ähnlicher Prozesse einen
interessanten und sinnvollen Rahmen, z.B. bei der
Auseinandersetzung mit indigenen Völkern, politischen Konstellationen, gesellschaftlichen Dynamiken, historischen Prozessen oder dem wirtschaftspolitischen Gefüge. Aus Sicht von Elke Mader
reicht dieses Konzept aber nicht aus, um Prozesse
globaler Vernetzungen zu erklären, da diese nicht
nur entlang einer Nord-Süd-Achse sondern in verschiedene Richtungen verlaufen.
Joachim Becker vom Institut für Außenwirtschaft
der Wirtschaftsuniversität Wien sieht die starke
Bedeutung der Zusammenschau der Amerikas differenziert in Bezug auf die verschiedenen
30
Länder Lateinamerikas. Eine starke Anbindung an
die USA besteht für Mexiko, Zentralamerika und
die Karibik. Für Südamerika erweist sich die USA
als weniger bedeutend. Viel wichtiger als die gemeinsame Betrachtung der Amerikas sieht er die
Auseinandersetzung mit Süd-Süd-Beziehungen
und den Süd-Süd-Austausch, v.a. auch deshalb,
weil die lateinamerikanische Debatte wissenschaftliche Diskussionen im Süden befruchtet hat.
Ulrich Brand vom Institut für Politikwissenschaft
der Universität Wien sieht im Konzept der Amerikas die Gefahr einer erweiterten NordamerikaForschung und in Folge auch einer verstärkten
Ausrichtung der Forschungsgelder Richtung USA.
Aus seiner Sicht liegen die beiden Amerikas auch
geographisch, kulturell, sprachlich und historisch
von den Forschungstraditionen zu weit auseinander.
Christian Vogl vom Institut für Ökologischen
Landbau der Universität für Bodenkultur stellt fest,
dass es in der KollegInnenschaft seiner Universität
keinen Diskurs über die Amerikas gibt. Er begründet dies damit, dass die WissenschafterInnen der
Universität für Bodenkultur zu sehr in ihren Disziplinen verankert sind. Das heißt, sie sind ForstwirtInnen oder AgrarwissenschafterInnen, die in
Lateinamerika bzw. mit starkem LateinamerikaBezug arbeiten, aber nicht über “das Lateinamerikanische“ forschen. Er vermutet, dass das Konzept
der Amerikas stärker in den Kulturwissenschaften,
in der Migrationsforschung verankert ist. An der
Universität für Bodenkultur wird unterschieden
in Lateinamerika, USA und Kanada, und innerhalb
Lateinamerikas differenziert zwischen Süd- und
Mittelamerika und der Karibik.
Zusammenfassung
Das Konzept der Amerikas wird sehr unterschiedlich wahrgenommen. Einerseits scheint es für
manche WissenschafterInnen eine geeignete Basis zu bilden, aktuelle Prozesse der globalisierten
Welt in Lateinamerika zu erfassen und zu erklären.
Andererseits wird kritisch darauf hingewiesen,
dass Vernetzungen in der globalisierten Welt nicht
nur entlang der Nord-Süd-Achse laufen, sondern
besonders auch für Südamerika Süd-Süd-Beziehungen von großer Bedeutung sind. Gleichzeitig gibt es in den verschiedenen Disziplinen eine
unterschiedliche Auffassung und Auseinandersetzung mit dem Konzept der Amerikas. In den
technischen und Naturwissenschaften scheint der
Diskurs zu den Amerikas keine Rolle zu spielen.
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
2.5 Herausforderungen, Erwartungen, Bedürfnisse
Anliegen der Studie ist es nicht nur einen Status
quo abzufragen, sondern auch Veränderungspotential und Verbesserungsmöglichkeiten auszuloten und damit Anregungen für die Zukunft zu erhalten. Daher sind die Autorinnen auch folgenden
Aspekten nachgegangen:
I. Welche Herausforderungen bestehen für Kooperationen?
II. In welchen Bereichen sind Kooperationen notwendig?
III. Welche Erwartungen und Bedürfnisse in Bezug
auf Kooperationen bestehen? Wo ist Unterstützung notwendig?
Wahrnehmung der wissenschaftlichen Aktivitäten
mit lateinamerikanischen PartnerInnen innerhalb
der jeweiligen Hochschule bei. Damit kann auch
der Fokussierung auf Osteuropa, Asien und Nordamerika entgegengearbeitet und die Aufmerksamkeit (wieder) Richtung Lateinamerika gelenkt werden.
Zur Stärkung der Institutionalisierung können
weiters “neue“ Formen wissenschaftlicher Zusammenarbeit beitragen. So wird zum Beispiel
am Zentrum für Interamerikanische Studien der
Universität Innsbruck überlegt, wissenschaftliche
Veranstaltungen wie Workshops, Tagungen, regelmäßige Ringvorlesungen oder auch eine Summer
School anzubieten. Um auch in Zukunft auf dem
Laufenden zu bleiben und sowohl in der Lateinamerikanistik in Österreich
I. Welche Herausforderungen
aber auch international wahrbestehen für Kooperationen? “Personell lastet die Arbeit auf
genommen zu werden, ist es
immer weniger Schultern. (…) von Bedeutung, neue Formen
In der Zusammenarbeit mit Es gibt meines Erachtens ein
der Kooperation zu finden und
lateinamerikanischen Partnerrelevantes Lehrangebot. Aber auszuprobieren.
institutionen ergeben sich für
die Beteiligten eine Vielzahl es ruht auf einer personell
Eine weitere Herausforderung
verschiedener Herausforderun- deutlich verengten Basis.“
für Kooperationen mit Lateingen. An dieser Stelle werden (Joachim Becker, 26.8.2009)
amerika stellt der Bologna-Prodie wichtigsten thematisiert.
zess dar. So weist Peter Cichon
“Ein Problem ist meiner Anvom Institut für Romanistik
Rund ein Drittel der Institute sicht nach auch der Bolognader Universität Wien darauf
kann einerseits das Interesse an Prozess selbst, der aufgrund
hin, dass “ein Problem meiner
Lehrveranstaltungen zu LateinAnsicht nach auch der Boloamerika nicht abdecken und der Anpassung der Bildungsgna-Prozess selbst [ist], der
andererseits können 20 Pro- systeme eine Orientierung
aufgrund der Anpassung der
zent der Institute keine ausrei- nach Europa verstärkt.“
Bildungssysteme eine Orientiechende Betreuung von Diplom- (Peter Cichon, 8.7.2009)
rung nach Europa verstärkt.“
arbeiten und Dissertationen zu
Andererseits ermöglicht die
lateinamerikaspezifischen Themen gewährleisten.
Umstellung auf das Bachelor/Master/PhD-System
Daran wird ein Mangel an Personalstellen mit Ladurch im Studienplan vorgesehene Module eine
teinamerika-Bezug ersichtlich (siehe Kapitel 2.1).
Spezialisierung auf spezifische Themen, so auch
Joachim Becker vom Institut für Außenwirtschaft
auf Lateinamerika-Themen. Dies kann wiederum
der Wirtschaftsuniversität Wien macht zusätzlich
zu einer Institutionalisierung beitragen.
die Problematik der Nicht-Nachbesetzung von
Stellen deutlich: “Personell lastet die Arbeit auf
Gerade im Bachelor-Studienplan wird es aber aus
immer weniger Schultern. (…) Es gibt meines ErSicht von Martin Coy vom Institut für Geographie
achtens ein relevantes Lehrangebot. Aber es ruht
der Universität Innsbruck aufgrund der Modulauf einer personell deutlich verengten Basis.“
struktur schwierig, spezifische lateinamerikabezogene Lehrveranstaltungen anzubieten. Hier
Einzelpersonen spielen eine wichtige Rolle als Mosind kreative Lösungen gefragt, die bereits Anwentor für lebendige Kooperationen. Institutionalisierdung finden. So gab es am Institut für Geographie
te Formen der Kooperation können darüber hinaus
der Universität Innsbruck im Rahmen eines Modudie Zusammenarbeit mit PartnerInnen erleichtern.
les eine große Brasilienexkursion, an der 30 StuEinen Ausgleich in diesem Spannungsverhältnis
dierende teilnahmen und die mit Vorbereitungszu finden zwischen dem Aufrechterhalten persönvorlesungen verbunden war.
licher Kontakte und einer Form der Institutionalisierung, die ein Weitererarbeiten fördert und die
Kooperation nicht zu einem “toten“ Papier werden
lässt, gilt als große Herausforderung (siehe Kapitel
2.2). Die Institutionalisierung von Kooperationen
trägt auf jeden Fall zur besseren Sichtbarkeit und
31
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Darüber hinaus wird die Sprache häufig als
Herausforderung im Rahmen von Kooperationen
wahrgenommen. Dies betrifft vor allem die Mobilität von LateinamerikanerInnen nach Österreich.
Deutsch gilt als Sprachbarriere, um in Österreich
zu studieren oder auch im Rahmen einer Doktorarbeit zu forschen. Aber auch Englisch kann oft
ein Hindernis darstellen. Die englische Sprache ist
auch für Kooperationen im Bereich von EU-Forschungsprojekten von Bedeutung. Im Gegensatz
dazu ist es an den österreichischen Universitäten nicht selbstverständlich, dass administratives
Personal Englisch, oder vielleicht sogar Spanisch
spricht. Eine größere gegenseitige Offenheit für
die Sprache des jeweils anderen zu entwickeln,
bleibt damit Aufgabe für die Zukunft.
Im Bereich der Nachwuchsförderung stehen ebenfalls Veränderungen an. Eine Herausforderung für
die Zukunft ist es nicht nur, junge LateinamerikanistInnen zu fördern und ihnen eine Plattform zu
bieten, sondern es stellt sich auch die Frage nach
den beruflichen Möglichkeiten für LateinamerikaSpezialistInnen. Diese sind in den einzelnen Disziplinen verschieden. Mit einer ausschließlichen
Spezialsierung auf Lateinamerika im Sinne von
“Area Studies“ erweist sich die Suche nach einem
geeigneten Arbeitsplatz in Österreich eher als
schwierig.
II. In welchen Bereichen sind Kooperationen
notwendig?
Die Notwendigkeit zur Kooperation wird von Seiten der Hochschulinstitute und außeruniversitären
Forschungseinrichtungen in verschiedenen Bereichen, insbesondere in der Forschungszusammenarbeit, im Austausch von Personal, Lehrenden und
Studierenden und im Bereich der Logistik gesehen.
a. Forschung
Vor allem in der Forschung sind aus Sicht der befragten Institute Kooperationen notwendig, wobei
z.T. Bezug auf spezielle Forschungsthemen, wie
Verkehrs- und Stadtplanung in Megacities oder die
Untersuchung der Vorgänge regionaler Integration in Lateinamerika und der Karibik, genommen
wurde. Die Betreuung von Dauerbeobachtungsstellen im Rahmen des GLORIA-Netzwerkes ist
nur in Form von Kooperation möglich. Am Institut für Ökologischen Landbau der Universität für
Bodenkultur und am Institut für Philosophie der
Universität Klagenfurt wird auch der Bereich der
Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik
als wesentliches Feld für Kooperationen mit Lateinamerika wahrgenommen. Auch für den Zugang zu Information und Daten zum Zweck der
Forschung und zur Herstellung von Kontakten für
Feldforschung oder für die Umsetzung von Forschungsresultaten sind Kooperationen notwendig.
32
Abbildung 13: Sergio Delpino, Ernesto Bjerg (Institut für Geologie, Universität Bahia Blanca, Argentinien); Brigida Castro de Machuca, Lorena
Priveley (Institut für Geologie, Universität San Juan, Argentinien); Aberra
Mogessie (Institut für Erdwissenschaften, Universität Graz) bei einem Aufenthalt im Forschungsgelände Rio San Juan, Argentinien, 2006, Fotograf
Florian Gallien.
b. Mobilität/Austausch
Gegenseitiger Austausch wird ebenso als wesentlicher Teil von Kooperationen angesehen. Dazu
zählt einerseits die Mobilität zwischen Österreich
und Lateinamerika. Diese kann in Form von Austausch zwischen (administrativen) Personal, Lehrenden und Studierenden geschehen. Aber auch
für die Förderung von talentiertem wissenschaftlichem Nachwuchs besonders aus Lateinamerika, für die Möglichkeit zur Finanzierung von Forschungsaufenthalten und für die Vermittlung von
Praktika sind Kooperationen sehr wichtig.
Außerdem ist der Austausch von Fachkenntnissen, Methoden und Material von großer Bedeutung. Das Zusammentreffen österreichischer und
lateinamerikanischer KooperationspartnerInnen
ermöglicht es, neue Ansätze und Theorien zu diskutieren. Hier wird von den Instituten allerdings
unterschieden zwischen Wissenstransfer und
Verankerung von Wissen an den Universitäten in
Lateinamerika einerseits und einer gegenseitigen
Wissensvermittlung, also in beide Richtungen,
andererseits. Im Zusammenhang mit ersterem
stehen auch Kooperationen zur Verankerung von
neuen Technologien in Form von Gründungsbegleitung für wissensbasierte Unternehmen. Für
den gegenseitigen Austausch müssen Räume wie
gemeinsame Workshops und Networking-Treffen
geschaffen werden.
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
III. Welche Erwartungen und Bedürfnisse in Bezug auf Kooperationen bestehen? Wo ist Unterstützung notwendig?
Die genannten Herausforderungen weisen bereits
auf erforderliche Unterstützungsmaßnahmen hin.
Die Bedürfnisse und Erwartungen der einzelnen
Universitäts- und Fachhochschulinstitute sowie
außeruniversitäre Forschungsinstitutionen sind
unterschiedlich. Ein gemeinsamer Fokus richtet
sich aber auf die Notwendigkeit finanzieller Unterstützung.
Abbildung 14: Workshop beim Eröffnungstreffen des Campus Virtual
Centroamericano in Guatemala, Österreichisches Lateinamerika-Institut,
2008, Fotografin Barbara Reisner.
c. Logistik
Bedarf an Kooperationen wird auch im Bereich
logistischer Unterstützung gesehen, einerseits
bei Behördenkontakten wie Zollformalitäten,
Einreiseerleichterungen und Genehmigungen
für Forschung in Grenzgebieten, andererseits
bei Forschungsaktivitäten durch Zugang zu Forschungseinrichtungen, Bibliotheken oder auch unveröffentlichten Daten.
An den Büros für Internationale Beziehungen der
Hochschulen wird die Notwendigkeit für Kooperationen vor allem im Bereich des Studierendenund Lehrenden-Austausches, sowie für verstärkte Forschungskooperationen und Förderung von
Wissensaustausch gesehen. Von einem Teil der
Studierenden wird vermehrt Interesse an internationalen Aufenthalten (Studium, Famulaturen,
Praktika) bekundet. Kooperationen werden als
notwendig erachtet, da im Rahmen von Auslandsaufenthalten einerseits der (inter-)kulturelle Austausch und die Erweiterung des eigenen Horizonts
gefördert werden, andererseits kommt es zu einer
Vertiefung und Erweiterung der fachlichen Qualifikationen. Dazu zählen auch die Förderung von
Sprachkompetenzen und die Unterstützung der
Studierenden als zukünftige Fachkräfte bei der
Anpassung an internationale Arbeitsmärkte. Kooperationen tragen auch zur interkulturellen und
internationalen Ausrichtung der Hochschulen bei.
Der Ausbau internationaler Kooperationsnetzwerke ist ebenso von Interesse, um Synergieeffekte
sowohl im Lehr- und Weiterbildungs- als auch im
Forschungsbereich besser nutzen zu können.
a. Finanzielle Unterstützung
Der Bedarf an finanzieller Unterstützung ist in
verschiedenen Bereichen gegeben. Die Hälfte der
befragten Institute gibt an, dass sie vor allem mehr
finanzielle Unterstützung für die Schaffung bzw.
Aufrechterhaltung von Kooperationen benötigen.
Dazu zählt die Finanzierung von Reisen, beispielsweise in Form von Anbahnungsfinanzierungen,
um potentielle PartnerInnen für gemeinsame Projekte persönlich treffen zu können. Im Bereich
längerfristiger Mobilität fehlt es an Geld für Feldforschungsaufenthalte, Stipendienprogramme für
Studierende sowohl im Master als auch im PhDBereich aber auch für spezielle Förderprogramme
für junge WissenschafterInnen. Im Bereich der
Lehre wird auch Bedarf an der Förderung von Feldkursen und der Einrichtung von Gastprofessuren
bekundet.
Zusätzlich werden zur administrativen Unterstützung bei Projektanträgen sowie zur Ausschöpfung
und Umsetzung des vorhandenen wissenschaftlichen Potentials mehr Arbeitskräfte/Personalstellen benötigt. Bedarf an finanzieller Unterstützung besteht zudem bei Behördenwegen und zur
Überwindung bürokratischer Hürden (wie z.B. bei
der Anerkennung von Diploma in Österreich) sowie bei der Anschaffung notwendiger Materialen
und Literatur.
b. Mobilität
Wie bereits erwähnt, sind auch im Bereich des
Studierenden-, Lehrenden- und Forschendenaustausches zusätzliche Förderungen in Form von
Mobilitätsprogrammen und damit finanzieller Art
notwendig. Dazu zählen Stipendien-Programme
für Studierende, aber auch eigene Förderprogramme für JungwissenschafterInnen. Der Zugang zu
diesen Mobilitäts- und Förderprogrammen muss
möglichst leicht und unbürokratisch gestaltet
werden.
33
Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
c. Information/Know-How
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verfügbarkeit
von Informationen und Netzwerken. Unterstützungsbedarf besteht beim Aufbau von institutionellen Netzwerken und bei der Identifizierung
geeigneter Kontaktpersonen sowie potentieller
Partnerinstitutionen und deren Tätigkeitsfeldern in
Lateinamerika, aber auch in Österreich. In diesem
Zusammenhang ist der Vorschlag des Instituts für
Romanistik der Universität Wien zu erwähnen,
eine eigene Informationsbörse zu Lateinamerika
einzurichten, welche eine laufende Übersicht über
Angebote und Bedarf wissenschaftlicher Kooperationen liefert. Zusätzlich werden allgemeine Informationen über rechtliche Grundlagen und zur
Abwicklung von Kooperationsverträgen benötigt,
und auch bei der Förderung von Sprachkenntnissen wird Nachholbedarf gesehen. Für gemeinsame
Projekte und Aktivitäten ist darüber hinaus das
spezifische lokale Know-How der entsprechenden
Partneruniversität sowie gegenseitiger Austausch
relevant.
Die befragten Büros für Internationale Beziehungen der österreichischen Hochschulen sehen
ebenfalls einen großen Bedarf an Informationen
zu Lateinamerika. Dies betrifft einerseits Informationen über spezifische Bildungsmöglichkeiten in
Lateinamerika, aber auch Unterstützung bei der
Organisation von Vernetzung mit interessierten
Partnerinstitutionen und bei der Kontaktaufnahme
mit potentiellen ProjektpartnerInnen.
Generell wird festgestellt, dass Kooperationen
mit lateinamerikanischen Partnerinstitutionen immer wichtiger werden, da viele Studierendende
in Lateinamerika forschen oder studieren wollen.
Damit erweisen sich auch für die Büros für Internationale Beziehungen ein Ausbau der Stipendienprogramme und die Notwendigkeit zusätzlicher
finanzieller Mittel als wichtig. Auch die Förderung
der sprachlichen Vorbereitungen für Studierende
in Österreich wird als wichtig erachtet.
34
Zusammenfassung
Die thematisierten Herausforderungen in Bezug
auf die Kooperationen mit Lateinamerika zeigen
bereits die verschiedenen Bedürfnisse der Institute
und Institutionen auf. Finanzielle Unterstützung
ist für die meisten von besonderer Bedeutung, um
Kooperationen zu fördern. Diese betrifft Förderung der Mobilität von Studierenden und Lehrenden und damit verbunden zusätzliche Stipendien,
Mittel für Personal, spezifische Förderungen für
JungwissenschafterInnen und gemeinsame Forschungsprojekte. Funktionierende Kooperationen
leben einerseits vom gegenseitigen Austausch,
andererseits ist für einige Institutionen auch die
Förderung von lokalem Know-How und Capacity
Building vor Ort unerlässlich. Hier lässt sich auch
die Schnittstelle zur Entwicklungszusammenarbeit
finden. In der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit ist im Bereich des tertiären Bildungssektors Capacity Development ein wesentlicher Aspekt der Kooperationen, welche aber nicht
als Einbahnstraße von Nord nach Süd, sondern in
beide Richtungen gesehen werden soll.
Der Vorschlag der Romanistik Wien, eine Informationsbörse aufzubauen, die allen Interessierten
als Plattform für Vernetzung und Informationsquelle dienen soll, wird als Anstoß verstanden,
in diese Richtung weiter zu arbeiten. Erste Schritte wurden und werden vom Österreichischen
Lateinamerika-Institut durch die Beteiligung
an verschiedenen Projekten wie LAC-ACCESS,
ENLACE, ACCESS2MexCyt und appear sowie
durch den Aufbau eines “Lateinamerika-StudienWiki“ bereits unternommen.
Empfehlungen für die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
3. Empfehlungen für die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
Die vorangegangenen Kapitel haben gezeigt, wo
sich die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika heute befindet, welche Erwartungen
an zukünftige Entwicklungen und welche Herausforderungen für die AkteurInnen bestehen. Aus
dieser Analyse des Status quo und der Bedürfnisse
können folglich Empfehlungen abgeleitet werden,
die der strategischen Positionierung der Kooperation mit lateinamerikanischen Partnerninstitutionen
aber auch der Lateinamerikanistik in Österreich
dienen.
3.1 Wissenschafts-Kommunikationsstrategie
Zur Förderung der Wissenschaftskooperation
Österreich-Lateinamerika empfiehlt Christian Vogl
vom Institut für Ökologischen Landbau der Universität für Bodenkultur eine eigene WissenschaftsKommunikationsstrategie für Lateinamerika, die
von einer Institution vorangetrieben werden soll.
Eine solche Strategie kann nach Auffassung der
Autorinnen einerseits eine Systematisierung und
einen Austausch von Erfahrungen in der Kooperation mit Lateinamerika, andererseits auch spezifische Projekte/Workshops umfassen. Daraus lassen
sich folgende Vorschläge ableiten, die im Rahmen
der Studie von InterviewpartnerInnen aber auch in
den Fragebögen genannt und gewünscht wurden.
I. Aufbau einer Informationsplattform
(Internationale) Kooperationen im Wissenschaftsbereich sind für Forschung, Lehre und gegenseitigen Austausch von großer Bedeutung. Die Umsetzung von Kooperationsmaßnahmen kann sich
manchmal als schwierig erweisen. Ein Hindernis
in der Umsetzung von Kooperationen wird in
mangelnder Information über potentielle Partner
und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Lateinamerika gesehen. Die Verfügbarkeit von Informationen und Gelegenheit für Networking sind
aber wesentlich zur Förderung von persönlichen
Kontakten, die Ausgangspunkt für zukünftige Kooperationen darstellen. Eine Informationsplattform
für alle, die an Kooperationen mit lateinamerikanischen Partnern Interesse zeigen, ist ein potentielles
Instrument, diesem Defizit entgegen zu wirken.
Eine solche Informationsplattform kann verschiedene Maßnahmen unterstützen und Informationen bieten zu: Tagungen/Networking-Treffen,
Netzwerken und Institutionen in Europa und Lateinamerika, Projekten, Datenbanken etc. Sie kann
auch der Unterstützung bei der Kontaktsuche und
der Vernetzung mit möglichen Partnern in Lateinamerika dienen. Eine Plattform kann interaktiv und
partizipativ als Online-Plattform gestaltet werden.
Das bedeutet, dass die Plattform nicht nur Informationen liefert, sondern AkteurInnen der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika sich
selbst daran beteiligen und ihre aktuellen Informationen und Erfahrungen zur Verfügung stellen. Ein
erster Schritt in diese Richtung ist das im Aufbau
befindliche “Lateinamerika-Studien-Wiki“. Diese
vom Österreichischen Lateinamerika-Institut entwickelte und von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit finanzierte Plattform dient
der Informationsvermittlung über Lateinamerika
und wird voraussichtlich ab 2011 zugänglich sein.
II. Informationsveranstaltungen
Ergänzend zum Aufbau einer Informationsplattform wird auch die Möglichkeit gesehen, regelmäßig Informationsveranstaltungen zu bestimmten
Themen, Problemstellungen, Herausforderungen
in der Wissenschaftskooperation ÖsterreichLateinamerika zu organisieren. Diese Treffen
dienen dem Austausch und können verschiedene Bereiche abdecken, wie z.B. Erfahrungen in
der Abwicklung und Umsetzung von Kooperationen, potentielle Kooperationspartner und deren Tätigkeitsfelder, Vermittlung von Kontakten,
spezifische Situation im Bildungsbereich in den
verschiedenen lateinamerikanischen Ländern, Erfahrungsaustausch zwischen Studierenden etc.
Abbildung 15: “Bate-Papo Com Os Cineastas“ an der Universität Salzburg, Fachbereich Romanistik Portugiesisch mit Prof. Tunico Amancio,
Universidade Federal Fluminense (UFF) in Niteroi mit den Filmregisseuren Eduardo Nunes und Herbert Brödl und der Schauspielerin Naia
Arruda anlässlich der brasilianischen Filmfestspiele “Forum Brasil“,
Dezember 2009, Fotograf Thomas Kadereit.
35
Empfehlungen für die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
3.2 Nachwuchsförderung
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist Voraussetzung, um das Weiterbestehen der
Kooperationen mit Lateinamerika langfristig zu
unterstützen und zu gewährleisten. Gerade in diesem Bereich wird großer Handlungsbedarf identifiziert. Elke Mader vom Institut für Kultur- und
Sozialanthropologie der Universität Wien betont
die Notwendigkeit, Studierenden und JungwissenschafterInnen einen Kontext zu bieten, “damit sie
die Chance haben auch wirklich zu forschen oder
zu studieren.“ Das bedeutet einerseits, dass mehr
Förderprogramme für junge WissenschafterInnen
sowohl aus Österreich als auch für LateinamerikanerInnen notwendig sind, um Kooperationen auch
nachhaltig aufrecht zu erhalten. Andererseits kann
sowohl Nachhaltigkeit als auch Nachwuchsförderung erreicht werden, wenn an wissenschaftlichen
Instituten “Traditionen“ in Themen und/oder Methoden entstehen, an denen in Teams aus jungen
und erfahrenen WissenschafterInnen gearbeitet
wird.
Eigene Tagungen für junge WissenschafterInnen
dienen auch der Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses, da sie ihre eigenen Forschungsarbeiten präsentieren können und die Möglichkeit
des Networking besteht. Nachwuchstagungen gibt
es z.B. im Bereich der Kanadastudien. Klaus-Dieter
Ertler vom Institut für Romanistik der Universität
Graz schlägt vor, dieses Erfolgsmodell auch für die
Lateinamerika-Studien umzusetzen. Als Plattform
für die Lateinamerikanistik in Österreich dient die
Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Lateinamerika-Forschung. Diese Tagung
bietet die Möglichkeit, junge WissenschafterInnen
in die österreichische Lateinamerikanistik zu integrieren. Jedoch besteht auch hier Handlungsbedarf.
Der wissenschaftliche Nachwuchs muss nicht nur
auf die Tagung aufmerksam gemacht, sondern
auch gefördert werden, sich aktiv zu beteiligen.
3.3 Finanzielle Unterstützung
36
Für die Nachhaltigkeit von Kooperationen ist neben den persönlichen Kontakten auch die Verfügbarkeit ausreichender finanzieller Mittel von großer Bedeutung. Der Bedarf an zusätzlichen Mitteln
wird in Kapitel 2 deutlich. Zur Förderung und Aufrechterhaltung von Kooperationen mit Lateinamerika ist daher zusätzliche finanzielle Unterstützung
in verschiedenen Bereichen wichtig:
a. Die Zahl der Studierenden, die in Lateinamerika
forschen und studieren möchten, ist den Angaben der internationalen Büros der österreichischen Hochschulen zufolge im Steigen. Damit
wird eine zusätzliche Förderung von Mobilität
nach Lateinamerika sowie auch eine Förderung
der sprachlichen Vorbereitung für Aufenthalte
in Lateinamerika notwendig. Weiters besteht
erhöhter Bedarf an Mobilitätsstipendien für
lateinamerikanische Studierende (z.B. in Anlehnung an das Ernst-Mach-Stipendium für Fachhochschulen) sowie für Lehrende und ForscherInnen.
b. Es besteht Bedarf an eigenen Förderprogrammen für junge WissenschafterInnen zur verstärkten Nachwuchsförderung (siehe Kapitel
3.2), wie z.B. ein eigenes Stipendienprogramm
für junge ForscherInnen, die ihre Forschungsarbeit in Lateinamerika realisieren möchten.
c. Mittel für zusätzliche Stellen im Bereich Lehre
(z.B. für Gastprofessuren) und Forschung, die
sich auf Kooperationen mit Lateinamerika konzentrieren, werden benötigt.
d. Die finanzielle Förderung gut funktionierender
Partnerschaften an den österreichischen Hochschulen ist nicht selbstverständlich. Es ist daher
dringend notwendig, solche Kooperationen von
Seiten der jeweiligen Hochschule nachhaltig zu
unterstützen.
3.4 Allgemeine Empfehlungen
In den letzten 20 Jahren kann ein zunehmendes
Interesse hin zu Osteuropa beobachtet werden.
Dies basiert auf den veränderten politischen Rahmenbedingungen, steht aber auch mit zunehmenden wirtschaftlichen Interessen in Verbindung.
Damit einher geht ein Zurückdrängen des Interesses an Kooperationen mit Lateinamerika. Andreas
Hofer vom Fachbereich Städtebau der Technischen
Universität Wien weist in diesem Zusammenhang
darauf hin: “Man sollte die Wissenschaft und Lehrkooperation von den wirtschaftlichen Entwicklungen möglichst stark abkoppeln, auf Nachhaltigkeit
plädieren und sich nicht kurz- oder mittelfristigen
wirtschaftlichen Entwicklungen anschließen, weil
sich diese stärker verändern und man sich dadurch
nicht mehr so leicht auf die nachhaltig aufgebauten
Kooperationen, die vielleicht kurzfristig ausgehungert werden, berufen kann. Kooperationen werden
immer mittel- und langfristig ein benefit für unsere
Universitäten bleiben. Dies lässt sich zwar schwer
in wirtschaftlichen Bilanzen ausdrücken, sollte
aber eigentlich Ziel von Kooperationen sein.“
Martin Coy vom Institut für Geographie der
Universität Innsbruck argumentiert in eine ähnliche Richtung und betont in der Podiumsdiskussion “Strategische Perspektiven für die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika“
am 14. Dezember 2009 im Bundesministerium für
Wissenschaft und Forschung die Notwendigkeit
einer wissenschaftspolitischen Kooperationsstrategie mit strategischen Partnern. Die Frage nach
zukünftigen strategischen Partnern für Österreich
muss auf wissenschaftspolitischer Ebene diskutiert
und daraus eine gezielte Wissenschaftsstrategie
abgeleitet werden. Denn Österreich hat die Möglichkeit, sich in der Förderung von Kooperationen
zwischen wissenschaftlichen Institutionen gut zu
positionieren.
Zusammenfassung
4. Zusammenfassung
Die Wissenschaftskooperation zwischen Österreich und Lateinamerika umfasst ein sehr breites Spektrum an unterschiedlichsten Aktivitäten.
Im engeren Sinne ist Wissenschaftskooperation
in Abgrenzung zur Lateinamerika-Forschung zu
sehen.
Die Lateinamerikanistik in Österreich ist genauso wie die Bedeutung Lateinamerikas innerhalb
der jeweiligen “Mutterdisziplin“ sehr heterogen.
Inhaltliche und regionale Schwerpunkte unterscheiden sich nach Disziplinen, Institutionen und
Ausrichtungen. Wichtigste regionale Schwerpunkte in der österreichischen Lateinamerikanistik sind
Brasilien, Mexiko und Argentinien. Forschung wird
meist in Form von Lehrforschung sowie drittmittelfinanzierten Projekten realisiert. Eigene Personalstellen mit Lateinamerika-Bezug sind an rund
einem Viertel der Institute zu finden, davon haben
drei Institute eine auf Lateinamerika ausgerichtete
Professur. Pro Jahr forschen an rund zwei Drittel
der Institute ein bis drei WissenschafterInnen in
Lateinamerika. Ein einheitliches Bild bzw. eine
klar definierte Situation der Lateinamerikanistik in
Österreich ist nicht festzustellen.
Das Interesse der Studierenden an Lateinamerika
ist groß. An rund der Hälfte der Institute werden
pro Studienjahr ein bis drei Diplomarbeiten und
mindestens eine Dissertation mit LateinamerikaBezug betreut, wobei die Betreuung der Arbeiten
von den meisten Instituten durch Institutspersonal
abgedeckt werden kann. An knapp zwei Drittel der
Institute absolviert mindestens ein/e Studierende/r
einen Forschungsaufenthalt in Lateinamerika,
wodurch das Interesse der Studierenden an
der Region deutlich wird. Auch das Interesse an
Lehrveranstaltungen zu Lateinamerika ist hoch. Ein
Drittel der Institute kann dieses nicht ausreichend
durch das eigene Lehrangebot abdecken.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Lehre variieren
sehr stark. Die regionalen Schwerpunkte sind
ebenfalls sehr vielfältig, wobei dennoch Mexiko
und Brasilien klar hervortreten. Die Lehre in Bezug
auf Lateinamerika steht vor verschiedenen Herausforderungen. Mit innovativen Lehrformen können
Anreize für die Lateinamerikanistik in Österreich
gegeben werden, und nicht zuletzt ist die Mobilität
der Lehrenden ein wichtiges Mittel zum Austausch
zwischen Österreich und Lateinamerika.
Für die Wissenschaft sind internationale Kooperationen unerlässlich. Die Teilnahme in Forschungsverbünden oder -netzwerken zu und in Lateinamerika ermöglicht Networking und gegenseitiges
Kennenlernen. Die Hauptbereiche der Kooperationen auf Institutsebene sind Forschung, Lehre
und Mobilität. Mehr als die Hälfte der Institute betreibt Kooperationen in Form von zeitlich begrenzten Projekten, ein Drittel dauerhafte. Austausch
von Studierenden, ForscherInnen und Lehrenden
sowie die Organisation gemeinsamer Konferenzen
und Seminare sind wichtige Aktivitäten im Rahmen
von Kooperationen. Die Finanzierung zeitlich begrenzter Projekte erfolgt meist über Förderungen
(EU, FWF und BMWF, OENB, usw.). In Bezug auf
Gesamt-Hochschulabkommen zeigt sich der Austausch von Studierenden als wichtigste Aktivität,
gefolgt von Lehrendenaustausch und Forschungszusammenarbeit. Die Hauptpartnerländer in
Lateinamerika für Kooperationen mit Österreich sind Brasilien, Mexiko, Chile und Argentinien, wobei die Situation sich anders darstellt, je
nachdem ob dauerhafte Kooperationen oder zeitlich begrenzte Projekte und Universitäten oder
Fachhochschulen betrachtet werden.
Weitere wichtige Aspekte von Kooperationen sind
einerseits die Stärkung der Nachhaltigkeit von
Partnerschaften in Form von wissenschaftlicher
Nachwuchsförderung und das Nutzen persönlicher
Kontakte als Motor für langfristige (institutionalisierte) Kooperationen und Abkommen. Andererseits ermöglichen Kooperationen ein voneinander
Lernen und einen Perspektivenwechsel und bringen Vorteile für gemeinsame Forschungsvorhaben
und deren Resultate in Form von Publikationen.
Die Sichtbarkeit der Aktivitäten zu Lateinamerika
und Kooperationen mit lateinamerikanischen Partnern spielen eine zentrale Rolle, um innerhalb
und/oder außerhalb der eigenen Hochschule und
Österreichs aber auch in Lateinamerika wahrgenommen zu werden. Sichtbarkeit wird ermöglicht
durch Publikationen und Forschung zu Lateinamerika, durch die Beteiligung an spezifischen
Netzwerken und Forschungsverbünden, eigene
Personalstellen, die auf Lateinamerika ausgerichtet sind, Diplomarbeiten und Dissertationen
und über Lehrveranstaltungen mit LateinamerikaBezug. Um verstärkt sichtbar zu sein, muss neben
diesen Kanälen auch Lobbyarbeit innerhalb und
außerhalb der eigenen Institution betrieben werden. Diese kann durch eine eigene WissenschaftsKommunikationsstrategie zu Lateinamerika unterstützt werden.
37
Zusammenfassung
Das Konzept der Amerikas wird sehr unterschiedlich wahrgenommen. Einerseits scheint es für
manche WissenschafterInnen eine gute Basis zu
bilden, aktuelle Prozesse der globalisierten Welt
in Lateinamerika zu erfassen und zu erklären.
Andererseits wird darauf hingewiesen, dass Vernetzungen in der globalisierten Welt nicht nur
entlang der Nord-Süd-Achse laufen, sondern
besonders auch für Südamerika Süd-SüdBeziehungen von großem Interesse sind. Gleichzeitig gibt es in den verschiedenen Disziplinen
eine unterschiedliche Auffassung und Auseinandersetzung mit dem Konzept der Amerikas. In den
technischen und Naturwissenschaften scheint der
Diskurs zu den Amerikas keine Rolle zu spielen.
Die Herausforderungen in Bezug auf die Kooperationen mit Lateinamerika zeigen die verschiedenen
Bedürfnisse der Institute und Institutionen auf. Allgemein kann festgehalten werden, dass zur Förderung von Kooperationen zusätzliche finanzielle
Unterstützung nötig ist. Diese wird in Form von
Mobilitätsförderung (z.B. Stipendien für Studierenden und Lehrende), Mittel für Personal, spezifische Förderungen für den wissenschaftlichen
Nachwuchs und gemeinsame Forschungsprojekte
benötigt. Funktionierende Kooperationen leben
einerseits vom gegenseitigen Austausch, andererseits ist für einige Institute auch die Förderung von
lokalem Know-How und Capacity Building vor Ort
unerlässlich. Hier lässt sich auch die Schnittstelle
zur Entwicklungszusammenarbeit (EZA) ausmachen. In der Österreichischen EZA ist im Bereich
des tertiären Bildungssektors Capacity Development ein wesentlicher Aspekt der Kooperation,
welche aber nicht als Einbahnstraße von Nord
nach Süd, sondern in beide Richtungen gesehen
werden soll.
Um Vernetzung zu fördern und als Informationsquelle für alle an wissenschaftlichen Kooperationen mit Lateinamerika Interessierten, wird der
Aufbau einer Informationsplattform als Basis für
eine Wissenschafts-Kommunikationsstrategie für
Lateinamerika vorgeschlagen. Erste Schritte in diese Richtung wurden und werden durch die Beteiligung des Österreichischen Lateinamerika-Institutes an verschiedenen Projekten wie LAC-ACCESS,
ENLACE, ACCESS2MexCyt und appear sowie dem
Aufbau des “Lateinamerika-Studien Wiki“ bereits
unternommen.
38
Resumen
La cooperaciόn cientίfica entre Austria y América
Latina abarca un amplio espectro de diferentes
actividades. En un sentido estricto hay que
diferenciar entre la cooperaciόn cientίfica y la
investigaciόn de América Latina, es decir sobre
América Latina.
Los estudios de Latinoamérica asί como el
significado que tiene América Latina dentro de las
diferentes disciplinas “madres“ se revelan como
muy heterogéneos. No es posible constituir una
imagen uniforme de los estudios de América
Latina en Austria. Enfoques regionales y en cuanto
al contenido difieren segun las disciplinas y las
instituciones. Para los estudios de América Latina
en Austria los enfoques regionales más importantes
son: Brasil, México y Argentina. La investigaciόn se
realiza en forma de investigaciόn para la docencia
como también en forma de proyectos financiados
por fondos externos. Aproximadamente un cuarto
de los institutos encuestados tienen puestos de
trabajo propios con enfoque a América Latina. De
estos institutos tres tienen una cátedra orientada
hacia Latinoamérica. Cada año, de uno a tres
investigadores/as de dos tercios de los institutos
encuestados realizan una investigaciόn en la
regiόn.
El interés de los estudiantes en Latinoamérica
parece ser alto. Se realiza de una a tres tesis de
maestría y una tesis de doctorado con enfoque
a América Latina en la mitad de los institutos
encuestados. En la mayoría de los casos, la
supervisión de estas tesis puede ser ejecutado
por el personal del instituto correspondiente. En
dos tercios de los institutos hay al menos un/a
estudiante que realiza una estadía de investigación
en un país latinoamericano. De ello el interés de
los estudiantes es evidente. También el interés en
clases tocando temas latinoamericanos es alto.
Una tercera parte de los institutos encuestados no
pueden cubrir el interés con una oferta de clases
suficientemente grande.
Los enfoques de la docencia en cuanto a temas
latinoamericanos difieren mucho. Estos también
muestran una gran variedad, sin embargo México
y Brasil destacan. La docencia en cuanto a temas
latinoamericanos enfrenta varios desafíos. Con
formas innovativas de docencia se pueden crear
incentivos para los estudios latinoamericanos en
Austria. La movilidad de docentes resulta también
ser un medio importante para el intercambio entre
Austria y Latinoamérica.
Zusammenfassung
La cooperación internacional es indispensable
para realizar ciencia cualitativa. La participación en
asociaciones y redes científicas sobre y en América
Latina facilita enlazarse y conocerse mutuamente.
Las áreas principales de cooperación a nivel de los
institutos son: investigación, docencia y movilidad.
Más de la mitad de los institutos tiene cooperaciones
en forma de proyectos temporales, una tercera
parte de los institutos en forma permanente. El
intercambio de estudiantes, investigadores/as y
docentes así como la organización conjunta de
conferencias y seminarios constituyen actividades
importantes en el marco de la cooperación. La
financiación de proyectos temporales se efectúa a
través de subvenciones (UE, FWF, BMWF, OeNB,
etc.). Con respecto a los acuerdos universitarios,
el intercambio de estudiantes se demuestra como
acitividad principal seguido por el intercambio
de docentes y la investigación conjunta. La
cooperación se concentra en los siguientes países:
Brasil, México, Chile y Argentina. Este resultado
es
diferente
considerando
cooperaciones
permanentes o temporales y cooperaciones
con universidades o universidades de ciencias
aplicadas.
Otros aspectos importantes de la cooperación son
por un lado el fortalecimiento de la sostenibilidad
de cooperación por el fomento de científicos/
as jóvenes y el aprovechamiento de contactos
personales como motor de cooperaciones y
acuerdos permanentes (institucionalizados). Por
otro lado las cooperaciones facilitan un aprendizaje
uno del otro y un (inter)cambio de perspectivas así
como un aprovechamiento por las investigaciones
conjuntas y por sus resultados en forma de
publicaciones.
La visibilidad de las acitividades y cooperaciones
científicas con respecto a América Latina
desempeña un factor central para ser percibido
dentro y/o afuera de la universidad, de Austria
pero también de América Latina. Publicaciones
e investigaciones sobre América Latina, la
participación en redes y asociaciones científicas,
puestos de personal con enfoque a Latinoamérica,
tesis de maestría y doctorado así como clases
tocando temas latinoamericanos facilitan esta
visibilidad. Además de utilizar estos medios es
necesario hacer “lobbying“ dentro y fuera de la
propia institución. Una estrategia de comunicación
científica con América Latina puede fomentar este
“lobbying“.
La recepción y percepción del concepto de “las
Américas“ es muy variado. Por un lado, es una base
adecuada para comprender y entender procesos
actuales del mundo globalizado en América Latina.
Por otro lado hay que constatar, que reticulaciones
en un mundo globalizado no sólo se realizan en un
eje Norte-Sur. Las relaciones Sur-Sur son de gran
intéres e importancia sobre todo para América
del Sur. Al mismo tiempo existe una concepción
distinta de la importancia del concepto de “las
Américas“ según las diferentes disciplinas. En las
ciencias naturales el discurso de “las Américas“ no
parece desempeñar un papel importante.
Los desafíos respecto a la cooperación con
América Latina demuestran las necesidades de
los institutos y las instituciones. Generalmente se
puede constatar que el fomento de la cooperación
científica requiere subvención con fondos
adicionales para el fomento de la movilidad (becas
para estudiantes y docentes), fondos para personal
adicional, promoción específica para científicos/
as jóvenes y fondos para investigación conjunta.
Cooperaciones viven por un lado, del intercambio
mutuo, por otro lado algunos institutos constatan
que el fomento del conocimiento local y el
desarrollo de capacidades es indispensable. Este
último aspecto destaca la intersección con la
cooperación para el desarrollo. La Cooperación
Austriaca para el Desarrollo (CAD) define el
desarrollo de capacidades en la educación superior
como un elemento principal de la cooperación, la
cual no sólo debe orientarse de Norte a Sur sino en
ambas direcciones.
El establecimiento de una plataforma de
información como base de una estrategia de
comunicación científica con América Latina es
una propuesta para fomentar la reticulación y el
servicio de información para todos/as que estén
interesados/as en cooperación científica con
América Latina. Primeros pasos ya están dados
por la participación del Instituto Austriaco para
América Latina en proyectos diferentes como LACACCESS, ENLACE, ACCESS2MexCyT y appear
así como por la elaboración de la plataforma de
información “Lateinamerika-Studien-Wiki“.
39
Anhänge
5. Anhänge
5.1 Institutionen mit Lateinamerika-Bezug
Institute an Österreichischen Hochschulen
Hochschule
Zahl der
Institut
Institute
Kooperationen mit Institut in LA
(dauerhaft und begrenzt)
Kontakt Institut
Jens Kastner
Schillerplatz 3
1010 Wien
[email protected]
Helmut Brenner
Leonhardstraße 15
8010 Graz
[email protected]
Akademie der bildenden
Künste
1
Institut für Kunst- und
Kulturwissenschaften
k.A.
Kunstuniversität Graz
1
Institut für Musikethnologie der
Kunstuniversität Graz
Universidad de Ciencias y Artes de Chiapas,
Mexiko
Montanuniversität
Leoben
1
Department of Applied Geological
Sciences and Geophysics
Walter Prochaska
LA: Federica Zaccarini
Universidad de Costa Rica; Universidad de
Peter-Tunner-Straße 5
Moa, Kuba; Universidad de Salta, Argentinien;
8700 Leoben
Universidade Estadual Paulista, Brasilien
[email protected]
[email protected]
Technische Universität
Graz
2
Technische Universität
Wien
40
Institut für Fahrzeugtechnik
Universidad Nacional de Colombia
Wolfgang Hirschberg
LA: Andrés Eduardo Rojas Rojas
Inffeldgasse 11/I
8010 Graz
[email protected]
[email protected]
Institut für Prozess- und
Partikeltechnik
Universität Campinas, Brasilien; Universität
Veracruz, Mexiko; Universität Buenos Aires,
Argentinien
Hans Schnitzer
Inffeldgasse 21 a
8010 Graz
[email protected]
Institut für Städtebau,
Landschaftsplanung und Entwerfen
Universidad Nacional de Colombia; Ciudad
Universitaria José Antonio Echeverría,
Politecnico, La Habana, Kuba; Universidad
Rio Grande do Sul, Porto Alegre, Brasilien;
Universidad de Buenos Aires, Argentinien
Andreas Hofer
Karlsplatz 13
1040 Wien
[email protected]
Institut für Verfahrenstechnik,
Forschungsbereich Gentechnik und
Angewandte Biochemie
Universidad Irapuato, Mexiko; Andrés Bello
University, Santiago, Chile
Peter Christian Kubicek
Getreidemarkt 9/1655
1060 Wien
[email protected]
Institut für Festkörperphysik
Universidad Havanna, Kuba; Universidad Rio
de Janeiro, Brasilien; Universidad Nacional
Autónoma de México
Roland Grössinger
Wiedner Hauptstraße 8-10
1040 Wien
[email protected]
Institut für Verkehrswissenschaften,
Forschungsbereich für
Verkehrsplanung und
Verkehrstechnik
Universidade de Sao Paulo, Escola de
Engenharia de Sao Carlos, Departamento de
Transportes, Brasilien
Hermann Knoflacher
LA: Paul Pfaffenbichler
Gusshausstraße 30/231
1040 Wien
[email protected]
[email protected]
6
Instut für Fertigungstechnik, Bereich
Universidad Lomas Zamora, Argentinien
Austauschbau und Messtechnik
Numan Durakbasa
Karlsplatz 13/3113
1040 Wien
[email protected]
Department für Raumentwicklung,
Infrastruktur- und Umweltplanung,
Fachbereich für Stadt- und
Regionalforschung
Rudolf Giffinger
Karlsplatz 13
1040
[email protected]
Ciudad Universitaria José Antonio Echeverría,
Politecnico, La Habana, Kuba
Anhänge
Hochschule
Universität für
Bodenkultur Wien
Universität Graz
Zahl der
Institut
Institute
Kooperationen mit Institut in LA
(dauerhaft und begrenzt)
Kontakt Institut
Institut für Botanik
Instituto de Ecología, Mexiko; Universidad
Nacional Autónoma de México, Instituto
Smithsonian de Investigaciones Tropicales,
Panama
Peter Hietz
Gregor-Mendel-Straße 33
1180 Wien
[email protected]
Institut für Nutztierwissenschaften
Universidad Nacional Catamarca, Argentinien;
Universidad Nacional Huancavelica, Peru;
Universidad Nacional Agraria La Molina,
Lima, Peru; Universidad Mayor de San
Andrés, La Paz; Universidad Mayor de San
Simón, Cochabamba, Bolivien; Unidad
Regional Universitaria de Zonas Aridas de la
Universidad Autónomo Chapingo, Bermjillo,
Universidad Autónomo de Yucatan, Mérida,
Mexiko; Instituto Nacional de Tecnología
Agropecuaria, Argentinien
Maria Wurzinger
Gregor-Mendel-Straße 33
1180 Wien
[email protected]
Institut für Ökologischen Landbau
Colegio de la Frontera Sur, Mexiko;
Universidad Nacional Agraria La Molina, Peru;
Universidad Matanzas, Kuba; Universidad
Nacional Autónoma de México
Christian Vogl
Gregor-Mendel-Straße 33
1180 Wien
[email protected]
Institut für Ingenieurbiologie und
Landschaftsbau
Federal University of Santa Maria, Brasilien
Fabrício J. Sutili
Peter-Jordan-Straße 82
1190 Wien
[email protected]
Institut für Hydraulik und
landeskulturelle Wasserwirtschaft
Universidad Nacional Agraria La Molina, Peru
Willibald Loiskandl
Muthgasse 18
1190 Wien
[email protected]
Institut für Hydrobiologie und
Gewässermanagement
Institute of Biological Sciences at the
Unversidade de Brasília, Brasilien
Susanne Muhar
Max-Emanuel-Straße 17
1180 Wien
[email protected]
Institut für Chemie
Universidad Nacional Autónoma de México;
Universidad Católica de Valparaíso, Chile;
Fundação de Apoio a Universidade de São
Paolo,
Centro Nacional de Referencia em Biomassa,
Brasilien
Martin Mittelbach
Heinrichstraße 28/II
8010 Graz
[email protected]
Institut für Romanistik
Klaus-Dieter Ertler, Erna Pfeiffer, Martin
Hummel
Universidad Nacional Autónoma de México,
Merangasse 70/III
Universidad Autónoma de Querétaro,
8010 Graz
Unversidad Autónoma Metropolitana, Mexiko [email protected]
[email protected]
[email protected]
Institut für Geographie
Universidad Mayor de San Andrés, La Paz,
Insituto de Ecología, Bolivien
Reinhold Lazar
Heinrichstraße 36
8010 Graz
[email protected]
Institut für Erdwissenschaften
Universidad Bahia Blanca, Universidad San
Juan, Argentinien
Aberra Mogessie
Universitätsplatz 2
8010 Graz
[email protected]
Institut für Soziologie
Universidade Federal de Juiz de Fora, Brasilien
Franz Höllinger
Universitätsstraße 15/G4
8010 Graz
[email protected]
6
5
41
Anhänge
Hochschule
Universität Innsbruck
Zahl der
Institut
Institute
Kooperationen mit Institut in LA
(dauerhaft und begrenzt)
Kontakt Institut
Institut für Geographie
Pontificia Universidad Católica de Chile;
Universidade Federal de Pernambuco, Recife,
Brasilien
Axel Borsdorf
LA: Martin Coy
Innrain 52
6020 Innsbruck
[email protected]
[email protected]
Institut für Europarecht und
Völkerrecht
EULATIN I und II http://www.eulatin.net/
miembros.php)
Kooperation mit dem Präsidenten des
brasilianischen Supremo Tribunal Federal
(Ministro Gilmar Mendes), mit dem Dekan
der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
der Universität Sao Paulo und Präsident
des Tribunal Permanente de Revisión im
MERCOSUR (João Grandino Rodas); mit dem
ehemaligen Rechtsberater des Sekretariats
des MERCOSUR und Prof. an der Universidad
Austral, Buenos Aires (Alejandro Daniel
Perotti)
Waldemar Hummer
Andrea Schmid
Innrain 52
6020 Innsbruck
[email protected]
[email protected]
Institut für Mikrobiologie
Universidad Nacional Autónoma de México;
Regenwald der Österreicher, Costa Rica
Heribert Insam
Technikerstraße 25
6020 Innsbruck
[email protected]
Institut für Romanistik
Universidade Federal Fluminense, Niterói,
Brasilien
Enrique Rodrigues-Moura
Innrain 52
6020 Innsbruck
[email protected]
8
Universitätslehrgang UNESCO Chair University for Peace, Costa Rica
Universität Klagenfurt
3
Institut für Infrastruktur,
Arbeitsbereich Wasserbau
Markus Aufleger
Bernhard Wett
Instituto de Tecnologia para o
Technikerstraße 13
Desenvolvimiento, Curitiba, Brasilien; Escuela
6020 Innsbruck
Politécnica Nacional, Quito, Ecuador
[email protected]
[email protected]
Institut für Ökologie
Ruben Sommaruga
Universidad de Uruguay; Unidad de
Technikerstraße 25
Limnología y Recursos Acuáticos, Universidad
6020 Innsbruck
Mayor de San Simón, Cochabamba, Bolivien
[email protected]
Institut für Psychologie
Universidad del Desarrollo Santiago de Chile,
Universidad Católica, Santiago de Chile
Eva Bänninger-Huber, Sabine Gapp
Innrain 52
6020 Innsbruck
[email protected]
[email protected]
Institut für Philosophie
Universität Managua, Nicaragua
Gerhard Hammerschmied
Universitätsstraße 65-67
9020 Klagenfurt
[email protected]
Institut für Soziale Ökologie
Geologist Nucleo de Meio Ambiente,
Universidade Federal do Para, Belem, Instituto
Rede Brasileira Rede Agroflorestal, Rio de
Janeiro, Brasilien
Willi Haas
Schottenfeldgasse 29
1070 Wien
[email protected]
k.A.
Rainer Winter
Universitätstraße 65-67
9020 Klagenfurt
[email protected]
Institut für Medien- und
Kommunikationswissen-schaft
42
Wolfgang Dietrich
Grillhofweg 100
6020 Vill/Igls
[email protected]
Anhänge
Hochschule
Universität Linz
Universität Salzburg
Universität Wien
Zahl der
Institut
Institute
3
4
16
Kooperationen mit Institut in LA
(dauerhaft und begrenzt)
Kontakt Institut
Institut für Soziologie/Abteilung für
Politik- und Entwicklungsforschung
Universidade Regional Unijuí, Brasilien;
Universidad Nacional de Colombia;
Departemento de Ciencias Politicas y Sociales,
Kolumbien
Raina Zimmering
Altenbergerstraße 69
4040 Linz
[email protected]
Institut für Telekooperation
Universidad Nacional de la La Plata,
Argentinien; Pontifícia Universidade Católica
do Rio de Janeiro, Brasilien; Universidad
Nacional de La Pampa, EngineeringSchool,
Argentinien; Universidad Católica “Nuestra
Señora de la Asunción“, Paraguay
Wieland Schwinger
Altenbergerstraße 69
4040 Linz
[email protected]
Zentrum Lateinamerika, Institut für
Organisation
Universidad des las Américas, Instituto
Tecnológico de Monterrey, Mexiko;
Universidad Ricardo Palma Lima, Peru u.a.
Johannes Lehner
Schloß Auhof
4040 Linz
[email protected]
Fachbereich Geographie und
Geologie, AG Geomorphologie und
Umweltforschung
Lothar Schrott
Instituto Argentino de Nivología, Glaciología y Hellbrunnerstraße 34
Ciencias Ambientales, Argentinien
5020 Salzburg
[email protected]
Fachbereich Romanistik
Universidade Federal do Rio de Janeiro,
Universidade Federal Fluminense, Brasilien;
Universidad de la Habana, Kuba
Christopher Laferl, Markus Ebenhoch, Eloide
Kilp
Akademiestraße 24
5020 Salzburg
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Institut für Politikwissenschaft
Universidad Católica,
Universidad Mayor de San Simón, Bolivien
Reinhard Heinisch
Rudolfskai 42
5020 Salzburg
[email protected]
Fachbereich für Musik- und
Tanzwissenschaft
k.A.
Jürg Stenzl
Akademiestraße 26
5020 Salzburg
[email protected]
Institut für Kultur- und
Sozialanthropologie
k.A.
Elke Mader
Universitätsstraße 7
1010 Wien
[email protected]
Department für Evolutionsbiologie
Universidad de los Andes, Instituto Nacional
de Pesquisas de Amazonia, Kolumbien
Walter Hödl
UZA I, Althanstraße 14
1090 Wien
[email protected]
Fakultätszentrum Biodiversität,
Department für Naturschutzbiologie,
GLORIA in Südamerika als Teil des weltweiten
Vegetations- und
GLORIA-Netzwerks (www.gloria.ac.at)
Landschaftsökologie, Internationale
Koordination des GLORIA-Netzwerks
Georg Grabherr
LA: Harald Pauli, Michael Gottfried
Rennweg 14
1030 Wien
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Tropenstation La Gamba, zugeordnet Universidad Nacional de Costa Rica,
dem Department für Palynologie
Universidad de Costa Rica – im Aufbau;
und strukturelle Botanik
Universidad Nacional Abierta, Venezuela
Werner Huber
Anton Weissenhofer
Rennweg 14
1030 Wien
[email protected]
[email protected]
in Costa Rica:
Estacion Tropical La Gamba, Postal 178,
Golfito, Costa Rica
[email protected]
43
Anhänge
Hochschule
Universität Wien
44
Zahl der
Institut
Institute
Kooperationen mit Institut in LA
(dauerhaft und begrenzt)
Kontakt Institut
Department für Biogeographie und
Botanischer Garten
k.A.
Michael Kiehn
Rennweg 14
1030 Wien
[email protected]
Institut für Philosophie und
Bildungswissenschaft
Universidad Autónoma del Estado de México,
Toluca, Mexiko
Peter Kampits
Universitätsstraße 7
1010 Wien
[email protected]
Institut für Wirtschafts- und
Sozialgeschichte
Universidad Nacional Autónoma de México;
Universidad de Chile
David Mayer
Dr. Karl-Lueger-Ring 1
1010 Wien
[email protected]
Institut für Politikwissenschaft
Universidad La Paz, Bolivien; Universidad
de Montevideo, Ururguay; Universidad
Nacional Autónoma de México; Consejo
Latinoamericano de Ciencias Sociales,
Argentinien;
Ulrich Brand
Nicola Sekler
Universitätsstraße 7/2
1010 Wien
[email protected]
[email protected]
Institut für Romanistik
Universidad Nacional de Buenos Aires,
Argentinien (informelle Kooperation),
Universidad Nacional del Sur/Bahia Blanca,
Argentinien (informelle Kooperation);
Universidad Nacional Montevideo, Uruguay
(informelle Kooperation); Universidad
Nacional de San José, Costa Rica
(Kooperations-abkommen); Universidad
Nacional de la Habana, Kuba; Universidad
Nacional de Managua, Nicaragua
Peter Cichon
Kathrin Sartingen
Universitätscampus AAKH, Garnisongasse 13,
Hof 8
1090 Wien
[email protected]
Institut für Moraltheologie,
Katholisch-Theologische Fakultät
k.A.
Gunter M. Prüller-Jagenteufel
Schenkenstraße 8-10
1010 Wien
[email protected]
Institut für Soziologie
Universidad Católica Trujillo, Peru
Franz Kolland
Rooseveltplatz 2
1090 Wien
[email protected]
Institut für Rechtsphilosophie,
Religions- und Kulturrecht
k.A.
René Kuppe
Schenkenstraße 8-10
1010 Wien
[email protected]
Internationale Entwicklung
k.A.
Walter Schicho
Campus AAKH, Hof 5.1
1090 Wien
[email protected]
Institut für Mathematik
Universidad de Buenos Aires, Argentinien
Hans Georg Feichtinger
Nordbergstraße 15
1090 Wien
[email protected]
Institut für Christliche Philosophie
der Katholisch-Theologischen
Fakultät
k.A.
Hans Schelkshorn
Schenkenstraße 8-10
1010 Wien
[email protected]
Institut für Geschichte
(Arbeitsgruppe Geschichte der
Amerikas)
k.A.
Martina Kaller-Dietrich
Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
1010 Wien
[email protected]
Anhänge
Hochschule
Wirtschaftsuniversität
Wien
Fachhochschule Campus
Wien
Zahl der
Institut
Institute
4
Kontakt Institut
Institut für Außenwirtschaft und
Entwicklung
k.A.
Joachim Becker
Augasse 2-6
1090 Wien
[email protected]
Institut für Regional- und
Umweltwirtschaft
Universidade Federal de Pernambuco, Recife,
Brasilien
Andreas Novy
Nordbergstraße 15/4/B
1090 Wien
[email protected]
Interdisziplinäre Abteilung für
verhaltenswissenschaftlich
orientiertes Management, Institut
für Management und Organizational
Behavior
Tecnológico de Monterrey, Mexiko; Instituto
Centroamericano de Administración de
Empresas Business School, Nicaragua und
Costa Rica
Thomas Schneidhofer
Kolpinghaus 4. Stock
Althanstraße 51
1090 Wien
[email protected]
Institut für österreichisches
Steuerrecht
Pasquale Pistone
Universidade de São Paulo, Brasilien; Instituto Althanstraße 39-45
Latinoamericano de Derecho Tributario
1090 Wien
[email protected]
1
Fachhochschule des bfi
Wien
1
Fachhochschule
Joanneum
1
Fachhochschule Kärnten
Kooperationen mit Institut in LA
(dauerhaft und begrenzt)
Studiengang für Soziale Arbeit
k.A.
Barbara Bittner
LA: Mirjana Grandits
Ettenreichgasse 45b
1100 Wien
[email protected]
[email protected]
Bank und Finanzwirtschaft,
Fachbereich Volkswirtschaft
k.A.
Johannes Jäger
Wohlmutstraße 22
1020 Wien
[email protected]
International Management
Instituto Tecnológico de Monterrey, Mexiko;
Universidad Extenado de Colombia;
Universität Sao Paulo, Universidade de
Campesinas, Brasilien; Universidad Andrés
Bello, Chile; Universidad de Santiago de Chile;
Unversidad Nacional Litoral, Argentinien;
Universidad Andina Simón Bolívar, Bolivien;
Universidad de Chile; Universidad Agraría de
la Havana, Kuba; Universidad Industrial de
Santander, Kolumbien; Instituto Tecnológico
de Costa Rica; Universidad de El Salvador;
Universidad Andina Simón Bolívar, Ecuador;
Universidad de San Carlos, Guatemala;
Universidad Nacional Autónoma de Honduras;
Universidad Nacional Autónoma de Nicaragua;
Universidad Tecnológica de Panamá;
Universidad Nacional del Este, Paraguay;
Universidad Peruana Cayetano Heredia,
Universidad ORT, Uruguay; Universidad
Simón Bolivar, Venezuela
Thomas Schmalzer
Eggenberger Allee 11
8020 Graz
[email protected]
Systems Engineering
Universidade Estadual Paulista, Universidade
Federal de Santa Catarina, Brasilien
Andreas Pester
Europastraße 4
9524 Villach
[email protected]
1
45
Anhänge
Büros für internationale Beziehungen
Hochschule
Kooperationen der Hochschule
Kontakt Internationales Büro an der Hochschule
Pontificia Universidad Católica de Chile; Escuela Nacional de Pintura,
Escultura y Grabado, “La Esmeralda“, México D.F., Mexiko
Chris Sichrovsky
Büro für Internationale Beziehungen
Schillerplatz 3
1010 Wien
[email protected]
[email protected]
Kunstuniversität Graz
k.A.
Irene Hofmann-Wellenhof
Leonhardstraße 15 (Palais Meran)/II
8010 Graz
[email protected]
Montanuniversität Leoben
Universidad de Costa Rica; Universidad Autónoma de Baja California,
Mexiko; Universidad Federal do Ceara, Brasilien; Universidad de
Concepción, Chile; Universidad de Frontera, Chile
Cornelia Praschag
Franz-Josef-Straße 18
8700 Leoben
[email protected]
[email protected]
Akademie der bildenden
Künste
Claudia Buchrieser
Universidad Central de Venezuela; Universidad Autónoma de Yucatán,
Internationale Beziehungen und Mobilitätsprogramme
Technische Universität Graz Mexiko; Universidad Nacional de Trujillo, Peru; Universidad Nacional de Rechbauerstraße 12
Colombia
8010 Graz
[email protected]
Technische Universität
Wien
Pontificia Universidad Católica de Chile; Universidad de Chile;
Universidade Federal do Santa Catarina, Rio de Janeiro; Universidade
do São Paulo; Pontficia Universidade Católica do Rio de Janeiro;
Universidade do Vale do Rio dos Sinos, São Leopoldo; Pontificia
Universidade Católica do Rio Grande do Sul, Porto Alegre;
Universidade Federal do Rio Grande do Sul, Porto Alegre, Brasilien;
Instituto de Enseñanza Superior del Ejército Argentino, Buenos Aires,
Universidad Nacional de Gral San Martín, Buenos Aires, Universidad
Tecnólogica Nacional, Universidad Católica Argentina, Buenos Aires,
Argentinien
Universidad Nacional Agraria La Molina, Lima, Peru; Universidad
Universität für Bodenkultur
Nacional Autónoma de México; Universidade Federal de Santa Maria,
Wien
Universidade Federal de Uberlandia, Brasilien
Susana Sáez García
Außeninstitut/Internationale Bildungskooperationen
Gußhausstraße 28/E015
1040 Wien
[email protected]
[email protected]
Margarita Calderón-Peter
Zentrum für Internationale Beziehungen
Peter-Jordan-Straße 82a
1190 Wien
[email protected]
Universität Graz
Instituto Tecnológico y des Estudios Superiores de Occidente,
Universidad Autónoma de la Laguna, Mexiko; University of Mendoza,
Department of Scientific and Technological Research, Argentinien;
Universidad Mayor de San Andrés, Instituto de Ecología, Bolivien
Doris Knasar
Büro für Internationale Beziehungen
Universitätsplatz 3
8010 Graz
[email protected]
Universität Innsbruck
Universidade do Vale do Itajaí, Brasilien; Universidad de Belgrano,
Argentinien; Pontificia Universidad Católica de Chile; Universidad de las
Américas, Puebla, Mexiko
Mathias Schennach
Büro für Internationale Beziehungen
Herzog-Friedrich-Straße 3
6020 Innsbruck
[email protected]
Universidad Técnica Santa María, Valparaíso, Chile; Universidad
Centroamericana, Managua, Nicaragua; Universidad Autónoma de
Asunción, Paraguay; Universidad del Rosario, Kolumbien
BIB: Winfried Müller, Angela Fabris und
Christine Leist
LA: Ulrike Wallenko
Büro für Internationale Beziehungen
Universitätsstraße 65-67
9020 Klagenfurt
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
k.A.
Christian Hinterleitner
Auslandsbüro
Altenberger Straße 69
4040 Linz
Universidad de Chile; Universidad Nacional de Costa Rica; Universidad
Nacional Autónoma de México; Universidade Federal do Rio de Janeiro,
Brasilien
Eva-Gabriela Toifl
Elisabeth Marlovits
Forschungsservice und Internationale Beziehungen
Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
1010 Wien
[email protected]
[email protected]
Universität Klagenfurt
Universität Linz
Universität Wien
46
Anhänge
Hochschule
Kooperationen der Hochschule
EGADE del Tecnológico de Monterrey; Insitituto Tecnológico Autónomo
de México; Fundação Getulio Vargas, São Paulo, Brasilien; Universidad
Gabriela Mistral, Santiago de Chile; Universidad Torcuato di Tella,
Wirtschaftsuniversität Wien
Buenos Aires, Argentinien; Universidad del Pacífico, Lima,Peru;
Instituto de Estudios Superiores de Administración, Venezuela; Pontífica
Universidad Católica de Chile
Medizinische Universität
Graz
Universidad de Guadalajara, Mexiko; Universidade Federal de São João
del Rei, Brasilien
Medizinische Universität
Innsbruck
Universidad de Buenos Aires, Facultad de Medicina, Argentinien
Veterinärmedizinische
Universität
Instituto de Ciencia Animal, Kuba; Universidad de São Paulo, Brasilien;
Universidad de Concepción, Facultad Med. Vet., Chile; University of
México, Coyoakan
Kontakt Internationales Büro an der Hochschule
Ulrike Münch-Hua
Zentrum für Auslandsstudien
Augasse 2-6
1090 Wien
[email protected]
Christiane Pliessnig
Abteilung Internationale Beziehung und Weiterbildung
Mozartgasse 12/2
8010 Graz
[email protected]
Barbara Knoll
Abteilung Internationale Beziehungen
Schöpfstraße 24
6020 Innsbruck
[email protected]
Ursula Schober
Büro für Internationale Beziehungen
Veterinärplatz 1
1210 Wien
[email protected]
Fachhochschule Johanneum Instituto Tecnológico de Estudios Superiores de Monterrey Campus
Monterrey, Mexiko
Graz
Ulrike Hasiba-Klinger
Alte Poststraße 147
8020 Graz
[email protected]
Fachhochschule Kärnten
k.A.
Stefanie Gröber
Villacher-Straße 1
9800 Spittal
[email protected]
Fachhochschule Krems
Universidad Nacional del Sur, Bahia Blanca, Argentinien; Universidad de
Santiago, Chile; Universidad de Monterrey, Garza García, Universidad
Panamericana, Guadalajara, Universidad de Guadalajara, Jalisco, Escuela
Bancaria y Comercial, México; University San Ignacio de Loyola, Lima,
Peru
Maximilian Schachner
Piaristengasse 1
3500 Krems
[email protected]
Fachhochschule Kufstein
Universidad Católica de Córdoba, Argentinien; Fundacão Armando
Alvares Penteado, Brasilien; Universidad Mayor,
Universidad del Desarollo, Pontífica Universidad Católica de Valparaíso,
Chile; Pontífica Universidad Católica del Ecuador; Politécnico
Grancolombiano, Kolumbien;
Universidad de Guadalajara, Universidad Popular Autónoma del Estado
Puebla, Universidad Iberoamericana Puebla, Universidad Autónoma de
Guadalajara, Mexiko; Pontífica Universidad Católica del Peru
Noureddine Rafili
Andreas Hofer Straße 7
6330 Kufstein
[email protected]
Fachhochschule
Öberösterreich Campus
Steyr
Bernadette Fleischanderl
Universidad de la Empresa, Argentinien; Universidad del Desarrollo,
Wehrgrabengasse 1-3
Chile; Tecnológico de Monterrey Campus Cuernavaca, Queretaro, Juárez,
4400 Steyr
Universidad Panamericana, Mexiko
[email protected]
Fachhochschule Salzburg
Universidad de Guadalajara, Mexiko; Universidad Austral de Chile;
Universidad Baja California, Universidad de Monterrey, Mexiko
Gabriela Abermann
Urstein Süd 1
5412 Puch/Salzburg
[email protected]
Fachhochschule St. Pölten
Universidad de Guadalajara, Mexiko
Daniela Lohner
Matthias Corvinus-Straße 15
3100 St. Pölten
[email protected]
Universidad del Desarrollo, Chile; São Paulo State University, Brasilien;
Fachhochschule Vorarlberg Escuela Bancaria y Comercial, Universidad de Monterrey, Mexiko;
Instituto Tecnológico de Costa Rica
Karin Wüstner-Dobler
Hochschulstraße 1
6850 Dornbirn
[email protected]
[email protected]
Fachhochschule Wien WKW
Universidad de Guanajuato, Mexiko; Universidad de los Andes, Chile;
Universidad Argentina de la Empresa
Elena Domaschkina
Währinger Gürtel 97
1180 Wien
[email protected]
Fachhochschule Wiener
Neustadt
Universidad Panamericana, Mexiko
Daniela Wagner
Johannes Gutenberg-Straße 2
2700 Wiener Neustadt
[email protected]
Fachhochschule
Oberösterreich Campus
Universidad de la Empresa Argentina
Universidad Anahuac, Mexiko
Vanessa Prüller
Stelzhamerstraße 23
4600 Wels
[email protected]
[email protected]
47
Anhänge
außeruniversitäre Forschungseinrichtungen
Institut
Institut für
Gebirgsforschung: Mensch
und Umwelt der ÖAW
Kooperationen mit Institut in LA (dauerhaft und
begrenzt)
Kontakt Institut
Pontífica Universidad Católica de Chile
Axel Borsdorf
ICT Technologiepark
Technikerstraße 21a
6020 Innsbruck
[email protected]
SERI – Sustainable Europe
Research Institute,
Nachhaltigkeitsforschungs- Universität Santiago de Chile
und KommunikationsgmbH
Stephan Lutter
Garnisongasse 7/21
1090 Wien
[email protected]
Museum für Völkerkunde
Wien,
Sammlung Südamerika
Walter Roth Museum, Georgetown, Guyana; Museum in
Campo Grande, Instituto do Patrimônio HistóricoI e Artístico
Nacional, Brasilien
Claudia Augustat
Neue Burg
Heldenplatz
1010 Wien
[email protected]
Wasserkluster Lunz –
biologische Station GmbH
Escuela Superior Politécnica del Literoral, Ecuador
Thomas Hein
Dr. Carl Kupelwieser Promenade 5
3293 Lunz/See
[email protected]
Geologische Bundesanstalt Amigos de Sian Ka’an, Mexiko
Kaus Motschka
Robert Supper
Neulinggasse 38
1030 Wien
[email protected]
[email protected]
Österreichische
Instituto de Investigaciones y Gestión Social, Nicaragua
Forschungsstiftung für
Internationale Entwicklung
Karin Küblböck
Sensengasse 3
1090 Wien
[email protected]
Stefan Khittel
Instituto do Patrimônio HistóricoI e Artístico Nacional, Brasilien;
Berggasse 7
Österreichisches Institut für
Universidad Nacional de Colombia; Instituto Columbiano de
1090 Wien
Internationale Politik
Antropología e Historia, Kolumbien
[email protected]
Mattersburger Kreis für
Entwicklungspolitik an
den österreichischen
Universitäten
48
k.A.
Karin Fischer
Sensengasse 3
1090 Wien
[email protected]
Anhänge
5.2 Beschreibung ausgewählter
Institutionen
Österreichisches Lateinamerika-Institut
Das Österreichische Lateinamerika-Institut (LAI)
ist eine interdisziplinär orientierte Einrichtung des
wissenschaftlichen und kulturellen Austauschs mit
Lateinamerika. Das vielfältige Bildungsangebot
umfasst Sprachkurse, kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen und einen Universitätslehrgang, der in Kooperation mit der Universität Wien
durchgeführt wird.
Außerdem beherbergt das LAI eine Fachbibliothek
und bietet Beratungen und Auskünfte für LateinamerikanerInnen sowie für ÖsterreicherInnen, die
an Lateinamerika interessiert sind, an.
Das Institut versteht sich als Koordinationsplattform zwischen österreichischen LateinamerikaforscherInnen und einschlägigen Institutionen im
In- und Ausland. Hierzu gehört auch die organisatorische Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft
Österreichische Lateinamerikaforschung ebenso
wie die Betreuung der ForscherInnen-Datenbank
im Rahmen des Projekts “Lateinamerikastudien
Online“13 (www.lateinamerika-studien.at) sowie die Durchführung von Forschungs- und Vernetzungsprojekten.
Arbeitsgemeinschaft Österreichische Lateinamerikaforschung
Die Arbeitsgemeinschaft Österreichische Lateinamerikaforschung (ARGE ÖLAF) ist ein offenes
Forum zur wissenschaftlichen Vernetzung, zum
interdisziplinären Gedankenaustausch und der
Zusammenarbeit zwischen LateinamerikaforscherInnen in Österreich. Vor allem jungen WissenschaftlerInnen wird die Möglichkeit geboten, ihre
Arbeiten zu präsentieren und mit Kolleginnen und
Kollegen zu diskutieren.
Die ARGE organisiert einmal im Jahr eine wissenschaftliche Tagung und gibt die Schriftenreihe
“Investigaciones: Forschungen zu Lateinamerika“
heraus, in der wissenschaftlich und methodisch
innovative Hochschulschriften junger Lateinamerika-ForscherInnen einem breiteren Publikum
zugänglich gemacht werden. Pro Jahr erscheint
ein Band. Für die interne Kommunikation sorgen
Rundschreiben sowie das einmal jährlich erscheinende Boletìn.
Interdisziplinärer Universitätslehrgang für Höhere
Lateinamerika-Studien (MA in Latin American
Studies)
Der Interdisziplinäre Universitätslehrgang für
Höhere Lateinamerika-Studien ist ein berufsbegleitendes regionalspezifisches WeiterbildungsProgramm. In Österreich stellt er das einzige Lateinamerikanistik-Lehrangebot auf akademischer
Ebene dar. Die Ausbildung ermöglicht den Studierenden eine Erweiterung und Vertiefung der
wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Lateinamerika und bietet ein breites und interdisziplinäres Panorama des Kontinents. Der Universitätslehrgang verbindet wissenschaftliche Analysen
mit praxisorientierten Darstellungen. Grundsätze
sind Internationalität, Interkulturalität und Praxisorientierung. Die ersten vier Semester gliedern sich
in die vier Module Politik, Kultur, Wirtschaft und
Natur. Die klassischen wissenschaftlichen Disziplinen werden in diesen Schwerpunkten transdisziplinär integriert. Die fachliche Breite stellt den
Reiz sowie die besondere Herausforderung für die
Studierenden dar.
13 Die Datenbank
wurde im Juni 2010
eingestellt. Die Inhalte
der Datenbank wurden
in die deutschsprachige
Lateinamerika-ForscherInnen Datenbank ”cibera
ForscherWiki“ integriert.
Institut für Geschichte/Arbeitsgruppe Geschichte
der Americas (AGGA) an der Universität Wien
Die Geschichte und Kultur der Amerikas wird am
Institut für Geschichte der Universität Wien epochenübergreifend (von der Entdeckung bis in die
Gegenwart), raumübergreifend (Großregionen
Nordamerika, Zentralamerika, Karibik und Südamerika), länderspezifisch (alle Länder der Großregionen), komparativ (über den amerikanischen
Raum hinaus im transatlantischen und globalen
Rahmen) sowie themen- und aspektübergreifend
betrieben. Im Verlauf der engen Zusammenarbeit
des Instituts für Geschichte, namentlich der MitarbeiterInnen des Regionalschwerpunkts Geschichte Lateinamerikas, mit dem Österreichischen Lateinamerika-Institut (LAI) wurde mit Jänner 2007
die Leitung des Interdisziplinären Universitätslehrgangs für Höhere Lateinamerika-Studien (MA Latin American Studies) an der Universität Wien von
Martina Kaller-Dietrich übernommen. Ebenfalls
in ihren Aufgabenbereich übertrug der Vizerektor
für Internationalisierung sämtliche Kooperationsabkommen mit lateinamerikanischen Partneruniversitäten sowie die Stipendienvergabe für das
Lateinamerika-Stipendium der Universität.
Tropenstation La Gamba
Die Tropenstation La Gamba ist eine Forschungsstation (Feldstation) in der pazifischen Region
Costa Ricas in unmittelbarer Nähe des Ortes La
Gamba und des Nationalparks Piedras Blancas
(“Regenwald der Österreicher“). Der Nationalpark Piedras Blancas beherbergt einen der letzten
primären tropischen Tieflandregenwälder Mittelamerikas. An der Station werden seit vielen Jahren
Studien unterschiedlicher Fachrichtungen (Zoologie, Botanik, Ökologie, Forstwirtschaft, Klimatologie, Bodenkunde, Ethnologie u.a.) durchgeführt.
Naturschutz- und Sozialprojekte im Umfeld des
Ortes La Gamba werden ebenso an der Tropenstation realisiert. Die Tropenstation wird vom
österreichischen “Verein zur Förderung der Tropenstation La Gamba“ (mit Sitz an der Universität
Wien) verwaltet.
49
Anhänge
Institut für Soziologie/Abteilung für Politik- und
Entwicklungsforschung an der Universität Linz
Die Abteilung für Politik- und Entwicklungsforschung der Johannes Kepler Universität in Linz
beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Themenfeld “Soziale Bewegungen und Transformationsprozesse in Lateinamerika“. Regional konzentrieren sich die Analysen auf die Länder Mexiko,
Venezuela, Argentinien, Kolumbien und Chile.
Das wesentliche Erkenntnisinteresse liegt darin,
die Rolle sozialer Bewegungen in den unterschiedlichen Transformationsprozessen lateinamerikanischer Länder zu untersuchen, um die Vielfalt der
Gesellschaften Lateinamerikas hervorzuheben.
Dabei wird der Heterogenität der sozialen Akteure, die von indigenen Bewegungen bis zu Frauenund Gewerkschaftsorganisationen reichen, Rechnung getragen.
Fachbereich Romanistik an der Universität
Salzburg
Der Fachbereich Romanistik der Universität Salzburg betreut drei Universitätsabkommen mit
Brasilien, und zwar mit der Universidade Federal do Rio de Janeiro, der Universidade Federal
Fluminense und der Universidade Federal do Rio
Grande do Sul. Neben der Förderung des Studierendenaustausches, der sich reger Beliebtheit erfreut, gibt es einen lebendigen wissenschaftlichen
Kontakt auf der Ebene der Literatur-, Kultur- und
Medienwissenschaften wie auch der Sprachdidaktik. Mit der Universidade Federal da Bahia
besteht ebenfalls eine enge wissenschaftliche
Zusammenarbeit im Bereich der Geschichte und
der Kulturwissenschaften. Des Weiteren wird zur
Zeit die Arbeit innerhalb des Abkommens mit der
Universidad de La Habana in Kuba intensiviert.
Center for the Study of the Americas (C.SAS) an
der Universität Graz
2006 wurde als Ergebnis einer Forschungsevaluierung an der Karl-Franzens-Universität Graz das
Center for the Study of the Americas gegründet.
Das Center hat die Aufgabe, die Forschung im
Bereich der Amerikastudien zu bündeln und zu
koordinieren. Angestrebt wird eine bessere Vernetzung der einzelnen Forschungseinrichtungen
und Institute, die sich mit unterschiedlichen Amerikas-Themen und -Aspekten befassen. Als zentrale Anlaufstelle für alle Amerikas-ForscherInnen
unterstützt das Center mit seiner Infrastruktur,
mit seinen Kompetenzen und Ressourcen die Einwerbung und Koordination von Projekten. Weitere Instrumente sind Veranstaltungen, das Projekt
VERTEBRALCUE, eine EU-finanzierte Kooperation
50
zwischen 5 europäischen und 27 lateinamerikanischen Universitäten, sowie wissenschaftliche Publikationen.
Zentrum für Interamerikanische Studien (ZiAS)
an der Universität Innsbruck
Das Zentrum für Interamerikanische Studien
wurde im Mai 2009 an der Universität Innsbruck
eingerichtet und setzt sich zum Ziel, in einer vergleichenden gesamtamerikanischen Perspektive
zur Erforschung der Verbindungen, Parallelen,
aber auch der Gegensätze zwischen den Teilregionen des Kontinents beizutragen, entsprechende
Themen in der Lehre an der Universität verstärkt
einzubringen und mit wissenschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen das Verständnis für Amerika als “Konglomerat“ verschiedener Kulturen
und Nationen zu fördern. Das Zentrum versteht
sich auch als Plattform für Wissens- und Informationsaustausch und vermittelt zwischen dem
österreichischen und amerikanischen Sprach- und
Kulturraum.
Anhänge
5.3 Verzeichnisse
Abkürzungsverzeichnis
appear
ARGE ÖLAF
BMWF
C.SAS
CAPES CIU
CLADEA
CLASCO
CNPq CONICET
CONICYT
COST
EU
EULATIN
EZA
FHK
FONDECYT
FWF
GLORIA
ICA
ICA
IGF
ILADT
IPHAN ISEP
KWA LACTEC
LAE3
LAI
LASA
LASON
NAFTA
NGOs
OECD
OeNB
ÖFSE
SALSA
SERI
UNAL
UNESCO
ZIAS
Austrian Partnership Programme in Higher Education and Research for Development
Arbeitsgemeinschaft Lateinamerikaforschung
Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
Center for the Study of the Americas
Coordenaçào de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nίvel Superior
Centre International Universitaire
Consejo Latinoamericano de Escuelas de Administración
Consejo Latinoamericano de Ciencias Sociales
Conselho Nacional de Desenvolvimento Cientίfico e Tecnolόgico
Consejo Nacional de Investigaciones Cientίficas y Técnicas
Comisiόn Nacional de Investigaciόn Cientίfica y Tecnolόgica
European Cooperation in Science and Technology
Europäischen Union
Programm Europa Latinoàmerica Integraciόn Regional
Entwicklungszusammenarbeit
Fachhochschulkonferenz
Fondo Nacional de Desarrollo Cientίfico y Tecnolόgico
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
Global Observation Research Initiative in Alpine Environments
Insituto de Ciencia Animal
International Congress of Americanists
Institut für Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Instituto Latinoamericano de Derecho Tributario
Instituto do Patrimônio Histόrico e Artίstico Nacional
International Student Exchange Program
Kurzfristige wissenschaftliche Arbeiten im Ausland
Instituto de Tecnologia para o Desenvolvimento
Latin American European Exchange in Engineering
Österreichisches Lateinamerika-Institut
Latin American Studies Association
Lateinamerika-Studien Online
North American Free Trade Agreement
Nichtregierungsorganisationen
Organisation for Economic Co-operation and Development
Österreichischen Nationalbank
Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung
Society for the Anthropology of Lowland South America
Sustainable Europe Research Institute
Universidad Nacional de Colombia
United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization
Zentrum für interamerikanische Studien
51
Anhänge
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Dr. Patricio Lopez (Chile), damals Doktorand am Zentrum für Botanik (im Bild links) und Nelson
Zamora (Direktor des Herbariums von INBio, Costa Rica, Kooperationspartner von der Tropenstation la Gamba) bei
einem Arbeitstreffen im Mostviertel (Österreich), 2008, Fotograf Werner Huber.
6
Abbildung 2: Summer School des Center for the Study of the Americas der Universität Graz mit dem Titel “Nuestra
América: (Re)approaching the Americas“, 2009, Copyright C.SAS.
12
Abbildung 3: Studierende der Montanuniversität Leoben (mit Studierenden der UCR), Department Angewandte Geowissenschaften und Geophysik, während eines Auslandssemesters an der Universidad de Costa Rica im Sommer
2006, Fotograf Thomas Aiglsperger.
13
Abbildung 4: Summer School des Center for the Study of the Americas der Universität Graz mit dem Titel “Nuestra
América: (Re)approaching the Americas“, 2009, Copyright C.SAS.
15
Abbildung 5: Projekt-Konsortium beim Meeting in Heredia/Costa Rica im Rahmen des Projektes VERTEBRALCUE
(ALFA), Center for the Study of the Americas, Universität Graz, im Juni 2009, Copyright C.SAS.
16
Abbildung 6: Aerogeophysikalische Kartierung der Grundwasserreservoirs in Yukatan durch die Geologische Bundesanstalt. Finanzierung: FWF Projekt XPLORE & UNESCO, 2007/2008, Fotograf Simon Richards.
17
Abbildung 7: Sergio Delpino, Ernesto Bjerg (Institut für Geologie, Universität Bahia Blanca, Argentinien); Florian
Gallien, Aberra Mogessie (Institut für Erdwissenschaften, Universität Graz) bei einem Aufenthalt im Forschungsgelände Rio San Juan, Argentinien, 2006, Fotograf Florian Gallien.
18
Abbildung 8: Prof. Eric Houbron von der Universidad Veracruzana (Mexiko) hält einführende Worte zum Vortrag
von Prof. Hans Schnitzer, Institut für Prozess- und Partikeltechnik, Technische Universität Graz, 2008, Fotograf Hans
Schnitzer.
19
Abbildung 9: Das chilenische Team bei der Einrichtung von GLORIA-Dauerbeobachtungsflächen im Parque Nacional
Conguillío, Chile, 2005, Fotograf Harald Pauli.
20
Abbildung 10: Danilo Ribeiro de Lima, ALFA Support Gaststudent aus Campinas, Brasilien und Prof. Sergio
Ulgiati, Universitá degli Studi Parthenope, Neapel, Koordinator des Projektes, bei einem Staff Visit im Labor von
Joanneum Research, Graz, Institut für Prozess- und Partikeltechnik, Technische Universität Graz, 2008, Fotograf Hans
Schnitzer.
23
Abbildung 11: Mitglieder der österreichischen GLORIA-Koordination mit peruanischen Kollegen bei der Auswahl von
Untersuchungsflächen in der Cordillera Blanca, Peru, in 4900m Höhe, 2005, Fotograf Harald Pauli.
26
Abbildung 12: Pressekonferenz in Tulum (Mexiko): Präsentation der Ergebnisse der Kooperation zwischen der Geologischen Bundesanstalt und Amigos de Sian Ka‘an, Finanzierung: UNESCO, FWF Projekt XPLORE, Amigos de Sian
Ka’an, 2007, Fotograf Simon Richards.
28
Abbildung 13: Sergio Delpino, Ernesto Bjerg (Institut für Geologie, Universität Bahia Blanca, Argentinien); Brigida Castro de Machuca, Lorena Priveley (Institut für Geologie, Universität San Juan, Argentinien); Aberra Mogessie
(Institut für Erdwissenschaften, Universität Graz) bei einem Aufenthalt im Forschungsgelände Rio San Juan, Argentinien,
2006, Fotograf Florian Gallien.
32
Abbildung 14: Workshop beim Eröffnungstreffen des Campus Virtual Centroamericano in Guatemala, Österreichisches Lateinamerika-Institut, 2008, Fotografin Barbara Reisner.
33
Abbildung 15: “Bate-Papo Com Os Cineastas“ an der Universität Salzburg, Fachbereich Romanistik Portugiesisch mit
Prof. Tunico Amancio, Universidade Federal Fluminense (UFF) in Niteroi mit den Filmregisseuren Eduardo Nunes
und Herbert Brödl und der Schauspielerin Naia Arruda anlässlich der brasilianischen Filmfestspiele “Forum Brasil“,
Dezember 2009, Fotograf Thomas Kadereit.
35
52
Anhänge
Diagrammverzeichnis
Diagramm 1: Regionale Forschungsschwerpunkte an Hochschulinstituten
6
Diagramm 2: Art der Forschung bezogen auf Lateinamerika an Hochschulinstituten (Mehrfachnennungen) 7
Diagramm 3: Zahl der Diplomarbeiten mit Lateinamberika-Bezug/Jahr an Hochschulinstituten 9
Diagramm 4: Zahl der Dissertationen mit Lateinamerika-Bezug /Jahr an Universitätsinstituten
10
Diagramm 5: Sipendienangebote für Studierende an Hochschulen, um in Lateinamerika zu studieren/forschen 10
Diagramm 6: Zahl der Studierenden an Hochschulinstituten, die in Lateinamerika forschen
11
Diagramm 7: Zahl der Studierenden/Studienjahr, die ein Stipendium für Lateinamerika in Anspruch nehmen
11
Diagramm 8: Regionale Schwerpunkte der Lehre an Hochschulinstituten 14
Diagramm 9: Bereiche der Kooperationen auf Institutsebene (Mehrfachnennungen) 17
Diagramm 10: Aktivitäten bei dauerhaften Kooperationen auf Institutsebene (Mehrfachnennungen) 18
Diagramm 11: Aktivitäten im Rahmen von Abkommen auf Hochschulebene (Mehrfachnennungen) 19
Diagramm 12: Zahl der Kooperationen auf Hochschulebene nach Ländern
21
Diagramm 13: Zahl der dauerhaften Kooperationen auf Institutsebene nach Ländern 21
Diagramm 14: Zahl der zeitlich begrenzten Projekte auf Institutsebene nach Ländern 22
Diagramm 15: Zahl der Publikationen auf Institutsebene 25
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Anzahl der Kooperationen nach Form und Institution
17
Tabelle 2: Institute mit Lateinamerika bezogenen Stellen
26
Tabelle 3: Institute, an denen Lateinamerika besondere Bedeutung für das jeweilige Institut, für Teilbereiche oder für einzelne ForscherInnen einnimmt.
27
Literaturquellen
Austrian Latin America Institute (Hrsg.), 2006: Directory of Austrian Researchers on Latin America and the Caribbean. LAI. –
Wien.
Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, 2008: Universitätsbericht 2008. 2., korrigierte Auflage. BMWF. Wien.
[digitale Version] Abrufbar über: http://www.bmwf.gv.at/uploads/tx_bmwfcontent/Universitaetsbericht_2008.pdf
Gerhard Drekonja, 2005: Lateinamerikanistik. Der österreichische Weg. Lit-Verlag. Wien, Münster.
Göbel, Barbara/Birle, Peter/Specht, Johannes (Hrsg.), 2009: Wirtschafts-, sozial- und geisteswissenschaftliche Lateinamerikaforschung in Deutschland. Situation und Perspektiven. IAI. Berlin.
53
Anhänge
Weiterführende Links
Access2MexCyt: Promoting High-Quality Research Opportunities for European Researchers in Mexico
http://www.access2mexcyt.eu/
ALFA Regional Cooperation Programme
http://ec.europa.eu/europeaid/where/latin-america/regional-cooperation/alfa/index_en.htm
Alßan-Programm
http://www.programalban.org/
Amigos de Sian Ka’an
http://www.amigosdesiankaan.org/
Arbeitsgemeinschaft Österreichische Lateinamerikaforschung (ARGE ÖLAF)
http://www.lai.at/wissenschaft/arge-oelaf
Arbeitsgruppe Geschichte der Americas (AGGA) an der Universität Wien
http://www.univie.ac.at/Geschichte/AGGA/agga.html
Austrian Partnership Programme in Higher Education and Research for Development (appear)
http://www.appear.at
BioTop Biofuels Assessment on Technical Opportunities and Research Needs for Latin America
http://www.top-biofuel.org
Center for the Study of the Americas (C.SAS) an der Universität Graz
http://www.uni-graz.at/zas1www.htm
cibera ForscherWiki
http://wiki.cibera.de
Coimbra-Group
http://www.coimbra-group.eu/
Comisión Nacional de Investigación Científica y Tecnológica (CONICYT), Chile
http://www.conicyt.cl
Consejo Latinoamericano de Ciencias Sociales (CLASCO)
http://www.clacso.org.ar/
Consejo Latinoamericano de Escuelas de Administración (CLADEA)
http://www.cladea.org
Consejo Nacional de Investigaciones Científicas y Técnicas (CONICET), Argentinien
http://www.conicet.gov.ar/
Conselho Nacional de Desenvolvimento Científico e Tecnológico (CNPq), Brasilien
http://www.cnpq.br/
Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível Superior (CAPES), Brasilien
http://www.capes.gov.br/
ENLACE – Enhancing Scientific Cooperation between the European Union and Central America
http://www.enlace-project.eu/
Erasmus Mundus
http://ec.europa.eu/education/external-relation-programmes/doc72_en.htm
Europa Latinoamérica Integración Regional (EULATIN)
http://www.eulatin.net/
54
Anhänge
European Cooperation in Science and Technology (COST)
http://www.cost.eu
Fondo Nacional de Desarollo Científico y Tecnológico (FONDECYT), Chile
http://www.fondecyt.cl
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)
http://www.fwf.ac.at/de/projects/projekt_suche.html
Global Engineering Education Exchange
http://www.ge4.org
Global Observation Research Initiative in Alpine Environments (GLORIA)
http://www.gloria.ac.at/
Fachbereich Romanistik an der Universität Salzburg
http://www.uni-salzburg.at/portal/page?_pageid=425,399796&_dad=portal&_schema=PORTAL
Instituto do Patrimônio Histórico e Artístico Nacional (IPHAN)
http://portal.iphan.gov.br/portal/montarPaginaInicial.do;jsessionid=48DC0CF40FB0A8EC2E2C00DD5F9E0569
Instituto Latinoamericano de Derecho Tributario (ILADT)
http://www.iladt.org/
Interdisziplinärer Universitätslehrgang für Höhere Lateinamerika-Studien
http://www.lai.at/wissenschaft/lehrgang
International Student Exchange Program (ISEP)
http://www.isep.org/
LAC-ACCESS
http://www.lac-access.net/
Instituto de Tecnologia para o Desenvolvimento (LACTEC)
http://www.lactec.org.br/pt/
Lateinamerika-Studien Online (LASON)
http://www.lateinamerika-studien.at/
Lateinamerika-Studien-Wiki
http://wiki.lateinamerika-studien.at/index.php/
Latin American European Exchange in Engineering (LAE3)
http://www.ge4.org/modules/movie/scenes/home/index.php?fuseAction=LAE3
Latin American Studies Association (LASA)
http://lasa.international.pitt.edu/
Österreichische Datenbank für Stipendien und Forschungsförderung
http://www.grants.at/
Österreichisches Lateinamerika-Institut (LAI)
http://www.lai.at/
Society for the Anthropology of Lowland South America (SALSA)
http://www.salsa-tipiti.org/
Sechstes und Siebtes Forschungsrahmenprogramm der EU (FP6, FP7)
http://cordis.europa.eu/fp6/projects.htm
http://cordis.europa.eu/fp7/projects_de.html
55
Anhänge
Tropenstation La Gamba
http://www.lagamba.at/researchdb/pagede/index.php
Universidad Nacional de Colombia (UNAL)
http://www.unal.edu.co/
Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika
www.lai.at/wissenschaft/projekte/wikoop-oe-la
Zentrum für Amerikastudien/Center for the Study of the Americas (C.SAS)an der Universität Graz
http://www.uni-graz.at/zas1www.htm
Zentrum für Interamerikanische Studien (ZIAS) an der Universität Innsbruck
http://www.uibk.ac.at/zias/
Liste der InterviewpartnerInnen
Interviewpartner/in
Hochschule/Institut
Datum
Martina Kaller-Dietrich und
Eva-Gabriela Toifl
Universität Wien, Institut für Geschichte/LateinamerikaBeauftragte und Forschungsservice und Internationale
Beziehungen
26.6.2009
Martin Coy
Universität Innsbruck, Institut für Geographie und Zentrum
für Interamerikanische Studien
29.6.2009
Axel Borsdorf
Universität Innsbruck, Institut für Geographie und
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Insitut für
Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt
29.6.2009
Kathrin Sartingen und Peter
Cichon
Universität Wien, Institut für Romanistik
8.7.2009
Klaus-Dieter Ertler
Universität Graz, Institut für Romanistik und Center
for the Study of the Americas
9.7.2009
Hans Schnitzer
Technische Universität Graz, Institut für Prozess- und
Partikeltechnik
13.7.2009
Thomas Schmalzer
Fachhochschule Joanneum, International Management
13.7.2009
Andreas Hofer
Technische Universität Wien, Fachbereich Städtebau
14.7.2009
Maximilian Schachner und
Eva Werner
IMC Fachhochschule Krems, International Department
16.7.2009
Christian Vogl
Universität für Bodenkultur Wien, Institut für
Ökologischen Landbau
13.8.2009
Reinhold Gruber
Bundesministerium für europäische und internationale
Angelegenheiten, Sektion VII
18.8.2009
Ulrich Brand
Universität Wien, Institut für Politikwissenschaft
21.8.2009
Joachim Becker
Wirtschaftsuniversität Wien, Institut für Außenwirtschaft
und Entwicklung
26.8.2009
Elke Mader
Universität Wien, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie
56
2.9.2009

Documentos relacionados