Kein zweiter Discounter

Transcrição

Kein zweiter Discounter
KRONACH
Samstag, 23. Mai 2015
Seite 17
K8-1
Samstag,
23. Mai
143. Tag des Jahres
Sternzeichen: Zwillinge
Namenstag: Bartholomäus
Nachgeblättert
2014 – Der Bundestag beschließt
eine abschlagsfreie Rente ab 63 für
langjährig Versicherte und höhere
Renten für ältere Mütter und Erwerbsgeminderte.
2013 – Nach einem Beschluss von
1400 Mitgliedern des Nationalrates
der US-Pfadfinder will die Organisation mehr als 100 Jahre nach ihrer
Gründung künftig auch homosexuelle Jugendliche in ihren Reihen erlauben.
2010 – Zum ersten Mal werden beim
Filmfestival in Cannes gleich zwei
Schauspieler als beste Darsteller ausgezeichnet: Der Spanier Javier Bardem („Biutiful“) und der Italiener
Elio Germano („La Nostra Vita“).
2000 – Der Bericht zur Bundeswehrreform wird von der Wehrstrukturkommission vorgelegt. Sie kritisiert
die Streitkräfte als zu groß, zu unmodern und teilweise überfordert.
Gartler lassen Wasserschloss erblühen
Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Mitwitz, der in diesem Jahr auf sein 75-jähriges Bestehen zurückblicken kann, sind sehr einsatzfreudig. In einer mehrtägigen Pflanzaktion verschönerten die Hobbygärtner unter der Leitung von Vorsitzendem Bernhard Krumm das Umfeld des Mitwitzer Wasserschlosses mit farbenfrohen 2500 Sommerblühern. Dafür investierten die Gartenfreunde mehrere hunderte freiwillige Stunden. Gepflanzt wurden unter anderem Tagetes, Gera-
Kein zweiter Discounter
Turnhalle kommt
auf den Prüfstand
Wilhelmsthal – Der Gemeinderat
Wilhelmsthal hat am Donnerstag Architekt Kersten Schöttner mit der Sanierungsplanung der Turnhalle in
Wilhelmsthal beauftragt. „Wir wissen noch nicht, was es kostet. Mit einer Million Euro kommen Sie aber sicher nicht hin“, meinte Schöttner.
Bürgermeisterin Susanne Grebner,
SPD, erläuterte, dass sich die Förderrichtlinien vor Kurzem zugunsten
der Gemeinde geändert hätten: „Vor
einem Jahr hätten wir noch nichts
bekommen. Wir werden eine gute
Lösung finden, so dass die Gemeinde
möglichst
wenig
Eigenmittel
braucht.“ Schöttner erklärte, man
müsse offen an die Sache herangehen. Eventuell komme auch ein
Neubau infrage.
Thomas Greser hat in der Bürgerfragestunde das vermehrte Verkehrsaufkommen rund um die Glasbachstraße durch die baustellenbedingte
Sperrung von Steinberg thematisiert.
Er bat darum, dass Fahrzeuge über
3,5 Tonnen weiterhin nicht dort zugelassen sind und regte eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30
km/h an.
Die Bürgermeisterin informierte
darüber, dass im Rathaus zwei Anfragen von Event-Firmen eingegangen
seien, die in den Turnhallen der Gemeinde Veranstaltungen für Jugendliche durchführen möchten. Das
Gremium hatte nichts dagegen. bia
Bauangelegenheiten
Der Gemeinderat gab für folgende
Bauanträge grünes Licht:
Engelhardt und Häußler GBR,
Hofwiese 16, Steinberg, Erweiterung des Kaltlagers und Einzäunung des Außenlagers.
Jürgen Dressel, Neubau eines
Milchviehstalls mit Güllegrube
(Tekturplan) in Effelter.
Matthias Schneider, Neue Straße 21, Wilhelmsthal, Errichtung
einer Schleppgaube.
Firma Waltec Maschinen GmbH,
Kronacher Straße 2a, Steinberg,
Aufstellen von Fahnenmasten.
Michael Götz, Anger 2, Steinberg, Aufbau von Dachgauben.
Bianca und Bernd Buckreus,
Neue Straße 11, Wilhelmsthal,
Neubau eines Wohnhauses mit Garage.
Anton Eidloth will im Bereich des
Uferwegs in Steinberg ein Wohnhaus und landwirtschaftliche Gebäude errichten. Der Gemeinderat
Wilhelmsthal leitete das Verfahren ein, um die Einbeziehungssatzung um die entsprechende Teilfläche zu ändern.
nien, Silberblatt, Gottesauge, Blutnessel und Fuchsien. Neben vier großen Beeten mit Buchsumrahmung wird vor dem Tor des Wasserschlosses noch das Rondell mit Blumen angelegt. Der Verein,
der 103 Mitglieder zählt, feiert am Sonntag, 12. Juli, im Bereich des Wasserschlosses unter der
Schirmherrschaft von Landrat Oswald Marr sein 75-jähriges Bestehen. Gleichzeitig findet im Rahmen des Jubiläums das 30. Gartenfest statt.
Foto: Gerd Fleischmann
Ein weiterer LebensmittelMarkt für Steinberg findet
im Gemeinderat keine
Mehrheit. Die Entscheidung
ist mit einem Patt von 8:8
Stimmen äußerst knapp.
Dennoch besteht das
Gremium die Zerreißprobe.
Von Bianca Hennings
Wilhelmsthal – Im alten Wilhelmsthaler Gemeinderat wären wohl am
Donnerstag die Fetzen geflogen.
Denn die Tagesordnung enthielt mit
dem Punkt „zweiter Lebensmittelmarkt in Steinberg“ eine explosive
Rezeptur. Die deswegen erschienenen knapp 40 Zuhörer hätten früher
ein willkommenes Publikum für einen öffentlichen Schlagabtausch geboten. Früher. Diesmal gab es zwei
Blöcke, die ohne überschäumende
Emotionen ihre Meinung darlegten.
SPD/Freie Bürger und zunächst auch
die Freien Wähler wollten den weiteren Discounter, die CSU nicht.
Bürgermeisterin Susanne Grebner,
SPD, erklärte, man rede seit dem Jahr
2002 darüber, Gewerbe in Steinberg
Süd gegenüber des Rewe-Marktes auf
der anderen Staatsstraßenseite anzusiedeln. Nun sei ein Investor auf die
Gemeinde zugekommen und wolle
einen Lebensmittelmarkt dort errichten. Das Gewerbegebiet umfasse
eine Fläche von 18 000 Quadratme-
Discounter seiner Ansicht nach die
Gemeinde nicht weiterentwickeln
werde. „Weder was Arbeitsplätze,
noch was Gewerbesteuereinnahmen
anbelangt. Aber wir würden
die einzige Fläche, die wir in
Ich bin angetreten, der Gemeinde haben, zum
Teil belegen, mit einem meium die
ner Ansicht nach sinnlosen
Gemeinde weiter zu
Gebäude. Es gibt genug Nahentwickeln.
versorgungsmöglichkeiten
Bürgermeisterin
bei uns“, betonte er.
Susanne Grebner, SPD
Zum Gewerbegebiet gehört
auch die Einmündung von
der Staatsstraße. In der Tischvorlage stand, dass es eine
Ein weiterer
„halbe“ Einmündung nach
Discounter entwickelt Auskunft
des Staatlichen Baudie Gemeinde doch
amts Bamberg nicht geben
nicht weiter.
werde. Sondern nur die „PaCSU-Fraktionsvorsitzender
ketlösung“ – was den Bau von
Jochen Gleich
Abbiegespuren für beide Gebiete rechts und links der
Staatsstraße bedeutet. Diesen
ter. 6000 brauche der Investor für Punkt bemängelte Jochen Gleich. Er
sein Vorhaben. „Ich bin als Bürger- habe andere Informationen, wonach
meisterin angetreten, um die Ge- für das jetzige Gewerbegebiet sehr
meinde weiterzuentwickeln. Wir ste- wohl auch eine „einzelne“ Linksabhen vor einer schwierigen Entschei- biegespur möglich sei. Susanne
dung. Ich verstehe, dass der jetzige Grebner erklärte, dass tatsächlich
Lebensmittelmarkt sich sorgt, aber nur die „Paketlösung“ realisierbar
ich muss die Gesamtgemeinde im sei. Es sei denn, man ändere den beBlick haben“, erklärte Susanne Greb- stehenden Bebauungsplan. Würde
ner.
man anschließend die LinksabbiegeCSU-Fraktionsvorsitzender Jochen spur zum jetzigen Rewe-Markt-Areal
Gleich erläuterte, dass ein weiterer bauen, könnten aber nach Auskunft
des Staatlichen Bauamts mehr Kosten auf Gemeinde und Anlieger zukommen. Der Grund: Das Bauamt
würde sich dann nicht mehr an seine
damalige Vereinbarung mit der Gemeinde gebunden fühlen. Damals
hieß es, dass die Gemeinde 40 Prozent der Kosten in Höhe von rund
500 000 Euro trägt, das Bauamt 60
Prozent. Jochen Gleich: „Die LinksAbbiegespur ist eines der Wahlversprechen unseres Landtagsabgeordneten Jürgen Baumgärtner. Er sucht
gerade nach Finanzierungstöpfen,
um die Kosten für die Anlieger abzumildern.“ Der Rewe-Markt müsse an
der Erschließung nicht beteiligt werden. Damit seien damals Tatsachen
geschaffen worden, die aus heutiger
Sicht falsch seien, monierte er.
Petra Öhring, CSU, schlug vor, anstelle des zweiten Discounters dort
etwas für Senioren zu errichten:
„Überall im Landkreis gibt es Altenheime oder betreutes Wohnen. Was
andere auf die Reihe bekommen,
können wir doch auch.“
Am Ende kam es zu einer Patt-Situation. Bürgermeisterin, SPD/Freie
Bürger und Freie Wähler – bis auf den
Steinberger Marcus Buckreus –
stimmten zu acht für den zweiten Lebensmittelmarkt, der Rest des Gremiums dagegen. Damit war der Discounter abgelehnt. Die Zuhörer
spendeten Applaus.
Kostenexplosion beim Kindergarten-Spielplatz
Anstelle von 70000 Euro
kostet die Anlage in
Steinberg nun fast 160000
Euro. Aber Architekt Kersten
Schöttner hat dennoch gute
Nachrichten.
Wilhelmsthal – Ursprünglich sollte
die Neugestaltung der Außenanlage
der Kindertagesstätte Steinberg
70 000 Euro kosten. Die Hälfte, also
35 000 Euro hätte die Gemeinde bezahlt, die andere Hälfte hätten die
Kirchenstiftung und das Erzbistum
Bamberg zu gleichen Teilen übernommen. „In der Zwischenzeit gibt
es andere Fördermöglichkeiten: FAGMittel. Die Gemeinde müsste dann
nur noch 30 Prozent der Kosten tragen. Wir könnten also ein Budget
von etwa 120 000 Euro verbauen und
die Gemeinde wäre immer noch bei
ihrem Anteil von 35 000 Euro“, erklärte Architekt Kersten Schöttner
am Donnerstag den Wilhelmsthaler
Gemeinderäten.
Kirchenstiftung
und Bistum müssten bei dieser Variante nur die Kosten übernehmen,
die nicht förderfähig sind – in diesem
Fall 3000 Euro. Auf die Kirchenstiftung entfielen knapp 1000 Euro, auf
das Erzbistum 2000 Euro.
Baumpodest, Hängebrücke, Balancierstrecke, Rollerstrecke, Wasserspielanlage sowie Sandkasten und
vieles mehr würde bei den neuen Planungen realisiert werden können. In
dieser Woche ist nun laut Schöttner
ein Problem angesprochen worden:
der gefährliche Zugang zum Gebäude. Momentan würden viele Kinder
vom Haupteingang aus direkt auf die
Straße rennen, anstatt auf dem Gehweg bis zum Parkplatz hinter der Einrichtung zu laufen. Um diese Gefahrenstelle zu entschärfen, sei nun angedacht, einen zweiten Zaun parallel
zum bestehenden direkt neben die
Straße zu setzen, so dass die Kinder
gar nicht mehr anders als auf dem
verbreiterten Gehweg zum Parkplatz
gelangen können. Diese Variante
würde allerdings Gesamtkosten in
Höhe von knapp 160 000 Euro verursachen. Die Gemeinde müsste dann
46 000 Euro übernehmen. Der Anteil
von Kirchenstiftung und Erzbistum
ändere sich hingegen nicht.
Bürgermeisterin Susanne Grebner,
SPD, schluckte merklich, angesichts
eines Spielplatzes für 160 000 Euro.
CSU-Fraktionsvorsitzender Jochen
Gleich schlug vor, auf die Kirchenstiftung zuzugehen, ob diese nicht
einen Teil der Kosten übernehmen
wolle. Schließlich hätte sie beim ursprünglichen Konzept 17 500 Euro
bezahlen müssen. Architekt Kersten
Schöttner machte dem Gemeinderat
diesbezüglich wenig Hoffnung: „Da
gibt es in Bamberg einen Grundsatzbeschluss.“ Der Gemeinderat will
dennoch das Gespräch mit der Kirchenstiftung suchen.
Einstimmig wurde schließlich die
Übernahme der förderfähigen Kosten zur Neugestaltung der Außenanlagen der Kindertagesstätte in Steinberg befürwortet. Man will FAG-För-
dermittel bei der Regierung von
Oberfranken beantragen. Träger der
Maßnahme ist die Kirchenstiftung.
„Vielleicht bekommen wir sogar einen höheren Fördersatz als 70 Prozent“, versprach Bürgermeisterin
Grebner, sich darum zu bemühen.
Sanierung des Altbestands
Auch die Kindertagesstätte in Wilhelmsthal stand auf der Tagesordnung. Der Krippenanbau soll heuer
abgeschlossen werden. Dabei sind
noch Arbeiten zur Angleichung des
Anbaus an das bestehende Kindergartengebäude notwendig. Für Fassadenarbeiten, einen Schneefang an
der Traufseite zum Gartenbereich
und die Verstärkung der Firstpfetten
sind 15 133 Euro veranschlagt. Bei
der üblichen Kostenteilung – 50 Prozent Gemeinde, 25 Prozent Kirchenstiftung und 25 Prozent Erzbistum
Bamberg – würde die Gemeinde Wilhelmsthal mit 7566 Euro beteiligt
sein. Dafür gab das Gremium grünes
bia
Licht.
1995 – In Görlitz werden die letzten
Kampfpanzer aus NVA-Beständen
verschrottet.
1990 – In Bonn kommen die Ausschüsse für deutsche Einheit des
Bundestages und der Volkskammer
zu ihrer ersten gemeinsamen Sitzung
zusammen.
1960 – Die israelische Regierung teilt
mit, dass der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann nach Israel entführt wurde.
1915 – Italien erklärt Österreich-Ungarn den Krieg.
1618 – Mit dem „Prager Fenstersturz“, bei dem protestantische Adlige zwei katholische kaiserliche Ratsherren aus einem Fenster im Hradschin werfen, beginnt der Dreißigjährige Krieg.
Zahl des Tages
6
Trotz der günstigen Entwicklung am
Arbeitsmarkt haben rund sechs Millionen Menschen keine Arbeit oder
sind zumindest unterbeschäftigt.
Nach Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden
blieb im Jahr 2014 „ein erhebliches
Potenzial an Arbeitskräften ungenutzt“.
Aufgespießt
1989 – dpa meldet:
Mit den Klängen von „God save the
Queen“ wird der neue Bonner Botschafter in Honduras beim offiziellen Antrittsbesuch versehentlich begrüßt.
Geburtstag
1991 – Lena MeyerLandrut (24),
deutsche Sängerin
(„Satellite“)
1965 – Tom Tykwer (50), deutscher
Regisseur („Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“)
1945 – Nicolas Brieger (70), deutscher Schauspieler („Welcome to
Vienna“) und Regisseur
1910 – Artie Shaw, amerikanischer
Jazz-Klarinettist, Komponist und
Bandleader („Begin the Beguine“),
gest. 2004
1707 – Carl von Linné, schwedischer
Naturforscher,
entwickelte
die
Grundlagen der bis heute gültigen
biologischen Systematik und Nomenklatur, gest. 1778
Todestag
1996 – Peter Pasetti, deutscher
Schauspieler („Jacobowsky und der
Oberst“), geb. 1916
1906 – Henrik Ibsen, norwegischer
Schriftsteller und Dramatiker („Nora
oder ein Puppenheim“), geb. 1828