- Bombardier

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- Bombardier
M ov e
© 2015, Bombardier Inc. or its subsidiaries. All rights reserved. Printed in Germany/11590/GGO/05-2015/de
B o m ba r d i e r T r a n s po r tatio n Maga z i n e
www.bombardier.com
BeSSer
Leben
durch mehr Mobilität
NR . 1 / 1 5
Bombardier Transportation
C o r p o r at e
Responsibility
HIghlights
BIS ZU 96 %
weniger Treibhausgasemissionen pro Personenkilome-
ter verursachen Züge von Bombardier im Vergleich zu anderen Verkehrs-
93 % der Materialien unserer Produkte sind rückgewinnbar.
RAILSPONSIBLE wurde im März 2015 von sechs Unternehmen der Eisen-
mitteln.
bahnindustrie gegründet, darunter Bombardier Transportation sowie Bahnbetreiber aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Ziel der nachhaltigen Beschaffungsinitiative Railsponsible ist es, die Nachhaltigkeit bei
Zulieferern der Bahnindustrie kontinuierlich weiter zu verbessern. 15
JAHRE
Transparenz dank Umweltprodukterklärungen. 1999 erstellten wir die weltweit
erste Umweltprodukterklärung (EPD) für Schienenfahrzeuge. EPDs informieren unsere Kunden über die Umweltauswirkungen unserer Erzeugnisse. Sie
erfüllen ISO-Normen und werden extern verifiziert. Den
PREIS FÜR DEN
BESTEN STANDORT UND HERSTELLER verlieh uns die SNCF 2014
für die Qualität unserer Produktionsanlage in Crespin und die überragende
Leistung und Zuverlässigkeit der Francilien-Züge. AUSZEICHNUNGEN
als „Systemzulieferer des Jahres“ und als „Bester Hersteller von Personenzügen“ erhielt Bombardier bei den jährlichen Revista Ferroviaria Awards in
São Paulo für sein System INNOVIA Monorail 300 und die Unterstützung von
Gemeinden im Großraum São Paulo, Brasilien. LOKALE WURZELN sind
für unsere Tätigkeit entscheidend. Wir kooperieren eng mit Nicht-Regierungsorganisationen und Hochschulen wie der Kasetsart-Universität in
Thailand. Dort fördern wir als strategischer Partner ein Bahntechnik-Ingenieursprogramm. 50 Absolventen dieses Programms haben wir bis heute eingestellt.
4.500 SCHULKINDER in Cebu (Philippinen) gehen nach dem
Taifun Haiyan von 2013 dank einer großzügigen Spende von Bombardier in
schönen neuen Klassenräumen wieder zur Schule.
MOVE DIGITAL
Dieses Magazin ist auch
digital erhältlich.
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/BombardierRail
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MOVE | EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Kunden und Partner,
Wachstum und Wohlstand sind weltweit eng
verbunden mit Mobilitätslösungen. Wer die
richtigen Antworten auf die Herausforderungen der rasant zunehmenden Urbanisierung
findet, wer städtische Ballungsräume trotz des
wachsenden Verkehrsaufkommens lebenswert
gestalten kann, wer ökonomisch wie ökologisch
nachhaltige Infrastruktur-Konzepte auch in
Zeiten knapper Ressourcen umsetzen kann,
der wird im weltweiten Standort-Wettbewerb
die Nase vorn haben.
Kuala Lumpur ist die Bombardier INNOVIA
Metro dagegen integraler Bestandteil eines
komplexen Nahverkehrssystems. In Madrid
wiederum haben wir die Signaltechnik zweier
Metrolinien erneuert, ohne den laufenden
Betrieb zu unterbrechen. Diese Erfolgsgeschichten zeigen, dass Bombardier im engen Austausch mit seinen Kunden nicht nur leistungsfähige Produkte, sondern als System­partner
komplexe Mobilitätslösungen bietet.
Lassen Sie uns im Dialog bleiben.
Bombardier ist seit Jahrzehnten kompetenter
Systempartner bei der Entwicklung effizienter
Mobilitätslösungen. Unsere Mitarbeiter wissen
aus jahrelanger Erfahrung und intensivem Dialog, was unsere Kunden in aller Welt brauchen.
Es geht zunächst einmal darum, die individuell sehr unterschiedlichen Anforderungen von
Städten und Gemeinden sowie von nationalen,
regionalen und kommunalen Verkehrsbetrieben zu verstehen. Bei der Umsetzung passender Mobilitätskonzepte sind die Beratung und
Projektsteuerung mindestens ebenso entscheidend wie die Entwicklung leistungsfähiger
Fahrzeuge und deren lebenslange Wartung.
Ihr Lutz Bertling
President und COO
Bombardier Transportation
Wie wir mit effizienten Mobilitätslösungen
nachhaltige Werte für Kunden mit sehr unterschiedlichen Anforderungen schaffen, zeigen
wir Ihnen in dieser Ausgabe von MOVE. Mit
dem PHX Sky Train für den Flughafen im
amerikanischen Phoenix und dem SkyTrain für
die kanadische Metropole Vancouver haben
wir völlig neue Transportsysteme geplant,
entwickelt und realisiert, die den dortigen
Stadtplanern neue Entwicklungsperspektiven
eröffnet haben. In der malaysischen Hauptstadt
3
MOVE |
„Öffentliche Räume sind
essenziell für blühende, lebendige
Stadtlandschaften. Sie halten
die Stadt zusammen, schaffen
Bindungen im Stadtgefüge und
sind jedermann zugänglich –
und wirken so Abgrenzungen in
unseren Städten entgegen.“
4
MOVE | ein bild und eine geschichte
Zaha Hadid
ist für ihre aufsehenerregenden Gebäude
weltberühmt und
vielfach ausgezeichnet.
2004 erhielt sie als
erste Frau den PritzkerArchitekturpreis, den
sogenannten „Nobelpreis
der Architektur“. Zu den
Bauten der britischen
Architektin gehören unter
anderem das Opernhaus
in der chinesischen Stadt
Guangzhou und – wie hier
gezeigt – das Riverside
Museum of Transport in
Glasgow, Schottland.
MOVE | INHALT
Inhalt Move
8
UrbanE MobilitÄT
BeSSer
LEBEN
Überall auf der Welt zieht es mehr und mehr Menschen in
die Städte. Damit wächst auch der lokale Mobilitätsbedarf.
Öffentliche Verkehrsmittel müssen effizient, zuverlässig, für
die Bürger erschwinglich und umweltfreundlich sein, um
zukünftiges Wachstum zu gewährleisten. Seite 8
6
UrbanE mobilitÄT
STRASSENBAHNEN
Effiziente Lösungen für den
städtischen Nahverkehr
SEITe 32
ZUVERLÄSSIGKEIT
starke, zuverlässige
Lokomotiven
Die Bombardier TRAXX AC Last
Mile bewies ihre Kraft und Flexibilität im November 2014 bei einer
Testfahrt durch Südosteuropa
SEITe 22
MOVE | INHALT
32
16
18
22
26
38
MÄrkTe
zugsTEUERUNGSSYSTEME
100 Jahre erfolgreiche Optimierung des Bahnverkehrs
SEITe 18
TÜrkeI
Angesichts der boomenden
Wirtschaft und des Bevölkerungswachstums investiert die Türkei
massiv in den Bahnsektor.
SEITe 26
FOTOStorYs
GrOSSARTIGES design
Das Glasgow Riverside
Museum of Transport,
entworfen von Zaha Hadid
DIE LÄNGSTE KUNSTGALERIE
DER WELT
Stockholms U-Bahn-Stationen
beherbergen eine unterirdische
Kunstausstellung.
SEITe 16
NÄCHSTER HALT: AtlantiK
New York City haucht aus­
gemusterten Subway-Waggons
neues Leben ein.
SEITe 36
News
AKTUELLES
Fakten, Zahlen und Nachrichten
aus der Welt der Mobilität
SEITe 38
Impressum
Herausgeber: Bombardier
Transportation, Schöneberger
Ufer 1, 10785 Berlin, Deutschland
Telefon: +49 30 986 07 0,
Telefax: +49 30 986 07 2000
Verantwortlich für den Inhalt:
Karin Luke Autoren: Alison Harmer,
Leslie Koch, Eberhard Krummheuer,
Thomas H. Loewe, Dr. Caroline Zörlein Fotografen: Steve Craft Fotos:
Bombardier; Stephen Mallon 36/37;
Shutterstock 12, 15, 16/17, 26/27, 30,
32/33; Konstantin Usik 22/23, 25
Konzept und Realisation: plan p.
GmbH, Hamburg
AVENTRA, CITYFLO, ELECTROSTAR,
FLEXX, FLEXITY, INNOVIA, INTERFLO,
MITRAC, PRIMOVE, TRAXX, ZEFIRO sind
Marke(n) der Bombardier Inc. oder ihrer
Tochtergesellschaften. PHX Sky Train und
SkyTrain sind Marken Dritter.
SEITe 4
7
MOVE | URBANE MOBILITÄT
Der PHX Sky Train in
Phoenix, Arizona
LÖSUNGEN
Besser leben
durch mehr
mobilität
8
MOVE | URBANE MOBILITÄT
Überall auf der Welt treibt der
Wunsch nach mehr Lebens­
qualität die Menschen in die
Städte. Ihr Streben nach Wohl­
stand beschleunigt die Urba­
nisierung, doch wächst damit
auch der lokale Mobilitätsbe­
darf: Die Städte müssen öffent­
liche Verkehrsmittel zur Verfü­
gung stellen, die effizient und
zuverlässig funktionieren und
für die Bürger erschwinglich
und umweltfreundlich sind.
S
taus, Stress und
Umweltverschmutzung lähmen Wirtschaft und Kultur.
Kluge Mobilität hingegen kann ganze
Stadtviertel erschließen und neue Handelszentren aufblühen lassen.
Dank seiner über Jahrzehnte
gewachsenen Erfahrung in der Erarbeitung von Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr ist Bombardier
Transportation der ideale Partner für
Verkehrsbetriebe und Städteplaner, um
mit ihnen gemeinsam die jeweils beste
Mobilitätslösung zu entwickeln und
erfolgreich umzusetzen. Vier Beispiele
zeigen auf, wie die Verkehrslösungen
von Bombardier überall auf der Welt
mehr Lebensqualität schaffen.
9
MOVE | URBANE MOBILITÄT
„Am Sky Train stimmt einfach
alles! Er ist kostenlos, fährt
rund um die Uhr und erspart mir
die lästige Parkplatzsuche.“
Kommentar eines Fahrgasts auf yelp.com
Der INNOVIA Zug in Aktion am Sky
Harbour International Airport in Phoenix,
Arizona, USA.
Phoenix Sky Harbor International Airport ist der zehntgrößte Flughafen der
USA und nennt sich „Amerikas freundlichster Airport“. Der PHX Sky TrainTM –
das neue vollautomatische INNOVIA
Peoplemover-System – befördert seit
April 2013 rund um die Uhr Fluggäste
und macht den Airport damit noch
freundlicher.
Ein Vater aus Scottsdale war mit
seinen Kindern eigens für eine Fahrt
mit dem PHX Sky Train zum Flughafen
gekommen. Ein anderer Fahrgast aus
Phoenix schrieb auf der „Yelp“-Website
über den PHX Sky Train: „Am Sky Train
stimmt einfach alles! Er ist kostenlos,
fährt rund um die Uhr und erspart mir die
10
MOVE | URBANE MOBILITÄT
PHX Sky Train
Phoenix
Tag für Tag nutzen rund 10.000
Passagiere das vollautomatische INNOVIA APM 200 Peoplemover-System zum Nulltarif.
Die insgesamt 18 gummibereiften Wagen, die zu Zwei- beziehungsweise Drei-Wagen-Zügen
koppelbar sind, pendeln als
fahrerlose Züge zweispurig auf
einer 1,7 Meilen langen aufgeständerten Strecke in wenigen
Minuten zwischen Terminal 4 –
in dem 80 Prozent der Fluggäste abgefertigt werden –, einer
Stadtbahn-Haltestelle in Flughafennähe und einem Parkhaus.
Bombardier konzipierte und
implementierte den PHX Sky
Train für den Airport und zeichnet verantwortlich für Betrieb
und Wartung.
lästige Parkplatzsuche.“ Aber der PHX
Sky Train kann weit mehr als Passagiere
befördern und den Einheimischen imponieren. Ganz nebenbei verbindet er die
Einwohner von Phoenix mit ihrem brandneuen Einkaufszentrum: dem Flughafen.
Mit dem PHX Sky Train erreichen
ankommende Fluggäste vom Phoenix
Sky Harbor International Airport für
nur zwei Dollar in 20 Minuten Downtown Phoenix, denn der PHX Sky Train
ist in das öffentliche Nahverkehrs­netz
der Stadt eingebunden. PHX-Flug­
hafensprecherin Heather Lissner beobachtet zunehmend auch einen Trend
in der Gegenrichtung: „Inzwischen
benutzen nicht nur auswärtige Besu-
cher den PHX Sky Train. Auch die Leute
aus der Stadt fahren mit der Bahn zum
Sky Train und dann zum Airport. Der ist
mittlerweile ein beliebter Treffpunkt:
Hier verabredet man sich, geht essen,
shoppen oder ins Airport-Museum,
denn schließlich ist der Flughafen rund
um die Uhr geöffnet und der Eintritt ist
frei. Dank der schnellen, komfortablen
Verbindung ist der Airport vollwertiger Teil der Stadt geworden: „Die heißeste Shopping-Adresse in Phoenix?
Wie wäre es mal mit dem Airport?“,
titelte unlängst eine Lokalzeitung – nur
ein Beispiel dafür, wie effizient öffentliche Verkehrsmittel ihre ursprüngliche
Bestimmung übertreffen können.
Boom durch Bahnanschluss
Auch Kanadas malerische WestküstenMetropole Vancouver freut sich schon
seit 1986 über ihren SkyTrain. Damals
ging als Erstes die 21 Kilometer lange
Expo Line in Betrieb, 2003 dann die 20
Kilometer lange Millennium Line. Die
von Bombardier Transportation schlüsselfertig konzipierten vollautomatischen Bahnsysteme bilden heute das
Herzstück des öffentlichen Nahverkehrs in der Olympiastadt. Kürzlich erst
kam eine dritte Bahnlinie hinzu und eine
vierte – die Evergreen Line – befindet
sich derzeit im Bau. In Vancouvers östlicher Vorstadt Burnaby leitete die von
Bombardier entwickelte Stadtbahn
11
Der Vancouver SkyTrain ist seit 1986 auf der 21 Kilometer langen Expo Line
in Betrieb. 2003 wurde das Netzwerk mit der 20 Kilometer langen Millennium
Line erweitert. Diese vollautomatischen Bahnsysteme bilden heute das Herzstück des öffentlichen Nahverkehrs in der Olympiastadt.
SkyTrain
Vancouver
Rund 80 Millionen Fahrgäste
in Vancouver nutzen Jahr
für Jahr die vorhandenen
258 INNOVIA Züge. Schon
bald werden 28 nagelneue
INNOVIA Metro-300-Züge
den Fahrzeugpark bereichern und in Sachen Komfort,
Energieverbrauch und Klimaschutz neue Maßstäbe setzen.
12
sogar einen regelrechten Boom ein.
Seit Ende der 1970er-Jahre entstand
auf der grünen Wiese die „Metrotown“
als neues urbanes Zentrum mit Wohnungen, Geschäften, Dienstleistern
und Grünanlagen. Als die Expo-Line
den Betrieb aufnahm, lebten in Metrotown rund 15.000 Menschen, 25 Jahre
später waren es über 25.000. Die
direkte Bahnanbindung an Vancouver
erwies sich als Schlüsselfaktor für die
rasante Weiterentwicklung der Vorstadt. Heute wohnen in Burnaby über
200.000 Menschen. Dort befindet sich
auch das „Metropolis“, Kanadas zweitgrößtes Einkaufszentrum mit über 450
Top-Läden und über 1000 Restaurantplätzen. Das lebendige Wohnquartier mit direktem Bahnanschluss und
attraktivem Umfeld ist hochbegehrt,
wie die steigenden Immobilienpreise
belegen. Die Station Metrotown ist
natürlich eine der meist frequentierten
Haltepunkte im SkyTrain-Netz.
Modernisierung und
Ausbau der Systeme
Szenenwechsel. Kuala Lumpur, Hauptstadt Malaysias. Inmitten sattgrüner
Hügel am Äquator hat sich die dynamische asiatische Stadt innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer hochmodernen,
quirligen Metropole mit rund sieben Millionen Einwohnern entwickelt. Auf den
vielspurigen Boulevards drängeln sich
Autos und Busse, durch Einkaufsstraßen und Märkte schieben sich die Massen.
Um für all diese Menschen Wohnraum zu
schaffen, schießen in den Außenbezirken
Hochhäuser wie Pilze aus dem Boden.
Mobilität zu schaffen, hat in „KL“ seit
Jahren politische Priorität. Die Verant-
MOVE | URBANE MOBILITÄT
FahrgastKapazität
Die INNOVIA Züge befahren
die am stärksten frequentierten
Strecken in KL.
Pro Tag
tem, die Energieversorgung und die
Kommunikationseinrichtungen werden
(durch andere Anbieter) auf den heutigen Stand der Technik gebracht. Von
den Bahnsteigtüren bis zu den Depots
wird zudem die komplette stationäre
Infrastruktur erneuert. Für die Verlängerung der Linie liefert Bombardier 56
neue INNOVIA Metro-300-Wagen, die
als vierteilige Einheiten fahren und die
Fahrgastkapazitäten der Linie um ein
Vielfaches steigern werden.
Die Modernisierung des Kelana-JayaLRT-Systems ist nur eines von mehreren Bombardier-Projekten in KL. Seit
20 Jahren ist Bombardier als führender Anbieter von Bahnsystemen und
Ausrüstung fest etabliert und konnte
im letzten Jahrzehnt Ausschreibungen
Pro Stunde und Richtung
wortlichen vor Ort wählten das SkyTrain-System von Vancouver als Vorbild: Seit 1998 pendelt das Kelana Jaya
Light Rapid Transit System (LRT) auf
einer 29 Kilometer langen Ost-WestRoute durch die Stadtlandschaften.
Gut eineinhalb Jahrzehnte nach ihrer
Eröffnung steht die Kelana Jaya LRT vor
dem Ausbau. Vom Kopfbahnhof Kelana
Jaya Südwest soll die Strecke um 17 Kilometer und 13 Stationen erweitert werden. Hinzu kommt eine Modernisierung
der bisherigen Linie, an der Bombardier
Transportation ebenfalls mitwirkt. Ohne
Unterbrechung des laufenden Betriebs
wird der 210 Wagen umfassende Fahrzeugpark zur Halbzeit seiner Lebensdauer saniert und modernisiert. Auch
das automatische Zugsteuerungssys-
30.000
Fahrgäste
160.000
Fahrgäste
INNOVIA
Kuala Lumpur
Vollautomatische, klimatisierte
INNOVIA Züge mit umweltfreundlichen Linearmotoren
sind täglich 18 Stunden
großenteils auf einer Hochbahntrasse im Einsatz.
In Spitzenzeiten fahren die
Züge im 90-Sekunden-Takt mit
Geschwindigkeiten von bis zu
40 km/h 24 Stationen an.
Das längste fahrerlose Metro­
system Asiens kann je Richtung
stündlich bis zu 30.000
Passa­giere befördern. Mit
einem Tagesdurchschnitt von
160.000 Fahrgästen ist das
Streckennetz das am stärksten
nachgefragte Nahverkehrs­
angebot in KL.
In der dynamischen Hauptstadt Malaysias hat der öffentliche
Nahverkehr seit Jahrzehnten politische Priorität.
13
Der Großraum Kuala Lumpur ist dicht besiedelt. 2014 lebten dort auf
243 Quadratkilometern schätzungsweise sieben Millionen Einwohner.
für mehr als 300 Fahrzeuge gewinnen.
Neben der Bereitstellung des kompletten schlüsselfertigen vollautomatischen
INNOVIA APM Peoplemover-Systems
für den Kuala Lumpur International Airport spielt Bombardier-Technologie
auch eine zentrale Rolle beim Klang Valley Mass Rapid Transit (KVMRT), der
neuen S-Bahn für die dicht besiedelte
Klang-Region. Nach Fertigstellung
wird die 51 Kilometer lange, neu ausgestattete Strecke Sungai Buloh–Kajang
(SBK) 1,2 Millionen Fahrgäste befördern. Das bedeutet eine erheblich bessere Verkehrsanbindung innerhalb des
Großraums Kuala Lumpur – und spürbar
weniger Privatautos im Stadtgebiet.
Modernisierung der Metro
unter rollendem Rad
Nicht wenige öffentliche Nahverkehrssysteme wie Stadt- und U-Bahnen sind
heute mehr als hundert Jahre alt. Eine
14
regelmäßige Modernisierung ist deshalb für diese Systeme von elementarer
Bedeutung. Um sie zu optimieren und
leistungsfähiger zu machen, müssen
viele der vorhandenen Infrastrukturen
mit zeitgemäßen neuen Technologien
ausgestattet werden.
Ein Beispiel ist die kürzlich erfolgte
Installation innovativer Signaltechnik
auf zwei Strecken der Metro Madrid. Mit
einer jährlichen Zunahme der Fahrgastzahlen von über fünf Prozent drohte auf
den Linien 1 (23 Kilometer) und 6 (24 Kilometer) der Kollaps. Metro Madrid entschied sich deshalb 2004 für den Ersatz
der konventionellen Signalanlagen auf
diesen Strecken durch das kommunikationsgestützte
Zugsteuerungssystem
(CBTC) BOMBARDIER CITYFLO 650, um
die Streckenkapazität mithilfe dichterer
Fahrzeugfolgezeiten zu steigern.
Das innovative Moving Block-System
sollte die Kapazität auf diesen Strecken
CITYFLO 650,
Metro Madrid
Die Madrider Metro ist mit ihrem
294 km langen Schienennetz und den
13 Strecken eine der meistgenutzten
U-Bahnen Europas. Sie befördert
über 600 Millionen Fahrgäste im Jahr
und bis zu 2,5 Millionen Passagiere
pro Tag. Das CITYFLO 650 CBTCSystem ermöglicht auf den Linien 1
und 6 kürzere Fahrzeugfolgezeiten
und wird mit der erhöhten Kapazität
den steigenden Anforde­rungen ihrer
Fahrgäste gerecht.
MOVE | URBANE MOBILITÄT
um rund 20 Prozent steigern und dank
geringerer Anforderungen an streckenseitige Ausrüstung zugleich die Lebenszykluskosten senken. Vorgesehen war
darüber hinaus die Einführung des
neuen Systems in 30 neuen Zügen und
die Modernisierung der 25 vorhandenen
Züge der Linie 6 sowie die Anpassung der
68 derzeitigen Züge der Linie 1.
Für Bombardier bestand die Herausforderung unter anderem darin, die
Installation des neuen Systems ohne
Unterbrechung des laufenden Betriebs,
ohne Unannehmlichkeiten für die Passagiere und ohne Umsatzeinbußen zu
meistern. Um eine reibungslose, sichere
Umstellung zu gewährleisten, wurde
die neue Fahrwegtechnik schrittweise
eingeführt. Man testete die Züge mit
der neuen Onboard-Zugsteuerung
zunächst im „Schattenmodus“, bevor
das komplette Signalsystem in Betrieb
genommen wurde – und das, obwohl
die Installation außerhalb der Betriebszeiten erfolgen musste, sodass nur im
kurzen Nachtfenster von 2 Uhr 30 bis
4 Uhr 30 gearbeitet werden konnte.
Das Erneuerungsprojekt zog sich
über mehrere Jahre hin, doch heute
übertrifft die neue Technologie sogar
die Erwartungen, denn die Kapazität
konnte um 30 Prozent gesteigert werden. Ebenso wichtig ist für Metro Madrid,
dass die U-Bahnen nicht einen Tag in
den Depots standen. Die Revolution der
Signaltechnik blieb den Fahrgästen weitestgehend verborgen, doch ihre Vorzüge erleben sie Tag für Tag hautnah.
Bombardiers Zugsteuerungssystem steigert
die Kapazität der Madrider Metrolinien 1 und 6
um 30 Prozent.
15
MOVE | ein bild und eine geschichte
Stockholm, Schweden
Die längste
Kunstgalerie
der Welt befindet sich im
Untergrund von Schwedens
Hauptstadt. Skulpturen, Mosaike,
Gemälde, Installationen, Gravuren
und Reliefs von über 150 Künstl­
ern schmücken mehr als 90 der
insgesamt 110 U-Bahnhöfe. In der
Station Radhuset sieht man den
unbearbeiteten felsigen Untergrund, sodass der Bahnhof wie
eine Höhle anmutet. Andere
Stationen zeigen archäologische
Ausgrabungen oder sind mit
Reliefs verziert. Zum Preis eines
U-Bahn-Tickets kann jeder an
einer Führung über vier bis fünf
Haltestellen teilnehmen.
16
MOVE | ein bild und eine geschichte
17
MOVE |
100 Jahre
OPTIMIERUNG DES
BAHNVERKEHRS
Als der Signaltechnikbereich von Bombardier Transportation 1915 seine ersten hochspezialisierten
Produkte auslieferte, war nicht absehbar, welche zentrale Rolle die Division bei der Weiterentwicklung
und dem Ausbau des Bahnverkehrs spielen sollte.
18
MOVE | MÄRKTE
MOVE |
I
n diesem Jahr feiert die Signaltechniksparte von Bombardier
ihr 100-jähriges Jubiläum.
Zahlreiche Innovationen, darunter viele Weltpremieren
(siehe Übersicht), haben zu
höherer Geschwindigkeit, mehr Sicherheit, besserer Konnektivität, Automatisierung und Taktfrequenz im Schienenverkehr beigetragen. Einige von
Bombardier entwickelte Lösungen
wie die Balisentechnik für ERTMS gelten heute als Branchenstandard. Die
fortschrittlichen Steuerungssysteme
von Bombardier haben den Zugverkehr vielerorts optimiert. So lieferte
Bombardier das erste computergestützte Stellwerk sowie die ERTMSRegional-Level-3-Lösung für Europa
sowie Systeme für Rail
bisher
unerreichte
Control
Solutions
Hochgeschwindigkeitsstrecken in Asien.
Dank seiner langjährigen Erfahrung
mit
Bahnsteuerungssystemen
hat
Bombardier mit vielen visionären Partnern langfristige Kooperationen aufgebaut und die Leistungsstärke von
Zügen zum Wohle von Fahrgästen und
Betreibern verbessert.
1915-2015
1915-2015
191
Rail Control Solutions
Rail C
19
MOVE | MÄRKTE
1915
Grundsteinlegung
für die
Signaltechnik in
Schweden
1978
1994
Weltpremiere –
elektronisches Stellwerk
EBI Lock 750 in Göteborg,
Schweden
Weltpremiere –
schwellenintegrierter
Weichenantrieb
EBI Switch 2000 bei
Ånge, Schweden
Welt­
premiere
Welt­
premiere
Welt­
premiere
1938
Erstes zentralisiertes
Zugsicherungs­system
(CTC) in Europa
für Saltsjöbanan,
Schweden
20
1971
Erstes elektroni­
sches CTC in Europa
für Stockholm
Central, Schweden
Welt­
premiere
1980
Weltpremiere –
Zugsicherungssystem
EBI Cab 700 mit
innovativer Balisentechnik
in Schweden
1984
Weltpremiere –
komplett elektroni­
sches Stellwerk
EBI Lock 850 in Halls­
berg, Schweden
1995
2001
Weltpremiere – Funk­
blocksystem für
die Strecke
Västervik–Linköping,
Schweden
Weltpremiere –
kommerzieller
Betrieb des ETCS
Level 2 in der
Schweiz
Welt­
premiere
Welt­
premiere
1995
Der Internationale Eisenbahn­
verband UIC entscheidet sich
für Bombardier-Technologie
als Grundlage für die Euroba­
lise nach ETCS-Standard
2009
Weltpremiere –
schnellste und
längste Strecke mit
ERTMS-Technik
in China
Welt­
premiere
Welt­
premiere
1999
Weltpremiere – Moving
Block System INTERFLO 150
in Chile
Welt­
premiere
2015
Bombardier
feiert 100 Jahre
Optimierung des
Bahnverkehrs
Welt­
premiere
Welt­
premiere
2003
Weltpremiere –
vollautomatisches
CBTC-System in
San Francisco, USA
2012
Weltpremiere –
ERTMS Regional­
lösung für die
Västerdalsbanan
in Schweden
2014
Weltpremiere – ERTMS
Level 3 mit OnboardZugkontrollsystem auf
der Strecke Uzen–Bola­
schak in Kasachstan
MOVE | ZUVERLÄSSIGKEIT
Kraftvolle Zugmaschine
Auf einer Testfahrt Ende 2014
zog die TRAXX AC Last Mile
Lok einen Güterzug der Rail
Cargo Group 4.000 Kilometer
durch Südosteuropa.
22
MOVE | ZUVERLÄSSIGKEIT
TRAXX
fährt und
fährt …
Im grenzüberschreitenden Schienenverkehr gibt es hohe technische
Anforderungen. Dies liegt beispielsweise an unterschiedlichen Spurweiten
oder Stromspannungen. Zudem sind in vielen Ländern noch nicht alle Strecken
elektrifiziert – so auch in Südosteuropa. Dort konnte die TRAXX AC Last MileLokomotive, eine elektrische Lok mit Zusatzdieselmotor, auf einer Testfahrt
ihre gesamte Leistungsfähigkeit zeigen.
23
MOVE | ZUVERLÄSSIGKEIT
D
ie Güterstrecke vom österreichisch-ungarischen Grenzort Sopron über Rumänien und Bulgarien bis nach
Istanbul ist hochfrequentiert. Die österreichische Rail
Cargo Group (RCG) befährt
diese Route regelmäßig und
hat die Frequenz erst kürzlich erhöht, um den
steigenden Bedarf zu bedienen: Statt wie bisher
vier Züge fahren seit Januar 2015 sieben Züge
pro Woche. Die Strecke ist nicht durchgehend
elektrifiziert und führt unter anderem durch die
Gebirgswelt der Karpaten, was entsprechend
kraftvolle Zugmaschinen erfordert.
Massive Steigung und Stromausfall
Für die TRAXX AC Last Mile Lok war die Testfahrt im November 2014 eine Premiere. Sie zog
einen 534 Meter langen und rund 1.200 Tonnen
schweren Güterzug der RCG 4.000 Kilometer
durch Südosteuropa. Auf einem Abschnitt mit
einer Steigung von 21 Promille im rumänischen
Karpatengebirge konnte die Lokomotive den
Zug die sehr kurvenreiche Strecke allein hochziehen. Üblicherweise befährt die RCG diesen
Streckenabschnitt mit zwei Lokomotiven.
1.200
tonnen
wog der Güterzug der österreichischen
Rail Cargo Group, den die TRAXX AC
Last Mile Lok im November 2014 in Einfachtraktion durch Südosteuropa zog.
Bei einem Stromausfall in Rumänien spielte die
Lok einen weiteren Trumpf aus. Dank des LastMile-Features, einer Kombination aus Zusatzdieselmotor und einer Batterie, konnte eine Verspätung um fünf Stunden verhindert werden.
Mit dieser innovativen Ausstattung kann die Lok
acht Stunden lang auf nicht elektrifizierten Strecken fahren und dabei gleich schwere Lasten
ziehen wie unter Fahrdraht – für Schienenverkehrsunternehmen ein echter Vorteil.
24
4.000
Kilometer
legte die TRAXX AC Last Mile auf der Testfahrt
zurück – von der österreichisch-ungarischen Grenzstadt Sopron bis ans Marmarameer in der Türkei.
MOVE | ZUVERLÄSSIGKEIT
Sopron
21 ‰
Im österreichischungarischen
Grenz­o rt beginnt
die Testfahrt und
führt zunächst
durch Ungarn.
Karpaten
In Rumänien meistert
die TRAXX AC Last Mile
mit dem 534 Meter
langen Güterzug selbst
21 Promille Steigung in
den Karpaten ohne
Probleme.
Budapest
bukarest
Giurgiu
Videle
In Rumänien fuhr die
TRAXX AC Last Mile mithilfe ihres zusätzlichen
Dieselmotors 50 Kilo­meter
auf einer nicht elektr­i­
fizierten Strecke bis an die
bulgarische Grenze.
ISTANBUL
Tekirdag
Die TRAXX AC Last Mile
hat ihren Umkehrpunkt am
türkischen Marmarameer
erreicht.
25
MOVE | MÄRKTE
bahnmarkt Türkei
Auf dem
Weg in die
Zukunft
ISTANBUl
Rund 14 Millionen
Menschen leben
in der größten
türkischen Stadt.
26
MOVE | MÄRKTE
Die Türkei ist sich der wirtschaftlichen, strategischen und kom­
merziellen Bedeutung ihrer einmaligen geografischen Lage am
Kreuzungspunkt zwischen Europa und Asien seit jeher bewusst.
Schon 1922 sagte der spätere Staatspräsident Mustafa Kemal
Atatürk: „Die Aktivität und Energie des Wirtschaftslebens
misst man an Lage und Umfang der Transportmittel, Straßen,
Eisenbahnen und Häfen.”
ie Türkei baute schon in den ersten Jahren der Republik in raschem
Tempo ein Eisenbahnnetz mit direkter Anbindung an die Produktionszentren. Als dieses goldene Zeitalter in
den 1950er-Jahren zu Ende ging, trat
wie in vielen anderen Ländern auch
der Straßenbau vermehrt in den Vordergrund.
Lückenlose Vernetzung
Schon 2003 begann die Türkei, in ihr
Eisenbahnnetz zu investieren und mit
dieser weitsichtigen, dynamischen Strategie das Ungleichgewicht wieder ins
Lot zu bringen. Angesichts der boomenden freien Marktwirtschaft mit dem
Energiesektor als Antriebsmotor stellte
die Regierung 45 Milliarden US-Dollar
für Bahnprojekte bis 2023 bereit, um
ein lückenloses Schienennetz für den
Personen- und Güterverkehr zu schaffen.
27
MOVE | MÄRKTE
Bombardier beweist immer
wieder, dass es mit modernster
Technologie und innovativen
Lösungen DIE Anforderungen
DER TÜRKEI ERFÜLLEN KANN.
Eskişehir
Insgesamt
33 BOMBARDIER
FLEXITY Straßenbahnen hat die
türkische Stadt
bei Bombardier
seit 2002 bestellt.
Diese Entwicklungen sollen das
780.000 Quadratkilometer große, strategisch wichtige Land mit einer voll ausgebauten Infrastruktur ausstatten, um
seine beneidenswerte Position im wirtschaftlichen Schnittpunkt zweier Kontinente zu behaupten. Das System soll als
Drehscheibe für Handel und Transport
zwischen Ost und West fungieren und
zugleich den Großstadtbewohnern den
Alltag erleichtern.
Das bei Weitem größte Wachstum
seit der Entscheidung für den Bahnausbau verzeichnet der Hochgeschwindig­
keitssektor, insbesondere mit dem
Yüksek Hizli Tren (YHT), der bereits
zwischen Istanbul und Ankara sowie
zwischen Istanbul und Konya verkehrt.
Weitsichtige Investitionsprojekte
wie diese werden die Mobilität der
Bevölkerung ebenso verbessern wie
technologisch ausgefeilte Hochgeschwindigkeitssysteme und ein integriertes Verkehrsnetzwerk, das nachhaltigere alternative Transportoptionen
bieten wird.
Bereit, das Bahnsystem zu stärken
Von allen global agierenden Bahnherstellern verfügt Bombardier über das
umfangreichste Portfolio und ist deshalb bestens positioniert, der Türkei
die branchenbesten Produkte zu liefern – darunter auch sein innovatives
Flaggschiff BOMBARDIER ZEFIRO,
den wirtschaftlichsten und umweltfreundlichsten Hochgeschwindigkeitszug (VHS) der Welt. Der ZEFIRO bietet nie dagewesene Passagierkapazität
und ist auch deshalb auf die Bedürfnisse der Türkei perfekt zugeschnitten.
Bombardiers VHS-Produkte würden
zudem nahtlos zur neuen Signaltechnik
passen, die dort zurzeit installiert wird.
2012 unterzeichnete Bombardier
Verträge über die Installation des ERTMS
L1 (European Rail Traffic Management
System) auf der Strecke Irmak–Zonguldak. Gemeinsam mit einer türkischen Baufirma installiert Bombardier
gerade das kommunikationsgestützte
Zugsteuerungssystem CITYFLO 650
CBTC für die Istanbuler Metrolinie Üsküdar–Ümraniye. Die innovative Signal-
28
MOVE | MÄRKTE
zahlen & Fakten TüRKEi
İstanbul
Bursa
Eskişehir
ANKARA
İzmir
Konya
Adana
1923
12
Gründungsjahr der
Türkischen Republik
Hochgeschwindigkeitszüge
fahren in der Türkei
76,67 mio.
537
Menschen leben in der Türkei
Diesellokomotiven
sind im Einsatz
ISTANBUL
53
ist die bevölkerungsreichste
Stadt des Landes
elektrische Lokomotiven
sind im Einsatz
12.097 km
268.179 mio.
umfasst das türkische Schienennetz
Personenkilometer 2013
Ein Land
im Wachstum
Im Stauvergleich zwischen 60
europäischen Großstädten stufte
der TomTom Traffic Index 2013
Istanbul auf Platz zwei ein. Von
2012 bis 2013 stieg die Stauquote
hier von 59 % auf 62 %.
Die Modernisierung der Bahn
soll die Situation entschärfen
und das Wirtschaftswachstum
zusätzlich vorantreiben.
Als 2003 der Investitionsplan
für die türkische Bahn angekündigt wurde, lag das BIP bei 5,3 %;
2010 erreichte es den Höchststand von 9,1 %. Trotz wachsender geopolitischer Spannungen und schleppender Erholung
der EU-Wirtschaft erwartet die
OECD für 2015 ein BIP-Wachstum von immerhin 3,75 %.
29
MOVE | MÄRKTE
technologie kann auch in anderen Städten Kapazitäten und Sicherheit steigern
und dazu beitragen, die Mobilitätsanforderungen bei steigenden Fahrgastzahlen zu
gewährleisten.
VaRDA VIADukt
Die eingleisige Eisenbahnbrücke an der
Bahnlinie Konya–Adana
ist Teil der berühmten
Bagdadbahn, die von
Konya über 1.600 Kilometer bis nach Bagdad
verläuft.
30
Mobilität für Millionenstädte
gewährleisten
Als eine der größten Metropolen der Welt
steht Istanbul vor den gleichen Mobilitätsproblemen wie alle schnell wachsenden
modernen Städte. Die größte Metropole der
Türkei ist eine Megastadt mit über 14 Millionen Einwohnern – das sind 18,7 Prozent
der Gesamtbevölkerung des Landes. Jahr
für Jahr wächst die Zahl um 1,5 Prozent;
entsprechend steigt die Nachfrage nach
leicht verfügbaren, bezahlbaren Nahverkehrsoptionen ebenso rasch wie die nach
Energie, Waren und Dienstleistungen.
Wie in so vielen Großstädten bedeutet dies starken Druck auf Infrastrukturen und Transport und damit zugleich
auf die ortsansässigen Menschen und
Unternehmen. Die Staus in Istanbul
sind berüchtigt. Teilweise Erleichterung brachten die 55 von Bombardier
gelieferten modernsten FLEXITY Swift
Nieder­flurstraßenbahnen, die nun Millionen Menschen befördern.
Doch nicht nur in Istanbul, sondern
auch in Izmir, Adana, Eskişehir und
Bursa tragen die von Bombardier gelieferten Metro-, Stadtbahn- und Straßen­
bahn-Systeme zur Verbesserung der
Verkehrs- und Umweltqualität bei. So
erhielt die Hauptstadt Ankara von
Bombardier die erste U-Bahn der Tür-
MOVE | MÄRKTE
„Es ist ein hochinteressanter Zeitpunkt
für eine langfristige Partnerschaft mit
der Türkei. das Land treibt einige der
weitreichendsten Entwicklungen der
ganzen Region voran, insbesondere bei
Hochgeschwindigkeitszügen. in diesem
Bereich ist die Bombardier-technologie
führend.“
Dieter John, President für Mitteleuropa, Osteuropa und Russland/GUS,
Bombardier Transportation
Das türkische Schienennetz
Die Türkei will ihr gesamtes Schienennetz bis 2023 von heute
12.097 Kilometer auf 25.000 Kilometer ausbauen.
25.000 km
2023
2015
kei, die im ganzen Land als Meilenstein
gilt. Das beliebte Netz arbeitet effizient
mit Bombardier-Zugsystemen, die in
der 4,5-Millionen-Stadt bis zu 40.000
Fahrgäste pro Stunde befördern. Nach
Berechnungen von Railway-technology.
com rollen dadurch auf Ankaras Straßen
etwa 933.000 Privatautos weniger.
Engagement in der Türkei
Bombardier Transportation ist seit 1986
in der Türkei vertreten, unter anderem
mit Büros in Ankara und Istanbul. In
den letzten drei Jahrzehnten bewies
Bombardier immer wieder, dass es mit
modernster Technologie und innovativen Lösungen den Anforderungen dieses Landes umfassend gerecht wird.
Bombardier engagiert sich schon seit
langem in der Türkei und ist auch heute
bereit, mittels langfristiger Partnerschaften im Transportbereich weiter in
den künftigen Ausbau des türkischen
Bahnnetzes zu investieren.
Sein
Können
hat
Bombardier
längst bei der Konzeption und Lieferung fast aller Hochgeschwindigkeitszüge bewiesen, die heute weltweit in
Betrieb sind. Es bietet daher nicht nur
die besten Produkte für eine nachhaltige moderne Mobilität im 21. Jahrhundert, sondern zugleich das nötige Format und Durchsetzungsvermögen, um
den zuverlässigen Betrieb eines Hochgeschwindigkeitsnetzes
sicherzustellen. Eine Partnerschaft im VHS-Bereich
mit Bombardier könnte die Türkei auch
in ein starkes internationales Zulieferer-
12.097 km
netz einbinden, das schon heute türkische Unternehmen umfasst, und damit
den Zugriff auf modernstes Know-how
und technologische Erfahrung ermöglichen. Bombardiers versiertes Sourcing
Office in Istanbul identifiziert und fördert vielversprechende türkische Zulieferer als langfristige Partner für Projekte
nicht nur in der Türkei, sondern weltweit.
Über eine Partnerschaft mit Bombardier
wäre die Türkei bestens gerüstet, ihre
Vision für 2023 einzulösen und die Effizienz ihrer Investitionen in das nationale
Eisenbahnnetz zu maximieren.
Es wäre sicher das richtige Signal anlässlich eines ganz besonderen Jahres für das türkische Volk, das
2023 das 100-jährige Bestehen seiner
Republik feiert.
31
MOVE | URBANE MOBILITÄT
StraSSen- und Stadtbahnen
Gewinner auf
der schiene
Immer mehr Menschen leben in Städten – und müssen sicher, schnell und umweltschonend
von A nach B gelangen. Die Straßenbahnen von Bombardier bieten den Betreibern dafür eine
effiziente Lösung. Und mit einem Fahrassistenzsystem sollen die Fahrzeuge künftig auch
intelligent handeln.
32
MOVE | URBANE MOBILITÄT
Bombardier hat weltweit
rund 4.000 Stadt- und
Straßenbahnen ausgeliefert,
unter anderem nach Istanbul.
D
er Bereich Straßenund Stadtbahnen
profitiert vom weltweiten Trend, den
Individualverkehr
aus den Innenstädten
herauszuhalten und gleichzeitig das Umland besser
an die Stadtzentren anzubinden. Hinzu
kommen das zunehmende Umweltbewusstsein und nicht zuletzt auch die
steigenden Treibstoffkosten, die immer
mehr Menschen dazu bewegen, auf
öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Denn: Hinsichtlich Schadstoff-Emissionen und Energieverbrauch sind Straßen-
und Stadtbahnen die nachhaltigste Art
der Massenbeförderung – weniger als
ein Prozent der globalen Treibhausgasemissionen gehen auf ihr Konto.
Viele Städte modernisieren ihre
Stadtbahn-Infrastruktur oder bauen
neue Systeme auf – und setzen dabei
auf Fahrzeuge des Weltmarktführers
Bombardier: Rund 4.000 Straßen- und
Stadtbahnen sind bereits global verkauft – 1.400 davon sind 100-prozentige
Niederflurstraßenbahnen, die durchgängige Niederflurtechnologie mit konventionellen Drehgestellen kombinieren. Mit
den FLEXITY Straßen- und Stadtbahnen bietet Bombardier innovative Lösun-
gen, die den Anforderungen jeder Großstadt gerecht werden: „Die Fahrzeuge
punkten mit einer hohen Zuverlässigkeit, modernster Technik und Komfort
für die Fahrgäste“, sagt Carsten Bopp,
Leiter Straßen- und Stadtbahnen bei
Bombardier Transportation. Niederflur­
einstiege ermöglichen Passagieren mit
eingeschränkter Mobilität, Kinderwagen
oder schwerem Gepäck einen bequemen Einstieg. Und die Betreiber profitieren ebenfalls, denn die FLEXITY Bahnen
zeichnen sich durch niedrige Lebenszykluskosten aus und wurden für eine
einfache und günstige Wartung sowie
geringe Betriebskosten projektiert.
33
MOVE | URBANE MOBILITÄT
Kamera als
co-pilot
Mehrere Kameras haben
den Bildausschnitt
vor dem Fahrzeug im
Blick – und registrieren
Gefahren und Hindernisse. Dieser sogenannte
Lichtraum reicht bis zu
80 Meter weit.
Moderne Mobilität für Metropolen
Diese Vorteile haben auch die Wiener Linien überzeugt: Sie entschieden
sich Ende 2014 für Bombardier – bis zu
156 FLEXITY Straßenbahnen sollen im
Bombardier-Werk in Wien-Donaustadt
gebaut werden. Damit verbunden ist
auch die maßgeschneiderte und kosteneffiziente Wartung, die Bombardier
in den nächsten 24 Jahre durchführen soll. Ab 2018 sollen die neuen Straßenbahnen durch Wien fahren und die
letzten Hochflurmodelle ersetzen – ein
großer Fortschritt in Sachen Barrierefreiheit. „Wir wollten ein Fahrzeug, das
modern, bequem und umweltfreundlich ist, mit der existierenden Infrastruktur gut zusammenpasst und ein
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bie-
tet“, sagt Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.
Auch zwei deutsche Städte haben
sich unlängst für die FLEXITY Stadtbahnen entschieden: Bombardier wird für
die Düsseldorf Rheinbahn AG 42 Fahrzeuge und für die Kölner Verkehrsbetriebe KVB 20 Stadtbahnen bauen.
Optional könnten 16 weitere Fahrzeuge
für Düsseldorf hinzukommen. „Besonders zu erwähnen sind die niedrigen
Lebenszykluskosten und die Wartungsfreundlichkeit. Wir sind davon überzeugt, die kosteneffizienteste und rentabelste Lösung gewählt zu haben“, sagt
Jörn Schwarze, Technischer Geschäftsführer der KVB. Die Fahrzeuge sollen
ab 2018 nach Düsseldorf sowie ab 2020
nach Köln geliefert werden.
BodyGuardSystem
Bombardier arbeitet an
einem Airbag für Trams.
Dieser soll verhindern,
dass Passanten bei
einem Unfall unter das
Fahrzeug geraten. Ob
der BodyGuard auslösen muss, berechnet ein
Fahrassistenzsystem.
34
„Wir wollen
fussgänger
und andere
Verkehrsteilnehmer
besser vor
unfällen
schützen.“
Innovative Sicherheitssysteme
Gleichzeitig
arbeitet
Bombardier
gemeinsam mit dem AIT Austrian Institute of Technology daran, die FLEXITY
Straßenbahnen sicherer zu gestalten.
„Ein ganzheitliches Fahrassistenz-System soll andere Verkehrsteilnehmer
besser vor Unfällen schützen“, erklärt
Gerald Newesely von Bombardier
Transportation. Herzstück ist ein optisches 3D-Sensorsystem, das speziell
auf die Bombardier-Fahrzeuge zugeschnitten ist: Es erkennt Hindernisse
und beurteilt Gefahren – und das bis zu
80 Meter vorausschauend. Gemeinsam
mit der Eidgenössischen Technischen
Hochschule (ETH) Zürich entwickelt
Bombardier zudem einen Straßenbahnen-Airbag, das sogenannte BodyGuard-System. „Es ist eng mit dem
Fahrassistenz-System gekoppelt und
soll verhindern, dass Passanten bei
einem Unfall unter das Fahrzeug geraten“, beschreibt Newesely die Straßenbahn der Zukunft.
„Gefahrensituationen zu erkennen und Kollisionen
zu vermeiden, ist nur der erste Schritt.“
Interview mit Christian Zinner vom AIT Austrian Institute of Technology in Wien, Österreich
Welche Herausforderungen gab es bei der Entwicklung des optischen
3D-Sensorsystems?
Christian Zinner: Wichtige
Designziele waren eine hohe
Winkelauflösung, um Hindernisse präzise zu lokalisieren, und
eine gute Tiefenauflösung, also
eine genaue Abstandsmessung
Christian Zinner, Thema­
auf große Distanzen. Das erreitic Coordinator 3D Vision
chen wir durch eine besondere
and Modeling, Digital
geometrische Anordnung von
Safety & Security Depart­
ment am AIT Austrian
drei Kameras. Das Sensorsystem
Institute of Technology.
erstellt aus den Kameradaten ein
dreidimensionales Abbild des
Fahrzeugvorfelds. Dieser komplexe Vorgang erfolgt mehrmals pro Sekunde. Spezielle Algorithmen sorgen dafür, dass
Informationen über Hindernisse und deren relative Lage
zum Fahrzeug errechnet werden.
Wie läuft die derzeitige Testphase?
Christian Zinner: Wir sammeln wertvolle
Erfahrungen, um das System weiter zu verbessern. Es müssen die Spezifika der unterschiedlichen Netze und Betriebe erfasst werden. Zudem
stellen die mannigfaltigen Ausführungen der
Fahrzeugfronten eine Herausforderung dar.
Dann gilt es, das System in eine Serienkonfigu­
ration zu bringen.
Was wird die Straßenbahn
der Zukunft leisten können?
Christian Zinner: Gefahrensituationen zu
erkennen und Kollisionen zu vermeiden, ist nur der
erste Schritt. Neue, verbesserte Computer-VisionVerfahren sollen noch mehr leisten können. Kombiniert mit 3D-Kameras und der Sensorik sind auch
Effizienzsteigerungen und eine Unterstützung des
Flotten- und Streckenmanagements absehbar.
35
MOVE | EIN BILD UND EINE GESCHICHTE
New york city, USA
Nächster Halt
Atlantik!
Diesen Titel gab der Fotograf
Stephen Mallon seiner Fotoreihe
über die letzte Reise ausgemusterter U-Bahn-Waggons aus New
York City. Seit zehn Jahren wirft
die Stadt alte Subways vor der
Küste ins Meer – natürlich
komplett entkernt. Die Metall­
rahmen bieten Fischen und
Meeresbewohnern als künstliche
Riffe einen neuen Lebensraum.
Damit haben die U-Bahnen nicht
nur jahrzehntelang umweltfreundliche Mobilität geliefert,
sondern unterstützen darüber
hinaus das empfindliche
Ökosystem auf dem Meeresgrund
entlang der US-Ostküste.
37
MOVE | NEWS
Veränderung der Arbeitsplätze
im Umkreis von 45 Minuten
Anstieg über 200.000
Anstieg 100.000 bis 200.000
Anstieg 20.000 bis 100.000
Keine Veränderung
Abnahme von Arbeitsplätzen
Nahverkehr
als Jobmotor
Der öffentliche Personennahverkehr
die Verbindung und baut einen neuen
(ÖPNV) ist für viele Städte und Kom-
Betriebshof für deren Wartung und
munen ein wichtiger Wirtschaftsfak-
Instandhaltung. Wenn die Strecke 2018
tor. Laut einer Umfrage der UITP waren
in Betrieb geht, wird sich die Kapazi-
2011 global rund 7,3 Millionen Perso-
tät des ÖPNV im Großraum London um
nen bei städtischen Nahverkehrsbe-
rund zehn Prozent erhöhen und dann
treibern beschäftigt, weitere 300.000
den Verkehr in der Metropole spür-
Menschen arbeiteten in öffentlichen
bar entlasten. Zudem reduziert sich für
Behörden, die für den ÖPNV zustän-
rund 1,5 Millionen Pendler die Fahrzeit
dig sind. In Großbritannien werden
in die Londoner Innenstadt auf dann
beispielsweise durch das große Infra­
maximal 45 Minuten. Experten gehen
strukturprojekt Crossrail viele Tausend
davon aus, dass neben Zeitersparnis-
Arbeitsplätze geschaffen. Die neue
sen auch die Wirtschaft deutlich von
Bahnverbindung wird über 100 Kilo-
der neuen Verbindung profitieren wird.
meter lang sein und von Reading, Hea-
Allein das Bruttoinlandsprodukt soll um
throw über London bis nach Shenfield
circa 40 Millionen Pfund wachsen. Auch
und Abbey Wood östlich der britischen
die Werte der Immobilien entlang des
Hauptstadt führen. Bombardier liefert
Bahnkorridors sollen um rund 5,5 Milli-
65 BOMBARDIER AVENTRA Züge für
arden Pfund steigen.
Zefiro AUF
ERFOLGSKURS
Mit bis zu 380 km/h gehören ZEFIRO
Hochgeschwindigkeitszüge (VHS) zu
den schnellsten der Welt. Ihre innovative Technologie und ihr aerodynamisches Design senken den Energieverbrauch und so die Betriebskosten.
Nach erfolgreichen Testläufen wurden zwei dieser ultramodernen Züge
an China und Italien ausgeliefert.
Bombardier Sifang Transportation
(BST), das Bombardier-CSR-Joint-Venture in China, übergab dem Shanghai
Railway Bureau den ersten von insgesamt 60 achtteiligen ZEFIRO Hochgeschwindigkeitszügen (CRH380D),
deren Auslieferung für 2015 ansteht.
Bombardier verfügt in China über
sechs Joint Ventures und ist als einziges ausländisches Unternehmen im
Land befähigt, Aufträge für Hochgeschwindigkeitszüge zu übernehmen. In
Italien setzt die VHS-Technologie ihren
Siegeszug fort: Bombardier und sein
Partner AnsaldoBreda übergaben die
ersten V300ZEFIRO-Züge an die italienische Bahn. Der Frecciarossa 1000
– wie der Kunde Trenitalia den Zug
getauft hat – wurde zuvor auf Herz
und Nieren geprüft, unter anderem auf
mehr als 185.000 Kilometer und bei
360 nächtlichen Testläufen und Vorarbeiten. Die ersten Züge sollen ab Juni
den Betrieb aufnehmen.
Batteriebetriebene Antriebe
43 meilen
am Stück schafft der akku­
betriebene ELECTROSTAR
bis zur nächsten Aufladung.
In Großbritannien wird seit mehr als 50 Jahren erstmals wieder ein batteriebetriebener Zug im Personenverkehr fahren. Dafür rüstete Bombardier einen BOMBARDIER
ELECTROSTAR Elektrotriebzug der Klasse 379 mit einem neuen Antriebskonzept aus.
Bei einer Geschwindigkeit von 50 Meilen pro Stunde (circa 80 km/h) kann der Zug damit
43 Meilen (rund 70 Kilometer) in einem Stück zurücklegen, ohne die Batterien aufzuladen. Anfang 2015 wurde der Bombardier-Zug erstmals fünf Wochen lang auf der Strecke
zwischen den Stationen Harwich International und Manningtree in Essex im Personenverkehr getestet. Das Konsortium von Bombardier Transportation, Network Rail, Abellio Greater Anglia und Future Railway sowie dem britischen Verkehrsministerium untersucht die
Einsatzmöglichkeiten umweltfreundlicher batteriebetriebener Schienen­fahrzeuge als
Alternative zu den bisher auf nicht elektrifizierten Strecken eingesetzten Dieselzügen. In der
chinesischen Stadt Nanjing fahren seit September 2014 oberleitungsfrei betriebene Straßenbahnen. Die Trams basieren auf der FLEXITY 2-Technologie von Bombardier und sind
mit BOMBARDIER PRIMOVE Lithium-Ionen-Batterien, BOMBARDIER MITRAC Antriebstechnologie und BOMBARDIER FLEXX Urban-Drehgestellen ausgerüstet.
MOVE | ZAHLEN UND FAKTEN
Mobilität in Zahlen
Mobilität ist der Schlüssel für die Entwicklung urbaner Lebensräume. Wie kein anderes
Transportmittel eignen sich Bahnen dafür, die weltweiten Verkehrsprobleme zu entschärfen
und gleichzeitig die Treibhausgasemissionen zu verringern.
13 %
der weltweiten Treibhausgasemissionen verursacht
der Transportsektor. EUweit liegt sein Anteil sogar
bei einem Drittel.
75 %
der Treibhausgas­
emissionen im Transportsektor verursacht allein
der Straßenverkehr.
5x
weniger spezifische Energie verbraucht der Schienenverkehr im Vergleich
zum Straßenverkehr.
Durch innovative Technologien soll er weiter sinken.
80 %
der weltweiten CO2-Emissionen verursachen Städte
durch ihren enormen Bedarf
an Wärme und Strom –
obwohl sie gerade mal 3 %
der Erde bedecken.
Metronetze Weltweit
In Asien und Europa sind die Metronetze bereits gut ausgebaut.
Anteil
Durchschnittlicheweltweit
Fahrgastzahl/Tag Fahrgäste/
RegionStädte
Länge (km)
(Millionen)
Tag (%)
Afrika
2 75 2,22,0
Asien
584.279 51,0 45,7
Europa
803.638 38,234,3
LateinAmerika und Karibik
17 828 11,510,3
NordAmerika
241.601 8,6 7,7
Total
181 10.421
111,5100,0
Weltweiter ölverbrauch
Im Transportsektor stieg der Ölverbrauch von 1973 bis 2010 um rund 35 Prozent.
11,6 %Nicht-Energie-Sektor
17,1 %Nicht-Energie-Sektor
19,9 %Industrie
9,0 %Industrie
45,4 %Transport
23,1 %Sonstige
1973
12,4 %Sonstige
2010
61,5 %Transport
39
M ov e
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