Inhaltsverzeichnis
Transcrição
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1.1 Hintergrund der Studie 1.2 Zielsetzungen 1.3 Vorgehensweise 1.4 Lateinamerikanistik in Österreich 2. A spekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika 2.1 Studierende/Lehre 2.2 Kooperationen, Netzwerke, Institutionalisierung 2.3 Sichtbarkeit, Wahrnehmung, Kommunikation 2.4 Las Américas 2.5 H erausforderungen, Erwartungen, Bedürfnisse 3 3 4 5 5 9 9 16 25 29 31 3. Empfehlungen für die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika 35 3.1 Wissenschafts-Kommunikationsstrategie 3.2 Nachwuchsförderung 3.3 Finanzielle Unterstützung 3.4 Allgemeine Empfehlungen 35 36 36 36 4. Zusammenfassung 37 5. Anhänge 40 5.1 Institutionen mit Lateinamerika-Bezug 5.2 B eschreibung ausgewählter Institutionen 5.3 Verzeichnisse 40 49 51 Einleitung 1. Einleitung Die Wissenschaftskooperation zwischen Österreich und Lateinamerika umfasst ein sehr breites Spektrum an unterschiedlichsten Aktivitäten. Im engeren Sinne ist Wissenschaftskooperation in Abgrenzung zur Lateinamerika-Forschung, also zur Forschung über Lateinamerika, zu sehen. Aber auch diese kann nicht ohne Kooperationen auskommen. In der vorliegenden Studie werden unter Wissenschaftskooperation gemeinsame Maßnahmen und Aktivitäten zwischen österreichischen und lateinamerikanischen WissenschafterInnen und wissenschaftlichen Institutionen verstanden, wie z.B. Abkommen, Austauschprogramme und Forschungsprojekte. Einerseits unterzieht die Studie diese Maßnahmen einer genaueren Betrachtung, andererseits werden auch Aspekte der österreichischen Lateinamerikanistik beleuchtet, wie z.B. das Interesse der Studierenden, die Wahrnehmung und die Sichtbarkeit der Aktivitäten zu Lateinamerika. Denn letztere können einen wichtigen Impuls für zukünftige Kooperationen zwischen WissenschafteriInnen und wissenschaftlichen Institutionen in Österreich und in Lateinamerika geben. an Bedeutung zugenommen hat. Übersichten über die Situation und Perspektiven fehlen in der Regel allerdings. Gleichzeitig besteht an den Hochschulen der Trend hin zur Internationalsierung. Internationale Kooperationen stellen eine immer wichtiger werdende Säule im Bereich der Wissenschaft dar. Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung bezeichnet im Universitätsbericht 2008 Internationalisierung an den österreichischen Universitäten als bedeutenden Aspekt in der akademischen Landschaft Österreichs. “Alle Universitäten haben sich in den Leistungsvereinbarungen das Ziel gesetzt, Mobilität und Internationalisierung weiter auszubauen und zu fördern. Vorrangige Maß-nahmen zur Zielerreichung sind der Aufbau neuer Universitätspartnerschaften und internationaler Kooperationen, die Erweiterung des Angebots an Mobilitätsprogrammen für Studierende und im Bereich Teaching Staff, die Förderung der Mobilität des wissenschaftlichen Nachwuchses und eine gezielte Informationsaufbereitung für Studierende und Lehrende.“ (Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, 2008, S. 31) 1.1 Hintergrund der Studie Die Internationalisierung des WissenschaftsBei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Jahres- bereichs bringt Kooperationen zwischen wissentagung der “Arbeitsgemeinschaft Österreichische schaftlichen Institutionen zwangsläufig mit sich. Lateinamerika-Forschung“ am 1. Juni 2008 in Strobl Martin Coy vom Institut für Geographie der Uniam Wolfgangsee wurde der Frage nachgegangen, versität Innsbruck wies im Rahmen der Podiumswarum die Amerikas wieder aktuell sind. Seit eini- diskussion “Strategische Perspektiven für die gen Jahren sind Amerikas-Zentren erneut im Ent- Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika“ am 14. Dezember 2009 im stehen oder richten sich neu Bundesministerium für Wis”Wissenschaft ist grundsätzlich aus. Es werden also neue, grösenschaft und Forschung darßere Einheiten zu Area Studies international.“ auf hin, dass Kooperation nur gebildet. Auch in Österreich Martina Kaller-Dietrich, 26.6.2009 in Form von Dialog stattfinden zeigt sich dieser Entwicklungskann. Es geht darum zu klären, trend. So wurde im Jahr 2006 das ”Center for the wie entsprechende Rahmenbedingungen für den Study of the Americas (C.SAS)“ an der Universität Dialog zu inhaltlichen/disziplinären aber auch inGraz und im Jahr 2009 das “Zentrum für interastitutionellen Fragen geschaffen werden können. merikanische Studien (ZiAS)“ an der Universität Eine Übersicht über die strukturelle Situation der Innsbruck gegründet. Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika In der Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass dient somit auch als Ausgangspunkt und Anstoß Lateinamerika aber auch Kooperationen mit für den Dialog. In Österreich gab es in den letzLateinamerika im Rahmen dieser Entwicklungen vor ten Jahren Publikationen zur Erfassung der Lateinallem aufgrund ihrer großen Vielfalt eine wesent- amerikanistik und deren ProtagonistInnen. liche Rolle einnehmen. Göbel/Birle/Specht (2009) weisen in der Studie “Wirtschafts-, sozial- und geisteswissenschaftliche Lateinamerikaforschung in Deutschland. Situation und Perspektiven“ ebenso darauf hin, dass die Regionalforschung wieder 3 Einleitung 1 Die Datenbank wurde im Juni 2010 eingestellt. Die Inhalte der Datenbank wurden in die deutschsprachige Lateinamerika-ForscherInnen Datenbank ”cibera ForscherWiki“ integriert. So wurde auf Lateinamerika-Studien Online (LASON: http://www.lateinamerika-studien.at/) eine ForscherInnendatenbank eingerichtet1, das Österreichische Lateinamerika-Institut (LAI) veröffentlichte im Jahr 2006 das “Directory of Austrian Researchers on Latin America and the Caribbean“ und Gerhard Drekonja (2005) bietet mit seinem Band “Lateinamerikanistik. Der österreichische Weg“ einen Überblick über die österreichische Lateinamerika-Forschung. Eine Erhebung über die strukturelle Situation der Wissenschaftskooperation zwischen österreichischen und lateinamerikanischen Partnerinstitutionen fehlt jedoch bislang. Dies soll mit der vorliegenden Studie ausgeglichen werden. 1.2 Zielsetzungen Die Studie präsentiert eine Übersicht über die institutionelle Verankerung der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika. Es werden nicht Einzelpersonen, die zu Lateinamerika arbeiten, erfasst, sondern es geht darum, wo diese Personen verankert sind, an welchen Institutionen sie arbeiten und wie die Ausrichtung dieser Institutionen in Bezug auf Lateinamerika aussieht. Die Studie stellt damit eine Erhebung der strukturellen Situation der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika dar und beschränkt sich nicht allein auf die Lateinamerika-Forschung in Österreich. Die Autorinnen konzentrieren sich dabei nicht auf bestimmte Disziplinen, sondern versuchen, ein möglichst umfassendes Bild der Situation zu zeigen. Gleichzeitig geht es darum, die Aktivitäten und Kooperationen zu Lateinamerika sichtbar zu machen. So ist die Studie als Service für ForscherInnen, Lehrende und Studierende zu sehen, die Interesse an Lateinamerika haben. Sie dient der Kommunikation und Vernetzung zwischen interessierten Institutionen, Einzelpersonen und Fördergebern. Im Rahmen der Aufarbeitung der Ergebnisse konnten auch Entwicklungstrends, Potentiale und Engpässe der Kooperation mit Lateinamerika identifiziert werden. Daraus leiten sich einerseits Empfehlungen ab, andererseits ermöglicht diese Übersicht auch eine Positionierung der Lateinamerika-Forschung im Zuge der Internationalisierungsentwicklungen an den österreichischen Hochschulen. Schließlich dienen die Ergebnisse auch als Grundlage für die Entwicklung institutioneller Strategien. Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Aus diesen Zielsetzungen heraus ergeben sich diejenigen Aspekte, die im Rahmen der Aufbereitung der Daten einer genaueren Betrachtung unterzogen wurden: 4 1. Studierende/Lehre: Das Interesse der Studierenden an Fragestellungen zu Lateinamerika ist ein Indikator dafür, ob es möglicherweise in Zukunft über das Studium hinaus eine weitere wissenschaftliche Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der Großregion geben wird. Gleichzeitig spielt das Angebot an Lehrveranstaltungen zu Lateinamerika eine wesentliche Rolle, um die Aufmerksamkeit der Studierenden zu wecken. 2. Kooperationen/Netzwerke/Institutionalisierung: Die Kooperationen stehen im Mittelpunkt der Studie. Genauer betrachtet werden die Bereiche der Kooperation (Forschung, Mobilität, Lehre, Beteiligung an Netzwerken), zeitlicher Umfang, Aktivitäten und Finanzierung der Kooperation und die regionale Verteilung. Schließlich werden auch die Nachhaltigkeit und die Vorteile aus Kooperationen beleuchtet. 3. S ichtbarkeit/Wahrnehmung/Kommunikation: Die Wahrnehmung der im Rahmen von Kooperationen stattfindenden Aktivitäten ist ein wesentlicher Faktor für die Sichtbarkeit Lateinamerikas in der Wissenschaftslandschaft Österreichs. Daher stellt sich die Frage, was für eine erhöhte Sichtbarkeit notwendig ist und wie erfolgreich darüber kommuniziert werden kann. 4. “Las Américas“: Seit einigen Jahren sind an Hochschulen erneut Amerikas-Zentren im Entstehen oder richten sich neu aus, auch in Österreich. Es stellt sich folglich die Frage, warum die Amerikas wieder aktuell sind und ob die Bedeutung der Zusammenschau von Nord-, Mittel- und Südamerika tatsächlich überall gleich wahrgenommen wird. 5. Herausforderungen/Erwartungen/Bedürfnisse: Bei der Erfassung der strukturellen Situation der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika geht es nicht nur um die Erhebung eines Status quo, sondern auch um die Wahrnehmung der Herausforderungen und der damit verbundenen Erwartungen und Bedürfnisse. Was die Studie nicht leisten kann. Die Studie hat mehrere Zielsetzungen. Die institutionelle Verankerung der Kooperationen steht dabei im Mittelpunkt der Betrachtungen. Dies bringt mit sich, dass manche Aspekte nicht in die Studie aufgenommen werden konnten. Dazu zählt u.a. die Erhebung freier WissenschafterInnen, die sich mit Lateinamerika beschäftigen, d.h. Personen, die keiner wissenschaftlichen Institution angehören. Das Interesse der Studierenden wurde anhand von Diplomarbeiten und dem Besuch von Lehrveranstaltungen beurteilt. Studierende selbst wurden nicht befragt. Es wäre interessant, diesen Aspekt in einer eigenen Studie zu bearbeiten, um den Bedarf an Kooperationen und anderen Maßnahmen (z.B. in der Lehre) sichtbar zu machen. Einleitung 1.3 Vorgehensweise 1.4 Lateinamerikanistik in Österreich Von November 2008 bis März 2009 erfolgte eine Recherche über Institutionen im Wissenschaftsbereich (Hochschulen, Universitätsinstitute, Fachhochschulstudiengänge2, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen), die einen Bezug zu Lateinamerika vermuten lassen. Für diese Recherche wurden verschiedene Medien herangezogen. Im Internet wurde einerseits in Webseiten der Institutionen und in Publikationslisten nach Abkommen und laufenden bzw. abgeschlossenen Projekten gesucht, andererseits wurden die Projektdatenbanken des Sechsten und Siebten Forschungsrahmenprogrammes der Europäischen Union (EU)3 und des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) abgefragt. Zusätzlich dienten auch Print-Publikationen als Informationsquelle (Österreichisches Lateinamerika-Institut, 2006: Directory of Austrian Researchers on Latin America and the Caribbean und Gerhard Drekonja, 2005: Lateinamerikanistik. Der österreichische Weg). Im Rahmen der Recherche konnten 133 Universitätsinstitute und neun Fachhochschul-Studiengänge, 28 Büros/Zentren für internationale Beziehungen an den Hochschulen in Österreich und 24 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen identifiziert werden, an denen ein Lateinamerika-Bezug vermutet wurde. Einen Überblick über die Lateinamerikanistik in Österreich bietet der bereits erwähnte Band von Gerhard Drekonja (2005) “Lateinamerikanistik. Der österreichische Weg“. Die Anfänge einer Lateinamerikanistik in Österreich in den 1960erJahren waren laut Gerhard Drekonja sehr stark in der Entwicklungshilfe verortet. Ein erster institutioneller Rahmen wurde durch die Gründung des Österreichischen Lateinamerika-Institutes (LAI) im Jahr 1965 geschaffen. Mit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Österreichische LateinamerikaForschung (ARGE ÖLAF) im Jahr 1974 erhielt die Lateinamerikanistik in Österreich einen weiteren Aufschwung. Insbesondere seit den 1980er-Jahren entwickelte sich das LAI zu einer Plattform für österreichische LateinamerikanistInnen. Mit dem vom LAI durchgeführten Interdisziplinären Lehrgang für Höhere Lateinamerika-Studien wurde seit den 1990er-Jahren der außeruniversitäre Bereich mit den Universitäten stärker aneinander gebunden. Dieser Prozess führte schließlich im Jahr 2007 im Zuge des “Interdisziplinären Universitätslehrgangs für Höhere Lateinamerika-Studien“ zur Kooperation zwischen der Universität Wien und dem LAI. Die Jahrestagung der ARGE ÖLAF in Strobl am Wolfgangsee bietet seit vielen Jahren sowohl jungen als auch erfahrenen LateinamerikanistInnen die Möglichkeit zum Austausch über die Region. Die Erfassung der Daten fand zwischen März und September 2009 statt, wobei quantitative und qualitative Methoden miteinander kombiniert wurden. Ein Fragebogen wurde ausgearbeitet, der bei einem Workshop mit VertreterInnen aus der Wissenschaft und dem administrativen Personal von Universitäten im März 2009 diskutiert wurde. Der überarbeitete Fragebogen wurde den identifizierten Institutionen zugesandt. Der Fragebogenrücklauf belief sich bei den Universitätsinstituten/Fachhochschul-Studiengängen auf 59 (56+3/41,5%), bei den Büros/Zentren für internationale Beziehungen auf 23 (82%) und bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen auf acht (33%). Zusätzlich wurden 14 Interviews4 mit VertreterInnen aus der Wissenschaft, VertreterInnen der internationalen Büros an den Hochschulen sowie einer Person aus dem Außenministerium geführt. Seit sich die Lateinamerikanistik mit diesem institutionellen Rahmen in Österreich etablieren konnte, stellt sich in der Auseinandersetzung mit Lateinamerika verstärkt die Frage, wie sich gleichberechtigte Kooperationen mit lateinamerikanischen Kolleginnen und Kollegen in Zukunft entwickeln und gestalten werden. Der Stellenwert der Großregion Lateinamerika innerhalb der jeweils eigenen Disziplin erweist sich bei den Instituten und Institutionen, die sich an der Studie beteiligt haben, allerdings als sehr unterschiedlich: von sehr gering bis sehr wichtig, von Randthema und Einzelprojekt bis hin zum wichtigsten außereuropäischen regionalen Fokus. Wie sich daher die aktuelle Lateinamerikanistik in Österreich darstellt und in welcher Situation sie sich befindet, wird im Folgenden überblicksmäßig dargestellt. 2 Der Begriff Institut verstanden als Subeinheit an einer Universität wird je nach Hochschule und Fakultät unterschiedlich definiert. An manchen Universitäten wird anstelle von Institut auch der Begriff Fachbereich verwendet. Fachhochschulen sind in der Regel nicht in Institute, sondern in Studiengänge unterteilt, womit auch der Bezug zur spezifischen Funktion hergestellt wird. Damit stellt sich das Problem der Vergleichbarkeit. Die Autorinnen der Studie haben sich dennoch darauf festgelegt, Universitätsinstitute bzw. Fachbereiche und Fachhochschulstudiengänge als Vergleichseinheit zu verwenden, um Aussagen nicht nur auf Gesamt-Hochschul-Ebene treffen zu können. Auch wenn es an Fachhochschulen keine Institute gibt, wird in der Studie dieser Begriff anstelle von Studiengang verwendet. 3 Weiterführende Links zu in der Studie genannten Institutionen, Programmen, Kooperationen, etc. sind in Kapitel 5.3 zu finden. 4 Eine Liste der Interview- partnerInnen findet sich in Kapitel 5.3. 5 Zusätzlich wurden fünf bekannte Institutionen mit Lateinamerika-Bezug, die sich nicht an der Umfrage beteiligt haben, in die Liste aufgenommen. Die Auswertung der Daten erfolgte von September bis Dezember 2009, wobei einerseits Hochschulen als gesamte Einheit (Gesamt-Hochschulebene) andererseits auch Subeinheiten an den Hochschulen (Institutsebene) zu verschiedenen Aspekten betrachtet wurden. Die Ergebnisse wurden bei einer Veranstaltung am 14. Dezember 2009 im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung in Wien präsentiert. Die in der Studie veröffentlichten Resultate beziehen sich auf die Daten aus der Fragebogenerhebung. Im Anhang (Kapitel 5.1) befindet sich die Liste der Institutionen, die mittels Fragebogen an der Studie teilgenommen haben.5 5 Einleitung I. Schwerpunkte bezogen auf Lateinamerika Regionale Schwerpunkte Bei der Frage nach den regionalen Forschungsschwerpunkten der österreichischen Hochschulinstitute bezogen auf Lateinamerika steht Brasilien an der Spitze, dicht gefolgt von Argentinien und Mexiko. Mehr als ein Viertel der befragten Institute hat keinen regionalen Schwerpunkt angegeben. Ebenso bei den regionalen Schwerpunkten in der Lehre wurden am häufigsten Mexiko und Brasilien, gefolgt von Argentinien genannt. Jedoch knapp die Hälfte der Institute (28 von 59) gab keinen Schwerpunkt an. Es zeigt sich, dass vor allem die großen Länder Lateinamerikas von Interesse sind, aber auch für einige Institute regionale Schwerpunkte keine Bedeutung haben. Abbildung 1: Dr. Patricio Lopez (Chile), damals Doktorand am Zentrum für Botanik (im Bild links) und Nelson Zamora (Direktor des Herbariums von INBio, Costa Rica, Kooperationspartner von der Tropenstation la Gamba) bei einem Arbeitstreffen im Mostviertel (Österreich), 2008, Fotograf Werner Huber. Diagramm 1: Regionale Forschungsschwerpunkte an Hochschulinstituten Diagramm 1: Regionale Forschungsschwerpunkte an Hochschulinstituten 20 Zahl der Nennungen 18 3 16 14 12 10 18 8 17 15 15 6 4 7 2 6 6 6 6 4 4 4 1 ile 1 1 1 1 1 R Ch 1 K a st Co ru ol ivi en Pe B 1 ic a ol um bi en V en ez ue l Ec a ua do N r ic ar ag ua D om K ub in a ik an B is el ch iz e e R ep ub Fr El lik an Sa zö lv ad si sc or h G uy an G a ua te m al a G uy an a H on du ra s U ru gu ay ke in Sc Ar ge Br as ili en hw nt i ni er en pu nk t/ k. A. M ex ik o 0 Universitätsinstitute Die inhaltlichen Schwerpunkte der einzelnen Institute bezogen auf Lateinamerika erweisen sich aufgrund der Vielzahl an Disziplinen und der damit verbundenen Vielfalt als sehr heterogen. Es können folglich keine klaren inhaltlichen Tendenzen herausgelesen werden. Detailinformationen zu Forschungsschwerpunkten, Schwerpunkten in der Lehre sowie Schwerpunkten im Rahmen von Kooperationen mit lateinamerikanischen PartnerInnen sind unter www.lai.at/wissenschaft/projekte/wikoop-oe-la zu finden. 6 5 Fachhochschulinstitute II. Art der Forschung bezogen auf Lateinamerika Bezogen auf Lateinamerika betreiben die Universitäts- und Fachhochschulinstitute zu einem Großteil Lehrforschung sowie drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte. Forschung wird aber auch in Form von PhD-Projekten oder Dissertationen betrieben sowie selbst finanziert. Ein Fünftel der Institute gibt an, in den Bereichen Lehrforschung und Drittmittelprojekte gleichzeitig zu arbeiten. Besonders hervorzuheben ist das Institut für Ökologischen Landbau der Universität für Bodenkultur, an dem Forschung im Zuge von Lehrforschung, Auftragsforschung und drittmittelfinanzierten Projekten betrieben wird. Einleitung Diagramm 2: Art der F ors c hung bez ogen auf L ateinamerika hnennungen) Diagramm 2: Art(Mehrfac der Forschung bezogen auf Lateinamerika 40 35 30 25 20 15 10 5 0 1 2 34 25 1 7 ga be e in e An An de r ke r it tm itt el pr oj ek te or sc hu D Au ftr ag sf rs ch u ng 4 hr ffo Le 1 11 ng Zahl der Nennungen an Hochschulinstituten (Mehrfachnennungen) Universitätsinstitute Fachhochschulinstitute Drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte spielen auch für die außeruniversitären Forschungseinrichtungen eine wesentliche Rolle. Am Institut für Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wird zusätzlich Grundlagenforschung und von der Wasserkluster Lunz - biologische Station GmbH Auftragsforschung betrieben. III. Forschungsbudget für Lateinamerika Die Frage nach der Höhe des Anteils (relativ) am Institutsbudget, das für Forschungen zu Lateinamerika aufgewendet wird, wurde von knapp der Hälfte der Institute nicht beantwortet. Für ein Viertel der Institute liegen Aufwendungen für Forschung zu Lateinamerika unter 5% des Institutsbudgets, für ein Zehntel bei 10 bis 15%. Hervorzuheben sind der Fachbereich Volkswirtschaft der Fachhochschule des bfi Wien (40%) sowie die Tropenstation La Gamba in Costa Rica (33%), die dem Department für Palynologie und strukturelle Botanik der Universität Wien zugeordnet ist. Rund 6% der Institute haben kein Budget für Forschungen zu Lateinamerika aus Institutsmitteln zur Verfügung. Bei den außeruniversitären Institutionen ist das Institut für Gebirgsforschung hervorzuheben, das 40% des Institutsbudgets für Lateinamerika aufwendet. Die Wasserkluster Lunz - biologische Station GmbH wendet 10%, die Geologische Bundesanstalt 5% auf. IV. Personal mit Lateinamerika-Bezug 6 Details dazu siehe Kapitel 2.3 Ein Viertel der befragten Institute gibt an, dass sie eigene, schwerpunktmäßig auf Lateinamerika ausgerichtete Stellen haben. Drei Institute haben eine schwerpunktmäßig auf Lateinamerika ausgerichtete Professur: das Institut für Romanistik an der Universität Wien, der Fachbereich Romanistik an der Universität Salzburg sowie das Institut für Soziologie/Abteilung Politik- und Entwicklungsforschung an der Universität Linz. Bis Juli 2007 gab es am Institut für Geschichte der Universität Wien die einzige Professur in Österreich, die Lateinamerika auch in ihrem Namen trug: “Professur für Außereuropäische Geschichte mit besonderer Berücksichtigung Lateinamerikas“. Seit der Emeritierung Gerhard Drekonjas wird diese Professur fallweise durch eine Gastprofessur zu “Globalgeschichte mit Schwerpunkt Lateinamerika“ vertreten. Die auf Lateinamerika bezogenen Stellen sind v.a. AssistentInnenstellen. Zusätzlich wurden LektorInnen, externe Lehrbeauftragte, Gastlehrende, Teaching Fellows und SekretärInnenstellen genannt, die speziell auf Lateinamerika ausgerichtet sind.6 Zwei Drittel der befragten Institute geben an, dass pro Jahr mindestens ein/e WissenschafterIn einen Forschungsaufenthalt in Lateinamerika absolviert. Am Institut für Geographie der Universität Innsbruck, am Institut für Soziale Ökologie der Universität Klagenfurt sowie am Fachbereich Romanistik der Universität Salzburg forschen pro Jahr vier bis fünf WissenschafterInnen in der Region. Am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien sind es mehr als fünf. Auch an den außeruniversitären Institutionen forschen pro Jahr durchschnittlich ein bis drei WissenschafterInnen in Lateinamerika. 7 Einleitung Zusammenfassung Die inhaltlichen und regionalen Schwerpunkte differieren nach Disziplinen, Institutionen und Ausrichtung. Bei den regionalen Schwerpunkten liegen Brasilien, Mexiko und Argentinien voran. Forschung wird meist in Form von Lehrforschung sowie drittmittelfinanzierten Projekten realisiert. Das Forschungsbudget zu Lateinamerika an den einzelnen Instituten ist unterschiedlich hoch. Ein Viertel der Institute hat eigene Personalstellen mit Lateinamerikabezug, weiters haben drei Institute eine auf Lateinamerika ausgerichtete Professur. An zwei Drittel der Institute forschen ein bis drei WissenschafterInnen pro Jahr in Lateinamerika. Die Bedeutung Lateinamerikas innerhalb der Mutterdisziplin wird sehr differenziert wahrgenommen. Aus den Ausführungen kann abgeleitet werden, dass es kein einheitliches Bild über die Situation der Lateinamerikanistik in Österreich gibt. Folgende Institute haben angegeben, dass Lateinamerika von großer Bedeutung für das gesamte Institut oder einen Teilbereich des Instituts ist: - Universität für Bodenkultur: Institut für Ökologischen Landbau - Universität Innsbruck: Institut für Geographie und Institut für Europarecht und Völkerrecht - Universität Klagenfurt: Institut für Soziale Ökologie - Universität Linz: Institut für Soziologie/Abteilung für Politik und Entwicklungsforschung - Universität Salzburg: Fachbereich Romanistik - Universität Wien: Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Internationale Koordination des GLORIA-Netzwerks (Fakultätszentrum Biodiversität/Department für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie), Institut für Philosophie, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Institut für Politikwissenschaft, Institut für Romanistik, Institut für Moraltheologie, Projekt Internationale Entwicklung am Institut für Afrikawissenschaften (seit 1. März 2010 Institut für Internationale Entwicklung) - Wirtschaftsuniversität Wien: Institut für Außenwirtschaft und Entwicklung - Fachhochschule des bfi Wien: Fachbereich Volkswirtschaft - Fachhochschule Kärnten: Systems Engineering 8 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika 2. Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika 2.1 Studierende/Lehre der Studie nicht geleistet werden. Das Interesse der Studierenden an Fragestellungen zu Lateinamerika ist ein Indikator dafür, ob es möglicherweise in Zukunft über das Studium hinaus eine weitere wissenschaftliche Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der Großregion geben wird. Daher darf bei einer Studie über die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika das Interesse der Studierenden an Lateinamerika nicht außer Acht gelassen werden. Gleichzeitig ist das Angebot an Lehrveranstaltungen zu Lateinamerika wichtig, um die Aufmerksamkeit der Studierenden zu wecken. Zur genaueren Betrachtung der Bereiche Studierende und Lehre wird im Rahmen der Studie besonders folgenden Aspekten nachgegangen: I. Interesse der Studierenden: • Wie kann das Interesse der Studierenden an Lateinamerika festgestellt werden? • Worin liegt das Interesse der Studierenden an Lateinamerika begründet? • Hat sich das Interesse der Studierenden an Lateinamerika in den letzten Jahren verändert? II. Lehre: • Welche inhaltlichen und regionalen Schwerpunkte weist die Lehre zu Lateinamerika in Österreich auf? • Welchen Herausforderungen steht die Lehre in Bezug auf Lateinamerika gegenüber? • Wie stellt sich die Mobilität der Lehrenden dar? • Welche Formen der Lehre gibt es? a. Diplomarbeiten/Dissertationen Ein generelles wissenschaftliches Interesse an Lateinamerika von Seiten der Studierenden lässt sich nicht eindeutig feststellen, denn es variiert sehr stark nach inhaltlicher und regionaler Schwerpunktsetzung der einzelnen Institute/Hochschulen, nach dem Engagement der Lehrenden, nach finanziellen Möglichkeiten bzw. Zugang zu Stipendien sowie den Berufszielen der Studierenden selbst. Ein Instrument, das Interesse der Studierenden an Lateinamerika festzustellen, ist die Anzahl der Diplomarbeiten zu dieser Region. Bei der Hälfte der befragten Institute wird pro Jahr mindestens eine Diplomarbeit mit Lateinamerika-Bezug verfasst. Vier bis zehn Diplomarbeiten pro Jahr mit Lateinamerika-Bezug werden an folgenden Instituten geschrieben: Institut für Philosophie, Institut für Politikwissenschaft und Projekt Internationale Entwicklung der Universität Wien, Fachbereich Städtebau der Technischen Universität Wien, Institut für Außenwirtschaft und Entwicklung der Wirtschaftsuniversität Wien, Institut für Geographie der Universität Innsbruck, Institut für Soziologie/Abteilung Politik- und Entwicklungsforschung der Universität Linz und Fachbereich Romanistik der Universität Salzburg. An der Universität Wien werden am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie und am Institut für Romanistik mehr als Diagramm 3:mit ZahlThemen der Diplomarbeiten mit 20 Diplomarbeiten zu Lateinamerika L ateinamberika-B ez ug/J ahr an realisiert. I. Studierende Als Indikator für das Interesse der Studierenden an Lateinamerika wird einerseits die Zahl der Diplomarbeiten und Dissertationen zu Lateinamerika herangezogen. Sie weisen auf eine intensive Auseinandersetzung der Studierenden mit der Region hin. Andererseits wird die Mobilität in lateinamerikanische Länder als Hinweis für ein Interesse an der Region gesehen. Zusätzlich wurde auch die Abdeckung des Interesses an Lateinamerika durch Lehrveranstaltungen genauer betrachtet. Mögliche Gründe für das Interesse an Lateinamerika bzw. ein verändertes Interesse an Lateinamerika waren auch Themen in den Interviews. Eine Befragung der Studierenden würde eventuell ein anderes Bild ergeben. Dies kann aber im Rahmen Hoc hs c hulins tituten Diagramm 3: Zahl der Diplomarbeiten mit LateinamerikaBezug/Jahr an Hochschulinstituten 35 Zahl der Nennungen Durch den Blick auf die regionalen und inhaltlichen Schwerpunkte der Lehre können die vielfältigen Interessensgebiete der Lehrenden und auch Forschenden zu Lateinamerika identifiziert werden. 30 3 25 20 15 1 26 10 5 14 8 2 0 null 1-3 4-10 Universitätsinstitute 11-20 mehr 4 1 keine Ungültig Angabe Fachhochschulinstitute Nicht nur Diplomarbeiten, sondern insbesondere auch Dissertationen sind ein Indikator für das Forschungsinteresse an Lateinamerika. 9 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Zahl der Nennungen Bezug/Jahr an Universitätsinstituten 30 25 20 15 10 5 0 26 20 4 null 1-3 4-10 5 11-20 mehr keine Angabe Diagramm 5: S ipendienangebote für S tudierende an Hoc hs c hulen, um in DiagrammL5: Stipendienangebote für Studierende an ateinamerika z u s tudieren/fors c hen Hochschulen, um in Lateinamerika zu studieren/forschen Zahl der Nennungen Diagramm 4: Zahl der Dis s ertationen mit L ateinamerika-B ez ug /J ahr an Diagramm 4: Zahl der Dissertationen mit LateinamerikaU nivers itäts ins tituten 12 10 1 6 4 9 8 Die Betreuung von DiplomandInnen und DissertantInnen kann in der Regel durch das jeweilige Institutspersonal abgedeckt werden. Rund ein Fünftel der befragten Institute gibt an, dass die Betreuungsmöglichkeiten am jeweiligen Institut eingeschränkt sind. Dies kann eventuell darauf hinweisen, dass es mehr regionalspezifisch ausgerichtete Stellen bzw. BetreuerInnen geben müsste, um optimale Verhältnisse zu gewährleisten. An zwei der acht befragten außeruniversitären Forschungseinrichtungen werden Diplomarbeiten und Dissertationen mit Themenschwerpunkt Lateinamerika verwirklicht: am Museum für Völkerkunde/Sammlung Lateinamerika und an der Geologischen Bundesanstalt. b. Studieren und Forschen in Lateinamerika Ein anderer wichtiger Indikator für das Interesse der Studierenden an Lateinamerika ist deren Mobilität in die Region. Prinzipiell gibt es verschiedene Möglichkeiten für Studierende, ein Stipendium für Studien- oder Forschungszwecke in Lateinamerika zu erhalten. Besonders genützt werden das Stipendium für kurzfristige wissenschaftliche Arbeiten im Ausland (KWA) sowie Stipendien im Rahmen von Joint-StudyProgrammen bzw. Universitätspartnerschaften. 10 7 2 5 0 KWA Joint Study Universitäten Ein bis drei Dissertationen mit LateinamerikaBezug werden pro Jahr an 20 der befragten Institute verfasst. Hervorzuheben sind vier Institute mit vier bis zehn Disserationen zu Lateinamerika pro Jahr: das Institut für Romanistik und das Institut für Philosophie der Universität Wien, das Institut für Geographie der Universität Innsbruck und das Institut für Soziologie/Abteilung Politik und Entwicklungsforschung der Universität Linz. Betrachtet man die Zahl der Diplomarbeiten und Dissertationen, zeigt sich, dass Themen mit Lateinamerika-Bezug von Studierenden als interessanter Forschungsgegenstand wahrgenommen werden. 4 8 Andere keine Angabe Fachhochschulen Neben diesen Stipendien gibt es aber noch andere hochschulspezifische Programme, wie zum Beispiel: das Lateinamerika-Stipendium der Universität Wien, ein Stipendium des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung an der Akademie der Bildenden Künste, ein Austauschabkommen für Famulaturen der Medizinischen Universität Innsbruck, Stipendien im Rahmen von Alfa-Mitteln an der Universität für Bodenkultur, über Netzwerke wie die Coimbra-Gruppe an der Universität Graz, das International Student Exchange Program (ISEP), ein Kooperationsabkommen mit dem Insituto de Ciencia Animal (ICA) in Kuba an der Veterinärmedizinischen Universität Wien sowie das Auslandsstipendium des Fördervereins der Fachhochschule St. Pölten für Studierende mit besonderen akademischen Leistungen. Um einen Forschungs- oder Studienaufenthalt in Lateinamerika zu organisieren, nützen Studierende neben formalen Abkommen zum Teil auch persönliche Kontakte von Lehrenden zu lateinamerikanischen Institutionen und ForscherInnen. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass an mehr als der Hälfte der befragten Institute mindestens ein/e Studierende/r pro Jahr einen Forschungsaufenthalt in Lateinamerika absolviert. Am Institut für Philosophie und am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien, dem Fachbereich Städtebau der Technischen Universität Wien sowie dem Fachbereich Romanistik der Universität Salzburg forschen sogar vier bis zehn Studierende pro Jahr in Lateinamerika. Mehr als 20 Studierende des Instituts für Romanistik und des Instituts für Kulturund Sozialanthropologie der Universität Wien absolvieren pro Jahr einen Forschungsaufenthalt in Lateinamerika. Am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie werden im Zuge von Abschlussarbeiten rund 40% der Feldforschungen in Lateinamerika realisiert. Das zeigt, dass das Interesse an Forschung in Lateinamerika hoch ist. Dies bedeutet folglich ein großes Potential für die Sichtbarkeit dieser Region in der österreichischen Wissenschaftslandschaft. Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Diagramm 6: Zahl der S tudierenden an Hoc hs c hulins tituten, die in L ateinamerika fors c hen Diagramm 6: Zahl der Studierenden an Hochschul- instituten, die in Lateinamerika forschen Zahl der Nennungen 35 3 30 25 20 15 30 10 5 14 5 0 null 1-3 1 3 2 4-10 11-20 mehr 1 keine Ungültig Angabe Universitätsinstitute F achhochschulinstitute Diagramm 7: Zahl der S tudierenden/S tudienjahr, die ein S tipendium für L ateinamerika in Ans pruc h Diagramm 7: Zahl der Studierenden/Studienjahr, die nehmen Europäischen Union in Anspruch genommen, um in Österreich zu forschen und/oder zu studieren. Andere Stipendien spielen ebenso eine bedeutende Rolle, wie z.B. Stipendien im Rahmen des Coimbra-Netzwerks, das International Student Exchange Program (ISEP) oder andere universitätsspezifische Stipendien. Bei Fachhochschulen hat das “Ernst-Mach-Stipendium für Studierende aus außereuropäischen Ländern zum Studium an einer österreichischen Fachhochschule“ große Bedeutung. Nach Auskunft von Eva Werner, nun Rektorin an der Fachhochschule Krems und Mitglied des Ausschusses für Internationale Tätigkeiten der Fachhochschulkonferenz (FHK), werden rund 70% des Ernst-Mach-Stipendiums für Fachhochschulen an Studierende aus Lateinamerika vergeben. 7 Das Nord-Süd-Dialog- Stipendienprogramm geht ab dem Jahr 2010 in das neue Programm zur Förderung von Nord-SüdHochschulpartnerschaften appear über. In dem neuen Programm werden nur mehr Studierende aus den südlichen Schwerpunktregionen der OEZA gefördert. Für Lateinamerika bedeutet dies eine Einschränkung auf Nicaragua, Guatemala und El Salvador. Zahl der Nennungen ein Stipendium für Lateinamerika in Anspruch nehmen 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 1 8 5 5 1 1 null 1-3 4-10 Univers itäten 11-20 2 mehr keine Angabe F achhochs chulen Stipendien werden eher an Universitäten in Anspruch genommen als an Fachhochschulen. Dies kann verschiedene Gründe haben. Die Studierendenzahlen der Universitäten sind höher als die der Fachhochschulen, das Stipendium für kurzfristige wissenschaftliche Arbeiten im Ausland ist ein universitätsspezifisches Stipendium, und im Gegensatz zu Universitäten können Fachhochschulen meist auf noch keine sehr lange Tradition zurück blicken. An fünf Universitäten und einer Fachhochschule nehmen im Durchschnitt ein bis drei Studierende pro Jahr Stipendien für Lateinamerika in Anspruch. An fünf Universitäten sind es vier bis zehn, an der Wirtschaftsuniversität Wien und an der Fachhochschule Kufstein 11 bis 20 Studierende und an der Universität Graz und an der Universität Wien sind es mehr als 20 Studierende, die ein Stipendium für Lateinamerika erhalten. Die Universität Wien als größte Universität Österreichs liegt mit über 70 Studierenden deutlich voran. Für LateinamerikannerInnen, die in Österreich studieren oder forschen wollen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, ein Stipendium zu erhalten. Häufig wird die Mobilität von Lateinamerikaner-InnennachÖsterreichüberJoint-Study-Programme organisiert. Ebenso werden das NordSüd-Dialog-Stipendium7, aber auch Stipendien der Die Zahl der Studierenden, die ein Stipendium in Österreich in Anspruch nehmen, liegt an Universitäten und Fachhochschulen auf ähnlichem Niveau. An sieben Universitäten und Fachhochschulen (Medizinische Universität Wien, Medizinische Universität Innsbruck, Technische Universität Wien, Universität Innsbruck, Fachhochschule Oberösterreich Campus Steyr, Campus Wels und Fachhochschule Vorarlberg) sind es ein bis drei Studierende, die ein Stipendium erhalten. Vier bis zehn Studierende aus Lateinamerika nehmen an der Technischen Universität Graz, der Universität für Bodenkultur, der Universität Klagenfurt und der Veterinärmedizinische Universität Wien sowie an der Fachhochschule Joanneum, Fachhochschule Krems, Fachhochschule Kufstein und Fachhochschule Wien/Studiengang WKW ein Stipendium in Österreich in Anspruch. An der Universität Graz sind es zwischen 11 und 20 lateinamerikanische Studierende, deren Studienaufenthalt in Österreich über ein Stipendium gefördert wird. c. Abdeckung des Interesses an Lateinamerika durch Lehrveranstaltungen Ob die Nachfrage an Lehrveranstaltungen zu Lateinamerika ausreichend abgedeckt werden kann, ist ein weiterer Indikator für das Interesse der Studierenden an Lateinamerika. Die Hälfte der Institute gibt an, das Interesse der Studierenden an dieser Region durch Lehrveranstaltungen abdecken zu können, rund ein Drittel jedoch nicht. Daraus wird ersichtlich, dass der Wissensdurst der Studierenden zu Lateinamerika hoch ist und ein Drittel der Institute diesem Interesse nicht gerecht werden kann. 11 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Abbildung 2: Summer School des Center for the Study of the Americas der Universität Graz mit dem Titel ”Nuestra América: (Re)approaching the Americas“, 2009, Copyright C.SAS. d. Worin liegt das Interesse der Studierenden begründet? Hat sich das Interesse an Lateinamerika in den letzten Jahren verändert? Für das Interesse der Studierenden an Lateinamerika können vielfältige Gründe ausgemacht werden. Gleichzeitig gibt es aber auch Argumente dafür, dass dieses Interesse tendenziell abnimmt bzw. keine konkreten Veränderungen wahrnehmbar sind. Auch dafür sind die Gründe unterschiedlich. Stark in Zusammenhang mit dem Interesse an der Region steht das Interesse an der spanischen Sprache. So ist zum Beispiel an der Fachhochschule Krems in den englischsprachigen Studiengängen “Export-oriented Management“ und “Tourism and Leisure Management“ Spanisch die am häufigsten gewählte Zweitsprache (nach Englisch als erste Fremdsprache). Für Eva Werner, Rektorin der Fachhochschule Krems, hat das auch damit zu tun, “dass bereits im Sekundarbereich vermehrt Spanisch als zweite Fremdsprache angeboten wird.“ Aus ihrer Sicht zieht sich dies nun in den tertiären Bereich weiter, und schließlich spielt die starke kulturelle Attraktivität Lateinamerikas für die Studierenden eine wesentliche Rolle. Joachim Becker vom Institut für Außenwirtschaft der Wirtschaftsuniversität Wien stellt ebenso eine starke Resonanz auf Lehrveranstaltungen zu Lateinamerika und im Bereich der Diplomarbeiten fest. Für ihn sind die kulturelle Attraktivität und Affinität zu Lateinamerika wesentliche Faktoren für das Interesse der Studierenden. Zusätzlich betont er aber auch, “dass für relativ viele Studierende die politischen Veränderungen, sozusagen der Aufstieg der Linken, bestimmte gesellschaftliche Experimente in Lateinamerika noch einen zusätzlichen Anreiz bieten.“ Klaus-Dieter Ertler vom Institut für Romanistik und Zentrum für Amerikastudien der Universität Graz beschreibt, dass an den Romanistik-Instituten weltweit ein Trend hin zum Spanischen und weg vom Französischen zu erkennen ist. Am Institut für Romanistik der Universität Wien ist Spanisch mittlerweile das Fach mit der höchsten Studierendenzahl. Für Peter Cichon vom Institut für Romanistik 12 der Universität Wien “hat das nicht nur mit der Sprache zu tun, sondern auch mit den Kulturen, die aus Lateinamerika vermittelt werden, durch die zunehmende Nähe und Mobilität und die Präsenz von Literatur und Musik aus Lateinamerika“. Die Faszination an Lateinamerika steht für KlausDieter Ertler aber auch in Zusammenhang damit, dass die Studierenden sehr viel von der Region lernen können: einen pragmatischen Zugang, Offenheit und Relativismus, einen anderen Zugang zu Wissen und andere Strategien der Kommunikation. Das zunehmende Interesse an Lateinamerika steht für Klaus-Dieter Ertler vor allem aber in Zusammenhang mit einem Paradigmenwechsel, der sich in den den 1980er-Jahren vollzogen hat. Dieser Paradigmenwechsel veränderte einerseits Kommunikationsstrukturen und brachte andererseits auch einen Bedeutungsverlust des Nationalstaates und damit Transkulturalität mit sich. “In dem Moment ist innerhalb des Paradigmenwechsels so eine Art massives Interesse für das Spanische aufgetreten, das nicht direkt aus Spanien kommt, sondern aus dieser Globalisierung des US-Amerikanischen. Damit wurde das Lateinamerikanische [...] mit einer neuen Ideologie versehen, nicht mehr mit einer Befreiungstheologie, nicht mehr nationalstaatlich, sondern mit den gängigen Mustern, die man heute hat, mit den globalen Problemen der Erderwärmung, der Verkehrs- und Umweltverschmutzung etc., aber auch mit wirtschaftlichen Dynamiken, Export, Import, mit Chávez, mit einem Linksruck, den wir ja merken, der gleichzeitig aber parallel läuft mit einer sehr starken Liberalisierung. Es sind gegenläufige Bewegungen, die aber Lateinamerika weltpolitisch immer attraktiver gemacht haben. Ich sehe das als Teil dieses Paradigmenwechsels der 80er-Jahre.“ Sich verstärkt international zu orientieren und damit auch (aber nicht nur) ein zunehmendes Interesse an Lateinamerika sieht Andreas Hofer vom Fachbereich Städtebau der Technischen Universität Wien u.a. in den einfacheren Reisemöglichkeiten und den verbesserten Informationssystemen. Für Thomas Schmalzer vom Studiengang Internationales Management der Fachhochschule Joanneum liegt das Interesse der Studierenden an Lateinamerika auch in beruflichen Chancen begründet. Im Rahmen des Studiengangs nimmt die Zahl der Studiernden, die sich auf “emerging markets“ spezialisieren, zu. Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Für Wirtschaftsstudierende ist das Interesse an “emerging markets“ laut Thomas Schmalzer einer der Hauptgründe, sich mit Lateinamerika zu beschäftigen. Die Studierenden erhoffen sich dort mehr berufliche Entwicklungschancen, und es geht auch um ein “strategisches Befüllen des CV“. Die beruflichen Chancen für LateinamerikanistInnen sind je nach gewählter Grunddisziplin/Studienrichtung allerdings sehr unterschiedlich zu beurteilen. Für Christian Vogl vom Institut für Ökologischen Landbau der Universität für Bodenkultur steht die Wahrnehmung Lateinamerikas durch die Studierenden in engem Zusammenhang mit der Sichtbarkeit der Aktivitäten zu Lateinamerika einerseits am jeweiligen Institut, andererseits auch innerhalb der jeweiligen Hochschule. Er schränkt aber ein, dass durch mehr Sichtbarkeit nicht direkt auf ein höheres Interesse von Seiten der Studierenden geschlossen werden kann. Insbesondere durch die Ostöffnung Europas entstand verstärkte Konkurrenz für Lateinamerika, da sich in direkter Nachbarschaft zu Österreich ein großer, (wissenschaftlich) noch wenig bearbeiteter Raum aufgetan hat. Um das Interesse der Studierenden an der Region Lateinamerika verstärkt zu fördern, ist es für Ulrich Brand vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien von Bedeutung, Lateinamerika und wissenschaftliche Aktivitäten zu Lateinamerika durch ein entsprechendes Angebot an Lehrveranstaltungen sichtbar zu machen. Zusammenfassung Aus den vorangestellten Zahlen lässt sich herauslesen, dass das Interesse der Studierenden an Lateinamerika nicht gering ist. Fast die Hälfte der befragten Institute gibt an, ein bis drei Diplomarbeiten sowie mindestens eine Disseration pro Jahr mit Lateinamerikabezug zu betreuen. Die Betreuung kann auch von den meisten Instituten selbst bewältigt werden. Ein Fünftel der Institute gibt jedoch an, dass dies nicht möglich ist. 40 der 59 befragten Institute geben an, dass mindestens ein/e Studierende/r pro Jahr einen Forschungsaufenthalt in Lateinamerika absolviert. Diese Zahl zeigt sehr deutlich, wie groß das Interesse der Studierenden an der Region ist. Abschließend ist festzustellen, dass auch bei Lehrveranstaltungen das Interesse hoch ist und dass ein Drittel der befragten Institute dieses nicht abdecken kann. Es wird deutlich, dass die Studierenden unabhängig von der Disziplin wissenschaftliches Interesse an Lateinamerika haben. Diese Tatsache sollte wahrgenommen und das Interesse gefördert werden. II. Lehre Betrachtet man das akademische Lehrangebot zu Lateinamerika in Österreich, so ist besonders der Interdisziplinäre Universitätslehrgang für Höhere Lateinamerika-Studien der Universität Wien in Kooperation mit dem Österreichischen Lateinamerika-Institut zu erwähnen (siehe Kapitel 5.2). Das Masterprogramm bietet eine spezifische, auf den Kontinent ausgerichtete akademische Ausbildung. Ein spezieller Fokus wird dabei auf die Interdisziplinarität gelegt. In vier Modulen zu Politik, Kultur, Wirtschaft und Natur beschäftigen sich die Studierenden aus interdisziplinärer Perspektive mit den Herausforderungen Lateinamerikas. Jedes Semester werden die Kooperationen der Lehrenden, die meist an einer österreichischen Universität verankert sind, dazu genützt, ExpertInnen aus Lateinamerika zum jeweiligen Semesterthema einzuladen. Dadurch können Kooperationen von einzelnen WissenschafterInnen, aber auch Kooperationen zwischen Universitäten und Universitätsinstituten, einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Neben diesem spezifischen Lateinamerika-Lehrangebot weist die Lehre an österreichischen Hochschulen in Bezug auf Lateinamerika sehr vielfältige inhaltliche und regionale Schwerpunkte auf. Gleichzeitig steht sie an manchen Hochschulen auch vor Herausforderungen wie Stellenabbau, unzureichende Abdeckung des Interesses durch Lehrveranstaltungen oder Umstrukturierungen im Zuge des Bologna-Prozesses. Kooperationen in der Lehre stellen nach gemeinsamen Forschungsaktivitäten den zweitgrößten Bereich der Zusammenarbeit dar und werden in verschiedensten Formen realisiert. Dabei spielt auch die Mobilität von Lehrenden eine Rolle. Abbildung 3: Studierende der Montanuniversität Leoben (mit Studierenden der UCR), Department Angewandte Geowissenschaften und Geophysik, während eines Auslandssemesters an der Universidad de Costa Rica im Sommer 2006, Fotograf Thomas Aiglsperger. 13 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Diagramm 8: R egionale S c hwerpunkte der L ehre an Hoc hs c hulins tituten Diagramm 8: Regionale Schwerpunkte der Lehre an Hochschulinstituten 30 Zahl der Nennungen 8 Im Fragebogen wurde diese Frage als offene Frage formuliert. Als Antworten wurden nicht nur Länder, sondern auch geografische und wirtschaftspolitische Räume angegeben. 3 25 20 15 25 10 11 5 11 6 5 4 4 4 3 3 3 3 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ex M Universitätsinstitute a. Regionale und inhaltliche Schwerpunkte der Lehre Die regionalen Schwerpunkte8 im Bereich der Lehre varieren ebenso stark wie die inhaltlichen. Fast die Hälfte der befragten Institute hat keinen regionalen Schwerpunkt in Lateinamerika oder keine Angaben dazu gemacht. Dies kann zum Teil auch darauf zurückgeführt werden, dass für manche Disziplinen eine regionale Schwerpunktsetzung nicht relevant ist (z.B. für Mathematik). Dennoch zeigt sich deutlich, dass Mexiko und Brasilien mit jeweils elf Nennungen klar voran liegen, gefolgt von Argentinien, dem Andenraum, Costa Rica, Chile und dem Cono Sur. Diese Reihenfolge entspricht in etwa auch dem Bild der regionalen Forschungsschwerpunkte (siehe Kapitel 1.4). Die inhaltlichen Schwerpunkte zu Lateinamerika im Bereich der Lehre an den österreichischen Universitäten und Fachhochschulen variieren sehr stark nach der jeweiligen Disziplin und erweisen sich daher auch als sehr vielfältig. Lateinamerika zeichnet sich durch kulturelle, soziale, politische, biologische, technische und geografische Diversität aus und ist als Forschungsraum äußerst attraktiv. Ein Überblick über die inhaltlichen Schwerpunkte im Bereich der Lehre ist unter www.lai.at/wissenschaft/projekte/wikoop-oe-la zu finden. b. Herausforderungen im Bereich der Lehre An manchen Hochschulen steht die Lehre in Bezug auf Lateinamerika vor großen Herausforderungen. Die Umstellung im Rahmen des Bologna-Prozesses wirkt sich an manchen Instituten auf das Angebot an Lateinamerika-Lehrveranstaltungen aus. Die Auswirkungen werden aber unterschiedlich wahrgenommen. Für Peter Cichon vom Institut für Romanistik der Universität Wien besteht im Zuge des neu eingeführten Modul-Systems die Möglich14 2 ik o Br as ili Ar ge e n nti A n nie n de nra um Co s ta Ri ca Ch ile Co no Su r Bo liv ie n Ko lum bie n Ec ua Ze do ntr r a la me rik a Ka rib ik Ku b M e rc a G u os ur a te ma la Be liz e Ho nd u El ra s Sa lv a d or Ni ca ra g ua Am Pe az ru on as F r ge b an ie G uz ös t y a is c V e na h ne zu e la Ge sa mt LA Sc hw Ke e rp in un k t/ ke ine 0 Fachhochschulinstitute keit, in Zukunft eigene Module zu Lateinamerika anzubieten. Nach Meinung des Geographen Martin Coy von der Universtität Innsbruck wird es durch das Bachelor-/Master-/PhD-System teilweise erschwert, Lateinamerika-Lehrveranstaltungen anzubieten. Das Bachelor-Studium ist aufgrund der festgelegten Module kaum offen dafür. Lediglich im Zuge von Exkursionen kann auf Lateinamerika Bezug genommen werden. Im Masterstudium “Geographie: Globaler Wandel, regionale Nachhaltigkeit“ gibt es am Institut für Geographie der Universität Innsbruck zwar keinen expliziten Lateinamerika-Schwerpunkt, aber die Vertiefungsrichtung Entwicklungsforschung weist aufgrund der regionalen Ausrichtung der Lehrenden einen sehr starken Lateinamerika-Bezug auf. Von einem tendenziellen Stellenabbau im Bereich der Volkswirtschaft und Sozialwissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien berichtet Joachim Becker. Die Reduzierung des Personals wirkt sich spürbar auf die Anzahl der Personen, die sich mit Peripherieländern beschäftigen, aus. An einigen Instituten wird die Lehre zu Lateinamerika vollständig oder großteils mit externen Lehrenden abgedeckt, wie z.B. beim Universitätslehrgang für Friedensstudien UNESCO Chair der Universität Innsbruck, dem Institut für Philosophie und dem Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien, dem Studiengang für International Management der Fachhochschule Joanneum, dem Institut für österreichisches Steuerrecht der Wirtschaftsuniversität Wien und dem Institut für Stadt- und Regionalforschung der Technischen Universität Wien. Die Zahl der externen Lehrenden schwankt allerdings, und häufig werden Lehrveranstaltungen zu Lateinamerika von externen Lehrenden nur temporär angeboten. Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Eine weitere Herausforderung besteht darin, Formen der Lehre zu finden, die ein möglichst breites Bild von Lateinamerika vermitteln und auch den Austausch zwischen Studierenden in Österreich und in Lateinamerika fördern. Besonders zu erwähnen sind an dieser Stelle die gemeinsamen Entwurfsprojekte zwischen Studierenden des Fachbereichs Städtebau der Technischen Universität Wien und Studierenden der Universidad Nacional in Kolumbien. Bei diesen Lehrveranstaltungen arbeiten die Studierenden beider Länder gemeinsam an einer städtebaulichen Aufgabenstellung. Die Methodik der Lehrveranstaltung sieht so aus: “Nach einer Vorbereitungsphase trifft man sich dort [in Lateinamerika oder Europa, Anm. d. A.], arbeitet gemeinsam, sodass Studierende beider Universitäten in internationalen Teams zusammenarbeiten. Es gibt ein Zwischenergebnis nach dem Workshop und dann splitten wir wieder auf und fahren zurück an unsere Universität, arbeiten das im Semester aus und tauschen dann nachher über das Netz die Ergebnisse aus.“, so Andreas Hofer von der Technischen Universität Wien. Das gemeinsame Arbeiten an einem Thema steht dabei im Vordergrund. Ringvorlesungen mit internationaler Besetzung oder disziplinenübergreifender Ausrichtung werden auch als eine wichtige Möglichkeit zum wissenschaftlichen Austausch mit Lateinamerika gesehen. Das Zentrum für Amerikastudien der Universität Graz bietet außerdem jährlich eine Summer School zu Themen der Amerikas an. c. Lehrenden-Mobilität Bei den Lehrenden stellt sich die Inanspruchnahme von Stipendien im Gegensatz zu den Studierenden anders dar. Die Mehrheit der befragten Büros/Zentren für Internationale Beziehungen der österreichischen Hochschulen geben an, dass Lehrende kein Stipendium für Lateinamerika in Anspruch nehmen. An vier Universitäten (Universität für Bodenkultur, Universität Graz, Veterinärmedizinische Universität Wien und Universität Innsbruck) nehmen durchschnittlich ein bis drei Lehrende ein Stipendium für Lateinamerika in Anspruch. Spitzenreiter ist die Universität Wien mit vier bis zehn Lehrenden pro Studienjahr. Die Zahl der Lehrenden aus Lateinamerika, die mit einem Stipendium nach Österreich kommen, ist gering. An fünf Universitäten (Universität für Bodenkultur, Universität Graz, Universität Klagenfurt, Veterinärmedizinische Universität Wien, Universität Innsbruck) erhalten ein bis drei Lehrende aus Lateinamerika ein Stipendium, um an einer österreichischen Hochschule zu unterrichten. Auch wenn von Lehrenden nicht so viele Stipendien in Anspruch genommen werden, gibt knapp die Hälfte der befragten Institute (27 von 59) an, dass seit dem Jahr 2003 im Durchschnitt ein bis drei Lehrende des jeweiligen Instituts in Lateinamerika unterrichtet haben. Damit zeigt sich, dass der wissenschaftliche Austausch auch im Bereich der Lehre bedeutend für die Institute ist. In dieser Hinsicht spielen auch Gastprofessuren (in Österreich und in Lateinamerika) eine wesentliche Rolle für den wissenschaftlichen Austausch zwischen Österreich und Lateinamerika. Zusammenfassung Abbildung 4: Summer School des Center for the Study of the Americas der Universität Graz mit dem Titel ”Nuestra América: (Re)approaching the Americas“, 2009, Copyright C.SAS. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Lehre variieren sehr stark, der Zugang zu Lateinamerika ist in den verschiedenen Disziplinen sehr unterschiedlich. Die regionalen Schwerpunkte sind ebenfalls sehr vielfältig, wobei die Hälfte der befragten Institute keinen regionalen Lateinamerika-Schwerpunkt angibt. Dennoch können Mexiko und Brasilien als wichtigste Regionen im Bereich der Lehre zu Lateinamerika identifiziert werden. Die Lehre in Bezug auf Lateinamerika steht vor verschiedenen Herausforderungen. Mit innovativen Lehrformen können aber auch starke Anreize für die Lateinamerikanistik in Österreich gesetzt werden. Die Mobilität der Lehrenden erweist sich ebenso als wichtiges Mittel zum Austausch zwischen Österreich und Lateinamerika. Allgemein kann festgehalten werden, dass das Interesse von Studierenden wie Lehrenden an Lateinamerika in vielfältiger Art und Weise vorhanden ist. 15 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika 9 Das IGF beteiligt sich an REDIAL, der Mountain Partnership sowie dem Mountain Forum. Das Museum für Völkerkunde hat Kooperationen mit dem INDIAMUS e.V. zur Förderung von Kooperationen zwischen europäischen Museen und indigenen Gemeinschaften in Lateinamerika und mit der Society of Anthropology of Lowland South America. 2.2 Kooperationen, Netzwerke, Institutionalisierung Die Kooperationen zwischen lateinamerikanischen und österreichischen Partnern im Wissenschaftsbereich stehen im Mittelpunkt der Studie, wobei verschiedene Aspekte der Kooperationen genauer beleuchtet werden: I. Die Bereiche der Kooperationen (Forschung, Mobilität, Lehre) und die Beteiligung an Netzwerken II. Der zeitliche Umfang der Kooperationen (dauerhaft oder begrenzt), die Aktivitäten, die im Rahmen der Kooperationen realisiert werden, und die Finanzierung III. Die regionale Verteilung der Kooperationen, d.h. in welchen Länder bestehen Kooperationen, sowie die inhaltlichen Schwerpunkte der Kooperationen IV. Weitere Aspekte der Kooperationen: a. Nachhaltigkeit: Nachwuchsförderung, Institutionalisierung b. Vorteile aus Kooperationen und Vernetzung I. Bereiche der Kooperation Internationale Kooperationen sind für eine qualitativ hochwertige Wissenschaft unerlässlich. Besonderes Augenmerk wurde deshalb auf die bestehenden Kooperationen der österreichischen Universitäten und Fachhochschulen, aber auch anderer Institutionen mit lateinamerikanischen PartnerInnen gelegt. Rund ein Drittel der befragten Institute der österreichischen Universitäten und Fachhochschulen befindet sich in Forschungsverbünden bzw. -netzwerken zu Lateinamerika. Die Technische Universität Wien, die Technische Universität Graz, die Universität Innsbruck sowie die Fachhochschule Joanneum sind/waren mit Instituten im ALFA-Programm, welches Kooperationen zwischen europäischen und lateinamerikanischen Hochschulinstitutionen fördert, vertreten. Weitere wichtige Netzwerke sind: für das Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien der Consejo Latinoamericano de Ciencias Sociales (CLASCO), für das Department für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie der Universität Wien die Global Observation Research Initiative in Alpine Environments (GLORIA), für das Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien die Society for the Anthropology of Lowland South America (SALSA) und die Latin American Studies Association (LASA). Folgende spezifische Forschungsverbünde aus gemeinsamen Projekten oder über spezielle Institutionen sind ebenfalls von Bedeutung: für das Institut für Österreichisches Steuerrecht der Wirtschaftsuniversität Wien das Instituto Latinoamericano de Derecho Tributario (ILADT), für das Institut für Chemie der Universität Graz BIOTOP sowie für die Universität Graz der 16 Consejo Nacional de Investigaciones Científicas y Técnicas (CONICET), Argentinien. Abbildung 5: Projekt-Konsortium beim Meeting in Heredia/Costa Rica im Rahmen des Projektes VERTEBRALCUE (ALFA), Center for the Study of the Americas, Universität Graz, im Juni 2009, Copyright C.SAS. Auch von Seiten mancher Büros für Internationale Beziehungen der österreichischen Hochschulen gibt es Beteiligungen an Netzwerken mit lateinamerikanischen Partnern, wobei es dabei vor allem um Netzwerke im Bereich der Mobilität und des Austausches geht. Die Montanuniversität Leoben beteiligt sich am Global Engineering Education Exchange und die Technische Universität Wien am Latin American European Exchange in Engineering (LAE3). Die Universität Graz organisiert Studierendenaustausch über den ISEP Multi-Studierendenaustausch in Argentinien, Chile, Mexiko und Nicaragua, weiters über das Coimbra-Netzwerk mit Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay und Uruguay und Erasmus Mundus in Argentinien, Brasilien, Paraguay, Bolivien und Peru. Die Universität Wien beteiligt sich an Forschungsverbünden mit lateinamerikanischen Partnern im Rahmen von EU-Projekten, die Universität Innsbruck über das Programm Europa Latinoamérica Integración Regional (EULATIN) und die Fachhochschule Krems beteiligt sich über den Consejo Latinoamericano de Escuelas de Administración (CLADEA) an internationalen wissenschaftlichen Netzwerken. Auch für das Institut für Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IGF) und das Museum für Völkerkunde ist die Beteiligung im Rahmen von Forschungsverbünden und Netzwerken mit Lateinamerika wesentlich.9 Dieser Auszug an verschiedenen Netzwerken und Forschungsverbünden zeigt die Heterogenität der Kooperationen und das Engagement österreichischer wissenschaftlicher Einrichtungen für eine Zusammenarbeit mit Lateinamerika. Daraus wird ersichtlich, dass Kooperationen in der Wissenschaft eine wichtige Rolle spielen. Kooperationen zwischen österreichischen wissenschaftlichen Institutionen und lateinamerikanischen Partnerinstitutionen können verschiedene Bereiche umfassen. Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Diagramm 9: B ereic he der K ooperationen auf Ins tituts ebene (Mehrfac hnennungen) Za hl der Nennungen Diagramm 9: Bereiche der Kooperation auf Instituts60 (Mehrfachnennungen) ebene 50 7 2 40 1 2 30 20 45 31 10 1 3 17 0 Forschung Lehre Universitätsinstitute Mobilität 1 2 5 Andere 4 keine Angabe Fachhochschulinstitute außeruniversitäte Forschungeinrichtungen Mehr als zwei Drittel der befragten Institute haben im Bereich der Forschung Kooperationen mit Lateinamerika. Das zweite Standbein der Kooperation liegt im Bereich der Lehre und knapp ein Drittel kooperiert in Form von Mobilität. An den befragten Instituten der Kunstuniversität Graz, der Technischen Universität Wien, der Universität für Bodenkultur, der Universität Innsbruck, der Universität Klagenfurt, der Universität Linz und der Universität Wien werden Kooperationen in Form von Forschung, Lehre und Mobilität realisiert. Zusätzlich gibt es weitere Formen der Kooperation, wie zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs), im Rahmen der GLORIA-Beobachtungsstationen, spezielle Formen der Mobilität (Studierendenpraktika im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit, Lektorate) oder auch Maßnahmen zur Initiierung künftiger Forschung und Networking. Es zeigt sich, dass die Bereiche der Kooperationen mit Lateinamerika sehr vielfältig sind und an fast allen Hochschulen eine wichtige Rolle spielen. Bei den befragten außeruniversitären Institutionen betrifft die Kooperation vor allem den Bereich der Forschung. Das IGF kooperiert außerdem in den Bereichen Lehre und Mobilität mit lateinamerikanischen Institutionen. Der Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik an den österreichischen Universitäten verfügt über Kooperationen in Form von Publikationen. Abbildung 6: Aerogeophysikalische Kartierung der Grundwasserreservoirs in Yukatan durch die Geologische Bundesanstalt. Finanzierung: FWF Projekt XPLORE & UNESCO, 2007/2008, Fotograf Simon Richards. II. Z eitlicher Umfang Kooperationen und Aktivitäten der Nicht nur die Bereiche der Kooperation, sondern auch der zeitliche Rahmen sind für eine Betrachtung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Österreich und Lateinamerika von Interesse. Dauerhafte Kooperationen gibt es sowohl auf Gesamt-Hochschulebene als auch auf Ebene der Institute. Tabelle 1: A nzahl der Kooperationen nach Form und Institution Institution Zeitrahmen Dauerhafte Kooperationen Zeitlich begrenzte Projekte Dauerhafte und zeitlich begrenzte Kooperationen Keine Angabe AußerUniversitäts- FachhochGesamtuniversitäre institute schulinstitute Hochschule Institutionen 22 2 2 23 34 3 8 0 6 1 2 0 5 0 0 0 Mehr als die Hälfte der befragten Institute hat derzeit Kooperationen in Form von zeitlich begrenzten Projekten. Ein Drittel ist in dauerhafte Kooperationen involviert. Der Fachbereich Städtebau an der Technischen Universität Wien, das Institut für Ökologischen Landbau der Universität für Bodenkultur, das Institut für Geographie der Universität Innsbruck, das Institut für Telekooperation der Universität Linz, das Institut für Politikwissenschaft und das Institut für Romanistik der Universität Wien sowie der Studiengang International Management der Fachhochschule Joanneum pflegen mit ihren lateinamerikanischen Partnerinstitutionen sowohl dauerhafte als auch zeitlich begrenzte Kooperationen. 17 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Diagramm 10: Aktivitäten bei dauerhaften K ooperationen auf Ins tituts ebene auf (Mehrfac hnennungen) Diagramm 10: Aktivitäten bei dauerhaften Kooperationen Institutsebene (Mehrfachnennungen) 45 5 1 35 30 25 1 2 3 2 11 13 17 15 1 1 Universitätsinstitute ga be in ar e n/ Se re nz e de nm K on fe hr en Le Fachhochschulinstitute Auch die außeruniversitären Forschungseinrichtungen kooperieren vor allem in Form von zeitlich begrenzten Projekten. Lediglich das Museum für Völkerkunde Wien/Sammlung Südamerika und die Geologische Bundesanstalt haben Kooperationen von längerer und kürzerer Dauer. Dauerhafte Kooperationen Aktivitäten im Rahmen von dauerhaften Kooperationen mit lateinamerikanischen Partnern weisen verschiedene Formen auf. Dazu zählen Studierenden-, Forschenden- und Lehrendenaustausch sowie gemeinsame Konferenzen und Seminare. Die häufigsten Aktivitäten der berfragten Hochschulinstitute bei dauerhaften Kooperationen sind der Studierendenaustausch und die Organisation von gemeinsamen Konferenzen und Seminaren, gefolgt vom Lehrenden- und ForscherInnenaustausch. Das Institut für Musikethnologie der Kunstuniversität Graz, das Institut für Geographie der Universität Innsbruck, der Fachbereich Romanistik der Universität Salzburg und der Fachbereich Systems Engineering der Fachhochschule Kärnten arbeiten in allen vier genannten Bereichen mit ihren lateinamerikanischen Partnerinstitutionen zusammen. Außerdem bestehen auch im Bereich der Forschung dauerhafte Kooperationen, wie im Falle des GLORIA-Netzwerkes in der Einrichtung von Dauerbeobachtungsstationen in den Anden zum Zweck des Daten- und Informationsaustausches oder auch an der Geologischen Bundesanstalt im Bereich Geophysik für Grundwasserforschung und Modellierung. Auf Gesamt-Hochschulebene steht der Studierendenaustausch an erster Stelle der Aktivitäten mit lateinamerikanischen Hochschulen. Alle Büros für 18 m ob ilit ät ob ili tä t ch er In ne nm Fo rs St ud ie re nd en m ob ilit ät 0 An 5 33 in e 10 1 1 ke 15 e 20 An de r Zahl der Nennungen 40 außeruniversitäte Forschungeinrichtungen Internationale Beziehungen gaben an, die Mobilität von Studierenden im Rahmen gemeinsamer Abkommen zu unterstützen. Aber auch der Austausch von Lehrenden stellt für mehr als die Hälfte der befragten Büros eine wichtige Aktivität dar. Forschungszusammenarbeit, Austausch von ForscherInnen und die Organisation von gemeinsamen Konferenzen und Seminaren haben hingegen geringere Bedeutung. Die Universität für Bodenkultur, die Universität Wien, die Montanuniversität Leoben, die Technische Universität Graz und die Universität Graz unterstützen im Rahmen der Universitätsabkommen Studierenden-, Lehrenden- und ForscherInnenaustausch, Forschungszusammenarbeit sowie gemeinsame Konferenzen und Seminare. Abbildung 7: Sergio Delpino, Ernesto Bjerg (Institut für Geologie, Universität Bahia Blanca, Argentinien); Florian Gallien, Aberra Mogessie (Institut für Erdwissenschaften, Universität Graz) bei einem Aufenthalt im Forschungsgelände Rio San Juan, Argentinien, 2006, Fotograf Florian Gallien. Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Diagramm 11: Aktivitäten im R ahmen von Abkommen auf 25 20 15 10 5 0 10 6 2 8 7 5 2 e 8 hr en Le St ud ie re nd en m ob ilit ät de nm Fo ob rs ch ilit ät er In Fo n rs en ch m un ob gs ili tä zu t sa m m K en on ar fe be re it nz en /S em in ar e 13 An de r Zahl der Nennungen Hoc hs cAktivitäten hulebene (Mehrfac hnennungen) Diagramm 11: im Rahmen von Abkommen auf Hochschulebene (Mehrfachnennungen) Universitätsinstitute Fachhochschulinstitute Zeitlich begrenzte Projekte Mehr als die Hälfte der befragten Institute sind in zeitlich begrenzte Projekte mit anderen Universitäten, Universitätsinstituten oder außeruniversitären Institutionen involviert. Bis auf das Museum für Völkerkunde und den Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik haben derzeit alle außeruniversitären Institutionen zeitlich begrenzte Projekte. Die Kooperation betrifft hauptsächlich gemeinsame Forschungsprojekte. Das Institut für Gebirgsforschung realisiert im Rahmen von zeitlich begrenzten Projekten gemeinsame Konferenzen und Seminare und engagiert sich im Bereich der Lehrtätigkeit. Das Sustainable Europe Research Institute (SERI) hat ebenfalls Kooperationen in Form von gemeinsamen Konferenzen und Seminaren. Der Großteil der zeitlich begrenzten Projekte bezieht sich auf Forschungsprojekte, gefolgt von Konferenzen und Seminaren sowie Lehrendenund Studierendenmobilität, Gastvorträgen und -professuren, Exkursionen, Publikationen und Lehrplanentwicklung. Das Institut für Europarecht und Völkerrecht sowie das Institut für Romanistik der Universität Innsbruck beteiligen sich an Forschungsprojekten, Konferenzen und Seminaren und organisieren Gastvorträge und -professuren. Abbildung 8: Prof. Eric Houbron von der Universidad Veracruzana (Mexiko) hält einführende Worte zum Vortrag von Prof. Hans Schnitzer, Institut für Prozess- und Partikeltechnik, Technische Universität Graz, 2008, Fotograf Hans Schnitzer. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Finanzierung der zeitlich begrenzten Projekte. Die Hälfte der befragten Institute gab an, die zeitlich begrenzten Projekte durch Förderungen v.a. von der Europäischen Union, dem Wissenschaftsfonds (FWF), dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF) aber auch von der Österreichischen Nationalbank (OeNB) zu finanzieren. Interessant erscheint hier auch die Tatsache, dass 19 Institute keine Angaben zur Finanzierung von Projekten gemacht haben. Weitere Finanzierungsquellen sind das Forschungsbudget des Instituts, die Privatwirtschaft, aber auch der ORF oder das Paulo Freire Zentrum. Manche Kooperationen werden auch von Geldern aus Lateinamerika gefördert, z.B. vom Conselho Nacional de Desenvolvimento Científico e Tecnológico (CNPq) und der Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível Superior (CAPES) aus Brasilien. Die Universidad Nacional de Colombia (UNAL) und das Instituto de Tecnologia para o Desenvolvimento (LACTEC) stellen ebenso finanzielle Mittel für gemeinsame Projekte mit österreichischen PartnerInnen zur Verfügung. 19 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika 10 Das Centre Internati- onal Universitaire (CIU) erhebt in regelmäßigen Abständen internationale Abkommen und Kooperationen österreichischer Universitäten (siehe http://www. auslandskooperationen. at/ und http://www.ciu. at), so auch mit Lateinamerika. Die Autorinnen weisen darauf hin, dass die Erhebung des CIU sich von den Ergebnissen der vorliegenden Studie unterscheiden kann, da sich die Studie "Wissenschaftskooperation Österreich-Latei-amerika“ auf die rückgesendeten Fragebögen bezieht. Die Autorinnen erheben daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gehen aber davon aus, dass an denjenigen Institutionen besonderes Interesse an Kooperationen mit Lateinamerika besteht, die sich an der Studie durch Rücksenden eines Fragebogens beteiligt haben. 20 Da viele Projekte in der österreichischen Wissenschaftslandschaft von der Europäischen Union finanziert werden, ist es interessant zu erfahren, wie die Situation in Bezug auf Kooperationen mit Lateinamerika konkret aussieht. Das ALFA-Programm ist das am häufigsten genannte EU-Programm, in dem sich österreichischen Hochschulinstitute gemeinsam mit lateinamerikanischen Partnerinstitutionen beteiligen. Es gibt aber auch einige Institute, die andere Programme der EU nutzen, und zwar das Alßan-Programm, das Siebte Forschungsrahmenprogramm (inkl. Marie Curie Incoming Fellowship-Programm) und Erasmus Mundus. Der Großteil der befragten Institute nimmt jedoch keine Forschungs- und Finanzierungsmöglichkeiten der EU in Anspruch. Auch bei den lateinamerikanischen Partnern gibt es noch Potential, die Beteiligung an gemeinsamen im Rahmen von der EU finanzierten Projekten zu steigern. Die Hälfte der befragten Institute gab an, dass ihre lateinamerikanischen Partner keine Forschungs- und Finanzierungsmöglichkeiten der EU in Anspruch nehmen bzw. konnte dazu keine Angaben machen. Die eher geringe Teilnahme österreichischer Hochschuleinrichtungen an EU-finanzierten Projekten in der Zusammenarbeit mit lateinamerikanischen Partnerinstitutionen weist darauf hin, dass in diesem Bereich noch Möglichkeiten für zukünftige Kooperationen und Partnerschaften bestehen. Auch bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen zeigt sich eine ähnliche Finanzierungssituation wie an den Hochschulen. Zum einen Teil werden Kooperationsprojekte über das Forschungsbudget der Institution finanziert, zum anderen Teil über Förderungen von verschiedenen Gebern wie dem Siebten Forschungsrahmenprogramm, dem FWF, der OeNB und lateinamerikanischen Institutionen, wie z.B. über den chilenischen Fondo Nacional de Desarrollo Científico y Tecnológico (FONDECYT) oder die chilenische Comisión Nacional de Investigación Científica y Tecnológica (CONICYT). Zusätzlich können auch Mittel über die European Cooperation in Science and Technology (COST), von der UNESCO und Spendengelder für die Finanzierung von Projekten eingebracht werden. III. I nhaltliche und regionale10 Schwerpunkte der Kooperationen Die inhaltlichen Schwerpunkte der Universitätsund Fachhochschulinstitute reichen von Marimba, ökologischem Landbau, Fahrzeugtechnik, Stadtund Regionalentwicklung, Web Engineering, sozialen Bewegungen, Soziolinguistik, internationalem Steuerrecht, Bewässerungswirtschaft bis hin zu Friedensstudien u.v.m. Sie sind aufgrund der unterschiedlichen Disziplinen sehr heterogen, und es lassen sich keine gemeinsamen inhaltlichen Schwerpunkte feststellen (Details siehe www.lai.at/wissenschaft/projekte/wikoop-oe-la). Abbildung 9: Das chilenische Team bei der Einrichtung von GLORIADauerbeobachtungsflächen im Parque Nacional Conguillío, Chile, 2005, Fotograf Harald Pauli. Diagramm 12: Zahl der K ooperationen auf Hoc hs c hulebene Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika nac h L ändern Diagramm 12: Zahl der Kooperationen auf Hochschulebene nach Ländern 35 25 20 20 15 8 2 5 10 U niversitäten 1 1 ua do r Ec K ra gu ay Pa N V 1 ub a 1 ra gu a ol ivi en ue la 1 B ta os 2 ic a 1 2 bi en Pe C B 1 2 ru ilie n C ra s hi le ic o ex M Ar ge nt in ie n 0 en ez 2 3 ol um 8 ic a 11 K 12 5 13 R Zahl der Nennungen 30 Fa chhochschulen Argentinien. Bereits deutlich weniger Kooperationen gibt es mit Peru, Costa Rica, Kolumbien u.a. Regionale Schwerpunkte auf Hochschulebene Alle befragten Büros für Internationale Beziehungen an den Universitäten und Fachhochschulen haben ein oder mehrere dauerhafte Abkommen mit lateinamerikanischen Hochschulen. Betrachtet man die regionalen Schwerpunkte der Hochschulkooperationen, wird ersichtlich, dass Kooperationen mit Mexiko auf Gesamt-Hochschulebene die größte Bedeutung haben, gefolgt von Chile, Brasilien und Argentinien. Unterscheidet man nach Universitäten und Fachhochschulen, so verändert sich das Bild eindeutig. Für die österreichischen Fachhochschulen sind Kooperationen mit mexikanischen Partneruniversitäten eindeutig von größter Bedeutung. Die zweitwichtigsten Partnerländer sind Chile und Argentinien, während Brasilien und Peru keine Schwerpunktländer auf Fachhochschulebene darstellen. Differenzierter zeigt sich das Bild an den österreichischen Universitäten. Hier liegt Brasilien knapp vor Mexiko und Chile, gefolgt von Regionale Schwerpunkte auf Ebene der Hochschul-Institute Insgesamt bestehen unter den befragten Hochschul-Instituten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen 52 dauerhafte Kooperationen. Die Zusammenarbeit bei den Universitätsinstituten fokusiert sich dabei auf Brasilien, Mexiko und Kuba, gefolgt von Costa Rica, Argentinen und Chile. Auch bei den Fachhochschulinsituten steht Brasilien als Partnerland an der Spitze, gefolgt von Chile, Mexiko und Kolumbien. Zwei außeruniversitäre Institutionen haben ebenfalls Brasilien als Partnerland für dauerhafte Kooperationen. Diagramm 13: Zahl der dauerhaften K ooperationen auf Ins tituts ebene nac h L ändern Diagramm 13: Zahl der dauerhaften Kooperationen auf Institutsebene nach Ländern 14 2 10 3 8 1 1 6 2 1 G LO R La IA te -N in et zw uy a G 1 er k 1 er ik a 1 na 1 am 2 ra gu a 2 ic a bi en ol um K ic a Ar ge nt in ie n Co st a R hi le C ub a K ik o ex M ilie n ra s 2 N 2 0 ru gu ay 4 U 4 3 ru 2 5 Pe 6 ol ivi en 8 B 4 B Zahl der Nennungen 12 Universitätsinstitute Fachhochschulinstitute außeruniversitäte Forschungeinrichtungen 21 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Diagramm 14: Zahl der z eitlic h begrenz ten P rojekte auf Ins tituts ebene nac h L ändern Diagramm 14: Zahl der zeitlich begrenzten Projekte auf Institutsebene nach Ländern 20 18 1 1 1 14 2 12 10 1 1 1 ol um K U ol ivi en ru Universitätsinstitute B Pe ic a C os ta R ub a K hi le C ex ic Ar o ge nt in ie n M Br as il ie n 0 Fachhochschulinstitute 1 1 1 1 1 1 1 1 do r ua te m al a H on du ra s V en ez ue la 1 1 1 G 1 1 Sa lv a 2 3 El 1 3 a ra gu ay 1 na m 4 Pa 4 Pa 1 ua do r 4 1 Ec 2 5 ra gu a 1 1 4 bi en 5 12 ic a 15 6 N 17 8 ru gu ay Zahl der Nennungen 16 außeruniversitäte Forschungeinrichtungen Auch bei zeitlich begrenzten Projekten sind die IV. Weitere wichtige Aspekte der Kooperationen/ lateinamerikanischen Partnerinstitutionen österVernetzung reichischer Universitätsinstitute am häufigsten in Brasilien, gefolgt von Mexiko, zu finden. Argenti- Im Zuge der Studie und der Interviews wurden nien spielt bei zeitlich begrenzten Projekten eine weitere wesentliche Aspekte für Kooperationen im größere Rolle als bei dauerhaften Kooperationen. Wissenschaftsbereich identifiziert. Bei den Fachhochschulinstituten kann keine derart klare “Kooperationen leben immer a. Nachhaltigkeit von KoopeReihung angegeben werden. von einer Mittel- und Langfrisrationen Der Großteil der Kooperatio- tigkeit, von einem nachhaltigen “Kooperationen leben immer nen zwischen österreichischen von einer Mittel- und LangfrisDenken.“ Fachhochschulinstituten und tigkeit, von einem nachhaltigen (Andreas Hofer, 14.7.2009) lateinamerikanischen PartnerDenken.“ Damit umschreibt institutionen sind vom FachAndreas Hofer vom Fachbebereich International Management der Fachhoch- reich Städtebau der Technischen Universität Wien schule Joanneum. Bei den außeruniversitären ein Ziel von Kooperationen: mittel- bis langfristige, Institutionen sticht Chile hervor. Diese Koope- verlässliche, qualitätvolle Partnerschaften aufzurationen gehen hauptsächlich auf das Institut für bauen. Kooperationen, die längerfristig gut funkGebirgsforschung zurück. Weitere Kooperationen tionieren, besitzen ein gewisses Maß an Stetigkeit gibt es mit Partnern in Kolumbien, Nicaragua und in der Kommunikation und in der ZusammenarEcuador. Diagramm 14 zeigt sehr deutlich die beit zwischen den PartnerInnen. Die NachhaltigPrioritäten österreichischer Hochschulinstitute in keit von Kooperationen kann auf verschiedene Art Bezug auf lateinamerikanische Partnerländer, v.a. und Weise gefördert oder behindert werden. Zwei die hohe Zahl der Kooperationen von Universitäts- wesentliche Aspekte sind dabei die Nachwuchsinstituten mit Brasilien, Mexiko und Argentinien. förderung und die Institutionalisierung. In Bezug auf die regionalen Schwerpunkte österreichischer Hochschulen, Universitäts- und Nachwuchsförderung Fachhochschulinstitute sowie außeruniversitärer Um nachhaltig funktionierende Kooperationen Forschungseinrichtungen in Lateinamerika haben aufzubauen, muss besonders für junge WissenBrasilien, Mexiko, Chile und Argentinien die größ- schafterInnen die Möglichkeit zur Vernetzung gete Bedeutung. Länder wie Peru, Costa Rica, Kuba schaffen werden. Für eine gute Vernetzung und oder Kolumbien haben zwar quantitativ gesehen in Folge Kooperationen im Wissenschaftsbereich weniger Bedeutung als die großen lateinamerika- ist es laut Klaus-Dieter Ertler vom Institut für Ronischen Länder, im Vergleich zu vielen anderen manistik der Universität Graz von besonderer BeLändern Lateinamerikas sind sie für Kooperationen deutung, NachwuchswissenschafterInnen nicht mit österreichischen Partnerinstitutionen dennoch nur einzubeziehen, sondern die Vernetzung übervon Bedeutung. haupt auf den Nachwuchsbereich auszulagern. Einerseits sollen Nachwuchstagungen stattfinden, andererseits sollen Netzwerke z.B. im Bereich der Romanistik einem interessanten Austausch von und über Pluridisziplinarität, Mehrsprachigkeit und neuen theoretischen Ansätzen dienen. 22 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Auch Christian Vogl vom Institut für Ökologischen Landbau der Universität für Bodenkultur unterstreicht die Bedeutung der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Seiner Meinung nach benötige es in Österreich ein soziales Netz für junge WissenschafterInnen mit Interesse an Lateinamerika. Die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Lateinamerika-Forschung stellt zwar eine gute Plattform dar, ist aber aus Sicht von Christian Vogl zu wenig. Laut Thomas Schmalzer, Lehrender an der Fachhochschule Joanneum Fachbereich International Mangement in Graz, sind persönliche Beziehungen vor allem bei der Initiierung eines Antrages für ein gemeinsames Kooperationsvorhaben unerlässlich. Aus seiner Sicht sind dafür empfohlene Kontakte von Bekannten in Lateinamerika wertvoller als Datenbanken. Peter Cichon und Kathrin Sartingen vom Institut für Romanistik der Universität Wien betonen die starke Abhängigkeit von Themenschwerpunkten Institutionalisierung und Interessen einzelner ProfessorInnen, wenn es Neben der Nachwuchsförderung spielt auch das um Vernetzung geht. Für sie ist es von Bedeutung, Thema der Institutionalisierung von Kooperatio- von der Einzelperspektive weg zu kommen. Dies nen in Form von Abkommen eine Rolle für deren wäre im Rahmen der Romanistik z.B. über die ImNachhaltigkeit. Institutionalisierte Formen von plementierung eines Initiativkollegs zum Thema Kooperationen können einerseits die Nachhaltig- Mythenforschung möglich. keit fördern, andererseits besteht darin auch die Institutionalisierte Formen von Kooperationen Gefahr, dass diese Abkommen zu “toten“ Papieren können einen wesentlichen Beitrag zum Funkwerden, weil kein Interesse dationieren der Kooperationen ran besteht und es auch kein “Institutionen tun nichts von leisten, v.a. auch im Bereich “Gefühl der Verpflichtung“ sich aus, Kontakte entstehen der Mobilität. Am Institut für (keinen compromiso) gibt. Geographie der Universität immer über Personen.“ Um Kooperationen mit Leben (Martina Kaller-Dietrich, 26.6.2009) Innsbruck wird z.B. versucht, zu füllen, sind die persönlizur Förderung des Austausches chen Kontakte zwischen WissenschafterInnen in Joint-Study-Programme zu installieren. Das ErnstÖsterreich und in Lateinamerika von besonderer Mach-Stipendium für Fachhochschulen wird von Bedeutung. Die Beziehung von Einzelpersonen in den österreichischen Fachhochschulen v.a. auch Österreich zu ProfessorInnen, ForscherInnen und zur Unterstützung von Studierenden aus bereits Netzwerken in Lateinamerika wird generell als bestehenden Partnerschaften verwendet. Dadurch Motor für eine lebendige Kooperation wahrgenom- kann die Beziehung zwischen den Partnerunivermen. Aus persönlichen Kontakten entstehen auch sitäten gefestigt werden (siehe Kapitel 2.1). Auch in Zukunft gemeinsame Projekte, Forschungsvor- gemeinsame Aktivitäten im Rahmen von instituhaben, Publikationen etc. Diese Kontakte können tionalisierten Netzwerken können einen wesentauf sehr vielfältige Weise entstehen: durch Studie- lichen Beitrag zur nachhaltigen Gestaltung von rende, aus Forschungsprojekten, von Forschungs- Kooperationen leisten. und/oder Lehraufenthalten, durch Teilnahme an Die Fachhochschule Krems hat Internationalität Vernetzungsprojekten, aus Empfehlungen etc. Die bzw. Internationalisierung in ihrem Leitbild veranKontakte werden in der Regel als Dreh- und Angel- kert. Damit ist Internationalisierung Teil der stratepunkt für das Knüpfen, Stärken und Bestehen von gischen Ausrichtung der Fachhochschule, welches Kooperationen wahrgenommen. ein prinzipielles Bekenntnis zu Kooperationen darstellt und im Zeichen der Nachhaltigkeit agiert. Für Elke Mader vom Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien erweisen sich Kooperationen meist nur als punktuelle Formen der Zusammenarbeit. Für sie können ein nachhaltiger, längerfristiger Austausch und eine Kooperation auf Forschungsebene erst entstehen, wenn beide Partnerinstitutionen über längere Zeit denselben Forschungsschwerpunkt verfolgen. Nachhaltige Kooperationen sind auch leichter möglich, wenn nicht nur Einzelpersonen an einem Thema arbeiten, sondern sich an jeder Partnerinstitution Abbildung 10: Danilo Ribeiro de Lima, ALFA Support Gaststudent aus Teams zu einem gemeinsamen Thema finden. Elke Campinas, Brasilien und Prof. Sergio Ulgiati, Università degli Studi ParMader weist dabei auf unterschiedliche Traditiothenope, Neapel, Koordinator des Projektes, bei einem Staff Visit im Labor von Joanneum Research, Graz. Institut für Prozess- und Partikeltechnen in den Natur- und Sozialwissenschaften hin. nik, Technische Universität Graz, 2008, Fotograf Hans Schnitzer. 23 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika In den Naturwissenschaften werden DissertantInnen in die Forschungsprojekte der ProfessorInnen eingebunden. Die Themen sind dabei in der Regel vorgegeben. Daraus ergibt sich eine Nachhaltigkeit bei Forschungsthemen und Forschungssträngen. Aus ihrer Sicht ist damit Austausch mit Forschungsgruppen an anderen Universitäten leichter möglich. Damit Kooperationen auch nachhaltig unterstützt und gefördert werden, ist die Sichtbarkeit der Aktivitäten mit PartnerInnen in Lateinamerika an der eigenen Universität besonders wichtig (siehe Kapitel 2.3). b. Vorteile aus Kooperationen Der grundlegende Nutzen aus Kooperationen im Bereich der Wissenschaft kann neben dem inhaltlichen Austausch vor allem im voneinander Lernen und dem Kennenlernen neuer Perspektiven gesehen werden. Peter Cichon vom Institut für Romanistik der Universität Wien veranschaulicht dies am Beispiel der Sprachwissenschaft: “(…) dass wir neben unserer eigenen Außensicht auch eine Innensicht vermittelt bekommen, denn ich bin ja selbst der Fremde. (…) Ich hatte einmal ein gemeinsames Projekt mit der Jesuitenuniversität in Guatemala. Sie hatten dort völlig andere methodische Zugänge und Wissenschaftstraditionen. In Europa ist das vorherrschende Sprachmodell das der Monolingualität eines Staates. Aber das ist nicht die Lösung für die Zukunft, denn dadurch hat Sprache keine Kofunktionalität. In dieser Hinsicht ist Lateinamerika sehr interessant, denn es gibt eine Vielzahl verschiedener Konzepte zur Sprachenvielfalt, und wir können sehr viel lernen.“ Kooperationen und gute Vernetzung ermöglichen es außerdem, leichter verlässliche Partner für gemeinsame Forschungsanträge zu identifizieren. Ergebnisse aus Kooperationen sind häufig auch gemeinsame Publikationen, die in der Wissenschaft von großer Bedeutung sind. 24 Zusammenfassung Für eine qualitativ hochwertige Wissenschaft sind internationale Kooperationen unerlässlich. Die Teilnahme in Forschungsverbünden und -netzwerken zu und in Lateinamerika ermöglicht Networking und gegenseitiges Kennenlernen. Die Hauptbereiche der Kooperationen auf Instituts-Ebene sind Forschung (2/3 der befragten Institutionen), Lehre und Mobilität. Mehr als die Hälfte der befragten Institutionen hat Kooperationen in Form von zeitlich begrenzten Projekten, ein Drittel dauerhafte Kooperationen. Die Aktivitäten der Kooperationen sind v.a. Austausch von Studierenden, ForscherInnen und Lehrenden sowie die Organisation gemeinsamer Konferenzen und Seminare. Die Finanzierung zeitlich begrenzter Projekte erfolgt meist über Förderungen (EU, FWF, BMWF, OENB u.s.w.). In Bezug auf Gesamt-Hochschulabkommen zeigt sich der Austausch von Studierenden als wichtigste Aktivität, gefolgt von Lehrendenaustausch und Forschungszusammenarbeit. Die Hauptpartnerländer in Lateinamerika für Kooperationen mit Österreich sind Brasilien, Mexiko, Chile und Argentinien, wobei sich ein unterschiedliches Bild ergibt, ob dauerhafte Kooperationen oder zeitlich begrenzte Projekte, Universitäten oder Fachhochschulen betrachtet werden. Weitere wichtige Aspekte von Kooperationen sind einerseits die Stärkung der Nachhaltigkeit von Partnerschaften in Form von wissenschaftlicher Nachwuchsförderung und das Nutzen persönlicher Kontakte als Motor für langfristige (institutionalisierte) Kooperationen und Abkommen. Andererseits ermöglichen Kooperationen ein voneinander Lernen und einen Perspektivenwechsel sowie einen Gewinn für gemeinsame Forschungsvorhaben und deren Resultate in Form von Publikationen. Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika 2.3 Sichtbarkeit, Wahrnehmung, Kommunikation Generell nimmt das Thema der Sichtbarkeit und Wahrnehmung eine zentrale Rolle im Bereich der Wissenschaftskooperation ein. Die bestehenden Kooperationen und Verbindungen zu lateinamerikanischen Partnerinstitutionen müssen sichtbar gemacht werden, um wahrnehmbar zu sein. Damit wird auch ein Ziel der Studie dargestellt, die wissenschaftlichen Aktivitäten zu Lateinamerika sichtbar zu machen und in Folge durch Kommunikation darüber zu stärken. Vor allem sind zwei Fragen in diesem Zusammenhang von besonderem Interesse: I. Wie kann Lateinamerika wahrgenommen werden? II. Was ist für eine bessere Sichtbarkeit notwendig? I. Wie kann Lateinamerika wahrgenommen werden? Zur Beantwortung dieser Frage können verschiedene Indikatoren herangezogen werden. Für die Feststellung der Wahrnehmung der wissenschaftlichen Aktivitäten zu Lateinamerika sind Publikationen und die Beteiligung an Netzwerken sowie Personalstellen mit Lateinamerika-Bezug zu erwähnen. Zusätzlich machen auch die Zahl der Diplomarbeiten und Dissertationen, Lehrveranstaltungen zu lateinamerikanischen Themen aber auch die Mobilität von Studierenden, ForscherInnen und Lehrenden auf das Interesse an Lateinamerika aufmerksam. a. Publikationen Publikationen stellen für WissenschafterInnen das wichtigste Instrument dar, ihre Forschungsergebnisse in der Scientific Community zu präsentieren und sich in Folge zu profilieren. Es ist für WissenschafterInnen von großer Bedeutung, in ihrer Disziplin Veröffentlichungen aufzuweisen, denn nur so können ihre wissenschaftlichen Aktivitäten sichtbar gemacht und wahrgenommen werden. Im Rahmen der Studie wurde versucht, die Zahl der Publikationen zum Thema Lateinamerika zwischen den Jahren 2006 und 2009 an den befragten Institutionen zu eruieren. Ein Viertel der Institute an österreichischen Universitäten und Fachhochschulen hat in den letzten drei Jahren zwei bis vier einschlägige Publikationen veröffentlicht, ein weiteres Viertel sogar 11 bis 20 Publikationen. Das Institut für Festkörperphysik der Technischen Universität Wien, das Institut für Außenwirtschaft und Entwicklung der Wirtschaftsuniversität Wien, das Institut für Soziologie/Abteilung Politik- und Entwicklungsforschung der Universität Linz, das Institut für Romanistik der Universität Wien sowie das Institut für Geographie der Universität Innsbruck haben zwischen 21 und 40 Publikationen in den letzten drei Jahren verwirklicht. Besonders hervorzuheben ist das Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien, an dem zwischen 2006 und 2009 ca. 110 Publikationen zu Lateinamerika veröffentlicht wurden. Bei den außeruniversitären Institutionen reichen die Angaben von 0 bis 50 Publikationen. Das Institut für Gebirgsforschung hat in den letzten drei Jahren ca. 50 Publikationen mit Lateinamerika-Bezug veröffentlicht. Der Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik an den österreichischen Universitäten 28, die Geologische Bundesanstalt fünf, das Sustainable Europe Research Institute (SERI) drei und das Museum für Völkerkunde und die Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) jeweils eine. Daraus kann abgeleitet werden, dass Lateinamerika für die befragten Institute ein interessanter Forschungsgegenstand ist und deren Bestrebungen, Publikationen zu dieser Thematik zu verfassen, hoch sind. Diagramm 15: Zahl der P ublikationen auf Ins tituts ebene Diagramm 15: Zahl der Publikationen auf Institutsebene keine Angabe 6 1 >40 1 1 5 21-40 1 11-20 1 11 5-10 1 10 2-4 1 12 1 4 null 4 0 2 1 2 1 4 2 6 8 10 12 Za hl de r Ne nnunge n Universitätsinstitute 14 16 Fachhochschulinstitute außeruniversitäte Forschungeinrichtungen Univers itäts ins titute Für die Lateinamerikanistik in Österreich sind Publikationen zu Lateinamerika und mit lateinamerikanischen PartnerInnen wichtig. Es geht vor allem darum, im nationalen wie internationalen Wissenschaftsraum präsent zu sein. Außerdem besteht darin auch ein Potential, die Wissenschaftskooperation zwischen Österreich und Lateinamerika zu forcieren. b. Netzwerke und Forschungsverbünde Eine Beteiligung an Netzwerken und Forschungsverbünden zeigt das aktive Interesse des/der Wissenschafters/in an dem jeweiligen Thema und den entsprechenden Institutionen. Dadurch kann einerseits das eigene wissenschaftliche Netzwerk ausgebaut werden, andererseits ist es auch möglich, über das persönliche Netzwerk den Kontakt zu interessanten Forschungsverbünden erst herzustellen. Die daraus entstehenden Kontakte können zu gemeinsamen Publikationen und Forschungen führen. Networking hat immer auch mit “sich sichtbar machen, sich präsentieren“ und mit “wahrgenommen werden“ zu tun und ist somit wesentlicher Bestandteil wissenschaftlicher Aktivitäten. 25 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika 11 Details dazu siehe Kapitel 2.1 Abbildung 11: Mitglieder der österreichischen GLORIA-Koordination mit peruanischen Kollegen bei der Auswahl von Untersuchungsflächen in der Cordillera Blanca, Peru, in 4900m Höhe, 2005, Fotograf Harald Pauli. In Bezug auf Lateinamerika hat ein Drittel der befragten Institute der österreichischen Universitäten und Fachhochschulen angegeben, sich in Forschungsverbünden bzw. -netzwerken zu Lateinamerika, mit lateinamerikanischen PartnerInnen zu befinden (siehe Kapitel 2.2). c. Stellen Die Wahrnehmung der wissenschaftlichen Aktivitäten zu Lateinamerika besonders an den Hochschulen selbst aber auch nach außen drückt sich auch in den Personalstellen aus, die sich mit Lateinamerika beschäftigen. Ein Viertel der befragten Institute gibt an, eigene, schwerpunktmäßig auf Lateinamerika ausgerichtete Stellen zu haben. Tabelle 2: Institute mit Lateinamerika bezogenen Stellen Universitätsinstitute Universität Wien Department für Evolutionsbiologie Tropenstation La Gamba Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft Institut für Politikwissenschaft Institut für Romanistik Institut für Geschichte Universität Salzburg Geographie und Geologie/ AG Geomorphologie und Umweltforschung Fachbereich Romanistik Akademie der bildenden Künste Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften Kunstuniversität Graz Institut für Musikethnologie Universität für Bodenkultur Institut für Ökologischen Landbau Universität Innsbruck Institut für Europarecht und Völkerrecht Universität Klagenfurt Institut für Philosophie Universität Linz Institut für Soziologie/ Abteilung Politik- und Entwicklungsforschung Außeruniversitäre Institute Institut für Gebirgsforschung, Mensch und Umwelt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Museum für Völkerkunde/Sammlung Südamerika 26 Das Institut für Romanistik an den Universitäten in Wien und Salzburg sowie das Institut für Soziologie/Abteilung Politik- und Entwicklungsforschung der Universität Linz haben eine speziell auf Lateinamerika ausgerichtete Professur. Bis Juli 2007 gab es am Institut für Geschichte der Universität Wien die einzige Professur in Österreich, die Lateinamerika auch in ihrem Namen trug: “Professur für Außereuropäische Geschichte mit besonderer Berücksichtigung Lateinamerikas“. Seit der Emeritierung Gerhard Drekonjas ist diese Professur unbesetzt, und wird derzeit durch eine Gastprofessur zu “Globalgeschichte mit Schwerpunkt Lateinamerika“ vertreten. Die auf Lateinamerika bezogenen Stellen sind v.a. Assistentenstellen. Zusätzlich wurden als speziell auf Lateinamerika ausgerichtete Stellen genannt: Lektoren, externe Lehrbeauftragte, Gastlehrende, Teaching Fellows und Sekretärsstellen. d. Studierende und Lehre11 Die Wahrnehmung von Lateinamerika als interessantem Forschungsfeld ist auch an der Zahl der Abschlussarbeiten sichtbar, wie in Kapitel 2.1 “Studierende/Lehre“ unter dem Punkt “Diplomarbeiten und Disserationen“ genauer erläutert wird. Fast die Hälfte der befragten Institute gibt an, ein bis drei Diplomarbeiten mit Lateinamerika-Bezug pro Jahr sowie mindestens eine Dissertation zu dieser Region zu betreuen. Dies zeigt, dass das Interesse an Lateinamerika auch bei den Studierenden hoch ist. Zur internationalen Repräsentation und Wahrnehmung zählt auch der Austausch von Studierenden und Lehrenden. Hier kann erwähnt werden, dass an 15 Hochschulen pro Jahr mindestens ein/e Studierende/r in Lateinamerika studiert oder forscht. An der Fachhochschule Kufstein und der Wirtschaftsuniversität Wien sind es 10 bis 20 Studierende, an den Universitäten Wien und Graz sogar mehr als 20. Bei den Lehrenden sieht die Situation anders aus. Nur an fünf Hochschulen nehmen Lehrende die Möglichkeit eines Stipendiums für Lateinamerika in Anspruch. Daraus kann abgeleitet werden, dass entweder im Bereich der Lehrenden-Mobilität das Interesse noch mehr gefördert werden muss oder es mehr geeigneter Fördermaßnahmen bedarf. e. Lateinamerika innerhalb der Disziplinen Die Sichtbarkeit der Aktivitäten zu Lateinamerika und mit lateinamerikanischen PartnerInnen innerhalb der jeweiligen Disziplin ist u.a. an der Bedeutung, die Lateinamerika an dem jeweiligen Institut hat, zu erfassen. Die Großregion Lateinamerika nimmt bei den befragten Instituten innerhalb der Disziplin einen sehr unterschiedlichen Stellenwert ein: von sehr gering bis sehr wichtig, von Randthema und lediglich Einzelprojekten bis zum wichtigsten außereuropäischen und regionalen Fokus. Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Tabelle 3: Institute, an denen Lateinamerika besondere Bedeutung für das jeweilige Institut, für Teilbereiche oder für einzelne ForscherInnen einnimmt. Hochschule Institut Bedeutung Lateinamerikas innerhalb des Institutes Universität für Bodenkultur Institut für Ökologischen Landbau Große Rolle Kunstuniversität Graz Institut für Musikethnologie Ein Drittel Universität Graz Institut für Romanistik In Bezug auf einzelne ForscherInnen hohe Bedeutung, innerhalb des Gesamtspektrums ein Schwerpunkt unter anderen. Institut für Geographie Wichtigster außereuropäischer regionaler Fokus Universität Innsbruck Universität Klagenfurt Universität Linz Universität Salzburg Universität Wien Das Thema der regionalen wirtschaftlichen Integration in Lateinamerika bildet einen Forschungsschwerpunkt. Zudem fällt es auch in den Forschungsschwerpunkt „”Europäische Integration“ der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Eine interessante Weltregion, an der Entwicklungsprozesse und deren Institut für Soziale Ökologie Konsequenzen lokal und global diskutiert werden Institut für Soziologie/Abteilung Innerhalb der Abteilung für Politik und Entwicklungsforschung bildet Politik- und Entwicklungsforschung Lateinamerika den Schwerpunkt. Innerhalb der Romanistik nimmt die Lateinamerikanistik an der Universität Fachbereich Romanistik Salzburg mittlerweile eine sehr wichtige Rolle ein. In Hinblick auf Arbeitsthemen und Lehre zählt Lateinamerika (inkl. Karibik) zu den zentralen regionalen Forschungsfeldern. Mehr als die Hälfte der Diplomarbeiten mit einem regionalen Fokus und ein hoher Anteil von Institut für Kultur- und Dissertationen wurden/werden zu dieser Region verfasst. In Hinblick auf Sozialanthropologie konkrete Kooperationen mit Institutionen gab es bislang kaum formalisierte Beziehungen, eine im Fach allgemeine Tendenz. Fakultätszentrum Biodiversität, Department für Von den gegenwärtig weltweit etwa 70 aktiven Monitoringregionen des Naturschutzbiologie, VegetationsGLORIA-Netzwerks liegen zehn in Südamerika. Eine Erweiterung auf 15 bis 20 und Landschaftsökologie: Regionen ist in den kommenden zwei Jahren geplant. Internationale Koordination des GLORIA-Netzwerks Fakultät für Philosophie und Eine immer größere Tradition der internationalen Ausrichtung der Lehre, Bildungswissenschaft gemessen am Interesse der Studierenden. Institut für Europarecht und Völkerrecht Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Institut für Romanistik Projekt Internationale Entwicklung am Institut für Afrikawissenschaften Wirtschaftsuniversität Wien Fachhochschule Campus Wien Fachhochschule des bfi Wien Fachhochschule Kärnten Institut für Außenwirtschaft und Entwicklung Wichtige Rolle im Rahmen der globalgeschichtlichen Orientierung (Forschung und Lehre), zwei Assistenten in Ausbildung mit lateinamerikabezogenen Forschungsthemen. Die in den letzten Jahren massiv gestiegenen Zahlen an Studierenden der Hispanistik resultieren vor allem aus dem deutlich gestiegenen Interesse an spanischamerikanischen Themen. Die Hispanistik stellt seit mehreren Jahren die anteilig größte Gruppe an Studierenden dar und hat hierhin das Französisch abgelöst. Da am Institut die Lehre in recht hohem Maße forschungsgeleitet ist, führt das gestiegene Lehrangebot an hispanischen Themen auch zu einer Intensivierung der Forschung; Zuwächse, wenngleich nicht so ausgeprägt, zeigen sich auch im Bereich der Lusitanistik bzw. Brasilienforschung. Da sich viele Lehrende mit Lateinamerika beschäftigen, nimmt die Kontinentalanalyse Lateinamerikas in Lehrveranstaltungen, aber auch als Praxisfeld in anderen themenbezogenen Lehrveranstaltungen relativ großen Raum ein. Bezogen auf Lehre, Diplomarbeiten und Dissertationen sowie Forschung ist Lateinamerika relevant (allerdings als einziges Institut der Wirtschaftsuniversität mit Zuständigkeit für die gesamte Nicht-OECD-Welt, d.h. auch Afrika und Asien); bezogen auf das Department gering. Studiengang für Soziale Arbeit Das Thema Entwicklungszusammenarbeit spielt im Wahlfachbereich eine Rolle, teilweise dadurch auch Lateinamerika. Fachbereich Volkswirtschaft Wichtige Rolle Systems Engineering Lateinamerika ist ein Schwerpunkt in der internationalen Zusammenarbeit im Bereich E-Learning und außerdem beim internationalen Studierendenaustausch. Ebenso heterogen wie an den Hochschulen ist die Bedeutung Lateinamerikas innerhalb der außeruniversitären Institutionen: von gering (Geologische Bundesanstalt, Österreichisches Institut für internationale Politik), fachspezifischer Projektkooperation (Wasserkluster Lunz - biologische Station GmbH), bis zu prominent (Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik an den österreichischen Universitäten) bzw. Interesse und Engagement, den Schwerpunkt auszubauen (Sustainable Europe Research Institute). II. Was ist für eine bessere Sichtbarkeit notwendig? Für Reinhold Gruber vom Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten/ Sektion VII folgt die Aufmerksamkeit an bestimmten Weltregionen gewissen Trends. Lateinamerika war vor allem in den 1970er und 1980er-Jahren von Interesse. An verschiedenen wissenschaftlichen Instituten findet derzeit eine Fokussierung auf Asien und Osteuropa statt. Für eine bessere Wahrnehmung und damit Sichtbarkeit der Aktivitäten zu Lateinamerika und mit lateinamerikanischen Partnerinstitutionen ist daher Lobbyarbeit und Kommunikation nach innen und außen notwendig. 27 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Im Rahmen dieser Netzwerke können sich JungwissenschafterInnen austauschen und sich und ihre Arbeit präsentieren. Einen wichtigen Beitrag dazu wird das vom LAI im Aufbau befindliche “Lateinamerika-Studien-Wiki“ leisten. Abbildung 12: Pressekonferenz in Tulum (Mexiko): Präsentation der Ergebnisse der Kooperation zwischen der Geologischen Bundesanstalt und Amigos de Sian Ka‘an, Finanzierung: UNESCO, FWF Projekt XPLORE, Amigos de Sian Ka’an, 2007, Fotograf Simon Richards. Für die Sichtbarkeit und Wahrnehmung spielen neben Netzwerken und spezialisierten Tagungen auch große internationale Konferenzen eine wichtige Rolle. Sie tragen dazu bei, auf die Aktivitäten zu und mit Lateinamerika innerhalb von Österreich aber auch über Österreich hinaus aufmerksam zu machen. So wird z.B. im Jahr 2012 der International Congress of Americanists (ICA) in Wien stattfinden, bei dem WissenschafterInnen zu Themen der Amerikas diskutieren werden. Aber auch die Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen trägt zu einer besseren Sichtbarkeit und Wahrnehmung der Arbeit mit und zu Lateinamerika insbesondere außerhalb der Universitäten bei. Dazu zählt vor allem auch Lobbying innerhalb der eigenen Institution. Kooperationen bauen in der Regel auf persönlichen Kontakten auf. Wenn es keine institutionalisierte Form der Kooperation gibt, ist es besonders wichtig, innerhalb der Hochschule mit den eigenen Aktivitäten präsent zu sein, einerseits um von der KollegInnenschaft, Qualitativ gute wissenschaftliche Arbeit nicht nur andererseits um auch von den Rektoraten wahrge- auf Konferenzen, sondern auch in Publikationen nommen zu werden. Dadurch ist es möglich, eine zu präsentieren, hebt den eigenen Stellenwert in der Scientific Community. Atmosphäre zu schaffen, in der Kooperationen auch von “Man sollte so viel Öffentlich- Christian Vogl vom Institut für Ökologischen Landbau der UniKollegInnen und der Univerkeitsarbeit wie möglich versität für Bodenkultur weist sität längerfristig unterstützt machen, um im Alltag der darauf hin, dass es für die Wiswerden. senschaftskooperation mit LaDie Gründung des Zentrums Universität präsent zu sein.“ teinamerika vor allem darum für interamerikanische Studi- (Andreas Hofer, 14.7.2009 ) geht, für lateinamerikanische en (ZiAS) an der Universität WissenschafterInnen wahrnehmInnsbruck und des Center “Dazu gehört auch, in Lateinbar zu sein, und die eigene wisfor the Study of the Americas amerika auf Spanisch oder senschaftliche Qualität auch vor (C.SAS) an der Universität Portugiesisch zu präsentieOrt in Lateinamerika auf KonfeGraz leistet ebenfalls einen renzen und Tagungen zu präsenwesentlichen Beitrag, die ren, und nicht nur immer auf tieren. Für ihn geht es auch um Wahrnehmung lateinameri- Englisch. Daher sollten auch das Publizieren in wissenschaftkanischer Themen und Ko- lateinamerikanische Journals operationen mit lateiname- bedient werden, und man sollte lichen Journals in Lateinamerika, nicht nur auf Englisch, sondern rikanischen PartnerInnen an wissen, wo man in Lateinameauch auf Spanisch und Portugieder jeweiligen Universität zu sisch. Christian Vogl schlägt zurika auf Spanisch publizieren stärken. sätzlich vor, eine eigene Wissenkann.“ schaftskommunikationsstrategie Zur Sichtbarmachung inner- (Christian Vogl, 13.8.2009) mit Lateinamerika zu erarbeiten. halb von Österreich erweist Diese kann als Instrument dafür herangezogen sich die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Öswerden, die verschiedenen Aspekte der Wissenterreichische Lateinamerika-Forschung als wichtischaftskooperation Österreich-Lateinamerika sysge Plattform, v.a. für den wissenschaftlichen Nachtematisch umzusetzen und der Öffentlichkeitswuchs. Das Österreichische Lateinamerika-Institut (LAI) trägt zu dieser institutionellen Lobbyarbeit arbeit der Aktivitäten zu und Kooperationen mit Lateinamerika eine institutionelle Verankerung zu wesentlich bei. Zur besseren Wahrnehmung und Sichtbarkeit der verleihen. Für ihn beginnt eine solche Strategie Aktivitäten zu Lateinamerika ist es von Interesse, bei der Nachwuchsförderung und reicht bis zum Netzwerke und Forschungsverbünde zu nützen Sichtbarmachen der verschiedenen Initiativen und (siehe Kapitel 2.2). Hierbei kommt vor allem auch Projekte an der jeweils eigenen Hochschule. elektronischen Netzwerken große Bedeutung zu. Das Nützen neuer Kommunikationstechnologien in Form von Online-Netzwerken ist auch für die wissenschaftliche Nachwuchsförderung interessant. 28 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Zusammenfassung 2.4 Las Américas12 Die Sichtbarkeit der Aktivitäten zu Lateinamerika und Kooperationen mit lateinamerikanischen PartnerInnen spielen eine zentrale Rolle, um innerhalb und/oder außerhalb der eigenen Hochschule und Österreichs aber auch in Lateinamerika wahrgenommen zu werden. Sichtbarkeit wird ermöglicht durch Publikationen und Forschung zu Lateinamerika, die Beteiligung an spezifischen Netzwerken und Forschungsverbünden, eigene Personalstellen, die auf Lateinamerika ausgerichtet sind, der Zahl an Diplomarbeiten und Dissertationen und über Lehrveranstaltungen mit Lateinamerika-Bezug. Um verstärkt sichtbar zu sein, muss neben diesen Kanälen auch Lobbyarbeit innerhalb und außerhalb der eigenen Institution betrieben werden. Diese kann durch eine eigene Wissenschaftskommunikationsstrategie zu Lateinamerika unterstützt werden. Seit einigen Jahren sind erneut Amerikas-Zentren im Entstehen oder richten sich neu aus, d.h. es werden neue, größere Einheiten zu den Area Studies gebildet. Auch in Österreich schlägt sich diese Entwicklung nieder. So wurde im Jahr 2006 das “Center for the Study of the Americas (C.SAS)“ an der Universität Graz und im Jahr 2009 das “Zentrum für Interamerikanische Studien (ZiAS)“ an der Universität Innsbruck gegründet. Der nächste International Congress of Americanists (ICA) wird im Jahr 2012 in Wien stattfinden und wird vom Österreichischen LateinamerikaInstitut, der Universität Wien und dem Museum für Völkerkunde organisiert. Im Rahmen des ICA spielt die Verbindung zwischen Nord- und Südamerika eine wesentliche Rolle. Martina KallerDietrich vom Institut für Geschichte der Universität Wien sieht darin die Möglichkeit, das Bewusstsein dafür zu sensibilisieren, dass die beiden Regionen nicht mehr getrennt voneinander gesehen werden können. 12Der Begriff "Las Américas“ (die Amerikas) bezeichnet den gesamten Doppelkontinent: Nordamerika, Mittelamerika, Südamerika und die Karibik. Ausgehend von diesen Entwicklungen stellt sich die Frage, warum die Amerikas wieder aktuell sind und ob die Bedeutung der Zusammenschau tatsächlich von allen so wahrgenommen wird. Im Rahmen der Podiumsdiskussion “Strategische Perspektiven für die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika“ am 14. Dezember 2009 im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung betonte Gerhard Drekonja, dass aus seiner Sicht die gemeinsame Betrachtung der Amerikas mit der Globalisierung zusammenhängt. Lateinamerika ist ein globalisierter Raum, und dies schlägt sich unter anderem in der Gründung und Neuausrichtung von Amerikas-Zentren nieder. Martin Coy vom Institut für Geographie der Universität Innsbruck und Leiter des ZiAS spricht bei der Podiumsdiskussion ebenso von der Prägung Lateinamerikas durch globale Prozesse. Neben der Globalisierung sind aus seiner Sicht aber auch Prozesse der Regionalisierung wichtig. Das Wissen über lokale/regionale Gegebenheiten leistet einen Beitrag zum Verständnis globaler Prozesse. Im Rahmen des ZiAS sollen gemeinsame Probleme und Perspektiven zu politischen, wirtschaftlichen, interkulturellen Aspekten, verschiedene Themen zwischen Lateinamerika und Nordamerika diskutiert werden. Auch wenn es viele Fragen und Themen gibt, die über Lateinamerika hinaus gehen (aufgrund von Globalisierungstendenzen, internationaler Migration, politisch-wirtschaftlichen Verflechtungen, NAFTA etc.) darf die Blickrichtung auf “Las Américas“ nicht spezifisch Lateinamerika betreffende Aspekte überdecken. 29 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Peter Cichon und Kathrin Sartingen vom Institut für Romanistik der Universität Wien sehen die Bedeutungszunahme der Amerikas darin, dass aufgrund kultureller Transformationsprozesse (15% der EinwohnerInnen der USA haben hispanische Wurzeln) die Wahrnehmung der USA und Kanadas in der Hispanistik steigt. Daraus ergeben sich viele neue Themen und Fragestellungen für die Wissenschaft. Da bislang aus der deutschsprachigen Romanistik wenige Kontakte in den angelsächsischen Raum bestehen, ergibt sich für die wissenschaftliche Alltags-Praxis eine neue Herausforderung. Im Bereich der Frankophonie gibt es bereits Studien, Forschungen und eine Lehre, die den Bezug zu “Las Américas“ herstellen. Klaus-Dieter Ertler vom Institut für Romanistik der Universität Graz führt die Bedeutung der Amerikas auf den Paradigmenwechsel in den 1980er-Jahren zurück, der aus seiner Sicht mit dem Fall der Mauer, dem Einzug der Informatik, neuen Kommunikationsstrukturen und den Grenzen des Nationalstaates zusammenhängt. Es gibt ein globales Kommunikationsnetz, Menschen stehen verstärkt zwischen verschiedenen Kulturen, und dadurch wird Neues geschaffen, das mit alten Mustern nicht mehr zu erfassen und zu erklären ist. Das Konzept der Amerikas versucht darauf einzugehen und neue Strukturen werden dafür aufgebaut, wie z.B. das “Center for the Study of the Americas“ der Universität Graz, in dem ForscherInnen aus verschiedenen disziplinären Kontexten miteinander in Verbindung treten. Das Konzept der Amerikas ist für Elke Mader vom Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien nicht neu, was sich u.a. an der Geschichte des International Congress of the Americanists beobachten lässt. Für manche Themenbereiche und Kontexte bietet das Konzept der Amerikas aufgrund ähnlicher Prozesse einen interessanten und sinnvollen Rahmen, z.B. bei der Auseinandersetzung mit indigenen Völkern, politischen Konstellationen, gesellschaftlichen Dynamiken, historischen Prozessen oder dem wirtschaftspolitischen Gefüge. Aus Sicht von Elke Mader reicht dieses Konzept aber nicht aus, um Prozesse globaler Vernetzungen zu erklären, da diese nicht nur entlang einer Nord-Süd-Achse sondern in verschiedene Richtungen verlaufen. Joachim Becker vom Institut für Außenwirtschaft der Wirtschaftsuniversität Wien sieht die starke Bedeutung der Zusammenschau der Amerikas differenziert in Bezug auf die verschiedenen 30 Länder Lateinamerikas. Eine starke Anbindung an die USA besteht für Mexiko, Zentralamerika und die Karibik. Für Südamerika erweist sich die USA als weniger bedeutend. Viel wichtiger als die gemeinsame Betrachtung der Amerikas sieht er die Auseinandersetzung mit Süd-Süd-Beziehungen und den Süd-Süd-Austausch, v.a. auch deshalb, weil die lateinamerikanische Debatte wissenschaftliche Diskussionen im Süden befruchtet hat. Ulrich Brand vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien sieht im Konzept der Amerikas die Gefahr einer erweiterten NordamerikaForschung und in Folge auch einer verstärkten Ausrichtung der Forschungsgelder Richtung USA. Aus seiner Sicht liegen die beiden Amerikas auch geographisch, kulturell, sprachlich und historisch von den Forschungstraditionen zu weit auseinander. Christian Vogl vom Institut für Ökologischen Landbau der Universität für Bodenkultur stellt fest, dass es in der KollegInnenschaft seiner Universität keinen Diskurs über die Amerikas gibt. Er begründet dies damit, dass die WissenschafterInnen der Universität für Bodenkultur zu sehr in ihren Disziplinen verankert sind. Das heißt, sie sind ForstwirtInnen oder AgrarwissenschafterInnen, die in Lateinamerika bzw. mit starkem LateinamerikaBezug arbeiten, aber nicht über “das Lateinamerikanische“ forschen. Er vermutet, dass das Konzept der Amerikas stärker in den Kulturwissenschaften, in der Migrationsforschung verankert ist. An der Universität für Bodenkultur wird unterschieden in Lateinamerika, USA und Kanada, und innerhalb Lateinamerikas differenziert zwischen Süd- und Mittelamerika und der Karibik. Zusammenfassung Das Konzept der Amerikas wird sehr unterschiedlich wahrgenommen. Einerseits scheint es für manche WissenschafterInnen eine geeignete Basis zu bilden, aktuelle Prozesse der globalisierten Welt in Lateinamerika zu erfassen und zu erklären. Andererseits wird kritisch darauf hingewiesen, dass Vernetzungen in der globalisierten Welt nicht nur entlang der Nord-Süd-Achse laufen, sondern besonders auch für Südamerika Süd-Süd-Beziehungen von großer Bedeutung sind. Gleichzeitig gibt es in den verschiedenen Disziplinen eine unterschiedliche Auffassung und Auseinandersetzung mit dem Konzept der Amerikas. In den technischen und Naturwissenschaften scheint der Diskurs zu den Amerikas keine Rolle zu spielen. Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika 2.5 Herausforderungen, Erwartungen, Bedürfnisse Anliegen der Studie ist es nicht nur einen Status quo abzufragen, sondern auch Veränderungspotential und Verbesserungsmöglichkeiten auszuloten und damit Anregungen für die Zukunft zu erhalten. Daher sind die Autorinnen auch folgenden Aspekten nachgegangen: I. Welche Herausforderungen bestehen für Kooperationen? II. In welchen Bereichen sind Kooperationen notwendig? III. Welche Erwartungen und Bedürfnisse in Bezug auf Kooperationen bestehen? Wo ist Unterstützung notwendig? Wahrnehmung der wissenschaftlichen Aktivitäten mit lateinamerikanischen PartnerInnen innerhalb der jeweiligen Hochschule bei. Damit kann auch der Fokussierung auf Osteuropa, Asien und Nordamerika entgegengearbeitet und die Aufmerksamkeit (wieder) Richtung Lateinamerika gelenkt werden. Zur Stärkung der Institutionalisierung können weiters “neue“ Formen wissenschaftlicher Zusammenarbeit beitragen. So wird zum Beispiel am Zentrum für Interamerikanische Studien der Universität Innsbruck überlegt, wissenschaftliche Veranstaltungen wie Workshops, Tagungen, regelmäßige Ringvorlesungen oder auch eine Summer School anzubieten. Um auch in Zukunft auf dem Laufenden zu bleiben und sowohl in der Lateinamerikanistik in Österreich I. Welche Herausforderungen aber auch international wahrbestehen für Kooperationen? “Personell lastet die Arbeit auf genommen zu werden, ist es immer weniger Schultern. (…) von Bedeutung, neue Formen In der Zusammenarbeit mit Es gibt meines Erachtens ein der Kooperation zu finden und lateinamerikanischen Partnerrelevantes Lehrangebot. Aber auszuprobieren. institutionen ergeben sich für die Beteiligten eine Vielzahl es ruht auf einer personell Eine weitere Herausforderung verschiedener Herausforderun- deutlich verengten Basis.“ für Kooperationen mit Lateingen. An dieser Stelle werden (Joachim Becker, 26.8.2009) amerika stellt der Bologna-Prodie wichtigsten thematisiert. zess dar. So weist Peter Cichon “Ein Problem ist meiner Anvom Institut für Romanistik Rund ein Drittel der Institute sicht nach auch der Bolognader Universität Wien darauf kann einerseits das Interesse an Prozess selbst, der aufgrund hin, dass “ein Problem meiner Lehrveranstaltungen zu LateinAnsicht nach auch der Boloamerika nicht abdecken und der Anpassung der Bildungsgna-Prozess selbst [ist], der andererseits können 20 Pro- systeme eine Orientierung aufgrund der Anpassung der zent der Institute keine ausrei- nach Europa verstärkt.“ Bildungssysteme eine Orientiechende Betreuung von Diplom- (Peter Cichon, 8.7.2009) rung nach Europa verstärkt.“ arbeiten und Dissertationen zu Andererseits ermöglicht die lateinamerikaspezifischen Themen gewährleisten. Umstellung auf das Bachelor/Master/PhD-System Daran wird ein Mangel an Personalstellen mit Ladurch im Studienplan vorgesehene Module eine teinamerika-Bezug ersichtlich (siehe Kapitel 2.1). Spezialisierung auf spezifische Themen, so auch Joachim Becker vom Institut für Außenwirtschaft auf Lateinamerika-Themen. Dies kann wiederum der Wirtschaftsuniversität Wien macht zusätzlich zu einer Institutionalisierung beitragen. die Problematik der Nicht-Nachbesetzung von Stellen deutlich: “Personell lastet die Arbeit auf Gerade im Bachelor-Studienplan wird es aber aus immer weniger Schultern. (…) Es gibt meines ErSicht von Martin Coy vom Institut für Geographie achtens ein relevantes Lehrangebot. Aber es ruht der Universität Innsbruck aufgrund der Modulauf einer personell deutlich verengten Basis.“ struktur schwierig, spezifische lateinamerikabezogene Lehrveranstaltungen anzubieten. Hier Einzelpersonen spielen eine wichtige Rolle als Mosind kreative Lösungen gefragt, die bereits Anwentor für lebendige Kooperationen. Institutionalisierdung finden. So gab es am Institut für Geographie te Formen der Kooperation können darüber hinaus der Universität Innsbruck im Rahmen eines Modudie Zusammenarbeit mit PartnerInnen erleichtern. les eine große Brasilienexkursion, an der 30 StuEinen Ausgleich in diesem Spannungsverhältnis dierende teilnahmen und die mit Vorbereitungszu finden zwischen dem Aufrechterhalten persönvorlesungen verbunden war. licher Kontakte und einer Form der Institutionalisierung, die ein Weitererarbeiten fördert und die Kooperation nicht zu einem “toten“ Papier werden lässt, gilt als große Herausforderung (siehe Kapitel 2.2). Die Institutionalisierung von Kooperationen trägt auf jeden Fall zur besseren Sichtbarkeit und 31 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Darüber hinaus wird die Sprache häufig als Herausforderung im Rahmen von Kooperationen wahrgenommen. Dies betrifft vor allem die Mobilität von LateinamerikanerInnen nach Österreich. Deutsch gilt als Sprachbarriere, um in Österreich zu studieren oder auch im Rahmen einer Doktorarbeit zu forschen. Aber auch Englisch kann oft ein Hindernis darstellen. Die englische Sprache ist auch für Kooperationen im Bereich von EU-Forschungsprojekten von Bedeutung. Im Gegensatz dazu ist es an den österreichischen Universitäten nicht selbstverständlich, dass administratives Personal Englisch, oder vielleicht sogar Spanisch spricht. Eine größere gegenseitige Offenheit für die Sprache des jeweils anderen zu entwickeln, bleibt damit Aufgabe für die Zukunft. Im Bereich der Nachwuchsförderung stehen ebenfalls Veränderungen an. Eine Herausforderung für die Zukunft ist es nicht nur, junge LateinamerikanistInnen zu fördern und ihnen eine Plattform zu bieten, sondern es stellt sich auch die Frage nach den beruflichen Möglichkeiten für LateinamerikaSpezialistInnen. Diese sind in den einzelnen Disziplinen verschieden. Mit einer ausschließlichen Spezialsierung auf Lateinamerika im Sinne von “Area Studies“ erweist sich die Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz in Österreich eher als schwierig. II. In welchen Bereichen sind Kooperationen notwendig? Die Notwendigkeit zur Kooperation wird von Seiten der Hochschulinstitute und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in verschiedenen Bereichen, insbesondere in der Forschungszusammenarbeit, im Austausch von Personal, Lehrenden und Studierenden und im Bereich der Logistik gesehen. a. Forschung Vor allem in der Forschung sind aus Sicht der befragten Institute Kooperationen notwendig, wobei z.T. Bezug auf spezielle Forschungsthemen, wie Verkehrs- und Stadtplanung in Megacities oder die Untersuchung der Vorgänge regionaler Integration in Lateinamerika und der Karibik, genommen wurde. Die Betreuung von Dauerbeobachtungsstellen im Rahmen des GLORIA-Netzwerkes ist nur in Form von Kooperation möglich. Am Institut für Ökologischen Landbau der Universität für Bodenkultur und am Institut für Philosophie der Universität Klagenfurt wird auch der Bereich der Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik als wesentliches Feld für Kooperationen mit Lateinamerika wahrgenommen. Auch für den Zugang zu Information und Daten zum Zweck der Forschung und zur Herstellung von Kontakten für Feldforschung oder für die Umsetzung von Forschungsresultaten sind Kooperationen notwendig. 32 Abbildung 13: Sergio Delpino, Ernesto Bjerg (Institut für Geologie, Universität Bahia Blanca, Argentinien); Brigida Castro de Machuca, Lorena Priveley (Institut für Geologie, Universität San Juan, Argentinien); Aberra Mogessie (Institut für Erdwissenschaften, Universität Graz) bei einem Aufenthalt im Forschungsgelände Rio San Juan, Argentinien, 2006, Fotograf Florian Gallien. b. Mobilität/Austausch Gegenseitiger Austausch wird ebenso als wesentlicher Teil von Kooperationen angesehen. Dazu zählt einerseits die Mobilität zwischen Österreich und Lateinamerika. Diese kann in Form von Austausch zwischen (administrativen) Personal, Lehrenden und Studierenden geschehen. Aber auch für die Förderung von talentiertem wissenschaftlichem Nachwuchs besonders aus Lateinamerika, für die Möglichkeit zur Finanzierung von Forschungsaufenthalten und für die Vermittlung von Praktika sind Kooperationen sehr wichtig. Außerdem ist der Austausch von Fachkenntnissen, Methoden und Material von großer Bedeutung. Das Zusammentreffen österreichischer und lateinamerikanischer KooperationspartnerInnen ermöglicht es, neue Ansätze und Theorien zu diskutieren. Hier wird von den Instituten allerdings unterschieden zwischen Wissenstransfer und Verankerung von Wissen an den Universitäten in Lateinamerika einerseits und einer gegenseitigen Wissensvermittlung, also in beide Richtungen, andererseits. Im Zusammenhang mit ersterem stehen auch Kooperationen zur Verankerung von neuen Technologien in Form von Gründungsbegleitung für wissensbasierte Unternehmen. Für den gegenseitigen Austausch müssen Räume wie gemeinsame Workshops und Networking-Treffen geschaffen werden. Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika III. Welche Erwartungen und Bedürfnisse in Bezug auf Kooperationen bestehen? Wo ist Unterstützung notwendig? Die genannten Herausforderungen weisen bereits auf erforderliche Unterstützungsmaßnahmen hin. Die Bedürfnisse und Erwartungen der einzelnen Universitäts- und Fachhochschulinstitute sowie außeruniversitäre Forschungsinstitutionen sind unterschiedlich. Ein gemeinsamer Fokus richtet sich aber auf die Notwendigkeit finanzieller Unterstützung. Abbildung 14: Workshop beim Eröffnungstreffen des Campus Virtual Centroamericano in Guatemala, Österreichisches Lateinamerika-Institut, 2008, Fotografin Barbara Reisner. c. Logistik Bedarf an Kooperationen wird auch im Bereich logistischer Unterstützung gesehen, einerseits bei Behördenkontakten wie Zollformalitäten, Einreiseerleichterungen und Genehmigungen für Forschung in Grenzgebieten, andererseits bei Forschungsaktivitäten durch Zugang zu Forschungseinrichtungen, Bibliotheken oder auch unveröffentlichten Daten. An den Büros für Internationale Beziehungen der Hochschulen wird die Notwendigkeit für Kooperationen vor allem im Bereich des Studierendenund Lehrenden-Austausches, sowie für verstärkte Forschungskooperationen und Förderung von Wissensaustausch gesehen. Von einem Teil der Studierenden wird vermehrt Interesse an internationalen Aufenthalten (Studium, Famulaturen, Praktika) bekundet. Kooperationen werden als notwendig erachtet, da im Rahmen von Auslandsaufenthalten einerseits der (inter-)kulturelle Austausch und die Erweiterung des eigenen Horizonts gefördert werden, andererseits kommt es zu einer Vertiefung und Erweiterung der fachlichen Qualifikationen. Dazu zählen auch die Förderung von Sprachkompetenzen und die Unterstützung der Studierenden als zukünftige Fachkräfte bei der Anpassung an internationale Arbeitsmärkte. Kooperationen tragen auch zur interkulturellen und internationalen Ausrichtung der Hochschulen bei. Der Ausbau internationaler Kooperationsnetzwerke ist ebenso von Interesse, um Synergieeffekte sowohl im Lehr- und Weiterbildungs- als auch im Forschungsbereich besser nutzen zu können. a. Finanzielle Unterstützung Der Bedarf an finanzieller Unterstützung ist in verschiedenen Bereichen gegeben. Die Hälfte der befragten Institute gibt an, dass sie vor allem mehr finanzielle Unterstützung für die Schaffung bzw. Aufrechterhaltung von Kooperationen benötigen. Dazu zählt die Finanzierung von Reisen, beispielsweise in Form von Anbahnungsfinanzierungen, um potentielle PartnerInnen für gemeinsame Projekte persönlich treffen zu können. Im Bereich längerfristiger Mobilität fehlt es an Geld für Feldforschungsaufenthalte, Stipendienprogramme für Studierende sowohl im Master als auch im PhDBereich aber auch für spezielle Förderprogramme für junge WissenschafterInnen. Im Bereich der Lehre wird auch Bedarf an der Förderung von Feldkursen und der Einrichtung von Gastprofessuren bekundet. Zusätzlich werden zur administrativen Unterstützung bei Projektanträgen sowie zur Ausschöpfung und Umsetzung des vorhandenen wissenschaftlichen Potentials mehr Arbeitskräfte/Personalstellen benötigt. Bedarf an finanzieller Unterstützung besteht zudem bei Behördenwegen und zur Überwindung bürokratischer Hürden (wie z.B. bei der Anerkennung von Diploma in Österreich) sowie bei der Anschaffung notwendiger Materialen und Literatur. b. Mobilität Wie bereits erwähnt, sind auch im Bereich des Studierenden-, Lehrenden- und Forschendenaustausches zusätzliche Förderungen in Form von Mobilitätsprogrammen und damit finanzieller Art notwendig. Dazu zählen Stipendien-Programme für Studierende, aber auch eigene Förderprogramme für JungwissenschafterInnen. Der Zugang zu diesen Mobilitäts- und Förderprogrammen muss möglichst leicht und unbürokratisch gestaltet werden. 33 Aspekte der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika c. Information/Know-How Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verfügbarkeit von Informationen und Netzwerken. Unterstützungsbedarf besteht beim Aufbau von institutionellen Netzwerken und bei der Identifizierung geeigneter Kontaktpersonen sowie potentieller Partnerinstitutionen und deren Tätigkeitsfeldern in Lateinamerika, aber auch in Österreich. In diesem Zusammenhang ist der Vorschlag des Instituts für Romanistik der Universität Wien zu erwähnen, eine eigene Informationsbörse zu Lateinamerika einzurichten, welche eine laufende Übersicht über Angebote und Bedarf wissenschaftlicher Kooperationen liefert. Zusätzlich werden allgemeine Informationen über rechtliche Grundlagen und zur Abwicklung von Kooperationsverträgen benötigt, und auch bei der Förderung von Sprachkenntnissen wird Nachholbedarf gesehen. Für gemeinsame Projekte und Aktivitäten ist darüber hinaus das spezifische lokale Know-How der entsprechenden Partneruniversität sowie gegenseitiger Austausch relevant. Die befragten Büros für Internationale Beziehungen der österreichischen Hochschulen sehen ebenfalls einen großen Bedarf an Informationen zu Lateinamerika. Dies betrifft einerseits Informationen über spezifische Bildungsmöglichkeiten in Lateinamerika, aber auch Unterstützung bei der Organisation von Vernetzung mit interessierten Partnerinstitutionen und bei der Kontaktaufnahme mit potentiellen ProjektpartnerInnen. Generell wird festgestellt, dass Kooperationen mit lateinamerikanischen Partnerinstitutionen immer wichtiger werden, da viele Studierendende in Lateinamerika forschen oder studieren wollen. Damit erweisen sich auch für die Büros für Internationale Beziehungen ein Ausbau der Stipendienprogramme und die Notwendigkeit zusätzlicher finanzieller Mittel als wichtig. Auch die Förderung der sprachlichen Vorbereitungen für Studierende in Österreich wird als wichtig erachtet. 34 Zusammenfassung Die thematisierten Herausforderungen in Bezug auf die Kooperationen mit Lateinamerika zeigen bereits die verschiedenen Bedürfnisse der Institute und Institutionen auf. Finanzielle Unterstützung ist für die meisten von besonderer Bedeutung, um Kooperationen zu fördern. Diese betrifft Förderung der Mobilität von Studierenden und Lehrenden und damit verbunden zusätzliche Stipendien, Mittel für Personal, spezifische Förderungen für JungwissenschafterInnen und gemeinsame Forschungsprojekte. Funktionierende Kooperationen leben einerseits vom gegenseitigen Austausch, andererseits ist für einige Institutionen auch die Förderung von lokalem Know-How und Capacity Building vor Ort unerlässlich. Hier lässt sich auch die Schnittstelle zur Entwicklungszusammenarbeit finden. In der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit ist im Bereich des tertiären Bildungssektors Capacity Development ein wesentlicher Aspekt der Kooperationen, welche aber nicht als Einbahnstraße von Nord nach Süd, sondern in beide Richtungen gesehen werden soll. Der Vorschlag der Romanistik Wien, eine Informationsbörse aufzubauen, die allen Interessierten als Plattform für Vernetzung und Informationsquelle dienen soll, wird als Anstoß verstanden, in diese Richtung weiter zu arbeiten. Erste Schritte wurden und werden vom Österreichischen Lateinamerika-Institut durch die Beteiligung an verschiedenen Projekten wie LAC-ACCESS, ENLACE, ACCESS2MexCyt und appear sowie durch den Aufbau eines “Lateinamerika-StudienWiki“ bereits unternommen. Empfehlungen für die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika 3. Empfehlungen für die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika Die vorangegangenen Kapitel haben gezeigt, wo sich die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika heute befindet, welche Erwartungen an zukünftige Entwicklungen und welche Herausforderungen für die AkteurInnen bestehen. Aus dieser Analyse des Status quo und der Bedürfnisse können folglich Empfehlungen abgeleitet werden, die der strategischen Positionierung der Kooperation mit lateinamerikanischen Partnerninstitutionen aber auch der Lateinamerikanistik in Österreich dienen. 3.1 Wissenschafts-Kommunikationsstrategie Zur Förderung der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika empfiehlt Christian Vogl vom Institut für Ökologischen Landbau der Universität für Bodenkultur eine eigene WissenschaftsKommunikationsstrategie für Lateinamerika, die von einer Institution vorangetrieben werden soll. Eine solche Strategie kann nach Auffassung der Autorinnen einerseits eine Systematisierung und einen Austausch von Erfahrungen in der Kooperation mit Lateinamerika, andererseits auch spezifische Projekte/Workshops umfassen. Daraus lassen sich folgende Vorschläge ableiten, die im Rahmen der Studie von InterviewpartnerInnen aber auch in den Fragebögen genannt und gewünscht wurden. I. Aufbau einer Informationsplattform (Internationale) Kooperationen im Wissenschaftsbereich sind für Forschung, Lehre und gegenseitigen Austausch von großer Bedeutung. Die Umsetzung von Kooperationsmaßnahmen kann sich manchmal als schwierig erweisen. Ein Hindernis in der Umsetzung von Kooperationen wird in mangelnder Information über potentielle Partner und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Lateinamerika gesehen. Die Verfügbarkeit von Informationen und Gelegenheit für Networking sind aber wesentlich zur Förderung von persönlichen Kontakten, die Ausgangspunkt für zukünftige Kooperationen darstellen. Eine Informationsplattform für alle, die an Kooperationen mit lateinamerikanischen Partnern Interesse zeigen, ist ein potentielles Instrument, diesem Defizit entgegen zu wirken. Eine solche Informationsplattform kann verschiedene Maßnahmen unterstützen und Informationen bieten zu: Tagungen/Networking-Treffen, Netzwerken und Institutionen in Europa und Lateinamerika, Projekten, Datenbanken etc. Sie kann auch der Unterstützung bei der Kontaktsuche und der Vernetzung mit möglichen Partnern in Lateinamerika dienen. Eine Plattform kann interaktiv und partizipativ als Online-Plattform gestaltet werden. Das bedeutet, dass die Plattform nicht nur Informationen liefert, sondern AkteurInnen der Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika sich selbst daran beteiligen und ihre aktuellen Informationen und Erfahrungen zur Verfügung stellen. Ein erster Schritt in diese Richtung ist das im Aufbau befindliche “Lateinamerika-Studien-Wiki“. Diese vom Österreichischen Lateinamerika-Institut entwickelte und von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit finanzierte Plattform dient der Informationsvermittlung über Lateinamerika und wird voraussichtlich ab 2011 zugänglich sein. II. Informationsveranstaltungen Ergänzend zum Aufbau einer Informationsplattform wird auch die Möglichkeit gesehen, regelmäßig Informationsveranstaltungen zu bestimmten Themen, Problemstellungen, Herausforderungen in der Wissenschaftskooperation ÖsterreichLateinamerika zu organisieren. Diese Treffen dienen dem Austausch und können verschiedene Bereiche abdecken, wie z.B. Erfahrungen in der Abwicklung und Umsetzung von Kooperationen, potentielle Kooperationspartner und deren Tätigkeitsfelder, Vermittlung von Kontakten, spezifische Situation im Bildungsbereich in den verschiedenen lateinamerikanischen Ländern, Erfahrungsaustausch zwischen Studierenden etc. Abbildung 15: “Bate-Papo Com Os Cineastas“ an der Universität Salzburg, Fachbereich Romanistik Portugiesisch mit Prof. Tunico Amancio, Universidade Federal Fluminense (UFF) in Niteroi mit den Filmregisseuren Eduardo Nunes und Herbert Brödl und der Schauspielerin Naia Arruda anlässlich der brasilianischen Filmfestspiele “Forum Brasil“, Dezember 2009, Fotograf Thomas Kadereit. 35 Empfehlungen für die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika 3.2 Nachwuchsförderung Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist Voraussetzung, um das Weiterbestehen der Kooperationen mit Lateinamerika langfristig zu unterstützen und zu gewährleisten. Gerade in diesem Bereich wird großer Handlungsbedarf identifiziert. Elke Mader vom Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien betont die Notwendigkeit, Studierenden und JungwissenschafterInnen einen Kontext zu bieten, “damit sie die Chance haben auch wirklich zu forschen oder zu studieren.“ Das bedeutet einerseits, dass mehr Förderprogramme für junge WissenschafterInnen sowohl aus Österreich als auch für LateinamerikanerInnen notwendig sind, um Kooperationen auch nachhaltig aufrecht zu erhalten. Andererseits kann sowohl Nachhaltigkeit als auch Nachwuchsförderung erreicht werden, wenn an wissenschaftlichen Instituten “Traditionen“ in Themen und/oder Methoden entstehen, an denen in Teams aus jungen und erfahrenen WissenschafterInnen gearbeitet wird. Eigene Tagungen für junge WissenschafterInnen dienen auch der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, da sie ihre eigenen Forschungsarbeiten präsentieren können und die Möglichkeit des Networking besteht. Nachwuchstagungen gibt es z.B. im Bereich der Kanadastudien. Klaus-Dieter Ertler vom Institut für Romanistik der Universität Graz schlägt vor, dieses Erfolgsmodell auch für die Lateinamerika-Studien umzusetzen. Als Plattform für die Lateinamerikanistik in Österreich dient die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Lateinamerika-Forschung. Diese Tagung bietet die Möglichkeit, junge WissenschafterInnen in die österreichische Lateinamerikanistik zu integrieren. Jedoch besteht auch hier Handlungsbedarf. Der wissenschaftliche Nachwuchs muss nicht nur auf die Tagung aufmerksam gemacht, sondern auch gefördert werden, sich aktiv zu beteiligen. 3.3 Finanzielle Unterstützung 36 Für die Nachhaltigkeit von Kooperationen ist neben den persönlichen Kontakten auch die Verfügbarkeit ausreichender finanzieller Mittel von großer Bedeutung. Der Bedarf an zusätzlichen Mitteln wird in Kapitel 2 deutlich. Zur Förderung und Aufrechterhaltung von Kooperationen mit Lateinamerika ist daher zusätzliche finanzielle Unterstützung in verschiedenen Bereichen wichtig: a. Die Zahl der Studierenden, die in Lateinamerika forschen und studieren möchten, ist den Angaben der internationalen Büros der österreichischen Hochschulen zufolge im Steigen. Damit wird eine zusätzliche Förderung von Mobilität nach Lateinamerika sowie auch eine Förderung der sprachlichen Vorbereitung für Aufenthalte in Lateinamerika notwendig. Weiters besteht erhöhter Bedarf an Mobilitätsstipendien für lateinamerikanische Studierende (z.B. in Anlehnung an das Ernst-Mach-Stipendium für Fachhochschulen) sowie für Lehrende und ForscherInnen. b. Es besteht Bedarf an eigenen Förderprogrammen für junge WissenschafterInnen zur verstärkten Nachwuchsförderung (siehe Kapitel 3.2), wie z.B. ein eigenes Stipendienprogramm für junge ForscherInnen, die ihre Forschungsarbeit in Lateinamerika realisieren möchten. c. Mittel für zusätzliche Stellen im Bereich Lehre (z.B. für Gastprofessuren) und Forschung, die sich auf Kooperationen mit Lateinamerika konzentrieren, werden benötigt. d. Die finanzielle Förderung gut funktionierender Partnerschaften an den österreichischen Hochschulen ist nicht selbstverständlich. Es ist daher dringend notwendig, solche Kooperationen von Seiten der jeweiligen Hochschule nachhaltig zu unterstützen. 3.4 Allgemeine Empfehlungen In den letzten 20 Jahren kann ein zunehmendes Interesse hin zu Osteuropa beobachtet werden. Dies basiert auf den veränderten politischen Rahmenbedingungen, steht aber auch mit zunehmenden wirtschaftlichen Interessen in Verbindung. Damit einher geht ein Zurückdrängen des Interesses an Kooperationen mit Lateinamerika. Andreas Hofer vom Fachbereich Städtebau der Technischen Universität Wien weist in diesem Zusammenhang darauf hin: “Man sollte die Wissenschaft und Lehrkooperation von den wirtschaftlichen Entwicklungen möglichst stark abkoppeln, auf Nachhaltigkeit plädieren und sich nicht kurz- oder mittelfristigen wirtschaftlichen Entwicklungen anschließen, weil sich diese stärker verändern und man sich dadurch nicht mehr so leicht auf die nachhaltig aufgebauten Kooperationen, die vielleicht kurzfristig ausgehungert werden, berufen kann. Kooperationen werden immer mittel- und langfristig ein benefit für unsere Universitäten bleiben. Dies lässt sich zwar schwer in wirtschaftlichen Bilanzen ausdrücken, sollte aber eigentlich Ziel von Kooperationen sein.“ Martin Coy vom Institut für Geographie der Universität Innsbruck argumentiert in eine ähnliche Richtung und betont in der Podiumsdiskussion “Strategische Perspektiven für die Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika“ am 14. Dezember 2009 im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung die Notwendigkeit einer wissenschaftspolitischen Kooperationsstrategie mit strategischen Partnern. Die Frage nach zukünftigen strategischen Partnern für Österreich muss auf wissenschaftspolitischer Ebene diskutiert und daraus eine gezielte Wissenschaftsstrategie abgeleitet werden. Denn Österreich hat die Möglichkeit, sich in der Förderung von Kooperationen zwischen wissenschaftlichen Institutionen gut zu positionieren. Zusammenfassung 4. Zusammenfassung Die Wissenschaftskooperation zwischen Österreich und Lateinamerika umfasst ein sehr breites Spektrum an unterschiedlichsten Aktivitäten. Im engeren Sinne ist Wissenschaftskooperation in Abgrenzung zur Lateinamerika-Forschung zu sehen. Die Lateinamerikanistik in Österreich ist genauso wie die Bedeutung Lateinamerikas innerhalb der jeweiligen “Mutterdisziplin“ sehr heterogen. Inhaltliche und regionale Schwerpunkte unterscheiden sich nach Disziplinen, Institutionen und Ausrichtungen. Wichtigste regionale Schwerpunkte in der österreichischen Lateinamerikanistik sind Brasilien, Mexiko und Argentinien. Forschung wird meist in Form von Lehrforschung sowie drittmittelfinanzierten Projekten realisiert. Eigene Personalstellen mit Lateinamerika-Bezug sind an rund einem Viertel der Institute zu finden, davon haben drei Institute eine auf Lateinamerika ausgerichtete Professur. Pro Jahr forschen an rund zwei Drittel der Institute ein bis drei WissenschafterInnen in Lateinamerika. Ein einheitliches Bild bzw. eine klar definierte Situation der Lateinamerikanistik in Österreich ist nicht festzustellen. Das Interesse der Studierenden an Lateinamerika ist groß. An rund der Hälfte der Institute werden pro Studienjahr ein bis drei Diplomarbeiten und mindestens eine Dissertation mit LateinamerikaBezug betreut, wobei die Betreuung der Arbeiten von den meisten Instituten durch Institutspersonal abgedeckt werden kann. An knapp zwei Drittel der Institute absolviert mindestens ein/e Studierende/r einen Forschungsaufenthalt in Lateinamerika, wodurch das Interesse der Studierenden an der Region deutlich wird. Auch das Interesse an Lehrveranstaltungen zu Lateinamerika ist hoch. Ein Drittel der Institute kann dieses nicht ausreichend durch das eigene Lehrangebot abdecken. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Lehre variieren sehr stark. Die regionalen Schwerpunkte sind ebenfalls sehr vielfältig, wobei dennoch Mexiko und Brasilien klar hervortreten. Die Lehre in Bezug auf Lateinamerika steht vor verschiedenen Herausforderungen. Mit innovativen Lehrformen können Anreize für die Lateinamerikanistik in Österreich gegeben werden, und nicht zuletzt ist die Mobilität der Lehrenden ein wichtiges Mittel zum Austausch zwischen Österreich und Lateinamerika. Für die Wissenschaft sind internationale Kooperationen unerlässlich. Die Teilnahme in Forschungsverbünden oder -netzwerken zu und in Lateinamerika ermöglicht Networking und gegenseitiges Kennenlernen. Die Hauptbereiche der Kooperationen auf Institutsebene sind Forschung, Lehre und Mobilität. Mehr als die Hälfte der Institute betreibt Kooperationen in Form von zeitlich begrenzten Projekten, ein Drittel dauerhafte. Austausch von Studierenden, ForscherInnen und Lehrenden sowie die Organisation gemeinsamer Konferenzen und Seminare sind wichtige Aktivitäten im Rahmen von Kooperationen. Die Finanzierung zeitlich begrenzter Projekte erfolgt meist über Förderungen (EU, FWF und BMWF, OENB, usw.). In Bezug auf Gesamt-Hochschulabkommen zeigt sich der Austausch von Studierenden als wichtigste Aktivität, gefolgt von Lehrendenaustausch und Forschungszusammenarbeit. Die Hauptpartnerländer in Lateinamerika für Kooperationen mit Österreich sind Brasilien, Mexiko, Chile und Argentinien, wobei die Situation sich anders darstellt, je nachdem ob dauerhafte Kooperationen oder zeitlich begrenzte Projekte und Universitäten oder Fachhochschulen betrachtet werden. Weitere wichtige Aspekte von Kooperationen sind einerseits die Stärkung der Nachhaltigkeit von Partnerschaften in Form von wissenschaftlicher Nachwuchsförderung und das Nutzen persönlicher Kontakte als Motor für langfristige (institutionalisierte) Kooperationen und Abkommen. Andererseits ermöglichen Kooperationen ein voneinander Lernen und einen Perspektivenwechsel und bringen Vorteile für gemeinsame Forschungsvorhaben und deren Resultate in Form von Publikationen. Die Sichtbarkeit der Aktivitäten zu Lateinamerika und Kooperationen mit lateinamerikanischen Partnern spielen eine zentrale Rolle, um innerhalb und/oder außerhalb der eigenen Hochschule und Österreichs aber auch in Lateinamerika wahrgenommen zu werden. Sichtbarkeit wird ermöglicht durch Publikationen und Forschung zu Lateinamerika, durch die Beteiligung an spezifischen Netzwerken und Forschungsverbünden, eigene Personalstellen, die auf Lateinamerika ausgerichtet sind, Diplomarbeiten und Dissertationen und über Lehrveranstaltungen mit LateinamerikaBezug. Um verstärkt sichtbar zu sein, muss neben diesen Kanälen auch Lobbyarbeit innerhalb und außerhalb der eigenen Institution betrieben werden. Diese kann durch eine eigene WissenschaftsKommunikationsstrategie zu Lateinamerika unterstützt werden. 37 Zusammenfassung Das Konzept der Amerikas wird sehr unterschiedlich wahrgenommen. Einerseits scheint es für manche WissenschafterInnen eine gute Basis zu bilden, aktuelle Prozesse der globalisierten Welt in Lateinamerika zu erfassen und zu erklären. Andererseits wird darauf hingewiesen, dass Vernetzungen in der globalisierten Welt nicht nur entlang der Nord-Süd-Achse laufen, sondern besonders auch für Südamerika Süd-SüdBeziehungen von großem Interesse sind. Gleichzeitig gibt es in den verschiedenen Disziplinen eine unterschiedliche Auffassung und Auseinandersetzung mit dem Konzept der Amerikas. In den technischen und Naturwissenschaften scheint der Diskurs zu den Amerikas keine Rolle zu spielen. Die Herausforderungen in Bezug auf die Kooperationen mit Lateinamerika zeigen die verschiedenen Bedürfnisse der Institute und Institutionen auf. Allgemein kann festgehalten werden, dass zur Förderung von Kooperationen zusätzliche finanzielle Unterstützung nötig ist. Diese wird in Form von Mobilitätsförderung (z.B. Stipendien für Studierenden und Lehrende), Mittel für Personal, spezifische Förderungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und gemeinsame Forschungsprojekte benötigt. Funktionierende Kooperationen leben einerseits vom gegenseitigen Austausch, andererseits ist für einige Institute auch die Förderung von lokalem Know-How und Capacity Building vor Ort unerlässlich. Hier lässt sich auch die Schnittstelle zur Entwicklungszusammenarbeit (EZA) ausmachen. In der Österreichischen EZA ist im Bereich des tertiären Bildungssektors Capacity Development ein wesentlicher Aspekt der Kooperation, welche aber nicht als Einbahnstraße von Nord nach Süd, sondern in beide Richtungen gesehen werden soll. Um Vernetzung zu fördern und als Informationsquelle für alle an wissenschaftlichen Kooperationen mit Lateinamerika Interessierten, wird der Aufbau einer Informationsplattform als Basis für eine Wissenschafts-Kommunikationsstrategie für Lateinamerika vorgeschlagen. Erste Schritte in diese Richtung wurden und werden durch die Beteiligung des Österreichischen Lateinamerika-Institutes an verschiedenen Projekten wie LAC-ACCESS, ENLACE, ACCESS2MexCyt und appear sowie dem Aufbau des “Lateinamerika-Studien Wiki“ bereits unternommen. 38 Resumen La cooperaciόn cientίfica entre Austria y América Latina abarca un amplio espectro de diferentes actividades. En un sentido estricto hay que diferenciar entre la cooperaciόn cientίfica y la investigaciόn de América Latina, es decir sobre América Latina. Los estudios de Latinoamérica asί como el significado que tiene América Latina dentro de las diferentes disciplinas “madres“ se revelan como muy heterogéneos. No es posible constituir una imagen uniforme de los estudios de América Latina en Austria. Enfoques regionales y en cuanto al contenido difieren segun las disciplinas y las instituciones. Para los estudios de América Latina en Austria los enfoques regionales más importantes son: Brasil, México y Argentina. La investigaciόn se realiza en forma de investigaciόn para la docencia como también en forma de proyectos financiados por fondos externos. Aproximadamente un cuarto de los institutos encuestados tienen puestos de trabajo propios con enfoque a América Latina. De estos institutos tres tienen una cátedra orientada hacia Latinoamérica. Cada año, de uno a tres investigadores/as de dos tercios de los institutos encuestados realizan una investigaciόn en la regiόn. El interés de los estudiantes en Latinoamérica parece ser alto. Se realiza de una a tres tesis de maestría y una tesis de doctorado con enfoque a América Latina en la mitad de los institutos encuestados. En la mayoría de los casos, la supervisión de estas tesis puede ser ejecutado por el personal del instituto correspondiente. En dos tercios de los institutos hay al menos un/a estudiante que realiza una estadía de investigación en un país latinoamericano. De ello el interés de los estudiantes es evidente. También el interés en clases tocando temas latinoamericanos es alto. Una tercera parte de los institutos encuestados no pueden cubrir el interés con una oferta de clases suficientemente grande. Los enfoques de la docencia en cuanto a temas latinoamericanos difieren mucho. Estos también muestran una gran variedad, sin embargo México y Brasil destacan. La docencia en cuanto a temas latinoamericanos enfrenta varios desafíos. Con formas innovativas de docencia se pueden crear incentivos para los estudios latinoamericanos en Austria. La movilidad de docentes resulta también ser un medio importante para el intercambio entre Austria y Latinoamérica. Zusammenfassung La cooperación internacional es indispensable para realizar ciencia cualitativa. La participación en asociaciones y redes científicas sobre y en América Latina facilita enlazarse y conocerse mutuamente. Las áreas principales de cooperación a nivel de los institutos son: investigación, docencia y movilidad. Más de la mitad de los institutos tiene cooperaciones en forma de proyectos temporales, una tercera parte de los institutos en forma permanente. El intercambio de estudiantes, investigadores/as y docentes así como la organización conjunta de conferencias y seminarios constituyen actividades importantes en el marco de la cooperación. La financiación de proyectos temporales se efectúa a través de subvenciones (UE, FWF, BMWF, OeNB, etc.). Con respecto a los acuerdos universitarios, el intercambio de estudiantes se demuestra como acitividad principal seguido por el intercambio de docentes y la investigación conjunta. La cooperación se concentra en los siguientes países: Brasil, México, Chile y Argentina. Este resultado es diferente considerando cooperaciones permanentes o temporales y cooperaciones con universidades o universidades de ciencias aplicadas. Otros aspectos importantes de la cooperación son por un lado el fortalecimiento de la sostenibilidad de cooperación por el fomento de científicos/ as jóvenes y el aprovechamiento de contactos personales como motor de cooperaciones y acuerdos permanentes (institucionalizados). Por otro lado las cooperaciones facilitan un aprendizaje uno del otro y un (inter)cambio de perspectivas así como un aprovechamiento por las investigaciones conjuntas y por sus resultados en forma de publicaciones. La visibilidad de las acitividades y cooperaciones científicas con respecto a América Latina desempeña un factor central para ser percibido dentro y/o afuera de la universidad, de Austria pero también de América Latina. Publicaciones e investigaciones sobre América Latina, la participación en redes y asociaciones científicas, puestos de personal con enfoque a Latinoamérica, tesis de maestría y doctorado así como clases tocando temas latinoamericanos facilitan esta visibilidad. Además de utilizar estos medios es necesario hacer “lobbying“ dentro y fuera de la propia institución. Una estrategia de comunicación científica con América Latina puede fomentar este “lobbying“. La recepción y percepción del concepto de “las Américas“ es muy variado. Por un lado, es una base adecuada para comprender y entender procesos actuales del mundo globalizado en América Latina. Por otro lado hay que constatar, que reticulaciones en un mundo globalizado no sólo se realizan en un eje Norte-Sur. Las relaciones Sur-Sur son de gran intéres e importancia sobre todo para América del Sur. Al mismo tiempo existe una concepción distinta de la importancia del concepto de “las Américas“ según las diferentes disciplinas. En las ciencias naturales el discurso de “las Américas“ no parece desempeñar un papel importante. Los desafíos respecto a la cooperación con América Latina demuestran las necesidades de los institutos y las instituciones. Generalmente se puede constatar que el fomento de la cooperación científica requiere subvención con fondos adicionales para el fomento de la movilidad (becas para estudiantes y docentes), fondos para personal adicional, promoción específica para científicos/ as jóvenes y fondos para investigación conjunta. Cooperaciones viven por un lado, del intercambio mutuo, por otro lado algunos institutos constatan que el fomento del conocimiento local y el desarrollo de capacidades es indispensable. Este último aspecto destaca la intersección con la cooperación para el desarrollo. La Cooperación Austriaca para el Desarrollo (CAD) define el desarrollo de capacidades en la educación superior como un elemento principal de la cooperación, la cual no sólo debe orientarse de Norte a Sur sino en ambas direcciones. El establecimiento de una plataforma de información como base de una estrategia de comunicación científica con América Latina es una propuesta para fomentar la reticulación y el servicio de información para todos/as que estén interesados/as en cooperación científica con América Latina. Primeros pasos ya están dados por la participación del Instituto Austriaco para América Latina en proyectos diferentes como LACACCESS, ENLACE, ACCESS2MexCyT y appear así como por la elaboración de la plataforma de información “Lateinamerika-Studien-Wiki“. 39 Anhänge 5. Anhänge 5.1 Institutionen mit Lateinamerika-Bezug Institute an Österreichischen Hochschulen Hochschule Zahl der Institut Institute Kooperationen mit Institut in LA (dauerhaft und begrenzt) Kontakt Institut Jens Kastner Schillerplatz 3 1010 Wien [email protected] Helmut Brenner Leonhardstraße 15 8010 Graz [email protected] Akademie der bildenden Künste 1 Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften k.A. Kunstuniversität Graz 1 Institut für Musikethnologie der Kunstuniversität Graz Universidad de Ciencias y Artes de Chiapas, Mexiko Montanuniversität Leoben 1 Department of Applied Geological Sciences and Geophysics Walter Prochaska LA: Federica Zaccarini Universidad de Costa Rica; Universidad de Peter-Tunner-Straße 5 Moa, Kuba; Universidad de Salta, Argentinien; 8700 Leoben Universidade Estadual Paulista, Brasilien [email protected] [email protected] Technische Universität Graz 2 Technische Universität Wien 40 Institut für Fahrzeugtechnik Universidad Nacional de Colombia Wolfgang Hirschberg LA: Andrés Eduardo Rojas Rojas Inffeldgasse 11/I 8010 Graz [email protected] [email protected] Institut für Prozess- und Partikeltechnik Universität Campinas, Brasilien; Universität Veracruz, Mexiko; Universität Buenos Aires, Argentinien Hans Schnitzer Inffeldgasse 21 a 8010 Graz [email protected] Institut für Städtebau, Landschaftsplanung und Entwerfen Universidad Nacional de Colombia; Ciudad Universitaria José Antonio Echeverría, Politecnico, La Habana, Kuba; Universidad Rio Grande do Sul, Porto Alegre, Brasilien; Universidad de Buenos Aires, Argentinien Andreas Hofer Karlsplatz 13 1040 Wien [email protected] Institut für Verfahrenstechnik, Forschungsbereich Gentechnik und Angewandte Biochemie Universidad Irapuato, Mexiko; Andrés Bello University, Santiago, Chile Peter Christian Kubicek Getreidemarkt 9/1655 1060 Wien [email protected] Institut für Festkörperphysik Universidad Havanna, Kuba; Universidad Rio de Janeiro, Brasilien; Universidad Nacional Autónoma de México Roland Grössinger Wiedner Hauptstraße 8-10 1040 Wien [email protected] Institut für Verkehrswissenschaften, Forschungsbereich für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik Universidade de Sao Paulo, Escola de Engenharia de Sao Carlos, Departamento de Transportes, Brasilien Hermann Knoflacher LA: Paul Pfaffenbichler Gusshausstraße 30/231 1040 Wien [email protected] [email protected] 6 Instut für Fertigungstechnik, Bereich Universidad Lomas Zamora, Argentinien Austauschbau und Messtechnik Numan Durakbasa Karlsplatz 13/3113 1040 Wien [email protected] Department für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung, Fachbereich für Stadt- und Regionalforschung Rudolf Giffinger Karlsplatz 13 1040 [email protected] Ciudad Universitaria José Antonio Echeverría, Politecnico, La Habana, Kuba Anhänge Hochschule Universität für Bodenkultur Wien Universität Graz Zahl der Institut Institute Kooperationen mit Institut in LA (dauerhaft und begrenzt) Kontakt Institut Institut für Botanik Instituto de Ecología, Mexiko; Universidad Nacional Autónoma de México, Instituto Smithsonian de Investigaciones Tropicales, Panama Peter Hietz Gregor-Mendel-Straße 33 1180 Wien [email protected] Institut für Nutztierwissenschaften Universidad Nacional Catamarca, Argentinien; Universidad Nacional Huancavelica, Peru; Universidad Nacional Agraria La Molina, Lima, Peru; Universidad Mayor de San Andrés, La Paz; Universidad Mayor de San Simón, Cochabamba, Bolivien; Unidad Regional Universitaria de Zonas Aridas de la Universidad Autónomo Chapingo, Bermjillo, Universidad Autónomo de Yucatan, Mérida, Mexiko; Instituto Nacional de Tecnología Agropecuaria, Argentinien Maria Wurzinger Gregor-Mendel-Straße 33 1180 Wien [email protected] Institut für Ökologischen Landbau Colegio de la Frontera Sur, Mexiko; Universidad Nacional Agraria La Molina, Peru; Universidad Matanzas, Kuba; Universidad Nacional Autónoma de México Christian Vogl Gregor-Mendel-Straße 33 1180 Wien [email protected] Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau Federal University of Santa Maria, Brasilien Fabrício J. Sutili Peter-Jordan-Straße 82 1190 Wien [email protected] Institut für Hydraulik und landeskulturelle Wasserwirtschaft Universidad Nacional Agraria La Molina, Peru Willibald Loiskandl Muthgasse 18 1190 Wien [email protected] Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Institute of Biological Sciences at the Unversidade de Brasília, Brasilien Susanne Muhar Max-Emanuel-Straße 17 1180 Wien [email protected] Institut für Chemie Universidad Nacional Autónoma de México; Universidad Católica de Valparaíso, Chile; Fundação de Apoio a Universidade de São Paolo, Centro Nacional de Referencia em Biomassa, Brasilien Martin Mittelbach Heinrichstraße 28/II 8010 Graz [email protected] Institut für Romanistik Klaus-Dieter Ertler, Erna Pfeiffer, Martin Hummel Universidad Nacional Autónoma de México, Merangasse 70/III Universidad Autónoma de Querétaro, 8010 Graz Unversidad Autónoma Metropolitana, Mexiko [email protected] [email protected] [email protected] Institut für Geographie Universidad Mayor de San Andrés, La Paz, Insituto de Ecología, Bolivien Reinhold Lazar Heinrichstraße 36 8010 Graz [email protected] Institut für Erdwissenschaften Universidad Bahia Blanca, Universidad San Juan, Argentinien Aberra Mogessie Universitätsplatz 2 8010 Graz [email protected] Institut für Soziologie Universidade Federal de Juiz de Fora, Brasilien Franz Höllinger Universitätsstraße 15/G4 8010 Graz [email protected] 6 5 41 Anhänge Hochschule Universität Innsbruck Zahl der Institut Institute Kooperationen mit Institut in LA (dauerhaft und begrenzt) Kontakt Institut Institut für Geographie Pontificia Universidad Católica de Chile; Universidade Federal de Pernambuco, Recife, Brasilien Axel Borsdorf LA: Martin Coy Innrain 52 6020 Innsbruck [email protected] [email protected] Institut für Europarecht und Völkerrecht EULATIN I und II http://www.eulatin.net/ miembros.php) Kooperation mit dem Präsidenten des brasilianischen Supremo Tribunal Federal (Ministro Gilmar Mendes), mit dem Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Sao Paulo und Präsident des Tribunal Permanente de Revisión im MERCOSUR (João Grandino Rodas); mit dem ehemaligen Rechtsberater des Sekretariats des MERCOSUR und Prof. an der Universidad Austral, Buenos Aires (Alejandro Daniel Perotti) Waldemar Hummer Andrea Schmid Innrain 52 6020 Innsbruck [email protected] [email protected] Institut für Mikrobiologie Universidad Nacional Autónoma de México; Regenwald der Österreicher, Costa Rica Heribert Insam Technikerstraße 25 6020 Innsbruck [email protected] Institut für Romanistik Universidade Federal Fluminense, Niterói, Brasilien Enrique Rodrigues-Moura Innrain 52 6020 Innsbruck [email protected] 8 Universitätslehrgang UNESCO Chair University for Peace, Costa Rica Universität Klagenfurt 3 Institut für Infrastruktur, Arbeitsbereich Wasserbau Markus Aufleger Bernhard Wett Instituto de Tecnologia para o Technikerstraße 13 Desenvolvimiento, Curitiba, Brasilien; Escuela 6020 Innsbruck Politécnica Nacional, Quito, Ecuador [email protected] [email protected] Institut für Ökologie Ruben Sommaruga Universidad de Uruguay; Unidad de Technikerstraße 25 Limnología y Recursos Acuáticos, Universidad 6020 Innsbruck Mayor de San Simón, Cochabamba, Bolivien [email protected] Institut für Psychologie Universidad del Desarrollo Santiago de Chile, Universidad Católica, Santiago de Chile Eva Bänninger-Huber, Sabine Gapp Innrain 52 6020 Innsbruck [email protected] [email protected] Institut für Philosophie Universität Managua, Nicaragua Gerhard Hammerschmied Universitätsstraße 65-67 9020 Klagenfurt [email protected] Institut für Soziale Ökologie Geologist Nucleo de Meio Ambiente, Universidade Federal do Para, Belem, Instituto Rede Brasileira Rede Agroflorestal, Rio de Janeiro, Brasilien Willi Haas Schottenfeldgasse 29 1070 Wien [email protected] k.A. Rainer Winter Universitätstraße 65-67 9020 Klagenfurt [email protected] Institut für Medien- und Kommunikationswissen-schaft 42 Wolfgang Dietrich Grillhofweg 100 6020 Vill/Igls [email protected] Anhänge Hochschule Universität Linz Universität Salzburg Universität Wien Zahl der Institut Institute 3 4 16 Kooperationen mit Institut in LA (dauerhaft und begrenzt) Kontakt Institut Institut für Soziologie/Abteilung für Politik- und Entwicklungsforschung Universidade Regional Unijuí, Brasilien; Universidad Nacional de Colombia; Departemento de Ciencias Politicas y Sociales, Kolumbien Raina Zimmering Altenbergerstraße 69 4040 Linz [email protected] Institut für Telekooperation Universidad Nacional de la La Plata, Argentinien; Pontifícia Universidade Católica do Rio de Janeiro, Brasilien; Universidad Nacional de La Pampa, EngineeringSchool, Argentinien; Universidad Católica “Nuestra Señora de la Asunción“, Paraguay Wieland Schwinger Altenbergerstraße 69 4040 Linz [email protected] Zentrum Lateinamerika, Institut für Organisation Universidad des las Américas, Instituto Tecnológico de Monterrey, Mexiko; Universidad Ricardo Palma Lima, Peru u.a. Johannes Lehner Schloß Auhof 4040 Linz [email protected] Fachbereich Geographie und Geologie, AG Geomorphologie und Umweltforschung Lothar Schrott Instituto Argentino de Nivología, Glaciología y Hellbrunnerstraße 34 Ciencias Ambientales, Argentinien 5020 Salzburg [email protected] Fachbereich Romanistik Universidade Federal do Rio de Janeiro, Universidade Federal Fluminense, Brasilien; Universidad de la Habana, Kuba Christopher Laferl, Markus Ebenhoch, Eloide Kilp Akademiestraße 24 5020 Salzburg [email protected] [email protected] [email protected] Institut für Politikwissenschaft Universidad Católica, Universidad Mayor de San Simón, Bolivien Reinhard Heinisch Rudolfskai 42 5020 Salzburg [email protected] Fachbereich für Musik- und Tanzwissenschaft k.A. Jürg Stenzl Akademiestraße 26 5020 Salzburg [email protected] Institut für Kultur- und Sozialanthropologie k.A. Elke Mader Universitätsstraße 7 1010 Wien [email protected] Department für Evolutionsbiologie Universidad de los Andes, Instituto Nacional de Pesquisas de Amazonia, Kolumbien Walter Hödl UZA I, Althanstraße 14 1090 Wien [email protected] Fakultätszentrum Biodiversität, Department für Naturschutzbiologie, GLORIA in Südamerika als Teil des weltweiten Vegetations- und GLORIA-Netzwerks (www.gloria.ac.at) Landschaftsökologie, Internationale Koordination des GLORIA-Netzwerks Georg Grabherr LA: Harald Pauli, Michael Gottfried Rennweg 14 1030 Wien [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Tropenstation La Gamba, zugeordnet Universidad Nacional de Costa Rica, dem Department für Palynologie Universidad de Costa Rica – im Aufbau; und strukturelle Botanik Universidad Nacional Abierta, Venezuela Werner Huber Anton Weissenhofer Rennweg 14 1030 Wien [email protected] [email protected] in Costa Rica: Estacion Tropical La Gamba, Postal 178, Golfito, Costa Rica [email protected] 43 Anhänge Hochschule Universität Wien 44 Zahl der Institut Institute Kooperationen mit Institut in LA (dauerhaft und begrenzt) Kontakt Institut Department für Biogeographie und Botanischer Garten k.A. Michael Kiehn Rennweg 14 1030 Wien [email protected] Institut für Philosophie und Bildungswissenschaft Universidad Autónoma del Estado de México, Toluca, Mexiko Peter Kampits Universitätsstraße 7 1010 Wien [email protected] Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Universidad Nacional Autónoma de México; Universidad de Chile David Mayer Dr. Karl-Lueger-Ring 1 1010 Wien [email protected] Institut für Politikwissenschaft Universidad La Paz, Bolivien; Universidad de Montevideo, Ururguay; Universidad Nacional Autónoma de México; Consejo Latinoamericano de Ciencias Sociales, Argentinien; Ulrich Brand Nicola Sekler Universitätsstraße 7/2 1010 Wien [email protected] [email protected] Institut für Romanistik Universidad Nacional de Buenos Aires, Argentinien (informelle Kooperation), Universidad Nacional del Sur/Bahia Blanca, Argentinien (informelle Kooperation); Universidad Nacional Montevideo, Uruguay (informelle Kooperation); Universidad Nacional de San José, Costa Rica (Kooperations-abkommen); Universidad Nacional de la Habana, Kuba; Universidad Nacional de Managua, Nicaragua Peter Cichon Kathrin Sartingen Universitätscampus AAKH, Garnisongasse 13, Hof 8 1090 Wien [email protected] Institut für Moraltheologie, Katholisch-Theologische Fakultät k.A. Gunter M. Prüller-Jagenteufel Schenkenstraße 8-10 1010 Wien [email protected] Institut für Soziologie Universidad Católica Trujillo, Peru Franz Kolland Rooseveltplatz 2 1090 Wien [email protected] Institut für Rechtsphilosophie, Religions- und Kulturrecht k.A. René Kuppe Schenkenstraße 8-10 1010 Wien [email protected] Internationale Entwicklung k.A. Walter Schicho Campus AAKH, Hof 5.1 1090 Wien [email protected] Institut für Mathematik Universidad de Buenos Aires, Argentinien Hans Georg Feichtinger Nordbergstraße 15 1090 Wien [email protected] Institut für Christliche Philosophie der Katholisch-Theologischen Fakultät k.A. Hans Schelkshorn Schenkenstraße 8-10 1010 Wien [email protected] Institut für Geschichte (Arbeitsgruppe Geschichte der Amerikas) k.A. Martina Kaller-Dietrich Dr.-Karl-Lueger-Ring 1 1010 Wien [email protected] Anhänge Hochschule Wirtschaftsuniversität Wien Fachhochschule Campus Wien Zahl der Institut Institute 4 Kontakt Institut Institut für Außenwirtschaft und Entwicklung k.A. Joachim Becker Augasse 2-6 1090 Wien [email protected] Institut für Regional- und Umweltwirtschaft Universidade Federal de Pernambuco, Recife, Brasilien Andreas Novy Nordbergstraße 15/4/B 1090 Wien [email protected] Interdisziplinäre Abteilung für verhaltenswissenschaftlich orientiertes Management, Institut für Management und Organizational Behavior Tecnológico de Monterrey, Mexiko; Instituto Centroamericano de Administración de Empresas Business School, Nicaragua und Costa Rica Thomas Schneidhofer Kolpinghaus 4. Stock Althanstraße 51 1090 Wien [email protected] Institut für österreichisches Steuerrecht Pasquale Pistone Universidade de São Paulo, Brasilien; Instituto Althanstraße 39-45 Latinoamericano de Derecho Tributario 1090 Wien [email protected] 1 Fachhochschule des bfi Wien 1 Fachhochschule Joanneum 1 Fachhochschule Kärnten Kooperationen mit Institut in LA (dauerhaft und begrenzt) Studiengang für Soziale Arbeit k.A. Barbara Bittner LA: Mirjana Grandits Ettenreichgasse 45b 1100 Wien [email protected] [email protected] Bank und Finanzwirtschaft, Fachbereich Volkswirtschaft k.A. Johannes Jäger Wohlmutstraße 22 1020 Wien [email protected] International Management Instituto Tecnológico de Monterrey, Mexiko; Universidad Extenado de Colombia; Universität Sao Paulo, Universidade de Campesinas, Brasilien; Universidad Andrés Bello, Chile; Universidad de Santiago de Chile; Unversidad Nacional Litoral, Argentinien; Universidad Andina Simón Bolívar, Bolivien; Universidad de Chile; Universidad Agraría de la Havana, Kuba; Universidad Industrial de Santander, Kolumbien; Instituto Tecnológico de Costa Rica; Universidad de El Salvador; Universidad Andina Simón Bolívar, Ecuador; Universidad de San Carlos, Guatemala; Universidad Nacional Autónoma de Honduras; Universidad Nacional Autónoma de Nicaragua; Universidad Tecnológica de Panamá; Universidad Nacional del Este, Paraguay; Universidad Peruana Cayetano Heredia, Universidad ORT, Uruguay; Universidad Simón Bolivar, Venezuela Thomas Schmalzer Eggenberger Allee 11 8020 Graz [email protected] Systems Engineering Universidade Estadual Paulista, Universidade Federal de Santa Catarina, Brasilien Andreas Pester Europastraße 4 9524 Villach [email protected] 1 45 Anhänge Büros für internationale Beziehungen Hochschule Kooperationen der Hochschule Kontakt Internationales Büro an der Hochschule Pontificia Universidad Católica de Chile; Escuela Nacional de Pintura, Escultura y Grabado, “La Esmeralda“, México D.F., Mexiko Chris Sichrovsky Büro für Internationale Beziehungen Schillerplatz 3 1010 Wien [email protected] [email protected] Kunstuniversität Graz k.A. Irene Hofmann-Wellenhof Leonhardstraße 15 (Palais Meran)/II 8010 Graz [email protected] Montanuniversität Leoben Universidad de Costa Rica; Universidad Autónoma de Baja California, Mexiko; Universidad Federal do Ceara, Brasilien; Universidad de Concepción, Chile; Universidad de Frontera, Chile Cornelia Praschag Franz-Josef-Straße 18 8700 Leoben [email protected] [email protected] Akademie der bildenden Künste Claudia Buchrieser Universidad Central de Venezuela; Universidad Autónoma de Yucatán, Internationale Beziehungen und Mobilitätsprogramme Technische Universität Graz Mexiko; Universidad Nacional de Trujillo, Peru; Universidad Nacional de Rechbauerstraße 12 Colombia 8010 Graz [email protected] Technische Universität Wien Pontificia Universidad Católica de Chile; Universidad de Chile; Universidade Federal do Santa Catarina, Rio de Janeiro; Universidade do São Paulo; Pontficia Universidade Católica do Rio de Janeiro; Universidade do Vale do Rio dos Sinos, São Leopoldo; Pontificia Universidade Católica do Rio Grande do Sul, Porto Alegre; Universidade Federal do Rio Grande do Sul, Porto Alegre, Brasilien; Instituto de Enseñanza Superior del Ejército Argentino, Buenos Aires, Universidad Nacional de Gral San Martín, Buenos Aires, Universidad Tecnólogica Nacional, Universidad Católica Argentina, Buenos Aires, Argentinien Universidad Nacional Agraria La Molina, Lima, Peru; Universidad Universität für Bodenkultur Nacional Autónoma de México; Universidade Federal de Santa Maria, Wien Universidade Federal de Uberlandia, Brasilien Susana Sáez García Außeninstitut/Internationale Bildungskooperationen Gußhausstraße 28/E015 1040 Wien [email protected] [email protected] Margarita Calderón-Peter Zentrum für Internationale Beziehungen Peter-Jordan-Straße 82a 1190 Wien [email protected] Universität Graz Instituto Tecnológico y des Estudios Superiores de Occidente, Universidad Autónoma de la Laguna, Mexiko; University of Mendoza, Department of Scientific and Technological Research, Argentinien; Universidad Mayor de San Andrés, Instituto de Ecología, Bolivien Doris Knasar Büro für Internationale Beziehungen Universitätsplatz 3 8010 Graz [email protected] Universität Innsbruck Universidade do Vale do Itajaí, Brasilien; Universidad de Belgrano, Argentinien; Pontificia Universidad Católica de Chile; Universidad de las Américas, Puebla, Mexiko Mathias Schennach Büro für Internationale Beziehungen Herzog-Friedrich-Straße 3 6020 Innsbruck [email protected] Universidad Técnica Santa María, Valparaíso, Chile; Universidad Centroamericana, Managua, Nicaragua; Universidad Autónoma de Asunción, Paraguay; Universidad del Rosario, Kolumbien BIB: Winfried Müller, Angela Fabris und Christine Leist LA: Ulrike Wallenko Büro für Internationale Beziehungen Universitätsstraße 65-67 9020 Klagenfurt [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] k.A. Christian Hinterleitner Auslandsbüro Altenberger Straße 69 4040 Linz Universidad de Chile; Universidad Nacional de Costa Rica; Universidad Nacional Autónoma de México; Universidade Federal do Rio de Janeiro, Brasilien Eva-Gabriela Toifl Elisabeth Marlovits Forschungsservice und Internationale Beziehungen Dr.-Karl-Lueger-Ring 1 1010 Wien [email protected] [email protected] Universität Klagenfurt Universität Linz Universität Wien 46 Anhänge Hochschule Kooperationen der Hochschule EGADE del Tecnológico de Monterrey; Insitituto Tecnológico Autónomo de México; Fundação Getulio Vargas, São Paulo, Brasilien; Universidad Gabriela Mistral, Santiago de Chile; Universidad Torcuato di Tella, Wirtschaftsuniversität Wien Buenos Aires, Argentinien; Universidad del Pacífico, Lima,Peru; Instituto de Estudios Superiores de Administración, Venezuela; Pontífica Universidad Católica de Chile Medizinische Universität Graz Universidad de Guadalajara, Mexiko; Universidade Federal de São João del Rei, Brasilien Medizinische Universität Innsbruck Universidad de Buenos Aires, Facultad de Medicina, Argentinien Veterinärmedizinische Universität Instituto de Ciencia Animal, Kuba; Universidad de São Paulo, Brasilien; Universidad de Concepción, Facultad Med. Vet., Chile; University of México, Coyoakan Kontakt Internationales Büro an der Hochschule Ulrike Münch-Hua Zentrum für Auslandsstudien Augasse 2-6 1090 Wien [email protected] Christiane Pliessnig Abteilung Internationale Beziehung und Weiterbildung Mozartgasse 12/2 8010 Graz [email protected] Barbara Knoll Abteilung Internationale Beziehungen Schöpfstraße 24 6020 Innsbruck [email protected] Ursula Schober Büro für Internationale Beziehungen Veterinärplatz 1 1210 Wien [email protected] Fachhochschule Johanneum Instituto Tecnológico de Estudios Superiores de Monterrey Campus Monterrey, Mexiko Graz Ulrike Hasiba-Klinger Alte Poststraße 147 8020 Graz [email protected] Fachhochschule Kärnten k.A. Stefanie Gröber Villacher-Straße 1 9800 Spittal [email protected] Fachhochschule Krems Universidad Nacional del Sur, Bahia Blanca, Argentinien; Universidad de Santiago, Chile; Universidad de Monterrey, Garza García, Universidad Panamericana, Guadalajara, Universidad de Guadalajara, Jalisco, Escuela Bancaria y Comercial, México; University San Ignacio de Loyola, Lima, Peru Maximilian Schachner Piaristengasse 1 3500 Krems [email protected] Fachhochschule Kufstein Universidad Católica de Córdoba, Argentinien; Fundacão Armando Alvares Penteado, Brasilien; Universidad Mayor, Universidad del Desarollo, Pontífica Universidad Católica de Valparaíso, Chile; Pontífica Universidad Católica del Ecuador; Politécnico Grancolombiano, Kolumbien; Universidad de Guadalajara, Universidad Popular Autónoma del Estado Puebla, Universidad Iberoamericana Puebla, Universidad Autónoma de Guadalajara, Mexiko; Pontífica Universidad Católica del Peru Noureddine Rafili Andreas Hofer Straße 7 6330 Kufstein [email protected] Fachhochschule Öberösterreich Campus Steyr Bernadette Fleischanderl Universidad de la Empresa, Argentinien; Universidad del Desarrollo, Wehrgrabengasse 1-3 Chile; Tecnológico de Monterrey Campus Cuernavaca, Queretaro, Juárez, 4400 Steyr Universidad Panamericana, Mexiko [email protected] Fachhochschule Salzburg Universidad de Guadalajara, Mexiko; Universidad Austral de Chile; Universidad Baja California, Universidad de Monterrey, Mexiko Gabriela Abermann Urstein Süd 1 5412 Puch/Salzburg [email protected] Fachhochschule St. Pölten Universidad de Guadalajara, Mexiko Daniela Lohner Matthias Corvinus-Straße 15 3100 St. Pölten [email protected] Universidad del Desarrollo, Chile; São Paulo State University, Brasilien; Fachhochschule Vorarlberg Escuela Bancaria y Comercial, Universidad de Monterrey, Mexiko; Instituto Tecnológico de Costa Rica Karin Wüstner-Dobler Hochschulstraße 1 6850 Dornbirn [email protected] [email protected] Fachhochschule Wien WKW Universidad de Guanajuato, Mexiko; Universidad de los Andes, Chile; Universidad Argentina de la Empresa Elena Domaschkina Währinger Gürtel 97 1180 Wien [email protected] Fachhochschule Wiener Neustadt Universidad Panamericana, Mexiko Daniela Wagner Johannes Gutenberg-Straße 2 2700 Wiener Neustadt [email protected] Fachhochschule Oberösterreich Campus Universidad de la Empresa Argentina Universidad Anahuac, Mexiko Vanessa Prüller Stelzhamerstraße 23 4600 Wels [email protected] [email protected] 47 Anhänge außeruniversitäre Forschungseinrichtungen Institut Institut für Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt der ÖAW Kooperationen mit Institut in LA (dauerhaft und begrenzt) Kontakt Institut Pontífica Universidad Católica de Chile Axel Borsdorf ICT Technologiepark Technikerstraße 21a 6020 Innsbruck [email protected] SERI – Sustainable Europe Research Institute, Nachhaltigkeitsforschungs- Universität Santiago de Chile und KommunikationsgmbH Stephan Lutter Garnisongasse 7/21 1090 Wien [email protected] Museum für Völkerkunde Wien, Sammlung Südamerika Walter Roth Museum, Georgetown, Guyana; Museum in Campo Grande, Instituto do Patrimônio HistóricoI e Artístico Nacional, Brasilien Claudia Augustat Neue Burg Heldenplatz 1010 Wien [email protected] Wasserkluster Lunz – biologische Station GmbH Escuela Superior Politécnica del Literoral, Ecuador Thomas Hein Dr. Carl Kupelwieser Promenade 5 3293 Lunz/See [email protected] Geologische Bundesanstalt Amigos de Sian Ka’an, Mexiko Kaus Motschka Robert Supper Neulinggasse 38 1030 Wien [email protected] [email protected] Österreichische Instituto de Investigaciones y Gestión Social, Nicaragua Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung Karin Küblböck Sensengasse 3 1090 Wien [email protected] Stefan Khittel Instituto do Patrimônio HistóricoI e Artístico Nacional, Brasilien; Berggasse 7 Österreichisches Institut für Universidad Nacional de Colombia; Instituto Columbiano de 1090 Wien Internationale Politik Antropología e Historia, Kolumbien [email protected] Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik an den österreichischen Universitäten 48 k.A. Karin Fischer Sensengasse 3 1090 Wien [email protected] Anhänge 5.2 Beschreibung ausgewählter Institutionen Österreichisches Lateinamerika-Institut Das Österreichische Lateinamerika-Institut (LAI) ist eine interdisziplinär orientierte Einrichtung des wissenschaftlichen und kulturellen Austauschs mit Lateinamerika. Das vielfältige Bildungsangebot umfasst Sprachkurse, kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen und einen Universitätslehrgang, der in Kooperation mit der Universität Wien durchgeführt wird. Außerdem beherbergt das LAI eine Fachbibliothek und bietet Beratungen und Auskünfte für LateinamerikanerInnen sowie für ÖsterreicherInnen, die an Lateinamerika interessiert sind, an. Das Institut versteht sich als Koordinationsplattform zwischen österreichischen LateinamerikaforscherInnen und einschlägigen Institutionen im In- und Ausland. Hierzu gehört auch die organisatorische Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Lateinamerikaforschung ebenso wie die Betreuung der ForscherInnen-Datenbank im Rahmen des Projekts “Lateinamerikastudien Online“13 (www.lateinamerika-studien.at) sowie die Durchführung von Forschungs- und Vernetzungsprojekten. Arbeitsgemeinschaft Österreichische Lateinamerikaforschung Die Arbeitsgemeinschaft Österreichische Lateinamerikaforschung (ARGE ÖLAF) ist ein offenes Forum zur wissenschaftlichen Vernetzung, zum interdisziplinären Gedankenaustausch und der Zusammenarbeit zwischen LateinamerikaforscherInnen in Österreich. Vor allem jungen WissenschaftlerInnen wird die Möglichkeit geboten, ihre Arbeiten zu präsentieren und mit Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren. Die ARGE organisiert einmal im Jahr eine wissenschaftliche Tagung und gibt die Schriftenreihe “Investigaciones: Forschungen zu Lateinamerika“ heraus, in der wissenschaftlich und methodisch innovative Hochschulschriften junger Lateinamerika-ForscherInnen einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Pro Jahr erscheint ein Band. Für die interne Kommunikation sorgen Rundschreiben sowie das einmal jährlich erscheinende Boletìn. Interdisziplinärer Universitätslehrgang für Höhere Lateinamerika-Studien (MA in Latin American Studies) Der Interdisziplinäre Universitätslehrgang für Höhere Lateinamerika-Studien ist ein berufsbegleitendes regionalspezifisches WeiterbildungsProgramm. In Österreich stellt er das einzige Lateinamerikanistik-Lehrangebot auf akademischer Ebene dar. Die Ausbildung ermöglicht den Studierenden eine Erweiterung und Vertiefung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Lateinamerika und bietet ein breites und interdisziplinäres Panorama des Kontinents. Der Universitätslehrgang verbindet wissenschaftliche Analysen mit praxisorientierten Darstellungen. Grundsätze sind Internationalität, Interkulturalität und Praxisorientierung. Die ersten vier Semester gliedern sich in die vier Module Politik, Kultur, Wirtschaft und Natur. Die klassischen wissenschaftlichen Disziplinen werden in diesen Schwerpunkten transdisziplinär integriert. Die fachliche Breite stellt den Reiz sowie die besondere Herausforderung für die Studierenden dar. 13 Die Datenbank wurde im Juni 2010 eingestellt. Die Inhalte der Datenbank wurden in die deutschsprachige Lateinamerika-ForscherInnen Datenbank ”cibera ForscherWiki“ integriert. Institut für Geschichte/Arbeitsgruppe Geschichte der Americas (AGGA) an der Universität Wien Die Geschichte und Kultur der Amerikas wird am Institut für Geschichte der Universität Wien epochenübergreifend (von der Entdeckung bis in die Gegenwart), raumübergreifend (Großregionen Nordamerika, Zentralamerika, Karibik und Südamerika), länderspezifisch (alle Länder der Großregionen), komparativ (über den amerikanischen Raum hinaus im transatlantischen und globalen Rahmen) sowie themen- und aspektübergreifend betrieben. Im Verlauf der engen Zusammenarbeit des Instituts für Geschichte, namentlich der MitarbeiterInnen des Regionalschwerpunkts Geschichte Lateinamerikas, mit dem Österreichischen Lateinamerika-Institut (LAI) wurde mit Jänner 2007 die Leitung des Interdisziplinären Universitätslehrgangs für Höhere Lateinamerika-Studien (MA Latin American Studies) an der Universität Wien von Martina Kaller-Dietrich übernommen. Ebenfalls in ihren Aufgabenbereich übertrug der Vizerektor für Internationalisierung sämtliche Kooperationsabkommen mit lateinamerikanischen Partneruniversitäten sowie die Stipendienvergabe für das Lateinamerika-Stipendium der Universität. Tropenstation La Gamba Die Tropenstation La Gamba ist eine Forschungsstation (Feldstation) in der pazifischen Region Costa Ricas in unmittelbarer Nähe des Ortes La Gamba und des Nationalparks Piedras Blancas (“Regenwald der Österreicher“). Der Nationalpark Piedras Blancas beherbergt einen der letzten primären tropischen Tieflandregenwälder Mittelamerikas. An der Station werden seit vielen Jahren Studien unterschiedlicher Fachrichtungen (Zoologie, Botanik, Ökologie, Forstwirtschaft, Klimatologie, Bodenkunde, Ethnologie u.a.) durchgeführt. Naturschutz- und Sozialprojekte im Umfeld des Ortes La Gamba werden ebenso an der Tropenstation realisiert. Die Tropenstation wird vom österreichischen “Verein zur Förderung der Tropenstation La Gamba“ (mit Sitz an der Universität Wien) verwaltet. 49 Anhänge Institut für Soziologie/Abteilung für Politik- und Entwicklungsforschung an der Universität Linz Die Abteilung für Politik- und Entwicklungsforschung der Johannes Kepler Universität in Linz beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Themenfeld “Soziale Bewegungen und Transformationsprozesse in Lateinamerika“. Regional konzentrieren sich die Analysen auf die Länder Mexiko, Venezuela, Argentinien, Kolumbien und Chile. Das wesentliche Erkenntnisinteresse liegt darin, die Rolle sozialer Bewegungen in den unterschiedlichen Transformationsprozessen lateinamerikanischer Länder zu untersuchen, um die Vielfalt der Gesellschaften Lateinamerikas hervorzuheben. Dabei wird der Heterogenität der sozialen Akteure, die von indigenen Bewegungen bis zu Frauenund Gewerkschaftsorganisationen reichen, Rechnung getragen. Fachbereich Romanistik an der Universität Salzburg Der Fachbereich Romanistik der Universität Salzburg betreut drei Universitätsabkommen mit Brasilien, und zwar mit der Universidade Federal do Rio de Janeiro, der Universidade Federal Fluminense und der Universidade Federal do Rio Grande do Sul. Neben der Förderung des Studierendenaustausches, der sich reger Beliebtheit erfreut, gibt es einen lebendigen wissenschaftlichen Kontakt auf der Ebene der Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften wie auch der Sprachdidaktik. Mit der Universidade Federal da Bahia besteht ebenfalls eine enge wissenschaftliche Zusammenarbeit im Bereich der Geschichte und der Kulturwissenschaften. Des Weiteren wird zur Zeit die Arbeit innerhalb des Abkommens mit der Universidad de La Habana in Kuba intensiviert. Center for the Study of the Americas (C.SAS) an der Universität Graz 2006 wurde als Ergebnis einer Forschungsevaluierung an der Karl-Franzens-Universität Graz das Center for the Study of the Americas gegründet. Das Center hat die Aufgabe, die Forschung im Bereich der Amerikastudien zu bündeln und zu koordinieren. Angestrebt wird eine bessere Vernetzung der einzelnen Forschungseinrichtungen und Institute, die sich mit unterschiedlichen Amerikas-Themen und -Aspekten befassen. Als zentrale Anlaufstelle für alle Amerikas-ForscherInnen unterstützt das Center mit seiner Infrastruktur, mit seinen Kompetenzen und Ressourcen die Einwerbung und Koordination von Projekten. Weitere Instrumente sind Veranstaltungen, das Projekt VERTEBRALCUE, eine EU-finanzierte Kooperation 50 zwischen 5 europäischen und 27 lateinamerikanischen Universitäten, sowie wissenschaftliche Publikationen. Zentrum für Interamerikanische Studien (ZiAS) an der Universität Innsbruck Das Zentrum für Interamerikanische Studien wurde im Mai 2009 an der Universität Innsbruck eingerichtet und setzt sich zum Ziel, in einer vergleichenden gesamtamerikanischen Perspektive zur Erforschung der Verbindungen, Parallelen, aber auch der Gegensätze zwischen den Teilregionen des Kontinents beizutragen, entsprechende Themen in der Lehre an der Universität verstärkt einzubringen und mit wissenschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen das Verständnis für Amerika als “Konglomerat“ verschiedener Kulturen und Nationen zu fördern. Das Zentrum versteht sich auch als Plattform für Wissens- und Informationsaustausch und vermittelt zwischen dem österreichischen und amerikanischen Sprach- und Kulturraum. Anhänge 5.3 Verzeichnisse Abkürzungsverzeichnis appear ARGE ÖLAF BMWF C.SAS CAPES CIU CLADEA CLASCO CNPq CONICET CONICYT COST EU EULATIN EZA FHK FONDECYT FWF GLORIA ICA ICA IGF ILADT IPHAN ISEP KWA LACTEC LAE3 LAI LASA LASON NAFTA NGOs OECD OeNB ÖFSE SALSA SERI UNAL UNESCO ZIAS Austrian Partnership Programme in Higher Education and Research for Development Arbeitsgemeinschaft Lateinamerikaforschung Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung Center for the Study of the Americas Coordenaçào de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nίvel Superior Centre International Universitaire Consejo Latinoamericano de Escuelas de Administración Consejo Latinoamericano de Ciencias Sociales Conselho Nacional de Desenvolvimento Cientίfico e Tecnolόgico Consejo Nacional de Investigaciones Cientίficas y Técnicas Comisiόn Nacional de Investigaciόn Cientίfica y Tecnolόgica European Cooperation in Science and Technology Europäischen Union Programm Europa Latinoàmerica Integraciόn Regional Entwicklungszusammenarbeit Fachhochschulkonferenz Fondo Nacional de Desarrollo Cientίfico y Tecnolόgico Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung Global Observation Research Initiative in Alpine Environments Insituto de Ciencia Animal International Congress of Americanists Institut für Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Instituto Latinoamericano de Derecho Tributario Instituto do Patrimônio Histόrico e Artίstico Nacional International Student Exchange Program Kurzfristige wissenschaftliche Arbeiten im Ausland Instituto de Tecnologia para o Desenvolvimento Latin American European Exchange in Engineering Österreichisches Lateinamerika-Institut Latin American Studies Association Lateinamerika-Studien Online North American Free Trade Agreement Nichtregierungsorganisationen Organisation for Economic Co-operation and Development Österreichischen Nationalbank Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung Society for the Anthropology of Lowland South America Sustainable Europe Research Institute Universidad Nacional de Colombia United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization Zentrum für interamerikanische Studien 51 Anhänge Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Dr. Patricio Lopez (Chile), damals Doktorand am Zentrum für Botanik (im Bild links) und Nelson Zamora (Direktor des Herbariums von INBio, Costa Rica, Kooperationspartner von der Tropenstation la Gamba) bei einem Arbeitstreffen im Mostviertel (Österreich), 2008, Fotograf Werner Huber. 6 Abbildung 2: Summer School des Center for the Study of the Americas der Universität Graz mit dem Titel “Nuestra América: (Re)approaching the Americas“, 2009, Copyright C.SAS. 12 Abbildung 3: Studierende der Montanuniversität Leoben (mit Studierenden der UCR), Department Angewandte Geowissenschaften und Geophysik, während eines Auslandssemesters an der Universidad de Costa Rica im Sommer 2006, Fotograf Thomas Aiglsperger. 13 Abbildung 4: Summer School des Center for the Study of the Americas der Universität Graz mit dem Titel “Nuestra América: (Re)approaching the Americas“, 2009, Copyright C.SAS. 15 Abbildung 5: Projekt-Konsortium beim Meeting in Heredia/Costa Rica im Rahmen des Projektes VERTEBRALCUE (ALFA), Center for the Study of the Americas, Universität Graz, im Juni 2009, Copyright C.SAS. 16 Abbildung 6: Aerogeophysikalische Kartierung der Grundwasserreservoirs in Yukatan durch die Geologische Bundesanstalt. Finanzierung: FWF Projekt XPLORE & UNESCO, 2007/2008, Fotograf Simon Richards. 17 Abbildung 7: Sergio Delpino, Ernesto Bjerg (Institut für Geologie, Universität Bahia Blanca, Argentinien); Florian Gallien, Aberra Mogessie (Institut für Erdwissenschaften, Universität Graz) bei einem Aufenthalt im Forschungsgelände Rio San Juan, Argentinien, 2006, Fotograf Florian Gallien. 18 Abbildung 8: Prof. Eric Houbron von der Universidad Veracruzana (Mexiko) hält einführende Worte zum Vortrag von Prof. Hans Schnitzer, Institut für Prozess- und Partikeltechnik, Technische Universität Graz, 2008, Fotograf Hans Schnitzer. 19 Abbildung 9: Das chilenische Team bei der Einrichtung von GLORIA-Dauerbeobachtungsflächen im Parque Nacional Conguillío, Chile, 2005, Fotograf Harald Pauli. 20 Abbildung 10: Danilo Ribeiro de Lima, ALFA Support Gaststudent aus Campinas, Brasilien und Prof. Sergio Ulgiati, Universitá degli Studi Parthenope, Neapel, Koordinator des Projektes, bei einem Staff Visit im Labor von Joanneum Research, Graz, Institut für Prozess- und Partikeltechnik, Technische Universität Graz, 2008, Fotograf Hans Schnitzer. 23 Abbildung 11: Mitglieder der österreichischen GLORIA-Koordination mit peruanischen Kollegen bei der Auswahl von Untersuchungsflächen in der Cordillera Blanca, Peru, in 4900m Höhe, 2005, Fotograf Harald Pauli. 26 Abbildung 12: Pressekonferenz in Tulum (Mexiko): Präsentation der Ergebnisse der Kooperation zwischen der Geologischen Bundesanstalt und Amigos de Sian Ka‘an, Finanzierung: UNESCO, FWF Projekt XPLORE, Amigos de Sian Ka’an, 2007, Fotograf Simon Richards. 28 Abbildung 13: Sergio Delpino, Ernesto Bjerg (Institut für Geologie, Universität Bahia Blanca, Argentinien); Brigida Castro de Machuca, Lorena Priveley (Institut für Geologie, Universität San Juan, Argentinien); Aberra Mogessie (Institut für Erdwissenschaften, Universität Graz) bei einem Aufenthalt im Forschungsgelände Rio San Juan, Argentinien, 2006, Fotograf Florian Gallien. 32 Abbildung 14: Workshop beim Eröffnungstreffen des Campus Virtual Centroamericano in Guatemala, Österreichisches Lateinamerika-Institut, 2008, Fotografin Barbara Reisner. 33 Abbildung 15: “Bate-Papo Com Os Cineastas“ an der Universität Salzburg, Fachbereich Romanistik Portugiesisch mit Prof. Tunico Amancio, Universidade Federal Fluminense (UFF) in Niteroi mit den Filmregisseuren Eduardo Nunes und Herbert Brödl und der Schauspielerin Naia Arruda anlässlich der brasilianischen Filmfestspiele “Forum Brasil“, Dezember 2009, Fotograf Thomas Kadereit. 35 52 Anhänge Diagrammverzeichnis Diagramm 1: Regionale Forschungsschwerpunkte an Hochschulinstituten 6 Diagramm 2: Art der Forschung bezogen auf Lateinamerika an Hochschulinstituten (Mehrfachnennungen) 7 Diagramm 3: Zahl der Diplomarbeiten mit Lateinamberika-Bezug/Jahr an Hochschulinstituten 9 Diagramm 4: Zahl der Dissertationen mit Lateinamerika-Bezug /Jahr an Universitätsinstituten 10 Diagramm 5: Sipendienangebote für Studierende an Hochschulen, um in Lateinamerika zu studieren/forschen 10 Diagramm 6: Zahl der Studierenden an Hochschulinstituten, die in Lateinamerika forschen 11 Diagramm 7: Zahl der Studierenden/Studienjahr, die ein Stipendium für Lateinamerika in Anspruch nehmen 11 Diagramm 8: Regionale Schwerpunkte der Lehre an Hochschulinstituten 14 Diagramm 9: Bereiche der Kooperationen auf Institutsebene (Mehrfachnennungen) 17 Diagramm 10: Aktivitäten bei dauerhaften Kooperationen auf Institutsebene (Mehrfachnennungen) 18 Diagramm 11: Aktivitäten im Rahmen von Abkommen auf Hochschulebene (Mehrfachnennungen) 19 Diagramm 12: Zahl der Kooperationen auf Hochschulebene nach Ländern 21 Diagramm 13: Zahl der dauerhaften Kooperationen auf Institutsebene nach Ländern 21 Diagramm 14: Zahl der zeitlich begrenzten Projekte auf Institutsebene nach Ländern 22 Diagramm 15: Zahl der Publikationen auf Institutsebene 25 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Anzahl der Kooperationen nach Form und Institution 17 Tabelle 2: Institute mit Lateinamerika bezogenen Stellen 26 Tabelle 3: Institute, an denen Lateinamerika besondere Bedeutung für das jeweilige Institut, für Teilbereiche oder für einzelne ForscherInnen einnimmt. 27 Literaturquellen Austrian Latin America Institute (Hrsg.), 2006: Directory of Austrian Researchers on Latin America and the Caribbean. LAI. – Wien. Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, 2008: Universitätsbericht 2008. 2., korrigierte Auflage. BMWF. Wien. [digitale Version] Abrufbar über: http://www.bmwf.gv.at/uploads/tx_bmwfcontent/Universitaetsbericht_2008.pdf Gerhard Drekonja, 2005: Lateinamerikanistik. Der österreichische Weg. Lit-Verlag. Wien, Münster. Göbel, Barbara/Birle, Peter/Specht, Johannes (Hrsg.), 2009: Wirtschafts-, sozial- und geisteswissenschaftliche Lateinamerikaforschung in Deutschland. Situation und Perspektiven. IAI. Berlin. 53 Anhänge Weiterführende Links Access2MexCyt: Promoting High-Quality Research Opportunities for European Researchers in Mexico http://www.access2mexcyt.eu/ ALFA Regional Cooperation Programme http://ec.europa.eu/europeaid/where/latin-america/regional-cooperation/alfa/index_en.htm Alßan-Programm http://www.programalban.org/ Amigos de Sian Ka’an http://www.amigosdesiankaan.org/ Arbeitsgemeinschaft Österreichische Lateinamerikaforschung (ARGE ÖLAF) http://www.lai.at/wissenschaft/arge-oelaf Arbeitsgruppe Geschichte der Americas (AGGA) an der Universität Wien http://www.univie.ac.at/Geschichte/AGGA/agga.html Austrian Partnership Programme in Higher Education and Research for Development (appear) http://www.appear.at BioTop Biofuels Assessment on Technical Opportunities and Research Needs for Latin America http://www.top-biofuel.org Center for the Study of the Americas (C.SAS) an der Universität Graz http://www.uni-graz.at/zas1www.htm cibera ForscherWiki http://wiki.cibera.de Coimbra-Group http://www.coimbra-group.eu/ Comisión Nacional de Investigación Científica y Tecnológica (CONICYT), Chile http://www.conicyt.cl Consejo Latinoamericano de Ciencias Sociales (CLASCO) http://www.clacso.org.ar/ Consejo Latinoamericano de Escuelas de Administración (CLADEA) http://www.cladea.org Consejo Nacional de Investigaciones Científicas y Técnicas (CONICET), Argentinien http://www.conicet.gov.ar/ Conselho Nacional de Desenvolvimento Científico e Tecnológico (CNPq), Brasilien http://www.cnpq.br/ Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível Superior (CAPES), Brasilien http://www.capes.gov.br/ ENLACE – Enhancing Scientific Cooperation between the European Union and Central America http://www.enlace-project.eu/ Erasmus Mundus http://ec.europa.eu/education/external-relation-programmes/doc72_en.htm Europa Latinoamérica Integración Regional (EULATIN) http://www.eulatin.net/ 54 Anhänge European Cooperation in Science and Technology (COST) http://www.cost.eu Fondo Nacional de Desarollo Científico y Tecnológico (FONDECYT), Chile http://www.fondecyt.cl Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) http://www.fwf.ac.at/de/projects/projekt_suche.html Global Engineering Education Exchange http://www.ge4.org Global Observation Research Initiative in Alpine Environments (GLORIA) http://www.gloria.ac.at/ Fachbereich Romanistik an der Universität Salzburg http://www.uni-salzburg.at/portal/page?_pageid=425,399796&_dad=portal&_schema=PORTAL Instituto do Patrimônio Histórico e Artístico Nacional (IPHAN) http://portal.iphan.gov.br/portal/montarPaginaInicial.do;jsessionid=48DC0CF40FB0A8EC2E2C00DD5F9E0569 Instituto Latinoamericano de Derecho Tributario (ILADT) http://www.iladt.org/ Interdisziplinärer Universitätslehrgang für Höhere Lateinamerika-Studien http://www.lai.at/wissenschaft/lehrgang International Student Exchange Program (ISEP) http://www.isep.org/ LAC-ACCESS http://www.lac-access.net/ Instituto de Tecnologia para o Desenvolvimento (LACTEC) http://www.lactec.org.br/pt/ Lateinamerika-Studien Online (LASON) http://www.lateinamerika-studien.at/ Lateinamerika-Studien-Wiki http://wiki.lateinamerika-studien.at/index.php/ Latin American European Exchange in Engineering (LAE3) http://www.ge4.org/modules/movie/scenes/home/index.php?fuseAction=LAE3 Latin American Studies Association (LASA) http://lasa.international.pitt.edu/ Österreichische Datenbank für Stipendien und Forschungsförderung http://www.grants.at/ Österreichisches Lateinamerika-Institut (LAI) http://www.lai.at/ Society for the Anthropology of Lowland South America (SALSA) http://www.salsa-tipiti.org/ Sechstes und Siebtes Forschungsrahmenprogramm der EU (FP6, FP7) http://cordis.europa.eu/fp6/projects.htm http://cordis.europa.eu/fp7/projects_de.html 55 Anhänge Tropenstation La Gamba http://www.lagamba.at/researchdb/pagede/index.php Universidad Nacional de Colombia (UNAL) http://www.unal.edu.co/ Wissenschaftskooperation Österreich-Lateinamerika www.lai.at/wissenschaft/projekte/wikoop-oe-la Zentrum für Amerikastudien/Center for the Study of the Americas (C.SAS)an der Universität Graz http://www.uni-graz.at/zas1www.htm Zentrum für Interamerikanische Studien (ZIAS) an der Universität Innsbruck http://www.uibk.ac.at/zias/ Liste der InterviewpartnerInnen Interviewpartner/in Hochschule/Institut Datum Martina Kaller-Dietrich und Eva-Gabriela Toifl Universität Wien, Institut für Geschichte/LateinamerikaBeauftragte und Forschungsservice und Internationale Beziehungen 26.6.2009 Martin Coy Universität Innsbruck, Institut für Geographie und Zentrum für Interamerikanische Studien 29.6.2009 Axel Borsdorf Universität Innsbruck, Institut für Geographie und Österreichische Akademie der Wissenschaften, Insitut für Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt 29.6.2009 Kathrin Sartingen und Peter Cichon Universität Wien, Institut für Romanistik 8.7.2009 Klaus-Dieter Ertler Universität Graz, Institut für Romanistik und Center for the Study of the Americas 9.7.2009 Hans Schnitzer Technische Universität Graz, Institut für Prozess- und Partikeltechnik 13.7.2009 Thomas Schmalzer Fachhochschule Joanneum, International Management 13.7.2009 Andreas Hofer Technische Universität Wien, Fachbereich Städtebau 14.7.2009 Maximilian Schachner und Eva Werner IMC Fachhochschule Krems, International Department 16.7.2009 Christian Vogl Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Ökologischen Landbau 13.8.2009 Reinhold Gruber Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, Sektion VII 18.8.2009 Ulrich Brand Universität Wien, Institut für Politikwissenschaft 21.8.2009 Joachim Becker Wirtschaftsuniversität Wien, Institut für Außenwirtschaft und Entwicklung 26.8.2009 Elke Mader Universität Wien, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie 56 2.9.2009