Infoblätter Impulsreferate LM

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Infoblätter Impulsreferate LM
IMPULSREFERATE
Rubén Blades
* 16. JULI 1948, PANAMA
SÄNGER, KOMPONIST, FILMSCHAUSPIELER, UMWELTAKTIVIST, POLITIKER
20 MUSIKALBEN, 26 FILME UND 4 GRAMMYS
Rubén Blades wuchs in eher
ärmlichen Verhältnissen auf. Er lernte durch seine Mutter die Liebe zur
Poesie und zum Klavier. Sein Vater
war englischer Abstammung und von
Beruf Jockey, Basketballspieler und
zuletzt bei der Geheimpolizei.
Im Jahr 1964 kumulierten die
Spannungen mit den USA um den
Panama-Kanal – nach einer Demonstration gab es 25 Tote. Das bewirkte ein Umdenken beim 16-jährigen Rubén Blades, der bis dahin nach
eigenen Angaben in Geschmack,
Musik und in allem 'pro-yanqui' gewesen war.
Er studierte Jura und Politikwissenschaften in Panama, sang aber
nebenbei in diversen Conjuntos Lations.
Als 20-Jähriger reiste er nach
New York. Dort nahm er seine erste
Platte mit dem Orchester von Pete
Rodríguez auf. Er kehrte aber nach
Panama zurück, um sein Studium zu
beenden.
In New York suchte er den Kontakt zum Musikverlag Fania Records,
wo er anfangs in der Postzustellung
arbeitete. Es bot sich ihm die Möglichkeit in einigen namhaften Orchestern zu singen. Die Schallplatte Metiendo Mano (1977) wurde sofort ein
großer Erfolg, übertroffen noch 1978
von Siembra, der lange Zeit erfolgreichsten Salsaplatte.
1982 gründete er seine eigene
Gruppe Seis del Solar. Mit ihr verließ
er die klassische Salsa-Formation und
nahm neben dem Bläsersatz vor allem Rock-Instrumente mit auf. Er
veröffentlichte 1984 Buscando América, 1985 Escenas, wofür er seinen
ersten Grammy bekam. Streitigkeiten
mit Fania um seine Urheberrechte
führten zum Wechsel zu Elektra Records, er vergrößerte seinen Bläsersatz und die Gruppe wurde in Son
del Solar umbenannt.
In den 1980 Jahren trat er verstärkt als Schauspieler auf, daher zog
er nach Kalifornien um.
Zwischenzeitlich gründete er
1994 zu den Präsidentschaftswahlen
in Panama seine eigene politische
Son del Solar
Partei. Mit 20% der Stimmen wurde
er drittstärkste Kraft im Parlament.
Im Jahre 2000 wurde er UNSonderbotschafter gegen Rassismus
und 2003 kehrte er wieder nach Panama zurück, um sich in Sozialprojekten und Umweltschutzorganisationen zu engagieren.
2001 arbeitete er mit Michael
Jackson zusammen. Von Oktober
2004 bis Juni 2009 war Blades Direktor des panamaischen Tourismusinstituts IPAT im Rang eines Ministers.
Besonders hervorstechend in
seiner Musik ist seine Experimentierfreude mit verschiedenen Rhythmen,
Stilen und Instrumenten. Das unterscheidet ihn oft von kommerzieller
Tanzmusik.
Seine Amerika- und sozialkritischen Texte, oft mit viel lateinamerikanischem Witz, kamen beim Publikum gut an.
Quelle: Sep. 2013:
de.wikipedia.org/wiki/Ruben_Blades
Rubén Blades
Thema: Lateinamerikanische Musik
IMPULSREFERATE
Fania Records
US-AMERIKANISCHES PLATTENLABEL,
DAS LATEINAMERIKANISCHE MUSIK VERTREIBT
Mit Produktion von Schallplatten, Filmen und Organisieren von
Konzerten wurde Fania Records zu
der wichtigsten Institution für lateinamerikanische Musik und trug nachhaltig dazu bei, den musikalischen
Begriff Salsa zu etablieren. Auf Fania
und einigen im Lauf der Zeit aufgekauften Labels (u.a. Cotique, Tico,
Vaya, Alegre, Inca) erschienen etwa
2000 Veröffentlichungen. Fania agierte auch als Konzertagentur und organisierte die Tourneen der eigenen
Künstler durch die Welt.
Fania Records wurde im Jahr
1963 vom Flötisten Johnny Pacheco
und seinem Anwalt Jerry Masucci
gegründet.
Der Name kommt von einem
von Reinaldo Bolaños komponierten
Son montuno. Am Anfang diente die
Plattenfirma lediglich dazu, Johnny
Pachecos Werke, aufgenommen mit
seinem Orchester, zu vertreiben. Im
Jahr 1968 bildeten die Künstler, die
bei Fania unter Vertrag standen, die
Band Fania All-Stars.
Fania dokumentierte einige Konzerte der Fania All-Stars auf Film,
wodurch sie - wie das Woodstock-Festival - auch als Kinofilme und Videos
vermarktet werden konnten ("Our
Latin Thing", aufgenommen 1971 im
Cheetah Club, New York, und "Live
in Africa", 1972 im Umfeld des
Rumble in the Jungle in Kinshasa).
Die besten und wichtigsten Musiker der lateinamerikanischen Welt
haben im Laufe der Jahre bei "Fania
All Stars" mitgewirkt, wie z.B. Mongo
Santamaria, Cheo Feliciano, Celia
Cruz, Johnny Pacheco, Ray Barretto,
Adalberto Santiago, Hector Lavoe,Ismael Rivera, Jose Mangual Jr.,
Larry Harlow, Roberto Roena, Justo
Betancourt, Oscar_D’León und Willie Colon.
Ab den 1990er Jahren war das
Label weitgehend inaktiv. 2006 kaufte
V2 Records über sein Sublabel Emusica Fania auf, dabei tauchte ein
Fania All-Stars
Großteil der verloren geglaubten
alten Masterbänder auf. Es wurden
zahlreiche remasterteWiederveröffentlichungen angekündigt.
FANIA ALL-STARS
war eine berühmte und vielfach
ausgezeichnete Salsaband, die 1968
von Johnny Pacheco mit den bekanntesten Musikern von Fania Records
gegründet wurde. Fania Records war
zu diesem Zeitpunkt das führende
Plattenlabelfür Salsa.
Einige sehr bekannte Musiker,
die als Mitglieder oder Gäste in der
Gruppe gespielt haben in alphabetischer Reihenfolge: Rubén Blades,
Santos Colon, Hector Lavoe, Papo
Lucca, Johnny Pacheco, Tito Puente,
Ramon Mongo Santamaria, Jorge
Santana, etc.
Quelle: Sep. 2013
de.wikipedia.org/wiki/Fania_Records
en.wikipedia.org/wiki/Fania_All-Stars
Fania Label
Thema: Lateinamerikanische Musik
IMPULSREFERATE
Bandoneon
MUSIKINSTRUMENT
Das Musikinstrument Bandoneon, ursprünglich Bandonion, ist ein
von Heinrich Band konstruiertes
Handzuginstrument, das aus der
Konzertina entwickelt worden ist.
Das Gehäuse des Bandoneons
hat einen quadratischen Querschnitt.
Zwischen zwei Stirnstücken ist ein
Balg aus Holzrahmen (Erlen- oder
Ahornholz) und Ziegenleder befestigt. Durch Aufziehen und Zudrücken
des Balges entsteht ein Unter- oder
Überdruck. Über Knöpfe an den
beiden Stirnseiten können für einzelne Töne Ventile geöffnet werden. Die
dann durchströmende Luft bringt auf
sogenannten Stimmstöcken angeordnete Metallzungen verschiedener
Tonhöhen zum Schwingen.
Die Oktavverdopplung, d. h. pro
Ton schwingen zumeist zwei Zungen
(zweichörig), sorgt für klangvolle,
sanfte aber auch scharfe, brillante
Töne. Weitere Besonderheiten, wie
das Klappern der Knöpfe sowie Luftgeräusche beim Spielen, bestimmen
die unverwechselbare Klangfarbe
gegenüber anderenHarmonikainstrumenten.
Einzelteile
Beim wechseltönigen Bandonion
sind die meisten Knöpfe wechseltönig. Wechseltönige Knöpfe erzeugen
bei Druck und Zug des Balges einen
unterschiedlichen Ton. Beim gleichtönigen Bandonion erklingt dagegen
der gleiche Ton bei Druck- und Zugspiel, somit entspricht die Anzahl
verschiedener Töne auf einer Seite
des Instrumentes ungefähr der Anzahl der Tasten dieser Seite. Insgesamt kann über fast fünf Oktaven
gespielt werden.
Zum Konzept des in seiner Größe praktischen, „einfachen“ und finanziell erschwinglichen Instrumentes gehörte auch die Entwicklung der
Griffschrift (eine Art Tabulatur), um
das Erlernen des Bandoneons zu vereinfachen. Dadurch konnten Bandoneonspieler das Instrument auch
ohne Notenkenntnisse spielen.
Die größte Popularität des Instrumentes steht in unmittelbarem
Zusammenhang mit dem Tango.
Bereits im frühen 20. Jahrhundert
war das Instrument ein prägender
Bestandteil eines Orquesta Típica.
Auch in späteren musikalischen Ent-
Bandoneon
Thema: Lateinamerikanische Musik
wicklungen wie dem Tango Nuevo
und auch dem Electrotango blieb der
prägende Einfluss des Bandoneons
erhalten. In vielen Tangos besungen,
stiftet das Bandoneon mit dem Tango
bis heute eine Identität und wird in
Südamerika liebevoll auch als beste
deutsche Erfindung gepriesen. Die
Bandoneonisten in den dortigen Barrios haben die Bandoneon-Spieltechnik und Stilistik seit vielen Generationen vorzüglich gepflegt und weiterentwickelt. Es wird nach Noten gespielt und gelehrt.
Die Südamerikaner bevorzugten
einen bestimmten Instrumententyp:
142-tönig, im Ton scharf bis sanft,
schwermütig und mysteriös zugleich.
Bautechnische „Mängel“ wie das
Klappern der Tasten und Luftgeräusche wurden positiv angesehen und
organisch ins Spiel des Instrumentes
integriert.
Aus Argentinien ist das Bandoneon dann mit der neuen Spielweise
und dem Tango zurück nach Europa
gekommen.
Quelle Sep. 2013:
de.wikipedia.org/wiki/Bandoneon
IMPULSREFERATE
Astor Piazzolla
* 11. MÄRZ 1921 IN MAR DEL PLATA; † 4. JULI 1992 IN BUENOS AIRES)
ARGENTINISCHER BANDONEON-SPIELER UND KOMPONIST
Er gilt als Begründer des Tango
Nuevo, einer Weiterentwicklung des
traditionellen Tango Argentino.
Er wuchs in New York auf. Die
musikalische Begabung des jungen
Astor wurde früh erkannt. Neben
Klavier lernte er auch, seinem Vater
zuliebe, Bandoneon (der Vater hatte
ihm 1929 ein Instrument geschenkt).
Über die Tangobegeisterung des Vaters sagte Piazzolla: Mein Vater hörte
ständig Tango und dachte wehmütig an
Buenos Aires zurück, an seine Familie, seine
Freunde – immer nur Tango, Tango.
Piazzolla selber begeisterte sich
für Jazz und die Musik Johann Sebastian Bachs.
1937 kehrte die Familie nach
Buenos Aires zurück, wo eine Aufführung des Tango-Ensembles von Elvino Vardaro zu einem Schlüsselerlebnis für Piazzolla wurde: Hier erlebte
er erstmals eine neuartige Tango-Interpretation, die ihn begeisterte. Er
übte nun vermehrt und perfektionierte sein Bandoneonspiel.
1939 wurde er Mitglied des Orchesters von Aníbal Troilo, für das er
auch Stücke arrangierte. Eine Begegnung mit dem von ihm sehr geschätzten Pianisten Arthur Rubinstein be-
stärkte Piazzolla im Wunsch, einen
akademischen Weg zu gehen. Ab
1940 nahm Piazzolla daher Kompositionsunterricht.
1954 erhielt Piazzolla im Zusammenhang mit dem Preis für seine
Sinfonietta ein Stipendium für Europa und ging nach Paris, um bei Nadia
Boulanger Komposition zu studieren.
Beim ersten Vorspielen verschwieg er,
dass er Tangos gespielt und komponiert hatte. Piazzolla erklärte seine
Gründe so: In Wahrheit schämte ich mich,
ihr zu sagen, dass ich Tangomusiker war,
dass ich in Bordellen und Kabaretts von
Buenos Aires gearbeitet hatte. Tangomusiker
war ein schmutziges Wort im Argentinien
meiner Jugend. Es war die Unterwelt.
Boulanger entdeckte beim
Durchsehen von Piazzollas Partituren
Einflüsse von Ravel,Strawinsky, Bartók und Hindemith, vermisste jedoch
eine individuelle Handschrift und bat
Piazzolla, einen Tango auf dem Klavier zu spielen. Hinterher sagte sie
Piazzolla deutlich die Meinung: Du
Idiot! Merkst Du nicht, dass dies der echte
Piazzolla ist, nicht jener andere? Du kannst
die gesamte andere Musik fortschmeißen!
1955 kehrte Piazzolla nach Argentinien zurück. Er gründete das
Astor Piazzolla
Octeto Buenos Aires: zwei Bandoneons, zwei Violinen, ein Bass, Cello,
Klavier und eine elektrische Gitarre.
Mit diesem Ensemble begann die
Neuinterpretation des Tangos: Der
Tango Nuevo.
Im Laufe seines Lebens komponierte er über 300 Tangos und Musik
für fast 50 Filme und spielte rund 40
Schallplatten ein.
Viele Tangos sind nicht mehr im
traditionellen Sinne tanzbar, sondern
in erster Linie Musik zum Zuhören.
Die Harmonie des Tango weitete er
mit Mitteln des Jazz aus, sowie nach
den Vorbildern Igor Strawinsky und
Bela Bartók. Piazzolla hat die Spieltechnik der Instrumente im Tango
durch Anleihen aus der Neuen Musik
ausgeweitet: „Bogenschläge auf der
Violine, stechende Streicherakzente
in hoher Lage, Glissandi des gesamten Ensembles, virtuose Bandoneonläufe und eine Anreicherung der Besetzung durch eine Vielzahl von Perkussionsinstrumenten bestimmen
seine Musik.“
Quelle: Sep. 2013:
de.wikipedia.org/wiki/Astor_Piazzolla
CD Cover
Thema: Lateinamerikanische Musik