Um unsere Stadt verdient gemacht
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Um unsere Stadt verdient gemacht
BA LI N G EN Mittwoch, 18. November 2015 GEDANKEN ZUM SONNTAG (K)ein Grund zum Feiern? Heute feiern evangelische Christen den Buß- und Bettag, mancherorts inzwischen ökumenisch. Woran denken Sie, wenn sie das Wort Buße hören? – An Bußgeldbescheid oder „Das wirst du mir büßen“ ? – Keine besonders positiven Assoziationen – kein Grund also zum Feiern? Ein Blick auf die Reformatoren Luther und Brenz bringt mich weiter. Sie verstehen Buße als „Umkehren in die offenen Arme Gottes“. Der Buß- und Bettag zeigt mir dann: Gott empfängt mich mit offenen Armen, obwohl ich immer wieder versage. Buße heißt: Ich darf das, was mein Leben und das anderer vergiftet bei Gott abgeben und er lässt mich im Vertrauen auf Jesus Christus neu anfangen. So wird der Buß- und Bettag für meine Seele zu einer Gelegenheit zum Atemholen. Denn nichts anderes ist das Gebet, das Reden meines Herzens mit Gott. So ein gepflegtes Gespräch bleibt nicht ohne Auswirkungen auf meine alltäglichen Gespräche. Ich lasse mich darin weniger von Angst bestimmen, weil ich weiß, dass nicht alles nur von mir abhängt, dass Gott die Welt keinen Augenblick sich selbst überlässt. Wenn ich erlebe, wie Gott mich mit offenen Armen empfängt, dann kann ich in jedem Menschen ein Ebenbild Gottes sehen, einen Menschen, nach dessen Gesellschaft er sich sehnt. Dann verliere ich nach und nach die Angst vor dem Fremden, durch die viele Menschen in diesen Tagen beherrscht werden. Im Tagesspruch für den Buß- und Bettag heißt es: „Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.“ (Sprüche 14,34) – Ein gutes Miteinander in unserem Land und weltweit beginnt deshalb mit der Umkehr von einem gleichgültigen und wohlstandsgesättigten Lebensstil. Veränderung beginnt aus der erwartungsvollen Hinwendung zu Gott, aus einem Gebet, das mit seinen Möglichkeiten rechnet. Dadurch nimmt Gott mich hinein in seine Gerechtigkeit, in seine Fürsorge für die Welt und lässt mich selbst aktiv werden. Jeder Tag wird zu einer Chance, mich von Gott erneuern zu lassen, in seine offenen Arme umzukehren und dann meine eigenen Hände anderen Menschen zuzuwenden, Gerechtigkeit zu leben. Mein Leben wird damit zu einer Einladung in die ausgebreiteten Arme Gottes. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Pfarrer Martin Schöberl Balingen „Das Schönste sind die vielen glücklichen Kindergesichter“ Balingen. Eine enorme Auswahl an Kinderartikeln bot die diesjährige Bücher- und Spielwarenbörse der Balinger Frauenliste in der Turn- und Festhalle in der Ebertstraße und viele, viele kamen. Angesichts der Auswahl aus rund 5000 angebotenen Artikeln war auch wirklich für jeden etwas dabei. „Es gab Spiele, Kinderwägen, Bobbycars, Fahrräder, Autositze und natürlich Bücher“, zählt Teresa Schmidt, Vorsitzende der Balinger Frauenliste, auf. Der Verein „Balinger Frauenliste“, der die Bücher- und Spielwarenbörse seit nun- mehr elf Jahren in der Festhalle veranstaltet, wurde 1993 gegründet, um Frauen zu ermutigen und ermöglichen, sich stärker in der Kommunalpolitik zu engagieren. Von 1994 bis 2014 stellte die parteipolitisch unabhängige Frauenliste Gemeinderätin- nen, bei den Kommunalwahlen 2019 möchte sie wieder in den Gemeinderat zurückkehren. Die Börse ist ein fester Bestandteil des Vereinskalenders, und dabei jedes Jahr „lauter glückliche Kindergesichter zu sehen, ist das schönste“, findet Schmidt. Foto: Julius Fiedler Persönlichen Geburtstagswunsch erfüllt Petra Laib und Philipp Schweizer starteten in New York gemeinsam mit über 50000 Läufern Petra Laib erfüllte sich ein persönliches Geburtstagsgeschenk zu ihrem Fünfzigsten und Philipp Schweizer erfüllte sich einen lange gehegten Lebenstraum. Den Start beim New York Marathon. Aufgabe des Balinger Oberbürgermeisters Helmut Reitemann (l.) war es an den langjährigen Vorsitzenden der Ortsgruppe Engstlatt im Schwäbischen Albverein, Joachim Bay (r.), die Landesehrennadel für besondere Verdienste zu verleihen. Seine Frau Gudrun Bay wurde für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Ortsgruppe geehrt. Foto: Stadt Balingen „Um unsere Stadt verdient gemacht“ Landesehrennadel an Joachim Bay Aktuell wurde der langjährige Vorsitzende der Ortsgruppe Engstlatt des Schwäbischen Albvereins, Joachim Bay, im Rahmen des alljährlichen Wanderhocks mit der Landesehrennadel ausgezeichnet. Engstlatt. Die vom Ministerpräsidenten verliehene Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für Verdienste im Ehrenamt wurde von Oberbürgermeister Helmut Reitemann zusammen mit einer Urkunde an Joachim Bay überreicht. „Sie haben sich um unsere Stadt verdient gemacht und insbesondere den Ortsteil Engstlatt durch ihr ehrenamtliches Engagement bereichert“, so der Oberbürgermeister in seiner Laudatio. Nur wenige Monate nach seinem Beitritt zur Ortsgruppe Engstlatt des Schwäbischen Albvereins wurde Joachim Bay bereits in den Vereinsausschuss und im November 1989 zum Vertrauensmann gewählt. Seither widmet er sich unermüdlich und mit großer Begeisterung der Organisation und Gestaltung von zahlreichen Veranstaltungen der Ortsgruppe Engstlatt zu denen neben den traditionellen Wanderungen in nah und fern auch regelmäßige Skiausfahrten sowie Nordic-Walking- und Radtouren gehören. Seit 1990 wird auf seine Initiative hin auch die jährliche Landschaftsputzede in Engstlatt durchgeführt. Ebenso hat er zusammen mit seiner Frau die „z`Liacht“Abende eingeführt, die sich einer großen Beliebtheit erfreuen. Neben der stetigen Weiterentwicklung des Vereins und seiner Angebote ist er auch bei der Pflege der Traditionen in Engstlatt wie Maibaumaufstellung, Sonnwendfeier, Dorfweihnacht sowie der jährlichen Mostprämierung federführend mit dabei. Der Geehrte war sichtlich überrascht von der hohen Auszeichnung und freute sich sehr darüber. Im weiteren Verlauf des Wanderhocks wurde für seine 25-jährige Mitgliedschaft Dr. Gustav Prezel gewürdigt. Bereits 50 Jahre sind Gudrun Bay und Helmut Stotz Mitglied im Schwäbischen Albverein – sie sind dem Verein im Jahre 1966 beigetreten. In seiner Laudatio erinnerte Joachim Bay an besondere Ereignisse aus diesem Jahr in der damals noch selbstständigen Gemeinde Engstlatt. Einige Beispiele: auf Martin Jenter folgte Heinrich Vogel als Bürgermeister; es wurden die Langwiesenschule, die katholische Kirche und das evangelische Gemeindehaus eingeweiht; damals hatte Engstlatt 1320 Einwohner und der Schwäbische Albverein überschritt die magische Zahl von 100 Mitgliedern. Helmut Stotz und Dr. Gustav Prezel hatten sich für diesen Abend entschuldigt. Und so konnten Joachim Bay und sein Stellvertreter Sven Ewerling lediglich die Jubilarin Gudrun Bay für ihre 50-jährige Mitgliedschaft auszeichnen. Dies geschah mit der Verleihung einer Urkunde und eines Ehrenzeichens. Mit einem Blumenpräsent wurde der Ehefrau des Vorsitzenden aber auch für ihre stets tatkräftige Mithilfe bei vielen Vereinsveranstaltungen gedankt. Zum Wandererhock gehört auch ein Jahresrückblick. Dieser erfolgte sehr unterhaltend in einer bunten Fotoschau der Ereignisse. Endingen. Die beiden Hobbyläufer starteten am 1. November beim größten Marathon der Welt mit über 50 000 Teilnehmern in New York. Vor mehr als einem Jahr sprachen die beiden Hobby Läufer zufällig über den New York Marathon und gestanden einander ihre Wünsche irgendwann einmal daran teil zu nehmen. So ergab sich der gemeinsame Entschluss dass sich beide im Jahr 2015 in New York anmelden und nahmen auch das Training dazu auf. In der Vorbereitung hat Petra Laib mehr als 2100 Trainingskilometer absolviert und auch Philipp Schweizer dürfte auf diese Wegstrecke gekommen sein. Er legte jedoch viele Kilometer davon auf dem Laufband zurück. Dies ist seiner beruflichen Anforderung geschuldet, die ein Training oftmals erst in den späten Nachtstunden ermöglichten. Jedenfalls starteten die beiden topfit mit ihren Begleitern am Freitagmorgen nach New York und trafen die letzten Vorbereitungen für den Start am Sonntagfrüh auf Station Island. Die Organisation des Marathons gleicht einer lo- Im Bild Petra Laib und Philipp Schweizer mit ihren Medaillen nach dem Zieleinlauf in New York mit den Begleitern von rechts Hanna, Paul und Jürgen Laib sowie Anneliese Schweizer. gistischen Meisterleistung und für die beiden Endinger klappte auch alles so wie geplant, vom Bustransfer am frühen Morgen bis zum Start mit dem eingeteilten Block gegen 10 Uhr. Bereits am Startpunkt waren Petra und Philipp auch tief beeindruckt von der Motivation der vielen Helfer und mit dem Start auch der vielen hunderttausend Zuschauer, die links und rechts der Marathonstrecke alle Läuferinnen und Läufer anfeuerten und mit fröhlichen Kommentaren animierten. Es gab nur wenige Laufstrecken über einzelne Brücken, die nicht von Zuschauern gesäumt waren. Noch in voller Begeisterung berichten die beiden, über das unbeschreibliche große Gefühl, wie die Zuschauer die Läufer nahezu tragen. Dabei bestehe allerdings die Gefahr, sich zu verausgaben. Das allerdings war für beide kein Problem, denn aus dem Training heraus kannten Sie ihr persönliches Tempo, und obendrein war natürlich viel wichtiger, jede Meile des Marathons für sich selbst auch zu genießen. Das bedeutete für Philipp immer wieder mit seiner kleinen Digitalkamera die Stimmung der immer freundlichen Zuschauer einzufangen oder auch mal die Dixiband abzuklatschen, die in ihren grünen Uniformen so gut zu seinem eigenen Outfit passten. So nahmen sie auch bewusst wahr, dass mit jeder zurückgelegten Meile dieses sicher für beide einmalige Erlebnis in vollen Lebenszügen aufgenommen werden muss. Nach dem Zieleinlauf im Central Park bekam jeder Läufer seine Medaille, die die beiden Marathonläufer mit persönlichem Stolz entgegen nahmen. Wie vielen anderen Teilnehmern auch, war für Petra und Philipp nicht wichtig, unter den ersten Tausend zu sein, sondern vielmehr einmal im Leben dabei gewesen zu sein, was viele Marathonbegeisterte sich ebenfalls wünschen. Ein großer Moment während des Marathons war natürlich auch als Anneliese Schweizer, die Ehefrau von Philipp und die Familie von Petra mit Ehemann Jürgen und den Kindern Hanna und Paul bei Meile 17 ihre „Stars“ anfeuerten. Gemeinsam erkundeten die Endinger Ausflügler dann in den darauffolgenden Tagen noch einige Sehenswürdigkeiten von New York und waren beim Blick vom Empire State Building dann sehr beeindruckt, wie weiträumig sie beim Marathon die riesige Stadt durchquert hatten. Klaus Hahn Neues aus der Gegenwart und Rückblick in die Vergangenheit Die Kirchengemeinde Heselwangen hatte die über 70-Jährigen zu einem „Nachmittag im Herbst“ eingeladen Heselwangen. Eine Abwechslung im Alltag älterer Menschen war der von der Kirchengemeinde veranstaltete „Nachmittag im Herbst“ für alle über 70-jährigen Gemeindemitglieder. Pfarrer Christof Seisser stellte den Nachmittag unter das Motto „Lobe den Herren“, denn wer auf sein Leben wie in einem Bilderbuch zurückblicken könne, findet immer wieder Gelegenheit Dank zu sagen; Dank für Menschen, die uns wichtig sind und für die wir wichtig sind. Zur musikalischen Umrahmung hatte er Christine und Andreas Köhler eingeladen, die auf Querflöte und Geige Kammermusik boten oder auf dem Klavier zum Mitsingen einluden. Oberbürgermeister Helmut Reitemann gab in Umrissen Einblick in das Stadtgeschehen, wobei der Straßenausbau der Hirschbergstraße, die geplante Erweiterung des Neige-Einkaufzentrums sowie der Ausbau der Nachbarschaftshilfe auf besonderes Interesse stießen. Außerdem warb er um Ideen für die kleine Gartenschau 2023, in welche auch die Stadtteile einbezogen werden sollen. Diesen Punkt griff Ortsvorste- her Berthold Roller auf, welcher die bereits gediehenen Gedanken auf kulturelle Ebene wie Heselwanger Geschichtstheater oder Heselwanger Musikstücke lenkte. Das Dauerthema Vereinsheim wurde dem Balinger Stadtoberhaupt erneut ans Herz gelegt. Ferner wies Roller darauf hin, dass der schnellere Internetzugang im kommenden Jahr wohl Wirklichkeit werde. Ebenfalls im neuen Jahr soll der untere Friedhofseingang erneuert werden, nachdem weitere Parkplätze für Wanderungen rund um Heselwangen bereits geschaffen wurden. Für die erkrankte Gretel Kommer (Nachtwächterin) sprang spontan Friedrich Haeberlen ein. Mit Lichtbildern seines Vaters Hermann Haeberlen aus den 50er und 60er Jahren bot er einen erquickenden Querschnitt durch das dörfliche Leben. Einige der Besucher erkannten sich als Kinder oder Jugendliche wieder, andere längst verstorbene Gemeindemitglieder kehrten für Augenblicke in die Gemeinschaft zurück und wieder andere mussten erraten werden, wenn Bilder vom Leben auf der Straße, ums Haus, von der Feldar- Das Neue aus der Gemeinde und aus der Stadt Balingen erfuhren die Besucher des Seniorennachmittags von Oberbürgermeister Helmut Reitemann und Ortsvorsteher Berthold Roller, Bilder aus alten Zeiten zeigte der pensionierte Gymnasiallehrer Friedrich Haeberlen und ließ damit alte Zeiten wieder auferstehen. Foto: Helga Jetter beit, dem Kirchgang, der Einkehr oder bei Einblicken in Familienfeiern aufleuchteten. Die Besucher waren interessiert und konnten viele angenehme Erinnerungen mit nach Hause nehmen. Helga Jetter