` Der Jahresbericht der Thorner Handelskammer pro 1885. Zoimtag

Transcrição

` Der Jahresbericht der Thorner Handelskammer pro 1885. Zoimtag
Thorner
^
Abonnementsprets
w r T h o r , , nebst Vorstädte srei ins Haus: vierteljährlich 2 M a rk . monatlich 67
Pfennig pränumeranko.
>ur A u s w ä r t s frei per Post: bei allen Kaisers. Postanftatten vierteljährlich 2 M ari.
Ausgabe
P r e sse.
JnsertionSpreis
Redaktion und Expedition:
für die Spaltzeile oder deren Raum 10 Pfennig Inserate werden angenommen in der
Expedition Thorn Katharinenstraße 204, Annoncen-Expedition „Invalide»dank"
in B erlin, Haasenstein u. Vogler in B e rlin und Königsberg, M. Dukes in Wien.
sowie von allen anderen Annoncen-Expeditionen des I n - und AuSlandeS.
Annahme der Inserate fü r die nächstfolgende Nummer bis 1 Uhr M ittags.
Katharinenstraße 204.
t ä g l i c h 6'/z Uhr abends m it Ausschluß der Sonn- und Feiertage.
Nro. i n
Zoimtag den 1. August 1886.
' Der Jahresbericht
der Thorner Handelskammer pro 1885.
Tkn
dieser T ag t zur Ausgabe gelangte Jahresbericht der
Handelskammer pro 1885 beweist zur Evidenz, daß die
aukn
das System der tendenziösen Entstellung nicht
Sn, ,
dieselbe ist vielmehr nach wie vor bestrebt, unsere
, " ^ Z o llp o litik um jeden P re is zu verdächtigen. Dieses offen
bänla
b le n d e Bestreben erklärt sich einerseits aus dem sreidab
Standpunkte der Handelskammer, andererseits daraus,
v Möglicherweise die Interessen eines Theils der M itg lie d e r der
sa unier unter der Schutzpolilik leiden: Es ist also ein S onder.
A lli
das die Handelskammer auf Kosten der Interessen der
k a > n ^ !"""^ it rücksichtslos v e rtritt. Um zu beweisen, daß der Handelsiu r richtigen B eurtheilung der Erfolge unserer Schutzd?>
^bde O b j-ktiv itä t fehlt, greifen w ird auf den Jahresbericht
kau 7,-2 .k a 'n m e r pro I» 7 6 zurück. D a s J a h r 1876 fä llt beimich in die herrliche, Weihrauch bestreute FreihaudelS-Aera, an
Freihändler reoto Fortschrittler wie an ein verlorenes
ba»^>« ^ lunickdenke».
Und doch können die Schäden der F re i" " 0 kaum greller beleuchtet werden, als es in dem Jahres>»»!
^ 7 6 geschieht. Dieser Bericht e n tw irft von der allgem men Vage des Handels und der In d u strie in unserem Kreise
m Kurze folgendes düstere B il d :
I m Jahre 1876 hatte die Gctreide-W asscr-Busfuhr abge­
nommen, der Holzhandel lit t erheblich, die Baulust war
ülltnthalben durch die Erm attung
des SpekulationSgeistcs auf
nn M in im u m hrrabgesunken, das Wollgeschäst war von der
othlage der Ind u strie in Mitleidenschaft gezogen, der Eisen­
bahnverkehr hatte gegen das V o rja h r einen Rückgang erfahren,
der Verkehr bei dem Postamte w ar hinsichtlich der gewöhnlichen,
eingeschriebenen
und Gcldbriese
zurückgegangen (trotz des im
Allgemeinen
sehr günstig bezeichneten GetreidehandelS) gegen
Schluß des Jahres trat A r b e i t s m a n g e l i n g r ö ß e r e m
Umfange
hervor
und
brachte
lassen der B e v ö l k e r u n g
die
ärmeren
in eine ü bl e Lage,
6 Konkurse kamen vor, die Interessenten klagten über S tagnation
>m Wollhandel, da« Spcdirionsgeschäft hatte unter der Ungunst
er
Zeitvcrhältnisse
wiederholten Druck
im
Allgemeinen
(s ie !)
der russischen Z o llp o litik
(mer findet die Handelskammer einmal
und unter dem
im
Besonderen
eine r i c h t i g e
E r-
lä ru n g ; heute würde sie sagen: unter dem Druck der sdculschcnj
chutzzollpolitik) zu leiden und bleibt daher hinter den Resultaten
ks Vorjahres zurück, im Eisengeschäft standen die Konjunkturen
ungünstig,
der Effekten-Verkehr w ar geringer als im V o rja h r,
o gleich die Kurse einen niedrigen S tand hatten, im S p iritu S ^»ndel herrschte gedrückte S tim m u n g , im Viehhandel war das
IV. Zahrg.
Ueber die Lage des Handels und der Industrie im
1885 äußert sich der Jahresbericht pro 1885 wie fo lg t:
D ie Verhältnisse
von Handel
gegen das V o rja h r nicht gebessert,
und
In d u strie
Jahre
haben sich
der Geschäftsgang
in Ge­
treide, Holz und Exporte» ist ein unbedeutenderer geworden, eine
größere Anzahl von Konkursen sind vorgekommen, im S p iritu S geschäft kann das Geschäftsjahr
trotz der guten Kartoffelernte
kein günstiges genannt werden, daS Geschäft in Leder w ar
wenig lebhaft, in B re tte r verlief es träge, das Tabakgeschäft
weist einen S tillsta n d auf, der Weinkonsum hat sich verringert,
das Geschäft in Walzeisen
und Eisenwaaren
engen Grenzen, der Absatz an Ziegeln
bewegte sich in
w ar infolge der E in ­
schränkung der Privatbauthätigkcit ein geringer, in den Branchen
M anufakturw aaren, Herrengarderoben und Kurzwaarcn ist eine
Besserung der Konjunkturen
nicht
zu
verzeichnen,
die Land-
wirthschaft befindet sich in übler Lage, w om it auch der erheblich
zurückgegangene Umsatz an Düngem itteln zusammenhängt, da­
gegen hat die Fabrikation landwirthschaftlicher Maschinen trotz­
dem nicht abgenommen, die Zucker-Fabrikation im Kreise hat
günstige Resultate erzielt, der Viehhandel hat sich in der S ta d t
Schönsee merklich gehoben, der Verkehr bei dem Postamte ist
konstant geblieben,
das
Wollgeschäst
hat
sich gesteigert, die
Geschäftslage fü r die Honigkuchen-Fabrikation w ar infolge
mäßiger H onig- und Mehlprcise eine günstige, das Kohlengeschäft norm al, das Speditionsgeschäft ein nicht gerade
günstiges, der Verbrauch an B ie r hat sich kaum (wie vorsichtig
ausgedrückt!) gesteigert, die Fabrikation von S ilberbijouterien
hat sich vergrößert.
B e i diesem Berichte ist wie in allen Berichten seit dem
Beginn der Schutzzoll-Pcriode das Bestreben, die Lage der
Handels- und industriellen Verhältnisse schwärzer zu schildern, als
sie in Wirklichkeit sind, zu auffällig. W ohl nicht bloße Neugierde
ist es, wenn w ir an die Verfasser der Handelskammerberichte die
Frage richten, nach welcher M elodie sie wohl gepfiffen haben
würden, wenn es bei dem Freihandel geblieben und die Herren
Russen m it ihren Produkten und die Herren Engländer und Franzosen
m it ihren Fabrikaten nach wie vor aus dem deutschen Reiche enorme
Mengen Geldes geschleppt und infolge davon die Bevölkerung
darin, die produktive sowohl, als schließlich auch die unproduktive,
zu welcher in erster Linie die Freihändler gehören, dem Elend
preisgegeben hätten? O b Handel und Industrie seit 1876 zurück­
gegangen ist, wie die Freihändler behaupten, lehrt ei» näherer
Vergleich zwischen den beiden Jahren 1876 und 1885, ei» Vergleich,
der indeß bei den vielfache» M ängeln in der Darstellung und
Uebersicht des 1885er Berichts m it Schwierigkeiten verknüpft ist.
D ie G a s a n s t a l t produzirte insgesammt 1876 525,310
K b m , 1885 dagegen 728,359 Kbm. Gas.
M anufaklurwaaren aller A rt war
D ie R c > ch s b a n k st « l l c weist in ihrem Abschluß pro
1876 nach: Giro-VerkehrS-Einnahme 7,529,900 M k , Ausgabe
7,493,600 M k ; 1 8 8 5 : Giro-VerkehrS-Einnahme 17,853.836 M k ,
Ausgabe 17.821,642 M k .
u n d '"
schleppendes und ungünstiges,
h ä n d i^ ^ ? °w it ein un fre iw illig e s Zeugniß d a fü r, daß die F rei—
W>t ihrer eigenen P o litik unzufrieden waren.
D ie T h o r n e r K r e d i t - G e s e l l s c h a f t (G . Prowe
L Co.) hat 1876 (in Parenthese sind die auf das J a h r 1885
bezüglichen Zahlen angegeben) unverändert ein Aktienkapital von
schüft ein träges,
die verminderte
B aulust
übte
auf
die
Fabrikation von Ziegeln, Kalk, Cement rc. einen verstauenden
mfluß,
36)
das
^
Geschäft in
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M e stumme Waise.
Kriminal Roman von E r n s t v o n W a l d o w
(Fortsetzung)
(Nachdruck verboten.)
E h r e n , b e g a n n sie stotternd: „Ic h halte S ie fü r einen
Möchte
ich Ih n e n die gewünschten M ittheilungen mache,
von
Sicherheit haben, daß Niemand außer Ih n e n je
> erfahre,, soll, was ich Ihnen sage."
fraat,"
mein Ehrenwort, M y la d y , um S ie zu beruhigen?"
ernst der Professor.
»Gewiß!«
H a n d ^b e
hatte
ich cS Ih n e n h ie rm it"
—
und er reichte ih r die
drückte dieselbe leicht und fuhr dann leise f o r t : „E lle n
. ^gEN den ausgesprochenen W illen ihrer F a m ilie einen
zieln»
geschlossen m it einem M anne, der ihrer in jeder B c dei»>,"2. ""w ü rd ig w ar.
M a n sprach damals sogar von einer
liebe»?. 'ch glaube noch heute nicht daran, doch ist die M ö g h e j. „ , .
völlig ausgeschlossen — ersparen S ie m ir die EinzelMick '
B e rirru n g meines Kindes hat mein Dasein verödet,
stbaktse^ ^
Heimath, von meinem paradiesisch gelegenen H e rraen,!,!. „ ""lrie b e n und mein Leben zu einem einsamen, traurigen
K '
Lady Falkland schwieg erschöpft,
sein
,v "ie s s o r blickte nicht ohne Theilnahme zu ihr hin, doch
ftol-» 7 » ""e id begann zu schwinden bei dem Gedanken, daß die
kann» F * " " - deren beschränkte Ansichten in diesem Punkte ihm beN> , waren, das Lebensglück der Tochter vielleicht einem leeren
yne geopfert habe, — einem hohlen V o ru rth e il, und daß der
Nur
bie arme Ellen geliebt, in den Augen der M u tte r
Nvck,
als ein Unwürdiger gegolten, w eil er weder Rang
t v ü b » . - ^ » besessen. Deshalb sagte jetzt auch der A rzt in ungedie
strengem T o n e : „S ie klagen darüber, M y la d y , daß
der v
M iß Ellen'S I h r Dasein getrübt — aber w ar
Erank
zwischen P flicht und Liebe nicht die Ursache der E rung Ih r e r Tochter?«
D ie alte Dame nickte stumm.
„ S o trennte man sie gewaltsam von den Personen, welche
sie lie b te ?"
„ES mußte geschehen um der Ehre unseres Namens w illen."
„H m " — der Professor zuckte die Achseln; er halte schon
ein« scharfe Erw iderung auf der Zunge, im Interesse der armen
Kranken jedoch fand er eS fü r besser, dieselbe zu unterdrücken.
W as hätte denn auch ei» Wortgefecht m it der in ihren V o rurthcilen versteinerten alte» F rau gesollt, die er doch nie bekehrt
hält«, da dies nicht einmal das Leid so vieler traurig verlebten
Jahre vermocht
E r begnügte sich daher damit, nach einer Weile
zu fra g e n : „U nd an jenem Tage, wo M iß Ellen erkrankte, wo
die Krise eintrat, welche jetzt ihre geistige Genesung herbeiführen
w ird — hatte die Kranke vielleicht eine unerwartete Begegnung
m it jenen Personen, von denen man sie getrennt?«
„E tw a s dem AehnlicheS fand statt — meine Tochter befand
sich wenigstens in dem Glauben, jene zu sehen.«
„A lso nur eine Verwechslung?«
D e r Professor blickte bei
dieser Frage forschend die G rä fin an.
„ S o ist es«, sagte diese ruhig.
„U nd läge eS nicht in der Möglichkeit, ein Wiedersehen herbei­
zuführen ? "
„ N e in !«
D ie s „N e in " fiel hart und kalt von den Lippen der Lady.
„ I h r e r Tochter Leben hängt davon ab!« fuhr der Professor
erregt fort.
„Unmöglich — denn jener M a n n ist to d t!"
„T o d t — das ist schlimm. Aber das K in d ?«
„W enn ein solches existirte, lebt eS — wenigstens ist dies
wahrscheinlich."
„ S o muß es zur S telle geschafft werden und daS möglichst
bald.«
D ie Lady blickte ganz verblüfft zu dem Sprecher auf, der
seine M e in u n g selten m it solcher Entschiedenheit geäußert hatte;
er ließ ih r nicht Z e it zu einer Erwiderung, sondern sagte hastig:
300,000 M k . D e r Wcchsclbestand betrug am Schlüsse des Jahres
552,426 M k . (389 652), die Depositen 352 090 M k. (558 155),
der Reservefonds 2509 M k. (25 433).
D ie Aktionäre erhielten
eine Dividende von 10 pCt. (7 '/, pCt ) .
D er V o r s c h u ß - V e r e i n , E. G ., hatte 1876 einen
Gesammteinsatz von 8 002 223 M k. (8 726 755). Am Schlüsse
des Jahres betrug das Guthaben der 880 (9 0 2 ) M itg lie d e r
225 l 16
M k. (280 136),
der Reservefonds
15 153 M k .
(38 635). D ie M itg lie d e r erhielten eine Dividende von 10 pCt.
(7 p C t.) H ier ist zu bemerken, daß, wie der Vorsitzende des
Vereins H err S tadtrath K ittle r sagte, daS Geschäftsjahr 1885 das
schlechteste seit 1861 ist.
Städtische Sparkasse.*)
D er Gesammtbestand der
Einlagen
Ende 1875
betrug
I2 t8 I6
M k . (Ende
1884
4 4 t K 3 0 M k .), der Zuwachs durch neue Einlagen im Jahre
1876: 85 688 M k <1885 : 2 2 6 4 S 3 M k .). durch Zuschreibuug
von Zinsen 4692 M k. (226 4 9 3 ), zurückgezahlt wurden 38 294
M k . (123 580), so daß am Jahresschluß ein Gesammtbestand von
173 901 M k. ( 5 5 8 7 8 0 ) verblieb. D e r Reservefonds betrug
32 725 M k . (59 641).
D ie P o s t hatte folgende Finanzresultate im Jahre 1 8 7 6 :
G esam m t-Einnahm e
2 789 484
M k . (4 872 773), Ausgabe
2 340 847
M k.
(3 878 602),
Ueberschuß
448 637
M k.
( 3 3 4 1 7 1 ) . Berücksichtigt muß hierbei werden, daß die Post­
ämter sich gegen 1876 um zwei vermehrt haben, von denen das
Postamt I I I (Brom berger Vorstadt) pro 1885 einen Zuschuß von
40 761 M k . erforderte.
ab:
Personenverkehr:
Es fuhren von Thorn per B ahn
1876 141 748 Personen gegen 1 3 0 8 3 8 im Jahre 1885.
Viehverkehr:
D er Eingang betrug 1876 54 487 Stück,
1885 51 545 (trotz des Verbots der Biehcinfuhr aus R ußland),
der Ausgang 222 298 Stück ( 2 6 4 3 3 4 ) .
D ie G e s a m m t - R e s u l t a t e des G ü t e r v e r k e h r s
von 1876 und 1885 stellen sich wie fo lg t: 1876: Versandt per
Bahn
146 938 200
K ilo
(1 8 8 5 :
59 519 000), Empfang
100 266 900 (9 0 995 0 0 0 );
Versandt per Wasser 5 265 200
( 8 2 4 7 1 1 1 ), Empfang 28 788 150 ( 5 7 3 4 0 3 3 5 ), in S um m a
281 258 450 K ilo (216 102 046).
Diese Sum m en geben indeß kein richtiges B ild von dem
Güterverkehr in den Jahren 1876 und 1885, weil der Getreidcu nd Holzverkehr in den letzten Jahren einen Rückgang erfuhr, der nicht
in der Sache selbst, sondern in der Zollgesetzgebung seine Ursache
findet. W ir müssen daher das M e h r an Getreide- und Holzgüter von der Gesammtsumme des Verkehrs in Abzug bringen.
D ie Differenzen sind folgende: Getreideverkehr: Versandt per
B a h n : 1876 70 359 000 K ilo , 1885 13 6 6 4 0 0 0 , D ifferenz
56 695 000. Empfang per B a h n : 1876 35 833 000. 1885
21 271 000, Differenz 14 562 000. Versandt per Wasser: 1876
3 435 000, 1885 4 315 7 0 5 ; hier ergiebt sich k e i n e Differenz,
da der Versandt 1885 s t ä r k e r ist als 1876. Empfang per
Wasser:
1876
20 177 000,
1885
1 202 126,
Differenz
189 74 873. Holzverkehr. Versandt per B ahn 1876 26 533 900,
1885 I I 1 8 0 0 0 0 , Differenz 15 453 900. Empfang per B a h n :
1876 3 037 400. 1885 2 752 000, Differenz 285 400.
D ie
Gesammtsumme der Differenzen im Bahnverkchr beträgt demnach:
Versandt 72 148 9 0 0 ,
Empfang
14 847 400; im Wasser*) Den Abschluß pro
vergebens
188d suchen w ir in dem Handelskammerberichte
„ Ic h spreche als A rzt, und meine P flicht ist eS, Alles
zu versuchen, um den gestörten Geist der m ir anvertrauten Kranken
zu heilen.
I n unserem Falle aber handelt eS sich noch um
mehr.«
„U nd das w äre?« unterbrach ihn die alte Dame.
„U m Tod und Leben!«
..A h !« .
„ J a wohl. M e in Kollege Bernau, der leider momentan
verreist ist, würde Ihnen das Gleich« sagen können; aber auch
meinem U rtheil dürfen S ie vertrauen. D e r Schleier ist zerrissen,
welcher vor M iß Ellen'S Blicke gebreitet w ar und sie verhinderte,
klar vergangenes Leben zu überschauen. Jetzt, wo ih r O rganism us
noch so geschwächt und andererseits ihre Nerven so gereizt sind,
daß man das Schlimmste fürchten mußte, wenn ih r alle Hoffnung
genommen würde, die ihr theuren Personen wiederzusehen — jetzt
darf man ih r nicht grausam die volle schreckliche W ahrheit m ittheilen. S ie verlangt nach dem Gatten, doch noch stürmischer be­
gehrt st- ihr Kind zu sehen — schaffen S ie dies Kind herbei,
M yla d y, vergeben, vergessen S ie , daß dessen Vater nicht einem
erlauchten Geschlechte entstammte — aber retten S ie daS Leben
Ih r e r Tochter, indem S ie ih r den Gegenstand der stärksten Liebe
ihres armen Herzens zurückgegeben!"
„Lassen S ie m ir Z e it zur Ueberlegung«, erwiderte hochaufathmend die Lady.
D e r Professor erhob sich. „ S o leben S ie wohl, M yla d y
— nur Eine« bedenken S ie , daß m it jeder verrinnenden Stunde,
die S ie zur Ueberlegung brauchen, auch der S and in der
Uhr deS Lebens Ih r e r Tochter verrinnt.
Beeilen S i« also
ihren Entschluß, und G ott möge S ie erleuchten, daß derselbe zu
Gunsten der Arm en und Unterdrückten ausfalle — alte- Unrecht
sühnend!«
Lady Falkland erwiderte nichts, ihre M ienen j-doch zeigten,
daß die W orte des Arztes nicht ohne W irkung auf sie geblieben
waren.
(Fortsetzung folgt.)
verkehr: Empfang 18 974 873 K ilo . Ziehen w ir diese S um m e
— D e r König und die Königin von Sachsen weilten gestern
von den betr. Posten ab, so gestaltet sich der Abschluß wie fo lg t:
in B e rlin und statteten der JubiläumS-KunstauSstellung einen
DaS
Gesammtresultat des Güterverkehrs betrug 1 8 7 6 :
Besuch ab.
Bcrsandt per Bahn 7 4 0 8 9 300, 1885 59 519 000 Empfang
— Prinzrcgent Luitpold von Bayern hat das KabinctS85 419 800 (SV SS5VVV), Versandt per Wasser 5 265 200
fikretariat von, I . August d. I . ab aufgehoben. D ie Besorgung
( 8 247111), Empfang 9 813 277 (F734V SS5), in S u m m a
der erforderlichen Kanzleigeschäfte w ird der dem Grneraladjutanten
v. Dnyschlag unterstellten Geheimkanzlei übertragen.
174 387 277 (216 1V2 V4K).
D e r G ü t e r v e r k e h r h a t si ch a l s o g e g e n 1876
— D ie internationale Grenzkommission fü r Ostafrika tr it t
u m r u n d 40 M i l l i o n e n K i l o g e s t e i g e r t .
dem Vernehmen nach demnächst in B e rlin zusammen.
D ie
Diese Z ah l spricht deutlicher als alle Kommentare. Wenn
Kommission konnte ihrer Aufgabe, Grenzfeststellungen an der Küste
selbst bei der gegenwärtigen mißlichen Lage der Landwirthschaft
von O st-Aequatorial-Afrika zu treffen, infolge von Machinationen
die Handels- und industriellen Verhältnisse in unserem Kreise
des S u lta n s von Zanzibar nicht nachkommen und mußte sich m it
einen so bedeutenden Aufschwung nehmen konnten, welche Steigebloßen Erhebungen,begnügen. Ueber diese macht sich eine eingehendere
rung derselben war dann zu erwarten, wenn sich die Lage der
Berathung unter den Mächten, zunächst Deutschland, England und
Landwirthschaft gebessert hätte! D ie G rau in G rau gehaltene S c h il­
Frankreich, deren Vertreter die Kommission bilden, nothwendig.
derung der Lage von Handel und In d u strie im 1885 er Jahresberichte
— NuS Crimmitschau in Sachsen wurde der Sozialdcmokrat
kann umsoweniger Anspruch auf Glaubwürdigkeit machen, als die ein­
M o h r ausgewiesen und der von ihm begründete Freidenkervcrein
zelnen Behauptungen nicht durch Zahlenm aterial unterstützt sind.
behördlich verboten. Aus Gotha wurde der als Redakteur eine«
W as übrigens die „größere" Anzahl der Konkurse, die der
sozialistischen B la tte « fungirende Schuhmachergesellr Z im m er auf
Bericht anführt, anbetrifft, so können sie fü r die allgemeine w irth G rund des G rund des Socialistengesetzes ausgewiesen. I n M a n n ­
schaftliche Lage nicht maßgebend sein. U m sich in dieser B eheim ist der Anarchist Konditor Sauttermeister auf Requisition
ziehung ein U rtheil bilden zu können, müßte man zunächst wissen,
von F ra n kfu rt au« verhaftet. Sauttermeister hat m it M ost B e ­
wie viele von den Bankerotteurs Juden oder spekulative K a u f­
ziehungen unterhalten.
leute waren, dir ohne ausreichendes K a p ita l auf gut Glück ein
— D e r französische Botschafter am B e rlin e r Hofe, B a ro n
von Courcel ist nach B e rlin zurückgekehrt.
Geschäft begründeten.
Wie die obigen Zahlen ergeben, hat von den einzelnen
— D e r seitherige Gesandte China'S am englischen und
Handels- und Industriezweigen n ur der Getreide- und Holzhandel
russischen Hofe, M a rq u is Tseng, ist gestern Abend in B e rlin ein­
getroffen und von den M itg lie d e rn der hiesigen chinesische» Ge­
— letzterer auch nur im beschränkten Maße — abgenommen,
und zwar infolge der Z o llp o litik. Daß durch das Sperrgesetz
sandtschaft begrüßt worden
Heute V orm ittag stattete M a rq u is
übrigens kein Druck auf die Preiskonjunkturen ausgeübt worden
Tseng dem Unterstaatssekretair Grafen von Berchem einen längeren
ist, beweisen die billigen Preise fü r M e h l und B ro d
Besuch ab.
Der Aufenthalt drS M a rq u is Tseng in B e rlin w ird
Richtig ist, daß, wie die Freihändler sagen, Thorn seiner ^ etwa 3 — 4 Tage dauern, von hier aus begicbt er sich, bevor er
Lage nach auf den Handel m it Polen angewiesen ist. Es zeugt
nach Petersburg weiter reist, voraussichtlich noch zur Besichtigung
der Werke dc« „V u lk a n " nach S te ttin .
aber gerade von der Vortrefflichkeit unserer W irthschaftspolitik, daß
sich trotz des Abbruch« dieses Verkehrs, der übrigens eine Kon­
H e id e lb e rg , 30. Z u li. D ie Zubelfeier der U niversität wurde
sequenz der r u s s i s c h e n Z o llp o litik ist, die Handelsverhältnissr in
gestern eingeleitet durch Festakte in der neu hergestellten A u la ,
unserem Grenzkreise nicht verschlechtert, sondern verbessert haben.
wo das von den Frauen der Universitätslehrer gestiftete neue
M i t der Z e it werden hoffentlich Handel und In d u strie immer
Universitätsbanner der Studentenschaft überreicht wurde. D ie
mehr von den Schäden gesunden, welche die FreihandelS-Aera
Tochter des Professors Becker sprach das Festgedicht. D ie Ge­
unserem wirthschaftlichen Leben geschlagen. D e r Intelligenz und
m ahlin des Professors B ulm erincq verlas die Schenkungsurkunde.
dem Scharfblick unserer Kaufleute vertrauen w ir, daß sie als
Professor Holster überreichte ein von den Professoren gestiftetes
Ersatz fü r den verkürzten Getreide- und Holzhandel m it Polen
kostbares Schreibzeug. D e r P rorektor Becker dankte dem G roß ­
M itte l und Wege ausfindig machen werden, um Abnehmer fü r
herzog und der S ta d t fü r die glänzende hergestellte A u la , den
andere HandclSobjekte zu gewinnen, was ihnen bei den günstigen
Professoren und deren Frauen fü r die kostbaren Geschenke. Redner
Verkehrsverbindungen ThornS nicht schwer fallen kann.
empfahl das B anner der Studentenschaft, was der Vorsitzende
des Studenten - Ausschusses angelobte.
D ie eindrucksvolle Feier
wurde durch Gesang geschlossen.
Aolitische Hagesschau.
D ie „N . P r . Z tg ." schreibt: Z m Gegensatz zu den jü d i­
schen B lä tte rn , in welchem die a n t i s e m i s c h e B e w e g u n g
Airsland.
triuniphirend todt gesagt w ird , haben w ir wiederholt d arauf hin­
Bad Gastein, 30. Z u li.
Gestern M itta g machte der Kaiser
gewiesen, daß das Zurücktreten einiger besonders lärmender und
eine kurze S pazierfahrt.
Nach der Rückkehr stattete Se. M a j.
taktloser Schreier keineswegs in diesem S inne gedeutet, vielmehr
der G rä fin Grünne einen längeren Besuch ab.
Z u r Hoftasel
als ein erfreuliches Zeichen der Vertiefung und besonnenen
w a r keine E inladung ergangen, »ach Beendigung derselben fu h r
Leitung der gegen das internationale Judenthum gerichteten inter­
der Kaiser in Begleitung des Grafen Lehndorff nach Böckstein,
nationalen Bewegung angesehen werden müsse. Z n diesen Tagen
kehrte um '/,8 U hr in das Badeschloß zurück und begab sich so­
hat nun diese unsere Auffassung von einer Seite her Bestätigung
fo rt zur Ruhe. Heute nahm der Kaiser sein neuntes B ad. D er
erfahren, von der w ir sie zunächst noch nicht erwartet hatten. Z n
Morgenspasiergang unterblieb wegen allzu großer Hitze.
D as
einer kritischen Betrachtung über Gladstone und seine R ivalen
Befinden des Monarchen ist vorzüglich.
u rth e ilt die „ N a t . - Z t g . " : „ D i s r a e l i hat den St i ch i n s
Rom, 29. Z u li. Von M ittw och M itta g bis Donnerstag
I n t e r n a t i o n a l e , der ihm von seiner A b s t a m m u n g
M itta g sind an der Cholera in Fium e 3 Personen erkrankt und
anhaftet, niemals überwinden können."
Wenn schon B e rlin e r
3 gestorben, in Trieft 10 erkrankt und eine gestorben.
liberale B lä tte r m it so überraschender Sicherheit auf die J n te rLondon, 29. Z u li. Oberst Frederick S ta n le y ist zu», S ta a ts ­
n a tio n a litä t des Judenthum s, den eigentlichen Kern der Zudensekretär fü r Zndien ernannt worden.
frage hinweisen, dann w ird uns Niemand mehr ernsthaft zu
London, 30. Z u li. Advokat Henry M atthew s ist zum S ta a ts ­
widersprechen wagen, wenn w ir behaupten, daß das Verständniß
sekretär des In n e rn ernannt worden und John M anners, welcher
fü r die Zudenfrage in stetem Wachsen begriffen ist.
zuerst das M in iste riu m der Posten übernehmen sollte, zum
D er ö s t e r r e i c h i s c h e M i n i s t e r d e s A u s w ä r t i g e n
Kanzler fü r das Herzogthum Lancaster m it Sitz im Kabinet. A n
G r a f K a l n o k y hat sich gestern Abend zu einem mehrtägigen
seiner S telle ist Cecil Naikes zum Generalpostmeister ernannt
Aufenthalte nach Zschl begeben, wo bekanntlich der K a i s e r
worden, A rth u r B a lfo u r w ird Staatssekretär fü r S chottland.
v o n O e st e r r e i c h w e ilt.
Es liegt nahe, daß G ra f Kalnoky
D ie letzten beiden haben keinen S itz im Kabinet.
seinem Monarchen über die m it dem deutschen Reichskanzler zu
Haag, 29. Z u li. Z n der heutigen Sitzung der Zweiten
Kissingen gepflogenen Konferenzen Bericht erstatten werde. Mehrere
Kammer richtete der D eputirte Beelaerts die Anfrage an die
B lä tte r wollen wissen, der österreichische Botschafter am russischen
Regierung, ob dieselbe die Aufrechterhaltung der O rdnung m it
Hofe, G ra f W olkenstein-Trostburg, werde in nächster Z e it seinen
den bestehenden Gesetzen verbürgen zu können glaube.
D er
Posten verlassen.
Es wurden daran allerlei Reflexionen über
M in iste r des In n e rn Hcemskerk bejahte die Frage m it dem H inzu­
die Beziehungen zwischen Rußland und Oesterreich geknüpft, die
fügen, daß die Regierung ihre Pflichten zu erfüllen wissen werde,
indeß durch die Thatsache h in fä llig werden, daß G ra f Wolken­
selbst wenn ein noch ernsterer und strengerer Schutz gegen die
stein auf seinen Posten verbleibt und erst nach der Abreise des
A ngriffe der B ö sw illig e n , die das V olk irreführten, nothwendig
Erzherzogs und der Erzherzogin K a rl Ludw ig von der russischen ! werden sollte.
Kaiserfam ilie in Peterhof einen kurzen U rla u b antreten w ird.
Amsterdam, 29. J u li.
Heute M orgen wurde einer der
D ie K a b i n e t s b i l d u n g i n E n g l a n d ist nahezu
Führer der S ozialistenpartei, F o rtu y n , wegen Aufreizung der B e­
beendet.
D ie Ernennung des Lord Zdvesleigh zum S ta a ts - s
völkerung durch aufrührerische Schriften verhaftet und ins Ge­
sekretär des A usw ärtigen hat im Allgemeinen einen guten Eindruck , fängniß abgeführt.
gemacht.
D ie Antecedentien desselben lassen erwarten, daß der- ;
Amst rdam, 30. Z u li. D ie Beerdigung sämmtlicher bei den
selbe die P o litik Lord Beaconsfield fortsetzen und Anschluß an , letzten Unruhen Getödtetcn ist, obschon die Straßen und die
die centraleuropäischen Mächte suchen werde. D ie Gladstone'sche , Kirchhöfe von großen Menschenmassen angefüllt waren, ohne jede
P o litik hatte England in bedenklichem Maße is o lirt.
Es w ird > S tö ru n g der Ruhe vo r sich gegangen.
fü r Lord Zddesleigh indeß keine leichte Aufgabe sein, wieder gut >
M ons, 29. J u li.
Z n dem Prozeß gegen die Urheber und
zu machen, was Gladstone in der Zeit seines Regiments ver­
Theilnehmer an der gelegentlich der Unruhen im M ä rz d. Z . er­
dorben hat. — D ie J rlä n d e r haben von den» neuen Regiment
folgten Zerstörung der G la s fa b rik in Roux hat der Assisengeeine strenge Repressionspolitik zu erwarten.
A u f eine Anfrage
richtshof von Hennegau zwei Angeklagte zu lebenslänglicher, zwei
des Oberst Tottenham an S a lis b u ry , welchen Schutz die Z rlä n d e r
zu 15jähriger, drei zu I2 jä h rig e r Zw angsarbeit, einen zu 10zu erwarten hätten, die infolge ihrer L o y a litä t von ihren Lands­ jäh riger, zwei zu 5jähriger, sieben zu Amonatiger Gefängnißstrafe
leuten verfolgt und befehdet würden, antwortete S a lis b u ry ernst, ! ve ru rth e ilt. V ie r Angeklagte wurden freigesprochen.
daß die bestehenden Gesetze aufs Strengste ausgeführt werden
würden, und daß die Regierung erforderlichen F a lls beim P a r­
Wrovinziar-Flachnchte»
lamente die B e w illig u n g
weiterer Forderungen beantragen
Z A u S dem K re ise T h o r« , 3 0 . J u li.
( D ie Roggenernte) ist
würde.
glücklich untergebracht, VaS S tr o h ist n u r klein und wenig, dagegen
D ie Nachrichten über die H u n g e r s n o t h i n L a b r a d o r
dürste der K örnerertrag der vorjährigen E rn te nicht nachstehen.
lauten entsetzlich. D ie In d ia n e r essen die Leichname ihrer todten
Kulmsee, 2 8 . J u li. (D ie Lehrerin F r l. K l.) ist heute ihren
Genossen. D ie starke Kälte rü h rt von dem längs der Küste an­
schrecklichen W unden erlegen.
H ie r herrscht allgemeine Theilnahm e fü r
gestauten Polareise her. Z n 2 M onaten beginnt der W in te r, und
die Verunglückte, die sich wegen ihres bescheidenen, netten WesenS
es w ird fü r unmöglich gehalten, daß da« E is bis dahin ver­
schwindet. D ie Kapitäne der in Neufundland eingetroffenen W a l­ großer B e lie b th e it bei J u n g und A lt erfreute.
K u lm , 2 8 . J u li.
( D e r A m lS A n w a lt W in c k le r) legt wegen
fischfahrer melden, daß die Hudsonbai theilweise zugefroren ist,
S e in Nach­
was noch niemals zu dieser Zahreszeit vorgekommen ist, oder s vorgerückten A lterS sein A m t am I . August cr. nieder.
folger ist G e rich ts-S e kre tä r a. D . Ja n z aus Zem pelburg.
H e rr
von Treibeis, welches eine feste B arriöere bildet, blockirt ist.
W inckler w a r
Aeutsches A-ich.
1 8 5 t P o liz e i-A m tS -A n w a lt.
M S c h w e tz -N ru e n b u rg c r N ie d e ru n g , 2 8 .
J u li.
(V e rh a ftu n g .)
— S e. K. K. Hoheit der Kronprinz hatte sich gestern a u f / D e r in unserem Nachbarorte C . wohnende (jü dische ? ) H andelsm ann
dem Manövcrselde von KunnerSdorf beim Anzünden eine« Streich- l S . S . ist am vergangenen F re ita g in Schwetz wegen Verdacht elneS
M eineides in Untersuchungshaft genommen worden.
S . hatte sich
Hölzchens einige kleine aber schmerzliche Verwundungen an der
wegen Vergehens gegen die S ittlic h k e it zu ve ra n tw o rten .
E r leugnete
inneren Handfläche zugezogen
E r ließ sich die Wunden in der
und leistete den ReinigungSetb, obgleich der betreffende R ichter ih n
königlichen chirurgischen K lin ik zu B e rlin auSwaschcn und ver­
ganz besonders d a ra u f aufmerksam machte, daß drei Zeugen den T h a t­
binden. D ie Verletzungen find nicht gefährlich, Vorsicht war aber
bestand der Sache eidlich erhärtet hätten.
S . w ird sich also wegen
am Platze, da derartige Verletzungen in vielen Fällen in der That
2 schwerer Verbrechen zu verantw orte« haben.
bedenkliche Folgen gehabt haben.
U
Graudenz, 30. J u l i .
(Wesipreußlsche P ro vln zia l-Le h re rve r«
s a m m lu n g .)H D c n z T h e iln e h m e rn an der V ersam m lung w ird Gelegen­
heit geboten, eine sehr reichhaltige Ausstellung von Lehr- und LernM itte ln in Augenschein zu nehmen.
D a sieht man A lle s , waS zum
U nterricht gebraucht w ird , T a fe ln zum Anschauungsunterricht, Land§ karten, Rechenmaschinen, physikalische A pparate u. s. w .
BesondereS
s Interesse erregt noch eine plastische D a rste llun g der S ta d t Graudenz
nebst Umgegend, welche H e rr Rektor A r lt von hier m it vielem Fleiß
gefertigt und ausgestellt hat.
Um 8 U h r M o rg e n s fanden sich mehrere
Theilnehm er zur D elegirten-V ersam m lung deS Westpreußischen Ew critenunterstützungS-Verein ein. D e r stellvertretende Vorsitzende desselben. H e "
H a upilehrer S lra u b e -E lb in g giebt einen Geschäftsbericht, sowie eine
Uebersicht über die Einnahm en deS V e re in -.
E - gingen ein auS 42
Agenturen 4 9 6 ,4 0 M a r k B e iträ g e, 8 5 ,4 5 M a r k Geschenke und 67b
M a r k sür SchulentlaffungS zeugniß -F orm ulare.
D aS
Stam m kapital
w ird sich voraussichtlich m it A b la u f deS 23 VeretnSjahreS aus 4000
M a r k erhöhen. — I n den Vorstand deS V e re in - wurden die Herre»
S trä u b e und T o r n w a ld t-E lb in g , welche nach dem S ta tu t auSscheive»wiedergewählt.
I n der zweiten H auptversam m lung des sechsten 2öesb
preußischen P rovinzial-LehrertageS sprach H e rr
Taubstummenleh>"
S c h m ib t-M a rie n d u rg über daS T h e m a : D ie Naturgeschichte sei '!"*
N a tu rlrh re —
eine pädagogische F orderung nebst E rk lä ru n g e i " ^
uaturgkschichtlicher F orm en.
S e in e Thesen fanden
einstim m ig Ä " '
nähme.
S ie la u te n :
1. W ie im Reiche der N a tu rk rä fte , so w alten auch im Reiche der
Naturwesen Naturgesetze.
2 . D u rch die Anw endung der Naturgesetze erlangt der Mensch ^
Herrschaft über die N a tu r m it ihren K rä fte n und Wesen.
3 . Unsere S e lbsterhallung und die göttliche W eisung, über d»
N a tu r zu herrschen, machen eS der Schule zur P flic h t, in
Naturgeschichte die sogenannten Leben-gesetze und deren Anwe»d»"§
zu zeigen, die Naturgeschichte also ähnlich w ie die N aturlehre i"
behandeln.
D a eS an Z e it g> brach, mußte a u f den V e rtra g deS H e rrn T h " " '
G r . P la u th verzichtet werden.
D a fü r wurde aber noch folgende 9 " '
solution angenom men:
„ D ie sechste Wesipreußlsche P ro vin zia l-Lkh re r-V e ,sa u > oil""9
spricht den Wunsch aus, daß von S e ite n der geehrten Vorstän"
der beiden Pestalozzi-Vereine S c h ritte gethan werden, eine baldig
V e re in ig u ng derselben herbeizuführen.
Z u m O r t der nächsten P ro v in z ia l-L c h re r-V e rs a m m lu n g w » r "
T h o r n in Borschlag gebracht.
Um 1
Uhr schloß H e rr Schuß
die P ro v in z ia l-L e h re r-V e rs a m m lu n g .
Nachm ittags fand
noch
D a m p fe rfa h rt nach „B ö S le rS h ö h e " statt.
.
Graudenz, 30. J u li.
(E rtru n k e n .)
W ieder hat ein ju"ö*b
Menschenleben in der Weichsel sein Ende gesunden.
Heute M iltU tl
ist zwischen den B u h n e n am Schlvßberge der B a rb icrg e h ilfe JohaU"
Hust ertrunken.
>
J u li.
(B esiyveränderung.
B lu tv e rg iftu n g -/
D a - bisher H e rrn v. LySkowSki gehörig gewesene G u t Przyvatki >1
S trasburg,
29.
in der S ub h a sta tion von dem Rittergutsbesitzer H e rrn W ic h ? " "
ZgliczySno fü r den B e tra g von 150,000 M k . erworben w o r"» — E in eigenthümlicher F a ll von B lu tv e rg iftu n g ist hterselbst vorge­
kommen.
A lS vorgestern die bereit- stark in Verwesung übergegangene
Leiche eines hochgeachteten B ü rg e r- unserer S ta d t bestallet werden
sollte und zu diesem Zwecke unter Ausbahrung der Leiche in "
Klosterkirche der Trauergottesdienst stattfand, ve rfie l während desselben
eine der mitanwesenden jungen D om en in einen sta rrkram p fä h »0 ^*"
S c h la f, so daß sie nach Hause gefahren werden m uß te; hier s t ^ *
sich unter entsetzlichen G liedcrverrenkungen heftige K rä m p fe ein, >
daß ein A rz t hinzugezogen werben mußte.
Dieser stellte B lu t » " '
g iflu n g in Folge Einathm enS von Leichengasen fest.
D ie Kranke >1
jetzt außer G e fa hr, aber der F a ll möge zur W a rn u n g dienen.
Langt
Trauerfeicrlichkeiten während der heißen JahrcSzeit in engen K a p e ^
bei merklich vorgeschrittenem Verwesung-prozeß der Leiche sollten
Gesundheit-interesse verboten werden.
M arienw erber, 2 9 . J u l i . (D e r Z im m e rm a n » G . a u - M a rienfelde), welcher sich in selbstmörderischer Absicht zwei Schüsse beige­
bracht hatte, ist gestern Nachm ittag seinen Verletzungen erlegen,
llebt
daS M o t iv der T h a t erfahren die „ N . W p r. M i t t h e i l t daß G . st^
eine- Verbrechen- gegen H 1 7 6 uck 3 schuldig gemacht halle und st"!
der ihm drohenden V e rh a ftu n g durch den T o d entziehen w ollte.
A u s der P rovinz.
(P ro v in z ia l-A u -s c h u ß .)
I n nächster
^
voraussichtlich in der kommenden Woche w ird in D a n z jg der P " '
vinztal-AuSschuß der P ro v in z Westpreußen zu einer S itzu n g zusammen­
treten, um in seiner Eigenschaft a ls P ro v in z ia l-K o m m is s io n unter dem
Vorsitz dc- H e rrn O ber Präsidenten über die D e rth e ilu n g der durch
d a - jüngste Nothstand-gesetz bewilligten S taat--U nterstützungen sä* ^ *
überschwemmten W eichsel-Anwohner zu beschließen.
K ö n ig s b e rg , 2 8 . J u li.
(Eiserne Hochzeit.)
DaS äußerst s e ll^
Fest der eisernen Hochzeit, der 6 0 . Wiederkehr des Hochzeit-kag'-,
werden am 6. August d. I . H e rr M a jo r a. D . J a n y und Geniam "
hier begehen.
H e rr M a jo r J a n y , trotz seiner 9 2 J a h re
(s t'"*
G a ttin zählt 8 3 J a h re ) noch sehr rüstig, ist einer der wenige»
lebenden Veteranen der Befreiungskriege 1 8 1 3 — 1 5 ; vielfach deko>t>
und blesstrt, blickt er a u f eine fast 6 0 jä h rig e T hä tig ke it Im
S ta a tsd ie n st zurück; noch heule ist er unerm üdlich th ä tig im D ie " ! ^
der H u m a n itä t, a ls S t if t e r einer A n s ta lt sür taubstumme W a ise "'
lin d e r erm attet er nicht in der S o rg e fü r seine Schützlinge.
K ö n ig s b e rg , 2 9 . J u li.
( E in - P riv a iu u te rn e h m u n g z»> 2-*'
stellung von Packeten und Exprcßbrieseu) w ird , wie in B e r lin ,
den und Leipzig, auch hier inS Leben treten.
^
* Oletzko, 29. J u l i ,
( D ie hier tagende P r o v lu z la lle h re r -^ ^
sam m lung)
wählte
K ö n ig -b e rg a ls V ersam m lungsort sür da-
3 a h r.
.eiT ils it , 27. J u li.
(Schneegestöber.)
Am
10. J u l i ivu ^
von frü h 3 U h r an auf d?r Koppe bei T ils it ein starker
ES tr a t dabei Schneegestöber ein wie etwa zur W in te rz e it um
nachten.
D e r ganze Keppenkegel sammt den Koppenhäusern
Kapelle waren in Schnee eingehüllt.
Gegen 10 U h r V o r M " ^
waren beide
Telegraphenleitungen
unterbrochen,
da sich an
^
D rä h te n E iS von 3 V, Z o ll Dicke angesetzt hatte.
S e it zehn
soll ein solches W e tte r zu gleicher Jahreszeit auf der Koppe "
stattgefunden haben.
^ ^
Allcnstei« 29. J u li. (N epetirgew ehr.) D ie ersten beiden
pagnien deS hier stehenden 1. Jä g e rb a ta illo n S sind nun auch
m it dem Repetirgewehr ausgerüstet.
D ie anderen beiden K o m P ^ "
sollen zu dem bevorstehenden M a n ö v e r daS neue G ew ehr erhalten
Brövinen (O s tp r .), 26. J u li. ( B r a n d .)
Am
22. d.
wurde der T orfb ru ch und am 25. d. M tS . die F orst deS R i t t e t
besitzerS Reinicke auf B rö b in e n durch ruchlose Hände in d ra n d ^
steckt.
Glücklicher Weise gelang eS, daS Feuer rechtzeitig zu ^ . ^ e ( I n dem gestern vo r dem hiesigen iln> ^
richte
angestandenen
ZwangSversteigerungStermine
deS d ritte l^
F ritz o w ), daS bisher einem H e rrn Schröder gehörte, blieb
m it 4 1 4 ,0 0 0
M a rk
H e rr
AhrenS
auS
S te ttin (F irm a ^
^
u. AhrenS, landwirthschaftlicheS M aschinen-Jm portgeschäft)
^
Colberg, 25. J u l i .
AhrenS wurde bereits ein Mehrgebot von einem H errn v. R am in
offerirt, indessen beabsichtigt der Ersteher, eine Musterwirthschaft m it
einer Niederlage landwirthschaftlicher Maschinen auf dem G ute zu er»
richten. D ie Nähe des BadeS Colberg und der vorzügliche Boden deS
Gutes machen eS hierzu ganz besonders geeignet.
A rge ua u,
28.
J u li.
(Fortbildungsschule.
S chulhausbau)
M it dem 1. August w ird auch in unserem O rte eine Fortbildungs­
schule eröffnet.
D ie Königliche Regierung zu Bromberg hat für die
Schule einen einmaligen B eitrag von 215 M k. zur Beschaffung von
Büchern und Utensilien und einen laufenden Beitrag von 708 M k.
zur Beleuchtung, Beheizung rc., bewilligt.
Unter dem letzteren be­
finden sich 5 4 0 M k . Lehrergehälter.
Den Unterricht ertheilen der
Hauptlehrer Priebe und der Lehrer Hillebrandt. — D er vor Jahren
schon geplante Schulhausbau soll jetzt zur Ausführung kommen, die
Königliche Regierung w ill eine Beihülfe von
20 0 0 0 M k.
geben.
Unsere Handwerker haben fü r das nächste J a h r günstige Aussichten,
da außer der Schule jedenfalls auch schon die Kirche im nächsten
Jahre gebaut werden w ird.
Posen, 28. J u li.
(H e rr Oberpräsident v. Guenther) verab­
schiedete sich in der heutigen Stadtverordnetensitzung von den beiden
städtische Körperschaften, denselben fü r daS ihm verliehene EhrenbÜrgerrecht dankend. D e r H err Oberpräsident betonte besonders, daß
er ^ S Interesse, welches er fü r die S ta d t bisher gehabt habe, der^
Aben auch später dankbar bewahren werde. NamenS der städtischen
^H ü rd e n
dankte der Erste Bürgermeister
H err
M ü lle r dem
Scheidenden fü r die der S ta d t stets erwiesene Fürsorge. — W ie
„Posener T g b l." hört, beabsichtigt der H err Oberpräsident von
Guenther srinen Wohnsitz künftig in Frankfurt a. d. O . zu nehmen.
fo k a le s .
"iedaktionelle Beiträge werden unter strengster Diskretion angenommen und
auch aus Verlangen honorirt
T h o r« , den 30. J u li 1886.
— ( P e r s o n a l v e r ä n d e r u n ge n i n
der Armee.)
Kleist, Premier-Lieutenant vom l . Pommerschen Ulanen Regiment
4, unter Beförderung zum Rittmeister und Eskadron Chef in daS
o ' Schles. Husaren-Regiment N r. 6 versetzt, v. d. Groeben, Premierlieutenant ä. la 8Uit6 deS 1. Pommerschen Ulanen-Regiments N r. 4
kommandirt zur Dienstleistung bei des Prinzen Georg von
Preußen Königlicher Hoheit, ein Patent seiner Charge verliehen.
Geiger, Sekonde-Lieutenant vom 1. Pomm
Ulanen-Regt. N r. 4,
zum Premier-Lieutenant befördert.
— (Personalien.)
D e r Gerichtsassessor Rosencrantz in
Ovppot ist, unter Entlassung auS dem Justizdienste, zur RechtSankallschaft bei dem Amtsgericht zu M cwe zugelassen. —
D er Beige­
ordnete und zweite Bürgermeister A rth u r PagelS zu Forst i. L. ist
zum Bürgermeister der S ta d t Kulm gewählt und diese W ahl bestätigt
worden. — D ie Regierungs M ilitälsupernum erare P la th und Buchholz in M arienw erder sind zu Regierungs-SekretariatS-Asflstenten be­
fördert..
— ( M i l i t ä r i s ch e s .) DaS Fuß Artillerie-Regim ent N r. 11
U itt in der Nacht vom M on ta g zum Dienstag per Extrazug die
Reist nach Königsberg zur Theilnahme an den dort stattfindenden
Festungsübungen an.
( Z u r K o n v e r t i r u n g d e r w e stp ee u ßi s ch e n P f a u d r i e s e. )
W ie in Börsenkreisen verlautet, ist während der m it dem
d. abgelaufenen offiziellen Konvertirungsfrist allerdings der überwiegend größte T heil der in U m lauf befindlichen 4prozentigen westPreußischen Pfandbriefe in 3 'j.prozentige umgewandelt worden. Doch
scheint immerhin ein nicht ganz unerheblicher Betrag innerhalb des
gestellten TerminS nicht zur Konversion präsentirt zu sein.
Bon
e ner Verlängerung des T erm ins hat man Abstand genommen und
nur in einzelnen Fällen w ird dem Vernehmen nach besonderen Wünschen
nach Konvertirung entsprochen.
§
(ErnteauSsi chten.)
A uf Veranlassung des Landw irthschaftsministerS hat die Hauptverwaltung des Centralvereins westpreußtscher Landwirthe auch in diesem Jahre Ermittelungen über die
voraussichtlichen Ernte-Erträge angestellt. D ie Ermittelungen sind in
vom 18. bis 22. J u li vorgenommen und in 150 Einzeler chten niedergelegt. A u f G rund derselben bringt das O rgan deS
^entral-BereinS, die „W estpr. Landw. M it t h . " , eine nach Kreisen
^ o r nete Zusammenstellung.
Hiernach liefert der Regierungsbezirk
oy ^Enwerder
folgende Durchschnittszahlen:
Raps und Rübsen
4>roz., Weizen 101 Proz., Roggen 90 Proz., Gerste 96 Proz.,
100 Proz., Hülsenfrüchte 89 Proz., Kartoffeln 104 Proz.,
ecyeu 56 Proz. und Wiesenheu 83 Proz. einer M ittelernte.
Im
gemeinen lasten auf G rund der aufgestellten Tabellen sich die
aeb"
in Westpreußen wie folgt schätzen: Raps und Rübsen
in n ig e r wie den Durchschnitt.
Weizen stellt annähernd eine
ca
^ Aussicht.
Roggen bleibt im großen Durchschnitte um
w iritil^ c
h i"te r seinen normalen Erträgen.
Zahlreiche Einzelnnd
werden aber nur 'j, bis eine ^ Ernte haben.
Gerste
D u r ^ t^ r versprechen gleiche Erträge, wenige Prozente unter einer
sonder
B ei Hülsenfrüchten sind nicht allein die Erträge,
Kartoss
^ " o li t ä t als gegen die N orm abfallend zu schätzen,
schläae
6Ut und versprechen, wenn keine zu reichlichen NiederKleehru ^ Ausbildung der Knolle stören, Erträge über daS M itte l,
gegeben
..
wehr als die Hälfte der gewöhnlichen Erträge
anzunehmen
Wiksenheu auf drei V iertel einer normalen Ernte
kaur n» l ^
Rund?
die
auf d e r P r o v i n z i a l - L e h r e r - V e r in
Graudenz
erörterten
Frage:
S c h r i f t a r t s o l l e n w i r b e i b e h a l t e n , di e
^ * — o d e r di e
Ecken s c h r i s t " )
(Vergleiche
kreisen folgend ^ Z s^
in gestr. N r . ) geht uns aus Lehrer-
seitS
^ insofern wohl keine leichte Aufgabe, als sich einerLeben
" Abrede stellen läßt, daß die Rundschrift fü r das praktische
veraebli^ " c
Bortheile bietet, die man bei der deutschen Kurrent
ihres
würde, während man andererseits durch die letztere
ih r
^
wegen in die Nothwendigkeit versetzt w ird,
>u detain?
Thkskn da« P ro und Contra der beiden Schriftarten
-M s p re c h E S w u ^
"er gegenwärtigen Sachlage
den
^
A ntiqua ist die erste und älteste von
daher als s "l^ " r ^ ^ k ic h e m Berkehr benutzte Schrist und verdient
angenehmere ^
^ne gewiffe Beachtung.
2. D ie Antiqua hat
3. D ie
elegantere Formen als die eckige S ch rift.
durchsliint,.tte«.
ul
A ntiqua sind, weil dieselben beim Schreiben
das
^ ö*oßer gehalten werden, fü r daS Auge, namentlich fü r
«Ntiaua
zu lesen, als in der deutschen Kurrent. 4 . D ie
fasten n, il il.* ^
^sen- und schreibenlernende Jugend leichter zu
M ehr' tn ^ 1
Schriftzüge deutlicher und größer sind — m ithin
5. D ie »
Augen fallen und sich bester und sicherer einprägen,
schrist e in ,"s 1 !^ ^
Eigenschaft als Bureau- und K om ptoir'
> °^e , durch welche theilweise der innere Verkehr verm ittelt
und alle externen Geschäfts- und Handelsangelegenheiten angebahnt
und gefördert werden, außerdem ist sie ein wesentliche- M itte l zur
Hebung und Verbreitung der deutschen Sprache und Literatur im A uslande. 6. D ie A ntiqua ist als ein Universum zu betrachten, weil
sie bei allen europäischen und außereuropäischen Völkern als die alleinige
Korrespondenzschrift zur praktischen Verwendung kommt.
II. D e u t s c h e K u r r e n t .
1. D ie deutsche Kurrent oder
eckige S ch rift ist, wenngleich nicht die älteste, so doch immerhin eine
solche, die seit Jahrhunderten dem deutschen Volke ein M itte l zum
schriftlichen Austausch seiner Gedanken gewesen ist.
2. D ie eckige
S ch rift hat sich durch den Gebrauch auf allen Bureaus, KomptoirS
und Staatskanzleien eine so überwiegende Geltung verschafft, daß ih r
eine bestimmte Zweckmäßigkeit und Nützlichkeit nicht abgesprochen werden
kann.
3. Durch die vielhundertjährige Anwendung der deutschen
K urrent im praktischen Leben hat sich in ih r der deutsche YLalionalcharakter ausgeprägt, so daß eS schwer hallen w ird, ihren wirklichen
spezifischen W erth auf ein M in im u m zurückzuführen. 4. D ie eckige
S chrift ist fü r den Mindergeübten leichter zu erlernen als die Antiqua,
weil die Ellipsen und bogenförmigen Linien, korrekt und exakt aus­
geführt, mehr Gewandtheit und Anlage erfordern als die Ecken und
geraden Linien. 5. D e r D uktus der deutschen K urre nt ist im allge­
meinen kleiner, m ithin nim m t derselbe auf dem Papier einen gerin­
geren Raum e in . 6. I n allen Archiven, Staatskanzleien sind die
Akten, Dokumente, Vermächtnisse rc. in deutscher S ch rift angefertigt
und eS würde daher eine Außerachtlassung derselben in den Schulen
fü r die spätere Generation nicht nur große Irrth ü m e r herbeiführen,
sondern auch in Prozeßsachen, Erbschaftsangelegenheiten und dergl.
unüberwindliche Schwierigkeiten zur Folge haben.
A us vorstehenden Thesen ist nur zur Genüge ersichtlich, daß für
die Beibehaltung resp. Verbreitung der A ntiqua als internationale
Schrist schwerwiegende Gründe sprechen, daß aber eine Außerachtlassung
der deutschen Kurrent nicht angänglich ist, weßhalb man wohl am besten
thun würde, wenn man die Antiqua ihrer unverkennbaren Vorzüge
wegen in den Schulen den ersten Platz einräumte, daneben aber der
deutschen Kurrent oder eckigen S ch rift bis auf Weiteres ebenfalls die
ih r gebührende Aufmerksamkeit zuwendete.
— (DaS
morgen
stattfindende
Rennen
des
T h o r n e r R e i t e r v e r e i n s ) verspricht an Großartigkeit alle
bisherigen Rennen zu übertreffen und dürste sicher wieder das Z ie l
einer Völkerwanderung im Kleinen werden.
In fo lg e der Erfahrungen,
die das Renn-Komitee bei den früheren Rennen gemacht hat, ist die
Lage des
Rennplatzes
sehr Vortheilhast verändert worden.
Der
Rennplatz ist nämlich weiter nach dem Wäldchen an der Chaussee hin
verlegt worden und erstreckt sich auf die Terrainfläche v o r demselben.
D ie Plätze sind so ausgewählt, daß jeder Besucher den ganzen Renn­
platz übei sehen und die Rennen bequem von Anfang bis zu Ende
verfolgen kann. D ie hohe und geräumige Tribüne ist m it der H in te r­
front nach dem Wäldchen gebaut. D ie Aussicht von derselben bietet
alle Vorzüge, die bei den früheren Rennen vermißt wurden. F ü r
die M itglieder des ReitervereinS und In h a b e r von SattelplatzBilletS sind die ersten beiden Bänke auf der T ribüne reservirt. Rechts
von der Tribüne befindet sich der zweite, links der dritte Platz.
D ie
Preisrichter-Tribüne und der Sattelplatz liegen gegenüber der T ribüne
iso lirt auf der anderen S eite der hier schmalen Rennbahn. —
D ie
Wagen der Besucher deS Rennplatzes biegen von der Chaussee h i n t e r
dem Wäldchen ein und nehmen rechts von der T ribüne auf der A n ­
höhe Aufstellung. — D ie Nennen werden sich morgen auch insofern
interessanter gestalten, als die Hindernisse schwierigere sind. Bei
sämmtlichen Hinderniß-Rennen (schwere und leichte Steeple-Chase)
müssen vier große Hindernisse genommen werden. DaS erste Hinderniß,
der sogenannte Irische W a ll, liegt am Saume deS an der Westseite
deS Liffomitzer Exerzierplatzes sich hinziehenden Wäldchens, ist 1,2 0
M eter hoch und läuft nach oben pyram idal zu. D e r „Ausspruug",
das zwischen dem Irischen W a ll und den Zuschauerplätzen gelegene
zweite Hinderniß, besteht in einem 1 M eter hohen und 5 — 6 M eter
breiten W a ll und w ird von den startenden Pferden genommen, indem
sie in der M itte des W alles aufsetzen und dann abspringen. D a s
dritte Hinderniß ist der Tribünensprung, ein hohes Hinderniß m it
breitem Graben. E in nach der Chaussee zu gelegener Wassergraben
bildet daS vierte Hinderniß. D ie Rennen nehmen die R ichtung: von
der Chaussee auS im Halbkreise nach dem am Westen deS Exerzier­
platzes sich hinziehenden Wäldchen und von hier auS zurück nach der
PreiSrichtertribüne. — DaS Restaurant auf dem Rennplatz befindet sich in
Händen des Restaurateur Herrn Baum gardt. — DaS Rennen beginnt,
wie bereits mitgetheilt, um 4 U h r.
D ie NachmittagSzüge der Weichselstädtebahn werden am Rennplätze n ic h t halten, dagegen ist den m it
der Bahn kommenden Besuchern zu empfehlen, bis Bahnhof Mocker zu
fahren und eine Fahrgelegenheit nach dem Rennplätze zu benutzen. —
D a die W itterung in den letzten Tagen konstant gewesen ist, so
dürfen w ir unS wohl der Hoffnung hingeben, daß das morgige
Rennen nicht, wie die vorangegangenen, unter regnerischem Wetter zu
leiden haben w ird.
— (FechtvereinfürS tadt-und Kreis Thorn.)
W ir machen nochmals auf daS morgen im „W ien er C af6" in Mocker
stattfindende zweite Sommerfest deS FechtvereinS aufmerksam. DaS
sehr reichhaltige Festprogramm stellt den Theilnehmern an dem Vergnügen
ein seltenes Amüsement in AuSsicht.
— ( D a S z u g e s t e r n a n g e k ü n d i g t e K o n z e r t ) der
Jnfanterie-Kap-lle zum Besten des Garnison-UntersttttzungS-FondS ist
ausgefallen und findet am Dienstag den 3. August cr. statt.
— (Die A r t i l l e r i e - K a p e l l e )
konzertirt morgen im
„SchützenhauSgarten."
— ( D a m p f e r „ P r i n z W i l h e l m .")
D er den Herren
John L Huhn gehörige Dampfer „P rin z W ilh e lm " ist, nachdem er
aus der Klawitter'schen W e rft in Danzig gründlich reparirt worden,
heute M orgen hier wieder eingetroffen.
—
(Dam pferfah rte n.)
M orgen,
S onntag, finden
wieder Dampferfahrten nach Schlüsielmühle, Wtese's Kämpe und
Ziegelei statt.
— (Begnadigung.)
D e r frühere Landbriesträger ThomS
auS Krajenczyn, welcher in der 1. diesjährigen Schwurgerichtsperiode
wegen Gattenmordes zum Tode verurtheilt wurde, ist vom Kaiser zu
lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigt worden.
— (Diebstahl.)
E in Arbeiter wurde verhaftet, weil er
einem der Krämer, die in den RathhauSgewölben ihre Waaren fe il­
bieten, ein blau- und weißgestreiftes Hemde im Werthe von 2 M a rk
stahl.
— ( P o l i z e i b e r i c h t . ) 14 Personen wurden arre tirt, darunter
10 obdachlose Handwerksburschen, die sich längere Z eit auf den hiesigen
Herbergen herumgetrieben haben und ihren Lebensunterhalt durch
Betteln zu bestreiten suchten, sowie der krüppelhafte B e ttle r Franz
Keßler aus Mocker.
____________
— (Lotterie.)
B ei der gestern begonnenen Ziehung der 4«
Klaffe der 174. preuß. Klasienlotterte fielen:
1 G ewinn zu 3 0 ,0 0 0 M k. aus N r. 16035.
1 G ewinn zu 1 5 ,000 M k. auf N r . 3 7 7 8 7 .
3 Gewinne zu 6 0 0 0 Mk. auf N r. 71 13569 2 5 3 3 5 .
37 Gewinne zu 3 0 0 0 M k. auf N r. 1706 4 5 6 9 8491 90 64
14632 15283 21 4 0 8 2 5 2 3 6 27 81 9 2 8 4 2 0 2 9 3 2 6 3 4 6 0 2 3 6 9 5 9
3 8 4 9 9 4 1 8 5 9 4 1 9 6 9 4 3 2 6 5 43 4 7 7 4 5 8 8 0 4 7 3 9 2 48 94 2 5 3 4 1 6
5 7 3 9 5 62 22 3 62461 65 75 3 6 6 0 4 0
68008
74 38 9 7 5 4 2 8
7 7 8 3 0 78 64 3 8 0 3 0 8 8 1 0 5 9 8 4 0 3 7 8 9 6 3 0 92 92 7.
49 Gewinne zu 15 00 M k. auf N r. 299 5 9 8 41 96 69 49
9265 10325 11417 13966 14283 1448 0 18617 2 2 3 9 9 2 2 8 5 9
25613 26 03 4 2 7 1 7 0 29 1 9 4 2 9 6 8 7 3 1 3 6 4 3 2 5 9 9 3 4 0 5 0 3 4 1 3 8
3 5 2 0 0 4 1 3 7 6 4 2 3 3 5 4 5 2 1 7 4 6 0 0 9 4 6 0 4 2 4 7 5 3 8 48 03 1 4 8 3 7 7
4 9 5 8 6 5 1 1 6 4 5 1 4 3 9 5 2 2 6 5 5 3 1 4 7 5 9 8 4 8 6 0 8 4 7 62511 63 3 9 6
64 62 6 70 10 9 7 1 3 0 0 77 20 7 7983 7 8 1 6 0 4 8 2 0 7 3 91065 9 3 5 8 7 .
Kleine Mittheilungen.
B ad Kissingen, 27. J u li.
(F ürst BiSmarck) hat bei seinem
diesjährigen Aufenthalte eine neue Gewohnheit anaenommen.
Er
kommt nämlich hie und
Brunnen, um einen Bechi
von einer Schaar neugier
dieser Tage, daß eine jun
um den Fürsten zu sehen
gehalten wurde.
D a be
darmen einen W ink gab,
nun ganz nahe an den
traulickkeit betrachtete,
scherzend:
„W aS wüns
D urchlaucht!"
„U nd wä
S ie haben", und damit reichte der Fürst ih r seine Rechte.
DaS
Mädchen war hierüber hoch erfreut und dankte dem Fürsten dafür
auf das Herzlichste.
Leipzig.
(E ine interessante Entdeckung) hat man beim Umbau
der Thomas Kirche an dem dort an der südlichen W and deS Land­
hauses aufgestellten Grabsteine deS R itte rs Hermann v. HarraS, deS
sogenannten Brandmeisters, weil er im Bruderkriege als kurfürstlicher
KriegShauptmann an einem einzigen Tage sechSzig thüringische D ö rfe r
niederbrennen ließ, und der im J a h r 1451 bei einem Meßbesuche in
Leipzig starb und in der Kirche der Augustiner-Chorherren zu S t .
Thomas begraben wurde, gemacht.
D ie ganze lebensgroße Statue
des R itte rs ist nämlich m it starker Vergoldung überzogen, welche sich
nu n m e h r, nachdem die vor Menschengedenken darüber geschwirrte
weiße Tünche beseitigt worden, in vollem Glänze zeigt.
D ie V e r­
goldung einer steinernen Statue im 15. Jahrhundert, welche selbst an
fürstlichen Epitaphieen auS jener Z eit nicht vorkommen, ist eine große
Seltenheit, die wohl auch von dem hohen Ansehen und dem Reich­
thums deS R itte rs Zeugniß abgelegt.
Hür die Redaktion verantwortlich
Paul Dombrowski in Thorn
Telegraphischer Börsen-Bericht.
B e rlin , den 31. J u li.
30 ,7. 66
F ondö: schwach.
Rüst. B a n k n o t e n ......................................
197— 70
Warschau 8 T a g e .....................................
1 9 7— 60
Rüst. 5 °/„ Anleihe von 1877
. . .
102— 10
P oln. Pfandbriefe 5 0 / 0 .........................
6 2 — 20
P oln. Li qui dati onSpf andbrl «' fe. . . .
5 7 — 20
Westpreuß. Pfandbriefe 4
. . . .
101— 20
Posener Pfandbriefe 4 °/<>.........................
l 0 I — 70
Oesterreichische B a n kn o te n .........................
161— 60
W eizen gelber: J u l i - A u g u s t .........................
151— 25
Septem b.'Oklob.
...............................
1 5 1 — 75
loko in N e w y o r k ................................ .....
8 5 '/ .
Roggen: loko . . .
...............................
128
J u li- A u g u s t ..................................................
125— 70
Septemb.-Oktob.............................................
12 6— 50
Oktob.'-Novemb........................................
1 2 6 — 75
R ü b ö l: Z u li-A u g u s t................................
4 1 — 50
S k p ic m b .-O k to b e r.....................................
4 1 — 40
S p ir it u s : l o k o ..................................................
3 7 — 60
J u li- A u g u s t..................................................
3 6 — 70
A u g u s t-S e p te m b e r.....................................
3 6 — 70
S tp te n ib .-O k to b e r.....................................
3 7 — 60
Reiwsbank-DiSkonto 3. Lombardzinsfuß 4 pCt.
31,7. 86.
197— 80
197— 75
102— 10
6 2 — 20
5 7 — 20
101— 10
1 0 1 — 80
161— 85
152— 5 0
153
8 5 '/.
129
1 2 6 — 70
12 7— 50
128
4 1 — 70
4 1 — 60
3 7 — 60
36— 90
3 6 — 90
3 7 — 80
Handelsberichte.
D u n z i g , 30
J u li
Getreidebörse.
Wetter: Theilweise b».
zogen W 'n d : S W
Weizen
Da das Angebot noch immer sehr klein ist, so konnten sich
Preise trotz sehr geringer einseitiger Kauflust unverändert behaupten
Von
inländischem Weizen fehlten Zufuhren und blieb derselbe geschäftslos Bezahlt
wurde für polnischen zum Transit bunt 127pfd 137 M , hellbunt 128pfd.
140. 141 M per Tonne
Termine Juli-August 136 50 M . G d . Sept Oktober 136 M . B r . 135 50 M G d . Okt-Novbr 136 M. B r , 135 50 M.
Gd., April-M ai 142 M. B r 141 50 M Gd
Regulirungspreis 136 M .
Roggen Inländischer frischer Roggen konnte schwach gestrige Preise be­
haupten
Von Transit fehlten Zufuhren und da für Speicherparthien zu
hohe Forderungen gemacht wurden kam es wieder zu keinem Abschluß Be­
zahlt ist frischer inländischer Roggen 125 6pfd 117 M .. 123pfd 118 M ,
126 7pfd. 119 M .
Alles per 120pfd per Tonne
Termine Juli-August
transit 92 50 M Br.. 92 M. Gd., Sept-Oktober inländ 114 50 M bez.
transit 93 M bez, A pril-M ai transit 95 50 M. Br 95 M Gd. RegulirungSpreis inländ. 118 M . unterpoln M . transit 92 M .
K ö n i g S b e r n , 30. J u li S p i r i t u s b e r i c h t Pro 10,000 Liter pCt
ohne Faß. Loco 40 00 M Br., 39,75 M G . 39.75 M. bez. pro J u li 40,00
M Br.
M Gd.,
M bez. pro August 39,50 M. B r., 39,25 M .
Gd. —
M bz p o September 39 50 M B r . 39,25 M
Gd., —
M bei, pro Oktober 39,75 M B r . — — M Gd. —
M bez_________
Meteorologische Beobachtungen.
T h o r» den 3 1 . J u li.
30.
3 l.
S t.
Barometer
mm
2dp
lO d p
6ds.
7 6 2 .1
7 6 3 .6
7 6 1 .3
W a s s e r s t » nd
Therm.
o0.
Windrich­
Betung und
wölkg
Stärke
-21.1
- 1 3 .9
- 1 3 .4
der Weichsel bei T horn
8 lV >
6
8L'
am 31.
Bemerkung
7
0
2
J u li.
0 ,4 2 w .
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag (6. nach Trinitatisj, den 1 August 1886.
I n der altstädtischen-evangelischen Kirche:
Bormittags 9 '/, Uhr: Herr Pfarrer Stachowitz
Vorher Beichte: Derselbe
Abends kein Gottesdienst.
I n der neustädtischen evangelischen Kirche:
Vormittags 9 U h r : Herr Oanä. tkeol. Wendt
Beichte nach der Predigt.
Nachmittags 5 U h r: Herr Pfarrer KlebS
Vormittags 11'^ Uhr: Militärgottesdienst Herr Garnisonpfarrer Rühle.
Nachher Beichte und h Abendmahl
Nachmittags 2 U h r : Kinder-Gottesdienst
Herr Garnisonpfarrer Rühle
Bekanntmachung.
Z m V o rte rra in des F o rt IV zwischen
Culm er Chaussee und den« Schwarzbrücher Wege werden
fü r
am 4. und 6. August
Wichtig für deutsche Damen!
lies fevlil-VmIii
S t a d t und K r e i s T h o r n
Lem s 8 ok1eokt 8Lt26 llä 6 U L lv iä s r medr!
veranstaltet
am Sonntag, 1. Angnft er.
Schießübungen m it scharfen Patronen
vorgenommen.
D ie Grenzen des gefährdeten B e­
reiches werden durch Posten bezeichnet,
deren Anweisung Folge zu leisten ist.
V o r dem Betreten des genannten
Terrains w ird gewarnt.
T horn, den 31. Z u li 1886.
lgez.s v o ll S p L v k v r v ll
Oberst und Inspekteur der 9. FestungsZnsvektion
Die Kesellschaft
für wiffeuschnfiliche Zuschneideirmik
ein zweites großes
B e r lin
H V ., L e ip z ig e r
S o m m v rlv s t
ie n „ H V l v n r r
»u
fü r seine M i t g l i e d e r »
U In rk e i
W
------------------------------------r v o v k ^ v im :
W
Znstrumentsl-Loncert, a usg efü hrt von der Kapelle des Z n f.-R e g ts . N r . 6 1 , M
u n te r persönlicher L eitu n g des H e rrn Kapellmeisters k 'rio tlo in s .llli.
M
vocsi-knicert, ausg efü hrt von V e re in s -M itg lie d e rn .
M
I . V I , « L I r L > » 8 T ru iU ,^ ,K l« K -O o ,» e « ^ T .
1. , .Blaue Blumen' M a r s c h .........................................................Theubert
2 Ouvertüre z. Optte „Die F le d e r m a u s " .................................Strauß
3. „Liebeätrauin" Salon-Gavotte
. ...................................... Michaelis.
4. „Großmogul" Walzer a d gleichnamigen Oppte. (neu)
Metra
II.
u I» N i» » » « L 8 ti8 e lH «
5 A b en d fe ie r........................................................................................ Quartett.
A ß 6 Der Student
................................................................. Couplet
7. Ein verkanntes G e n i e .................................................................. Solo-Vo»trag
E
8 Der Feuerw ehrm ann........................................................................Couplet
^
9. Gesangverein ..R h e u m a tis m u s ".............................................. Hum Teizett.
^
III.
I» N 8 t« » > „ » « > K l« I-O v » » e « i t
10 Ouvertüre z. Optte
Dichter und Bauer"
......................... Suppö
A H 11. , Duell" Polka für 2 T rom peten............................................... Brecht.
^
12 , Ein Sommertag in Norwegen" G r Fantasie
Willmers
^
13 .Zigeuner-Baron" Quadrille . . ............................................Strauß.
d
I V . V I» « L > r
» . ! ,« > , » « , L s tL « « !,« V o i t z r t t K « .
^
14 Das einsame Röslein im Thal
. . . .
......................Quartett
15 ,.Auf der A l m " .......................................
- ......................Solo-Vortrag.
16 Briefe und Depeschen
Couplet
17 „Ich geh noch Abends spät v o r b e i" ........................................... Quartett
18 ,,Susanna"
.................................................................................. Couplet mit
19 „Ginstler"-Gabelte vun der Leibz'ger Messe".
Humoristisches Musik Quartett
^
V . V I» « L L : I> R 8 t« ,i» » « » » 1 t tI- O « i» o « i t .
^
20. „Waffenruf des Kaisers" ^ ir militaire
...............................Ctarens.
A ß 21. Ouvertüre z. Oper „ T e l l " .......................................................... Rossini.
E
22 „Eine Reise durch Europa" G r. P o t p o u r r i ..........................Conradi
23. Zwei ungarische T ä n z e ................................................................Brahms
M
KW
Konkursverfahren.
An dem Konkursverfahren über das
Vermögen
des
Kaufm anns J u liu s
Lebapler in Culmsee ist zur P rü fu n g
der nachträglich angemeldeten Forderun­
gen Termin auf
den 13. August 1886
V o rm itta g s 10 U h r
vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst, Zim m er N r. 2, anberaumt.
Culmsee, den 29. Z u li 1886.
Gerichtsschreiber des Königlichen
____________Amtsgerichts.____________
Erdarlicite».
D ie Förderung von 14,452 obm.
Boden zur Verstärkung des Querdeich es
zwischen Grutschno und Koffowo, Kreis
Schwetz, soll vergeben werden und steht
Term in dazu
8
des
E n tre e :
Von
W M im Schühengarten.
verbunden m it R e p a r a t u r - W e r k s t a t t f ü r N ä h ­
m a s c h in e n a l l e r S y s t e m e u n te r der F irm a
.
8 v lu v 6 d 8
I.
f .
Z o k v e b s .
Pensionärinnen
finden bei m ir Aufnahme. F r a n z ö s i n
im Hause.
D R r, If «
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D ie
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L o o k - ^ u lr lio ii
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V io l0 t-i3 -6 3 r -l6 n
D as C o n c e r t z u m B e s te n
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F Templers Hots! F
^
^
8 § Mittngstisch Z 8
bei
k tn » n n t« ,v « » ,
S ta tio n der Weichselstädtcbahn,
über circa
verlangt
______________O k o l l o . __________ ^
7' ,
A n f a n g 7 'j , U h r .
eröffnet habe.
Durch vieljährige E rfa h ru n g und praktische Thätigkeit in den ersten
Fabriken Deutschlands bin ich in der Lage, allen mich Beehrenden n u r solide
Fabrikate bei billigster P reiS notirung liefern zu können.
Es w ird mein Bestreben sein, durch stets reichhaltig soitirtes Lager und
streng reelle Bedienung m ir das Vertrauen eines hochgeehrten P u b likum s zu
erwerben und zu erhalten.
Hochachtunasvoll
D e r nächste Kursus fü r Buchführung
und kaufmännische Wissenschaften beginnt
Kandschuymacher «. Mandagist.
LiIä86llitz886U
A n allen drei Tagen
«»,»»!<«
Tm il- W M Del ein.
D a s diesjährige
S o n n ta g
Gewerbeschule
8. klilSill
MeMIi-WliirllilZMtreiilMmelisIt
4 „ 5. und 6. August
fr e i!
______ Der Morsiand.______
den
Damen, welche Agenturen in P rovinzialstädten zu übernehmen wünschen, können
bei Anfrage un ter der Bezeichnung „ A g e n t u r " nähere Einzelheiten franko und
g ra tis erfahren
findet am
stäl»M886kiN6N-H3Nö!uNg
4
bilden, t r i t t
««
Den hochgeehrten Bewohnern von Thorn und
Umgegend hierm it die ergebene Anzeige, daß ich am
hiesigen Platze, J u n k e r s t r a s s e 2 4 3 ^ im Hause des
Mtthlenbesitzers H errn S v b m ü v k v r eine
«1.
fo lg e n d e :
F ü r D am en, welche Klassen von 4 oder mehreren S chülerinnen
eine P reiserm äß igung ein.
^
E
^
W
M
W
fin d
Dam en werden in jeder S ta d t verlangt, um a ls Lehrerinnen unseres Systems
zu fun giren .
Geschäfts-Eröffnung.
1 mahag. Kleiderspind, zwei
Tische, 1 Hackklotz, 1 W iege­
messer u. a. m.
M o n ta g
E
Ah
A n fa n g
Nachmittags 3 U h r
werde ich hierselbst auf der Vromberger
Vorstadt, I I . Linie, vo r dem Gasthause
des H errn bv88
Verkauf
E
^
ganzen
Zum
V « e 8 tn n « I.
Bekanntmachung.
Am Dienstag, 3. August
5 g ro s s e »
P a p p e l n am 2 .
A u g u s t Nachmittags 5 U hr aus dem
n e u s t ä d t . evangelischen Kirchhofe.
Aß
W
K in d e r
B e d in g u n g e n
U nterricht in den Lehrsülen der Gesellschaft bis zur vollständigen Beherrschung des
Systems der wissenschaftlichen Zuschneidekunst einschließlich des Empfanges eines
completen Satzes von I n s t r u m e n t e n ..................................................................... SO Mk
P riv a t-U n te rric h t in der W ohnung der Schülerinnen oder brieflicher U nte r­
richt bis zur Reise in der wissenschaftlichen Zuschneidekunst einschließlich des
Em pfanges eines completen Satzes von In stru m e n te n
. .
.
-1 0 Mk
A n f a n g : 4 'j , U h r N a c h m i t t a g s .
u P erson 2 3 P f . — F a m ilie n b ille ts 3 Personen 5 0 P f .
____________ k r . S L llv r.____________
von
D ie
E
D u n k e l h e i t g r a n d io s e I l l u m i n a t i o n
E t a b lis s e m e n ts .
S c h lu ß :
E in C irc u la r m it voller Beschreibung w ird franko
und g ra tis an jede Adresse versandt
ÄA
E
WM" ein Tänzchen.
D e r Wasserbauinspektor
öffentlich meistbietend gegen gleich baare
Z ahlung verkaufen.
Thorn, den 31. Z u li 1886.
__________ v o y r s .il, Gerichtsvollzieher.
^
Aufsteigen von Figuren-Luft-Lallons. 8
am 10. August d. I .
11 U hr V o rm itta g s
im B üreau des Unterzeichneten an.
D ie Bedingungen liegen daselbst,
sowie bei dem Deichhauptmann H e rrn
p fio m s y s r in Grutschno zur Einsicht
aus, sind auch gegen Erstattung von
75 P f. Schreibgebühren vom U nter­
zeichneten zu beziehen.
K u l m , den 29. Z u li 1886.
Aß
.
Verschiedene Volksbelustigungen.
B e i A n t r i t t der
114
lehrt u n te r G a ra n tie jever D am e in einigen leichten
Lektionen das Zuschneiden nach M a ß jedes K leidungs­
stückes. welches von D am en oder K indern getragen
w ird . so daß es in vollenoeter Weise sitzt
Keine
Vorkenntnisse im Zuschneiden oder Kleidermachen sind
erforderlich
Jede D am e empfängt ihren U nterricht
besonders, da nicht ganze K laffen von Schülerinnen
zusammen unterrichtet werden Hierdurch werden die
D am en in den S ta n d gesetzt, zu der ihnen am passend­
sten erscheinenden Z e it zwischen 9 ' ^ U hr V o rm bis
6 U hr Abends wochentäglich zu kommen und zu gehen
D ip lo m irte Lehrerinnen können von der Gesellschaft
auf Wunsch in P rivathäuser gesandt werden, um da­
selbst Dam en in unserem System auszubilden — eben­
so aus's Land oder nach Pcovinzialstädten. in denen
mehrere Damen eine Klasse bilden wollen. Auch stellen
w ir unseren sämmtlichen Schülerinnen Zeugnisse der
Meise
Reife aus sooa>
sobald sie sich das Pensum vollständig
angeeignet haben
M
G ö n n e r und F r e u n d e .
S tra s s e
1 m. Z . pari, zu verm. Bückerstr. 214.
H
gut möbl. Zim m er fü r 1 oder 2
Herren m it auch ohne Beköstigung
von sogleich zu vermiethen G r. Gerberstraße 287, 2 Treppen, im Hinterhause.
W ohnung, I I . Etage, und I kleiner
Laden vom 1. Oktober, und 1 kl.
W ohnung von sofort zu vermiethen.
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Morgen Sonntag von 3
Nachmittags aö
llampferfalirton
nach
ächlUelmühIe, Wiese Kämpe und ZiegeleiSf in « » " '
6 r0 8 8 -A 0 o k s r.
Gasthof z grünen JägerS o n n ta g
den
1. A u g u s t c r .
Kroßes "M «
Tauzkränzehen
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vom 1. Oktober zu vermiethen.
________________ H « « I »
fre u n d lic h e W ohnung, 3 Z im .
^
Zub., zu verm. C oppernikusstr.^^
P larterre-W ohnung 3 Stube»,
f 0 auch zum C om ptoir geeignet, 1 kl^
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Kellerwohnung zu vermiethen
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g r . h e r r s c h a ftl. W o h n u » ^ ,
^
und l M itte lw o h n n n g von sogl^
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I1s>88,
. g,
___________Thorn. B rom b. Borst.
I m. Z . m. K ., I T r.. Neust. M a r k t s
FLKine W ohn., bestehend aus 6 Z i ' ^
^
Pferdestall, Burschengelaß
Zubehör, ist von sogleich oder voM
Oktober zu verm. Neust, M a rk t 2 '
Z u erfr. im Laden, Kaffeeaeschäft, dasel ^ .
H
in Th orn .
b la t t .
^
Beilage zu Nr. 177 der „Thornrr Presse".
Sonntag den t. August 1886.
Die drei Lotten.
Historische Humoreske von Robert von Hagen.
----------------- --
(Nachdruck verboten)
2 a , freilich, da habt ih r schon recht. Geschrieben darüber
wurde schon massenhaft, in Prosa und in Versen. Aber es
kommt doch immer wieder noch etwas nach. — H a t doch das
"ernste, unbedeutendste E reigniß der an Ereignissen so reichen
ruhmvollen Z e it von 70— 71 heute auf historisches Interesse
^"ip ru ch , w arum nicht auch „D ie brave Lotte von G ra ve lo tte ",
vn der w ir hier erzählen, und zw ar dem ehemaligen Kanonier
. umann treulich nach erzählen? E tw a w eil die brave Lotte
nn P ferd ist? D as ist uns kein G ru n d , „denn sühn Se,
Mtten die „M u s jö ö s le F ransähs" alle so ihre Schuldigkeit geyan, m ir das Ferd da," — so erzählte uns N aum ann, — „also,
MNen se alle so ihre Schuldigkeit gethan, wie das Ferd da, bei
j / " ^ l o t t e , sühn S e, wie sich's umguckt, das gescheite T h ie r! —
H brauch üben n u r den Namen zu nennen, — G o tt Stram bach,
" hatten se nich so Zammerhiebe gekriegt, die Franzosen."
r ..
ich mußte ihm beistimmen, dem Naumann, als er m ir
«Pater die Geschichte von der braven Lotte erzählte.
hat's aber auch gut bei m ir, die L o tte ; nich w a h r,
um Dhierchen?^ D ie Lotte nickte m it dem Kopf.
i. . " S ie kriegt's beste F u tte r und so viel sie n u r fressen w ill.
öu arbeiten braucht se fast gar nischt. Und zweimal in 'n
m.
2 ° h r hat se'n Festtag an jeden 18. August, am Gedenkge von G ravelotte, und dann am 23. A p ril, an unseres Königs
w ert Geburtstag. D a sind die andern da drüben — (da
wen is nämlich der eigentliche S ta ll) — da sind die da drüben
ix«? ^
erzneidisch, wenn se sehen, daß der S ta ll hier ganz
Nn>
gemacht und m it grünen Kränzen behängen w ird .
kriegt die Lotte den ganzen Tag über allerhand Nasch­
en?,.' »dkus Meißen aus den Kasernen, da hol' ich fü r sie zwei
w Kom m isbrod m it vie l S a lz , 'is das nämlich ih r Lieblingsda« ^
?ann bringen die Nachbarn Zucker und Pfefferkuchen,
b-n cLuderchen nämlich auch gerne — und dann muß ich
n Leuten immer wieder und wieder dieselbe Geschichte erzählen,
^
'ch se Ih n e n erzählt hab'. Z a , säh'n S e, und dann Nachrieh' ich mein Feiertagsgewand' an, setz' meine
» in ^ ""^ k n ü tz e auf — mich selber auf de Lotte und dann
w ir zusammen 'n Spazierweg. Und wenn ich dann sag':
^
Lotte? heil' is ja der 18. August — weeßt de denn
ck> dam als? — weeßt de noch? He? — na denn spitzt das
sei,'» r "
die Ohren, und, siehste nich, und haste nich ge!>>,
an zu galoppiren, und hört nich auf, bevor w ir
D o rf sind, in M a rie n d o rf nämlich, wo se schon alle
ai-kr ^ ^tweindeschenke stehen und schreien:
„Herrjeeses, da
^ E a t , da kommt der Naumann und seine brave L o tte !"
m .^ -..c h d e m w ir nun zur Genüge das freundschaftliche und treue
welchem Naumann zu Lotte, und Lotte zu N aub-i- !»
charakterisier, kommen w ir endlich zur Ouintessenz
ai,»r rund erzählen sie, wie w ir sie gehört, müssen uns
lick-n
^
hier in dem so anheimelnden gemüth1n
^kt unseres Freundes Naumann wiederzugeben, denn
was w ill gelernt sein.
de«
August 1870 Abends befand sich das H aup tq u a rtie r
D ie -^oupunzen A lb e rt von Sachsen in der Nähe von Gravelotte.
wai-en ^ . ktionen zum A n g riff des Feindes fü r den nächsten Tag
N a e k e i^ k r o m n ; da, plötzlich in Folge eingelaufener wichtiger
diek»
-churde aus triftig e n Gründen fü r gut befunden,
k r n n , , ^ ^ " s " w n e n k" einigen Stücken zu modifiziern.
D er
dies.
zu Pferde inspizirte gerade den A rtilleriepark, als ihm
eramierten Maßregeln unbedingt nöthig erschienen,
vsntro » Generalstabsosfizier wurde nun schleunigst kommandirt,
beor^>->.? kerre dem Adjutanten, welcher vo r etwa 20 M in u te n
überbri worden w ar, an den Brigadegeneral W . Befehle zu
»ü ali^» b", nachzureiten, ihn einzuholen, und deinselben die be» M n vvntrooräres einzuhändigen,
abaes^i^
" ltn gerade keine Kleinigkeit, denn der betreffende
der c l , . A d ju ta n t, P rem ier-Lieutenant von S t . w a r als einer
Friedi-n
Reiter der sächsischen Armee im Krieg wie im
dürst» >, °?kannt, und der Vorsprung, den derselbe haben mußte,
urste daher kein übler gewesen sein.
der Kronprin"
N ü g e l^ve ri^ih '
schaffen können, H e rr Lieutenant?"
H o h e it;
fragte
das Pflichtbewußtsein w ird m ir
G o tt befohlen!"
aus
O ffizie r salutirte, wandte sein schönes edles Roß
? , ^ d e in e n , sprengte von der <l
S telle im G alopp
ab
hovv m
k>' »-'/"kervemen,
a lo ;
oh Schicksalsti.6 "
"der den breiten Chauffeegraben und — o
. .
..... .......... , _________ an einen
vor
solcher G ew alt, daß es zitternd und schnaubend
mehr
in die Knie sank, sich wieder aufrichtete, aber nicht
gebrochen
^ ie lle zu bringen w a r. D e r rechte Vorderfuß w ar
beobachte,,^»""Prinz
diesen unliebsamen V o rfa ll nicht mehr
N i c h t s " Donnen, denn er w a r bereits in entgegengesetzter
- " ^ u n g ' n , t s e m „ S u ite weiter geritten,
s c k t - i . n i s c h w e r e N o th !" — rie f H e rr von B . und sprang
,u
^
dem S a tte l, „m uß gerade m ir das passiren und
wo jede M in u te eine S tunde bedeutet!"
vn« ^"«erleko,«M an d a n t H auptm ann L . hatte das Vorkomm niß
von Weitem m it angesehen.
rief er, „N aum ann reiten S ie schleunigst d o rth in !
ia t> Ä ^ ^ d r e r n ie r - Lieutenant möge ih r P fe rd besteigen, es ist
Da m
^
k>este und ausdauerndste in der ganz-n B a tte rie ."
äanr»n
Naumann nicht wenig stolz au f dieses vo r d er
im S a t t s
" l e seiner lieben Lotte gespendete Lob, flugs saß er
ket und h u i! sprengte er nach der ihm gegebenen D irektion,
sein»»» ""
m a l Deine Sache gut, L o tte ," — redete er
elastjses,?"*"" "vch etwas hager aussehenden, so doch thatsächlich
königlich" Ordre
„heerste?
D u gehst jetzt m it
s o ll's ^ n i^ ? ^ ^otte
wieherte, als wollte sie sagen: „A n m ir
M it w ir » biegen.
Schade n u r, mei deirer H e rr, daß de nich
A ,. ° ü " ^ t , im Kriege passirt bald e M a lh ö r !"
der O s ^ !? '° !^ 2 a m m e r g e s te ll soll ich den R it t machen?" sagte
" » r, als Naumann ihm das P fe rd gehorsamst präsentirte.
„M e in H e rr Lieutenant, verzeihen S ie , aber das da ist en
NuäomoiotzUs w ar empört. „A lso diese Deutschen benennen
Goldpferd, wie's wenige von der S o rte giebt," erwiderte N au­
ihre Pferde nach Mädchennamen! OK, V ous ötes äes Lurkurog
mann salutirend. „ M i t dem tra u ich m ir in eener halben Stunde
M it diesen W orten lief sie davon.
von Dresden nach P ä rn a zu reiten."
„ E i, se w ird scho wieder kommen, da is m ir gar nicht b a n g !"
„ S o ? nun das ist ja eine B eruhigung.
S o also nehmen s sagte sich Naumann und er hatte Recht. Denn Feind und Feindin
S ie das arme Thier und führen S ie 's zum Kurschmied, der w ird
hatten sich doch schon gar zu o ft und zu lang in die Augen ge­
ja sehen, ob noch etwas zu machen ist."
guckt — hatten auch Raketen aus den Augen verschossen in U n­
D e r O ffizie r schwang sich nun behende in den S a tte l, N au­
zahl, geplänkelt und scharmützelt. Aber von so rechter Feindschaft
mann hatte aber noch eine letzte gehorsamste Bemerkung zu
w a r nichts Rechtes zu bemerken. Z m Gegentheil.
machen:
A ls der sächsische Krieger eines Tages S tu rm laufen und
„M e in H err Lieutenant, verzeihen S ie , wenn ich bitten darf,
der hübschen Delm er Lotte ein Küßcken appliziren wollte, da
es ist nicht nöthig, die S poren viel zu gebrauchen, — ich kenne sagte die resolute Französin:
,.H a lts Ia? V o u le r vous m ir
die Lotte, das kann das Luderche nicht vertragen — das lo o ft
heirathen?"
so ganz alleene seinen Weg fo rt und ist nun doch alleweile die
„ E i Herrjeh, w arum denn nicht? OK oui, oui, N a ä o m o isslls
erste an« P la tz."
Iw tto , aber da mußte eben nach Sachsen mitkommen.
Kannste
D e r O ffizie r kümmerte sich aber sehr wenig um den Rath
denn ooch gut Kaffee kochen?"
des Kanoniers N aum ann, gab dem P fe rd die S poren und dahin
D ie A n tw o rt muß günstig ausgefallen sein, denn als nach
stob er schon im sausenden Galopp.
einigen M onaten Naum ann seiner Dienstzeit Genüge gethan hatte
„Ach, du liebe Z e it" — sagte Naumann und sah nur noch
und nach der Heimath entlassen wurde, da wurde, trotz des an­
eine große Staubwolke auf der Chaussee — „n a n u , die arme
fänglichen M u rre n s und S trä u b ens Seitens des V a te rs, eines
Lotte, wenn se n u r schon wieder zurück w ä re !"
sonst recht biederen Lothringers und der weinenden M u tte r die
Z a , das w a r allerdings ein M e is te rritt, den der junge
E in w illig u n g zur H eirath gegeben, und die Verlobung fand statt.
Generalstäbler H e rr F reiherr von B . am 17. August auf N auZ n 8 Wochen sollte Naumann wieder zurückkehren und sich sein
mann's Lotte v o llfü h rt hatte. F ü n f und eine halbe M eile hatte
erobertes Schätzchen als F ra u nach Hause nehmen.
er in kaum dreiviertel S tunden zurückgelegt, um 8 U h r 15
D er Abschied von der „braven L o tte " fand vorher statt.
Abends w a r er aus dem Lager fo rtg e ritte n , hatte flugs den
D as w a r unserm Kanonier ein gar schmerzlicher M om ent. A ls
Kameraden von S . eingeholt, die Briefschaften übergeben, sein
er sie bei seiner B atterie abgeliefert hatte, sie gestreichelt, ja
P ferd gewendet, und P unkt 9 U h r Abends stand er vor K ro n ­
sogar auf den Kopf geküßt — und als er sich abgewendet —
prinz A lb e rt und erstattete M eldung.
und dann noch einmal unterwegs zurückgeblickt hatte, da hatte
„S ie haben da thatsächlich ein kleines Neiterkunststück aus­
auch das treue T hier den K opf gewendet, als begriffe es diesen
geführt," sagte der K ronprinz.
in dem Leben eines S oldaten so feierlichen Augenblick, und in
„D a ß ich dies konnte, K önigl. H oheit," sagte der O ffizier
Naumanns Auge glitzerte eine Thräne der Trauer.
bescheiden, „habe ich nicht zum geringen Theil der Geschwindigkeit
A ls aber unser Naumann pünktlich nach 8 Wochen wieder­
dieses Pferdes zu verdanken, es ist ein ganz prächtiges, gut ein­
kehrte, um seine Lotte N r. 1 abzuholen, und man ihn dann
gerittenes T h ie r."
später in den S ta ll führte, und seine „b ra ve L o tte " darinnen
„N u n , an a ll' zu großer Schönheit leidet es gerade nicht,"
stand, als hätte sie denselben überhaupt garnicht verlassen gehabt,
sagte der Kronprinz scherzend — „aber da bewährt sich eben
da traten Freudenthränen in seine Augen und er glaubte zu
wieder die Geschichte von der rauhen Schale und dem guten
träumen. Aber er träum te nicht. Denn pers v u r o t hatte ihm
Kern. Wem gehört das P fe rd ? "
diese Ueberraschung bereitet.
D ie „brave L o tte " sollte auf der
„D e r dritten Batterie und w ird geritten vom Kanonier
Auktion in Metz verkauft werden, V ater D u ro t bezahlte den
N aum ann."
höchsten P re is und erwarb die „brave L o tte " fü r seinen zukünfti­
Und der Kronprinz klopfte und streichelte die Lotte, die stolz
gen Schwiegersohn.
m it hocherhobenem Kopfe dastand.
„U n d sehen Se, dort steht sie jetzt im S ta ll, das gute
Eine Viertelstunde später w a r Naumann wieder im Besitz ! Luderche", so endete Naumann. „ N u aber kommen S ie gefälligst
äl
Im
io in s eigentliche Lotte sskon
seiner' braven Lotte und INI
im N u w a r kH
es liu
auch
im ganzen Lager
'rein, Se sollen Nil
nu auch nmeine
sehen/"
ausgesprengt, daß der Kronprinz die Lotte so gelobt, gestreichelt
„L o tte , L o tte ! ei, wo steckste denn?"
und geklopft und sich auch nach dem R eiter dieses Prachtexemplars
„ E i Herjeh — oui, oui, ick sein ja h ie r !"
erkundigt habe.
„ N u setz' m al schnell den Kaffeetops auf — 's is Be­
Ach, wie schmeckte unserem Kanonier heute sein frugales
such d a !"
Abendbrot um so besser, sein K om m ißbrot und der echte N o rd ­
O ui, oui, xaräonner N o n s is u r", sagte die hübsche junge
häuser K orn. D ie Lotte aber bekam ih r Theil ab, das heißt
F ra u , „ick werde sogleik hier sein!"
vom B ro t, denn Schnaps trank sie nicht, was übrigens ein Glück
„ N u aber noch eins", wandte sich H err Naumann zum
fü r Naumann w a r, denn er hatte selber nicht vie l von diesem
Schluß an mich, „th u n Se m ir nu nur noch den eenzigen Ge­
„edlen Getränke." Aber ach, Naumann ahnte w ohl kaum, daß
fallen und bleiben S e noch morgen hier bei uns.
W ir feiern
morgen zur selben Z e it er von seiner theueren Nosinante getrennt
morgen Königs G eburtstag, und da müssen w ir doch e paar
sein würde.
Pullchen leeren auf das W o h l unseres allergeliebten H errn auf's
Und letzteres tr a t in der That ein.
Z n der Schlacht von
Sachsen- und auf's ganze schönne herrliche deutsche L a n d ! "
G ravelotte, beim S tu r m , welchen der Kronprinz selbst leitete,
erhielt der brave sächsische Krieger, der sich durch tollkühnes V o r­
( D i e L i e b l i i l g s s c h l ö s s e r des v e r s t or be n en K ö n i g s v o n
gehen, Tapferkeit und Entschlossenheit als stellvertretender U nter­
B a y e r n , H e r r e n - C h i e m s e e , L i n d e r Hof u n d N e u s c h w a n «
offizier unter den Augen seiner Vorgesetzten rühmlichst hervor­
s t e i n ) werden binnen kurzer Frist dem Publikum zugänglich gemacht. D er
gethan, einen Schuß in 's rechte Bein. Vorher hatte er aber noch
Fremdenverkehr in Bayerns herrlichem Gebirge gewinnt dadurch in hohem
Grade an Lebhaftigkeit, denn Tausende und Abertausende von Reisenden und
seinem M a jo r das Leben gerettet, indem er ihn, dessen P ferd
Sommerfrischlern werden es nicht verabsäumen wollen die aller Phantasie
schwer verwundet zusammenstürzte und seinen Reiter unter sich
spottenden Prachtbauten des verstorbenen Königs in Augenschein zu nehmen.
begrub, m it übermenschlicher K ra ft befreite, ein herrenloses fra n ­
W er nicht lediglich zur Befriedigung seiner Neugier die zauberhaften Werke
zösisches P fe rd auffing und den M a jo r wieder beritten machte.
betrachtet, sondern einen tieferen Einblick, ein besseres Verständnis von den
großartigen Schöpfungen moderner Kunst gewinnen und eine unverlöschliche
Naumann kam in 's Feldlazareth.
Seine Verwundung w ar
Erinnerung für sein Leben bewahren w ill, dem wird ein ausführlicher Führer
eine derartig schwere, daß zum Leidwesen des tapferen Soldaten
zu den Schlössern und durch dieselben sehr erwünscht sein. Die Amthor'sche
an ein baldiges Wiedereinrücken zu seinem Truppenkörper vo r­
Verlagsbuchhandlung in Augsburg giebt unter dein T i t e l : Herrenchiemsee,
Linderhof uud Neuschwanstein die Lieblingsschlösser Königs Ludwig I I . ; eine
läufig gar nicht zu denken w ar. Und wenn er daran dachte,
m it einem Routenkärtchrn und 3 Planskizzen erläuterte Beschreibung heraus,
weeß Kneppchen, da konnte er fuchsteufelwild werden, daß der
welche Nep Zwickh, den durch die Bearbeitung der 6. Auflage von Amthor's
Feldzug auch ohne ihn zu Ende geführt werden sollte. D a aber
Führer durch T iro l,
des B ayer
Hochlandführers und des Oetzthalerführers
eines Tages kam, als heilsamster Balsam auf seine Wunde, Arznei
in weitesten Kreisen bekannten Reiseschrrftsteller zum Verfasser hat. Letzterer
hat mit höchster Genehmigung die Schlösser zu diesem Zwecke besucht und
in Gestalt eines eisernen Kreuzes erster Klasse fü r bewiesene be­
schildert sie nach eigener Anschauung, unabhängig von zweifelhaften auf V er­
sondere Tapferkeit.
muthungen und Hörensagen basierenden Zeitungsartikeln
F ü r einen ehrgeizigen Soldaten ist das jederzeit ein Universal­
D ie Amthor'sche Verlagsbuchhandlung giebt diesen Führer gratis, als
heilm ittel es wirkte auch hier W under.
Z m Februar 1871
elne werthvolle und nothwendige Ergänzung zu dem kürzlich erschienenen
Führer durch das Bayerische Hochland.
rückte Naumann bei seiner Abtheilung ein und blieb nun m it der
Okkupationspartei noch über ein Z a h r in Frankreich. Seine
Lotte hatte er wiedergefunden — es soll ein rührendes Wieder­
B e rlin .
(Im
Scherze und thörichter Wetten halber) unter*
sehen gewesen sein. D ie innige Freundschaft zwischen den Beiden
nehmen häufig Arbeiter Kraftstücke, um ihre Körperkraft v»r ihren
w a r sprichwörtlich geworden und eine A r t Kutschke brachte die
Genossen darzuthun.
Insbesondere geschieht e- nicht selten, daß bei
Beiden auch in Verse:
Bauten die Steinträger ihre M ulden weit über da- zuträgliche M aß
„N aum ann und die brave Lotte
m it Steinen beladen und in die Höhe schaffen, oder Schlächter be­
Z n der Schlacht bei G ra v e lo tte !"
sonders schwere Thiertheile auf ihrer Schulter fortschaffen.
Vor
hieß d a r Lied.
derlei Kraftstücken kann nicht eindringlich genug gewarnt werden.
Naumann lag in Delme in Lothringen im Q u a rtie r.
Es
Eine einzige solche Kraftprobe kann lange- und schwere- Siechthum,
waren ruhige vernünftige Leute, auf deren Gehöft er wohnte,
sogsr den Tod herbeiführen. D ie übermäßige Anstrengung, welche ein
Leute, die froh w a re n , daß „o s tts to rrib lo a ü a irs " endlich zu
solche- Kraflstück erheischt, bringt für die Thätigkeit de- Herzen- und
Ende sei und sie ihren Arbeiten wieder ru h ig nachgehen könnten
somit fü r den ganzen O rganism us eine oft unheilbare, immer aber
„O u i, O u i" sagte N aum ann anfänglich, denn außer „ ä ü
lang andauernde S törung m it sich.
D ie S töru ng w ird um so eher
1>VLuZ" und „ä ü k ä n Z " w a r das Einzige, dessen Bedeutung er
eintrete«, wenn der Herzmuskel schon vorher, etwa durch gewohnheits­
m it Sicherheit kannte.
mäßigen Genuß von Alkohol, krankhaft verändert ist.
Einen be­
Aber, schau, schau, — die Sache machte sich. Nach einiger
zeichnenden F all von den Üblen Folgen einer solchen Kraftprobe be­
Z e it wußte er urplötzlich, daß „o o e u r" Herz — „u in o u r" Liebe
richtet Pros. Fräntzel in den Verhandlungen der Gesellschaft der
— „e s s o ir" dieser Abend und „uouk k o u ro s" 9 U hr bedeutete.
Charlt6ärzte.
E in Arbeiter wurde 1878 m it hochgradigen Be­
„U nd wie heißt D u ? " so hatte er die Demoiselle des B auern­
hofes eines Tages gefragt. „ I o n nom, L la rio , O rets, l/o u is e ? H e ? schwerden, Athemnoth, Schmerzen in der Herzgegend und greßer
Körperschwäche, in iin hiesiges Krankenhaus aufgenommen. A uf Be­
„ ^ .k , eom m snt, js m 'u p o llo ! N o i? O k a rlo tto ! "
fragen gab er an, er habe bisher über riesenhafte Körperkraft ver­
„ E i H e rrje h !" schrie N aum ann, — „also noch eene Lotte
fügt. E r sei seit 1871 (zuvor habe er alle drei Feldzüge mitge— das is ja schon die d ritte unter 6 M onaten. Und er zählte
macht) als Steintcäger bei Bauten beschäftigt und habe stets 6 Ziegel­
der hübschen drallen „F e in d in " an seinen Fingern v o r:
steine mehr als seine ArbeitSgenoffen in seine M ulde laden und fo rt­
„ I I n , ä s u r, tro is L o tte n !"
schaffen können. B o r kurzem habe er sich, um sich vor seinen Genossen zu
„R o u s , M u s , tro is O o tt« ? Oi äono!
zeigen, noch mehr Steine als sonst in seine M ulde gelegt. D a hätten
„N a n u , beruhigen S ie sich n u r, mei gut's W elchen," sagte
ihm aber plötzlich die Kräfte versagt, die Luft wäre ihm knapp geworden und
Naumann. „Heern S e, 's is ja blos 'n Scherz, — nämlich,
eS wären heftige Schmerzen in der Herzgegend aufgetreten. ES währte
ich meene: Gravelotte, denn die brave Lotte, das ist nämlich mei
damals 18 M onate, bis der Patient wieder arbeitsfähig wurde. E r
P fe rd , und dann S ie , meine schönste v s m o is s lls O k u rlo tto !"
Literarisches.
Kleine Mittheilungen.
nahm seine alte Beschäftigung als Steinträger wieder auf und wurde
allm älig wieder so stark wie vor jener Erkrankung.
I m vergangenen
Jahre nun wurde der nämliche Arbeiter bewußtlos in die C harlie ge­
bracht. ES war ihm in den S in n gekommen, daS frühere Wagstück
noch einmal zu versuchen. ES bekam ihm aber übel.
E r brach be­
wußtlos zusammen und erholte sich mühselig und langsam. ES währte
vier M onate, bis er sich wieder bewegen konnte.
Arbeitsfähig aber
ist er diesmal nicht wieder geworden.
E r hat daS Kraftstück m it
schwerem Siechthum büßen müssen. V on Z eit zu Zeit^Km ß er seiner
großen Beschwerden wegen das Krankenhaus aussuchen und längere
oder kürzere Z e it dort verweilen.
E in solcher F a ll sollte zur W a r­
nung dienen.
B ayre uth, 27. J u l i .
(F ra n z LiSzt), welcher sich trotz der
A brathung der Aerzte vorgestern in die V orstellung von „ T ris ta n
und Is o ld e " tragen ließ, ist hier nicht unbedenklich an hochgradigem,
fieberhaftem B ru s tk a ta rrh erkrankt.
New york, 24. J u li.
(E in S pru ng von der East-River-Brücke.)
I m M a i v. I . sprang bekanntlich ein M a n n Namens O dlum von
der hohen Brooklyn-Brücke in den East R iver und verlor dabei sein
Leben.
Gestern nun hat ein gewisser Stephen Brodle fü r 200
D o lla rs dasselbe Experiment gemacht und ist unverletzt geblieben.
Brodie ist ein 23 Jahre alter ZeitungSträger. Am Ende der Brücke
küßte er sein Weib zum Abschied, bestieg einen Wagen und als dieser
1 0 0 Fuß von dem Newyorker Ende entfernt w a r, sprang Brodie ab,
kletterte über daS G itte r und stürzte sich sofort in'S Wasser.
Er
fiel ganz gerade, so daß seine Füße zuerst daS Wasser erreichten.
Kurz nachdem er im Wasser verschwunden w ar, tauchte er auf, sank
wieder, wurde jedoch von einem Genossen, dem er vorher seinen
6 R .0 8 8 L
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letzten D o lla r fü r diesen Liebesdienst gegeben hatte, in ein Boot ge­
zogen. A ls
die Polizei näherte, wollte Brodie nochmals inS
Wasser springen, er wurde aber erwischt und ins Gefängniß abge.
führt. D ie Aerzte fanden seinen P u ls normal und erklärten, daß
nichts an ihm verletzt sei, doch klagt Brodie über Schmerzen an der
rechten Seite. E r hatte doppelte Hosen an — die einzige Veran­
staltung fü r den kühnen S prung.
Mannigfaltiges
( D a s Z u d e n t h u m ) ist in B a ie rn vom philologischen
Lehram ts durch das M in is te riu m Lutz ausgeschlossen. D a s a m t­
liche Register der Lehrer an baierischen S tud ien an sta lten weist
keinen Lehrer israelitischen Bekenntnisses a u f.
(A u c h e i n e A n t w o r t . ) V o n dem verstorbenen D r . Nachtig a l erzählt m an folgende Anekdote: V o n einem äußerst a u f­
dringlichen T heilnehm er an einem zu E hren N a ch tig a ls gegebenen
„Festessen" w urde derselbe in unangenehmer Weise m it F ragen
über die S itte n , Lebensgewohnheiten u. s. w . der w ild e n V o lk s ­
stämme A frik a s belästigt.
„ S in d denn die W ild e n nicht außer­
ordentlich frech und zu d rin g lich ? " so wandte sich der unermüdliche
F ra g e r an den Forscher.
„ O durchaus nicht so zudringlich wie
S i e --------- " „m e in e n " setzte D r. N a chtig al nach einer kurzen
Pause gelassen hinzu. D e r F ra g e r w ußte genug.
(A u s den Z e it e n der C e nsu r.)
In
den dreißiger
und vierziger J a h re n fu n g irte in K ö ln ein a lte r P o liz e ira th
Nam ens D ollschall a ls Censor.
Dieser strich eines Tages eine
A nkündung von D a n te 's „G ö ttlic h e r K o m ö d ie ," w e il „m a n m it
göttlichen D in g e n nicht Kom ödie zu spielen habe." — Einst hatte
L s liu n K
ZHZ1
Hur die Redaktion verantwortlich: Paul Domdrowsti in Lvorn
Herren-, Damen- nud Lin-rr-S tieset ß
jeder A rt
Vollblutpferde.
a
^
Humoristisches
(P oe sie und P rosa .)
„G e lie b te , w ills t D u mein Los
m it m ir th e ile n ? " fragte schmachtend ein blondlockiger Jü n g lin g — „ S e h r gern, wenn alle fü n f Klassen bezahlt s in d !" w a r die
A n tw o r t der D a m e.
(K in de sm und .)
L e h re r:
„ S o giebt es z. B . Ereignisse,
die den Menschen sozusagen verjüngen. K a n n m ir einer ein solches
E re ig n is nennen?" — D e r kleine F ritz : „ J a w o h l, die Nachniit"
tagsvorstellung im C ir c u s !" — L e h re r:
„W ieso denn d ie? "
D e r kleine F ritz : „ J a , da sagt M a m a im m e r zum Kassirer^
D e r Kleine ist erst sechs J a h re a lt, und ich b in dock schon acht-^
.
W o s g e i i - ». l'Isrlle-l.oNesle « L ' S -
2 Merspännige tzquipagen.
, er einen V erw eis erhalten, w e il er einem Zeitungs-Korrespondenzf a rtike l „ V o n der M u r g " das Druckrecht e rth e ilt hatte.
Zn
F olge dessen strich er lange Z e it konsequent alle von einem kleinen
, Flusse in Deutschland d a tirte n A rtik e l, sie mochten n u n „v o n der
' L e in e" oder „v o n der A lle r " oder „v o n der P le iß e " überschrieben
^ sein; — „d e r Henker soll die Schreibereien von dem kleinen
> Bachzeug holen," w a r dabei sein W o rt.
( G r ä f i n , A k r o b a t i n u n d V i r t u o s i n ! ) E ine Heiraths, annonce, welche so m erkw ürdig ist, daß sie der Nachwelt aufbe­
w a h rt zu werden verdient, e n th ä lt der „M u n d o A rtis tic o " von
Buenos A yres.
Dieselbe la u te t w ö rtlic h : „ D e r A rz t D r. Enrico
Allende giebt sich die Ehre, seine eheliche V e rb in d u n g m it der
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S o llL U 8 t L lt S t r d t L v I - V o s t o r o t d ,
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100 ä
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668 Lronprinxen.
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schafft.
N o ) e i -Thorn.
.
Herrschaftliche Wohnung, .
"M W
,
,
setbstgefertigter Geschirre, Sattel
Weitzäume, Dienstschavraikeu,
Sommer- u.Mnterpferdedelkev
sowie Vorschriftsmäßige
Ofstzierkoffer jeder Gattung-
U V Iu tttb lllt.
von B e r g m a n n L C o . in Dresden
ist nach den neuesten Forschungen durch
seine eigenartigeC om position die e i n z ig e
m e d iz in is c h e S e i f e , welche « « » k n ie t
alle H a u t u n r e i n l i c h k e i t e n , M i t ­
e s s e r, F i n n e n » N ö t h e d e s G e ­
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__________
V
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ländliche Besitzungen
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e i g e n e r W e r k s t a t t gearbeiteten
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weiß und fa rb ig , in S treich er-, Ziegen-, W ild - und R e n n th ie rle d e r;
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auch das V L 8 v b o a und k ä r d e n der Handschuhe gu t und schnell.
Hochachtungsvoll
fi.
8«!lll!W -»!lIlbllk8g1t
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zu haben bei 0. v o w d ro v s k i, Thorn, Katharinenstr. 204Druck und Verlag von C D o m b r o w s k i in Thorn.