„Zeitgeist“: Erfolgreiche vergane Gründung
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„Zeitgeist“: Erfolgreiche vergane Gründung
Wöchentliche Wirtschaftsnachrichten aus Südniedersachsen, Nordhessen und Nordthüringen regional 1. August 2013 l unabhängig l überparteilich Ausgabe 31/2013 Gesprächsstoff Foto: zeitgeist Seit einem Jahr in der Hospitalstraße: „Zeitgeist“ ist das erste Fachgeschäft für vergane Lebensweise in Göttingen. „Zeitgeist“: Erfolgreiche vergane Gründung >> GÖTTINGEN. Vor genau einem Jahr hat Con- ny Harte-Götz am Rande der Innenstadt mit dem „ Zeitgeist“ das erste Fachgeschäft für vegane Lebensweise in Göttingen eröffnet. Als Nahversorger bietet die Geschäftsfrau ihren Kunden in der Hospitalstraße ein breites Sortiment und eine direkte Beratung. Die vegetarische und vegane Ernährung veringere nachweislich Übergewicht, Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Diabetes Typ II. Daneben gebe es vor allem auch positive ökologische Effekte, da die industrielle Erzeugung von Fleisch und Fleischprodukten die Umwelt stark belaste, ist Harte-Götze überzeugt. Für den Futtermittelanbau würden große Teile Fortsetzung auf Seite 2 Agentur für Arbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 BBS III am Ritterplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 BBS Duderstadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Becker, Ernst. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 beckers bester GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 ContiTech AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Dodenhöft, Jörg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Duensing, Hans-Jürgen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Friseur-Innung Südniedersachsen. . . . . . . . . . . . . . 1 Glaeser, Klaus-Dieter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Gliem, Andreas. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Grabmaier, Jorge-Matias. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Härtelt-Dören, Manuela . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Harte-Götz, Conny. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Hasselmann, Norbert. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Koeppel, Sebastian. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Korth, Wolf-Peter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Kreishandwerkerschaft Südniedersachsen. . . . . . . 1 Meyer, Christian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Otto, Rudolf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Reuter, Bernhard. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Schade, Reinhard. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Saupark Springe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Wucherpfennig, Edeltraud . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Zeitgeist. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Sie haben auch Gesprächsstoff über sich und Ihr Unternehmen? Sprechen Sie uns an. Friseur-Azubis: Beschulung in Northeim ist vom Tisch IHK zählt mehr Ausbildung >> DUDERSTADT / GÖTTINGEN. Die neuen Fri- >> HANNOVER / GÖTTINGEN. Zum 1. August, an seur-Azubis sollen im Lehrjahr 2013/2014 in Duderstadt und Göttingen beschult werden. Auf Initiative von Landrat Bernhard Reuter (SPD) haben sich die schulpolitischen Sprecher der Mehrheitsfraktionen, Edeltraud Wucherpfennig (SPD) und Norbert Hasselmann (Grüne), mit Zustimmung ihrer Fraktionen, mit der Obermeisterin der Friseur-Innung Südniedersachsen Manuela Härtelt-Dören und dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Südniedersachsen, Andreas Gliem, auf einen Kompromiss verständigt. In der BBS Duderstadt soll eine halbe Klasse mit sieben Auszubildenden eingerichtet werden, wenn mindestens vier davon aus dem Untereichsfeld kommen oder dort ihre Ausbildung antreten. Für die übrigen Azubis wird eine Klasse an der BBS III am Ritterplan in Göttingen eingerichtet. Sollten keine vier Auszubildenden aus dem Untereichsfeld kommen, werden die Friseur- 7. Jahrgang Azubis ausschließlich in Göttingen beschult. Damit sei eine Beschulung in Northeim vom Tisch. Die Schulleitungen in Duderstadt und Göttingen haben sich mit dem Kompromiss einverstanden erklärt, teilte Reuter am Mittwoch mit. Die Beteiligten bezeichneten den Kompromiss als „pragmatische Lösung“. Er sei zuversichtlich, dass der Kreistag im kommenden Jahr ein Gesamtkonzept erarbeite, das künftig eine Beschulung der Friseure in Göttingen vorsehe und gleichzeitig den dauerhaften Erhalt der BBS-Standorte in Duderstadt und Hann. Münden sichere. Gleichzeitig appellieren Landrat, Kreishandwerkerschaft und Friseur-Innung an die Bereitschaft der Betriebe zur Ausbildung. Damit habe es die Friseur-Innung in Duderstadt selbst in der Hand, ob zumindest eine halbe Klasse an den BBS in Duderstadt zustande kommen könne. RED dem traditionell in vielen Unternehmen die Ausbildung startet, zählt die IHK Hannover in ihrem Bereich 8916 abgeschlossene Ausbildungsverträge - plus 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den gewerblich-technischen Berufen liegt die Zahl bei 2484 (minus 1,5 Prozent), in den kaufmännischen Berufen stieg sie dagegen um 1,8 Prozent auf 6432. RED Diese Ausgabe wird präsentiert von: Ausgabe 31/2013 1 der Regenwälder abgeholzt. Eine Ernährung mit Fleisch führe zu einem 7,5-mal höheren CO2-Ausstoß gegenüber der veganen Ernährung. Die Förderung von Vegetarismus und Veganismus helfe somit, Conny Harte-Götz die natürlichen Ressourcen zu schützen. Vegane und vegetarische Ernährung lägen vor diesem Hintergrund voll im Trend. Nicht zuletzt die kontinuierlich steigenden Mitgliederzahlen der einschlägigen Verbände zeigten, dass es sich um eine große und immer größer werdende Bewegung handele. Von dem steigenden Bedarf, die damit verbundenen Bedürfnisse hinsichtlich der Ernährung und weiterer Produkte zu decken, profitiert daher auch die Göttinger Einzelhändlerin. Bei „Zeitgeist“ können Vegetarier, Veganer, Allergiker, Rohköstler, und alle, die an einer gesunden und ethisch verantwortungsvollen Lebensweise interessiert sind, Waren kaufen, „die ohne Tierleid hergestellt wurden“. Die Eröffnung des Geschäftes im Keine „Promi-Jagd“ mehr August 2012 war der Gründerin eine echte Herzensangelegenheit. Zwölf Monate nach der Eröffnung blickt sie auf ein erfolgreiches Jahr mit „Zeitgeist“ zurück. „Am Anfang war es schon ein Wagnis“, räumt die Gründerin ein, die auch mit der Urkunde „Gute Gründe(r)“ der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH (GWG) sowie die WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH ausgezeichnet wurde. Aber vegan sei in: ethisch, gesund und klimaverträglich. Heute habe sich das Fachgeschäft fest im veganen Leben Göttingens etabliert. Kontinuierlich erweitert, bietet es eine breite Palette veganer Köstlichkeiten und Rohkostartikel, die auch bei Menschen mit Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf rege Nachfrage stoßen – und bei allen, die sich bewusster ernähren wollen. Abgerundet wird das Angebot durch frisch zubereitete Suppen, grüne Smoothies und andere Erfrischungen wie auch durch den monatlichen Stammtisch und kulturelle Veranstaltungen. „Manche wollen aber auch einfach nur einen guten Tipp“, lacht Harte-Götz. Den gebe es dann gratis. Auch am heutigen ersten August, an dem sie gemeinsam mit Kunden das „Einjährige“ feiert. RED >> HANNOVER / SPRINGE. In Niedersachsen wird es nach dem Willen der niedersächsischen Landesregierung ab diesem Jahr keine Staatsjagden mit prominenten Gästen mehr geben. Agrarminister Christian Meyer (Grüne) teilte am Dienstag mit, diese auf „hochherrschaftlichen Riten aus der Kaiserzeit“ beruhende Jagd des jeweiligen Landesherrn im zu den Landesforsten gehörenden Saupark Springe passe nicht mehr in die Zeit. Es werde auch keine Extra-Trophäen für besondere Personen auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler mehr geben, so Meyer. Die einmal im Jahr stattfindenden Staatsjagden standen jeweils unter der Schirmherrschaft des jeweiligen niedersächsischen Landwirtschaftsministers. Die bislang auf Einladung des Ministerpräsidenten mit ausgewählten Prominenten und Honoratioren durchgeführten Jagden im Saupark Springe auf ausgewähltes Wild seien überholt. Auch hatte es in der Vergangenheit immer wieder Streit um die Auswahl und Veröffentlichung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Kosten der Veranstaltung gegeben. Diesen Ärger wolle man sich ebenso ersparen wie die Jagd von Tieren durch Ehrengäste, die oft keinen oder wenig jagdlichen Hintergrund hätten. RED beckers bester: Koeppel übernimmt erneut die Leitung Mehr bei „Charlottes Stadtgespräch“ >> NÖRTEN-HARDENBERG. Die beckers bester GmbH hat den bereits 2010 eingeleiteten Generationswechsel vollendet. Ernst Becker übergibt die Geschäfte des Familienunternehmens an seinen Neffen Sebastian Koeppel. Der geschäftsführende Gesellschafter Koeppel leitet damit das Unternehmen in der vierten Generation und hat sich mit Wolf-Peter Korth einen neuen Mitgesellschafter aus dem familiären Umfeld ins Boot geholt. Mit Jorge-Matias Grabmaier, zuständig für Marketing, Vertrieb, Einkauf, Logistik und Export, sowie Rudolf Otto, verantwortlich für Finanzen, Personal und Technik, hat sich der neue Firmenchef zudem zwei weitere erfahrene Manager in der Geschäftsleitung zur Seite geholt. „Nach 40 Jahren war es an der Zeit, den Stab weiterzureichen. Mit der Übergabe der Geschäfte wird beckers bester auch künftig ein familiengeführtes Unternehmen bleiben“, so der 66-jährige Ernst Becker. Nachdem in den vergangenen drei Jahren bereits intensiv an der Umstrukturierung des Unternehmens gearbeitet, wurde, könne er nun „mit gutem Gewissen der nächsten Generation Platz machen“. Der 36-jährigen Koeppel, Urenkel der Unternehmensgründerin Bertha Becker, trat 2004 nach seinem BWL-Studium in den Familienbetrieb ein und war seitdem in unterschiedlichen Führungsfunktionen im Unternehmen tätig. Zuletzt war er bis April 2012 für zwei Jahre Impressum Göttinger WirtschaftsDienst Foto: becker‘s bester foto: zeitgeist Fortsetzung von Seite 1 Neue Führungsriege bei beckers bester: Jorge-Matias Grabmaier, Wolf-Peter Korth, Sebastian Koeppel und Rudolf Otto (v.l.). bereits Mitglied der Geschäftsführung, schied dann jedoch wieder aus der operativen Verantwortung des Fruchtsaftherstellers aus. Künftig will sich Koeppel intensiv um die mittel- und langfristige strategische Ausrichtung der bekannten Kelterei kümmern. Darauf und auf den Wert der Marke „beckers bester“ vertraut auch der neue Mitgesellschafter Korth, der zugleich Geschäftsführender Gesellschafter der ITC Logistic GmbH im niederrheinischen Willich mit europaweit 250 Beschäftigten ist. „Ich bin von der Marke begeistert und überzeugt - als ich dann das Angebot erhielt, bei beckers bester einzusteigen, habe ich sofort zugegriffen“, begründet Korth sein finanzielles Engagement. Die Eckpfeiler der neuen strategischen Ausrichtung sollen die Gebindepolitik sowie neue Warengruppen sein, um so weiterhin auf Wachstumskurs zu bleiben. Das Unternehmen zählt derzeit 110 Beschäftigte, darunter neun Auszubildende. RED Zentrale Redaktionsadresse: Volgersweg 58 a, 30175 Hannover Telefon 0700 26750000 [email protected] • www.goewd.de Der Göttinger WirtschaftsDienst erscheint wöchentlich. Redaktionsschluss: jeweils Montag, 12 Uhr. Auf www.goettinger-wirtschaftsdienst.de können Sie sich für ein kostenloses E-Mail-Abonnement anmelden. Für unaufgefordert eingesandte Texte, Fotos, Manuskripte, Zeichnungen, etc. übernehmen wir keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2013. Herausgeber / Redaktionsleitung: Andreas Bosk (V.i.S.d.P.) • [email protected] Verlag und Anzeigen: movémos / Strategie und Kommunikation Inhaber Andreas Bosk Volgersweg 58 a, 30175 Hannover Telefon 0700 26750000 [email protected] Ausgabe 31/2013 2 Arbeitsmarkt: „Region kann nicht ganz Schritt halten“ GÖTTINGEN. Die Ferien haben auch den Arbeitsmarkt in Südniedersachsen erreicht. Im Juli stieg die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Arbeitsagentur Göttingen gegenüber Juni um 5,4 Prozent auf 17.101. Die Arbeitslosenquote kletterte im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent. Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Sommermonat Juli sei saisonal bedingt nichts Ungewöhnliches, denn auch auf dem Arbeitsmarkt herrsche dann Urlaubszeit, so die Agentur. Der Blick auf die Vorjahreswerte zeige allerdings, dass die aktuelle Entwicklung in der Region mit dem positiven Arbeitsmarkttrend des Vorjahres nicht ganz Schritt halten konnte: Im Juli 2012 waren 1.294 Menschen, beziehungsweise 8,2 Prozent, weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag vor zwölf Monaten bei 6,7 Prozent. Besonders deutlich war im zurückliegenden Monat der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit. Im Juli waren 1.820 junge Arbeitslose unter 25 Jahren gemeldet, 500 (plus 37,9 Prozent) mehr als im Juni und 241 (plus 15,3 Prozent) mehr als im Vor- jahresmonat. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Gruppe der jungen Arbeitslosen ist alljährlich um diese Zeit zu beobachten. Schulabgänger, die bis zum Studienbeginn jobben möchten, melden sich ebenso Klaus-Dieter Gläser wie Ausbildungsabsolventen, die von ihren Betrieben nicht übernommen wurden oder nach der schulischen Ausbildung nun den Berufseinstieg suchen“, so Klaus-Dieter Gläser, der der Geschäftsführung der Göttinger Agentur vorsteht. Er stellt allerdings auch fest, dass in diesem Jahr mehr junge Menschen nach ihrer betrieblichen Ausbildung in die Arbeitsagentur und die Jobcenter gekommen seien als im Vorjahresmonat. Im Juli meldeten sich 328 Jugendliche nach Ausbildungsende arbeitslos, 19,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dies bestätige die Entwicklung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, der nicht mehr so aufnahmefähig sei wie im letzten Sommer. RED foto: wirtschaftsdienst.info >> ContiTech intensiviert Dialog mit Northeimer Politik >> NORTHEIM. Die Fraktionsvorsitzenden der po- litischen Parteien im Northeimer Stadtrat, der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Jörg Dodenhöft, und Stadtbaudirektor Reinhard Schade haben sich am Montagabend mit der Leitung der Northeimer Werke der ContiTech AG getroffen, um aktuelle Entwicklungen rund um das Werkgelände zu erörtern. Die Politiker nutzten die Gelegenheit, sich auch über das Unternehmen zu informieren, das in Northeim rund 1900 Mitarbeiter beschäftigt, sich für Ausbildung in Schulen und im Werk engagiert und zudem einer der größten Gewerbesteuerzahler ist. Werkleiter Hans-Jürgen Duensing machte in dem von ihm angeregten Treffen deutlich, dass für die Wettbewerbsfähigkeit eines internationalen Industrieunternehmens eine moderne Infrastruktur eine der wichtigsten Voraussetzungen ist. Dazu zählen Verkehrsanbindungen, Bildungsmöglichkeiten und Energieversorgung ebenso wie eine gute Gesundheitsversorgung, hohe Wohnqualität und Übernachtungsmöglichkeiten. Unternehmen wie Stadt seien aufgefordert, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Wirtschaftsstandort Northeim attraktiver zu machen und so neue Arbeitsplätze zu schaffen. Unternehmen, Verwaltung und Politik wollen den Dialog in Zukunft weiter intensivieren. RED Charlottes Stadtgespräch Die Spaltkraft im Land nimmt zu ... Wer von Politikern erwartet, dass sie es allen recht machen sollen, erfährt in diesen Wochen in Niedersachsen eine Enttäuschung nach der anderen. Es vergeht kaum eine Woche, in der die neue Landesregierung nicht mit Ankündigungen oder Beschlüssen jemandem im Land auf die Füße tritt. So etwa mit der Ankündigung, im Saupark Springe keine „hochherrschaftlichen Riten aus der Kaiserzeit“ mehr zu veranstalten. Eine Entscheidung mit geringer Auswirkung auf das politische und gesellschaftliche Leben im Land, aber ein symbolischer Donnerhall, der je nach Perspektive eine Wende zum Guten oder zum Schlechten hin bedeutet. Von größerer Relevanz sind da schon andere Themen wie etwa die Bindung von öffentlichen Vergaben und europäischen Fördermitteln an einen Mindestlohn, die Einschränkung der Herbstdüngung, die Einführung eines Güllekatasters oder die Kürzung der Amtszeit von Bürgermeistern und Landräten. So überraschend ein Großteil der Pläne für viele Niedersachsen ist, so konsequent sind diese oft mit Blick auf die langjährigen Überzeugungen der heute zuständigen Entscheidungsträger. Die Spaltkraft mancher dieser Entscheidungen wird durch die abnehmende öffentliche Zurückhaltung von Verbänden und Institutionen deutlich. Pro und Contra werden lauter. Diese Entwicklung kann man der Landesregierung je nach Perspektive vorwerfen oder ihr dafür gratulieren. Eine Mahnung gilt aber für alle: Demokratie lebt nicht nur von mehrheitlich getragenen Entscheidungen, sondern auch vom Meinungsaustausch und nicht zuletzt von Kompromissen. Es bleibt spannend. Ihre Charlotte Diese Partner unterstützen den Göttinger WirtschaftsDienst: IT Lösungen für Ihr Unternehmen HAUSVERWALTUNG Ausgabe 31/2013 3