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DAS FIEGE MAGAZIN
NR. 84 I 2015
ERSTER SPATENSTICH FÜR DAS
LIEFERANTEN-LOGISTIKZENTRUM
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Inhalt
Editorial
Neue Märkte im alten Europa
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News
Vertragsverlängerung mit Rasch
Falken Tyre Europe gewinnt VRÖ Award
Eine Geschichte des Erfolgs und der Innovation
Erster Teil des Fiege Logistikzentrums
Rhein-Main in Betrieb
Das FIT-Projekt Rumänien
Impressum
Für Weltenbummler und Geschäftsreisende
Sachspende an Schule für Modemacher
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Report
Der 31. Deutsche Logistik-Kongress
Indiens Logistiksektor im Fokus
Traditionelle Firmenfeier in Shanghai
Ein zweiter Standort in Neuss
Neue Wege zwischen Schweiz und China
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Gala
Gala 2014 – Mit Fiege um die Welt
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International
Perfektes Beispiel einer gelungenen Partnerschaft
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Titel
Erster Spatenstich für das
Lieferanten-Logistikzentrum
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Porträt
Von Ludwigsburg in die Welt –
Filter von Mann+Hummel
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Projekte
E-Commerce-Geschäft für Sportartikel
E-Commerce-Handel mit großer Reichweite
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Pressespiegel
Nach Deichmann und anderen Top-Marken bedient
Fiege jetzt auch Puma-Kunden
Fiege – Familienunternehmen in fünfter Generation
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Logistik in Indien
Seite 8
Gala 2014
Seite 12
Special
Funk-Chip in der Kleidung
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Maximierte Lebensqualität durch nachhaltiges Bauen 32
Social Responsibility
Karrierechancen liegen vor der Haustür
Personalentwicklung bei Fiege
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Logistik für Deichmann
Seite 27
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Editorial
3
In eigener Sache:
Neue Märkte im
alten Europa
Mit gespannten Erwartungen sind die deutschen
Logistikfachleute in das Jahr 2015 gestartet. Das
zeigt die im Januar durchgeführte Mitgliederbefragung
der Bundesvereinigung Logistik e.V., die alljährlich
die Stimmung unter den Logistikern sowie den Trend
der Zukunft in der Logistik publiziert.
as Ergebnis war eindeutig:
Neue Märkte im alten
Europa stehen für den
Wirtschaftsbereich Logistik
2015 im Fokus. In den südeuropäischen Krisenstaaten dagegen wird
kein Wachstum erwartet. Zudem
werden – so die Annahme der Logistiker – die Digitalisierung der Logistik
und entsprechende IT-Projekte in diesem Jahr den ganzen Wirtschaftsbereich und die Unternehmen bewegen.
Die Logistik reagiert damit auf die
neuen politischen Gegebenheiten:
Die Krise in der Ukraine und die Unsicherheiten in den Beziehungen zu
Russland prägen die Einschätzung
der relevanten Märkte. Bei der Mitglieder-Befragung der BVL zum Jahresanfang gaben 57 Prozent der Teilnehmer an, dass der Markt in
Russland und den GUS-Staaten an
Bedeutung verlieren werde. Als unwahrscheinlich betrachtet wird ein
schnelles Anspringen der Konjunktur
in den Krisenstaaten Südeuropas in
2015.
Ihr Vertrauen setzen die Unternehmen vorrangig in den deutschen Binnenmarkt, aber auch in die Länder
D
West- und Nord-Europas. Die Wirtschaftsbeziehungen mit den wichtigen Handelspartnern in Asien und
Südamerika werden als stabil eingeschätzt. Und auch Fiege setzt auf seine Handelspartner in diesen Märkten, wie die verschiedenen neuen
Projekte unseres Unternehmens zeigen.
In Dieburg konnte bereits der erste
Bauabschnitt des neuen Logistikzentrums für die Reifenlogistik in Betrieb
genommen werden, und schon im
April dieses Jahres wird der zweite
Bauabschnitt eingerichtet und in Betrieb gehen. In Neuss wurde nach nur
siebenmonatiger Bauzeit der zweite
Standort der Fiege Gruppe eröffnet,
der bei Inbetriebnahme bereits nahezu vollständig ausgelastet war. Und in
Marklkofen in Bayern wurde im Oktober 2014 der erste Spatenstich für
ein Lieferantenlogistikzentrum getan,
das bereits im Sommer 2015 bezugsfertig sein wird. So wird Fiege auch in
diesem Jahr seinem eigenen Anspruch, als verlässlicher Partner in allen Kooperationen zu fungieren, gerecht.
Ihre LOGO-Redaktion
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News
Vertragsverlängerung
mit Rasch
Eine in allen Facetten erfolgreiche und partnerschaftliche Zusammenarbeit prägt seit Jahren die Kooperation der Fiege Gruppe
mit dem Tapetenhersteller Rasch am Standort Ibbenbüren. Bereits
seit 1996 wird im Mega Center die Logistik für den Tapetenanbieter
aus Bramsche erfolgreich betrieben: In allen Jahren erwies sich
Fiege als verlässlicher Partner, der die Wünsche des Kunden aufgriff und in die logistische Lösung integrierte. Jetzt vereinbarten die
beiden Unternehmen Fiege und Rasch eine weitere Vertragsverlängerung für die Zusammenarbeit, die insbesondere von Manfred
Brosda, Geschäftsführer Gebr. Rasch GmbH & Co. KG, und Günter
Westrup, CEO Mega Center Ibbenbüren – beide „Männer der ersten Stunde“ –, vorangetrieben worden war.
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s
EW
Ausgezeichnet wurden die Reifen von Falken Tyre Europe.
Falken Tyre
Europe gewinnt
VRÖ Award
Zum ersten Mal seit Firmengründung gewinnt die
japanische Reifenmarke Falken Tyre Europe den
Award des Verbands der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) in der Gruppe PKW-Reifen. Ausgezeichnet wurden die Produktqualität der Reifen, die Preisund Rabattpolitik sowie die Lieferfähigkeit aller Reifendimensionen, zu dem auch die Fiege Gruppe mit
ihren logistischen Lösungen für Falken Tyre in Österreich beigetragen hat.
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News
Eine Geschichte
des Erfolgs und
der Innovation
Ein zentraler Grund dafür, dass Deutschland die Wirtschafts- und Finanzkrise verhältnismäßig gut überstanden hat, ist das wirtschaftliche Rückgrat: Der Erfolg der Familienunternehmen. Vom Weltmarktführer über erfolgreiche Mittelständler in der Nische bis hin
zum kleinen Handwerksbetrieb sind über 90 Prozent der deutschen Betriebe in Familienhand. Viele von ihnen haben maßgeblich Anteil daran, dass „Made in Germany“ über die
Jahre hinweg ein international anerkanntes Qualitätssiegel wurde und geblieben ist. Die
beiden Herausgeber Andreas Schober (Vorstand) und Lutz Goebel (Präsident des Verbands „Die Familienunternehmer – ASU“) dringen tief in die Geschichte und das Innenleben zahlreicher Unternehmen ein. Hierfür reiste ein Autorenteam quer durch die Bundesrepublik und führte intensive Gespräche mit Unternehmern wie etwa dem FiegeFührungsduo Jens und Felix Fiege, dem Butlers-Gründer Wilhelm Josten oder dem
Sportenthusiasten Franz Ziener. Dabei ist ein Buch entstanden, das nicht nur einen informativen Querschnitt durch die deutsche Unternehmenslandschaft bietet, sondern auch
zeigt, dass fünf Jahrhunderte Industriegeschichte sehr unterhaltsam sein können.
Nach nur sieben Monaten
Bauzeit konnte der erste
Bauabschnitt in Dieburg
in Betrieb genommen werden.
Erster Teil
des Fiege Logistikzentrums
Rhein-Main in Betrieb
Nach rund sieben Monaten Bauzeit hat der erste Bauabschnitt des Fiege Logistikzentrums Rhein-Main in Dieburg im November 2014 den Betrieb aufgenommen. Damit sind
fünf der insgesamt neun Hallensegmente mit einer Fläche von derzeit circa 50.000 qm
nutzbar. Fiege übernimmt für den Premium-Reifenhersteller Pirelli die Lagerung, die
Kommissionierung und den deutschlandweiten Versand seiner Produkte. Ziel ist es, Pirelli bei der Etablierung einer möglichst optimalen Service-Kette zu unterstützen. Neben
Pirelli konnte Fiege bereits weitere Reifenkunden gewinnen, die zukünftig ebenfalls in
dem als Multi-User-Zentrum angelegten Lager betreut werden. Die Inbetriebnahme des
zweiten Bauabschnitts, der die übrigen vier Hallensegmente von etwa 40.000 Quadratmetern umfasst, wird voraussichtlich im April dieses Jahres erfolgen.
Das FITProjekt
Rumänien
Das Fiege International Team,
das aus elf jungen Fiege-Mitarbeitern aus vier Ländern – Polen,
Niederlande, Österreich und
Deutschland – besteht, unterstützt auch in diesem Jahr ein
soziales Projekt, um auf der einen Seite internationale Projektarbeit kennenzulernen und
gleichzeitig benachteiligten Menschen zu helfen. Dieses Mal steht
ein Waisenhaus in Rumänien im
Fokus, das von dem wohltätigen
Verein Kinderhilfe Rumänien e.V.
betrieben wird. „Rumänien hat
die höchste Anzahl an Waisen in
Europa, die meisten von ihnen
Sozialwaisen. Durch die hohe Armut in Rumänien sind fast zehn
Prozent der Bevölkerung ausgewandert, um im Ausland zu arbeiten. Die Kinder landen dann
oft in staatlichen Einrichtungen,
da die Familien sich den Unterhalt nicht leisten können“, erklärt
Claudia Heuer vom FIT. Die Kinderhilfe Rumänien betreibt 13 sogenannte Kinderhäuser, in denen
je zehn bis zwölf Kinder im Alter
von vier bis 19 Jahren wie in Pflegefamilien wohnen. Die Kinder
sollen zu eigenständigen und
verantwortungsvollen Menschen
erzogen werden, die möglichst,
trotz guter Ausbildung, in Rumänien bleiben und das eigene
Land unterstützen. Mit Spendengeldern will das FIT einen Spielplatz mit Pavillon bauen, wo die
Kinder auch bei schlechtem Wetter spielen können. Zusätzlich
sollen noch massive Tischtennisplatten sowie, je nach Spendenaufkommen, weitere Spielgeräte
angeschafft werden.
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Report
Zentraler Treffpunkt auf dem Kongress
war auch im diesem Jahr
der Fiege-Ausstellungsstand.
Der 31. Deutsche
Logistik-Kongress
Er ist und bleibt eine der wichtigsten jährlich
stattfindenden Logistikveranstaltungen Europas:
Der Deutsche Logistik-Kongress. Er hat sich
im Laufe der Jahre zum zentralen Treffpunkt
der Wirtschaft in Deutschland entwickelt
und stand in diesem Jahr unter dem Motto:
Komplexität, Kosten, Kooperation.
it entsprechender Öffentlichkeitswirkung logistisches Wissen unter
den Fachleuten zu verbreiten und mittelbar auch ins breite
Publikum zu tragen, steht als Grund-
M
Plattform
für Kontakte und
Geschäftsanbahnungen
gedanke im Fokus der drei Veranstaltungstage im Oktober. Eine wichtige
Rolle spielt der Kongress von Anfang
an als Plattform für Kontakte und Geschäftsanbahnungen – und auf keiner
anderen Veranstaltung in Deutschland ist „der Logistikmarkt“ so greifbar wie hier: Seit 1985 wird er von einer Fachausstellung begleitet, auf der
auch in diesem Jahr die Fiege Gruppe
mit einem Ausstellungsstand vertreten war.
BVL Höhepunkte waren unter anderem die Verleihung des Deutschen
Logistik-Preises an Mercedes-AMG
und die Vorträge von verschiedenen
Top-Managern. Zudem hielt Fußballtrainer und Manager Felix Magath einen Vortrag über Teamwork und Dis-
ziplin im Fußball und in der Wirtschaft.
Auch in diesem Jahr gab es wieder
zahlreiche hochkarätige Bewerbungen um den Deutschen Logistikpreis,
der damit seine Attraktivität für die
deutsche Wirtschaft nie verloren hat:
„Uns lagen unglaublich viele intelligente und nachhaltige Projekte vor“,
betonte der Juryvorsitzende Prof. Dr.
Bernd Gottschalk im Rahmen der
Preisverleihung. In einer Präsentation
der Finalisten-Konzepte wurde auch
das mit dem dritten Preis ausgezeichnete gemeinsame Konzept der Fiege
Gruppe mit einem Therapieproduktehersteller vorgestellt.
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Report
Indiens Logistiksektor
im Fokus
Im International Meeting Point – während
des 31. Deutschen Logistikkongresses zum
ersten Mal für interessierte Fachbesucher
eingerichtet – erläuterten Logistikexperten
aus Brasilien, China, Finnland, Griechenland,
Indien, Polen, Holland, Türkei und
USA die Besonderheiten der Logistik
in ihren Heimatländern.
ie Präsentationen gaben
den Zuhörern eine völlig
neue Betrachtungsweise
der Logistik sowie des
Supply Chain Managements in der
heutigen Zeit. Christian Herzog, Vice
President von Apollo Fiege Integrated
Logistics Ltd., lebt und arbeitet schon
eine geraume Zeit in Indien. Er referierte über die wesentlichen Herausforderungen, denen sich die Logistik-
D
industrie zu stellen hat und für die es
Lösungen zu finden gilt. In seinem
Vortrag schaute er auch auf das
Wachstum und die Hauptwachstumstreiber der Logistikbranche und gab
eine umfassende Übersicht über Indiens Logistiksektor:
Logistik ist das Rückgrat der Wirtschaft und stellt den effizienten und
wirtschaftlichen Materialfluss sicher,
auf den andere Branchen aufbauen.
Indiens Logistiksektor entwickelt sich
rasant. Durch das Zusammenspiel
zwischen Infrastruktur, Technologie
und neuen Dienstleistern wird sich
zeigen, ob die Industrie in der Lage
ist, ihren Kunden dabei zu helfen, die
Logistikausgaben zu senken und effektive Dienste anbieten zu können.
Trotz einer schwachen konjunkturellen Wirtschaftslage wächst die Logistik- und Lagerindustrie weiter, größtenteils aufgrund des Wachstums im
Einzelhandel, im Bereich E-Commerce
und im Bereich des verarbeitenden
Gewerbes. Es wird erwartet, dass der
weltweite Logistiksektor 10 bis 15
Prozent zwischen 2015 und 2016
wachsen wird. Um dieses Wachstum
zu erreichen, muss sich die Logistikindustrie einigen wesentlichen Herausforderungen stellen.
>
Einen hoch informativen Vortrag zum indischen Logistikmarkt hielt Christian Herzog während
des Logistikkongresses.
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Report
Eine Verbesserung der Infrastruktur in Indien ist dringend erforderlich.
Herausforderungen
Eine der kritischsten Herausforderungen ist die unzulängliche Integration
zwischen Transportnetzen, Informationstechnologie (IT), Warehousing
und Vertriebseinrichtungen. Ein markantes Beispiel dafür ist die Tatsache,
dass 40 Prozent der verderblichen
Ware die Geschäfte nicht rechtzeitig
vor Ablauf ihres Haltbarkeitsdatums
erreicht.
Handelbestimmungen bestehen auf
vielen verschiedenen Ebenen und werden von nationalen, regionalen und
örtlichen Behörden auferlegt. Diese
Bestimmungen sind oft von Stadt zu
Stadt verschieden und behindern so
die Schaffung nationaler Netze.
Arbeitskräfte sowohl im 3PL Sektor
wie auch im verarbeitenden und Einzelhandels-Sektor sind in der Praxis
nur schwach ausgebildet in den
Bereichen IT, Distribution und Lager-
haltung sowie auf gehobener strategischer Ebene.
Der Mangel an Organisation innerhalb Indiens Logistiksektors sowie die
Tatsache, dass es sich um eine arbeitskraftintensive Industrie handelt in
Verbindung mit fehlenden Ausbildungseinrichtungen hat dazu geführt, dass es zu wenige Fachkräfte
im Bereich Management und Kundendienst gibt. Dazu fehlen IT-Normen. Die Systemintegration sowie die
Systemausstattung sind unzureichend.
Ungenügende Einrichtungen und ein
schwaches Management sind für
hohe Verluste, Schäden sowie Verschlechterung der Bestände, insbesondere bei verderblicher Ware,
verantwortlich. Problematisch ist
ebenfalls, dass es nicht genügend
Spezialausrüstungen gibt, wie z.B.
Kühllager und Kühlcontainer.
Obwohl nicht nur Praktiker, sondern
auch Akademiker sich zunehmend
der Bedeutung der Logistik und der
Zulieferkette bewusst sind, wird diesem Gebiet nach wie vor nur unzureichend Beachtung geschenkt bezüglich Forschung und Entwicklung.
Nur wenn Forschung und Entwicklung endlich als Priorität gesehen
werden, können Schwachstellen unterschiedlicher Art identifiziert und
ausgemerzt werden.
Lösungsansätze
Verbesserungen der Infrastruktur:
Damit die Logistikbranche in den Industrieländern weiterhin gedeiht, ist
der Verbesserung der Infrastruktur
besonderes Augenmerk zu schenken.
Ein Schwerpunkt wurde bereits auf
den Bau erstklassiger Straßennetze,
integrierter Schienenkorridore, moderner Frachteinrichtungen an Flughäfen sowie auf die Schaffung von
Logistikparks gelegt, die den Status
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Report
einer Sonderwirtschaftszone bekommen sollen (Beispiele – The Golden
Quadrilateral / Delhi – Mumbai Industrial Korridor).
Änderung von Handelsbestimmungen: Die indische Regierung drängt
zurzeit auf die Umsetzung einer GST,
einer Steuer auf Waren und Dienstleistungen (Good & Service Tax). Mit
der für 2015 geplanten Einführung
könnte diese Steuer abschließend in
2016 final umgesetzt sein. Die GST
gilt indienweit und ersetzt Rechtsvorschriften und Übereinkommen auf
staatlicher Ebene.
Einrichtung von Ausbildungsstätten:
Um Indiens Qualifikationslücke im
Logistiksektor zu schließen, werden
Ausbildungseinrichtungen benötigt.
Es bedarf der Umsetzung jener Vorteile, die sich aus der Anwendung von
Best Practices in der Logistik für Unternehmen ergeben, damit die Servicequalität allgemein innerhalb des
Sektors verbessert werden kann. Es
gilt, Ausbildungslücken nicht nur für
Einsteiger zu füllen, sondern auch für
Führungskräfte, was durch spezialisierte Studiengänge während des Studiums und danach, jeweils mit dem
Schwerpunkt Betrieb und Supply
Chain Management, ermöglicht werden könnte.
Verbesserung der Lagerhäuser: Gute
Lagereinrichtungen sind ein wesentlicher Bestandteil für das Wachstum
der Logistikindustrie. Durch den Anstieg von Transporten für verderbliche Ware werden Geschäftsstellen,
die mit Logistik zu tun haben, der
Verbesserung der Warehouse-Einrichtungen viel Beachtung schenken
müssen. Die Lagerhaltung muss auch
die sich verändernde Dynamik in der
JIT-Produktion berücksichtigen ebenso wie in der weltweiten Beschaffung
und in neuen Verkaufs- und Vertriebsmodellen.
Forschung und Entwicklung unterstützen: Die Betonung auf Forschung
und Entwicklung ist ein wesentlicher
Bestandteil, weil es die Nutzung vor-
handener Technologien vorantreibt,
wodurch die Branche wettbewerbsfähiger und der Service zugleich verbessert würde.
Traditionelle Firmenfeier in Shanghai
Wie in jedem chinesischen Unternehmen treffen sich auch bei Fiege Far
East in Shanghai jedes Jahr die Mitarbeiter und Führungskräfte zur traditionellen Firmenfeier vor dem chinesischen Frühlingsfest, um das neue Jahr
zu begrüßen und allen Mitarbeitern für
die geleistete Arbeit zu danken. In diesem Jahr nahmen 66 Fiege-Mitarbeiter
am festlichen Dinner im Restaurant
Yuyuan in Shanghai in den „Cool
Docks“ teil. Nach dem Abendessen
und einigen Ansprachen des Managements wurde der beste Mitarbeiter des
Jahres ausgezeichnet und die Jubilare
des Unternehmens wurden geehrt – ein
rundum gelungener Abend für Fiege
Far East.
Zur traditionellen Firmenfeier trafen sich Mitarbeiter und Management von Fiege Far
East in Shanghai.
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Gala
Gala 2014 –
Mit Fiege um die Welt
iege Gala, die Zwanzigste“
hieß es am Abend des 23.
Oktober in Berlin, als die
Fiege Gruppe zahlreiche
Gäste aus den Reihen ihrer Kunden
und Partner in den Spiegelpalast eingeladen hatte. Seit 20 Jahren findet
nun schon das große Fest mit vielen
Freunden des Hauses in der Bar jeder
Vernunft am Abend des zweiten Kongresstages des Deutschen Logistikkongresses statt – ein Highlight, das
man nicht verpassen möchte. Zeit
sich auszutauschen, miteinander zu
reden abseits vom anstrengenden
Kongressgeschehen, mal hier und
mal dort hallo zu sagen und zwischendurch auf der Reise durch die
F
Fiege Welt kulinarische Köstlichkeiten aus fernen Ländern genießen –
das ist das neue und lebendige Konzept der Fiege Gala, das sich auch in
diesem Jahr wieder hoch bewährt
hat. Die heißen Rhythmen der Acoustic Pilots sorgten mit Kontrabass, Gitarre, Saxophon und Gesang für exzellenten Sound, Rock ’n Roll im Stil
der 50er, 60er und 70er, gemischt mit
Coverversionen moderner Klassiker
im Rockabilly Style sowie Standards,
Blues, Soul und Swing, kurz, es war
für jeden etwas dabei! Und so ganz
nebenbei und in lockerer Form entstanden neue Netzwerke, die sicher
über den Galaabend hinaus Bestand
haben werden.
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Gala
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Gala
Peter Scherbel, Werner Fischer, Dr. Regine Fischer,
Jürgen Baldewein.
Petra Venneker, Jan Dünzelmann, Michael Schwöbel, Heinz Fiege,
Albert Venneker, Uschi Fiege.
Katrin Thomas, Christina Fiege, Felix Fiege, Mathias Thomas Ruthekolck, Andreas Meisel,
Charis Choi.
Hannes Streeck, Annika Fiege, Jens Fiege, Karsten Schütt, Dr. Karl-Rudolf Rupprecht,
José Mauro Pelosi.
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Gala
Köstlichkeiten aus aller Welt wurden vor den Augen der Gäste an
den Kochstationen frisch zubereitet.
Lilli Schiebur, Kay Schiebur, Bernhard Metzger, Dr. Stefan Kurrle,
Marc-Stephan Heinsen, Heidi Koch, Thomas Knopf,
Karl-Heinz Czauderna.
Dr. Hugo Fiege, Lisa Fiege, Margit Flechsenberger, Dr. Dieter Flechsenberger,
Prof. Dr. Raimund Klinkner, Prof. Michael Schenk, Hartmut Ostrowski.
Margarete Hamm, Klaus Hamm, Elke Delfmann,
Prof. Dr. Dr. Werner Delfmann, Michael Deitmer, Alfred Messink.
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Anna Hofmann, Brigitte Töpfer, Frieder Töpfer, Jan Fiege,
Malte-Maria Münchow, Nicola Münchow.
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International
Perfektes Beispiel einer
gelungenen Partnerschaft
Eine gelungene Zusammenarbeit zwischen einem Logistikanbieter
und einem Reifenhersteller erfordert eine komplexe
Herangehensweise im Bereich der Leistungen und ein hohes
Niveau an Professionalität auf beiden Seiten.
Die Kooperation zwischen Fiege und Continental, die im
Jahr 2003 begann, ist ein perfektes Beispiel für eine auf
Partnerschaft basierende effektive Kooperation in Polen.
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International
iege fungiert als ganzheitlicher Dienstleister für Logistiklösungen am polnischen
Standort des ContinentalKonzerns. Im Rahmen der übertragenen Pflichten ist Fiege für die gesamte
Logistikleistung verantwortlich, inklusive der Dienstleistungen im Bereich des Transports, der Spedition
sowie der Lagerung. Das Unternehmen unterstützt den fließenden Warenverkehr der für den polnischen
Markt organisierten Lieferkette. „Alle
von Fiege im Bereich der Logistik erbrachten Leistungen ermöglichen es
der Firma Continental, sich auf ihre
Haupttätigkeit, auf den Reifenverkauf, zu konzentrieren“, sagt Magdalena Nowak, Market Demand Managerin von Continental OponyPolska.
F
Das Lager hinter
den Kulissen
Die Continental-Reifen werden im
Lager von Mszczonów, 40 Kilometer
von Warschau entfernt, gelagert. Das
Lager wurde so konzipiert, dass es die
modernsten Anforderungen an Qualität und Sicherheit erfüllt. Es verfügt
über eine Gasheizung, eine Brandschutzanlage, automatische Ladungs-
docks, ein Belüftungssystem im Temperaturbereich 11 bis 27 Grad Celsius
sowie einen Boden ohne Platten mit
einer zulässigen Last von 5.000
kg/m2. Die Lagerhöhe im Lager beträgt zehn Meter.
Im Lager wurde ein CCTV-Überwachungssystem installiert, das für die
Kontrolle des Auto- und Fußgängerverkehrs, die Kontrolle der Aktivitäten außerhalb und innerhalb des
Gebäudes sowie der sich darin aufhaltenden Personen verwendet wird.
Es dient auch zur Unterstützung der
Lagerabläufe, insbesondere im Bereich der Auf- und Entladungen der
Waren. Um ein möglichst hohes Sicherheitsniveau der Mitarbeiter und
der gelagerten Reifen zu gewährleisten, werden wöchentlich Kontrollen
des Gebäudes und der Installationen
sowie sich daraus ergebende umgehende Reparaturen durchgeführt.
Darüber hinaus erfolgt zweimal pro
Jahr eine spezielle Überprüfung
durch externe Kontrolleure, und alle
fünf Jahre findet eine detaillierte
Durchsicht des Gebäudes statt mit
dem Ziel, alle potenziellen Mängel
und Regelwidrigkeiten auszuschließen. Es finden zudem regelmäßige
Gebäudekontrollen statt, die sich aus
den Vorschriften des Baurechts ergeben.
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Die Dienstleistungskette
Die Continental-Reifen werden direkt aus den europäischen Fabriken
und Zentrallagern in das Lager in
Mszczonów geliefert. Der erste Schritt
der Warenannahme ist die Generierung eines Wareneingangsscheins
über das im Lager verwendete Computersystem. Danach werden die Reifen gemäß ihrer Maße auf einer Palette gestapelt, die mit einem Etikett
versehen ist, das sich auf die jeweilige
Annahme bezieht. Eine entsprechende Anordnung der Reifen auf KSPPaletten (Konzern Standard Palette)
ist durch Abläufe des Herstellers festgelegt.
Fiege ist ebenfalls für die Bestellungsausführung von Continental-Reifen
sowie für die Lieferung der Waren auf
dem gesamten Gebiet Polens verantwortlich. Wenn eine Bestellung im
Lager eintrifft, wird im Lagersystem
ein Ausgabedokument generiert, dem
entsprechend wird der Versand vorbereitet. Die Reifen werden gemäß
dem FIFO-Arbeitsmodell (First In,
First Out) versandt. Dieses basiert auf
dem Versand der Produkte aus dem
Lager, und zwar beginnend mit der
Wareneinheit, die zuerst im Lager angenommen wurde.
Gleichzeitig dient das Fiege-Lager als
Zentral-Sammellager für die Karkassen vor dem Versand an die Laufflächen in Deutschland. Eine Schlüsseletappe bei der Annahme von
Rücksendungen ist die Prüfung durch
einen Kontrolleur der Technikabteilung von Continental, der in das
Fiege-Lager kommt und nach der Bewertung der Karkasse eine Entscheidung bezüglich ihrer weiteren Verwendung trifft.
Die Lagerbedingungen
Eine sachgemäße Lagerung der Reifen gewährleistet den Erhalt ihrer Lebensdauer sowie aller vom Hersteller
deklarierten Parameter. Im Zusammenhang damit müssen sowohl die >
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International
Bedingungen im Lager als auch die
Art der Lagerung strikte Voraussetzungen erfüllen. Das Lager in
Mszczonów wird angemessen sauber
gehalten, ist entsprechend belüftet
und die Temperatur wird konstant
gehalten. Zudem wird die Bereifung
nicht am gleichen Ort wie die Treibstoffe, Öle, Schmiermittel, Lösemittel,
Säuren, Basen oder andere chemische Mittel aufbewahrt.
Auch die angemessene Art der Lagerung der Continental-Produkte ist
von Bedeutung. Die Reifen werden in
speziell dafür hergestellten KSP-Kisten mit einer Höhe von jeweils 1,5 m
gelagert. Dank der an die Reifen angepassten Konstruktion der Kisten
wird die Ware vor eventuellen Beschädigungen geschützt. Im Fiege-Lager werden zwei Arten der Reifenlagerung angewandt. Bei der ersten
erfolgt die Lagerung der Ware auf
Hochregalen – bis zu sechs KSP-Kisten senkrecht übereinander, was eine
Aufteilung der KSP-Kisten auf weitere Orte ermöglicht. Die zweite Art ist
ein Blockmodul, das ebenfalls eine
Lagerung von bis zu sechs KSP-Kisten
senkrecht übereinander erlaubt. Mit
diesen Lagerungsarten wird Lagerfläche eingespart. Dank ihrer Konstruktion sind sie zudem einfach in der
Verwendung und erleichtern den Lagermitarbeitern die laufende Arbeit
erheblich.
Informatisierung
der Logistik
Der gesamte Ablauf der von Fiege für
Continental geleisteten Logistikservices ist computergestützt. Über ein
ordnungsgemäßes Management und
die Optimierung der Lagerabläufe ab
dem Zeitpunkt, an dem die Reifen im
Lager eintreffen, bis zu dem Augenblick, in dem sie es verlassen, wacht
das System Wamos (Warehouse Management and Operations System).
Dieses System ermöglicht die automatische Verbuchung der Dokumente sowie das Management der Entladungsplätze und der Standorte im
Lager. Darüber hinaus wird der reibungslose Ablauf der Informatikprozesse durch erfahrenes Personal überwacht. Viele Mitarbeiter erbringen
bereits seit der Unterzeichnung des
Vertrags, also ununterbrochen seit elf
Jahren, Logistikleistungen für Continental. Um eine konstant hohe
Dienstleistungsqualität zu gewährleisten, organisiert Continental jährlich
stattfindende Produktschulungen.
Die Flexibilität
der Bestellungen
Angesichts des großen Reifen-Verkaufsvolumens und der Saisonabhängigkeit der Bestellungen muss sich
der Logistikanbieter durch große Flexibilität auszeichnen. Dank der Optimierung der Prozesse, die in der Lieferkette stattfinden, ist eine Planung
effektiver Logistikleistungen für Continental auch in Spitzenzeiten des
Verkaufs möglich. Aktuell haben die
Großhändler kein Interesse an großen Lagerbeständen und erwarten
vom Lieferanten eine schnelle Bestellungsausführung. Die langjährige Zusammenarbeit sowie die durch Fiege
und Continental gemeinsam gesammelte Erfahrung ermöglichen es,
über das gesamte Jahr eine fließende
Bestellungsausführung und eine ent-
sprechende Anzahl von Waren zu gewährleisten.
„Die Logistikleistung für einen Kunden aus der Reifenbranche ist nicht
einfach, da sie stark saisonabhängig
ist. Deshalb sind wir stolz auf die Erfüllung der gesteckten Ziele im Bereich der Pünktlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Lieferungen für
Continental“, sagt Iwona Grzelecka,
Leiterin der Fiege-Kundendienstabteilung. „Unsere lange, seit elf Jahren
bestehende Zusammenarbeit mit
Continental Opony Polska resultiert
sowohl aus dem Vertrauen, das uns
das Unternehmen entgegenbringt,
sowie aus der hohen Qualität der
Leistungen, die wir anbieten“, fügt sie
hinzu.
Der Erfolgsmaßstab
Erfolgsmaßstab der Zusammenarbeit
sind dabei zwei Parameter der Effektivität: Pünktlichkeit und Fehlerlosigkeit, also die Ordnungsmäßigkeit der
Lieferung. Jeden Monat werden zusammenfassende Berichte erstellt.
Dank dieser gründlichen Analyse ist
der Logistikanbieter in der Lage, das
Effektivitätsniveau der angewandten
Logistiklösungen zu benennen sowie
die starken Seiten und eventuell verbesserungsbedürftige Bereiche festzulegen.
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Report
Ein zweiter
Standort in Neuss
Nach siebenmonatiger Bauzeit fand am
24. September 2014 die offizielle Eröffnung des
Fiege-Standorts Neuss II statt. Trotz einiger
Fliegerbomben, die auf dem Gelände gefunden
wurden, konnte die Lagerhalle termingerecht
bereits im Juli 2014 fertig gestellt werden.
Gemeinsam durchtrennten sie das Band: Jan Fiege, Director Fiege,
Frank Preißner, Geschäftsführer Vorwerk Elektrowerke, Dr. Jörg Geerlings,
stellv. Bürgermeister von Neuss, Olaf Hügelmeyer, Geschäftsführer Fiege Logistik
Wuppertal, Thorsten Ullrich, Württembergische Lebensversicherung AG.
uf dem neuen 32.700 Quadratmeter großen Grundstück ist eine Halle mit
einer Logistikfläche von
20.000 Quadratmeter entstanden.
Zusätzlich zu den rund 1.800 Quadratmetern Mezzanineflächen, die
auch Büro- und Sozialflächen beinhalten, wurde eine 2.100 Quadratmeter Stahleinbaubühne errichtet.
Auf und unter dieser Bühne werden
Kommissionier- und Verpackungstätigkeiten verrichtet. Der neue Standort bietet rund 130 Mitarbeitern Beschäftigung. Als Finanzierungspartner für die Logistikimmobilie konnte
Fiege die Württembergische Versicherung gewinnen. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 17 Millionen Euro.
A
„Wir sind überzeugt von Neuss als einem Top-Logistikstandort in Deutschland. Die Region Rhein-Ruhr gehört
zu den Champions unter den deutschen Logistikregionen. Innerhalb
von 100 Kilometern kann man 16
Millionen Menschen erreichen und
innerhalb einer Lkw-Tagesreise 40
Prozent der EU-Bevölkerung“, erklärte Jan Fiege, Director Fiege Real Estate Development, während der Eröffnungsfeier. Nach der jetzt erfolgten
Eröffnung betreibt Fiege in Neuss Logistikzentren mit einer Fläche von
knapp 70.000 Quadratmetern. Das in
direkter Nachbarschaft des Standorts
Neuss II befindliche Logistikzentrum
Rhein-Ruhr mit einer Fläche von insgesamt knapp 100.000 Quadratme-
17
tern wird jeweils zur Hälfte von Fiege
und der Techno Cargo Logistik GmbH
& Co. KG, einem Joint Venture zwischen Vaillant und Fiege, bewirtschaftet.
Bereits zur Eröffnung ist der Standort
Neuss II nahezu vollständig ausgelastet. Nachdem Fiege sich aufgrund der
Kundenentwicklung
erfreulichen
und der guten Infrastruktur in Neuss
für die Errichtung eines weiteren
Standorts entschieden hatte, sprach
der Bestandskunde Vorwerk Fiege im
Frühjahr 2013 auf die Neubaupläne
in Neuss an. In der Folge dieser Gespräche entwickelte Vorwerk im Rahmen des Projekts Supply Chain Center Europe (SCCE) ein Konzept, das
die Verlagerung der Distributionslogistik von Wuppertal nach Neuss
prüfte. Da gleichzeitig die bisherigen
Logistikflächen in Wuppertal für die
Erweiterung der Produktion von Vorwerk benötigt werden, wurde das
Konzept umgesetzt.
Damit wird Vorwerk zum Hauptkunden des Lagerstandorts Neuss II und
belegt mehr als 60 Prozent der Fläche. Für Vorwerk wickelt Fiege von
Neuss aus die Distributionslogistik für
Frankreich, Österreich und Deutschland bis hin zu individuellen Paketen
auf Endkundenebene ab. Andere
Länder werden von Neuss II aus über
dezentrale Lager versorgt. Es werden
sowohl Geräte und Zubehör für Endkunden, Vorführgeräte für Fachberater als auch Ersatzteile für Service
Center und dezentrale Lager versendet. Außerdem übernimmt Fiege die
Retourenlogistik für Vorwerk. Insgesamt kommissioniert und versendet
Vorwerk ist
Hauptkunde
Fiege für Vorwerk pro Jahr rund zwei
Millionen Pakete in allen Größen.
Diese Entwicklung ist ein weiterer
Schritt in der seit 1996 andauernden
Geschäftsbeziehung zwischen Vorwerk und Fiege. Die übrige Fläche
wird nahezu vollständig von einem
weiteren Bestandskunden aus der
Konsumgüterindustrie belegt.
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Titel
Daten und Fakten
zu Mann+Hummel
Mann+Hummel ist ein weltweit führender Experte für Filtrationslösungen
und Entwicklungspartner und Serienlieferant der internationalen Automobil- und Maschinenbauindustrie. 2013
erwirtschafteten weltweit 15.200 Mitarbeiter an über 60 Standorten einen
Umsatz von rund 2,7 Milliarden Euro.
Zu den Produkten der Unternehmensgruppe gehören u.a. Luftfiltersysteme,
Saugsysteme, Flüssigkeitsfiltersysteme, Innenraumfilter und Kunststoffbauteile zum Sounddesign, sogenannte Symposer, sowie Filterelemente für
die Wartung von Kraftfahrzeugen. Für
den Maschinenbau, die Verfahrenstechnik und industrielle Anwendungen
umfasst das Produktportfolio Industriefilter, Membranfilter für die Wasserfiltration und Filteranlagen.
Erster Spatenstich
für das LieferantenLogistikzentrum
Der erste Erdaushub für den Bau des neuen
Lieferanten-Logistikzentrums (LLZ) des
Filtrationsspezialisten Mann+Hummel ist getan:
Durch den Spatenstich in Marklkofen,
Niederbayern, am 21. Oktober 2014 in
unmittelbarer Nähe des Produktionswerks,
wurde die neue Partnerschaft zwischen
Mann+Hummel und Fiege Industrial Logistics,
des Industrielogistikbereichs von Fiege, besiegelt.
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Titel
19
Gemeinsam meisterten sie den Spatenstich: Peter Scherbel, Vorstand Fiege, Hansjörg
Herrmann, Group Vice President Operations, Mann+Hummel, Bernhard Wimmer, Werkleitung
Marklkofen, Mann+Hummel, Werner Bumeder, Zweiter Landrat Landkreis Dingolfing-Landau,
und Peter Eisgruber-Rauscher, Bürgermeister Marklkofen.
Peter Scherbel und Bernhard Wimmer hoben in ihren Ansprachen die besonderen
Herausforderungen des Konzepts hervor.
iege übernimmt den Bau
und den Betrieb des neuen
Zentrums, das über eine Hallenfläche von circa 33.000
Quadratmetern verfügen wird. Die
Gebäudeabmessungen betragen 224
Meter mal 133 Meter bei 14 Metern
Höhe. Das Investitionsvolumen für
die Baumaßnahme liegt bei rund 20
Millionen Euro. Dort werden voraussichtlich ab Sommer 2015 die gesamten Kaufteile und Halbwaren für die
Produktion von Mann+Hummel in
Marklkofen gelagert.
„Dieser Spatenstich markiert den Beginn einer neuen Partnerschaft, auf
die wir uns sehr freuen. Der Bau in
Marklkofen ist für Fiege nicht nur ein
erfreulicher weiterer Schritt in den
süddeutschen Raum. Vielmehr zeigt
die Übernahme der extrem sensiblen
industriellen Produktionslogistik für
F
Mann+Hummel die Leistungsfähigkeit der Lösungen von Fiege Industrial Logistics“, so Peter Scherbel, Vorstand der Fiege Gruppe.
Durch den Bau der neuen Logistikhalle wird sich nicht nur die Kapazität von 15.000 auf 20.000 Lagereinheiten erhöhen. Auch Flexibilität und
Materialverfügbarkeit werden spürbar erhöht. Die Anbindung der neuen
Sensible
industrielle
Produktionslogistik
Hallen an das Bestandswerk wird
zum überwiegenden Teil über ein
führerloses Transportsystem (FTS)
und mit Shuttles erfolgen.
Das von Fiege vorgelegte Konzept
sieht die Konsolidierung des Materials für Mann+Hummel in dem neuen
Lager und den Abbau der Außenlager
sowie der bisher als Lager genutzten
Flächen auf dem Produktionsgelände
vor. Durch diese Maßnahmen werden zukünftig Lkw-Transporte in einer Größenordnung von rund 42.000
Transportkilometern pro Jahr eingespart.
„Das geplante Lieferanten-Logistikzentrum ist ein wichtiger Baustein
zur Optimierung unserer Werksstruktur und wird damit wesentlich zur
notwendigen Materialflussoptimierung beitragen“, so Bernhard Wimmer, Werkleiter von Mann+Hummel
in Marklkofen. „Darüber hinaus werden mit Hilfe des Zentrums die Belastungen der Region durch den LkwVerkehr deutlich reduziert.“
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20
Porträt
Von Ludwigsburg
in die Welt – Filter von
Mann+Hummel
Vom lokalen Hersteller von Textilluftfiltern zu
einem global aufgestellten Konzern mit über
15.000 Mitarbeitern – als Adolf Mann und
Dr. Erich Hummel im Jahr 1941 in Ludwigsburg
die Filterwerk Mann+Hummel GmbH gründeten,
haben sie sich sicher nicht ausmalen können,
wie sich ihr Unternehmen entwickeln würde.
nd auch nicht, dass es einmal offiziell als einer der
führenden Hersteller im
weltweiten
Filtrationsmarkt gelten würde, wie 2014 vom
unabhängigen US-amerikanischen
Marktforschungsinstitut Freedonia
herausgefunden. Rund 80 Prozent aller mitteleuropäischen Autos verfügen inzwischen über zumindest einen
Teil von Mann+Hummel.
U
Wechselvolle
Erfolgsgeschichte
In seinem nunmehr fast 75-jährigen
Bestehen hat das Unternehmen eine
wechselvolle Geschichte verlebt: Gegründet während der 40er Jahre des
letzten Jahrhunderts, waren es anfangs vor allem Textil- und Filzluftfilter, die in den Ludwigsburger Produktionshallen hergestellt wurden.
Nach Kriegsende wuchs das Produktportfolio – und mit ihm die Anzahl
der Mitarbeiter und Standorte. Nach
und nach kamen weitere Werke in
ganz Deutschland hinzu, unter anderem der noch immer bestehende
Standort im bayrischen Marklkofen.
Was die wenigsten wissen: Von den
Vierzigern bis in die siebziger Jahre
war Mann+Hummel unter dem Namen Mann Pamina Moden auch in
der Textilindustrie aktiv. Keine zufällige Verbindung: Seinerzeit wurden
die Filterelemente, die heute aus Papier oder Kunststoff bestehen, ähnlich wie Bekleidungsstoffe gewoben.
In den siebziger Jahren wurde dieser
Geschäftszweig an Schiesser veräußert.
Heute ist die Mann+Hummel Gruppe
mit rund 60 Standorten auf fünf
Kontinenten weltweit vertreten. Als
Entwicklungspartner und Serienlieferant der internationalen Automobilund Maschinenbauindustrie bietet
das Unternehmen Luftfiltersysteme,
Saugsysteme, Flüssigkeitsfiltersysteme, Innenraumfilter und Kunststoffbauteile zum Sounddesign sowie Filterelemente für die Wartung von
Kraftfahrzeugen. Für den Maschinenbau, die Verfahrenstechnik und
industrielle Anwendungen umfasst
das Produktportfolio Industriefilter
sowie Membranfilter für die Wasserfiltration und Filteranlagen.
Vom Auto bis zum
Rasenmäher
Natürlich hat Mann+Hummel das Filtern nicht erfunden. Es ist die Natur
selbst, die dafür sorgt, dass sich jeder
Organismus seiner eigenen Filtertechniken bedient, die das Leben so
erst möglich macht. Vielen Herausforderungen der modernen Welt ist die
Natur allein allerdings nicht mehr gewachsen. Um sie zu unterstützen,
entwickelt Mann+Hummel seine Filtertechniken kontinuierlich weiter.
Die Produkte des Unternehmens sorgen heute weltweit für klare Luft in
Krankenhäusern oder Flughäfen, lassen Autos schneller und sauberer fahren, kommen in Booten und sogar in
Rasenmähern zum Einsatz.
Die
Produktpalette,
über
die
Mann+Hummel heute verfügt, wird
innerhalb von vier Geschäftsbereichen entwickelt, gefertigt und vertrieben: Automotive Original Parts,
Automotive Aftermarket, Industrial
Filtration und Water Filtration. Die
wohl bekannteste Marke des Konzerns ist zweifellos Mann-Filter. Die
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Porträt
Die Produktion am Standort Marklkofen.
grün-gelbe Verpackung ist seit jeher
ein Garant für Qualität und Service
und spiegelt damit einen wichtigen
Teil der Firmenphilosophie wider.
Die Stärken von Mann+Hummel liegen allerdings nicht ausschließlich in
höchsten Qualitätsstandards, sondern
auch in der Innovationsfähigkeit und
den Fertigkeiten seiner Mitarbeiter.
Durch deren Ideen und Engagement
zählt der Filtrationsexperte bereits
seit Jahren zu den aktivsten Patentanmeldern Deutschlands und schafft
es nicht nur, die aktuellen Bedürfnisse seiner Kunden zu erfüllen, sondern deren zukünftige Herausforderungen bereits heute mit innovativen
Produkten zu begegnen.
Global Player mit
familiären Wurzeln
Trotz seiner über 15.000 Mitarbeiter
weltweit sieht sich Mann+Hummel
als globalen Player mit familiären
Wurzeln. Das Wort „Familie“ in Fa-
milienunternehmen steht dabei für
Verantwortung, Respekt sowie klare
Standards, was Sicherheit, Weiterentwicklung und Work-Life-Management der Mitarbeiter anbelangt.
Diese Standards versucht das Unternehmen durch eine zukunftsorientierte Personalpolitik zu erfüllen: Neben Betriebssport und einer großen
Bandbreite interner Schulungsangebote wird je nach Region auf Unternehmensseite versucht, Eltern durch
flexible Arbeitszeitmodelle, Home Office, Kinderferienbetreuung oder die
Kooperation mit lokalen Kindertagesstätten zu unterstützen.
Soziale Verantwortung
Obgleich die Gründer des Unternehmens Mann+Hummel wohl kaum
noch wiedererkennen würden – die
beschriebenen Entwicklungen stehen
ohne Zweifel im Zeichen dessen, was
Adolf Mann und Dr. Erich Hummel
schaffen wollten: einen Konzern, der
trotz Marktführerschaft seine soziale
Verantwortung und die schwäbischen
Wurzeln nicht vergessen hat.
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22
Projekte
E-CommerceGeschäft für Sportartikel
Seit April 2014 ist Fiege für das E-Commerce-Fulfillment des
Sportartikelherstellers Puma verantwortlich. Damit baut Fiege als
E-Commerce-Spezialist seine Stellung als Anbieter ganzheitlicher
und leistungsfähiger E-Commerce-Lösungen weiter aus.
ls eine der weltweit führenden Sportmarken vertreibt
Puma seine Produkte über
den ganzen Globus. Dabei
wird auch das E-Commerce-Geschäft
über den eigenen Webshop ein immer wichtigerer Vertriebskanal. Um
einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, übernimmt Fiege als Full-Service-Dienstleister das Order Management, Payment und Debitorenmanagement, den Customer Service
sowie das internationale Logistik-Fulfillment inklusive Zollabwicklung
und Multi-Carrier-Management. Die
logistische Abwicklung erfolgt zentral
vom Fiege Mega Center in Ibbenbüren aus in 23 Länder in Europa.
Ob Leistungssportler oder Amateur –
als Vollausstatter bietet Puma Sportbekleidung von Kopf bis Fuß. Fiege
lagert die komplette Liegeware ein,
von der Mütze bis zur Socke sowie
A
Von der Mütze
bis zur Socke
Accessoires wie Sonnenbrillen, Parfüm und Taschen. Als Ausstatter internationaler Spitzenteams im Weltfußball bietet Puma außerdem die
offiziellen Trikots von Mannschaften
wie Borussia Dortmund, Arsenal
London sowie zahlreicher weiterer
Vereins- und Nationalmannschaften
im eigenen Webshop an.
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Projekte
Die Fiege eigene Systemlösung gewährleistet zudem eine effiziente und
sichere Abwicklung entlang des gesamten Bestellprozesses. „Als international agierender Konzern stellt Puma ganz eigene Bedürfnisse und
Anforderungen an eine E-Commerce-Lösung. Wir freuen uns, dass wir
als verlässlicher Partner mit unserer
individuell anpassbaren und internationalen Fiege eCommerce-Lösung
diese Anforderungen erfolgreich und
in sehr kurzer Zeit umsetzen konnten“, erklärt Marcus Gropp, Mitglied
der Geschäftsleitung Fiege Customer
Solutions.
E-Commerce-Services für Jack Wolfskin
Für alle E-Commerce-Prozesse des Out-
Order Management über den Customer
door-Spezialisten Jack Wolfskin in
Service bis zur Retourenabwicklung. „In
Deutschland und Österreich zeichnet Fie-
enger Abstimmung mit Jack Wolfskin ha-
ge seit August 2014 verantwortlich. In
ben wir ein belastbares und flexibles E-
Großbritannien ist der Webshop bereits
Commerce-System entwickelt, das auf
seit April 2014 erfolgreich angelaufen.
die individuellen Bedürfnisse von Jack
Die Leistungen von Fiege eCommerce
Wolfskin zugeschnitten ist und reibungs-
umfassen das Order-Management, einen
lose Abläufe sichert. Wir freuen uns sehr
zweisprachigen Customer Service, das
über das positive Feedback zum Web-
Payment sowie das Debitorenmanage-
shop in Großbritannien sowie den rei-
ment und die Retourenabwicklung. Der
bungslosen Start der Online-Shops in
Fiege-Standort in Hamburg-Moorfleet
Deutschland und Österreich,“ betont Mar-
übernimmt in diesem Rahmen die Klassifi-
cus Gropp, Mitglied der Geschäftsleitung
kation retournierter Ware, die Verbuchung
Fiege Customer Solutions.
von Gutschriften sowie die Übergabe der
Retouren an Jack Wolfskin.
Das modular aufgebaute Fiege eCommerce-System gewährleistet verlässliche und
schnelle Prozesse in allen Bereichen, vom
Für reibungslose Abläufe sorgt Fiege in
allen Bereichen der Services.
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24
Pressespiegel
Nach Deichmann und anderen
Top-Marken bedient
Fiege jetzt auch Puma-Kunden
VON: Stephan Beermann
QUELLE: Ibbenbürener Volkszeitung vom 29. November 2014
Fiege jetzt auch mit Puma: Die Fiege-Chefs in Hörstel, Günter Westrup (l.) und Christoph
Mangelmans (r.), zeigen gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen Katharina Krakowski
und Ina Büscher (v.l.) einige Produkte des Sportartikelherstellers Puma, die von Hörstel
aus millionenfach ihren Weg zum Kunden in ganz Europa finden.
ußball und Formel 1 sind für
Günter Westrup und Christoph Mangelmans nicht nur
private Leidenschaften. Als
Verantwortliche des Fiege Mega Centers im Industriegebiet Hörstel verfolgen sie auch beruflich sportliche
Großereignisse mit Spannung.
Zum Beispiel am vergangenen Wochenende den Ausgang des letzten
Grand Prix-Rennens der Saison. Soeben stand Lewis Hamilton als Sieger
fest, da lief bei Fiege der Countdown:
Ob T-Shirt, Jacke oder Cap, alles, wo
Hamilton draufsteht, wird ab sofort
im Internet-Geschäft – dem sogenannten E-Commerce-Geschäft – reißenden Absatz finden. Beim Sportartikel-Hersteller Puma stapeln sich in
diesem Moment im Web-Shop die
Aufträge. Damit die Artikel schnell
und zuverlässig in die Haushalte in
ganz Europa kommen, hat Puma die
Umsetzung seines E-Commerce-Geschäfts in diesem Jahr auf Fiege über-
F
tragen. „Wir haben die komplette
Logistikdienstleistung für den Online-Shop von Puma übernommen.
Alle Ware, die bei Puma bestellt wird,
wird hier im Logistik-Center kommissioniert und verschickt“, sagt Christoph Mangelmans, und er fügt hinzu: „Das ist ein Riesenerfolg.“
Ein Erfolg, der den Fortbestand des
vor mehr als 20 Jahren eröffneten
Logistik-Zentrums sichern hilft. Nach
dem Wegzug von Esprit nach Fiege
Mönchengladbach galt es ab 2012,
die in Hörstel frei gewordenen Kapazitäten neu zu belegen. „Wir haben es
geschafft, etwas Neues aufzubauen
und neues Leben hereinzubringen“,
so Mangelmans. Statt zwei großer
Kunden – Tapeten Rasch hat gerade
bis zum Jahr 2021 seinen Vertrag mit
Fiege verlängert – gibt es mit jetzt 16
Kunden eine breitere Streuung.
Neben Puma gibt es weitere namhafte Firmen wie Deichmann, Mexx,
Liebeskind, Gerry Weber, daheim.de
oder camel active. Mehr als 150000
verschiedene Artikel lagern in den
Regalen, die sich durch riesige Hallen
auf mehreren Ebenen befinden. Weitere Kunden wären möglich. „Wir
könnten noch bis zu 30000 Quadratmeter Fläche zusätzlich schaffen, da
sind wir flexibel“, sagt Günter Westrup. Artikel im dreistelligen Millionenbereich werden jährlich von hier
aus auf die Reise geschickt. „Hier sind
wir im größten Kaufhaus des Münsterlands“, sagt Mangelmans.
Damit alles reibungslos abläuft, ist
neben modernster Technik viel Fachwissen der Mitarbeiter erforderlich.
Viele Faktoren bestimmen den Ablauf. Nicht zuletzt das Wetter: Vom
Wetter hängt es ab, ob die Kunden
am PC sitzen und bestellen oder ob
sie draußen unterwegs sind. Ist es an
einem Sonntag nass und kalt, sitzen
viele am Computer und bestellen sich
neue Ware. Darauf wird die Personalplanung abgestimmt. Generell gilt der
Montag bei Fiege als der wichtigste
Tag der Woche. Dann sind die Aufträge vom Wochenende da.
Entscheidend können noch ganz andere Faktoren sein. Noch bevor Halle Berry bei Deichmann ihre Collection präsentiert, ist man bei Fiege
gewarnt und hat die passenden
Schuhe so gelegt, dass bei der Kommissionierung keine langen Wege
nötig sind. Der Marketingkalender
des Kunden ist eng verbunden mit
der Steuerung bei Fiege. Und
manchmal muss man eben richtig
schnell sein. So wie bei der FußballWM. Mario Götze hatte den Ball
noch nicht im gegnerischen Tor versenkt, da lagerten die Vier-SterneShirts schon in den Regalen.
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Projekte
E-CommerceHandel mit großer
Reichweite
25
Zahlen und Fakten
zu Deichmann
Deichmann ist Europas größter
Schuheinzelhändler mit rund 3.600 Filialen in 24 Ländern. Seit seiner Grün-
Die erfolgreiche Zusammenarbeit im E-CommerceBereich zwischen der Fiege Gruppe und Europas
größtem Schuheinzelhändler Deichmann nimmt von
Jahr zu Jahr an Bedeutung zu.
dung 1913 befindet sich das Unternehmen in Familienbesitz. Das
Sortiment umfasst heute vom Gummistiefel für Kinder bis zum High Heel für
die modebewusste Frau, vom Laufschuh bis zum eleganten Lederschuh
auch Accessoires wie Handtaschen
eit Januar 2012 führt Fiege
die Logistik des deutschen
Onlineshops von Deichmann am Standort Ibbenbüren. Das Besondere an diesem
Projekt ist die Reichweite des Onlineshops: Deichmann betreibt für einzelne Länder jeweils eigene Onlineshops
und trennt auch die dahinter stehende Logistik. So wird der deutsche Online-Kunde aus Deutschland beliefert, der österreichische Kunde aus
Österreich usw. Diese Strategie birgt
enorme Skaleneffekte, die Deichmann in Zusammenarbeit mit Fiege
genutzt hat. Bereits im August 2012
wurde die Logistik für den Onlineshop Italien an den Fiege Standort
Arese übertragen. 2013 folgte Österreich mit Wien, 2014 Ungarn mit
Budapest und Tschechien mit Uzice.
In den verschiedenen Logistikzentren
ist die Aufgabe von Fiege jeweils die
gleiche: Begonnen mit der Vereinnahmung der Ware über Lagerung
und Kommissionierung bis hin zur
Verpackung der Waren und späterer
Retourenverarbeitung steuert Fiege
S
die gesamten Prozesse. Dabei werden
stündlich Versandaufträge an Fiege
übermittelt und dort in zwei Batches
– Auftragslisten – aufgeteilt. Der eine Batch wird für Aufträge mit nur
einem Teil, der andere für Aufträge
mit mehr als einem Teil verwendet.
So können Laufwege und Bearbeitungszeiten in der Verpackung deutlich reduziert werden.
Eine wesentliche Herausforderung in
der Logistik ist die verhältnismäßig
hohe Umschlagsgeschwindigkeit des
Lagers. Während andere E-Commerce-Lager vier- bis sechsmal umgeschlagen werden, dreht sich das Lager
von Deichmann 16 Mal im Jahr. Dadurch ist eine klassische Lageraufteilung in A-, B- oder C-Artikel nicht
möglich, da es praktisch nur A-Artikel gibt.
Eine weitere Besonderheit ist, dass in
jedem Schuh des Deichmann Bestands vor dem Warenausgang die
Diebstahlsicherung deaktiviert werden muss. Zu diesem Zweck ist in Ibbenbüren eine Fördertechnik installiert worden. Der Weg zwischen
und Schals, Rucksäcke, Caps und
Gürtel.
Verpackung und Verladung führt
durch eine spezielle Sicherheitsschleuse zur Deaktivierung dieser
Chips. Durch diese Fördertechnik
wird eine manuelle Deaktivierung
umgangen und der Prozess der Verpackung verkürzt.
Deichmann konnte durch die Zusammenarbeit mit Fiege seine Liefergeschwindigkeit erhöhen und profitiert
auch von der Möglichkeit der Paketkonsolidierung aufgrund der Vielzahl
von E-Commerce-Kunden am Standort Ibbenbüren. Darüber hinaus wird
die Anlaufphase jedes neuen Onlineshops verkürzt, da das Know-how
aus den bestehenden Geschäften genutzt werden kann. Mit seinem großen europäischen Engagement in 13
verschiedenen Ländern ist Fiege damit der richtige Partner, um diese
Strategie erfolgreich umzusetzen.
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26
Special
Funk-Chip in der Kleidung
Der Bekleidungshersteller Gerry Weber setzt auf neueste
RFID-Technologie für die Ortung und Überwachung seiner Waren.
Gemeinsam mit einem Magdeburger Systemintegrator wurde
2011 bei dem Logistikdienstleister Fiege die innovative RFID-Technik aus
dem Fraunhofer IFF in die Transportkette von Gerry Weber integriert.
VON: Prof. Dr.-Ing. Klaus Richter und Dipl.-Ing. Martin Kirch
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Special
m April 2014 erhielt die Gerry
Weber International AG den begehrten Preis für die weltweit
„beste RFID-Implementierung“.
Das international führende Fachmagazin RFID Journal prämierte damit
wie schon in der Vergangenheit die
erfolgreiche Nutzung und Weiterentwicklung dieser Technologie. Mit der
Ehrung wurde die Entwicklung von
Systemen zum Einsatz von RFID-Etiketten in Textilien ausgezeichnet.
Egal ob in Jacken, Hosen oder Mänteln, vereint es eine Warensicherungsfunktion mit den Herstellerangaben für die Pflege und dem
elektronischen Produktcode.
Die Jury des RFID Journals begründet
die Auszeichnung damit, dass das
I
Projekt weltweit einen Meilenstein in
der Nutzung von RFID gesetzt habe.
Die Einbeziehung in das volle Produktsortiment entlang der gesamten
Wertschöpfungskette sowie die Einbindung der Handelspartner sind weit
über die Textilbranche hinaus wegweisend. „Wir stehen erst am Anfang
dessen, was diese neue Technik für unsere Partner und uns leisten kann“,
zeigte sich Dr. David Frink, Vorstand
der Gerry Weber International AG, mit
der Ehrung zufrieden. Der Konzern
mit weltweit über 425 „Houses of Gerry Weber“ und mehr als 2.000 Shopin-Shops ist der deutschlandweit erste
Anwender, der RFID flächendeckend
in der gesamten Prozesskette und als
Warensicherung einsetzt.
27
RFID-Lösungen
liegen im Trend
Solche kontaktlosen Lösungen liegen
im Trend. Der RFID-Monitor 2011
kommt zu dem Ergebnis, dass mehr
als neun von zehn befragten deutschen Unternehmen sich in diesem
Jahr damit verstärkt beschäftigen
wollen. 31 Prozent der potenziellen
Anwender kommen aus der Industrie, 15 Prozent aus dem Transportwesen sowie jeweils 7,37 Prozent aus
dem Facility-Management und der
öffentlichen Verwaltung.
Das Magdeburger Fraunhofer IFF
entwickelt seit knapp zwei Jahren für
die Logistikdienstleister von Gerry
Weber technologische Lösungen zur
Umsetzung der lückenlosen Warenverfolgung auf dem Transportweg mit
RFID. Ausgangspunkt dafür sind die
textilen Etiketten, die nun zusätzlich
mit Antenne und Mikrochip ausgestattet werden.
Lückenlose
Überwachung von China
bis Deutschland
An zwei chinesischen Distributionsorten, Shanghai und Hongkong, beginnt der Weg der auf diese Weise gekennzeichneten Kleidungsstücke.
Schon während der Produktion werden die RFID-Tags in die Textilien
eingenäht. Später, nach mehrmaligem Waschen, verlieren sie ihre
Funktion. In Kartons verpackt, treten
die Textilien dann den Weg nach
Deutschland an.
Mit Hilfe eines RFID-Tunnels kann
der Logistikdienstleister vor Ort in
China jedes einzelne Bekleidungs- >
Wareneingangskontrolle mit einem
RFID-Gate bei Fiege in Ibbenbüren.
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28
Special
Zur Person
Zur Person
Dipl.-Ing. Martin Kirch arbeitet seit
Prof. Dr.-Ing. Klaus Richter ist seit
2007 als wissenschaftlicher Mitarbei-
2000 Leiter des Kompetenzfelds Ma-
ter am Fraunhofer-Institut für Fabrik-
terialflusstechnik am Fraunhofer-Insti-
betrieb und -automatisierung IFF in
tut für Fabrikbetrieb und -automatisie-
Magdeburg, seine Kompetenzfelder
rung IFF in Magdeburg. In 2009
sind Materialflusstechnik und -syste-
erfolgte seine Berufung zum Honorar-
me.
Professor für das Fachgebiet Materialflusstechnik an der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg. Ihm
unterliegt die fachliche Leitung des
Anwendungsschwerpunktes Logistik
Anhand der RFID-Etiketten in den
Textilien ist eine lückenlose Überwachung
der Ware möglich.
im Galileo-Testfeld Sachsen-Anhalt.
stück erfassen und eindeutig einem
Karton zuordnen. Jeder Versandkarton ist mit einem Barcode gekennzeichnet, der vor der RFID-Erfassung
im RFID-Tunnel mit einem Handscanner ausgelesen wird. Von diesem
Moment an sind alle Veränderungen
auf dem Transport bis in die Regale
der Händler durch die erstellten Datensätze dokumentierbar. Einer der
beteiligten Logistikpartner ist die Fiege Mega Center Ibbenbüren GmbH.
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Special
messungen mit möglichst wenig
Messtechnik durchführen zu können.
Bei diesem Verfahren wird durch
kontinuierliches „Umrühren“ der
elektromagnetischen Funkwellen eine homogene Feldstärkeverteilung in
der Messkammer erreicht. Durch
Einsatz dieses Verfahrens in einem
UHF RFID-Gate im Frequenzbereich
um 867 Megahertz kann in dem exakt abgegrenzten Lesebereich an jedem Ort die gleiche Feldstärke in
jeder möglichen Polarisation erzeugt
werden. Damit lassen sich alle im
vordefinierten Rahmen befindlichen
und getaggten Kleidungsstücke aufspüren.
Über dieses System kann auch unter
schwierigsten Bedingungen ein sicheres Auslesen aller entsprechend gekennzeichneten Objekte erreicht werden. Eine solche Pulk-Erfassung von
Transpondern, die extrem dicht gepackt in einem Karton übereinander
liegen, ist eine Herausforderung an
die eingesetzte Erfassungstechnik.
Letztlich gilt es, immer jeden einzelnen Transponder in jeglicher Ausrichtung und Lage sowie ausschließlich
kartonbezogen sicher zu erkennen.
System „rührt
elektromagnetische
Signale um“
Am Anfang der technologischen
Neuerung steht das Innenleben der
RFID-Tunnel. Dabei kommt ein UHF
RFID-Erfassungsverfahren des Fraunhofer IFF zur Anwendung, für das
2007 ein Patent erteilt wurde – das
Prinzip der Modenverwirbelung für
UHF RFID-Anwendungen.
Das Verfahren der Modenverwirbelung kommt ursprünglich aus der
EMV-Messtechnik, um relativ einfach
Störemissions- und Störfestigkeits-
Fehlmengen in
Echtzeit ermittelt
Durch die bereits im Produktionsland
vollständige kartonbezogene Erfassung des gesamten Warenbestands
steigert das Unternehmen Gerry Weber die Transparenz seiner gesamten
Lieferkette, vom Hersteller über die
einzelnen Lager- und Umschlaghäuser bis in jedes Geschäft. Fehlmengen
in den von Hand zusammengestellten
Kartons lassen sich in Echtzeit ermitteln, und der Warenbestand kann so
immer auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Die Fiege Mega Cen-
29
ter Ibbenbüren GmbH kontrolliert
vor Ort in Deutschland den Wareneingang. Es findet ein Abgleich der
Soll- und Ist-Bestände statt. Bei
Unstimmigkeit werden die Kartons
geöffnet, um die Differenz zu verifizieren und gegebenenfalls auszugleichen. Im Anschluss daran werden
Sendungen zusammengestellt und
dem Versandpartner übergeben.
Flexible Technik
In naher Zukunft sind nach dem gleichen Prinzip weitere Lösungen vorstellbar. Nicht nur, dass die Warenkartons an jedem Ort exakt erfasst
und dokumentiert werden. Selbst im
Geschäft lässt sich die Lieferung technologisch einfach dokumentieren.
Dabei muss es nicht immer eine fest
installierte Lese-Infrastruktur sein.
Denn die Technik ist flexibel und problemlos skalierbar. So sind sogar zeltähnliche Annahmepunkte vorstellbar, die die gleiche Aufgabe erfüllen.
Auch eine durch entsprechende Metallabschirmungen versehene Umkleidekabine könnte verwendet werden. Bei der Übergabe der Ware ist
die Erfassung ebenfalls in kurzer Zeit
zu realisieren. Selbst Inventuren würden nur noch einen Bruchteil der
heute notwendigen Zeit kosten.
Die Zukunft dieser Technik wird am
Fraunhofer IFF ausnahmslos positiv
gesehen. Das liegt auch daran, dass
neben der Textillogistik eine sehr große Zahl weiterer Anwendungen möglich ist. Denn selbst mit Funksignalen
bisher schwer erfassbare Produkte,
wie beispielsweise mit Flüssigkeiten
gefüllte Flaschen, können mit dem
am Fraunhofer IFF entwickelten
Prinzip sicher identifiziert werden.
Die Möglichkeiten sind breit angelegt
und schließen auch RFID-Tunnel für
Lkw ein.
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30
Report
Die vielschichtige Entwicklung zwischen China und der Schweiz wurde von den Teilnehmern
des Kundenevents in Basel diskutiert.
Neue Wege zwischen
Schweiz und China
Unter dem Motto „Neue Wege – Neue Nachhaltigkeit – Neue Gemeinsamkeit“
wurde am 28. Oktober 2014 das Air & Ocean Kundenevent der Fiege Schweiz
im Business Center am EuroAirport in Basel veranstaltet.
ie rund 40 Gäste wurden
an diesem Tag in zahlreichen interessanten Vorträgen über die vielschichtige
Entwicklung in der Beziehung ChinaSchweiz informiert. Dabei konnten
fundierte Einblicke in wesentliche
Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft in Zusammenhang mit dem
internationalen Warenverkehr vermittelt werden.
Das Kundenevent wurde von Felix
Fiege, Fiege Vorstand, und Thomas
Knopf, CEO Fiege Schweiz, eröffnet.
Thomas Knopf wies die Gäste auf die
D
Wichtigkeit des chinesischen Marktes
hin und betonte insbesondere das Potenzial des neuen Freihandelsabkommens zwischen China und der
Schweiz, das der Logistikbranche vie-
Zahlreiche Chancen
für die
Logistikbranche
le Chancen, aber auch große Herausforderungen aufzeigt. Markus Warnebold, Director Air & Ocean der Fiege
Gruppe, vermittelte den Gästen interessante Hintergrundinformationen
zum Ort der Veranstaltung und stellte
die Referenten vor.
Mit Daniel Bont, Senior Consultant
China/Hong Kong/Taiwan und ANZ
der Switzerland Global Enterprise,
kam im Anschluss ein Fern-OstExperte zu Wort. Daniel Bont referierte über das „Freihandelsabkommen Schweiz-China in der Praxis“ und zeigte anhand von Beispielen auf, was dies konkret für die Kunden bedeutet. Hannes Streeck, CEO
Fiege Far East, berichtete über seine
LOGO
Report
persönlichen Erfahrungen vor Ort
und erläuterte die „Möglichkeiten
und Fallstricke im Fernen Osten“.
Insbesondere die konkreten Beispiele
innovativer Technologien und Bauwerke sowie die tiefen Einblicke in
die lokale Denkweise einer sich so
schnell wandelnden Gesellschaft
sorgten unter den Gästen für viele
„Aha-Effekte“.
Nach diesem Exkurs in den chinesischen Logistikmarkt wurde den
Zuhörern von Michel Gadron, Sales
Director Maersk, das Thema „Sustainability in Container Business“ näher
gebracht. Sein Vortrag umfasste ver-
„Abflug China“ mit Fiege Far East
31
schiedene innovative Möglichkeiten,
Schiffsdiesel einzusparen, doch sagte
im Kern, dass wirklich nachhaltige
Lösungen nur in Zusammenarbeit
mit allen an der Lieferkette beteiligten Unternehmen möglich seien.
Giano Carlo Alessi, Leiter Departement Fracht EuroAirport, beendete
den Vortragsteil mit seinem Referat
„EuroAirport – Shanghai / gemeinsam in die Zukunft“. Mit der Führung
durch das neue Frachtterminal des
EuroAirports wurde das gelungene
Air & Ocean Kundenevent mit rundum sichtlich zufriedenen Gästen abgeschlossen.
Potenziale und Risiken eines Eintritts in
den chinesischen Markt diskutierten
Teilnehmer und Experten des Workshops.
Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe
ken. Um Stolpersteine aufzuzeigen und
bekamen Bestands- und potenzielle
mögliche Risiken zu identifizieren, referier-
Neukunden beim Fiege Workshop in
ten Experten auf dem Fiege Workshop am
Frankfurt geboten. Ob bereits mit kon-
19. November 2014 über Marketing- und
kreter Eintrittsstrategie oder noch ganz
Vertriebskanäle, rechtliche Rahmenbedin-
am Anfang der Planung – ein vielseiti-
gungen, Supply Chain Management und
ges Expertenteam diskutierte gemein-
logistische Anforderungen sowie über Per-
sam mit den Teilnehmern über die Po-
sonalstrategien und standen anschließend
tenziale und Risiken eines Eintritts in
für Fragen der Teilnehmer zur Verfügung.
den chinesischen Markt. Chinas wirt-
„Der chinesische Markt ist geprägt von
schaftliches Wachstumspotenzial zieht
starken kulturellen Unterschieden sowie
ausländische Unternehmen seit Jahren
differenten Gewohnheiten und Anforderun-
magisch an. Neben schnellem Wachs-
gen innerhalb der eigenen Landesgrenzen.
tum und niedrigen Lohnkosten über-
Strategien und Produkte, die für den euro-
le Unternehmen müssten sich an die verän-
zeugen vor allem die rasant wachsende
päischen Markt funktionieren, können in
derten Bedingungen anpassen und die rich-
Kaufkraft und die Vorliebe der chinesi-
China leicht scheitern“, erklärte Hannes
tigen Partner finden, die sich am Markt aus-
schen Konsumenten für westliche Mar-
Streeck, CEO Fiege Far East. Internationa-
kennen.
LOGO
32
Special
Maximierte
Lebensqualität durch
nachhaltiges Bauen
In der Bau- und Immobilienwirtschaft ist die Deutsche
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB e.V.
seit 2007 ein etablierter Begriff. Die DGNB hat es
sich zum Ziel gemacht, das nachhaltige
Bauen zu stärken und langfristig zu fördern.
LOGO
Special
n Deutschland wird etwa ein
Drittel
des
Ressourcenverbrauchs, des Abfallaufkommens
sowie der CO2-Emissionen von
Gebäuden verursacht. Probleme wie
der Klimawandel und die Ressourcenverknappung sollen gemäß Verständnis der DGNB durch unsere Gesellschaft bearbeitet und nicht
zukünftigen Generationen überlassen
werden.
Das Nachhaltigkeitskonzept der
DGNB beruht nicht nur auf dem klassischen Dreisäulenmodell, welches
die Aspekte Ökologie, Ökonomie und
Soziales berücksichtigt, sondern darüber hinaus werden die Planung und
Umsetzung nachhaltiger Gebäude
oder Stadtquartiere sowie die Technik, Prozesse und die Standorte der
Neubauten begutachtet und bewertet.
Dieses umfassende Nachhaltigkeitskonzept soll die Philosophie und das
Bedürfnis der Gesellschaft werden.
Die gebaute Umwelt soll im Interesse
aller geplant und nach den Wünschen
derjenigen umgesetzt werden, die die
Immobilie betreiben und nutzen.
Effizienz, Suffizienz und Konsistenz
sind die übergreifenden Ziele der
DGNB. Das bedeutet, dass die verfügbaren Mittel optimaler genutzt werden sollen, die Ressourcen sollen
nicht überverbraucht, sondern angemessen gebraucht werden, und es
sollen naturverträgliche Technologien genutzt werden, welche durch
das Ökosystem geboten werden.
I
Bei der Zertifizierung des Logistikzentrums
Rhein-Main müssen zahlreiche
Bewertungskriterien erfüllt werden.
Sechs Themenfelder
stehen zur Bewertung
Bei der Zertifizierung eines Gebäudes
werden drei verschiedene Zielwerte
definiert. Ein Gebäude kann den Status Bronze, Silber oder Gold erreichen und wird in sechs Themenfeldern bewertet: Standortqualität,
ökologische Qualität, ökonomische
Qualität, Prozessqualität, soziokultu-
33
relle und funktionale Qualität sowie
technische Qualität.
Bei der ökologischen Qualität werden
die Ökobilanz, die Risiken für die lokale Umwelt, die umweltverträgliche
Materialgewinnung, das Trink- und
Abwasseraufkommen sowie die Flächeninanspruchnahme bewertet. Die
ökonomische Qualität wird durch die
Kosten im Lebenszyklus, die Flexibilität und Umnutzungsfähigkeit des Gebäudes sowie durch die allgemeine
Marktfähigkeit bewertet. Bei der soziokulturellen und funktionalen
Qualität des Gebäudes werden etliche
Themen untersucht, besonders beispielsweise der thermische, visuelle
und akustische Komfort, die Sicherheit und die Risiken des Gebäudes,
die Barrierefreiheit und Grundrissqualitäten. Brand-, Schall-, Wärmeund Immissionsschutz sind Teil der
technischen Qualität. Darüber hinaus
werden die Prozessqualität, also unter
anderem die integrale Planung, die
Projektvorbereitung, die Projektumsetzung, die Inbetriebnahme und die
Ausschreibungsverfahren sowie die
Standortqualität, also der Mikrostandort, die Verkehrsanbindung, die
Umgebung sowie das Image und der
Zustand des Standortes und der Umgebung bewertet.
Möchte man einen Neubau, wie beispielsweise das Logistikzentrum
Rhein-Main (Dieburg), nach den Vorgaben der DGNB bewerten, gibt es
viele verschiedene Bewertungskriterien, welche bis zu einem bestimmten
Grad erfüllt werden müssen. Diese
einzelnen Bewertungskriterien werden dann zusätzlich, je nach Nutzungsprofil, unterschiedlich gewichtet. Die Bewertungspunkte für das
Erreichen der Zielvorgaben sowie die
jeweilige Gewichtung der Kriterien
bilden dann den konkreten Erfüllungsgrad für die sechs zu bewertenden Themenfelder. Der daraus resultierende Gesamterfüllungsgrad bildet
die Grundlage für das jeweilige
DGNB-Zertifikat.
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34
Special
Wird ein Gebäude mit einem Gesamterfüllungsgrad ab 50 Prozent bewertet, erhält es das Bronze-Zertifikat. Ab
einem Erfüllungsgrad in Höhe von 65
Prozent bzw. 80 Prozent wird das Gebäude mit dem Silber- bzw. Gold-Zertifikat ausgezeichnet. Jedoch sind
nicht ausschließlich der Gesamterfüllungsgrad oder einzelne Maßnahmen
für das jeweilige Zertifikat relevant,
auch müssen die Mindesterfüllungsgrade in den einzelnen Themengebieten erreicht werden, damit eine
einheitlich hohe Gebäudequalität gewährleistet werden kann.
Neues Logistikzentrum
von Fiege in
der Bewertungsphase
Das Logistikzentrum Rhein-Main
(Dieburg) befindet sich derzeit in der
Bewertungsphase und wird voraussichtlich mit einem Gesamterfüllungsgrad über 82 Prozent bewertet
und erhält somit das Gold-Zertifikat.
Während der Bauphase des Logistikzentrums Rhein-Main wurden in regelmäßigen Abständen Projektaudits
durchgeführt. In gemeinsamen Besprechungen zwischen dem Auditor
der DGNB, dem Generalunternehmer, dem Bauherrn und dem Architekten wird der aktuelle Zertifizierungsstatus
dokumentiert
und
diskutiert. Denn um den Erfüllungsgrad der beschriebenen Bewertungskriterien zu erreichen, sind eine umfangreiche Dokumentation und die
Einreichung umfassender Unterlagen
notwendig. Diese Dokumentation
wird dann durch die DGNB geprüft
und abschließend zertifiziert.
Ganzheitliche
Betrachtung des
gesamten Lebenszyklus
Wie bereits beschrieben, beruht das
Bewertungssystem der DGNB auf der
ganzheitlichen Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Die Zertifizierung bewertet die
Nachhaltigkeit einer Immobilie. Eine
nachhaltige Immobilie bietet Vorteile
sowohl für den Investor oder den
Bauherrn als auch für den Nutzer.
Der ökonomische Vorteil der Zertifizierung besteht darin, dass die Nachhaltigkeit des Gebäudes und damit
auch die Werthaltigkeit dargestellt
werden. Ein nachhaltiges Gebäude
profitiert während der Nutzungsphase von geringen Betriebs- und
Unterhaltskosten. Außerdem zeigen
Untersuchungen, dass nachhaltige
Immobilien geringere Leerstandsquoten und höhere Mieterträge erzielen.
Daher erreicht ein zertifiziertes Gebäude einen höheren und langfristig
besseren Markt- sowie Wiederverkaufswert.
Die Mehrkosten der DGNB-Zertifizierung liegen bei den Planungskosten
unter 0,5 Prozent und bei den Baukosten zwischen null und vier Prozent. Nachhaltiges Bauen kann daher
nicht zwingend als Kostentreiber,
sondern eher als Werttreiber bezeichnet werden.
Für Investoren und Bauherren bieten
sich dementsprechend Vorteile, wie
beispielsweise die langfristige Wirtschaftlichkeit, gute Marktchancen,
gute Vermietbarkeit und auch die Sicherheit der durchgehenden Qualität
des Gebäudes sowie die gleichbedeutende Relevanz von Ökonomie, Ökologie, soziokulturellen und technischen Aspekten. Zusätzlich bietet ein
DGNB-Zertifikat die Aussicht auf
günstigere Kreditvergaben. Werte
werden folglich gesichert und Risiken
verringert.
Große Vorteile für den
Nutzer einer
zertifizierten Immobilie
Für den Nutzer einer zertifizierten
Immobilie bieten sich ebenso viele
Vorteile. Die Zertifizierung berücksichtigt das Wohlbefinden und die
Gesundheit sowie die Sicherheit der
Gebäudenutzer, wodurch Krankenstände minimiert und die Lebensqualität maximiert werden können.
Wirtschaftlich gesehen profitiert der
Nutzer von geringeren Betriebskosten und frühzeitigen Prozessoptimierungen. Außerdem schützen zertifizierte Gebäude die Umwelt, da sie
ressourcenschonend gebaut werden,
weniger Emissionen verursachen und
zudem ein deutlich reduziertes Abfallaufkommen vorweisen. Ein DGNBzertifiziertes Gebäude ist also langfristig nachhaltig und damit auch für
zukünftige Generationen von Bedeutung.
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Pressespiegel
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Fiege – Familienunternehmen
in fünfter Generation
VON: Nicole Wildberger
QUELLE: Rheinische Post Duisburg vom 5. Dezember 2014
as Unternehmen Fiege aus
Greven kann auf eine
mehr als 140-jährige Geschichte zurückblicken.
Angefangen hat alles mit Pferdefuhrwerken. Heute gilt Fiege als Pionier in
der Kontraktlogistik. Das Unternehmen ist weltweit tätig.
Michael Lorca, Mitglied der Geschäftsleitung Consumer Goods & Retail bei Fiege Logistik, kann sich ein
Grinsen nicht verkneifen, wenn er
nach der Unternehmensgeschichte
seines Arbeitgebers gefragt wird. „Natürlich haben auch wir mit Pferdefuhrwerken angefangen, das war im
Gründungsjahr 1873 halt so.“ Damals
gründete Joan Joseph Fiege ein
Transportunternehmen im Nebenerwerb zu seinem landwirtschaftlichen
Betrieb. Schnell entwickelte sich daraus ein prosperierendes Fuhrunternehmen, das heute zu den Pionieren
in der Kontraktlogistik gehört.
Das Leistungsspektrum von Fiege
umfasst heute erheblich mehr als den
reinen Transport von Waren von A
nach B. „Wir bei Fiege sind darauf
spezialisiert, Prozesse zu organisieren
D
und Warenströme zu optimieren.“
Das Unternehmen hat sich ganz auf
Warenwertschöpfungsketten
verschiedener Branchen spezialisiert. Industriegüter, Reifen, Healthcare – also
Medizinprodukte –, Mode und andere Konsumgüter sind nur einige der
Branchen, in denen Fiege seine
Dienstleistungen anbietet. Die Palette
dieser Dienstleistungen, die dem
Kunden geboten wird, ist umfangreich. „Passgenaue und individuelle
Logistiklösungen“, erklärt Michael
Lorca und führt das an einem aktuell
bei vielen Kunden diskutierten Thema aus.
Als Full Service Dienstleister bietet
Fiege beispielsweise für unterschiedliche Kunden aus Fashion- oder Konsumgüter-Bereichen so genannte
Multichannel-Lösungen an. Das ist
die Kombination mehrere Vertriebsarten in einer Hand, beispielsweise
Online- und stationärer Handel. Fiege
kann hier als Dienstleister für die
Kunden den gesamten Bestellprozess
im E-Commerce abwickeln – vom
reinen Bestellvorgang, der Etikettierung, der Diebstahlsicherung über die
Zahlungsabwicklung bis hin zum Risikomanagement und last but least
zum Transport und zur professionellen Retourenabwicklung.
Dabei ist Fiege in der Lage, die Logistik für beide Vertriebskanäle dank
moderner IT-Systeme aus einem einzigen Bestandslager heraus abzubilden. „Wir bieten da beispielsweise ITgestützte Systeme, die wir auch durch
unsere Spezialisten betreuen – also
nicht nur die Koordination von Warenströmen, sondern auch Informati-
onsdienstleistungen“, erläutert das
Mitglied der Geschäftsleitung Consumer Goods & Retail.
Komplexe Dienstleistungen dieser
Art bietet das Unternehmen zwischenzeitlich nicht nur in Deutschland und seit den 90er Jahren verstärkt in fast ganz Europa an, sondern
auch in der Volksrepublik China und
seit 2012 in Indien.
„Fiege ist ein unabhängiger, familiengeführter Dienstleister, der vertrauensvolle und langjährige Partner-
Vertrauensvolle
und langjährige
Partnerschaften
schaften entwickelt und diese
ausbaut“, fasst Michael Lorca die Firmenphilosophie des Familienunternehmens zusammen, das bereits in
fünfter Generation geführt wird.
Weltweit sind für das Familienunternehmen aus Greven mehr als 11 000
Mitarbeiter aktiv, die an rund 200
Standorten in 17 Ländern tätig sind.
Dabei haben die Westfalen im Jahr
2013 einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro erwirtschaftet. „Wir sehen
uns gut aufgestellt und werden auch
in den kommenden Jahren mit den
Anforderungen unserer Kunden an
optimierte Logistiksysteme weiter
wachsen", ist sich Michael Lorca sicher. Wenn das keine glänzenden Zukunftsaussichten sind.
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36
News
Für Weltenbummler und
Geschäftsreisende
Für hochwertiges Reisegepäck aller Art steht seit 65 Jahren das Hamburger
Unternehmen travelite GmbH + Co. KG. Im Jahr 2012 haben die geschäftsführenden Gesellschafter der travelite GmbH + Co. KG die Marke TITAN übernommen
und im Zuge dessen die eigenständige TITAN Hamburg GmbH gegründet. TITAN
ist eine der weltweit führenden Marken für hochwertiges, funktionales und dabei
stylisches Reisegepäck. Seit Januar 2015 ist Fiege für die Logistik der Produkte
beider Unternehmen am Hamburger Standort der Fiege Gruppe verantwortlich:
Übernahme der logistischen Prozesse ab Hafen Hamburg durch einen Containershuttle, Wareneingang, Lagerung, Kommissionierung, sowie verschiedene Value Added Services liegen nun in den Händen der erfahrenen Mitarbeiter im Mega
Center Hamburg. Zu den VAS zählen Umpackaktivitäten wie die Vereinzelung von
Sets, Etikettierung, Preisauszeichnungen von Koffern und Einhaltung von Packvorgaben. Für den Kunden wurde die gesamte Packstation im Mega Center
Hamburg neu konzipiert. Das breit gefächerte Produktportfolio umfasst neben
leichten, stabilen und funktionellen Koffern und Reisetaschen auch verschiedene
Accessories für Geschäftsreisende und Weltenbummler.
N
s
EW
Georg Brockhoff (r.), Laurél,
Hanno Reekers, DOB, und
Anne Trendkamp (l.), DOB,
überreichten die Sachspende an
die Schulleitung der Schule für
Modemacher, Beate Welp-Gerdes.
Sachspende an Schule
für Modemacher
Das Münchner Modelabel Laurél und die 100-prozentige Fiege-Tochter DOB Textil
Service übergaben Ende 2014 eine ansehnliche Sachspende an die Schule für Modemacher in Münster. Bereits seit mehreren Jahren unterstützen die beiden Unternehmen die
Schule mit nicht mehr benötigten Ober- und Unterstoffen sowie Accessoires wie Knöpfen
und Reißverschlüssen, aus denen die Schülerinnen und Schüler der Modeschule Kleidungsstücke kreieren können. DOB erbringt für Laurél seit 2012 am Standort Münster
Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Führung des Rohwarenlagers über das Handling der Fertigware bis hin zur Retourenbearbeitung.
Impressum
Logo 84/März 2015
Das Fiege Magazin
Anschrift:
Redaktion Logo
Joan-Joseph-Fiege-Straße 1
D-48268 Greven
Herausgeber:
Fiege Logistik Holding Stiftung & Co. KG
Joan-Joseph-Fiege-Straße 1
D-48268 Greven
Redaktion:
Renate Schindler-Tiedemann
Tel. 0 2571-56 06 65, Fax 0 25 71-91 83 18
[email protected]
Fotos:
Fiege, BVL, Mann+Hummel,
Wojtek Lesiuk, Starface Ingo Schwarz,
Dirk Mahler Fraunhofer IFF, Fotolia,
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Layout:
Wietheger Druck Nordwalde
Druck:
Steinbacher Druck GmbH, Osnabrück
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aus diesem Heft sind nur mit Quellenangabe und nach vorheriger Genehmigung
durch die Redaktion gestattet. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen
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Social Responsibility
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Karrierechancen liegen
vor der Haustür
Dass die Stadt Münster und ihre Region sich nicht nur als Studienort anbieten,
sondern auch gute Job- und Karrieremöglichkeiten für Hochschulabsolventen
aufweisen, lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Premiere des
„Marketing Master Bootcamp“ im Oktober vergangenen Jahres kennen.
ie gemeinsame Initiative
des Marketing Center
Münster, der Wirtschaftsförderung und von Münster Marketing soll dazu beitragen,
dass die Studenten nach ihrer Ausbildung in der Region bleiben, dass sie
die Karrierechancen vor der Haustür
erkennen und sehen, dass in Münster
und in der Region international tätige
Unternehmen angesiedelt sind, die
gute Jobs bieten.
Unter dem Motto „Unternehmen aus
dem Münsterland live erleben“ wurden die Studierenden unter anderem
auch ins Mega Center Ibbenbüren der
Fiege Gruppe eingeladen, wo sie die
Logistik hautnah erleben konnten.
Martina Schlottbom, verantwortlich
für das Strategische Personalmanage-
D
ment in der Fiege Gruppe, empfing
mit ihrem Team die rund 40 Studierenden in Ibbenbüren. Christoph
Mangelmans, Mitglied der Geschäfts-
Unternehmen live
erleben
leitung Fashion & Online Retail,
stellte das Unternehmen vor und erläuterte die Funktionen eines MultiUser-Centers mit allen logistischen
Besonderheiten.
Sonja Frühauf, Junior Referentin Personal, gab einen ausführlichen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten für Studierende während
ihres Studiums, von nationalen und
internationalen Praktika bis hin zu
Werkstudententätigkeiten während
des Studiums bei Fiege. Bettina Pick,
verantwortlich für zentrale Personalentwicklungsinstrumente in der Fiege Gruppe, stellte die unterschiedlichen Projekte in Deutschland und
Europa für junge Fach- und Führungskräfte vor.
Das studentische Projekt des Bootcamp leiste einen wichtigen Beitrag
zur Fachkräftesicherung und zeige,
wie wichtig die noch stärkere Verzahnung von Wissenschaft und
Wirtschaft ist, betonte Martina
Schlottbom zum Abschluss der Veranstaltung, bei der die Besucher in
mehreren Gruppen durch das Fiege
Mega Center geführt wurden.
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38
Social Responsibility
Personalentwicklung bei Fiege
Bindung und Gewinnung von Talenten erfahren im heutigen Marktumfeld
zunehmend an Bedeutung. Der Wettbewerb um die sehr guten Kandidaten,
Absolventen und Führungskräfte ist immer deutlicher zu spüren, so dass Fiege
einen noch stärkeren Fokus auf die strategische Personalentwicklung legt.
s gibt seit vielen Jahren aktive Nachfolgeplanungen
und Personalentwicklungsmaßnahmen für Potenzialkandidaten, so dass den heutigen
Marktbedingungen gut begegnet
werden kann. Vor allem die Generation Y ist zum Beispiel nicht mehr nur
mit einem ordentlich vergüteten Job
zufrieden – für sie zählen auch Faktoren wie Kultur oder Teamgeist. Diese
Generation sucht Sinn und Selbstverwirklichung und fordert Zeit für Familie und Freunde.
E
Die Generation „Y“
Als Generation Y (kurz Gen Y) wird in
der Soziologie diejenige Bevölkerungskohorte genannt, deren Mitglieder im Zeitraum von etwa 1990 bis
2010 zu den Teenagern zählten. Je
nach Quelle wird diese Generation
auch als Millennials bezeichnet. Sie
gilt damit als Nachfolgegeneration der
Boomers und der Generation X. Der
Name ist darauf zurückzuführen, dass
nach X im Alphabet der Buchstabe Y
folgt. Der Buchstabe "Y" wird englisch
Why (Warum‘) ausgesprochen, was
auf das charakteristische Hinterfragen
der Generation Y verweist. Die nachfolgende Generation ist die Generation
Z, welche mit dem Geburtsjahr 1999
beginnt.
Quelle: Wikipedia
Strategisches
Personalmanagement
„Diesen neuen Anforderungen stellen wir uns gerne. Ziel der Personalentwicklungsstrategie bei Fiege ist die
Bindung und Weiterentwicklung unserer Potenzialkandidaten, gleichzeitig sparen wir durch interne Weiterentwicklung pro Jahr eine sechsstellige Summe durch interne Besetzungen.“ sagt Jens Fiege, zuständiger
Vorstand für den Bereich Strategic
Human Resources. „Durch die neue
Business-Unit-Organisation sind viele
Spitzenfunktionen mit Mitarbeitern
besetzt worden, die die Instrumente
der strukturierten Personalentwicklung genutzt haben – ein klares Zeichen für den wichtigen Input, den
diese Instrumente leisten.“
Identifikation der Talente
„Talente erkennen können dabei vor
allem die direkten Vorgesetzten“, erläutert Bettina Pick, Manager Personnel Development. Darum ist eine
Voraussetzung für gute Personalentwicklung eine gute Führung. Die
Rahmenbedingungen dazu werden in
den Führungsleitlinien definiert, die
es schon seit über zehn Jahren bei
Fiege gibt. Auf dieser Basis entwickelt
sich bei Fiege eine Führungskultur,
die dafür sorgt, dass die Mitarbeiter
ein faires, forderndes und förderndes
Umfeld finden, das ihnen neue Perspektiven eröffnet.
Die
konzeptionelle
Basis
der
Personalentwicklung ist der Fiege
C.I.R.C.L.E. Dieser C.I.R.C.L.E wurde
auf internationaler HR-Ebene kreiert,
und auf dieser Basis richten nun alle
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Social Responsibility
Länder ihre Personalstrategien aus.
Er ist zum Beispiel in einigen Ländern
schon Basis für Stellenbeschreibungen, Einstellungsprozesse, Entwicklungsprogramme und Gesprächsleitfäden.
Der erste Schritt zu einer durchdachten Personalentwicklung ist das jährliche Mitarbeiterfeedback. Die Führungskräfte besprechen gemeinsam
mit ihren Mitarbeitern deren individuellen Qualifizierungsbedarf und
setzten diesen mit Hilfe verschiedener
Instrumente um. Ist der Bedarf regional abzudecken, zum Beispiel durch
ein Seminar oder durch Jobrotation,
wird dies direkt durch die Business
Units beziehungsweise die Niederlassungen umgesetzt.
Als Ergänzung zu den regionalen/lokalen Programmen bietet die Abteilung Strategic HR verschiedene Ins-
Martina Schlottbom
trumente an, die als Plattformen dienen, um Talente innerhalb von Fiege
bekanntzumachen. Voraussetzung
für die erfolgreiche Nutzung der zentralen Instrumente ist natürlich immer, dass der Mitarbeiter sich auch
weiterentwickeln will.
„Im Rahmen der neuen Fiege Struktur wollen wir mit unseren zentralen
Instrumenten die Übersicht über die
High Potentials in den einzelnen
Business Units behalten, damit es
auch zu einem interdisziplinären
Austausch von Talenten kommen
kann“, erläutert Martina Schlottbom,
Head of Strategic Human Resources.
Entwicklungsprogramme
Kern der zentralen Personalentwicklung sind die drei Entwicklungsprogramme: Fiege Junior Programm,
Fiege International Team und Fiege
Professional Programm. Hier können
sich die Potenzialkandidaten ausprobieren, ihre Methoden- und Führungsfähigkeiten unter Beweis stellen
und sich anhand verschiedenster
Übungen ein direktes Feedback von
Teilnehmern und Coaches holen.
„Die Teilnehmer der Programme
übernehmen oft schon im Jahr der
Teilnahme eine neue Aufgabe – als
Spezialist, in Projekten oder auch als
Bettina Pick
39
Führungskraft. Es ist toll zu sehen,
dass die Teilnehmer unmittelbar mit
Erkenntnissen und Methoden aus
den Programmen arbeiten und Erfolg
haben“, erzählt Bettina Pick, Manager Personnel Development.
Internationale
Möglichkeiten
Wer zugreifen will, kann mit Fiege im
In- und Ausland spannende neue
Jobs in unterschiedlichen Bereichen
entdecken. Stellenausschreibungen
werden bei Fiege grundsätzlich intern
ausgeschrieben und bieten gerade
den jungen Entwicklungskandidaten
immer wieder die passende neue Herausforderung. Seit 2007 haben 215
Potenzialkandidaten an den Programmen teilgenommen – seit 2010 haben
über 40 Prozent dieser Teilnehmer eine neue Aufgabe/Position im Unternehmen übernommen.
Die Rolle der
betrieblichen Ausbildung
Die Ausbildung spielt bei Fiege natürlich auch eine große Rolle: Sobald sich
ein Potenzialkandidat innerhalb von
Fiege weiterentwickelt, ergeben sich
auch neue Möglichkeiten für Einsteiger. „Diese gewinnen wir vor allem aus
unseren eigenen Ausbildungsgängen“,
erklärt Martina Schlottbom. „Allein im
Jahr 2014 haben wir in 18 Ausbildungsberufen ausgebildet und hatten
bei den Absolventen im vergangenen
Jahr eine Übernahmequote von 46
Prozent. Bei den Dualen Studenten
sind wir oft sogar auf die Übernahmequote von 100 Prozent gekommen.
Auf diese Weise gewinnen wir gut ausgebildete junge Mitarbeiter, die Fiege
schon kennen und sich gezielt weiterentwickeln wollen“.
An dieser Stelle schließt sich dann der
Kreis: Diese jungen Einsteiger sind
die Talente von morgen.
FIEGE Logistik Holding Stiftung & Co. KG I Joan-Joseph-Fiege-Straße 1 I D-48268 Greven
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